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Chapters Group AG

Annual Report May 23, 2023

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Annual Report

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Geschäftsbericht 2022

€ 67,1 Mio.
Umsatz
€ 16,8 Mio.
EBITDA
~900
Mitarbeiter*innen
Vorwort des Vorstands Seite 2
Bericht des Aufsichtsrats Seite 4
Entwicklung der Gruppe und wesentlicher Kennzahlen Seite 6
Übersicht Beteiligungsunternehmen Seite 9
Zusammengefasster Lagebericht 2022 Seite 18
Konzernabschluss 2022 Seite 47
Jahresabschluss MEDIQON Group AG 2022 Seite 70
Bestätigungsvermerk Seite 73

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Liebe Aktionär*innen, liebe Freund*innen des Unternehmens,

im Geschäftsjahr 2022 konnten wir das Wachstum der vergangenen Jahre fortschreiben.

Mit zwei Kapitalerhöhungen – eine im April und eine im Dezember 2022 – konnten wir das Fundament für das kontinuierliche Wachstum unserer Beteiligungsplattformen legen. Dabei konnten wir zusätzlich zu der fortgesetzten Unterstützung langjähriger Aktionäre der MEDI-QON Group AG auch die Investorenbasis der Gesellschaft erweitern.

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Im Geschäftsjahr 2022 beteiligten sich unsere Beteiligungsplattformen an acht weiteren operativen Unternehmen.

Die NGC Nachfolgekapital GmbH hat sich mehrheitlich an drei Unternehmen beteiligt, davon zwei als Ergänzung zu bestehenden Beteiligungen.

Im ersten Halbjahr 2022 hat sich die Plattform an der Calmund & Riemer GmbH, einem Dienstleister im Bereich Schädlingsbekämpfung und Hygienetechnik in Duisburg beteiligt, der die bestehenden Investitionen in die Bastex Schädlingsbekämpfung und Hygienetechnik GmbH und der gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen, beide mit Sitz in Essen, ergänzt. Im Dezember 2022 konnte mit dem Erwerb der Diamant Gebäudereinigungsdienst GmbH in Bremen ein wichtiger Schritt zum Ausbau der überregionalen Präsenz der Gruppe im Bereich Gebäudedienstleistungen gemacht werden.

Zudem wurde - über die gemeinsam mit zwei Partnern gegründete ENTRO-Gruppe mit der Wassermann GmbH einer der führenden Spezialisten für elektronische Tor- und Türsysteme sowie Schranken und Brand- und Rauchschutzsysteme im nordbayrischen Raum Teil der Gruppe.

Die Ookam Software GmbH konnte im Geschäftsjahr 2022 fünf weitere Unternehmen in die Gruppe aufnehmen. Mit dem Erwerb von 100% der Anteile an der blaulichtSMS GmbH mit Sitz in Wien hat eine erste Transaktion außerhalb Deutschlands stattgefunden. Die blaulichtSMS GmbH bietet eine Softwarelösung für Einsatzorganisation (Feuerwehr, Bergwacht etc.) zur Alarmierung und Koordination. Zum Jahresende konnte mit der Solarys Informatik GmbH eine zweite Gesellschaft in Österreich erworben werden, die mit ihrer Softwarelösung zur Verwaltung von Feuerwehren, Berg-, Wasser- und Höhlenrettung eine ähnliche Kundengruppe adressiert.

Ebenfalls Teil der Gruppe geworden sind die Voigt Software und Beratung AG, die eine Softwarelösung für Bauträger anbietet, und die WAREHaus GmbH, die eine hochspezialisierte Software für private Vermieter und Immobilienverwalter anbietet. Durch die Beteiligung an diesen beiden Gesellschaften ist die Ookam Software GmbH damit inzwischen an insgesamt fünf Unternehmen mit Softwarelösungen für Bau- und Immobilienbranche beteiligt.

Ebenfalls Teil der Gruppe geworden ist im Geschäftsjahr 2022 die Software und Beratung Meinhard GmbH, die mit "winKITA" ein Gesamtsystem zur Verwaltung und Abrechnung von Kindertagesstätten und Kindergärten anbietet.

  • Die CarMa Holding GmbH hat sich im Geschäftsjahr 2022 wie geplant auf den Aufbau des Geschäftsbetriebs der in 2021 neugegründeten carrierwerke GmbH konzentriert. Die carrierwerke GmbH bietet ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber an. Im Geschäftsjahr 2022 konnten weitere Netzinhaber als Kunden gewonnen werden und die ersten Privathaushalte werden inzwischen von den carrierwerken mit Internet- und Telefondiensten versorgt.
  • Im August 2022 haben wir zudem unsere bestehende Beteiligung an der Fintiba GmbH von 21,5% auf 39,9% ausbauen

können. Seit unserer initialen Beteiligung an der Gesellschaft im Mai 2021 hat sich das Unternehmen unter dem Führungsteam um den Gründer herum hervorragend entwickelt und profitiert geschäftsmodelinhärent vom aktuell steigenden Zinsniveau. Wir wollen die Fintiba GmbH langfristig als Partner auf ihrem Weg zum zentralen Anlaufpunkt für internationale Studierende begleiten und freuen uns, mit dem Ausbau unseres Anteils den nächsten Schritt auf diesem Weg gemacht zu haben.

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In den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2023 konnte der Wachstumspfad der Vorjahre beibehalten werden.

Die Ookam Software GmbH hat in den ersten Monaten des Jahres drei weitere Unternehmen in die Gruppe aufnehmen können.

Mit der Beteiligung an der Teamsware GmbH wurde ein weiteres Unternehmen mit einer Softwarelösung für die Bau- und Immobilienbranche Teil der Gruppe. Zudem hat sich die Ookam Software an der Condition – Integrierte Softwarelösungen GmbH beteiligt, die die marktführende Softwarelösung für die Fischerei-, Jagd und Waffenverwaltung entwickelt und vertreibt und vor allem Kommunen und Behörden zu ihren Kunden zählt. Mit der Beteiligung an der Utilities Systems a.s. hat zudem eine erste Transaktion der Ookam Software außerhalb der DACH-Region stattgefunden. Das Unternehmen mit Sitz in Prag vertreibt und entwickelt eine CRM-Softwarelösung für Strom- und Gasversorger, Wasser- und Energieversorger sowie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Die zur NGC Nachfolgekapital GmbH gehörende GfW Gesellschaft für Weiterbildung mbH konnte ihre Präsenz in Berlin durch den Erwerb der DIE NEUE SCHULE (GbR und GmbH) erweitern. DIE NEUE SCHULE hat ihren Sitz in West-Berlin und ergänzt die bestehende Präsenz der GfW-Gruppe in Ost-Berlin optimal.

Zudem hat die CarMa Holding GmbH 100% der Anteile an der Glasfaser Direkt GmbH sowie deren Tochtergesellschaften, der Jobst NET GmbH und der Eifel NET GmbH im Rahmen eines Insolvenzverfahrens erworben.

Im Geschäftsbericht 2021 schrieben wir bereits, dass wir gemeinsam mit den beiden Geschäftsführern Michael Neska und Marco Zapf die CarMa Holding GmbH , gegründet haben, um das Investitions- und Konsolidierungspotential insbesondere im Bereich kleinerer Netzanbieter zu nutzen.

Mit der Glasfaser Direkt-Unternehmensgruppe hat die CarMa Holding nun einen ersten Netzanbieter erwerben können. Die Glasfaser Direkt-Unternehmensgruppe hat im Februar 2023 u.a. vor dem Hintergrund des Rückzugs des bisherigen Investors aus dem Glasfasermarkt in Deutschland einen Antrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Die Transaktion steht unter der Vorbehalt der Zustimmung der Gläubigerversammlung sowie des zuständigen Gerichts zum Insolvenzplan. Die CarMa Holding plant, den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortzuführen.

Für das große Engagement und die herausragende Entwicklung in den letzten Jahren möchten wir uns bei allen Teams in den Plattformgesellschaften und operativen Beteiligungsunternehmen bedanken. Auch bei Ihnen, liebe Aktionär*innen, möchten wir uns für das Vertrauen und die Unterstützung bedanken. Wir freuen uns auf ein persönliches Treffen auf der Hauptversammlung im Juni 2023 – dieses Jahr erstmalig in Hamburg.

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Ihre

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan-Hendrik Mohr Marlene Carl

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Liebe Aktionär*innen, liebe Freund*innen des Unternehmens,

Im Geschäftsjahr 2022 konnte das Wachstum der MEDIQON Group AG erneut fortgeschrieben werden. In einem herausfordernden Kapitalmarktumfeld konnte die Gesellschaft mit zwei Kapitalerhöhungen zudem den Grundstein für weiteres Wachstum legen. Die zur Gruppe gehörenden Plattformgesellschaften haben sich an acht weiteren operativen Gesellschaften beteiligt, so dass zum Jahresende insgesamt 26 Unternehmen Teil der Gruppe sind.

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Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand der MEDIQON Group AG anhand von schriftlichen und mündlichen Berichten überwacht und im gemeinsamen Austausch beratend begleitet.

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand über die laufende Entwicklung des Geschäfts und über Angelegenheiten von besonderer Bedeutung unterrichtet und war bei allen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus fand während des gesamten Geschäftsjahres ein Informationsaustausch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und dem Vorstand statt.

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtszeitraum satzungsgemäß aus vier Personen. Der Aufsichtsrat bildete keine Ausschüsse.

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Im Jahr 2022 fanden acht Aufsichtsrats-sitzungen statt. An sämtlichen Sitzungen haben stets alle Mitglieder des Aufsichtsrats persönlich oder telefonisch teilgenommen. Zeitweilig wurden zu einzelnen Sitzungen fachkundige Personen hinzugezogen.

Schwerpunkte der Sitzungen und Beratungen bildeten:

  • Planung, Begleitung und Überwachung der Tochtergesellschaft MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH, der NGC Nachfolgekapital GmbH, der Ookam Software GmbH und der CarMa Holding GmbH.
  • Begleitung und Beschluss zu einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsemission im März 2022 sowie Begleitung und Beschluss zu einer Kapitalerhöhung im Rahmen einer Privatplatzierung im Dezember 2022 unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 15. Juli 2022.
  • Begleitung zur Transaktion der NGC Nachfolgekapital GmbH mit der NordHealth A/S bezüglich der Vetera GmbH.
  • Begleitung verschiedener Akquisitionen durch die NGC Nachfolgekapital GmbH und durch die Ookam Software GmbH sowie deren Tochtergesellschaften.
  • Beratung zur Investition der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH in weitere 18,4 % der Anteile an der Fintiba GmbH.
  • Prüfung und Beratung zur möglichen Errichtung einer weiteren Beteiligungsplattform unterhalb der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH.
  • Beratung zur Investition der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH in 41,73% der Anteile an der Global Heart Beteiligungsgesellschaft mbH und die Einlage in die Kapitalrücklage der Gesellschaft.
  • Überwachung des Reportings zum Wertpapierbestand der MEDIQON Group AG.

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Der Aufsichtsrat hat den gemäß Handelsgesetzbuch aufgestellten Jahresabschluss, sowie den Konzernabschluss der MEDIQON Group AG und den zusammengefassten Lagebericht geprüft, erörtert und mit dem Vorstand beraten. Der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis 31. __________________________________________________________________________________

Dezember 2022 wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG, Tobias Haerle, Hamburg, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Diese Unterlagen und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben sämtlichen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Der Abschlussprüfer hat das Prüfungsergebnis des Konzern- und Jahresabschlusses mit dem Aufsichtsrat in dessen Sitzung zur Bilanzfeststellung am 12. Mai 2023 ausführlich erläutert und Fragen des Aufsichtsrats beantwortet.

Der Aufsichtsrat hat den Prüfungsbericht für die MEDQION Group AG zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die vorgelegten Unterlagen erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Konzern- und Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt.

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Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gesamten Gruppe für das gezeigte große Engagement und die erbrachten Leistungen.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Saggau Vorsitzender des Aufsichtsrats Als Holding-Gesellschaft ist die MEDIQON Group AG die Summe ihrer Tochtergesellschaften. Für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und die Wertentwicklung der Gruppe sind dabei zwei Faktoren ganz wesentlich: Das Wachstum der Gruppe durch den Erwerb weiterer operativer Beteiligungsunternehmen durch die Plattformgesellschaften und die operative Entwicklung dieser Unternehmen.

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2019/20 2021 2022
Neu in die Gruppe aufgenom
mene Unternehmen
4 3 3
5 4 5
0 2 0
Minderheitsbeteiligungen der MEDIQON Group AG 1 1 0
Operative Beteiligungsunternehmen zum Jahresende 10 20 261
davon Minderheitsbeteiligungen 1 2 2
Investiertes Kapital € 33,8 Mio. € 67,8 Mio. € 100,7 Mio.2
davon für den Erwerb/Ausbau von Minderheitsbeteiligungen € 1,2 Mio. € 3,1 Mio. € 9,4 Mio.

Wachstum der Gruppe

Das investierte Kapital enthält den insgesamt für den Erwerb von Gruppenunternehmen investierten Betrag (inkl. aufgenommener Fremdfinanzierung und Verkäuferdarlehen und Eigenkapitalbeiträgen von Minderheitsgesellschaftern) sowie von der MEDIQON Group AG bereitgestellte Mittel für den Aufbau des Geschäftsbetriebs von Tochtergesellschaften. Soweit es sich um Minderheitsgesellschaften handelt, wird nur der von der MEDIQON Group AG investierte Betrag berücksichtigt.

Entwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen

Für die untenstehende Übersicht werden alle operativen Unternehmen (inklusiver der zwei Minderheitsbeteiligungen), die zum 31.12.2022 Teil der Gruppe sind mit ihren Ergebnissen jeweils für das gesamte Geschäftsjahr und zu 100% berücksichtigt, unabhängig vom Erwerbszeitpunkt oder der Beteiligungsquote der MEDIQON Group AG. Unternehmen, die zum Geschäftsjahresende 2022 nicht mehr Teil der Gruppe sind, bleiben unberücksichtigt.

1 Im Geschäftsjahr 2022 wurde eines der operativen Beteiligungsunternehmen unterhalb der NGC Nachfolgekapital GmbH auf ein anders verschmolzen, ein weiteres wurde abgegeben.

2 Exklusive der Beträge, die in Vorjahren in Unternehmen investiert wurden, die nicht mehr Teil der Gruppe sind.

MEDIQON Group AG – GESCHÄFTSBERICHT 2022 Entwicklung der Gruppe und wesentlicher Kennzahlen Seite 7

Summe der Unternehmen, die Teil der Gruppe sind seit 2020 2021 2022
2019/20 € 19,0 Mio. € 22,1 Mio. € 24,2 Mio.
2021 Umsatz € 18,8 Mio. € 24,3 Mio.
2022 € 18,5 Mio.
Summe € 19,0 Mio. € 40,9 Mio. € 67,1 Mio.
davon aus Minderheitsbeteiligungen € 2,8 Mio. € 9,2 Mio. € 11,9 Mio.
2019/20 € 4,7 Mio. € 5,4 Mio. € 5,2 Mio.
2021 EBITDA
(rep.)
€ 5,2 Mio. € 4,0 Mio.
2022 € 3,4 Mio.
Summe € 4,7 Mio. € 10,6 Mio. € 12,5 Mio.
davon aus Minderheitsbeteiligungen € 0,2 Mio. € 1,6 Mio. € 1,0 Mio.
2019/20 € 5,3 Mio. € 6,0 Mio. € 6,0 Mio.
2021 EBITDA
(adj.)
€ 6,1 Mio. € 6,9 Mio.
2022 € 3,8 Mio.
Summe € 5,3 Mio. € 12,2 Mio. € 16,8 Mio.
davon aus Minderheitsbeteiligungen € 0,5 Mio. € 1,6 Mio. € 1,9 Mio.
davon anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallend € 4,0 Mio. € 8,1 Mio. € 11,8 Mio.

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Basiswert

Seit dem Geschäftsjahr 2020 berechnet die MEDIQON Group AG den Basiswert je Aktie, der alle operativen Unternehmensbeteiligungen der Gruppe sowie die Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der ME-DIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft berücksichtigt.

Die Anteile an den durch die Beteiligungsplattformen erworbenen Unternehmen fließen dabei auf Basis folgender Berechnungslogik in den Basiswert ein: Auf Basis des gezahlten Kaufpreises im Verhältnis zum bei Kauf zu Grunde gelegten Adjustierten EBITDA der operativen Gesellschaft

Basiswert Beteiligungsunternehmen - Berechnungs
schema
EBITDA (adj.) des operativen Unternehmens
x Einstiegsmultiple
= Unternehmenswert Beteiligungsunternehmen
- Ausstehendes Fremdkapital (Bank und Verkäuferdarlehen)
+ Nicht-operative notwendiger Kassenbestand
- Ausstehende Gesellschafterdarlehen der MEDIQON Group AG
- Investiertes Kapital von Minderheitsgesellschaftern
= Eigenkapitalwert Beteiligungsunternehmen
x Anteil der MEDIQON Group AG an der Gesellschaft
= Auf die MEDIQON Group AG entfallender Eigenkapitalwert
+ Ausstehende Gesellschafterdarlehen der MEDIQON Group AG
= Basiswert Beteiligungsunternehmen

ergibt sich ein Multiple für 100% der Anteile. Multipliziert mit dem Adjustierten EBITDA des jeweilig betrachteten Geschäftsjahres ergibt sich ein Unternehmenswert.

Die Gesellschaft hat sich bewusst dafür entschieden, bei der Berechnung das Einstiegsmultiple zu Grunde zu legen und nicht auf z.B. Multiplikatoren aus vergleichbaren, kürzlich stattgefundenen Transaktionen abzustellen, um den Basiswert über viele Jahre hinweg konsistent – und unabhängig von der Unternehmensbewertung am Kapitalmarkt – zu berechnen und darzustellen.

Abzüglich der Nettoverschuldung (Banken- und Verkäuferdarlehen zuzüglich des nicht für den operativen Betrieb benötigten Kassenbestands) auf Ebene der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft ergibt sich ein Eigenkapitalwert für 100% der Anteile an der jeweiligen Gesellschaft.

Die Summe des anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallenden Eigenkapitalwerts zzgl. der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen aller Beteiligungsunternehmen ergibt den Basiswert der Beteiligungsunternehmen.

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Neben dem Basiswert der operativen Beteiligungsunternehmen fließen der Marktwert des Wertpapierdepots zum jeweiligen Stichtag sowie die Nettoverschuldung der MEDIQON Group AG in die Berechnung ein.

2020 2021 2022
Basiswert Beteiligungsunternehmen € 21,84 Mio. € 39,85 Mio. € 60,62 Mio.
davon von der MEDIQON Group AG investierter Betrag € 21,01 Mio. € 36,99 Mio. € 53,39 Mio.
+ Wertpapiere € 6,03 Mio. € 17,09 Mio. € 36,69 Mio.
+ Kassenbestand € 0,61 Mio. € 3,65 Mio. € 17,71 Mio.
+/- Sonstige Vermögensgegenstände / Verbindlichkeiten € 0,18 Mio. € 0,32 Mio. € -0,03 Mio.
- Ewigkeitsanleihe (netto) € 17,12 Mio. € 9,33 Mio. € 10,17 Mio.
= Basiswert gesamt € 11,54 Mio. € 51,58 Mio. € 104,81 Mio.
/ Anzahl Aktien zum Jahresende 3.333.186 10.999.513 16.066.600
= Basiswert je Aktie € 3,46 € 4,69 € 6,52

Gewinn je Aktie

Neben dem Basiswert berechnet die Gesellschaft seit dem Geschäftsjahr 2020 auch den Gewinn je Aktie. Hierfür wird der anteilig auf die MEDIQON GROUP AG entfallende Jahresüberschuss (korrigiert um buchhalterisch bedingte Kaufpreisabschreibungen und sonstige Konsolidierungsbedingte Effekte) sämtlicher Tochtergesellschaften der MEDIQON Group AG aufaddiert. Der Jahresüberschuss von Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG eine Minderheitsbeteiligung hält, ist nur dann enthalten, wenn es sich um Ausschüttungen handelt. Das Ergebnis der MEDIQON Group AG ist in voller Höhe enthalten. Auf Ebene der MEDIQON Group AG hat das Ergebnis aus dem Wertpapierdepot (realisierte Gewinne und Verluste aus Verkäufen, Zins- und Dividendenerträge sowie Abschreibungen zum Jahresende) starken Einfluss, so dass zusätzlich der Gewinn je Aktie ohne Wertpapierergebnis berechnet wird. Eine Überleitungsrechnung vom ausgewiesenen Konzernjahresüberschuss zum Gewinn je Aktie findet sich im zusammengefassten Lagebericht unter den Erläuterungen zum Geschäftsverlauf.

2020 2021 2022
Anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallender Jahres
überschuss (adj). der Beteiligungsunternehmen
€ 1.810,6 Tsd. € 2.085,2 Tsd. € 5.936,1 Tsd.
Jahresüberschuss der MEDIQON Group AG € -1.198,3 Tsd. € 2.084,9 Tsd. € -5.119,7 Tsd.
davon Wertpapierergebnis € 366,4 Tsd. € 2.297,8 Tsd. € -5.342,7 Tsd.
Anzahl Aktien zum 31.12. des Jahres 3.333.186 10.999.513 16.066.600
Adj. Gewinn je Aktie € 0,18 € 0,38 € 0,05
Adj. Gewinn je Aktie ohne Wertpapierergebnis € 0,07 € 0,17 € 0,38

Übersicht Beteiligungsunternehmen – Gruppenstruktur zum 31.12.2022

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Vereinfachte Darstellung ohne zwischengestaltete Akquisitionsgesellschaften und kleinere Minderheitsbeteiligung. 100% Anteilsbesitzt soweit nicht anders angegeben

Die MEDIQON Group AG investiert in attraktive Unternehmen derzeit überwiegend mit Sitz in der DACH-Region. Die Unternehmensbeteiligungen der MEDIQON Group AG an operativ tätigen Unternehmen (den "Beteiligungsunternehmen") finden dabei in der Regel nicht über eine direkte Beteiligung der MEDIQON Group AG statt. Stattdessen werden Beteiligungsplattformen etabliert, an denen die MEDIQON Group AG mehrheitlich beteiligt ist.

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Im Rahmen der Unternehmensstrategie beteiligt sich die MEDIQON Group AG in Einzelfällen auch – entweder direkt oder über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH – direkt und mit einem Minderheitenanteil an operativen Unternehmen. Zum 31.12.2022 gehören mit der NGC Nachfolgekapital GmbH, der Ookam Software GmbH und der CarMa Holding GmbH drei Beteiligungsplattformen zur Gruppe, an denen die MEDIQON Group AG mit jeweils 80% beteiligt ist. Die verbleibenden 20% liegen jeweils bei den Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen im Rahmen einer Management-Beteiligung.

Zudem hat die Gesellschaft im Jahr 2022 ihren Anteil an der Fintiba GmbH auf 39,9% erhöht. Die Gesellschaft ist seit Mai 2021 - mittelbar über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH - mit 21,5% an der Fintiba GmbH beteiligt. Seit 2019 hält die MEDIQON Group AG außerdem eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von 39% an der E-M-C-direct GmbH & Co. KG. Im Geschäftsjahr 2022 hat sich der Anteil auf 44% erhöht.

Beteiligungen der NGC Nachfolgekapital GmbH

Die NGC Nachfolgekapital GmbH bietet Unternehmern die Möglichkeit, ihr Lebenswerk sicher an die nächste Generation zu übergeben. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen für Unternehmer und Mitarbeiter umzusetzen und die Entwicklung der Unternehmen weiter voranzutreiben. Dabei bringt die NGC Nachfolgekapital GmbH das Kapital und Talente für die Fortführung und/oder Erweiterung der Geschäftsführung der operativen Unternehmen zusammen. Gemeinsam mit der operativen Geschäftsführung wird die Entwicklung der Unternehmen vorangetrieben, sowohl durch organisches Wachstum aber auch z.B. durch Add-on Transaktionen. Bestimmte Branchen oder Märkte sind nicht festgelegt und werden auch nicht präferiert.

Zum 31.12.2022 ist die NGC Nachfolgekapital GmbH an insgesamt acht operativen Unternehmen beteiligt3 , davon vier4 im Rahmen von Add-on Transaktionen zu bereits bestehenden Beteiligungsunternehmen im Segment Gebäudedienstleistungen und Bildung. Für die seit 2019 bestehende Beteiligung an der vetera GmbH (einem Software- und Serviceanbieter für Tierärzte) wurde im April 2022 gemeinsam mit dem Management - mit der Nordhealth A/S ein strategischer Partner für die nächste Wachstumsphase des Unternehmens durch Internationalisierung und SaaS-Transformation gefunden. Die NGC Nachfolgekapital GmbH wird die weitere Entwicklung des Unternehmens als Anteilseignerin der Nordhealth A/S begleiten.

3 Wobei die zur GfW Gesellschaft für Weiterbildung mbH gehörenden Unternehmen speakeasy Berlin GmbH, die speakeasy München GmbH, die NEXT Level Learning GmbH und die strassenberger Akademie GmbH als ein Unternehmen zusammengefasst betrachtet werden.

4 Davon zwei Unternehmen aus dem Bereich Schädlingsbekämpfung, die gesellschaftsrechtlich im Geschäftsjahr 2022 verschmolzen wurden.

Teil der Gruppe seit Dezember 2022

Die Diamant Gebäudereinigungsdienst GmbH mit Sitz in Bremen bietet ein umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen rund um die klassische Gebäudereinigung. Zudem hat sich das Unternehmen auch auf den Bereich Schiffsreinigung, z.B. zur Übergabe an den Eigner oder als Zwischenreinigung bei der Schiffswartung spezialisiert. In den rund 40 Jahren seit Gründung hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und eine stabile Kundenbasis aufgebaut. Bereits im Juni 2020 hat sich die NGC Nachfolgekapital GmbH - über ihre 100%ige Tochtergesellschaft NGC Dienstleistungen GmbH - an der Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen mit Sitz in Essen beteiligt. Die Akquisition der Diamant Gebäudereinigungsdienst GmbH stellt einen wichtigen Wachstumsschritt zur Entwicklung der NGC Dienstleistungen GmbH zu einem überregionalen Anbieter in der Branche dar.

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Teil der Gruppe seit September 2022

Die Wassermann GmbH ist einer der führenden Spezialisten für elektronische Tor- und Türsysteme sowie Schranken und Brand- und Rauchschutzsysteme im nordbayrischen Raum. Neben der Konzeption und Installation umfasst das Dienstleistungsangebot der Firma auch die (gesetzlich vorgeschriebene) regelmäßige Wartung sowie ein umfangreiches Servicegeschäft wie den Austausch von Verschleißteilen und Reparaturen.

Teil der Gruppe seit Mai 2021

Die direkt cnc-systeme gmbh bietet mit "NC Hops" eine der führenden maschinen- und herstellerunabhängigen CAD/CAM-Softwarelösungen für die Holz-, Kunststoff- und Aluminiumverarbeitende Industrie an. Die modular aufgebaute Software bildet den gesamten Fertigungsprozess vom Design und der Konstruktion über die Arbeitsplanung bis hin zur Fertigung ab und kann durch zahlreiche Ergänzungsmodule individuell auf spezifische Kundenanforderungen angepasst werden.

Teil der Gruppe seit Dezember 2020

Speakeasy bietet konversations-orientierte Sprachkurse in Kleingruppen sowie Sprachkurse für Firmen und Einzelunterricht an und ist als Prüfungszentrum für das Europäische Sprachenzertifikat "telc" zertifiziert. Zudem bietet die Schule ergänzende Dienstleistungen wie die Unterstützung im VISA-Prozess und ein University-Pathway-Programm an. Bei den Schülern, die die Kurse üblicherweise selbst bezahlen, handelt es sich hauptsächlich um Expats und ausländische Studenten. Zur Gruppe gehören die speakeasy Berlin GmbH, die Standorte in Berlin und Hamburg betreibt, sowie die in 2021 gegründete speakeasy München GmbH. Im Geschäftsjahr 2021 wurde das Angebot außerdem im Rahmen eines Asset Deals um das Angebot der strassenberger Akademie GmbH zur beruflichen Weiterbildung mit Fokus auf Kanzlei- und Praxismanagement erweitert.

Teil der Gruppe seit März 2021

Die Kunstschule Wandsbek GmbH bietet als staatlich anerkannte Berufsfachschule seit über 30 Jahren ein Studium für Kommunikationsdesign an. Seit dem Erwerb durch die Tochtergesellschaft der NGC Nachfolgekapital GmbH, der GfW Gesellschaft für Weiterbildung GmbH, wurde das Angebot um den Studiengang Game Creation erweitert. Das sieben Semester dauernde Studium umfasst eine breitgefächerte theoretische und praktische Ausbildung durch praxiserfahrene Dozent*innen.

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Teil der Gruppe seit August 2020

Teil der Gruppe seit Juni 2020

Die Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen ist einer der führenden Anbieter für gebäudenahe Dienstleistungen im Ruhrgebiet. Mit einem historischen Schwerpunkt auf Winterdienstleistungen hat das Unternehmen sein Angebot über die letzten Jahre kontinuierlich ausgebaut und bietet heute eine Vielzahl von Dienstleistungen wie Glasreinigung, Entrümplung und Gartenpflege an. Zu den zumeist gewerblichen Kunden zählen große Wohnungsgenossenschaften aus der Region, Stadtwerke aber auch Supermarktketten und Banken.

Teil der Gruppe seit März 2021/ April 2022

Die Calmund & Riemer GmbH wurde im April 2022 im Rahmen einer Add-on Transaktion zur bestehenden Beteiligung an der Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen und der Bastex Schädlingsbekämpfung & Hygienetechnik GmbH erworben. Im August 2022 wurde die Bastex Schädlingsbekämpfung & Hygienetechnik GmbH auf die Calmund & Riemer GmbH verschmolzen. Die Bastex tritt weiterhin als eigenständige Firma am Markt auf.

Das Dienstleistungsangebot beider Unternehmen umfasst alle Bereiche der Schädlingsbekämpfung von der Beratung zur Vorsorge und Schädlingsvermeidung, den akuten Einsatz und die ganzjährige Schädlingsprophylaxe bis hin zum komplexen Bautenschutz und Branchenlösungen. Bei den Kunden handelt es sich vorwiegend um gewerbliche Kunden u.a. aus den Lebensmittelbranche, Wohnungswirtschaft sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen. Durch die räumliche Nähe einerseits und die komplementären Haupteinsatzgebiete ergänzen sich die beiden Unternehmen optimal.

Die Ergänzung des Dienstleistungsangebots im Bereich Schädlingsbekämpfung in Nordrhein-Westfalen stellt mit der ähnlichen Kundenbasis und der geographischen Überschneidung zudem einen hohen strategischen Fit zum Geschäft der Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen dar.

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Beteiligungen der Ookam Software GmbH

Die Ookam Software GmbH ist langfristiger Gesellschafter für Software-Unternehmen. Mit tiefer Software-Expertise und einem aktiven Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den übernommenen Unternehmen trägt die Ookam Software GmbH dazu bei, die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaften zu unterstützen. Über ein aktiv gepflegtes Netzwerk verfügt das Unternehmen weiterhin über Zugang zu Fachexperten und Nachfolgeunternehmern. Ziel ist, die Geschäftsführung stärken, das Unternehmen nachhaltig zu entwickeln als auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern und Talente zu fördern. Zum 31.12.2022 hat sich die Ookam Software GmbH an insgesamt 14 operativen Software-Unternehmen beteiligt, die auf verschiedenste Branchen – von der blechverarbeitenden Industrie über Hausverwaltungen, Bauträger und Projektentwicklung bis zu Orchestern – zugeschnittene Softwarelösungen anbieten.

Teil der Gruppe seit Dezember 2022

Die Solarys Informatik GmbH mit Sitz in Götzis, Österreich entwickelt und vertreibt eine Softwarelösung zur Verwaltung von Feuerwehren sowie Berg-, Wasser- und Höhlenrettungen. Die modular aufgebaute Software deckt dabei von Personal-, Fahrzeug-, Material- und Geräteverwaltung über Vergütung und Finanzen alle relevanten Prozesse ab.

Teil der Gruppe seit Dezember 2022

Die Software und Beratung Meinhard GmbH entwickelt und betreibt die Software "winKITA", ein Gesamtsystem zur Verwaltung und Abrechnung von Kindertagesstätten und Kindergärten. Zudem wird mit "kiCare" ein ergänzendes Elternportal angeboten. Zu den Kunden der Gesellschaft gehören vor allem kommunale und städtische Träger von Kindertagesstätten und Kindergärten.

Teil der Gruppe seit Juni 2022

Die WAREHaus GmbH bietet mit der Software "easy" eine hochspezialisierte Software für die Neben- und Heizkostenabrechnung für private Vermieter und Immobilienverwalter an. Mit einer breiten Kundenbasis ergänzt die Gesellschaft die bereits seit April 2021 zur Ookam-Gruppe gehörende Software24.com GmbH, die mit WIN-Casa eine Softwarelösung für Hausverwaltungen aller Größenordnungen anbietet, optimal.

Teil der Gruppe seit Mai 2022

Die Voigt Software und Beratung AG bietet mit "IMKE" seit 2015 eine vollständig integrierte Branchenlösung für Bauträger an, die als geräteunbhängige Cloud-Lösung alle Prozess von Projektentwicklung über Bauabwicklung und Vertrieb und Verkauf abdeckt und vor allen Dingen bei kleineren und mittleren Bauträgern im Einsatz ist. Das Produktportfolio der Voigt Software und Beratung AG wird ergänzt durch die Produkte "OLGA" und "THEA", die branchenspezifische Lösungen für den Flüssiggashandel anbietet und bei namenhaften großen Unternehmen eingesetzt wird.

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Teil der Gruppe seit Februar 2022

Die blaulicht SMS GmbH mit Sitz in Wien, Österreich bietet eine Zusatz-Alarmierungslösung für Feuerwehren, Rettungskräfte und Einsatzorganisationen wie das THW, um die Einsatzreichweite zu maximieren. Die Zusatz-Alarmierung per App oder SMS wird ergänzt um zahlreiche Zusatzfunktionen wie die Rückmeldung an die Leitstelle, Einsatzplanung und Terminverwaltung. Zu den Kunden gehören zahlreiche Feuerwehren und Leitstellen in Österreich und Deutschland.

Teil der Gruppe seit Dezember 2021

Das Kernprodukt der elKom solutions GmbH ist eine Softwarelösung für die Konzernkonsolidierung, die Standardfunktionen der Konzernrechnungslegung und -auswertung nach allen gängigen Rechnungslegungsstandards abbildet. Das Produktportfolio wird ergänzt um eine Lösung für die Unternehmens- und Konzernplanung sowie eine Business Intelligence-Lösung für Analyse, Reporting und Controlling. Zu den Kunden gehören Großkonzerne genauso wie kleinere Mittelständler.

Teil der Gruppe seit September 2021

Die Corporate Montage Europe GmbH ist langjähriger Partner der Softwareanbieter ELO Digital Office, einer der führenden Enterprise-Content-Management Softwarelösungen, und Bentley, einem US-amerikanischen Anbieters von CAD-Software im Konstruktionsbereich. Das Angebot wird um selbstentwickelte Softwarelösungen, insbesondere an der Schnittstelle zwischen CAD-Software und ECM-Software ergänzt, um den Kunden ein umfangreiches und maßgeschneiderte Lösung anzubieten.

Teil der Gruppe seit April 2021

Die DATEX Software GmbH bietet mit der Software "AMADEUS" eine der führenden betriebswirtschaftlichen Komplettlösungen für Bauträger und Projektentwickler an. Die modular aufgebaute Software deckt alle relevanten Prozesse der Branche von Projektadministration über Mängelmanagement und Berichtswesen bis hin zur Finanzbuchhaltung ab. Zu den mehr als 600 Kunden, die

die Software teilweise bereits seit mehr als 25 Jahren nutzen, gehören kleinere Bauträger genauso wie größere Immobilienentwickler – zumeist für Projekte in den Ballungszentren in Deutschland.

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Teil der Gruppe seit April 2021

Die Software24.com GmbH bietet mit "WIN-CASA" eine hochspezialisierte Branchenlösung für Hausverwaltungen aller Größenordnungen an. Neben Standardlösungen für Verwalter von Mietwohnungen oder Wohnungseigentümergemeinschaften wird das Angebot durch zahlreiche Zusatzmodule z.B. für das Gerätemanagement oder die Erstellung von individualisierten Berichten erweitert. Bei den mehr als 2.000 Kunden handelt es sich überwiegend um kleinere, regionale Hausverwaltungen in ganz Deutschland.

Teil der Gruppe seit Dezember 2020

OPAS ist Weltmarktführer für Orchestermanagement-Software und blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in dieser Nische zurück. Die Softwarelösung von OPAS wurde speziell an die Bedürfnisse eines Orchestermanagements angepasst und Funktionalitäten zur Verwaltung von z.B. Notenbibliotheken, der Programmplanung aber auch der Reise- und Logistikplanung. Mehr als 250 Orchester weltweit (von Australien über China und Europa bis in die USA) nutzen die Softwarelösung, die in 15 Sprachen verfügbar ist. Das Unternehmen zeichnet sich durch einen hohen Anteil an (wiederkehrenden) Wartungsumsätzen aus.

Teil der Gruppe seit Dezember 2020

Die BleTec Software GmbH bietet mit ihrer hochspezialisierten Software-Lösung "IT-Blech" eine modular aufgebaute Softwarelösung mit einem Fokus auf die Kern-Betriebsprozesse von blechverarbeitenden Unternehmen. Der Kundenfokus liegt auf kleinen, mittelständischen Unternehmen. Das Unternehmen konnte über die letzten Jahre kontinuierlich neue Kunden hinzugewinnen und mit mehr als 150 Unternehmen ist die Kundenbasis heute breit aufgestellt.

Teil der Gruppe seit Dezember 2019

Die SWH Softwarehaus Heider GmbH entwickelt und vertreibt die Schulverwaltungssoftware Atlantis, die speziell auf die Anforderungen von Schulverwaltungen zugeschnittene Softwaremodule bietet. Das Angebot umfasst neben der Planung des Stundenplans und der Verwaltung von Schülerdaten auch das insbesondere für Einrichtungen in privater Trägerschaft oder deutsche Schulen im Ausland relevanten Management von Schulgeldern. Zu den Kunden gehören unter anderem renommierte private Bildungsträger in Deutschland und Deutsche Schulen im Ausland. Mehr als die Hälfte der Kunden nutzt die Software dabei bereits seit mehr als zehn Jahren.

Teil der Gruppe seit Dezember 2019

Die gripsware datentechnik GmbH entwickelt und vertreibt Softwarelösungen zur Unterstützung des idealen Bauablaufs. Die modular buchbaren Lizenzprodukte umfassen ein mobiles Bautagebuch mit inkludiertem Mängelmanagement, sowie Lösungen zur Bauzeiten- und Projektplanung, zur Finanzierung oder Budgetkontrolle, aber bspw. auch Module zur Überwachung von Sicherheits- und Gesundheitsschutzplänen. Die Produkte werden über eigene Vertriebsmitarbeiter, über Software-Distributoren wie auch über eigene Kunden via Provision vertrieben. Zu den mehr als 2.000 Kunden zählen vor allem Ingenieur- und Architekturbüros aber auch Bauunternehmen, Behörden und Kommunen.

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Teil der Gruppe seit August 2019

Die Parity Software GmbH ist ein auf den Mittelstand spezialisierter ERP-Software Anbieter. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt eine eigene Softwarelösung, die sämtliche Standard-Funktionalitäten des Enterprise-Ressource-Plannings wie Verkauf, Einkauf, Lagerung, CRM, Finanzbuchhaltung etc. abdeckt. Hauptkunden sind kleine und mittelständische Handels- und Industrieunternehmen in ganz Deutschland. Hauptsitz des Unternehmens ist in Eberdingen bei Stuttgart, zudem gibt es eine Niederlassung in Bochum.

Beteiligungen der CarMa Holding GmbH

Die CarMa Holding GmbH wurde im Juni 2021 gegründet und wird sich auf den Telekommunikationsmarkt in Deutschland, insbesondere im Bereich Glasfaser konzentrieren. Als erstes Investment hat die CarMa Holding GmbH die carrierwerke GmbH gegründet, die ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber anbietet und als Nukleus für weitere Aktivitäten in dem Markt dienen soll. Eine erste kleinere Add-on Akquisition hat bereits stattgefunden.

Teil der Gruppe seit August 2021

Die carrierwerke GmbH bietet ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber an. Die Basis bildet dabei die Produktion und Bereitstellung von White-Label-Diensten für Internet, Telefonie und Fernsehen. Auf Wunsch betreiben die carrierwerke außerdem das gesamte Breitbandnetz ihrer Kunden und binden das Kundennetz auch an überregionale Verbindungsstrecken und Internet-Knotenpunkte an. Das Produktportfolio wird ergänzt um die Bereiche Software und Beratung. Seit Markteintritt im Oktober 2021 hat die carrierwerke unter anderem eine Kooperation mit der DB Broadband vereinbart und erste Stadtwerke als Kunden gewonnen.

Teil der Gruppe seit November 2021

Die Interactive Network Communciations GmbH bietet individuelle technische Lösungen für Gewerbekunden. Diese umfassen neben Glasfaser-Internetprodukten für Großkunden auch Lösungen im Cyber-Security Umfeld und den Betrieb von E-Mail- und Datenspeichern in gesicherten Umgebungen. Das Produktportfolio und die technische Ausstattung des Unternehmens ergänzen dabei das Angebot der carrierwerke GmbH innerhalb der CarMa-Gruppe komplementär.

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(Minderheits-)Beteiligungen der MEDIQON Group AG

Seit 2019 hält die MEDIQON Group AG eine Minderheitsbeteiligung an der E-M-C-direct GmbH & Co. KG und hat im Jahr 2022 ihren Anteil von 39% auf 44% erhöht. Zudem hat sich die Gesellschaft im Jahr 2021 (über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH) mit 21,5% an der Fintiba GmbH beteiligt und 2022 ihren Anteil auf 39,9% erhöht.

Teil der Gruppe seit Mai 2021

Die Fintiba GmbH wurde 2016 gegründet und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Anbieter für die Unterstützung internationaler Studierender und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland etabliert. Als FinTech mit Sitz in Frankfurt bietet Fintiba Visa-Bewerbenden die Möglichkeit, online und aus dem Ausland heraus ein für den Visumsprozess notwendiges Sperrkonto zu eröffnen. Darüber hinaus unterstützt Fintiba die Kund*innen u.a. bei dem Abschluss von Versicherungen und Mietbürgschaften. Seit Gründung hat Fintiba bereits mehr als 100.000 internationale Studierende auf ihrem Weg nach Deutschland unterstützt.

Teil der Gruppe seit Januar 2019

Die E-M-C-direct GmbH & Co. KG ist ein auf Kabelschutzprodukte spezialisierter Importeur und Händler. Das Produktportfolio reicht von Kabelbindern in unterschiedlichsten Größen und Spezifikationen über Schrumpf- und Schutzschläuche bis hin zu dem notwendigen Zubehör. Die Produkte werden in Europa und Asien eingekauft und teilweise auch kundenspezifisch konfektioniert. Bei den Kunden handelt es sich insbesondere um Handwerksbetriebe, aber auch Warenhäuser und politische Parteien, die zum Befestigen von Wahlplakaten die Produkte der E-M-C-direct nutzen.

Zusammengefasster Lagebericht

zum

31. Dezember 2022

Grundlagen des Konzerns und der MEDIQON Group AG Seite 19
Wirtschaftsbericht Seite 25
Risiko- und Chancenbericht Seite 41
Prognosebericht Seite 45

1

A. Grundlagen des Konzerns und der MEDIQON Group AG

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Geschäftstätigkeit und Ausrichtung

Die MEDIQON Group AG in ihrer heutigen Form ist im Jahr 2018 entstanden. Nach dem Verkauf der wesentlichen Vermögensteile der ehemaligen Medical Columbus AG an die GHX Europe GmbH wurde nach intensiven Diskussionen zwischen Management, Aufsichtsrat und Aktionariat entschieden, dass die MEDIQON Group AG zukünftig vorrangig als Holding fungieren soll und der Geschäftsbereich Unternehmensbeteiligungen auf- und ausgebaut werden soll. Die Gesellschaft ist seit dem 03.06.2005 im Basic Board im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (WKN 661 830) notiert.

MEDIQON Group AG als Holdinggesellschaft

Die MEDIQON Group AG investiert in üblicherweise seit vielen Jahren in ihrem jeweiligen Marktsegment etablierte Unternehmen – derzeit überwiegend mit Sitz in der DACH-Region. Die Unternehmensbeteiligungen der MEDIQON Group AG an operativ tätigen Unternehmen (den "Beteiligungsunternehmen") finden dabei in der Regel nicht über eine direkte Beteiligung der MEDIQON Group AG statt. Stattdessen werden Beteiligungsplattformen etabliert, an denen die MEDIQON Group AG mehrheitlich beteiligt ist. Die Beteiligungsplattformen beteiligen sich wiederum an den operativen Gesellschaften. Das für die Beteiligungen notwendige Eigenkapital wird durch die MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Unternehmensstrategie beteiligt sich die MEDIQON Group AG in Einzelfällen auch – entweder über die AG oder über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH – direkt und mit einem Minderheitenanteil an operativen Unternehmen.

Ziele und Strategie

Steigerung des Unternehmenswerts durch Ausbau des Portfolios

Die MEDIQON Group AG verfolgt das Ziel, den Unternehmenswert der Gruppe langfristig und nachhaltig zu steigern. Hierzu soll das bestehende Unternehmensbeteiligungsportfolio auch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden – sowohl durch akquisitorisches Wachstum der bestehenden Beteiligungsplattformen als auch durch die Gründung neuer Beteiligungsplattformen oder direkten Beteiligungen an operativen Unternehmen.

Bei ihren Unternehmensbeteiligungen verfolgen die MEDIQON Group AG – so wie auch die Beteiligungsplattformen – einen unternehmerischen und langfristigen Ansatz. Die Entwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen soll nachhaltig und partnerschaftlich mit den jeweiligen Geschäftsführern und Mitarbeitern vorabgetrieben werden. Veräußerungen von Beteiligungsunternehmen zur kurzfristigen Steigerung des Unternehmenswerts sind ausdrücklich nicht Teil der Strategie. Gleichwohl können Veräußerungen stattfinden, insbesondere dann, wenn sie den Unternehmen und Geschäftsführer*innen ermöglichen, den nächsten Schritt auf ihrem Wachstumspfad zu gehen.

Der Gründung neuer Beteiligungsplattformen oder direkter Unternehmensbeteiligungen durch die MEDIQON Group AG folgt dabei keiner festgelegten Anlagestrategie. Potenzielle neue Plattformen zeichnen sich dadurch aus, dass es auf dem relevanten Markt über die nächsten Jahre Wachstumsund Investitionspotential gibt und die Geschäftsmodelle so skalieren können. Zudem – und am wichtigsten – muss ein operatives Team vorhanden sein, das das Segment mit der MEDIQON Group AG als langfristiger Kapitalpartner zusammen aufbauen möchte. Insbesondere im Segment vertikale Nischensoftware sehen wir hier in den nächsten Jahren Opportunitäten für das weitere Wachstum, vor allem auch im europäischen Ausland. Der Fokus liegt dabei auf Investitionen mit Kaufpreisen im mittleren Mio. EUR Bereich, die, wenn überhaupt; nur von wenigen Investoren professionell betrachtet werden.

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Beteiligungsplattformen als Wachstumstreiber

Wesentlicher Treiber für das Wachstum der MEDIQON Group AG als Gruppe sind die Beteiligungsplattformen. Zum 31.12.2022 gehören mit der NGC Nachfolgekapital GmbH, der Ookam Software GmbH und der CarMa Holding GmbH drei Beteiligungsplattformen zur Gruppe, an denen die MEDIQON Group AG mit jeweils 80% beteiligt ist. Die verbleibenden 20% liegen jeweils bei den Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen im Rahmen einer Management-Beteiligung.

Die drei Plattformen fokussieren sich auf unterschiedliche Märkte und verfolgen eigenständige Strategien, die von den jeweiligen Geschäftsführungen gesetzt und verantwortet werden. Die MEDIQON Group AG ist hierzu im regelmäßigen Austausch mit den jeweiligen Geschäftsführern und agiert als Sparringspartner. Die Auswahl potenzieller neuer Beteiligungsunternehmen innerhalb der jeweiligen Plattformen wird von den jeweiligen Geschäftsführungen aktiv und eigenverantwortlich gesteuert.

NGC Nachfolgekapital GmbH: Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand

Die NGC Nachfolgekapital GmbH mit Sitz in München wurde im März 2019 gemeinsam mit Alexander Preußner als Geschäftsführer und Minderheitsgesellschafter gegründet. Die NGC Nachfolgekapital GmbH investiert in profitable Unternehmen, die bei der Unternehmensnachfolge aus finanziellen und / oder personellen Gründen professionelle Unterstützung oder einen Kapitalpartner für weiteres Wachstum benötigen. Dabei bringt die NGC Nachfolgekapital GmbH das Kapital und potenzielle Nachfolger für die Fortführung und/oder Erweiterung der Geschäftsführung der operativen Unternehmen zusammen.

Bestimmte Branchen oder Märkte für die Investitionen sind nicht festgelegt und werden auch nicht präferiert. Die bisher akquirierten Unternehmen kommen aus den Segmenten Software, Bildung und B2B-Dienstleistungen und zeichnen sich durch ein nachhaltiges Geschäftsmodel und eine starke Wettbewerbsposition in einer besonderen Nische aus.

Gemeinsam mit der operativen Geschäftsführung wird die Entwicklung der Unternehmen vorangetrieben, sowohl durch organisches Wachstum aber auch z.B. durch Add-on Transaktionen.

Zum 31.12.2022 hat sich die NGC Nachfolgekapital GmbH an insgesamt acht operativen Unternehmen beteiligt1 , davon vier im Rahmen von Add-on Transaktionen zu bereits bestehenden Beteiligungsunternehmen im Segment Gebäudedienstleistungen und Bildung.

1 Wobei die zur GfW Gesellschaft für Weiterbildung mbH gehörenden Unternehmen speakeasy Berlin GmbH, die speakeasy München GmbH, die NEXT Level Learning GmbH und die strassenberger Akademie GmbH als ein Unternehmen zusammengefasst betrachtet werden.

Ookam Software GmbH: Unternehmerischer Gesellschafter für Software-Unternehmen

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Die Ookam Software GmbH mit Sitz in Berlin wurde im Mai 2019 gemeinsam mit Steffen von Bünau und Niels Reinhard als Geschäftsführer und Minderheitsgesellschafter gegründet. Die Ookam Software GmbH fokussiert sich auf den Aufbau einer dezentral organisierten Software-Gruppe sowie den Aufbau eines Talentpools von Führungskräften innerhalb der Ookam-Organisation, die die operativen Unternehmen führen. Bei den Zielunternehmen handelt es sich um Anbieter von vertikaler Branchensoftware und spezialisierte Technologieunternehmen, die sich durch langfristige Kundenbindung und damit einhergehend einen hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen auszeichnen. Die Zielunternehmen agieren operativ unabhängig; die Ookam Software GmbH bringt sich mit ihrer Software-Expertise und einem aktiven Erfahrungs- und Wissensaustausch in die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen ein.

Zum 31.12.2022 hat sich die Ookam Software GmbH an insgesamt vierzehn operativen Software-Unternehmen beteiligt, die auf verschiedenste Branchen – von der blechverarbeitenden Industrie über Hausverwaltungen, Bauträger und Projektentwicklung bis zu Orchestern – zugeschnittene Softwarelösungen anbieten.

CarMa Holding GmbH: Moderne Lösungen für den Telekommunikationsmarkt

Die CarMa Holding GmbH mit Sitz in Aalen wurde 2021 gemeinsam mit Marco Zapf und Michael Neska gegründet. Die CarMa Holding GmbH konzentriert sich auf den Telekommunikationsmarkt in Deutschland, insbesondere im Bereich Glasfaser. Mit Marco Zapf und Michael Neska konnten zwei Unternehmer mit langjähriger Erfahrung und einem breiten Netzwerk in dem Markt gewonnen werden, die die CarMa Holding GmbH in den nächsten Jahren in diesem Segment positionieren und mit der MEDIQON Group AG als langfristigen Partner aufbauen möchten.

Als erstes Investment wurde 2021 die carrierwerke GmbH gegründet, die ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber anbietet. Weitere Beteiligungen sind die in 2021 erworbene Interactive Network Communications GmbH, ebenfalls ein Dienstleistungsunternehmen. Ende 2022 wurde zudem die ingenia glasfaser GmbH gemeinsam mit einem Minderheitsgesellschafter gegründet. Die Gesellschaft soll als Internetserviceprovider tätig werden, war aber im Geschäftsjahr noch nicht operativ tätig. Neben dem Aufbau eines Dienstleistungsangebot beabsichtigt die CarMa Holding GmbH auch – gegebenenfalls mit Partnern – im Infrastrukturbereich aktiv zu werden. Trotz der stark gestiegenen Bau- und Investitionsaktivität im Bereich von Glasfaser in den letzten Jahren, ist der Ausbaufortschritt in Deutschland im europäischen Vergleich nach wie vor unterdurchschnittlich. Der Markt ist – insbesondere im ländlichen Bereich – stark fragmentiert. Wir sehen hier über die nächsten Jahre Investitions- und Konsolidierungspotential insbesondere im Bereich kleinerer Netzanbieter.

Fintiba GmbH: FinTech für internationale Studierende und Expats

Im Mai 2021 hat die MEDIQON Group AG 21,5% der Anteile an der Fintiba GmbH erworben. Im August 2022 konnte die Beteiligung an der Gesellschaft auf 39,9% ausgebaut werden. Die Fintiba GmbH wurde 2016 gegründet und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Anbieter für die Unterstützung internationaler Studierender und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland etabliert. Als FinTech mit Sitz in Frankfurt am Main bietet Fintiba Visa-Bewerbenden die Möglichkeit, online und aus dem Ausland heraus ein für den Visumsprozess notwendiges Sperrkonto zu eröffnen. Darüber hinaus unterstützt Fintiba die Kund*innen u.a. bei dem Abschluss von Versicherungen und

Mietbürgschaften. Seit Gründung hat Fintiba bereits mehr als 100.000 internationale Studierende auf ihrem Weg nach Deutschland unterstützt.

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Anders als bei den drei Beteiligungsplattformen hat sich die MEDIQON Group AG hier direkt an einem operativ tätigen Unternehmen beteiligt. Unter der Geschäftsführung von Gründer Bastian Krieghoff ist das Unternehmen in den letzten Jahren stark und profitabel gewachsen. Zudem wurde ein Führungsteam aufgebaut, welches eine hohe Skalierung und Entwicklung des Geschäfts ermöglicht. Die Vision der Fintiba GmbH ist es der zentrale Anlaufpunkt für alle in Deutschland benötigten (Finanz- )Produkte & Services für ausländische Studierende und Young Professionals zu sein.

Die MEDIQON Group AG unterstützt diese Strategie ausdrücklich und kann der Fintiba GmbH, Bastian Krieghoff und dem gesamten Führungsteam als langfristiger und kapitalstarker Partner bei der Geschäftsentwicklung zur Seite stehen.

Steuerungssystem

Beteiligungsstrukturen als wesentliches Steuerungselement

Wesentliches Steuerungselement auf Ebene der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft sind die gewählten Beteiligungsstrukturen und die Anreizstrukturen. Die Geschäftsführungen der jeweiligen Beteiligungsplattformen sind im Rahmen einer Management-Beteiligung mit einem Anteil in Höhe von 20 % am Stammkapital der Beteiligungsplattformen beteiligt.

Für die Finanzierung des Erwerbs von Beteiligungsunternehmen und gegebenenfalls auch für die Geschäftstätigkeit der Unternehmen benötigtes Kapital wird durch die MEDIQON Group AG als oberster Konzerngesellschaft in Form von Gesellschafterdarlehen bereitgestellt, die mit jährlich 10% verzinst werden. Damit besteht ein klarer Anreiz für die Gruppenunternehmen, nur solche Investitionen zu tätigen, deren erwartete Rendite diesen Wert überschreitet. Zudem besteht ein Anreiz, überschüssige Mittel an die AG zurückzugeben, sofern eine Reinvestition in das eigene Geschäft nicht eine höhere Rendite erwarten lässt.

Der Erwerb der Beteiligungsunternehmen erfolgt regelmäßig über Akquisitionsgesellschaften, die von der Beteiligungsplattform gegründet werden. Auch hier findet teilweise eine Management-Beteiligung als Minderheitsbeteiligung zur Incentivierung der jeweiligen Geschäftsführungen der operativ tätigen Unternehmen statt.

Dezentrale Organisationsstrukturen

Die Identifikation und Analyse von neuen Beteiligungsunternehmen sowie die Transaktionsstrukturierung liegt bei den jeweiligen Beteiligungsplattformen. Potenzielle Investments werden der MEDIQON Group AG vorgestellt, seitens des Vorstands (gegebenenfalls gemeinsam mit dem Aufsichtsrat) diskutiert, validiert und eine Investitionsentscheidung getroffen.

Auf die operative Geschäftsführung der Beteiligungsunternehmen nimmt die MEDIQON Group AG grundsätzlich keinen Einfluss. Die Unternehmen werden von der jeweiligen Geschäftsführung selbstständig und eigenverantwortlich gesteuert. Die MEDIQON Group AG überwacht die operative Entwicklung auf Basis unterjähriger Berichte, die insbesondere die betriebswirtschaftlichen Auswertungen der jeweiligen operativen Unternehmen umfassen.

Zentrales Steuerungselement ist dabei der regelmäßige Austausch mit den Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen, die die operative Entwicklung der durch sie erworbenen operativen Unternehmen hauptverantwortlich begleiten und steuern. Die Intensität und Häufigkeit des Austausches sind dabei in hohem Maße abhängig von der operativen Entwicklung der jeweiligen Unternehmen.

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Basiswert als zentrale Steuerungsgröße

Die MEDIQON Group AG verfolgt das Ziel, den Unternehmenswert der Gruppe langfristig und nachhaltig zu steigern. Dabei ist die Gesellschaft nicht auf eine kurzfristige Wertsteigerung durch Verkaufserlöse fokussiert, sondern vielmehr auf einen langfristigen Wertzuwachs durch den Auf- und Ausbau der Gruppe.

Als wesentliche Kennzahl berechnet die MEDIQON Group AG seit dem Geschäftsjahr 2020 den Basiswert, der alle operativen Unternehmensbeteiligungen der Gruppe sowie die Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft bewertet.

Die Anteile an den durch die Beteiligungsplattformen erworbenen Unternehmen fließen dabei auf Basis folgender Berechnungslogik in den Basiswert ein: Auf Basis des gezahlten Kaufpreises im Verhältnis zum bei Kauf zu Grunde gelegten Adjustierten EBITDA der operativen Gesellschaft ergibt sich ein Multiple für 100% der Anteile. Multipliziert mit dem Adjustierten EBITDA des jeweilig betrachteten Geschäftsjahres ergibt sich ein Unternehmenswert. Abzüglich der Nettoverschuldung (Banken- und Verkäuferdarlehen zuzüglich des nicht für den operativen Betrieb benötigten Kassenbestands) auf Ebene der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft ergibt sich ein Eigenkapitalwert für 100% der Anteile. Die Liquiditätspräferenz von Gesellschafterdarlehen sowie gesellschaftsrechtlich vereinbarte kapitaldisproportionale Anteile (z.B. durch Vorzugsdividenden auf Kapitalrücklagen) werden bei der Berechnung berücksichtigt.

Die Gesellschaft hat sich bewusst dafür entschieden, bei der Berechnung das Einstiegsmultiple zu Grunde zu legen und nicht auf z.B. Multiplikatoren aus vergleichbaren, kürzlich stattgefundenen Transaktionen abzustellen, um den Basiswert über viele Jahre hinweg konsistent – und unabhängig von der Unternehmensbewertung an den Börsen – zu berechnen und darzustellen.

Die Summe des anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallenden Eigenkapitalwerts aller Beteiligungsunternehmen ergibt den Basiswert der Beteiligungsunternehmen (inklusive der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen).

Neben dem Basiswert der operativen Beteiligungsunternehmen fließen der Marktwert zum jeweiligen Stichtag des Wertpapierdepots der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft sowie die Nettoverschuldung der MEDIQON Group AG in die Berechnung ein.

Wirtschaftliche Einflussgrößen auf den Basiswert

Abgeleitet aus dem Basiswert der Beteiligungsunternehmen ergeben sich drei wirtschaftliche Einflussgrößen für die Entwicklung der Kennzahl:

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Operative Entwicklung der Beteiligungsunternehmen: Umsatz und Adjustiertes EBITDA

Alle Beteiligungsplattformen verfolgen das Ziel, die erworbenen Unternehmen langfristig und nachhaltig wachsen zu lassen. Eine Steigerung der Umsatzerlöse wirkt sich dabei insbesondere bei den Softwareunternehmen mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen auch in den kommenden Jahren nachhaltig positiv auf die Entwicklung des Unternehmens aus. Das Wachstum wird dabei u.a. durch die Optimierung von Vertriebsprozessen, dem Ausbau der Vertriebsteams und eine Anpassung der Preispolitik auf aktuelle Marktgegebenheiten getrieben.

Zur Messung der operativen Leistungskraft der Unternehmen wird das adjustierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjustiertes EBITDA) herangezogen, um die tatsächliche Ertragskraft – unabhängig zum Beispiel von der gewählten Finanzierungsstruktur, Abschreibungen auf die Erwerbspreise oder steuerlichen Sondereffekten – zu betrachten. Auf Grund der Auswahl an Geschäftsmodellen der operativen Beteiligungsunternehmen, die sich durch geringe Kapitalbindung auszeichnen, fallen nur in sehr geringem Umfang Abschreibungen auf Sachanlagen an. Die auf das EBITDA angewendeten Korrekturen werden vorgenommen, um die langfristige und nachhaltige Ertragskraft der operativen Unternehmen zu reflektieren. Neben dem Aufbau von abgegrenzten Umsätzen betreffen die Korrekturen die Kostenseite der Unternehmen und setzen sich zusammen aus Korrekturen für Einmalausgaben, Anlaufverluste sowie Rechts- und Beratungskosten, die im Zusammenhang mit dem Verkauf des Unternehmens an eine der Plattformgesellschaften entstanden sind und aus dem Geschäftsmodel resultierende doppelte Geschäftsführergehälter.

Investiertes Kapital

Der langfristige Anstieg des Basiswerts ist auch von der fortlaufenden Investitionstätigkeit durch die Beteiligungsplattformen getrieben. Dabei hat der Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen kurzfristig keinen Einfluss auf den Basiswert, da sich die verfügbaren freien Mittel auf Ebene der MEDIQON Group AG durch die Bereitstellung des benötigten Kapitals entsprechend verringern. Langfristig steigt der Basiswert mit steigender Investitionstätigkeit durch eine positive Entwicklung der operativen Unternehmen sowie die durch einen positiven operativen Cashflow getriebene, zunehmende Entschuldung auf Ebene der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft.

Cash-Flow-Konvertierung der operativen Beteiligungsunternehmen

Die von den operativen Beteiligungsunternehmen erwirtschafteten Liquiditätsüberschüsse werden vorrangig zur Bedienung der aufgenommenen Fremdfinanzierung verwendet, wodurch der Eigenkapitalwert der jeweiligen Gesellschaft steigt. Darüberhinausgehende freie Mittel werden zunächst zur Rückführung der Gesellschafterdarlehen der MEDIQON Group AG genutzt und stehen somit für neue Investitionen durch die Konzernmutter zur Verfügung. Mittelfristig werden – nach Rückführung der Fremdfinanzierung und Gesellschafterdarlehen – Ausschüttungen von den operativen Gesellschaften an die Beteiligungsplattformen angestrebt. Die Mittel können entweder bereits auf Ebene der Plattformen für Reinvestitionen genutzt werden oder an die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft ausgeschüttet werden.

B. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

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Nachdem sich die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2022 durch die Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen erholt hat, haben Russlands Angriff auf die Ukraine und die resultierende Unsicherheit sowie gestiegene Energiepreise die Entwicklung im Gesamtjahr belastet. Hinzu kommt der sich verschärfende Fachkräftemangel. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Geschäftsjahr 2022 um 1,9%2 gestiegen (Vorjahr 2,6%). Die Inflation lag mit einem durchschnittlichen Jahreswert von 7,9%3 so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Software- und IT-Markt weiterhin auf Wachstumskurs

15 der 24 Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG über die Beteiligungsplattformen mehrheitlich beteiligt ist, bieten branchenspezifische Softwarelösungen an. Der deutsche IT-Markt hat nach Angaben des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (bitkom e.V.) 2022 erneut Wachstum verzeichnet. Das Marktvolumen im Bereich Software und IT-Services ist im Jahr 2022 um insgesamt 6,7% (Vorjahr: 5,6%) auf EUR 76,0 Mrd. gestiegen. Treiber für die positive Entwicklung ist unter anderem der nach wie vor anhaltende Digitalisierungstrend insbesondere auch im deutschen Mittelstand. Nach Erhebungen des KfW Mittelstandspanels lagen die Digitalisierungsausgaben im Geschäftsjahr 2022 bei rd. EUR 23 Mrd. und damit rund 15% höher als noch in 2020. Zurückzuführen sei der Anstieg darauf, dass die Bewältigung der Herausforderungen der Pandemie bei den Unternehmen weitestgehend abgeschlossen sei und die Unternehmen Digitalisierungsvorhaben nun verstärkt unter langfristigen, teilweise auch strategischen Überlegungen angehen.4

Anzahl ausländischer Studenten an deutschen Universitäten wächst

Die Konzernunternehmen speakeasy Berlin GmbH und speakeasy München GmbH bieten Deutschkurse für internationale Expats und Studierende an. Die Fintiba GmbH, an der die MEDIQON Group AG mit 39,9% beteiligt ist, unterstützt internationale Studierende und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland. Laut Deutschem Studentenwerk ist Deutschland das wichtigste nichtenglischsprachige Gastland für ausländische Studierende und liegt insgesamt auf Platz 4 der Liste der Gastländer. Die Zahl ausländischer Studierenden wächst seit Jahren und ist nach der Aufhebung der Einschränkungen der Covid-19 Pandemie wieder auf die vorherigen Wachstumsraten zurückgekehrt.

Erhebliche Ausbauaktivitäten im Glasfaserbereich

In Deutschland wird derzeit massiv in den Ausbau von Glasfasernetzen investiert. Gemäß FTTH Council wurden von September 2021 bis 2022 2,4 Mio. neue Haushalte mit Glasfaser versorgt, mehr Anschlüsse wurden im gleichen Zeitraum in Europa nur in Frankreich und Großbritannien gebaut. Nach wie vor liegt die Verfügbarkeit von Glasfaserzugängen mit 22,1% aber deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (57% per September 2021). Während im städtischen Bereich häufig noch Kabel als Alternative zur Verfügung steht, besteht gerade im ländlichen Bereich erheblicher

2 Statisches Bundesamt, preis-, saison- und kalenderbereinigt

3 Statisches Bundesamt, Veränderung des Verbraucherpreisindexes im Jahresdurchschnitt 2022

4 KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2022, März 2023

Investitionsbedarf. Hier spielen die Kommunen und Stadtwerke eine besondere Rolle. Zudem ist auch die Aktivität von Infrastrukturfonds in dem Segment auf nach wie vor hohem Niveau.

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Andauernder Aufwärtstrend bei Unternehmensnachfolgen

Sowohl die NGC Nachfolgekapital GmbH als auch die Ookam Software GmbH erwerben Unternehmen regelmäßig im Rahmen von Nachfolgelösungen, wenn die Gründer und Geschäftsführer sich aus persönlichen Gründen aus dem operativen Geschäftsbetrieb zurückziehen möchten. Die Zahl der Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand wächst demografiebedingt seit Jahren. Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn stehen im Zeitraum 2022 bis 2026 etwa 190.000 Unternehmen in Deutschland zur Übergabe an, weil die Eigentümer*innen sich aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurückziehen möchten5 . Mit 45,1% machen Unternehmen, die unternehmensbezogene Dienstleistungen anbieten, den weit überwiegenden Teil aus. Rund 40% der Übergaben werden dabei für Unternehmen in der für die Ookam Software GmbH und die NGC Nachfolgekapital GmbH besonders relevante Größenklassen zwischen EUR 1 Mio. und EUR 25 Mio. Umsatz erwartet.

Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2022 wurde das Wachstum der Gruppe erfolgreich fortgesetzt. Die beiden Beteiligungsplattformen NGC Nachfolgekapital GmbH und Ookam Software GmbH haben sich insgesamt an acht weiteren operativen Unternehmen beteiligt.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde die vetera GmbH, einem Software- und Serviceanbieter für Tierärzte und Tochtergesellschaft der NGC Nachfolgekapital GmbH Teil der Nordhealth A/S. Die Nordhealth A/S ist ein börsennotiertes SaaS-Unternehmen mit Fokus auf cloudbasierte Software- und Servicelösungen für Veterinär- und Therapiefachleute. Nach dem enormen Wachstum an Neukunden, Umsätzen und Mitarbeitern, dass die vetera GmbH seit Übernahme durch die NGC Nachfolgekapital GmbH gemeinsam mit dem Nachfolgegeschäftsführer Alexander Felber erreicht hat, ist die Nordhealth A/S der richtige Partner, um das weitere Wachstum durch die internationale Ausrichtung und anstehende SaaS-Transformation zu begleiten. Die NGC Nachfolgekapital GmbH wird die Entwicklung als Aktionär der Nordhealth A/S weiterhin begleiten.

Die 2021 gegründete dritte Beteiligungsplattform CarMa Holding GmbH hat im Geschäftsjahr 2022 vor allen Dingen das Wachstum der ebenfalls 2021 gegründeten Tochtergesellschaft carrierwerke GmbH vorangetrieben. Zudem wurde im Oktober 2022 die ingenia glasfaser GmbH gemeinsam mit einem Minderheitsgesellschafter gegründet. Die Gesellschaft soll als Internetserviceprovider tätig werden, war aber im Geschäftsjahr noch nicht operativ tätig.

Zum 31.12.2022 gehören insgesamt 266 operative Beteiligungsunternehmen zur Gruppe, davon zwei im Rahmen von Minderheitsbeteiligungen (Vorjahr 20 Unternehmen, davon zwei Minderheitsbeteiligung). Darüber hinaus hat sich die MEDIQON Group AG an zwei weiteren Gesellschaften mit einer Minderheit beteiligt. Beide Gesellschaften sind derzeit nicht operativ tätigt. Bereits seit 2021 hält die MEDIQON Group AG einen Anteil von 20,00% an der Eifelhöhen-Klink AG.

5 Institut für Mittelstandsforschung Bonn, Daten und Fakten Nr. 27: Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2022 bis 2026 6

Im Geschäftsjahr 2022 wurden das bereits in 2021 zur Gruppe gehörende operative Unternehmen Bastex Schädlingsbekämpfung und Hygienetechnik GmbH mit dem in 2022 dazugekommene Unternehmen Calmund & Riemer GmbH verschmolzen.

Wesentliche Kennzahlen zum 31.12.2022

Das erfolgreich fortgeführte Wachstum der Gruppe im Geschäftsjahr 2022 spiegelt sich in einem deutlichen Anstieg der wesentlichen Kennzahlen wider. Bei den hier ausgewiesenen Werten zu Umsatz und EBITDA handelt es sich um eine pro-forma Betrachtung, die sämtliche zum 31.12.2022 zur Gruppe gehörenden operativen Beteiligungsunternehmen für das gesamte Geschäftsjahr einbezieht.

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2022 2021
Basiswert je Aktie € 6,52 €4,69
Adjustierter Gewinn je Aktie € 0,05 € 0,38
Adj. Gewinn je Aktie ohne Wertpapierergebnis €0,38 € 0,17
Umsatz operativer Beteiligungsunternehmen7 €55,2 Mio. € 34,4 Mio.
EBITDA (ausgewiesen) operativer Beteiligungsunternehmen7 € 11,5 Mio. € 9,6 Mio.
EBITDA (adjustiert) operativer Beteiligungsunternehmen7 €14,9 Mio. € 11,2 Mio.
Operative Beteiligungsunternehmen (Mehrheitsbeteiligungen) 24 18
Minderheitsbeteiligungen der Gruppe (soweit nicht börsennotiert) 2 2
Investiertes Kapital8 € 100,7 Mio. € 67,8 Mio.
davon für den Erwerb von Minderheitsbeteiligungen € 9,4 Mio. € 3,1 Mio.

Für die Berechnung des Umsatzes und des EBITDA im Konzernabschluss werden gemäß § 301 HGB die Ergebnisse nur für den Zeitraum einbezogen, in dem das Unternehmen Teil der Gruppe war.

Neben den operativen Gesellschaften sind auch die MEDIQON Group AG sowie die Beteiligungsplattformen und Akquisitionsgesellschaften in den Konzernabschluss miteinbezogen. Kosten auf Ebene der Beteiligungsplattformen und Akquisitionsgesellschaften fallen im Wesentlichen für das Vorantreiben des weiteren Wachstums der Gruppe durch Prüfung neuer Akquisitionen einerseits sowie die Weiterentwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen (z.B. durch die Einrichtung von mit Industrieexperten besetzten Beiräten) andererseits an.

7 nur Mehrheitsbeteiligungen der Gruppe inkludiert 8 Umfasst das insgesamt für der Erwerb von Gruppenunternehmen investiertes Kapital (inkl. Fremdfinanzierung und Eigenkapitalbeitrag von Minderheitsgesellschaftern) sowie von der MEDIQON Group AG bereitgestellt Mittel für den operativen Geschäftsbetrieb von Tochtergesellschaften. Soweit es sich um Minderheitsbeteiligungen handelt, wird nur der von der MEDIQON Group AG investierte Betrag für den Erwerb der Gesellschaft berücksichtigt.

Umsatz EBITDA
(ausgewiesen)9
Summe operativer Beteiligungsunternehmen € 67,1 Mio. € 12,5 Mio.
davon aus Minderheitsbeteiligungen € 11,9 Mio. € 1,0 Mio.
davon vor Erwerbszeitpunkt € 13,9 Mio. € 2,0 Mio.
davon Veräußerungszeitpunkt € 0,7 Mio. € 0,1 Mio.
Summe operativer Beteiligungsunternehmen im Konzernabschluss € 42,1 Mio. € 9,6 Mio.
Beteiligungsplattformen und Akquisitionsgesellschaften € 0,0 Mio. € - 2,2 Mio.
MEDIQON Group AG und MEDIQON Beteiligungsgesellschaft € 0,0 Mio. € - 1,7 Mio.
Wert im Konzernabschluss € 42,1 Mio. € 5,7 Mio.

Überleitungsrechnung Umsatz und EBITDA zum Konzernabschluss

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Die auf das EBITDA angewendeten Korrekturen belaufen sich in Summe im Geschäftsjahr 2022 auf rund EUR 3,40 Mio. (Vorjahr EUR 1,61 Mio.). Hiervon entfallen rd. EUR 0,36 Mio. auf den Aufbau von abgegrenzten Umsätzen (verrechnet mit dem Abbau solcher Umsätze im Geschäftsjahr), die bereits im Geschäftsjahr 2022 vereinnahmt wurden, aber auf Basis der Vorschriften des HGBs erst im Geschäftsjahr 2023 und folgenden ertragswirksam verbucht werden. EUR 1,48 Mio. betreffen Anlaufkosten der neugegründeten operativen Gesellschaften in der Gruppe. Rund EUR 0,97 Mio. entfallen auf in den im Geschäftsjahr 2022 erworbenen Unternehmen in Vorbereitung der Unternehmensübergabe entstandenen Rechts- und Beratungsaufwand sowie auf aus dem Geschäftsmodel resultierende doppelte Geschäftsführergehälter. Regelmäßig ist bei den durch eine der Beteiligungsplattformen erworbenen Gesellschaften der Verkäufer bisher auch als Geschäftsführer tätig gewesen und die Geschäftsführung wird nach dem Erwerb an einen neuen Geschäftsführer übergeben. Um den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten, bleibt der bisherige Geschäftsführer üblicherweise noch einige Monate an Bord und begleitet den Prozess. EUR 0,61 Mio. entfallen auf in den operativen Gesellschaften entstandenen periodenfremde Erträge und Aufwendungen sowie auf Einmalaufwendungen z.B. für Umzugskosten, Entwicklungskosten für Neuprodukte, Kosten für die Personalsuche etc.

9 Für die Berechnung des ausgewiesenen EBITDAs werden die aus der Kaufpreisallokation resultierende Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Erträge, Verluste und Kosten aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens nicht berücksichtigt. Die Berechnung findet sich in Erläuterungen zur Ertragslage des Konzerns.

Entwicklung der Unternehmen, die bereits 2021 Teil der Gruppe waren

2021 2022
Umsatz €31,7 Mio. € 36,6 Mio. +15,6%
EBITDA
(ausgewiesen)
€ 9,0 Mio. € 8,2 Mio. - 9,2%
EBITDA
(adjustiert)
€10,6 Mio. € 11,1 Mio. + 4,4%

Neben dem durch den Ausbau der Gruppenunternehmen getriebenen Wachstum, haben sich auch die bereits im Geschäftsjahr 2021 zur Gruppe gehörenden Unternehmen positiv entwickelt. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2022 der operativen Beteiligungsunternehmen, die per Ende 2021 bereits Teil der Gruppe waren, ist insgesamt um 15,6%

angestiegen. Das ausgewiesene EBITDA liegt 9,2% unter dem Vorjahreswert. Haupttreiber hierfür sind die beiden Neugründungen, die zur Gruppe gehören. Beide konnten im Geschäftsjahr 2022 ihren Umsatz deutlich steigern, dem Wachstum stehen jedoch entsprechende Kosten gegenüber. Bereinigt um diese Effekte liegt das ausgewiesene EBTIDA etwa auf Vorjahresniveau. Auch in den anderen zur Gruppe gehörenden Unternehmen wird insbesondere in den Personalaufbau investiert, um den Grundstein für das weitere Wachstum zu legen. Diese Kosten werden für die Berechnung des adjustierten EBITDAs nicht korrigiert.

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Adjustierter Gewinn je Aktie

Dem Geschäftsmodell der MEDIQON Group AG und ihren Tochtergesellschaften inhärent ist das Konzernergebnis der Gesellschaft in besonderem Maße durch die Ergebnisse der Kapitalkonsolidierung und die resultierenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und die Auflösung des im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten Auftragsbestands sowie die damit einhergehende Auflösung der passiven latenten Steuern geprägt. Darüber hinaus hat die Abschreibung auf den Geschäfts- oder Firmenwert einen signifikanten Einfluss auf das Konzernergebnis. Für den adjustierten Konzerngewinn wird der Konzernjahresüberschuss um diese Effekte (sowie die daraus entfallenden Anteile auf Minderheiten) korrigiert. Zudem wird – wie auch für Umsatz und EBITDA – das Ergebnis der im laufenden Geschäftsjahr erworbenen Unternehmen, dass vor dem Erwerb durch eine Gruppengesellschaft erzielt wurde, mitberücksichtigt (anteilig korrigiert um die Anteile der Minderheitsgesellschafter auf den verschiedenen Ebenen). Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen wird für die Berechnung nur dann berücksichtigt, wenn es sich um Ausschüttungen handelt (nach Steuern).

Überleitungsrechnung vom Konzernergebnis zum adjustieren Gewinn je Aktie (in EUR Tsd.)

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2022 2021
Jahresfehlbetrag -€ 6.604,34 -€ 2.266,97
- Anteile anderer Gesellschafter -€ 719,31 -€ 1.094,05
= Konzernverlust -€ 5.885,03 -€ 1.172,91
+ Verminderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen aus
Kaufpreisallokation
€ 581,32 € 735,97
+ Abschreibungen auf Vermögensgegenstände aus
Kaufpreisallokation und Geschäfts- oder Firmenwerte
€ 6.987,52 € 4.241,59
- Auflösung passiver latenter Steuern € 558,83 € 448,15
- davon in Anteilen anderer Gesellschafter enthalten € 1.772,37 € 1.266,44
+ Sonstige Konsolidierungsbedingte Anpassungen (soweit auf die
Muttergesellschaft entfallend)
-€ 18,59 € 8,90
+ Korrektur des Konzernverlusts aus den Ergebnissen der
Kapitalkonsolidierung
€ 5.219,05 € 3.271,86
- Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -€ 352,75 -€ 851,63
+ Erhaltene Dividende aus assoziierten Unternehmen € 0,00 € 129,00
+ Korrektur des Konzernverlusts aus den Ergebnissen assoziierter
Unternehmen
€ 352,75 € 980,63
+ Ergebnisse von Tochterunternehmen vor Erwerbszeitpunkt € 1.407,28 € 1.484,66
- davon Anteilen andere Gesellschafter € 277,62 € 394,14
+ Korrektur des Konzernverlusts aus Ergebnissen vor
Erwerbszeitpunkt
€ 1.129,66 € 1.090,52
= Adjustierter Konzerngewinn € 816,42 € 4.170,09
/ Anzahl Aktien zum Jahresende 16.066.600 10.999.513
= Adj. Gewinn je Aktie € 0,05 € 0,38
- Ergebnis je Aktie aus Wertpapierportfolio der MEDIQON Group AG € -0,33 € 0,21
= Adj. Gewinn je Aktie ohne Wertpapierergebnis € 0,38 € 0,17

Finanz- und Vermögenslage des Konzerns

Die Größenkriterien gemäß § 293 (1) HGB für die Aufstellung eines Konzernabschlusses wurden im Geschäftsjahr 2021 erstmalig überschritten. Bereits für das Geschäftsjahr 2021 wurde erstmalig und freiwillig ein Konzernabschluss aufgestellt.

Effekte der Kapitalkonsolidierung und Kaufpreisallokation auf die Vermögenslage

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Dem Geschäftsmodell der MEDIQON Group AG und ihren Tochtergesellschaften inhärent ist die Bilanz des Konzerns in besonderem Maße durch die Ergebnisse der Kapitalkonsolidierung der zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen geprägt. Der – üblicherweise auf Ebene der Akquisitionsgesellschaft – bilanzierte Beteiligungswert (Kaufpreis sowie Transaktionsnebenkosten) wird mit dem anteilig auf die Akquisitionsgesellschaft entfallenden Eigenkapital der operativen Gesellschaft verrechnet.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt dabei nach der Neubewertungsmethode: Im Rahmen einer Kaufpreisallokation werden die wesentlichen (im-)materiellen Vermögensgegenstände des jeweils operativ tätigen Unternehmens identifiziert und gegebenenfalls neubewertet. Die aufgedeckten stillen Reserven werden im Konzernabschluss aktiviert und planmäßig abgeschrieben.

Da es sich bei den Konzernunternehmen um Unternehmen aus dem Dienstleistungs- und Softwarebereich handelt, deren Geschäftsmodell sich durch eine geringe Kapitalbindung und Verschuldung auszeichnet, wurden mit Ausnahme einer miterworbenen Betriebsimmobilie keine wesentlichen stillen Reserven oder Lasten in den materiellen Vermögenswerten und Schulden identifiziert. Im Rahmen von Geschäftsmodellanalysen wurden im Wesentlichen folgende immaterielle Vermögenswerte identifiziert und bewertet:

Software: Die Kosten für die selbstentwickelte Software der Tochtergesellschaften wurden in den Einzelabschlüssen üblicherweise nicht aktiviert. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurde die Software neubewertet und über 5 Jahre abgeschrieben.

Marke: Die durch die Plattformen erworbenen Unternehmen sind regelmäßig in ihren spezifischen Nischen etabliert und bekannt, so dass der jeweiligen Marke ein Wert zuzuordnen ist. Die so identifizierten Vermögenswerte werden über 15 Jahre abgeschrieben.

Auftragsbestand: Insbesondere die Softwareunternehmen der Gruppe zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Wartungsverträgen aus, die mit einer jährlichen Zahlung an Wartungsgebühren durch den Kunden einhergehen. Abhängig vom Erwerbszeitpunkt und den Kündigungsfristen der Verträge liegen hier zum Erwerbszeitpunkt stille Reserven auf Grund der zukünftigen Umsätze vor, die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckt wurden. Die so identifizierten Vermögenswerte werden im Umlaufvermögen ausgewiesen und über die Restlaufzeit der Verträge (üblicherweise 1 Jahr) aufgelöst.

Auf die im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven und die dadurch entstehenden zeitlichen Ansatz- und Bewertungsdifferenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz wurden passive latente Steuern gebildet. Diese latenten Steuern werden bei der Erstkonsolidierung erfolgsneutral erfasst. Zur Ermittlung dieser wurde vereinfachend ein durchschnittlicher Steuersatz im Konzern in Höhe von 30 % verwendet. Die passiven latenten Steuern werden über die betriebliche Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte erfolgswirksam in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung aufgelöst.

Die Differenz aus dem Wertansatz bei der direkten Muttergesellschaft und dem neubewerteten Eigenkapital wird im Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen, die über 10 Jahre planmäßig abgeschrieben werden. Der Geschäfts- oder Firmenwert spiegelt dabei die langfristigen Geschäftsbeziehungen sowie die gute operative Ertragskraft der operativen Beteiligungsunternehmen wider. Als Bewertungszeitpunkt wurde der jeweilige Erwerbszeitpunkt der Tochtergesellschaften gewählt.

In der Unternehmensstruktur des MEDIQON Group Konzerns sind auf verschiedenen Ebenen Minderheitsgesellschafter angesiedelt. Sofern auf der relevanten Ebene eine Kapitalkonsolidierung stattfindet, werden die auf die Minderheitsgesellschafter entfallenden Anteile an der ergebniswirksamen Abschreibung und Auflösung der in der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögenswerte und dem Geschäfts- oder Firmenwert dem Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss beziehungsweise am vorgetragenen Eigenkapital zugeordnet (Angaben in EUR Tsd.).

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Die Abgänge bzw. Ausbuchungen im Geschäftsjahr 2022 resultieren im Wesentlichen aus dem Abgang von Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis.

Erwerb
2019-2021
Afa /
Auflösung
(2019-2021)
EB 2021 /
AB 2022
Erwerb in
2022
Abgang /
Ausbuchungen
Afa /
Auflösung
EB 2022
Geschäfts- oder
Firmenwert
46.013,6 -4.492,4 41.521,3 26.162,2 -1.645,8 -5.649,0 59.388,6
Im. Vermögenswerte
aus Neubewertung
9.077,1 -1.214,0 7.863,0 2.566,8 -398,2 -1.324,1 8.707,5
Sachanlagevermögen
aus Neubewertung
316,0 -9,6 306,4 0,0 -14,4 292,1
Auftragsbestand aus
Neubewertung
2.400,3 -1.470,2 930,0 429,5 -581,3 778,2
Passive latente
Steuern
3.243,7 743,9 2.499,8 806,1 558,8 2.747,1
Effekt auf den
Jahresüberschuss
-6.442,4 -7.010,0
davon Anteile andere
Gesellschafter
1.917,9 1.772,4
Anteil am
Konzernergebnis/ -
verlustvortrag
-4.524,4 -1.261,4 -5.237,6 -4.524,4

Vermögenslage des Konzerns

Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2022 im Zuge der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit der Beteiligungsplattformen von EUR 103,55 Mio. auf EUR 169,28 Mio. um rund 63% erhöht.

Das Anlagevermögen des Konzerns erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 von EUR 80,54 Mio. auf EUR 129,61 Mio., wobei hiervon rd. 53% auf Geschäfts- oder Firmenwert sowie im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögenswerte entfallen (Vorjahr 62%).

Das Finanzanlagevermögen des Konzerns ist im Geschäftsjahr 2022 von EUR 27,54 Mio. auf EUR 57,10 Mio. angestiegen und umfasst im Wesentlichen das von der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft gehaltene Wertpapierdepot in Höhe von EUR 36,47 Mio. (Vorjahr EUR 13,77 Mio.) sowie die von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe in Höhe von EUR 10,17 Mio. (Vorjahr EUR 9,33 Mio.) Weitere Informationen zur Zusammensetzung des Wertpapierdepots und der Bilanzierung des Ewigkeitsanleihe können der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft entnommen werden.

Zudem werden hier die von der MEDIQON Group AG oder ihrer 100%igen Tochtergesellschaft MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH gehaltenen Minderheitsanteile an assoziierten Unternehmen in Höhe von EUR 9,03 Mio. (Vorjahr EUR 3,32 Mio.) ausgewiesen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden zu den Anschaffungskosten abzüglich der seit der Beteiligung erhaltenen Dividenden sowie den kumulierten Ergebnissen des jeweiligen Unternehmens bewertet. Sofern die Anschaffungskosten das bilanzierte Eigenkapital der jeweiligen Gesellschaft zum Erwerbszeitpunkt über- bzw. unterschritten haben, wird der Unterschiedsbetrag über 10 Jahre aufgelöst. Die Auflösung ist im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthalten. Der Anstieg des Postens ist im Wesentlichen der Erhöhung der von der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH gehaltenen Anteile an der Fintiba GmbH von 21,5% auf 39,9% geschuldet.

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Das Umlaufvermögen des Konzerns ist im Geschäftsjahr von EUR 16,46 Mio. auf EUR 34,75 Mio. angestiegen, wovon ein Betrag von EUR 26,28 Mio. auf die liquiden Mittel entfällt (Vorjahr EUR 11,09 Mio.). Der Anstieg des Warenbestands (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen) ist im Wesentlichen durch den Erwerb der Firma Wassermann GmbH durch eine Tochtergesellschaft der NGC Nachfolgekapital GmbH verursacht. Das Dienstleistungsangebot des Unternehmens umfasst die Konzeption, Installation, regelmäßige Wartung sowie ein umfangreiches Servicegeschäft wie Austausch von Verschleißteilen und Reparaturen im Bereich elektronische Torund Türsysteme sowie Schranken und Brand- und Rauchschutzsysteme. Hier besteht geschäftsmodelinhärent eine im Vergleich zu anderen Unternehmen in der Gruppe hoher Warenbestad. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich zum Jahresende auf EUR 3,92 Mio. und sind im Geschäftsjahr um EUR 2,07 Mio. angestiegen, wobei hiervon ein Betrag von rd. EUR 1,43 Mio. auf Zugänge zum Konsolidierungskreis entfallen.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von EUR 4,92 Mio. (Vorjahr EUR 6,55 Mio.) entfallen im Wesentlichen auf das Disagio der von der MEDIQON Group AG im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe, das über die ersten 5 Jahre der Laufzeit aufgelöst wird. Weitere Informationen hierzu können der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft entnommen werden. Zudem wurden bei einzelnen operativen Gesellschaften aktive Rechnungsabgrenzungen für im Geschäftsjahr 2022 gezahlte aber teilweise wirtschaftlich dem Geschäftsjahr 2023 zuzuordnende Rechnungen (z.B. für Versicherungen und Werbekosten) gebildet.

Das Eigenkapital erhöhte sich im Zuge von zwei durch die MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft durchgeführten Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2022 um EUR 57,07 Mio. Am 19.04.2022 wurde die im März 2022 im Rahmen einer Bezugsrechtskapitalerhöhung durchgeführte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 3.999.820,00 und am 20.12.2022 die im Rahmen einer Privatplatzierung durchgeführte weitere Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 1.067.267,00 aus genehmigtem Kapital in das Handelsregister eingetragen, so dass das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft auf EUR 16.066.600,00 gestiegen ist. Die Kapitalrücklage ist im Zuge der beiden Erhöhungen des Grundkapitals um insgesamt EUR 52,00 Mio. auf EUR 91,90 Mio. gestiegen. Unter Berücksichtigung des Bilanzverlusts und der Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital auf den unterschiedlichen Konzernebenen beträgt das Konzerneigenkapital zum 31.12.2022 insgesamt EUR 92,18 Mio. (Vorjahr EUR 41,83 Mio.). Die Eigenkapitalquote beträgt 54,5% (Vorjahr 40,4%).

Die Rückstellungen belaufen sich zum Geschäftsjahresende auf EUR 3,72 Mio. (Vorjahr EUR 2,07 Mio.). Hiervon entfallen EUR 1,80 Mio. auf Steuerrückstellungen (Vorjahr EUR 0,97 Mio.). Der Anstieg ist im Wesentlichen der guten Entwicklung auf Ebene der operativen Gesellschaften geschuldet. Da im laufenden Geschäftsjahr bei zahlreichen Gesellschaften ertragsteuerliche Organschaften zwischen der operativen Gesellschaft und der jeweils darüber liegenden Akquisitionsgesellschaft abgeschlossen wurden, wurden hier unterjährig teilweise keine oder geringere Vorauszahlungen geleistet. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen resultiert in Höhe von EUR 0,29 Mio. aus Zugängen zum Konsolidierungskreis. Zudem wurden in Höhe von EUR 0,20 Mio. Rückstellungen für potentielle Earn-Out-Zahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 gebildet.

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Die Verbindlichkeiten belaufen sich zum Geschäftsjahrsende auf EUR 69,38 Mio. (Vorjahr EUR 56,24 Mio.). Hiervon entfällt, wie im Vorjahr ein Betrag von EUR 25,00 Mio. auf die von der MEDIQON Group AG im Mai 2020 ausgegeben Ewigkeitsanleihe. Details zu der Anleihe können der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft entnommen werden.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 1,83 Mio. beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für bezogene Leistungen auf Ebene der operativen Tochterunternehmen und sind im Geschäftsjahr um EUR 0,73 Mio. gestiegen. Hiervon entfallen EUR 0,45 Mio. auf das Wachstum des Konzerns durch den Erwerb weiterer Tochtergesellschaften. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von EUR 1,10 Mio. (Vorjahr EUR 0,11 Mio.) entfallen auf die beiden zur Gruppe gehörenden Unternehmen mit einem handwerklichen Schwerpunkt (Kältehelden GmbH und Wassermann GmbH).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Geschäftsjahr 2022 um EUR 6,20 Mio. auf EUR 27,41 Mio. erhöht. Für bereits in Vorjahren stattgefundene Transaktionen wurden Bankfinanzierungen in Höhe von EUR 5,39 Mio. zur Rückführung der von der MEDIQON Group AG bereitgestellten Brückenfinanzierungen und Verkäuferdarlehen aufgenommen. Für im Geschäftsjahr stattgefundene Transaktionen wurden EUR 5,20 Mio. aufgenommen. Auf operativer Ebene wurden Finanzierungen in Höhe von insgesamt EUR 0,57 Mio. aufgenommen. Tilgungen auf bestehenden Bankfinanzierungen wurden in Höhe von EUR 4,79 Mio. geleistet. Durch den Ab- und Zugang von Unternehmen zum Konsolidierungskreis sind die Bankverbindlichkeiten zudem um in Summe EUR 0,18 Mio. gesunken.

Die sonstigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf EUR 14,04 Mio. (Vorjahr EUR 8,81 Mio.) und enthalten in Höhe von EUR 9,68 Mio. (Vorjahr EUR 5,48 Mio.) Verbindlichkeiten gegenüber Verkäufern. Der Anstieg ist der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit der Beteiligungsplattformen geschuldet. Zudem enthalten die sonstigen Verbindlichkeiten EUR 1,98 Mio. (Vorjahr EUR 1,67 Mio.) Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern. Der Anstieg resultiert in Höhe von EUR 0,32 Mio. aus der Einzahlung zusätzlicher Mittel durch Minderheitsgesellschafter. Durch den Abgang von Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis haben sich die Verbindlichkeiten um EUR 0,16 Mio. reduziert. Die thesaurierten Zinsen belaufen sich auf EUR 0,15 Mio.

In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von EUR 1,26 Mio. (Vorjahr EUR 0,91 Mio.) sind auf Ebene der operativen Beteiligungsunternehmen bereits erhaltene Zahlungen für Verträge mit einer Vertragslaufzeit über den Abschlussstichtag hinweg ausgewiesen. Der Anstieg ist im Wesentlichen der positiven Geschäftsentwicklung von Unternehmen, die bereits im Vorjahr Teil der Gruppe waren, geschuldet.

Die passiven latenten Steuern in Höhe von EUR 2,75 Mio. (Vorjahr EUR 2,50 Mio.) resultieren aus der im Rahmen der Kapitalkonsolidierung vorgenommenen Kaufpreisallokation.

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Liquiditätslage des Konzerns

Der MEDIQON Group AG-Konzern wies im Berichtszeitraum einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 5,69 Mio. (Vorjahr EUR 2,87 Mio.) aus. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf insgesamt EUR -53,21 Mio. (Vorjahr EUR -47,40 Mio.), wobei hiervon ein Betrag von EUR 23,20 Mio. (Vorjahr EUR 27,16 Mio.) für den Erwerb operativer Beteiligungsunternehmen ausgezahlt wurde. Aus dem Abgang von Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis sind dem Konzern EUR 6,11 Mio. zugeflossen. Die Auszahlungen für das Finanzanlagevermögen resultieren in Höhe von EUR 6,08 Mio. aus dem Erwerb von (weiteren) Anteilen an assoziierten Unternehmen. Ein Betrag von EUR 41,96 Mio. resultiert aus dem Erwerb von Wertpapieren auf Ebene der MEDIQON Group AG. Aus dem Verkauf von Wertpapieren des Anlagevermögens durch die MEDIQON Group AG wurde ein positiver Cashflow in Höhe von EUR 12,99 Mio. erzielt.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf EUR 58,78 Mio. (Vorjahr EUR 47,06 Mio.), wobei hiervon EUR 57,07 Mio. (Vorjahr EUR 35,67 Mio.) aus den Kapitalerhöhungen der MEDIQON Group AG und EUR 11,17 Mio. (Vorjahr EUR 16,77 Mio.) aus der Aufnahme von Fremdfinanzierung für den Erwerb von Tochtergesellschaften auf Ebene der Akquisitionsgesellschaften resultieren. Neu aufgenommene Verkäuferdarlehen werden nicht berücksichtigt, da sie nicht liquiditätswirksam sind. Ein Betrag von EUR 9,02 Mio. wurde für die Tilgung bestehender Fremdfinanzierung verwendet. Hiervon entfallen EUR 4,23 Mio. auf die Tilgung von Verkäuferdarlehen aus Vorjahren.

Der Betrag an liquiden Mitteln, der im Rahmen der Akquisition neuer operativer Beteiligungsunternehmen durch die Beteiligungsplattformen erworben wurde, beläuft sich auf EUR 4,60 Mio. Die aus dem Abgang von Unternehmen, die zum Konsolidierungskreis 2021 gehörten, resultierende Veränderung beläuft sich auf insgesamt EUR - 0,73 Mio. Insgesamt erhöhte sich der Zahlungsmittelbestand zum Ende des Jahres auf EUR 26,28 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 11,09 Mio.).

Zeitpunkt Rückzahlungswert in %
vom Nennbetrag
27.05.2021 70,8%
27.05.2022 77,2%
27.05.2023 84,2%
27.05.2024 91,8%
Ab 27.05.2025 100,0%

Finanz- und Vermögenlage der MEDIQON Group AG (Konzernobergesellschaft)

Die Bilanzsumme der Gesellschaft zum 31.12.2022 ist gegenüber dem Vorjahr um EUR 52,12 Mio. auf EUR 125,18 Mio. angestiegen. Unter Berücksichtigung des Jahresfehlbetrags von EUR 5,12 Mio. und der Erhöhung des Grundkapitals und der Kapitalrücklage um in Summe EUR 57,07 Mio. im Rahmen der Kapitalerhöhungen im April und Dezember 2022 hat sich das Eigenkapital der Gesellschaft zum 31.12.2022 insgesamt auf EUR 99,71 Mio. (Vorjahr EUR 47,75 Mio.) erhöht.

Unter den Verbindlichkeiten wird unverändert zum Vorjahr die im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe ausgewiesen. Im Mai 2020 hat die Gesellschaft eine Ewigkeitsanleihe mit EUR 25,00 Mio. Nominalwert und ohne Fälligkeit ausgegeben. Fünf Jahre nach Ausgabe startet eine jährliche Zinszahlung von 7% des Nominalwerts, erstmals zum 28. Mai 2026. Der Ausgabepreis betrug 65% des Nominalwertes. Die Anleihe ist jährlich zu festgelegten Rückzahlungswerten kündbar (s. Tabelle). Das initiale Disagio von EUR 8,75 Mio. wird in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und anteilig entsprechend der Entwicklung des Rückzahlungswertes über den Zinsaufwand aufgelöst. Zum 31.12.2022 verbleibt ein Betrag von EUR 4,65 Mio.

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Die von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe werden mit dem auf die Anteile entfallenden anteiligen Rückzahlungswertes von EUR 10,17 Mio. (Vorjahr EUR 9,33 Mio.) im Finanzanlagevermögen ausgewiesen. Eine Saldierung findet gem. § 246 (2) HGB nicht statt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen haben sich im Geschäftsjahr 2022 von EUR 1,16 Mio. auf EUR 9,47 Mio. erhöht. Die Gesellschaft hat insgesamt EUR 8,31 Mio. in die freie Kapitalrücklage der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH eingezahlt. Die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft hat die Mittel zur Rückzahlung von bestehenden Gesellschafterdarlehen in Höhe von 2,26 Mio., sowie den Erwerb weitere Anteile an der Fintiba GmbH und den Erwerb anderer, kleinerer Minderheitsbeteiligungen genutzt.

Unter den Beteiligungen werden die von der MEDIQON Group AG gehaltenen Anteile an der NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH ausgewiesen. Der Anteil der MEDIQON Group AG an der Gesellschaft hat sich im Geschäftsjahr von 39% auf 44% erhöht. Ebenso wird hier der Aktienbesitz an der Eifelhöhen-Klinik AG mit Sitz in Düsseldorf (WKN 565 360) ausgewiesen. Die MEDIQON Group AG hält seit dem 03. November 2021 rund 20% der Aktien der Gesellschaft. Die Anteile werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

In ihrer Rolle als Holding stellt die MEDIQON Group AG die notwendigen Mittel für den Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen durch die Beteiligungsplattformen in Form von Gesellschafterdarlehen zur Verfügung. Im Rahmen der Finanzierung des Erwerbs von operativ tätigen Gesellschaften wird üblicherweise ein Teil des Erwerbspreises durch von Banken bereit gestelltes Fremdkapital finanziert. Sofern eine Brückenfinanzierung für den Zeitraum zwischen Erwerb der Gesellschaft und Bereitstellung des Fremdkapitals im Rahmen des Transaktionsprozesses notwendig ist, wird diese durch Gesellschafterdarlehen bereitgestellt. Die Refinanzierung findet üblicherweise innerhalb weniger Wochen statt. Die Zinsen, die auf die Gesellschafterdarlehen anfallen, können nach Wahl der Tochtergesellschaften thesauriert oder gezahlt werden. Grundsätzlich ist die Zahlung der Zinsen durch die Tochtergesellschaften geplant. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Betrag in Höhe von EUR 1,70 Mio. (Vorjahr EUR 0,83 Mio.) an Zinsen aus dem vorherigen und dem laufenden Geschäftsjahr gezahlt. Die Brückendarlehen und thesaurierten Zinsen werden im Umlaufvermögen als Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Beteiligungen ausgewiesen. Zum 31.12.2022 beläuft sich der Betrag auf EUR 9,62 Mio. (Vorjahr EUR 4,86 Mio.) Hiervon entfallen EUR 6,38 Mio. auf Brückendarlehen, von denen EUR 5,35 Mio. nach dem Bilanzstichtag bereits refinanziert wurden. Die thesaurierten Zinsen betragen EUR 3,24 Mio. Hiervon wurden nach dem Bilanzstichtag bereits EUR 1,40 Mio. zurückgeführt.

Solche Gesellschafterdarlehen, die nicht durch eine kurzfristige Refinanzierung abgelöst werden, sondern über die nächsten Jahre aus dem operativen Cashflow der erworbenen Unternehmen zurückgeführt werden sollen, werden auf Grund des längerfristigen Charakters im Anlagevermögen als Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen bilanziert. Insgesamt hat sich der Betrag an langfristigen Gesellschafterdarlehen im Geschäftsjahr um EUR 3,31 Mio. auf EUR 34,10 Mio. erhöht.

2022 2021
Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Beteiligungen 9,62 Mio. 4,86 Mio.
Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen 34,10 Mio. 30,79 Mio.
Summe Gesellschafterdarlehen 43,72 Mio. 35,65 Mio.

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Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich im Wesentlichen aus einer Umsatzsteuerrückforderung gegenüber dem Finanzamt sowie den Forderungen gegenüber dem Käufer der MEDIQON GmbH zusammen. Hier wurden mehrere Kaufpreiszahlungen vereinbart, die seit Januar 2022 gezahlt werden. Die bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses relevanten Zahlungen wurden fristgerecht geleistet.

Zudem investiert die MEDIQON Group AG die Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements teilweise in Wertpapiere. Zum 31.12.2022 liegt der Marktwert des Wertpapierportfolios (exklusive der Aktien an der Eifelhöhen-Klinik AG) bei EUR 34,58 Mio. (Vorjahr EUR 14,89 Mio.) Die Aktienanlagen werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips (§ 253 HGB) zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2022 bewertet, wobei eine Abschreibung auf den Kurswert nur dann vorgenommen wird, wenn der Kurswert mindestens 5% unterhalb der

Anschaffungskosten liegt. Die Rentenanlagen werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet. Bonitäts- und Liquiditätsrisiko besteht für die Werte aus Sicht der Gesellschaft (zum Stichtag) nicht. Der Bilanzansatz liegt daher mit EUR 36,47 Mio. leicht höher als der Kurswert zum Bilanzstichtag. Zum Bilanzstichtag setzt sich das Portfolio aus insgesamt 19 Titel zusammen, davon vier Wandelanleihen, vier Unternehmensanleihe und elf Aktien. Bezogen auf den Kurswert zum 31.12.2022 liegt der Anteil der einzelnen Titel am gesamten Portfolio zwischen 0,80% und 12,13%.

Liquiditätslage der MEDIQON Group AG

Die der Gesellschaft zugeflossenen Mittel aus den Kapitalerhöhungen im April und Dezember 2022 wurden überwiegend in die Ausgabe neuer Gesellschafterdarlehen für den Erwerb weiterer operativer Beteiligungsunternehmen in den Plattformtöchtern verwendet. Darüber hinaus wurde ein Teil der Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements in Wertpapiere investiert.

Guthaben bei Kreditinstituten zu Beginn des Geschäftsjahres 2022
In EUR Tsd.
3.648,2
2021
In EUR Tsd.
614,0
Cashflow aus Gesellschafterdarlehen & Investitionen in Töchter - 12.984,9 - 14.189,0
Ausgegebene Gesellschafterdarlehen - 25.235,8 - 29. 849,6
Rückzahlungen aus der Refinanzierung durch Bankdarlehen
und dem operativen Kassenbestand
+ 18.883,0 + 15.109,9
Erhaltenen Zinsen + 1.702,0 + 825,7
Investition in das Eigenkapital von Tochtergesellschaften - 8.334,2 - 275,0
Cashflow aus der Investition in Wertpapiere - 28.267,6 - 8.365,5
Abfluss aus dem Kauf von Wertpapieren - 41.960,1 - 13.175,2
Zu-/Abfluss aus dem Kauf von Aktien der Eifelhöhen-Klink AG + 10,3 -1.966,8
Zufluss aus dem Verkauf von Wertpapieren + 12.989,7 + 6.675,6
Zufluss aus Zinsen und Dividenden auf Wertpapiere (nach
Steuern)
+ 692,5 + 100,9
Cashflow aus Kapitalmaßnahmen und der Finanzierungstätigkeit + 56.930,1 + 26.660,4
Zufluss aus Kapitalerhöhungen (nach Kosten) + 56.930,1 + 35.577,0
Zufluss aus Rückkauf/Ausgabe der Ewigkeitsanleihe (nach
Kosten)
0,0 - 8.916,6
Sonstiger Cashflow aus der Geschäftstätigkeit - 1.617,2 - 1.071,9
Guthaben bei Kreditinstituten zum Ende des Geschäftsjahres 17.708,5 3.648,2
Bestand Wertpapierdepot zum Geschäftsjahresende (Marktwert10) 36.688,8 17.094,8

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Ertragslage des Konzerns

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr auf EUR 42,07 Mio. (Vorjahr EUR 28,66 Mio.). Für eine Darstellung der Umsatzentwicklung der bereits in den Vorjahren zur Gruppe gehörenden Unternehmen wird auf die Darstellung zum Geschäftsverlauf verwiesen.

Die Erhöhung des Bestands an fertigen Erzeugnissen in Höhe von EUR 0,12 Mio. (Vorjahr Verminderung um EUR 0,71 Mio.) setzt sich zusammen aus einer Erhöhung auf Ebene der zur Gruppe gehörenden Unternehmen mit einem handwerklichen Schwerpunkt (Kältehelden GmbH und Wassermann GmbH) in Höhe von EUR 0,70 Mio. sowie der Auflösung des im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten Auftragsbestands in Höhe von EUR 0,58 Mio.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 7,72 Mio. (Vorjahr EUR 3,01 Mio.) resultieren im Wesentlichen aus Erträgen aus dem Abgang von Wertpapieren auf Ebene der MEDIQON Group AG und dem Abgang von Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis, wobei hiervon ein Betrag in Höhe von EUR 0,54 Mio. auf nicht liquiditätswirksamen Ertrag aus der Entkonsolidierung entfällt.

Der Materialaufwand beläuft sich auf EUR 7,20 Mio. EUR (Vorjahr EUR 4,54 Mio.). Während im Vorjahr die Aufwendungen für bezogenen Leistungen noch rund 84% des Materialaufwands ausgemacht

10 Inkl. Eifelhöhen-Klinik AG.

haben, ist der Anteil im aktuellen Geschäftsjahr auf 65% gesunken. Hintergrund für die Verschiebung ist die Aufnahme des Unternehmens Wassermann GmbH durch eine Tochtergesellschaft der NGC Nachfolgekapital GmbH in die Gruppe. Das Unternehmen bietet u.a. Installation, Austausch und Reparaturen im Bereich elektronischer Tor- und Türsysteme, Schranken sowie Brand- und Rauchschutzsysteme an und hat damit geschäftsmodellinhärent einen recht hohen Wareneinsatz. Die Materialaufwandsquote im Gesamtkonzern liegt bei 17,0% und ist gegenüber dem Vorjahreswert von 16,2% moderat angestiegen.

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Der Personalaufwand beläuft sich auf EUR 20,16 Mio. (Vorjahr 13,57 Mio.) – die Personalaufwandsquote ist leicht gesunken und liegt bei 47,7% (Vorjahr 48,6%).

Die Abschreibungen belaufen sich auf EUR 7,99 Mio. (Vorjahr EUR 5,28 Mio.), wobei hiervon EUR 1,34 Mio. (Vorjahr EUR 0,90 Mio.) auf Abschreibungen auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögensgegenstände entfallen und EUR 5,65 Mio. (Vorjahr EUR 3,34 Mio.) auf Abschreibungen auf aus der Kapitalkonsolidierung resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte. Der Anstieg resultiert einerseits aus der Aufnahme weiterer Unternehmen in die Gruppe im Geschäftsjahr 2022. Zudem werden die Abschreibungen auf die im Geschäftsjahr 2021 erworbenen immateriellen Vermögenswerte und den Geschäfts- oder Firmenwert für das ganze Geschäftsjahr berechnet während im Vorjahr auf Grund des Erwerbszeitpunkts die Abschreibungen nur zeitanteilig berechnet wurden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf EUR 12,04 Mio. EUR (Vorjahr EUR 6,63 Mio.). Neben den im Wesentlichen aus Abgängen aus dem Wertpapierdepot der MEDIQON Group AG resultierenden Verlusten aus dem Abgang von Anlagevermögen handelt es sich um ordentlichen betriebliche Aufwendungen. Eine detaillierte Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Auswendungen ist im Konzernanhang enthalten.

Für die Berechnung des EBITDAs (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) in Höhe von EUR 5,70 Mio. auf Konzernebene wird neben den Abschreibungen auch die Verminderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen, die aus der Auflösung des im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten Auftragsbestands resultiert, zum Ergebnis vor Steuern hinzugerechnet. Zudem werden die Erträge und Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens sowie damit in Zusammenhang stehende Kosten für die Berechnung nicht berücksichtigt.

Ergebnis vor Zinsen und Steuern gem. Konzern-GuV
+ Erhöhung des Warenbestands aus Kaufpreisallokation € 0,58 Mio.
+ Abschreibungen € 7,99 Mio.
- Erträge aus dem Abgang und aus Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens - € 6,55 Mio.
+ Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens € 0,82 Mio.
+ Veräußerungskosten und Gründungskosten (sonstige betriebliche Aufwendungen) € 0,35 Mio.
= EBITDA nach Ergebnis aus Veräußerungen von Gegenständen des Anlagevermögens

Das Finanzergebnis beläuft sich insgesamt auf EUR -8,31 Mio. (Vorjahr EUR -2,47 Mio.). Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen beläuft sich auf EUR -0,35 Mio. (Vorjahr EUR -0,85 Mio.). Die Zusammensetzung des Ergebnisses kann dem Anhang entnommen werden.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge belaufen sich auf EUR 1,19 Mio. (Vorjahr EUR 0,69 Mio.) Hiervon entfallen EUR 0,84 Mio. (Vorjahr EUR 0,44 Mio.) auf die Zinserträge aus den von der MEDIQON Group AG selbst gehaltenen Anteilen an der Ewigkeitsanleihe. Zudem ist ein Betrag von EUR 0,07 Mio. an Zinsen auf Darlehen an im Geschäftsjahr 2022 nicht mehr zum Konsolidierungskreis gehörende Unternehmen enthalten.

__________________________________________________________________________________

Der Zinsaufwand in Höhe von EUR 2,63 Mio. (Vorjahr EUR 2,24 Mio.) setzt sich zusammen aus EUR 1,69 Mio. (Vorjahr EUR 1,54 Mio.) auf im Wesentlichen aus der Ewigkeitsanleihe resultierendem Zinsaufwand auf Ebene der MEDIQON Group AG und EUR 0,94 Mio. (Vorjahr EUR 0,70 Mio.) auf Ebene der Tochtergesellschaften. Der Zinsaufwand auf Ebene der Tochtergesellschaften resultiert aus Zinsen für aufgenommene Fremdfinanzierung (Bank- und Verkäuferdarlehen) zur Refinanzierung der gezahlten Kaufpreise sowie in kleinerem Umfang aus Zinsen, die auf von Minderheitsgesellschaftern zu Verfügung gestellten Darlehen anfallen. Der Anstieg resultiert aus der zusätzlichen Aufnahme von Bankfinanzierung im Rahmen der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belaufen sich insgesamt auf EUR 0,81 Mio. (Vorjahr EUR 0,62 Mio.) wobei hier EUR 0,56 Mio. (Vorjahr EUR 0,45 Mio.) aus der Auflösung passiver latenter Steuern aus den Ergebnissen der Kaufpreisallokation mit auf Ebene der Einzelgesellschaften angefallenen Steuern von EUR 1,37 Mio. (Vorjahr EUR 1,07 Mio.) verrechnet werden.

Der Jahresfehlbetrag im Konzern beträgt insgesamt EUR 6,60 Mio. (Vorjahr EUR 2,27 Mio. EUR). Hiervon entfällt ein Betrag von EUR 0,72 Mio. (Vorjahr EUR 1,09 Mio.) auf Minderheitsgesellschafter auf den verschiedenen Ebenen des Konzerns und ein Betrag von EUR 5,88 Mio. (Vorjahr EUR 1,17 Mio.) auf die Muttergesellschaft. Für die konsolidierungsbedingten Effekte auf das Konzernergebnis wird auf die Überleitungsrechnung vom Konzernverlust zum adjustierten Gewinn je Aktie in der Darstellung des Geschäftsverlaufs verwiesen.

Ertragslage der MEDIQON Group AG (Konzernobergesellschaft)

Die MEDIQON Group AG ist im Geschäftsjahr 2022 wie bereits in den Vorjahren im Wesentlichen als Holding tätig gewesen. Die ausgewiesen Umsatzerlöse in Höhe von EUR 0,03 Mio. resultieren im Wesentlichen aus der Weiterbelastung von Kosten für die Prüfung kleinerer Projekte.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden EUR 1,79 Mio. (Vorjahr EUR 2,45 Mio.) sonstige betriebliche Erträge erzielt, die im Wesentlichen aus Erträgen aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von EUR 1,35 Mio. (Vorjahr EUR 2,36 Mio.) resultieren. Zudem sind hier Erträge aus der Auflösung von unterjährig und im Vorjahr vorgenommenen Abschreibungen auf Wertpapiere in Höhe von EUR 0,42 Mio. (Vorjahr EUR 0,00 Mio.) enthalten.

Die Zinserträge aus den ausgereichten Gesellschafterdarlehen (inklusive der Darlehen an Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG eine Minderheitsbeteiligung hält) belaufen sich auf insgesamt EUR 3,41 Mio. (Vorjahr EUR 2,38 Mio.). Der deutliche Anstieg der Zinserträge reflektiert die Investitionstätigkeit der im Geschäftsjahr 2022 und den resultierenden Anstieg der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb bereitgestellten Gesellschafterdarlehen.

Für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich der Zinsaufwand insgesamt auf EUR 1,69 Mio. und ist im Wesentlichen für die Ewigkeitsanleihe angefallen. Im Juni 2021 hat die Gesellschaft 50% der Anleihe zurückgekauft. Der im Geschäftsjahr 2022 anteilig auf die selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe entfallende Zinsertrag beläuft sich auf EUR 0,84 Mio. Beide Positionen sind nicht liquiditätswirksam.

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Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Anlagevermögens belaufen sich zum 31.12.2022 auf EUR 6,93 Mio. (Vorjahr: EUR 0,15 Mio.). Die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2022 resultieren, wie auch im Vorjahr, in voller Höhe aus Abschreibungen auf Wertpapiere. Die Aktienanlagen werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips (§ 253 HGB) zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2022 bewertet, wobei eine Abschreibung auf den Kurswert nur dann vorgenommen wird, wenn der Kurswert mindestens 5% unterhalb der Anschaffungskosten liegt. Soweit zwischen dem 31.12.2022 und der Aufstellung der Bilanz der MEDIQON Group AG als Einzelgesellschaft, die das Wertpapierdepot führt, zu Ende Februar Wertpapiere veräußert wurden, bei denen der Kurswert zum 31.12.2022 unterhalb der Anschaffungskosten lag, wurden Abschreibungen nur in Höhe der realisierten Verluste vorgenommen. Die vorgenommenen Korrekturen belaufen sich in Summe auf EUR 0,07 Mio. Die Rentenanlagen werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet.

Die Kosten der MEDIQON Group AG als Einzelgesellschaft verteilen sich im Wesentlichen auf den Personal-, Rechts- und Beratungsaufwand sowie Kosten, die im Zusammenhang mit der Gesellschaftsform entstehen.

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2022 bei EUR 0,50 Mio. (Vorjahr EUR 0,55 Mio.). Die Rechts- und Beratungskosten belaufen sich für das Geschäftsjahr 2022 auf EUR 1,13 Mio. (Vorjahr 0,30 Mio.). Hier enthalten ist ein Betrag in Höhe von EUR 0,62 Mio., der an die Plattformgesellschaften für die Unterstützung im Rahmen der Kapitalerhöhungen gezahlt wurde.

Die durch die Gesellschaftsform bedingten Kosten enthalten im Wesentlichen die Kosten für die Prüfung des (Konzern-)Abschluss der Gesellschaft sowie die Nebenkosten der Aktienabwicklung und Kapitalmaßnahmen.

Insgesamt weist die Gesellschaft zum 31.12.2022 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 5,12 Mio. (Vorjahr Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2,08 Mio.) aus. Der Bilanzverlust erhöhte sich damit auf EUR 8,26 Mio. (Vorjahr EUR 3,14 Mio.).

C. Risiko- und Chancenbericht

Die MEDIQON Group AG verfolgt das Ziel, den Unternehmenswert der Gruppe langfristig und nachhaltig zu steigern. Hierzu soll das bestehenden Unternehmensbeteiligungsportfolio auch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden und der Wert der bestehenden Beteiligungsunternehmen kontinuierlich gesteigert werden.

Grundsätzlich profitiert die MEDIQON Group AG als Gruppe von der diversifizierten Aufstellung der Beteiligungsunternehmen, so dass die Auswirkungen einer potenziell unterplanmäßigen Entwicklung einzelner operativer Unternehmen durch positive Entwicklungen anderer Unternehmen abgemildert werden können. Keines der operativen Beteiligungsunternehmen macht einzeln betrachtet mehr als 15% des Adjustierten EBITDA 2022 aus – mit fortlaufender Investitionstätigkeit wird der Anteil einzelner Unternehmen zunehmend geringer. Die gewählten Transaktionsstrukturen, bei denen üblicherweise separate Akquisitionsgesellschaften für neue operative Beteiligungsunternehmen etabliert werden, stellen sicher, dass potenziell negative Ereignisse bei einzelnen operativen Beteiligungsunternehmen keinen direkten und unmittelbaren Einfluss auf die übrigen Konzerngesellschaften haben.

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Die für den Konzern als Ganzes sowie für die MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft relevanten Chancen und Risiken resultieren mithin im Wesentlichen aus dem weiteren Wachstum durch den Erwerb weiterer Beteiligungsunternehmen.

Zugang zu attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten

Eine wesentliche Voraussetzung für das weitere Wachstum der Gruppe ist der Zugang zu attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten für unsere Beteiligungsplattformen. Auf die Entwicklung der Anzahl an für die Beteiligungsplattformen attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten haben wir keinen Einfluss, zumal die Aktivitäten anderer Unternehmen wie Private-Equity-Gesellschaften und Family-Offices im für die Plattformen relevanten Segment von Unternehmen zwischen EUR 1 und 25 Mio. Umsatz kontinuierlich zunehmen. Wir begegnen dem Risiko auf verschiedenen Wegen: Durch die Bündelung von Aktivitäten in bestimmten Sub-Segmenten wie z.B. Bildung oder Bau- und Immobiliensoftware unterhalb der Plattformen können wir weiterhin auch Zugang zu kleineren Transaktionen durch direkte Kontakte im relevanten Markt sicherstellen und effizient umsetzen und managen. Zudem sehen wir zunehmend auch Möglichkeiten, uns insbesondere im Segment vertikale Nischensoftware im europäischen Ausland an Unternehmen zu beteiligen. Eine erste Beteiligung an einem Unternehmen in der Tschechischen Republik durch die Ookam Software GmbH hat im Geschäftsjahr 2023 bereits stattgefunden. Zudem werden auf Ebene der MEDIQON Group AG fortlaufend Investitionsmöglichkeiten in neue Beteiligungsplattformen geprüft. Hier wollen wir zukünftig den Fokus verstärkt auf das Segment vertikale Nischensoftware legen, aber den geographischen Fokus erweitern.

Risiken im Zusammenhang mit dem Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen

Im Rahmen der Akquisition neuer Beteiligungsunternehmen wird seitens der Beteiligungsplattformen eine umfangreiche Marktanalyse und steuerliche, rechtliche und finanzielle Due Diligence durchgeführt. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass nicht alle Risiken zum Erwerbszeitpunkt bekannt oder identifiziert werden. Um daraus resultierende Risiken zu begrenzen, werden neue Beteiligungsunternehmen üblicherweise durch rechtlich selbstständige Akquisitionsvehikel erworben und keine Ergebnisabführungsverträge zwischen den einzelnen Akquisitionsvehikeln und den Beteiligungsplattformen (oder der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft) abgeschlossen. Zudem enthalten die Kaufverträge umfangreiche Garantien seitens der Verkäufer zur Vollständigkeit und Richtigkeit der erhaltenen Informationen.

Die Entwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen ist von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und konjunkturellen Entwicklung abhängig

Bei einer großen Zahl der Beteiligungsunternehmen handelt es sich um Softwareunternehmen, die spezialisierte Branchenlösungen anbieten und damit letztendlich auch von der Entwicklung der Branche ihrer jeweiligen Kunden abhängig sind. Die Unternehmen und der überwiegende Teil der Kunden sind in Deutschland ansässig. Die Endkunden der Softwareunternehmen kommen dabei aus höchst unterschiedlichen Branchen, die konjunkturellen Schwankungen eher weniger (z.B. Kunden aus dem Bildungsbereich und der öffentlichen Hand) oder stärker (z.B. aus der Baubrache oder der holzoder blechverarbeitenden Industrie) betroffen sind. Die Fintiba GmbH bietet Sperrkonten und weitere Produkte und Dienstleistungen für Visa-Bewerbende an, die speakeasy-Gruppe Deutschkurse für Expats und ausländische Student*innen. Diese Unternehmen sind negativ davon betroffen, wenn sich die Anzahl an ausländischen Studierenden und Young Professionals in Deutschland reduziert. Die weiteren Beteiligungsunternehmen sind in verschiedenen Branchen (Weiterbildung, Immobilienpflege, Schädlingsbekämpfung, Kälte- und Klimatechnik, Installation und Wartung von Türund Torsystemen, Telekommunikation, Vertrieb von C-Teilen für Handwerk und Industrie) aktiv und sind konjunkturellen Schwankungen unterschiedlich stark ausgesetzt.

__________________________________________________________________________________

Die operativen Beteiligungsunternehmen haben sich jedoch sowohl in den Jahren 2020/2021 trotz der pandemiebedingten Einschränkungen und auch im vergangenen Geschäftsjahr trotz der Belastungen durch den russischen Angriff auf die Ukraine und den damit einhergehenden Unsicherheiten überwiegend positiv entwickelt. Insbesondere die Unternehmen der Gruppe, die branchenspezifische Softwarelösungen anbieten, zeichnen sich durch eine breite Kundenbasis mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen aus, was sie robust gegenüber kurzfristigen Verschlechterungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen macht. Risiken resultieren insbesondere aus dem sich verschärfenden Fachkräftemangel, der auch das Wachstum der zur Gruppe gehörenden Unternehmen belasten könnte.

Risiken aus dem von der MEDIQON Group AG geführten Wertpapierdepot

Freie Liquidität auf Ebene der MEDIQON Group AG wird in fungible Wertpapiere angelegt, die Kursund Devisenschwankungsrisiken unterliegen. Nachhaltige Kursverschlechterungen können dazu führen, dass die Gesellschaft einzelne Wertpapiere unterhalb der Anschaffungskosten veräußern muss. Im Rahmen des Liquiditätsmanagements der MEDIQON Group AG wird darauf geachtet, dass für die operativen Kosten der MEDIQON Group AG sowie den bekannten Liquiditätsbedarf für die Investitionstätigkeit ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um das Risiko von liquiditätsinduzierten Verkäufen unterhalb der Anschaffungskosten zu vermeiden. Zudem wurde von der depotführenden Bank eine Kreditlinie über derzeit EUR 10 Mio. eingerichtet, die zur Überbrückung kurzfristig höherer Liquiditätsanforderungen in Anspruch genommen werden kann. Bei der Zusammenstellung des Depots wird darauf geachtet, dass die Investition in einzelne Titel nur in Ausnahmefällen mehr als 5% des Eigenkapitals ausmacht. Zudem führt die MEDIQON Group AG ein aktives Depotmanagement, um bei Kursverschlechterungen frühzeitig zu reagieren und gegebenenfalls Verlust zu begrenzen.

Risiken aus personellen Abhängigkeiten

Sowohl auf Ebene der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft aber auch auf Ebene der Beteiligungsplattformen sind die grundlegenden operativen und organisatorischen Entscheidungen auf Ebene des Vorstands bzw. den jeweiligen Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen angesiedelt. Es besteht insofern eine Abhängigkeit von Einzelpersonen, insbesondere was das weitere Wachstum der Gruppe betrifft.

Risiken aus Zinsänderungen und dem Zugang zu Fremd- und Eigenkapital

Die im Rahmen des fortlaufenden Wachstums der Gruppe gezahlten Kaufpreise werden teilweise mit Fremdkapital finanziert. Die Bankfinanzierungen unterliegen dabei einem inhärenten Zinsänderungsrisiko. Aktuell ist ein Großteil der bestehenden Finanzierungen mit Zinssicherungsgeschäften abgesichert. Die steigenden Zinsen führen jedoch zu insgesamt höheren Kosten für das weitere Wachstum. Zudem ist der Zugang zu weiterem Eigenkapital auf Ebene der MEDIQON Group AG und weiterem Fremdkapital auf Ebene der Akquisitionsgesellschaften für das weitere Wachstum der Gruppe essenziell.

Zusammengefasste Erläuterung der Chancen

In den 4 Jahren seitdem das erste Unternehmen Teil der Gruppe geworden ist, sind die Beteiligungsplattformen und damit die Gruppe stark gewachsen. Zum Zeitpunkt der Erstellung sind bereits fünf weitere Unternehmen zum Konzernverbund dazugekommen, davon drei aus dem Segment Software. Zudem hat eine erste Transaktion außerhalb der DACH-Region stattgefunden.

__________________________________________________________________________________

Die zur Gruppe gehörenden Beteiligungsplattformen haben sich in ihren spezifischen Nischen (Software, Nachfolgelösungen und Telekommunikation) als relevanter Marktteilnehmer etabliert und sind gut aufgestellt, um auch zukünftig signifikantes Wachstum durch die Beteiligung an weiteren operativen Unternehmen zu realisieren.

Besondere Chancen ergeben sich aus Sicht der Gesellschaft durch die Erweiterung des geographischen Fokus insbesondere im Bereich Software sowie in der Bündelung bestimmter Aktivitäten in Sub-Segmente, um weiterhin auch kleinere Akquisitionen effizient in die bestehenden Konstrukte einfügen zu können.

Die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft aber auch unsere Beteiligungsplattformen verfolgen keine festgelegte "Strategie am Reißbrett". Wir passen uns laufend an die jeweiligen Gegebenheiten an und können Chancen so flexibel wahrnehmen. Insbesondere sind wir nicht an starre Vorgaben hinsichtlich der Transaktionsstrukturen gebunden und können z.B. Rückbeteiligungen von Verkäufern in verschiedenen Strukturen möglich machen und so die beste Struktur für alle Beteiligten realisieren, was einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Transaktionsgeschäfts bedeuten kann.

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation

Im Geschäftsjahr 2022 konnte das Wachstum der Gruppe durch zahlreiche Transaktionen durch die bestehenden Beteiligungsplattformen als auch durch die Etablierung neuer Beteiligungsplattformen erfolgreich fortgesetzt werden. Um die historische Wachstumsgeschwindigkeit auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Strukturen und Prozesse innerhalb der Gruppe im Fokus der Gesellschaft. Wir sind davon überzeugt, dass die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft sowie die Gruppe als Ganzes gut aufgestellt sind, um auch zukünftig Chancen flexibel wahrnehmen zu können und so das Wachstum langfristig und nachhaltig voranzutreiben. Auf Basis der aktuell zur Verfügung stehenden Informationen sind keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in Kombination den Fortbestand einzelner Konzerngesellschaften, des gesamten Konzerns oder der MEDIQON Group AG gefährden könnten.

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den Vorschriften des HGB erstellt. Grundlage für den Konzernabschluss sind die von den einbezogenen Unternehmen erstellten Einzelabschlüsse. Die Verantwortung für den Rechnungslegungsprozess und die Einhaltung der relevanten Rechnungslegungsvorschriften liegt bei den jeweiligen Tochtergesellschaften. Die zum Konzern gehörenden Beteiligungsplattformen (CarMa Holding GmbH, NGC Nachfolgekapital GmbH und Ookam Software GmbH) arbeiten mit einer kleinen Zahl an ausgewählten Steuerberatungskanzleien zusammen, die die Abschlusserstellung für die von der jeweiligen Beteiligungsplattform gehaltenen Tochtergesellschaften verantworten und in vielen Fällen auch die Buchhaltung übernehmen. Nach dem Erwerb eines neuen operativen Beteiligungsunternehmens wird die Betreuung üblicherweise innerhalb weniger Monate von den Partnerkanzleien übernommen.

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Die von den Konzernunternehmen gelieferten Einzelabschlussdaten werden durch die MEDIQON Group AG mit Hilfe einer Konsolidierungssoftware zusammengeführt und die notwendigen Konsolidierungsarbeiten vorgenommen. Neben der Kapitalkonsolidierung ist dabei v.a. die Schuldenkonsolidierung hinsichtlich der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen relevant. Die Kaufpreisallokation wird ebenfalls auf Ebene der MEDIQON Group AG (mit Unterstützung durch Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) vorgenommen.

D. Prognosebericht

Eine Prognose für die Entwicklung der MEDIQON Group AG als Gruppe für das kommende Geschäftsjahr bleibt nach wie vor schwierig. Die Gruppe entwickelt sich dynamisch und nimmt Opportunitäten dort wahr, wo sie für sinnvoll erachtet werden – und sie in der Lage ist, diese zu finanzieren.

Wir gehen davon aus, dass die Gruppe innerhalb der bestehenden Beteiligungsplattformen und gegebenenfalls auch durch die Beteiligung an neuen Plattformen, insbesondere im Segment vertikale Nischensoftware auch im europäischen Ausland akquisitorisch wachsen wird. Im Geschäftsjahr 2023 wurden bereits fünf Akquisitionen getätigt, davon drei im Software-Segment. Eines der akquirierten Unternehmen hat seinen Sitz in Prag und stellt einen ersten Schritt in Richtung Internationalisierung dar. Zudem hat sich die CarMa Holding GmbH im Rahmen eines Insolvenzverfahrens an der Glasfaser Direkt GmbH beteiligt und wird den Geschäftsbetrieb des Unternehmens uneingeschränkt fortführen. Gleichwohl sind hier natürlich umfangreiche Maßnahmen notwendig.

Die in 2023 neu zur Gruppe gekommenen Unternehmen (ohne Berücksichtigung der Glasfaser Direkt GmbH) haben in 2022 einen Umsatz in Höhe von rd. EUR 10,2 Mio. und ein EBITDA (adjustiert) in Höhe von EUR 3,2 Mio. erreicht. Auf Basis einer pro-forma Betrachtung der Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich damit ein Gruppenumsatz von rund EUR 65,4 Mio. und ein EBITDA (adjustiert) von EUR 18,2 Mio. Wir gehen für das Geschäftsjahr 2023 davon aus, dass sich die Beteiligungsunternehmen überwiegend positiv entwickeln werden. Hinsichtlich der Ergebnisse der Gruppe als Ganzes zum Jahresende lässt sich jedoch auf Grund der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit der Plattformgesellschaften keine Prognose treffen.

Entwicklung des Basiswerts

Für die zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses zur Gruppe gehörenden Unternehmen gehen wir davon aus, dass sich Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr insgesamt positiv entwickeln werden. Zudem wird es zu weiteren Tilgungen der aufgenommenen Fremdfinanzierungen kommen, was einen zusätzlich positiven Effekt auf den Basiswert bedeutet.

Auf Grundlage der Planungen der operativen Beteiligungsunternehmen sowie der MEDIQON Group AG für das Geschäftsjahr 2023 und dem aktuellen Marktwert des von der MEDIQON Group AG geführten Wertpapierdepots gehen wir davon aus, dass der Basiswert Ende 2023 zwischen 6,80 und 7,80 Euro je Aktie liegen wird. Kurzfristige Verwerfungen an den Kapitalmärkten können dabei auf Grund der Einbeziehung des Wertpapierdepots zum Marktwert erhebliche Auswirkungen auf die stichtagsbezogene Betrachtung des Wertes haben.

__________________________________________________________________________________

MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft

Derzeit ist wesentlicher Ertragsfaktor für die MEDIQON Group AG vor allem der Zinsertrag aus den Gesellschafterdarlehen zur Finanzierung des Erwerbs der operativen Beteiligungsunternehmen. Der Zinsertrag konnte im Geschäftsjahr 2022 – als Resultat der fortlaufenden Investitionstätigkeit der Plattformgesellschaften – gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Das Ergebnis der Gesellschaft ist vor Berücksichtigung des Ergebnisses aus dem Wertpapierportfolio (Gewinn und Verluste aus Veräußerungen, laufende Erträge und Abschreibungen) mit EUR 0,23 Mio. leicht positiv. Für das Geschäftsjahr 2023 gehen wir von einem weiteren Anstieg der Zinserträge aus und erwarten, dass das Ergebnis der MEDIQON Group AG vor Erträgen oder Verlusten aus dem Wertpapierdepot mindestens EUR 2,50 Mio. betragen wird. Eine genauere Prognose ist vor dem Hintergrund der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit der Tochtergesellschaften und dem resultierenden Einfluss auf die Zinserträge nicht möglich.

Ausschüttungen

Ausschüttungen durch die MEDIQON Group AG sind weder für das Jahr 2022 noch für die kommenden Jahre geplant. Die in den operativen Beteiligungsunternehmen erwirtschafteten Erträge werden zunächst zur Tilgung der aufgenommenen Fremdfinanzierungen genutzt. Rückflüsse an die MEDIQON Group AG über die Tilgung von Gesellschafterdarlehen oder Ausschüttungen durch die operativen Beteiligungsgesellschaften an die jeweilige Beteiligungsplattform und damit letztlich auch von dort an die MEDIQON Group AG sind für die nächsten Jahre nicht in größerem Umfang zu erwarten.

Wir sind davon überzeugt, dass durch die Wachstumsstrategie der Gruppe weiterhin kontinuierlich Kapitalbedarf entsteht, wobei sich dieser über die Zeit als Resultat der hohen Liquiditätskonversion insbesondere bei den zur Gruppe gehörenden Software-Unternehmen reduzieren wird. Wir sind uns sicher, dass für freiwerdende Mittel eine Investition innerhalb der Gruppe für das weitere organische und akquisitorische Wachstum sinnvoll und wertschaffend ist.

Königstein im Taunus, den 12. Mai 2023

Jan-Hendrik Mohr (Vorsitzender) Marlene Carl

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Konzernabschluss

zum

31. Dezember 2022

Konzernbilanz Seite 48
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Seite 49
Konzern-Eigenkapitalspiegel Seite 50
Konzern-Kapitalflussrechnung Seite 51
Anhang zum Konzernabschluss Seite 52
Konzern-Anlagespiegel Seite 69

1

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2022 KONZERNBILANZ zum 31.12.2022 Seite 48

31.
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MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2022 KONZERN-GEWINN-und-VERLUSTRECHNUNG zum 31.12.2022 Seite 49

2022
Euro Tsd.
Vorjahr
Euro Tsd.
1. Umsatzerlöse 42.067,30 28.655,24
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 118,29 -705,66
davon aus Kaufpreisallokation -581,32 -735,97
davon sonstige Veränderungen 699,62 30,32
Gesamtleistung 42.185,60 27.949,58
3. Sonstige betriebliche Erträge 7.715,53 3.010,13
a) Ordentliche betriebliche Erträge 961,38 477,28
b) Erträge aus dem Abgang von und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens 6.554,25 2.376,55
c)
d)
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Sonstige Erträge
119,72
80,20
144,20
12,10
4. Materialaufwand -7.197,32 -4.541,03
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -2.526,89 -718,73
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -4.670,43 -3.822,30
5. Personalaufwand -20.162,68 -13.574,00
a) Löhne und Gehälter -16.646,73 -11.148,38
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -3.515,95 -2.425,62
davon für Altersversorgung 181,97 -84,21
6. Abschreibungen -7.989,58 -5.276,70
a) Auf immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögengegenstände des Sachanlagevermögens
davon aus Vermögensgegenstände aus Kaufpreisallokation
-7.989,31
-1.338,48
-5.167,35
-903,91
davon auf Geschäfts- oder Firmenwert -5.649,04 -3.337,68
b) Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens
(soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten)
-0,27 -109,35
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -12.041,44 -6.630,34
a) Ordentliche betriebliche Aufwendungen -11.185,36 -6.474,55
b) Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -822,36 -54,37
c) Verluste aus Wertminderungen und dem Abgang von Gegenständen des Umlaufvermögens und
Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen
-33,72 -101,42
Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2.510,11 937,64
7. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -352,75 -851,63
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Anlagevermögens 413,13 76,30
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.189,94 691,93
davon aus selbstgehaltenen Anteilen an Ewigkeitsanleihe (MEDIQON Group AG) 844,79 436,56
davon aus verbundenen Unternehmen, die nicht Teil des Konsolidierungskreises sind 0,00 105,15
Davon aus Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 92,63 89,34
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere der Umlaufvermögens
davon außerplanmäßige Abschreibungen
-6.932,46
-6.932,46
-154,07
-154,07
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.629,06 -2.235,12
davon für Ewigkeitsanleihe -1.689,59 -1.539,59
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -810,01 -622,32
davon aus Auflösung passiver latenter Steuern 558,83 448,15
Ergebnis nach Steuern -6.611,10 -2.175,15
13. Sonstige Steuern 6,76 -13,06
14. Ausgleichzahlungen an Minderheitsgesellschafter aus Ergebnisabführungsverträgen 0,00 -96,62
Jahresfehlbetrag -6.604,34 -2.266,97
Anteile anderer Gesellschafter -719,31 -1.094,05
Konzernverlust -5.885,03 -1.172,91

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Die auf die Minderheitsgesellschafter entfallenden Anteile am Grundkapital entsprechen der quotalen Beteiligung des jeweiligen Minderheitsgesellschafters am Grundkapital der relevanten Gesellschaft. Die Anteile an der Kapitalrücklage ergeben sich im Wesentlichen aus Einzahlungen von Minderheitsgesellschaftern in die Kapitalrücklage der Akquisitionsgesellschaften als Teil der Transaktionsstrukturen. Die eingezahlten Mittel stehen vorrangig zu dem Grundkapital und werden daher den Anteilen anderer Gesellschafter zugeordnet. Die Anteile anderer Gesellschafter an der Neubewertungsrücklage ergeben sich aus der Kapitalkonsolidierung. Insoweit Minderheitsgesellschafter direkt an der erworbenen Gesellschaft beteiligt sind, wird der auf sie entfallende Anteil aus der Kaufpreisallokation hier ausgewiesen. Die auf den Konzern entfallenden Anteile an den Positionen werden im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminiert.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden zwei der in den Konzernabschluss eingezogenen Unternehmen veräußert. Das auf die Anteile anderer Gesellschafter entfallende Eigenkapital hat sich auch um die auf diese beiden Gesellschaften entfallenden Beträge reduziert. Bei einem weiteren Unternehmen wurde eine vertraglich vereinbarte Kaufoption für die Anteile des Minderheitsgesellschafter umgesetzt, was ebenfalls zu einer Reduktion des auf andere Gesellschafter entfallenden Eigenkapitals geführt hat. Die Differenz aus den gezahlten Kaufpreisen und den auf die Minderheiten entfallenden Anteile am Eigenkapital wird im Konzernabschluss im Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2022 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG zum 31.12.2022 Seite 51

Seite 5
1
2022 Vorjahr
Euro Tsd.
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)
-6.604,34
Euro Tsd.
-2.170,34
Auflösung Auftrags-/Warenbestand aus der Kaufpreisallokation
581,32
735,97
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Sachanlagen
526,90
486,80
davon auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögensgegenstände
9,58
9,58
Abschreibungen/Zuschreibungen Finanzanlagen
6.932,46
259,22
Abschreibungen/Zuschreibungen immaterielle Vermögensgegenstände
7.462,40
4.680,54
davon auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögensgegenstände
1.328,90
894,33
davon auf Geschäfts- und Firmenwerte
5.649,04
3.337,68
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
264,47
87,67
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
319,52
851,63
Zu-/Abnahme der Vorräte, Ford. LuL und anderer Aktiva (soweit nicht
-1.075,46
Inv./Finanz.tätigkeit)
-1.386,77
Zu-/Abnahme der Verb. LuL und anderer Passiva (soweit nicht Inv./Finanz.tätigkeit)
1.954,78
190,59
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
-5.731,89
-2.322,18
Zinsaufwendungen/Zinserträge
1.439,12
1.543,19
Sonstige Beteiligungserträge
-413,13
-205,30
Ertragssteueraufwand/-ertrag
1.368,85
1.070,48
Ertragssteuerzahlungen
-773,33
-498,95
Auflösung latenter Steuern aus Kaufpreisallokation
-558,83
-448,15
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
5.692,83
2.874,39
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens
1,96
0,00
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
-286,45
-1.180,43
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
23,32
2,00
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
-1.733,56
-542,48
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
12.999,97
5.716,74
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
-48.138,08
-24.534,23
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
-23.204,49
-27.156,09
Einzahlungen aus Abgängen zum Konsolidierungskreis
6.115,69
0,00
Erhaltene Zinszahlungen und Dividendenzahlungen
1.010,12
293,27
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-53.211,52
-47.401,22
Einzahlungen aus Kapitalmaßnahmen der MEDIQON Group AG
57.073,50
35.665,08
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern
87,50
351,12
Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
315,91
-918,41
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
-91,11
-96,62
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)
11.166,12
Krediten
16.767,57
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten
-9.020,22
-4.156,02
Gezahlte Zinsen
-755,28
-410,59
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
58.776,42
47.059,67
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
11.257,73
2.532,84
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
11.093,69
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
3.927,07
4.242,30
4.318,55

__________________________________________________________________________________

Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten". Die sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen enthalten das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen sowie einen auf Ebene einer operativen Tochtergesellschaft stattgefundenen, aus einem Steuerbescheid resultierenden Zugang zum Geschäfts- oder Firmenwert. Neben den zahlungswirksam aufgenommenen Bankfinanzierungen wurden insgesamt EUR 8,80 Mio. an Kaufpreiszahlungen durch die Verkäufer gestundet. Diese Verkäuferdarlehen sind nicht liquiditätswirksam. Rückzahlungen auf in der Vergangenheit aufgenommene Verkäuferdarlehen sind in den Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten enthalten.

A. Allgemeine Angaben

Die MEDIQON Group AG hat ihren Sitz in Königstein im Taunus und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Königstein unter der Register-Nummer HRB 4906. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 03.06.2005 im Freiverkehr gehandelt. Der Freiverkehr ist kein organisierter Markt i.S.d. § 2 (5) WpHG.

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Die MEDIQON Group AG investiert – üblicherweise mittelbar über Tochtergesellschaften – in Unternehmen, derzeit überwiegend mit Sitz in der DACH-Region. Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft mittelbar oder unmittelbar mehrheitliche Anteile an 53 Unternehmen, davon 28 operativ tätige Tochterunternehmen. Die Gesellschaft besitzt zum Bilanzstichtag sechs Minderheitsbeteiligung, an denen sie mehr als 20% hält, davon eine an einer börsennotierten AG. Bei den Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG mehrheitlich beteiligt ist, handelt es sich um kleine Kapitalgesellschaften nach § 267 HGB.

Die MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft erstellt für das Geschäftsjahr 2022 einen Konzernabschluss. Die Größenkriterien nach § 293 (1) HGB wurden im Geschäftsjahr 2021 erstmalig überschritten. Die Bilanzsumme des MEDIQON-Group-AG Konzerns beträgt zum 31.12.2022 EUR 169,28 Mio. (Vorjahr EUR 103,55 Mio.), die Umsatzerlöse belaufen sich auf EUR 42,07 Mio. (Vorjahr EUR 28,66 Mio.), die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer im Geschäftsjahr 2022 beträgt 396 (Vorjahr 311). Hiervon entfallen 122 Mitarbeiter auf Unternehmen, an denen die Ookam Software GmbH die Mehrheit der Anteile hält, 264 Mitarbeiter auf Unternehmen, an denen die NGC Nachfolgekapital GmbH die Mehrheit der Anteile hält und 8 Mitarbeiter auf Unternehmen, an denen die CarMa Holding GmbH die Mehrheit der Anteile hält. Die Anzahl der Mitarbeiter bei der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft beträgt zwei. Für Unternehmen, die im Geschäftsjahr 2022 Teil der Konsolidierungskreises geworden sind, werden die Mitarbeiter nur anteilig für den Zeitraum, in dem das Unternehmen Teil des Konzerns war, berücksichtigt. Geschäftsführer bzw. im Falle der MEDIQON Group AG Mitglieder des Vorstands bleiben bei der Ermittlung der Zahl unberücksichtigt.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wird nach den Vorschriften des HGBs aufgestellt und umfasst die Konzernbilanz, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Kapitalflussrechnung sowie den Konzernanhang (inklusive Eigenkapital-, Verbindlichkeiten- und Anlagespiegel). Das Geschäftsjahr der MEDIQON Group AG und der einbezogenen Tochtergesellschaften beginnt am 01. Januar des Kalenderjahres und endet am 31. Dezember. Die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wird – wie die Gewinn-und-Verlustrechnung der einbezogenen Unternehmen – nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Der Konzernlagebericht des MEDIQON Group AG-Konzerns wurde in Anwendung von § 315 (5) HGB in Verbindung mit § 298 (2) HGB mit dem Lagebericht der MEDIQON Group AG zusammengefasst. Die Schutzklauseln des § 286 (4) HGB wurden teilweise in Anspruch genommen.

B. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden nach § 294 (1) HGB alle Unternehmen einbezogen, an denen die MEDIQON Group AG mittelbar oder unmittelbar mit mehr als 50% am Kapital beteiligt ist. Unternehmen, bei denen die mittelbare Beteiligungsquote der MEDIQON Group AG weniger als 50% beträgt, aber auf jeder Ebene der Beteiligungskette jeweils mehr als 50% des Kapitals bei einem Konzernunternehmen liegen, werden ebenfalls einbezogen. Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG mit weniger als 50% am Kapital beteiligt ist, ihr aber mehr als 50% der Stimmrechte zustehen, bestehen zum 31.12.2022 nicht.

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Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31.12.2022 neben dem Mutterunternehmen 53 Gesellschaften (Vorjahr 40 Gesellschaften), die vollkonsolidiert werden. Mit Ausnahme von drei Gesellschaften mit Sitz in Österreich (eine Akquisitionsgesellschaft und zwei operative Beteiligungsunternehmen) haben alle Unternehmen ihren Sitz in Deutschland. Sechs Unternehmen (Vorjahr ein Unternehmen), an denen die MEDIQON Group AG mittelbar mit mehr als 20% aber weniger als 50% am Kapital beteiligt ist, werden als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Group AG
Beteiligt
über Nr.
Anteil
direkte
Mutter
gesellschaft
Teil der
Gruppe
seit
Bereits im
Konzern
abschluss
2021
einbezogen
Muttergesellschaft
1 MEDIQON Group AG Königstein
Direkte Beteiligungen
2 MEDIQON Beteiligungsgesellschaft
mbH
Königstein Beteiligungs
holding
100,00 1 100,00 Feb 19
Indirekte Beteiligungen (1. Ebene)
3 NGC Nachfolgekapital GmbH München Beteiligungs
plattform
80,00 2 80,00 Mrz 19
4 Ookam Software GmbH Berlin Beteiligungs
plattform
80,00 2 80,00 Mai 19
5 CarMa Holding GmbH Aalen Beteiligungs
plattform
80,00 2 80,00 Jun 21
6 Mediqon Beteiligungen
Verwaltungs GmbH
Königstein Beteiligungs
holding
100,00 2 100,00 Aug 22
7 Mediqon Beteiligungen 1 GmbH &
Co. KG
Hamburg Beteiligungs
holding
100,00 2 100,00 Aug 22
Indirekte Beteiligungen unterhalb der NGC Nachfolgekapital GmbH (Nr. 3)
8 GfW Gesellschaft für Weiterbildung
mbH
Berlin Akquisitions
gesellschaft
62,27 3 77,84 Dez 20
9 NEXT LEVEL learning GmbH Berlin Operatives
Unternehmen
38,92 8 62,50 Dez 20
10 Speakeasy Berlin GmbH Berlin Operatives
Unternehmen
62,27 8 100,00 Dez 20
11 Speakeasy München GmbH München Operatives
Unternehmen
54,80 8 88,00 Mrz 21
12 Strassenberger Akademie GmbH Berlin Operatives
Unternehmen
49,82 8 80,00 Mrz 21
13 Kunstschule Wandsbek GmbH Hamburg Operatives
Unternehmen
62,27 8 100,00 Mrz 21 pro-rata

Vollkonsolidierte Gesellschaften zum 31.12.2022

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2022 KONZERNANHANG zum Konzernabschluss zum 31.12.2022 Seite 54

14 Kältehelden GmbH Hamburg Operatives
Unternehmen
64,00 3 80,00 Aug 20
15 NGC Dienstleistungen GmbH München Akquisitions
gesellschaft
80,00 3 100,00 Mai 20
16 Gelford GmbH Gebäudereinigung
und Dienstleistungen
Essen Operatives
Unternehmen
80,00 15 100,00 Jun 20
17 Diamant Gebäudereinigungsdienst
GmbH
Bremen Operatives
Unternehmen
80,00 15 100,00 Dez 22
18 Calmund & Riemer GmbH Duisburg Operatives
Unternehmen
80,00 15 100,00 Apr 22
19 NGC CNC Beteiligungen GmbH München Akquisitions
gesellschaft
72,00 3 90,00 Apr 21
20 Direkt CNC-Systeme GmbH Alfdorf Operatives
Unternehmen
72,00 19 100,00 Mai 21 pro-rata
21 NGC Immobilien Verwaltungs
GmbH
München AssetCo* 80,00 3 100,00 Nov 22
22 ENTRO Invest GmbH München Akquisitions
gesellschaft
52,00 3 65,00 Jul 22
23 ENTRO Service GmbH München Akquisitions
gesellschaft
52,00 22 100,00 Aug 22
24 ENTRO Süd GmbH München Akquisitions
gesellschaft
52,00 23 100,00 Aug 22
25 Wassermann GmbH Nürnberg Operatives
Unternehmen
52,00 24 100,00 Sep 22
Indirekte Beteiligungen unterhalb der Ookam Software GmbH (Nr. 4)
26 OSW Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
72,00 4 90,00 Jul 19
27 Parity Software GmbH Eberdingen
Hochdorf
Operatives
Unternehmen
72,00 26 100,00 Aug 19
28 OSW 2 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Jul 19
29 gripsware datentechnik gmbh Hemhofen Operatives
Unternehmen
80,00 28 100,00 Dez 19
30 OSW 3 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Sep 19
31 SWH Softwarehaus Heider GmbH Bad Abbach Operatives
Unternehmen
80,00 30 100,00 Dez 19
32 Software und Beratung Meinhardt
GmbH
Eschwege Operatives
Unternehmen
72,80 30 91,67 Dez 22
33 OSW 4 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
79,20 4 99,00 Aug 20
34 BleTec Software GmbH Roßdorf Operatives
Unternehmen
79,20 33 100,00 Dez 20
35 OPAS Software GmbH Strullendorf Operatives
Unternehmen
80,00 4 100,00 Dez 20
36 OSW 6 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
72,00 4 90,00 Mrz 21
37 DATEX Software GmbH Karlsruhe Operatives
Unternehmen
72,00 36 100,00 Apr 21 pro-rata
38 OSW 7 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
72,00 4 90,00 Mrz 21
39 Software24.com GmbH Stephans
kirchen
Operatives
Unternehmen
72,00 38 100,00 Apr 21 pro-rata
40 WAREHaus GmbH Solingen Operatives
Unternehmen
72,00 38 100,00 Jun 22
41 OSW 8 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
64,00 4 80,00 Sep 21
42 Corporate Montage Europe GmbH Wiesbaden Operatives
Unternehmen
64,00 41 100,00 Sep 21 pro-rata
43 OSW 9 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Nov 21
44 elKom Solutions GmbH Tuttlingen Operatives
Unternehmen
80,00 43 100,00 Dez 21 pro-rata
45 OSW 10 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
72,00 4 90,00 Dez 21
46 Voigt Software und Beratung AG Ilsfeld Operatives
Unternehmen
72,00 45 100,00 Mai 22

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MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2022 KONZERNANHANG zum Konzernabschluss zum 31.12.2022 Seite 55

47 OSW 11 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Dez 21
48 OSW 12 AT Ookam Beteiligungs
GmbH
Wien,
Österreich
Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Feb 22
49 blaulicht SMS GmbH Wien,
Österreich
Operatives
Unternehmen
80,00 48 100,00 Feb 22
50 Solarys Götzis,
Österreich
Operatives
Unternehmen
80,00 48 100,00 Dez 22
Indirekte Beteiligungen unterhalb der CarMa Holding GmbH (Nr. 5)
51 CarrierWerke GmbH Walldorf Operatives
Unternehmen
80,00 5 100,00 Aug 21
52 Interactive Network
Communications GmbH
Frankfurt Operatives
Unternehmen
80,00 5 100,00 Nov 21 pro-rata
53 CarMa rental GmbH Frankfurt AssetCo* 80,00 5 100,00 Nov 21
54 Ingenia Glasfaser GmbH Kirchberg
an der Jagst
Operatives
Unternehmen
64,00 5 80,00 Sep 22

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Assoziierte Unternehmen

Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Group AG
Beteiligt
über Nr.
Anteil
direkte
Mutter
gesellschaft
Teil der
Gruppe
seit
im Konzern
abschluss
2021
einbezogen
55 NPV Nachfolge Beteiligungen
GmbH1
Dorsten Akquisitions
gesellschaft
44,00 1 44,00 Jan 19
56 Fintiba GmbH Frankfurt Operatives
Unternehmen
39,90 2 39,90 Mai 21
57 Eifelhöhen-Klinik AG Bonn Operatives
Unternehmen
20,00 1 20,00 Nov 212
58 VEIL VariEty in Colours GmbH Hamburg Operatives
Unternehmen
49,80 2 49,80 Aug 22
59 TraFin Scout GmbH Frankfurt
am Main
Operatives
Unternehmen
33,09 2 33,09 Aug 223
60 Global Heart
Beteiligungsgesellschaft mbH
Frankfurt
am Main
Beteiligungs
holding
41,73 7 41,73 Aug 22

* Gesellschaften besitzen und vermieten Sachanlagevermögen an andere Tochtergesellschaften innerhalb der der Gruppe

Veränderungen im Konsolidierungskreis

Neben den sich aus der Übersicht zum Konsolidierungskreis ergebenden Zugänge zum Konsolidierungskreis hat sich im Geschäftsjahr 2022 der mittelbare Anteil der MEDIQON Group AG an folgenden Gesellschaften erhöht bzw. reduziert:

Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Group AG 2022
Beteiligungs
quote
MEDIQON
Group AG 2021
Beteiligt
über Nr.
26 OSW Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitionsgesellschaft 72,00 80,00 4
27 Parity Software GmbH Eberdingen
Hochdorf
Operatives Unternehmen 72,00 80,00 26
45 OSW 10 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitionsgesellschaft 72,00 80,00 4
31 SWH Softwarehaus Heider GmbH Bad Abbach Operatives Unternehmen 80,00 64,00 30

1 Die NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH hält 100% der Anteile an der E-M-C direct GmbH & Co KG sowie der dazugehörigen Komplementärin, der NVP Elektroinstallationen Handel GmbH.

2 Die MEDIQON Group AG hält bereits seit April 2022 Anteile an der TraFin Scout GmbH. Der Wert von 20% wurde im August 2022 erstmalig überschritten.

3 Die MEDIQON Group AG hält bereits seit August 2020 Aktien an der Eifelhöhen-Klinik AG. Der Wert von 20% wurde im November 2021 erstmalig überschritten.

Außerdem haben sich die Anteile, die die MEDIQON Group AG über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH an der Fintiba GmbH hält im Geschäftsjahr 2022 von 21,5% auf 39,9% erhöht.

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Im Geschäftsjahr 2022 wurden zudem folgende Gesellschaften entkonsolidiert:

Group AG
haft
Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Direkte Muttergesellschaft Anteil
direkte
Mutter
gesellsc
Teil der
Gruppe
bis
------------------ -------------- ------ ----------- ---------------------------------- ---------------------------- ----------------------------------------- ---------------------------

Indirekte Beteiligungen unterhalb der NGC Nachfolgekapital GmbH

NGC Nachfolge Beteiligungen
GmbH
München Akquisitions
gesellschaft
64,00 NGC Nachfolgekapital GmbH 80,00 Apr 22
Vetera GmbH (vormals GP.Software
GmbH)
Eltville Operatives
Unternehmen
64,00 NGC Nachfolge Beteiligungen
GmbH
100,00 Apr 22

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung für von der MEDIQON Group AG mittelbar oder unmittelbar von Dritten erworbenen oder gegründeten Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode gemäß § 301 HGB. Der Wertansatz bei der direkten Muttergesellschaft des erworbenen und gegründeten Unternehmens wird mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Bei der verwendeten Neubewertungsmethode werden die aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten zu ihrem Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Für die Neubewertung des Eigenkapitals wurde durch die MEDIQON Group AG (mit Unterstützung durch Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) eine Kaufpreisallokation vorgenommen. Die sich aus der Kaufpreisallokation ergebenden neubewerteten Vermögensgegenstände werden für den Konzernabschluss auf Ebene der jeweils erworbenen Tochtergesellschaft aktiviert und dort abgeschrieben.

Ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen dem Wertansatz bei der direkten Muttergesellschaft und des im Rahmen der Kaufpreisallokation neubewerteten Eigenkapitals der Tochterunternehmen wird als Geschäfts- oder Firmenwert für den Konzernabschluss auf Ebene der direkten Muttergesellschaft aktiviert und dort abgeschrieben. Negative Unterschiedsbeträge bestehen zum 31.12.2022 nicht.

Die Bewertung findet gemäß § 301 (2) HGB zum Erwerbszeitpunkt der jeweiligen Tochtergesellschaft statt. Sofern für unterjährig stattgefundene Transaktionen keine Zwischenabschlüsse zum Erwerbszeitpunkt erstellt werden, werden diese nach der pro-rata-temporis Methode hergeleitet. In die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung werden Tochterunternehmen, die im Geschäftsjahr 2022 erworben wurden, nur anteilig mit den seit dem Erwerbszeitpunkt erzielten Ergebnissen einbezogen.

Nicht beherrschte Anteile

In der Konzernstruktur der MEDIQON Group AG sind auf mehreren Ebenen Minderheitsgesellschafter an den Tochterunternehmen beteiligt. Gem. § 307 HGB wird für die Anteile an einem einzubeziehenden Tochterunternehmen, die von konzernfremden Gesellschaftern gehalten werden, ein Ausgleichsposten in Höhe des anteiligen Eigenkapitals gebildet. In der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung werden die den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinne und Verluste (inklusive der auf sie entfallenden Ergebnisse aus der Kapitalkonsolidierung und den resultierenden Abschreibungen) gesondert ausgewiesen und der Ausgleichposten im Eigenkapital entsprechend fortgeschrieben.

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Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung, Zwischenergebniseliminierung

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze sowie Aufwendungen und Erträge innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Dies umfasst insbesondere innerhalb des Konsolidierungskreises bestehende (Gesellschafter-)Darlehen sowie darauf berechnete Zinsen. Wesentliche Zwischenergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen einbezogenen Unternehmen bestanden nicht.

C. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss des MEDIQON Group AG-Konzerns wird auf Basis der Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften erstellt. Alle Einzelabschlüsse werden nach den Vorgaben des HGBs und in Euro erstellt.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Auf Ebene der in den Konzernabschluss einfließenden Einzelgesellschaften werden entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände zu ihren Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (3 bis 10 Jahre) abgeschrieben. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um erworbene Lizenzen sowie die extern beauftragte (Weiter-) Entwicklung von Softwareprodukten. Soweit es sich um von den Gesellschaften selbstentwickelte Software handelt, wird diese für den Konzernabschluss nicht aktiviert.

Im Rahmen der Kaufpreisallokation werden die immateriellen Vermögenswerte bei den erworbenen Tochtergesellschaften identifiziert und neubewertet. Hierbei handelt es sich insbesondere um die jeweilige Marke sowie die Softwareprodukte der Tochtergesellschaften. Die Bewertung basiert auf der Methode der Lizenzpreisanalogie. Die identifizierten Vermögenswerte werden über die betriebsübliche Nutzungsdauer von 15 Jahren für die Marke und 5 Jahren für die Software abgeschrieben. Die sonstigen im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte umfassen einen günstigen Mietvertrag, der auf Basis der Differenz zur marktüblichen Miete und der Restlaufzeit des Mietvertrags bewertet und über 10 Jahre abgeschrieben wird.

Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar und spiegelt die langfristigen Geschäftsbeziehungen sowie die gute operative Ertragskraft der operativen Beteiligungsunternehmen wider.

Die identifizierten Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über 10 Jahre linear abgeschrieben. Anzeichen für eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung und damit außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf lagen zum 31.12.2022 nicht vor.

Sachanlagen

Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Betriebsimmobilien werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die Abschreibungsdauer beträgt zwischen 30 und 50 Jahren. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden stillen Reserven in Höhe von EUR 316,00 Tsd. auf Basis eines Marktwertgutachtens aufgedeckt. Die stillen Reserven werden über die erwartete Restnutzungsdauer von 22 Jahren abgeschrieben.

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Technische Anlagen und Maschinen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt in der Regel linear über die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Vermögensgegenstands. Die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 8 bis 10 Jahre.

Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt in der Regel linear über die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Vermögensgegenstands. Die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 3 bis 10 Jahre.

Geringwertige Vermögensgegenstände mit Einzelanschaffungswerten von bis zu EUR 250,00 werden als sofort abzugsfähige Betriebsausgaben behandelt. Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von mehr als EUR 250,00 bis zu EUR 800,00 werden im Jahr der Anschaffung bzw. Herstellung voll abgeschrieben.

Finanzanlagen

Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der at-equity Methode zu Anschaffungskosten bilanziert, erhöht oder vermindert um die seit dem Erwerb der Beteiligung entstandenen Eigenkapitalveränderungen bei dem assoziierten Unternehmen. Erhaltene Gewinnausschüttungen werden abgezogen. Sofern die Anschaffungskosten zum Erwerbszeitpunkt von dem anteilig erworbenen Eigenkapital abweichen, wird die Differenz als passiver Unterschiedsbetrag oder als Geschäfts- oder Firmenwert in einer Nebenrechnung planmäßig über 10 Jahre abgeschrieben und ist im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthalten.

Die Ausleihungen an assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich zu Nominalbeträgen oder Anschaffungskosten bewertet. Anzeichen für eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung und damit außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf lagen zum 31.12.2022 nicht vor.

Sonstige Beteiligungen an Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

Wertpapiere werden im Anlagevermögen bilanziert. Die Wertpapiere dienen grundsätzlich der mittelfristigen Kapitalanlage. Die Aktienanlagen werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips (§ 253 HGB) zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2022 bewertet. Für Aktien, die bis zur Aufstellung des Einzelabschluss der MEDIQON Group AG im Februar 2023, zu Kursen oberhalb des Stichtagswerts aber unterhalb der Anschaffungskosten veräußert wurden, werden die Abschreibungen auf die realisierten Verluste korrigiert. Die Rentenanlagen werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet. Anzeichen für eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung und damit außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf lagen zum 31.12.2022 nicht vor.

Die von der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe werden mit dem auf die Anteile entfallenden anteiligen Rückzahlungswertes ausgewiesen.

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Einstandspreise bewertet. Soweit niedrigere Wiederbeschaffungspreise vorliegen, werden diese unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt.

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Die unfertige Erzeugnisse und Leistungen werden mit ihren Herstellungskosten und Berücksichtigung des erreichten Fertigungsgrads bewertet.

Die fertigen Erzeugnisse und Waren enthalten die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven aus dem Vertragsbestand der erworbenen Unternehmen. Sofern zum Erwerbszeitpunkt Kundenverträge (üblicherweise Wartungsverträge für Software) bestehen, die zur Zahlung von Gebühren verpflichten, werden die aus diesen Verträgen resultierenden Einnahmen bis zum nächstmöglichen Kündigungszeitpunkt bewertet und aktiviert. Der so identifizierte Auftragsbestand wird über die Restlaufzeit der Verträge aufgelöst.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten sowie gegebenenfalls unter Abzug von Wertminderungen für Einzelrisiken bewertet.

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand

Die liquiden Mittel werden zum Nennwert angesetzt.

Rückstellungen

Rückstellungen berücksichtigen alle bei Bilanzaufstellung erkennbaren zukünftigen Verpflichtungen. Neben Steuerrückstellungen werden im Wesentlichen Rückstellungen im Zusammenhang mit nicht genommenen Urlaub sowie den Kosten der Jahresabschlusserstellung und -prüfung gebildet.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Nachgelagerte Kaufpreiszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb neuer Unternehmen werden im Konzernabschluss als Verkäuferdarlehen in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sofern die Zahlung an das Erreichen bestimmter operativer Ziele geknüpft ist ("Earn-Out-Zahlungen") werden diese dann in den Verbindlichkeiten ausgewiesen, wenn von der Erreichung der Ziele und damit Zahlung der zusätzlichen Kaufpreiselemente zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses auszugehen ist.

Passive latente Steuern

Passive latente Steuern werden im Zusammenhang mit der Kaufpreisallokation und der (temporären) Differenz zwischen den Wertansätzen in der Steuerbilanz des jeweiligen Einzelunternehmens und den Wertansätzen im HGB-Konzernabschluss gebildet. Die latenten Steuern werden entsprechend der Abschreibung auf die aus der Kaufpreisallokation resultierenden Vermögensgegenstände aufgelöst. Es wird vereinfachend ein Steuersatz von 30% für alle Unternehmen zu Grunde gelegt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für die Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, gebildet. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden insbesondere für auf Ebene der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft erwarteten Zinsaufwendung durch die Auflösung des Disagios für die im Juni 2020 ausgegebene Ewigkeitsanleihe gebildet.

D. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Konzern kann dem nachstehenden Anlagespiegel entnommen werden.

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Fertige Erzeugnisse und Waren aus Kaufpreisallokation

Der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte Auftrags- und Vertragsbestand hat sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt (Angaben in EUR Tsd.):

Anfangsbestand zum 1.1.2022 Zugang im Geschäftsjahr Auslösung im
Geschäftsjahr
Endbestand zum
31.12.2022
929,99 429,55 -581,32 778,21

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 3.918,75 Tsd. (Vorjahr 1.846,59 Tsd.) bestehen auf Ebene der in den Konzernabschluss mit einbezogenen operativen Tochtergesellschaften.

Bei den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um Darlehensforderungen gegenüber Minderheitsbeteiligungen innerhalb der Gruppenstruktur.

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand

Bei den liquiden Mittel in Höhe von EUR 26.278,50 Tsd. (Vorjahr EUR 11.093,69 Tsd.) handelt es sich überwiegend um Guthaben bei Kreditinstituten. In Höhe von EUR 22,12 Tsd. (Vorjahr EUR 11,43 Tsd.) ist Kassenbestand enthalten. Ein Betrag in Höhe von EUR 17.708,53 Tsd. (Vorjahr EUR 3.648,16 Tsd.) entfällt auf die liquiden Mittel der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft, die liquiden Mittel auf Ebene der Tochtergesellschaften belaufen sich auf EUR 8.547,85 Tsd. (Vorjahr EUR 7.445,53 Tsd.). Ein Cash-Pooling findet nicht statt. Eine detaillierte Analyse der Veränderungen der Zahlungsmittel ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.

Eigenkapital

Die detaillierten Veränderungen des Eigenkapitals sind in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung dargestellt.

Das Gezeichnete Kapital der MEDIQON Group AG beträgt zum Bilanzstichtag EUR 16.066.600,00 (Vorjahr EUR 10.999.513,00) und ist eingeteilt in 16.066.600 auf den Inhaber lautende Stückaktien.

Am 19.04.2022 wurde die im März 2022 im Rahmen einer Bezugsrechtskapitalerhöhung durchgeführte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 3.999.820,00 und am 20.12.2022 die im Rahmen einer Privatplatzierung durchgeführte weitere Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 1.067.267,00 aus genehmigtem Kapital in das Handelsregister eingetragen. Das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist somit auf EUR 16.066.600,00 gestiegen. Die Kapitalrücklage ist im Zuge der beiden Erhöhungen des Grundkapitals um insgesamt EUR 52.006,41 Tsd. gestiegen.

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 15.07.2022 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals von EUR 14.999.333,00 um bis zu EUR 7.499.666,00 auf bis zu EUR 22.498.999,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2022/l). Nach teilweiser Inanspruchnahme im Dezember 2022 beträgt das Genehmigte Kapital zum 31.12.2022 EUR 6.432.399,00.

__________________________________________________________________________________

Rückstellungen

Die Rückstellungen in Höhe von EUR 3.716,55 Tsd. (Vorjahr EUR 2.071,00 Tsd.) setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2022 Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
Steuerrückstellungen 1.795,04 970,72
Sonstige Rückstellungen 1.921,51 1.100,28
davon für Abschluss und Prüfung 448,06 387,96
davon für Personalkosten 523,23 182,13
davon Urlaubsrückstellungen 448,06 158,50
davon für Gewährleistung 29,76 141,50

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt EUR 69.380,12 Tsd. (Vorjahr EUR 56.235,65 Tsd.) enthalten in Höhe von EUR 25.000,00 Tsd. (Vorjahr EUR 25.000,00 Tsd.) die von der MEDIQON Group AG im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe. Der Nominalwert der Anleihe beträgt EUR 25 Mio. Der Ausgabeabschlag von 35% wurde in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und wird zeitanteilig entsprechend der Anleihebedingungen aufgelöst. Eine Saldierung mit den von der Gesellschaft seit Juni 2021 selbst gehaltenen Anteilen an der Ewigkeitsanleihe findet gem. § 246 (2) HGB nicht statt.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich im Wesentlichen um für die Finanzierung des Erwerbs der operativen Tochtergesellschaften aufgenommenen Akquisitionsdarlehen. Diese Finanzierungen werden auf Ebene der Akquisitionsgesellschaften oder den operativen Unternehmen selbst aufgenommen. Sofern die Finanzierung auf Ebene der Akquisitionsgesellschaft aufgenommen wurde, ist diese üblicherweise durch die Verpfändung der Anteile an der operativen Gesellschaft durch die Akquisitionsgesellschaft oder eine Bürgschaft von dem operativen Unternehmen zu Gunsten der finanzierenden Bank besichert. Eine Mithaftung durch andere Konzerngesellschaften oder die MEDIQON Group AG besteht nicht ("ring-fencing"). Teilweise wurden Zinssicherungsgeschäfte für die Kredite abgeschlossen. Die Mittel werden zur teilweisen Rückführung der von der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft bereitgestellten Gesellschafterdarlehen für den Erwerb genutzt.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 1.827,41 Tsd. (Vorjahr EUR 1.102,50 Tsd.) beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für bezogene Leistungen auf Ebene der operativen Tochterunternehmen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verkäuferdarlehen in Höhe von EUR 9.679,83 Tsd. (Vorjahr EUR 5.483,69 Tsd., die sich aus der Stundung von Kaufpreisen im Rahmen des Erwerbs operativer Unternehmen durch die Verkäufer ergeben.

__________________________________________________________________________________

Ebenfalls enthalten sind Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern in Höhe von EUR 1.981,83 Tsd. (Vorjahr EUR 1.670,52 Tsd.). Die Gesellschafterdarlehen von Minderheitsgesellschaftern werden zu den gleichen Konditionen wie die Gesellschafterdarlehen der MEDIQON Group AG gegeben.

Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus nachfolgendem Verbindlichkeitenspiegel (Angaben in EUR Tsd.):

Gesamt Bis zu 1 Jahr Zwischen 1
und 5 Jahren
Mehr als 5
Jahre
31.12.2022 25.000,00 25.000,00
Anleihe 31.12.2021 25.000,00 25.000,00
31.12.2022 27.411,06 5.855,49 19.229,65 2.325,92
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2021 21.214,04 3.845,21 13.765,95 3.602,88
31.12.2022 1.104,70 1.104,70
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 31.12.2021 113,40 113,40
31.12.2022 1.827,41 1.827,41
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2021 1.102,50 1.102,50
31.12.2022 14.036,95 10.447,00 1.608,13 1.981,82
Sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2021 8.805,70 6.351,85 783,33 1.670,52
davon aus Verkäuferdarlehen 31.12.2022 9.679,83 8.071,7 1.608,13
davon gegenüber Minderheitsgesellschaftern 31.12.2022 1.981,83 1.981,82
davon aus Steuern 31.12.2022 1.160,34 1.160,34
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 31.12.2022 26,12 26,12
31.12.2022 69.380,12 19.234,60 20.837,78 29.307,74
Verbindlichkeiten 31.12.2021 56.235,65 11.412,96 14.549,29 30.273,41

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultieren aus der Kaufpreisallokation im Zuge der Konzernabschlusserstellung und haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt (Angaben in EUR Tsd.):

Anfangsbestand zum Zugang im Geschäftsjahr Auflösung im Endbestand zum
01.01.2022 Geschäftsjahr 31.12.2022
2.499,80 806,14 -558,83 2.747,11

Eventualverbindlichkeiten

Auf Ebene der MEDIQON Group AG bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von EUR 367,82 Tsd. (Vorjahr EUR 3.116,83 Tsd.) durch die Übernahme von Höchstbetragsbürgschaften im Zusammenhang mit Leasing- und Lieferantenverträgen zu Gunsten des im August 2020 neugegründeten Unternehmens Kältehelden GmbH unterhalb der Beteiligungsplattform NGC Nachfolgekapital GmbH. Auf Basis der Geschäftsentwicklung der Kältehelden GmbH sowie der Planung des Unternehmens ist zum derzeitigen Stand nicht von einer Inanspruchnahme auszugehen.

Zu Gunsten von Unternehmen innerhalb der NGC-Gruppe wurde ein Bankbürgschaft über EUR 120,00 Tsd. im Zusammenhang mit Rückbauverpflichtungen einer gemieteten Immobilie, sowie eine Bürgschaft für eine kleinere Kaufpreiszahlung übernommen. Aus dieser Bürgschaft wurde die MEDIQON Group AG im April 2023 in Anspruch genommen, hat jedoch Einwendungen gegen das Bestehen der zu Grunde liegenden Forderung eingelegt und befindet sich in enger Abstimmung mit der Tochtergesellschaft in Klärung.

__________________________________________________________________________________

Im Geschäftsjahr 2021 hat die Gesellschaft die gesamtschuldnerische Haftung für nachgelagerte Zahlungen von Kaufpreisen von Beteiligungsunternehmen unterhalb der Ookam Software GmbH übernommen. Die vereinbarten Zahlungen wurden im Geschäftsjahr 2022 wie geplant von der Akquisitionsgesellschaft geleistet, so dass die Eventualverbindlichkeit für die MEDIQON Group AG entfällt.

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden im Wesentlichen durch den Verkauf von Dienstleistungen sowie Software-Lizenzen und dazugehörigen Wartungsverträgen erzielt. Die Umsätze werden im Wesentlichen in Deutschland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

2022 Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
Ordentliche betriebliche Erträge 961,38 477,28
Erträge aus dem Abgang von und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des
Anlagevermögens
6.554,23 2.376,55
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 119,72 144,20
Sonstige Erträge 80,20 12,10
Sonstige betriebliche Erträge 7.715,53 3.010,13

In den ordentlichen betrieblichen Erträgen sind in Höhe von EUR 243,43 Tsd. (Vorjahr EUR 110,5 Tsd.) Erträge aus der Verrechnung von Sachbezügen enthalten. Die Erträge aus dem Abgang von und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens enthalten im Wesentlichen Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren durch die MEDIQON Group AG sowie aus Abgängen von Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis. Die sonstigen Erträge enthalten Erträge aus erhaltenen Investitionszuschüssen und in Höhe von EUR 93,60 Tsd. periodenfremde Erträge (Vorjahr EUR 44,57 Tsd.)

Abschreibungen

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:

2022 Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände aus
Kaufpreisallokation
-1.338,48 -903,91
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände auf Ebene der
Einzelgesellschaften
-474,89 -438,96
Abschreibungen auf Sachanlagevermögen auf Ebene der
Einzelgesellschaften
-526,9 -486,80
Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte aus Konsolidierung -5.649,04 -3.337,68
Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens
(soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen
überschreiten)
-0,30 -109,35
Abschreibungen - 7.989,58 -5.276,70

__________________________________________________________________________________

Bei den Abschreibungen auf Sachanlagevermögen handelt es sich im Wesentlichen um Abschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter, die im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben werden.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2022 Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
Raumkosten -1.980,06 -1.122,04
Versicherungen./Beiträge -207,65 -104,13
Fahrzeugkosten -844,99 -538,53
Werbe- und Reisekosten -1.873,50 -1.048,99
Reparatur und Instandhaltungen -434,02 -378,54
Rechts- und Beratungskosten -1.548,12 -1.094,61
Kosten für Buchführung und Jahresabschlusserstellung -583,90 -460,55
Durch die Gesellschaftsform der MEDIQON Group AG bedingte Kosten -288,15 -309,09
Nebenkosten des Geldverkehrs (inkl. Zinsen auf Guthaben und Gebühren) -133,90 -109,85
Sonstige betriebliche Kosten -3.291,07 -1.308,22
Ordentliche betriebliche Aufwendungen -11.185,36 - 6.474,55
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -822,36 -54,37
Verluste aus Wertminderungen, aus dem Abgang von Gegenständen des
Umlaufvermögens und Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen
-33,72 -101,42
Sonstige betriebliche Aufwendungen -12.044,69 -6.630,34

Die Verluste aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögen enthalten in Höhe von EUR 761,19 Tsd. Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren des Anlagevermögens auf Ebene der MEDIQON Group AG.

__________________________________________________________________________________

Die sonstigen betrieblichen Kosten enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von EUR 108,72 Tsd. (Vorjahr EUR 11,77 Tsd.).

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen setzt sich wie folgt zusammen:

2022 Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
Anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallender Jahresüberschuss 344,65 148,00
Anteilig auf die MEDIQON Group Ag entfallender Jahresverlust -387,11 -886,51
Über den Wertansatz hinausgehende Verluste 133,01 0,00
Verrechnung von Jahresüberschüssen mit Verlustvorträgen aus Vorjahren 0,0 -9,79
Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwert -508,74 -168,77
Auflösung passiver Unterschiedsbeträge 65,45 65,45
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen gesamt -352,75 -851,63

Ausschüttung haben die assoziierten Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 nicht geleistet. Aus der Verrechnung der in 2022 entstandenen Anschaffungskosten der jeweiligen Beteiligungen mit dem Anteil am Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt hat sich insgesamt ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von EUR 3.399,67 Tsd. ergeben, der wie der bereits im Vorjahr erworbene Geschäfts- oder Firmenwert von EUR 1.687,74 Tsd. über 10 Jahre aufgelöst wird. Zum 31.12.2022 beläuft sich der verbleibende Geschäfts- oder Firmenwert auf EUR 4.405,16 Tsd. (Vorjahr EUR 1.514,23 Tsd.).

Der im Vorjahr entstandene passive Unterschiedsbetrag beläuft sich nach Auflösung im Geschäftsjahr zum 31.12.2022 auf EUR 523,58 Tsd. (Vorjahr EUR 589,02 Tsd.).

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Anlagevermögens

Die Erträge in Höhe von EUR 413,13 Tsd. (Vorjahr EUR 76,30 Tsd.) resultieren wie im Vorjahr in voller Höhe aus von der MEDIQON Group AG erhaltenen Dividenden und Zinsen aus Wertpapieren.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von insgesamt EUR 1.189,94 Tsd. (Vorjahr EUR 691,93 Tsd.) ergeben sich im Wesentlichen aus den Zinserträgen auf die von der MEDIQON Group AG selbstgehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe sowie aus Zinserträgen aus Gesellschafterdarlehen an assoziierte Unternehmen und sonstigen Beteiligungen innerhalb der Gruppe.

Abschreibungen auf Finanzanlagen

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf die Wertpapiere des Umlaufvermögens resultieren in voller Höhe von EUR 6.932,46 Tsd. (Vorjahr 154,07 Tsd.) aus Abschreibungen auf Wertpapiere, die die MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft im Rahmen des Liquiditätsmanagements hält.

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von EUR 2.629,06 Tsd. (Vorjahr EUR 2.235,12 Tsd.) setzen sich zusammen aus EUR 1.689,59 Tsd. (Vorjahr EUR 1.539,59) Zinsaufwand bei der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft für die Ewigkeitsanleihe. Auf Ebene der Tochtergesellschaften beläuft sich der Zinsaufwand auf EUR 938,11 Tsd. (Vorjahr EUR 697,07 Tsd.) und ist im Wesentlichen für die von den Gesellschaften aufgenommen Akquisitionsdarlehen zur (Re-Finanzierung des Erwerbs von Unternehmen angefallen.

__________________________________________________________________________________

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag werden auf Ebene der jeweiligen Einzelgesellschaften gezahlt. Ertragssteuerliche Organschaften bestehen regelmäßig zwischen der Akquisitionsgesellschaft und der operativen Gesellschaft, an der diese direkt beteiligt ist. Sonstige ertragssteuerliche Organschaften bestehen nicht, so dass Verluste in anderen Konzernunternehmen nicht verrechnet werden.

F. Sonstige Angaben

Honorar des Wirtschaftsprüfers

Das Honorar des Wirtschaftsprüfers beläuft sich voraussichtlich auf EUR 90,00 Tsd. zzgl. Umsatzsteuer sowie Kostenpauschale. Hiervon entfallen voraussichtlich EUR 25,00 Tsd. auf die Prüfung des Einzelabschlusses. Zusätzlich wurden innerhalb des Konzerns im Ausland sonstige Leistungen von BDO in Höhe von rd. EUR 50,00 Tsd. in Rechnung gestellt.

Angaben über die Geschäftsführung

Zum Vorstandsmitglied waren im Geschäftsjahr 2022 bestellt:

  1. Herr Jan-Hendrik Mohr, Hamburg, MSc. Finanzmathematik, BSc. Betriebswirtschaftslehre, Bankkaufmann (Vorstandsvorsitzender seit 19.10.2021)

Herr Jan-Hendrik Mohr wurde zum 01.03.2020 in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Herr Jan-Hendrik Mohr ist außerdem Geschäftsführer der JMX Capital GmbH, Hamburg und Chairman der Grafenia plc, Manchester, Großbritannien.

  1. Frau Marlene Carl, Hamburg, MSc. Finanzwirtschaft, BSc. Betriebswirtschaftslehre, Bankkauffrau

Frau Marlene Carl wurde zum 19.10.2021 in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Frau Marlene Carl ist außerdem Mitglied des Board of Directors bei der Tucows Inc. mit Sitz in Toronto, Kanada.

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrates waren im Geschäftsjahr 2022 gewählt:

    1. Herr Dr. Mathias Saggau, Bonn, Investmentmanager (Aufsichtsratsvorsitzender)
    1. Herr Lars Ahns, Köln, Investmentmanager (stv. Aufsichtsratsvorsitzender)
    1. Herr Dr. Martin Possienke, Bad Homburg von de Höhe, Investmentmanager
    1. Frau Edda Heidbrink, Köln, Rechtanwältin. Frau Edda Heidbrink ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der AMEVIDA SE.

Vergütung der Organe

Im Geschäftsjahr 2022 wurde dem Vorstand eine Vergütung von insgesamt EUR 342,00 Tsd. und dem Aufsichtsrat eine Vergütung von insgesamt EUR 40,00 Tsd. gewährt.

__________________________________________________________________________________

Konzernverhältnisse

Die MEDIQON Group AG mit Sitz in Königstein im Taunus ist oberstes Mutterunternehmen und erstellt für das Geschäftsjahr 2022 einen Konzernabschluss. Die Größenkriterien nach § 293 (1) HGB wurden im Geschäftsjahr 2021 erstmalig überschritten.

Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust der MEDIQON Group AG als Einzelgesellschaft in Höhe von EUR 8.261,11 Tsd. bestehend aus einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 5.119,70 Tsd. und einem Verlustvortrag von EUR 3.141,41 Tsd. auf neue Rechnung vorzutragen.

G. Nachtragsbericht

Durch die Beteiligungsplattformen haben bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschluss fünf Transaktionen stattgefunden.

Durch die Ookam Software GmbH wurden 100% der Anteile an der Condition – Integrierte Softwarelösungen GmbH erworben. Die Gesellschaft mit Sitz in Boveden entwickelt und vertreibt die marktführende Softwarelösung für die Fischerei-, Jagd und Waffenverwaltung und zählt v.a. Kommunen und Behörden zu ihren Kunden. Zudem wurden 100% der Anteile an der Utilities Systems a.s. mit Sitz in Prag erworben. Das Unternehmen vertreib und entwickelt eine CRM-Softwarelösung für Strom- und Gasversorger, Wasser- und Energieversorger sowie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. An der Teamsware GmbH mit Sitz in München wurden 80% der Anteile erworben. Das Unternehmen bietet eine Saas-Lösung für die Projekt- und Bauakte und ergänzt die bereits bestehenden Beteiligungen an Unternehmen mit Softwarelösungen für Bau- und Immobilienbranche innerhalb der Ookam Software GmbH.

Die zur NGC Nachfolgekapital GmbH gehörende GfW Gesellschaft für Weiterbildung mbH konnte ihre Präsenz in Berlin durch den Erwerb der DIE NEUE SCHULE (GbR und GmbH) erweitern. DIE NEUE SCHULE hat ihren Sitz in West-Berlin und ergänzt die bestehende Präsenz der GfW-Gruppe in Ost-Berlin optimal.

Zudem hat die CarMa Holding GmbH 100% der Anteile an der Glasfaser Direkt GmbH sowie deren Tochtergesellschaften, der Jobst NET GmbH und der Eifel NET GmbH im Rahmen eines Insolvenzverfahrens erworben. Die Glasfaser Direkt Unternehmensgruppe besitzt und betreibt Glasfaser- und DSL-Netze in ländlichen Regionen in West- und Süddeutschland.

Die Gruppe hat im Februar 2023 u.a. vor dem Hintergrund des Rückzugs des bisherigen Investors aus dem Glasfasermarkt in Deutschland einen Antrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Die Transaktion steht noch unter der Vorbehalt der Zustimmung der Gläubigerversammlung und der Zustimmung zum Insolvenzplan durch das zuständige Gericht. Die CarMa Holding plant, den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortzuführen.

Im Zusammenhang mit den Transaktionen wurden Fremdfinanzierungen in Höhe von insgesamt rund EUR 8,00 Mio. aufgenommen. Für bereits im Geschäftsjahr 2022 stattgefundene Transaktionen

wurden zudem Mittel in Höhe von weiteren EUR 6,65 Mio. aufgenommen, um von der MEDIQON Group AG bereit gestellte Gesellschafterdarlehen zu refinanzieren.

__________________________________________________________________________________

Zudem hat die MEDIQON Group AG einen Betrag von EUR 12,45 Mio. zusätzlich in die Kapitalrücklage der Tochtergesellschaft MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH eingezahlt. Die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH hat die Mittel ihrerseits genutzt, um – über ihre Tochtergesellschaft MEDIQON Beteiligungen 1 GmbH & Co. KG – eine Zahlung in die freie Kapitalrücklage der Global Heart Beteiligungsgesellschaft mbH, an der die Gesellschaft mit 41,73% beteiligt ist, zu leisten. Insgesamt hat die MEDIQON Group AG einen Betrag von rd. EUR 13,15 Mio. in die Global Heart Beteiligungsgesellschaft mbH investiert. Die Global Heart Beteiligungsgesellschaft mbH hält ihrerseits 100 % der Anteile an der FIB Frankfurt International AG und hat der Gesellschaft Eigenmittel in Höhe von rd. EUR 14,50 Mio. zur Verfügung gestellt. Die FIB Frankfurt International AG beabsichtigt, Finanzdienstleistungen zu erbringen. Die Mittel werden für den Aufbau des Geschäfts der FIB Frankfurt International AG genutzt.

Auf Ebene der MEDIQON Group AG wurde das Wertpapierportfolio teilweise abgebaut. Der Gesellschaft sind hierdurch rd. EUR 15,06 Mio. an Liquidität zugeflossen. Im Zuge der bis zum 30. April 2023 stattgefundenen Transaktionen im Wertpapierportfolio wurden zum 31.12.2022 gebildete Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen in Höhe von EUR 1,78 Mio. aufgelöst, der realisierte Verlust beläuft sich auf 1,59 Mio. Zusätzlich wurde ein Ertrag in Höhe von EUR 0,48 Mio. realisiert.

Königstein im Taunus, den 12. Mai 2023

Jan-Hendrik Mohr (Vorsitzender) Marlene Carl

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*Zinsen auf Ausleihungen, soweit in Anlagevermögen verbucht

* entspricht den anteilig auf die eigenen Anteile entfallenden Zinserträge aus der Auflösung des Disagios

Jahresabschluss

zum

31. Dezember 2022

Bilanz zum 31. 12.2022 Seite 71
Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2022 Seite 72
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MEDIQON Group AG – JAHRESABSCHLUSS 2022 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG zum 31.12.2022 Seite 72

Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
1. Umsatzerlöse 25,46 3,00
2. Gesamtleistung 25,46 3,00
3. Sonstige betriebliche Erträge 1.793,12 2.449,61
a) Ordentliche betriebliche Erträge 19,53 62,37
b) Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und aus
Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens
1.773,14 2.364,69
c) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 0,46 22,55
d) sonstige Erträge im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 0,00 0,00
4. Personalaufwand -501,44 -545,31
a) Löhne und Gehälter -469,65 -505,78
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für
Unterstützung
-31,79 -39,53
davon für Altersversorgung -3,57 -4,42
5. Abschreibungen -20,34 -114,46
a) Auf immaterielle Vermögensgegenstände -20,34 -9,31
b) Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 0,00 -105,15
(soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten)
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.628,80 -909,28
a) Ordentliche betriebliche Aufwendungen -1.866,11 -781,06
aa) Raumkosten -32,92 -35,11
ab) Versicherungen, Beiträge und Abgaben -6,44 -3,63
ac) Reparaturen und Instandhaltungen -15,96 -14,00
ad) Werbe- und Reisekosten -40,75 -26,98
ae) Kosten der Warenabgabe 0,00 0,00
af) Beratungsleistungen -1.132,45 -299,61
ag) durch die Gesellschaftsform bedingte Kosten -288,15 -309,09
ah) verschiedene betriebliche Kosten -349,44 -92,64
b)
c)
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Verluste aus Wertminderungen, aus dem Abgang von Gegenständen des
-761,19
0,00
-25,00
-90,53
Umlaufvermögens und Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen
d) Sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -1,50 -12,69
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Anlagevermögens
(Dividenden)
413,13 76,30
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.427,38 2.826,11
davon aus verbundenen Unternehmen 3.317,65 2.301,56
9. davon aus selbstgehaltenen Anteilen an Ewigkeitsanleihe
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des
844,79 436,56
Umlaufvermögens -6.932,46 -154,07
davon außerplanmäßige Abschreibungen -6.932,46 -154,07
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.690,95 -1.541,13
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -4,80 -5,89
12. Jahresfehlbetrag / -überschuss -5.119,70 2.084,89
13. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -3.141,41 -5.226,30
14. Bilanzverlust -8.261,11 -3.141,41

__________________________________________________________________________________

An die MEDIQON Group AG, Königstein im Taunus

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der MEDIQON Group AG, Königstein im Taunus, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) — bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden — geprüft.

Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der MEDIQON Group AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
  • vermittelt der beigefügte zusammengefassten Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen

handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Teile des Geschäftsberichts mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN Zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

— identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

— führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 12. Mai 2023

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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gez. Sabath gez. Härle

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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