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Sporttotal AG

Annual Report Aug 31, 2020

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Annual Report

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SPORTTOTAL AG

Köln

Geschäftsbericht 2019

Kennzahlenüberblick

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01.01. - 31.12.2019

T€
01.01. - 31.12.2018

T€
Umsatz 38.505 37.641
EBIT -14.609 -8.007
EBT -14.862 -8.072
Eigenkapital 2.173 15.730
Bilanzsumme 23.139 31.626
Eigenkapitalquote 9% 49,7%

Vorstandsvorwort

Liebe Aktionärinnen,

Liebe Aktionäre,

es gibt verschiedene Perspektiven auf das Jahr 2019: Ein mit 38,5 Mio. € Umsatz und einem EBIT von - 14,6 Mio. € enttäuschendes Jahr - mit erneuten Verschiebungen im margenstarken Projektgeschäft, mit echten Herausforderungen bei der Internationalisierung von sporttotal.tv und einer anspruchsvollen Expansionsfinanzierung, die wir wieder komplett selbst in die Hand nehmen mussten.

Ebenso richtig ist aber: 2019 steht für mehr Inhalte, mehr Sportarten, mehr Kameras vor Ort, mehr Verträge mit Vereinen, Verbänden und Ligen, mehr Reichweite, mehr lokale, zielgruppengenaue Werbeformate mit unserer eigenen Plattform, mehr Monetarisierungs-Optionen, mehr Kontrolle über unsere internationale Expansion, mehr eigene Analyse-Tools und Mehrwert-Dienste, mehr eigenständige, innovative Technologie und mehr Partnerschaften mit globalen Champions. All diese Vorleistungen sind noch nicht in unserem Abschluss 2019 sichtbar. Und nicht zuletzt aufgrund der COVID-19-Pandemie ist schon jetzt ebenso deutlich: Sie werden sich auch 2020 bei weitem nicht bereits so positiv auswirken, wie wir es angenommen haben. Wir brauchen mehr Zeit.

Die Corona-Pandemie hat die vor uns liegende - ohnehin anspruchsvolle - Strecke nicht nur steiniger werden lassen, sondern auch länger: Ja, wenn keine Live-Ereignisse stattfinden, hat das erhebliche Auswirkungen auf alle Geschäftsbereiche. Aber was bedeutet das, wenn wir dies in einen größeren Zusammenhang stellen? Der Shutdown in Deutschland und die tiefgreifenden Folgen der Pandemie in ganz Europa und der Welt, die hohe Zahl von Infektionen und Todesfällen haben uns zu einem Perspektivwechsel gezwungen. Erfahrungen wie diese machen demütig. Es ist eine Zeit sehr grundsätzlicher Fragen.

Und in solch einer Phase ist es unglaublich wertvoll, starke Partner an seiner Seite zu wissen, die aktiv unterstützen und mit denen wir gemeinsam etwas erreichen können. Partner wie Hyundai, Allianz, Bild und die Deutsche Telekom, die unsere Multisportplattform sporttotal.tv fördern. Vereine und Fans, die uns Mut machen. Oder unsere Aktionäre: Als der Shutdown unmittelbar bevorstand, hat Obotritia Capital Wort gehalten und unsere gesamte 10prozentige Kapitalerhöhung gezeichnet. Ein starkes Signal. Oder unser Aufsichtsrat: Ralf Reichert, Gründer und Geschäftsführer des europäischen Esport-Marktführers ESL hat sich in einer für unsere Internationalisierung schwierigen Phase entschieden, als Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen und eine zusätzliche, wertvolle Perspektive mit einzubringen. ESL ist eine digitale Erfolgsgeschichte, die in Köln ihren Anfang genommen hat. Ein Vorbild für uns. Ralf Reichert sowie die erfahrenen und unternehmerisch denkenden Top-Manager Jens Reidel und Dr. Michael Kern haben sich klar zur SPORTTOTAL AG bekannt und sich bei Kapitalerhöhungen engagiert - auch in schwierigen Situationen. Oder unsere Kunden: Mitten im Shutdown hat KARTEC Services SPC in Manama, Bahrain, einen Vorvertrag zur geplanten Zusammenarbeit bei der Errichtung des neuen Messe- & Kongress-Zentrums in Sakhir, Bahrain, unterzeichnet. Die SPORTTOTAL VENUES GmbH wird dabei für den Bereich Spezialelektronik verantwortlich zeichnen. Oder unsere Partner: Mit der weltweit größten Fußball-Medienplattform Onefootball haben wir einen Kooperationsvertrag zur globalen Distribution von Amateurfußball-Inhalten geschlossen. SAMSUNG und Google halten uns weiter die Treue. Oder unser langjähriger Partner PORSCHE: Angesichts von zahlreichen Reise-Stornos von Kunden für die Porsche Experience ist es gut zu wissen, dass wir uns auf Partner wie PORSCHE verlassen können. Oder eben unser Gründungspartner Telekom Deutschland GmbH, ohne den wir nicht in der Lage gewesen wären, mitten im Shutdown das neue Unterhaltungsangebot "#DABEI" zu starten. Damit haben wir das Angebot von MagentaTV um ein völlig neues Unterhaltungsangebot erweitert. "#DABEI" ist als Format gestartet, das in einer Zeit voller Sorgen, Ängste und Entbehrungen motivieren, unterhalten, eine positive Form der Krisenbewältigung und Zuversicht vermitteln sollte. Auch für uns steht dieses Format, mit dem wir pro Monat einen Umsatz im mittleren sechsstelligen Bereich erwirtschaften, für begründete Zuversicht.

Mit dieser begründeten Zuversicht - verbunden mit der notwendigen Demut - bitten wir auch 2020 um Ihr Vertrauen!

Ihr

Peter Lauterbach

Der Vorstand

Peter Lauterbach

Seit Ende Mai 2013 CEO der SPORTTOTAL AG

2011 Berufung in den Vorstand der SPORTTOTAL AG, Einbringung der ByLauterbach GmbH als Sachkapitaleinlage

2007 - 2011 Formel 1 Moderator, SKY Deutschland GmbH

Seit 2003 Gründer und Geschäftsführer der ByLauterbach GmbH

Oliver Grodowski

Seit März 2016 Vorstand Technik / CTO der SPORTTOTAL AG

2014 Ernennung zum Senior Vice President Tech

2013 Beginn bei _wige als Head of Research & Development

Vorher: Aufbau diverser IT-Unternehmen, u.a. Develop IT, ISTARI Sport

Unternehmensportrait

Wir bringen den Sport nach vorne.

LIVE. DIGITAL. EMOTIONAL.

Die Geschichte der SPORTTOTAL AG erzählt von besonderen Ideen und technischen Innovationen in der Welt der TV-Übertragung. Die größten Sportereignisse der Welt, wie Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaften oder Formel-1-Rennen, durften wir über Jahrzehnte mitgestalten und erlebbar machen - als Broadcaster, Spezialist für Content-Produktion sowie Organisator und Vermarkter. Als Partner führender Sportveranstalter, großer Verbände und starker Marken ist unser Unternehmen seit 1979 im Einsatz.

Seit September 2017 firmiert unser Unternehmen als SPORTTOTAL AG. Der neue Name unterstreicht die Ausrichtung sowie unseren Kernbereich viel stärker als bisher. Wir sind, lieben, produzieren, übertragen und vermarkten Sport. Als Content-Spezialist für Unternehmen und TV-Sender, Vermarkter und Koordinator von Sportereignissen oder Ausstatter ganzer Sportstätten sind wir auch in Zukunft für Sie im Einsatz.

LIVE. DIGITAL. EMOTIONAL.

Fakten

Gründungsjahr: 1979 als WIGE Data Datenservice GmbH
Jahr des Börsengangs: 2000
Umfirmierung: 2017 zur SPORTTOTAL AG
Mitarbeiteranzahl: 160 (Stand Mai 2020)
Standorte: Berlin, Köln (Hauptsitz), Rheinbach, Stuttgart

Operative Highlights

Operative Highlights 2019/2020

SPORTTOTAL AG

2019

Grüne Hölle - das 47. ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring

Das 47. ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring verzeichnete mit 230.000 Zuschauern einen neuen Zuschauerrekord. Außerdem wurde erstmalig das Video-Livestreaming vollständig mit hauseigenen Ressourcen von SPORTTOTAL inhouse abgebildet. www.sporttotal.tv diente dabei als Streaming-Plattform für den nationalen und internationalen Feed sowie zehn separate Live-Onboards aus den Rennfahrzeugen.

SPORTTOTAL überträgt das Rennen seit 1999 live vom Nürburgring und sorgt als Rechteinhaber und Promoter für die weltweite Vermarktung. Neben dem Mineralölkonzern TOTAL als neuen Namenssponsor konnten erneut namhafte Partner wie H&R, DEKRA und REMUS für das größte Motorsportfestival der Welt gewonnen werden. Im nationalen TV wurde das Rennen schon zum vierten Mal in Folge durchgehend live auf NITRO übertragen. International wurde das Rennen in 205 Ländern zugänglich gemacht und erreichte somit wieder eine weltweite Verbreitung.

PORSCHE EXPERIENCE

Ein weiteres erfolgreiches Jahr mit unserem starken Partner Porsche. Im Auftrag der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG verbindet die SPORTTOTAL EVENT GmbH den Motorsport mit Reiselust, Natur und Leidenschaft.

Aus dem vielfältigen Angebot der Porsche Experience Erlebnisreisen wurden neue Rekorde gemeldet. Die Porsche Track Experience, welche das Erlebnis auf der Rennstrecke abrundet, meldet mit 3.100 Teilnehmern eine neue Bestmarke. Bei der Porsche Travel Experience gibt es seit 2019 neue Touren in Hangri-La, Australien/Tasmanien sowie auf Island.

Innerhalb der Porsche Ice Experience wurde der Taycan, der erste Elektro-Sportwagen von Porsche, 150 ausgesuchten Journalisten in Levi/Finnland erfolgreich vorgestellt. Und innerhalb der Angebote der Porsche Travel Exprience durften die Porsche Freunde innerhalb einer Adventure-Tour die Arktis erleben und in eine Welt aus Schnee und Eis am Nordkap eintauchen.

Relaunch der Marke und Plattform sporttotal.tv

Unsere Multi-Sports-Streaming-Plattform hat ihr Wachstum unverändert fortgesetzt. Seit Juni 2019 erscheint sporttotal.tv im neuen Look: flexibel, dynamisch - und offen für das internationale Wachstum.

Mit dem Relaunch der Website und der Einführung eines neuen Markenlogos schärft sporttotal.tv den Markenauftritt als führende sportartenübergreifende Plattform für Vereine, Spieler und Fans -eine Marke, die allen Sportarten ein Zuhause gibt. Neben inhaltlichen Optimierungen sind die Struktur und die Übersichtlichkeit der Plattform grundlegend an die Bedürfnisse der User angepasst worden. Die Startseite bietet alle wichtigen Inhalte auf einen Blick - eine übersichtliche Navigation nach Sportarten ermöglicht Fans den direkten Zugang zu ihrem Lieblingssport. In der nutzeroptimierten Struktur der Unterseiten findet der User unter anderem Highlight-Videos, die jeweils neusten Spielbegegnungen sowie viele weitere Inhalte. Die Suche wurde ebenfalls deutlich optimiert - so lassen sich Videos und Inhalte von Ligen oder Vereinen schneller finden.

IGORA DRIVE

Das Rennstreckenprojekt "Igora Drive" in Sankt Petersburg konnte zum Jahresende 2019 durch das Team der SPORTTOTAL VENUES GmbH fertiggestellt werden.

Die Anlage in Sankt Petersburg enthält neben einer Rennstrecke auch eine Motocross- und Rallyecross-Strecke, einen SUV-Geländepark, ein Center für Fahrsicherheitstraining sowie eine Kartbahn. Unser Auftrag umfasste die Ausstattung der Anlage mit innovativer Rennstreckenelektronik.

Sporttotal/Hyundai Partnerschaft/Zusammenarbeit

Hyundai bleibt Mobilitätspartner von sporttotal.tv. Die sporttotal.tv gmbh und die Hyundai Motor Deutschland GmbH haben ihren Sponsoringvertrag vorzeitig bis Ende Juni 2021 verlängert. Zunächst hatten die Partner eine Laufzeit bis Mitte 2020 vereinbart. Hyundai ist bereits seit August 2017 Partner von sporttotal.tv und präsentiert das "AMATOR" der Woche, des Monats und des Jahres - ein bei den Fußballfans sehr beliebtes Format mit hoher Reichweite.

Hyundai Amateur Cup

Auch im zweiten Jahr erschafft SPORTTOTAL mit der kompletten Umsetzung einer deutschlandweiten Kleinfeldturnierserie in auserwählten Städten on- und off-site ein 360°-Markenerlebnis für den Kunden Hyundai Motor Deutschland. Durch die innovative Technologie von sporttotal.tv ist es zudem möglich, die Spiele live im Internet zu streamen und umfassende online Visibilität zu garantieren.

Fußball Doku "VIKTORIA"

In Kooperation mit Viktoria Köln hat sporttotal.tv den Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga in einer fünfteiligen Dokumentation festgehalten. Die Doku-Serie "Viktoria" gewährt sowohl den Fans als auch allen Fußball-Begeisterten bislang unbekannte, ungeschminkte Einblicke hinter die Kulissen eines Fußballvereins und bietet zugleich einen einzigartigen Rückblick auf die Saison 2018/19. Die einzelnen Folgen der Doku-Serie wurden zunächst wöchentlich exklusiv auf sporttotal.tv gezeigt.

SPORT1 hat die exklusive Doku-Serie über Viktoria Köln "VIKTORIA" im Free-TV gezeigt. Die Folgen wurden im November 2019 jeweils in enger Verknüpfung mit den Regionalliga-Livespielen ausgestrahlt.

Internationale Expansion

Die SPORTTOTAL AG expandiert nach Frankreich und Belgien. Erster Partner in Belgien ist die 1. Belgische Amateurliga (3. Liga).

Erster Partner in Frankreich war die ostfranzösische "Ligue Grand Est de Football" (LGEF) mit drei Fußball-Regionalligen ("Regional 1", 6. Liga), an der jeweils 14 Vereine teilnehmen. Die Partnerschaft mit der LGEF, die Teil des französischen Fußballverbandes Fédération Française de Football (FFF) ist, hat zunächst eine Laufzeit von acht Jahren. In der LGEF sind insgesamt 210.000 Mitglieder in 1.720 Vereinen organisiert, die in den 5. bis 8. Ligen pro Jahr 70.000 Begegnungen austragen. In einem Pilotprojekt mit der LGEF in der 5. Liga (National 3) hat sporttotal.tv in Mulhouse, Troyes, Amnéville bereits seit April 2019 positive Erfahrungen gesammelt.

Deutsche Post DHL Corporate TV

Individuelles Programm - zugeschnitten auf 220.000 Mitarbeiter: Das ist ExtranetTV, das Corporate TV der Deutschen Post DHL Group. Mit zahlreichen Beiträgen hat SPORTTOTAL in 2019 erneut gezeigt, dass die Deutsche Post DHL Group mehr bedeutet als nur Pakete auszuliefern. Hierbei liefert die SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH die redaktionellen Inhalte und die SPORTTOTAL VENUES GmbH ist mit der technischen Umsetzung des Großprojektes beauftragt.

Mercedes-Benz "The Driven": EQC meets Oslo

Neben Projekten für die Welthungerhilfe und Smart produzierte die SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH für Mercedes-Benz eine Folge des Branded Content-Formats "The Driven". Dabei wurde bewusst Oslo als moderne Metropole und Hauptstadt der Elektromobilität als Bühne für einen Storytelling-Ansatz rund um den neuen Elektro-SUV EQC gewählt und mit Salman Rashid, einem leidenschaftlichen Entwickler von E-Skateboards, verknüpft.

Ball des Sports

2019 verantwortete die SPORTTOTAL LIVE GmbH, im Auftrag der Stiftung Deutsche Sporthilfe, erneut die Umsetzung der Erlebniswelt des 49. Ball des Sports und fungierte somit bei Europas größter Fundraising Veranstaltung im Sport. Neben der Koordination des kompletten Auf- und Abbaus der Sponsorenstände verantworten wir auch den reibungslosen Ablauf der Aftershow-Party in der Erlebniswelt mit 1.800 Gästen.

Partnerschaft mit SPORT1

Die SPORTTOTAL AG hat gemeinsam mit SPORT1 und der Volleyball Bundesliga (VBL) ein TV-Produktionssystem entwickelt, das wesentlich effizienter ist als konventionelle Produktionen aus dem Übertragungs-Wagen vor Ort. Das neue System ist für die professionelle Remote-Produktion und Übertragung von Live-Sport-Events in HD-Qualität optimiert. Damit kann SPORTTOTAL die im linearen Fernsehen von SPORT1 ausgestrahlten Spiele remote aus dem eigenen Sendestudio in Köln produzieren.

Google Cloud Partnerschaft

Die sporttotal.tv gmbh hat einen Kooperationsvertrag mit Google Cloud geschlossen. Damit wird das Berliner Development Lab von sporttotal.tv in den Bereichen Artificial Intelligence und Machine Learning gestärkt und Entwicklungen in diesem Bereich beschleunigt. Im Schwerpunkt geht es bei dieser Kooperation um die Entwicklung von Videoanalyse-Software, die aus dem Bildmaterial Daten von Spielen extrahiert und analysiert.

Samsung Partnerschaft

Die sporttotal.tv Applikation ist seit Herbst 2019 in der Samsung Sportworld vorinstalliert und somit auf allen Samsung-Smart-TVs verfügbar. Den Start der neuen Samsung Sportworld haben Samsung und sporttotal.tv auf der führenden Messe für Consumer Electronics und Home Appliances, der IFA in Berlin, bekannt gegeben. In der Samsung Sportworld werden mit sporttotal.tv neben Amateurfußball auch Sportarten wie Volleyball, Basketball, Eishockey, Feldhockey, American Football und Futsal übertragen. Außerdem behalten Fans die Übersicht über die vielfältigen Angebote sowohl aus dem linearen Fernsehen als auch von Live-Streaming-Anbietern. Dank des neuen Electronic Program Guide (EPG) müssen Zuschauer nicht mehr lange danach suchen, welches Spiel gerade wo läuft. So schafft Samsung in einer einzigen App ein leicht zugängliches Smart-TV-Erlebnis für Sportfans. Die Sportworld kann bequem über den Smart Hub der Samsung TVs der Generation 2019 gestartet werden. Auch für Besitzer eines älteren Modells ab 2015 wird die App per Update verfügbar sein.

2020

OneFootball Partnerschaft

Die sporttotal.tv gmbh, und die Fußball-Medienplattform OneFootball haben einen Kooperationsvertrag zur globalen Distribution von Amateurfußball-Inhalten geschlossen. Ab der Saison 2020/21 ist das sporttotal.tv Live-Angebot ausgewählter Regionalligen auf Free-to-Air Basis in der reichweitenstarken OneFootball-App verfügbar. Die Distributionspartnerschaft mit sporttotal.tv ist Teil der Vision von OneFootball, ein ganzheitliches Nutzererlebnis zu schaffen. OneFootball wird seinen App-Nutzern künftig zusätzlich zu den Partien im Profibereich auch Live-Spiele und Highlights aus den Regionalligen Deutschlands anbieten und unterstützt sporttotal.tv somit dabei die mediale Präsenz des Amateurfußballs zu steigern. Das Angebot, welches für OneFootball App-User weltweit verfügbar ist, gilt zunächst für alle von sporttotal.tv übertragenen Live-Einzelspiele der Regionalliga Nord und Regionalliga West.

#DABEI TV für die Deutsche Telekom

Seit dem 29. März betreibt die sporttotal.tv gmbh den Sender #DABEI. Ein neuer linearer TV-Kanal mit umfangreichem Angebot für die ganze Familie. #DABEI ist empfangbar auf der MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom, über die MagentaTV-App, den MagentaTV-Stick und - für alle -über magentatv.de. Bei der redaktionellen Berichterstattung wird auf die Expertise der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH zurückgegriffen. Es werden folgende Themenblöcke bedient: "Talk&News", "Show" "Entertainment", "Kids@home", "Geist&Seele", "Fit&Gesund", sowie ausgewählte Live-Konzerte. Als Moderatoren von #DABEI agieren Florian Ambrosius und Resi Colter. Die Inhouse betriebenen Social-Media Kanäle (Instagram, Facebook und Twitter) informieren über Programminhalte und interagieren mit der erweiterten Zielgruppe. Das absolute Highlight des Senders war bisher eine 25,378-stündige Livesendung vom Nürburgring Boulevard mit Dutzenden Gästen aus der Welt des Motorsports sowie einem Konzert der kölschen Kultband "Höhner".

Die Aktie

Furioses Börsenjahr 2019 - aber massive Verluste für den DAX in 2020

Nach einem eher schwachen Börsenjahr 2018 startete der deutsche Leitindex DAX, der die 30 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsätzen stärksten Aktientitel Deutschlands enthält, mit 10.477,77 Punkten in den Handel. Insbesondere die weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken sorgte dafür, dass trotz Handelsstreitigkeiten und drohendem harten Brexit im Jahresverlauf deutliche Kurszuwächse verbucht werden konnten. Der Aufwärtstrend verzeichnete nur im August - nach der Ankündigung neuer US-Strafzölle auf chinesische Import - und Anfang Oktober - nach enttäuschenden Wirtschaftsdaten sowohl auf dem US-Markt als auch in der Eurozone - vorübergehende Kursverluste. Der DAX schloss am 30. Dezember 2019 mit 13.249,01 Punkten und damit nicht weit von der Jahreshöchstmarke von 13.407,66 Punkten, die am 16. Dezember 2019 erreicht worden war. Insgesamt konnte der DAX damit im Jahresverlauf knapp 26,5% zulegen

Der DAX startete mit 13.385,93 Punkten dynamisch in das neue Börsenjahr 2020. Ende Januar 2020 fiel der der DAX kurzfristig wieder unter die 13.000-Punkte-Marke (Schlusskurs am 31. Januar 2020 12.981,97 Punkte). Meldungen über die Ausbreitung des Corona-Virus in China nährten die Sorge, das chinesische Wirtschaftswachstum könne sich abschwächen, mit entsprechenden gravierenden Auswirkungen auch auf die globale Konjunktur. Im Februar 2020 setzte sich der Aufwärtstrend zunächst fort. Der Dax erreichte im Tagesverlauf des 17. Februars 2020 ein neues Allzeithoch von 13.795,24 Punkten (Schlusskurs am 17. Februar 2020: 13.783,89 Punkte). Mit der Ausbreitung des Corona-Virus und den ersten Eindämmungsmaßnahmen mit Grenzschließungen und Lockdowns in verschiedenen Ländern brach der DAX innerhalb weniger Tage ab Ende Februar massiv ein. Am 16. März 2020 sank der DAX unter die 9.000 Punkte-Markte (Schlusskurs am 16. März 2020: 8742,25 Punkte), ein Kursniveau, das der DAX zuletzt im Februar 2016 gezeigt hatte. Erst Anfang April 2020 stabilisierte sich der Kurs wieder oberhalb der 10.000-Punkte-Marke. Weitere gut sechs Wochen dauerte es, bis der Index am 18. Mai 2020 mit einem Schlusskurs von 11.058,87 Punkten die 11.000er Marke durchbrach. Er schloss am 30. Mai 2020 mit 11.586,85 Punkten und damit 12,4% niedriger im Vergleich zum Jahresauftakt.

DAXsector All Media entwickelt sich parallel zum DAX

Der Börsenindex DAXsector All Media, der insgesamt 27 börsennotierte Unternehmen aus der Medienbranche, darunter auch die SPORTTOTAL AG, umfasst, entwickelte sich 2019 parallel zum DAX sehr dynamisch. Der Index war mit 244,16 Punkten ins Jahr 2019 gestartet. Der Aufwärtstrend setzte sich im Gegensatz zum DAX auch im August und Oktober 2019 relativ unbeeindruckt vom Handelsstreit und Wirtschaftszahlen fort und zeigt die allgemein höhere Robustheit des Medien-Index gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Am 11. Oktober 2019 übersprang der Index mit einem Schlusskurs von 300,36 Punkten die 300-Punkte-Marke. Den höchsten Jahresschlusskurs erreichte der Index kurz vor dem Jahreswechsel am 30. Dezember mit 314,34 Punkten. Damit hatte der Index im Jahresverlauf 28,7% gegenüber dem Jahresauftakt gewonnen.

Mit 314,51 Punkten startete der DAXsector All Media ins Jahr 2020. Den Jahreshöchststand erreichte der Index taggleich mit dem der DAX am 17. Februar2020 mit 325,15 Punkten im Tagesverlauf. Der DAXsector All Media schloss an diesem Tag mit 323,64 Punkten. Aber auch der Medien-Index verlor ab Ende Februar massiv bis auf eine Punktzahl von 215,55 Punkten am 23. März 2020 - ein etwas geringerer Einbruch als beim DAX, aber immerhin ein herber Verlust von über 31% gegenüber dem Jahresauftakt, auch wenn viele Medienunternehmen perspektivisch von der erhöhten Nachfrage an medialen Unterhaltungsangeboten im Zuge des Lockdowns profitiert haben dürften.

Nach diesem Tiefpunkt erholte sich der DAXsector All Media allmählich und zeigte bei volatilem Kursverlauf wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Bis Ende Mai konnte jedoch die 300-Punkte-Marke nicht wieder erreicht werden. Der Index schloss am 29. Mai 2020 mit 282,08 Punkten - einem Minus von 10,3% gegenüber dem Jahresauftakt.

Kursverlauf der SPORTTOTAL Aktie im Vergleich

SPORTTOTAL-Aktie mit hoher Volatilität

Mit € 0,89 startete die Aktie der SPORTTOTAL AG ins Börsenjahr 2019 und profitierte in den nächsten Wochen von guten Unternehmensnachrichten, darunter neue Partnerschaften und der Vertragsverlängerung für das 24h-Rennen am Nürburgring. Am 13. März 2019 erreichte die Aktie nach einer rasanten Rallye, die nur unwesentlich durch die im Februar 2019 erfolgte Kapitalerhöhung gebremst worden war, im Tagesverlauf den Jahreshöchststand von € 1,54.

Trotz operativer Erfolge z. B. eines Vorvertragsabschlusses für Grand-Prix-Rennstrecke in Rio de Janeiro, Kooperation mit weiteren Regionalverbänden zur Medialisierung des Amateurfußballs und einer Partnerschaft mit Samsung, verlor die Aktie an Schwung. Nachdem die Halbjahreszahlen der SPORTTOTAL entgegen der Erwartungen des Marktes deutlich niedriger ausfielen als nach den positiven operativen Erfolgsmeldungen erwartet, verlor die Aktie im Laufe des Oktobers deutlich an Wert. Nachdem sich einige Großprojekte, darunter das Rennstreckenprojekt in Rio de Janeiro, zeitlich verzögert hatten, veröffentlichte die SPORTTOTAL am 31. Oktober 2019 eine Gewinnwarnung, die den Aktienkurz bis zum Jahrestiefstand von nunmehr € 0,70 drückte.

Nach einer kurzzeitigen Erholungsphase im November 2019 sorgte die Ankündigung, dass die SPORTOTAL sämtliche Anteile an der SPORTTOTAL International S.A. übernehmen und das Finanzierungsvorhaben über einen Reserved Alternative Investment Fonds (RAIF) nicht weiterverfolgen werde, für einen erneuten Kursrutsch auf eine Marke von teilweise deutlich unter € 0,90. Die Aktie schloss am 30. Dezember 2019 mit € 0,76 einem Minus von 15,6% gegenüber dem Jahresauftakt.

Mit € 0,75 ins Jahr 2020 gestartet die Aktie den bisherigen Jahrestiefstand im Jahr 2020 am 28. Januar 2020 mit € 0,68. Erst am 3. Februar 2020 übersprang der Kurs erstmals wieder die 1 €-Marke und schloss an diesem Tag mit knapp € 1,20. Der Kurs blieb in der Folge sehr volatil und konnte sich -obwohl er von den Kurzstürzen im März aufgrund der Corona-Pandemie nicht ganz so drastisch ausfielen, dennoch nicht über der 1 €-Marke stabilisieren. Die Aktie schloss am 31. Juli 2020 mit € 0,86.

Der durchschnittliche börsentägliche Umsatz im Geschäftsjahr 2019 betrug auf Xetra 27.888 Aktien (2018: 24.091 Aktien), eine Steigerung des börsentäglichen Umsatzes von ca. 15,8% gegenüber dem Vorjahr. Der börsentägliche Umsatz an anderen Börsen kam auf 1.835 Aktien im Geschäftsjahr 2019 (2018: 2.333 Aktien) und lag damit 21,3% unter Vorjahr.

Im ersten Quartal 2020 lag der börsentägliche Handel auf Xetra mit 34.473 SPORTTOTAL-Aktien zwar deutlich über dem Jahresschnitt 2019, aber noch 11,3% unter dem Vorjahresquartal mit 38.866 Aktien.

3.239 Aktien wurden im 1. Quartal 2020 täglich durchschnittlich an anderen Börsen gehandelt, im Vergleich zu nur 1.769 Aktien im 1. Quartal 2019.

Marktkapitalisierung und Aktionärsstruktur

Die noch ausstehenden 170.849 Wandelschuldverschreibungen 2014/2019 mit einem Nennwert von € 1,90 je Wandelschuldverschreibung und einem Gesamtvolumen von € 324.613,10 wurden am 15. März 2019 vollständig zurückgezahlt und veränderten somit nicht das Grundkapital der Gesellschaft.

Zum 31. Juli 2020 betrug das Grundkapital der SPORTTOTAL AG € 30.945.797, eingeteilt in 30.945.797 Aktien. Die Marktkapitalisierung betrug zu diesem Zeitpunkt € 26.737.169.

2.570.463 Aktien entstammen der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Bestandsaktionäre aus Februar 2019. Diese Aktien waren zu einem Bezugspreis von jeweils €1,20 ausgegeben worden. Altaktionäre hatten gut 70% der neuen Aktien bezogen, 30% hatte ein strategischer Investor gezeichnet.

Der Bruttoemissionserlös lag bei 3,08 Mio. € und dient der weiteren Finanzierung der Expansion von sporttotal.tv. Die Marktkapitalisierung belief sich zum 31. Juli 2019 auf 29,5 Mio. €.

2.613.404 Aktien entstammen der Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss aus März 2020. Die neuen Aktien waren zu einem Bezugspreis von jeweils € 1,10 vollständig von Obotritia Capital KGaA gezeichnet worden.

Weitere 2.198.349 Aktien entstammen der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Bestandsaktionäre aus Juli 2020. Diese Aktien waren zu einem Bezugspreis von jeweils € 1,10 ausgegeben worden. Der Bruttoemissionserlös lag bei 2,418 Mio. € und dient der Finanzierung der eigenen Kameraproduktion sowie zur Finanzierung des Working Capitals der Unternehmensgruppe.

Nach den bis zum 31. Juli 2020 eingegangenen Stimmrechtsmitteilungen stellt sich die Aktionärsstruktur derzeit wie folgt dar:

Investor Relations

Die SPORTTOTAL AG hat sich eine transparente Information bestehender und zukünftiger Aktionäre zum Ziel gesetzt. Regelmäßige Veröffentlichung über den Stand des aktuellen Geschäftsverlaufs, sowie sämtliche kapitalmarktrelevanten Mitteilungen sind auf der Website des Unternehmens im Bereich Investor Relations einsehbar. Aktionäre und Interessenten können sich außerdem für einen IR-Newsletter eintragen. Das IR-Team steht zudem für Nachfragen gerne zur Verfügung.

Darüber hinaus hat SPORTTOTAL auch im Geschäftsjahr 2019 eine Reihe von Einzelgesprächen mit Aktionären, Investoren, Analysten und Finanzjournalisten geführt. Im Finanzkalender im Bereich Investor Relations der SPORTTOTAL-Website können die wesentlichen, für Aktionäre und Analysten relevanten Termine eingesehen werden.

Corporate Governance

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission

Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG haben die letzte Entsprechenserklärung nach Maßgabe von § 161 AktG im März 2019 abgegeben. Die nachfolgende Erklärung bezieht sich auf die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (im Folgenden "Kodex") in seiner Fassung vom 07.02.2017, die am 24.04.2017 bzw. am 19.05.2017 (berichtigte Fassung) im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.

Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG erklären, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" mit den folgenden Abweichungen entsprochen wurde und wird:

Abweichung von Ziffer 4.1.5, 5.1.2 und 5.4.1 DCGK

Der Kodex empfiehlt, bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen (Ziffer 4.1.5 DCGK), bei der Zusammensetzung des Vorstands (Ziffer 5.1.2 DCGK) und des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.1 DCGK) auf Vielfalt (Diversity) zu achten und dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anzustreben.

Bei der Besetzung von Führungspositionen im Unternehmen wird grundsätzlich auf Vielfalt (Diversity) geachtet. Im Vordergrund steht allerdings die fachliche Qualifikation sowie Erfahrung der zur Verfügung stehenden Kandidaten (Frauen und Männer). Gleiches gilt für den Aufsichtsrat bei der Besetzung von Vorstandspositionen sowie bei Wahlvorschlägen für Aufsichtsratsmitglieder.

Abweichung von Ziffer 4.2.5 DCGK

Der Kodex empfiehlt in Ziffer 4.2.5 Absatz 3 eine gegenüber den gesetzlichen Vorschriften und dem Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS 17) erweiterte Berichterstattung im Vergütungsbericht und stellt zu diesem Zweck zwei Mustertabellen in Anhang I des Kodex zur Verfügung. SPORTTOTAL AG entspricht dieser Empfehlung nicht.

Der Vergütungsbericht und die Darstellung der Vorstandsbezüge im Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG erfolgt entsprechend den gesetzlichen Vorschriften unter besonderer Beachtung der ergänzenden Anforderungen des DRS 17. Nach Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat führt dies zu einer vollständigen und sachgerechten Darstellung der Vorstandsbezüge, so dass dem berechtigten Informationsinteresse der Aktionäre vollumfänglich Genüge getan wird.

Abweichung von Ziffer 5.3.1 DCGK

Der Kodex empfiehlt, abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse zu bilden.

Da der Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG aus drei Mitgliedern besteht, findet keine Ausschussbildung innerhalb des Aufsichtsrates statt, da an einer Beschlussfassung gemäß § 108 Abs. 2 AktG auf jeden Fall alle Aufsichtsratsmitglieder teilnehmen müssen. Dementsprechend besteht weder ein Prüfungsausschuss (Ziffer 5.3.2.) noch ein Nominierungsausschuss (Ziffer 5.3.3.).

Abweichung von Ziffer 5.4.1 DCGK

Der Aufsichtsrat soll neben der Nennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeiten und dieses bei den Vorschlägen an die Hauptversammlung betreffend die Neubesetzung berücksichtigen.

Der Aufsichtsrat berücksichtigt bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung die gesetzlichen Vorgaben und die Empfehlungen des Kodex hinsichtlich der persönlichen Voraussetzungen für Aufsichtsratsmitglieder. Dabei stehen die individuelle fachliche und persönliche Kompetenz unter besonderer Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation und deren Erfordernisse stets im Vordergrund der Überlegungen. Die Erarbeitung eines Kompetenzprofils für das Gesamtgremium hält der Aufsichtsrat demgegenüber für entbehrlich.

Abweichung von Ziffer 5.4.5 DCGK

Der Kodex empfiehlt, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahrnehmen. Dabei sollen sie von der Gesellschaft angemessen unterstützt werden.

Da nicht eindeutig ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Unterstützung der Aus- und Fortbildung der Aufsichtsratsmitglieder seitens der Gesellschaft als angemessen angesehen werden kann, wird vorsorglich eine Abweichung von Ziffer 5.4.5. Abs. 2 DCGK erklärt.

Abweichung von Ziffer 5.4.6 DCGK

Der Kodex empfiehlt, eine individualisierte und nach Bestandteilen aufgegliederte Nennung der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Anhang oder Lagebericht auszuweisen.

Da der Aufsichtsrat lediglich aus drei Mitgliedern besteht, erachtet es der Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG für ausreichend, die Vergütung des Aufsichtsratsvorsitzenden individualisiert zu berichten.

Abweichung von Ziffer 7.1.2 DCGK

Der Kodex empfiehlt die Veröffentlichung von Konzernabschlüssen binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende und von Zwischenberichten binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums.

Aufgrund der geringen Unternehmensgröße und des gleichzeitig hohen zeitlichen Aufwandes für die Konsolidierung der Tochtergesellschaften sowie die Erstellung und Prüfung des Konzernabschlusses war es bisher nicht möglich, den Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende und den Zwischenbericht binnen 45 Tage nach Ende des Berichtszeitraums zu erstellen.

Köln im März 2020

Für den Aufsichtsrat

gez. Dr. Michael Kern, Aufsichtsratsvorsitzender

Für den Vorstand

gez. Peter Lauterbach, Vorstandsvorsitzender

Bericht des Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2019

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2019 stand für die SPORTTOTAL AG das weitere Wachstum im Digitalbereich und damit der Tochtergesellschaft sporttotal.tv gmbh in Deutschland im Fokus. Zusätzlich wurde die internationale Expansion des Geschäftsmodells der sporttotal.tv in das europäische Ausland begonnen. Hierbei wurden erfolgreich erste Verträge mit Verbänden und Vereinen im Amateur-Fußball in Frankreich und Belgien geschlossen. Spiele dieser Vereine werden seitdem auf der Streaming-Plattform von sporttotal.tv live gezeigt. Darüber hinaus wurde im Segment LIVE wiederum erfolgreich das 24-Rennen am Nürburgring national und international vermarktet und die Porsche Experience durchgeführt.

Der Aufsichtsrat dankt ausdrücklich CEO Peter Lauterbach und CTO Oliver Grodowski sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die sehr gute Arbeit und das hohe Engagement.

Der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2019

Die Hauptversammlung hat am 16. Mai 2019 Dr. Michael Kern, Jens Reidel und Jean Fuchs für einen Zeitraum von vier Jahren in den Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG gewählt und ist damit dem Wahlvorschlag des Aufsichtsrats gefolgt. Herr Hans J. Zimmermann, der dem Aufsichtsrat bis zur Hauptversammlung angehört hatte, ist damit nicht mehr Teil des neu gebildeten Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat dankt Hans J. Zimmermann ausdrücklich für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG in den vergangenen Jahren. Herr Jean Fuchs ist am 31.12.2019 auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der freigewordene Platz im Aufsichtsrat wird bis zur Durchführung der nächsten ordentlichen Hauptversammlung durch Ralf Reichert besetzt. Der Aufsichtsrat begrüßt es ausdrücklich, dass sich mit Ralf Reichert ein erfolgreicher Unternehmer und Pionier des Esports für den Aufsichtsrat zur Verfügung stellt.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden insgesamt fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen am 14.02., 26.03., 16.05., 03.09. und 07.11. und drei außerordentliche Sitzungen am 21.01., 24.01. und 08.10. abgehalten.

Der Aufsichtsrat hat entsprechend den gesetzlichen Vorgaben und dessen Satzung der SPORTTOTAL AG den Vorstand im Geschäftsjahr 2019 regelmäßig beraten und seine Tätigkeit überwacht. Bei allen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für die Gesellschaft war der Aufsichtsrat frühzeitig informiert und in die Entscheidungsfindung einbezogen. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend über den geplanten und den tatsächlichen Geschäftsverlauf, Liquiditätsplanung, Finanzierung sowie die strategische Weiterentwicklung der Gesellschaft informiert. Auch unabhängig von den ordentlichen / außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen wurde der Aufsichtsrat sowohl schriftlich als auch mündlich über die aktuelle Unternehmensentwicklung sowie Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die Gesellschaft mögliche Risiken frühzeitig identifiziert und die Compliance kontinuierlich überwacht.

Schwerpunktthemen der Aufsichtsratssitzungen

Neben den bereits genannten Inhalten der Sitzungen behandelte der Aufsichtsrat im Berichtsjahr 2019 die folgenden Schwerpunktthemen:

Umsetzung von zentralen Projekten: Der Aufsichtsrat wurde u.a. regelmäßig über den aktuellen Stand sowie die Planung der Tochtergesellschaft sporttotal.tv gmbh informiert und hierbei insbesondere über die Fortschritte im Hinblick auf die Internationalisierung des Geschäftsmodells der sporttotal.tv.

Kapitalmaßnahmen: Der Aufsichtsrat beschloss und billigte im Januar 2019 eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht aus genehmigtem Kapital und platzierte diese im Februar 2019 in vollem Umfang. Dabei wurden insgesamt 2.570.463 neue Aktien zu einem Preis von je € 1,20 je neuer Aktie an der Börse zugelassen. Der Aufsichtsrat beglückwünscht den Vorstand, dass es gelungen ist 30% der des Volumens der Kapitalerhöhung bei einem strategischen Investor zu platzieren.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat die Unternehmensführung der SPORTTOTAL AG mit den Inhalten des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 07.02.2017, die am 24.04.2017 bzw. am 19.05.2017 (berichtigte Fassung) im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, abgeglichen. Den Empfehlungen der Regierungskommission wird im Wesentlichen entsprochen. Aufgrund der Größe der Gesellschaft weicht die SPORTTOTAL AG in einigen begründeten Fällen von den Empfehlungen ab. Die im März 2020 von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossene und veröffentlichte jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG ist auf der Website der SPORTTOTAL AG für Aktionäre und Interessenten jederzeit zugänglich.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die von der Hauptversammlung am 16.05.2019 gewählte Kölner Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung Kurt Heller GmbH, Köln, hat den Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG nach HGB ebenso wie den auf Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS (International Financial Reporting Standards) aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht der SPORTTOTAL AG für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Aufsichtsrat erörterte und prüfte den Abschluss in seiner Sitzung vom 21.08.2020 umfassend. Alle notwendigen Unterlagen sowie die jeweiligen Prüfungsberichte lagen den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor. Die Abschlussprüfer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berichteten in der Sitzung über die Ergebnisse ihrer Prüfung und beantworteten ausführlich alle Fragen. Sie informierten den Aufsichtsrat über zusätzlich zur Abschlussprüfung erbrachte Leistungen und darüber, dass keine Befangenheit vorliegt.

Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung der Abschlussprüfer zugestimmt und damit den Jahresabschluss festgestellt und den Konzernjahresabschluss gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG festgestellt.

Auch meinen Aufsichtsratskollegen möchte ich abschließend für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit im Aufsichtsrat danken.

Köln, 21.08.2020

Dr. Michael Kern, Aufsichtsratsvorsitzender

Zusammengefasster Lagebericht 2020

1 SPORTTOTAL AG in Zahlen

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01.01. - 31.12.2019

T€
01.01. - 31.12.2018

T€
Umsatz 38.505 37.641
EBIT -14.609 -8.007
EBT -14.862 -8.072
Eigenkapital 2.173 15.730
Bilanzsumme 23.139 31.626
Eigenkapitalquote 9,4% 49,7%

2 Grundlagen des Konzerns; Geschäftsmodell und Vorstellung der Gesellschaften

Im vorliegenden Lagebericht wird das Wahlrecht genutzt, den Konzernlagebericht und den Lagebericht der SPORTTOTAL AG zusammenzufassen.

In diesem zusammengefassten Lagebericht wird über den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses sowie über die Lage der SPORTTOTAL Gruppe als Konzern und der SPORTTOTAL AG berichtet. Die Lage der SPORTTOTAL AG wird in einem eigenen Abschnitt auf der Grundlage des handelsrechtlichen Abschlusses erläutert.

2.1 Überblick und Geschäftsmodell

Die SPORTTOTAL Gruppe (im Folgenden "SPORTTOTAL", "SPORTTOTAL Gruppe" oder "Konzern") ist ein Technologie- und Medienunternehmen, das im skalierbaren Digitalgeschäft mit Streaming-Plattformen (DIGITAL), im margenstarken internationalen Projektgeschäft (VENUES) sowie im Geschäft mit Live-Events (LIVE) agiert.

Die Konzernmuttergesellschaft SPORTTOTAL AG fungiert im Wesentlichen als Führungs- und Finanzholding. Das wirtschaftliche Ergebnis der AG hängt somit in hohem Maße unmittelbar von den wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer Tochtergesellschaften ab. Das operative Geschäft wird in drei Segmenten abgebildet.

2.1.1 VENUES

Im Geschäftsbereich VENUES sind sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der technischen Ausstattung von Sportstätten zusammengefasst. Dazu gehören Race-Control-Technologien, Kamera- und Security-Technik, Kommunikationssysteme inklusive der dazugehörigen Online-Anbindung und Vernetzung sowie projektspezifische Softwareentwicklungen. Zu den internationalen Großprojekten der letzten Jahre gehören die Formel1-Strecke in Sotchi, die "Kuwait Motor Town" sowie die kürzlich fertiggestellte Rennstrecke "Igora Drive" in Sankt Petersburg. In der SPORTTOTAL Gruppe wird dieser Geschäftsbereich durch die SPORTTOTAL VENUES GmbH repräsentiert.

2.1.2 DIGITAL

Im Geschäftsbereich DIGITAL sind die Aktivitäten der sporttotal.tv gmbh gebündelt, welche mit www.sporttotal.tv ein wachstumsstarkes Portal für Online-Sportvideos und Live-Streaming insbesondere im Bereich des Amateurfußballs sowie weiterer Sportarten betreibt. In Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund e.V. (DFB) und weiteren Sportverbänden werden Sportereignisse live und auf Abruf (Video-on-Demand) bereitgestellt. Dies erfolgt über das Web, Android- und iOS-Apps, Amazon Fire-TV sowie auf Samsung Smart-TVs.

Aktueller Fokus des werbefinanzierten Portals ist der Amateurfußball in Deutschland sowie weitere Sportarten, in welchen zum Teil auch die Profiligen (z.B. im Volleyball) durch die sporttotal.tv gezeigt werden. Sporttotal.tv stattet dabei Vereine mit einer speziellen Kamera-Technologie aus, die es erlaubt, Spiele in hoher Qualität und vollautomatisch live zu übertragen. Derzeit erfolgt der Roll-Out in weitere europäische Länder. Hierbei stehen aktuell insbesondere die Fußballligen in Frankreich und Belgien im Fokus.

Im deutschen Markt ist es der sporttotal.tv im Jahr 2019 gelungen weitere Sportarten, wie z.B. die 1. Damen-Bundesliga im Basketball über die digitale Plattform einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Die Weiterentwicklung der digitalen Angebote der Plattform steht unverändert im Fokus. Dabei soll das Geschäftsmodel auf Content-Direktvermarktung z.B. an TV-Sender, Medienpartner oder Wettanbieter erweitert werden. Ebenso befindet sich das Angebot von ausgewählten Top-Spielen als Pay-per-View Inhalt in der technischen Realisierung.

2.1.3 LIVE

In diesem Geschäftsbereich werden die Tätigkeiten der Gruppe im Bereich der Produktion, redaktionellen Begleitung, Live-Übertragung und/oder Aufzeichnung von Großevents aus den Bereichen Sport und Unterhaltung und deren weltweite Vermarktung zusammengefasst. Ebenso zählt die audiovisuelle Begleitung von Firmen-Events, Marketinginitiativen, die Produktion von Image-Filmen oder Beiträgen für Corporate TV-Kanäle großer Unternehmen zum Portfolio des Geschäftsbereichs. Zu den Großevents zählt insbesondere das ADAC TOTAL 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Auftraggeber für exklusive Veranstaltungen, Marketinginitiativen und Corporate TV sind beispielsweise Porsche, Mercedes/AMG oder Deutsche Post. Auch die Porsche Driving Experience wird im Geschäftsbereich LIVE der SPORTTOTAL Gruppe betreut. Im Geschäftsbereich sind die Aktivitäten der Gesellschaften SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, SPORTTOTAL LIVE GmbH und SPORTTOTAL EVENT GmbH gebündelt.

2.2 Ziele und Strategie

SPORTTOTAL setzt mit sporttotal.tv im Geschäftsbereich DIGITAL auf ein Plattformgeschäft, welches insbesondere das Streaming bisher nicht medialisierter Live-Events in den Bereichen Sport und Entertainment zum Inhalt hat. Dabei wird ein möglichst hoher Automatisierungsgrad angestrebt, um ein skalierbares digitales Geschäftsmodell zu schaffen. Ziel ist es die begonnene Expansion im europäischen Ausland fortzuführen Zur Erreichung einer höheren Monetarisierung der Plattform sollen einerseits die Bemühungen intensiviert werden, in wesentlichem Umfang lokale Werbung zu vertreiben sowie andererseits neue Produkte (etwa in Form von Bezahlmodellen für die Nutzung der Plattform) eingeführt werden.

Darüber hinaus wird angestrebt, das im Segment DIGITAL erworbene Know-How über die in großen Teilen automatisierte Produktion von Live-Events auch Dritten anzubieten. Die SPORTTOTAL Gruppe erwartet hieraus zukünftig einen neues Geschäftsfeld, das sich im Wesentlichen auf die Produktion von Live-Sport- und -Entertainment-Events fokussiert. Diese Inhalte sollen künftig durch die SPORTTOTAL Gruppe für die Verbreitung über lineare TV-Kanäle, VoD-Dienste und webbasierte Angebote produziert werden.

Der Geschäftsbereich LIVE sorgt mit langjährigen Kundenbeziehungen grundsätzlich für wiederkehrende und stabile Umsätze und liefert damit verlässliche Ergebnisbeiträge. Insbesondere für den Betrieb des Fernsehsenders #DABEI durch die sporttotal.tv ist das vorhandene Know-How in den Bereichen Produktion von Bewegtbild-Content, redaktionelle Konzeption und Entwicklung von Inhalten sowie Vermarktung von Events von Bedeutung.

Die technische Ausstattung von Sportstätten im Geschäftsbereich VENUES bietet sehr attraktive Chancen auf zusätzliches Umsatz- und Ertragspotenzial, ungeachtet der grundsätzlich hohen Volatilität des Projektgeschäftes. Die SPORTOTAL VENUES GmbH hat sich mit Projekten wie in Kuwait, Sotchi und Sankt Petersburg ein internationales Renommee erarbeitet, von dem sie bei der Vergabe neuer internationaler Großprojekte profitiert. Ein spezialisiertes Team und ein detailliertes Projektcontrolling sorgen dafür, dass jedes Projekt für sich profitabel durchgeführt wird und entsprechend positive Ergebnisbeiträge für die SPORTTOTAL AG liefert. Im Geschäftsbereich VENUES will SPORTTOTAL die Positionierung als der führende internationale Spezialist für die technische Ausstattung von Sportstätten und Infrastrukturprojekten weiter stärken und ausbauen.

2.3 Steuerungssysteme und Leistungsindikatoren

Grundsätzliches Ziel des unternehmerischen Handelns ist die Ergebnisverbesserung bzw. Ergebnisstabilisierung der einzelnen Geschäftsbereiche. Die strategische Steuerung der Gesellschaften erfolgt durch den Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach sowie den Vorstand Technik Oliver Grodowski. Gemeinsam mit den Vorständen, die jeweils auch als Geschäftsführer der Tochtergesellschaften fungieren, leiten die weiteren Geschäftsführer der Tochtergesellschaften (erste Führungsebene unterhalb des Vorstands) die SPORTTOTAL Gruppe. Dabei operieren die einzelnen Gesellschaften als eigenständige Profitcenter. Die Berichterstattung an den Vorstand für Zwecke der Erfolgsmessung und Ressourcenallokation erfolgt zusammengefasst in drei Segmenten. Die Zuordnung der Gesellschaften zu den Segmenten erfolgt dabei nach der Struktur der jeweiligen Wert- und Erfolgstreiber (z.B. Zielkunden, Technologie, Produkt, Marktumfeld), mit dem Ziel größtmöglicher Homogenität innerhalb der Segmente.

Für die Steuerung werden verschiedene ausschließlich finanzielle Leistungsindikatoren wie Umsatzerlöse und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verwendet; im Konzern wird zudem die Kennziffer Ergebnis vor Steuern (EBT) gesondert berichtet. Diese Kennzahlen werden aus der laufenden Buchhaltung der Gesellschaften abgeleitet. Für wesentliche Einzelprojekte (Aufträge, Angebote) werden sowohl Vor- als auch Nachkalkulationen durchgeführt, analysiert und im Hinblick auf diese Kennzahlen bewertet.

Die Erreichung der vereinbarten operativen Ziele wird laufend vom Vorstand kontrolliert. Dazu dienen insbesondere die regelmäßigen Monatsberichte, in denen die einzelnen Kennzahlen, die Projekte sowie die Gemeinkosten analysiert und hinterfragt werden. Die Monatsberichte bilden die Basis für die als Steuerungsinstrument dienenden quartalsweise erstellten Vorschaurechnungen. Damit wird sichergestellt, dass auf aktuelle Geschäftsentwicklungen in angemessener Weise reagiert werden kann. Ein ständiger Austausch mit dem Aufsichtsrat ist gegeben; dieser wird über alle relevanten Ereignisse und Entwicklungen zeitnah in Kenntnis gesetzt.

2.4 Forschung und Entwicklung

In der SPORTTOTAL Gruppe werden durch die VENUES und die sporttotal.tv Produkte und Technologien im Zuge der Erschließung neuer und der Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle durch eigene Mitarbeiter - zum Teil in Kooperation mit marktführenden Technologieunternehmen - konzipiert und entwickelt. Dies geschieht auf Basis der strategischen Vorgabe die SPORTTOTAL zukünftig noch stärker als Tech-Unternehmen auszurichten. Ziel ist es weiterhin seinen Kunden in allen Kernbereichen der unterschiedlichen Geschäftsmodelle innovative Leistungen anzubieten und die Wettbewerbsfähigkeit der SPORTTOTAL Gruppe sichern.

Im Bereich VENUES werden fortlaufend Lösungen für die Sportstättentechnologie entwickelt, um für individuelle Kundensituationen maßgeschneiderte Konzepte anzubieten. Darüber hinaus werden neue Sicherheitssysteme entwickelt, die den aktuellen Vorschriften der nationalen und internationalen Motorsportbehörden genügen. In den entsprechenden nationalen und internationalen Gremien sind SPORTTOTAL Mitarbeiter in verschiedenen relevanten Positionen tätig.

Durch die VENUES werden fortlaufend technologische Lösungen für Sportstätten erarbeitet. Zuletzt wurde in Zusammenarbeit mit der sporttotal.tv, basierend auf deren Erfahrungen bei der Live-Übertragung diverser Sportarten, ein eigenes Kamerasystem für das automatisierte Streaming von Live-Sport-Events entwickelt.

Das Kamerasystem, das in Full-HD streamt, wird dabei an einem Mast, dem Stadiondach oder in der Sporthalle auf Höhe der Mittellinie montiert, so dass das Spielgeschehen mit einem horizontalen Sichtbereich von über 180° vollständig erfasst werden kann. Das Kamerasystem bietet zusammen mit der integrierten KI-Software (künstliche Intelligenz) die Möglichkeit, vollkommen autonom und automatisiert dem Spielgeschehen zu folgen, das Bildmaterial zu analysieren und Sport-Events live zu streamen.

Im Rahmen der Erschließung neuer Sportarten wurden in 2019 Live-TV-Übertragungen von Begegnungen der Volleyballbundesligen unter Einsatz eines eigenentwickelten Live-Remote-Systems, welches modernen HD Broadcast-Ansprüchen genügt, produziert. Durch die Optimierung der Übertragungszeiten von Audio-, Video- und Steuerungssignalen wurde die Produktion der Livesendungen damit komplett zentral - inklusive der Steuerung der Kameras - in Köln durchgeführt.

Ebenso wurde durch den Bereich VENUES in Zusammenarbeit mit der sporttotal.tv für die Sportart Tennis eine eigene Kameralösung entwickelt, die sich im Test mit ausgewählten Vereinen befindet. Bei der sporttotal.tv gmbh werden durch das eigene Team spezialisierter Softwareentwickler im Berliner Development Lab Tools und Services für den Betrieb, den weiteren Ausbau und die stetige technische Weiterentwicklung der Sport-Streaming Plattform www.sporttotal.tv konzipiert und entwickelt.

Ein eigenes Entwicklerteam aus internen und ausgewählten externen Experten für Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt sich mit der Erstellung automatisch generierter Highlights und der LIVE-Analyse von Bildmaterial im Sportbereich.

Zukünftig liegt das Hauptaugenmerk bei der Entwicklungstätigkeit auf neuen Produktangeboten im Bereich der digitalen Plattform sporttotal.tv und dem Ausbau der Funktionalitäten im Bereich der Künstlichen Intelligenz

Kosten im Zusammenhang mit eigenen Entwicklungstätigkeiten wurden mit T€ 1.801 aktiviert. Bei insgesamt angefallenen Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von T€ 2.491 beträgt somit die Aktivierungsquote 72%.

3 Wirtschaftsbericht

3.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und segmentspezifisches Marktumfeld

3.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft schwächer - auch Wachstum in Deutschland verliert an Dynamik

Nach den vorliegenden Zahlen vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gibt dieser in seinem Update zum World Economic Outlook ein globales Wachstum von 2,9% im Jahr 2019 an und korrigierte damit seine Prognose vom Oktober um 0,1 Prozentpunkte nach unten. Vor allem die Wirtschaftszahlen aus den Schwellenländern, darunter insbesondere Indien, fielen schwächer aus als erwartet. Aber auch Unsicherheiten hinsichtlich der Handelspolitik, geopolitische Spannungen, soziale Unruhen sowie Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Dürren, Überschwemmungen und Buschfeuer wirkten sich dämpfend auf die Weltwirtschaft aus. 1

Auch im Euroraum wuchs die Wirtschaft mit 1,2% weniger dynamisch als im Vorjahr (2018: 1,9%). Dabei schwächte sich insbesondere das Wachstum in Deutschland deutlich ab und erreichte nur noch 0,5% - nach 1,5% im Jahr 2018. 2 Aber auch das Wirtschaftswachstum in Frankreich, Italien und Spanien ging zurück, wenngleich weniger stark als in Deutschland.

Getragen wurde das Wachstum im Euroraum nach Einschätzung der EZB in erster Linie vom privaten Konsum. 3

Trotz der schwächeren Konjunktur stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2019 in Deutschland im Jahresdurchschnitt nochmals um 430.000 auf 45,26 Mio. (2018: 44,83 Mio.). Die Arbeitslosenquote sank erneut um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 5% (2018: 5,2%) 4 Die Bruttolöhne und -gehälter stiegen um 3,9% (2018: +4,8%). 5

1 International Monetary Fund: World Economic Outlook Update, Januar 2020, S.1 und 2

2 International Monetary Fund: World Economic Outlook Update, Januar 2020, Tab. S. 9

3 Europäische Zentralbank: Wirtschaftsbericht 8 / 2019, S. 4

4 Bundesagentur für Arbeit: Jahresrückblick 2019, Presseinformation vom 3.1.2020

5 Statistisches Bundesamt: Bruttoinlandsprodukt. Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2019, Presseinformation vom 25.02.2020

Inflation in der Euro-Zone weiterhin auf niedrigem Niveau

2019 betrug die jährliche, am harmonisierten Verbraucherindex (HVPI) gemessene Inflation im Euroraum 1,2% (2018: 1,8%). 6 Der EZB-Rat beschloss in seiner Sitzung am 12.12.2019 folgerichtig, die Leitzinsen unverändert zu lassen und das Asset Purchase Programm fortzuführen, das ab November 2019 erneut in einem monatlichen Umfang von 20 Mrd. € aufgenommen wurde. Ziel der Geldpolitik ist es weiterhin, eine Inflationsrate von 2% im Euroraum zu erreichen. 7

In Deutschland lag die Inflation im Jahresdurchschnitt 2019 leicht höher als im Euroraum, mit 1,4% aber dennoch deutlich niedriger als im Vorjahr (2018: 1,8%). Teurer als im Vorjahr waren beispielsweise Erdgas (+3,9%), Strom (+3,4%) und Fleisch (+3,1%), sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+4,5%), aber auch die Preise für Dienstleistungen stiegen um 1,5%. 8

Ein wesentlicher Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weltweit oder in Deutschland im Jahr 2019 auf die Geschäftsfelder VENUES und LIVE lässt sich nicht erkennen. Gehaltszuwächse und die hohe Beschäftigungsquote dürften sich allerdings generell positiv auf den Privatkonsum und damit auch auf die Nutzung von Streaming-Plattformen wie sporttotal.tv im Geschäftsbereich DIGITAL ausgewirkt haben.

6 Europäische Zentralbank: Wirtschaftsbericht 8 / 2019, S. 4

7 Europäische Zentralbank: Wirtschaftsbericht 8 / 2019, S. 6

8 Statistisches Bundesamt: Verbraucherpreise 2019: +1,4% gegenüber dem Vorjahr, Pressemitteilung vom 16.01.2020

Corona-Pandemie führt 2020 zu einer weltweiten Rezession

Ging der Internationale Währungsfonds (IWF) im Januar 2020 noch von einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,3% für das Gesamtjahr aus, bei dem die aktuellen Handelskonflikte und der Brexit bereits eingepreist waren 9 , so sind diese Prognosen angesichts der erwarteten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zwischenzeitlich Makulatur. In einem Statement vom 04.03.2020 kündigte der IWF ein Notkreditprogramm für einkommensschwache Länder und Schwellenländer in Höhe von 50 Mrd. USD an. Der Währungsfonds rechnet nun mit einer weltweiten Rezession. Die Weltwirtschaft wird nach der im April veröffentlichten Prognose voraussichtlich um 3% schrumpfen. Am stärksten betroffen dürfte die Euro-Zone mit einem prognostizierten Minus von 7,5% sein 10 .

Ursächlich hierfür dürften die durch Grenzschließungen und Lockdowns in verschiedensten Ländern unterbrochenen Lieferketten, eine von großer Vorsicht geprägte Investitionszurückhaltung aber auch eine geringere Nachfrage aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus sowie steigender Finanzierungskosten sein. 11

Die Importe der entwickelten Länder werden nach Ansicht des IWF 2019 um 11,5% zurückgehen, die Exporte noch stärker um 12,8%. 12

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht in ihrem vorläufigen Report vom Juni 2020 von einem noch drastischeren Rückgang von -6% bis -7,6% im sogenannten "Double-hit scenario" aus, bei dem eine zweite Infektionswelle mit entsprechenden Eindämmungsmaßnahmen im Herbst angenommen wird. 13

Auch in Deutschland ist statt eines Wirtschaftswachstums von 1,1%, die der IFW noch im Januar für das Gesamtjahr prognostiziert hat, mit einer massiven Rezession zu rechnen. Für Deutschland wird das Defizit nach den jüngsten Schätzungen bei 7% liegen. 14

Die OECD geht aktuell in Deutschland von einem Defizit von 6,6 % bis 8,8% im Double-hit-scenario aus. 15 Das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) rechnet sogar trotz der von der Bundesregierung geschnürten Hilfspakete und Konjunkturprogramme mit einem Volumen im dreistelligen Milliardenbetrag mit einem Defizit von 9,4%. 16 Hintergrund für das pessimistische Szenario sei die drastische Verunsicherung sowohl bei Unternehmen als auch bei Haushalten über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Verlauf der Pandemie. Sie führe zu einer Zurückhaltung bei der Anschaffung von Investitions- und Konsumgütern und verstärke so die Rezession. 17

9 International Monetary Fund: World Economic Outlook Update, Januar 2020, Tab. S. 9

10 International Monetary Fund: World Economic Outlook Executive Summary, S. 4

11 International Monetary Fund: IMF Makes Available $50 Billion to Help Address Coronavirus, Statement 4. 3.2020

12 International Monetary Fund: World Economic Outlook April 2020, Executive Summary, S. 4

13 OECD: Economic Outlook, June 2020, S. 15

14 International Monetary Fund: World Economic Outlook April 2020, Executive Summary, S. 4

15 OECD: Economic Outlook, June 2020, S. 207

16 DIW Wochenbericht 24/2020, S. 4, 10

17 DIW Wochenbericht 24/2020, S. 4

3.1.2 Segmentspezifisches Marktumfeld

VENUES

Motorsportmarkt wächst weiter, Marktpotenzial für Rennstrecken auch unterhalb der höchsten Rennklasse

Nach Angaben des US-Marktforschungsinstituts IndustryARC 18 erreichte der europäische Motorsportmarkt - nach wie vor der größte Motorsportmarkt weltweit - im Jahr 2019 bereits ein Volumen von 5,61 Mrd. USD. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 betrug das globale Marktvolumen nur 4,3 Mrd. USD 19 . Getrieben wurde das Wachstum vor allem von der Einführung der neuen Formel E für Elektrofahrzeuge sowie einem deutlichen Zuwachs der Werbe- und Sponsoringeinnahmen.

Einfluss auf die Anzahl von Motorsportevents und damit das Marktwachstum haben natürlich auch die zur Verfügung stehenden Rennstrecken. Weltweit gibt es aktuell 39 von der Federation Internationale de L'Automobile (FIA) zugelassene Rennstrecken für die Formel 1 (FIA Grade 1). 20 Zunehmend stellt die FIA für die höheren Rennklassen steigende Anforderungen an die technische Ausstattung der Rennstrecken. Dies birgt für die SPORTTOTAL VENUES die Chance, als technischer Ausrüster nicht nur bei neuen Rennstrecken tätig zu werden, sondern auch bereits bestehende Rennstrecken für die technischen Anforderungen der FIA aufzurüsten.

18 Industry ARC: Motorsports Market Is Estimated to Surpass $30 Billion by 2025, Pressemitteilung 15.04.2019

19 Industry ARC: Growth of Motorsports Market Attributed to Increase in Racing Competitions, 31. Januar 2019

20 Federation Internationale de L'Automobile: List of FIA Licensed Circuits, updated on 20-03-02

Wachstumsdynamik verlangsamt

Der Motorsportmarkt, der sämtliche Aktivitäten rund um Motorsportevents beinhaltet, hat seine Wachstumsdynamik verlangsamt. Die Marktanalysten des US-Marktforschungsinstituts IndustryARC prognostizieren für den globalen Motorsportmarkt jetzt ein durchschnittliches jährliches Wachstum von nur noch 3% 21 (zuvor 8,4% 22 ), erwarten jedoch gleichwohl ein Marktvolumen über 30 Mrd. USD im Jahr 2025 23). Die Wachstumsdynamik hat sich demnach zwar abgeschwächt, das Marktvolumen wird sich bis 2025 im Vergleich zum Jahr 2017 aber vor allem aufgrund großvolumigerer Werbeverträge und Sponsorings steigern. Weltweit wird das nach Einschätzung der Gesellschaft auch die Nachfrage nach technisch anspruchsvoll ausgestatteten Motorsport-Rennstrecken weiter beflügeln.

Aktuell befinden sich nach Erkenntnissen der SPORTTOTAL weltweit mindestens 18 Rennstrecken für höhere Rennsportklassen (FIA Grade 1-3) in der Planungs- bzw. Ausschreibungsphase. Das Marktpotenzial für darunterliegende Rennsportklassen und andere Sportstätten dürfte nach Einschätzung der SPORTTOTAL deutlich größer sein, da in den letzten Jahren die Anforderungen an Race-Control-Technologie, Vernetzung der Rennstrecken, Visualisierung durch Kameras und Großbildschirme an der Rennstrecke und neueste Sicherheitstechnik gestiegen sind. Das gilt insbesondere auch für Rennstrecken unterhalb der Formel 1-Klasse sowie für Sportstätten insgesamt. SPORTTOTAL ist in diesem Markt mit seinen Referenzprojekten und der technischen Expertise sehr gut gerüstet, um erfolgreich am Marktwachstum dieses hochspezialisierten Marktes zu partizipieren.

Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Marktentwicklung 2020 dürften sich jedoch aus der Corona-Pandemie ergeben. Die ersten zwischenzeitlich wieder durchgeführten zehn Rennen der Formel 1 Saison 2020 wurden abgesagt bzw. werden verschoben. Die ersten Rennen unterliegen massiven Einschränkungen und Hygienevorschriften und finden ohne Zuschauer vor Ort statt 24 . Auch eine Vielzahl weiterer Motorsportevents wurde abgesagt, darunter Rennen der IndyCar-, NASCAR- und DRM-Wettbewerbe, die European Le Mans Series (ELMS) oder auch die Rallyecross-WM (WRX). 25 Nach Einschätzung der Gesellschaft könnte sich der Markt im Geschäftsjahr 2020 deshalb deutlich schwächer entwickeln als von IndustryArc prognostiziert. Zudem könnten sich auch Investitionsentscheidungen hinsichtlich neuer Rennstrecken deutlich verschieben.

21 Industry ARC: Motorsports Market Is Estimated to Surpass $30 Billion by 2025, Pressemitteilung 15.04.2019

22 Industry ARC: The Motorsports Market is estimated to hit $6.87 billion by 2023, Pressemitteilung 11.09.2018

23 Industry Arc, PM 2019

24 www.motorsport-total.com: Formel 1 Saison 2020 trotz Corona: die neuen Sicherheit- und Verhaltensregeln; Artikel vom 02.07.2020

25 motorline.cc: Aktuelle Absagen und Verschiebungen im int. Motorsport, Meldung vom 11. März 2020

DIGITAL

Werbemarkt für mobile Geräte wächst stärker als klassischer Onlinewerbemarkt, Videos sind Wachstumstreiber

Nach Angaben der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) wuchs der Werbemarkt für mobile Internetwerbung mit einem Gesamtvolumen von 178 Mrd. USD erneut stärker als der klassische Online-Werbemarkt, der 2019 ein Gesamtvolumen von 128 Mrd. USD erreichte. Im Jahr zuvor hatte der Markt für mobile Internetwerbung erstmals den klassischen Online-Werbemarkt überflügelt. Auch Dentsu Aegis Network, eine globale Marketing Service Gruppe sieht den Kanal Mobile als Wachstumstreiber im Werbemarkt für digitale Kanäle mit einem erwarteten Plus von 21,4% auf 29 Mrd. USD im Jahr 2019. 26 Zurückzuführen sei dies auf den zunehmenden Videokonsum auf Mobilgeräten. Weltweit liegt der Anteil aller digitalen Kanäle am Werbemarkt mit 41,8% bereits etwas höher als in Deutschland mit 39,1% 27 .

In Deutschland lagen die Brutto-Werbeerlöse Online im Geschäftsjahr 2019 laut Nielsen mit insgesamt 3,84 Milliarden € 7,9% über dem Vorjahresniveau (2018: 3,56 Mrd. €). 28 Der Online-Werbemarkt machte damit 11,8% des Gesamt-Brutto-Werbemarkts von 32,6 Mrd. € in Deutschland aus (2018: 11,1%).

Der für das Segment DIGITAL der SPORTTOTAL wichtige Markt für Instream-Videowerbung verzeichnet nach Angaben des Verbandes Privater Medien (VAUNET) mit einem erwarteten Plus von 25% von 600 Mio. € im Jahr 2018 auf 750 Mio. € im Jahr 2019 ein sehr dynamisches Wachstum. Der Werbemarkt für klassische Fernsehwerbung ist hingegen nach Einschätzung von VAUNET mit 4,49 Mrd. € in 2019 (2018: 4,54 Mrd. €) rückläufig. 29

Nach der Nutzerstatistik von Seven One Media schauten deutsche Konsumenten im Jahr 2019 47 Minuten am Tag Onlinevideos - knapp 2,5 Mal länger als noch vor drei Jahren. 30 Die Fernsehnutzung sei über die letzten Jahre weitgehend stabil geblieben, gleichzeitig gewännen kostenlose und kostenpflichtige Onlinevideos an Interesse. 31 Sportinhalte spielen bei der Nutzung von Online-Videos eine große Rolle. Laut einer bitkom-Studie streamen etwa 20% der Nutzer Sportereignisse. 32

26 Dentsu Aegis Network: Ad Spend Forecast zur Entwicklung des Werbemarkts 2019, Pressemitteilung vom 12. Juni 2019

27 Dentsu Aegis Network: Ad Spend Forecast zur Entwicklung des Werbemarkts 2019, Pressemitteilung vom 12. Juni 2019

28 Nielsen Werbetrend 22.1.2020, zitiert nach VAUNET

29 VAUNET-Prognose zum Medienmarkt in Deutschland 2019: Umsätze der audiovisuellen Medien in Deutschland, Oktober 2019

30 Seven One Media: Media Activity Guide 2019, September 2019, S. 39

31 Ebd., S. 18

32 Bitkom: Video-Streaming bricht Nutzerrekorde, Pressemitteilung vom 18. Juli 2019

Marktwachstum angesichts Absage großer Sportereignisse gefährdet

Laut einer Studie von PWC wird die Unterhaltungsindustrie bis 2023 jährlich durchschnittlich um 4,3% auf 2,6 Bill. USD wachsen. Dabei wird sich der Anteil digitaler Umsätze auf 61,6 % vergrößern (2019: 55,4%). 33 Umsätze mit digitaler Werbung werden nach PWC global jährlich durchschnittlich um 9,5% wachsen. Für Deutschland liegt die Prognose mit 5,6% allerdings deutlich niedriger.

Auch die Experten von Dentsu Aegis Network rechnen mit einem Wachstum der globalen Netto-Werbeausgaben um 3,9% auf 615,4 Mrd. USD bis Ende 2020. Allerdings prognostizieren sie für den deutschen Markt einen Rückgang der Netto-Werbeinvestitionen um 1,5%. Verantwortlich dafür werden vor allem Rückgänge bei klassischen Medien wie Zeitungen, Zeitschriften und TV sein. Budgets werden verstärkt in digitale Kanäle wie Online-Video und Streaming verschoben. Online-Video gehöre zu den stabil wachsenden Marktsegmenten und erreiche im Digitalbereich im deutschen Markt einen Marktanteil von rund 9%. 34

Allerdings ging die Agenturgruppe bei ihrer Prognose noch davon aus, dass vor allem globale Großereignisse wie die Fußball-EM, die Olympischen Sommerspiele in Tokio und die anstehende US-Präsidentschaftswahl das Wachstum treiben würden. Die Fußball-EM ist aufgrund der Corona-Pandemie zwischenzeitlich ebenso wie die Olympischen Sommerspiele in Tokio auf 2021 verschoben 35 . Auch europäische Events wie der Eurovision Song Contest in Rotterdam wurden abgesagt. 36 Marktexperten gehen deshalb aktuell von einem deutlich schwächeren Markt aus. 37 Die weitere Entwicklung hänge davon ab, wie lange die Eindämmungsmaßnahmen gegen das Corona-Virus zeitlich ausgedehnt würden. Chancen könnten sich aus der Verlagerung von Werbeausgaben hin zum Gaming- und Streaming-Bereich ergeben, weil Konsumenten gezwungenermaßen mehr Zeit zu Hause verbringen müssten. 38

sporttotal.tv dürfte trotz der Eintrübung des Gesamtwerbemarkes vom Wachstum des Werbemarkts für Video-Streaming und der aufgrund der Corona-Pandemie erwarteten zusätzlichen Verschiebung von Anzeigenbudgets von klassischen Kanälen zu Werbung auf Streaming-Portalen profitieren, nachdem die Eindämmungsmaßnahmen ganz oder teilweise gelockert und Spielbegegnungen, wenn ggf. auch als "Geisterspiele" wieder übertragen werden können.

Der Vorstand sieht deshalb SPORTTOTAL nach wie vor gut positioniert, um auch auf sich rasch verändernde Marktanforderungen mit entsprechenden Content-Formaten und Service-Angeboten zu reagieren und so von der wachsenden Nachfrage nach digitalen Streaming-Angeboten und dem prognostizierten Wachstum des digitalen Werbemarktes zu partizipieren.

Darüber hinaus wird eine deutlich wachsende Nachfrage nach effizienten und automatisierten Produktionen von Live-Sport- und Live-Entertainment-Events erwartet. Hier sieht sich die SPORTTOTAL Gruppe durch das vorhandene und bereits in der Vergangenheit erworbene Know-How im Bereich der automatisierten Produktion von Live-Sport-Events mit innovativen Lösungen bestens im Markt positioniert.

33 PwC: Entertainment and Media Outlook Perspectives 2019, S. 3

34 Dentsu Aegis Network: Ad Spend Forecast 2020, Pressemitteilung vom 22. Januar 2020

35 Tagesschau.de: UEFA verschiebt Fußball-EM auf 2021

36 Eurovision.de: ESC 2020 in Rotterdam wegen Coronavirus abgesagt, 18.3.2020

37 Emarketer.com: How Covid-19 Has - and Has Not - Affected Global Ad Spending, 12. März 2020

38 CNBC: Global ad spending will likely fall if spread of coronavirus continues, 3. März 2020

LIVE

Die Geschäftsaktivitäten im Segment LIVE umfassen die Produktion, redaktionelle Begleitung, Live-Übertragung und/oder Aufzeichnung von Großevents aus den Bereichen Sport und Unterhaltung und deren weltweite Vermarktung. Auch die audiovisuelle Begleitung von Firmen-Events, Marketinginitiativen, die Produktion von Image-Filmen oder Beiträgen für Corporate TV-Kanäle großer Unternehmen zählen zum Portfolio des Geschäftsbereichs.

Die Event-Branche hatte 2018 nach Angaben des US-Marktforschungsinstitut Allied Market Research ein globales Marktvolumen von 1,1 Bill. USD. 39 Für das Jahr 2019 erwarteten die Marktforscher ein Wachstum von ca. 10%. Den größten Marktanteil hatten 2018 Sport-Events sowie Corporate-Events - die Sektoren also, in denen auch SPORTTOTAL mit dem Segment LIVE tätig ist.

39 Allied Market Research: Events Industry Market. Opportunities and Forecasts, 2019-2026

SPORTTOTAL vermarktet mit dem 24h-Rennen am Nürburgring eines der Top-Motorsport-Großevents in Deutschland

Unter anderem übernimmt SPORTTOTAL beim ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring die umfassende Medialisierung und Vermarktung der Veranstaltung (dies umfasst u. a. TV-Produktion, internationale Sponsorenansprache, medientechnische Ausstattung sowie Event-Management).

Die viertägige Großveranstaltung verzeichnete 2019 mit 230.000 Zuschauer vor Ort (2018: 210.000 Zuschauer) einen weiteren Zuschauerrekord. Über das Rennen wurde international insgesamt auf 262 Sendern in 205 Länder (2018: 152 Länder) berichtet. Ziel ist es in der internationalen TV-Distribution, so viele Plattformen wie möglich zu erreichen um die Wertigkeit des Events weltweit zu steigern. RTL NITRO berichtete wie in den Jahren zuvor über 26 Stunden live vom Nürburgring. Den nationalen Livestream verfolgten knapp 1,8 Mio. Zuschauer online, den internationalen Livestream knapp 900.000 Zuschauer.

Weiteres Wachstum für die Märkte des Segments LIVE erwartet - aber deutliche Unsicherheiten hinsichtlich weiterer Entwicklung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie

Der Event-Markt wird nach Einschätzung der US-Marktforscher von Allied Market Research bis 2026 jährlich durchschnittlich um 10,3% auf 2,3 Bill. USD wachsen. Die stärksten Zuwächse erwarten die Marktexperten bei Corporate Events und Seminaren, aber auch Sportevents dürfen deutlich zulegen. 40

Bei der Produktion und Vermarktung von Motorrennsportevents wie dem ADAC TOTAL 24h-Rennen steht die SPORTTOTAL im Wettbewerb mit großen TV-Produktionsgesellschaften und / oder TV-Sendern. Aufgrund der großen Motorsporterfahrung, des Komplettpakets aus Sponsorengewinnung, Produktion und Vermarktung sowie aufgrund der langjährigen etablierten Kundenbeziehung sieht sich SPORTTOTAL auch künftig sehr gut positioniert, um sich im Wettbewerb bei der alle zwei Jahre anstehenden Vertragsverlängerung durchzusetzen.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist das ADAC TOTAL 24h-Rennen auf den 24.-27. September 2020 verschoben (zuvor: 21.-24. Mai 2020) und wird nach aktuellem Planungsstand in diesem Jahr jedoch ohne Zuschauer vor Ort stattfinden 41 . Da SPORTTOTAL in gewissem Umfang auch Dienstleistungen an der Rennstrecke anbietet (z.B. VIP-Pakete mit Hotelübernachtung, Catering etc.), wird sich der vorgesehene Modus insoweit auf Umsatz und Ergebnis auswirken.

40 Allied Market Research: Events Industry Market. Opportunities and Forecasts, 2019-2026

41 24h-rennen.de: 24h-Rennen stellt Ampeln auf "Grün". Newsblogeintrag vom 23.Juli. März 2020

Marktwachstum 2019 bei exklusiven Fernreisen

Mit der Durchführung der Veranstaltungsreihe Porsche Experience schafft SPORTTOTAL im Segment LIVE als Fullservice-Betreuer für einen Automobilhersteller ein positives Markenerlebnis im Rahmen von Sport- und Eventreisen. In den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres 2019 verbuchten nach Angaben des World Travel Monitors Auslandsreisen der Europäer einen Zuwachs von 2,5% (2018: 5%), global wuchs der Markt 2019 um 3,9%. 42

Die US-Marktforscher von Allied Market Research gehen davon aus, dass der weltweite Markt für Luxus-Reisen, zu dem auch Sport- und Eventreisen gehören wie SPORTTOTAL sie im Kundenauftrag durchführt, im Jahr 2018 ein Marktvolumen von 891 Mrd. USD hatte und 2019 voraussichtlich um ca. 7,9% gewachsen ist. 43

42 Messe Berlin GmbH: ITB Berlin und IPK International: Auslandsreisen der Europäer im Plus, Pressemitteilung vom 2. Dezember 2019

43 Allied Market Research: Global Luxury Travel Market. Opportunities and Forecasts, 2019-2026

Höhere Nachfrage nach exklusiven Fernreisen erwartet, aber Einbußen durch geschlossene Grenzen und Reisewarnungen wahrscheinlich

Nach Angaben der US-Marktforscher von Allied Market Research wird der weltweite Markt für Luxus-Reisen bis 2026 jährlich durchschnittlich um 7,9% auf dann 1,61 Billionen USD anwachsen. Damit wäre der Luxusreisemarkt das am schnellsten wachsende Segment innerhalb der Reisebranche. Als Wachstumstreiber nennen die Marktforscher unter anderem den Trend zu einzigartigen und exotischen Reiseerlebnissen sowie höhere verfügbare Einkommen in der Mittel- und Oberschicht. 44 Generell ergeben sich also gute Marktchancen für SPORTTOTAL, die diesen Teilbereich des Tourismusmarktes mit exklusiven Erlebnisreisen im Auftrag eines Automobilhersteller bedient.

Allerdings bestehen nach Einschätzung der Gesellschaft deutliche Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Marktentwicklung aufgrund aktueller Reisebeschränkungen und Reisewarnungen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Der Deutsche Reiseverband rechnet allein von Mitte März bis Ende April 2020 mit einem Umsatzausfall bei den deutschen Reiseveranstaltern und Reisebüros von 4,8 Mrd. €. 45 Die weitere Marktentwicklung dürfte demnach in besonderem Maße davon abhängen, wie lange Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie in Kraft bleiben.

44 Allied Market Research: Luxury Travel Market. Opportunities and Forecasts, 2019-2026

45 Deutscher Reiseverband: 4,8 Milliarden Euro Umsatzausfall bei Reiseveranstaltern und Reisebüros. Pressemitteilung vom 19. März 2020

3.2 Geschäftsverlauf

3.2.1 Geschäftsverlauf des Konzerns

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2019

T€
2018

T€
Umsatz 38.505 37.641
Bestandsveränderung -953 1.784
Materialaufwand -2.136 -1.359
Bezogene Leistungen -31.758 -33.207
3.658 4.859
Aktivierte Eigenleistungen 156 292
Sonstige betriebliche Erträge 3.414 2.678
Personalaufwand -9.273 -9.130
Sonstige betriebliche Aufwendungen -8.652 -5.401
-10.697 -6.702
Abschreibungen -2.931 -1.331
Zeitwertanpassungen -1.050 -20
Wertveränderung finanzieller Vermögenswerte 69 46
EBIT -14.609 -8.007
Finanzergebnis -253 -65
EBT -14.862 -8.072

3.2.2 Geschäftsverlauf in den Segmenten

Die Entwicklung der SPORTTOTAL Gruppe in den Segmenten wird im Folgenden dargestellt. Auf die Segmentberichterstattung unter "D -Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs wird verwiesen.

VENUES

Im Geschäftsjahr 2019 konnten die im Vorjahr begonnenen Projektarbeiten für die Rennstrecke Igora Drive in Sankt Petersburg (Russland) plangemäß abgeschlossen werden. Der Auftrag umfasste die Ausstattung der Rennstrecke mit modernster Rennstreckentechnologie und technischer Infrastruktur (u.a. Zeitnahme, Kommunikation, Datennetzwerk, Videoüberwachung etc.).

Die Umsatzerlöse 2019 im Segment VENUES in Höhe von T€ 8.115 betrafen somit hauptsächlich dieses Rennstreckenprojekt. Unter Berücksichtigung eines positiven Projektergebnisses sowie umfangreicher nicht aktivierungsfähiger Entwicklung- und Akquisitionsaufwendungen in anderen Bereichen ergab sich im Segment VENUES im Geschäftsjahr 2019 ein negatives EBIT von T€ -1.658.

DIGITAL

Das Ergebnis im Segment DIGITAL wird durch die von der sporttotal.tv gmbh betriebene Streaming-Plattform für Live-Sport Events geprägt. In 2019 wurden 10.000 Live-Events (i.Vj.: 4.500) gestreamt.

Das Plattform-Geschäft befand sich gleichwohl auch im Jahr 2019 weiterhin in der Auf- und Ausbauphase und hat durch die begonnene Internationalisierung des Geschäftsmodells, die Weiterentwicklung und Verbesserung der Plattform sowie die Entwicklung und Einführung ausgewählter neuer Produkte mit T€ -7.560 erneut ein deutlich negatives und gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verschlechtertes Ergebnis erzielt. Dies ist unter anderem auf gegenüber dem Vorjahr planmäßig erhöhte Abschreibungen auf die vorhandenen Kamerasysteme zurückzuführen. Darüber hinaus fielen deutlich erhöhte Aufwendungen für den vollständigen Relaunch der Plattform sowie im Zusammenhang mit den Bemühungen um die Internationalisierung des Geschäftsmodells an.

Im Einzelnen ergaben sich die folgenden zentralen Entwicklungen:

Gründung der SPORTOTAL International S.A.

Im Mai 2019 hatte die sporttotal.tv gemeinsam mit ausgewählten Strategie- sowie Finanzierungspartnern und einem Konzernanteil von anfänglich 51% die SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, gegründet. Ziel war es, in dieser Gesellschaft die Aktivitäten betreffend die internationale Expansion der von der sporttotal.tv entwickelten und bis dato im Wesentlichen national eingeführten Streaming-Plattform zu bündeln. Zudem war vorgesehen, die Gesellschaft als Technologie Hub der Gruppe auszubauen.

Nachdem sich bis Ende des Jahres 2019 abzeichnete, dass die ursprünglich vorgesehene Finanzierung der Gesellschaft durch die weiteren Gründungspartner nicht zustande kommen würde, erfolgte im Dezember 2019 eine Auseinandersetzung mit den übrigen Gesellschaftern, in deren Folge die sporttotal.tv sämtliche ausstehenden Anteile an der Gesellschaft übernommen hat.

Die Maßnahme führte nach zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnissen im Geschäftsjahr 2019 zu einem zusätzlichen Verlust in Höhe von T€ 2.076, war jedoch nach damaliger Einschätzung des Managements sinnvoll und notwendig, um das Geschäftsmodell im Sinne der SPORTTOTAL Gruppe weiterzuentwickeln und somit möglichen Schaden von der SPORTTOTAL Gruppe abzuwenden.

Weiterer Roll-out der Kamerasysteme

Im Geschäftsjahr 2019 wurden 279 weitere Kamerasysteme installiert. Somit waren am 31.12.2019 insgesamt 738 Kamerasysteme in Betrieb, im Wesentlichen im Fußball. Die Anzahl der beteiligten Amateurfußballvereine und Ligen konnte damit weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2019 wurde der Roll-out nach Belgien und Frankreich ausgeweitet.

Das gesamte Investitionsvolumen im Bereich DIGITAL beläuft sich einschließlich des Geschäftsjahres 2019 auf rund T€ 12.369 seit Beginn des Roll-Outs in 2017.

Werbe- und Sponsoringpartnerschaften

Bereits im Jahr 2017 konnte Hyundai Motor Deutschland GmbH als exklusiver Automobilpartner gewonnen und längerfristig gebunden werden. Der ursprüngliche Sponsoringvertrag hatte eine Laufzeit bis Mitte 2020 und wurde vorzeitig bis Ende Juni 2021 verlängert. Insbesondere die Rubrik "AMATOR" der Woche, des Monats und des Jahres - ein bei den Fußballfans sehr beliebtes Format -hat eine hohe Reichweite auf der sporttotal.tv Plattform.

Zu den Werbepartnern gehörten im Geschäftsjahr 2019 zudem die Axel Springer Gruppe (BILD), welche zudem als Medienpartner eine wöchentliche Highlight-Show zu den von sporttotal.tv aufbereiteten Spielen produziert.

Angebot von lokaler Werbung

sporttotal.tv hat das Angebot lokaler Werbung gestartet, welches es lokalen Unternehmen aus dem Umfeld eines Vereins erlaubt die Präsentation ihrer Werbung bei ausgewählten Spielen eines Vereins zu platzieren. Damit erschließt sich sporttotal.tv einen weiteren Weg zur Monetarisierung seiner Inhalte auf der Streaming-Plattform und macht sein Angebot auch den lokalen Werbetreibenden zugänglich.

Erschließung weiterer Sportarten

Auch außerhalb des Fußballs weitet sporttotal.tv seine Präsenz aus und überträgt neben der 1. und 2. Volleyball Bundesliga (Damen und Herren), die teilweise bereits seit 2018 übertragen werden auch exklusiv die Begegnungen der 1. und 2. Basketball Bundesliga der Damen auf der eigenen sporttotal.tv Plattform.

Zusätzlich werden über die Plattform Spiele im Eishockey, Feldhockey, Futsal und American Football gestreamt.

Relaunch der sporttotal.tv Seite

Im Juni 2019 erfolgte ein umfassender Relaunch der sporttotal.tv Website. Neben inhaltlichen Optimierungen sind die Struktur und die Übersichtlichkeit der Plattform grundlegend an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst worden.

Hierdurch und durch die Einführung eines neuen Markenlogos soll eine Schärfung des Markenauftritts der sporttotal.tv mit dem selbst gewählten Anspruch als führende sportartenübergreifende Plattform für Vereine, Spieler und Fans erreicht werden ("Marke, die allen Sportarten ein Zuhause gibt").

Die Werbe- und Sponsoringerlöse blieben auch im Jahr 2019 weiterhin hinter den Planungen und den Erwartungen des Vorstands zurück. Weitere Anlaufkosten insbesondere im Zusammenhang mit der Internationalisierung des Geschäftsmodells, dem Relaunch der Seite und der Einführung neu entwickelter und konzeptionierter Produkte und Angebote belasteten zudem das Segmentergebnis.

Das Segment DIGITAL trug somit T€ 2.889 zum Konzernumsatz bei; das Segmentergebnis (EBIT) belief sich auf T€ -7.560.

LIVE

Im Bereich der Projektierung, Durchführung, Vermarktung und Medialisierung von Sportgroßveranstaltungen, Corporate Events und Erlebnisreisen war die Umsatz- und Ergebnisentwicklung insgesamt deutlich rückläufig.

Das Umsatzvolumen im Projekt Porsche Experience ist mit T€ 21.548 (Vorjahr T€ 24.478) aufgrund eines Sondereffekts im Vorjahr vermindert. Im Vorjahr hatte die zusätzliche Vermarktung ausgesprochen hochpreisiger Luxusreisen in ausgewählte Destinationen im Rahmen einer Sonderaktion zu erhöhten Umsatzerlösen geführt.

Bei den im abgelaufenen Geschäftsjahr angebotenen Veranstaltungen waren die Auslastungszahlen regelmäßig sehr zufriedenstellend. So wurde im Bereich der Fahrveranstaltungen ("Porsche Track Experience") mit 3.100 Teilnehmern in 2019 eine neue Bestmarke erreicht.

Wie schon in Vorjahren trug das Projekt ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring wesentlich zu Umsatz und Ergebnis des Jahres 2019 im Segment LIVE bei.

Im Bereich der Kreation, Produktion und Distribution innovativer Bewegtbildinhalte kam es zu einem weiteren Umsatzrückgang. Die Umstrukturierung und Neuausrichtung der Unternehmensstrategie im Sinne einer Fokussierung auf social media campaigns ist in einem umkämpften Markt noch nicht nachhaltig gelungen, was zu einem erneut negativen EBIT in diesem Bereich führte.

Insgesamt wurde im Segment LIVE bei Umsatzerlösen von T€ 29.116 ein positives EBIT von T€ 776 erzielt.

Sonstiges / Holding

Die SPORTTOTAL Gruppe wird durch eine Finanz- und Führungsholding gesteuert, in welcher übergreifende Administrations-, Repräsentations- und Finanzierungsaktivitäten gebündelt werden.

Im Bereich der zentralen Funktionen verblieb nach Managementumlagen an die Konzerngesellschaften ein EBIT von T€ -6.167. Wesentliche Aufwandsposten waren neben den Personalaufwendungen Rechts- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Erfüllung aktien- und kapitalmarktrechtlicher Anforderungen, der Kapitalbeschaffung sowie der Repräsentation und Weiterentwicklung der unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Gruppe.

Ebenfalls enthalten sind einmalige Sondereffekte aus der Wertminderung von Firmenwerten.

3.2.3 Prognose-Ist-Vergleich

Die im zusammengefassten Lagebericht 2018 ursprünglich prognostizierte Umsatzbandbreite von 60-70 Mio. € sowie das ursprünglich prognostizierte Konzern EBIT in einer Bandbreite von -4 bis +0,5 Mio. €, wurden im Rahmen der Kapitalmarktkommunikation am 04.11.2019 auf eine Umsatz Bandbreite von 37 bis 39 Mio.€ bei einem Konzern-EBIT von -11 bis -12 Mio.€ angepasst.

Grund für die revidierte Prognose war die Entwicklung im margenstarken, aber volatilen Projektgeschäft des Bereiches VENUES. Die weiteren operativen Bereiche waren nur in geringfügigem Maße von der Prognose-Anpassung betroffen.

Am 20. Dezember 2019 hatte die SPORTTOTAL AG bekannt gegeben, alle Anteile an der SPORTTOTAL International S.A. in Luxemburg zu übernehmen. Der Ergebniseffekt aus Einbeziehung der Gesellschaft in den Konzernabschluss wurde mit -1,0 Mio. € beziffert.

Insgesamt wurde die revidierte Umsatzprognose mit Konzernumsätzen in Höhe von T€ 38.505 erreicht. Die revidierte Ergebnisprognose wurde demgegenüber mit einem Konzern EBIT von T€ -14.609 verfehlt. Im Einzelnen stellt sich der Prognose-Ist-Vergleich in den Segmenten wie folgt dar:

Im Bereich VENUES erwartete das Management für 2019 nach der revidierten Prognose statt eines Umsatzvolumens von ursprünglich geplanten 32,2 Mio. € und eines EBIT von 6,3 Mio. € lediglich noch ein Umsatzvolumen von 7,7 Mio. € und ein EBIT von -1,7 Mio. €.

Während ursprünglich für die Monate November und Dezember für zwei Rennstreckenprojekte in Rio de Janeiro (Brasilien) bzw. im Mittleren Osten Umsatzerlöse im deutlich zweistelligen Mio. Bereich mit wesentlichen Deckungsbeiträgen erwartet worden waren, war Anfang November 2019 abzusehen, dass mit Umsatzerlösen in 2019 aufgrund von zeitlichen Verzögerungen in beiden Projekten nicht mehr gerechnet werden durfte.

Die revidierte Umsatzprognose wurde mit T€ 8.115 leicht übertroffen, das im November prognostizierte EBIT mit T€ -1.658 erreicht.

Im Bereich DIGITAL war in der Prognose eine leichte Umsatzsteigerung vorgesehen, jedoch konnte mit einem Segment-Umsatz von T€ 2.889 lediglich das Vorjahresniveau von T€ 2.808 gehalten werden. Das EBIT von T€ -7.560 ist gegenüber dem ursprünglich prognostizierten Rahmen von T€ -3.391 bis T€ -5.941 deutlich erhöht und spiegelt neben den geplant hohen Anlaufkosten für die Weiterentwicklung der Plattform und die Internationalisierung des Geschäftsmodells insbesondere den zusätzlichen Verlust im Zusammenhang mit der nicht fortgeführten Kooperation mit den Gründungspartnern der SPORTTOTAL International S.A. wider (vgl. obige Ausführungen zum Geschäftsverlauf - Punkt 3.2.2).

Im Segment LIVE blieben sowohl die Umsatzerlöse mit T€ 29.116 als auch das EBIT mit T€ 776 hinter der ursprünglichen Planung von rund 32 bis 34 Mio. € Umsatzerlösen bei einem EBIT von 1,4 Mio.€ zurück. Hierzu hat maßgeblich die Schwäche im redaktionellen Bereich (Kreation, Produktion und Distribution innovativer Bewegtbildinhalte) beigetragen, in dem ein erneuter Umsatz- und Ergebnisrückgang zu verzeichnen war.

Im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Geschäftsfelds DIGITAL fielen in der Holding weiterhin vermehrte Aufwendungen, insbesondere für die rechtliche und wirtschaftliche Begleitung der Internationalisierungsstrategie an. Zudem wurde auf im Zusammenhang mit der umfassenden Restrukturierung und Neuausrichtung der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH eine Wertminderung des entsprechenden Firmenwerts in voller Höhe (T€ 850) vorgenommen.

Das erzielte EBIT in Höhe von T€ -6.167 liegt dabei deutlich unter dem Vorjahresniveau (T€ -3.893) und verfehlte somit die ursprüngliche Prognose um T€ -1.933.

3.3 Vermögens-, Finanz - und Ertragslage

3.3.1 Vermögenslage des Konzerns

Zum 31.12.2019 verminderte sich die Bilanzsumme im Konzern um T€ 8.487 auf T€ 23.139 (Vorjahr T€ 31.626).

Dabei erhöhten sich im Bereich der langfristigen Vermögenswerte die immateriellen Vermögenswerte um T€ 414. Zugängen aufgrund der Eigenentwicklung von Anwendungen im Zusammenhang mit dem Betrieb der Streaming-Plattform in Höhe von T€ 1.801 standen Abgänge aufgrund des Relaunch der Plattform von T€ 414 sowie Abschreibungen von T€ 123 gegenüber. Wertminderungen auf Firmenwerte betrugen T€ 850. Beim Sachanlagevermögen standen weiteren Investitionen die Abschreibungen auf den Gesamtbestand im Bereich der Kameratechnik gegenüber.

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 waren zum 01.01.2019 Nutzungsrechte im Zusammenhang mit bestehenden Miet- und Leasingvereinbarungen in Höhe von T€ 1.150 zu aktivieren. Deren Buchwert belief sich zum Stichtag im Wesentlichen aufgrund planmäßiger Abschreibungen auf T€ 814.

Latente Steueransprüche wurden im Wesentlichen aufgelöst, da aufgrund der Ergebnissituation der jüngeren Vergangenheit die formellen Ansatzkriterien insbesondere des IAS 12.35 für den Ansatz aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge nicht mehr als erfüllt angesehen wurden.

Insgesamt ergab sich eine Verminderung der langfristigen Vermögenswerte gegenüber dem Vorjahr um T€ 1.415 auf T€ 11.310.

Darüber hinaus sanken die kurzfristigen Vermögenswerte um T€ 7.072 auf T€ 11.829. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen gegenüber dem Vorjahresstichtag abrechnungsbedingt um T€ 1.853 auf T€ 2.469 zurück. Auch der Rückgang der Vorräte ergab sich abrechungsbedingt im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Projekts "Igora Drive" in Sankt Petersburg. Der Bestand der Zahlungsmittel sank um T€ 3.410.

Das Eigenkapital verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 13.557 auf T€ 2.173. Der im Februar 2019 durchgeführten Kapitalerhöhung mit 2.570.463 neuen ausgegebenen Stücken und einem Bruttoemissionserlös von T€ 3.085 sowie diversen Wandlungen stand ein Konzerngesamtergebnis (Periodenergebnis und sonstiges Ergebnis) von T€ -16.627 gegenüber.

Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 (um T€ 385) sowie aufgrund des Ausweises latenter Steuerschulden (nachdem eine Saldierung aufgrund der Auflösung wesentlicher Teile der latenten Steueransprüche nicht mehr in Betracht kam).

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 4.352 auf T€ 19.548, insbesondere im Zusammenhang mit der Aufnahme eines kurzfristigen Bankdarlehens in Höhe von anfänglich T€ 3.500 sowie aufgrund der Darlehensgewährung in Höhe von T€ 1.200 durch ein ehemaliges Aufsichtsratsmitglied (ausgeschieden per 31.12.2019 - auf die Ausführungen zu nahestehenden Personen in Tz.(30) des Konzernanhangs wird verwiesen).

Die Vertragsverbindlichkeiten sind projektbezogen und bestehen zum Stichtag im Wesentlichen im Zusammenhang mit in 2020 durchzuführenden Eventreisen.

3.3.2 Finanzlage des Konzerns

Der Konzern hat im Geschäftsjahr ein negatives Periodenergebnis von T€ -16.627 erwirtschaftet. Hierin sind erhebliche zahlungsunwirksame Effekte, insbesondere die planmäßige Abschreibung des Sachanlagevermögens, die Wertminderung auf Geschäfts- oder Firmenwerte, latenter Steueraufwand sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der ausstehenden Anteile an der SPORTTOTAL International S.A. enthalten.

Der betriebliche Cashflow ist zudem durch einen erheblichen Abbau des Working Capital, insbesondere im Zusammenhang mit der Abrechnung des Rennstreckenprojekts in Sankt Petersburg sowie mit T€ 459 durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 positiv beeinflusst und beläuft sich auf T€ -5.621.

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit (T€ -4.180) ergibt sich aufgrund im Vorjahr getätigter Investitionen in Kameratechnik, welche im Geschäftsjahr 2019 zahlungswirksam wurden, sowie im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Streaming-Plattform.

Beim Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ 6.291 nach T€ 3.675 im Vorjahr stehen einer im Februar 2019 durchgeführten Kapitalerhöhung (Nettozufluss), der Aufnahme eines kurzfristigen Bankdarlehens in Höhe von anfänglich T€ 3.500 sowie einer weiteren Fremdfinanzierung in Höhe von T€ 1.200 Mittelabflüsse insbesondere im Zusammenhang mit Leasingfinanzierungen sowie der planmäßigen Rückzahlung fälliger Wandelanleihen gegenüber. Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 ergibt sich eine Minderung des Cashflow aus Finanzierung (Tilgung von Leasingverbindlichkeiten) in Höhe von T€ 459.

Insgesamt sank der Finanzmittelbestand am Ende der Periode deutlich um T€ 3.510 auf T€ 4.435.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgte wie in Vorjahren im Wesentlichen über durchgeführte Kapitalerhöhungen. Daneben wurde im Oktober 2019 ein kurzfristiges Darlehen bei der Raisin Bank AG in Höhe von anfänglich T€ 3.500 aufgenommen (vgl. Ausführungen unter Tz. (15), Konzernanhang und Tz. (13) Anhang).

Im Geschäftsjahr 2019 war die Gesellschaft jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Hinsichtlich möglicher zukünftiger Risiken in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der SPORTTOTAL verweisen wir auf Kapitel "5.2. Risikobericht".

3.3.3 Ertragslage des Konzerns

Die Umsatzerlöse verteilen sich im Geschäftsjahr 2019 sowie im Vorjahr wie folgt auf die Segmente:

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2019

T€
2018

T€
VENUES 8.115 1.446
DIGITAL 2.889 2.808
LIVE 29.116 34.024
Zwischensumme Segmente 40.120 38.278
Sonstige / Überleitung -1.615 -637
SPORTTOTAL - Gruppe 38.505 37.641

Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich beim Konzernumsatz ein leichter Anstieg um T€ 864. Hierbei steht einem deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse im Segment LIVE die Abrechnung des Projekts Sankt Petersburg im Segment VENUES gegenüber.

Im Segment LIVE war ein weiterer deutlicher Umsatzrückgang im Bereich der redaktionellen Begleitung von Events zu verzeichnen. Umsatzerlöse aus der Durchführung von Erlebnisreisen waren gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich rückläufig, da die Umsatzerlöse des Vorjahres durch verschiedene Einmalformate (u.a. Porsche World Tour) positiv beeinflusst waren.

Die Umsatzerlöse im weiterhin in der Auf- und Ausbauphase befindliche Segment DIGITAL betrafen weit überwiegend Werbe- und Sponsoringaktivitäten und bewegten sich auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Kostenweiterbelastungen, unter anderem im Zusammenhang mit der Durchführung von Erlebnisreisen.

Materialaufwand/bezogene Leistungen beliefen sich auf T€ 33.894 (i.Vj:T€ 34.566). Einer Erhöhung des Materialeinsatzes im Zusammenhang mit dem Projekt in Sankt Petersburg stand dabei ein Rückgang der bezogenen Leistungen (im Wesentlichen im Zusammenhang mit der gegenüber dem Vorjahr geringeren Anzahl durchgeführter Eventreisen) gegenüber.

Das Abschreibungsvolumen hat sich mit T€ 2.931 (i.Vj.: T€ 1.351) gegenüber dem Vorjahr erneut mehr als verdoppelt und ist auf die getätigten Investitionen in Kamerasysteme zurückzuführen. Dabei unterliegen zwischenzeitlich sämtliche installierten und zur Installation verfügbaren Kamerasysteme der planmäßigen Abschreibung.

Betreffend den Firmenwert CONTENT MARKETING wurde aufgrund der aktuellen Entwicklung sowie der Einschätzung der künftigen Aussichten der Gesellschaft eine Wertminderung in Höhe von T€ 850 erfasst.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit T€ 8.652 (i.Vj.: T€ 5.401) gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Der Posten betrifft im Wesentlichen die Übernahme der ausstehenden Anteile an der SPORTTOTAL International S.A., Rechts- und Beratungsaufwendungen sowie Werbeaufwendungen. Wie im Vorjahr entfällt der überwiegende Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der sporttotal.tv.

Im Finanzergebnis von T€ -253 sind insbesondere Finanzierungsaufwendungen im Zusammenhang mit einem durch ein Kreditinstitut gewährten kurzfristigen Darlehen in Höhe von anfänglich T€ 3.500 enthalten.

Im Geschäftsjahre 2019 ergab sich ein Steueraufwand in Höhe von insgesamt T€ 1.740, insbesondere aufgrund der Auflösung latenter Steueransprüche im Zusammenhang mit bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit wurden die diesbezüglichen formellen Ansatzkriterien des IAS 12.34 als nicht mehr erfüllt angesehen. Danach können entsprechende latente Steueransprüche nur aktiviert werden, soweit "überzeugende substantielle Hinweise" vorliegen, dass künftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen vorliegt, so dass die bestehenden Verlustvorträge genutzt werden können. Derartige Hinweise kann eine Unternehmensplanung - insbesondere im volatilen Projektgeschäft - naturgemäß nicht liefern.

Zusammengefasste Ertragslage

Umsatzerlöse und Ertragslage entwickelten sich im Geschäftsjahr 2019 erneut insgesamt deutlich unter Plan. Zwar konnte im Segment VENUES ein wesentliches Projekt fertiggestellt und abgerechnet werden. Bei den weiteren Projekten, mit deren Beginn ursprünglich noch für 2019 gerechnet worden war, gab es demgegenüber nachhaltige zeitliche Verzögerungen hinsichtlich Ausschreibungsprozess und Auftragsvergabe, so dass eine finale Beauftragung weiterhin aussteht.

Der mit hohem finanziellen und personellen Ressourceneinsatz betriebene Auf- und Ausbau des Geschäftsmodells im Segment DIGITAL verzögerte sich, so dass dieser Bereich wie beschrieben einen wesentlichen Teil der Aufwendungen verursachte, jedoch weiterhin nicht in wesentlichem Umfang zu den Konzernumsatzerlösen beitrug.

Vor dem Hintergrund der fortgesetzten strategische Neuausrichtung in Teilbereichen des Segments LIVE trug auch dieses Segment nicht im erwarteten Umfang zum Geschäftsergebnis bei. Eine in diesem Zusammenhang notwendige Wertminderung belastete das Konzernergebnis zusätzlich.

4 Erläuterungen zum handelsrechtlichen Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG

4.1 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SPORTTOTAL AG

4.1.1 Vermögenslage

Bei einer Bilanzsumme von T€ 26.906 zum 31.12.2019 (Vorjahr: T€ 25.919) beträgt das Anlagevermögen T€ 25.599 (Vorjahr: T€ 19.918).

Der Bestand der Finanzanlagen beläuft sich auf T€ 25.364 und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr (T€ 19.634) um T€ 5.730. Einer Erhöhung der Ausleihungen an die sporttotal.tv gmbh zur Finanzierung des Auf- und Ausbaus der Sport-Streaming-Plattform um T€ 9.490 (darin T€ 1.278 aus der Umwidmung bis dato kurzfristiger Verrechnungen des vorherigen Geschäftsjahres) steht eine Verminderung der Anteile an verbundenen Unternehmen um T€ 3.776 auf T€ 4.502 gegenüber. Auf den Beteiligungsansatz der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH wurde aufgrund einer aktuellen Beurteilung der derzeitigen Geschäftssituation und der künftigen Aussichten dieser Gesellschaft eine Abschreibung in Höhe von T€ 1.576 vorgenommen. Aus der Kapitalrücklage der SPORTTOTAL LIVE GmbH wurden T€ 2.200 entnommen; der Beteiligungsansatz ist entsprechend gemindert.

Die sonstigen Ausleihungen von T€ 512 resultieren aus einem im Jahre 2022 endfälligen Darlehen an den Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach.

Aktive latente Steuern belaufen sich nach Ausbuchung latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge auf T€ 38 (i.Vj.: T€ 1.049). Das betreffende Bilanzierungswahlrecht wurde insoweit vor dem Hintergrund der Ergebnisentwicklung der jüngeren Vergangenheit gegenüber dem Vorjahr verändert ausgeübt.

Das gezeichnete Kapital hat sich durch eine Kapitalerhöhung im Februar 2019 von T€ 23.563 auf T€ 26.134 erhöht. Die Kapitalerhöhung hat zudem zu einer Erhöhung der Kapitalrücklage von im Vorjahr T€ 16.617 auf T€ 17.245 geführt.

Die Zunahme der sonstigen Rückstellungen um T€ 2.242 auf T€ 2.845 betrifft mit T€ 1.719 im Wesentlichen die mögliche Inanspruchnahme der SPORTTOTAL AG aus Garantien, welche für Verpflichtungen der SPORTTOTAL International S.A. gegeben wurden. Auf die Ausführungen unter Tz. (30) Nahestehende Personen im Konzernanhang wird verwiesen. Darüber hinaus sind mit T€ 389 aus möglichen Rückzahlungsrisiken betreffend bestimmte in Vorjahren abgerechnete Leistungen enthalten.

Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf T€ 6.381 und sind gegenüber dem Vorjahr um T€ 5.463 gestiegen. Dies betrifft im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultierend aus einem im Oktober 2019 erhaltenen Darlehen in Höhe von anfänglich T€ 3.500 (Saldo zum 31.12.2019: T€ 2.887). Das Darlehen wird mit 9,75% p.a. verzinst und hat eine Laufzeit von elf Monaten. Es wird in monatlich gleichen Raten getilgt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen hauptsächlich Verlustübernahmen aufgrund bestehender Ergebnisabführungsverträge.

4.1.2 Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2019 beliefen sich die Mittelabflüsse aus der operativen Tätigkeit bei einem Jahresfehlbetrag von T€ 9.902 aufgrund wesentlicher nicht zahlungswirksamer Aufwendungen auf lediglich T€ -1.790 (i.Vj. T€ -1.946).

Aus der Investitionstätigkeit ergaben sich im Wesentlichen Mittelabflüsse aus der Ausreichung weiterer Darlehen an die sporttotal.tv gmbh. Im Rahmen der Geschäftsentwicklung wurden der Gesellschaft weitere liquide Mittel in Form von Gesellschafterdarlehen für den Auf- und Ausbau der Sport-Streaming-Plattform in Höhe von T€ 8.212 langfristig zur Verfügung gestellt.

Dem standen Mittelzuflüsse aus einer Entnahme aus der Kapitalrücklage der SPORTTOTAL LIVE GmbH in Höhe von T€ 2.200 gegenüber, so dass sich insgesamt Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit von T€ -6.103 (i.Vj.: T€ -7.122) ergaben.

Die Finanzierung erfolgte durch eine im Februar 2019 durchgeführten Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionsvolumen von T€ 3.085, eine kurzfristige Darlehensaufnahme bei der Raisin Bank AG in Höhe von ursprünglich T€ 3.500 (nach Tilgung T€ 2.887) sowie kurzfristige Ausleihungen der SPORTTOTAL EVENT GmbH in Höhe von T€ 1.249.

Noch ausstehende Wandelanleihen wurden bei Fälligkeit mit T€ 327 planmäßig zurückgeführt.

Insgesamt verminderten sich die liquiden Mittel gegenüber dem Vorjahr um T€ 998 und betrugen zum Bilanzstichtag T€ 664.

4.1.3 Ertragslage

Die Ertragslage der SPORTTOTAL AG wird unverändert über die bestehenden Ergebnisabführungsverträge und somit im Wesentlichen durch die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften beeinflusst.

Die von der SPORTTOTAL AG erzielten Umsatzerlöse von T€ 1.525 (Vorjahr: T€ 1.374) betreffen ausschließlich Weiterbelastungen für die Erbringung konzerninterner Dienstleistungen im Zusammenhang mit der wesentlichen Funktion der Gesellschaft als Finanz- und Führungsholding der SPORTTOTAL Gruppe.

Der Personalaufwand des Geschäftsjahres 2019 beträgt T€ 2.302 (Vorjahr: T€ 2.383) und liegt somit auf Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 4.676 stiegen gegenüber dem Vorjahr (T€ 3.189) um T€ 1.487, was im Wesentlichen auf die oben beschriebene Dotierung der Rückstellungen für übernommene Garantien zurückzuführen ist.

Aus Ergebnisabführungsverträgen wurden Erträge in Höhe von T€ 115 (Vorjahr: T€ 715) sowie Aufwendungen in Höhe von T€ 2.129 (Vorjahr: T€ 0) in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von T€ -1.011 betreffen im Wesentlichen die Auflösung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge. Vor dem Hintergrund der Ergebnisentwicklung der jüngeren Vergangenheit wurde das betreffende Bilanzierungswahlrecht anders als in Vorjahren dahingehend ausgeübt, auf eine Aktivierung latenter Steueransprüche im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen künftig zu verzichten.

Zusammengefasste Ertragslage

Das handelsrechtliche Jahresergebnis 2019 der SPORTTOTAL AG betrug T€ -9.902 (Vorjahr: T€ -2.740).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich dabei auf T€ -8.693 gegenüber T€ -3.101 im Vorjahr.

Wesentlich Einflussfaktoren für die Verschlechterung des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr sowie gegenüber der Planung waren mit T€ 2.129 Verlustübernahmen aufgrund bestehender Ergebnisabführungsverträge, die Abschreibung auf den Beteiligungsansatz der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH mit T€ 1.576 sowie die Dotierung von Rückstellungen im Zusammenhang mit der möglichen Inanspruchnahme aus abgegebenen Garantien für fremde Verbindlichkeiten und Rückzahlungsverpflichtungen in Höhe von insgesamt T€ 2.108.

4.2 Prognose-, Chancen- und Risikobericht der SPORTTOTAL AG

Die SPORTTOTAL AG ist in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung unmittelbar oder mittelbar von den wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer Tochtergesellschaften abhängig. Unmittelbar bei den Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag geschlossen ist. Mittelbar bei den übrigen Tochtergesellschaften, deren wirtschaftlicher Erfolg oder Misserfolg sich in Gestalt von Gewinnausschüttungen bzw. Wertberichtigungen bei der SPORTTOTAL AG niederschlägt.

Zu den weiteren Chancen und Risiken wird auf die Ausführungen unter Punkt 5 verwiesen.

5 Prognose-, Chancen- und Risikobericht des Konzerns

Die nachfolgenden Ausführungen haben Prognosecharakter und enthalten zukunftsbezogene Aussagen, die naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind. Wesentliche Abweichungen zu solchen zukunftsbezogenen Aussagen sind möglich.

5.1.1 Gesamtausblick

Global und national abgeschwächte Wachstumsdynamik

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet unter Berücksichtigung der Corona-Krise mit einer Rezession von -4,9%. Der Internationale Währungsfonds kürzte seine Prognosen vor allem für Länder, die besonders von der Pandemie betroffen sind. Hier werden Rückgänge von um die 13% vorausgesagt. Noch im April war der IWF von einem Minus von 3,0% ausgegangen, was bereits der schlimmsten Rezession seit der Großen Depression in den 1930er-Jahren entsprach. Die negativen Folgen für die Wirtschaft seien gravierender und die Erholung vermutlich langsamer als gedacht, teilte der Fonds nun mit. Das sei vor allem am schwächeren Konsum und höheren Sparquoten ablesbar. 46

Deutschland wird hingegen eine gute Reaktion auf die Krise attestiert und für nächstes Jahr eine kräftigere Erholung zugetraut. Der IWF ging Ende Juni 2020 für dieses Jahr von einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 7,8% aus. Für 2021 wird dann ein Wachstum von 5,4% erwartet, das sind 0,2 Punkte mehr als zuletzt prognostiziert.

Insgesamt ist demnach mit einer national wie international abgeschwächten Wachstumsdynamik, aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie zu rechnen. Aus heutiger Sicht ist eine verlässliche Abschätzung, ob in Deutschland und weltweit bisher aufgelegte Konjunkturprogramme zu einer Stimulation der Wirtschaft führen, nicht möglich.

Positiv aus Sicht der SPORTTOTAL ist, dass in Deutschland nach der Aufhebung eines wesentlichen Teils der Eindämmungsmaßnahmen die Austragung von Sportveranstaltungen im Amateur-Bereich mittlerweile wieder anläuft und dass auch Reisebeschränkungen - zumindest innerhalb der EU -zwischenzeitlich aufgehoben wurden.

Insgesamt sind jedoch Einschätzungen zum weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie sowie zu Art, Umfang und Dauer möglicher erneuter Eindämmungsmaßnahmen ("Zweite Welle"), insbesondere mit Blick auf zuletzt wieder steigende Fallzahlen und die damit einhergehende teilweise Wiederaufnahme von Reisebeschränkungen, mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

46 www.tagesschau.de: IWF rechnet mit noch stärkerer Rezession, Artikel vom 24.06.2020

5.1.2 Prognose SPORTTOTAL

Die Unternehmen der SPORTTOTAL Gruppe sind in vielfältiger Weise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. In welcher Höhe sich die verschiedenen Auswirkungen in den Geschäftsergebnissen und Umsätzen der Unternehmen niederschlagen werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt kaum abzuschätzen.

Generell wurde für die Erstellung der Prognose davon ausgegangen, dass es im weiteren Verlauf des Jahres 2020 zumindest in Deutschland nicht zu einer "zweiten Welle" der Pandemie und mithin zu weiteren Eindämmungsmaßnahmen kommt, so dass Veranstaltungen im nationalen Kontext ggf. unter Auflagen in gewissem Umfang durchgeführt werden können.

Auch wenn diese Annahme eintritt, ist zu konstatieren, dass ein wesentlicher Teil der im ersten Halbjahr aufgrund der Pandemie ausgefallenen Umsatzerlöse nur in begrenztem Umfang beziehungsweise gar nicht aufgeholt werden kann.

Aufgrund der seit Beginn der Corona-Pandemie geltenden Beschränkungen für das öffentliche Leben und den Sport in Deutschland und Europa fanden von Mitte März bis Mitte August keine Live-Sport-Events statt, welche auf der sporttotal.tv Plattform hätten gestreamt werden können. Nach Beendigung wesentlicher Eindämmungsmaßnahmen ist mittlerweile ein Anlaufen des Spielbetriebs auch im Bereich des Amateursports zu beobachten. Daher geht das Management aktuell davon aus, dass die von sporttotal.tv medialisierten Sportarten ihren Spielbetrieb im dritten Quartal des laufenden Jahres vollumfänglich wieder aufnehmen werden, jedoch mit der Einschränkung, dass weiterhin keine oder nur wenige Zuschauer in den Sportstätten zugelassen sein werden. Für die Prognose wird daher ab Mitte August 2020 von gegenüber den ursprünglichen Überlegungen tendenziell erhöhten Zugriffszahlen mit entsprechend leicht positiven Auswirkungen auf die dann zu erzielenden Werbeeinnahmen ausgegangen, zumal die verfügbaren Werbebudgets potenzieller Werbepartner nicht ausgeschöpft sein dürften.

Während die aus dem Betrieb der Streaming-Plattform erwarteten Erlöse im bisherigen Verlauf des Jahres 2020 nahezu vollständig weggebrochen sind, konnte mit dem seit Ende März betriebenen linearen Fernsehsender #DABEI, der auf die MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom AG eingespeist wird, eine alternative Erlösquelle erschlossen werden. Der diesbezügliche Vertrag mit der Deutschen Telekom AG wurde Ende Juni 2020 nach der erfolgreichen Testphase für mindestens zwölf weitere Monate verlängert.

Insgesamt wird somit im Segment DIGITAL für 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein höherer Umsatz, aufgrund des neu aufgenommenen Betriebs des Senders #DABEI, sowie angesichts wesentlicher negativer Einmaleffekte in 2019 ein verbessertes EBIT erwartet.

Im Segment VENUES führen die wegen der Coronavirus-Pandemie erlassenen Quarantänemaßnahmen und Reisebeschränkungen zu Verzögerungen der Ausschreibung und Vergabe betreffend den Bau internationaler Rennstrecken und Sportstätten. Dies dürfte einerseits dem Umstand geschuldet sein, dass erfahrungsgemäß entsprechende Vertragsverhandlungen häufig erst im persönlichen Gespräch der Beteiligten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden können. Zum anderen ist anzunehmen, dass angesichts der aktuellen Probleme und anderweitigen Finanzierungsbedarfe angesichts der Corona-Pandemie der Bau von Rennstrecken und Sportstätten nicht die erste Priorität potenzieller (insbesondere öffentlicher bzw. regierungsnaher Bauherren) genießt.

Für die bereits seit längerem in Verhandlung befindlichen Projekte in Bahrain und in Rio wird für Zwecke der Prognose gleichwohl von einer finalen Beauftragung und einem kurzfristigen Baubeginn ausgegangen. Auch eine anteilige Umsatzrealisation wird angesichts des derzeit geplanten Projektverlaufs noch in 2020 für realistisch gehalten.

Gleichwohl wird im Segment VENUES für 2020 ein im Vorjahresvergleich niedrigerer Umsatz bei einem angesichts von Kosteneinsparungen und Umstrukturierungsmaßnahmen in 2020 verbesserten EBIT prognostiziert.

Für die SPORTTOTAL LIVE GmbH und die SPORTTOTAL EVENT GmbH wirken sich Eindämmungsmaßnahmen mit Zuschauerbeschränkungen, Event-Verboten sowie Reisebeschränkungen unmittelbar negativ auf das Geschäftsmodell aus. Entsprechende Umsatzausfälle der ersten Jahreshälfte können auch nach Aufhebung der Maßnahmen grundsätzlich nicht nachgeholt werden.

Etwas anderes gilt für das 24h-Rennen am Nürburgring, welches nach der Absage des ursprünglichen Termins im Mai nunmehr voraussichtlich Ende September, jedoch nach derzeitiger Planung ohne Zuschauer vor Ort stattfinden wird. Letzteres wird sich in gewissem Umfang negativ auf die Umsatz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken, da Erlöse aus bestimmten, das Geschäftsmodell flankierenden Dienstleistungen an der Rennstrecke (VIP-Pakete mit Hotelübernachtung, Catering etc.) entfallen werden. Positive Effekte aus vermehrten Online-Zugriffen dürften sich demgegenüber voraussichtlich nicht ergeben.

Für die SPORTTOTAL EVENT GmbH ist der weitere Geschäftsverlauf wesentlich von der Aufhebung von internationalen Reisebeschränkungen abhängig. Dies wird basierend auf der momentanen Einschätzung des Managements schrittweise für die zweite Jahreshälfte erwartet.

Insgesamt werden für das Segment LIVE daher für 2020 gegenüber dem Vorjahr niedrigere Umsatzerlöse sowie ein niedrigeres EBIT erwartet.

Zusammenfassend wird somit unter Berücksichtigung der hohen Unsicherheit bei der Einschätzung der weiteren Entwicklung angesichts möglicher weiterer Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die verschiedenen Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe ein im Vergleich zum Vorjahr insgesamt niedrigeres Umsatzniveau erwartet. Vor dem Hintergrund wesentlicher negativer Sondereffekte im Geschäftsjahr 2019 wird gleichwohl ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes EBIT erwartet.

5.1.3 Chancen

Als Chancen werden nachfolgend Ereignisse oder Entwicklungen betrachtet, welche die künftige Geschäftsentwicklung der SPORTTOTAL Gruppe wesentlich positiv beeinflussen können, ohne dass dies bereits planerisch erfasst wäre, und die somit im Falle ihres Eintritts zu einer positiven Prognoseabweichung führen würden.

Chancen ergeben sich naturgemäß (analog zu Risiken) im Wesentlichen im Geschäftsbereich DIGITAL, da dieser sich derzeit noch in der Auf- und Ausbauphase befindet. Aus Sicht des Managements könnten sich insbesondere die folgenden positiven Entwicklungen ergeben:

Im Segment DIGITAL bieten die voranschreitende territoriale Auslandsexpansion und die Ausweitung auf weitere Sportarten in ausländischen Märkten die Chance auf weitere, bisher nicht oder nur unzureichend erschlossene Umsatz- und Ertragspotenziale ergeben.

Chancen könnten sich im nationalen Umfeld insbesondere bei einer Verstetigung der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereits heute beobachtbaren Änderung des Streaming-Verhalten der Nutzer ergeben. Nach Einschätzung des Vorstands dürfte eine dauerhafte Veränderung des Nutzerverhaltens beispielsweise mit einer erhöhten Akzeptanz von Bezahlmodellen und dadurch potenziell höheren Zugriffszahlen mit entsprechend verbesserten Möglichkeiten der Vermarktung einhergehen.

Vor dem Hintergrund eines potenziell veränderten Nutzerverhaltens besteht zudem die Möglichkeit, dass neu eingeführte Produkte wie insbesondere die Vermarktung von spezifisch auf Live-Events eines Vereins zugeschnittenem Werbeinventar ("lokale Werbung") oder die Einführung von Pay-per-View Inhalten schneller als erwartet und somit in gegenüber der bisherigen Prognose erhöhtem Maße zu einem Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen.

In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und der anschließenden Verbreitung der neuen Streaming-App, welche die Vereine in die Lage versetzen wird, eigene Inhalte auf die Plattform hochzuladen, gehen wir überdies von einer weiteren Steigerung der Attraktivität der Plattform und damit einhergehend der Zugriffszahlen aus. Auch dies würde im Folgenden zu einer Steigerung der Werbeerlöse führen.

Zudem sind in Folge der Einschränkungen aufgrund der Corona Pandemie nach Einschätzung des Managements einerseits die bisherigen Werbebudgets der potenziellen Kunden nicht ausgeschöpft. Davon unabhängig geht das Management zudem davon aus, dass werbetreibende Unternehmen in Zukunft höhere Budgets für attraktive Werbe-/ Sponsoringformate auf Online-Plattformen aufwenden werden, um vom privaten Konsum zu profitieren. sporttotal.tv ist als Online-Sportvideo-Plattform mit mit selbstproduzierten und meist exklusiven Inhalten sehr gut aufgestellt, um von dieser Entwicklung zu profitieren.

Sobald die aktuellen Eindämmungsmaßnahmen gelockert und Spielbegegnungen wieder möglich werden, könnte der Bereich DIGITAL daher auch unabhängig von der weiteren Entwicklung der Zugriffszahlen von der erwarteten verstärkten Allokation der zu vergebenden Werbebudgets auf digitale Plattformen profitieren.

Über die erfolgreiche oben unter Punkt. 5.1.2 beschriebene Kooperation mit der Deutsche Telekom AG betreffend den Betrieb und die Verbreitung des linearen TV-Senders #DABEI könnten sich für die SPORTTOTAL Gruppe zukünftig weitere attraktive Anknüpfungspunkte zur Zusammenarbeit mit der Deutsche Telekom AG in weiteren Geschäftsbereichen über #DABEI hinaus ergeben.

5.2 Risikobericht

5.2.1 Risikomanagement

Die SPORTTOTAL AG übernimmt das Risikomanagement für ihre Tochtergesellschaften. Im gesamten Konzern wird dabei auf ein einheitliches System gesetzt, welches die einzelnen Gesellschaften und ihre Mitarbeiter aktiv einbezieht (bottom-up Ansatz). Dieses System stellt sicher, dass insbesondere bestandsgefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechende (Gegen-) Maßnahmen ergriffen werden können. Diese Maßnahmen und Verantwortlichkeiten werden im Risikomanagementsystem umfassend und einheitlich dokumentiert. Die Bewertung der Risiken erfolgt pro Geschäftsbereich in regelmäßigen Abständen. Gleichzeitig werden die Gegenmaßnahmen laufend überwacht und auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Für die Risikofrüherkennung wird eine standardisierte Vorgehensweise über alle Einheiten der SPORTTOTAL Gruppe verwendet.

Zur Untersuchung der Risiken wird eine Einteilung der potenziellen Risiken in zentrale Risikobereiche vorgenommen. Folgende Bereiche werden davon erfasst: Umfeld, Absatz/Vertrieb, Finanzen, Rechtsrisiken, Aktie, Datenschutz, Organisation, Compliance, Personal, Betrug/Korruption, Einkauf, Produktion, Umweltschutz, IT, Reputationsrisiken sowie Steuern. Die möglichen Risiken werden im Rahmen des Risikomanagements qualitativ erfasst und in unterschiedliche Risikoklassen eingeteilt. Durch diese Klassifizierung sind wesentliche Risiken unmittelbar erkennbar. Dabei wurden folgende Risikoklassen verwendet:

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Risikoklasse 1: Unbedeutende Risiken, die weder das Jahresergebnis noch den Unternehmenswert in erheblicher Weise beeinflussen können
Risikoklasse 2: Mittlere Risiken, die eine Beeinflussung des Jahresabschlusses bewirken können
Risikoklasse 3: Bedeutende Risiken, die das Jahresergebnis stark beeinflussen oder zu einer spürbaren Reduzierung des Unternehmenswertes führen können
Risikoklasse 4: Schwerwiegende Risiken, die zu einem Jahresfehlbetrag führen und den Unternehmenswert erheblich reduzieren können
Risikoklasse 5: Bestandsgefährdende Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens mit einer wesentlichen Wahrscheinlichkeit gefährden

Insgesamt entfallen 73,7% der identifizierten Risiken auf die Risikoklassen 1 und 2. Kein Risiko wurde in der Risikoklasse 4 (schwerwiegende Risiken) eingestuft, es gibt zwei Finanzrisiken, in denen ein bestandsgefährdetes Risiko (Risikoklasse 5) gesehen wird. Darüber hinaus wird in den möglichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ein weiteres bestandsgefährdendes Risiko gesehen.

Im Risikomanagementsystem werden auch die Risiken abgebildet, für die bereits Rückstellungen gebildet oder andere Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden.

Neben den im Folgenden genannten Risikofaktoren sieht sich SPORTTOTAL noch weiteren Risiken ausgesetzt, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwar für vernachlässigbar gehalten werden, die das Geschäft jedoch ebenfalls beeinflussen können.

Nach Einschätzung des Vorstands sind die im Risikobericht beschriebenen Risiken derzeit in der im Prognosebericht dargestellten zukünftigen Entwicklung angemessen berücksichtigt.

5.2.2 Gesamtwirtschaftliche Risiken und Branchenrisiken

Das operative Geschäft der verschiedenen Konzerneinheiten wird von konjunkturellen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst. Die Abhängigkeit von der Automobilbranche und dem Motorsport wird weiterhin als Risiko eingestuft. Im Segment DIGITAL wurde ein eigenständiger Geschäftsbereich jenseits von Automobilbranche und Motorsport etabliert. Im Zuge der Weiterentwicklung von sporttotal.tv und der Etablierung in verschiedenen Sportarten wird somit die Abhängigkeit der SPORTTOTAL Gruppe vom Motorsport und der Automobilindustrie kontinuierlich verringert.

Der Motorsport ist für SPORTTOTAL dennoch weiterhin von großer Bedeutung. Besonders für den Bau von Motorsportstätten im Segment VENUES wären nach Ansicht des Managements ohne den Ausbruch der Corona-Pandemie vermehrt Auftragsvergaben zu erwarten gewesen. Ein konjunkturell bedingter Einbruch war auch in den übrigen Bereichen des Motorsports nicht abzusehen. Eine verlässliche Abschätzung, inwieweit sich die Corona-Pandemie auf Ausgabe- und Investitionsverhalten der Marktteilnehmer in diesem Bereich künftig noch auswirken wird, ist derzeit allerdings nicht möglich.

Trotz zuletzt ausbleibender wesentlicher Akquise-Erfolge sieht sich das Management aufgrund der in früheren Projekten gewonnenen Erfahrungen nach wie vor im Wettbewerb um große Infrastrukturprojekte und langfristige Wartungsverträge gut positioniert. Risiken im Hinblick auf die Auftragsgewinnung ergeben sich daher weniger dem Grunde nach als vielmehr der zeitlichen Verteilung nach (vgl. auch Ausführungen zu Auslastungsrisiken).

Insgesamt bewertet SPORTTOTAL die gesamtwirtschaftlichen Risiken und Branchenrisiken somit grundsätzlich als mittleres Risiko (vgl. jedoch nachfolgende Ausführungen zur Corona-Pandemie).

5.2.3 Risiken aufgrund der Corona-Pandemie

Der Ausbruch der Corona-Pandemie wird aktuell als ein bestandsgefährdendes Risiko eingeschätzt, da eine große Unsicherheit über den weiteren Verlauf und damit auch die zukünftigen Auswirkungen der Pandemie herrscht. Werden Beschränkungen nicht, wie sich zurzeit abzeichnet, gelockert oder aufgehoben, so hätte dies einen deutlich negativen Einfluss auf die verschiedenen Geschäftsmodelle der Unternehmen der SPORTTOTAL Gruppe:

Im Segment DIGITAL stünden im Falle weiterhin geltender und/oder wieder aufgenommener Beschränkungen betreffend die Durchführung von Sportveranstaltungen in Deutschland und Europa keine Inhalte für die Streaming-Plattform zur Verfügung, so dass geplante Werbeeinnahmen nicht zu erzielen wären.

Im Segment VENUES könnten verlängerte und/oder wieder aufgenommene Quarantänemaßnahmen und Reisebeschränkungen zu weiteren Verzögerungen bei der Vergabe von internationalen Rennstrecken- und Sportstättenprojekten führen.

Auch die Geschäftsmodelle im Segment LIVE wären durch ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie massiv beeinträchtigt. So hätten verlängerte und/oder wieder aufgenommene Quarantänemaßnahmen und Reisebeschränkungen unmittelbar negative Umsatz- und Ergebnisauswirkungen auf die Aktivitäten im Bereich der Reise- und (Fahr-)Veranstaltungen (im Rahmen der Porsche Experience).

Darüber hinaus könnten wieder aufgenommene Beschränkungen für die Durchführung bzw. Auflagen für eine nur eingeschränkte Durchführung von Großveranstaltungen unter Umständen zur Absage des diesjährigen sowie weiterer 24h-Rennen am Nürburgring führen."

Insgesamt bewertet SPORTTOTAL die möglichen negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre klassischen Geschäftsmodelle als bestandsgefährdendes Risiko.

5.2.4 Risiko des Geschäftsmodells DIGITAL

Die Fortentwicklung des Geschäftsmodells DIGITAL ist weiterhin mit bedeutenden Risiken belastet. Die Profitabilität des Geschäftsmodels ist besonders vom Erfolg der stetig vorangetriebenen Internationalisierung abhängig. Im nationalen Kontext sind die Akzeptanz des Portals für lokale Werber und dem Ausbau der Beziehungen zu Medien- und Werbepartnern zur entgeltlichen Vermarktung von wesentlicher Bedeutung.

Die sporttotal.tv hat mit erheblichem Aufwand eine skalierbare und auf Wachstum ausgerichtete Plattform geschaffen. Das entsprechend notwendige und mögliche Wachstum soll aus Sicht des Managements insbesondere mit Hilfe einer erfolgreich umzusetzenden Internationalisierungsstrategie der sporttotal.tv erreicht werden.

Einflussfaktoren für die erfolgreiche nationale und internationale Weiterentwicklung der Plattform sind insbesondere Akzeptanz und Verbreitung bei Nutzern und Werbepartnern. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem eine kontinuierlich aktualisierte technisch ausgereifte und hoch verfügbare Plattform sowie die Entwicklung attraktiver Produkte und Dienstleistungen in einem von Vereinen und Verbänden sowie landesspezifischen Besonderheiten geprägten, rechtlich anspruchsvollen Umfeld.

Aufgrund des sich dynamisch weiter zu entwickelnden Geschäftsmodells gibt es keine verlässlichen Vergleichsinformationen, so dass sich die tatsächliche Entwicklung von der geplanten Entwicklung erheblich unterscheiden kann.

Das Risiko der weiteren Expansion der sporttotal.tv wird als bedeutend eingestuft.

5.2.5 Auftrags- und Beschaffungsrisiken

Auslastungsrisiken durch volatiles Projektgeschäft

Im Zusammenhang mit der Akquisition und Ausführung großer Infrastrukturprojekte bestehen diverse Risiken.

So sind etwa die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen durch eine stetig steigende Zahl von Vorschriften seitens des internationalen Dachverbands FIA sowie naturgemäß durch landesspezifische Besonderheiten geprägt, wodurch sich potenzielle Risiken (z.B. Pönalen etc.) ergeben können. Aufgrund der bei bisher erfolgreich abgeschlossenen Projekten gewonnenen Erfahrungen schätzt das Management die hiermit verbundenen Risiken jedoch als gering ein und geht im Gegenteil aufgrund eines diesbezüglichen Erfahrungsvorsprungs vor der Konkurrenz eher von einem Wettbewerbsvorteil im Hinblick auf die Gewinnung großer Infrastrukturprojekte und langfristiger Wartungsverträge aus. Aus letzteren ergäbe sich eher ein positiver Auslastungseffekt.

Risiken ergeben sich demgegenüber in der Sphäre der potenziellen Auftraggeber, da es aufgrund unterschiedlichster Einflussfaktoren erfahrungsgemäß regelmäßig zu schleppenden Vergabeprozessen, Finanzierungsproblemen auf Seiten des Bauherrn sowie zum Teil erheblichen Terminverschiebungen im Projektablauf kommen kann.

Die hierdurch bedingt geringe zeitliche Planbarkeit der Aufträge führt zu Risiken betreffend die angestrebte gleichmäßige Auslastung der Gesellschaft und somit zu Ergebnisrisiken.

Insgesamt bewertet SPORTTOTAL die Auslastungsrisiken durch das volatile Projektgeschäft als bedeutendes Risiko.

Beschaffungsrisiken

Um das immanente Risiko des Projektgeschäftes in Bezug auf Fixkosten zu relativieren, arbeitet SPORTTOTAL in erweitertem Umfang mit externen Ressourcen. Außerdem ist die Unternehmensgruppe bemüht, technische Ressourcen nur dann selbst vorzuhalten, wenn diese für feste Aufträge eingeplant sind.

Das führt dazu, dass sowohl Personal als auch technische Produktionsmittel auftragsbezogen akquiriert werden, wodurch das Beschaffungsrisiko steigt. SPORTTOTAL bezieht keine kritischen Komponenten oder Dienstleistungen, daher sind die bezogenen Waren und Dienstleistungen in der Regel austauschbar. Durch breit gestreute Anfragen und langfristige Liefervereinbarungen und Preisbindungen wird die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten sowie das Risiko von langen Lieferzeiten deutlich reduziert.

Für wesentliche Lieferanten werden grundsätzlich Bonitätsauskünfte eingeholt.

Vor dem Hintergrund der getroffenen Maßnahmen zur Risikobegrenzung beurteilt SPORTTOTAL die Beschaffungsrisiken im Allgemeinen insgesamt als unbedeutend.

5.2.6 Technik- und Anlagerisiken

Zur Gewährleistung eines einwandfreien IT-gestützten Prozess- und Arbeitsablaufs in allen Abteilungen und um den steigenden Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden, wird weiterhin ein Ausbau des digitalen Officeumfeldes angestrebt. Damit soll die jederzeitige Verfügbarkeit der IT-unterstützenden Systeme und Programme sowie die Sicherung und der Schutz der digitalen Daten ausgebaut und gewährleistet werden.

Im Bereich des Rennstreckengeschäfts spielt die eingesetzte Technik eine wesentliche Rolle. Die technische Überalterung stellt ein grundsätzliches Risiko dar. Da SPORTTOTAL jedoch keine Vorratshaltung an Rennstreckenausrüstung betreibt, sind insoweit keine wesentlichen Risiken ersichtlich.

Im Segment DIGITAL besteht das Risiko, dass die sporttotal.tv-Plattform nicht zeitgerecht auf neue Endgeräte oder Übertragungstechnologien angepasst wird und so Nutzer und Marktanteile verlieren könnte. Wettbewerber könnten innovativere oder nutzerfreundlichere digitale Angebote entwickeln. Auch bei der Entwicklung digitaler Angebote durch das eigene Development Lab besteht grundsätzlich das Risiko, dass selbst entwickelte technologische Plattformen, Ausstattungen oder Angebote schnell überholt sind oder sich als nicht markt- oder wettbewerbsfähig erweisen.

sporttotal.tv ist als Online-Plattform auf die permanente Verfügbarkeit der zugrundeliegenden IT-Infrastruktur angewiesen. Dabei betrifft die Infrastruktur sowohl die in den Sportstätten installierten Kamerasysteme als auch IT-Anwendungen für den Betrieb der Plattform sowie die Verfügbarmachung von Inhalten und Produkten/Dienstleistungen.

Ausfälle der Plattform können sowohl Ausfälle bei Werbeeinnahmen, ein Abwandern der Zuschauer als auch einen Reputationsverlust und damit eine Inakzeptanz der Werbeplattform nach sich ziehen. Die auf der Plattform zur Verfügung gestellte Funktionalität muss dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, um Werbepartner und Kunden an die Plattform zu binden. Ein wichtiges Element, dem Ausfallrisiko entgegen zu wirken ist das operative-Monitoring der Plattform. Dieses stellt sicher, dass auf Ausfälle, insbesondere durch die Nutzung von etablierten Anbietern von Cloud-Lösungen, kurzfristig reagiert werden kann.

Nach Einschätzung von SPORTTOTAL sind die derzeit bekannten Technik- und Anlagenrisiken, insbesondere im Bereich DIGITAL, insgesamt als bedeutendes Risiko einzustufen.

5.2.7 Personalrisiken

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der SPORTTOTAL sind die individuellen Kompetenzen und fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen wichtigen Wettbewerbsfaktor darstellen. Im "War for Talents" stellt ein möglicher Verlust von Fach- und Führungskräften ein potenzielles Risiko dar, da nicht nur wichtiges Know-how verloren gehen kann, sondern Engpässe im Rahmen der Rekrutierung und Nachbesetzung zu internen Ressourcenengpässen führen können. Das Risiko ist umso größer, je höher der Dienstleistungsanteil am Produkt ist. Ein wichtiges Element, dem entgegen zu wirken, bleibt nach wie vor der interne Wissenstransfer innerhalb der einzelnen Teams, um Fachwissen zu streuen und sicherzustellen, dass Dienstleistungen von mehreren Mitarbeitern erbracht werden können. Zusätzlich zur Markenbekanntheit sind die interessanten Produkte von SPORTTOTAL mitverantwortlich für eine gute Positionierung auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern auf dem derzeit vorrangig bestehenden Arbeitnehmermarkt.

Nach Einschätzung von SPORTTOTAL sind die derzeit bekannten Risiken im Bereich Personal als mittleres Risiko einzustufen.

5.2.8 Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken des Konzerns betreffen im Wesentlichen Ausfall- und Finanzierungsrisiken.

Ausfallrisiken

Zur Vermeidung von Zahlungsverzögerungen oder Schwierigkeiten beim Einzug von Forderungen werden die Entwicklung des Forderungsbestandes und die Forderungsstruktur permanent kontrolliert. Das zentrale softwaregestützte Forderungsmanagement liegt dabei für die gesamte Unternehmensgruppe bei der SPORTTOTAL AG.

Forderungsausfälle stellen nach wie vor ein latentes Risiko dar, weshalb das Forderungsmanagement als integraler Bestandteil des Risikomanagements stetig weiter ausgebaut wird. Dabei geht es nicht nur um die Überwachung, sondern insbesondere um die Implementierung von wirksamen Schutzmechanismen wie Anzahlungen.

Die überwiegende Mehrzahl der Kunden, insbesondere die wichtigen Großkunden, sind Unternehmen, die auch in konjunkturellen Krisenzeiten finanziell sehr stabil sind. Dadurch verringert sich grundsätzlich das Ausfallrisiko von Forderungen. Gleichzeitig wird bei größeren Auftragsvolumen vermehrt mit Anzahlungen gearbeitet, sodass das Risiko minimiert wird, angefallene Projektkosten bei Ausfall als Gruppe tragen zu müssen.

Finanzierungsrisiken

Die SPORTTOTAL AG ist für die Sicherstellung einer hinreichenden Liquiditätsausstattung zur Finanzierung des Working Capital der SPORTTOTAL Gruppe sowie zur Realisierung der Wachstumsziele im Bereich der sporttotal.tv verantwortlich.

Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass das weiterhin hoch defizitäre Geschäftsmodell der sporttotal.tv - angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch vor dem Hintergrund der bestehenden Kostenstrukturen - aktuell nicht aus den operativen Cashflows der übrigen Geschäftsbereiche finanziert werden kann, ist die Finanzierung der SPORTTOTAL Gruppe von der fortgesetzten erfolgreichen Umsetzung von Maßnahmen am Kapitalmarkt oder der Bereitstellung von Fremdkapital abhängig.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden vor diesem Hintergrund diverse Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt, welche für die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und mithin für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zwingend erforderlich waren:

So erfolgten im März und im Juli 2020 Kapitalerhöhungen aus genehmigtem Kapital im Gesamtemissionsvolumen von 5,5 Mio.€ (brutto). Des Weiteren wurden bei der Raisin Bank AG Darlehen in Höhe von 4,0 Mio.€ neu aufgenommen sowie ein Teil der anstehenden Tilgungsraten mit insgesamt T€ 1.935 umgeschuldet. Zusätzlich wurde der Darlehensvertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig beendet und der ausstehende Betrag von insgesamt T€ 522 (Darlehenssumme zuzüglich kapitalisierter Zinsen) zurückgezahlt. Darüber hinaus wurde im August 2020 eine Inhaberschuldverschreibung mit bedingtem Wandlungsrecht im Volumen 2,0 Mio.€ und einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Das Wandlungsrecht und damit der Bestand der Anleihe steht unter der aufschiebenden Bedingung der Schaffung eines bedingten Kapitals durch die Hauptversammlung 2020.

Zur weiteren Finanzierung des Working Capital sowie für die Umsetzung der angestrebten Expansion plant der Vorstand auch künftig die Aufnahme von Fremd- und Eigenkapital. In der aktuellen Unternehmensplanung, welche einen Roll-out weiterer 780 Kamerasysteme im In- und Ausland vorsieht, sind bis Ende 2021 weitere Kapitalmaßnahmen vorgesehen.

So hat ein Bestandsaktionär gegenüber der SPORTTOTAL AG bereits schriftlich die vollständige Zeichnung einer Anleihe mit bedingten Wandlungsrecht, deren Begebung im Oktober 2020 mit einem Volumen von 3,0 Mio.€ vorgesehen ist, zugesagt.

Der Vorstand hält die Realisierung dieser Finanzierungsmaßnahmen für überwiegend wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund gehen Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft davon aus, dass SPORTTOTAL im laufenden und im kommenden Geschäftsjahr über eine gesicherte Liquiditätslage verfügen wird.

Nach Einschätzung des Vorstands besteht gleichwohl im Bereich der Finanzierung unter Gesamtwürdigung der Umstände im Hinblick auf die Sicherung der für die planmäßige Entwicklung der Geschäftstätigkeit benötigten Liquidität ein bestandsgefährdendes Risiko.

5.2.9 Rechtliche Risiken

Aus der Geschäftstätigkeit ergeben sich neben operativen und finanzwirtschaftlichen Risiken regelmäßig auch rechtliche Risiken. Mögliche Risiken werden an die Fachbereiche kommuniziert und soweit möglich bereits bei Vertragsabschluss eingegrenzt. Exponierte Verträge von für SPORTTOTAL grundlegender Bedeutung werden durch externe Rechtsanwaltskanzleien rechtlich betreut.

Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Konzerns und der verstärkten Erschließung neuer Geschäftsfelder nimmt die Komplexität und Heterogenität der Vertragsbeziehungen gegenüber den Vorjahren deutlich zu. Die Einführung eines zentralisierten Vertrags-Controllings/-Managements und die Implementierung eines Contract-Management-Systems haben dazu geführt, auf die vertraglichen Risiken frühzeitig aufmerksam zu werden, diese zu erkennen und zu begrenzen. Insgesamt werden die rechtlichen Risiken als mittleres Risiko eingestuft.

Neben den allgemeinen Risiken aus den abgeschlossenen Verträgen können insbesondere Ergebnisse aus Rechtsstreitigkeiten SPORTTOTAL Schaden zufügen und Kosten verursachen.

Die gegenwärtig bekannten anhängigen Verfahren, die aus der laufenden operativen Betätigung von SPORTTOTAL resultieren, sind insgesamt von eher untergeordneter Bedeutung, wesentliche Schäden und Kosten werden daraus nicht erwartet.

5.2.10 Gesamtbild der Risikolage

Ein wesentlicher Teil der Risikolage der SPORTTOTAL ist von der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den sich daraus ergebenden Auswirkungen dominiert. Weiterhin bestehende oder verlängerte Beschränkungen im Bereich des Sports, bei der Durchführung von Großveranstaltungen und internationaler Reisetätigkeit, hätten eine signifikante Auswirkung auf die Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe und stellen ein bestandsgefährdendes Risiko dar.

In der Gesamtbeurteilung der Risikolage ergibt sich daneben eine Risikokonzentration hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Finanzierung der Gesellschaft. Vorstand und Aufsichtsrat gehen davon aus, dass die benötigten liquiden Mittel mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit zur Verfügung der Gesellschaft und des Konzerns stehen werden. Sofern es nicht gelingt, die für die geplante Unternehmensentwicklung notwendigen Fremd- und Eigenmittel zu erlangen, ist die Fortführung der Unternehmenstätigkeit und somit der Fortbestand der Gesellschaft und des Konzerns gefährdet.

Derzeit sind keine weiteren Risiken bekannt, die den Fortbestand der SPORTTOTAL mit einer wesentlichen Wahrscheinlichkeit gefährden könnten. Die SPORTTOTAL AG hat alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen, die aus ihrer Sicht notwendig sind, um solche Risiken rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Auch unter Berücksichtigung der identifizierten und eingeleiteten Maßnahmen und der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeiten verbleibt insgesamt eine potenziell bestandsgefährdende Risikolage für die SPORTTOTAL Gruppe.

6 Erklärung zur Unternehmensführung, Corporate Governance Bericht

Die Prinzipien verantwortungsbewusster und guter Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungs- und Kontrollorgane der SPORTTOTAL AG. Der Vorstand berichtet hierüber in Form der Erklärung zur Unternehmensführung entsprechend § 289f i.V.m. 315d HGB. Die Erklärung zur Unternehmensführung wurde für die SPORTTOTAL AG und den SPORTTOTAL Konzern zusammengefasst und schließt den Corporate Governance Bericht gemäß der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) ein.

Mit der grundsätzlichen Orientierung an den Empfehlungen und Anregungen des DCGK wird das für börsennotierte Unternehmen verfolgte Ziel unterstützt, das Vertrauen der nationalen und internationalen Anleger sowie der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung von deutschen börsennotierten Gesellschaften zu fördern.

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex inklusive Abweichungen wurde durch Eintrag auf der Internetseite (www.sporttotal.com) dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

6.1 Grundlinien zur Unternehmensführung

Die SPORTTOTAL AG ist eine Aktiengesellschaft, deren Führungssystem gemäß der von den Aktionären beschlossenen Satzung dem dualen System des deutschen Aktienrechts mit dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Kontroll- und Beratungsorgan entspricht.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG besteht aus mindestens einem oder mehreren Mitgliedern, die der Aufsichtsrat bestellt und abberuft. Der Vorstand leitet die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung. Der Vorstand benötigt insbesondere für bedeutende, risikoreiche oder ungewöhnliche Geschäfte sowie für grundsätzliche Entscheidungen die Zustimmung des Aufsichtsrats.

Der Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG berät den Vorstand und überwacht seine Geschäftsführung. Das Gremium besteht aus drei Mitgliedern, die grundsätzlich im Rahmen der Hauptversammlung gewählt werden.

Der Vorstand unterrichtet den Aufsichtsrat regelmäßig in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend, insbesondere über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

6.2 Aktiengeschäfte von Organmitgliedern

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahestehende Personen sind nach Artikel 19 Abs. 1 Marktmissbrauchsverordnung verpflichtet, meldepflichtige Geschäfte mit Aktien oder Schuldtiteln der SPORTTOTAL AG oder mit sich darauf beziehenden Derivaten oder anderen Finanzinstrumenten offenzulegen, sofern der Wert der von dem Mitglied oder ihm nahestehenden Personen getätigten Geschäfte innerhalb eines Kalenderjahres die Summe von T€ 5 erreicht oder übersteigt. Die der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr gemeldeten Geschäfte wurden ordnungsgemäß veröffentlicht und sind auf der Internetseite www.sporttotal.com zugänglich.

6.3 Wesentliche Merkmale des auf die Rechnungslegung bezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems (§ 289 Abs. 2 HGB)

Das Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist es, sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Das Kontroll- und Risikomanagementsystem der SPORTTOTAL AG beinhaltet Instrumente und Maßnahmen, die koordiniert im Einsatz sind, um Fehlerrisiken in der Rechnungslegung zu verhindern bzw. diese rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu beseitigen. In diesem Zusammenhang sind in der Abteilung Rechnungswesen seit Jahren Verfahren zur Risikoprävention bzw. zur Aufdeckung/Kontrolle von Risiken etabliert, die auf die überschaubare Größe der Abteilung, die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter sowie das zu bearbeitende Geschäftsvolumen zugeschnitten sind und den Anforderungen des Vorstands entsprechen.

Die Gesamtverantwortung für alle Prozesse zur Erstellung des Jahresabschlusses der SPORTTOTAL AG liegt in dem Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden, Herrn Peter Lauterbach; ihm untersteht der Fachbereich Rechnungswesen.

Der Rechnungslegungsprozess der SPORTTOTAL AG ist entsprechend der Größe des Unternehmens in der Form ausgestaltet, dass aus den IT-gestützt geführten Buchführungsdaten zunächst für die einzelnen Gesellschaften, die jeweils in eigenständigen Buchungskreisen geführt werden, die Einzelabschlüsse erstellt und diese anschließend unter Berücksichtigung der IFRS-Anpassungen zu einem konsolidierten Abschluss zusammengeführt werden.

Wesentliche, für die Rechnungslegung der SPORTTOTAL AG relevante Informationen und Sachverhalte werden vor deren Erfassung mit den einzelnen Fachbereichen erörtert und durch das Rechnungswesen kritisch auf ihre Konformität mit geltenden Rechnungslegungsvorschriften gewürdigt.

Zur Gewährleistung der Einhaltung von Regeln der IT-Sicherheit sind angemessene Zugriffs- und ähnliche Regelungen in den rechnungslegungsbezogenen EDV-Systemen festgelegt.

Neben unmittelbaren Fehlerrisiken der Nichteinhaltung von Bilanzierungsregeln können Risiken aus der Missachtung formaler Anforderungen sowie von Fristen und Terminen entstehen. Zur Vermeidung bzw. Reduzierung dieser Risiken sowie zur Dokumentation der zur Abschlusserstellung durchzuführenden Arbeitsabläufe wird ein Abschlusskalender erstellt.

Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden im Rahmen der Konzernabschlussprüfung von Wirtschaftsprüfern auf die Einhaltung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften hin überprüft und kontrolliert, soweit dies für Zwecke der Prüfung der SPORTTOTAL AG erforderlich ist. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG unterliegen der gesetzlichen Pflichtprüfung.

6.4 Grundzüge des Compliance Management System

Die SPORTTOTAL Gruppe führt ihre Geschäfte verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, internen und externen Richtlinien sowie ethischen Grundsätzen. Unter Compliance versteht SPORTTOTAL das rechtlich und ethisch einwandfreie Handeln der Mitarbeiter im geschäftlichen Alltag. Es werden keine Verstöße gegen Gesetze, Kodizes und sonstige Regelungen geduldet. Der Vorstand bekennt sich uneingeschränkt zu Compliance, denn diese ist essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.

Die tragenden Prinzipien des Geschäftsverhaltens sind in neun Leitsätzen kodifiziert, welche das jederzeit rechtmäßige, verantwortungsbewusste und ethisch einwandfreie Verhalten der Mitarbeiter sicherstellen sollen. Neue Mitarbeiter werden bereits bei ihrer Einstellung mit diesen Leitsätzen vertraut gemacht, welche im Übrigen jederzeit im Intranet verfügbar sind.

Aufgaben, Prozesse, Befugnisse und Berichtswege sind vor diesem Hintergrund im Sinne einer belastbaren Compliance-Struktur fortlaufend neu zu reflektieren, in weiten Teilen ergänzend zu definieren, ggf. neu abzugrenzen und - soweit in der Vergangenheit noch teilweise wenig formell vorhanden - schriftlich zu fixieren. Die bisher erst teilweise erfolgte formelle Integration von Compliance in die Unternehmensprozesse ist konsequent fortzusetzen.

Die Verantwortung für das Corporate Compliance Management ist weiterhin unmittelbar auf der Vorstandsebene angesiedelt, wobei den Führungskräften der nachgelagerten Ebenen bei der operativen Umsetzung der Compliance-Leitsätze entsprechend ihrer Vorbildfunktion nach wie vor und auch künftig eine zentrale Bedeutung zukommt.

Im Rahmen der fortgesetzten Neu- und Weiterentwicklung der Compliance Struktur sowie aufgrund der steigenden Heterogenität möglicher Compliance-relevanter Sachverhalte fokussieren sich die Compliance Aktivitäten aktuell auf die Erhaltung einer angemessenen Compliance Kultur in allen Unternehmensbereichen. Dies ist umso wichtiger vor dem Hintergrund der Wachstumsziele der SPORTTOTAL Gruppe, welche die Integration einer Vielzahl neuer Mitarbeiter in die bestehende Compliance Organisation erfordert. Ein angemessenes Bewusstsein der Mitarbeiter für potenzielle Compliance Risiken ("Awareness") dient dabei nicht nur der Erkennung von Compliance Verstößen, sondern in besonderem Maße deren Prävention. Von zentraler Bedeutung ist hier die Vorbildfunktion des Vorstands und der nachgelagerten Führungsebenen ("Tone from the Top").

6.5 Geschlechterquote - Anteil von Frauen in Führungspositionen bei der SPORTTOTAL AG

Aufsichtsrat

Im Oktober 2014 waren gemäß Beschluss der Hauptversammlung die Herren Dr. Michael Kern, Hans J. Zimmermann und Jens Reidel zu Aufsichtsräten der SPORTTOTAL AG bestellt worden. Unter Berücksichtigung der regulären Amtszeit von vier Jahren wurde durch die Hauptversammlung im Jahr 2019 der Aufsichtsrat neu gewählt und besetzt. Anstelle von Hans J. Zimmermann, wurde Jean Fuchs am 16.05.2019 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Mit Wirkung zum 08.01.2020 wurde Herr Ralf Reichert durch das zuständige Registergericht als Aufsichtsrat bestellt. Er tritt an die Stelle des zum 31.12.2019 ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds Jean Fuchs und übernimmt dessen Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.

Die bis zum 30. Juni 2024 zu erreichende Zielquote für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG ist somit auf 0% festgesetzt.

Voraussetzung und wichtigstes Entscheidungskriterium für Kandidatenvorschläge an die Hauptversammlung wird auch in Zukunft die Qualifikation und Erfahrung eines Kandidaten sein -unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Vorstand

Die SPORTTOTAL AG wird aufgrund der derzeitigen Unternehmensgröße von zwei Vorständen, namentlich Herrn Peter Lauterbach als Vorstandsvorsitzender und CEO sowie Herrn Oliver Grodowski als Vorstand Technik (CTO), geführt.

Für die Entscheidung, die Vorstandspositionen mit den aktuell amtierenden CEO und CTO zu besetzen, waren für den Aufsichtsrat ausschließlich der Qualifikation, die tiefe Branchenkenntnis und unternehmerische Erfahrung ausschlaggebend.

Der Aufsichtsrat will aufgrund der Unternehmensentwicklung der SPORTTOTAL AG der letzten Jahre, der Fortschritte bei der Positionierung im Markt sowie den angestrebten Zielen ausdrücklich an Peter Lauterbach als CEO und Oliver Grodowski als CTO festhalten.

Die Zielquote für den Frauenanteil im Vorstand der SPORTTOAL AG wurde mit Beschluss vom März 2019 auf 0% per 30.06.2024 festgesetzt.

Der Aufsichtsrat wird auch in Zukunft bei der Besetzung des Vorstandes die Qualifikation und Erfahrung eines Bewerbers als wichtigstes Entscheidungskriterium heranziehen - unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Erste und Zweite Führungsebene nach dem Vorstand

Entscheidend für die Besetzung von Führungspositionen der 1. und 2. Führungsebene ist für die SPORTTOTAL AG ausschließlich die Qualifikation und Erfahrung eines Bewerbers - unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Aktuell beträgt der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei sieben Positionen 0%. Die zuletzt im März 2019 bestätigte Zielquote von 10% im Bereich der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde somit noch nicht erfüllt, und es bleibt erklärtes Ziel, den Anteil von Frauen entsprechend bis zum 30.06.2024 zu erhöhen und entsprechende Positionen mit qualifizierten Frauen zu besetzen.

In der zweiten Führungsebene beträgt der Frauenanteil aktuell 40%, das heißt von fünf Führungspositionen sind zwei mit qualifizierten weiblichen Führungskräften besetzt. Die Zielquote beträgt per 30.06.2024 30%.

7 Vergütungsbericht

Die Gesamtbezüge des Vorstands der SPORTTOTAL AG betrugen im Jahr 2019 T€ 541 (i.Vj T€ 507). In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung des Jahres 2019 waren Personalaufwendungen im Zusammenhang mit den gewährten Vergütungen in Höhe von T€ 681 (i.Vj.: T€ 620) zu erfassen (davon Dotierung der Rückstellungen T€ 27 (iVj.: T€ 1); Verrechnung unmittelbar im Eigenkapital T€ 113 (i.Vj.: T€ 113)). Für die beiden aktiven Vorstandsmitglieder besteht eine vertragliche Vereinbarung dergestalt, dass neben einem fixen Gehalt auch ein einjähriger variabler Anteil gewährt wird. Die Bemessung des variablen Anteils orientiert sich an der Ertragslage des Gesamtkonzerns. Die Höhe dieser Tantieme ist vertraglich pro Geschäftsjahr auf einen maximalen Betrag festgelegt. Für das Geschäftsjahr 2019 wurden keine Tantieme gewährt.

Der Vorstandsvorsitzende Herr Peter Lauterbach erhält zudem eine langfristige aktienbasierte Vergütungskomponente. Diese ist einerseits als Aktienoptionsprogramm sowie andererseits als in bar auszahlbarer Langfristbonus (Long-term Incentive = LTI) ausgestaltet.

Im Rahmen des im Jahr 2017 aufgelegten Aktienoptionsprogramms hat die Gesellschaft Herrn Peter Lauterbach das Recht eingeräumt, nach Ablauf einer vierjährigen Wartefrist, bis zu 500.000 nennwertlose Stückaktien zum Ausübungspreis von 3,81 €/Stück zu beziehen. Die Ausübung der Option ist an ein Erfolgsziel in der Weise geknüpft, dass der Aktienkurs nach Ablauf der Wartezeit und vor Ausübung den Ausübungspreis um mindestens 20% übersteigt.

Der Herrn Peter Lauterbach im Jahr 2017 gewährte Langzeitbonus hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist an die Entwicklung der Marktkapitalisierung der Gesellschaft innerhalb dieses Zeitraums gekoppelt. Er beläuft sich auf 5% der langfristig normalisierten Zunahme des Unternehmenswerts im Sinne der Börsenkapitalisierung (Gesamtzahl der Aktien x Aktienkurs) und kann maximal 2,5 Mio. € betragen. Etwaige Ansprüche aus Langzeit- sowie Einjahresbonus dienen als Sicherheit für das in 2013 an Herrn Peter Lauterbach ausgereichte Darlehen (Siehe auch, Geschäftsbeziehungen nahestehenden Personen / Unternehmen).

Die den amtierenden Vorstandsmitgliedern gewährten Vergütungen stellen sich danach für das Geschäftsjahr 2019 wie folgt dar (Darstellung nach DRS 17):

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Gesamt Peter Lauterbach Oliver Grodowski
Gewährte Zuwendungen 2019

EUR
2018

EUR
2019

EUR
2018

EUR
2019

EUR
2018

EUR
--- --- --- --- --- --- ---
Festvergütung 508.500 471.833 340.834 315.833 167.667 156.000
Nebenleistungen 33.017 35.129 20.081 19.366 12.936 15.763
Summe 541.517 506.962 360.915 335.199 180.602 171.763
Einjährige variable Vergütung 0 0 0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
Aktienoptionsprogramm 2017 - 2024 0 0 0 0 0
Long-Term Incentive 2017 - 2022 0 0 0 0 0 0
Summe 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 541.517 506.962 360.915 335.199 180.602 171.763

8 Angaben nach § 289a HGB

8.1 Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das Kapital der SPORTTOTAL AG ist in 26.134.044 (Vorjahr: 23.562.581) Inhaberstückaktien aufgegliedert.

8.2 Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten

Zum Bilanzstichtag lagen keine Mitteilungen über direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital vor, die 10% der Stimmrechte überschreiten.

Zum 31.12.2019 hielten die Mitglieder des Aufsichtsrates bzw. ihnen nahestehende Personen insgesamt 2.813.600 Aktien (das entspricht 10,77% der Stimmrechte) der Gesellschaft.

8.3 Gesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und Satzungsänderungen

Den gesetzlichen Vorschriften für die Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands (§§ 84, 85 AktG) sowie für die Änderung der Satzung (§§ 133, 179 AktG) wird genügt.

8.4 Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe und zum Rückkauf von Aktien

In der Hauptversammlung am 16.05.2019 wurde das genehmigte Kapital 2018 (soweit es noch nicht ausgeschöpft war) aufgehoben, zeitgleich wurde die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2019 beschlossen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 15.05.2024 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu € 9.953.617 auf den Inhaber lautende Stammaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt € 9.953.617,00 zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2019). Das genehmigte Kapital 2019 wurde mit € 9.953.617,00 beschlossen und beträgt zum 31.12.2018 € 9.953.617,00.

In der Hauptversammlung am 16.05.2019 wurde weiterhin die Aufhebung des Bedingten Kapitals 2013 sowie die Aufhebung des Bedingten Kapitals 2017/I beschlossen und entsprechend in der Satzung ersatzlos aufgeboben

Das bedingte Kapital 2017/II beträgt € 500.000,00 und dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten (Aktienoptionen).

Köln, 21.08.2020

SPORTTOTAL AG

Peter Lauterbach, Vorstandsvorsitzender

Oliver Grodowski, Vorstand Technik

Versicherung des gesetzlichen Vertreters

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Köln, 21.08.2020

SPORTTOTAL AG

Peter Lauterbach, Vorstandsvorsitzender

Oliver Grodowski, Vorstand Technik

Bilanz

Aktiva

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Tz. 31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielle Vermögenswerte (1) 2.179 1.765
II. Sachanlagen (2) 7.805 9.105
III. Nutzungsrechte (3) 814 n.a.
IV. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen (4) 9 220
V. Latente Steueransprüche (5) 0 1.151
VI. Sonstige langfristige Vermögenswerte (6) 503 484
11.310 12.725
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte (7) 1.769 3.449
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenswerte (8)
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.469 4.322
2. Sonstige Vermögenswerte 2.534 2.663
III. Zahlungsmittel 5.057 8.467
11.829 18.901
23.139 31.626
Passiva
Tz. 31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital (9) 26.134 23.563
II. Kapitalrücklage (10) 15.808 15.276
III. Gewinnrücklagen (11) 663 696
IV. Bilanzergebnis -40.432 -23.805
2.173 15.730
B. Langfristiges Fremdkapital
I. Langfristige finanzielle Schulden (12) 385 0
II. Pensionsverpflichtungen (13) 445 459
III. Langfristige Rückstellungen (14) 27 241
IV. Latente Steuerschulden (5) 561 0
1.418 700
C. Kurzfristiges Fremdkapital
I. Kurzfristige finanzielle Schulden (15) 4.553 323
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.083 4.491
III. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 190 200
IV. Vertragsverbindlichkeiten (16) 8.440 9.180
V. Kurzfristige Rückstellungen 101 38
VI. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (17) 1.181 964
19.548 15.196
23.139 31.626

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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Tz. 01.01. - 31.12.2019

T€
01.01. - 31.12.2018

T€
1. Umsatzerlöse (18) 38.505 37.641
2. Erhöhung / Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen -953 1784
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 156 292
4. Sonstige betriebliche Erträge (19) 3.414 2.678
5. Materialaufwand (20) -33.894 -34.566
6. Personalaufwand (21) -9.273 -9.130
7. Abschreibungen -2.931 -1.351
8. Aufwand aus Zeitwert-Bewertung -1.050 0
9. Wertveränderungen finanzieller Vermögenswerte (8) 69 46
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen (22) -8.652 -5.401
11. Ordentliches Betriebsergebnis -14.609 -8.007
12. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (23) -26 -3
13. Finanzierungserträge (23) 25 27
14. Finanzierungsaufwendungen (23) -252 -89
15. Ergebnis vor Ertragsteuern -14.862 -8.072
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (24) -1.740 961
17. Ergebnis nach Ertragsteuern -16.602 -7.111
18. Ergebnis aus aufgegebenen Bereichen 0 0
19. Ergebnis der Periode -16.602 -7.111
20. Davon den Minderheitsgesellschaftern zustehendes Periodenergebnis 0 0
21. Den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehendes Periodenergebnis -16.602 -7.111
22. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen -37 -29
23. Steuern auf die Gewinne / Verluste aus nie zu reklassifizierenden Posten des sonstigen Gesamtergebnisses 12 9
24. Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) aus nie zu reklassifizierenden Posten -25 -20
25. Den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehendes Gesamtergebnis -16.627 -7.131
26. Den Minderheitsgesellschaftern zustehendes Gesamtergebnis 0 0
27. Gesamtergebnis -16.627 -7.131
Periodenergebnis je Aktie in € (25) -0,64 -0,30

Konzern-Kapitalflussrechnung 2019

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01.01. - 31.12.2019

T€
01.01. - 31.12.2018

T€
Ergebnis der Periode -16.602 -7.111
+ Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 2.931 1.351
+ Aufwand aus Zeitwert-Bewertung 1.050 0
+/- Aufwendungen / Erträge aus Ertragsteuern 1.740 -961
+/- Saldo aus Zinsaufwendungen und -erträgen 227 62
+/- Verluste/Gewinne aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte 371 34
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1.839 -198
+/- Veränderung Vorräte, Forderungen und andere Vermögenswerte 3.728 3.428
+/- Veränderung der langfristigen Rückstellungen -56 -57
+/- Veränderung übriges Fremdkapital -613 2.071
+/- Erstattete/Gezahlte Ertragsteuern 0 -1
- Gezahlte Zinsen -242 -58
+ Erhaltene Zinsen 6 9
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -5.621 -1.431
+ Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 15 -20
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -1.811 -684
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und Nutzungsrechte an Vermögenswerten des Sachanlagevermögens -2.260 -6.264
- Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen -15 -13
- Auszahlungen für den Erwerb von Tochtergesellschaften -109 -10
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.180 -6.991
- Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten 4.700 0
- Rückführung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten -938 0
- Rückführung kurzfristiger Leasingverbindlichkeiten -459 -9
+ Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 2.988 3.684
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 6.291 3.675
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 7.945 12.692
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -3.510 -4.747
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 4.435 7.945

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Gezeichnetes Kapital

T€
Kapitalrücklage

T€
Gewinnrücklagen

T€
Bilanzgewinn/ -verlust

T€
Stand am 31. Dezember 2017 21.416 13.618 805 -16.674
Anpassungen aufgrund veränderter Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) 0 0 -109 0
Barkapitalerhöhung 2.142 1.628 0 0
Emissionskosten des Kapitals 0 -86 0 0
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 5 3 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen 0 113 0 0
Ergebnis der Periode 0 0 0 -7.111
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern 0 0 0 -20
Stand am 31. Dezember 2018 23.563 15.276 696 -23.805
Anpassungen aufgrund veränderter Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) 0 0 -33 0
Barkapitalerhöhung 2.570 515 0 0
Emissionskosten des Kapitals 0 -97 0 0
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 1 1 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen 0 113 0 0
Ergebnis der Periode 0 0 0 -16.602
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern 0 0 0 -25
Stand am 31. Dezember 2019 26.134 15.808 663 -40.432

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Eigenkapital vor Minderheitenanteilen

T€
Minderheitenanteile

T€
Stand am 31. Dezember 2017 19.165 0
Anpassungen aufgrund veränderter Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) -109 0
Barkapitalerhöhung 3.770 0
Emissionskosten des Kapitals -86 0
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 8 0
Anteilsbasierte Vergütungen 113 0
Ergebnis der Periode -7.111 0
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern -20 0
Stand am 31. Dezember 2018 15.730 0
Anpassungen aufgrund veränderter Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) -33 0
Barkapitalerhöhung 3.085 0
Emissionskosten des Kapitals -97 0
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 2 0
Anteilsbasierte Vergütungen 113 0
Ergebnis der Periode -16.602 0
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern -25 0
Stand am 31. Dezember 2019 2.173 0

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Summe Eigenkapital

T€
Stand am 31. Dezember 2017 19.165
Anpassungen aufgrund veränderter Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) -109
Barkapitalerhöhung 3.770
Emissionskosten des Kapitals -86
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 8
Anteilsbasierte Vergütungen 113
Ergebnis der Periode -7.111
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern -20
Stand am 31. Dezember 2018 15.730
Anpassungen aufgrund veränderter Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) -33
Barkapitalerhöhung 3.085
Emissionskosten des Kapitals -97
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 2
Anteilsbasierte Vergütungen 113
Ergebnis der Periode -16.602
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern -25
Stand am 31. Dezember 2019 2.173

Konzernanhang 2019

A) Allgemeine Angaben

Die SPORTTOTAL Gruppe (im Folgenden "SPORTTOTAL" oder "Konzern") ist ein Technologie- und Medienunternehmen, das im skalierbaren Digitalgeschäft mit Video-Plattformen und Communities (DIGITAL), im margenstarken nationalen und internationalen Projektgeschäft (VENUES) sowie im Geschäft mit Live-Events (LIVE) agiert.

Die SPORTTOTAL AG hat ihren Sitz Am Coloneum 2 in 50829 Köln und ist eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Köln unter HRB 41998.

Die SPORTTOTAL AG ist als Mutterunternehmen eines Konzerns mit Sitz im Inland gemäß § 290 (HGB) verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Als kapitalmarktorientiertes Unternehmen hat die SPORTTOTAL AG ihren Konzernabschluss für das Jahr 2019 gemäß der Verordnung 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates nach den durch die europäische Union übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards (International Financial Reporting Standards - IFRS) erstellt. Ergänzend hat die SPORTTOTAL AG bei der Erstellung des Konzernabschlusses alle Vorschriften des deutschen Handelsrechts, zu deren Anwendung sie zusätzlich verpflichtet ist, beachtet.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG hat den Konzernabschluss am 21.08.2020 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

B) Überblick über wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze

I. Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG wurde in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben. Durch diesen Ausweis können Rundungsdifferenzen entstehen.

Die Abschlüsse der SPORTTOTAL AG und ihrer Tochtergesellschaften werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Konzernabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Aufgrund der Entwicklungen im Geschäftsjahr 2020 sind für die weitere Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der SPORTTOTAL und somit für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zwei Kapitalerhöhungen mit einem platzierten Volumen von insgesamt 5,5 Mio.€ (Brutto) durchgeführt, eine Inhaberschuldverschreibung mit bedingtem Wandlungsrecht in Höhe von 2,0 Mio.€ begeben sowie eine Erweiterung der bestehenden Fremdkapitallinien bei der Raisin Bank AG um 4,0 Mio.€ realisiert worden und ein Teil der anstehenden Tilgungsraten mit insgesamt T€ 1.935 umgeschuldet worden. Ebenso hat Herr Peter Lauterbach in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat sein in 2013 ausgereichtes Darlehen in Höhe von T€ 400 zu Mitte August 2020 inklusive Verzinsung von T€ 122 vorzeitig vollständig zurückgeführt. Zusätzlich hat ein Bestandsaktionär gegenüber der SPORTTOTAL AG bereits schriftlich die vollständige Zeichnung einer weiteren Anleihe mit bedingtem Wandlungsrecht, deren Begebung im Oktober 2020 mit einem Volumen von 3,0 Mio.€ vorgesehen ist, zugesagt. Darüber hinaus wird für den Fortbestand der Unternehmensgruppe und mithin der SPORTTOTAL AG als Management- und Finanzholding der Liquiditätszufluss aus geplanten operativen Projekten in den Segmenten DIGITAL und VENUES entscheidend sein.

Der Konzernabschluss wurde auf der Grundlage historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung.

II. Anwendung neuer bzw. geänderter Rechnungslegungsvorschriften

Mit Beginn der aktuellen Berichtsperiode traten die folgenden neuen oder geänderten Standards in Kraft:

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IFRS 16 Leasingverhältnisse
Änderungen an IFRS 9 Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung
Änderungen an IAS 19 Planänderungen, -kürzungen oder -abgeltungen
Änderungen an IAS 28 Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung
Jährliche Verbesserungen an den IFRS Zyklus 2015 - 2017

Nachfolgend werden die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des neuen Standards IFRS 16 erläutert und die ab dem 1. Januar 2019 neu angewendeten Rechnungslegungsmethoden beschrieben. Aus den weiteren genannten Standards ergaben sich keinerlei Auswirkungen auf die Rechnungslegungsgrundsätze des Konzerns.

Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse

Nach dem neuen Standard IFRS 16, welcher IAS 7 und die zugehörigen Interpretationen ersetzt, wird die Unterscheidung zwischen Operating- und Finanzierungsleasingverhältnissen aus Sicht des Leasingnehmers aufgehoben.

Daher hat die SPORTTOTAL AG zum 01.01.2019 für nahezu sämtliche Miet- und Leasingverhältnisse, welche zuvor als Operating Leasingverhältnisse klassifiziert waren, Vermögenswerte in Form von Nutzungsrechten sowie korrespondierende finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe des mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinsten Gesamtwerts der verbleibenden Zahlungsverpflichtungen erfasst. Von den in IFRS 16 vorgesehenen Ausnahmen bzw. Anwendungserleichterungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (weniger als zwölf Monate (Rest-)Laufzeit) und Leasinggegenstände von untergeordnetem Wert (weniger als T€ 5) wurde Gebrauch gemacht.

Eine weitere in Anspruch genommene Erleichterung betraf die Anwendung eines einheitlichen Abzinsungssatzes auf ein Portfolio ähnlicher Leasingverhältnisse. Der verwendete durchschnittliche gewichtete Grenzfremdkapitalzinssatz betrug 4,29%.

Für zum Stichtag der erstmaligen Anwendung als Finanzierungsleasing klassifizierte Leasingverhältnisse wurden der zum 31. Dezember 2018 bestehende Buchwert der geleasten Vermögenswerte sowie der Buchwert der entsprechenden Leasingverbindlichkeit nach IAS 17 als erstmalige Buchwerte nach IFRS 16 angesetzt. Die folgende Änderung der Bewertungsprinzipien ergab keinen Anpassungsbedarf.

Die Überleitung von den zum 31. Dezember 2018 angegebenen Verpflichtungen aus Operating Leasingverhältnissen zu den am 1. Januar 2019 bilanzierten Leasingverhältnissen stellt sich wie folgt dar:

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T€
Zum 31.12.2018 angegebene Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen 2.271
kurzfristige Leasingverhältnisse, die linear als Aufwand erfasst werden -96
Leasingverhältnisse über Vermögenswerte mit geringem Wert, die linear als Aufwand erfasst werden -65
Verträge/Vertragsbestandteile, die als Dienstleistungsvereinbarungen neu eingeschätzt wurden -555
Mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung abzuzinsende Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen zum 31.12.2018 1.555
Gesamtsumme des Abzinsungseffektes auf die Barwerte der Leasingverbindlichkeiten -105
Bilanzierte Leasingverbindlichkeiten zum 01.01.2019 1.450

Die Nutzungsrechte wurden im Rahmen der Umstellung so bewertet, als wäre IFRS 16 schon immer angewendet worden. Soweit zum Stichtag der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 belastende Leasingverhältnisse bestanden, wurde von der Vereinfachungsmöglichkeit Gebrauch gemacht, das Nutzungsrecht mit dem um die bestehende Rückstellung für belastende Verträge gekürzten Wert anzusetzen.

Die zum 01. Januar 2019 erstmalig bilanzierten Nutzungsrechte betreffen mit T€ 1.150 im Wesentlichen Mietverträge für Büroflächen. Insgesamt stellen sich die Veränderungen von Bilanzposten zum 1. Januar 2019 im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 wie folgt dar:

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T€
Verminderung technischen Anlagen -11
Aktivierung Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung 128
Aktivierung Nutzungsrechte Grundstücke und Gebäude 1.150
Aktivierung Nutzungsrechte technische Anlagen 11
Verminderung Langfristige Rückstellungen 122
Passivierung Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten -453
Passivierung Langfristige Leasingverbindlichkeiten -997
Erhöhung aktive latente Steuern 471
Erhöhung passive latente Steuern -454
Eigenkapitalminderung per 01.01.2019 -33

Die Laufzeit der langfristigen Leasingverbindlichkeiten beträgt in allen Fällen weniger als 5 Jahre.

III. Veröffentlichte, noch nicht angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards bzw. Interpretationen wurden vom IASB bereits verabschiedet, sind jedoch noch nicht verpflichtend in Kraft getreten. Für einen Teil der genannten Änderungen steht zudem das EU-Endorsement noch aus.

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Änderungen an IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebes (ab 01.01.2020)
Änderungen an diversen Standards Verweis auf das Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung in den IFRS Standards (ab 01.01.2020)
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 Interest Rate Benchmark Reform (ab 01.01.2020)
Änderungen zu IAS 1 und IAS 8 Definition von Wesentlichkeit (ab 01.01.2020)
IFRS 17 Versicherungsverträge (ab 01.01.2021)
Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture (Erstanwendungszeitpunkt auf unbestimmte Zeit verschoben)

Die SPORTTOTAL AG hat die Regelungen nicht vorzeitig angewandt und wird diese voraussichtlich auch nicht vorzeitig anwenden.

Die Geschäftsleitung der SPORTTOTAL AG erwartet aus der künftigen Anwendung aktuell noch nicht anwendbarer Standards keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

IV. Konsolidierung

a) Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und der von ihm beherrschten Unternehmen. Die Gesellschaft erlangt die Beherrschung, wenn sie:

Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,
schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist,
und die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann.

Die Gesellschaft nimmt eine Neubeurteilung vor, ob sie ein Beteiligungsunternehmen beherrscht oder nicht, wenn Tatsachen und Umstände darauf hinweisen, dass sich eines oder mehrere der oben genannten drei Kriterien der Beherrschung verändert haben.

Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, zu dem die Gesellschaft die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch die Gesellschaft endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei werden die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses sind den Gesellschaftern des Mutterunternehmens und - falls anwendbar - den nicht beherrschenden Gesellschaftern zugeordnet, auch wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Gesellschafter einen Negativsaldo aufweisen.

Der Bilanzstichtag ist für alle einbezogenen Unternehmen einheitlich der 31.12. eines Jahres. Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen.

Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cashflows im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

b) Angaben zum Konsolidierungskreis

Neben der SPORTTOTAL AG, Köln, als Mutterunternehmen wurden im Geschäftsjahr folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

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Anteil am Kapital 31.12.2019 Anteil am Kapital 31.12.2018
SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL EVENT GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL LIVE GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL VENUES GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL VENTURES GmbH, Köln 100% 100%
sporttotal.tv gmbh, Köln 100% 100%
SPRTSBK GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg 65,7% n.a.
SPORTTOTAL France SAS, Paris, Frankreich 65,7% n.a.

Zur erstmaligen Einbeziehung der beiden letztgenannten Gesellschaften in den Konzernabschluss wird auf die Ausführungen unter Punkt C) Erwerb von Tochtergesellschaften verwiesen.

Daneben wurden folgende Gesellschaften als assoziierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen:

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Anteil am Kapital 31.12.2019 Anteil am Kapital 31.12.2018
VISPEX GmbH, Köln 51% 51%
China Media Sports Holding Ltd., Hongkong 45% 45%
China Media Sports Ltd., Hongkong 45% 45%

Bei der VISPEX GmbH übt die SPORTTOTAL AG aufgrund bestehender Gesellschaftervereinbarungen trotz einer 51%igen Beteiligung am Kapital der Gesellschaft nicht die Verfügungsmacht aus, so dass eine Einbeziehung im Wege der Vollkonsolidierung nicht in Betracht kommt.

V. Währungsumrechnung

Bei der Aufstellung der Abschlüsse jedes einzelnen Konzernunternehmens werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung des Konzernunternehmens (Fremdwährungen) lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. An jedem Abschlussstichtag sind monetäre Posten in Fremdwährung mit dem gültigen Stichtagskurs umzurechnen. Nicht-monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind mit den Kursen umzurechnen, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Gültigkeit hatten. Zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertete nicht-monetäre Posten werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen bilanziellen Erfassung umgerechnet.

Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten.

VI. Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Dies gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer der Preisfestlegung für den Erwerb des jeweiligen Vermögenswertes oder die Übertragung der Schuld zum Bewertungsstichtag zugrunde legen würden, wobei davon ausgegangen wird, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Der beizulegende Zeitwert ist nicht immer als Marktpreis verfügbar. Häufig muss er auf Basis verschiedener Bewertungsparameter ermittelt werden. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit beobachtbarer Parameter und der Bedeutung dieser Parameter für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes im Ganzen wird der beizulegende Zeitwert den Stufen 1, 2 oder 3 zugeordnet. Die Unterteilung erfolgt nach folgender Maßgabe:

Eingangsparameter der Stufe 1 sind notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann.
Eingangsparameter der Stufe 2 sind andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt beobachtbar sind oder indirekt aus anderen Preisen abgeleitet werden können.
Eingangsparameter der Stufe 3 sind für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Parameter.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im vorliegenden Konzernabschluss ausgewiesen wird, werden in diese Bewertungshierarchie eingeordnet. SPORTTOTAL wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten für die Bemessung des Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist der Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren der Vorzug zu geben. Die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren ist möglichst niedrig zu halten.

VII. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für alle Konzerngesellschaften wurden einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden festgelegt, die sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert haben.

Die Bilanz wird nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden strukturiert. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Im Einzelnen stellen sich die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie folgt dar:

Unternehmenszusammenschlüsse

Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser bestimmt sich aus der Summe der zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte, der von den früheren Eigentümern des erworbenen Unternehmens übernommenen Schulden und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstrumente im Austausch gegen die Beherrschung des erworbenen Unternehmens. Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Transaktionskosten werden bei Anfall erfolgswirksam erfasst.

Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet, soweit keine Ausnahmetatbestände vorliegen, welche gemäß IAS 12 Ertragsteuern bzw. IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer, IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung oder IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche erfasst und bewertet werden.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich als Überschuss der Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen (sofern gegeben) über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt ermittelten beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden. Für den Fall, dass sich - auch nach nochmaliger Beurteilung - ein negativer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam erfasst.

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an Tochterunternehmen werden bei Zugang entweder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet und getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ausgewiesen. Nach dem Erwerb ergibt sich der Buchwert der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter aus dem Wert der Anteile bei der erstmaligen Erfassung zuzüglich des Anteils der nicht beherrschenden Gesellschafter an den nachfolgenden Eigenkapitalveränderungen.

Im Falle eines sukzessiven Unternehmenszusammenschlusses wird der zuvor von der Gesellschaft an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird erfolgswirksam erfasst.

Immaterielle Vermögenswerte

a) Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte

Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen erfasst. Die Abschreibungen werden linear über die erwartete Nutzungsdauer aufwandswirksam erfasst. Die erwartete Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und sämtliche Schätzungsänderungen prospektiv berücksichtigt. Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen erfasst.

Erworbene Software-Programme inkl. Lizenzen werden über einen Zeitraum von drei bis sechs Jahren abgeschrieben.

b) Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte sowie Forschungs- und Entwicklungskosten

Kosten für Forschungsaktivitäten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwendungen erfasst.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, welche sich aus der Entwicklungsphase eines internen Projekts ergeben, werden bilanziert, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes ist technisch realisierbar, so dass er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird.
Es besteht die Absicht und die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen, und hierfür sind adäquate technische, finanzielle oder sonstige Ressourcen verfügbar.
Der immaterielle Vermögenswert wird voraussichtlich einen wirtschaftlichen Nutzen erzielen
Die im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswerts zurechenbaren Aufwendungen sind verlässlich bestimmbar.

Der aktivierte Betrag umfasst die Aufwendungen ab dem Tag, an dem diese Bedingungen erstmals erfüllt sind. Wenn ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert nicht aktiviert werden kann bzw. wenn noch kein solcher vorliegt, werden die Entwicklungsaufwendungen in der Periode ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

In den Folgeperioden werden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Aktivierte Entwicklungskosten werden in der Regel über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben.

c) Geschäfts- oder Firmenwert

Der aus Unternehmenszusammenschlüssen resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird zu Anschaffungskosten abzüglich etwaig erforderlicher Wertminderungen bilanziert.

Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung wird der Geschäfts- oder Firmenwert auf diejenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (oder entsprechende Gruppen) des Konzerns aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeordnet wurde, werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Firmenwerten wird im SPORTTOTAL AG Konzern grundsätzlich der Nutzungswert der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit herangezogen. Die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit stellt hierbei das dem Firmenwert zuzuordnende Segment dar, es sei denn, es lassen sich innerhalb des Segments weitgehend unabhängige Zahlungszuflüsse etwa auf Ebene der rechtlichen Einheiten identifizieren.

Basis ist die vom Management erstellte Planung in ihrer jeweils aktuellen Fassung. Die Detailplanungsphase erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren. Für die Folgejahre werden die Ergebnisse anhand plausibler Annahmen über die künftige Entwicklung fortgeschrieben, sofern dies aufgrund des jeweiligen Geschäftsmodells sachgerecht erscheint. Die Planungsprämissen werden jeweils an den aktuellen Erkenntnisstand angepasst. Dabei werden Annahmen zu makroökonomischen Trends sowie historische Entwicklungen berücksichtigt.

Jeglicher Wertminderungsaufwand betreffend den Geschäfts- oder Firmenwert wird direkt in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Sachanlagen

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und sämtliche notwendige Schätzungsänderungen prospektiv berücksichtigt.

Folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern wurden zur Ermittlung der Abschreibungen zugrunde gelegt:

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Jahre
Technik und sonstige Ausrüstung 5 - 7
Übrige technische Anlagen und Maschinen 3 - 7
Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 - 10

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das SPORTTOTAL maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vor.

Die Ergebnisse, Vermögenswerte und Schulden assoziierter Unternehmen werden in den Konzernabschluss unter Verwendung der Equity-Methode einbezogen. Danach sind Anteile an assoziierten Unternehmen mit ihren Anschaffungskosten - angepasst um Veränderungen des Konzernanteils am seit dem Erwerbszeitpunkt entstandenen Gewinn oder Verlust sowie am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens - in die Konzernbilanz aufzunehmen.

Ein Überschuss der Anschaffungskosten über den erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Dieser ist Bestandteil des Buchwerts der Beteiligung und wird nicht gesondert auf das Vorliegen einer Wertminderung überprüft.

Latente Steuern

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie aus Konsolidierungsvorgängen.

Aktive latente Steuern werden für abzugsfähige temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz erfasst. Auf steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern gebildet, sofern damit zu rechnen ist, dass sie in den nächsten drei Jahren genutzt werden können. Passive latente Steuern werden für sämtliche zu versteuernden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz gebildet. Die Abgrenzungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation zu erwartenden Steuersatzes vorgenommen. Aktive latente Steuern werden mit passiven latenten Steuern verrechnet, wenn sie denselben Steuerschuldner betreffen und soweit sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und die weiteren Voraussetzungen für eine Aufrechenbarkeit gegeben sind.

Vorräte

Bei den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren zu Anschaffungskosten bzw. ggf. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert, der aus voraussichtlichen Verkaufserlösen abzüglich bis zum Verkauf anfallender Kosten ermittelt wird, angesetzt.

Unfertige Leistungen werden zu Herstellungskosten unter Einbeziehung direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie angemessener Teile der Gemeinkosten bewertet.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einer Vertragspartei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Sie werden nur dann in der Konzernbilanz angesetzt, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Die Bilanzierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und Schulden (Finanzinstrumente) erfolgt nach IFRS 9 wie folgt:

Klassifizierung

Die Zuordnung (Klassifizierung) finanzieller Vermögenswerte und Schulden im Zugangszeitpunkt erfolgt in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell und den vertraglichen Zahlungsströmen in die folgenden Bewertungskategorien:

Erfolgswirksam oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Schulden
Zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewertende finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Schulden

Letzterer Kategorie sind diejenigen Finanzinstrumente zuzuordnen, welche gehalten werden, um vertragliche Cashflows zu vereinnahmen, und zu Cashflows führen, welche ausschließlich aus Zins- und Tilgungsleistungen bestehen.

Der Konzern verfügt zum Stichtag ausschließlich über originäre (nicht-derivative) finanzielle Vermögenswerte und Schulden, welche dieser zweiten Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten" zuzuordnen sind.

Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewertenden finanziellen Vermögenswerten handelt es sich insbesondere um Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen sowie Barmittel und Bankguthaben. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, welcher in der Regel dem vereinbarten Transaktionspreis entspricht, zuzüglich etwaiger direkt zurechenbarer Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Bewertung

Nach IFRS 9 werden die Höhe der zu erfassenden Verluste und einer etwaigen Zinsvereinnahmung in einem dreistufigen Verfahren bestimmt. Danach sind bereits bei Zugang erwartete Verluste in Höhe des Barwertes eines erwarteten 12-Monats-Verlustes zu erfassen (Stufe 1). Liegt eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos vor, ist die Risikovorsorge bis zur Höhe der erwarteten Verluste der gesamten Restlaufzeit aufzustocken (Stufe 2). Mit Eintritt eines objektiven Hinweises auf Wertminderung hat die Zinsvereinnahmung auf Grundlage des Nettobuchwertes (Buchwert abzüglich Risikovorsorge) zu erfolgen (Stufe 3).

Wertminderungen werden somit zukunftsgerichtet in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, wobei die Ermittlung davon abhängig ist, ob es seit dem erstmaligen Ansatz des finanziellen Vermögenswerts zu einer signifikanten Erhöhung des Kreditausfallrisikos gekommen ist.

Hinsichtlich der langfristigen Ausleihung an eine nahestehende Person wird davon ausgegangen, dass eine signifikante Erhöhung des Kreditausfallrisikos seit der erstmaligen Erfassung des Vermögenswerts nicht vorliegt. Die zu berücksichtigende Wertminderung entspricht insoweit dem Anteil am erwarteten Gesamtausfallrisiko, welcher auf einen 12-Monats-Zeitraum entfällt. Bei der Beurteilung des erwarteten Gesamtausfallrisikos werden Annahmen über die voraussichtliche künftige Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Schuldners berücksichtigt. Dies betrifft insbesondere die erwartete Entstehung von Tantiemeansprüchen im Zusammenhang mit der geplanten Geschäftsentwicklung der SPORTTOTAL Gruppe, aufgrund derer sich im Zeitpunkt der Fälligkeit des Darlehens eine Aufrechnungslage ergeben würde.

Die sich aus der Gesamtwürdigung der Verhältnisse zum Stichtag ergebende Wertminderung der langfristigen Ausleihung war vor diesem Hintergrund unwesentlich.

Zu Einzelheiten der Sicherheitenposition und deren Entwicklung wird auf die Ausführungen unter Tz. (30) Angaben und Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen verwiesen.

Bei der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie von Vertragsvermögenswerten werden vereinfachend die über deren Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditausfälle zugrunde gelegt. Die Ermittlung der erwarteten Kreditausfälle erfolgt mit Hilfe einer Wertberichtigungsmatrix, innerhalb derer auf finanzielle Vermögenswerte innerhalb bestimmter vordefinierter Risikokategorien jeweils einheitliche erwartete Verlustquoten angewandt werden. Zu diesem Zweck werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach gemeinsamen Risikomerkmalen, insbesondere Überfälligkeitstagen, zusammengefasst. Vertragsvermögenswerte aus noch nicht fakturierten laufenden Arbeiten weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale auf wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus den entsprechenden Vertragsarten. Vor diesem Hintergrund wird davon ausgegangen, dass die erwarteten Verlustquoten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert für die Verlustquoten betreffend Vertragsvermögenswerte darstellen.

Die erwarteten Verlustquoten werden ausgehend von historischen Ausfallquoten ermittelt. Ergänzend fließen aktuelle und prognostische Informationen zu makroökonomischen Rahmenbedingungen (wie insbesondere die aktuelle weltweite Eintrübung der Konjunktur) ein, welche potenziell einen Einfluss auf das Zahlungsverhalten der Kunden haben.

Zahlungsmittel in Form von Barbeständen, auf Abruf zur Verfügung stehenden Bankguthaben sowie anderer kurzfristig hochliquider finanzieller Vermögenswerte, die im Zeitpunkt der Anschaffung eine Laufzeit von maximal drei Monaten aufweisen, werden ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Anwendung des Modells der erwarteten Kreditverluste nach IFRS 9 auf diese Vermögenswerte ergibt aufgrund der Bonitätsratings der Vertragspartner sowie aufgrund der kurzen Laufzeiten keine wesentliche Wertminderung.

Finanzielle Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige nicht derivative Verbindlichkeiten. Sie werden bei erstmaliger Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Nicht verzinsliche oder unterverzinsliche Verbindlichkeiten werden mit dem Barwert angesetzt und bis zu ihrer Fälligkeit periodengerecht aufgezinst.

Zusammengesetzte Finanzinstrumente bestehen in Form einer von der SPORTTOTAL AG emittierten Wandelanleihe. Diese wird entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Vereinbarung getrennt als finanzielle Verbindlichkeit und als Eigenkapitalinstrument erfasst. Bei der Option auf Wandlung, welche nur durch Austausch eines festen Betrags an flüssigen Mitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten gegen eine feste Anzahl eigener Eigenkapitalinstrumente erfüllt wird, handelt es sich um ein Eigenkapitalinstrument.

Zum Ausgabezeitpunkt wurde der beizulegende Zeitwert der Fremdkapitalkomponente anhand der für vergleichbare nicht wandelbare Instrumente geltenden Marktverzinsung ermittelt. Dieser Betrag wird als finanzielle Verbindlichkeit auf Basis der fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bis zur Erfüllung durch Wandlung oder Fälligkeit des Instruments bilanziert.

Die als Eigenkapital klassifizierte Wandeloption wurde durch Subtraktion des Wertes der Fremdkapitalkomponente von dem beizulegenden Zeitwert des gesamten Instruments bestimmt. Der resultierende Wert wurde als Teil des Eigenkapitals erfasst und unterliegt seither keiner Bewertung. Darüber hinaus verbleibt die als Eigenkapital klassifizierte Wandeloption so lange im Eigenkapital, bis die Wandeloption ausgeübt wird. Bei Ausübung wird der im Eigenkapital erfasste Betrag in das gezeichnete Kapital und in die Kapitalrücklagen umgegliedert. Falls die Wandeloption bei Fälligkeit nicht ausgeübt wird, verbleibt es bei einem Ausweis im Eigenkapital. Durch die Ausübung oder das Auslaufen der Wandeloption entstehen keine Gewinne oder Verluste.

Transaktionskosten, die im Zusammenhang mit dem Instrument stehen, werden auf die Fremd- und Eigenkapitalkomponente in Relation zur Verteilung der Nettoerlöse aufgeteilt. Die der Eigenkapitalkomponente zuzurechnenden Transaktionskosten werden direkt im Eigenkapital erfasst. Die der Fremdkapitalkomponente zuzurechnenden Transaktionskosten sind im Buchwert der Verbindlichkeit enthalten und werden über die Laufzeit der Wandelanleihe unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Leasingverhältnisse

Die Gesellschaften der SPORTTOTAL Gruppe mieten Büro- und Lagerflächen an verschiedenen Standorten. Für die Mitarbeitern zur Verfügung gestellten Fahrzeuge bestehen in der Regel Leasingverträge. Daneben bestehen in Einzelfällen Leasingverträge über technische Ausstattung sowie immaterielle Vermögenswerte.

Miet- und Leasingverträge werden in der Regel über feste Laufzeiten zwischen 2 und 10 Jahren geschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen enthalten. Mietverträge werden in der Regel frei verhandelt und enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Vertragskonditionen. Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen.

Bis einschließlich 2018 wurden Leasingverhältnisse entweder als Finanzierungs- oder als Operating-Leasingverhältnis eingestuft. Zahlungen im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen wurden linear über die Vertragslaufzeit aufwandswirksam erfasst.

Seit dem 1. Januar 2019 wird für Leasinggegenstände ab dem Zeitpunkt, an dem dieser der SPORTTOTAL AG zur Verfügung steht, ein Nutzungsrecht sowie korrespondierend eine Leasingverbindlichkeit ausgewiesen. Für die vereinbarten Leasingraten wird ein Zinsanteil nach der Effektivzinsmethode ermittelt, welcher über die Laufzeit des Leasingverhältnisses aufwandswirksam erfasst wird. Das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren der beiden Zeiträume Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrages abgeschrieben.

Der Übergang auf die neue Leasingbilanzierung nach IFRS 16 erfolgte nach der modifiziert retrospektiven Methode unter Beibehaltung der nach IAS 17 ermittelten Vorjahreszahlen.

Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (Laufzeit kürzer als zwölf Monate) und Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, werden weiterhin linear als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr 2019 betrug der entsprechende Aufwand T€ 71 bzw. T€ 40.

Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zum Barwert der vereinbarten festen und variablen Leasingzahlungen sowie etwaiger erwarteter Restwertgarantien erfasst. Zahlungen für Kaufoptionen/Kündigungsoptionen werden nur berücksichtigt, wenn deren Ausübung hinreichend sicher ist.

Leasingzahlungen werden mit dem internen Zinssatz des Leasingverhältnisse abgezinst, sofern dieser verlässlich und leicht bestimmbar ist. Sofern dies nicht der Fall ist, erfolgt die Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz, d.h. dem Zinssatz, der im Falle eines vollständig fremdfinanzierten Kaufs des jeweiligen Vermögenswerts aufgewendet werden müsste.

Für eine Vielzahl von Verträgen bestehen Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Diese können in der Regel ausschließlich durch die SPORTTOTAL AG, nicht jedoch durch den Vermieter/Leasinggeber ausgeübt werden. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen ergebende Änderungen der Vertragslaufzeit von Leasingverhältnissen werden nur dann bei der Ermittlung der Leasingverbindlichkeit berücksichtigt, wenn die Ausübung unter Würdigung sämtlicher zum Stichtag jeweils bestehenden Tatsachen und Umstände hinreichend sicher ist.

Die Folgebewertung der bilanzierten Leasingverpflichtungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten durch Aufzinsung nach der Effektivzinsmethode unter Berücksichtigung der bereits gezahlten Leasingraten und der jeweils aktuellen Erkenntnisse zur voraussichtlichen Vertragslaufzeit.

Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten angesetzt, welche im Wesentlichen dem abgezinsten Wert der korrespondierenden Leasingverbindlichkeit entsprechen. Darüber hinaus werden folgende Posten in die Ermittlung der Anschaffungskosten einbezogen:

Bei oder vor Bereitstellung des Leasinggegenstands an den Leasinggeber geleistete Zahlungen
Direkte Kosten im Zusammenhang mit dem Vertragsabschluss
Geschätzte Kosten der Demontage, Wiederherstellung oder Rückversetzung in den verlangten Zustand

Nutzungsrechte werden in der Konzernbilanz in einem gesonderten Posten ausgewiesen. Die Zusammensetzung der Nutzungsrechte nach Gruppen von Vermögenswerten ist in Tz. (3) enthalten. Die Folgebewertung der Nutzungsrechte erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen. Die Abschreibung der Nutzungsrechte erfolgt grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses, es sei denn, die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswerts ist kürzer.

Anteilsbasierte Vergütungen

Die Berechnung der Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen erfolgt anhand finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage anerkannter Optionspreismodelle.

Anteilsbasierte Vergütungen, die durch Eigenkapitalinstrumente beglichen werden, werden im Zeitpunkt der Gewährung mit dem beizulegenden Zeitwert der bis dahin erdienten Eigenkapitalinstrumente angesetzt. Der im Zeitpunkt der Gewährung (einmalig) ermittelte beizulegende Zeitwert der Verpflichtung wird ratierlich über den Erdienungszeitraum (Sperrfrist) als Personalaufwand erfasst und direkt mit der Kapitalrücklage verrechnet.

Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich werden als sonstige Rückstellungen angesetzt und an jedem Abschlussstichtag zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Die Aufwendungen werden über den Erdienungszeitraum als Personalaufwand erfasst (vgl. Ausführungen unter Tz. (21) zu Rückstellungen sowie Tz. (31) zu anteilsbasierten Vergütungen).

Pensionsverpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen werden mittels des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) ermittelt und betreffen eine an ein ehemaliges Vorstandsmitglied gewährte Einzelversorgungszusage (leistungsorientierter Versorgungsplan). Die Bewertung erfolgt jährlich durch einen unabhängigen versicherungsmathematischen Gutachter auf der Grundlage der zum jeweiligen Abschlussstichtag bestehenden Erwartungen für den Zeitraum, über den die Verpflichtung zu erfüllen ist.

Neubewertungen aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst. Sie sind Teil der Gewinnrücklagen und werden nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Der Zinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Laufender oder nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ergibt sich regelmäßig nicht.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines Ereignisses der Vergangenheit besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrages zuverlässig schätzbar ist. Rückstellungen werden abgezinst, sofern der Effekt hieraus wesentlich ist. Effekte aus der Aufzinsung von Rückstellungen werden im Zinsaufwand ausgewiesen.

Rückstellungen für belastende Verträge werden erfasst, wenn der erwartete wirtschaftliche Nutzen aus dem Vertrag die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen unterschreitet. Die Rückstellung wird mit dem niedrigeren Wert aus dem Barwert der Erfüllungsverpflichtung oder einer möglichen Entschädigung bzw. Strafzahlung bei Ausstieg aus dem Vertrag bzw. bei Nichterfüllung passiviert.

Rückstellungen werden regelmäßig überprüft und bei neuen Erkenntnissen oder geänderten Umständen angepasst.

Erlösrealisation

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn die Kontrolle über das Gut oder die Dienstleistung auf den Käufer übergegangen sind. Die Bewertung erfolgt nach Maßgabe der vereinbarten Gegenleistung, soweit deren Eingang wahrscheinlich ist.

Die SPORTTOTAL Gruppe verfügt über die im Folgenden dargestellten wesentlichen Erlösquellen. Die Kategorisierung entspricht der Abgrenzung der berichtspflichtigen Segmente (vgl. Ausführungen unter Kapitel D) Segmentberichterstattung).

Geschäftssegment "VENUES"

Wesentlicher Erlöstreiber im Bereich VENUES sind internationale Großprojekte im Bereich der technischen Ausstattung von Rennstrecken sowie sonstiger Sport- und Begegnungsstätten aller Art. Die Ausgestaltung entsprechender Verträge erfolgt jeweils individuell entsprechend den spezifischen Kundenanforderungen in der Regel als Werkvertrag, häufig in Form einer EPC (Engineering-Procurement-Construction)-Vereinbarung, im Rahmen derer die SPORTTOTAL VENUES GmbH für Planung, Beschaffung der technischen Komponenten, deren kundenspezifische Be- und Verarbeitung und (Vor-)Montage sowie die schlüsselfertige Inbetriebnahme aller beauftragten Systeme vor Ort verantwortlich ist.

Im internationalen Kontext werden entsprechende Verträge oftmals nach den Vorgaben der FIDIC (Fédération Internationale des Ingenieurs Conseils (frz.) bzw. International Federation of Consulting Engineers (engl.)) gestaltet. Standardisierte Verträge existieren jedoch nicht, da jedes Projekt spezifische Besonderheiten aufweist und damit stets der Erarbeitung kundenindividueller Lösungen bedarf, welche entsprechend auf den Einzelfall zugeschnittene einzelvertragliche Regelungen notwendig machen.

Die Erlösrealisation erfolgt bei Kontrollübergang und somit in Abhängigkeit von den Details der jeweiligen vertraglichen Vereinbarungen und der tatsächlichen Projektdurchführung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen, wobei im letzteren Fall die Fortschrittsmessung inputorientiert nach dem Verhältnis der bereits entstandenen Kosten zu den erwarteten Kosten erfolgt. Die Erlösrealisation erfolgt mit Kontrollübergang auf den Kunden, wobei für die Entscheidung betreffend Höhe und zeitlichen Anfall der Erlösrealisation regelmäßig insbesondere folgende Aspekte zu beurteilen sind:

Erlangung der Verfügungsgewalt/Abnahme durch den Kunden (für zeitpunktbezogene Realisation)
Alternative Verwendungsmöglichkeit der zu erstellenden Anlage und
Rechtsanspruch der SPORTTOTAL auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen inklusive einer angemessenen Marge (für zeitraumbezogene Realisation)

Aufwendungen der Akquise- und Planungsphase werden je nach Vertragsgestaltung als Vertragsvermögenswerte erfasst und über die Vertragslaufzeit abgeschrieben.

Die Zahlungsbedingungen sehen in der Regel weitreichende durch den Auftraggeber zu leistende Anzahlungen vor. Gleichwohl handelt es sich hierbei in der Regel nicht um wesentliche Finanzierungskomponenten, da Leistungserbringung und Zahlungseingänge in engem zeitlichen Zusammenhang erfolgen und die typischen Projektlaufzeiten zudem häufig kleiner als ein Jahr sind. Der Ausweis erhaltener sowie fälliger angeforderter Anzahlungen erfolgt unter den Vertragsverbindlichkeiten.

Geschäftssegment "DIGITAL"

Die sporttotal.tv gmbh betreibt ein Portal für Online-Sportvideos und Livestreaming, im Rahmen dessen die Sportstätten von Amateur- und Nischensportvereinen mit einer speziellen Kameratechnik ausgestattet werden, die es erlaubt, dort stattfindende Sportereignisse automatisiert live zu übertragen und on-demand verfügbar zu machen. Erlöse werden in diesem Zusammenhang aktuell durch (geringe) monatliche Nutzungspauschalen sowie im Wesentlichen in Form von Werbeeinnahmen sowie durch Sponsoring-Vereinbarungen erzielt.

Mit den einzelnen Werbekunden werden in der Regel längerfristige Rahmenverträge abgeschlossen, deren Gegenstand die zu erbringenden Werbeleistungen (Media-Volumen), ggf. gewährte Rabatte und sonstige Absprachen sowie die Zahlungsbedingungen sind.

Branchentypisch werden häufig Tauschgeschäfte (Bartergeschäfte) über unterschiedliche Werbeleistungen vereinbart. Die Höhe der vereinnahmten Erlöse bestimmt sich hierbei nach dem Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung. Die Bewertung erfolgt wie bei Bartransaktionen unverändert gegenüber der bisherigen Vorgehensweise (IAS 18.10) netto nach gewährten Barrabatten. Umsatzerlöse aus dem Tausch von Werbeleistungen und anderen Dienstleistungen werden nur dann erfolgswirksam realisiert, wenn art- und wertmäßig unterschiedliche Dienstleistungen getauscht werden und die Höhe des Umsatzerlöses verlässlich bewertet werden kann.

Naturalrabatte sind ebenso wenig Gegenstand der aktuell bestehenden Vereinbarungen wie andere Absprachen, welche zu einer Würdigung als Mehrkomponentenvertrag führen würden.

Die sporttotal.tv erbringt aktuell Werbeleistungen im Wesentlichen in Form von Online-Bannerwerbung, In-Stream-Werbespots sowie Herstellung/Bereitstellung von werbewirksamen Inhalten. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Geschäftsmodells erfolgt die Realisierung von Werbeerlösen sowohl im Zusammenhang mit der Schaltung von Online-Werbebannern als auch mit In-Stream-Werbespots entsprechend der Ausgestaltung der individuellen vertraglichen Vereinbarungen entweder zeitraum- oder zeitpunktbezogen (letzteres z.B. bei Ausstrahlung). Die Abrechnung erfolgt in der Regel monatlich (z.B. auf der Grundlage der jeweils ermittelten werberelevanten Views). Sponsoringerlöse werden in der Regel linear über die Laufzeit der entsprechenden Vereinbarung vereinnahmt.

Geschäftssegment "LIVE"

Die überwiegende Anzahl der im Geschäftssegment "LIVE" aktuell existierenden Verträge mit Kunden betrifft jeweils ein oder mehrere zeitlich genau bestimmte singuläre Ereignisse. Dies sind im Wesentlichen (Renn-)Sportereignisse wie beispielsweise das ADAC TOTAL 24-Stunden-Rennen, (Firmen-)Veranstaltungen oder Reisen (im Rahmen der Porsche Experience). In der Regel sind die hiermit einhergehenden Erlöse, wie bereits in der Vergangenheit, zeitpunktbezogen zu vereinnahmen. Ausnahmen bestehen etwa für Lizenzvereinbarungen.

Im Falle der Planung, Konzeption, Durchführung, Medialisierung von Ereignissen erfolgt die Abrechnung der vereinbarten Gegenleistung in der Regel nach Abschluss der Veranstaltung in einer Summe unter Gewährung üblicher Zahlungsziele. Für gebuchte Reisen ist in der Regel nach Vertragsschluss eine Anzahlung in Höhe von 25% des Reisepreises fällig, wobei der Restbetrag vier Wochen vor Reiseantritt zu entrichten ist.

Zinsen

Zinsen werden im Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berücksichtigen laufende Ertragsteuern sowie latente Steuern und werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sofern nicht die zugrunde liegenden Sachverhalte im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind oder sofort mit dem Eigenkapital verrechnet werden.

Laufende Steuern werden auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr in Übereinstimmung mit den geltenden Steuergesetzen ermittelt. Erwartete und tatsächlich geleistete Steuernachzahlungen für Vorjahre werden einbezogen.

Die Ermittlung von latenten Ertragsteueransprüchen und -schulden erfolgt bilanzorientiert (Verbindlichkeitenmethode). Für den Konzernabschluss werden latente Steuern für temporäre Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und deren steuerlichen Wertansätzen sowie für steuerliche Verlustvorträge ermittelt. Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass künftig ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur Verfügung steht, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und noch nicht genutzten Verlustvorträge verrechnet werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird zu jedem Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren. Der Ausweis der Wertminderung erfolgt im Steueraufwand.

Bei der Berechnung latenter Steuerschulden und Steueransprüche kommen mangels anderweitiger Erwartungen der aktuelle Körperschaftsteuersatz von 15% zuzüglich hierauf Solidaritätszuschlag von 5,5% sowie ein Gewerbesteuersatz von 16,63% zur Anwendung.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird grundsätzlich sowohl als unverwässertes als auch als verwässertes Ergebnis ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im jeweiligen Geschäftsjahr ausgegebenen Aktien dividiert wird. Beim verwässerten Ergebnis pro Aktie wird das bereinigte Konzernergebnis durch die Anzahl der ausstehenden Aktien unter der Annahme, dass alle potenziell verwässernden Rechte ausgeübt werden, dividiert. Sofern ausschließlich solche potenziellen Stammaktien vorliegen, welche zu einem Verwässerungsschutz führen, werden diese nicht in die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses einbezogen.

VIII. Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen bei der Bilanzierung und Bewertung

Die Aufstellung eines im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlusses erfordert Ermessensentscheidungen sowie Annahmen und Schätzungen, die sich unter anderem auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten der Berichtsperiode auswirken.

Den Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand beruhen. Insbesondere wurden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegenden Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des globalen und branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt. Durch von den Annahmen abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Wenn die tatsächliche Entwicklung von der erwarteten abweicht, werden die Prämissen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betreffenden Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst.

Am Bilanzstichtag hat der Vorstand im Wesentlichen folgende Ermessensentscheidungen und zukunftsbezogenen Annahmen getroffen und/ oder geändert sowie wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten identifiziert, durch welche ein Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird.

Erlöse aus der Durchführung von Erlebnisreisen und (Fahr-)veranstaltungen

Ein wesentlicher Geschäftsbereich im Segment LIVE betrifft die Konzeption, Planung, Vermarktung und Durchführung von Erlebnisreisen und (Fahr-)Veranstaltungen im Rahmen der "Porsche Experience" durch die Konzerngesellschaft SPORTTOTAL EVENT GmbH.

Für die Frage, ob die von den Kunden in diesem Zusammenhang vereinnahmten Gegenleistungen in voller Höhe als Umsatzerlöse des SPORTTOTAL Konzerns auszuweisen sind, ist zu prüfen, ob die SPORTTOTAL EVENT GmbH im Hinblick auf die von ihr durchgeführten Tätigkeiten als Prinzipal einzustufen ist oder als Agent lediglich Vermittlungsleistungen erbringt.

Ein Prinzipal erbringt Dienstleistungen in eigener Verantwortung für eigene Rechnung unter Verwendung von Ressourcen, über die er zuvor die Verfügungsgewalt erlangt hat (in Form der Übertragung von Nutzen und Lasten).

Von der Erlangung der Verfügungsgewalt über die benötigten Ressourcen ist regelmäßig auszugehen, wenn verschiedene Güter und Dienstleistungen für die Erbringung der eigenen Dienstleistung gegenüber dem Kunden kombiniert werden (wesentlichen Integrationsleistung im Sinne des IFRS 15 B35 A Buchst. c). Die ist aus Sicht des Vorstands der Fall, da die SPORTTOTAL EVENT GmbH auf eigenes Risiko Leistungen verschiedenster Anbieter einkauft und diese zu hochwertigen, individuellen Reisen und/oder (Fahr-)Veranstaltungen zusammenstellt.

Gegen die Einstufung als Prinzipal könnte sprechen, dass das im Zusammenhang mit den durchgeführten Reisen und (Fahr-)Veranstaltungen erzielte Ergebnis des Konzerns weder unmittelbar noch ausschließlich vom Reise- und Veranstaltungsaufkommen oder von den bei den einzelnen Reisen und Veranstaltungen realisierten Margen abhängig ist.

Die Vereinbarung mit dem Auftraggeber sieht demgegenüber eine Vergütung vor, deren Gesamthöhe von der Erreichung bestimmter qualitativer und quantitativer Ziele abhängig ist. Diese Ziele werden jährlich nach Art und Höhe neu definiert und betreffen beispielsweise das Gesamtergebnis aller Veranstaltungen, die Anzahl der Teilnehmer, die Kundenzufriedenheit, die Katalogauslastung o.ä..

Vor diesem Hintergrund liegt ein Teil, wenn auch nicht der überwiegende Teil, der sich aus der Qualität der operativen Abwicklung ergebenden Chancen und Risiken bei der SPORTTOTAL EVENT GmbH. Darüber hinaus trägt die SPORTTOTAL EVENT GmbH das Ausfallrisiko betreffend die gegenüber den Teilnehmern bestehenden Forderungen

Insgesamt steht der SPORTTOTAL EVENT GmbH aus den Vertragsverhältnissen mit den Teilnehmern somit ein gewisser, von ihr beeinflussbarer Nutzen zu.

Da es aus Sicht des Vorstands für die Qualifizierung als Prinzipal nicht auf das Innehaben sämtlicher Chancen und Risiken ankommt, geht dieser - auch unter Würdigung aller übrigen Umstände - von einer Prinzipalstellung der SPORTTOTAL EVENT GmbH im Hinblick auf die Durchführung von Erlebnisreisen und (Fahr-)Veranstaltungen aus mit der bilanziellen Folge, dass die von Kunden vereinnahmten Gegenleistungen in voller Höhe als Umsatzerlöse der SPORTTOTAL Gruppe ausgewiesen werden.

Geschäfts- oder Firmenwert

Für die Bestimmung des Vorliegens einer Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist es erforderlich, den Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher die Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, zu ermitteln. Die Berechnung des Nutzungswertes bedarf der Schätzung künftiger Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie eines geeigneten Abzinsungssatzes für die Barwertberechnung. Faktoren wie geringere als erwartete künftige Ergebnisse und daraus resultierende niedrigere Nettozahlungsströme sowie Änderungen der Abzinsungssätze können zu einer Wertminderung führen.

Der Buchwert der zum 31.12.2019 ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte betrug T€ 90 (i.Vj. T€ 940).

Latente Steuern

Die Werthaltigkeit insbesondere der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge ist von der zukünftigen Gewinnentwicklung und der Möglichkeit der Verrechnung abhängig. Die tatsächlich erwirtschafteten Gewinne können von den erwarteten Gewinnen abweichen.

Ebenso kann sich die Steuergesetzgebung und damit die Möglichkeit der Verrechnung ändern, so dass sich Auswirkungen auf die in künftigen Berichtsperioden zu bilanzierenden Ansprüche ergeben.

Der Buchwert der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge betrug zum aktuellen Bilanzstichtag T€ 0 (Vorjahr: T€ 776).

Anteilsbasierte Vergütungen

Die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts anteilsbasierter Vergütungen bedarf der Auswahl eines geeigneten Bewertungsmodells in Abhängigkeit von den Bedingungen der Vereinbarungen. Es kommt ein Optionspreismodell nach Black/Scholes zum Einsatz mit den wesentlichen Inputfaktoren Volatilität der Aktie, Aktienkurs sowie Laufzeit der Vereinbarungen. Bei anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich muss die Verpflichtung am Ende jedes Berichtszeitraums sowie zum Erfüllungszeitpunkt neu ermittelt werden. Dies erfordert eine Neubeurteilung der vorgenommenen Schätzungen zu jedem Abschlussstichtag. Der Buchwert der Verpflichtungen für anteilsbasierte Vergütungen betrug zum Stichtag T€ 27 (i.Vj. T€ 1).

C) Erwerb von Tochtergesellschaften

Die sporttotal.tv gmbh hat in 2019 die Mehrheit der Anteile an der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, erworben.

Gemäß der ursprünglichen Planung sollte diese Gesellschaft die internationale Expansion der von der sporttotal.tv gmbh entwickelten und im Wesentlichen national eingeführten Sportstreaming-Plattform übernehmen und zugleich als Technologie-Hub ausgebaut werden.

Der Erwerb erfolgte in zwei Tranchen, indem die sporttotal.tv gmbh bei Gründung der Gesellschaft im Mai 2019 51% der Anteile zum Nominalwert von T€ 15,3 gezeichnet und im Folgenden weitere 14,7% zum Kaufpreis von T€ 30 erworben hat.

Aufgrund der Mehrheitserfordernisse in der Gesellschafterversammlung sowie vor dem Hintergrund der Besetzung und der in der Unternehmensverfassung (insbesondere den Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat) vorgesehenen Kompetenzen der Gesellschaftsorgane lag trotz einer Beteiligungsquote von mehr als 50% eine Beherrschung zunächst nicht vor, so dass eine Einbeziehung der Gesellschaft in den Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG im Wege der Vollkonsolidierung nicht in Betracht kam und die 51%ige Beteiligung am Kapital der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, zunächst zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen wurde.

Im Verlaufe des Dezember 2019 hat die sporttotal.tv gmbh im Zuge einer Auseinandersetzungsvereinbarung mit den zu diesem Zeitpunkt noch beteiligten Gesellschaftern die Beherrschung über die SPORTTOTAL International S.A. erlangt und diese folglich per 31.12.2019 erstmalig vollumfänglich in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Auseinandersetzungsvereinbarung war aufgrund zunehmender und am Ende unüberwindbarer Differenzen im Kreise der Gründungsgesellschafter betreffend die weitere Entwicklung der Gesellschaft sinnvoll und notwendig geworden. Vor diesem Hintergrund bestand nach damaliger Einschätzung des Management ein bedeutendes wirtschaftliches Interesse an der Übernahme der verbleibenden ausstehenden Anteile, um die für die SPORTTOTAL International S.A. vorgesehene Geschäftsentwicklung im Sinne der SPORTTOTAL Gruppe weiterzuführen und somit möglichen Schaden von der SPORTTOTAL Gruppe abzuwenden.

Verschiedene im Nachgang zu der Auseinandersetzungsvereinbarung gewonnene Erkenntnisse veranlassten das Management zu der Einschätzung, dass bereits im Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung die Voraussetzungen für das Vorliegen eines Geschäftsbetriebs ("Business") im Sinne des IFRS 3 - Unternehmenszusammenschlüsse nicht mehr gegeben waren. Insbesondere fehlte es bereits zu diesem Zeitpunkt an substanziellen Prozessen (etwa verkörpert durch eine organisierte Belegschaft mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen), mit denen aus vorhandenen Ressourcen künftige Leistungen (Outputs) und entsprechende Erträge generiert werden könnten.

Insoweit war für die erstmalige Einbeziehung der SPORTTOTAL International S.A. in den Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG vom Erwerb einer Gruppe von Vermögenswerten und Schulden auszugehen mit der Folge, dass der gezahlte Kaufpreis den übernommenen Vermögenswerten und Schulden im Verhältnis ihrer beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen ist.

Nachdem sich bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses Erkenntnisse konkretisiert haben, dass das ursprünglich für die Weiterentwicklung der SPORTTOTAL International S.A. vorgesehene Konzept von vornherein nicht realistisch umsetzbar war, konnte von einer Werthaltigkeit eines Großteils der übernommenen Vermögenswerte nicht mehr ausgegangen werden. Es ergab sich aus der Übernahme der ausstehenden Anteile somit ein Verlust, welcher sich wie folgt zusammensetzt:

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T€
Übertragene Gegenleistung 40
zuzüglich passivische Abgrenzung ("Deferred gains") -1.262
abzüglich beizulegender Zeitwert des identifizierten erworbenen Nettovermögens -3.298
Verlust aus dem Erwerb der SPORTTOTAL International S.A. (Vermögenswerten und Schulden) 2.076

Die Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden der SPORTTOTAL International S.A. sowie ihrer Tochtergesellschaft SPORTTOTAL France SAS entsprachen im Zeitpunkt der Übernahme nach aktuellen Erkenntnissen im Wesentlichen den Buchwerten und setzten sich zum Erwerbszeitpunkt 31.12.2019 wie folgt zusammen:

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Langfristige Vermögenswerte T€
Sachanlagen 1
Finanzanlagen 10
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel 81
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 127
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.124
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.393
Saldo -3.298

Da sich SPORTTOTAL bereits im Rahmen der Auseinandersetzungsvereinbarung im Dezember 2019 zur Übernahme sämtlicher ausstehender Anteile verpflichtet hatte (vgl. Ausführungen unter Tz. (37) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag), waren Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis, namentlich aus dem Verlust im Zusammenhang mit der Erlangung der Kontrolle über die SPORTTOTAL International S.A., nicht auszuweisen.

Der Nettoabfluss von Zahlungsmitteln bei Erlangung der Beherrschung der erstmaligen Einbeziehung der Gesellschaften in den Konzernabschluss beläuft sich bei Kaufpreiszahlungen von T€ 40, erfolgten Darlehensgewährungen an die Gesellschaft von T€ 150 sowie erworbenen Zahlungsmitteln von T€ 81 auf insgesamt T€ -109.

Auf den Konzern entfallende Ergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen den Konzerngesellschaften und der SPORTTOTAL International S.A. wurden während des Jahres (lediglich) anteilig eliminiert. Da der Wert der Beteiligung aufgrund negativer anteiliger Ergebnisse ausschließlich in einer Nebenrechnung fortgeschrieben wurde, wurden anteilige Zwischengewinne unterjährig als passivischer Abgrenzungsposten eigener Art ("Deferred gains") in der Konzernbilanz ausgewiesen Der Posten wurde im Rahmen der Ermittlung des anlässlich des Erwerbs der ausstehenden Anteile an der SPORTTOTAL International S.A. entstandenen Verlusts ergebniswirksam aufgelöst.

Weitere Auswirkungen des Erwerbs auf die Ergebnisse des Konzerns ergaben sich im Geschäftsjahr aufgrund des Erstkonsolidierungszeitpunkts 31.12.2019 Zeitpunkts der erstmaligen Einbeziehung- nicht.

D) Segmentberichterstattung

Die SPORTTOTAL Gruppe verfügt im Bereich des Sports über ein breit gefächertes Leistungsportfolio, welches unter anderem die Vermarktung, Produktion und Übertragung von Sport- und Erlebnisveranstaltungen sowie die technische Ausstattung von Sport- und Begegnungsstätten aller Art umfasst. Die diversen Aktivitäten der Gruppe werden in den drei Geschäftsfeldern LIVE, VENUES und DIGITAL zusammengefasst, welche jeweils berichtspflichtige Segmente im Sinne des IFRS 8 darstellen.

Die Segmentierung verfolgt das Ziel, innerhalb eines Geschäftsfelds solche Aktivitäten zu bündeln, welche hinsichtlich der wirtschaftlichen Einflussfaktoren auf das jeweilige Geschäftsmodell möglichst homogen sind. Insoweit kann der Segmentierung bereits eine Kategorisierung der Erlöse aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15.116 i.V.m. IFRS 15.B89a entnommen werden, die sich aus der folgenden Beschreibung der Segmente ergibt.

Im Segment LIVE werden die Aktivitäten der CONTENT MARKETING, der LIVE und der EVENT rund um Veranstaltungen im Sport- und Automotive-Bereich gebündelt. Hier werden die Kompetenzen in den Bereichen Vermarktung, Konzeption, Planung, Durchführung und Medialisierung unter anderem von Großveranstaltungen (z.B. ADAC TOTAL 24h Rennen) umgesetzt.

Redaktionelle Dienstleistungen, insbesondere im Branded Content Umfeld, sowie die Konzeption, Organisation und Durchführung entsprechender Live-Erlebnisse (z.B. Fahrveranstaltungen im Rahmen der Porsche Experience) ergänzen das Dienstleistungsportfolio. Konzepte und kreative Strategien werden dabei sowohl für klassische TV Sender als auch für digitale Plattformen umgesetzt.

Im Segment VENUES werden die Aktivitäten im Bereich Rennsporttechnologie gebündelt. Hier erfolgen Konzeption Planung, Herstellung (letzteres im Wesentlichen in Form von Software-Entwicklung), Lieferung und Inbetriebnahme von elektronischer Infrastruktur für Rennstrecken und Sportstätten aller Art.

Das Segment DIGITAL ist aktuell durch die sporttotal.tv gmbh repräsentiert, die mit einem innovativen Kamerasystem Liveübertragungen aus dem Bereich des Amateur- und Nischensports über einen Streaming-Dienst (via www.sporttotal.tv und die zugehörige App sowie über die gängigen Social Media Kanäle) ermöglicht.

Die als eigenständige Profit Center agierenden Tochtergesellschaften des Konzerns sind den Segmenten entsprechend der Art ihrer Geschäftstätigkeit (Produkt-/Dienstleistungsportfolio, Tätigkeitsschwerpunkt) zugeordnet, so dass innerhalb der Segmente ähnliche wirtschaftliche Merkmale (z.B. Zielkunden, Vertriebswege etc.) bestehen.

Auf Ebene der Segmente werden die nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften ermittelten Ergebnisse vor Zinsen und Steuern (EBIT) durch den Vorstand der SPORTTOTAL AG als obersten Entscheidungsträger (Chief Operating Decision Maker = CODM) für Zwecke der Erfolgsmessung sowie als Entscheidungsgrundlage betreffend die Ressourcenallokation innerhalb der Gruppe überwacht.

Aufgrund der überschaubaren Größe und Komplexität der Organisation nehmen die Mitglieder des Vorstands neben ihrer Funktion als oberster Entscheidungsträger jeweils auch die Funktion eines Segmentmanagers für ein oder mehrere Segmente wahr.

Die Segmentberichterstattung stellt sich für das Geschäftsjahr 2019 wie folgt dar:

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Umsatz und Ergebnis nach Segmenten 2019 Umsatz davon Umsatz extern davon Umsatz intern EBIT EBT
VENUES 8.115 T€ 7.303 T€ 813 T€ -1.658 T€ -1.671 T€
DIGITAL 2.889 T€ 2.441 T€ 448 T€ -7.560 T€ -8.056 T€
LIVE 29.116 T€ 28.762 T€ 355 T€ 776 T€ 779 T€
Summe Segmente 40.121 T€ 38.505 T€ 1.615 T€ -8.442 T€ -8.948 T€
Sonstige / Überleitung -1.615 T€ 0 T€ -1.615 T€ -6.167 T€ -5.914 T€
SPORTTOTAL - Gruppe 38.505 T€ 38.505 T€ 0 T€ -14.609 T€ -14.862 T€

Im Vorjahr ergaben sich Umsatzerlöse und Ergebnisse nach Segmenten wie folgt:

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Umsatz und Ergebnis nach Segmenten 2018 Umsatz davon Umsatz extern davon Umsatz intern EBIT EBT
VENUES 1.446 T€ 986 T€ 460 T€ -1.422 T€ -1.417 T€
DIGITAL 2.808 T€ 2.808 T€ 0 T€ -3.705 T€ -3.993 T€
LIVE 34.024 T€ 33.847 T€ 177 T€ 1.013 T€ 1.005 T€
Summe Segmente 38.278 T€ 37.641 T€ 637 T€ -4.114 T€ -4.405 T€
Sonstige / Überleitung -637 T€ 0 T€ -637 T€ -3.893 T€ -3.667 T€
SPORTTOTAL - Gruppe 37.641 T€ 37.641 T€ 0 T€ -8.007 T€ -8.072 T€

Die Zeile "Sonstige/Überleitung" betrifft Bereiche und Geschäftsaktivitäten, welche nicht als berichtspflichtiges Segment im Sinne des IFRS 8 zu klassifizieren sind sowie Konsolidierungseffekte.

Die Konzernobergesellschaft SPORTTOTAL AG fungiert als Führungs- und Finanzholding und erwirtschaftete im Berichtsjahr keine wesentlichen eigenen Umsätze. In der Zeile Sonstige/ Überleitung werden gruppeninterne Umsatzerlöse mit T€ 1.615 (Vorjahr T€ 637) eliminiert.

Das in der Überleitungszeile ausgewiesene Ergebnis beinhaltet im Wesentlichen die Aufwendungen der administrativen Bereiche der SPORTTOTAL Gruppe und somit Aufwendungen, welche entweder kein berichtspflichtiges Segment im Sinne des IFRS 8 darstellen oder den berichtspflichtigen Segmenten aufgrund fehlender Zuordenbarkeit nicht weiterbelastet wurden.

Von den Umsatzerlösen des Konzerns in Höhe von T€. 38.505 (Vorjahr: T€ 37.641) entfallen T€ 5.958 (Vorjahr: T€ 4.240) auf Umsätze mit dem jeweils größten Kunden des Konzerns. Diese Umsatzerlöse werden im Segment VENUES erbracht. Im Jahre 2018 wurden im Segment LIVE durch einen weiteren Kunden T€ 4.240 Umsätze erbracht. Kein anderer einzelner Kunde hat in 2019 oder 2018 10% oder mehr zum Konzernumsatz beigetragen.

Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von T€ 2.350 betreffen mit T€ 2.114 im Wesentlichen das Segment DIGITAL.

E) Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz und zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

(1) Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte

Zum 31.12.2019 ergibt sich folgende Zusammensetzung und Entwicklung:

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Software-Programme und Anwendungen

T€
Marken/Logo/ Domain

T€
Firmenwert

T€
Geleistete Anzahlungen

T€
Gesamt

T€
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2019 1.085 0 1.340 120 2.545
Zugänge 27 0 0 1.774 1.801
Zugänge aufgrund der Änderung
des Konsolidierungskreises 1 0 0 0 1
Abgänge 314 0 0 174 488
Umbuchungen 896 0 0 -896 0
Stand 31.12.2019 1.695 0 1.340 824 3.859
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2019 380 0 400 0 780
Zugänge 123 0 0 0 123
Abgänge 73 0 0 0 73
Impairment Test 0 0 850 0 850
Stand 31.12.2019 430 0 1.250 0 1.680
Restbuchwert 1.265 0 90 824 2.179

Bei den Zugängen handelt es sich um geleistete Anzahlungen im Zusammenhang mit der Entwicklung selbst erstellter Anwendungen für den Betrieb des Amateursport-Streaming-Dienstes der sporttotal.tv.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von T€ 690 (i.Vj. T€ 393) waren aufwandswirksam im Personalaufwand bzw. unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen.

Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte für das Vorjahr ergab sich wie folgt:

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Software-Programme und Anwendungen

T€
Marken/Logo/ Domain

T€
Firmenwert

T€
Geleistete Anzahlungen

T€
Gesamt

T€
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2018 456 95 1.320 10 1.881
Zugänge 446 0 0 309 755
Zugänge aufgrund der Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 20 30 50
Abgänge 16 95 0 30 141
Umbuchungen 10 0 0 -10 0
Stand 31.12.2018 896 0 1.340 309 2.545
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2018 315 95 380 0 790
Zugänge 81 0 0 0 81
Abgänge 16 95 0 0 111
Wertminderungen 0 0 20 0 20
Stand 31.12.2018 380 0 400 0 780
Restbuchwert 705 0 940 120 1.765

Impairment-Test hinsichtlich der ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte sind für Zwecke der Wertminderungsprüfung zahlungsmittelgenerierenden Einheiten unterhalb der Segmente zugeordnet. Zum 31.12.2018 betraf dies die SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH mit T€ 850 sowie die SPORTTOTAL EVENT GmbH mit T€ 90.

Der jeweils erzielbare Betrag wurde durch eine Nutzungswertermittlung auf der Grundlage der vom Management verabschiedeten Planungen für einen Zeitraum von drei Jahren ermittelt. Die für den Detailplanungszeitraum prognostizierten Zahlungsströme beruhen auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der bestmöglichen Einschätzung künftiger Entwicklungen durch das Management unter Berücksichtigung bestehender Vertragsbeziehungen und Annahmen über deren Fortführung. Die Zahlungsströme werden zum Zwecke der Fortschreibung auf Perioden jenseits des Detailplanungszeitraums soweit notwendig um einmalige Effekte bereinigt.

Für die Ermittlung der gewichteten Kapitalkosten wurde die CAPM-Methode angewendet. Der Abzinsungssatz wird auf Basis eines risikolosen Zinssatzes und einer Marktrisikoprämie ermittelt. Verwendete Betafaktoren, Verschuldungsgrad und Fremdkapitalkosten werden veröffentlichten Daten der Peer Group Medien entlehnt. Der verwendete Vor-Steuer-Diskontierungssatz beträgt 9,31%.

Auf der Grundlage der vorgenommenen Analysen wurde der der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH zugeordnete Firmenwert in voller Höhe wertgemindert. Der Wertminderungsbedarf ergab sich vor dem Hintergrund einer umfassenden Neupositionierung der Gesellschaft.

(2) Sachanlagen

Gliederung und Entwicklung der Sachanlagen stellen sich wie folgt dar:

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Technische Anlagen und Maschinen

T€
Betriebs- und Geschäftsausstattung

T€
Anlagen im Bau

T€
Gesamt

T€
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2019 11.153 1.629 0 12.782
Anpassung durch IFRS 16 -32 0 0 -32
Zugänge 722 243 173 1.138
Abgänge 389 207 0 596
Umbuchungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2019 11.454 1.665 173 13.292
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2019 2.746 931 0 3.677
Anpassung durch IFRS 16 -21 0 0 -21
Zugänge 2.020 330 0 2.350
Abgänge 340 179 0 519
Umbuchungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2019 4.405 1.082 0 5.487
Restbuchwerte 31.12.2019 7.049 583 173 7.805

Die in Sportstätten installierten Kameras werden unter dem Posten technische Anlagen ausgewiesen.

Die Investitionen des laufenden Jahres betreffen mit T€ 722 im Wesentlichen Kamerazubehör.

Im Sachanlagevermögen werden mit T€ 1.829 Kamerasysteme ausgewiesen, welche zum Stichtag noch nicht installiert bzw. in Betrieb genommen waren.

Die vergleichbare Darstellung für das Vorjahr ergibt sich wie folgt:

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Technische Anlagen und Maschinen

T€
Betriebs- und Geschäftsausstattung

T€
Anlagen im Bau

T€
Gesamt

T€
Anschaffungskosten
Stand 31.12.2017 1.759 4.115 134 6.008
Ausweisänderung beteffend Kamerabestand 2.840 -2.840 0 0
Stand 01.01.2018 4.599 1.275 134 6.008
Zugänge 6.795 420 0 7.215
Abgänge 244 197 0 441
Umbuchungen 3 131 -134 0
Stand 31.12.2018 11.153 1.629 0 12.782
Kumulierte Abschreibungen
Stand 31.12.2017 1.742 1.112 0 2.854
Ausweisänderung beteffend Kamerabestand 250 -250 0 0
Stand 01.01.2018 1.992 862 0 2.854
Zugänge 1.006 244 0 1.250
Abgänge 232 195 0 427
Umbuchungen -20 20 0 0
Stand 31.12.2018 2.746 931 0 3.677
Restbuchwerte 31.12.2018 8.407 698 0 9.105

Die Investitionen des Vorjahres betrafen mit T€ 6.718 im Wesentlichen Kamerasysteme der sporttotal.tv gmbh im Zusammenhang mit der planmäßigen Ausstattung von Sportstätten mit innovativer Kameratechnik.

(3) Nutzungsrechte nach IFRS 16

Die in 2019 erstmalig zu aktivierenden Nutzungsrechte im Zusammenhang mit Miet- und Leasingverhältnissen haben sich wie folgt entwickelt:

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Anschaffungswerte Immaterielle Vermögenswerte

T€
Grundstücke und Gebäude

T€
Technische Anlagen

T€
Betriebs- und Geschäftsausstattung

T€
Gesamt

T€
Stand 01.01.2019 0 1.150 32 127 1.309
Zugänge 18 6 0 79 103
Abgänge 0 129 0 0 129
Stand 31.12.2019 18 1.027 32 206 1.283

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Abschreibungen Immaterielle Vermögenswerte

T€
Grundstücke und Gebäude

T€
Technische Anlagen

T€
Betriebs- und Geschäftsausstattung

T€
Gesamt

T€
Stand 01.01.2019 0 0 21 0 21
Zugänge 11 380 6 61 458
Abgänge 0 10 0 0 10
Stand 31.12.2019 11 370 27 61 469
Restbuchwert 31.12.2019 7 657 5 145 814

Erläuterungen zur Bilanzierung und Bewertung der aktivierten Nutzungsrechte sind unter B. II. Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse erfasst.

(4) Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Unter den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen werden die 51%ige Beteiligung an der VISPEX GmbH, Köln, sowie die 45%ige Beteiligung an der China Sports Media Holding Ltd., Hongkong, und deren 100%iger Tochtergesellschaft China Sports Media Ltd., Hongkong, ausgewiesen.

Erstere Gesellschaft verfügt unter Berücksichtigung von seitens der SPORTTOTAL in die Kapitalrücklage zu leistenden und im Abschluss der Gesellschaft unter den Forderungen ausgewiesenen Gesellschafterbeiträgen über ein Eigenkapital in Höhe von T€ 200 (Vorjahr: T€ 221).

Alle drei Gesellschaften waren zum Stichtag inaktiv, so dass im Übrigen keine nennenswerten Finanzinformationen zu berichten sind.

Der Beteiligungsansatz der VISPEX GmbH wurde mit T€ 200 in vollem Umfang wertgemindert, nachdem im Laufe des Geschäftsjahres festgestellt wurde, dass sich das ursprünglich geplante Geschäftsmodell aufgrund einer signifikant langsameren technologischen Entwicklung des Marktes kurz- bis mittelfristig nicht realisieren lassen wird.

(5) Latente Steueransprüche / latente Steuerschulden

Die bilanzierten Steuerlatenzen betreffen folgende Bilanzposten:

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31.12.2019 31.12.2018
aktive

T€
passive

T€
aktive

T€
passive

T€
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte 44 680 427 221
Forderungen L&L 10 0 54 0
Pensionsverpflichtungen 42 0 42 0
Leasingverhältnisse 14 0 0 0
Rückstellungen 9 0 78 0
Sonstige Temporäre Differenzen 0 0 0 5
Verlustvorträge 0 0 776 0
Zwischensumme 119 680 1.377 226
Saldierungen -119 -119 -226 -226
Latente Steuerschulden (i.Vj. Latente Steueransprüche) 0 561 1.151 0

Die Veränderung der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen:

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2019

T€
2018

T€
Zu-/Abgang aktiver (+/-) sowie Zu-/Abgang passiver (-/+) latenter Steuern
direkt im Eigenkapital 16 52
im sonstigen Ergebnis 12 9
in der Gewinn- und Verlustrechnung -1.740 961
Summe -1.712 1.022

Der in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von T€ -1.740 (Vj.: Ertrag T€ 961) betrifft mit T€ 776 im Wesentlichen die Auflösung aktivierter latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge.

Des Weiteren erhöhten sich passive latente Steuern im Zusammenhang mit der Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte im Jahr 2019 um T€ 452.

Gemäß IAS 12.74 erfolgt ein saldierter Ausweis der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten, soweit sie das gleiche Steuersubjekt betreffen, gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und die weiteren Voraussetzungen für eine Aufrechenbarkeit gegeben sind.

In den Vorjahren wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge angesetzt, da aus Sicht des Managements mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden konnte, dass zukünftig ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur Realisierung des entsprechenden Nutzens oder Verrechnungspotenzial mit zu versteuernden temporären Differenzen zur Verfügung stehen würde.

Aufgrund der auch in 2019 fortdauernden Verlusthistorie der SPORTTOTAL-Gruppe war eine grundsätzliche Neubewertung der Bilanzierungsfähigkeit aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge erforderlich. Das Management ist weiterhin der Auffassung, dass die aktuelle Verlustsituation mittelfristig überwunden wird. Gleichwohl können die angesichts der anhaltenden Verlusthistorie zu erfüllenden formellen Ansatzkriterien des IAS 12.35 (überzeugende substanzielle Hinweise in Form einer nahezu sicheren Planung) nicht erfüllt werden.

Da ein latenter Steueranspruch im Zusammenhang mit bestehenden Verlustvorträgen nur in dem Umfang bilanziert werden darf, in dem es in dem beschriebenen Sinne nahezu sicher erscheint, dass ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die noch nicht steuerlich genutzten Verluste verwendet werden können, wurden die betreffenden bisher aktivierten latenten Steueransprüche vollumfänglich aufgelöst.

Im Ergebnis sind latente Steueransprüche in Höhe von T€ 14.164 (Vorjahr: T€ 9.415) im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen nicht aktiviert. Es bestehen nicht genutzte steuerliche Verluste zum 31.12.2019 in Höhe von T€ 41.142 (Vorjahr: T€ 26.422) für die deutsche Gewerbesteuer sowie in Höhe von T€ 46.267 (Vorjahr: T€ 31.329) für die deutsche Körperschaftsteuer. Diese Verlustvorträge sind unverfallbar. Für die Gesellschaft SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, und für die SPORTTOTAL France SAS, Frankreich, bestehen Verlustvorträge nach jeweiligem Landesrecht in Höhe von T€ 3.306 (Vorjahr: T€ 0). Diese Verlustvorträge sind ebenfalls unverfallbar.

(6) Sonstige langfristige Vermögenswerte

In den sonstigen langfristigen Vermögenswerten wird ein nach der Effektivzinsmethode bewertetes langfristiges Darlehen an eine nahestehende Person mit T€ 503 (Vorjahr: T€ 484) ausgewiesen.

(7) Vorräte

Die Vorräte betreffen unfertige Leistungen bei der SPORTTOTAL EVENT GmbH im Zusammenhang mit im Geschäftsjahr 2020 durchzuführenden Reisen. Die ausgewiesenen Beträge werden voraussichtlich sämtlich im Jahr 2020 umsatz- und ergebniswirksam abgerechnet. Es wird davon ausgegangen, dass die Projekte mindestens mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden können.

(8) Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.469 4.322
Sonstige Vermögenswerte: 2.534 2.663
Geleistete Anzahlungen 1.389 1.138
Steuerforderungen 581 866
Übrige 564 659
5.003 6.985

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zum Nominalwert bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden durch individuelle Wertberichtigungen berücksichtigt.

SPORTTOTAL gewährt Kunden in den verschiedenen Geschäftsbereichen (zinsfreie) Zahlungsziele zwischen 0 und 90 Tagen.

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf Vertragsvermögenswerte werden in Höhe des für die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfalls anhand einer Wertberichtigungsmatrix ermittelt. Die dabei verwendeten pauschalierten voraussichtlichen Ausfallquoten basieren auf Erfahrungswerten der Vergangenheit und berücksichtigen die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die sich aktuell eintrübende weltweite Konjunktur), soweit Einflüsse auf das Zahlungsverhalten der Kunden vermutet werden. Die Ausfallquoten werden ausschließlich in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit ermittelt, da eine Analyse des Zahlungsverhaltens der Kunden keine Notwendigkeit einer weiteren Differenzierung (etwa zwischen Kundengruppen, geographischen Merkmalen etc.) ergab.

Der Bestand der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat sich wie folgt entwickelt:

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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Stand 01.01.2019 222
Inanspruchnahme aufgrund von Uneinbringlichkeit -98
Veränderung der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste -69
Stand 31.12.2019 55

Forderungen werden als uneinbringlich ausgebucht, wenn zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung belastbare Informationen vorliegen, dass der Kunde in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten ist (z.B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens), und aus Sicht des Managements keine realistische Aussicht auf eine Vereinnahmung der ausstehenden Forderung besteht.

Gewinne aus Zahlungseingängen auf bereits ausgebuchte Forderungen betrugen T€ 0 (i.Vj. T€ 5).

(9) Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital betrug am 01.01.2019 € 23.562.581 eingeteilt in 23.562.581 Inhaber-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG hatte am 11.03.2014 mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, eine Wandelanleihe 2014/2019 im Gesamtumfang von bis zu 1.842.106 Stück Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 1,90, mithin bis zu € 3.500.001,40 mit Fälligkeit im Jahr 2019 und mit Wandlungsrecht in bis zu 1.842.106 Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie zu begeben. Im Zeitraum vom 01.01.2019 bis zum 01.03.2019 sind gegen Wandlung der vorgenannten Wandelschuldverschreibung 2014/2019 in Höhe von nominal € 1.000,00 insgesamt 1.000 neue Stückaktien aus dem bedingten Kapital 2013 ausgegeben worden.

Die bis Ende der Laufzeit der Wandelanleihe 2014/2019 (März 2019) noch nicht gewandelten 170.849 Aktien wurden zum festgelegten Rückzahlungsbetrag vollständig ausgezahlt. Das bedingte Kapital 2013 wurde folglich im Jahr 2019 aufgehoben.

Das bedingte Kapital 2017/I betrug € 8.803.482 und diente der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen. Das Bedingte Kapital 2017/I wurde im Jahr 2019 aufgehoben.

Das bedingte Kapital 2017/II beträgt € 500.000,00 und dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten (Aktienoptionen), welche an den Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft gewährt wurden.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG hat am 24.01.2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft durch eine teilweise Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2018 gegen Bareinlage um bis zu € 2.570.463 durch Ausgabe von bis zu 2.570.463 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie zu erhöhen.

Die Kapitalerhöhung ist in Höhe von € 2.570.463 durchgeführt und das Grundkapital auf € 26.133.044 erhöht. Die Kapitalerhöhung wurde am 15.02.2019 in das Handelsregister eingetragen.

In der Hauptversammlung am 16.05.2019 wurde das genehmigte Kapital 2018 (soweit es noch nicht ausgeschöpft war) aufgehoben; zeitgleich wurde die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2019 im Gesamtbetrag von 9.953.617 € beschlossen. Das genehmigte Kapital 2019 beträgt zum 31.12.2019 € 9.953.617.

Das Grundkapital beträgt somit am 31.12.2019 € 26.133.044 (i.Vj. € 23.562.581) und ist eingeteilt in 26.133.044 (i.Vj. 23.562.581) Inhaber-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00 je Stückaktie. Die Anteile sind am Bilanzstichtag vollständig ausgegeben und eingezahlt.

(10) Kapitalrücklage

In der Kapitalrücklage werden unter anderem die Eigenkapitalkomponente (Wandlungsrecht) der bis zum Bilanzstichtag noch nicht gewandelten Wandelanleihen sowie das Agio für neu ausgegebene Aktien abgebildet. Die Kapitalrücklage entwickelte sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt:

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2019

T€
2018

T€
Stand zum 01.01. 15.276 13.618
Agio aus Ausgabe neuer Aktien 515 1.628
Emissionskosten -97 -86
Agio aus Wandlungen 1 3
dazugehörige Ertragsteuern 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen 113 113
Stand zum 31.12. 15.808 15.276

(11) Gewinnrücklagen

Die Veränderung der Gewinnrücklagen im Berichtsjahr betrifft die Umstellungseffekte aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16.

(12) Langfristige finanzielle Schulden

Die langfristigen finanziellen Schulden belaufen sich auf T€ 385 und ergeben sich aufgrund des in 2019 erstmalig erfolgten Ausweises langfristiger Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Aktivierung von Nutzungsrechten aus Operating-Leasingverhältnissen und Mietverträgen.

(13) Pensionsverpflichtungen

Es bestehen leistungsorientierte Ansprüche aus unmittelbaren Pensionszusagen.

Die SPORTTOTAL AG hat einem ehemaligen Vorstandsmitglied eine Pensionszusage erteilt. Die SPORTTOTAL AG erwartet, dass im Jahr 2020 sowie in den folgenden Jahren Leistungszahlungen in Höhe von jährlich T€ 57 zu erbringen sind. Da es sich um eine bereits erdiente und fällige Pensionszusage handelt, wurde aus Wesentlichkeitsgründen auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet.

Zum 31.12.2019 betrug der Wert der Pensionsverpflichtungen T€ 445 (Vorjahr: T€ 459).

Für die Pensionsverpflichtungen kamen die 2019 (Vorjahr 2005) veröffentlichten Sterbetafeln von Prof. Dr. Klaus Heubeck zur Anwendung. Eine Anwartschaftsdynamik wurde aufgrund der betragsmäßig fixen Pensionszusage nicht berücksichtigt.

Die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen erfolgt mittels eines versicherungsmathematischen Gutachtens.

Entwicklung der Verpflichtungsbarwerte in der Berichtsperiode:

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2019

T€
2018

T€
Stand zum 01.01. 459 481
Zinsaufwand 5 6
Versicherungsmathematische Verluste 37 29
Leistungszahlungen -56 -57
Stand zum 31.12. 445 459

Der Zinsaufwand ist im Finanzergebnis, die versicherungsmathematischen Verluste im sonstigen Ergebnis erfasst.

Versicherungsmathematische Annahmen:

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2019

T€
2018

T€
Abzinsungssatz 0,54% 1,22%
Erwartete Rentensteigerungen 1,75% 1,75%

Werte der aktuellen und der letzten vier Berichtsperioden:

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
31.12.2016

T€
31.12.2015

T€
Barwert der Verpflichtungen 445 459 481 500 509
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 0 0 0 0 0
Ausweis Rückstellung 445 459 481 500 509

(14) Langfristige Rückstellungen

Die Aufgliederung und Entwicklung der langfristigen Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

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Rückstellungen für Stand zum 01.01.2019

T€
Inanspruchnahme Auflösung

T€
Auf-/ Abzinsungen

T€
Zuführung

T€
Stand zum 31.12.2019

T€
Belastende Verträge 240 240 0 0 0 0
Personalkosten 1 0 0 0 26 27
241 240 0 0 26 27

Die in 2018 gebildete Rückstellung für belastende Verträge betraf ein Dauerschuldverhältnis im Zusammenhang mit einem Mietvertrag über nachhaltig ungenutzte Büroflächen. Im Geschäftsjahr 2019 wurde das Mietverhältnis gegen eine Einmalzahlung aufgelöst.

Die Rückstellungen für Personalkosten betreffen eine im Jahr 2017 abgeschlossene Langzeitbonusvereinbarung mit dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Peter Lauterbach. Hierzu wird auf die Ausführungen unter Tz. (32) sowie im zusammengefassten Lagebericht (Punkt 7. "Vergütungsbericht") verwiesen. Die Rückstellung wird zu jedem Bilanzstichtag mit dem bis dahin erdienten Anteil am jeweils aktuellen beizulegenden Zeitwert der Zusage dotiert. Die Ermittlung des Zeitwerts erfolgt durch einen externen Gutachter anhand eines Optionspreismodells nach Black/Scholes.

(15) Kurzfristige finanzielle Schulden

Die kurzfristigen finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstuten 2.887 0
Verbindlichkeiten aus Leasing 466 0
Sonstige finanzielle Schulden (kurzfristig) 1.200 0
Wandelanleihe 0 323
Finanzielle Schulden 4.553 323

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus einem im Oktober 2019 gewährten Darlehen in Höhe von anfänglich T€ 3.500. Das Darlehen wird mit 9,75% p.a. verzinst und hat eine Laufzeit von elf Monaten. Es wird in monatlich gleichen Raten getilgt.

Die Verbindlichkeiten aus Leasing in Höhe von T€ 466 ergeben sich aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 und der entsprechenden Aktivierung von Nutzungsrechten im Zusammenhang mit Miet- und Leasingverhältnissen.

Die sonstigen kurzfristigen Schulden betreffen eine Finanzierung, welche der SPORTTOTAL International S.A. durch ihren seinerzeitigen Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Jean Fuchs gewährt worden war. Der Betrag ist mit 4% verzinst und wird ab März 2020 in zehn gleichen monatlichen Raten getilgt.

Am 11.03.2014 hatte die Gesellschaft Wandelanleihen im Nominalbetrag von T€ 3.500 mit einer Verzinsung von 6% und einer fünfjährigen Laufzeit emittiert. Die nach Ablauf der Wandlungsfrist am 07.03.2019 verbliebenen nicht gewandelten Anleihen wurden mit Fälligkeit am 17.03.2019 vollständig zurückgezahlt. Der Posten hat sich bis zur Auszahlung wie folgt entwickelt:

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2019

T€
2018

T€
Fremdkapitalkomponente zum 01.01. 323 306
Angefallene Zinsen und Auflösung auf FK-Komponente entfallender Kosten 9 45
Gezahlte Zinsen -5 -20
Wandlungen -2 -8
Rückzahlungen -325 0
Fremdkapitalkomponente zum 31.12. (ausgewiesen als "Finanzverbindlichkeit")
0 323

(16) Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen mit T€ 8.922 erhaltene Zahlungen für in 2020 durchzuführende Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen.

(17) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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Sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 454 434
Verbindlichkeiten aus rückständigen Urlaub 149 169
Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern 136 197
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 25 17
Übrige 417 147
1.181 964

Konzern-Gesamtergebnisrechnung:

(18) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse ergeben sich aus Verträgen mit Kunden und teilen sich wie folgt auf:

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2019

T€
2018

T€
Dienstleistungen 31.852 37.372
Fertigungsaufträge 6.617 269
Warenverkäufe 36 269
38.505 37.910

In den Umsatzerlösen 2019 sind Erlöse aus Tauschgeschäften mit T€ 927 (Vorjahr: T€ 939) enthalten. Von den Umsatzerlösen entfallen T€ 18.011 (Vorjahr: T€ 16.517) auf das Ausland (ermittelt nach dem umsatzsteuerlichen Ort der erbrachten Leistung), davon T€ 9.809 (i.Vj. T€ 13.193) innerhalb der EU.

Sämtliche Beträge, die zu Beginn der Periode Teil einer Vertragsverbindlichkeit waren, wurden im Geschäftsjahr 2019 realisiert.

Eine Kategorisierung der Umsatzerlöse, die den Einfluss wirtschaftlicher Faktoren auf Art, Höhe, Zeitpunkt und Unsicherheit von Erlösen und Zahlungsströmen wiederspiegelt, ergibt sich aus der Zuordnung zu den berichtspflichtigen Segmenten. Auf die entsprechenden Ausführungen unter Kapitel "D) Segmentberichterstattung" wird verwiesen. Die in den Segmenten erwirtschafteten Umsatzerlöse werden in Abhängigkeit von der individuellen vertraglichen Ausgestaltung der Kundenbeziehungen wie folgt realisiert:

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zeitraumbezogen

T€
zeitpunktbezogen

T€
Gesamt

T€
VENUES 6.327 976 7.303
DIGITAL 1.699 742 2.441
LIVE 4.153 24.608 28.761
Umsatzerlöse 2019 12.179 26.326 38.505

Sämtliche zum Bilanzstichtag nicht oder teilweise nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen der SPORTTOTAL Gruppe sind Bestandteil vertraglicher Vereinbarungen mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr.

(19) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge berücksichtigen folgende Sachverhalte:

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2019

T€
2018

T€
Weiterbelastungen 1.980 1.938
Entwicklungskostenzuschuss 980 0
Versicherungsentschädigungen 234 70
Auflösung von Rückstellungen/Ausbuchung von Verpflichtungen 206 567
Übrige 14 103
3.414 2.678

Bei den Weiterbelastungen handelt es sich im Wesentlichen um Personalkosten der SPORTTOTAL EVENT GmbH in Höhe von T€ 1.753(Vorjahr: T€ 1.938).

Der Entwicklungskostenzuschuss wurde seitens der SPORTTOTAL International S.A. in Höhe von 2,0 Mio. € gewährt und im Konzernabschluss anteilig erfolgswirksam erfasst, soweit auf konzernfremde Gesellschafter entfallend (49%)

(20) Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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2019

T€
2018

T€
Bezogene Leistungen 31.758 33.207
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 2.136 1.359
33.894 34.566

(21) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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2019

T€
2018

T€
Löhne und Gehälter 7.962 7.887
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 1.311 1.243
9.273 9.130

Im Personalaufwand sind Aufwendungen im Zusammenhang mit aktienbasierten Vergütungen in Höhe von T€ 113 enthalten.

(22) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Einzelnen:

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2019

T€
2018

T€
Übernahmeverlust ST Interntional S.A. 2.076 0
Akquisition und Werbung 1.323 277
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 1.179 1.171
Verwaltungskosten 590 829
Fuhrpark 586 533
Entwicklungskosten 535 87
Periodenfremde Aufwendungen 395 95
Verluste Anlagenabgänge 370 32
Raumkosten 314 770
Instandhaltungsaufwendungen 303 220
Nebenkosten des Geldverkehrs 237 225
Versicherungen, Beiträge, Gebühren 133 210
Übrige 611 952
8.652 5.401

Die im Zusammenhang mit der Erlangung der Beherrschung über die SPORTTOTAL International S.A. entstandenen Aufwendungen sind oben unter Punkt C.) Erwerb von Tochterunternehmen erläutert.

Entwicklungskosten betreffen Fremdleistungen im Zusammenhang mit selbst erstellten bzw. noch in Entwicklung befindlichen Applikationen für den Auf- und Ausbau der Sportstreamingplattform. Weitere diesbezügliche Entwicklungsaufwendungen sind im Personalaufwand enthalten.

Periodenfremde Aufwendungen betreffen in Höhe von T€ 389 die Bildung einer Rückstellung für etwaig entstandene Rückerstattungsansprüche eines Kunden betreffend die Abrechnung von Leistungen in den Vorjahren.

(23) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

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2019

T€
2018

T€
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -26 -3
Zinserträge 25 27
Zinsaufwendungen -252 -89
-253 -65

Die nach der Effektivzinsmethode ermittelten Zinserträge aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, betragen wie im Vorjahr T€ 19.

Die Summe der nach der Effektivzinsmethode ermittelten Zinsaufwendungen der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beträgt T€ 9 (Vorjahr: T€ 45).

In den Zinsaufwendungen sind Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten in Höhe von T€ 47 (Vorjahr: T€ 0) enthalten.

Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen betreffen mit T€ 19 anteilige Jahresergebnisse der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, deren Anteile im Geschäftsjahr 2019 mangels Beherrschung zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich anteiliger laufender Ergebnisse bewertet wurde. Soweit der anteilige Jahresfehlbetrag der Gesellschaft die Anschaffungskosten der Beteiligung überstieg, erfolgte die Fortführung der Anschaffungskosten in einer Nebenrechnung. Der Ausweis eines negativen Beteiligungsbuchwerts war nicht geboten, da über die Einlage hinausgehende Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft nicht bestanden. In 2019 aufgelaufene Verluste wurden im Rahmen der Ermittlung eines Geschäfts- oder Firmenwerts anlässlich der Erstkonsolidierung zum 31. Dezember 2019 aufgerechnet.

(24) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steueraufwendungen beinhalten nahezu ausschließlich latente Steuerabgrenzungen.

Die Überleitung vom erwarteten Steuerertrag auf den in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellt sich wie folgt dar:

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2019 2018
T€ % T€ %
--- --- --- --- --- --- ---
Ergebnis vor Ertragsteuern -14.862 -8.072
Erwarteter Gewerbesteuerertrag 2.472 16,63 1.342 16,63
Erwarteter Ertrag KSt und SolZ 2.353 15,83 1.278 15,83
Rechnerischer Steuerertrag 4.825 2.620
Steuereffekte aus nicht abziehbaren Aufwendungen
und permanenten Differenzen -58 -132
Steueraufwendungen früherer Perioden 0 1
Steuereffekte aus Goodwill Abschreibung -341 -6
Steuerfreie Erträge und Aufwendungen 0 -31
Nicht steuerwirksame Konsoliederungseffekte 200 200
Steuereffekte aus Wertänderungen und Nicht-Ansatz
steuerlicher Verlustvorträge -6.366 -1.691
-6.565 -1.659
Steueraufwand/-ertrag -1.740 961

Der Steueraufwand/-ertrag ergibt sich aus folgenden Sachverhalten:

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2019

T€
2018

T€
Ertragsteuern aus früheren Perioden 0 1
0 1
Latente Ertragsteuern
Aufgrund der Entstehung und Umkehrung
von temporären Unterschieden -964 297
Auf Verlustvorträge -776 663
-1.740 960
Steueraufwand/-ertrag -1.740 961

(25) Ergebnis je Aktie

Das gemäß IAS 33 errechnete Ergebnis je Aktie basiert auf der Division des den Eigentümern des Mutterunternehmens zustehenden Gesamtergebnisses durch den gewichteten Durchschnitt der Anzahl der während eines Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktien.

Im Jahr 2019 befanden sich durchschnittlich 26.133.800 Aktien im Umlauf. Der Bestand umlaufender Aktien entwickelte sich wie folgt:

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01.01.2019 Anfangsbestand 23.562.581
15.02.2019 Wandlungen 1.000
01.03.2019 Kapitalerhöhung 2.570.463
31.12.2019 Endbestand 26.134.044

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug €-0,64 (Vorjahr: € -0,30) bei einem den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehenden Anteil am Periodenergebnis von T€ -14.526 (Vorjahr: T€ -7.111).

Nach der planmäßigen Rückführung der in 2019 fälligen Wandelanleihen bestanden zum Stichtag noch 500.000 Stück potenzielle Stammaktien im Zusammenhang mit dem im September 2017 aufgelegten Aktienoptionsprogramm (vgl. Ausführungen unter Tz. (31)).

Unter Berücksichtigung etwaiger Emissionsfolgen führt die Emission dieses Instruments entweder zu keinem verwässernden Effekt oder zu einem Verwässerungsschutz. Da die potenziellen Stammaktien aus dem Aktienoptionsprogramm in die Berechnung des verwässerten Ergebnisses insoweit nicht einzubeziehen gewesen wären, war ein verwässertes Ergebnis ebenso wie im Vorjahr nicht zu ermitteln.

(26) Angaben zum finanziellen Risikomanagement

Finanzinstrumente nach Klassen

Die Buchwerte der Finanzinstrumente nach den Bewertungskategorien von IFRS 9 stellen sich wie folgt dar:

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten 3.339 5.105
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.469 4.322
Forderungen an nahestehende Personen 503 484
Sonstige Vermögenswerte 367 299
Barmittel und Bankguthaben 5.057 8.467
8.396 13.572

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 10.614 5.477
Darlehen von Kreditinstituten bis 1 Jahr 2.887 0
Anleihen bis 1 Jahr 0 323
Leasingverbindlichkeiten 851 0
Sonstige finanzielle Schulden (kurzfristig) 1.200 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.083 4.491
Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 190 200
Sonstige Verbindlichkeiten 403 463
10.614 5.477

Der beizulegende Zeitwert der von der SPORTTOTAL Gruppe gehaltenen Finanzinstrumente entspricht im Wesentlichen den Buchwerten. Die Finanzinstrumente sind insgesamt keinem wesentlichen zinsbedingten Cashflow-Risiko ausgesetzt.

Nettoergebnisse der Finanzinstrumente

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind Nettogewinne aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten (im Zusammenhang mit der Veränderung erwarteter Kreditverluste sowie aufgrund der Ausbuchung von Verpflichtungen) mit T€ 350 (i.Vj. T€ 329) enthalten. Auf die Ausführungen unter Tz. 8 und Tz. 19 wird verwiesen.

Nach der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsaufwendungen und -erträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten sind hierin nicht enthalten (vgl. hierzu Tz. (23) "Finanzergebnis").

Management der finanziellen Risiken

Der Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus der operativen Geschäftstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit ergeben und sich in die folgenden Risikokategorien untergliedern lassen:

Liquiditätsrisiken
Ausfallrisiken (Kreditrisiken)
Marktrisiken

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass künftige Auszahlungsverpflichtungen nicht aus vorhandener Liquidität oder bestehenden Kreditlinien gedeckt werden können. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.

In letzter Instanz liegt die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement beim Vorstand, der ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten angemessener Barreserven sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme und die Abstimmung der Fälligkeitsprofile finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Der Konzern überwacht zudem die Höhe der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen zusammen mit den erwarteten Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten. Nicht berücksichtigt werden die möglichen Auswirkungen von extremen Umständen (zum Beispiel Naturkatastrophen), die nicht realistisch prognostiziert werden können.

Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments den vertraglichen Verpflichtungen nicht oder nicht zeitgerecht nachkommt.

Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Vermögenswerte sowie der liquiden Mittel des Konzerns.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.

Das Ausfallrisiko des Konzerns im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Vermögenswerte wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Der Vorstand berücksichtigt überdies Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branche und der Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko beeinflussen können.

Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in Gruppen eingeteilt. Dabei werden neben Größe und Rechtsform des Kunden weitere Merkmale wie geografischer Standort, Branche, Altersstruktur der Forderungen sowie Auftreten und Dauer von Zahlungsproblemen in der Vergangenheit berücksichtigt.

Betreffend den größten Kunden des Konzerns, mit dem mehr als 10% der Umsatzerlöse erwirtschaftet werden, geht der Konzern insbesondere aufgrund der langjährigen Kundenbeziehung und der Erfahrungen der Vergangenheit davon aus, dass die entstandene Konzentration der Ausfallrisiken akzeptabel ist.

Der Konzern hält am 31.12.2019 liquide Mittel von T€ 5.057 (Vorjahr: T€ 8.467). Diese Summe stellt somit auch das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Die liquiden Mittel werden bei Kreditinstituten hinterlegt, die mit Ratings von AA- bis AA+ der Ratingagenturen bewertet werden. Das Ausfallrisiko für die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist somit als gering einzustufen.

Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, zum Beispiel Wechselkurse oder Zinssätze, ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden. Ziel des Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren und gleichzeitig die Rendite zu optimieren.

Der Konzern ist Währungsrisiken in dem Umfang ausgesetzt, wie Veräußerungs- und Erwerbsgeschäfte sowie Kreditgeschäfte in Währungen erfolgen, die mit der funktionalen Währung der Konzerngesellschaften (EUR) nicht übereinstimmen. Transaktionen werden vorwiegend auf der Grundlage von Euro (EUR) sowie in sehr geringem Umfang in US-Dollar (USD) durchgeführt.

Der Konzern ist aktuell nur wenigen Zinsrisiken ausgesetzt, da die Konzernunternehmen Finanzmittel meist zu festen und kaum zu variablen Zinssätzen aufnehmen. Das Risiko wird durch den Konzern gesteuert, indem ein entsprechendes angemessenes Verhältnis zwischen festen und variablen Mittelaufnahmen eingehalten wird.

Der Vorstand des Unternehmens trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzernrisikomanagements. Die Risikomanagementrichtlinien des Konzerns wurden zur Identifizierung und Analyse der Risiken des Konzerns entwickelt, um geeignete Risikolimits und Kontrollen einzuführen und die Entwicklung der Risiken und die Einhaltung der Limits zu überwachen.

Zur Bestimmung der Risikokonzentration wird zwischen zwei Arten von Risikokonzentrationen unterschieden:

Zum einen existieren Risiken, die lediglich innerhalb einer einzelnen Risikokategorie entstehen können. Diese Risiken werden im Zuge der individuellen Risikobetrachtung von den für die einzelnen Risikokategorien Verantwortlichen ermittelt. Zum anderen kann sich eine Risikokonzentration aus dem Zusammenspiel mehrerer Risikokategorien ergeben. Für alle Risikokategorien wird individuell und kumulativ eine Analyse der Risikokonzentration vorgenommen, und es werden ggf. Maßnahmen zur Risikoreduktion eingeleitet.

Zur Risikoreduktion im Falle einer Risikokonzentration wurden in Bezug auf das Ausfallrisiko, das Liquiditätsrisiko und das Marktrisiko folgende Bedingungen festgelegt:

Erweiterte Bonitätsauskunft von Kunden bei Umsatzvolumen >T€ 100 sowie ggf. Absicherung durch Bürgschaften oder entsprechende Anzahlungen
Abwägung betreffend die geografische Auswahl derjenigen Länder, in denen ein Auftrag ausgeführt wird, nach wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten im betreffenden Land
Weitgehende Diversifikation von Lieferanten
Erweiterte Prüfung von Aufträgen in Fremdwährung > 5% der Umsatzerlöse

Eine wesentliche Risikokonzentration war in keiner Risikokategorie gegeben. Insbesondere bei den Ausfallrisiken lag kein Kunde über einem relevanten Schwellenwert. Eine die Risikokategorien übergreifende Risikokonzentration war für das Jahr 2019 ebenfalls nicht gegeben.

Die Risikomanagementrichtlinien und das Risikomanagementsystem werden regelmäßig überprüft, um Veränderungen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns aufgreifen zu können. Durch die bestehenden Ausbildungs- und Managementstandards sowie die zugehörigen Prozesse soll ein zielführendes Kontrollumfeld sichergestellt werden, in dem alle Mitarbeiter ihre jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten verstehen.

(27) Kapitalmanagement

Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung und der Wahrung einer ausreichenden Liquidität zur Deckung sämtlicher Verpflichtungen. Ein weiteres Ziel ist es, den Zugang zu Fremdmitteln insbesondere von Banken zu verbessern, um Projektfinanzierungen zu erleichtern. Es wurde eine Fremdkapitallinie über 3,5 Mio. € ermöglicht und durch die SPORTTOATAL AG in Anspruch genommen. Grundlage zur Erreichung einer verbesserten Bonität sind die (geplanten) positiven Ergebnisbeiträge der folgenden Geschäftsjahre.

Weitere Maßnahmen zur möglichst effizienten Nutzung des eingesetzten Kapitals und damit auch zur Erzielung einer attraktiven Rendite sind strenge Anforderungen betreffend die Wirtschaftlichkeit von Investitionen und ein klar strukturierter Innovationsprozess.

Eine regelmäßige Berechnung und Berichterstattung von Kennzahlen an das Management stellt sicher, dass notwendige Maßnahmen im Zusammenhang mit der Kapitalstruktur zeitnah ergriffen werden können.

Das Eigenkapital belief sich am Bilanzstichtag auf T€ 4.249 (Vorjahr: T€ 15.730), während das Fremdkapital T€ 20.966 (Vorjahr: T€ 15.896) betrug. Zahlungsmittel abzüglich kurzfristiger finanzieller Schulden beliefen sich zum 31.12.2019 auf T€ 1.704 gegenüber T€ 8.144 im Vorjahr.

(28) Verpflichtungen aus künftigen Miet- und Leasingzahlungen

Die nicht bilanzierten finanziellen Verpflichtungen aus mehrjährigen Miet- und Operating-Leasingverträgen sind wie folgt fällig:

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
Für 2020 116 770
(2019)
Für 2021 bis 2023 36 1.278
(2020 bis 2022)
Für 2024 und später 0 224
(2023 und später)
152 2.272

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 betreffen die zum aktuellen Stichtag ausgewiesenen Verpflichtungen lediglich solche Miet- und Leasingverhältnisse, welche kurzfristig und/oder betragsmäßig im Einzelfall von untergeordneter Bedeutung sind.

Eine Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresausweis nach IAS 17, welcher eine bilanzielle Erfassung der im Konzern bestehenden Miet- und Operating-Leasingverträge nicht vorsah, ist insoweit nicht gegeben.

F) Kapitalflussrechnung

(29) Finanzmittelbestand

Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7 (Cashflow Statement), wie sich Zahlungsmittel im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Bei der Ableitung des betrieblichen Cashflows wurden ausschließlich ertragswirksame Veränderungen der jeweiligen Bilanzposten berücksichtigt.

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

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31.12.2019

T€
31.12.2018

T€
Kassenbestand 4 16
Guthaben bei Kreditinstituten 5.053 8.451
Zahlungsmittel laut Bilanz 5.057 8.467
Abzüglich:
Finanzmittel, die nicht kurzfristig zur Verfügung stehen -622 -522
Finanzmittelfonds 4.435 7.945

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten.

Hiervon betreffen zum Stichtag T€ 600 (i.Vj T€ 500) einen zugunsten der Zurich Insurance plc, Niederlassung für Deutschland (im Folgenden Zurich) als liquide Sicherheit im Zusammenhang mit einer Kautionsversicherungsvereinbarung hinterlegten Betrag. Gegenstand des Vertrages ist die Übernahme einer Bürgschaft seitens der Zurich zugunsten von Kunden der SPORTTOTAL EVENT GmbH für von diesen auf den Reisepreis geleistete An- und Restzahlungen (gegen Ausstellung eines Sicherungsscheins für Pauschalreisende).

Nicht zahlungswirksame Geschäftsvorfälle

Im Zusammenhang mit dem Abschluss neuer Leasingvereinbarungen ergaben sich nicht zahlungswirksame Zugänge bei den Nutzungsrechten im Wesentlichen betreffend Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von insgesamt T€ 103.

Investitionen des Geschäftsjahres führten in Höhe von T€ 74 (i.Vj.: T€ 1.205) aufgrund der Ausnutzung vereinbarter Zahlungsziele im Geschäftsjahr noch nicht zu einem Mittelabfluss.

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit

Die folgende Darstellung zeigt sämtliche zahlungswirksamen und nicht zahlungswirksamen Veränderungen derjenigen Verbindlichkeiten, deren Veränderung in der Kapitalflussrechnung als Mittelzu- bzw. -abfluss aus der Finanzierungstätigkeit zu klassifizieren ist:

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Verbindlichkeiten aus Anleihen

T€
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten

T€
Leasingverbindlichkeiten

T€
Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden

T€
Gesamt

T€
Stand 01.01.2019 323 0 0 0 323
Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Aufzinsung 2 0 0 0 2
Zugang aus Erstanwendung IFRS 16 0 0 1.450 0 1.450
Neue Leasingverhältnisse 0 0 103 0 103
Kündigung von Leasingvereinbarungen 0 0 -243 0 -243
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 1.200 1.200
2 0 1.310 1.200 2.512
Zahlungswirksame Veränderungen (Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit
Aufnahme 0 3.500 0 0 3.500
Tilgung/Rückführung -325 -613 -459 0 -1.397
-325 2.887 -459 0 2.103
0
Stand 31.12.2019 0 2.887 851 1.200 4.938

G) Sonstige Angaben

(30) Angaben und Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen basieren grundsätzlich auf vertraglich vereinbarten Regelungen und werden zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden.

Im Geschäftsjahr wurden Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen im nachfolgenden Umfang durchgeführt:

Peter Lauterbach

An den Vorstandsvorsitzenden der SPORTTOTAL AG, Herrn Peter Lauterbach wurde im Jahr 2013 ein Darlehen über T€ 400 ausgezahlt, welches bereits in 2011 zugesagt worden war. Das Darlehen wird aktuell mit 4% p.a. verzinst und war ursprünglich am 28. Februar 2022 in einer Summe fällig. Zum Stichtag 31.12.2019 betrug der nach der Effektivzinsmethode ermittelte Buchwert der Forderung T€ 512.

Als Sicherheit für die Gewährung des Darlehens hat der Vorstand seine gegenwärtigen und künftigen Ansprüche auf den einjährigen variablen Bonus und den Langzeitbonus (siehe auch Lagebericht Punkt 7 "Vergütungsbericht") verpfändet.

Das Darlehen wurde Mitte August 2020 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig vollständig, inklusive Verzinsung in Höhe von T€ 122 zurückgezahlt. Auf die Ausführungen in Tz. (37) wird verwiesen.

Jean Fuchs

Herr Jean Fuchs gehörte für die Zeit seiner Berufung in den Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG zu den nahestehenden Personen. Gleiches gilt für etwaig von ihm beherrschte Unternehmen, insbesondere der luxemburgischen Groupe Fuchs. Herr Jean Fuchs hat der SPORTTOTAL International S.A. ein Darlehen in Höhe von 1,2 Mio. € gewährt. Dieses ist mit 4% verzinslich und wird in zehn gleichen Raten getilgt.

Seitens verschiedener von Herrn Fuchs beherrschter Gesellschaften erfolgten Kostenweiterbelastungen im Zusammenhang mit erbrachten Dienstleistungen an die SPORTTOTAL International S.A. in Höhe von 546 T€.

Die SPORTTOTAL AG hatte betreffend die Zahlung beider Beträge in Höhe von rund 1,8 Mio. € gegenüber Herrn Fuchs eine Garantie übernommen. Mit Erstkonsolidierung der SPORTTOTAL International S.A. ist die betreffende Verpflichtung im Konzernabschluss ausgewiesen, so dass sich zum 31. Dezember 2019 kein über den Umfang der bilanzierten Verpflichtungen hinausgehender, gesonderter Haftungstatbestand ergibt.

SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg

Daneben gehörte die im Mai 2019 gegründete und bis zum 31. Dezember 2019 nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene SPORTTOTAL International S.A. zu den nahestehenden Unternehmen im Sinne des IAS 24.

Die SPORTTOTAL International S.A. hat der sporttotal.tv gmbh im Hinblick auf die von dieser getragenen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Aufbau und der Markteinführung der Sportstreamingplattform einen nicht rückzahlbaren Entwicklungskostenzuschuss in Höhe von 2,0 Mio. € gewährt. Daneben wurden im Verlauf des Jahres 2019 anteilige Sach- und Personalaufwendungen der SPORTTOTAL AG sowie der sporttotal.tv gmbh in Höhe von T€ 478 an die Gesellschaft weiterbelastet. Die Beträge wurden mit T€ 1.214 anteilig ertragswirksam vereinnahmt, soweit sie auf konzernfremde Gesellschafter entfielen.

Aufgrund der zum 31. Dezember 2019 erfolgten erstmaligen Einbeziehung der Gesellschaft im Rahmen der Vollkonsolidierung weist die Konzernbilanz aus diesen Transaktionen keine offenen Salden mehr aus.

Darüber hinaus wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen im Geschäftsjahr 2019 durchgeführt.

(31) Anteilsbasierte Vergütung

Im Rahmen des in 2017 aufgelegten Aktienoptionsprogramms hat die Gesellschaft Herrn Peter Lauterbach das Recht eingeräumt, nach Ablauf einer vierjährigen Wartefrist, bis zu 500.000 nennwertlose Stückaktien zum Ausübungspreis von 3,81 €/Stück zu beziehen. Die Ausübung der Option ist an ein Erfolgsziel in der Weise geknüpft, dass der Aktienkurs nach Ablauf der Wartezeit und vor Ausübung den Ausübungspreis um mindestens 20% übersteigt.

Zudem wurde Herrn Peter Lauterbach in 2017 ein Langzeitbonus mit einer Laufzeit von fünf Jahren gewährt, welcher an die Entwicklung der Marktkapitalisierung der Gesellschaft innerhalb dieses Zeitraums gekoppelt ist. Der Zahlungsanspruch beläuft sich auf 5% der langfristig normalisierten Zunahme des Unternehmenswerts im Sinne der Börsenkapitalisierung (Gesamtzahl der Aktien x Aktienkurs) und kann maximal 2,5 Mio. € betragen. Der jeweils entstandene Zahlungsanspruch dient als Sicherheit für das Herrn Lauterbach gewährte Darlehen (vgl. Tz. (30) Angaben und Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen).

Die Bewertung der Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen erfolgt mit Hilfe eines Optionspreismodells nach Black/Scholes (europäische Option) auf der Grundlage folgender Parameter:

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Aktienoption Langzeitbonus
Aktienkurs zum Zeitpunkt der Transaktion 3,68 € 3,81 €
Ausübungspreis 3,81 € 2,39 €
Risikoloser Zins 0,02% -0,68%
Volatilität 24,31% 55,93%
Gesamtlaufzeit 7,25 Jahre 5,0 Jahre
Restlaufzeit zum Bewertungsstichtag 7,25 Jahre 2,17 Jahre
erwartete Dividende - € - €
Ausübungshürde 4,57 € - €

Der Zeitwert der gewährten Aktienoption war einmalig im Zeitpunkt der Gewährung zu ermitteln.

Der Zeitwert der Verpflichtung aus dem vereinbarten Langzeitbonus wird jeweils zum Bilanzstichtag ermittelt.

Die Verwendung eines europäischen Optionsmodells ist sachgerecht, da eine vorzeitige Ausübung im Falle der gewährten Aktienoption nicht rational, im Falle des Langzeitbonus nicht vorgesehen ist.

(32) Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Das Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands der SPORTTOTAL AG ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Vorstand neben einem erfolgsunabhängigen Gehalt auch ein variabler Anteil gewährt wird. Der variable Anteil ist dabei an die Erreichung bestimmter Ziele geknüpft, wozu im Wesentlichen Ergebnisziele im Konzernverbund der SPORTTOTAL AG gehören.

Die erfolgsunabhängigen Gehaltsbestandteile betreffen das Fixgehalt sowie die Firmenwagennutzung und Versicherungsentgelte. Die Bemessung der Tantieme ist vertraglich festgelegt und orientiert sich an der Ertragslage des Gesamtkonzerns.

Die den Vorstandsmitgliedern der SPORTTOTAL AG für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 gewährten Gesamtbezüge betragen T€ 541 (i. Vj. T€ 507) und setzen sich wie folgt zusammen (Darstellung nach DRS 17):

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Gesamt Peter Lauterbach Oliver Grodowski
Gewährte Zuwendungen 2019

EUR
2018

EUR
2019

EUR
2018

EUR
2019

EUR
2018

EUR
--- --- --- --- --- --- ---
Festvergütung 508.500 471.833 340.834 315.833 167.667 156.000
Nebenleistungen 33.017 35.129 20.081 19.366 12.936 15.763
Summe 541.517 506.962 360.915 335.199 180.602 171.763
Einjährige variable Vergütung 0 0 0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
Aktienoptionsprogramm 2017 - 2024 0 0 0 0 0
Long-Term Incentive 2017 - 2022 0 0 0 0 0 0
Summe 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 541.517 506.962 360.915 335.199 180.602 171.763

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung des Jahres 2019 waren Personalaufwendungen im Zusammenhang mit den gewährten Vergütungen in Höhe von T€ 681 (i.Vj T€ 620) zu erfassen (davon Dotierung der Rückstellungen T€ 27 (iVj: T€ 1); Verrechnung unmittelbar im Eigenkapital T€ 113 (i.Vj. T€113)). Für weitere Details verweisen wir auf den Vergütungsbericht, der im zusammengefassten Lagebericht enthalten ist.

Die Pensionsverpflichtungen enthalten Zusagen für ehemalige Vorstandsmitglieder in Höhe von T€ 445 (i.Vj T€ 459).

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 T€ 106 (i.Vj. T€ 120) gewährt. Von den Vergütungen entfallen T€ 50 auf den Aufsichtsratsvorsitzenden.

(33) Organe

Vorstand

Herr Peter Lauterbach, Hürth, Journalist und Moderator

Vorstandsvorsitzender / CEO

Herr Oliver Grodowski, Meckenheim, Kaufmann

Vorstand Technik / CTO

Aufsichtsrat

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Herr Dr. Michael Kern, Köln, Diplom-Ökonom

Weitere Mandate:

Brink Group B.V., Niederlande - Mitglied des Beirates bis 30.06.2019
NanoRepro AG, Marburg - Mitglied des Aufsichtsrates

Mitglied des Aufsichtsrats, stellvertretender Vorsitzender

Herr Hans J. Zimmermann, Essen, Kaufmann/Senior Consultant (bis 16.05.2019)

Herr Jean Fuchs, Luxemburg, Geschäftsführender Direktor (ab dem 16.05.2019 bis 31.12.2019)

Weitere Mandate:

SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg (Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 31.12.2019)
Fuchs & Associés Finance S.A., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg (Mitglied des Verwaltungsrats),
Fuchs & Insurance S.A., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg (Mitglied des Verwaltungsrats),
Alternative Advisors S.A., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg (Mitglied des Verwaltungsrats),
JPMorgan Asset Management (Europe) S.a r.l., Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg (Mitglied des Verwaltungsrats).

Mitglied des Aufsichtsrats

Herr Jens Reidel, Rotkreuz (Schweiz), Diplom-Kaufmann

(34) Abschlussprüferhonorar - Angaben nach § 314 Abs.1 Nr. 9 HGB

Das im Geschäftsjahr 2019 als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer setzt sich wie folgt zusammen:

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2019

T€
2018

T€
Für die Abschlussprüfung 102 83
Für sonstige Leistungen 0 59
102 142

(35) Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt waren 167 (im Vorjahr 182) Arbeitnehmer im Konzern beschäftigt.

(36) Angaben nach § 264 Abs.3 HGB

Sämtliche unten namentlich aufgeführten Tochtergesellschaften, bei denen die SPORTTOTAL AG als Mutterunternehmen entweder direkt oder indirekt (durch eine lückenlose Kette von Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen) zur Verlustübernahme verpflichtet ist, machen von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

SPORTTOTAL EVENT GmbH, Köln
SPORTTOTAL LIVE GmbH, Köln
SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, Köln
SPORTTOTAL VENUES GmbH, Köln
SPORTTOTAL VENTURES GmbH, Köln

(37) Nachtragsbericht - Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wechsel im Aufsichtsrat

Mit Wirkung zum 08.01.2020 wurde Herr Ralf Reichert, Gründer und CEO des europäischen Esport-Marktführers ESL Gaming, durch das zuständige Registergericht als Aufsichtsrat bestellt. Er tritt an die Stelle, des zum 31.12.2019 ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds Jean Fuchs und übernimmt dessen Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Herr Reichert ist darüber hinaus Mitglied des Executive Board WESA World Esports Association, Mitglied des Advisory Board des Cologne Game Lab an der Technischen Hochschule Köln, Beirat Medien-Digital-Land NRW und Beirat der weltweit größten Gaming-Messe Gamescom.

Anteilskauf SPORTTOTAL International S.A.

Die sporttotal.tv gmbh hat Ende Januar 2020 die noch ausstehenden Aktien an der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, übernommen. Ursprünglich hatten neben der sporttotal.tv gmbh (51%) die Groupe Fuchs (19,6%) und weitere Gesellschafter (29,4%) die Anteile an der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, gehalten. Bereits zum 31.12.2019 besaß die sporttotal.tv gmbh 65,7% der Anteile der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg. Mit weiterer Übernahme der Anteile u.a. von der Group Fuchs sind zum 31.01.2020 sämtliche Anteile durch Kauf an die sporttotal.tv gmbh übergangen, die somit 100% an der SPORTTOTAL International S.A. hält.

Kapitalerhöhungen

März 2020

Der Vorstand hat am 09.03.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital beschlossen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre der Gesellschaft wurde nach Maßgabe von § 4 Abs. 3 Unterabs. 2 (3. Unterpunkt) der Satzung der Gesellschaft in Verbindung mit §§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 des Aktiengesetzes ausgeschlossen.

Das Grundkapital von € 26.134.044 wurde um € 2.613.404 auf € 28.747.448 durch Ausgabe von 2.613.404 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 € je Aktie erhöht. Die neuen Aktien sind vom 01.01.2019 an gewinnbezugsberechtigt. Der Bezugspreis wurde auf € 1,10 je neuer Aktie festgelegt.

Zur Zeichnung sämtlicher neuen Aktien wurde die Obotritia Capital KGaA zugelassen. Sämtliche neuen Aktien wurden von der Obotritia Capital KGAA zum Ausgabepreis von € 1,10 gezeichnet.

Der Bruttoemissionserlös betrug € 2.874.744,40

Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 16.03.2020.

Juli 2020

Des Weiteren hat der Vorstand am 07.07.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital in Form einer Bezugsrechtskapitalerhöhung beschlossen.

Im Rahmen des Bezugsangebots und der anschließenden Privatplatzierung wurden insgesamt 2.198.349 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft, jeweils mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 und mit Gewinnanteilberechtigung ab dem 01.01.2019, von Aktionären und Investoren zum Preis von EUR 1,10 zum je neuer Aktie gezeichnet. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde dementsprechend von derzeit EUR 28.747.448,00 um EUR 2.198.349,00 auf EUR 30.945.797,00 durch Ausgabe von 2.198.349 neuen Aktien gegen Bareinlagen erhöht.

Der Bruttoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung betrug EUR 2.418.183,90.

Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 28.07.2020.

Corona-Pandemie 2020

Der Ausbruch und die globale Ausbreitung des Corona-Virus (Sars-Cov-2) hat die geschäftliche Entwicklung der SPORTTOTAL Gruppe und damit die Ertrags- und Finanzlage des Konzerns in allen drei Segmenten erheblich beeinträchtigt.

So fanden im Segment LIVE von Mitte März bis Juni 2020 nahezu keine Reisen und Veranstaltungen der Porsche Experience statt. Bereits vereinnahmte Anzahlungen waren vollumfänglich an die Kunden zurückzuerstatten.

Das für Ende Mai 2020 terminierte ADAC TOTAL 24h-Rennen wurde auf Ende September verlegt und wird nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich ohne Zuschauer vor Ort stattfinden.

Im Segment VENUES führten, neben der anhaltenden allgemeinen Investitionszurückhaltung, die in den für SPORTTOTAL aktuell relevanten Märkten (Russland, Kuwait, Bahrain, Brasilien) weiterhin bestehenden Reisebeschränkungen dazu, dass Vertragsverhandlungen nicht wie geplant frühzeitig vor Ort stattfinden konnten.

Im Segment DIGITAL fanden seit Mitte März 2020 keine Sportveranstaltungen mehr statt, welche über die Streamingplattform hätten ausgespielt werden können, so dass entsprechende Werbeeinnahmen ausblieben.

Fehlende Deckungsbeiträge aus den beschriebenen geschäftlichen Einbußen führten zu einer Verschlechterung der Ertragslage sowie zu einer Verschärfung der angespannten Liquiditätssituation (Finanzlage).

Die SPORTTOTAL hat auf Basis des aktuellen Kenntnisstands die möglichen weiteren Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 bewertet und in der Prognoseberichterstattung (vgl. zusammengefasster Lagebericht Punkt 5.1.2) berücksichtigt.

Die Einschätzungen zum Verlauf der Coronavirus-Pandemie und zu Art, Umfang und Dauer möglicher erneuter Eindämmungsmaßnahmen sind jedoch mit erheblichen Unsicherheiten verbunden, so dass die tatsächliche Entwicklung der Ertragslage von der Prognose signifikant abweichen kann -insbesondere falls sich die Pandemie weiter fortsetzen sollte ("Zweite Welle").

Aufnahme von Fremdkapital

Im Juni wurde zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs ein weiteres Darlehen bei der Raisin Bank AG über T€ 3.000 aufgenommen. Der Zinssatz beträgt 9,9 % bei einer Laufzeit von 18 Monaten.

Mitte August wurde für dieses Darlehen ebenso wie für ein bereits im Oktober 2019 gewährtes Darlehen über anfänglich T€ 3.500 die Umschuldung eines Teils der ausstehenden Tilgungsraten in analoger Anwendung des Art. 240 § 3 EGHGB vereinbart. Danach sind ursprünglich ab Anfang September 2020 monatlich fällig werdende Darlehensraten von insgesamt T€ 1.935 ein Jahr nach Auszahlung und somit Mitte August 2021 endfällig. Die Verzinsung erfolgt unverändert mit 9,9% bzw. 9,75%; die Abrechnung der Zinsen erfolgt monatlich.

Anfang August wurde zudem ein weiteres Darlehen über T€ 1.000 bei der Raisin Bank AG mit einer Verzinsung von 14% aufgenommen. Das Darlehen ist endfällig bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Inhaberschuldverschreibung

Mitte August wurde eine Inhaberschuldverschreibung mit bedingtem Wandlungsrecht im Volumen von 2,0 Mio.€ mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einer Verzinsung von 8,5% begeben. Der Wandlungspreis bei einer ab April 2021 zulässigen Wandlung liegt bei € 1,05.

Bedingung für das Wandlungsrecht und damit für den Bestand der Anleihe ist die Schaffung eines bedingten Kapitals durch die Hauptversammlung 2020. Sofern eine entsprechende Beschlussfassung nicht erfolgt, steht dem Inhaber der Anleihe ein außerordentliches Kündigungsrecht zu.

Die Inhaberschuldverschreibung wurde in voller Höhe durch einen Bestandsaktionär gezeichnet und am Ausgabetag übernommen.

Durch einen weiteren Bestandsaktionär wurde eine Verpflichtungserklärung betreffend die Zeichnung einer im vierten Quartal diesen Jahres vorgesehenen Begebung einer weiteren Anleihe mit bedingtem Wandlungsrecht im Volumen von 3,0 Mio.€ abgegeben.

Darlehensrückzahlung

Mitte August 2020 wurde das dem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Peter Lauterbach, in 2013 gewährte Darlehen über anfänglich T€ 400 inklusive sämtlicher bis zum Rückzahlungszeitpunkt kapitalisierter Zinsen in Höhe von T€ 122 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig zurückgezahlt. Für das Darlehen war zuletzt mit Vereinbarung vom 08.02.2017 eine Laufzeit bis zum 28.02.2022 vereinbart worden. Auf die Ausführungen unter Tz. (30) Beziehungen zu nahestehenden Personen wird verwiesen.

Eigene Kamera Hard- und Software

Im Juli 2020 hat die sporttotal.tv gmbh bekanntgegeben eine eigenes auf künstlicher Intelligenz basierendes Kamerasystem entwickelt zu haben. Ziel ist es, mit dem eigenen Kamerasystem die Wertschöpfungskette von der Produktion von live Sport-Events über die Analyse des Bildmaterials bis zur Verbreitung über Plattform und Apps vollständig mit eigener Technologie abdecken zu können.

Im April 2020 hatte sporttotal.tv bereits vor dem Hintergrund der anhaltenden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie den Vertrag mit dem langjährigen Lieferanten der Kamera-Hard- und Software fristlos gekündigt.

(38) Ergebnisverwendung der SPORTTOTAL AG (Jahresabschluss)

Der im Geschäftsjahr 2018 ausgewiesene (handelsrechtliche) Bilanzverlust der SPORTTOTAL AG in Höhe von T€ 17.347 wurde im Geschäftsjahr 2019 auf neue Rechnung vorgetragen.

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den handelsrechtlichen Bilanzverlust des Geschäftsjahres 2019 in Höhe von T€ 27.249 auf neue Rechnung vorzutragen. Ausschüttungen erfolgen grundsätzlich nur aufgrund des nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Jahresabschlusses des Mutterunternehmens SPORTTOTAL AG. Gewinne können gemäß § 268 Abs. 8 HGB erst ausgeschüttet werden, wenn die frei verfügbaren Rücklagen zuzüglich eines verbleibenden Gewinnvortrags und abzüglich eines verbleibenden Verlustvortrags den Betrag von T€ 52 übersteigen. Die Ausschüttungssperre resultiert in Höhe von T€ 38 aus der Aktivierung von latenten Steuern und in Höhe von T€ 15 auf den Unterschiedsbetrag aus dem geänderten Zinssatz zur Aufzinsung von Pensionsrückstellungen.

(39) Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG haben im März 2020 die Entsprechenserklärung zur Corporate Governance gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der Internetseite der SPORTTOTAL AG dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Köln, 21.08.2020

SPORTTOTAL AG

Peter Lauterbach, Vorstandsvorsitzender

Oliver Grodowski, Vorstand Technik

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SPORTTOTAL AG, Köln

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG, Köln, und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngesamtergebnisrechung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung sowie dem Konzernanhang einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der SPORTTOTAL AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die in einem separaten Abschnitt des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den ergänzenden nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "5.2 Risikobericht" des zusammengefassten Lageberichts, in denen der Vorstand beschreibt, dass der Fortbestand der Gesellschaft und des Konzerns gefährdet ist, falls es nicht gelingen sollte, liquide Mittel in ausreichender Höhe zu erhalten. Wie in Abschnitt 5.2 dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellen. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf den Konzernanhang Bst. B. Betreffend der Darstellungen im Lagebericht verweisen wir auf die Risikoberichterstattung in Textziffer 5.2.

Das Risiko für den Abschluss

Die Einschätzung über die Fähigkeit der Gesellschaft und des Konzerns über die Fortführung der Unternehmenstätigkeit erfolgt durch den Vorstand durch Ermessensentscheidungen bis zum Zeitpunkt der Beendigung der Aufstellung des Konzernabschlusses. Die Verhältnisse am Abschlussstichtag sind insofern nicht allein ausschlaggebend. Die Annahme über die Fortführung der Unternehmenstätigkeit ist Voraussetzung für die Aufstellung eines Konzernabschlusses nach den benannten Vorschriften und hat Einfluss auf den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis im Konzernabschluss. Bestehen Unsicherheiten im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten, die einzeln oder insgesamt bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft und des Konzerns aufwerfen können und werden diese bis zum Zeitpunkt der Beendigung der Aufstellung ausgeräumt, müssen die gesetzlichen Vertreter den Umgang mit diesen Ereignissen identifizieren und eindeutig angeben, dass diese Ereignisse sofern Sie wesentlich sind, bestandsgefährdende Risiken darstellen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Bei der Prüfung der Beurteilung über die Fortführung der Unternehmenstätigkeit haben wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise angefordert und erhalten. Unter anderem haben wir einen Finanzstatus sowie eine Finanzplanung, welche nach dem Abschlussstichtag erstellt wurden, erhalten. Diese Nachweise enthalten sowohl quantitative als auch qualitative Aussagen. Unsere Prüfung der Erläuterungen des Vorstandes hat sowohl rechnerisch als auch analytisch stattgefunden. Dabei haben wir im Rahmen von Einzelfällen ausreichend Prüfungsnachweise angefordert, welche die Einschätzungen des Vorstandes belegen. Zudem haben wir uns mit dem für die Überwachung der Gesellschaft verantwortlichen Aufsichtsrat über die vom Vorstand identifizierten Ereignisse und Gegebenheiten ausgetauscht. Unsere Prüfung hat sich gemäß § 317 Abs. 4a HGB nicht darauf erstreckt, ob der Fortbestand der Gesellschaft und des Konzerns zugesichert werden kann.

Unsere Schlussfolgerungen

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter über die Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sowie den Ausführungen im Lagebericht ergeben.

Die Realisierung von Umsatzerlösen aus Fertigungsaufträgen

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf den Konzernanhang.

Das Risiko für den Abschluss

Ein wesentlicher Teil der Geschäftstätigkeit des Konzerns im Bereich Rennstreckenbau wird über mehrjährige Fertigungsaufträge abgewickelt. Die Bilanzierung derartiger Verträge richtet sich nach IFRS 15. Gemäß dieser Vorschrift ist der Kontrollübergang ein wesentliches Kriterium für die Umsatzrealisation. Es gelten die in IFRS 15 kodifizierten Anforderungen an die Realisation von über einen Zeitraum erfüllten Leistungsverpflichtungen. Vor diesem Hintergrund kommt unter anderem der Vertragsgestaltung und dem tatsächlichen Projektablauf eine entscheidende Bedeutung für die Umsatzrealisation zu. Aufgrund der Anwendung von IFRS 15 besteht das Risiko, dass Umsätze und Ergebnisse aus Fertigungsaufträgen den Geschäftsjahren unzutreffend zugeordnet werden.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns mit den unternehmensintern festgelegten Methoden, Verfahren und Kontrollmechanismen des Projektmanagements in der Angebots- und Abwicklungsphase von Fertigungsaufträgen auseinandergesetzt. Die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Schätzungen und Annahmen haben wir im Rahmen von aussagebezogenen Prüfungshandlungen beurteilt. Unsere Prüfungshandlungen beinhaltet unter anderem die Durchsicht der vertraglichen Grundlagen sowie Vertragskonditionen einschließlich vertraglich vereinbarter Regelungen über Teillieferungen und -leistungen. Zur Beurteilung der periodengerechten Ertragsermittlung haben wir uns mit den zum Stichtag abrechenbaren Umsatzerlösen sowie den zugehörigen erfolgswirksam zu buchenden Umsatzkosten befasst. Außerdem haben wir Befragungen zur Entwicklung der Aufträge sowie zur aktuellen Beurteilung von bis zur Fertigstellung voraussichtlich noch anfallenden Kosten durchgeführt.

Unsere Schlussfolgerungen

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich der Realisierung von Umsatzerlösen aus Fertigungsaufträgen ergeben.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

Abschnitt 6 des zusammengefassten Lageberichts "Erklärung zur Unternehmensführung",
die übrigen Teile des Geschäftsberichts mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss

und den zusammengefassten Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs, oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des

zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Aufsichtsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Aufsichtsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 16. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 27. Dezember 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir haben die Prüfung des Konzernabschlusses und des Lageberichts der Sporttotal AG erstmalig vorgenommen.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Marcus Heller.

Köln, den 21. August 2020

**Kölner Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung Kurt Heller GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft**

Marcus Heller, Wirtschaftsprüfer

Anlage zum Bestätigungsvermerk: nicht inhaltlich geprüfte Bestandteile des Lageberichts. Die im Lagebericht enthaltene Erklärung zur Unternehemensführung haben wir nicht inhaltlich geprüft.

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