Interim / Quarterly Report • Aug 14, 2020
Interim / Quarterly Report
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| Umsatz und Ergebnis | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse (TEUR) | 4.353 | 5.974 | -27 % |
| EBITDA (TEUR) | -4.325 | -3.143 | -38 % |
| EBIT (TEUR) | -6.131 | -4.304 | -42 % |
| Gesamtergebnis nach Steuern (TEUR) | -6.156 | -4.418 | -39 % |
| Cash-Flow und Investitionen | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | Veränderung |
| Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (TEUR) | -2.006 | -1.825 | -10 % |
| Investitionen immat. Anlagevermögen (TEUR) | 36 | 812 | -96 % |
| Investitionen Sachanlagevermögen (TEUR) | 98 | 308 | -68 % |
| Investitionen Gesamt (TEUR) | 133 | 1.121 | -88 % |
| Wertentwicklung | 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung |
| Immaterielle Vermögenswerte (TEUR) | 3.048 | 3.182 | -4 % |
| Sachanlagevermögen (TEUR) | 4.952 | 6.234 | -21 % |
| Working Capital (TEUR) | 6.018 | 8.237 | -27 % |
| Working Capital-Quote (Umsatz)* | 1,7 | 1,4 | +18 % |
| Langfristige Vermögenswerte (TEUR) | 10.662 | 12.337 | -13 % |
| Kurzfristige Vermögenswerte (TEUR) | 9.622 | 13.946 | -31 % |
| Kapitalstruktur | 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung |
| Bilanzsumme (TEUR) | 20.284 | 26.283 | -23 % |
| Eigenkapital (TEUR) | 12.645 | 18.869 | -33 % |
| Eigenkapitalquote (%) | 62 % | 72 % | |
| Aktie** | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | Veränderung |
| Gesamtaktienanzahl 30.06. (Mio. Stück) | 32,07 | 32,07 | 0 % |
| Schlusskurs 30.06. (EUR/Aktie) | 0,30 | 0,93 | -68 % |
| Marktkapitalisierung 30.06. (Mio. EUR) | 9,56 | 29,89 | -68 % |
| Durchschnittskurs (EUR/Aktie) | 0,50 | 1,01 | -50 % |
| Höchstkurs (EUR/Aktie) | 0,73 | 1,45 | -50 % |
| Tiefstkurs (EUR/Aktie) | 0,30 | 0,75 | -60 % |
| Ø Tagesumsatz (TEUR) | 21,53 | 23,03 | -7 % |
| Mitarbeiter | 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung |
| Mitarbeiter (Köpfe) | 110 | 149 | -26 % |
| Mitarbeiter (JAE) | 95 | 137 | -31 % |
* Umsatz der letzten vier Quartale
** Datenquelle: Bloomberg. Kennzahlen beziehen sich auf XETRA-Tagesschlusskurse.
Hinweis: Bei den in diesem Quartalsbericht enthaltenen Zahlen handelt es sich um ungeprüfte Werte. Bei den dargestellten Zahlenangaben können technische Rundungsdifferenzen bestehen, die die Gesamtaussage nicht beeinträchtigen.
| Inhalt | |
|---|---|
| Ausgewählte Kennzahlen | U2 |
| Vorwort des Vorstands | 3 |
| Die Aktie | 6 |
| Konzernzwischenlagebericht (ungeprüft) | 10 |
| • Geschäfts- und Rahmenbedingungen • . 10 |
|
| • Wirtschaftsbericht • . 12 |
|
| Ertragslage | 12 |
| Vermögenslage | 15 |
| Finanzlage | 15 |
| • Risiko- und Chancenbericht • | 17 |
| • Prognosebericht • | 17 |
| Konzernzwischenabschluss (ungeprüft) | 18 |
| • Konzernbilanz • . 18 |
|
| • Konzerngesamtergebnisrechnung • . 20 |
|
| • Konzernkapitalflussrechnung •. 22 |
|
| • Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung • 23 |
|
| • Konzernanhang zum Konzernzwischenabschluss •24 | |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter | 31 |
| Unternehmenskalender | 32 |
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
das erste Halbjahr 2020 stand bei aap wie bei vielen anderen Unternehmen ganz im Zeichen des Coronavirus. Daneben haben uns die laufende Restrukturierung, die Maßnahmen zur Sicherung der Finanzierung der Gesellschaft und die Arbeiten an unserem Qualitätsmanagementsystem sehr beschäftigt. Die CO-VID-19 Pandemie führte zu einer signifikanten Beeinträchtigung unseres Geschäftsbetriebs, was sich in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr widerspiegelt. Neben unserem Heimatmarkt Deutschland war insbesondere das internationale Geschäft betroffen, so dass wir in beiden Märkten einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnen mussten. Gegen diesen Trend befinden wir uns in den USA weiterhin auf Wachstumskurs und konnten den Umsatz signifikant steigern. Hier tragen insbesondere die neu abgeschlossenen Verträge mit USweit tätigen Einkaufsverbänden und -netzwerken erste Früchte und schaffen gleichzeitig die Basis für weiteres Wachstum. Bezüglich der Restrukturierung können wir mit einigem Stolz sagen, dass wir die negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie durch eine massive Kostenreduktion und Margenverbesserung nahezu auffangen konnten, was sich an der Entwicklung des Recurring EBITDA (EBITDA ohne Einmalaufwendungen) gut ablesen lässt.
Ein ganz wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit lag im ersten Halbjahr auf der laufenden Restrukturierung unseres Unternehmens. Wir verfolgen das klare Ziel, aap grundlegend zu restrukturieren und neu aufzustellen. Dabei wollen wir die Kostenstruktur nachhaltig verschlanken, um damit Effizienz und Flexibilität zu steigern. Nur so können wir in dem intensiven Wettbewerb bestehen, der durch die immer weiter steigenden regulatorischen Vorgaben zusätzlich verschärft wird. In diesem Zusammenhang haben wir im ersten Halbjahr weitere Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Im Vordergrund stand sicherlich der umfangreiche Personalabbau. Insgesamt haben wir bis dato unseren Personalbestand um rund 30 % reduziert und wollen
damit ab 2021 jährlich mehr als eine Millionen Euro Personalkosten einsparen. Darüber hinaus haben wir den Teilverkauf von Überkapazitäten unseres Maschinenparks initiiert, was uns erlauben wird, die angemietete Fläche ab 2021 deutlich zu reduzieren und mit dem Betrieb der Maschinen verbundene Kosten (z.B. jährliche Validierung) einzusparen. Nicht zuletzt haben wir auch den Vertrag mit unserem IT-Dienstleister neu verhandelt und konnten dabei wesentlich bessere Konditionen vereinbaren.
Gleichzeitig freuen wir uns, dass nunmehr auch die ersten Effekte dieser Restrukturierung sichtbar werden. So ist der Personalaufwand im ersten Halbjahr bereits deutlich gesunken und auch bei den sonstigen Kosten sehen wir eine ordentlich rückläufige Entwicklung. Daneben konnten wir sichtbar unsere Bruttomarge verbessern, was einerseits auf die Einstellung des Standardtraumaportfolios gepaart mit der Reduktion des Personalbestands und andererseits auf einen verbesserten Produkt-Kunden-Mix zurückzuführen ist. Gleichzeitig verursacht die Restrukturierung aber natürlich auch hohe Einmalkosten und belastet das Ergebnis, was zu einer Verschlechterung des berichteten EBITDA im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr führt. Mit Blick auf die Restrukturierungskosten sind hierbei sicherlich die Aufwendungen für die Transfergesellschaft sowie damit in Zusammenhang stehende Beratungskosten, als auch die Kosten für die Sicherung des Fortbestands der Gesellschaft wesentlich. Daneben haben wir umfangreiche Kosten für die Überarbeitung unserer qualitätsrelevanten Prozesse gehabt, die wir nur mit externer Unterstützung stemmen konnten. Rechnet man diese Einmalaufwendungen heraus, sieht man im Recurring EBITDA trotz des deutlichen COVID-19 bedingten Umsatzrückgangs nur eine leichte Verringerung im Halbjahr, während das zweite Quartal sogar leicht über dem des Vorjahres liegt. Wir sehen uns hier in unseren Bemühungen bestätigt und werden diesen Weg weiter konsequent nach vorne gehen.
Bei unserer Plattformtechnologie LOQTEQ® lag der Fokus im ersten Halbjahr auch weiterhin auf der Umstellung von Prozessen und Unterlagen auf die gestiegenen regulatorischen Anforderungen. Damit soll auch die Rezertifizierung unter MDD im
Rahmen des bevorstehenden turnusmäßigen Audits sichergestellt werden. In diesem Zusammenhang haben wir den gesamten Entwicklungsprozess überarbeitet und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Rückverfolgbarkeit der Verifizierung und Validierung unserer Produkte gelegt. Zudem wurde die technische Dokumentation grundlegend neu strukturiert. Weiterhin wurde unser neues polyaxiales LOQTEQ® VA Fußsystem im ersten Halbjahr bereits mehrfach erfolgreich in den USA eingesetzt, was die positive Entwicklung in diesem Markt zusätzlich unterstützen sollte.
Mit Blick auf unsere innovative antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie haben wir im April die Freigabe der Ethikkommissionen für die Durchführung einer klinischen Humanstudie erhalten, so dass nun alle regulatorischen Voraussetzungen für den Start der Studie in Deutschland erfüllt sind. Vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie können wir aktuell allerdings noch keinen konkreten Termin für den Start der Studie in Deutschland nennen. Wir werden aber die nächsten Wochen und Monate bestmöglich nutzen, um sämtliche Vorbereitungen für die Studie voranzutreiben und somit bei einer Entspannung der Situation unmittelbar handlungsfähig zu sein. Darüber hinaus haben wir für potentiell abzuschließende erste gemeinsame Entwicklungsprojekte Testbeschichtungen durchgeführt, um die mögliche Anwendung unserer Silberbeschichtungstechnologie auf aap-fremden Produkten nachzuweisen und damit die Voraussetzungen für einen Vertragsabschluss zu schaffen. Auf Basis dieser Entwicklungen laufen derzeit viele Gespräche mit verschiedenen globalen Medizintechnikunternehmen über eine potentielle Kofinanzierung der geplanten Humanstudie und weitere Kooperationsmöglichkeiten, die jedoch hinsichtlich ihrer Umsetzungsgeschwindigkeit auch unter den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie leiden.
Bei unserer zukunftsweisenden resorbierbaren Magnesiumimplantat-Technologie hat uns die FDA bestätigt, dass unsere Technologie wahrscheinlich als sogenannte besonders innovative "Novel" Technologie eingestuft wird und sich für den "De Novo" Zulassungsweg qualifiziert, der im Vergleich zu einer konventionellen 510(k)-Zulassung eine schnellere Freigabe
durch die Behörde ermöglicht. Darüber hinaus konnten wir in der mit der renommierten Colorado State Universität durchgeführten Pilot-Tierstudie weitere sehr vielversprechende Resultate erzielen. So zeigen die Ergebnisse nach sechs und zwölf Wochen, dass es zu einem guten Kontakt der beschichteten Magnesiumimplantate mit den Knochen kommt, was eine wichtige Voraussetzung für die Knochenheilung ist, und zudem keine wesentliche Gasbildung auftritt. Darüber hinaus deuten die jüngsten Ergebnisse nach 24 Wochen darauf hin, dass der Abbauprozess der Implantate kontrollierbar ist und gleichzeitig ein gutes Knochenwachstum sichtbar ist, wodurch der "Proof of Concept" für die gesamte Technologie geliefert würde. Auch hier führen wir auch hier zahlreiche Gespräche mit technologieaffinen Investoren um zeitnah die finanzielle Basis zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Technologie zu schaffen.
Weiterhin blicken wir auf eine erfolgreiche Hauptversammlung zurück, die wir Anfang August aufgrund der mit dem Coronavirus verbundenen Gesundheitsgefahren in virtueller Form durchgeführt haben. Alle Tagesordnungspunkte wurden mit großer Mehrheit angenommen, so dass unsere Aktionäre auch der geplanten Kapitalherabsetzung zugestimmt haben und damit unseren eingeschlagenen Weg auch mit Blick auf die finanzielle Restrukturierung unterstützen. Für das entgegengebrachte Vertrauen möchten wir uns an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bedanken.
Neben allen vorgenannten Dingen steht für uns die Sicherung der Finanzierung und damit des Fortbestands der Gesellschaft an allererster Stelle. In diesem Zusammenhang haben uns unsere Kernaktionäre mit einem ersten Gesellschafterdarlehen im April unterstützt. Daneben haben wir vor wenigen Tagen die Begebung einer Wandelschuldverschreibung im Volumen von ca. 2,6 Millionen Euro bekanntgegeben, die bei voller Zeichnung unsere Finanzierung bis Anfang 2021 sichert. Die Wandelschuldverschreibung kann von unseren Aktionären zu einem Ausgabepreis von 1,75 EUR noch bis zum 26. August bezogen werden. Wir bieten unseren Aktionären damit eine Kapitalmaßnahme an, die einen sehr attraktiven Abschlag auf den angenommenen zukünftigen Börsenkurs von ca. 3,50 EUR nach der
durch die Hauptversammlung beschlossenen Kapitalherabsetzung aufweist. Dabei haben sich einzelne unserer Aktionäre bereits im Vorfeld zum Bezug von Wandelschuldverschreibungen im Volumen von 1,25 Mio. EUR verpflichtet, was ca. 50 % des gesamten Transaktionsvolumens entspricht. Die Wandelschuldverschreibung ist ein wesentlicher Teil des aktuell laufenden Refinanzierungsprozesses und dient der Sicherung des Fortbestands unseres Unternehmens. Daneben arbeiten wir derzeit intensiv an verschiedenen weiteren Finanzierungs- und Kosteneinsparungsoptionen, wie beispielsweise einem bereits zugesagten, aber unter bestimmten herausfordernden Bedingungen stehenden zinslosen Kredit der Investitionsbank Berlin (IBB) aus dem Programm "Rettungsbeihilfe Corona-Soforthilfe-Paket I". Weiterhin befinden wir uns in weit fortgeschrittenen Verhandlungen über den Abschluss eines Entwicklungs- und Liefervertrags mit einem weltweit führenden US-amerikanischen Medizintechnikunternehmen, dessen Abschluss allerdings auch an das Vorhandensein ausreichender finanzieller Mittel geknüpft ist. Nicht zuletzt kann der kürzlich initiierte Teilverkauf von Überkapazitäten unseres Maschinenparks im vierten Quartal ebenfalls zu zusätzlicher Liquidität führen. Parallel dazu führen wir Gespräche über mögliche Unternehmenstransaktionen, wie z.B. Fusionen, Share- oder Asset-Deals sowie Carve-Outs.
Im weiteren Jahresverlauf werden wir den Refinanzierungsund Restrukturierungsprozess weiter konsequent umsetzen. Dabei wollen wir uns auch strukturell verändern: aap soll zukünftig an den drei Säulen ihrer innovativen Plattformtechnologien ausgerichtet werden. Wir planen die drei Technologien LOQTEQ®, antibakterielle Silberbeschichtung und resorbierbare Magnesiumimplantate in separate Tochtergesellschaften einzubringen, die unter dem Dach der aap als Holdinggesellschaft jeweils eigenständig geführt werden. Dies ermöglicht es uns, die einzelnen Technologien flexibler und zielgerichteter zu führen und für unsere Silberbeschichtungs- und die Magnesiumimplantat-Technologien die angestrebten Kofinanzierungen umzusetzen. Mit Blick auf LOQTEQ® wollen wir auf Basis weiterer Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen die Gewinnzone so schnell als möglich erreichen, so dass sich das Geschäft selbst trägt. Wir sind überzeugt, dass es uns mit diesen Maßnahmen gelingen wird aap endlich in die Lage zu versetzen, erfolgreich und solide zu wirtschaften und damit für unsere bestehenden und potenziellen neuen Investoren wieder interessant zu machen.
Rubino Di Girolamo Vorstandsvorsitzender / CEO
Marek Hahn Mitglied des Vorstands / CFO
Allgemeine Informationen zur Aktie der aap
| International Securities Identification Number (ISIN) |
DE0005066609 | |
|---|---|---|
| Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN) | 506 660 | |
| Notierung | Alle deutschen Börsen, | |
| XETRA | ||
| Börsensymbol | AAQ | |
| Börsensegment | General Standard | |
| Markt | Regulierter Markt | |
| Aktientyp | Stammaktie | |
| Aktienform | Inhaberaktie | |
| Indexzugehörigkeit | CDAX | |
| General All-Share | ||
| Sektor | Pharma & Healthcare | |
| Subsektor | Medizintechnik | |
| Grundkapital (30.06.2020) | 32.067.377,00 EUR | |
| Anzahl Inhaber-Stückaktien (30.06.2020) | 32.067.377 | |
| Zugelassenes Kapital (30.06.2020) | 32.067.377,00 EUR |
| 1. Halbjahr | ||
|---|---|---|
| 2020 | 2019 | |
| Schlusskurs 30.06. (EUR/Aktie) | 0,30 | 0,93 |
| Marktkapitalisierung 30.06. (Mio. EUR) | 9,56 | 29,89 |
| Durchschnittskurs (EUR/Aktie) | 0,50 | 1,01 |
| Höchstkurs (EUR/Aktie) | 0,73 | 1,45 |
| Tiefstkurs (EUR/Aktie) | 0,30 | 0,75 |
| Ø Tagesumsatz (TEUR) | 21,53 | 23,03 |
* Datenquelle: Bloomberg. Kennzahlen beziehen sich auf XETRA-Tagesschlusskurse.
Volatile Aktienmärkte im Zeichen der Corona-Pandemie
Die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte wurde im ersten Halbjahr 2020 wesentlich durch die COVID19-Pandemie und die damit verbundenen Unsicherheiten geprägt. Nach einem relativ ruhigen Start in das Jahr 2020 verzeichneten die wichtigsten internationalen Börsen ab etwa Mitte März aufgrund der schnellen Ausbreitung des Coronavirus und der Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern zum Teil deutliche Kursverluste. Bedeutende Volkswirtschaften, wie die der USA, der Europäischen Union und von Japan, schrumpften im ersten Halbjahr, was sich auch in den entsprechenden Aktienkursen widerspiegelte. Ab April entspannte sich die Lage an den Märkten zunehmend, was insbesondere auf die zahlreichen stützenden Maßnahmen der Notenbanken und Regierungen zurückzuführen ist. Darüber hinaus verbesserten rückläufige Infektionszahlen in einigen Regionen die Stimmung der Anleger. Die Erholung im zweiten Quartal konnte die deutlichen Verluste in den
ersten drei Monaten des Jahres jedoch nicht kompensieren, so dass viele der wichtigsten Aktienindizes das erste Halbjahr mit einer negativen Bilanz abschlossen. Der DAX verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen Verlust von 7,1 %, der Euro Stoxx 50 verlor 13,7 % und der Dow Jones Index 9,3 %.
Auch der Kursverlauf der Aktie der aap kennzeichnete sich im ersten Halbjahr 2020 durch ein hohes Maß an Volatilität. Ausgehend von einem XETRA-Schlusskurs von 0,45 EUR am 2. Januar 2020 stieg der Aktienkurs zu Jahresbeginn zunächst an, bevor nach einem kurzfristigen Rückgang eine länger anhaltende Seitwärtsbewegung verzeichnet wurde. Ende Februar legte die Aktie dann deutlich zu und erreichte in der Folge am 5. März 2020 den Halbjahreshöchststand von 0,73 EUR. Dieses Niveau konnte die Aktie allerdings nicht halten und gab im weiteren Verlauf des Berichtszeitraums auch aufgrund der weltweiten Entwicklungen mit Blick auf die Corona-Pandemie wieder spürbar nach, bevor sich der Kurs für weite Teile des zweiten Quartals auf einem Niveau von ca. 0,50 EUR stabilisierte. Zum Ende des ersten Halbjahres geriet der Aktienkurs in Folge der am 29. Juni 2020 veröffentlichten Ad-hoc-Mitteilung zur Versagung des Bestätigungsvermerks für den Jahresabschluss 2019 unter Druck. Im Ergebnis notierte die Aktie am 30. Juni 2020 beim Halbjahrestiefststand von 0,30 EUR und somit etwa 20 % im Minus.
Indizes Kursvergleich H1 | 2020
Alle Researchberichte der Analysehäuser finden Sie im Internet unter https://www.aap.de/investoren/aktie/analystenberichte.
| Research unternehmen |
Analyst | Empfeh lung |
Kursziel | Datum |
|---|---|---|---|---|
| Warburg Research | Ulrich | Under | k.A. | 30.06. |
| GmbH | Huwald | Review | 2020 |
Zielsetzung der Investor Relations-Arbeit bei aap ist es eine faire Bewertung der Aktie durch den Kapitalmarkt zu erreichen. Grundlage hierfür war auch im ersten Halbjahr 2020 ein kontinuierlicher Dialog mit allen Marktteilnehmern sowie die transparente Bereitstellung präziser und bewertungsrelevanter Informationen. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie fanden im Berichtszeitraum neben der klassischen IR-Kommunikation vor allem Conference Calls und virtuelle Meetings mit bestehenden und potentiellen neuen Investoren statt.
Im ersten Halbjahr 2020 kam es zu keinen wesentlichen Veränderungen innerhalb der Aktionärsstruktur der aap, die sich damit auch weiterhin durch eine stabile Investorenbasis kennzeichnet. Der Streubesitz lag zum 30. Juni 2020 bei rund 50,79 %.
Die folgende Übersicht zeigt alle Beteiligungen an der aap ≥ 3 % zum 30. Juni 2020 nach den uns vorliegenden Informationen:
Die folgende Tabelle zeigt den direkten und indirekten Anteilsbesitz aller Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands an der Gesellschaft per 30. Juni 2020:
| Aktien | Optionen | |
|---|---|---|
| Mitglieder des Aufsichtsrats | ||
| Dr. med. Nathalie Krebs | 0 | 0 |
| Jacqueline Rijsdijk | 0 | 0 |
| Biense Visser | 340.373 | 0 |
| Mitglieder des Vorstands | ||
| Rubino Di Girolamo | 1.559.258 | 0 |
| Marek Hahn | 95.646 | 141.000 |
Vor dem Hintergrund der mit dem Coronavirus verbundenen Gesundheitsgefahren hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats entschieden, die ordentliche Hauptversammlung der aap am 7. August 2020 in virtueller Form ohne physische Präsenz der Aktionäre und ihrer Bevollmächtigten durchzuführen. Dabei kann die Gesellschaft auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken. So wurde insbesondere die Fragemöglichkeit im Wege der elektronischen Kommunikation von den Aktionären intensiv genutzt. Im Vorfeld der Hauptversammlung wurden insgesamt 100 Fragen eingereicht, die im Rahmen der
Veranstaltung durch Vorstand und Aufsichtsrat beantwortet wurden. Im weiteren Verlauf wurden alle Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit angenommen, so dass das Aktionariat auch der geplanten ordentlichen Kapitalherabsetzung (Details s.u.) zugestimmt hat und damit den eingeschlagenen Weg der Gesellschaft auch mit Blick auf die finanzielle Restrukturierung unterstützt. Weitere Informationen zur ordentlichen (virtuellen) Hauptversammlung, wie beispielsweise die genauen Abstimmungsergebnisse, finden Sie im Internet unter https://www.aap.de/investoren/hauptversammlung.
Am 7. August 2020 haben die Aktionäre der aap im Rahmen der ordentlichen (virtuellen) Hauptversammlung mit großer Mehrheit die von der Gesellschaft vorgeschlagene ordentliche Kapitalherabsetzung beschlossen. Dabei soll das Grundkapital der aap durch die Zusammenlegung von Aktien im Verhältnis 10:1 herabgesetzt werden. Übergeordnetes Ziel dieser Maßnahme ist es, aap auf der finanziellen Ebene nachhaltig zu restrukturieren und so die Flexibilität mit Blick auf etwaige nachfolgende Kapitalmaßnahmen zu erhöhen. Konkret sollen durch die Maßnahme Verluste ausgeglichen werden, wobei der die Verluste übersteigende Teil des Herabsetzungsbetrags in die Kapitalrücklage eingestellt werden soll. In einem nächsten Schritt plant aap nun die Eintragung der Kapitalherabsetzung in das Handelsregister und die banktechnische Abwicklung.
aap bietet ihren Aktionären aktuell eine attraktive Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von bis zu 2.550.814,00 EUR. Die nicht nachrangige und ungesicherte Wandelschuldverschreibung 2020/2023 ist in bis zu 1.457.608 Wandelteilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je 1,75 EUR eingeteilt. Den Aktionären der aap wird dabei ein Bezugsrecht auf die Wandelteilschuldverschreibungen gewährt sowie die Möglichkeit zum Überbezug eingeräumt. Die Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit von drei Jahren, sieht eine jährliche Festverzinsung in Höhe von 6,00 % vor und berechtigt zum Bezug von insgesamt bis zu 1.457.608 Aktien der aap zu einem anfänglichen Wandlungspreis von 1,75 EUR. Das Bezugsverhältnis beträgt 22:1, d.h. je 22 Aktien der aap berechtigen zum Bezug einer Wandelteilschuldverschreibung zu einem Ausgabepreis in Höhe von 1,75 EUR je Wandelteilschuldverschreibung. Aktionäre haben die Möglichkeit ihre Bezugsrechte einschließlich eines etwaigen Überbezugs innerhalb der Bezugsfrist vom 12. August 2020 (0:00 Uhr MESZ) bis zum 26. August 2020 (24:00 Uhr MESZ) auszuüben. Damit bietet aap ihren Aktionären die Möglichkeit, mit einem attraktiven Abschlag auf den angenommenen zukünftigen Börsenkurs von ca. 3,50 EUR nach der durch die ordentliche (virtuelle) Hauptversammlung der Gesellschaft am 7. August 2020 beschlossenen und im nächsten Schritt in das Handelsregister einzutragenden ordentlichen Kapitalherabsetzung (Details s.o.) an der Finanzierungsmaßnahme zu partizipieren. In diesem Zusammenhang liegen der aap aus dem Kreis ihrer Aktionäre bereits Verpflichtungen zur Ausübung von Bezugs- und Überbezugsrechten im Volumen von insgesamt 1.250.000,00 EUR vor, was ca. 50 % der gesamten Wandelschuldverschreibung entspricht. Die Wandelschuldverschreibung ist ein wesentlicher Teil des aktuell von der aap umgesetzten Refinanzierungs- und Restrukturierungsprozesses und dient der Sicherung des Fortbestands der Gesellschaft. Folglich soll der Emissionserlös aus der Wandelschuldverschreibung zur kurzfristigen Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft verwendet werden.
In den Konzernabschluss sind neben der aap Implantate AG alle Unternehmen nach der Methode der Vollkonsolidierung einbezogen worden, bei denen dem Mutterunternehmen aap Implantate AG direkt oder indirekt über einbezogene Tochtergesellschaften die Mehrheit der Stimmrechte zusteht.
| Anteilshöhe in % | |
|---|---|
| aap Implantate AG Berlin |
Muttergesellschaft |
| aap Implants Inc. Dover, Delaware, USA |
100 % |
| MAGIC Implants GmbH Berlin |
100 % |
| AEQUOS Endoprothetik GmbH München |
4,57 % |
Die aap Implants Inc. ist die Vertriebsgesellschaft der aap Implantate AG für den US-amerikanischen Markt. Sitz der Gesellschaft ist Dover, Delaware, USA. Die logistische Abwicklung sämtlicher Aufträge erfolgt über einen Service Provider in Atlanta, Georgia, USA.
Die MAGIC Implants GmbH ist eine Vorratsgesellschaft, in der potentiell sämtliche Entwicklungs- und gegebenenfalls Vermarktungsaktivitäten im Bereich der resorbierbaren Magnesiumimplantat-Technologie gebündelt werden sollen. Sitz der Gesellschaft ist Berlin.
An der AEQUOS Endoprothetik GmbH besteht eine Beteiligung ohne maßgebenden Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik in Höhe von 4,57 %. Sitz der Gesellschaft ist München.
Der Vertrieb der Produkte erfolgt überwiegend unter dem Markennamen "aap". Während die Produkte in Deutschland direkt
an Krankenhäuser, Einkaufsgemeinschaften und Verbundkliniken vertrieben werden, setzt das Unternehmen auf internationaler Ebene primär auf ein breites Distributorennetzwerk in rund 25 Ländern. In den USA verfolgt aap eine hybride Vertriebsstrategie. Dabei erfolgt der Vertrieb sowohl über Distributionsagenten als auch im Rahmen von Partnerschaften mit globalen Orthopädieunternehmen.
Die Marketing- und Vertriebsaktivitäten im Rahmen von Messen, Tagungen und Kongressen standen im ersten Halbjahr 2020 wesentlich unter dem Einfluss der COVID-19 Pandemie. Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen und Menschen vor etwaigen Infektionen zu schützen, haben viele Staaten umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die beispielsweise auch die Absage oder Verschiebung zahlreicher Großveranstaltungen beinhaltete. Vor diesem Hintergrund fanden lediglich zu Jahresbeginn noch vereinzelte Events statt. So war aap auf internationaler Ebene auf der Arab Health in Dubai präsent. Darüber hinaus besuchte die Gesellschaft in Deutschland verschiedene kleinere Veranstaltungen der jeweiligen regionalen Orthopädieund Traumatologieverbände.
Im Bereich LOQTEQ® lag der Fokus im ersten Halbjahr 2020 auch weiterhin auf der Umstellung von Prozessen und Unterlagen auf die gestiegenen regulatorischen Anforderungen. Damit soll auch die Rezertifizierung unter MDD im Rahmen des bevorstehenden turnusmäßigen Audits sichergestellt werden. In diesem Zusammenhang wurde im Berichtszeitraum der gesamte Entwicklungsprozess vollständig und nachhaltig überarbeitet, wobei insbesondere die Rückverfolgbarkeit der Verifizierung und Validierung der Produkte im Vordergrund stand. Zudem wurde die technische Dokumentation grundlegend neu strukturiert und ausgerichtet. Weiterhin befindet sich das im Geschäftsjahr 2019 von der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA (= Food and Drug Administration) zugelassene polyaxialen LOQTEQ® VA Fußsystem seit diesem Jahr in den USA in der Vermarktung und wurde in den ersten sechs Monaten bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt.
Mit Blick auf ihre innovative Silberbeschichtungstechnologie hat aap im ersten Halbjahr 2020 die Freigabe der Ethikkommissionen für die Durchführung einer klinischen Humanstudie erhalten. Nachdem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ("BfArM") bereits 2019 die Genehmigung erteilt hatte, sind nun alle regulatorischen Voraussetzungen für den Start der Studie in Deutschland erfüllt. Vor dem Hintergrund der signifikanten Auswirkungen der Corona-Pandemie sowohl auf aap als auch die teilnehmenden Kliniken, verbunden mit der Unsicherheit hinsichtlich des genauen Zeitpunkts der Rückkehr zur Normalität, kann aktuell keine Aussage zu einem konkreten Termin für den Start der klinischen Humanstudie in Deutschland getroffen werden. Die Gesellschaft wird in der Zwischenzeit sämtliche Vorbereitungen für die Studie bestmöglich vorantreiben, um bei einer entsprechenden Entspannung der Situation unmittelbar handlungsfähig zu sein. Weiterhin stand im Berichtszeitraum die Interaktion mit der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA (= Food and Drug Administration) im Fokus, um die klinische Humanstudie auch in den USA möglichst zeitnah starten zu können. Daneben wurden für potentiell abzuschließende erste gemeinsame Entwicklungsprojekte Testbeschichtungen durchgeführt, um die mögliche Anwendung der Silberbeschichtungstechnologie auf aap-fremden Produkten nachzuweisen und damit die Voraussetzungen für einen Vertragsabschluss zu schaffen.
Im Bereich der innovativen resorbierbaren Magnesiumimplantat-Technologie konnte aap mit Blick die angestrebte Zulassung in den USA im ersten Halbjahr 2020 weitere Fortschritte
erzielen. Nachdem der regulatorische Zulassungspfad mit der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA (= Food and Drug Administration) Ende letzten Jahres bereits weitestgehend abgestimmt werden konnte, hat die Behörde nunmehr bestätigt, dass die Technologie der aap wahrscheinlich als sogenannte besonders innovative "Novel" Technologie eingestuft wird und sich für den "De Novo" Zulassungsweg qualifiziert, der im Vergleich zu dem Weg einer konventionellen 510(k)-Zulassung eine schnellere Freigabe durch die Behörde ermöglicht. Darüber hinaus konnten in der mit der renommierten Colorado State Universität durchgeführten Pilot-Tierstudie zur Gewinnung wesentlicher präklinischer Daten erste sehr vielversprechende Ergebnisse erzielt werden. So zeigen die Ergebnisse nach sechs und zwölf Wochen, dass es zu einem guten Kontakt der beschichteten Magnesiumimplantate mit den Knochen kommt, was eine wichtige Voraussetzung für die Knochenheilung ist, und zudem keine wesentliche Gasbildung auftritt. Darüber hinaus deuten die noch vorläufigen Ergebnisse nach 24 Wochen darauf hin, dass der Abbauprozess der Implantate kontrollierbar ist und gleichzeitig ein gutes Knochenwachstum verzeichnet werden kann, wodurch der "Proof of Concept" für die gesamte Technologie geliefert würde. Nicht zuletzt befindet die Gesellschaft auch weiterhin in Gesprächen mit technologieaffinen Investoren, um zeitnah die finanzielle Basis zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Technologie bereitzustellen.
Zum Stichtag 30.06.2020 waren insgesamt 110 Mitarbeiter bei der aap beschäftigt (31.12.2019: 149 Mitarbeiter).
Umsatz- und Margenentwicklung sowie Gesamtleistung Die COVID-19 Pandemie führte bei aap in den vergangenen Monaten zu einer signifikanten Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs, was sich in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2020 widerspiegelt. Gegen diesen Trend verzeichnete aap in den USA weiterhin eine positive Geschäftsentwicklung und konnte sowohl auf Quartals- als auch auf Halbjahresbasis weiter deutlich wachsen. Der Umsatz lag im zweiten Quartal 2020 bei 1,9 Mio. EUR (Q2/2019: 2,5 Mio. EUR) und in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei 4,4 Mio. EUR (H1/2019: 6,0 Mio. EUR). Insgesamt lässt sich allerdings festhalten, dass der COVID-19 bedingte Umsatzrückgang etwas niedriger ausfällt als bei anderen Unternehmen der Branche.1
Mit Blick auf die Umsatzentwicklung in den einzelnen Regionen zeigt sich, dass neben Deutschland (Q2: -22%, H1: -26 %) vor allem das internationale Geschäft (Q2: -42 %, H1: -45 %) von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie betroffen ist und gegenüber dem Vorjahr jeweils ein entsprechend deutlicher Umsatzrückgang verzeichnet wurde. Insgesamt führten und führen die Einschränkungen im öffentlichen Leben und im Sporttourismus (Lockdown-Maßnahmen) zu einer spürbaren Abnahme relevanter Frakturen im Bereich der Unfallchirurgie (z.B. in Folge von Verkehrs- und Sportunfällen), was unmittelbar einen signifikanten Nachfragerückgang nach den Produkten der aap zur Folge hat. Weiterhin basiert ein wesentlicher Vertriebsweg der Gesellschaft in Deutschland und ihrer internationalen Partner auf einem persönlichen Kontakt von Außendienstmitarbeitern mit Chefärzten und anderen Entscheidungsträgern innerhalb der Kliniken. Da in vielen Krankenhäusern seit Mitte März allgemeine Zugangsbeschränkungen für betriebsfremde Personen bestehen und / oder die Entscheidungsträger keine Kapazitäten für einen Austausch mit Außendienstmitarbeitern haben, ist das Geschäft mit bestehenden Kunden stark rückläufig und die Generierung von Neuaufträgen ist vollständig zum Erliegen gekommen. Darüber hinaus wurden die Krankenhäuser, mit denen aap Verträge hat, oftmals auf die reine Behandlung von COVID-19 Patienten umgerüstet und unfallchirurgische Behandlungen in Kliniken gebündelt, die nicht in einer Vertragsbeziehung mit der Gesellschaft stehen. Nicht zuletzt wurden planbare Operationen im Bereich der Orthopädie verschoben, um die Kapazitäten für COVID-19 Patienten vorzuhalten. Insbesondere das für aap sehr wichtige Auslandsgeschäft (ohne USA; rund 60 % des Gesamtumsatzes im Geschäftsjahr 2019) ist zuletzt nahezu zum Erliegen gekommen. Dies trifft die Gesellschaft umso härter, da die umsatzstärksten internationalen Partner Unternehmen aus Spanien, Südafrika, Brasilien und Mexiko sind. Diese Länder sind weltweit von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie am stärksten betroffen. Demgegenüber konnte aap im zweiten Quartal erfreulicherweise wieder Umsätze in China erzielen, wo die Geschäftsbeziehungen mit dem ursprünglichen Distributionspartner erneut aufgenommen wurden. Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass es selbst bei einer Rückkehr zur Normalität zu keinen Aufholeffekten, wie z.B. in der Konsumgüterindustrie, sondern maximal zu einer Wiedererreichung des Vorkrisen-Niveaus kommen wird.
In den USA befindet sich aap hingegen weiterhin auf einem guten Wachstumskurs und konnte den Umsatz sowohl im zweiten Quartal (+16 %) als auch im ersten Halbjahr (+32 %) gegenüber den jeweiligen Vorjahreszeiträumen deutlich steigern. Dies ist umso bemerkenswerter, da die USA weltweit das Land mit der höchsten Anzahl an COVID-19 Infektionen ist. Hier konnte die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2019 gezeigte Dynamik fortgesetzt werden und die Zahl der wöchentlich durchgeführten Operationen auf einem Niveau von bis zu 40 Prozeduren nachhaltig stabilisiert werden. Daneben tragen die fokussierten Anstrengungen für den Abschluss von Verträgen mit national tätigen Unternehmen, die aap Zugang zu einem US-weiten Netzwerk an Kliniken und chirurgischen Operationszentren ermöglichen, erste Früchte. Nachdem in 2019 die ersten beiden Verträge mit national tätigen Einkaufsverbänden (sog. General Purchase Organisations – GPOs) und Einkaufsnetzwerken (sog. Integrated Health Networks – IHNs) abgeschlossen werden konnten, ist im
1 Quelle: Eigene Recherche; analysiert wurden die bereits veröffentlichten Q2/2020-Ergebnisse von vier global agierenden Orthopädieunternehmen, deren Umsatzrückgang im Durchschnitt in Q2/2020 im Vorjahresvergleich bei rund -28% lag.
ersten Halbjahr 2020 ein weiterer Vertrag dazu gekommen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts hat aap bereits mit fünf Einkaufsverbänden und -netzwerken entsprechende Verträge geschlossen und befindet sich in weiteren Verhandlungen. Dies wird die Basis für weiteres dynamisches Wachstum in den USA schaffen. Insgesamt strebt aap trotz COVID-19 für das Geschäftsjahr 2020 in den USA einen Umsatzanstieg von mindestens 30 % gegenüber dem Vorjahr an.
Die Gesamtleistung verringerte sich infolge gesunkener Umsatzerlöse, eines Bestandsabbaus an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie eines signifikant geringeren Umfangs an aktivierten Eigen- und Entwicklungsleistungen im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2020 gegenüber den jeweiligen Vergleichszeiträumen des Vorjahres um 2,1 Mio. EUR auf 1,0 Mio. EUR (Q2/2019: 3,0 Mio. EUR) bzw. um 3,2 Mio. EUR auf 2,8 Mio. EUR. Hierbei bleibt festzuhalten, dass der Umfang an aktivierten Eigen- und Entwicklungsleistungen vor allem aufgrund der im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2019 getroffenen Entscheidungen, die bis 30.09.2019 aktivierten Entwicklungsaufwendungen für die beiden Projekte antibakterielle Silberbeschichtung und magnesiumbasierte Implantate im Jahresabschluss abzuschreiben und damit ab 2020 auch nicht weiter zu aktivieren, drastisch gesunken ist. Daneben wurde als Reaktion auf die COVID-19 Pandemie der Umsatz vor allem aus vorhandenem Lagerbestand realisiert, was sich in einem massiven Bestandsabbau im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr 2020 widerspiegelt.
Die Materialaufwendungen sanken von 0,4 Mio. EUR im zweiten Quartal 2019 auf 0,1 Mio. EUR im Berichtszeitraum und lagen auch im ersten Halbjahr 2020 mit 0,5 Mio. EUR unterhalb des Niveaus des Vorjahres (H1/2019: 0,8 Mio. EUR), was ebenfalls auf das gesunkene Umsatzniveau und den gleichzeitigen Lagerbestandsabbau zurückzuführen ist. Die Materialaufwandsquote (bezogen auf Umsatzerlöse und Bestandsveränderungen) verringerte sich im zweiten Quartal 2020 auf 12 % (Q2/2019: 17 %) und in den ersten sechs Monaten auf 13 % (H1/2019: 16 %). Diese positiven Entwicklungen resultieren vor allem aus einem besseren Produkt-/Markt-/Kundenmix mit erhöhten Margen, einem verminderten Niveau an bezogenen Fremdleistungen sowie einer Reduzierung des Leiharbeitereinsatzes auf Null.
Ausgehend von den vorgenannten Entwicklungen erhöhte sich die Bruttomarge (bezogen auf Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und Materialaufwendungen) von 83 % auf 88 % im zweiten Quartal 2020 und von 84 % auf 87 % im ersten Halbjahr 2020. Hierbei zeigen sich ebenfalls die Effekte aus der Einstellung des Vertriebs des Standardtraumaportfolios zum Jahresende 2019, da jetzt nur noch die höhermargigen LOQTEQ® Produkte und Lochschrauben vermarktet werden.
Die Personalaufwendungen haben sich sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem jeweiligen Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 1,6 Mio. EUR (Q2/2019: 2,5 Mio. EUR) bzw. 3,9 Mio. EUR (H1/2019: 4,4 Mio. EUR) deutlich verringert. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist vor allem die zum Ende des ersten Quartals umgesetzte Personalmaßnahme, in deren Rahmen 25 % des Personalbestands abgebaut wurden. In beiden Jahren sind umfangreiche Einmalaufwendungen infolge von Personalmaßnahmen enthalten: So sind im ersten Halbjahr 2020 Kosten für die Transfergesellschaft und Abfindungen in Höhe von 0,5 Mio. EUR enthalten, wovon 0,1 Mio. im zweiten Quartal anfielen, während im zweiten Quartal 2019 Einmalaufwendungen in Höhe von 0,5 Mio. EUR im Zusammenhang mit der vorzeitigen Vertragsauflösung mit dem früheren Vorstandsvorsitzenden zu verzeichnen waren. Auch ohne Berücksichtigung dieser Sonderaufwendungen ist der Personalaufwand sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr 2020 deutlich rückläufig. Daneben hat die Gesellschaft ab Mitte April Kurzarbeit infolge der COVID-19 Pandemie eingeführt, was ebenfalls zu einer weiteren Verringerung des Personalaufwands im zweiten Quartal und damit auch im ersten Halbjahr 2020 geführt hat. Die Personalkostenquote (bezogen auf die Gesamtleistung) erhöhte sich infolgedessen im zweiten Quartal und in den ersten sechs Monaten bei einer massiv reduzierten Gesamtleistung von 82 % auf 172 % beziehungsweis von 74 % auf 139 %.
Zum Stichtag 30.06.2020 waren insgesamt 110 Mitarbeiter bei aap beschäftigt (31.12.2019: 149 Mitarbeiter).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken im zweiten Quartal 2020 um 0,9 Mio. EUR auf 1,7 Mio. EUR (Q2/2019: 2,6 Mio. EUR) und im ersten Halbjahr um 1,0 Mio. EUR auf 3,3 Mio. EUR (H1/2019: 4,3 Mio. EUR). Hintergrund dieser Entwicklung sind primär deutlich gesunkene Reise- und Marketingkosten als direkte Reaktion auf die COVID-19 Pandemie, verringerte Kosten der Warenabgabe infolge der gesunkenen Umsatzerlöse als auch ein Einmalaufwand im Rahmen eines Vergleichs zur Beendigung einer Rechtsstreitigkeit (0,4 Mio. EUR) im zweiten Quartal 2019. Daneben ist festzuhalten, dass die Gesellschaft in den ersten sechs Monaten 2020 erhebliche Einmalaufwendungen im Rahmen des unternehmensweiten Qualitätsverbesserungsprogramms Quality First und aus Beratungskosten im Rahmen der laufenden Restrukturierung und Refinanzierung der Gesellschaft hatte.
Ausgehend von den zuvor beschriebenen Entwicklungen lag das EBITDA im zweiten Quartal 2020 bei -2,1 Mio. EUR (Q2/2019: -2,1 Mio. EUR). Insgesamt realisierte aap damit in den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres ein EBITDA in Höhe von -4,3 Mio. EUR (H1/2019: -3,1 Mio. EUR).
Da in beiden Geschäftsjahren umfangreich Einmaleffekte enthalten sind, ist ein Vergleich auf Basis des Recurring EBITDA (EBITDA ohne Einmaleffekte) sinnvoll:
| in Mio. EUR | Q2/2020 | Q2/2019 |
|---|---|---|
| EBITDA | -2,1 | -2,1 |
| Aktivierung Entwicklungskosten Silber/Magnesium |
0,0 | 0,4 |
| Restrukturierungs- und Refinan– zierungsaufwendungen (inkl. Personal maßnahmen) |
0,4 | 0,6 |
| Projekt Quality First | 0,2 | 0,1 |
| Beendigung Rechtsstreitigkeiten (saldierter Effekt) |
0,0 | 0,1 |
| Externe Mitarbeiter/ Personalvermittlung |
0,0 | 0,1 |
| Evaluierung strategischer Optionen/Partnerschaften Evaluierung strategischer Optionen/Partnerschaften |
0,0 | 0,0 |
| Recurring EBITDA | -1,5 | -1,6 |
| in Mio. EUR | H1/2020 | H1/2019 |
|---|---|---|
| EBITDA | -4,3 | -3,1 |
| Aktivierung Entwicklungskosten Silber/Magnesium |
0,0 | 0,8 |
| Restrukturierungs- und Refinan– zierungsaufwendungen (inkl. Personal maßnahmen) |
0,8 | 0,6 |
| Projekt Quality First | 0,4 | 0,2 |
| Beendigung Rechtsstreitigkeiten (saldierter Effekt) |
0,0 | 0,1 |
| Externe Mitarbeiter/ Personalvermittlung Evaluierung strategischer Optionen/Partnerschaften |
0,1 | 0,1 |
| Evaluierung strategischer Optionen/Partnerschaften |
0,1 | 0,0 |
| Recurring EBITDA | -2,9 | -2,8 |
Ausgehend von den vorgenannten Entwicklungen verbesserte sich das um Einmaleffekte bereinigte – Recurring EBITDA – im zweiten Quartal 2020 auf -1,5 Mio. EUR (Q2/2019: -1,6 Mio. EUR). Bei einem Vergleich auf Halbjahresbasis sank das Recurring EBITDA leicht auf -2,9 Mio. EUR (H2/2019: -2,8 Mio. EUR). Insgesamt spiegelt dies die angestrebte Entwicklung wider: Fokus auf etablierte Märkte mit höheren Ergebnismargen und nachhaltige Verschlankung der Kostenstruktur zur Verbesserung der operativen Performance. Damit kann festgehalten werden, dass es der Gesellschaft gelungen ist, die Umsatzrückgänge im Rahmen der COVID-19 Pandemie nahezu vollständig durch Margenverbesserung und Kostenreduktion auszugleichen.
Die erhöhten Abschreibungen in Höhe von 0,7 Mio. EUR im zweiten Quartal 2020 und in Höhe von 0,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr des laufenden Jahres resultieren im Wesentlichen aus Wertanpassungen auf Überkapazitäten des Maschinenparks, die im Rahmen der derzeit laufenden Finanzierungsmaßnahmen bis Ende 2020 abverkauft werden sollen.
Das EBIT lag im zweiten Quartal 2020 bei -3,4 Mio. EUR (Q2/2019: -2,7 Mio. EUR) und in den ersten sechs Monaten bei -6,1 Mio. EUR (H1/2019: -4,3 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis reduzierte sich im zweiten Quartal und in den ersten sechs Monaten auf -0,4 Mio. EUR (Q2/2019: -0,2 Mio. EUR) bzw. -24 TEUR (H1/2019: +50 TEUR). Dies resultiert aus dem Ausweis unrealisierter Währungseffekte aus kon-
zerninternen Transkationen mit dem US-Tochterunternehmen aap Implants Inc. innerhalb des Finanzergebnisses.
Insgesamt realisierte aap damit im zweiten Quartal 2020 ein Gesamtergebnis nach Steuern von -3,8 Mio. EUR (Q2/2019: -3,1 Mio. EUR) und im ersten Halbjahr von -6,2 Mio. EUR (H1/2019: -4,4 Mio. EUR).
Die Bilanzsumme zum 30.06.2020 hat sich gegenüber dem 31.12.2019 (26,3 Mio. EUR) um 23 % auf 20,3 Mio. EUR wesentlich vermindert.
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte auf 10,7 Mio. EUR zum 30.06.2020 gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2019 (31.12.2019: 12,3 Mio. EUR) resultiert im Wesentlichen aus der Abschreibung auf Maschinen, die im Rahmen der derzeit laufenden Finanzierungsmaßnahmen bis Ende des Jahres abverkauft werden sollen sowie aus geringeren Zugängen aus Investitionen im Verhältnis zu den planmäßigen Abschreibungen. Der Anteil der immateriellen Vermögenswerte an der Bilanzsumme stieg von 12 % (31.12.2019) auf 15 % zum 30.06.2020.
Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken von 14,0 Mio. EUR zum 31.12.2019 auf 9,6 Mio. EUR zum Bilanzstichtag des Berichtszeitraums und wurden vor allem durch den Abbau an Vorräten, den Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Verringerung des Bestands an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten geprägt.
Im ersten Halbjahr konnte aap den Umsatz teilweise aus vorhandenen Beständen realisieren, so dass die Kapitalbindung im Vorratsvermögen zum Bilanzstichtag reduziert werden konnte (-1,3 Mio. EUR vs. 31.12.2019). Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 1,1 Mio. EUR (31.12.2019: 1,9 Mio. EUR) spiegelt den Rückgang der Umsatzerlöse wider. Erfreulich bleibt weiterhin die Entwicklung der Kennzahl DSO (Days Sales Outstanding), die einen wichtigen finanziellen Leistungsindikator für die Gesellschaft darstellt. So verbesserte sich die DSO im ersten Halbjahr auf 46 Tage (31.12.2019: 58 Tage).
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2020 und betrug zum Bilanzstichtag 0,8 Mio. EUR (31.12.2019: 2,9 Mio. EUR). Neben den Mitteln zur Finanzierung des operativen Geschäfts (2,0 Mio. EUR) und den Ausgaben für Investitionen (0,1 Mio. EUR) flossen weitere Mittel zur Rückführung von Krediten (0,4 Mio. EUR) ab. Daneben erhielt die Gesellschaft von ihren Kernaktionären Gesellschafterdarlehen in Höhe von 0,4 Mio. EUR.
Bedingt durch das Gesamtergebnis nach Steuern von -6,2 Mio. EUR ist das Eigenkapital zum 30.06.2020 auf 12,7 Mio. EUR (31.12.2019: 18,9 Mio. EUR) gesunken. Bei einer Bilanzsumme von 20,3 Mio. EUR zum 30.06.2020 (31.12.2019: 26,3 Mio. EUR) liegt die Eigenkapitalquote bei 62 % (31.12.2019: 72 %).
Die Finanzverbindlichkeiten sanken unter der Anwendung des IFRS 16 – Leasing infolge von planmäßigen Zahlungen um 0,3 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR zum 30.06.2020 (31.12.2019: 0,9 TEUR). Aufgrund der Gestellung eines Gesellschafterdarlehens im April 2020 wird eine entsprechende Position in Höhe von 0,4 Mio. EUR ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen zum 30.06.2020 stichtagsbedingt auf 1,5 Mio. EUR (31.12.2019: 1,3 Mio. EUR). Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten verringerten sich um 0,6 Mio. EUR auf 2,5 Mio. EUR infolge der Tilgungen unter der im Vorjahr geschlossenen Sale- und Rent-Back-Vereinbarung sowie der Zahlung der letzten Rate unter einem langfristigen Lizenzvertrag, während die sonstigen Verbindlichkeiten um 0,5 Mio. EUR auf 1,3 Mio. EUR (31.12.2019: 0,8 Mio. EUR) vor allem aufgrund der Erfassung von Verpflichtungen gegen Mitarbeiter und der Stundung von Sozialversicherungsbeträgen unter Anwendung der Coronaregelungen gestiegen sind.
Ausgehend von einem Gesamtergebnis nach Steuern von -6,2 Mio. EUR stieg der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit der aap im ersten Halbjahr 2020 auf -2,0 Mio. EUR (H1/2019: -1,8 Mio. EUR). Die wesentlichen Veränderungen im Jahresvergleich lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2020 auf -0,1 Mio. EUR (H1/2019: -1,5 Mio. EUR), da das Investitionsniveau vor dem Hintergrund der finanziellen Lage der Gesellschaft auf das Notwendigste begrenzt wurde.
Die wesentlichen Effekte im Bereich der Finanzierungstätigkeit lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Damit ergibt sich für das erste Halbjahr 2020 ein Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit von insgesamt 51 TEUR (H1/2019 Mittelzufluss: 4,2 Mio. EUR).
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten verminderte sich zum Bilanzstichtag 30.06.2020 infolgedessen um 2,1 Mio. EUR auf 0,8 Mio. EUR (31.12.2019: 2,9 Mio. EUR).
Die Nettoverschuldung (Summe aller Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzüglich sämtlicher zinstragender Verbindlichkeiten) lag am 30.06.2020 bei -1,4 Mio. EUR (31.12.2019: 0,5 Mio. EUR).
Die Risiko- und Chancensituation hat sich für die aap Implantate AG seit der Veröffentlichung des Konsolidierten Jahresfinanzberichts 2019 am 30. Juni 2020 nicht wesentlich verändert. Alle bestehenden Risiken und Chancen sowie die Struktur und der Aufbau des Risiko- und Chancenmanagements sind im Konsolidierten Jahresfinanzbericht 2019 umfassend dargestellt.
Der Vorstand erwartet auf Basis der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr für das Gesamtjahr 2020 nunmehr einen Umsatz in der oberen Hälfte der Guidance von 8 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR. Für das EBITDA rechnet der Vorstand vor allem aufgrund der umfangreichen Einmalaufwendungen mit einem Wert am unteren Ende der Guidance von -6,7 Mio. EUR bis -5,5 Mio. EUR. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die vorliegenden Prognosedaten von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt sind. Zum jetzigen Zeitpunkt kann der weitere Verlauf der weltweiten COVID-19 Pandemie nur sehr schwer eingeschätzt werden. So könnte es beispielsweise im zweiten Halbjahr 2020 zu einer von manchen Virologen und Experten befürchteten zweiten Welle kommen, die im schlimmsten Falle zu einem erneuten Lockdown mit entsprechend negativen Auswirkungen für die Wirtschaft führen könnte.
Nicht zuletzt strebt der Vorstand an, aap auch strukturell neu aufzustellen und zukünftig an den drei Säulen ihrer innovativen Plattformtechnologien auszurichten. Dabei sollen die drei Technologien LOQTEQ(R), antibakterielle Silberbeschichtung und resorbierbare Magnesiumimplantate in separate Tochtergesellschaften eingebracht und unter dem Dach der aap als Holdinggesellschaft jeweils eigenständig geführt werden. Dies ermöglicht es, die einzelnen Technologien flexibler und zielgerichteter zu führen und für die Silberbeschichtungs- und die Magnesiumimplantat-Technologien die angestrebten Kofinanzierungen umzusetzen..
Rubino Di Girolamo Vorstandsvorsitzender / CEO
Marek Hahn Mitglied des Vorstands / CFO
| AKTIVA (TEUR) | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 10.662 | 12.337 |
| • Immaterielle Vermögenswerte | 3.048 | 3.182 |
| Entwicklungskosten | 2.965 | 3.063 |
| Andere immaterielle Vermögenswerte | 83 | 119 |
| • Nutzungsrechte | 622 | 880 |
| • Sachanlagevermögen | 4.952 | 6.234 |
| • Finanzielle Vermögenswerte | 0 | 0 |
| • Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 442 | 442 |
| • Latente Steuern | 1.598 | 1.598 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 9.622 | 13.946 |
| • Vorräte | 6.385 | 7.684 |
| • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.117 | 1.880 |
| • Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.007 | 1.267 |
| • Sonstige Vermögenswerte | 325 | 181 |
| • Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 788 | 2.934 |
| Aktiva, gesamt | 20.284 | 26.283 |
| PASSIVA (TEUR) | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| Eigenkapital | 12.645 | 18.869 |
| • Gezeichnetes Kapital | 32.067 | 32.067 |
| • Kapitalrücklage | 20.093 | 20.109 |
| • Gewinnrücklagen | 11.776 | 11.776 |
| • Sonstige Rücklagen | 0 | 0 |
| • Bilanzergebnis | -51.268 | -45.112 |
| • Differenz Währung | -23 | 29 |
| Langfristige Schulden (über 1 Jahr) | 2.859 | 2.953 |
| • Finanzverbindlichkeiten | 108 | 369 |
| • Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.220 | 1.400 |
| • Latente Steuern | 415 | 415 |
| • Gesellschafterdarlehen | 400 | 0 |
| • Rückstellungen | 272 | 272 |
| • Sonstige Verbindlichkeiten | 444 | 497 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten (bis 1 Jahr) | 4.780 | 4.461 |
| • Finanzverbindlichkeiten | 519 | 517 |
| • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.484 | 1.326 |
| • Gesellschafterdarlehen | 5 | 0 |
| • Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.265 | 1.662 |
| • Rückstellungen | 93 | 95 |
| • Steuerverbindlichkeiten | 508 | 508 |
| • Sonstige Verbindlichkeiten | 906 | 351 |
| Passiva, gesamt | 20.284 | 26.283 |
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| 01.04.2020 - 30.06.2020 | 01.04.2019 - 30.06.2019 | |
| • Umsatzerlöse | 1.874 | 2.473 |
| • Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
-955 | 142 |
| • Aktivierte Eigenleistungen | 36 | 391 |
| Gesamtleistung | 955 | 3.007 |
| • Sonstige betriebliche Erträge | 396 | 360 |
| • Materialaufwand / Aufwand für bezogene Leistungen | -113 | -441 |
| • Personalaufwand | -1.638 | -2.477 |
| • Sonstige betriebliche Aufwendungen | -1.741 | -2.595 |
| Periodenergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) |
-2.141 | -2.146 |
| • Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermö gensgenstände und zur Veräußerung gehaltene Vermögens werte |
-1.301 | -589 |
| Periodenergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -3.442 | -2.735 |
| • Finanzergebnis | -359 | -169 |
| Periodenergebnis vor Steuern (EBT) | -3.802 | -2.904 |
| • Steuern vom Einkommen und Ertrag | -0 | -164 |
| Periodenergebnis nach Steuern | -3.802 | -3.068 |
| Gesamtergebnis nach Steuern | -3.802 | -3.068 |
| • Ergebnis je Aktie (unverwässert) in EUR | -0,12 | -0,10 |
| • Ergebnis je Aktie (verwässert) in EUR | -0,12 | -0,10 |
| • Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert) in Tausend Stück |
32.067 | 32.067 |
| • Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert) in Tausend Stück |
32.067 | 32.093 |
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| 01.01.2020 - 30.06.2020 | 01.01.2019 - 30.06.2019 | |
| • Umsatzerlöse | 4.353 | 5.974 |
| • Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
-1.582 | -772 |
| • Aktivierte Eigenleistungen | 36 | 800 |
| Gesamtleistung | 2.807 | 6.002 |
| • Sonstige betriebliche Erträge | 468 | 437 |
| • Materialaufwand / Aufwand für bezogene Leistungen | -365 | -838 |
| • Personalaufwand | -3.898 | -4.422 |
| • Sonstige betriebliche Aufwendungen | -3.337 | -4.322 |
| • Übrige Steuern | 0 | -1 |
| Periodenergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) |
-4.325 | -3.144 |
| • Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermö gensgenstände und zur Veräußerung gehaltene Vermögens werte |
-1.806 | -1.160 |
| Periodenergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | -6.131 | -4.304 |
| • Finanzergebnis | -25 | 50 |
| Periodenergebnis vor Steuern (EBT) | -6.156 | -4.254 |
| • Steuern vom Einkommen und Ertrag | -0 | -164 |
| Periodenergebnis nach Steuern | -6.156 | -4.418 |
| Gesamtergebnis nach Steuern | -6.156 | -4.418 |
| • Ergebnis je Aktie (unverwässert) in EUR | -0,19 | -0,14 |
| • Ergebnis je Aktie (verwässert) in EUR | -0,19 | -0,14 |
| • Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert) in Tausend Stück |
32.067 | 32.067 |
| • Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert) in Tausend Stück |
32.067 | 32.069 |
| (TEUR) | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| 01.01.2020 - 30.06.2020 | 01.01.2019 - 30.06.2019 | |
| Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode (inkl. zur Veräußerung gehalten) |
2.934 | 4.260 |
| Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | -2.006 | -1.825 |
| Periodenergebnis | -6.156 | -4.418 |
| • Änderungen im Working Capital | 2.219 | 1.743 |
| • Aktienbasierte Vergütung | -16 | 80 |
| • Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens |
1.806 | 1.160 |
| • Änderungen der Rückstellungen | -2 | -81 |
| • Veränderungen der sonstigen Vermögenswerte sowie anderer Aktiva |
115 | -585 |
| • Veränderungen der sonstigen Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva |
7 | 274 |
| • Zinsaufwendungen/-erträge | 20 | 1 |
| Cash-Flow aus Investitionstätigkeit | -100 | -1.483 |
| • Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -98 | -308 |
| • Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen |
-36 | -812 |
| • Andere Zu- u. Abflüsse aus Investitionszulagen | 0 | -384 |
| • Erhaltene Zinsen | 33 | 21 |
| Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit | -51 | 4.206 |
| • Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen | 0 | 3.371 |
| • Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten | 0 | -189 |
| • Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten | 0 | 1.386 |
| • Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzierungsleasing | -139 | -133 |
| • Auszahlungen aus Nutzungsrechten gem. IFRS 16 | -258 | -258 |
| • Einzahlungen aus der Rückgewähr von Kreditsicherheiten | 0 | 51 |
| • Einzahlungen aus der Aufnahme von Gesellschafterdarlehen | 400 | 0 |
| • Gezahlte Zinsen | -53 | -23 |
| Veränderung der Liquidität aus Wechselkursänderungen • Erhöhung / Verminderung der Zahlungsmittel und |
10 | -2 |
| Zahlungsmitteläquivalente | -2.147 | 896 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode |
788 | 5.156 |
| Gewinn rücklagen |
Erfolgs - neutrale Eigen - kapital verände rungen |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| (TEUR) | Gezeichnetes Kapital |
Kapitalrücklage |
Gesetzliche Rücklagen |
Andere Gewinnrücklagen |
Differenz aus Währungsumrechnung |
Bilanzergebnis |
Summe |
| Stand 01.01.2020 | 32.067 | 20.109 | 42 | 11.734 | 29 | -45.112 | 18.869 |
| Kapitalerhöhung | 0 | ||||||
| Aktienoptionen | -16 | -16 | |||||
| Konzernergebnis zum 30.06.2019 |
-6.156 | -6.156 | |||||
| Währungsdifferenzen | -52 | -52 | |||||
| Gesamtergebnis | 0 | -16 | 0 | 0 | -52 | -6.156 | -6.208 |
| Stand 30.06.2020 | 32.067 | 20.093 | 42 | 11.734 | -23 | -51.268 | 12.645 |
| Stand 01.01.2019 | 28.707 | 19.999 | 42 | 11.734 | 110 | -25.673 | 34.919 |
| Kapitalerhöhung | 3.360 | 11 | 3.371 | ||||
| Aktienoptionen | 80 | 80 | |||||
| Konzernergebnis zum 30.06.2018 |
-4.418 | -4.418 | |||||
| Währungsdifferenzen | -21 | -21 | |||||
| Gesamtergebnis | 3.360 | 91 | 0 | 0 | -21 | -4.418 | -987 |
| Stand 30.06.2019 | 32.067 | 20.090 | 42 | 11.734 | 90 | -30.091 | 33.932 |
Der ungeprüfte Zwischenabschluss zum 30.06.2020 wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Im Zwischenabschluss werden die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 angewendet. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019, der die Basis für den vorliegenden Zwischenabschluss darstellt.
Im Rahmen der Erstellung eines Konzernabschlusses zur Zwischenberichterstattung gemäß IAS 34 sind vom Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vorzunehmen sowie Annahmen zu treffen, die die Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze im Konzern und den Ansatz, Ausweis und die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzwerten abweichen.
Der Konzernzwischenabschluss berücksichtigt alle laufenden Geschäftsvorfälle und Abgrenzungen, die nach Auffassung des Vorstands für eine zutreffende Darstellung des Zwischenergebnisses notwendig sind. Der Vorstand ist der Überzeugung, dass die dargestellten Informationen und Erläuterungen geeignet
sind, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln.
Mit Wirkung zum 01.01.2020 sind keine neuen bzw. geänderter Standards, die für den Konzern relevant sind, verpflichtend anzuwenden.
Bis zum 30.06.2020 gab es keine Änderungen im Konsolidierungskreis der aap-Gruppe.
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde gesondert über das konzernweit bestehende anteilsbasierte Vergütungssystem für die Mitarbeiter der aap und der verbundenen Unternehmen berichtet. Für weitere Informationen wird auf den Konzernabschluss verwiesen.
Zum 30.06.2020 waren 327.500 Optionen ausübbar.
Die wesentlichen Bedingungen der in der Berichtsperiode gültigen Programme sind in nachfolgender Übersicht zusammengefasst:
| Wesentliche Bedingungen der gültigen Optionsprogramme | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2010, 2017 | 2012, 2013, 2014, 2015 | ||||
| Bezugsrecht | Jede Option gewährt den berechtigten Personen das Recht zum Bezug von einer auf den Inhaber lautenden Stückaktie der aap Implantate AG gegen Zahlung des Ausübungspreises. |
||||
| Der Vermögensvorteil ist auf das 4-fache des Ausübungspreises beschränkt. | |||||
| Berechtigte Personen |
• Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder der Gesellschaft • Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsführung der gem. §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen • Nur im Optionsprogramm 2010: Mitglieder der Geschäftsführung der gem. §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen |
• Nur in den Optionsprogrammen 2012, 2013 und 2014: Mitarbeiter der Gesellschaft und Mitarbeiter der gem. §§ 15 ff. AktG verbunde nen Unternehmen • Nur im Optionsprogramm 2015: Vorstandsmitglieder der Gesellschaft |
|||
| Ausgabe zeitraum |
2010: bis 19.12.2011 2017: bis 03.12.2019 |
2012: bis 19.12.2014, 2013: bis 19.12.2015 2014: bis 18.12.2016, 2015: bis 19.12.2017 |
|||
| Wartezeit | 4 Jahre ab Ausgabetag | ||||
| Laufzeit | 8 Jahre ab Ausgabetag | ||||
| Ausübungs zeiträume |
Innerhalb von vier Wochen beginnend am zweiten Handelstag der Frankfurter Wertpapierbörse • nach der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft • nach dem Tag, an dem die Geschäftsführung der Börse den Jahresfinanzbericht, den Halbjahresfinanzbericht oder den Zwischenbericht zum ersten oder dritten Quartal des Geschäftsjahres der Gesellschaft dem Publikum zur Verfügung gestellt hat. |
| Wesentliche Bedingungen der gültigen Optionsprogramme | |
|---|---|
| Ausübungs preis |
Durchschnittlicher Schlusskurs der aap Aktie im elektronischen Handel (XETRA oder Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse an den 5 Handelstagen, die dem ersten Tag des Erwerbszeitraums vorangehen, mindestens nach dem geringsten Ausgabebetrag nach § 9 Abs. 1 AktG. |
| Erfolgsziel | Optionsprogramme 2010, 2012, 2013 und 2014: Der (Durchschnittswert) des Schlussauktionspreises der aap Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse muss den Ausübungspreis am letzten Handelstag vor dem Tag der Ausübung des Bezugsrechts um mindestens 10 % übersteigen. |
| Optionsprogramm 2015: Der Schlussauktionspreis der aap Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse muss am letzten Handelstag vor dem Tag der Ausübung des Bezugsrechts mindestens 3,50 EUR betragen. |
|
| Optionsprogramm 2017: Der (Durchschnittswert) des Schlussauktionspreises der aap Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse muss den Ausübungspreis am letzten Handelstag vor dem Tag der Ausübung des Bezugsrechts um mindestens 15 % übersteigen. |
|
| Erfüllung | Die Gesellschaft hat die Wahl die Verpflichtung durch Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten oder durch Barausgleich zu erfüllen. |
Alle Optionsprogramme wurden in zwei oder mehr Tranchen ausgegeben. In der Vergangenheit wurden die realisierten Vergütungen durch Barausgleich erfüllt. Am 19.12.2014 hat der Vorstand beschlossen, dass mit sofortiger Wirkung weitere Ausübungen nur durch den Erwerb von Eigenkapitalinstrumenten möglich sind. Lediglich die an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und späteren Aufsichtsratsvorsitzenden (mittlerweile Mitglied des Aufsichtsrats) gewährten Optionen wurden aufgrund der rechtlichen Anforderungen davon abweichend durch Barausgleich erfüllt.
Zum Stichtag bestanden folgende Optionsprogramme, die noch nicht oder noch nicht vollständig ausgeübt wurden:
| Options programm |
Zusagezeitpunkt je Tranche |
Anzahl der gewährten Optionen |
Verfallstag | Ausübungspreis in EUR |
Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung in EUR |
|---|---|---|---|---|---|
| 2010 | 15.07.2011 | 481.600 | 14.07.2019 | 1,03 | 0,40 |
| 2010 | 15.11.2011 | 55.000 | 14.11.2019 | 1,00 | 0,39 |
| 2012 | 25.07.2012 | 65.000 | 24.07.2020 | 1,00 | 0,51 |
| 2012 | 28.11.2012 | 180.000 | 27.11.2020 | 1,30 | 0,63 |
| 2012 | 03.07.2013 | 65.000 | 02.07.2021 | 1,27 | 0,64 |
| 2012 | 25.11.2013 | 5.000 | 24.11.2021 | 1,78 | 1,02 |
| 2013 | 03.07.2013 | 165.000 | 02.07.2021 | 1,27 | 0,64 |
| 2013 | 25.11.2013 | 135.000 | 24.11.2021 | 1,78 | 1,02 |
| 2013 | 01.07.2015 | 49.000 | 30.06.2023 | 2,51 | 1,02 |
| 2013 | 02.12.2015 | 26.500 | 01.12.2023 | 1,53 | 0,67 |
| 2014 | 01.07.2015 | 155.000 | 30.06.2023 | 2,51 | 1,02 |
| 2014 | 02.12.2015 | 133.500 | 01.12.2023 | 1,53 | 0,67 |
| 2014 | 04.07.2016 | 30.000 | 03.07.2024 | 1,36 | 0,54 |
| 2014 | 01.12.2016 | 66.500 | 30.11.2024 | 1,31 | 0,46 |
| 2015 | 01.07.2015 | 90.000 | 30.06.2023 | 2,51 | 1,00 |
| 2015 | 05.07.2017 | 60.000 | 04.07.2025 | 1,45 | 0,56 |
| 2017 | 05.07.2017 | 300.000 | 04.07.2025 | 1,45 | 0,61 |
| 2017 | 01.12.2017 | 149.500 | 30.11.2025 | 1,65 | 0,67 |
| 2017 | 28.06.2018 | 80.000 | 27.06.2026 | 1,94 | 0,83 |
| 2017 | 03.12.2018 | 20.000 | 02.12.2026 | 1,12 | 0,46 |
| 2017 | 09.07.2019 | 90.000 | 08.07.2027 | 1,00 | 0,39 |
Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Anzahl und die gewichteten Durchschnitte der Ausübungspreise (GDAP) sowie die Entwicklung der Aktienoptionen während des Berichtszeitraumes:
| 2020 | 2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl | GDAP in EUR |
Anzahl | GDAP in EUR |
||
| Ausstehend zum 01.01. |
857.500 | 1,62 | 1.098.500 | 1,44 | |
| Gewährt | – | – | – | – | |
| Verfallen/Ver zichtet/Verwirkt |
-85.000 | 1,57 | -75.000 | 1,55 | |
| Ausgeübt | 0 | – | 0 | – | |
| Ausstehend zum 30.06. |
772.500 | 1,63 | 1.023.500 | 1,54 | |
| Davon ausüb bar |
327.500 | – | 313.500 | – |
Die Bandbreite der Ausübungspreise für die zum 30.06.2020 ausstehenden Aktienoptionen beläuft sich auf 1,00 EUR bis 2,51 EUR (30.06.2019: 1,00 EUR bis 2,51 EUR). Die am Ende des Berichtszeitraums ausstehenden Aktienoptionen haben eine gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit von 4,2 Jahren (30.06.2019: 4,1 Jahre). Der im Berichtszeitraum erfasste Aufwand für laufende Optionsprogramme betrug insgesamt -16 TEUR (30.06.2019: 80 TEUR) und bezog sich ausschließlich auf den Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente.
Folgende Tabelle zeigt die Finanzinstrumente, die zum 30.06.2020 im Konzern bestanden. Zusätzliche Informationen zu Finanzinstrumente finden sich im Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2019.
| Bewertungs kategorien IFRS 9 |
Buchwert 30.06.2020 |
Fortgeführte Anschaf fungskosten |
Beizule gen der Zeitwert erfolgsneutral |
Wertansatz zu IFRS 16 |
Beizulegender Zeitwert 30.06.2020 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Finanzielle Vermögenswerte | FVOCI | 0 | 0 | 0 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 1.117 | 1.117 | 1.117 | ||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | AC | 1.449 | 1.449 | 1.449 | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungs äqui valente | AC | 788 | 788 | 788 | ||
| Verbindlichkeiten | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Finanzverbindlichkeiten | FLAC | 0 | 0 | 0 | ||
| Operate Leasingverbindlichkeiten | 628 | 628 | 628 | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 1.484 | 1.484 | 1.484 | ||
| Finanzierungsleasingverbindlichkeiten | - | 1.521 | - | - | 1.521 | - |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | FLAC | 964 | 964 | 964 |
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
| Bewertungs kategorien nach |
Buchwert | Fortgeführte Anschaffungs |
Beizule gen der Zeitwert |
Beizulegender Zeitwert |
|
|---|---|---|---|---|---|
| IFRS 9 | 30.06.2020 | kosten | erfolgsneutral | 30.06.2020 | |
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
FVOCI | 0 | 0 | 0 | |
| Kredite und Forderungen (inkl. Zah lungs mittel und Zahlungsmittel äqui valente) |
AC | 3.354 | 3.354 | 3.354 | |
| Finanzielle Vermögenswerte insgesamt | 3.354 | 3.354 | 3.354 | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten |
FLAC | 2.448 | 2.448 | 2.448 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt | 2.448 | 2.448 | 2.448 |
| Bewertungs kategorien nach IFRS 9 |
Buchwert 30.06.2019 |
Fortgeführte Anschaf fungskosten |
Beizule gen der Zeitwert erfolgsneutral |
Wertansatz zu IAS 17 |
Beizulegender Zeitwert 30.06.2019 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Finanzielle Vermögenswerte | FVOCI | 183 | 183 | 0 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 1.606 | 1.606 | 1.606 | ||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | AC | 3.755 | 3.755 | 3.755 | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungs äqui valente | AC | 5.156 | 5.156 | 5.156 | ||
| Verbindlichkeiten | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Finanzverbindlichkeiten | FLAC | 0 | 0 | 0 | ||
| Operate-Leasingverbindlichkeiten | 1.143 | 1.143 | 1.143 | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 2.201 | 2.201 | 2.201 | ||
| Finanzierungsleasingverbindlichkeiten | - | 1.881 | - | - | 1.881 | - |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | FLAC | 668 | 668 | 668 |
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9:
| Bewertungs kategorien nach nach IFRS 9 |
Buchwert 30.06.2018 |
Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Beizule gen der Zeitwert erfolgsneutral |
Beizulegender Zeitwert 30.06.2018 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
FVOCI | 183 | 183 | 0 | |
| Kredite und Forderungen (inkl. Zah lungs mittel und Zahlungsmittel äqui valente) |
AC | 10.517 | 10.517 | 10.517 | |
| Finanzielle Vermögenswerte insgesamt | 10.700 | 10.700 | 10.700 | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten |
FLAC | 2.201 | 2.201 | 2.201 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten gesamt | 2.201 | 2.201 | 2.201 |
Der aap-Konzern verfügt nur über originäre Finanzinstrumente. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen. Die Höhe der finanziellen Vermögenswerte entspricht dem maximalen Ausfallrisiko. Soweit Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese durch Wertberichtigungen erfasst. Die beizulegenden Zeitwerte von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, von kurzfristigen Forderungen, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, von sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten und Finanzschulden entsprechen ihren Buchwerten, insbesondere aufgrund der kurzen Laufzeit solcher Finanzinstrumente.
Langfristige Forderungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr werden auf der Basis verschiedener Parameter, wie Zinssätze, der individuellen Bonität des Kunden und der Risikostruktur des Finanzierungsgeschäfts, bewertet. Danach entsprechen die Buchwerte dieser Forderungen abzüglich der gebildeten Wertberichtigungen annähernd ihren Barwerten.
Der beizulegende Zeitwert von langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme mit den für ähnliche Finanzschulden mit vergleichbaren Restlaufzeiten marktüblichen Zinsen bewertet.
Des Weiteren haben sich die sonstigen finanziellen Vermögenswerte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,3 Mio. EUR vermindert, da Sicherheitshinterlegungen bei Banken, die als Sicherheiten für an Dritte ausgereichte Bankgarantien bestanden, an aap zurückgezahlt wurden.
Die Anteile an der AEQUOS Endoprothetik GmbH, die im Vorjahr als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen wurden, wurden zum 31.12.2019 abgeschrieben.
und Personen
Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Perso-
nen werden nach Personengruppen dargestellt.
| Personen und Unter nehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern |
Assoziierte Unternehmen | Personen in Schlüssel positionen des Konzerns |
|
|---|---|---|---|
| 30.06.2020 | TEUR | TEUR | TEUR |
| Erlöse aus Verkäufen von Waren und Dienstleistungen | 0 | 0 | 0 |
| Käufe von Waren und Dienstleistungen | 0 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / Sonstige Forderungen |
0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / Sonstige Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 45 |
| Zinsertrag | 0 | 0 | 0 |
| Zinssatz | 0 | 0 | 0 |
| Darlehens- und Zinsforderungen | 0 | 0 | 0 |
| Zinsaufwand | 0 | 0 | 0 |
| Zinssatz | 0 | 0 | 6,0 % |
| Darlehensverbindlichkeiten | 0 | 0 | 100 |
| Personen und Unter nehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern |
Assoziierte Unternehmen | Personen in Schlüssel positionen des Konzerns |
|
|---|---|---|---|
| 30.06.2019 | TEUR | TEUR | TEUR |
| Erlöse aus Verkäufen von Waren und Dienstleistungen | 0 | 0 | 0 |
| Käufe von Waren und Dienstleistungen | 0 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / Sonstige Forderungen |
0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen / Sonstige Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 45 |
| Zinsertrag | 0 | 0 | 0 |
| Zinssatz | 0 | 0 | 0 |
| Darlehens- und Zinsforderungen | 0 | 0 | 0 |
| Zinsaufwand | 0 | 0 | 0 |
| Zinssatz | 0 | 0 | 0 |
| Darlehensverbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 |
Alle Transaktionen unterscheiden sich grundsätzlich nicht von Liefer- und Leistungsbeziehungen mit fremden Dritten.
Im April 2020 hat aap ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 100 TEUR erhalten. Das Gesellschafterdarlehen hat eine Laufzeit bis 31.12.2023 und wird mit 6 % p.a. verzinst. Es wurden die Rechte an den Schlüsseltechnologien als Sicherheit an den Gesellschafter abgetreten.
aap hat am 5. August 2020 im Rahmen einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR die Begebung einer nicht nachrangigen und unbesicherten Wandelschuldverschreibung 2020/2023 im Gesamtnennbetrag von bis zu 2.550.814,00 EUR bekanntgegeben. Die Wandelschuldverschreibung ist in bis zu 1.457.608 Wandelteilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je 1,75 EUR eingeteilt und den Aktionären wird ein Bezugsrecht auf die Wandelteilschuldverschreibungen gewährt sowie die Möglichkeit zum Überbezug eingeräumt. Die Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit von drei Jahren, sieht eine jährliche Festverzinsung in Höhe von 6,00 % vor und berechtigt nach Maßgabe der Anleihebedingungen zum Bezug von insgesamt bis zu 1.457.608 auf den Inhaber lautenden Stammaktien (Stückaktien) der aap zu einem anfänglichen Wandlungspreis von 1,75 EUR. Die Wandelschuldverschreibung wird den Aktionären der Gesellschaft im Verhältnis 22:1 (je 22 Aktien berechtigen zum Bezug einer Wandelteilschuldverschreibung im Nennbetrag von 1,75 EUR) zu einem Ausgabepreis in Höhe von 1,75 EUR je Wandelteilschuldverschreibung innerhalb der Bezugsfrist vom 12. August 2020 (0:00 Uhr MESZ) bis zum 26. August 2020 (24:00 Uhr MESZ) zum Bezug angeboten. Damit bietet aap ihren Aktionären die Möglichkeit mit einem attraktiven Abschlag auf den antizipierten zukünftigen Börsenkurs nach der durch die ordentliche (virtuelle) Hauptversammlung der Gesellschaft am 7. August 2020 beschlossenen und im nächsten Schritt in das Handelsregister einzutragenden ordentliche Kapitalherabsetzung an der Finanzierungsmaßnahme zu partizipieren. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR lagen der aap aus dem Kreis ihrer Aktionäre Verpflichtungen zur Ausübung von Bezugs- und Überbezugsrechten im Volumen von insgesamt 1.250.000,00 EUR vor, was ca. 50 % der Wandelschuldverschreibung entspricht. Die Wandelschuldverschreibung ist ein wesentlicher Teil des aktuell von aap umgesetzten Refinanzierungs- und Restrukturierungsprozesses und dient der Sicherung des Fortbestands der Gesellschaft. Folglich soll der Emissionserlös aus der Wandelschuldverschreibung zur kurzfristigen Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft verwendet werden.
aap hat am 29. Juni 2020 im Rahmen einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR bekanntgegeben, dass der Abschlussprüfer Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, die Bestätigungsvermerke für den Jahresfinanzbericht 2019 (HGB) und konsolidierten Jahresfinanzbericht 2019 (IFRS) versagt hat. Hintergrund war, dass aus Sicht des Abschlussprüfers bis zum Zeitpunkt der Bilanzsitzung am 29. Juni 2020 keine hinreichenden Nachweise vorgelegt werden konnten, dass eine Finanzierung der aap für den Zeitraum von zwölf Monaten gesichert ist. In der Folge hat der Abschlussprüfer aufgrund von Einwendungen gegen die Bilanzierung unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (sog. Going Concern) einen Versagungsvermerk erteilt. Auch in diesem Fall hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss (HGB) für das Geschäftsjahr 2019 festgestellt und den Konzernabschluss (IFRS) für das Geschäftsjahr 2019 gebilligt.
Die COVID-19 Pandemie führte etwa ab Anfang März 2020 zu tiefgreifenden Verwerfungen im globalen Wirtschaftsgeschehen und am Kapitalmarkt. Um die Ausbreitung von COVID-19 zu verlangsamen und Menschen vor etwaigen Infektionen zu schützen, haben zahlreiche Staaten umfangreiche Maßnahmen ergriffen, in deren Folge die wirtschaftliche Tätigkeit vielerorts stark eingeschränkt wurde oder sogar gänzlich zum Erliegen kam. Mit Blick auf aap führten und führen die Einschränkungen im öffentlichen Leben und im Sporttourismus (Lockdown-Maßnahmen) zu einer spürbaren Abnahme relevanter Frakturen im Bereich der Unfallchirurgie (z.B. in Folge von Verkehrs- und Sportunfällen), was unmittelbar einen signifikanten Nachfragerückgang nach den Produkten der Gesellschaft zur Folge hat. Weiterhin basiert ein wesentlicher Vertriebsweg der aap in Deutschland und ihrer internationalen Partner auf einem persönlichen Kontakt von Außendienstmitarbeitern mit Chefärzten und anderen Entscheidungsträgern innerhalb der Kliniken. Da in vielen Krankenhäusern seit Mitte März allgemeine Zugangsbeschränkungen für betriebsfremde Personen bestehen und / oder die Entscheidungsträger keine Kapazitäten für einen Austausch mit Außendienstmitarbeitern haben, ist das Geschäft mit bestehenden Kunden stark rückläufig und die Generierung von Neuaufträgen ist vollständig zum Erliegen gekommen.
Auch konnten die regulären Prüfroutinen im Zusammenhang mit den in den Kliniken geführten Konsignationslägern nicht durchgeführt und somit vorhandene Bestände (und damit der Lieferbedarf) nicht identifiziert werden. Darüber hinaus wurden die Krankenhäuser, mit denen aap Verträge hat, oftmals auf die reine Behandlung von COVID-19 Patienten umgerüstet und unfallchirurgische Behandlungen in Kliniken gebündelt, die nicht in einer Vertragsbeziehung mit der Gesellschaft stehen. Nicht zuletzt wurden planbare Operationen im Bereich der Orthopädie verschoben, um die Kapazitäten für COVID-19 Patienten vorzuhalten. Insbesondere das für aap sehr wichtige Auslandsgeschäft (ohne USA; rund 60 % des Gesamtumsatzes im Geschäftsjahr 2019) ist zuletzt nahezu zum Erliegen gekommen. Dies trifft die Gesellschaft umso härter, da die umsatzstärksten internationalen Partner Unternehmen aus Spanien, Südafrika, Brasilien und Mexiko sind. Diese Länder sind weltweit von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie am stärksten betroffen. Die vorgenannten Entwicklungen spiegeln sich in einem entsprechenden Umsatz- und Ergebnisrückgang in den ersten beiden Quartalen 2020 wider. Daneben führen Restrukturierungsmaßnahmen, wie z.B. der im März 2020 vermeldete Personalabbau, zu Einmalaufwendungen im laufenden Geschäftsjahr, die das Ergebnis zusätzlich belasten werden. Weiterhin wird die im Rahmen des Jahresabschlusses getroffene Entscheidung, die Kosten für die beiden Entwicklungsprojekte antibakterielle Silberbeschichtung und resorbierbare Magnesiumimplantate nicht mehr zu aktivieren, ab dem Geschäftsjahr 2020 voll auf das EBIDTA durchschlagen. Vor diesem Hintergrund rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 mit einem deutlich verringerten Umsatz- und Ergebnisniveau. Auf Basis der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr wird für das Gesamtjahr 2020 ein Umsatz in der oberen Hälfte der Guidance von 8 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR erwartet. Für das EBITDA rechnet der Vorstand vor allem aufgrund der umfangreichen Einmalaufwendungen mit einem Wert am unteren Ende der Guidance von -6,7 Mio. EUR bis -5,5 Mio. EUR. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die vorliegenden Prognosedaten von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt sind. Diese basiert insbesondere auf der COVID-19 Pandemie, deren weiterer Verlauf zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr schwer einzuschätzen ist. So könnte es
beispielsweise im zweiten Halbjahr 2020 zu einer von manchen Virologen und Experten befürchteten zweiten Welle kommen, die im schlimmsten Falle zu einem erneuten Lockdown mit entsprechend negativen Auswirkungen für die Wirtschaft führen könnte.
aap hat am 16. März 2020 im Rahmen einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR die Umsetzung eines Konzepts für einen umfangreichen Personalabbau sowie die Vornahme einer außerplanmäßigen Wertkorrektur auf aktivierte Entwicklungskosten im Rahmen der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses 2019 bekanntgegeben. Mit Blick auf den Personalabbau hat aap ausgehend von einer Mitarbeiterzahl von 145 zum 29. Februar 2020 den Personalbestand im Geschäftsjahr 2020 um rund 25 % reduziert. Ziel der Maßnahme ist es, ab 2021 jährlich mehr als 1,3 Mio. EUR Personalkosten einzusparen. Im Zusammenhang mit der Maßnahme erwartet die Gesellschaft einmalige Aufwendungen im Umfang von bis zu 0,7 Mio. EUR, die im Geschäftsjahr 2020 das Ergebnis belasten werden. Die geplante Reduzierung des Personalbestands ist ein wesentlicher Teil der Maßnahmen des Vorstands zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung. Weiterhin hat aap im Geschäftsjahr 2019 wesentliche Fortschritte bei ihren innovativen Schlüsseltechnologien antibakterielle Silberbeschichtung und resorbierbare Magnesiumimplantate erzielt. Ungeachtet dieser Fortschritte und den eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung wird die Gesellschaft zumindest absehbar auf weitere Finanzierung durch Eigenkapital- oder Fremdkapitalmaßnahmen angewiesen sein. Daneben ergeben sich vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden regulatorischen Vorgaben (Umstellung auf MDR) zunehmende Unsicherheiten in Bezug auf die Dauer des Zulassungsprozesses und damit einhergehend das Risiko der fristgerechten Finanzierung der in der Entwicklung befindlichen Projekte. Um den vorgenannten Risiken angemessen Rechnung zu tragen, hat aap nach eingehender Analyse unter der Leitung des neuen Vorstandsvorsitzenden / CEO beschlossen, im Zuge der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlussabschlusses 2019 eine außerplanmäßige Wertkorrektur auf die Entwicklungsprojekte antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie und resorbierbare Magnesiumim-
plantat-Technologie in Höhe von insgesamt 10,8 Mio. EUR vorzunehmen. Dieser nicht liquiditätswirksame Effekt wird unterhalb des EBITDA als außerplanmäßige Abschreibung in der Gewinn- und Verlustrechnung 2019 gezeigt. Unabhängig davon ist der Vorstand nach wie vor fest davon überzeugt, die beiden innovativen Schlüsseltechnologien insbesondere in der Kooperation mit Partnern und mit Hilfe der bereits zugesagten staatlichen Fördergelder zur Marktzulassung zu bringen.
Der Vorstand der aap Implantate AG hat den Konzernzwischenabschluss für das zweite Quartal 2020 am 13. August 2020 zur Vorlage an den Aufsichtsrat sowie zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt wird und im Kon zernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließ-
Rubino Di Girolamo Vorstandsvorsitzender / CEO
lich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Marek Hahn Mitglied des Vorstands / CFO
2020
• November 2020
Pressemitteilung zum 3. Quartal 2020
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie ihm derzeit zur Verfügung stehender Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen auch diejenigen ein, die aap in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Zukunftsgerichtete Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
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