Interim / Quarterly Report • Sep 30, 2020
Interim / Quarterly Report
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| SPORTTOTAL in Zahlen | 3 |
|---|---|
| Vorstandsvorwort | 4 |
| Die Aktie | 7 |
| Konzern-Zwischenlagebericht zum 30.06.2020 | |
| 1. Wesentliche Ereignisse im 1. Halbjahr 2020 | 11 |
| 2. Lage des Konzerns im 1. Halbjahr 2020 | 14 |
| 3. Chancen und Risiken | 17 |
| 4. Prognose | 18 |
| Konzern-Zwischenabschluss zum 30.06.2020 | |
| Konzernbilanz | 20 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 21 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 22 |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung | 23 |
| A) Allgemeine Angaben | 24 |
| B) Segmentberichterstattung | 26 |
| C) Saisonale Einflüsse auf die Gesellschaft | 28 |
| D) Ausgewählte Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz | 30 |
| und zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung | |
| E) Angaben und Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 34 |
| F) Sonstige Angaben | 35 |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter | 37 |
| 01.01. - 30.06.2020 |
01.01. - 30.06.2019 |
|
|---|---|---|
| Umsatz | T€ 12.920 |
T€ 25.220 |
| EBIT | -6.369 | -4.198 |
| EBT | -6.644 | -4.252 |
| Eigenkapital | -1.104 | 14.038 |
| Bilanzsumme | 18.387 | 30.814 |
| Eigenkapitalquote | -6,0% | 45,6% |
Vorstandsvorwort
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,
das 1. Halbjahr 2020 stand in erheblichem Maße unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Wie schon in unserem Geschäftsbericht 2019 dargelegt, hat die Pandemie die vor uns liegende – ohnehin anspruchsvolle – Strecke nicht nur steiniger werden lassen, sondern auch länger. Wir werden mehr Zeit brauchen, bis sich die Investitionen in unser eigenes KI-basiertes Kamerasystem, unsere Kooperationen und Partnerschaften auszahlen werden.
Unser operatives Geschäft ist im 1. Halbjahr durch den coronabedingten Lockdown und aufgrund der Reisebeschränkungen fast zum Erliegen gekommen. Über mehrere Wochen fanden keine Sportveranstaltungen statt, Reisen der Porsche Experience wurden storniert, Live-Events wie das ADAC TOTAL 24h-Rennen wurden verschoben, Verhandlungen über die technische Ausstattung sowie der Bau von Sportstätten verzögerten sich. Deshalb lag der Umsatz im 1. Halbjahr 2020 mit 12,9 Mio. € um die Hälfte niedriger als in der Vorjahresperiode (1. HJ 2019: 25,2 Mio. €). Da angesichts bestehender vertraglicher Verpflichtungen den erheblichen Umsatzausfällen nicht in allen Geschäftsbereichen mit entsprechenden Kostensenkungen begegnet werden konnte, verschlechterte sich das operative Ergebnis auf ein EBIT von -6,4 Mio. € (1. HJ 2019: -4,3 Mio. €). Auch wenn uns dieses negative operative Ergebnis zwischenzeitlich auch im Hinblick auf die Sicherstellung der Finanzierung der Gruppe vor erhebliche Herausforderungen gestellt hat, so ist es uns zu Beginn des 2. Halbjahres doch gelungen sowohl Eigen- als auch Fremdkapitalmaßnahmen in ausreichendem Maße umzusetzen.
Leider werden wir im 2. Halbjahr 2020 auch Vergangenheitsbewältigung betreiben müssen. Unsere Entscheidung, die internationale Expansion und die dafür benötigte Finanzierung wieder in eigene Hände zu nehmen, hat sich als absolut richtig erwiesen – auch wenn mich die Umstände dieser Entscheidung menschlich enttäuscht haben. In der Konsequenz wird die SPORTTOTAL AG der Hauptversammlung, die am 9. Oktober 2020 erstmals virtuell stattfinden wird, vorschlagen, die Entlastung des ehemaligen Aufsichtsratsmitglieds Jean Fuchs für das Geschäftsjahr 2019 zu vertagen. Hintergrund ist, dass wir Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue und der Verletzung seiner Geheimhaltungspflichten gestellt haben. Die Staatsanwaltschaft Köln hat zwischenzeitlich ein Ermittlungsverfahren gegen Jean Fuchs eingeleitet, da sie einen entsprechenden Anfangsverdacht annimmt. Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand hat Jean Fuchs, obwohl er seine Mandate als Aufsichtsratsvorsitzender der SPORTTOTAL International S.A. und als Aufsichtsratsmitglied der SPORTTOTAL AG erst zum 31. Dezember 2019 niedergelegt hatte, zuvor, also während seiner Zeit als Aufsichtsratsmitglied u.a. darauf hingewirkt, dass Verträge mit potentiellen Partnern nicht abgeschlossen wurden. Dies vor dem Hintergrund zeitgleich den Aufbau einer Gesellschaft im europäischen Ausland zu betreiben, die ein weitgehend identisches Geschäftsmodell wie das der SPORTTOTAL International S.A. und der sporttotal.tv gmbh hat.
Aber wir haben trotz dieser herben Rückschläge auch sehr viele positive Meilensteine erreicht:
Im Januar und Februar 2020 konnten wir neue Kooperationsverträge schließen. Zum einen mit dem Fußball-Regional-Verband "Südwest". Damit kooperieren wir jetzt mit vier von fünf Regionalverbänden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Zum anderen konnten wir eine Kooperation mit dem belgischem Fußballregionalverband acff eingehen.
Mitten im Lockdown haben wir mit unserem Partner Deutsche Telekom im März 2020 den neuen TV-Sender "#DABEI" gestartet. Damit haben wir das Angebot von MagentaTV um ein völlig neues Entertainment-Format erweitert, das in einer Zeit voller Sorgen, Ängste und Entbehrungen motivieren, unterhalten, eine positive Form der Krisenbewältigung und Zuversicht vermitteln sollte. Die positive Entwicklung der Zuschauerzahlen unterstreicht eindrücklich, dass uns das gelungen ist. Ab dem 1. Juli konnten wir daher den Betrieb des Senders in einen dauerhaften Regelbetrieb überführen und mit dessen inhaltlicher Neuausrichtung auf die Ausstrahlung von Live-Events aus den Bereichen Musik, Sport und Unterhaltung beginnen.
Im April – ebenfalls mitten im Lockdown – hat die SPORTTOTAL Gruppe mit der KARTEC Services SPC in Manama, Bahrain, einen Vorvertrag über die Zusammenarbeit bei der Errichtung des neuen Messe- & Kongress-Zentrums in Sakhir, Bahrain, unterzeichnet. Die SPORTTOTAL VENUES GmbH soll dabei Komponenten im Bereich Spezialelektronik planen, fertigen und liefern.
Obwohl über viele Wochen keine Begegnungen im Amateurfußball übertragen werden konnten, hat OneFootball mit uns Ende April eine Distributions-Partnerschaft für die Live-Übertragungen ausgewählter Regionalligen ab der Saison 2020/2021 abgeschlossen. Begegnungen der Regionalligen sind künftig auch über die OneFootball-App abrufbar.
Im Lockdown wurden zwar Reisen storniert, und Events konnten nicht stattfinden – die Porsche AG hat uns im Juni 2020 dennoch zugesagt, den bestehenden Vertrag für die Porsche Experience zu verlängern.
Ein für uns und unsere gesamte Wertschöpfung entscheidender Meilenstein war im Juli erreicht: unser eigenes, KI-basiertes Kamerasystem. Das ist für uns ein Riesenschritt nach vorn. Mit diesem System sind wir künftig unabhängiger von Zulieferern und können den Roll-Out neuer Systeme zu deutlich geringeren Kosten realisieren.
All das sind positive Signale für unsere geschäftliche Entwicklung, auch wenn sich vieles davon noch nicht in unseren Zahlen niederschlägt. Beschränkungen der Zuschauerzahlen bei Fußballspielen und anderen Sportarten in der "neuen Normalität" dürften – sofern kein erneuter Lockdown notwendig wird – die Nachfrage nach unserer Streaming-Lösung künftig eher befördern. Wir haben die vergangenen Monate intensiv genutzt, um unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, um von den großen Chancen unseres Marktes zu profitieren.
Ermöglicht hat uns dies das Vertrauen unserer Aktionäre und Anleihegläubiger: Die Kapitalerhöhung im März sowie die Kapitalerhöhung und die Begebung einer Inhaberschuldverschreibung im Juli zeigen ohne jeden Zweifel das Vertrauen in unser Entwicklungspotential. Dafür sind wir – gerade in diesen herausfordernden Zeiten – sehr dankbar. Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, unsere Ideen und unsere Technologien zeitnah zu monetarisieren, um all unsere Aktionärinnen und Aktionäre für dieses Vertrauen zu belohnen.
Bleiben Sie gesund und bleiben Sie #DABEI!
Ihr
Peter Lauterbach
Der DAX startete mit 13.385,93 Punkten dynamisch in das neue Börsenjahr 2020. Ende Januar 2020 fiel der der DAX kurzfristig unter die 13.000-Punkte-Marke (Schlusskurs am 31. Januar 2020 12.981,97 Punkte). Meldungen über die Ausbreitung des Corona-Virus in China nährten die Sorge, das chinesische Wirtschaftswachstum könne sich abschwächen, mit entsprechenden gravierenden Auswirkungen auch auf die globale Konjunktur. Im Februar 2020 setzte sich der Aufwärtstrend zunächst fort. Der Dax erreichte im Tagesverlauf des 17. Februars 2020 ein neues Allzeithoch von 13.795,24 Punkten (Schlusskurs am 17. Februar 2020: 13.783,89 Punkte). Mit der Ausbreitung des Corona-Virus und den ersten Eindämmungsmaßnahmen mit Grenzschließungen und Lockdowns in verschiedenen Ländern brach der DAX innerhalb weniger Tage ab Ende Februar massiv ein. Am 16. März 2020 sank der DAX unter die 9.000 Punkte-Marke (Schlusskurs am 16. März 2020: 8742,25 Punkte), ein Kursniveau, das der DAX zuletzt im Februar 2016 gezeigt hatte. Am 18. März 2020 erreichte der DAX den bisherigen Jahrestiefstand mit einem Schlusskurs von nur noch 8.441,71 Punkten.
Erst Anfang April 2020 stabilisierte sich der Kurs wieder oberhalb der 10.000-Punkte-Marke. Weitere gut sechs Wochen dauerte es, bis der Index am 18. Mai 2020 mit einem Schlusskurs von 11.058,87 Punkten die 11.000er Marke durchbrach. Der DAX erholte sich in der Folge erstaunlich schnell und konnte bereits am 2. Juni 2020 wieder über 12.000 Punkte steigen (Schlusskurs am 2. Juni 2020: 12.021,28 Punkte). Gut eineinhalb Monate später übersprang der DAX für zunächst vier Tage die 13.000-Punkte-Marke (Schlusskurs am 20. Juli 2020 13.046,92 Punkte) und konnte sich einen Monat später ab dem 24. August 2020 auf einem Niveau von etwa 13.000 Punkte stabilisieren – trotz der in den Halbjahreszahlen verschiedenster Unternehmen dokumentierten teilweise sehr deutlichen Corona-bedingter Einbußen, einer fehlenden Sichtbarkeit auf die weitere Entwicklung im Jahr 2020 und eines vom Statistische Bundesamt dokumentierten historischen Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes um 10,1% im zweiten Quartal 2020. Nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher scheint die Corona bedingte Talsohle allerdings bereits durchschnitten. Die wieder positiveren Erwartungen für das 2. Halbjahr spiegelte sich auch in den Aktienkursen. Der DAX schloss am 31. August 2020 mit 12.945,38 Punkten und damit nur etwa 2,2% niedriger als zu Jahresbeginn.
Mit 314,51 Punkten startete der DAXsector All Media ins Jahr 2020. Den Jahreshöchststand erreichte der Index taggleich mit dem der DAX am 17. Februar 2020 mit 325,15 Punkten im Tagesverlauf. Der DAXsector All Media schloss an diesem Tag mit 323,64 Punkten. Aber auch der Medien-Index verlor ab Ende Februar massiv bis auf eine Punktzahl von 215,55 Punkten am 23. März 2020 – zunächst ein etwas geringerer Einbruch als beim DAX, da einige Medienunternehmen von einer erhöhten Mediennutzung während des Lockdowns profitierten, aber immerhin ein herber Verlust von über 31% gegenüber dem Jahresauftakt.
Nach diesem Tiefpunkt erholte sich der DAXsector All Media allmählich und zeigte bei volatilem Kursverlauf wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Die Kurserholung fiel allerdings nicht ganz so deutlich aus wie beim DAX. Wegen wirtschaftlicher Unsicherheiten drastisch gekürzte Werbebudgets, verschobene Filmstarts, Umsatzausfälle aus der medialen Vermarktung von Events, die Corona-bedingt nicht stattfinden konnten, und vieles mehr, schlugen sich letztlich auch auf die Aktienkurse der Medienunternehmen wieder. Nur wenige Anbieter profitierten vom Boom der Streamingangebote während des Lockdowns. Zwar kratzte der DAXsector All Media Anfang Juni kurzzeitig wieder an der 300-Punkte-Marke (Schlusskurs am 8. Juni 2020: 302,06 Punkte), konnte das Niveau aber im weiteren Verlauf nicht halten. Der DAXsector All Media schloss am 31. August 2020 mit 285,93 Punkten – ein Verlust von rund 9,1% im Vergleich zum Jahresauftakt.
Die SPORTTOTAL Aktie startete mit € 0,83 ins Jahr 2020. Die Aktie verlor in der Folge auf € 0,69 im Tagesverlauf des 28. Januar 2020 (Schlusskurs am 28. Januar 2020: € 0,72). Am 31. Januar 2020 übersprang der Kurs erstmals wieder die 1 €-Marke und erreichte kurz darauf, am 3. Februar 2020 im Tagesverlauf den bisherigen Jahreshöchststand mit € 1,30 (Schlusskurs 3. Februar 2020: € 1,24). Der Kurs blieb in der Folge sehr volatil und konnte sich – obwohl der Kurzsturz im März aufgrund der Corona-Pandemie nicht ganz so drastisch ausfiel – dennoch nicht über der 1 €-Marke stabilisieren. Im Tagesverlauf des 17. Juni 2020 brach der Aktienkurs auf den bisherigen Jahrestiefstand von € 0,68 ein, konnte aber bis Börsenschluss wieder mehr als 10-Cent zulegen (Schlusskurs 17. Juni 2020: € 0,77). Positive Unternehmensmeldungen entfalteten keine nachhaltige Wirkung auf den Aktienkurs, auch wenn der Kurs der SPORTTOTAL-Aktie Anfang August nach Abschluss der Kapitalerhöhung und Begebung von Wandelschuldverschreibungen kurzzeitig wieder bis auf € 0,99 am 11. August 2020 stieg. Der Kurs verlor in der Folge wieder und schloss am 31. August 2020 mit € 0,75 etwa 10,2% niedriger als zu Jahresbeginn.
Der durchschnittliche börsentägliche Umsatz im 1. Halbjahr 2020 betrug auf Xetra 24.261 Aktien (2019: 30.196 Aktien), ein Rückgang des börsentäglichen Umsatzes von ca. 19,6% gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Der börsentägliche Umsatz an anderen Börsen kam auf 3.993 Aktien im 1. Halbjahr 2020 (1. Halbjahr 2019: 2.344 Aktien) und lag damit 70,3% über dem Vorjahreshalbjahr.
Zum 31. August 2020 betrug das Grundkapital der SPORTTOTAL AG € 30.945.797, eingeteilt in 30.945.797 Aktien. 2.613.404 Aktien entstammen einer Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss aus März 2020. Die neuen Aktien waren zu einem Bezugspreis von jeweils € 1,10 vollständig von Obotritia Capital KGaA gezeichnet worden. Der Bruttoemissionserlös lag bei T€ 2.874 und dient zur Entwicklung von KI-basierten Analysefunktionalitäten für Sport-Bewegtbildmaterial sowie für die internationale Expansion der sporttotal.tv
Weitere 2.198.349 Aktien entstammen der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Bestandsaktionäre aus Juli 2020. Diese Aktien waren zu einem Bezugspreis von jeweils € 1,10 ausgegeben worden. Der Bruttoemissionserlös lag bei 2,418 Mio. € und dient der Finanzierung der eigenen Kameraproduktion sowie zur Finanzierung des Working Capitals der Unternehmensgruppe.
Darüber hinaus hat die SPORTTOTAL AG Inhaberschuldverschreibungen in Höhe von 2 Mio. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einer jährlichen Verzinsung von 8,5% emittiert, die von einem Anleger gezeichnet wurden. Die Anleihen sind mit einem bedingten Wandlungsrecht ausgestattet, das noch der Zustimmung durch die Hauptversammlung der SPORTTOTAL AG bedarf.
Nach den bis zum 31. August 2020 eingegangenen Stimmrechtsmitteilungen stellt sich die Aktionärsstruktur derzeit wie folgt dar:
Die SPORTTOTAL AG hat sich eine transparente Information bestehender und zukünftiger Aktionäre zum Ziel gesetzt. Regelmäßige Veröffentlichung über den Stand des aktuellen Geschäftsverlaufs, sowie sämtliche kapitalmarktrelevanten Mitteilungen sind auf der Website des Unternehmens im Bereich Investor Relations einsehbar. Aktionäre und Interessenten können sich außerdem für einen IR-Newsletter eintragen. Das IR-Team steht zudem für Nachfragen gerne zur Verfügung.
Der Ausbruch und die globale Ausbreitung des Corona-Virus (Sars-Cov-2) hat die geschäftliche Entwicklung der SPORTTOTAL Gruppe und damit die Ertrags- und Finanzlage des Konzerns in allen drei Segmenten erheblich beeinträchtigt.
So fanden im Segment LIVE von Mitte März bis Juni 2020 nahezu keine Reisen und Veranstaltungen der Porsche Experience statt. Bereits vereinnahmte Anzahlungen waren vollumfänglich an die Kunden zurückzuerstatten.
Das für Ende Mai 2020 terminierte ADAC TOTAL 24h-Rennen konnte in diesem Jahr angesichts der Vielzahl coronabedingter Auflagen erst Ende September mit nur wenigen Zuschauern vor Ort und unter Beachtung umfangreicher Hygienevorschriften durchgeführt werden und führte somit anders als in Vorjahren im 1. Halbjahr 2020 nicht zu positiven Umsatz- und Ergebniseffekten.
Im Segment VENUES führten, neben der anhaltenden allgemeinen Investitionszurückhaltung, die in den für SPORTTOTAL aktuell relevanten Märkten (Russland, Kuwait, Bahrain, Brasilien) weiterhin bestehende Reisebeschränkungen dazu, dass wesentliche Vertragsverhandlungen nicht wie geplant frühzeitig vor Ort stattfinden und somit nicht finalisiert werden konnten.
Darüber hinaus fanden seit Mitte März 2020 keine Sportveranstaltungen mehr statt, welche über die Streamingplattform der sporttotal.tv hätten ausgespielt werden können, so dass entsprechende Werbeeinnahmen ausblieben.
Im 1. Halbjahr 2020 wurde von der SPORTTOTAL Gruppe ein eigenes auf künstlicher Intelligenz basierendes Kamerasystem entwickelt. Ziel ist es, mit dem eigenen Kamerasystem die Wertschöpfungskette von der Produktion von live Sport-Events über die Analyse des Bildmaterials bis zur Verbreitung über Plattform und Apps vollständig mit eigener Technologie abdecken zu können. Somit wird die sporttotal.tv künftig unabhängiger von Zulieferern und kann den Roll-Out und Betrieb neuer Systeme zu deutlich geringeren Kosten realisieren. Bereits im April 2020 hatte sporttotal.tv vor dem Hintergrund der anhaltenden Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie den Vertrag mit dem langjährigen Lieferanten der Kamera Hard- und Software fristlos gekündigt.
Seit dem 29. März 2020 betreibt die sporttotal.tv gmbh in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom unter dem Label #DABEI einen neuen Unterhaltungssender im linearen TV, welcher über die MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom verbreitet wird und frei empfangbar ist.
Bei der redaktionellen Berichterstattung wird auf die Expertise der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH zurückgegriffen.
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom sowie die Verbreitung von #DABEI über die MagentaTV Plattform wurde ab 01.07.2020 für mindestens zwölf weitere Monate verlängert. #DABEI wird bei der Programmgestaltung künftig verstärkt auf eigenproduzierte Events aus den Bereichen Musik, Sport, Talk und Comedy setzen.
Die sporttotal.tv gmbh hat Ende Januar 2020 die noch ausstehenden Anteile an der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, übernommen. Ursprünglich hatten neben der sporttotal.tv gmbh (51%) die Groupe Fuchs (19,6%) und weitere Gesellschafter (29,4%) die Anteile an der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, gehalten. Bereits zum 31.12.2019 besaß die sporttotal.tv gmbh 65,7% der Anteile der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg. Mit der Übernahme der weiteren Anteile u.a. von der Groupe Fuchs sind zum 31.01.2020 sämtliche Anteile durch Kauf an die sporttotal.tv gmbh übergangen, die somit 100% an der SPORTTOTAL International S.A. hält.
Der Vorstand hat am 09.03.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital beschlossen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre der Gesellschaft wurde nach Maßgabe von § 4 Abs. 3 Unterabs. 2 (3. Unterpunkt) der Satzung der Gesellschaft in Verbindung mit §§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 des Aktiengesetzes ausgeschlossen.
Das Grundkapital von € 26.134.044 wurde um € 2.613.404 auf € 28.747.448 durch Ausgabe von 2.613.404 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00 je Aktie erhöht. Die neuen Aktien sind vom 01.01.2019 an gewinnbezugsberechtigt. Der Bezugspreis wurde auf € 1,10 je neuer Aktie festgelegt.
Zur Zeichnung sämtlicher neuen Aktien wurde die Obotritia Capital KGaA zugelassen. Sämtliche neuen Aktien wurden von der Obotritia Capital KGAA zum Ausgabepreis von € 1,10 gezeichnet.
Der Bruttoemissionserlös betrug € 2.874.744,40
Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 16.03.2020.
Im Juni wurde zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs ein weiteres Darlehen bei der Raisin Bank AG über T€ 3.000 aufgenommen. Der Zinssatz beträgt 9,9% bei einer Laufzeit von 18 Monaten. Betreffend die Umfinanzierung dieses und eines bereits im Oktober 2019 aufgenommenen Darlehens wird auf die Ausführungen unter Tz. (15) Nachtragsbericht im Anhang des Konzernzwischenabschluss verwiesen.
Im Juni 2020 haben die Porsche AG und die SPORTTOTAL EVENT GmbH eine Absichtserklärung unterzeichnet, den bestehenden Vertrag über die Konzeption, Organisation und Durchführung der Porsche Experience bis Ende 2022 frühzeitig zu verlängern. Aus der von beiden Seiten angestrebten Verlängerung erwartet die SPORTTOTAL EVENT GmbH einen jährlichen Umsatz von 15 Mio. € bis 25 Mio. € wobei das erzielte Volumen insbesondere von den zukünftigen Auswirkungen der Corona-Pandemie abhängig sein wird.
Die sporttotal.tv gmbh und die Fußball-Medienplattform OneFootball haben einen Kooperationsvertrag zur globalen Distribution von Amateurfußball-Inhalten geschlossen. Ab der Saison 2020/21 ist das sporttotal.tv Live-Angebot ausgewählter Regionalligen kostenlos auf den reichweitenstarken OneFootball-Plattformen verfügbar. OneFootball wird seinen Nutzern künftig zusätzlich zu den Partien im Profibereich auch Live-Spiele und Highlights aus ausgewählten deutschen Regionalligen anbieten und sorgt durch die Partnerschaft mit sporttotal.tv für eine wachsende mediale Präsenz des Amateurfußballs und eine steigende Reichweite der durch sporttotal.tv produzierten Inhalte.
Im April 2020 hat die SPORTTOTAL Gruppe mit der KARTEC Services SPC in Manama, Bahrain einen Vorvertrag über die Zusammenarbeit bei der Errichtung eines Messe- und Kongress-Zentrums in Sakhir, Bahrain unterzeichnet. Die SPORTTOTAL VENUES GmbH wird bei Errichtung des Zentrums für die Ausstattung im Bereich Spezialelektronik verantwortlich sein.
Langfristige Vermögenswerte belaufen sich zum 30. Juni 2020 auf T€ 12.424 (31. Dezember 2019 T€ 11.310).
Im 1. Halbjahr 2020 erhöhten sich im Wesentlichen die im Zusammenhang mit laufenden Mietund Leasingverträgen aktivierten Nutzungsrechte aufgrund der vorzeitigen Verlängerung des Mietvertrages über Büroflächen in Köln sowie der zukünftigen Anmietung weiterer Hallenkapazitäten am Standort Rheinbach.
Weiteren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Form eigener Entwicklungsleistungen in Höhe von T€ 1.125 standen planmäßige Abschreibungen im Wesentlichen auf das Sachanlagevermögen gegenüber, welches vorrangig Kamerasysteme betrifft.
Im Bereich der kurzfristigen Vermögenswerte entwickelten sich sowohl Vorräte als auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des coronabedingt geringen Geschäftsvolumens deutlich rückläufig. Zum Jahresende in den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesene Vorsteuererstattungsansprüche für 2019 und 2018 wurden im 1. Halbjahr 2020 erstattet.
Das Eigenkapital des Konzerns verminderte sich gegenüber dem 31. Dezember 2019 um T€ 3.277 und beläuft sich zum 30.06.2020 auf T€ -1.104. Den Nettozuflüssen aus der Kapitalerhöhung vom März 2020 in Höhe von T€ 2.750 standen im Wesentlichen die im 1. Halbjahr 2020 erwirtschafteten Verluste gegenüber.
Die Erhöhung des langfristigen Fremdkapitals um T€ 719 resultiert vollumfänglich aus nicht zahlungswirksamen Effekten (im Wesentlichen Erhöhung Leasingverbindlichkeiten im Zusammenhang mit Nutzungsrechten sowie demgegenüber Rückgang latenter Steuerschulden) und hat insoweit keine Auswirkung auf die aktuelle Finanzlage der Gesellschaft.
Im Bereich des kurzfristigen Fremdkapitals steht der Aufnahme eines weiteren Bankdarlehens in Höhe von € 1,0 Mio. sowie einer Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (um T€ 1.563) und der sonstigen Verbindlichkeiten (um T€ 615) eine Abnahme der Vertragsverbindlichkeiten um T€ 5.415 gegenüber. Im Hinblick auf die weiteren vor dem Hintergrund der Finanzlage am Stichtag ergriffenen und umgesetzten Maßnahmen wird auf den Nachtragsbericht Tz. (15) des Anhangs zum Konzernzwischenbericht verwiesen.
Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen erhaltene Anzahlungen auf Eventreisen und Fahrveranstaltungen, welche stichtagsbedingt sowie aufgrund des auch in der zweiten Jahreshälfte 2020 coronabedingt verminderten Reise- und Veranstaltungsaufkommens deutlich vermindert sind. Daneben werden im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen im Zusammenhang mit dem auf September 2020 verschobenen ADAC TOTAL 24h-Rennen ausgewiesen.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war im 1. Halbjahr 2020 mit T€ -5.445 (Vorjahr: T€ -2.583) deutlich negativ und ergibt sich aus dem negativen Ergebnis von T€ -6.083 im Wesentlichen unter Berücksichtigung enthaltener Abschreibungen (T€ 1.557), nicht zahlungswirksamer Veränderung latenter Steueransprüche (T€ -561) sowie einem negativen Nettoeffekt aus Veränderungen des Working Capital (T€ -363).
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von T€ -557 (Vorjahr: T€ -2.487) betrifft Entwicklungsarbeiten an der Streaming-Plattform unter Berücksichtigung zum Stichtag noch offener entsprechender Verbindlichkeiten.
Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit stehen Mittelzuflüssen aus der Kapitalerhöhung im März 2020 in Höhe von netto T€ 2.750 sowie einer Aufnahme weiterer Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von T€ 3.000 Mittelabflüsse aufgrund der planmäßigen Rückführung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (T€ 1.901) sowie der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (Tilgungsanteil aus laufenden Miet- und Leasingzahlungen) gegenüber.
Die zahlungswirksamen Veränderungen des Finanzmittelbestands ergaben sich mit T€ -2.382, so dass zum 30. Juni 2020 unter Berücksichtigung nicht kurzfristig disponibler finanzieller Mittel von T€ 622 ein gegenüber dem 31. Dezember 2020 entsprechend verminderter Finanzmittelbestand von T€ 2.053 ausgewiesen wird.
Die SPORTTOTAL Gruppe hat im 1. Halbjahr 2020 Umsatzerlöse von 12,9 Mio. € erzielt und liegt damit deutlich unter dem Niveau der Vorjahresvergleichsperiode (25,2 Mio. €).
Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen die Corona-Pandemie und die hierdurch bedingten Absagen nahezu sämtlicher für das zweite Quartal 2020 vorgesehenen Reise und Sportveranstaltungen. Dies führte insbesondere im Segment LIVE zu einem erheblichen Umsatzrückgang (um T€ 8.080 auf T€ 10.424) gegenüber der Vergleichsperiode.
Im Segment VENUES waren in den Umsatzerlösen der Vorjahresvergleichsperiode mit 5,4 Mio. € Erlöse aus dem im Vorjahr fertiggestellten Rennstreckenprojekt in Sankt Petersburg enthalten. Im 1. Halbjahr 2020 konnten demgegenüber Erlöse aus dem Großprojektgeschäft lediglich durch Zusatzaufträge und Wartungsverträge realisiert werden, so dass sich der Umsatzbeitrag des Segments auf T€ 945 (Vorjahr: T€ 6.151) belief.
Im Segment DIGITAL entfielen in Wesentlichem Umfang Werbeerlöse, da der Spielbetrieb in nahezu sämtlichen Amateur- und Profiligen während der Hochzeit der Pandemie ausgesetzt worden war. Dagegen ergaben sich zusätzliche Umsatzerlöse aus dem Betrieb des Fernsehsenders #DABEI, so dass das Geschäftsfeld sporttotal.tv im 1. Halbjahr 2020 rund 2,3 Mio. € zum Umsatzvolumen des Konzerns beitrug.
Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) beläuft sich im 1. Halbjahr 2020 auf T€ -6.369 und zeigt sich somit gegenüber dem Vorjahreszeitraum (T€ -4.198) erneut verschlechtert.
Im Segment LIVE fehlten insbesondere positive Ergebnisbeiträge aus der Medialisierung des ADAC TOTAL 24h-Rennens, welches aufgrund der Corona-Pandemie auf September 2020 verschoben worden war. Insgesamt verzeichnete das Segment im 1. Halbjahr 2020 ein negatives Ergebnis von T€ -279.
Im Segment VENUES ergab sich im 1. Halbjahr 2020 aufgrund fehlender Großprojekte ein gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode deutlich verringerter Ergebnisbeitrag. Das Ergebnis war zudem durch Entwicklungsaufwendungen für das eigene vollautomatisierte Kamerasystem belastet.
Im Segment DIGITAL wurde trotz gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 gesteigerter Umsatzerlöse mit T€ 3.717 ein gegenüber dem Vorjahr (T€ -1.777) um rund 2 Mio. € verschlechtertes Ergebnis erzielt. Im Vorjahr war ein Entwicklungskostenzuschuss der SPORTTOTAL International S.A. vereinnahmt worden, der im Konzern zu einem positiven Ergebniseffekt von T€ 980 geführt hatte, da diese Gesellschaft zum Zeitpunkt der Transaktion als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einzubeziehen war. Darüber hinaus ist das Geschäftsfeld DIGITAL aufgrund vertraglicher Vereinbarungen (insbesondere im Bereich der gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Lizenzaufwendungen für eingesetzte Software von Drittanbietern) mit fixen Kosten belastet, so dass eine den verminderten Werbeerlösen entsprechende Kostensenkung nicht kurzfristig möglich war.
Das Chancen- und Risikomanagement ist integraler Bestandteil des konzernweiten Systems der Unternehmensführung.
Wesentliche Änderungen in der grundsätzlichen Einschätzung der Chancen- und Risikolage des Konzerns haben sich im 1. Halbjahr 2020 nicht ergeben.
Unverändert wird der Ausbruch der Corona-Pandemie als ein bestandsgefährdendes Risiko eingeschätzt, da eine große Unsicherheit über den weiteren Verlauf und damit auch die zukünftigen Auswirkungen der Pandemie herrscht. Würden Beschränkungen im Rahmen von Eindämmungsmaßnahmen wieder flächendeckend verschärft, so hätte dies voraussichtlich einen deutlich negativen Einfluss auf die verschiedenen Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe.
Im Laufe des Geschäftsjahres 2020 wurden bereits diverse Finanzierungsmaßnahmen in den Bereichen Eigen- und Fremdkapital umgesetzt, welche für die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und mithin die für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zwingend erforderlich waren. Im Hinblick auf weitere zwischenzeitlich ergriffene und umgesetzte Maßnahmen wird auf den Nachtragsbericht (Tz. (15) des Anhangs zum Konzern-Zwischenabschluss) verwiesen. Daneben sind nach Umfang und zeitlichem Anfall plangemäße Liquiditätszuflüsse aus vorgesehenen, jedoch vertraglich noch nicht fixierten operativen Projekten insbesondere in den Segmenten DIGITAL und VENUES für den Fortbestand der Unternehmensgruppe von zentraler Bedeutung.
Zur weiteren Finanzierung des Working Capitals sowie der angestrebten Expansion plant der Vorstand auch künftig die Durchführung weiterer Finanzierungsmaßnahmen. Die Realisierbarkeit dieser Maßnahmen hält der Vorstand für überwiegend wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund gehen Vorstand und Aufsichtsrat davon aus, dass die SPORTTOTAL Gruppe im laufenden und im kommenden Geschäftsjahr über eine ausreichende Liquidität verfügen wird.
Gleichwohl stellt die Sicherung der benötigten Liquidität unter Gesamtwürdigung der Umstände weiterhin ein bestandsgefährdendes Risiko dar.
Die Unternehmen der SPORTTOTAL Gruppe waren und sind in vielfältiger Weise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Unverändert wurde für die Prognose davon ausgegangen, dass es im weiteren Verlauf des Jahres 2020 zumindest in Deutschland nicht erneut zu massiven Eindämmungsmaßnahmen kommen wird und daher (Sport-) Veranstaltungen ggf. unter Auflagen in gewissem Maße durchgeführt werden können.
Im Segment VENUES haben die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Reisebeschränkungen zu Verzögerungen bei der Ausschreibung und Vergabe betreffend den Bau internationaler Rennstrecken und Sportstätten geführt. Für die bereits seit längerem in Verhandlung befindlichen Projekte in Bahrain und Rio wird für die Zwecke der Prognose unverändert von einer finalen Beauftragung und einem kurzfristigen Baubeginn ausgegangen. Gleichwohl wird im Segment VENUES für das Jahr 2020 ein im Vorjahresvergleich niedrigerer Umsatz bei einem angesichts von Kosteneinsparungen und Umstrukturierungsmaßnahmen in 2020 verbesserten EBIT prognostiziert.
Im Segment DIGITAL konnten bis Mitte August in Rahmen der erlassenen Eindämmungsmaßnahmen keinerlei Sportevents auf der Streaming-Plattform stattfinden. Damit gingen entsprechende Einbußen bei Umsatzerlösen im Vorjahresvergleich einher. Diese negativen Effekte wurden jedoch und werden auch auf Jahressicht durch den Betrieb des linearen TV-Senders #DABEI überkompensiert werden. Unverändert gegenüber der bisherigen Prognose wird somit für das Segment DIGITAL für 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein höherer Umsatz und ein (aufgrund von Sondereffekten im Vorjahr) verbessertes EBIT erwartet.
Im Segment LIVE haben sich insbesondere Veranstaltungsverbote und Reisebeschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie negativ auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt. Entsprechende Umsatzausfälle im 1. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2020 können auch nach Aufhebung oder Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen im weiteren Verlauf des Jahres überwiegend nicht mehr nachgeholt werden. Auch wenn das ursprünglich für Mai geplante 24h-Rennen am Nürburgring nun im September ausgetragen wurde, wird für das Segment LIVE im Vergleich zum Vorjahr daher ein insgesamt niedrigerer Umsatz sowie ein niedrigeres EBIT erwartet.
Unter Berücksichtigung der nach wie vor hohen Unsicherheit bei der Einschätzung der weiteren Entwicklung angesichts möglicher weiterer Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die verschiedenen Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe wird unverändert ein im Vorjahresvergleich auf Gruppenebene niedrigeres Umsatzniveau und ein (aufgrund von Sondereffekten im Vorjahr) insgesamt verbessertes EBIT erwartet.
Dieser Zwischenbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die sich auf das Geschäft, die finanziellen Entwicklungen und die Erträge von SPORTOTAL AG beziehen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine historischen Fakten und werden mitunter durch Verwendung der Begriffe "glauben", "erwarten", "vorhersagen", "beabsichtigen", "prognostizieren", "planen", "schätzen", "anstreben", "voraussehen", "annehmen", "das Ziel verfolgen" und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Plänen, Schätzungen, Prognosen und Erwartungen und unterliegen daher Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlich erreichte Entwicklung oder die erzielten Erträge oder Leistungen wesentlich von der Entwicklung, den Erträgen oder den Leistungen abweichen, die in den zukunftsorientierten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Die Leser werden darauf hingewiesen, dass sie kein unangemessenes Vertrauen in diese zukunftsgerichteten Aussagen setzen sollten, die nur zum Zeitpunkt dieser Darstellung Gültigkeit haben. Die SPORTTOTAL AG beabsichtigt nicht und übernimmt keine Verpflichtung, eine Aktualisierung dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände nach dem Datum der Veröffentlichung dieses Zwischenberichts zu veröffentlichen.
| Tz. | 30.06.2020 | 31.12.2019 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Aktiva | T€ | T€ | |||
| A. | Langfristige Vermögenswerte | (1) | |||
| I. | Immaterielle Vermögenswerte | 3.184 | 2.179 | ||
| II. | Sachanlagen | 6.681 | 7.805 | ||
| III. | Nutzungsrechte | 2.038 | 814 | ||
| IV. | Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 9 | 9 | ||
| V. | Sonstige langfristige Vermögenswerte | 512 | 503 | ||
| 12.424 | 11.310 | ||||
| B | Kurzfristige Vermögenswerte | (2) | |||
| I. | Vorräte | 1.479 | 1.769 | ||
| II. | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte |
867 | 2.469 | |||
| 2. Fordererungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
0 | 0 | |||
| 3. Sonstige Vermögenswerte |
942 | 2.534 | |||
| III. | Zahlungsmittel | 2.675 | 5057 | ||
| 5.963 | 11.829 | ||||
| 18.387 | 23.139 | ||||
| Passiva | |||||
| A. | Eigenkapital | (3) | |||
| I. | Gezeichnetes Kapital | 28.747 | 26.134 | ||
| II. | Kapitalrücklage | 16.001 | 15.808 | ||
| III. | Gewinnrücklagen | 663 | 663 | ||
| IV. | Bilanzergebnis | -46.515 | -40.432 | ||
| -1.104 | 2.173 | ||||
| B | Langfristiges Fremdkapital | (4) | |||
| I. | Langfristige finanzielle Schulden | 1.657 | 385 | ||
| II. | Pensionsverpflichtungen | 418 | 445 | ||
| III. | Langfristige Rückstellungen | 62 | 27 | ||
| IV. | Latente Steuerschulden | 0 | 561 | ||
| 2.137 | 1.418 | ||||
| C. | Kurzfristiges Fremdkapital | (5) | |||
| I. | Kurzfristige finanzielle Schulden | 5.596 | 4.553 | ||
| II. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.646 | 5.083 | ||
| III. | Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
190 | 190 | ||
| IV. | Vertragsverbindlichkeiten | 3.025 | 8.440 | ||
| V. | Kurzfristige Rückstellungen | 101 | 101 | ||
| VI. | Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.796 | 1.181 | ||
| 17.354 | 19.548 | ||||
| 18.387 | 23.139 |
| Tz. | 01.01.- 30.06.2020 |
01.01.- 30.06.2019 |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| 1. Umsatzerlöse (6) |
12.920 | 25.220 |
| 2. Verminderung / Erhöhung des Bestands an unfertigen | ||
| Leistungen | -304 | -1931 |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 71 | 88 |
| 4. Sonstige betriebliche Erträge | 1.637 | 2.339 |
| 5. Materialaufwand (7) |
-12.219 | -20.665 |
| 6. Personalaufwand (8) |
-4.476 | -4.719 |
| 7. Abschreibungen (9) |
-1.557 | -1.401 |
| 8. Wertveränderungen finanzieller Vermögenswerte | -12 | 7 |
| 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) |
-2.429 | -3.136 |
| 10. Ordentliches Betriebsergebnis | -6.369 | -4.198 |
| 11. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen | 0 | -19 |
| 12. Finanzierungserträge | 10 | 10 |
| 13. Finanzierungsaufwendungen | -285 | -45 |
| 14. Ergebnis vor Ertragsteuern | -6.644 | -4.252 |
| 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 561 | -453 |
| 16. Ergebnis aus fortgeführten Bereichen nach Ertragsteuern | -6.083 | -4.705 |
| 17. Ergebnis aus aufgegebenen Bereichen | 0 | 0 |
| 18. Ergebnis der Periode | -6.083 | -4.705 |
| 19. Davon den Minderheitsgesellschaftern zustehendes Periodenergebnis |
0 | 0 |
| 20. Den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens | ||
| zustehendes Periodenergebnis | -6.083 | -4.705 |
| 21. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus | ||
| leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen | 0 | 0 |
| 22. Steuern auf die Gewinne / Verluste aus nie zu reklassifizierenden Posten des sonstigen Gesamtergebnisses |
0 | 0 |
| 23. Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) aus nie zu | ||
| reklassifizierenden Posten | 0 | 0 |
| 24. Den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens | -6.083 | -4.705 |
| zustehendes Gesamtergebnis | ||
| 25. Den Minderheitsgesellschaftern zustehendes Gesamtergebnis |
0 | 0 |
| 26. Gesamtergebnis | -6.083 | -4.705 |
| Periodenergebnis je Aktie in € | ||
| aus fortgeführten Bereichen | -0,21 | -0,18 |
| 01.01.- | 01.01. - | |
|---|---|---|
| Tz. | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
| T € |
T € |
|
| Ergebnis der Periode | -6.083 | -4.705 |
| + Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte |
1.557 | 1.401 |
| +/- Aufwendungen / Erträge aus Ertragsteuern | -561 | 453 |
| +/- Saldo aus Zinsaufwendungen und -erträgen | 275 | 35 |
| +/- Verluste / Gewinne aus Abgängen langfristiger Vermögenswerte | 30 | 309 |
| +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 4 | 1.057 |
| +/- Veränderung Vorräte, Forderungen und andere Vermögenswerte | 3.459 | -1.359 |
| +/- Veränderung der Rückstellungen | -28 | -28 |
| +/- Veränderung übriges Fremdkapital | -3.822 | 290 |
| - Gezahlte Zinsen |
-284 | -37 |
| + Erhaltene Zinsen |
8 | 1 |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | -5.445 | -2.583 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen | 0 | 0 |
| + - Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte |
-445 | -953 |
| -1.519 | ||
| - Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen |
-112 | |
| - Auszahlungen für den Erwerb von Tochtergesellschaften |
0 | -15 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -557 | -2.487 |
| + Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten |
3.000 | 0 |
| - Rückführung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten |
-1.901 | -325 |
| - Rückführung von Leasingverbindlichkeiten |
-229 | -231 |
| + Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen |
2.750 | 2.988 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 3.620 | 2.432 |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 4.435 | 7.945 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes | -2.382 | -2.638 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode (12) |
2.053 | 5.307 |
| Gezeichnetes | Kapital- | Gewinn- | Bilanzgewinn/ | Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| Kapital | rücklage | rücklagen | -verlust | Eigenkapital | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Stand am 31.12.2018 | 23.563 | 15.276 | 696 | -23.805 | 15.730 |
| Anpassungen aufgrund veränderter | |||||
| Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragssteuern) | 0 | 0 | -33 | 0 | -33 |
| Barkapitalerhöhung | 2.570 | 515 | 0 | 0 | 3.085 |
| Emissionskosten des Kapitals | 0 | -97 | 0 | 0 | -97 |
| Kapitalerhöhungen aus Wandlungen | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 0 | 56 | 0 | 0 | 56 |
| Ergebnis der Periode | 0 | 0 | 0 | -4.705 | -4.705 |
| Stand am 30.06.2019 | 26.134 | 15.751 | 663 | -28.510 | 14.038 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 0 | 57 | 0 | 0 | 57 |
| Ergebnis der Periode | 0 | 0 | 0 | -11.897 | -11.897 |
| Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern | 0 | 0 | 0 | -25 | -25 |
| Stand am 31.12.2019 | 26.134 | 15.864 | 663 | -45.137 | 2.173 |
| Barkapitalerhöhung | 2.613 | 261 | 0 | 0 | 2.874 |
| Emissionskosten des Kapitals | 0 | -124 | 0 | 0 | -124 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 0 | 56 | 0 | 0 | 56 |
| Ergebnis der Periode | 0 | 0 | 0 | -6.083 | -6.083 |
| Stand am 30.06.2020 | 28.747 | 16.057 | 663 | -51.220 | -1.104 |
Die SPORTTOTAL AG hat ihren Sitz Am Coloneum 2 in 50829 Köln und ist eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Köln unter HRB 41998.
Der ungeprüfte verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30.06.2020 wurde gemäß § 37 w WpHG sowie im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) für die Zwischenberichterstattung erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2019 ist der Berichtsumfang im vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss entsprechend den Vorschriften des IAS 34 – Zwischenberichterstattung verkürzt.
Der Konzern-Zwischenabschluss enthält daher nicht alle für einen Konzernabschluss erforderlichen Informationen und Angaben und ist in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31.12.2019 zu lesen. Der Konzern-Zwischenabschluss wird in Tausend Euro (T€) aufgestellt; die Beträge sind jeweils kaufmännisch gerundet.
Der Konzern-Zwischenabschluss wurde weder durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.
Im Rahmen der Aufstellung des Konzern-Zwischenabschlusses müssen zu einem gewissen Grad Beurteilungen, Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die den Ausweis und die Höhe der Vermögenswerte und Schulden, der Eventualforderungen und -verbindlichkeiten sowie der Aufwendungen und Erträge beeinflussen können. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Die bisher im aktuellen Geschäftsjahr erzielten Ergebnisse lassen nicht notwendigerweise Vorhersagen über die Entwicklung des weiteren Geschäftsverlaufs zu.
Der Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 wurde ebenso wie der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Auf die Ausführungen im Nachtragsbericht (Tz. 15), zu den Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung im Konzern-Zwischenlagebericht (Punkt 3) sowie im zusammengefassten Lagebericht zum 31.12.2019 (Punkt 5.1.3 und 5.2) wird verwiesen.
Die im Konzern-Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen auch im Übrigen denen des vorherigen Geschäftsjahres und der zugehörigen Zwischenabschlussperiode mit Ausnahme der Anwendung folgender ab dem Geschäftsjahr 2020 geltenden Änderungen der IFRS Standards
| Änderungen an IAS 1 und IAS 8 | Definition von Wesentlichkeit |
|---|---|
| Änderungen an IAS 9, IAS 39 und IFRS 7 | Reform der Referenzzinssätze |
| Änderungen an IFRS 3 | Definition des Geschäftsbetriebs |
Durch die Anwendung dieser geänderten Standards ergaben sich keine wesentlichen Änderungen auf den Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG.
Änderungen des Kreises der vollkonsolidierten Unternehmen haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2019 nicht ergeben.
Die SPORTTOTAL Gruppe verfügt im Bereich des Sports über ein breit gefächertes Leistungsportfolio, welches unter anderem die Vermarktung, Produktion, und Übertragung von Sport- und Erlebnisveranstaltungen sowie die technische Ausstattung von Sportstätten aller Art umfasst. Die diversen Aktivitäten werden in den drei Geschäftsfeldern LIVE, VENUES und DIGITAL zusammengefasst, welche jeweils berichtspflichtige Segmente im Sinne des IFRS 8 darstellen.
Die Segmentierung verfolgt das Ziel, innerhalb eines Geschäftsfelds solche Aktivitäten zu bündeln, welche hinsichtlich der wirtschaftlichen Einflussfaktoren auf das jeweilige Geschäftsmodell möglichst homogen sind. Insoweit kann der Segmentierung bereits eine Kategorisierung der Erlöse aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15.116 i.V.m. IFRS 15.B89a entnommen werden, die sich aus der folgenden Beschreibung der Segmente ergibt.
Im Segment LIVE sind die Aktivitäten der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, der SPORTTOTAL LIVE GmbH und der SPORTTOTAL EVENT GmbH rund um Veranstaltungen im Sport- und Automotive-Bereich gebündelt. Hier werden die Kompetenzen in den Bereichen Vermarktung, Konzeption, Planung, Durchführung und Medialisierung, unter anderem von Großveranstaltungen (z.B. ADAC TOTAL 24h-Rennen), umgesetzt. Redaktionelle Dienstleistungen insbesondere im Branded Content Umfeld sowie die Konzeption, Organisation und Durchführung entsprechender Live-Erlebnisse (z.B. Fahrveranstaltungen im Rahmen der Porsche Experience) ergänzen das Dienstleistungsportfolio. Konzepte und kreative Strategien werden dabei sowohl für klassische TV-Sender als auch für digitale Plattformen umgesetzt.
Im Segment VENUES werden die Aktivitäten im Bereich Rennsporttechnologie gebündelt. Hier erfolgen Konzeption Planung, Herstellung (letztere im Wesentlichen in Form von Software-Entwicklung), Lieferung und Inbetriebnahme von elektronischer Infrastruktur für Rennstrecken und Sportstätten aller Art.
Das Segment DIGITAL betrifft die sporttotal.tv gmbh, die über ihre Streaming-Plattform und die bestehende Kamerainfrastruktur Inhalte insbesondere aus dem Bereich des Amateurfußballs, den Profiligen ausgewählter anderer Sportarten sowie aus verschiedenen Nischensportarten live und on-demand ausspielt.
Auf Ebene der Geschäftsfelder werden die nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften ermittelten Ergebnisse vor Zinsen und Steuern (EBIT) durch den Vorstand der SPORTTOTAL AG als obersten Entscheidungsträger im Wesentlichen zum Zwecke der Erfolgsmessung sowie zur Ressourcenallokation überwacht.
| Umsatz und Ergebnis | davon | davon | |||
|---|---|---|---|---|---|
| nach Segmenten | Umsatz | Umsatz | |||
| 1. Halbjahr 2020 | Umsatz | extern | intern | EBIT | EBT |
| VENUES | 945 T€ | 549 T€ | 396 T€ | -1.135 T€ | -1.151 T€ |
| DIGITAL | 2.327 T€ | 2.326 T€ | 1 T€ | -3.388 T€ | -3.717 T€ |
| LIVE | 10.424 T€ | 10.045 T€ | 379 T€ | -271 T€ | -279 T€ |
| Summe Segmente | 13.696 T€ | 12.920 T€ | 776 T€ | -4.794 T€ | -5.147 T€ |
| Sonstige / Überleitung | -776 T€ | 0 T€ | -776 T€ | -1.575 T€ | -1.498 T€ |
| SPORTTOTAL - Gruppe | |||||
| 12.920 T€ | 12.920 T€ | 0 T€ | -6.369 T€ | -6.644 T€ | |
| Umsatz und Ergebnis | davon | davon | |||
| nach Segmenten | Umsatz | Umsatz | |||
| 1 .Halbjahr 2019 | Umsatz | extern | intern | EBIT | EBT |
| VENUES | 6.151 T€ | 5.772 T€ | 379 T€ | -336 T€ | -343 T€ |
| DIGITAL | 1.009 T€ | 984 T€ | 25 T€ | -1.552 T€ | -1.777 T€ |
| LIVE | 18.504 T€ | 18.464 T€ | 40 T€ | 625 T€ | 621 T€ |
| Summe Segmente | 25.664 T€ | 25.220 T€ | 444 T€ | -1.263 T€ | -1.499 T€ |
| Sonstige / Überleitung | -444 T€ | 0 T€ | -444 T€ | -2.935 T€ | -2.753 T€ |
| SPORTTOTAL - Gruppe | 25.220 T€ | 25.220 T€ | 0 T€ | -4.198 T€ | -4.252 T€ |
Die Überleitungszeile enthält Umsatzerlöse in Bereichen, welche nicht als berichtspflichtiges Segment im Sinne des IFRS 8 zu klassifizieren sind, sowie die Aufwands- und Ertragskonsolidierung zwischen den Segmenten. Das in der Überleitungszeile ausgewiesene Ergebnis beinhaltet im Wesentlichen die Aufwendungen der administrativen Bereiche der SPORTTOTAL Gruppe.
| zeitraum bezogen |
zeitpunkt bezogen |
Gesamt | |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| VENUES | 434 | 512 | 946 |
| DIGITAL | 2.210 | 117 | 2.327 |
| LIVE | 1.345 | 9.079 | 10.424 |
| Umsatzerlöse 1. HJ 2020 | 3.989 | 9.708 | 13.697 |
Die externen Umsatzerlöse wurden wie folgt realisiert:
Die angewandten Grundsätze der Erlösrealisation sind gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2019 unverändert. Diese sind im Konzernanhang des Geschäftsberichts 2019 auf S. 97 dargestellt.
Das Geschäftsmodell der SPORTTOTAL AG ist in weiten Teilen saisonal geprägt. Der Umfang der Geschäftstätigkeit ergibt sich außerhalb des Großprojektgeschäfts insbesondere in Abhängigkeit vom Saisonverlauf in den verschiedenen Rennsportserien sowie in weiteren Sportarten (im Wesentlichen Amateurfußball).
Eine Vielzahl von Terminen in den für die SPORTTOTAL wichtigen Zielgruppen (etwa im Bereich des Amateurfußballs) findet tendenziell eher am Saisonende im Frühsommer und somit während der ersten Hälfte des Jahres statt (Saisonfinale, Turniere etc.).
Für Tätigkeiten im Zusammenhang mit Konzeption, Planung/Organisation und Durchführung von Erlebnisreisen ist zudem die zeitliche Terminierung der Hauptreisesaison (Winter und Sommer) ein wesentlicher Einflussfaktor.
Darüber hinaus findet mit dem ADAC TOTAL 24h-Rennen eine für die SPORTTOTAL Gruppe bedeutende rennsportliche Veranstaltung traditionell in der ersten Jahreshälfte statt.
Die genannten Faktoren führen dazu, dass (vor Berücksichtigung etwaiger Erlöse aus dem langfristigen Projektgeschäft) sowohl Umsatzerlöse als auch Ergebnisse des 1. Halbjahres grundsätzlich tendenziell höher als die des 2. Halbjahres sind.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der hiermit einhergehenden Reisebeschränkungen und sonstigen Einschränkungen kam es jedoch im 1. Halbjahr 2020 in erheblichem Umfang zu Verschiebungen und/oder Absagen von Reisen und Sportveranstaltungen.
So wurde etwa das ADAC TOTAL 24h-Rennen in 2020 erstmals auf das 2. Halbjahr (September) verschoben und fand zudem weitgehend ohne Zuschauer statt.
Während hier somit ein Nachholeffekt im zweiten Halbjahr 2020 eingetreten ist, können negative Umsatz- und Ergebniseffekte aufgrund im 1. Halbjahr ausgefallener Reise- und Sportveranstaltungen im zweiten Halbjahr 2020 in der Regel nicht mehr kompensiert werden.
Die Umsatz- und Ergebnisverteilung auf die (Zwischen-)Berichtsperioden wird daher im Geschäftsjahr 2020 (vor Berücksichtigung etwaiger Erlöse aus dem langfristigen Projektgeschäft) von der in Vorjahren üblichen Verteilung abweichen.
Dies gilt auch hinsichtlich des Working Capital (insbesondere Bestand der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) im Vergleich der Stichtage 30. Juni und 31. Dezember. Da in der Regel ein wesentlicher Teil des Umsatzvolumens im Frühsommer und Herbst erwirtschaftet wird, während die Monate November bis Februar demgegenüber traditionell eher umsatzschwächer sind, ist das Working Capital zum 30. Juni eines Jahres gegenüber dem Jahresende in der Regel jeweils deutlich erhöht. Dies trifft aufgrund der beschriebenen Effekte für Geschäftsjahr 2020 nicht zu.
Die beschriebene Saisonalität gilt naturgemäß nicht für den Leistungsverlauf im internationalen Projektgeschäft, bei dem regelmäßig kundenindividuelle und projektspezifische Faktoren zum Tragen kommen.
Das Anlagevermögen (inklusive Nutzungsrechte) hat sich im 1. Halbjahr 2020 wie folgt entwickelt:
| Immaterielle Vermögens werte |
davon selbsterstellt |
Sach anlagen |
Nutzungs rechte |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungswerte | T € |
T€ | T € |
T € |
T € |
| Stand 01.01.2020 | 3.859 | 13.292 | 1283 | 18.434 | |
| Zugänge | 1.146 | 1.125 | 101 | 1.692 | 2.939 |
| Abgänge | 12 | 0 | 42 | 363 | 417 |
| Stand 30.06.2020 | 4.993 | 1.125 | 13.351 | 2.612 | 20.956 |
| Immaterielle Vermögens werte |
davon selbsterstellt |
Sach anlagen |
Nutzungs rechte |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Abschreibungen | T € |
T€ | T € |
T € |
T € |
| Stand 01.01.2020 | 1.680 | 5.487 | 469 | 7.636 | |
| Zugänge | 141 | 130 | 1.186 | 230 | 1.557 |
| Abgänge | 12 | 9 | 3 | 125 | 140 |
| Stand 30.06.2020 | 1.809 | 121 | 6.670 | 574 | 9.053 |
| Restbuchwert 30.06.2020 | 3.184 | 1.004 | 6.681 | 2038 | 11.903 |
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betreffen die Weiterentwicklung der Streaming-Plattform sowie Aktivitäten im Bereich Machine Learning und Artificial Intelligence.
Die zu aktivierenden Nutzungsrechte im Zusammenhang mit Miet- und Leasingverhältnissen haben sich wie folgt im 1. Halbjahr 2020 entwickelt:
| Immaterielle Vermögens werte |
Grundstücke und Gebäude |
Technische Anlagen |
Betriebs und Geschäfts ausstattung |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungswerte | T € |
T € |
T € |
T € |
T € |
| Stand 01.01.2020 | 18 | 1.027 | 32 | 206 | 1.283 |
| Zugänge | 0 | 1.675 | 0 | 17 | 1.692 |
| Abgänge | 18 | 345 | 0 | 0 | 363 |
| Stand 30.06.2020 | 0 | 2.357 | 32 | 223 | 2.612 |
| Immaterielle Vermögens werte |
Grundstücke und Gebäude |
Technische Anlagen |
Betriebs und Geschäfts ausstattung |
Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Abschreibungen | T € |
T € |
T € |
T € |
T € |
| Stand 01.01.2020 | 11 | 370 | 27 | 61 | 469 |
| Zugänge | 7 | 181 | 4 | 38 | 230 |
| Abgänge | 18 | 107 | 0 | 0 | 125 |
| Stand 30.06.2020 | 0 | 444 | 31 | 99 | 574 |
| Restbuchwert 30.06.2020 | 0 | 1.913 | 1 | 124 | 2.038 |
Die Zugänge des 1. Halbjahres ergeben sich im Zusammenhang mit der Verlängerung des Mietvertrages für Büroflächen am Standort Köln sowie der zukünftigen Anmietung weiterer Hallenkapazitäten am Standort Rheinbach.
Sonstige langfristige Vermögenswerte betreffen eine Ausleihung an den Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach. Das Darlehen wurde im August 2020 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vollumfänglich vorzeitig zurückgezahlt.
Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von T€ 5.963 beinhalten zum 30. Juni 2020 neben den Zahlungsmitteln (T€ 2.675) Vorräte ( T€ 1.479), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte (T€ 876) sowie sonstige Vermögenswerte (T€ 867) ).
In den Vorräten sind hauptsächlich unfertige Leistungen im Zusammenhang mit im 2. Halbjahr 2020 durchzuführenden Reisen sowie für einen Zusatzauftrag zum Rennstreckenprojekt in St. Petersburg enthalten. Die ausgewiesenen Beträge werden sämtlich im Geschäftsjahr 2020 umsatz- und ergebniswirksam abgerechnet. Es wird davon ausgegangen, dass die Projekte mindestens mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden können.
Der Vorstand hat am 09.03.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital beschlossen.
Das Grundkapital von € 26.134.044 wurde um € 2.613.404 auf € 28.747.448 durch Ausgabe von 2.613.404 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 € je Aktie erhöht.
Das langfristige Fremdkapital beläuft sich am 30. Juni 2020 auf T€ 2.137 nach T€ 1.418 zum 31. Dezember 2019. Die Erhöhung ergibt sich aus der Aktivierung von Nutzungsrechten aus Operating-Leasingverhältnissen und Mietverträgen, insbesondere aufgrund der Mietvertragsverlängerungen und Erweiterungen für die Standorte Köln und Rheinbach.
Latente Steuerschulden verminderten sich um T€ 561, wobei latente Steuerschulden saldiert mit Steueransprüchen aus latenten Steuern ausgewiesen werden. Latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen und Verlustvorträgen wurden insoweit gebildet, als diesen latente Steuerschulden aus zu versteuernden temporären Differenzen gegenüberstehen.
Das kurzfristige Fremdkapital verminderte sich gegenüber dem Stand zum Jahresende 2019 von T€ 19.548 auf T€ 17.354 am 30.06.2020.
Im Juni wurde zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs ein weiteres Darlehen bei der Raisin Bank AG über T€ 3.000 aufgenommen. Von einem ersten Darlehen über T€ 3.500, welches bereits im Oktober 2019 durch die Rasin Bank gewährt wurde, wurden im 1.Halbjahr 2020 T€ 1.901 zurück gezahlt, so dass sich die kurzfristigen finanziellen Schulden um insgesamt rund € 1,0 Mio. erhöhten.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen gegenüber dem Jahresende 2019 um T€ 1.563
Demgegenüber sanken die Vertragsverbindlichkeiten um T€ 5.415. Diese Entwicklung ergab sich im Wesentlichen aufgrund der Corona-Pandemie, da bereits vereinnahmte Anzahlungen im Zusammenhang mit der Stornierung von auch noch für das zweite Halbjahr geplanten Reisen und Veranstaltungen zurückzuerstatten waren.
Die Umsatzerlöse belaufen sich für das 1. Halbjahr 2020 auf T€ 12.920 und liegen damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von T€ 25.220.
Dies resultiert hauptsächlich aus den mit der Corona-Pandemie einhergehenden Reisebeschränkungen und sonstigen Einschränkungen aufgrund derer ab dem zweiten Quartal 2020 nahezu sämtliche Sport- und Reiseveranstaltungen abgesagt worden waren. Die negativen Effekte konnten durch den Betrieb des im März gestarteten TV-Senders #dabei.tv nicht kompensiert werden.
Der Materialaufwand sank gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um T€ 8.446 auf T€ 12.219. Dies entspricht einer Minderung um rund 41%, während sich die Umsatzerlöse nahezu halbierten. Insbesondere die für den Betrieb der Streaming-Plattform bestehen vertragliche Vereinbarungen führten zu einem im Vergleich zur Umsatzentwicklung unterproportionalen Rückgang der Aufwendungen.
Der Personalaufwand lag im 1. Halbjahr 2020 bei T€ 4.476 (i.Vj.: T€ 4.719); insgesamt waren im Durchschnitt im Konzern 148 Mitarbeiter (im Vorjahresvergleichszeitraum: 156) beschäftigt.
Die Abschreibungen lagen mit T€ 1.557 zum 30.06.2020 nur leicht über dem Vorjahresvergleichswert mit T€ 1.401 zum 30.06.2019. Sämtliche installierten und noch zur Installation vorgesehenen Kamerasysteme unterliegen einer planmäßigen Abschreibung.
Sonstige betriebliche Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Mietaufwendungen, Rechtsund Beratungsaufwendungen, Akquisitions- und Werbeaufwendungen, nicht aktivierbare Entwicklungsaufwendungen sowie Fahrzeug- und sonstige Verwaltungsaufwendungen und liegen mit T€ 2.429 unter dem Vorjahresvergleichswert zum 30.06.2019 (T€ 3.136).
Sämtliche im Konzernabschluss ausgewiesenen Finanzinstrumente sind als "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" (AC) zu klassifizieren. Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen aufgrund der in der Regel kurzen Laufzeiten im Wesentlichen den Buchwerten. Die Finanzinstrumente sind keinem wesentlichen zinsbedingten Cashflow-Risiko ausgesetzt.
Der Finanzmittelbestand zum 30.06.2020 ergibt sich wie folgt:
| 30.06.2020 | |
|---|---|
| T€ | |
| Kassenbestand | 5 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 2.670 |
| Zahlungsmittel laut Bilanz | 2.675 |
| abzüglich: Finanzmittel, die nicht kurzfristig zur Verfügung stehen | -622 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 2.053 |
Die Guthaben bei Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten.
Hiervon betreffen zum Stichtag T€ 600 (i.Vj T€ 500) einen zugunsten der Zurich Insurance plc, Niederlassung für Deutschland (im Folgenden Zurich) als liquide Sicherheit im Zusammenhang mit einer Kautionsversicherungsvereinbarung hinterlegten Betrag. Gegenstand des Vertrages ist die Übernahme einer Bürgschaft seitens der Zurich zugunsten von Kunden der SPORTTOTAL EVENT GmbH für von diesen auf den Reisepreis geleistete An- und Restzahlungen (gegen Ausstellung eines Sicherungsscheins für Pauschalreisende).
Investitionen in selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von T€ 680 wurden im 2. Halbjahr 2020 zahlungswirksam.
Mit Wirkung zum 08.01.2020 wurde Herr Ralf Reichert, Gründer und CEO des europäischen Esport-Marktführers ESL Gaming, durch das zuständige Registergericht als Aufsichtsrat bestellt. Er tritt an die Stelle des zum 31.12.2019 ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds Jean Fuchs und übernimmt dessen Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
Weitere Mandate:
Die Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen basieren grundsätzlich auf vertraglich vereinbarten Regelungen.
Zu Veränderungen des Kreises der nahestehenden Unternehmen und Personen wird auf die Ausführungen unter vorstehender Tz. (13) verwiesen. Herr Ralf Reichert gilt mit seiner Berufung in den Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG im Januar 2020 als nahestehende Person im Sinne des IAS 24.
Herr Jean Fuchs schied demgegenüber mit seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat zum 31. Dezember 2019 ebenso wie etwaige von ihm beherrschte Gesellschaften aus dem Kreis der nahestehenden Personen und Unternehmen aus.
Darüber hinaus ergaben sich gegenüber dem Stand des veröffentlichen Geschäftsberichts 2019 im 1. Halbjahr 2020 keine weiteren wesentlichen Veränderungen betreffend den Kreis der nahestehenden Unternehmen und Personen.
Die nachfolgend beschriebenen Finanzierungsmaßnahmen waren zwingend erforderlich geworden, um die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und mithin die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu gewährleisten. Mit erfolgter Umsetzung der Maßnahmen konnte nachhaltig eine deutliche Verbesserung der Liquiditätslage in der Gruppe erreicht werden.
Der Vorstand hat am 07.07.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital in Form einer Bezugsrechtskapitalerhöhung beschlossen.
Im Rahmen des Bezugsangebots und der anschließenden Privatplatzierung wurden insgesamt 2.198.349 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft, jeweils mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 und mit Gewinnanteilberechtigung ab dem 01.01.2019, von Aktionären und Investoren zum Preis von € 1,10 zum je neuer Aktie gezeichnet. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde dementsprechend von derzeit € 28.747.448,00 um € 2.198.349,00 auf € 30.945.797,00 durch Ausgabe von 2.198.349 neuen Aktien gegen Bareinlagen erhöht.
Der Bruttoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung betrug € 2.418.183,90.
Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 28.07.2020.
Mitte August wurde für die im Oktober 2019 und Juni 2020 gewährten Darlehen über anfänglich T€ 3.500 und T€ 3.000 die Umschuldung eines Teils der ausstehenden Tilgungsraten in analoger Anwendung des Art. 240 § 3 EGHGB vereinbart. Danach sind ursprünglich ab Anfang September 2020 monatlich fällig werdende Darlehensraten von insgesamt T€ 1.935 ein Jahr nach erfolgter Umschuldung und somit Mitte August 2021 endfällig. Die Verzinsung erfolgt unverändert mit 9,9% bzw. 9,75%; die Abrechnung der Zinsen erfolgt monatlich.
Anfang August wurde zudem ein weiteres Darlehen über T€ 1.000 bei der Raisin Bank AG mit einer Verzinsung von 14% aufgenommen. Das Darlehen ist endfällig bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Mitte August wurde eine Inhaberschuldverschreibung mit bedingtem Wandlungsrecht im Volumen von 2,0 Mio.€ mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einer Verzinsung von 8,5% begeben. Der Wandlungspreis bei einer ab April 2021 zulässigen Wandlung liegt bei € 1,05.
Bedingung für das Wandlungsrecht und damit für den Bestand der Anleihe ist die Schaffung eines bedingten Kapitals durch die Hauptversammlung 2020. Sofern eine entsprechende Beschlussfassung nicht erfolgt, steht dem Inhaber der Anleihe ein außerordentliches Kündigungsrecht zu.
Die Inhaberschuldverschreibung wurde in voller Höhe durch einen Bestandsaktionär gezeichnet und am Ausgabetag übernommen.
Durch einen weiteren Bestandsaktionär wurde eine Verpflichtungserklärung betreffend die Zeichnung einer im vierten Quartal diesen Jahres vorgesehenen Begebung einer weiteren Anleihe mit bedingtem Wandlungsrecht im Volumen von 3,0 Mio.€ abgegeben.
Mitte August 2020 wurde das dem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Peter Lauterbach, in 2013 gewährte Darlehen über anfänglich T€ 400 inklusive sämtlicher bis zum Rückzahlungszeitpunkt kapitalisierter Zinsen in Höhe von T€ 122 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig zurückgezahlt. Für das Darlehen war zuletzt mit Vereinbarung vom 08.02.2017 eine Laufzeit bis zum 28.02.2022 vereinbart worden.
Im August 2020 hat die SPORTTOTAL AG gegen das ehemalige Aufsichtsratsmitglied Jean Fuchs Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue und der Verletzung seiner Geheimhaltungspflichten gestellt. Die Staatsanwaltschaft Köln hat zwischenzeitlich ein Ermittlungsverfahren gegen Jean Fuchs eingeleitet, da sie einen entsprechenden Anfangsverdacht annimmt. Nach derzeitigem Kenntnisstand hat Jean Fuchs, obwohl er seine Mandate als Aufsichtsratsvorsitzender der SPORTTOTAL International S.A. und als Aufsichtsratsmitglied der SPORTTOTAL AG erst zum 31. Dezember 2019 niedergelegt hatte, zuvor, also während seiner Zeit als Aufsichtsratsmitglied u.a. darauf hingewirkt, dass Verträge mit potentiellen Partnern nicht abgeschlossen wurden, um zeitgleich den Aufbau einer Gesellschaft im europäischen Ausland zu betreiben, die ein weitgehend identisches Geschäftsmodell wie das der SPORTTOTAL International S.A. und der sporttotal.tv gmbh hat.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Köln, 30.09.2020
SPORTTOTAL AG
Peter Lauterbach Oliver Grodowski
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