Annual Report • Oct 26, 2020
Annual Report
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Geschäftsbericht
2019 | 2020

| KWS Gruppe (in Mio. €) | 2019/2020 | 2018/2019 | 2017/2018 | 2016/2017 | 2015/2016 | 2014/2015 | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz und Ergebnis | |||||||
| Umsatz | 1.282,6 | 1.113,3 | 1.068,0 | 1.075,2 | 1.036,8 | 986,0 | |
| EBITDA | 225,5 | 199,7 | 182,7 | 181,0 | 161,0 | 159,3 | |
| EBIT | 137,4 | 150,0 | 132,6 | 131,6 | 112,8 | 113,4 | |
| in % vom Umsatz (EBIT-Marge) | 10,71 | 13,5 | 12,4 | 12,2 | 10,9 | 11,5 | |
| Finanzergebnis | –7,8 | –5,5 | 5,4 | 16,6 | 14,8 | 16,7 | |
| Jahresüberschuss | 95,2 | 104,0 | 99,7 | 97,7 | 85,3 | 84,0 | |
| Weitere Kennzahlen zur Ertragslage | |||||||
| Forschungs- & Entwicklungsquote in % | 18,4 | 18,5 | 18,5 | 17,7 | 17,6 | 17,7 | |
| Finanz- und Vermögenslage | |||||||
| Investitionen | 108,0 | 96,6 | 71,7 | 63,3 | 99,6 | 132,5 | |
| Abschreibungen | 88,2 | 49,7 | 50,1 | 49,4 | 48,2 | 45,9 | |
| Eigenkapital | 994,5 | 963,5 | 881,8 | 836,9 | 767,9 | 738,7 | |
| Eigenkapitalquote in % | 44,5 | 45,5 | 58,1 | 56,0 | 53,5 | 55,2 | |
| Eigenkapitalrendite in % | 10,1 | 12,1 | 12,3 | 13,1 | 11,9 | 13,6 | |
| Gesamtkapitalrendite in % | 5,3 | 7,6 | 7,1 | 7,3 | 7,0 | 7,8 | |
| Nettoverschuldung2 | 495,7 | 497,9 | 37,4 | 48,5 | 87,9 | 105,9 | |
| Bilanzsumme | 2.235,5 | 2.115,0 | 1.517,7 | 1.495,2 | 1.436,6 | 1.337,1 | |
| Capital Employed (Ø) 3 | 1.640,5 | 1.047,1 | 981,1 | 990,1 | 906,9 | 851,0 | |
| ROCE (Ø) in %4 | 8,4 | 14,3 | 13,8 | 13,3 | 12,4 | 13,3 | |
| Operativer Cashflow | 136,2 | 72,9 | 98,1 | 122,4 | 125,9 | 48,1 | |
| Freier Cashflow5 | 31,5 | –5,6 | 30,0 | 57,6 | 33,7 | –75,7 | |
| Mitarbeiter | |||||||
| Anzahl Mitarbeiter (Ø) 6 | 4.414 | 4.126 | 3.852 | 3.705 | 3.693 | 3.663 | |
| Personalaufwand | 310,1 | 280,7 | 253,9 | 247,0 | 232,2 | 216,9 | |
| Kennzahlen zur Aktie in € | |||||||
| Ergebnis je Aktie in €7 | 2,89 | 3,15 | 3,02 | 2,96 | 2,58 | 2,55 | |
| Dividende je Aktie in €7, 8 | 0,70 | 0,67 | 0,64 | 0,64 | 0,60 | 0,60 |
Segmente (in Mio. €)

| Überleitungsrechnung (in Mio. €) | Segmente | Überleitung | KWS Gruppe |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.546,8 | –264,3 | 1.282,6 |
| EBIT | 151,3 | –14,0 | 137,4 |
1 13,3% ohne Effekte aus dem Erwerb der Pop Vriend Seeds Unternehmensgruppe
2 Kurzfristige + langfristige Finanzverbindlichkeiten – flüssige Mittel – Wertpapiere
3 Summe des Capital Employed zum Quartalsende (immaterielle Vermögenswerte + Sachanlagen + Vorräte + Forderungen L&L – Verbindlichkeiten L&L)/4
4 EBIT/Capital Employed (Ø)
5 Angepasst um Effekte aus dem Erwerb der Pop Vriend Seeds Unternehmensgruppe
6 FTE: Vollzeitäquivalente
7 Ergebnis und Dividende je Aktie in den Vorperioden aufgrund von Aktien-Split rechnerisch angepasst
8 Die Dividende für 2019/2020 ist noch vorbehaltlich der Zustimmung der ordentlichen Hauptversammlung im Dezember 2020.
Unser Titelfoto zeigt ein Spinatfeld in Azmoos im Kanton St. Gallen (Schweiz) kurz vor der Ernte. Mit dem Einstieg ins Gemüsegeschäft nimmt KWS eine weltweit führende Position bei Spinatsaatgut ein, das rund 70% des Umsatzes im Segment Gemüse ausmacht.

Felix Büchting Getreide, Raps/Sonderkulturen & Ökosaatgut, Personal, Landwirtschaft Peter Hofmann Zuckerrüben, Mais Europa, Marketing & Kommunikation Eva Kienle Finanzen & Einkauf, Controlling, Global Services, IT, Recht Hagen Duenbostel (Sprecher) Mais Nord- und Südamerika, Mais China/Asien, Strategie, Compliance, Governance & Risk Management Léon Broers Forschung & Züchtung, Gemüse

ich freue mich sehr, Ihnen heute den neuen Geschäftsbericht von KWS vorstellen zu dürfen. Es zeigt sich, dass unser Credo "Langfristig denken, nachhaltig handeln" genau das richtige Erfolgsrezept ist.
Ich kann Ihnen ein durchweg starkes Geschäftsjahr vermelden, das trotz der Covid-19-Pandemie von Wachstum in allen Produktsegmenten – teils mit deutlichem Anstieg – gekennzeichnet ist. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Agrarwirtschaft haben wir schnell und weitsichtig gehandelt. Rechtzeitig konnten die Landwirte zur Frühjahrsaussaat mit Saatgut beliefert werden. Nahrungsmittelversorgung ist systemrelevant und dieser Verantwortung kommen wir nach. Heute mehr denn je. Nicht zuletzt dank unserer wirtschaftlich starken Position und unserer Unabhängigkeit waren Kurzarbeit oder gar Entlassungen für KWS kein Thema. So aufgestellt, können wir auch kommenden Herausforderungen selbstbewusst und entschlossen entgegensehen.
Zu unserer Verantwortung zählen auch Investitionen in die Zukunft der weltweiten Nahrungsversorgung. Werden auch bahnbrechende Züchtungsmethoden wie das Genome Editing durch die aktuelle Rechtsprechung gehemmt, bleibt unser voller Einsatz für diese Verfahren sowie für den fairen Zugang zu modernen Technologien und Produkten unerlässlich.
Als einer der führenden Innovationstreiber der Branche spielt Digitalisierung bei uns ebenfalls eine zentrale Rolle. Seien es innovative Tools für die Landwirtschaft oder der Ausbau unserer eigenen digitalen Infrastruktur – unser Knowhow auf diesem Feld zukunftsfähiger Technologien kommt uns dieser Tage ganz besonders zugute. Gerne verweise ich auf das Aktuelle Thema auf Seite 14 in diesem Geschäftsbericht über Digitale Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft von KWS.
Durch die Ereignisse der ersten Jahreshälfte 2020 scheint die Bekämpfung des Klimawandels ein wenig aus dem Fokus der Wahrnehmung gerückt. Und doch bleibt sie weiterhin eine unserer zentralen Aufgaben. KWS hat auch in den vergangenen Monaten nicht nachgelassen, an zukunftsweisenden Lösungen und Wegen zu arbeiten.
Mit dem "Green Deal" der Europäischen Union und der "Farm-to-Fork"-Strategie liegt nun eine Roadmap vor, deren Umsetzung die gesamte Branche vor wichtige Aufgaben stellt. Aufgrund ihrer initialen Rolle kommt der Pflanzenzüchtung dabei maßgebliche Verantwortung zu. Die Verringerung des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln, die Reduktion der Treibhausgas-Emission sowie die Förderung des ökologischen Anbaus und der Biodiversität sind von der EU nun mit konkreten Zahlen und Zielen hinterlegt. KWS wird dazu weiter einen entscheidenden Beitrag leisten. Dem haben wir uns nicht erst gestern angenommen. Seit Jahren schon stehen wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes im Fokus unseres Schaffens.
Unsere Arbeit wird bestimmt von unserem Denken und Handeln in Generationen. Gleichzeitig ist Reaktionsschnelligkeit erforderlich. Gerade in diesem Jahr haben wir unsere Anpassungsfähigkeit erfolgreich unter Beweis gestellt. Wir werden zudem Strukturkosten weiterhin mit Augenmaß begegnen, umsichtig, aber bestimmt unsere Projekte vorantreiben.
Ich möchte mich sehr herzlich bei unseren weltweit über 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Ihr Einsatz ist großartig! Diese engagierten Menschen sind ein entscheidender Faktor für die Stärke von KWS.
Auch Ihnen – unseren Kunden und Partnern – möchte ich für Ihr Vertrauen und die erfolgreiche Zusammenarbeit danken. Ich wünsche Ihnen allen eine informative Lektüre dieses Geschäftsberichts.
Dr. Hagen Duenbostel Sprecher des Vorstands
Das Geschäftsjahr 2019/2020 war von großen Herausforderungen durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie direkt vor Beginn der für KWS wichtigen Frühjahrsaussaat geprägt. Unter großem Einsatz ist es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelungen, die rechtzeitige Versorgung der Landwirte mit Saatgut in allen internationalen Märkten sicherzustellen. Darauf ist die Erfolgsbilanz des Geschäftsjahres 2019/2020 mit Wachstum in allen Produktsegmenten und dem Erreichen der wesentlichen operativen Ziele maßgeblich zurückzuführen. Hierfür spricht der Aufsichtsrat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen besonderen Dank und seine Anerkennung aus.
Im Berichtszeitraum, dem Geschäftsjahr 2019/2020, wurde der Rechtsformwechsel in die KWS SAAT SE & Co. KGaA mit der Eintragung ins Handelsregister am 2. Juli 2019 vollzogen. Die Gesellschaft bestand daher im Berichtsjahr weitgehend in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Der Rechtsformwechsel führt dazu, dass die KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie die persönlich haftende Gesellschafterin, die KWS SE, je einen Aufsichtsrat haben, der auf der Anteilseignerseite in Personalunion besetzt ist. Grundsätzlich gilt für die KGaA-Struktur, dass alle Entscheidungen des operativen Geschäfts sowie auch alle wesentlichen Geschäftsvorfälle von der persönlich haftenden Gesellschafterin getroffen werden. Der Aufsichtsrat der KGaA, in dem bei KWS neben den Anteilseignervertretern zwei Arbeitnehmer vertreten sind, ist über die entsprechenden Geschäftsvorfälle zu informieren. Die Berichtspflichten regeln sich nach dem Aktiengesetz und entsprechen überwiegend denen der SE-Verordnung. Die Zusammenarbeit zwischen Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat der vormaligen KWS SAAT SE war stets konstruktiv und von einem hohen gegenseitigen Vertrauen gekennzeichnet, sodass die Gremien beschlossen haben, auch in der neuen Rechtsform überwiegend gemeinsame Sitzungen im Rahmen des rechtlich Zulässigen abzuhalten. Dies hat den Vorteil, dass die Arbeitnehmervertreter die Möglichkeit haben, anstehende Entscheidungen vorab mit den Anteilseignervertretern zu diskutieren, und diese frühzeitig einbezogen werden.
Der Aufsichtsrat der KWS SAAT SE & Co. KGaA hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die persönlich haftende Gesellschafterin, vertreten durch deren Vorstand, in ihren Tätigkeiten regelmäßig beraten, überwacht und sich von der Rechtund Ordnungsmäßigkeit der Unternehmensführung sowie der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Organisation überzeugt. Alle wesentlichen Geschäftsvorfälle hat der Aufsichtsrat umfassend erörtert und den Vorstand bei allen für die Gesellschaft grundlegenden Entscheidungen sorgfältig begleitet. Die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand wurde fortgeführt. Dies zeigte sich unter anderem in der gewohnt frühzeitigen Einbindung des Aufsichtsrats in alle Entscheidungen, die für die Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung waren. Die hierfür notwendige Berichterstattung in mündlicher und schriftlicher Form erfolgte regelmäßig, zeitnah und umfassend. Sie enthielt alle maßgeblichen Informationen zu relevanten Fragen, insbesondere der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung und über die Lage der Gesellschaft bzw. der KWS Gruppe, einschließlich der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance. Geschäfte mit nahestehenden Personen, die entsprechend § 111b AktG in der Fassung des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) (BGBL. I 2019, Seite 2637) der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, wurden im Berichtszeitraum nicht getätigt.
Gegenstand ausführlicher Erörterungen waren im Berichtsjahr die Geschäftspolitik, die Unternehmensund Finanzplanung, die Rentabilität und die Lage der Gesellschaft, die Marktentwicklungen und das Wettbewerbsumfeld, Forschung & Züchtung sowie, neben jeweils bedeutenden Einzelvorhaben, das Risikomanagement in der KWS Gruppe, insbesondere im Rahmen der Gesundheitsvorsorge im Zuge der Covid-19-Pandemie.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats setzte im Berichtsjahr die direkten Gespräche mit dem Sprecher des Vorstands der KWS SE sowie mit den einzelnen Vorstandsmitgliedern in regelmäßigen Abständen außerhalb der Aufsichtsratssitzungen fort. Darüber hinaus traf sich der Gesamtvorstand mit dem

Aufsichtsrat und Vorstand setzten ihre konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Berichtsjahr fort.
Vorsitzenden des Aufsichtsrats zu monatlichen Sitzungen, die neben der aktuellen Geschäftsentwicklung insbesondere die Strategie, Vorkommnisse von besonderer Wichtigkeit und Einzelaspekte des Unternehmens zum Gegenstand hatten. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats unterrichtete den Aufsichtsrat entsprechend. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.
Im Geschäftsjahr 2019/2020 trat das Plenum des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA zu fünf turnusgemäßen Sitzungen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen, an denen jeweils sämtliche Mitglieder physisch oder pandemiebedingt über Online-Medien teilgenommen haben. Zu Beginn des Berichtsjahres kam der Aufsichtsrat – nunmehr der KWS SAAT SE & Co. KGaA – zur Bilanzsitzung am 22. Oktober 2019 zusammen. Anlässlich dieser befasste er sich in Anwesenheit des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2018/2019 mit der Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) sowie der Billigung des Konzernabschlusses der KWS Gruppe zum 30. Juni 2019. Ferner widmete sich der Aufsichtsrat dem Ausbau des Gemüsegeschäfts und diskutierte weitere Akquisitionsmöglichkeiten. Am 3. Dezember 2019 erörterte der Aufsichtsrat im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung die strategische Ausrichtung des Segments
Mais, was er am 16. und 17. Dezember 2019 fortsetzte. Ebenfalls am 16. Dezember 2019 ließ sich der Aufsichtsrat über den Stand der Forschungsprojekte bei KWS unterrichten. Am 16. März 2020 standen dann Ergebnisse der Züchtungsprogramme auf der Tagesordnung. Ferner wurden die potenziellen Auswirkungen der Corona-Krise auf das laufende Geschäftsjahr skizziert, wobei die Einschränkung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs zu dem Zeitpunkt die größte Herausforderung darstellte. Am 25. Juni 2020 stellte dann der Vorstand dem Aufsichtsrat eine von kaufmännischer Vorsicht geprägte Budget- und Mittelfristplanung vor. Dabei wurden zahlreiche neue Projekte und Einstellungen zurückgestellt, bis die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die Agrarkonjunktur und deren Auswirkungen auf das Saatgutgeschäft kalkulierbarer geworden sind.
Der Aufsichtsrat hat über die Einhaltung der Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex", insbesondere auch zu den Neuerungen aufgrund der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) vom 16. Dezember 2019, beraten und – nach der letzten Entsprechenserklärung aus Oktober 2019 – im Oktober 2020 zusammen mit der persönlich haftenden Gesellschafterin eine neue Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zum DCGK – in der Fassung vom 16. Dezember 2019 bzw. für den Zeitraum bis zum Inkrafttreten dieser Neufassung am 20. März 2020 in der Fassung des DCGK vom
Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr regelmäßig mit der Frage etwaiger Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern auseinandergesetzt. Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind oder über welche die Hauptversammlung zu informieren ist, sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Veranstaltungen und Maßnahmen anlässlich der Amtseinführung neuer Aufsichtsratsmitglieder ("Onboarding") waren im Berichtsjahr entbehrlich, da keine personellen Veränderungen im Aufsichtsrat zu verzeichnen waren.
Ferner führte der Aufsichtsrat im Berichtsjahr seine turnusgemäße Effizienzprüfung durch. Die Prüfung erstreckte sich über die Geschäftsjahre 2018/2019 sowie 2019/2020. Diese wurde durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte GmbH begleitet, die nach Durchsicht der Aufsichtsrats- und Prüfungsausschussprotokolle einen unternehmensspezifischen Fragebogen erstellte. Nach Auswertung der Antworten der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder kam Deloitte zu dem Ergebnis, dass das Gremium auf Basis fundierter Informationen arbeitet und eine offene Diskussionskultur pflegt.
Der Aufsichtsrat der KWS SAAT SE & Co. KGaA hatte im Berichtsjahr 2019/2020 zwei Ausschüsse gebildet: den Prüfungsausschuss sowie den Nominierungsausschuss.
Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) kam im Geschäftsjahr 2019/2020 zu vier gemeinsamen Sitzungen und einer Telefonkonferenz zusammen, jeweils unter vollständiger Präsenz aller Mitglieder. In seiner Sitzung am 24. September 2019 erörterte der Prüfungsausschuss den Jahresabschluss und die Rechnungslegung der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) und den Konzernabschluss
der KWS Gruppe für das Geschäftsjahr 2018/2019 samt zusammengefasstem Lagebericht und Gewinnverwendungsvorschlag. In der Telefonkonferenz am 20. November 2019 wurde im Wesentlichen die Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2019/2020 erörtert. In der Sitzung am 16. Dezember 2019 wurden insbesondere die steuerliche Situation sowie das Risikomanagementsystem der KWS Gruppe eingehend erörtert. In der Sitzung am 19. Februar 2020 wurden im Beisein des bestellten Abschlussprüfers die Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2019/2020 besprochen und festgelegt. Darüber hinaus wurde die Finanzierungssituation der KWS Gruppe sowie der Halbjahresfinanzbericht 2019/2020 eingehend erörtert. In der Sitzung am 13. Mai 2020 wurde der Revisionsbericht für das Geschäftsjahr 2019/2020 diskutiert und der Revisionsplan für das Geschäftsjahr 2020/2021 festgelegt und verabschiedet. Zudem wurden die Risikolage, insbesondere vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie, sowie die Quartalsmitteilung für das dritte Quartal 2019/2020 erörtert.
Zudem hat der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt, die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers festgestellt und überwacht und dessen Qualifikation überprüft. Der Prüfungsausschuss hat sich ebenso davon überzeugt, dass die Regelungen zur internen Rotation vom Abschlussprüfer eingehalten werden, und er setzte sich mit den vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen auseinander.
Mit Blick auf den Umstand, dass sämtliche Anteilseignervertreter erst von der ordentlichen Hauptversammlung am 14. Dezember 2018 bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2021/2022 beschließt, gewählt wurden, brauchte der Nominierungsausschuss im Berichtsjahr nicht zusammenzutreten.
Ein Präsidialausschuss wird bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA seit Wirksamwerden des Rechtsformwechsels am 2. Juli 2019 nicht mehr gebildet, da der Aufsichtsrat der KWS SAAT SE & Co. KGaA nicht über Personalverantwortung in Bezug auf die Geschäftsführung verfügt; namentlich die Themen der Vorstandsvergütung liegen seit dem Rechtsformwechsel im Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats
nungslegungsvorschriften IFRS) sowie den zusammengefassten Lagebericht der KWS SAAT SE & Co. KGaA und der KWS Gruppe (Konzernlagebericht) unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehen. Darüber hinaus kam der Abschlussprüfer zu dem Ergebnis, dass bei der Abschlussprüfung keine Tatsachen vorlagen, die eine Unrichtigkeit
fand dort eine Zustimmung von 99,94%.
Der von der Hauptversammlung am 17. Dezember 2019 gewählte und vom Prüfungsausschuss beauftragte Abschlussprüfer, Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, hat den von der persönlich haftenden Gesellschafterin, der KWS SE, vorgelegten und nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2019/2020 und den Jahresabschluss der KWS Gruppe (Konzernabschluss nach den internationalen Rech-
der von der persönlich haftenden Gesellschafterin
Jahres- und Konzernabschluss,
Abschlussprüfung
der KWS SE. Nachrichtlich sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass der Aufsichtsrat der KWS SE auf Empfehlung seines Präsidialausschusses Dr. Peter Hofmann mit Wirkung vom 1. Januar 2021 für weitere dreieinhalb Jahre bis zum 30. Juni 2024 zum Vorstandsmitglied der KWS SE bestellt hat. Ferner hat sich der Präsidialausschuss der KWS SE mit den neuen Vorgaben des am 1. Januar 2020 in Kraft getretenen Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) sowie des aktuellen Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) hinsichtlich der Vergütungsregelungen für Vorstand und Aufsichtsrat befasst. Die persönlich haftende Gesellschafterin wird der im Dezember 2021 stattfindenden Hauptversammlung der KWS SAAT SE & Co. KGaA ein an das ARUG II angepasstes Vorstandsvergütungssystem zur Beschlussfassung vorlegen. Dieses wird im Falle seiner Billigung sodann auf neu abzuschließende Verträge eine Wirkung entfalten. Bis dahin wird sich eine Best Practice für die Umsetzung der neuen ARUG-II- sowie der DCGK-Bestimmungen gebildet haben. Das aktuelle Vorstandsvergütungssystem wurde zuletzt der Hauptversammlung der KWS SAAT SE & Co. KGaA am 17. Dezember 2019 zur Billigung vorgelegt und
und dem Aufsichtsrat abgegebenen Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG zu den Empfehlungen der "Regierungskommission DCGK" ergeben. Die im zusammengefassten Lagebericht enthaltene nichtfinanzielle Erklärung (§ 289b und § 315b HGB) wurde ebenfalls durch den Abschlussprüfer geprüft.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie den Konzernabschluss der KWS Gruppe und den zusammengefassten Lagebericht der KWS SAAT SE & Co. KGaA und der KWS Gruppe mit dem Bericht des Abschlussprüfers für die KWS SAAT SE & Co. KGaA und die KWS Gruppe sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns der KWS SAAT SE & Co. KGaA rechtzeitig erhalten und erörtert. Zur Vorbereitung standen den Aufsichtsratsmitgliedern umfangreiche Unterlagen und Entwürfe zur Verfügung. Unter anderem lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern der Jahres- sowie der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sowie der Gewinnverwendungsvorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin vor. Ebenso erhielt und erörterte der Aufsichtsrat die im zusammengefassten Lagebericht enthaltene nichtfinanzielle Erklärung (§ 289b und § 315b HGB), die Angaben für die KWS Gruppe sowie die KWS SAAT SE & Co. KGaA als Muttergesellschaft enthält, sowie den diesbezüglichen Prüfbericht des Abschlussprüfers (§ 111 Abs. 2 S. 4 AktG) zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit.
Am 23. September 2020 trat der Prüfungsausschuss zusammen, um den Jahresabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA und den Konzernabschluss der KWS Gruppe für das Geschäftsjahr 2019/2020 sowie die Rechnungslegung zu erörtern, samt zusammengefasstem Lagebericht. Der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/2020 erläuterte die Ergebnisse der Jahres- sowie Konzernabschlussprüfung. Er wies darauf hin, dass im Rahmen seiner Prüfung keine Gründe für eine Befangenheit des Prüfers vorgelegen haben. Der Prüfungsausschuss hat sich ferner mit dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin zur Verwendung des Bilanzgewinns der KWS SAAT SE & Co. KGaA auseinandergesetzt und diesen dem Aufsichtsrat zur Zustimmung empfohlen.

Andreas J. Büchting, Vorsitzender des Aufsichtsrats
In seiner Bilanzsitzung am 22. Oktober 2020 führte der Aufsichtsrat eingehende Diskussionen zu den anstehenden Fragen. An der Sitzung nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Dem Bericht des Abschlussprüfers zufolge lagen keine wesentlichen Schwächen des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems, bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, vor. Umstände, die eine Befangenheit des Abschlussprüfers besorgen lassen könnten, lagen ebenfalls nicht vor. Wie im Anhang ersichtlich, kam es zu keinen zusätzlichen Leistungen durch den Abschlussprüfer.
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat sich der Aufsichtsrat – auch aufgrund der Vorprüfung des Prüfungsausschusses – dem Ergebnis der Abschlussprüfung sowie der Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung angeschlossen und keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat hat den von der persönlich haftenden Gesellschafterin vorgelegten Jahresabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie den Konzernabschluss der KWS Gruppe und den zusammengefassten Lagebericht der KWS SAAT SE & Co. KGaA und der KWS Gruppe gebilligt und empfiehlt der Hauptversammlung am 16. Dezember 2020, den von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellten Jahresabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA festzustellen. Dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin an die Hauptversammlung für die Verwendung
des Bilanzgewinns der KWS SAAT SE & Co. KGaA hat sich der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung angeschlossen.
Wie dargelegt, wird seit dem Wirksamwerden des Rechtsformwechsels bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA kein Präsidialausschuss mehr gebildet. Im Übrigen haben sich im Berichtsjahr in der Besetzung des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin KWS SE sowie des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA und seiner Ausschüsse keine personellen Veränderungen ergeben.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KWS Gruppe für ihren besonderen Einsatz unter den erschwerten Bedingungen einer Pandemie. Durch ein hohes Maß an eigenverantwortlichem Handeln, gepaart mit einem außerordentlichen Engagement, konnte die Geschäftstätigkeit der KWS auch in Corona-Zeiten unbeschadet aufrechterhalten werden, sodass wir erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken können.
Einbeck, 22. Oktober 2020
Dr. Drs. h.c. Andreas J. Büchting Vorsitzender des Aufsichtsrats

Durch Nähe wächst manchmal das Risiko. Das haben wir durch das Coronavirus schmerzlich gelernt. Aber genau wie unsere Landwirte packen wir lieber an als ein.
Im Geschäftsjahr 2019/2020 zeigten sich die Aktienmärkte überaus turbulent. Erst belasteten die Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie die Unsicherheit über den Austritt Großbritanniens aus der EU die Märkte, seit Jahresbeginn 2020 hält die Covid-19- Pandemie die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte in Atem. Stützend wirkten sich die weiterhin expansive Geldpolitik der Notenbanken sowie die teils umfangreichen staatlichen Hilfsmaßnahmen aus. Durch das anhaltend niedrige Zinsumfeld blieben Aktien eine attraktive Anlage für Investoren.
Der DAX schloss Ende 2019 bei 13.249 Punkten, ehe er im Rahmen des pandemiebedingten Ausverkaufs seinen Tiefpunkt im März 2020 bei 8.441 Punkten fand. Insbesondere aufgrund der weitreichenden Konjunkturprogramme in vielen Ländern und in Erwartung einer zügigen konjunkturellen Erholung schloss der deutsche Leitindex Ende Juni 2020 mit 12.310 Punkten annähernd auf Vorjahresniveau. Der SDAX nahm einen vergleichbaren Verlauf und notierte zum Stichtag ebenfalls nahe am Vorjahreswert.
Die KWS Aktie entwickelte sich im Geschäftsjahr 2019/2020 insgesamt positiv – am Ende stand ein Kursplus von knapp 6%. Das tägliche durchschnittliche Xetra-Handelsvolumen stieg deutlich von rund 8.000 auf über 14.000 Aktien an. Mit der Commerzbank und Exane BNP Paribas nahmen zwei internationale Großbanken die Coverage der KWS Aktie auf. Das hohe Interesse an der KWS Aktie zeigte sich auch während der von der Covid-19-Pandemie ausgelösten Marktturbulenzen: Nach dem Tief Mitte März bei 39,80 € erholte sich das Papier deutlich schneller als der Gesamtmarkt. Ende Juni 2020 notierte die KWS Aktie bereits wieder bei 66,70 €. In den vergangenen zehn Jahren konnte die Aktie ihren Wert mit einem Zuwachs von 183% fast verdreifachen.
KWS bietet ihren Mitarbeitern bereits seit über 30 Jahren die Möglichkeit, sich direkt als Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Die inhaltliche Ausgestaltung unseres Mitarbeiterbeteiligungsprogramms blieb im Berichtsjahr unverändert. Unsere Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, bis zu 2.500 KWS Aktien zu einem Kurswert von 45,92 (44,16) €1 inklusive eines individuell zu versteuernden Preisnachlasses von 20% zu erwerben. Von dieser Möglichkeit machten 476 (442) Mitarbeiter in sechs (sieben) europäischen Ländern Gebrauch und erwarben insgesamt 52.315 (54.095) Aktien. Für die erworbenen Aktien gilt eine Sperrfrist von vier Jahren. Innerhalb dieser Frist dürfen die Aktien weder veräußert noch übertragen

1 Wenn nicht anders angegeben, beziffern die Zahlen in Klammern den jeweiligen Vorjahreswert.
Aktionärsstruktur zum 30. Juni 2020 (33.000.000 Stückaktien)
Tessner Beteiligungs GmbH 15,4% Streubesitz 30,2%

54,4% Familien Büchting, Arend Oetker
oder verpfändet werden. Der Erwerb der Aktien, die für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm eingesetzt wurden, erfolgte wie in den Vorjahren gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 2 AktG. Das Gesamtvolumen, das für den Rückkauf eigener Aktien aufgewendet wurde, lag bei insgesamt 3,0 (3,1) Mio. €. Der durchschnittliche Kaufpreis je Aktie inklusive Gebühren betrug somit 57,40 (57,33) €. Weitere Details wurden in entsprechenden Kapitalmarktinformationen veröffentlicht und sind auf unserer Website unter www.kws.de/ir einsehbar.
Die Fortführung des profitablen Wachstums ist eines der zentralen Unternehmensziele von KWS. Im Berichtsjahr stieg der Umsatz um 15,2 %, alle Produktsegmente trugen zum Wachstum bei. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich ebenfalls deutlich um rund 13 %. Aufgrund von Sondereffekten aus dem Erwerb von Pop Vriend Seeds sowie eines positiven Einmaleffekts in der Vorperiode entwickelten sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie der Jahresüberschuss rückläufig.
Vor dem Hintergrund der erfreulichen operativen Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Dezember 2020 für das Geschäftsjahr 2019/2020 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,70 (0,67) € je Aktie vorschlagen. Damit würden 23,1 (22,1) Mio. € an die Aktionäre der KWS SAAT SE & Co. KGaA ausgeschüttet. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 24,3 (21,3)%, mit der KWS weiterhin im Rahmen ihrer an der Ertragskraft des Unternehmens ausgerichteten Ausschüttungspolitik einer Dividendenzahlung von 20 bis 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe bleiben würde.
| Kennzahlen der KWS Aktie (Xetra®) | ||||
|---|---|---|---|---|
| ISIN | DE0007074007 | |||
| Aktiengattung | Stückaktien | |||
| Anzahl der Aktien | 33.000.000 | |||
| Schlusskurs | in € | |||
| 30. Juni 2020 | 66,70 | |||
| 30. Juni 2019 | 64,20 | |||
| Höchst- und Tiefstkurse | in € | |||
| Höchstkurs (18. Juni 2020) | 68,30 | |||
| Tiefstkurs (19. März 2020) | 39,80 | |||
| Handelsvolumen | in Aktien pro Tag | |||
| 2019/2020 | 14.354 | |||
| 2018/2019 | 8.189 | |||
| Marktkapitalisierung | in Mio. € | |||
| 30. Juni 2020 | 2.201 | |||
| 30. Juni 2019 | 2.119 | |||
| Ergebnis je Aktie | in € | |||
| 30. Juni 2020 | 2,89 | |||
| 30. Juni 2019 | 3,12 |

Heute stehen Landwirte auf der ganzen Welt vor großen Herausforderungen: In Zeiten klimatischer Veränderungen gilt es, die Ertragskraft der zur Verfügung stehenden Anbauflächen zu sichern und zugleich einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, Betriebsmittel möglichst effizient einzusetzen oder zu reduzieren sowie natürliche Ressourcen zu schonen. Mit dem Einzug der Digitalisierung in die Landwirtschaft eröffnen sich hierbei gänzlich neue Möglichkeiten – für mehr Ertrag, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.
Instrumente wie computergesteuerte Dosierhilfen für den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Modelle zur Bestimmung des besten Erntezeitpunktes oder zur Vorhersage von Krankheits- und Schädlingsbefall sowie sensorgestützte Tierüberwachung und -datenerfassung ermöglichen es, Prozesse umwelt- und tiergerechter zu gestalten. Drohnenund Satellitentechnik, Wetter-Apps und Algorithmen helfen, dynamische Rahmenbedingungen besser zu erfassen. Die autonome Maschinensteuerung oder die standortunabhängige Dokumentation und Auswertung erleichtern und flexibilisieren Arbeitsvorgänge.
Neue Wege in der Kommunikation mit Landwirten Darüber hinaus schafft die Digitalisierung neue, personalisierte Wege der Interaktion. So greifen beispielsweise Landwirte auf der ganzen Welt verstärkt auf digitale Kanäle zu, um zu kommunizieren und sich zu informieren. "
In Deutschland nutzen bereits zwei Drittel der Landwirte mobile Apps für berufliche Zwecke, 80 % sind täglich online.1 Diese Entwicklung gewinnt durch die Corona-Pandemie zusätzliche Relevanz.
Zudem lassen digitale Kommunikations- und Distributionswege die Wertschöpfungskette transparenter werden und Erzeuger und Verbraucher näher aneinanderrücken, zum Beispiel durch Formen der Online-Direktvermarktung und die bessere Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln. Um diese Potenziale ausschöpfen zu können, müssen zur selben Zeit Antworten hinsichtlich System- und Informationssicherheit sowie Infrastrukturausbau und Finanzierung gegeben werden.
1 Kleffmann Group, now part of Kynetec, New Media Tracker 2019/2020
unterstützen Landwirte mit Daten bei ertragsrelevanten Entscheidungen
bietet neue Wege, um in den Austausch zu treten, sofort und individuell

schützen Kunden vor Fälschungen und bieten direkten Zugang zu wichtigen Sorteninformationen
im Pflanzenschutz kann durch den Einsatz von autonomen Robotern um ein Vielfaches erhöht werden

ermöglicht z. B. agro- und ökonomische Fruchtfolgeoptimierung

unterstützt Landwirte
bei der Identifikation von Krankheiten und Schädlingen im Feld



Aus der Vogelperspektive: Drohnen liefern umfassendes Datenmaterial und ermöglichen eine bessere Kontrolle des Pflanzenbestandes.
Um den zukünftigen Anforderungen zu begegnen, entwickelt KWS das Portfolio der digitalen Services kontinuierlich weiter. Diese werden auf der Online-Plattform myKWS gebündelt und kombinieren über Jahrzehnte aus der Züchtungsarbeit gewonnene pflanzenbauliche Kenntnisse mit externen Informationen, wie zum Beispiel Satellitenbildern sowie Wetter- und Bodendaten.
Auf der persönlichen Startseite des Kunden geben eine Kartenapplikation und individuelle Hinweise einen Überblick über alle in der jeweiligen Phase des Jahres passenden Informationen. Dies umfasst unter anderem Börsen- und Rohstoffpreisdaten, Marktanalysen, auf die Region abgestimmte Düngeempfehlungen, zeitgerechte Benachrichtigungen über neue Satellitenbilder oder Wetterereignisse, wie z.B. Frost, oder auch Empfehlungen für landwirtschaftliche Veranstaltungen oder Beratungsmöglichkeiten. Die Angebote sind zugeschnitten auf den Kunden und den Betrieb mit seinen Spezifika. Dazu gehören die regionale Lage, die Betriebsgröße, die Anbaustrategie sowie die Auswahl von Fruchtart und Sorte.
Aus einer Übersichtskarte heraus starten die einzelnen Applikationen. Mit dem SAT TS-Monitoring wird beispielsweise der Reifegrad von Silomaispflanzen ermittelt und eine Empfehlung für den bestmöglichen Erntezeitpunkt gegeben. Dieser ist
bei einem Trockensubstanzgehalt von 30 bis 35% erreicht. Bei zu früher oder zu später Ernte kann es zu Ertragseinbußen von bis zu 10% kommen – und damit zu Einkommensverlusten für den Landwirt. Satelliten erfassen das von den Maispflanzen reflektierte Sonnenlicht; hochauflösend bis auf einige Meter, sodass teilflächenspezifische Unterschiede innerhalb eines Ackers dargestellt werden. Auf Basis der Bilder sowie Wetterdaten, Bodengüte und Sorteninformationen bestimmt ein Algorithmus den Trockensubstanzgehalt für die bei myKWS eingezeichneten Schläge und gibt außerdem eine Prognose für die folgenden sechs Tage.
Satellitenbilder kommen nicht nur zum Zeitpunkt der Ernte zum Einsatz. Mithilfe von Apps wie dem Vitality Check liefern sie über die gesamte Anbausaison hinweg Informationen über die Vitalität der Pflanzenbestände und zeigen Unregelmäßigkeiten – beispielsweise Erosion, Trockenheit oder Bodenunterschiede – auf. So können Landwirte ihre Flächen kontrollieren und mögliche Maßnahmen ableiten. Das Prinzip dahinter: Pflanzen weisen unterschiedliche Reflexionseigenschaften in Abhängigkeit von der Wellenlänge der Strahlung auf. Je gesünder eine Pflanze ist, desto mehr Strahlung wird im nahen Infrarot-Bereich reflektiert. Dies wird durch Drohnen, Flugzeuge oder Satelliten erfasst, in Form von Vegetationsindizes ausgewertet und damit unter anderem Rückschlüsse auf Vitalität, Vegetationsdichte oder Photosynthese-Aktivität ermöglicht.
Mit dem Crop Manager wird die pflanzenbauliche Beratung um betriebswirtschaftliche Daten ergänzt und Landwirte werden bei der Optimierung ihrer Fruchtfolge unterstützt. In wenigen Schritten können sowohl mehrjährige ökonomische als auch agronomische Auswertungen durchgeführt und verschiedene Fruchtfolgen miteinander verglichen werden. Im Rahmen einer nachhaltigen Landwirtschaft gewinnt der Anbau ausgewogener Fruchtfolgen an Bedeutung: Bei zunehmender Einschränkung von Düngung und Pflanzenschutz wird Krankheiten und Schädlingen entgegengewirkt, der Bedarf an Betriebsmitteln gesenkt, die Bodengesundheit verbessert und damit werden langfristig Erträge gesichert sowie Anbaurisiken reduziert.
Bisher haben wir myKWS in mehr als 35 Ländern in unterschiedlicher Ausführung implementiert, weitere werden folgen. Dabei wurde die digitale Fachberatung bereits mehrfach für ihre kundenzentrierte Ausgestaltung, einfache Nutzerführung und das inhaltliche Konzept prämiert, jüngst unter anderem mit dem iF Award 2020 in der Kategorie Service Design sowie dem Red Dot Design Award 2020. Im nächsten Schritt wird myKWS auch als
App mit erweiterten Funktionen zur Verfügung stehen und kann dann auch ortsunabhängig eingesetzt werden: Dann ermöglicht beispielsweise der Label Scanner, die Verpackung des Saatguts direkt auf dem Hof mit dem Smartphone auszulesen und damit produktspezifische Informationen unter anderem zu Anbauempfehlungen oder Produktoriginalität zu erhalten.
Digitale Dienstleistungen verfolgen nicht das Ziel, Landwirten die Entscheidungen in der Betriebsführung abzunehmen und Knowhow, das über Generationen gewachsen ist, zu ersetzen. Vielmehr bieten sie die Möglichkeit, kurzfristig über aktuelle Ereignisse zu informieren, komplexe Zusammenhänge mithilfe von immer detaillierteren Informationsquellen besser auszuwerten und datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen. Dabei wird es spannend bleiben, welche weiteren Potenziale digitale Anwendungen erschließen können, um die Prozesse in der Nutztierhaltung und im Pflanzenbau zukunftsgerecht weiterzuentwickeln.

Wir kennen nicht nur die neueste Generation Technik. Sondern auch die älteste Generation Landwirt.
Durch Nähe wächst ein starkes Team. Und diese Nähe bieten wir vielen unserer Kunden nicht erst seit gestern – sondern fast schon so lange, wie der Pflug über den Acker gezogen wird.

Geschäftsbericht 2019/2020 | KWS Gruppe
2.6.5 Erläuternder Bericht der persönlich haftenden Gesellschafterin (KWS SE) der KWS SAAT SE & Co. KGaA gemäß § 176 Abs. 1 S. 1 AktG zu den Angaben nach §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB
Der zusammengefasste Lagebericht umfasst neben den Inhalten der Finanzberichterstattung auch Aspekte der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Damit möchten wir die Beziehung zwischen ökologischen, gesellschaftlichen und finanziellen Faktoren verdeutlichen und deren Einfluss auf unseren langfristigen Unternehmenserfolg hervorheben. In unserer nichtfinanziellen Erklärung auf Seite 92 verweisen wir auf die gemäß § 289b ff. HGB und § 315b ff. HGB erforderlichen Berichtsaspekte. Die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung wurden nicht im Rahmen der Jahres- bzw. Konzernabschlussprüfung geprüft, sondern unterlagen einer freiwilligen externen prüferischen Durchsicht und sind zusätzlich mit dem Kürzel kenntlich gemacht. Des Weiteren beinhaltet der zusammengefasste Lagebericht auch freiwillige Bestandteile, die keiner gesonderten Prüfung unterliegen. Diese sind mit entsprechenden Fußnoten ebenfalls kenntlich gemacht.
Seit ihrer Gründung 1856 ist KWS auf die Züchtung, Produktion und den Vertrieb von hochwertigen Sorten für die Landwirtschaft spezialisiert. Ausgehend von der Zuckerrübenzüchtung haben wir uns zu einem innovativen und internationalen Anbieter mit einem breiten Fruchtartenportfolio entwickelt. Von der Entwicklung neuer Sorten über die Vermehrung und Aufbereitung bis hin zu der Vermarktung des Saatguts und der Beratung der Landwirte decken wir die komplette Wertschöpfungskette eines modernen Saatgutanbieters ab. Die Kernkompetenz von KWS liegt dabei in der Züchtung neuer, leistungsstarker Sorten, die an die regionalen Bedürfnisse wie Klima- und Bodenverhältnisse angepasst sind. Jede neue Sorte bringt dem Landwirt einen Mehrwert. Auf diesem Mehrwert – letztlich dem Züchtungsfortschritt, der Optimierung der Saatgutqualität und spezifischer Fachberatung – basiert unser Geschäftsmodell.
Das operative Geschäft der KWS Gruppe bestand im Berichtsjahr 2019/2020 aus fünf Geschäftseinheiten, die in den vier Produktsegmenten Mais, Zuckerrüben, Getreide und Gemüse zusammengefasst wurden. Die Geschäftseinheiten Zuckerrüben, Getreide und Gemüse sind mit den entsprechenden Segmenten identisch. Im Segment Mais existieren die Geschäftseinheiten Europa/Asien und Amerika.
Das Segment Mais ist, gemessen am Umsatz, das größte Segment der KWS Gruppe. Es umfasst die Züchtung, Produktion und den Vertrieb von Saatgut für Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die operative Entwicklung ist weitgehend von der Frühjahrsaussaat auf der Nordhalbkugel geprägt. Somit werden die meisten Umsätze des Segments in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres (Januar bis Juni) erwirtschaftet. Der kleinere Teil der Segmenterlöse wird in den ersten beiden Quartalen erzielt, vornehmlich durch Mais- und Sojabohnensaatgut in Südamerika. KWS ist Marktführer im Bereich Silomais in Europa.
Das Segment Zuckerrüben umfasst die Züchtungs-, Produktions- und Vertriebsaktivitäten für Zuckerrübensaatgut sowie die Entwicklung von diploiden Hybridkartoffeln. Unsere hochqualitativen Zuckerrübensorten gehören regelmäßig zu den leistungsstärksten der Branche. KWS ist nicht zuletzt wegen zahlreicher Innovationen wie CONVISO® SMART, eines neuartigen System zur Unkrautkontrolle, Weltmarktführer für Zuckerrübensaatgut. Hauptabsatzmärkte sind die EU sowie Osteuropa, Nordamerika und die Türkei, wo wir mit lokal adaptierten, mehrfachresistenten Sorten Landwirten effektive Lösungen im Zuckerrübenanbau anbieten. Die Aussaat der Zuckerrüben erfolgt im Frühjahr, sodass die Umsätze in diesem Segment größtenteils in der zweiten Hälfte (Januar bis Juni) unseres Geschäftsjahres erzielt werden.
Zum Segment Getreide gehören unter anderem die Züchtung, Produktion und der Vertrieb von Saatgut für Roggen, Weizen, Gerste und Raps. Roggen hat dabei mit mehr als 40% den größten Anteil an den Getreideerlösen, gefolgt von Raps, Weizen und Gerste (zusammen rund 45%). Die übrigen Erlöse erzielen wir mit weiteren Fruchtarten wie beispielsweise Sorghum, Erbsen, Zwischenfrüchten (z.B. Senf) und Hafer. In unseren Kernmärkten für Getreidesaatgut (Deutschland, Polen, Großbritannien, Frankreich und Skandinavien) erfolgt die Aussaat durch die Landwirte überwiegend im Herbst. In diesem Segment erzielen wir daher die wesentlichen Erlöse im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres (Juli bis Dezember).
Das Segment Gemüse umfasst die Züchtung, Produktion und den Vertrieb von Gemüsesaatgut. Seit der Übernahme von Pop Vriend Seeds nehmen wir eine weltweit führende Position bei Spinatsaatgut, das rund 70% am Segmentumsatz ausmacht, ein. Weiterhin gehört Saatgut für Bohnen, Mangold, Rote Beete und Karotten zu unserem Portfolio. Etwa die
Hälfte unserer Erlöse werden in den USA generiert. Strategisches Ziel von KWS ist der langfristige Aufbau einer signifikanten Position im Gemüsesaatgut. Dabei stehen neben Spinat die global fünf wichtigsten Fruchtarten Tomaten, Paprika, Gurken, Wassermelonen und Melonen im Fokus.
Neben den operativen Produktsegmenten existiert mit Corporate ein Segment weitgehend ohne operative Tätigkeiten. Der vergleichsweise geringe Segmentumsatz ergibt sich aus den Erlösen eigener landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland, Frankreich und Polen. Da im Segment Corporate die Kosten für die Grundlagenforschung sowie für die administrativen Funktionen der KWS Gruppe abgebildet werden, fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus.
Nähere Informationen über die Umsatz- und Ergebnisanteile der Segmente inklusive unserer Gemeinschaftsunternehmen sind in unseren Segmentberichten ab Seite 43 zu finden.
KWS ist ein forschungsintensives Unternehmen. Jährlich wenden wir über 200 Mio. € für die Entwicklung leistungsstarker und widerstandsfähiger Sorten auf.

Die Züchtungsprozesse der KWS sind darauf ausgerichtet, das Potenzial der Pflanzen bestmöglich auszuschöpfen und es für die großen Herausforderungen einer modernen, nachhaltigen Landwirtschaft nutzbar zu machen. Ob Nahrungs-, Futter- oder Energiepflanzen, ob konventionell, ökologisch oder gentechnisch verändert: Wir bieten dem Landwirt ein breites Portfolio leistungsstarker Sorten. Die Züchtung einer neuen Sorte nimmt durchschnittlich zehn Jahre in Anspruch. Durch unser großes Netz von Züchtungs- und Prüfstationen in allen wichtigen Märkten dieser Welt können wir die einzelnen Sortenkandidaten unter verschiedensten Klima- und Standortbedingungen auf ihre Anbaueignung prüfen. In den meisten Märkten endet der Prozess der Sortenentwicklung in einem behördlichen Zulassungsverfahren, in dem die Sortenkandidaten in der Regel in dreijährigen Feldprüfungen hohe Qualitätsansprüche erfüllen müssen. Auch die Saatgutvermehrung in unseren ausgewählten Anbauregionen beansprucht bis zu zwei Jahre. Erst dann können die Sorten über die verschiedenen Distributionswege vermarktet werden.
Unseren Kunden, den Landwirten, bieten wir eine breite Auswahl an Sorten landwirtschaftlicher Nutzpflanzen, die züchterisch speziell an standortspezifische Bedingungen angepasst wurden. Zu diesen Fruchtarten gehören unter anderem Mais, Zuckerrüben, die Getreidearten Roggen, Weizen und Gerste, Ölfrüchte wie Sonnenblumen, Sojabohnen und Raps sowie Zwischenfrüchte. Seit Beginn des Berichtsjahres gehören auch Spinatsaatgut und weitere Gemüsefruchtarten zu unserem Portfolio. Über den Verkauf von Saatgut hinaus stehen unsere Fachberater den Landwirten für Fragen rund um die Sortenwahl und den Anbau zur Verfügung. Zudem bieten wir eine Fachberatung über unsere digitalen Services sowie über die KWS Website an.
Sowohl unsere Züchtung als auch unsere Saatgutvermehrung unterliegen Witterungseinflüssen, die kurzfristig nicht immer durch Gegenmaßnahmen kompensiert werden können. Auch wirtschaftspolitische Entscheidungen in der weltweit stark regulierten Agrarwirtschaft können unser Geschäft beeinflussen. Nähere Informationen zu externen Einflussfaktoren finden sich in unserem Chancen- und Risikobericht auf den Seiten 78 bis 87.
Die KWS Gruppe hat am 1. Juli 2019 die Unternehmensgruppe Pop Vriend Seeds mit Sitz in Andijk, Niederlande, erworben. Somit hat sich der Konsolidierungskreis um die Holdinggesellschaft Birika B.V. (Amsterdam, Niederlande) und elf Tochtergesellschaften in den Niederlanden sowie der Türkei erweitert. Der Erwerb erfolgte durch die Übernahme sämtlicher Anteile an der Birika B.V.
Pop Vriend Seeds ist ein marktführendes Unternehmen in der Züchtung, Produktion und im Vertrieb von Gemüsesaatgut. Das Unternehmen spezialisiert sich vor allem auf Saatgut für Spinat, Bohnen, Mangold und andere Gemüsefruchtarten und beliefert Kunden in mehr als 100 Ländern. Pop Vriend Seeds ist Teil des neuen Geschäftssegments Gemüse.
Im Geschäftsjahr 2019/2020 gab es darüber hinaus keine wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Zusammensetzung und Organisation der KWS Gruppe. Weitere Informationen finden sich in den Erläuterungen zum Konsolidierungskreis im Anhang des Jahresabschlusses ab Seite 114.
Um profitables und nachhaltiges Wachstum mit einer effizienten Verwaltung begleiten zu können, richten wir unsere Verwaltungsorganisation weltweit neu aus. Dabei setzen wir auf eine stärkere Orientierung an Funktionen sowie auf weltweit harmonisierte und

standardisierte Prozesse. Um dies zu ermöglichen, löst eine global aufgestellte Organisation die zuvor regional gebündelten Verwaltungsstrukturen ab. Ein seit 2016 laufendes Veränderungsprojekt führt bis 2022 schrittweise die Verwaltungsleistungen und Geschäftsprozesse für 70 Länder zusammen. Mittlerweile sind 31 von 58 geplanten Unternehmensteilen und Tochtergesellschaften umgestellt, darunter alle KWS Aktivitäten in Deutschland. Parallel wurden bislang mehr als 80% der geplanten Stellen in der neuen Organisation, im Wesentlichen in Einbeck und Berlin, besetzt. Im Berichtsjahr bezog das neue Global Transaction Center gemeinsam mit den globalen Funktionen HR und Finance/Procurement seinen endgültigen Standort in Berlin. Unter dem Dach der KWS Berlin GmbH (Berlin) arbeiten dort mittlerweile 275 Mitarbeiter.
Die KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) ist die Muttergesellschaft in der KWS Gruppe. Unter ihrem Dach ist die strategische Führung aller globalen Aktivitäten von KWS zusammengefasst. Sie hat ihren Hauptsitz in Einbeck, Deutschland, und steuert die Züchtung des Sortenspektrums der KWS Gruppe. Sie betreibt Grundlagenforschung, die Produktion und den Vertrieb von Zuckerrüben- und Maissaatgut und umfasst einige zentrale Funktionen. Daneben existieren derzeit 87 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in 33 Ländern. Die detaillierte Aufteilung des Umsatzes nach Regionen findet sich auf Seite 39. Eine Übersicht über unsere Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist im Anhang auf den Seiten 151 bis 153 abgedruckt.
Unsere strategische Planung ist die Basis für die Weiterentwicklung der KWS Gruppe. Sie definiert strategische Ziele, Initiativen und Kernmaßnahmen sowohl für bestehende Aktivitäten als auch für mögliche neue Geschäftsfelder. Die Planung basiert auf einer langfristigen Sichtweise (zehn Jahre) und schließt die Analyse und Bewertung von Marktentwicklungen, Wettbewerbern und der Position der KWS Gruppe mit ein. Die strategische Planung wird regelmäßig rollierend durchgeführt. Als strategische Erfolgsfaktoren betrachten wir insbesondere unsere intensive Forschungsarbeit und die Züchtung neuer, ertragsstarker Sorten sowie den kontinuierlichen Ausbau unserer globalen Präsenz, um unser Knowhow in den regionalen Märkten mit ihren jeweiligen klimatischen Besonderheiten weiter zu stärken.
Unsere Unternehmensziele gliedern sich in die vier Kernthemen profitables Wachstum, Innovation, Unabhängigkeit sowie Nachhaltigkeit:
Profitables Wachstum ist die essenzielle Grundlage für unsere zukünftige Entwicklung. Ein langfristiges profitables Wachstum ist der Garant für die Erhaltung unserer unternehmerischen Unabhängigkeit. Wichtige Bausteine sind die Leistungsfähigkeit unseres Saatgutes und eine vertrauensvolle Beziehung zum Landwirt. Umsatzsteigerungen streben wir vor allem in unseren Wachstumsregionen sowohl in gemäßigten als auch tropischen oder subtropischen Klimazonen an.
Innovation ist der Motor unseres Geschäftsmodells. Der Bedarf an innovativer Technologie in der Pflanzenzüchtung steigt weiter an. Der Klimawandel, ein signifikantes Bevölkerungswachstum und sich verändernde Ernährungsgewohnheiten stellen uns vor Herausforderungen. Mit mehr als 200 Mio. € haben wir im Berichtsjahr erneut einen signifikanten Anteil unseres Umsatzes der Forschung & Entwicklung gewidmet. Dies ist eine Investition in künftiges Wachstum.
| Wesentliche strategische Themenfelder | Ziel im Geschäftsjahr erreicht? |
Erläuterung Jahresverlauf |
|
|---|---|---|---|
| Profitables Wachstum |
" Steigerung des Gruppenumsatzes um durchschnittlich mindestens 5% p.a. |
Ja | Seite 35 ff. |
| " EBIT-Marge ≥10% | Ja | Seite 35 ff. | |
| " Ausbau des Sortenportfolios für neue Märkte | Ja | Seite 32 ff. | |
| " Ausschüttungsquote von 20 bis 25% vom Jahresüberschuss der KWS Gruppe |
Ja | Seite 149 (Anhang) |
|
| Innovation | " 1 bis 2% Ertragsfortschritt p.a. für unsere Kunden sowie Toleranz- und Resistenzentwicklungen |
Ja | Seite 35 ff. |
| " F&E-Quote von rund 17% des Gruppenumsatzes | Ja | Seite 35 ff. | |
| Unabhängigkeit | " Erhaltung der familiengeprägten Kontrollstruktur | Ja | Seite 26 ff. |
| Nachhaltigkeit | " Einbindung internationaler Tochtergesellschaften in die KWS Nachhaltigkeitsberichterstattung |
Ja | Seite 92 f. |
Unabhängigkeit ist für KWS seit jeher ein zentrales Unternehmensziel, gewinnt jedoch im Rahmen der Konsolidierung in unserer Branche eine immer höhere Relevanz. Sie ist Teil eines gemeinsamen Wertekanons unserer Mitarbeiter. Unsere Unabhängigkeit und langfristige Ausrichtung ermöglichen uns insbesondere, zukunftsorientiert in Forschungs- und Züchtungsprojekte zu investieren.
Nachhaltigkeit bedeutet für uns langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Als 1856 unsere Unternehmensväter die Anfänge von KWS begründeten, schufen sie die Grundlage für eine jetzt schon mehr als 160 Jahre währende nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens. Heute dienen geschäftsethische Grundsätze sowie ein entsprechendes Compliance-Management-System, ein internes Regelwerk zur Sicherstellung der operativen Prozess-Exzellenz, ein umfassendes finanzielles und nichtfinanzielles Risikomanagement, ein verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement, eine offene Kommunikation mit unseren Stakeholdern sowie eine transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung nach der Global Reporting Initiative (GRI) als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung von KWS.
Zur Steuerung der Gruppe und unserer Geschäftseinheiten dienen detaillierte operative Jahres- und Mittelfristplanungen. Dabei erstreckt sich die Mittelfristplanung auf die der Jahresplanung folgenden drei Geschäftsjahre. Sie ist abgeleitet von der strategischen Planung, die einen Planungshorizont von zehn Jahren einschließt.
Die Vorgaben der Jahres- und Mittelfristplanung werden auf Basis der strategischen Planung, der regionalen wirtschaftlichen und rechtlichen Situation, der erwarteten Marktentwicklungen sowie der Einschätzungen der Position des Unternehmens im Markt und des Potenzials der Produktleistung getroffen. In einem anschließenden Bottom-up-Prozess, der auch die Entwicklung unserer Gemeinschaftsunternehmen beinhaltet, planen wir unter diesen Prämissen die Absatz- und Umsatzzahlen, Züchtungsaktivitäten, Produktionskapazitäten und -mengen, den Ressourceneinsatz (einschließlich Investitionen und Personal), die Höhe der Sachkosten und der internen Leistungsverrechnung sowie die hieraus entstehenden Bilanzdaten nebst Finanzplan. Bestandteil der Planungsunterlagen ist grundsätzlich auch eine Chancen-Risiko-Einschätzung, die jeder Verantwortliche für seinen Bereich vorzunehmen hat.
Eine Gegenüberstellung der Planung mit der tatsächlichen Geschäftsentwicklung und den zugrunde liegenden Rahmenbedingungen erfolgt quartalsweise. Sofern erforderlich, initiieren wir geeignete Maßnahmen zur Gegensteuerung und nehmen Anpassungen vor. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr aktualisieren wir jeweils zum Quartalsende. Am Ende eines jeden Geschäftsjahres führen alle Bereiche eine detaillierte Plan-Ist-Abweichungsanalyse durch. Sie dient dem Zweck, unsere internen Prozesse zu optimieren.
Die Koordination und Dokumentation sämtlicher Planungsprozesse sowie der jeweiligen aktuellen Erwartungen obliegt dem Controlling. Es berichtet über die Einhaltung verabschiedeter Budgets und analysiert die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Geschäftsabläufen und -maßnahmen. Darüber hinaus berät das Controlling unsere Entscheidungsträger bei der wirtschaftlichen Optimierung. Die inhaltliche Verantwortung für die Planung und die aktuellen Prognosen tragen insbesondere die Leiter der Produktsegmente, die Regionenleiter und die Leiter der Forschungs- und Züchtungsaktivitäten sowie der zentralen Funktionen.
Die Geschäftsführung nutzt verschiedene Indikatoren zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Geschäftsentwicklung der KWS Gruppe und der operativen Einheiten. Die wesentlichen Steuerungsgrößen für die KWS Gruppe sind dabei die Umsatzentwicklung, die operative Rentabilität (EBIT-Marge) sowie die Forschungs- & Entwicklungsquote. Die in Geschäftseinheiten eingeteilten Produktsegmente der KWS richten sich wiederum nach den wesentlichen Steuerungsgrößen Umsatz und EBIT-Marge.

Als Pflanzenzüchter handeln wir mit Weitblick. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, müssen den Herausforderungen der Landwirtschaft von morgen gerecht werden.
Bei der Gesellschaft handelt es sich seit Wirksamwerden ihres Formwechsels am 2. Juli 2019 um eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) – vormals KWS SAAT SE. Die Aufgaben der Geschäftsführung obliegen bei der KGaA der persönlich haftenden Gesellschafterin. Alleinige persönlich haftende Gesellschafterin der Gesellschaft ist die KWS SE, deren Vorstand damit die Führung der Geschäfte der Gesellschaft wahrnimmt.
Die Rechte und Pflichten des Aufsichtsrats einer KGaA differieren im Vergleich zum Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft oder SE deutlich. Insbesondere verfügt der Aufsichtsrat der KGaA über keine Personalverantwortung in Bezug auf die Geschäftsführung, er kann darüber hinaus keine weiteren persönlich haftenden Gesellschafter bestellen und deren vertragliche Bedingungen regeln, keine Geschäftsordnung für die Geschäftsführung erlassen oder zustimmungspflichtige Geschäfte festlegen.
Die Hauptversammlung einer KGaA hat grundsätzlich die gleichen Rechte wie die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft oder SE. Zusätzlich
beschließt sie über die Feststellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft und die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin. Bestimmte Beschlüsse der Hauptversammlung einer KGaA bedürfen auch der Zustimmung der persönlich haftenden Gesellschafterin. Detaillierte Informationen zur umfassenden und engen Zusammenarbeit von Geschäftsführung und Aufsichtsrat enthält die unter www.kws.de/corporate-governance veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB.
Als Familienunternehmen denken wir generationenübergreifend. Neben unseren Unternehmenszielen ist das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln mit Blick auf Mensch und Umwelt (Corporate Social Responsibility) daher ein fest verankertes Prinzip unserer Unternehmensführung. Als unabhängiges Familienunternehmen mit profitablem Wachstum sind wir in der Lage, weitgehend unbeeinflusst von kurzfristigen Interessen zu agieren.
*Kein geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts
Das Unternehmensleitbild gibt unserem Arbeitsalltag einen Rahmen, um ein nachhaltiges und profitables Wachstum für unsere Kunden, Mitarbeiter und Investoren zu schaffen. Unsere strategischen Entscheidungen und das tägliche Handeln im operativen Geschäft werden dabei von folgenden Unternehmensgrundsätzen geleitet:
Daneben existiert ein zentraler Handlungsrahmen ("Group Standards"), mit dem wir ein gemeinsames Verständnis über Aktionsspielräume und Entscheidungsprozesse innerhalb der KWS Gruppe schaffen. Die Group Standards werden durch Monitoring und Feedback laufend verbessert. Sie ergänzen unser bestehendes Unternehmensleitbild, um das unverwechselbare Profil der KWS auch mit zunehmender Internationalisierung der Gruppe zu erhalten.
Zu den wichtigsten Stakeholdergruppen von KWS zählen wir unsere Mitarbeiter, Anteilseigner und Landwirte, aber auch andere Akteure entlang der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette (Zuckergesellschaften, Lebensmittel-Verarbeiter und -Handel, Endverbraucher) sowie Politik, Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaft und Medien.
Den Anforderungen unserer Stakeholder begegnen wir nicht nur im täglichen Geschäft, sondern auch über unsere Verbandsarbeit sowie themenspezifischen Stakeholderdialoge.
Ziel unserer Forschung & Entwicklung ist es, leistungsfähige Sorten zu entwickeln, die unterschiedlichen Umwelt- und Nutzungsanforderungen gerecht werden und dem Landwirt einen kontinuierlichen Mehrwert bieten. Hierzu zählen neben der absoluten Höhe des Ertrags beispielsweise Ertragsstabilität, Krankheitsresistenz, anbautechnische Eigenschaften oder Inhaltsstoffe. Entsprechend investieren wir stetig in den Ausbau unserer Forschungs- und Züchtungskapazitäten.
Pflanzenzüchtung ist ein sehr forschungsintensives und langfristiges Geschäft. Die durchschnittliche Entwicklung einer neuen leistungsfähigen Sorte für unsere internationalen Märkte nimmt bis zu zehn Jahre in Anspruch. Unsere Sorten werden dabei an die spezifischen Umweltbedingungen ihrer Zielmärkte angepasst. Den Züchtern steht dafür ein globales Netzwerk unterschiedlicher Züchtungs- und Prüfstationen zur Verfügung. Auf diese Weise können Sortenkandidaten unter den spezifischen Standortbedingungen der jeweiligen Zielmärkte über mehrere Jahre geprüft werden.
Mit modernsten Züchtungsmethoden, welche fortwährend durch die Verwendung von molekularbiologischen, informatischen oder technischen Ansätzen optimiert werden, generieren wir seit Jahrzehnten einen nachhaltigen jährlichen Ertragsfortschritt von 1 bis 2%. Dabei erzeugen wir durch neue Kreuzungen auch genetische Vielfalt, die elementar für die Verbesserung von Kulturpflanzen ist. Daher unterstützt KWS bereits seit Jahren diverse Genbanken in unterschiedlichen Projekten. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Ertragsleistung, kombiniert mit neuen Pflanzeneigenschaften, tragen wir zu einer ressourcenschonenden, nachhaltigen Landwirtschaft bei.

Durch Nähe wachsen starke Partnerschaften. Das heißt für uns, dass wir unseren Landwirten nicht nur vor Ort zur Seite stehen, sondern auch jederzeit per App, E-Mail, Telefon oder Videochat.

| Forschungs- & Entwicklungskennzahlen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | +/– | ||||
| F&E-Mitarbeiter 1 | ø | 2.073 | 2.053 | 1,0% | ||
| Anteil F&E-Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft | in % | 36,3 | 37,0 | – | ||
| F&E-Aufwand | 236,1 | 205,6 | 14,8% | |||
| F&E-Quote 2 | in % | 18,4 | 18,5 | – | ||
| Sortenzulassungen | 484 | 464 | 4,3% | |||
1 Durchschnittliche Mitarbeiterzahlen
2 In % vom Umsatz
Im Geschäftsjahr 2019/2020 betrug der Aufwand für Forschung & Entwicklung 236,1 (205,6) Mio. €. Die Zahl der weltweiten Sortenzulassungen stieg auf 484 (464) – ein starker Beleg für die Innovationskraft von KWS. Das neue Segment Gemüse verzeichnete im Berichtsjahr 18 Sortenzulassungen.
Nach rund drei Jahren Planung und Bauzeit haben wir im Juni 2020 ein neues Laborgebäude am Standort Einbeck fertiggestellt. Mit dem geplanten Ausbau unserer F&E-Aktivitäten geht der Bedarf an zusätzlichen Laborkapazitäten einher, sodass ein Neubau erforderlich wurde. Das dreistöckige Laborund Bürogebäude verfügt über 2.350 Quadratmeter Laborfläche und bietet hochmoderne Arbeitsplätze für rund 200 Mitarbeiter. Das Investitionsvolumen für den Neubau lag bei rund 20 Mio. €.
Das Gebäude ist besonders energieeffizient, es benötigt nur 55% der Energie eines Referenzbaus und erfüllt somit den KfW-55-Standard, der deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht.
GENECTIVE ist ein Joint Venture von KWS und dem französischen Pflanzenzüchtungsunternehmen Limagrain. Aufgabe des Unternehmens ist die
Entwicklung eigener gentechnischer Merkmale für Maissorten. Um dies maßgeblich voranzutreiben, haben wir zusammen mit Limagrain entschieden, das Joint Venture vollständig in die USA überzusiedeln und mit eigenen Forschungskapazitäten zu stärken. Bisher befand sich der Sitz mit den wichtigsten Managementfunktionen in Paris. Seit diesem Berichtsjahr werden somit die Aktivitäten zentral am neuen GENECTIVE Hauptsitz in Champaign, Illinois, zusammengefasst.
Darüber hinaus konnten wir das US-Biotechnologie-Unternehmen AgBiome als Partner gewinnen. AgBiome ist eines der weltweit führenden Unternehmen für die Entwicklung von Resistenzmerkmalen und bietet biologische, aber auch gentechnische Lösungen für den Pflanzenschutz an. Mit der strategischen Partnerschaft sollen die Kräfte beider Unternehmen gebündelt und die Identifizierung, Entwicklung sowie Kommerzialisierung von Lösungen zur Insektenkontrolle intensiviert werden.
Im Zuckerrübenanbau ist die Blattgesundheit von großer Bedeutung. Nur ein gesunder Blattapparat kann in vollem Umfang Sonnenenergie in Rübenertrag und Zuckergehalt umsetzen. Cercospora ist die Blattkrankheit, die am weitesten verbreitet ist und die höchsten Ertragsausfälle verursachen kann. Die Bedeutung von Cercospora hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen, während gleichzeitig die Einsatzmöglichkeiten von effektiv wirksamen Fungiziden weiter abnehmen.
Bisherige Sorten mit der klassischen Cercospora-Toleranz zeigten eine ausreichende Widerstandskraft gegen Cercospora, enttäuschten aber oft im Ertrag. Mit der Entdeckung und Erschließung von neuen Cercospora-Resistenzquellen ist es den KWS Züchtern erstmals gelungen, Zuckerrübensorten der nächsten Generation zu entwickeln, die sowohl eine hohe Widerstandskraft gegenüber Cercospora als auch eine verbesserte Ertragsleistung aufweisen. Höhere und stabilere Erträge, gesteigerte Zuckergehalte und in vielen Fällen ein Potenzial zur Reduktion des Fungizideinsatzes ermöglichen den von Cercospora betroffenen Regionen eine nachhaltige, umweltschonende und wirtschaftliche Zuckerrübenproduktion. In Italien, dem Land mit dem höchsten Cercospora-Befallsdruck in Europa, waren in der zurückliegenden Saison bereits zwei der neuen Zuckerrübensorten im Probeanbau. In vielen weiteren Ländern befinden sich diese in den offiziellen Prüfungen und sollen in der nächsten Saison zur Verfügung stehen.
Mit rund sechs Millionen Hektar Anbaufläche gehört Argentinien zusammen mit Nordamerika, China und Brasilien und Europa inzwischen zu den wichtigsten Maisanbauregionen weltweit. Die Anbauflächen des Landes unterscheiden sich allerdings stark hinsichtlich ihrer Anforderungen an die Züchtung. Die Gebiete im nördlichen argentinischen "Corn-Belt" erfordern beispielsweise eine deutlich spätere Aussaat und weisen einen weit höheren Krankheitsdruck auf als die südöstlicheren Regionen in der Provinz Buenos Aires. Die Materialentwicklung im
KWS Züchtungsprogramm war bis vor zwei Jahren ausschließlich auf die Bedingungen des Marktes mit früherer Aussaat ausgerichtet. Inzwischen verfügen wir über ein neues Züchtungsprogramm in Argentinien, das nicht nur speziell die Anforderungen der nördlicheren Regionen des Landes adressiert, sondern auch eine gute Brücke zwischen unseren tropischen und gemäßigten Züchtungsprogrammen darstellt. Über das Programm wird in den kommenden Jahren auch das krankheitsresistentere Züchtungsmaterial des tropischen Bereichs in unsere nicht-tropischen Züchtungsprogramme einfließen. Auf diese Weise wollen wir die Diversität unseres globalen Züchtungsmaterials stärken und so unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
Das Züchtungsprogramm für die zweite Aussaat startete vor zwei Jahren mit einer Teststation in der zentral in Argentinien gelegenen Provinz Cordóba. Seitdem konnten mehrere erfolgversprechende und krankheitsresistente Linien selektiert werden, und die ersten Hybriden stehen in den Leistungsprüfungen. Wir erwarten, dass die ersten wettbewerbsfähigen Sorten ab der Verkaufssaison 2021 für dieses wichtige Segment zur Verfügung stehen.
Vor etwa zehn Jahren haben wir beschlossen, unsere Getreideaktivitäten auf den nordamerikanischen Markt auszuweiten. Heute verfügen wir in den USA über ein eigenes Züchtungsprogramm für "Soft Red" Winterweizen – einen relativ proteinarmen Weizen, der vorwiegend zur Herstellung von Keksen und Kuchen verwendet wird. Dabei haben wir unsere Aktivitäten auf die Regionen des Mittleren Westens fokussiert, obwohl sich hier das größte Anbaugebiet der USA für Soja und Mais befindet. Mit Weizen können wir den Landwirten eine wichtige Kulturart für den Fruchtwechsel anbieten. Die ersten Sorten sind bereits auf dem Markt und wir arbeiten weiter intensiv daran, unsere Produktpipeline auszuweiten.

Pflanzen müssen möglichst gut an die Anforderungen der jeweiligen Umgebung angepasst sein. In unseren Gewächshäusern prüfen wir die Entwicklung des Züchtungsmaterials bei unterschiedlichen Wetter- und Klimabedingungen – so wie hier am Standort in Thriplow, Großbritannien.
In Kanada steht die Roggenzüchtung im Blickpunkt unserer Anstrengungen. Die Anbauregionen erfordern eine besondere Winterhärte sowie die Anpassung an kurze Sommer. Es zeigte sich, dass unser europäisches Saatgut sehr gut an diese Bedingungen angepasst ist. Wir konnten bereits 2015 die ersten konkurrenzfähigen Hybridsorten auf den kanadischen Markt bringen und verfügen heute über eine breite Produktpipeline. In weiteren Schritten entwickeln wir spezielle Hybriden, die neben einer guten Anpassung an die klimatischen Bedingungen auch eine effektive Mutterkorn- sowie Fusarium-Resistenz bieten.
Nach der Übernahme von Pop Vriend Seeds zum 1. Juli 2019 wurden im Geschäftsjahr 2019/2020 erste Projekte in der Zusammenarbeit der Züchtungsteams beider Unternehmen initiiert. Im Vordergrund stehen hierbei Fruchtarten aus dem Portfolio von Pop Vriend Seeds wie Spinat, Rote Beete und Mangold. Gleichzeitig haben wir im Berichtsjahr die Weichen für den Aufbau eines internationalen Züchtungsprogramms für die weltweit wichtigsten
Gemüsearten Tomaten, Paprika, Gurken, Melonen und Wassermelonen gestellt. Dazu zählen die Einstellung erster Mitarbeiter im Bereich Forschung & Entwicklung sowie die Inbetriebnahme einer Zuchtstation in der spanischen Provinz Almería – einem der größten Gemüseanbaugebiete Westeuropas. Weitere Zuchtstationen in Spanien, Mexiko und Brasilien sind in Planung.
In Almeria haben wir begonnen, einlizenziertes genetisches Material zu testen. Um unseren Zugang zu genetischem Material für Züchtungszwecke zu erweitern, sind wir im Berichtsjahr der International Licensing Platform Vegetable (ILP), einem Zusammenschluss von Unternehmen in der Gemüsezüchtung, beigetreten. Die Mitgliedsunternehmen der ILP gewähren sich gegenseitig Zugang zu genetischem Material und entsprechenden Patenten zu fairen Bedingungen und Kosten.
Damit haben wir im ersten Jahr seit Gründung der neuen Geschäftseinheit Gemüse erste wichtige Meilensteine in der Umsetzung unserer Strategie erreicht – weitere werden folgen.
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen blieben für die KWS Gruppe bis zum Jahreswechsel vergleichbar zum Vorjahreszeitraum. Die Weltwirtschaft wuchs weiterhin nur langsam. In den USA hat sich die konjunkturelle Dynamik im zweiten Halbjahr 2019 kaum verändert. Im Euroraum war das Expansionstempo unter anderem aufgrund der Unsicherheiten über den Austritt Großbritanniens aus der EU gedämpft. Ebenso verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Während in Brasilien, Russland und vielen asiatischen Ländern die Konjunktur anzog, vertiefte sich die Rezession in Argentinien und der Türkei weiter. Hier wirkte sich auch die Schwäche der lokalen Währungen für KWS negativ im Umsatz aus.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie hielt die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 in Atem. Zunächst war vor allem der asiatische Raum betroffen. In China ging die gesamtwirtschaftliche Aktivität deutlich zurück. Ab Ende Februar breitete sich das Coronavirus auch in Europa und den USA aus, sodass zum Teil drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen wurden. Zahlreiche Länder haben ihre Grenzen für den Personenverkehr geschlossen und den Luftverkehr eingestellt. Dies schränkte die wirtschaftliche Aktivität erheblich ein. Die Wirtschaftspolitik legte in der Folge Programme zur Unterstützung der betroffenen Unternehmen und Sektoren auf. Die Zentralbanken haben mit expansiven Maßnahmen reagiert.
Trotz dieser Rahmenbedingungen ist es der KWS Gruppe gelungen, Landwirte rechtzeitig zur Frühjahrsaussaat mit Saatgut zu versorgen. Der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat für KWS oberste Priorität. Wir haben daher bereits frühzeitig an allen Standorten weltweit Maßnahmen getroffen, die sich an den Empfehlungen und Anordnungen der nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden orientieren bzw. über diese hinausgehen. Gleichzeitig haben wir alle wesentlichen Produktions- und Logistikprozesse aufrechterhalten, um die Versorgung der Landwirtschaft mit Saatgut in dieser kritischen Phase zu gewährleisten.
Der Agrarsektor hatte im Geschäftsjahr 2019/2020 auch abseits der Corona-Pandemie weiterhin mit herausfordernden Rahmenbedingungen zu kämpfen. Anhaltend hohe Lagerbestände, regulatorische Eingriffe und erneute Wetteranomalien machten vielen Landwirten zu schaffen. Der Ackerbau blieb bei vergleichsweise niedrigen Agrarrohstoffpreisen stellenweise defizitär. Während der Zuckerpreis im Vorjahresvergleich moderat anstieg, blieben die Preise für einige Feldfrüchte, wie Mais und Weizen, teils deutlich hinter dem Vorjahr zurück.
Vergleich der tatsächlichen mit der prognostizierten Geschäftsentwicklung der KWS Gruppe Im Jahresverlauf ergaben sich keine wesentlichen Änderungen unserer Einschätzung für das Gesamtjahr. So präzisierten wir lediglich im Halbjahresfinanzbericht 2019/2020, dass die Prognose für die EBIT-Marge von 11,0 bis 13,0% Effekte im Rahmen der abgeschlossenen Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds unberücksichtigt lässt. In der Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2019/2020 konkretisierten wir unseren Ausblick dahingehend, dass wir eine EBIT-Marge im oberen Bereich der Prognose erwarteten.
Der Konzernumsatz der KWS Gruppe stieg um rund 15% auf 1.282,6 Mio. € und lag damit oberhalb der Prognosebandbreite von 8 bis 12%. Die Abweichung von der Prognose ist im Wesentlichen durch einen besser als erwartet ausgefallenen Geschäftsverlauf im vierten Geschäftsquartal insbesondere im Segment Zuckerrüben zurückzuführen. Die F&E-Quote erreichte 18,4% und lag somit im Rahmen der Prognosebandbreite von 17 bis 19%.
| Ergebnisse 2018/2019 |
Prognose für 2019/2020 |
Unterjährige Anpassungen der Prognose | Ergebnisse 2019/2020 |
|||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäfts bericht 2018/2019 |
Q1-Quartals mitteilung |
Halbjahres finanzbericht |
9M-Quartals mitteilung |
|||
| Umsatz | 1.113 Mio. €; | 8–12% | – | – | im oberen Bereich der Prognose |
1.283 Mio. €; 15,2% |
| F&E-Quote | 18,5% | 17–19% | – | – | – | 18,4% |
| EBIT-Marge | 13,5% | 11–13% | – | Präzisierung der Prognose (ohne Effekte der Kaufpreis allokation für Pop Vriend Seeds) |
im oberen Bereich der präzisierten Prognose |
13,3% |
Die EBIT-Marge (vor Berücksichtigung der Effekte im Rahmen der abgeschlossenen Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds) von 13,3% lag am oberen Rand der im Halbjahresfinanzbericht 2019/2020 sowie in der Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2019/2020 präzisierten Prognose.
Im Segment Mais wird der überwiegende Teil des Umsatzes in der zweiten Hälfte unseres Geschäftsjahres (Januar bis Juni) während der Frühjahrsaussaat auf der Nordhalbkugel erwirtschaftet. Der geringere Teil der Erlöse wird in den ersten beiden Quartalen in Südamerika erzielt.
Umsatz und EBIT-Marge lagen im Segment Mais wie prognostiziert leicht über dem Vorjahresniveau.
Für das Segment Zuckerrüben liegt die Hauptverkaufssaison in der zweiten Hälfte unseres Geschäftsjahres (Januar bis Juni). Erneut gehörten unsere hochqualitativen Zuckerrübensorten zu den leistungsstärksten der Branche. Zudem konnte der Geschäftsbereich vor allem von der erfolgreichen Einführung unseres CONVISO®
SMART-Sortenportfolios profitieren. Die Anbauflächen entwickelten sich insgesamt leicht rückläufig. Dennoch verzeichneten wir insbesondere in Osteuropa und Nordamerika einen Umsatzanstieg. Der Umsatz des Segments entwickelte sich mit einem Anstieg von 6,6% positiv im Rahmen der Segmentprognose ("leichter Umsatzanstieg"). Die EBIT-Marge im Segment Zuckerrüben erreichte 34,6% und lag damit wie erwartet unter dem Vorjahr, das von einem positiven Sondereffekt aus dem Verkauf des Kartoffelgeschäfts beeinflusst worden war.
Jedes Jahr bestimmt die Herbstaussaat die wesentlichen Trends für die Geschäftsentwicklung des Segments Getreide. Die dabei entscheidende Kulturart ist Hybridroggen, dessen Saatgutumsätze unsere Umsatz- und Ertragslage im Segment maßgeblich beeinflussen. Im Berichtsjahr stieg der Umsatz wie in der Quartalsmitteilung zum dritten Quartal 2019/2020 prognostiziert – vor allem aufgrund des starken Wachstums bei Hybridroggensaatgut – deutlich um 11,9% an. Ursprünglich war für das Segment ein leichtes Umsatzwachstum erwartet worden. Die EBIT-Marge lag geringfügig besser als ursprünglich erwartet mit 13,8% leicht über dem Vorjahresniveau.
1 Inkl. at equity bilanzierter Unternehmen. Details zur Geschäftsentwicklung der Segmente sowie deren konjunkturellem Umfeld finden sich in den Segmentberichten.
Das Segment Gemüse, in das die Geschäftsaktivitäten des zum 1. Juli 2019 erworbenen Gemüsesaatgut-Produzenten Pop Vriend Seeds einbezogen werden, zeichnet eine geringe Saisonalität des Geschäftsverlaufs aus. Das Geschäft profitierte im Berichtsjahr von der hohen Nachfrage nach Spinatsaatgut in Nordamerika. Darüber hinaus konnte eine zunehmende Dynamik in Europa bei Verkäufen von Spinat- und Bohnensaatgut verzeichnet werden. Der Umsatz des Segments entwickelte sich mit 83,5 Mio. € wie erwartet. Das Segmentergebnis (vor akquisitionsbedingten Effekten) erreichte 25,5 Mio. €, die entsprechende Ergebnismarge von 30,5% lag damit im Rahmen der im Halbjahresfinanzbericht 2019/2020 präzisierten Prognose. Unter Berücksichtigung der
Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation aus dem Verkauf der übernommenen, zum Fair Value neu bewerteten Vorräte (–11,1 Mio. €) sowie Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte (–21,9 Mio. €) lag das Segmentergebnis bei –7,5 Mio. €.
Im Segment Corporate entwickelte sich der Umsatz erwartungsgemäß. Das Segment-EBIT lag mit –104,6 Mio. € aufgrund von Mehraufwendungen im Rahmen unseres Reorganisationsprojekts ONEGLOBE, höherer Aufwendungen für zentrale F&E-Aktivitäten sowie geringerer Erträge aus Währungssicherungsinstrumenten unter dem Vorjahreswert und unterhalb der Segmentprognose ("auf Vorjahresniveau").
Eine ausgewogene Fruchtfolge stellt ein zentrales Instrument im Ackerbau dar: sie verbessert die Erträge, vermindert den Krankheitsdruck und wirkt sich positiv auf das Nährstoffverhältnis im Boden aus.

Der Umsatz der KWS Gruppe ist im Berichtsjahr deutlich auf 1.282,6 Mio. € nach 1.113,3 Mio. € im Vorjahreszeitraum angestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 15,2%. Belastend wirkten sich im Umsatz negative Währungseffekte in Höhe von –2,4% aus – im Wesentlichen bedingt durch die Abwertung des brasilianischen Real und des argentinischen Peso gegenüber dem Euro.
Im Segment Mais wirkte sich vor allem ein wachsendes Saatgutgeschäft in Südamerika und Europa positiv auf den Umsatz aus. Das Segment Zuckerrüben verzeichnete einen Umsatzanstieg insbesondere durch Wachstum in Osteuropa. Im Segment Getreide stieg der Umsatz durch einen höheren Absatz von Saatgut für Roggen deutlich an. Das Segment Gemüse erzielte einen Umsatz von 83,5 Mio. €, im Wesentlichen mit Spinat- und Bohnensaatgut.
Die Segmente Mais und Zuckerrüben hatten mit 39,9% bzw. 38,3% jeweils einen wesentlichen Anteil am Gesamtumsatz. Das Segment Getreide konnte seinen Anteil aufgrund des starken Wachstums mit 14,9% nahezu verteidigen (Vorjahr: 15,3%). Das
neue Geschäftssegment Gemüse erreichte einen Anteil am Gesamtumsatz von 6,5%.
Der regionale Schwerpunkt unseres Geschäfts lag mit 63,4% in Europa (davon Deutschland: 18,7%), die Umsätze in Nord- und Südamerika machten 29,5% unseres Gesamtumsatzes aus. Die Erlöse unserer nordamerikanischen und chinesischen at equity konsolidierten Gesellschaften finden nur auf Segmentebene Berücksichtigung (vgl. Segmentberichterstattung ab Seite 43).
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) der KWS Gruppe erhöhte sich im Geschäftsjahr 2019/2020 um 12,9% auf 225,5 (199,7) Mio. €. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Wesentlichen aufgrund von Sondereffekten auf 137,4 (150,0) Mio. € zurück. Im Vorjahr hatten sich Erträge aus der Veräußerung von Anteilen an der KWS Potato B.V. sowie aus dem Forderungsmanagement positiv ausgewirkt. Gleichzeitig belasteten im Berichtsjahr Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds in Höhe von –21,9 Mio. € das EBIT.
| in Mio. € | 2019/2020 | 2018/2019 | +/– | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.282,6 | 1.113,3 | 15,2% | ||
| EBITDA | 225,5 | 199,7 | 12,9% | ||
| EBIT | 137,4 | 150,0 | –8,4% | ||
| Finanzergebnis | –7,8 | –5,5 | – | ||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 129,5 | 144,5 | –10,4% | ||
| Steuern | 34,3 | 40,4 | –15,1% | ||
| Jahresüberschuss | 95,2 | 104,0 | –8,4% | ||
| Ergebnis je Aktie | in € | 2,89 | 3,15 | –8,4% | |
| EBIT-Marge | in % | 10,7 | 13,5 | – | |

1 Ohne Umsätze unserer at equity bilanzierten Gesellschaften
Die EBIT-Marge erreichte einen Wert von 10,7% nach 13,5% im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Pop Vriend Seeds aus dem Verkauf der übernommenen, zum Fair Value neu bewerteten Vorräte (–11,1 Mio. €) sowie Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte (–21,9 Mio. €) lag die EBIT-Marge bei 13,3%. Die Herstellungskosten der KWS Gruppe stiegen im Berichtsjahr um rund 20% auf 549,9 (458,5) Mio. €, was einer Herstellungskostenquote von 42,9 (41,2)% entspricht. Der Anstieg der Quote gegenüber dem Vorjahreswert ist im Wesentlichen auf höhere Herstellungskostenquoten im Segment Gemüse (inkl. Effekten aus Kaufpreisallokation für Pop Vriend Seeds) und im Segment Zuckerrüben zurückzuführen. Die Ausweitung der Forschungs- & Entwicklungsaufwendungen auf 236,1 (205,6) Mio. € als Investition in die Zukunft setzte sich planmäßig fort, die F&E-Quote blieb mit 18,4% nahezu unverändert (18,5%). Die Verwaltungskosten stiegen im Wesentlichen durch Mehraufwendungen im Rahmen unseres Reorganisationsprojekts ONE-GLOBE sowie aufgrund gestiegener IT-Aufwendungen (aufwandswirksame Zunahme von Cloud-basierten IT-Anwendungen) auf 129,5 (115,4) Mio. €. Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ging unter anderem aufgrund positiver Einmaleffekte
im Vorjahr (Veräußerung von Anteilen an der KWS Potato B.V. sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen) deutlich auf 19,1 (38,0) Mio. € zurück. Detailerläuterungen zu den zugehörigen Einzelpositionen sind im Anhang auf Seite 121 zu finden.
Unser Finanzergebnis setzt sich aus den Beiträgen des Beteiligungsergebnisses und des Zinsergebnisses zusammen. Bestandteil des Beteiligungsergebnisses wiederum ist das Ergebnis aus at equity bilanzierten Finanzanlagen, das leicht auf 10,8 (9,4) Mio. € anstieg. Das Zinsergebnis verringerte sich insbesondere aufgrund eines höheren Verschuldungsgrades auf –18,6 (–15,0) Mio. €. Somit lag das Finanzergebnis insgesamt bei –7,8 (–5,5) Mio. €. Mit 129,5 (144,5) Mio. € ging das Ergebnis vor Steuern (EBT) um rund 10% zurück. Infolgedessen sanken die Ertragsteuern auf 34,3 (40,4) Mio. € und führten zu einer Steuerquote von 26,5 (28,0)%. Insgesamt erzielte die KWS Gruppe im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 95,2 (104,0) Mio. €, dies entspricht einem Rückgang um 8,4%. Daraus ergab sich bei 33.000.000 Stückaktien ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 2,89 (3,15) €.
Ausgewählte Kennzahlen zur Finanzlage
| in Mio. € | 2019/2020 | 2018/20191 | +/– |
|---|---|---|---|
| Finanzmittelfonds | 119,7 | 159,8 | –25,1% |
| Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit | 136,2 | 85,6 | 59,1% |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –499,9 | –91,3 | 447,5% |
| Freier Cashflow | –363,7 | –5,6 | – |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –82,5 | 387,8 | – |
1 VJ angepasst
Die Finanzkraft der KWS Gruppe zu sichern, profitables Wachstum zu ermöglichen und dabei die Unabhängigkeit zu wahren sind die elementaren Aufgaben unseres Finanzmanagements. Dies gewährleisten wir unter anderem durch eine umfassende Liquiditätsplanung, die Überwachung der Zahlungsströme sowie die Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken. Die wesentlichen Finanzierungsinstrumente des Konzerns umfassten im Geschäftsjahr 2019/2020 neben einer syndizierten Kreditlinie insbesondere Schuldscheine sowie bilaterale Kreditvereinbarungen (Commercial Papers) mit unterschiedlichen Laufzeiten und Konditionen.
Am 26. Juni 2020 hat die Europäische Investitionsbank (EIB) der KWS ein Darlehen im Volumen von 200 Mio. € mit einer Laufzeit von zwölf Jahren zur Verfügung gestellt. Davon hat die KWS am 13. Juli 2020 einen Teil in Höhe von 50 Mio. € mit der gleichen Laufzeit in Anspruch genommen. Die von der EIB bereitgestellten Gelder sind gezielt für KWS' Forschung & Entwicklung in der EU vorgesehen. Damit wird die Finanzierung von Forschungs- & Entwicklungskosten für die nächsten Jahre sichergestellt und weiteres Engagement von KWS für innovative und klimabewusste Landwirtschaft unterstützt. Das Fälligkeitsprofil des Konzerns weist eine breite Streuung auf mit einem hohen Anteil mittel- und langfristiger Finanzierungen. Zur Sicherung des
Wachstums der KWS ziehen wir in Ausnahmefällen auch eine Kapitalerhöhung in Betracht.
Insbesondere aufgrund des Anstiegs im Ergebnis vor Abschreibungen sowie einer deutlich geringeren Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stieg der operative Cashflow auf 136,2 (85,6) Mio. €.
Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 "Leasingverhältnisse" und der erhöhten Finanzierungstätigkeit der KWS Gruppe der letzten Jahre wurde die Darstellung der Kapitalflussrechnung hinsichtlich Zinseinnahmen und Zinsausgaben geändert. Die Zinseinnahmen werden im Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit, die Zinsausgaben im Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst.
Im Geschäftsjahr 2019/2020 belief sich der Cashflow aus der Investitionstätigkeit auf –499,9 (–91,3) Mio. €. Mit knapp 400 Mio. € war der Erwerb von Pop Vriend Seeds wesentlicher Treiber des deutlichen Anstiegs gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus folgte unsere Investitionstätigkeit im Berichtsjahr unseren langfristigen Wachstumsplanungen mit Fokus auf der Errichtung und Erweiterung von Produktions-, Forschungs- & Entwicklungskapazitäten. Die Ausweitung der Zuckerrübensaatgutproduktion am Standort Einbeck
wurde plangemäß fortgesetzt. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 40 Mio. € wird im laufenden Geschäftsjahr abgeschlossen. Im Segment Mais lag der Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit auf der Erweiterung von Produktionsund Aufbereitungsanlagen in Brasilien und Argentinien, die wir im August 2019 mit der Inbetriebnahme der neuen Anlagen erfolgreich abschließen konnten. Im Segment Getreide standen die Erweiterung und Modernisierung von Zuchtstationen und Produktionsanlagen weiterhin im Fokus. Segmentübergreifend wurde in die Fertigstellung des neuen Forschungsgebäudes in Einbeck investiert und der neue Standort in Berlin ausgestattet. Insgesamt beliefen sich die Investitionen im Geschäftsjahr 2019/2020 auf
108,0 (96,6) Mio. €. Abschreibungen erhöhten sich im Berichtsjahr deutlich auf 88,2 (49,7) Mio. €, wesentlicher Grund hierfür waren die Abschreibungen im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Pop Vriend Seeds. Darüber hinaus hatte auch der neu anzuwendende IFRS 16 Einfluss auf die Höhe der Abschreibungen.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit –82,5 (387,8) Mio. € deutlich unter dem Wert des Vorjahres, der die Kapitalaufnahme im Kontext der Übernahme von Pop Vriend Seeds als Brückenfinanzierung beinhaltete. Zum Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 ging der Finanzmittelfonds der KWS Gruppe auf 119,7 (159,8) Mio. € zurück.

1 Ohne Investitionen unserer at equity bilanzierten Gesellschaften
| Verkürzte Bilanz | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| ------------------ | -- | -- | -- | -- | -- |
| in Mio. € | 30.06.2020 | 30.06.2019 | +/– |
|---|---|---|---|
| Aktiva | |||
| Langfristige Vermögenswerte | 1.273,7 | 760,5 | 67,5% |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 961,3 | 1.346,8 | –28,6% |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0,4 | 7,6 | – |
| Passiva | |||
| Eigenkapital | 994,5 | 963,5 | 3,2% |
| Langfristiges Fremdkapital | 795,5 | 364,4 | 118,3% |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 445,5 | 785,3 | –43,3% |
| Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten | 0,0 | 1,8 | – |
| Bilanzsumme | 2.235,5 | 2.115,0 | 5,7% |
Die Bilanz der KWS Gruppe ist von unserem saisonalen Geschäftsverlauf geprägt. Insbesondere im Bereich des Working Capital ergeben sich im Jahresverlauf regelmäßig Bilanzpositionen, die sich von den korrespondierenden Werten des Bilanzstichtags deutlich unterscheiden.
Zum Stichtag 30. Juni 2019 belief sich die Bilanzsumme auf 2.235,5 (2.115,0) Mio. €. Die langfristigen Vermögenswerte stiegen vor allem aufgrund der Akquisition des niederländischen Gemüsesaatgutproduzenten Pop Vriend Seeds sowie planmäßiger Investitionen in neue Produktionsanlagen und den Ausbau von Forschungs- & Entwicklungskapazitäten auf 1.273,7 (760,5) Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen insbesondere akquisitionsbedingt sowie im Zuge der Geschäftsausweitung in Südamerika sowie in Osteuropa deutlich an, sie betrugen 432,6 Mio. € nach 402,1 Mio. €
im Vorjahreszeitraum. Die Vorräte erhöhten sich ebenfalls deutlich auf 214,0 (177,3) Mio. €. Wesentlicher Grund neben der Übernahme war eine hohe Ernte im Rahmen der Saatgutvermehrung. Zum Bilanzstichtag betrugen die kurzfristigen Vermögenswerte insgesamt 961,3 (1.346,8) Mio. €. Im Vorjahr war hier kurzfristiges Fremdkapital zur Brückenfinanzierung der Akquisition von Pop Vriend Seeds enthalten gewesen. Die Nettoverschuldung blieb mit 495,5 (497,9) Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres.
Das Eigenkapital erhöhte sich im Wesentlichen aufgrund des Jahresüberschusses auf 994,5 (963,5) Mio. €. Das langfristige Fremdkapital stieg im Zuge der Aufnahme von Schuldscheinen für die Finanzierung der Akquisition von Pop Vriend Seeds auf 795,5 (364,4) Mio. €. Die Eigenkapitalquote blieb mit 44,5 (45,5)% nahezu unverändert.
Der Konzernabschluss der KWS Gruppe folgt den Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS). Die Darstellung der Segmente im Lagebericht orientiert sich an der internen Unternehmenssteuerung in Übereinstimmung mit DRS 20. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass wir die Erlöse und Aufwendungen unserer at equity bilanzierten Unternehmen gemäß IFRS 11 nicht im Rahmen der Gesamtergebnisrechnung ausweisen. Der Umsatz und das EBIT der KWS Gruppe fallen somit niedriger aus als in der Summe der Segmente. Die Ergebnisbeiträge der at equity bilanzierten Gesellschaften fließen stattdessen in das Finanzergebnis. In den Segmentberichten werden die At-equity-Gesellschaften gemäß der internen Unternehmenssteuerung quotal berücksichtigt.
Der Unterschied zur Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe ist in der Überleitungstabelle für einige zentrale Größen zusammengefasst:

| in Mio. € | Segmente | Überleitung | KWS Gruppe | |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.546,8 | –264,3 | 1.282,6 | |
| EBIT | 151,3 | –14,0 | 137,4 | |
| Mitarbeiterzahl | Ø | 6.179 | –470 | 5.709 |
| Investitionen | 113,4 | –5,4 | 108,0 | |
| Bilanzsumme | 2.348,9 | –113,4 | 2.235,5 | |
Die Überleitung von der Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe zur Berichterstattung nach Segmenten im Geschäftsjahr 2019/2020 wird durch unsere at equity bilanzierten Gesellschaften im
nordamerikanischen und chinesischen Maismarkt bestimmt. Dies gilt für alle Kennzahlen der oben aufgeführten Tabelle, wobei die wesentlichen Einflüsse aus Nordamerika stammen.
| Kennzahlen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 2019/2020 | 2018/2019 | +/– | ||
| Umsatz | 775,7 | 739,0 | 5,0% | ||
| EBIT | 67,1 | 57,9 | 15,9% | ||
| EBIT-Marge | in % | 8,6 | 7,8 | – | |
| Investitionen | 30,9 | 27,2 | 13,6% | ||
| Capital Employed (Ø) | 744,2 | 750,2 | –0,8% | ||
| ROCE (Ø) | in % | 9,0 | 7,7 | – | |
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Segment Mais waren in den wesentlichen Anbauregionen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während in der für KWS wichtigen Region Europa und Mittlerer Osten/Afrika weitgehend stabile Anbaubedingungen herrschten, war der US-Markt von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Der deutlich gesunkene Erdölpreis sowie ein geringerer Treibstoffverbrauch belasteten insbesondere die wirtschaftliche Attraktivität des Maisanbaus für die Herstellung von Ethanol-Biokraftstoff. Der Preis für US-Mais erreichte in diesem Kontext ein Mehrjahrestief.
In Brasilien hingegen boten eine steigende Inlandsnachfrage nach Futtermitteln und hohe Verkaufspreise für Mais vorteilhafte Marktbedingungen. Staatliche Anreize für Investitionen in die Landwirtschaft trugen darüber hinaus zu einem positiven Geschäftsklima bei. In Argentinien belasteten dagegen höhere Exportsteuern und strenge Restriktionen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie das Marktumfeld.
In China führte zum Jahresbeginn 2020 ein umfassender pandemiebedingter Lockdown zu temporären erheblichen Einschränkungen der Wirtschaftstätigkeit. Die schrittweise Lockerung der Maßnahmen im März 2020 ermöglichte jedoch rechtzeitig zum Saisonbeginn die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs unseres Joint Ventures KENFENG/KWS in der Provinz Heilongjiang.
Das Segment Mais verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzzuwachs von 5,0% auf 775,7 (739,0) Mio. €. Der Umsatzanstieg ist vor allem auf einen erfreulichen Geschäftsverlauf in Europa und Südamerika zurückzuführen. In Europa verzeichneten wir einen deutlichen Umsatzanstieg. Positiv entwickelten sich dabei die Umsätze in Frankreich, Ost-, Südost- und Südeuropa, während wir in Deutschland und einigen nordeuropäischen Märkten aufgrund verstärkter Wettbewerbsaktivitäten Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. Mit der kontinuierlichen Einführung neuer Hybridsorten wollen wir unsere Marktposition in Europa weiter festigen. Das größte Wachstumspotenzial sehen wir in Ost- und Südosteuropa.
In Brasilien haben wir unser Geschäftsvolumen nach der erfolgreichen Einführung leistungsstarker Hybridmais-Sorten deutlich ausgeweitet und Marktanteile gewonnen. Auch bei Saatgut für Sojabohnen konnten wir deutliches Wachstum erzielen. Die anhaltende Abwertung des brasilianischen Reals gegenüber dem Euro wirkte sich dagegen belastend auf das Umsatzwachstum aus. Auch in Argentinien verzeichneten wir ein deutliches Mengenwachstum, teilweise kompensiert durch die Abwertung des argentinischen Peso gegenüber dem Euro. Argentinien wurde im Berichtsjahr weiterhin als Hochinflationsland eingestuft, sodass wir erneut IAS 29 "Rechnungslegung in Hochinflationsländern" angewendet haben, um Inflationseffekte zu kompensieren.
In Nordamerika lag der Umsatz unseres 50 : 50- Joint-Ventures AgReliant auf Vorjahresniveau, das Geschäft mit Saatgut für Mais und Sojabohnen entwickelte sich aufgrund der pandemiebedingten Verwerfungen an den Rohstoffmärkten leicht rückläufig. Positiv wirkten sich dagegen Währungseffekte aus der Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro aus.
In China entwickelte sich unser Geschäft in einem herausfordernden Umfeld positiv. Während der Umsatz in unserem chinesischen Joint Venture KENFENG/KWS deutlich anstieg, verzeichneten wir jedoch sinkende Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft mit Dritten.
Das Segmentergebnis stieg um 15,9% auf 67,1 (57,9) Mio. €. Hierbei wirkte sich insbesondere die deutliche operative Verbesserung in Südamerika aus. In Nordamerika und Europa verzeichneten wir eine stabile Ergebnissituation. Die EBIT-Marge des Segments stieg von 7,8% auf 8,6%.
Die Investitionen des Segments betrugen im Berichtsjahr 30,9 (27,2) Mio. €. Der Schwerpunkt lag auf der Erweiterung von Produktions- und Aufbereitungsanlagen in Brasilien und Argentinien, um ausreichende Kapazitäten für den erwarteten Anstieg der Saatgutnachfrage in diesen wichtigen Märkten aufzubauen. Mit der Fertigstellung haben wir die Verarbeitungskapazitäten in beiden Ländern etwa verdoppelt.

| Kennzahlen | ||||
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 2019/2020 | 2018/2019 | +/– | |
| Umsatz | 491,8 | 461,2 | 6,6% | |
| EBIT | 170,1 | 179,6 | –5,3% | |
| EBIT-Marge | in % | 34,6 | 38,9 | – |
| Investitionen | 32,3 | 34,9 | –7,4% | |
| Capital Employed (Ø) | 349,5 | 300,0 | 16,5% | |
| ROCE (Ø) | in % | 48,7 | 59,9 | – |
Während die Anbauflächen für Zuckerrüben in den USA erneut leicht ausgeweitet wurden, führten in Europa insbesondere die Verringerung von Produktionskapazitäten für Zucker sowie Einschränkungen bei der Verwendung von Insektiziden zu einem leichten Rückgang. Insgesamt reduzierte sich die weltweite Anbaufläche um rund 5% gegenüber dem Vorjahr. Die Preise für Roh- und Weißzucker zeigten sich im Verlauf des Geschäftsjahres volatil. Nach einem deutlichen Anstieg zu Beginn des Jahres 2020 fielen die Zuckerpreise bis zum Stichtag vor allem coronabedingt wieder auf Vorjahresniveau.
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie waren für die Branche vielfältig. Auf der einen Seite stieg die Nachfrage nach Zucker für die Herstellung von Fertigprodukten wie z.B. Tiefkühlpizzen merklich an. Auf der anderen Seite reduzierte sich der Verbrauch von Zucker in der Gastronomie. Außerdem führte der Verfall des Ölpreises zu einer deutlich geringeren Nachfrage nach Ethanol, das z.B. in Brasilien auch aus Zuckerrohr gewonnen wird. Dies impliziert einen dämpfenden Effekt auf die Zuckerpreise.
Die zuvor beschriebenen Effekte im Rahmen der globalen Covid-19-Pandemie hatten im Geschäftsjahr 2019/2020 keinen nennenswerten Einfluss auf das operative Geschäft im Segment Zuckerrüben. Der Umsatz stieg um 6,6% auf 491,8 (461,2) Mio. €. Positiv wirkten sich im Berichtszeitraum die erfolgreiche Markteinführung von CONVISO® SMART – einem innovativen System zur Unkrautkontrolle, das mittlerweile in 24 Ländern verfügbar ist – sowie Währungseffekte aus der Umrechnung zum US-Dollar aus. Belastenden Einfluss hatte hingegen die Verringerung der Zuckerrüben-Anbaufläche in den EU-27-Staaten sowie in Osteuropa. Die Umsätze in der Türkei und dem Nahen Osten lagen erneut über dem Vorjahr.
Das Segmentergebnis blieb mit 170,1 (179,6) Mio. € leicht hinter dem hohen Wert des Vorjahres zurück, das durch einen Einmaleffekt aus dem Verkauf von Anteilen am Kartoffelgeschäft positiv beeinflusst war. Der positiven Umsatzentwicklung standen gestiegene Herstellungskosten insbesondere aufgrund veränderter regulativer Rahmenbedingungen gegenüber. Während die Vertriebskosten pandemiebedingt leicht rückläufig waren, verzeichneten
wir wie geplant höhere Ausgaben für Forschung & Entwicklung. Hier sehen wir aufgrund der fortgesetzten Einschränkungen von Pflanzenschutzmitteln in der EU weiterhin eine steigende Bedeutung in der Entwicklung von natürlichen Resistenzen. Die EBIT-Marge lag mit 34,6% im Wesentlichen aufgrund des Einmaleffektes im Vorjahr wie erwartet spürbar unter dem Vorjahreswert.
Unsere mehrjährigen Investitionsprojekte haben wir auch im Geschäftsjahr 2019/2020 planmäßig fortgesetzt. Das derzeit wichtigste Projekt PIA (Production Extension and Innovation Einbeck) zur Ausweitung unserer Saatgutproduktionsanlage in Einbeck kommt weiter voran. Ein Großteil der neuen Produktionsanlage (Abpackung) wurde bereits im Jahr 2019 in Betrieb genommen. Die Anlagen für das sogenannte Pillieren des Saatguts werden im laufenden Geschäftsjahr fertiggestellt. Weitere Investitionen flossen in eine neue Beizanlage in Frankreich, den Aufbau einer neuen Beizanlage in Russland sowie in die Entwicklung von Biologicals, nützlichen Mikroorganismen, die die Stresstoleranz des Saatguts gegenüber Schaderregern und abiotischen Faktoren, wie zum Beispiel Trockenheit, verbessern.

| +/– |
|---|
| 11,9% |
| 14,8% |
| – |
| 44,3% |
| 9,5% |
| – |
Die anhaltend niedrigen Getreiderohstoffpreise stellten Landwirte in Europa erneut vor große Herausforderungen. Mit der seit Frühjahr 2020 vorherrschenden Covid-19-Pandemie hat sich die Situation aufgrund der Logistik- und Personaleinschränkungen nicht verbessert, obgleich der wesentliche Anteil des Getreidesaatgutgeschäfts auf der Nordhalbkugel bereits während der Herbstaussaat erfolgte.
Bei Raps haben vor allem die zunehmende Regulierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der EU sowie trockene Aussaat-Bedingungen zu einem Rückgang der Anbaufläche geführt. Dagegen stieg der Anbau von Roggen auch in diesem Geschäftsjahr weiter an. Wesentliche Gründe hierfür waren die vorteilhafte Entwicklung der Roggenpreise im Vergleich zu Weizen, die anerkannt hohe Ertragsstabilität von Roggen unter Trockenstress sowie eine zunehmende Verwendung von Roggen in der Fütterung.
Segmententwicklung: Umsatz deutlich gesteigert, Ergebnismarge auf Vorjahresniveau Im Segment Getreide stieg der Umsatz um 11,9% auf 191,2 (170,8) Mio. € deutlich an. Wesentlichen
Anteil an dieser Entwicklung hatte das Geschäft mit Hybridroggen-Saatgut. Gute Marktbedingungen, eine relativ stabile Ertragslage in Trockenjahren und eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Roggen als Futtermittel waren die Haupttreiber. Während die Erlöse mit Weizen- und Gerstesaatgut das Vorjahresniveau erreichten, blieb Rapssaatgut insbesondere aufgrund nachteiliger Witterungsbedingungen zur Aussaat leicht hinter dem Vorjahr zurück. Dem standen höhere Lizenzeinnahmen beim Weizen gegenüber. Einen Umsatzanstieg konnte zudem das Geschäft mit Saatgut für Sorghum verzeichnen, vor allem in Brasilien erhöhte sich der Absatz merklich. Auch Erbsen und Hafer zeigten aufgrund des steigenden Bedarfs an Eiweiß aus Pflanzen sowie der Vorteilhaftigkeit in der Fruchtfolge eine gute Entwicklung.
Der Umsatzanstieg sowie ein verbesserter Produktmix führten zu einem höheren Bruttoergebnis. Die im Einklang mit den strategischen Wachstumszielen geplant höheren Ausgaben für Forschung & Entwicklung sowie für Vertriebsaktivitäten führten ebenso wie negative Währungseffekte und höhere Abschreibungen auf Forderungen und Vorräte zu einer EBIT-Marge von 13,8% und damit nur leicht über Vorjahr (13,5%). Absolut erhöhte sich das EBIT um rund 15% auf 26,4 (23,0) Mio. €.
Im Berichtsjahr lagen die Investitionen des Segments bei 10,1 (7,0) Mio. € und damit deutlich über dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf eine zeitliche Verschiebung einiger bereits für das Geschäftsjahr 2018/2019 geplanter Investitionen zurückzuführen.
Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit lagen erneut auf der Erweiterung und Modernisierung von Zuchtstationen und Produktionsanlagen. Neben der klassischen Züchtung sind langfristige Züchtungs- und Entwicklungsprojekte entscheidend für die Zukunft des Segments. Unser Fokus liegt auf der Züchtung leistungsfähiger Sorten sowie der Erhaltung und Steigerung von deren Ressourceneffizienz. Um mittelfristig weiteres Marktpotenzial zu erschließen, richten sich unsere Züchtungs- und Entwicklungsprojekte zudem auf maßgeschneiderte Roggensorten für den osteuropäischen und nordamerikanischen Raum. Mit der Initiative der erweiterten Nutzung von Roggen als Futtermittel und den damit verbundenen positiven Tierwohleffekten sollen zusätzliche Anreize für den Roggenanbau in Deutschland gesetzt werden. Ein weiteres langfristiges Ziel ist der weitere Ausbau einer Hybridzüchtung bei Weizen und Gerste.
Erneuerungs- und Ersatzinvestitionen dienen dazu, unseren hohen Qualitätsanforderungen in den Züchtungs- und Produktionsprozessen gerecht zu werden. Gleichzeitig gilt es, ausreichende Kapazitäten für die Umsetzung unserer strategischen Ziele bereitzustellen.

| Kennzahlen | ||||
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 2019/2020 | 2018/2019 | +/– | |
| Umsatz | 83,5 | – | – | |
| EBIT | –7,5 | – | – | |
| EBIT-Marge | in % | –9,0 | – | – |
| Investitionen | 1,6 | – | – | |
| Capital Employed (Ø) | 479,5 | – | – | |
| ROCE (Ø) | in % | –1,6 | – | – |
Die Rahmenbedingungen für Spinatsaatgut – mit rund 70% Hauptumsatzträger des Segments – stellten sich in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres positiv dar. Nach geringen Ernten in den beiden Vorjahren konnte im Jahr 2019 eine deutlich höhere Menge an Spinatsaatgut produziert und die Marktnachfrage bedient werden.
Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie führte jedoch in der zweiten Jahreshälfte des Geschäftsjahres zu erheblichen Beeinträchtigungen in unseren internationalen Lieferketten. Gleichzeitig verzeichnete das für uns wichtige Marktsegment Food Service insbesondere in den USA einen deutlichen Nachfrageeinbruch. Dagegen stieg infolge von Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern die Nachfrage seitens der verarbeitenden Industrie nach Spinat und Bohnen für den Lebensmittel-Einzelhandel.
vitäten des zum 1. Juli 2019 erworbenen Gemüsesaatgut-Produzenten Pop Vriend Seeds einbezogen werden, trug mit 83,5 Mio. € erheblich zum Umsatzanstieg der KWS Gruppe bei. Wichtigster Einzelmarkt waren die USA mit einem Anteil von rund 50% am Segmentumsatz.
Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie hatte im Berichtsjahr zunächst nur eine geringe Auswirkung auf den Segmentumsatz. Das Geschäft profitierte im Berichtsjahr von der hohen Nachfrage nach Spinatsaatgut in Nordamerika. Darüber hinaus konnte eine zunehmende Dynamik in Europa bei Verkäufen von Spinat- und Bohnensaatgut verzeichnet werden. China ist mit etwa 12% Anteil am Gesamtumsatz zweitgrößter Einzelmarkt.
Das Segmentergebnis (vor akquisitionsbedingten Effekten) erreichte 25,5 Mio. €, die entsprechende Ergebnismarge von 30,5% lag damit im Rahmen der im Halbjahresfinanzbericht 2019/2020 präzisierten Prognose. Unter Berücksichtigung der Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation aus dem Verkauf der übernommenen, zum Fair Value neu bewerteten Vorräte (–11,1 Mio. €) sowie Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte (–21,9 Mio. €) lag das Segmentergebnis bei –7,5 Mio. €. Das Segmentergebnis berücksichtigt Aufwendungen für den Aufbau der Geschäftseinheit sowie für erste Züchtungsaktivitäten in Höhe von rund 2,0 Mio. €.
Im Laufe des Berichtsjahres wurden wichtige Meilensteine beim Aufbau der Geschäftseinheit erreicht. Dazu zählen neben der Komplettierung des Management-Teams die Inbetriebnahme einer neuen Zuchtstation in Almería, Spanien, für Tomaten, Paprika, Gurken, Melonen und Wassermelonen sowie die Einlizenzierung entsprechenden genetischen Materials. Darüber hinaus wurden die Aktivitäten für den Aufbau des Hauptsitzes der Geschäftseinheit in Wageningen, Niederlande, vorangetrieben, dessen Fertigstellung im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 geplant ist.
Nach der Übernahme von Pop Vriend Seeds zum 1. Juli 2019 wurden im Geschäftsjahr 2019/2020 erste Projekte in der Zusammenarbeit der Züchtungsteams beider Unternehmen initiiert. Im Vordergrund stehen hierbei Fruchtarten aus dem Portfolio von Pop Vriend Seeds wie Spinat, Rote Beete und Mangold. Gleichzeitig haben wir im Berichtsjahr die Weichen für den Aufbau eines internationalen Züchtungsprogramms für die weltweit wichtigsten Gemüsearten Tomaten, Paprika, Gurken, Melonen und Wassermelonen gestellt. Dazu zählen die Einstellung erster Mitarbeiter im Bereich Forschung & Entwicklung sowie die Inbetriebnahme einer Zuchtstation in der spanischen Provinz Almería – einem der größten Gemüseanbaugebiete Westeuropas. Weitere Zuchtstationen in Spanien und Brasilien sind in Planung.
In Almería haben wir begonnen, einlizenziertes genetisches Material zu testen. Um unseren Zugang zu genetischem Material für Züchtungszwecke zu erweitern, sind wir im Berichtsjahr der International Licensing Platform Vegetable (ILP), einem Zusammenschluss von Unternehmen in der Gemüsezüchtung, beigetreten. Die Mitgliedsunternehmen der ILP gewähren sich gegenseitig Zugang zu genetischem Material und entsprechenden Patenten zu fairen Bedingungen und Kosten.
Damit haben wir im ersten Jahr seit Gründung der neuen Geschäftseinheit Gemüse erste wichtige Meilensteine in der Umsetzung unserer Strategie erreicht – weitere werden folgen.


Das Anfang 2020 bezogene "KWS Kontor" in Berlin-Schöneberg schafft zukünftig Raum für etwa 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
| Kennzahlen | |||
|---|---|---|---|
| in Mio. € | 2019/2020 | 2018/2019 | +/– |
| Umsatz | 4,6 | 3,9 | 17,9% |
| EBIT | –104,6 | –97,1 | –7,7% |
| Investitionen | 38,6 | 32,1 | 20,2% |
Die Umsatzerlöse des Segments Corporate beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 4,6 (3,9) Mio. €. Diese werden im Wesentlichen durch unsere landwirtschaftlichen Betriebe generiert. Da im Segment Corporate sämtliche übergreifenden Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie grundlegende Forschungsaufwendungen abgebildet
werden, fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Das Segment-EBIT lag mit –104,6 Mio. € aufgrund von Mehraufwendungen im Rahmen unseres Reorganisationsprojekts ONEGLOBE, höherer Aufwendungen für zentrale F&E-Aktivitäten sowie geringerer Erträge aus Währungssicherungsinstrumenten unter dem Vorjahreswert (–97,1 Mio. €).
Seit über 160 Jahren entwickelt KWS neue Sorten für verschiedenste landwirtschaftliche Fruchtarten. Mit Zuckerrübe, Mais, diversen Getreide- und Gemüsearten sowie Sorghum, Raps, Erbsen und Zwischenfrüchten im Portfolio können wir den Landwirten sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Sektor ein breites Spektrum an Hochleistungssorten zur Verfügung stellen.
Unsere Fruchtarten entwickeln wir kontinuierlich weiter und ermöglichen so mehr Ertrag bei gleichem oder sogar geringerem Ressourceneinsatz. Strategisch steht eine jährliche Ertragssteigerung von
1 bis 2% im Fokus; doch verfolgen wir, wie in der untenstehenden Grafik dargestellt, in unseren Forschungs- und Züchtungsaktivitäten auch Verbesserungen in der Nutzbarkeit, der Ressourceneffizienz und der Widerstandsfähigkeit gegen diverse Krankheiten sowie extreme Umwelteinflüsse. Diese fruchtartspezifischen Entwicklungsziele werden jährlich zwischen der Forschung, den jeweiligen Züchtungsabteilungen, der Produktion sowie dem Vertrieb abgestimmt und Geschäftsführung und Aufsichtsrat zur Verabschiedung vorgelegt. Auch die Fortschritte der letzten Jahre werden in diesem Rahmen regelmäßig überprüft und berichtet.
| Verbesserter Nutzen | Biotische Resilienz | Ressourceneffizienz | Abiotische Resilienz |
|---|---|---|---|
| Erhöhter Zuckergehalt (Zuckerrübe) Verbesserte Verdaulichkeit Verbesserte Verarbeitungs eigenschaften (z. B. Back oder Brauqualität) |
Verbesserte Resistenz & Toleranz gegenüber Erregern und Schädlingen Stärkung der Pflanzen durch Fruchtfolgen und Biostimulanzien |
Weniger Pflanzenschutzmittel Weniger (Kunst)dünger Weniger Wasserverbrauch |
Regional angepasste Fruchtarten Erhöhte Widerstandsfähigkeit bei extremen Umweltbedingungen |
Ein Indikator für unseren Züchtungsfortschritt sind unsere jährlichen Sortenzulassungen. So können z.B. in der EU nur Sorten vertrieben werden, die sich signifikant von den schon zugelassenen Sorten unterscheiden und eine Optimierung im Anbau oder in der Weiterverarbeitung liefern. Im Berichtsjahr haben wir weltweit 484 Sortenzulassungen erhalten, im Vorjahr waren es 464.
In Italien haben wir beispielsweise eine neue Zuckerrübensorte auf den Markt gebracht. Diese bietet Landwirten eine deutliche Entlastung bei der Bekämpfung der Blattfleckenkrankheit, da sie mit einer hochwirksamen Resistenz gegenüber dem Pilz Cercospora ausgestattet ist. Durch Umweltfaktoren, wie zum Beispiel extreme Witterungsänderungen aufgrund des Klimawandels, hatte der Befall in den letzten Jahren stark zugenommen. In vielen weiteren Ländern wurden bereits Zulassungsprozesse
weiterer Sorten mit der beschriebenen Cercospora-Resistenz veranlasst. In Ost- und Südosteuropa haben wir zudem die Zulassung für zehn neue Mais-Hybridsorten mit dem Merkmal ClimaControl3 erhalten. Diese zeichnen sich durch eine erhöhte Trockentoleranz bei entsprechenden Witterungsbedingungen aus. Weitere trockentolerante Sorten befinden sich im Anmeldungsprozess. Darüber hinaus haben wir unsere Zwischenfruchtmischungen überarbeitet und den landwirtschaftlichen Anforderungen weiter angepasst. So werden unter der Dachmarke "KWS Fit4Next" z.B. spezifische Saatgutmischungen zur Bekämpfung von Nematoden (Fadenwürmern) oder für eine Zweitnutzung als Futterreserve angeboten. Auch in den Bereichen Biologicals und Ökosaatgut konnten wir weitere Fortschritte erzielen. Biologicals sind eine Alternative bzw. Ergänzung zur chemischen Saatgutbehandlung. Sie umfassen Mikroorganismen wie Pilze und
Bakterien, aber auch verschiedene Substanzen, die aus Pflanzen oder Mikroorganismen gewonnen werden. Inzwischen wird die Saatgutbehandlung mit Biologicals – neben Zuckerrüben- und Rapssaatgut – auch erfolgreich bei Mais- und Roggensaatgut angewandt. Für den ökologischen Anbau konnte KWS im Segment Mais die Saatgut-Mischung Mais-Bohne ins Produktportfolio aufnehmen. Die Aussaat von Bohnen- und Maispflanzen im gleichen Feld bietet dem ökologischen Landbau eine neue Möglichkeit eines aufeinander abgestimmten Mischkulturanbaus.
KWS unterhält weltweit ein breites Netz von Züchtungsstationen und Versuchsfeldern für die Saatgutzucht. Hier testen wir unterschiedliche Genetik für die jeweiligen Anwendungsgebiete.
Bei der Nutzung dieser Genetik sind die Rechte der Bevölkerungsgruppen aller Ursprungsregionen zu berücksichtigen, aus deren Region das jeweilige Material stammt. KWS ist sich diesbezüglich seiner Verpflichtungen bewusst und unterstützt die verschiedenen internationalen "Access and benefitsharing"-Rahmenwerke. Hier sind an erster Stelle die Biodiversitätskonvention sowie das Nagoya Protokoll und das lebensmittel- und landwirtschaftsspezifische "International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agriculture" (ITPGRFA) zu nennen. Insbesondere Letzteres ist für die Regelung des Transfers von genetischen Ressourcen relevant. Über Industrieverbände, wie Euroseeds und die International Seed Federation (ISF), tritt KWS mit Regierungen ins Gespräch.
Um die Konformität mit diesen Richtlinien sicherzustellen, haben wir einen Due-Diligence-Prozess implementiert. Alle Mitarbeiter, die mit genetischem Material arbeiten, sind dazu verpflichtet, sämtliche genutzten Materialien digital zu registrieren, woraufhin eine Überprüfung der Herkunft des genetischen Materials durch unsere Intellectual-Property-Abteilung veranlasst wird. In komplexeren Fällen unterstützen darüber hinaus die Kollegen der Rechtsabteilung. Zudem werden auch Schulungsmodule für neue Mitarbeiter angeboten und ein jährliches Updatemeeting zum Thema durchgeführt. Sollte während einer Prüfung festgestellt werden, dass Herkunft oder Beschaffungsprozess des genetischen Materials nicht eindeutig nachvollzogen werden können, verzichten wir auf die Nutzung dieser Materialien. Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurden im Rahmen des erläuterten Due-Diligence-Prozesses keine Abweichungen identifiziert.
Im Laufe des Jahres findet ein regelmäßiger Austausch mit dem für Forschung & Züchtung zuständigen Geschäftsführungsmitglied statt, sowohl im Zusammenhang mit den halbjährlichen Tagungen der ISF als auch bei Bedarf. Ein jährlicher Bericht an die Geschäftsführung wird nur formuliert, wenn spezifische Themen oder Vorfälle zu dem erläuterten Due-Diligence-Prozess identifiziert wurden. Im Berichtsjahr wurden keine entsprechenden Vorfälle gemeldet.
Der Betrieb unserer Standorte und unsere operativen Prozesse haben Auswirkungen auf die Umwelt. Um diese an allen Standorten möglichst gering zu halten, setzen wir auf innovative Prozesse und umweltfreundliche Technologien. Kernziele unseres globalen HSE-Managements (Health, Safety & Environment) sind die Vermeidung negativer Umwelteinflüsse und ein ressourcenschonender Betrieb unserer Standorte, der Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie der Schutz des Betriebsvermögens. Grundsätzlich erfolgt der Betrieb eines Standortes in den einzelnen KWS Gesellschaften gemäß den jeweils lokal geltenden gesetzlichen Anforderungen. Mit Einführung einer gruppenweiten Guideline im Geschäftsjahr 2018/2019 wurden grundlegende Anforderungen hinsichtlich der drei Säulen Umweltschutz, Betriebssicherheit sowie Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr definiert. Künftig sollen alle relevanten Standorte der KWS Gruppe einer regelmäßigen Health, Safety & Environment-Auditierung unterzogen werden, um eine kontinuierliche Verbesserung zu erreichen.
Parallel zum globalen HSE-Management fokussieren wir das Thema Umweltschutz auch im Bereich der europaweiten Beizstellenzertifizierung nach Seed-Guard. Im Berichtsjahr wurden an zwei zertifizierten Standorten erfolgreich interne Audits zur Überprüfung der Prozesskonformität nach SeedGuard durchgeführt. Für das Themengebiet Umweltschutz sind hier unter anderem Vorgaben zum ressourcenschonenden Betrieb unserer Standorte, zum Umgang mit umweltgefährdenden Chemikalien und Abfällen sowie Vorgaben zum Einsatz von Abluftfiltern zu nennen.
Weitere wichtige Aspekte im Bereich der Anlagenund Prozesssicherheit sind der verantwortungsvolle Umgang mit modernen Züchtungsmethoden und der sichere Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen im Herstellprozess. Um den verantwortungsvollen Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen über den gesamten Produktlebenszyklus zu dokumentieren, bleibt KWS gruppenweit nach dem Branchenstandard "ETS – Excellence Through Stewardship" zertifiziert. Alle durchgeführten Audits, Protokolle und Maßnahmen werden in einer zentralen Datenbank verwaltet. Darüber hinaus gibt es auf
Basis eines jährlichen Management-Review-Berichts einen Austausch zwischen der Fachfunktion und der ersten Managementebene (N-1). Im Fall eines Vorfalls wird bei Bedarf auch an die Geschäftsführung berichtet.
Die zweite Hälfte des Geschäftsjahres wurde wesentlich durch die Covid-19-Pandemie geprägt. Das HSE-Management hat in Zusammenarbeit mit einem "Incident Team" ein weltweites Pandemienetzwerk implementiert und einheitliche Vorgaben zum Umgang mit dem Coronavirus im Unternehmen in Form eines Leitfadens geschaffen. Diese Vorgaben werden auch aufgrund der regional stark unterschiedlichen Verläufe der Pandemie kontinuierlich weiterentwickelt und kommuniziert. Exemplarisch sind hier die räumliche und zeitliche Entzerrung von Mitarbeitern in Forschungsund Produktionsbereichen, Regelungen für Mobiles Arbeiten sowie betriebliche Quarantäneregelungen zu nennen. Das HSE-Management dient hier als zentraler Ansprechpartner für die KWS Gruppe. Bis zum Ablauf des Geschäftsjahres konnte KWS alle Kernprozesse aufrechterhalten, sodass keine wesentlichen negativen Einflüsse auf unsere Prozess- und Anlagensicherheit zu verzeichnen waren.

Mit dem Ausbau und der Modernisierung der Aufbereitungsanlage für Zuckerrübensaatgut in Einbeck setzt KWS neue Maßstäbe in puncto Qualität, Flexibilität und Effizienz. Teil des Investitionsprojektes ist eine neue Verpackungsanlage.
Was haben unsere ertragreichen Sorten und unsere Mitarbeiter gemeinsam? Beide wachsen regelmäßig über sich hinaus.
Nähe ist uns wichtig. Weil diese Nähe aber in diesem besonderen Jahr unmöglich war, haben unsere Kollegen mit enormem Einsatz dafür geackert, dass es überall weitergehen konnte. Dafür: Danke!

Über Generationen haben unsere Mitarbeiter KWS zu dem gemacht, was es heute ist: ein innovatives und weltweit führendes Pflanzenzüchtungsunternehmen. Diese Entwicklung beruht in ganz maßgeblicher Weise auf ihren Fähigkeiten, Denkweisen und Ideen, aber auch auf ihrem Engagement. Als familiengeprägtes Unternehmen legen wir Wert auf ein hohes Maß an Eigeninitiative, die persönliche wie berufliche Weiterentwicklung und eine respektvolle Arbeitskultur, die von Offenheit, Vertrauen und Teamgeist geprägt ist.
Im Berichtsjahr waren weltweit durchschnittlich 5.709 (5.543) Mitarbeiter in der KWS Gruppe tätig. Damit stieg die Mitarbeiterzahl um rund 3% gegenüber dem Vorjahr. Ein wesentlicher Teil des Anstiegs ist auf den Erwerb von Pop Vriend Seeds mit Sitz in Andijk, Niederlande, zu Beginn des Berichtsjahres zurückzuführen.
In Deutschland waren mit 2.236 (2.141) rund 39 (39)% der Mitarbeiter tätig. Der größte Bereich war nach wie vor die Forschung & Entwicklung mit einem Anteil von 36,3% an der Gesamtbelegschaft.
Als international agierendes Unternehmen und vor dem Hintergrund des anhaltenden Wachstums der KWS Gruppe ist es unser Ziel, geeignete Mitarbeiter für KWS zu gewinnen und langfristig zu binden. Neben dem quantitativen Wachstum unserer Belegschaft durch Mitarbeitergewinnung orientiert sich KWS auch an strategischen Zielsetzungen, welche qualitatives Wachstum durch die Bindung und Weiterentwicklung von bestehendem Personal anstreben. Der Stand von Recruiting-Maßnahmen und neuen Positionen wird regelmäßig mit den Geschäftsführern, der ersten Führungsebene und beteiligten Betriebsräten abgestimmt.
Um mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten, nutzen wir weiterhin sowohl digitale als auch traditionelle Kanäle. Dies ermöglicht eine zielgruppengerechte Ansprache, beispielsweise über die sozialen Netzwerke wie LinkedIn, Xing und Facebook. Neben den gängigen digitalen Kanälen haben wir aufgrund der Pandemie im Juni 2020 erstmals an einer virtuellen Karrieremesse teilgenommen, bei der Studierende die Möglichkeit hatten, einem Online-Vortrag von uns zu folgen sowie mit Mitarbeitern in einen direkten Austausch mittels Chat zu treten.

*Kein geprüfter Bestandteil der NFE oder des zusammengefassten Lageberichts
Durch die 2018/2019 im Bereich der Forschung & Entwicklung geschaffene Stelle des Global Lead of Scientific Affairs konnten wir im Geschäftsjahr 2019/2020 die Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weiter vertiefen. So wurde die Zusammenarbeit dahingehend aufgesetzt, dass es in der Forschung & Entwicklung verschiedene Kollegen gibt, die als Hauptansprechpartner des Global Lead of Scientific Affairs agieren und so den Austausch mit Universitäten und Forschungseinrichtungen unterstützen.
Weiterhin vergeben wir Stipendien an Hochschulen und bieten für Talente ohne Universitätsabschluss Berufseinstiegsprogramme an. So haben wir während des vergangenen Geschäftsjahres in der KWS Gruppe erneut viele junge Menschen auf ihrem Weg zum Berufsabschluss erfolgreich begleitet. Unsere 97 (90) Auszubildenden in Deutschland waren in Lehrberufen innerhalb der KWS beschäftigt oder in einem dualen Studiengang eingeschrieben.
Alle beispielhaften Maßnahmen zahlen letztendlich auf die Attraktivität von KWS als Arbeitgeber ein. So belegte KWS im jährlichen unabhängigen Ranking des Beratungsunternehmens Universum im Bereich Naturwissenschaften im Jahr 2020 den 59. Platz (47. Platz in 2019) in der Liste der unter Studenten 100 beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland sowie im Jahr 2019 den 36. Platz bei Professionals.
Der langfristige Geschäftserfolg von KWS beruht neben dem Engagement, der unternehmerischen Freiheit und der Zufriedenheit unserer Mitarbeiter auf persönlichen und fachlichen Qualifikationen. Um ihre Erfahrungen und Fähigkeiten auszubauen, unterstützen wir unsere Mitarbeiter mit individuellen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Diese finden sowohl klassisch als Präsenzveranstaltung statt als auch online. Aufgrund der Pandemie wurden ab Mitte März 2020 Trainings ausgesetzt. Stattdessen wurde ein Online-Angebot entwickelt, das den Mitarbeitern ab Mai 2020 nach und nach zur Verfügung stand.
In regelmäßigen Entwicklungsgesprächen, die Teil der jährlichen Mitarbeitergespräche sind, erarbeiten unsere Mitarbeiter mit ihren Führungskräften
Perspektiven für ihre weitere Entwicklung. Gemeinsam werden konkrete Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen festgelegt, die auf persönliche und fachliche Fähigkeiten und Kompetenzen abzielen. Diese Gespräche haben im Berichtsjahr nicht, wie bisher üblich, ausschließlich persönlich stattgefunden, sondern teilweise auch virtuell.
Unsere Lern- und Entwicklungsangebote sind vielfältig und unterstützen unterschiedliche Lernziele. So gewinnen Sprachkurse und interkulturelle Trainings, aber auch Wissensvermittlung in unterschiedlichen Themengebieten sowie die internationale (Nachwuchs-)Führungskräfteentwicklung zunehmend an Bedeutung.
Regelmäßig führen wir sogenannte "Orientation Center" mit Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern der KWS Gruppe durch. Darüber hinaus eröffnen wir mit dem "International Development Program" Talenten aus sämtlichen Fachbereichen u.a. die Möglichkeit, im Rahmen von funktionsübergreifenden Projektarbeiten Erfahrungen in einem internationalen Team zu sammeln und Führungskompetenzen zu entwickeln. Die Entwicklungsgespräche, die mit beiden Programmen einhergehen, haben in diesem Geschäftsjahr erstmals auch für die Kollegen an den deutschen Standorten ausschließlich virtuell stattgefunden.
Die qualifizierte Führung und Begleitung aller Mitarbeiter durch ihre Vorgesetzten ist uns ein besonderes Anliegen. Daher haben wir ein Kompetenzmodell bei der KWS, welches die Kernkompetenzen von Führungskräften definiert und derzeit weiterentwickelt wird. Ziel ist es, die beständige Entwicklung der Organisation vor dem Hintergrund einer zunehmend agilen und dynamischen Arbeitswelt zu unterstützen. Darüber hinaus hatten wir in der zweiten Jahreshälfte 2018 mit "Leading Individuals" das erste Modul unseres neu gestalteten Führungskräfteentwicklungsprogramms eingeführt, an dem bis heute mehr als 200 Führungskräfte teilgenommen haben. Darauf aufbauend haben wir ein weiteres Modul zum Aufbau von Führungskompetenzen namens "Leading Self" entwickelt, welches innerhalb der nächsten Monate ausgerollt werden soll. Parallel wird bereits an einem weiteren Modul für erfahrene Führungskräfte gearbeitet.
* Kein geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts
Auch künftig werden wir einen Schwerpunkt auf die Qualifizierung und Entwicklung unserer Mitarbeiter und Führungskräfte legen und dafür unser Trainingsportfolio national wie international weiter ausbauen.
Als international tätiges, innovations- und wachstumsorientiertes Unternehmen sind qualifizierte und engagierte Mitarbeiter der Schlüssel zu unserem Erfolg. Um diese zu gewinnen und nachhaltig an die KWS zu binden, positionieren wir uns als attraktives Familienunternehmen mit guten Arbeitsbedingungen.
Grundsätzlich haben alle Mitarbeiter der KWS Gruppe einen schriftlichen Arbeitsvertrag, der die jeweiligen arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen berücksichtigt. Das Gesamtvergütungspaket eines KWS Mitarbeiters wird unter Berücksichtigung seiner jeweiligen individuellen Fachkompetenz, der Berufserfahrung und der lokalen Marktgegebenheiten zusammengestellt. Es besteht aus einem Grundgehalt, Sozialleistungen, eventuellen leistungsbezogenen Vergütungen und lokal auch Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen für den Kauf von Unternehmensaktien. Die gleiche Vergütung für gleiche Tätigkeiten ist dabei die Basis unserer Grundvergütungspolitik.
Das Leben unserer Mitarbeiter ist höchst individuell und unterschiedlich. Entsprechend sind auch die Bedürfnisse an die Arbeit und an den Arbeitsplatz verschieden. Mit verschiedenen Arbeitszeitmodellen ermöglichen wir unseren Kollegen eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Sofern mit der Tätigkeit vereinbar, können Mitarbeiter mobil arbeiten. Auch Teilzeitmodelle finden Anwendung. In Deutschland besteht zudem die Möglichkeit einer Freistellung oder Reduzierung der Arbeitszeit mit Gehaltsausgleich, wenn sich Mitarbeiter um pflegebedürftige Angehörige kümmern möchten.
KWS tritt für gleiche Chancen und gleiche Rechte ihrer Mitarbeiter ein, unabhängig von Geschlecht, Religion oder Glauben, ethnischer Herkunft, Alter, Behinderung, Hautfarbe, Sprache oder sexueller Orientierung. Dies haben wir in unserem für alle
Mitarbeiter verbindlichen Code of Business Ethics geregelt. Wir sehen die Vielfalt unserer Mitarbeiter, die sich in ihren individuellen Erfahrungen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Ideen zeigt, als einen wichtigen Wert und Wettbewerbsvorteil an. So werden unsere Kreativität und Innovationsfähigkeit gefördert und durch interkulturelle Kompetenz unser Verständnis für Märkte und unterschiedliche Kulturen gestärkt.
Es ist unser Ziel, den Anteil von Frauen in den beiden ersten Führungsebenen von KWS weiter zu erhöhen. Durch die Auszeichnung im Karriereatlas 2020 von Focus Money, wonach KWS mit die besten Karrierechancen für Frauen in der Branche bietet, sehen wir unsere Bemühungen auf einem guten Weg. Die entsprechenden Zielgrößen finden sich in unserer Erklärung zur Unternehmensführung, die auf unserer Internetseite unter www.kws.de/ir veröffentlicht ist.
Eine kollektive Vertretung von Mitarbeiterinteressen gegenüber der Geschäftsleitung erfolgt über die gewählten Betriebsräte sowie Jugend- und Ausbildungsvertretungen. Mit dem European Employees' Committee (EEC) existiert eine europäische Mitarbeitervertretung, die für länderübergreifende Angelegenheiten in der EU zuständig ist. Die Zusammenarbeit von Mitarbeitervertretung und Geschäftsleitung lässt sich als kooperativ und vertrauensvoll charakterisieren. In Regionen, in denen es keine kollektive Interessenvertretung gibt, legen wir Wert auf einen wertschätzenden Umgang und Austausch zwischen der jeweiligen Regionalleitung und den Mitarbeitern.
Als international tätiges, stark innovationsgetriebenes Unternehmen liegen uns die Themen Forschung und Bildung sowie eine Kultur der Vielfalt, Kreativität und Offenheit besonders am Herzen. Den Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements legen wir daher auf die Förderung von Bildungseinrichtungen, wissenschaftlichem und künstlerischem Nachwuchs. Mit unserem Kultursponsoring auf regionaler Ebene, der Förderung von Vereinen, kulturellen Einrichtungen und sozialen Initiativen unterstützen wir die soziokulturelle Infrastruktur an unseren Standorten.
Zur sozioökonomischen Regionalentwicklung möchten wir durch gezielte Initiativen und Maßnahmen

Wir wollen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sie sich bestmöglich entfalten und weiterentwickeln können – ob in der Forschung & Züchtung, in der Produktion, in der Verwaltung oder im Vertrieb.
beitragen, wie etwa durch unsere Beteiligung am deutschen 5G-Innovationsprogramm mit dem Projekt "5G NortNet – Optimierung der Wertschöpfungskette im Pflanzenbau". In Zusammenarbeit mit öffentlichen und privatwirtschaftlichen Partnern sowie einer initialen Förderung durch das BMVI soll ein Pilotnetzwerk auf 5G-Mobilfunkstandard aufgebaut werden, um die Nachverfolgbarkeit und Effizienz von Produktionsketten zu erforschen und zu verbessern. Gemeinsames übergeordnetes Ziel ist die Stärkung der Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes.
Zum internationalen Förderprogramm von KWS gehört unser Capacity-Development in Peru und Äthiopien. In gut sieben Jahren Capacity-Development-Aktivitäten in Äthiopien sind im Hinblick auf die 2012 definierten Ziele nachhaltige Fortschritte erzielt worden:
durch direkte Unterstützung von neun kleinbäuerlichen Saatgutkooperativen signifikant verbessert.
Im Geschäftsjahr 2020/2021 soll das Äthiopien-Projekt in Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in eine sich selbst tragende, nachhaltige Aktivität überführt werden.
Bei den Capacity-Development-Aktivitäten im Peru-Projekt sind ebenfalls gute Fortschritte zu verzeichnen:
Im Geschäftsjahr 2019/2020 haben wir weltweit rund 1,5 (1,0) Mio. € – und damit etwa 1,1% des Betriebsergebnisses (EBIT) – für das gesellschaftliche Engagement der KWS aufgewendet. Hiervon waren ca. 0,75 Mio. € Spenden- und 0,75 Mio. € Sponsoringaktivitäten.

Für den Hauptsitz Einbeck gilt ebenso wie für alle KWS Standorte weltweit: dank des großen Einsatzes aller Mitarbeiter konnte KWS die gesteckten Ziele auch unter den erschwerten Bedingungen erreichen.
Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA seit jeher einen hohen Stellenwert. Unsere erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist seit unserer Gründung vor über 160 Jahren geprägt von langfristigem Denken und nachhaltigem Handeln. Die Geschäftsführung (seit dem Rechtsformwechsel der Gesellschaft im Berichtsjahr 2019/2020 die persönlich haftende Gesellschafterin KWS SE, deren Vorstand seither die Führung der Geschäfte der Gesellschaft obliegt) und der Aufsichtsrat leiten und begleiten das Unternehmen in Richtung einer nachhaltigen, wertschöpfenden Entwicklung. Sie haben sich im Berichtsjahr erneut mit der Erfüllung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex befasst und die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben, die den Empfehlungen des Kodex nahezu vollständig entspricht.
Detaillierte Informationen zur Corporate Governance entnehmen Sie bitte der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB, die vollständig auf unserer Website unter www.kws.de/corporategovernance zu finden ist. Den Vergütungsbericht finden Sie hier im Geschäftsbericht ab Seite 64.
Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG in ihrer endgültigen Fassung wurde den Aktionären auf der Webseite www.kws.com/de/de/unternehmen/ investor-relations/entsprechenserklaerung.html zugänglich gemacht.
Die Basis unseres Compliance-Konzepts besteht in der Umsetzung der Unternehmenskultur: Mit Anwendung der Compliance-Regeln werden die Werte von KWS gelebt. Grundlegende geschäftsethische Prinzipien einzuhalten gehört zu unserer "licence
to operate". Entsprechend gelten die Compliance-Regeln für alle Mitarbeiter der KWS Gruppe.
Hierauf aufbauend ergeben sich die Compliance-Ziele von KWS: das Vertrauen der Kunden durch ethisches Handeln zu gewinnen und zu erhalten sowie die Mitarbeiter, die Reputation und das Vermögen des Unternehmens zu schützen. Durch Informationen, Trainings und laufende intensive Beratung wird die Integration von Compliance in Geschäftsprozesse unterstützt und das Management in die Lage versetzt, geschäftliche Entscheidungen auf der Basis der Unternehmenskultur zu treffen.
Entscheidend für die Orientierung unserer Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit ist unser Code of Business Ethics mit seinen Vorgaben zur Einhaltung der Gesetze, zum fairen Wettbewerb, zur Verhinderung von Korruption, zur Sicherheit am Arbeitsplatz, zum Umweltschutz sowie zum respektvollen Umgang miteinander sowie mit Kunden, Geschäftspartnern, sonstigen Dritten und Behörden. Jeder Mitarbeiter verpflichtet sich bei Einstellung mittels Unterschrift zur Einhaltung des Codes und bekommt die allgemein gültigen sowie die für die spezifische Funktion besonders relevanten Compliance-Informationen ausgehändigt.
Zum Code of Business Ethics gehört auch das internationale Antikorruptionsmanagement als integraler Bestandteil unseres Compliance-Managements. Aufbauend auf den Regelungen des Codes gilt das Null-Toleranz-Prinzip gegenüber jeder Art von Korruption in der KWS Gruppe, das als gruppenweiter Standard in der Antikorruptions-Richtlinie und Policy festgeschrieben ist. Dieser Standard gilt unabhängig davon, ob Bestechung im jeweiligen Land gesetzlich verboten, toleriert oder erlaubt ist. Die gruppenweite Antikorruptions-Richtlinie regelt die entsprechenden Verantwortlichkeiten, Prozesse und Vorgaben zur Verhinderung von Korruption und Bestechung in der KWS Gruppe.
Bei Fragen zu unserem Code of Business Ethics sowie anderen Themen der Geschäftsethik ist die Compliance-Abteilung die zentrale Anlaufstelle. Sie berät alle Geschäftsbereiche der KWS Gruppe in
Fragen zur Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und internen Verhaltensregeln sowie bei der entsprechenden Kontrolle ihrer Einhaltung. Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Kartellrecht, Prävention von Korruption und Geldwäsche, Datenschutz und Kapitalmarktrecht.
In Schulungen, Informationsveranstaltungen und Workshops informieren die Compliance Officers regelmäßig über das Compliance-System und dessen Prinzipien sowie über aktuelle Fragen und Entwicklungen. Unseren Mitarbeitern steht neben diesen Informationen auch ein breites Angebot von Hilfsmitteln zur Verfügung. Checklisten, Merkblätter und andere Ratgeber geben praktische Hinweise zur Umsetzung der Compliance-Regeln im Alltag. Alle Informationen und Verhaltensregeln sind im Compliance-Portal im KWS Intranet weltweit für die Mitarbeiter zugänglich. Der Anteil der Mitarbeiter, die Zugriff auf das Compliance-Portal haben, deckt rund 80% der Gesamtbelegschaft ab. Weiterhin ist jeder Vorgesetzte verpflichtet, die ihm zugeordneten Mitarbeiter über Compliance-Themen zu informieren. Auch können Vorgesetzte ihre Mitarbeiter direkt zu Compliance-Trainings anmelden. Im letzten Quartal 2019/2020 hat KWS mit der weltweiten Implementierung einer Softwarelösung begonnen, die es den Mitarbeitern ermöglicht, themenspezifische Compliance-E-Learnings online durchzuführen. Bisher wurden 407 Mitarbeiter für das Training angemeldet. Hiervon haben 216 Mitarbeiter das Training bereits absolviert.
Die Umsetzung und Einhaltung einzelner Compliance-Aspekte wird im Rahmen von Revisionen überprüft. Zudem führen die Compliance Officer mit den Funktionen Risikomanagement und Finance zusammen ein sogenanntes Risk-Scoring durch, um auf dieser Basis Entscheidungen für die zu untersuchenden Gesellschaften zu treffen und aus den Ergebnissen Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten. Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurden zwei Verstöße gegen die internationale Antikorruptions-Richtlinie an die Zentrale gemeldet. In den Bereichen Antitrust und Datenschutz sowie im Bereich der Geldwäsche wurden keine Compliance-Verstöße und dementsprechend keine Strafzahlungen an die Zentrale gemeldet. Sollte im Zuge einer Überprüfung oder durch Anzeige ein Verdacht bestehen, wird die Untersuchung nach den KWS Regelungen "Verfahren bei internen Compliance-Anzeigen" durchgeführt. Die KWS Mitarbeiter sind zur Anzeige von Verdachtsfällen verpflichtet, hierfür gilt das Prinzip der offenen Tür: Informationen über Verdachtsfälle können an den Vorgesetzten, an den Chief Compliance Officer oder die externe Compliance-Hotline erfolgen. Die Hotline steht rund um die Uhr für Anrufe kostenlos zur Verfügung und kann in allen Landessprachen kontaktiert werden, auch per E-Mail. Verdachtsanzeigen werden auf Wunsch anonym behandelt. Die gemeldeten Verdachtsfälle werden von KWS untersucht. Hinweisgebern entsteht kein Nachteil durch ihre Mitteilung – es sei denn, die Anzeige ist erkennbar missbräuchlich erfolgt. Der Hinweisgeber wird nach Abschluss der Untersuchung über das Ergebnis informiert, soweit keine rechtlichen Gründe oder berechtigten Interessen von Beteiligten dagegensprechen oder sonstige Nachteile zu befürchten sind.
Bei bestätigten Verdachtsfällen greift das Sanktionssystem. Es ist grundsätzlich für alle Arten von Compliance-Verstößen anwendbar und ist den Mitarbeitern ebenfalls zugänglich. Das Sanktionssystem beschreibt verschiedene Kriterien, nach denen sich die zu ergreifenden Maßnahmen richten, z.B. Schwere der Verstöße, Maß der Pflichtwidrigkeit des Betreffenden, Funktionsebene, Verhalten nach der Tat – Mitarbeit bei der Aufklärung oder Vertuschungsversuche –, Folgen des Verstoßes wie drohender oder entstandener Schaden u. a. m. Die Spannweite der Sanktionen reicht dementsprechend von Belehrung, Ermahnung, Kürzungen der Boni bis hin zur fristlosen Kündigung und Strafanzeige.
Über den Stand und aktuelle Entwicklungen des Compliance-Management-Systems werden die Geschäftsführung und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats einmal jährlich informiert.
Neben unseren internen Compliance-Vorgaben wollen wir auch unsere Lieferanten in unsere Geschäftsethik mit einbinden. Von diesen, aber auch unseren Dienstleistern, deren Mitarbeitern und Unterauftragnehmern (zusammen "Lieferanten"), erwartet KWS ebenfalls ein ethisches, verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln. Die Erwartungen an unsere Lieferanten sind in unserem Lieferanten-Kodex (engl. Code of Business Ethics for Suppliers) festgelegt und erkennen insbesondere Menschenrechte als grundlegende und universelle Ansprüche an. So ist im Kodex beispielsweise geregelt, dass unsere Lieferanten weder Zwangsarbeit noch Kinderarbeit zulassen dürfen und sich an die Bestimmungen hinsichtlich des Mindestalters für die Zulassung zur Beschäftigung halten müssen, die in der entsprechenden aktuellen Fassung des ILO-Übereinkommens 138 angeführt sind. Sicherheit am Arbeitsplatz, Produktsicherheit, Umweltschutz und Korruptionsvermeidung gehören ebenso zu den Vorgaben des Kodex wie das Gebot des fairen Wettbewerbs, des Schutzes von personenbezogenen Daten und des Knowhows Dritter.
Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze und Grundzüge der Vergütungssysteme für den Vorstand der KWS SE als geschäftsführende Gesellschafterin der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie deren Aufsichtsrat zusammen. Außerdem erläutert der Bericht die Höhe und Struktur der Vergütung.
Der Vergütungsbericht berücksichtigt weitgehend die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in seiner gültigen Fassung vom 16. Dezember 2019. Abweichungen von den Empfehlungen sind im Vergütungsbericht sowie in der Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG vom 22. Oktober 2020 kenntlich gemacht. Der Vergütungsbericht enthält darüber hinaus sämtliche nach den Regelungen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) unter Einbeziehung der entsprechenden Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 17 (DRS 17) sowie nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erforderlichen Angaben und Erläuterungen. Darüber hinaus berücksichtigt der Bericht bereits weitgehend die Anforderungen gemäß dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II), das erst
für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2020 beginnen, anzuwenden wäre. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des vom Abschlussprüfer geprüften, für die KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie den Konzern zusammengefassten Lageberichts; eine zusätzliche Darstellung dieser Angaben im Anhang erfolgt nicht (§§ 289a Abs. 2, 315a Abs. 2 HGB).
Die Hauptversammlung der KWS SAAT SE beschloss am 14. Dezember 2018, die Rechtsform der Gesellschaft in KWS SAAT SE & Co. KGaA zu ändern. Der Rechtsformwechsel erlangte mit der Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Göttingen am 2. Juli 2019 seine Wirkung. Mit dem Rechtsformwechsel waren auch die Vorstandsverträge neu zu fassen, da die Vorstandsmitglieder aus der KWS SAAT SE ausschieden und zu Vorstandsmitgliedern der Komplementärin – der KWS SE – bestellt wurden.
Sowohl die Umsetzung der zweiten EU-Aktionärsrechterichtlinie in deutsches Recht als auch die Neufassung des DCGK befanden sich zu dem Zeitpunkt noch in der Beratung des Deutschen Bundestages bzw. in der Diskussion der Regierungskommission DCGK. Gleichwohl hat der Aufsichtsrat der KWS SAAT SE bei der Konzeption des neuen Vorstandsvergütungssystems die bis dahin bekannten Anforderungen des ARUG II sowie des neuen DCGK weitgehend berücksichtigt.
Der Aufsichtsrat der KWS SAAT SE sowie der Aufsichtsrat der KWS SE beschlossen auf Vorschlag des Präsidialausschusses in ihrer gemeinsamen Sitzung vom 25. Juni 2019 das einheitlich für alle Vorstandsmitglieder geltende System der Vorstandsvergütung und setzten dieses mit Wirkung zum 1. Juli 2019 – also noch vor dem Wirksamwerden des Rechtsformwechsels – in Kraft.
Dabei wurde das neue Vergütungssystem des Vorstands darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu fördern sowie den voraussichtlichen Zielsetzungen des ARUG II und des DCGK weitestgehend zu entsprechen. Das
System berücksichtigt ferner die Tatsache, dass der Vorstand gesamtverantwortlich die Geschäftsführung wahrnimmt und die Vorstandsbezüge zuletzt zum 1. Juli 2014 angepasst wurden. Zur Beurteilung der Üblichkeit innerhalb des Unternehmens hat der Aufsichtsrat das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises und der Belegschaft in Deutschland insgesamt berücksichtigt und dieses auch in der zeitlichen Entwicklung betrachtet. Ferner wurden zur Beurteilung der Üblichkeit der konkreten Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Vergleich zu anderen Unternehmen die nachfolgenden Vergleichsunternehmen (Peer Group) herangezogen. Das Vergleichsumfeld wurde bestimmt durch die Größe des Unternehmens sowie die internationale Ausrichtung.
| Nr. | Unternehmen |
|---|---|
| 1 | Symrise AG |
| 2 | Deutz AG |
| 3 | Qiagen NV |
| 4 | Sartorius AG |
| 5 | Hamburger Hafen und Logistik AG |
| 6 | Koenig & Bauer AG |
| 7 | Carl Zeiss Meditec AG |
| 8 | Cancom SE |
| 9 | Vossloh AG |
| 10 | SMA Solar Technology AG |
| 11 | Software AG |
| 12 | SGL Carbon SE |
Die Weiterentwicklung des Vergütungsniveaus wurde zudem von einem unabhängigen Vergütungsberater begleitet und stellt eine wertmäßige Annäherung an das bestehende Marktniveau dar. Vor diesem Hintergrund erfolgten die Erhöhung der Fixvergütung bei gleichzeitiger Veränderung der Gewichtung der einzelnen Komponentenanteile hin zu einer langfristig orientierten Systematik und insbesondere die klare Trennung zwischen kurz- und langfristig orientierter Vergütung sowie die Herausnahme von
Nebenleistungen aus der variablen Vergütung. Mit einer Reinvestition in Höhe von mindestens 35% (zuvor 20%) seiner kurzfristigen variablen Vergütung in Aktien der KWS SAAT SE & Co. KGaA soll der Vorstand auch monetär noch stärker als bisher an einer langfristig ertragsorientierten Unternehmensentwicklung gemessen werden.
Die KWS SE führt seit dem 2. Juli 2019 die Geschäfte der KWS SAAT SE & Co. KGaA. Gemäß § 7 Abs. 4 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA werden der persönlich haftenden Gesellschafterin sämtliche Auslagen im Zusammenhang mit der Führung der Geschäfte der KWS SAAT SE & Co. KGaA, einschließlich der Vergütung ihrer Organmitglieder, ersetzt. Zur Erhaltung der Transparenz wurde das neue Vergütungssystem für den Vorstand der KWS SE der Hauptversammlung der KWS SAAT SE & Co. KGaA am 17. Dezember 2019 zur Billigung vorgelegt. Die Hauptversammlung billigte das neue Vergütungssystem mit einer Zustimmung von 99,94%.
Das Vorstandsvergütungssystem orientiert sich an der strategischen Planung und soll eine erfolgsorientierte und nachhaltige Unternehmensentwicklung unterstützen.
Es beinhaltet folgende Komponenten:
Das Jahresgrundgehalt beträgt 375.000 € brutto. Der Sprecher des Vorstands erhält einen "Sprecherzuschlag" in Höhe von 25% des Jahresgrundgehalts. Die einjährige variable Vergütung ist abhängig von der Ertragsentwicklung der KWS Gruppe (sog. nachhaltiger Jahresüberschuss). Als Bemessungszeitraum gelten jeweils die letzten drei Geschäftsjahre vor Auszahlung der Komponente. Die EVV beträgt 0,5% des durchschnittlichen Jahresüberschusses der KWS Gruppe im Bemessungszeitraum – maximal jedoch 500.000 €. Übertrifft der nachhaltige Jahresüberschuss der KWS Gruppe in zwei aufeinanderfolgenden Jahren jeweils 100 Mio. €, erhöht sich die maximale EVV ab dem folgenden Geschäftsjahr auf 600.000 €. Zur Auszahlung gelangt die EVV nach der Vorlage des Konzernabschlusses der KWS SAAT SE & Co. KGaA in der Hauptversammlung, damit üblicherweise im Januar. Von der festgestellten Gesamthöhe der EVV erfolgt ein individuell bestimmter Abzug für die MVV, der verbleibende Betrag wird bar ausgezahlt.
Die Vorstandsmitglieder sind verpflichtet, jährlich in Höhe eines von ihnen frei wählbaren Prozentsatzes zwischen 35% und 50% ihrer EVV (brutto) Aktien der KWS SAAT SE & Co. KGaA zu erwerben (Reinvestition). Die erworbenen Aktien unterliegen ab Erwerb (i.d.R. in den ersten Börsenhandelstagen im Januar eines Jahres) einer Haltefrist von fünf Jahren.
Die Höhe dieser seitens der Vorstandsmitglieder getätigten Reinvestitionen bildet die Basis der mehrjährigen variablen Vergütung. Nach Ablauf der Haltefrist erhalten die Vorstandsmitglieder eine MVV, deren Höhe sich nach der Aktienkursentwicklung der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie nach der Renditeentwicklung der KWS Gruppe im Laufe der Haltefrist bemisst.
Die MVV errechnet sich nach der folgenden Formel: durchschnittlicher anzusetzender Aktienkurs der KWS SAAT SE & Co. KGaA multipliziert mit der Anzahl der erworbenen Aktien, abzüglich etwaiger Abschläge basierend auf der Entwicklung der durchschnittlichen Umsatzrendite (ROS). Damit soll insbesondere den Zielen im Rahmen der
strategischen Planung sowie einer erfolgsorientierten und nachhaltigen Unternehmensentwicklung Rechnung getragen werden.
Hierbei errechnet sich der anzusetzende Aktienkurs nach den durchschnittlichen Tagesendkursen der Aktie der KWS SAAT SE & Co. KGaA im elektronischen Börsenhandel der Frankfurter Wertpapierbörse (Xetra) zu den Quartalsenden der Haltefrist.
Ein Abschlag auf die MVV-Zahlung ergibt sich, sofern die durchschnittliche Umsatzrendite (ROS), also das Betriebsergebnis der KWS Gruppe geteilt durch die Umsatzerlöse, im Zeitraum der Haltefrist unter 10% fallen sollte. Maßgeblich ist dabei die Segmentberichterstattung der KWS Gruppe (unter Einbezug der at equity bilanzierten Gesellschaften). Der Abschlag beträgt 25%, sofern der Durchschnitts-ROS unter 10% liegt; 50%, sofern der Durchschnitts-ROS unter 9% liegt und 100%, sofern der Durchschnitts-ROS unter 8% liegen sollte.
Die MVV-Zahlung beträgt maximal 150% der jeweils getätigten Reinvestitionen der Vorstände und maximal 200% im Falle der Reinvestition des Vorstandssprechers. Es besteht die Möglichkeit der KWS SE, die EVV und/oder die MVV zurückzufordern (Clawback).
Nebenleistungen, wie Verkehrs- und Kommunikationsmittel, Prämien für Unfall- und D&O-Versicherungen, Leistungen zur Abgeltung des Arbeitgeberanteils zu den Sozialversicherungen sowie unterschiedliche Pensionszusagen werden in unveränderter Form gewährt.
In Anwendung des geltenden Vergütungssystems wird für die Mitglieder des Vorstands folgende jährliche Maximalvergütung festgesetzt (bei einem EVV-Cap von 600.000 €). Diese besteht neben dem Grundgehalt und einer etwaigen Sprecherzulage aus EVV, MVV sowie Nebenleistungen und Versorgungsaufwand.
Im Falle der Beendigung eines Vorstandsvertrags erfolgt eine umgehende Abrechnung und Auszahlung der noch offenen MVV-Vergütungsbestandteile.
| Maximalvergütung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in € | ||||||
| Dr. Hagen Duenbostel | 1.809.940,00 | |||||
| Dr. Léon Broers | 1.532.000,00 | |||||
| Dr. Felix Büchting | 1.532.000,00 | |||||
| Dr. Peter Hofmann | 1.538.224,00 | |||||
| Eva Kienle | 1.532.000,00 | |||||
| Gesamt | 7.944.164,00 |
Zahlungen an ein Vorstandsmitglied überschreiten bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht (Abfindungs-Cap), und es wird nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergütet. Im Falle eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots wird die Abfindungszahlung auf die Karenzentschädigung nicht angerechnet.
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels (Change of Control) infolge eines Übernahmeangebots stehen, wurden nicht getroffen. Die Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin sehen für den Fall eines Kontrollwechsels eine Begrenzung auf die jeweils geltenden Höchstgrenzen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) vor. Ein Anspruch auf eine Abfindungszahlung besteht nicht, sofern die einvernehmliche Beendigung der Vorstandstätigkeit auf Wunsch des Vorstands erfolgt oder ein besonderer Grund zur Kündigung des Anstellungsverhältnisses durch die Gesellschaft besteht.
Vergütung der im Geschäftsjahr 2019/2020 tätigen Vorstandsmitglieder der KWS SE Die für den Vorstand gemäß § 314 (1) Nr. 6a
Handelsgesetzbuch (HGB) in Verbindung mit dem Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 17 (DRS 17) auszuweisende Gesamtvergütung belief sich im Geschäftsjahr 2019/2020 auf insgesamt 5.428 (4.316) T €. Davon entfielen 38,3 (35,2)% auf das Jahresgrundgehalt einschließlich Nebenleistungen,
46,1 (47,1)% auf jährliche sowie 15,6 (15,7)% auf mehrjährige variable Komponenten. Die nachfolgenden Tabellen geben eine Übersicht über die im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge auf individueller Basis (ohne Pensionsaufwand) sowie den Vorjahresvergleich:
| in € | Barvergütung | LTI FV1 | Gesamt | LTI | |||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Grund vergütung |
Neben leistungen |
Tantieme | Gesamt | Zu wendung |
Aufwand | ||
| Dr. Hagen Duenbostel | 468.750,00 | 13.349,76 | 500.000,00 | 982.099,76 | 234.016,87 | 1.216.116,63 | 257.633,00 |
| Dr. Léon Broers | 375.000,00 | 25.801,42 | 500.000,00 | 900.801,42 | 235.209,96 | 1.136.011,38 | 253.567,66 |
| Dr. Felix Büchting | 375.000,00 | 21.923,70 | 500.000,00 | 896.923,70 | 47.610,13 | 944.533,83 | 5.084,50 |
| Dr. Peter Hofmann | 375.000,00 | 25.710,36 | 500.000,00 | 900.710,36 | 168.453,51 | 1.069.163,87 | 124.622,63 |
| Eva Kienle | 375.000,00 | 25.186,80 | 500.000,00 | 900.186,80 | 161.863,09 | 1.062.049,89 | 137.503,93 |
| Gesamt | 1.968.750,00 | 111.972,04 | 2.500.000,00 | 4.580.722,04 | 847.153,55 | 5.427.875,59 | 778.411,71 |
Gesamtvergütung des Vorstands 2018/2019
| in € | Barvergütung | LTI FV1 | Gesamt | LTI | |||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Grund vergütung |
Neben leistungen |
Tantieme | Gesamt | Zu wendung |
Aufwand | ||
| Dr. Hagen Duenbostel | 375.000,00 | 23.303,72 | 476.696,28 | 875.000,00 | 226.736,74 | 1.101.736,74 | 250.522,81 |
| Dr. Léon Broers | 300.000,00 | 25.719,43 | 474.280,57 | 800.000,00 | 225.966,40 | 1.025.966,40 | 244.459,95 |
| Dr. Felix Büchting (ab 01.01.2019) |
125.000,04 | 12.113,77 | 137.886,23 | 275.000,04 | 0,00 | 275.000,04 | 0,00 |
| Dr. Peter Hofmann | 300.000,00 | 25.804,65 | 474.195,35 | 800.000,00 | 158.176,48 | 958.176,48 | 82.668,83 |
| Eva Kienle | 300.000,00 | 31.234,81 | 468.765,19 | 800.000,00 | 155.608,68 | 955.608,68 | 100.860,20 |
| Gesamt | 1.400.000,04 | 118.176,38 2.031.823,62 | 3.550.000,04 | 766.488,30 | 4.316.488,34 | 678.511,79 |
1 Long-Term-Incentive Fair Value
Seit dem Jahr 2006 hat KWS für die Vorstände eine beitragsorientierte Zusage zur Altersversorgung eingeführt, die in Form eines jährlichen fixen Beitrags in eine kongruent rückgedeckte Unterstützungskasse gestaltet ist. Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurden für Pensionszusagen gegenüber den Mitgliedern des Vorstands 378 (342) T € als Beitrag abgeführt.
| in € | 30.06.2020 |
|---|---|
| Dr. Hagen Duenbostel | 90.000,00 |
| Dr. Léon Broers | 72.000,00 |
| Dr. Felix Büchting | 72.000,00 |
| Dr. Peter Hofmann | 72.000,00 |
| Eva Kienle | 72.000,00 |
| Gesamt | 378.000,00 |
| Pensionsansprüche | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in € | 30.06.2020 | 30.06.2019 | Zins aufwand |
Neubewer tungseffekte |
||||
| Dr. Hagen Duenbostel | 1.198.941,00 | 1.157.263,00 | 10.994,00 | 30.684,00 | ||||
| Dr. Peter Hofmann | 420.383,00 | 408.776,00 | 3.883,00 | 7.724,00 | ||||
| Gesamt | 1.619.324,00 | 1.566.039,00 | 14.877,00 | 38.408,00 | ||||
Die Vorstandsmitglieder Dr. Hagen Duenbostel und Dr. Peter Hofmann haben aus den Anfängen ihrer Beschäftigung bei KWS zudem eine leistungsorientierte Pensionszusage erhalten, welche vor dem Jahr 2006 geschlossen wurde. Diese Zusage wird jährlich anhand eines entsprechenden Gutachtens in Form einer Pensionsrückstellung dotiert. Somit waren weitere 53 (275) T € den Pensionsrückstellungen nach IAS 19 zuzuführen (davon 15 T € als Zinsaufwand, 38 T € aus Neubewertungseffekten). Für aktive Vorstandsmitglieder sind damit bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA Pensionsrückstellungen in Höhe von insgesamt 1.619 (1.566) T € vorhanden.
Die Bezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen betrugen 1.419 (1.479) T €. Die Pensionsverpflichtungen nach IAS 19 (2011) für diesen Personenkreis beliefen sich am 30. Juni 2020 auf 7.140 (6.674) T €. Für drei ehemalige Vorstandsmitglieder sind die Pensionszusagen kongruent rückgedeckt. An die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden im Berichtsjahr keine Darlehen gewährt.
Aufgrund der Übergangszeit (vor verpflichtender Anwendung des neuen ARUG II für Geschäftsjahre beginnend nach dem 31. Dezember 2020) beziehen wir uns in den folgenden Tabellen vorerst weiterhin auf die Empfehlungen der Ziffer 4.2.5 Abs. 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in der Fassung vom 7. Februar 2017 und stellen die individuellen Zuwendungen und Zuflüsse je Vorstandsmitglied dar.
Unter Zuwendungen werden die Zielvergütungen einschließlich vereinbarter Unter- und Obergrenzen ausgewiesen. Die LTI-Zuwendungen sind hierbei mit dem Barwert zum Bezugszeitpunkt der letzten Aktientranche bewertet. In den Angaben zu Zuflüssen sind für die Festvergütung sowie für die Nebenleistungen dieselben Werte wie unter Zuwendungen abgebildet. Für die einjährige variable Vergütung (Tantieme) wird der Zufluss für die Geschäftsjahre 2019/2020 und 2018/2019 (Auszahlungsbeträge) aufgeführt, ebenso der Auszahlungsbetrag für die mehrjährigen variablen Vergütungen (LTI), deren Planlaufzeit im Berichtsjahr endet. Der Versorgungsaufwand wiederum wird nach IAS 19 dargestellt und stellt keinen Zufluss im engeren Sinne dar, dient aber der Verdeutlichung der Gesamtvergütung.
Vorstandsbezüge gemäß Ziffer 4.2.5 DCGK
| in € | Zufluss | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |||
| Min. | Max. | |||||
| Dr. Hagen Duenbostel (Vorstandssprecher) | ||||||
| Festvergütung | 468.750,00 | 468.750,00 | 468.750,00 | 375.000,00 | 468.750,00 | 375.000,00 |
| Nebenleistungen | 13.349,76 | 13.349,76 | 13.349,76 | 23.303,72 | 13.349,76 | 23.303,72 |
| Zwischensumme | 482.099,76 | 482.099,76 | 482.099,76 | 398.303,72 | 482.099,76 | 398.303,72 |
| Tantieme | 500.000,00 | 0,00 | 500.000,00 | 476.696,28 | 500.000,00 | 476.696,28 |
| Summe Barvergütung | 982.099,76 | 482.099,76 | 982.099,76 | 875.000,00 | 982.099,76 | 875.000,00 |
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| LTI 2012/2013 | 240.018,58 | |||||
| LTI 2013/2014 | 286.808,20 | |||||
| LTI 2017/2018 | 226.736,74 | |||||
| LTI 2018/2019 | 234.016,87 | 0,00 | 474.245,18 | |||
| Zwischensumme | 1.216.116,63 | 482.099,76 | 1.456.344,94 | 1.101.736,74 | 1.268.907,96 | 1.115.018,58 |
| Versorgungsaufwand1 | 100.994,00 | 100.994,00 | 100.994,00 | 105.492,00 | 100.994,00 | 105.492,00 |
| Gesamtvergütung | 1.317.110,63 | 583.093,76 | 1.557.338,94 | 1.207.228,74 | 1.369.901,96 | 1.220.510,58 |
| Höchstgrenze Gesamtvergütung2 | 1.609.940,00 | 1.765.000,00 |
| in € | Zuwendung | Zufluss | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |||
| Min. | Max. | |||||
| Dr. Léon Broers | ||||||
| Festvergütung | 375.000,00 | 375.000,00 | 375.000,00 | 300.000,00 | 375.000,00 | 300.000,00 |
| Nebenleistungen | 25.801,42 | 25.801,42 | 25.801,42 | 25.719,43 | 25.801,42 | 25.719,43 |
| Zwischensumme | 400.801,42 | 400.801,42 | 400.801,42 | 325.719,43 | 400.801,42 | 325.719,43 |
| Tantieme | 500.000,00 | 0,00 | 500.000,00 | 474.280,57 | 500.000,00 | 474.280,57 |
| Summe Barvergütung | 900.801,42 | 400.801,42 | 900.801,42 | 800.000,00 | 900.801,42 | 800.000,00 |
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| LTI 2012/2013 | 238.837,67 | |||||
| LTI 2013/2014 | 257.461,80 | |||||
| LTI 2017/2018 | 225.966,40 | |||||
| LTI 2018/2019 | 235.209,96 | 0,00 | 357.497,28 | |||
| Zwischensumme | 1.136.011,38 | 400.801,42 | 1.258.298,70 | 1.025.966,40 | 1.158.263,22 | 1.038.837,67 |
| Versorgungsaufwand1 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 |
| Gesamtvergütung | 1.208.011,38 | 472.801,42 | 1.330.298,70 | 1.097.966,40 | 1.230.263,22 | 1.110.837,67 |
| Höchstgrenze Gesamtvergütung2 | 1.357.000,00 | 1.547.000,00 |
1 Gem. IAS 19R aus Zusagen für Pensionen und sonst. Vorsorgeleistungen; hierbei handelt es sich um die Kosten der Firma, nicht den tatsächlichen Anspruch oder eine Auszahlung. 2 Die in einem Berichtsjahr gewährte Gesamtvergütung ist begrenzt.
Vorstandsbezüge gemäß Ziffer 4.2.5 DCGK
| in € | Zuwendung Zufluss |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |||
| Min. | Max. | |||||
| Dr. Felix Büchting (ab 01.01.2019) | ||||||
| Festvergütung | 375.000,00 | 375.000,00 | 375.000,00 | 125.000,04 | 375.000,00 | 125.000,04 |
| Nebenleistungen | 21.923,70 | 21.923,70 | 21.923,70 | 12.113,77 | 21.923,70 | 12.113,77 |
| Zwischensumme | 396.923,70 | 396.923,70 | 396.923,70 | 137.113,81 | 396.923,70 | 137.113,81 |
| Tantieme | 500.000,00 | 0,00 | 500.000,00 | 137.886,23 | 500.000,00 | 137.886,23 |
| Summe Barvergütung | 896.923,70 | 396.923,70 | 896.923,70 | 275.000,04 | 896.923,70 | 275.000,04 |
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| LTI 2012/2013 | 0,00 | |||||
| LTI 2013/2014 | 0,00 | |||||
| LTI 2017/2018 | 0,00 | |||||
| LTI 2018/2019 | 47.610,13 | 0,00 | 72.362,98 | |||
| Zwischensumme | 944.533,83 | 396.923,70 | 969.286,68 | 275.000,04 | 896.923,70 | 275.000,04 |
| Versorgungsaufwand1 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 36.000,00 | 72.000,00 | 36.000,00 |
| Gesamtvergütung | 1.016.533,83 | 468.923,70 | 1.041.286,68 | 311.000,04 | 968.923,70 | 311.000,04 |
| Höchstgrenze Gesamtvergütung2 | 1.357.000,00 | 423.500,00 |
| in € | Zuwendung | Zufluss | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |||
| Min. | Max. | |||||
| Dr. Peter Hofmann | ||||||
| Festvergütung | 375.000,00 | 375.000,00 | 375.000,00 | 300.000,00 | 375.000,00 | 300.000,00 |
| Nebenleistungen | 25.710,36 | 25.710,36 | 25.710,36 | 25.804,65 | 25.710,36 | 25.804,65 |
| Zwischensumme | 400.710,36 | 400.710,36 | 400.710,36 | 325.804,65 | 400.710,36 | 325.804,65 |
| Tantieme | 500.000,00 | 0,00 | 500.000,00 | 474.195,35 | 500.000,00 | 474.195,35 |
| Summe Barvergütung | 900.710,36 | 400.710,36 | 900.710,36 | 800.000,00 | 900.710,36 | 800.000,00 |
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| LTI 2012/2013 | 0,00 | |||||
| LTI 2013/2014 | 0,00 | |||||
| LTI 2017/2018 | 158.176,48 | |||||
| LTI 2018/2019 | 168.453,51 | 0,00 | 256.033,68 | |||
| Zwischensumme | 1.069.163,87 | 400.710,36 | 1.156.744,04 | 958.176,48 | 900.710,36 | 800.000,00 |
| Versorgungsaufwand1 | 75.883,00 | 75.883,00 | 75.883,00 | 77.810,00 | 75.883,00 | 77.810,00 |
| Gesamtvergütung | 1.145.046,87 | 476.593,36 | 1.232.627,04 | 1.035.986,48 | 976.593,36 | 877.810,00 |
| Höchstgrenze Gesamtvergütung2 | 1.363.224,00 | 1.247.000,00 |
1 Gem. IAS 19R aus Zusagen für Pensionen und sonst. Vorsorgeleistungen; hierbei handelt es sich um die Kosten der Firma, nicht den tatsächlichen Anspruch oder eine Auszahlung. 2 Die in einem Berichtsjahr gewährte Gesamtvergütung ist begrenzt.
Vorstandsbezüge gemäß Ziffer 4.2.5 DCGK
| in € | Zuwendung Zufluss |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |||
| Min. | Max. | |||||
| Eva Kienle | ||||||
| Festvergütung | 375.000,00 | 375.000,00 | 375.000,00 | 300.000,00 | 375.000,00 | 300.000,00 |
| Nebenleistungen | 25.186,80 | 25.186,80 | 25.186,80 | 31.234,81 | 25.186,80 | 31.234,81 |
| Zwischensumme | 400.186,80 | 400.186,80 | 400.186,80 | 331.234,81 | 400.186,80 | 331.234,81 |
| Tantieme | 500.000,00 | 0,00 | 500.000,00 | 468.765,19 | 500.000,00 | 468.765,19 |
| Summe Barvergütung | 900.186,80 | 400.186,80 | 900.186,80 | 800.000,00 | 900.186,80 | 800.000,00 |
| Mehrjährige variable Vergütung | ||||||
| LTI 2012/2013 | 0,00 | |||||
| LTI 2013/2014 | 64.743,62 | |||||
| LTI 2017/2018 | 155.608,68 | |||||
| LTI 2018/2019 | 161.863,09 | 0,00 | 246.016,85 | |||
| Zwischensumme | 1.062.049,89 | 400.186,80 | 1.146.203,65 | 955.608,68 | 964.930,42 | 800.000,00 |
| Versorgungsaufwand1 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 | 72.000,00 |
| Gesamtvergütung | 1.134.049,89 | 472.186,80 | 1.218.203,65 | 1.027.608,68 | 1.036.930,42 | 872.000,00 |
| Höchstgrenze Gesamtvergütung2 | 1.357.000,00 | 1.247.000,00 |
1 Gem. IAS 19R aus Zusagen für Pensionen und sonst. Vorsorgeleistungen; hierbei handelt es sich um die Kosten der Firma, nicht den tatsächlichen Anspruch oder eine Auszahlung.
2 Die in einem Berichtsjahr gewährte Gesamtvergütung ist begrenzt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt im Betrachtungszeitraum der vergangenen fünf Geschäftsjahre (2015/2016 bis 2019/2020) die prozentuale Veränderung der
Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder im Vergleich zum EBIT und zur durchschnittlichen Mitarbeitervergütung in Deutschland (auf Vollzeitbasis).
| Entwicklung der Vergütung | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in € | 2015/2016 | 2016/2017 | 2017/2018 | 2018/2019 | 2019/2020 | |||
| Dr. Hagen Duenbostel | 1.023.755 | 1.055.597 | 1.089.116 | 1.101.737 | 1.216.117 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | 3,1% | 3,2% | 1,2% | 10,4% | ||||
| Dr. Léon Broers | 950.359 | 975.083 | 1.014.116 | 1.025.966 | 1.136.011 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | 2,6% | 4,0% | 1,2% | 10,7% | ||||
| Dr. Felix Büchting (ab 01.01.2019) | – | – | – | 275.000 | 944.534 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | – | – | – | 243,5% | ||||
| Dr. Peter Hofmann | 724.740 | 857.072 | 962.741 | 958.176 | 1.069.164 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | 18,3% | 12,3% | –0,5% | 11,6% | ||||
| Eva Kienle | 831.862 | 884.198 | 949.977 | 955.609 | 1.062.050 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | 6,3% | 7,4% | 0,6% | 11,1% | ||||
| EBIT in Mio. € | 112,8 | 131,6 | 132,6 | 150,0 | 137,4 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | 16,7% | 0,8% | 13,1% | –8,4% | ||||
| Durchschnittliche Mitarbeiter vergütung je FTE (Deutschland)1 |
64.526 | 67.448 | 68.413 | 69.039 | 72.733 | |||
| Veränderung zum Vorjahr in % | 4,5% | 1,4% | 0,9% | 5,4% | ||||
1 Ohne Vorstand.
Für das Geschäftsjahr 2020/2021 hat der Aufsichtsrat für jedes Vorstandsmitglied eine konkrete Ziel-Gesamtvergütung festgelegt. Diese steht jeweils in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des Vorstandsmitglieds sowie zur Lage des Unternehmens. Die Ziel-Gesamtvergütung beinhaltet das Jahresgrundgehalt in Höhe von 375.000 € brutto. Der Sprecher des Vorstands erhält einen "Sprecherzuschlag" in Höhe von 25% des Jahresgrundgehalts. Darüber hinaus soll die Gesamtvergütung für den Fall einer 100%igen Zielerreichung eine EVV in Höhe von 0,5% des durchschnittlichen Jahresüberschusses der KWS Gruppe der letzten zwei Geschäftsjahre sowie der Budgetplanung des Jahresüberschusses für das laufende Geschäftsjahr berücksichtigen – maximal jedoch 500.000 €. Für das Geschäftsjahr 2020/2021 wird unter Berücksichtigung der Budgetannahmen die EVV durch diesen Maximalbetrag limitiert werden. Hinsichtlich der MVV sind die Vorstandsmitglieder verpflichtet, jährlich einen Prozentsatz ihrer EVV (brutto) in Aktien der KWS SAAT SE & Co. KGaA zu reinvestieren (Reinvestition). Dieser kann zwischen 35% und 50% ihrer EVV (brutto) liegen, wodurch hier kein konkreter Zielwert festgelegt werden kann. Die MVV-Zahlung beträgt jedoch maximal 150% der jeweils getätigten Reinvestitionen der Vorstände und maximal 200% im Falle der Reinvestition des Vorstandssprechers.
Die Aufsichtsratsvergütung ist in der Satzung geregelt und orientiert sich an der Größe des Unternehmens und an den Aufgaben sowie der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder. Durch die fixe Vergütungsstruktur und die damit verbundene Entkopplung vom
Unternehmenserfolg der Gesellschaft wird der Kontrollfunktion des Aufsichtsrats nach Auffassung der Gesellschaft Rechnung getragen. Die Vergütung des Aufsichtsrats entspricht den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Tätigkeit jährlich eine feste Vergütung in Höhe von 60.000 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, der Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags. Die Mitwirkung in Ausschüssen wird gesondert vergütet, wobei der Vorsitzende des Aufsichtsrats für seine Tätigkeit in Ausschüssen keine zusätzliche Vergütung erhält. Mitglieder des Aufsichtsrats, die einem Ausschuss angehören, erhalten hierfür eine zusätzliche Vergütung von 10.000 €. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält das Doppelte dieses Betrags. Für Mitglieder des Prüfungsausschusses beträgt die zusätzliche Vergütung 20.000 €. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Dreifache dieses Betrags. Es wird lediglich die Mitwirkung in einem Ausschuss zusätzlich vergütet, wobei die jeweils höhere Vergütung maßgebend ist. Besteht die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat oder in einem Ausschuss bzw. das Amt als Vorsitzender oder Stellvertreter des Aufsichtsrats oder Vorsitzender eines Ausschusses nur während eines Teils des Geschäftsjahres oder ist ein Geschäftsjahr kürzer als das Kalenderjahr, wird die Vergütung nur zeitanteilig gewährt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten ferner einen Ersatz ihrer Auslagen, die im Zusammenhang mit der Ausübung des Mandats stehen, sowie bis Ende 2019 der auf die Vergütung und die Auslagen zu entrichtenden Umsatzsteuer.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA betrugen im Berichtsjahr 620 (620) T €.
| in € | Fest | Ausschuss tätigkeit |
Gesamt 2019/2020 |
Gesamt 2018/2019 |
|---|---|---|---|---|
| Dr. Andreas J. Büchting1 | 180.000,00 | 0,00 | 180.000,00 | 180.000,00 |
| Dr. Marie Theres Schnell 2 | 90.000,00 | 20.000,00 | 110.000,00 | 110.000,00 |
| Victor W. Balli 3 | 60.000,00 | 60.000,00 | 120.000,00 | 120.000,00 |
| Jürgen Bolduan | 60.000,00 | 20.000,00 | 80.000,00 | 80.000,00 |
| Cathrina Claas-Mühlhäuser | 60.000,00 | 10.000,00 | 70.000,00 | 70.000,00 |
| Christine Coenen | 60.000,00 | 0,00 | 60.000,00 | 60.000,00 |
| 510.000,00 | 110.000,00 | 620.000,00 | 620.000,00 |
1 Vorsitzender
2 Stellvertretende Vorsitzende
3 Prüfungsausschussvorsitzender
| in € | Fest | Sitzungsgeld | Gesamt 2019/2020 |
|---|---|---|---|
| Dr. Andreas J. Büchting1 | 60.000,00 | 0,00 | 60.000,00 |
| Dr. Marie Theres Schnell 2 | 45.000,00 | 0,00 | 45.000,00 |
| Victor W. Balli | 30.000,00 | 20.000,00 | 50.000,00 |
| Cathrina Claas-Mühlhäuser | 30.000,00 | 0,00 | 30.000,00 |
| 165.000,00 | 20.000,00 | 185.000,00 |
1 Vorsitzender 2 Stellvertretende Vorsitzende
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der KWS SE betrugen im Berichtsjahr 185 T €.
Der Rechtsformwechsel der KWS SAAT SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KWS SAAT SE & Co. KGaA) wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 2. Juli 2019 wirksam. Die persönlich haftende Gesellschafterin der KWS SAAT SE & Co. KGaA gibt zu den Angaben nach §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB folgende Erläuterung:
Das gezeichnete Kapital der seinerzeitigen KWS SAAT SE betrug zum 1. Juli 2019 99.000.000,00 € und war eingeteilt in 33.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Mit Eintragung in das Handelsregister am 2. Juli 2019
wurde der Rechtsformwechsel der seinerzeitigen KWS SAAT SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KWS SAAT SE & Co. KGaA) wirksam. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung der seinerzeitigen KWS SAAT SE erhielten die Aktionäre für jede Stückaktie der KWS SAAT SE eine Stückaktie der KWS SAAT SE & Co. KGaA. Die Höhe des Grundkapitals der Gesellschaft blieb dabei unverändert, sodass das gezeichnete Kapital der KWS SAAT SE & Co. KGaA auch aktuell weiterhin 99.000.000,00 € beträgt. Es ist eingeteilt in 33.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Auf jede Aktie entfällt ein anteiliger Betrag am Grundkapital von 3,00 €. In der Hauptversammlung gewährt jede Stückaktie eine Stimme. Die Rechte der Aktionäre regeln das AktG und die Satzung.
Beschränkungen, welche die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, können sich aus gesetzlichen oder vertraglichen Vorschriften ergeben. So unterliegen Aktionäre z.B. gemäß § 136 AktG i.V.m. § 278 Abs. 3 AktG oder § 44 WpHG unter bestimmten Voraussetzungen einem gesetzlichen Stimmverbot; für persönlich haftende Gesellschafter bei der KGaA sind zudem Stimmverbote aus § 285 AktG zu beachten. Außerdem steht der Gesellschaft kein Stimmrecht aus eigenen Aktien zu (§ 71b AktG).
Vertragliche Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht oder die Übertragung von Aktien sind der persönlich haftenden Gesellschafterin nicht bekannt. Soweit keine Beschränkungen des Stimmrechts vorliegen, sind sämtliche Aktionäre, die sich rechtzeitig zur Hauptversammlung angemeldet und ihre Berechtigung zur Teilnahme an der Hauptversammlung sowie zur Ausübung des Stimmrechts nachgewiesen haben, zur Ausübung des Stimmrechts aus allen von ihnen gehaltenen und angemeldeten Aktien berechtigt. Soweit Vorstandsmitglieder der persönlich haftenden Gesellschafterin bzw. leitende Mitarbeiter der Gesellschaft im Rahmen der Long-Term-Incentive-Programme Aktien erworben haben, unterliegen die so erworbenen Aktien bis zum Ende des fünften Jahres nach Ende des Erwerbsquartals einer Veräußerungssperre. Die Veräußerungssperre für Aktien, die Mitarbeiter im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligungsprogramme erworben haben, gilt bis zum Ende des vierten Jahres ab Einbuchung in das Depot des Mitarbeiters.
Folgende direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital der KWS SAAT SE & Co. KGaA, die 10% der Stimmrechte überschreiten, sind der Gesellschaft gemäß §§ 33 und 34 WpHG oder anderweitig von den Aktionären mitgeteilt worden:
Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen der nachfolgend genannten Mitglieder, Gesellschaften und Stiftungen der Familien Büchting und Arend Oetker überschreiten jeweils 10% und betragen insgesamt 54,4%:
Die Stimmrechtsanteile des nachstehend genannten Aktionärs inklusive Zurechnung der vorstehend genannten Mitglieder, Gesellschaften und Stiftungen der Familien Büchting und Arend Oetker überschreiten 10% und betragen insgesamt 55,3% für:
Dr. Arend Oetker, Deutschland
Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen der nachstehend genannten Aktionäre überschreiten jeweils 10% und betragen insgesamt 15,4%:
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, wurden von der Gesellschaft nicht ausgegeben. Eine besondere Art der Stimmrechtskontrolle bei Beteiligung von Arbeitnehmern besteht nicht. Arbeitnehmer, die am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre aus.
Die Geschäftsführung der KWS SAAT SE & Co. KGaA obliegt gemäß § 7.2 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA der persönlich haftenden Gesellschafterin, der KWS SE.
Gemäß § 6 Abs. 3 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA scheidet die persönlich haftende Gesellschafterin aus der Gesellschaft aus, wenn die Mehrheit der Aktien an der persönlich haftenden Gesellschafterin für eine längere Zeit als 30 Kalendertage nicht mehr unmittelbar und/oder mittelbar von Personen gehalten wird, die zusammen mehr als 15% des Grundkapitals der Gesellschaft unmittelbar und/oder mittelbar über ein nach § 17 Abs. 1 AktG abhängiges oder nach § 290 Abs. 2 HGB beherrschtes Unternehmen halten. Dies gilt nicht, wenn alle Aktien an der persönlich haftenden Gesellschafterin von der Gesellschaft gehalten werden.
Ferner scheidet die persönlich haftende Gesellschafterin gemäß § 6 Abs. 4 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA aus der Gesellschaft aus, wenn eine Person, die kein Familienaktionär ist (Erwerber), unmittelbar oder mittelbar die Kontrolle über die persönlich haftende Gesellschafterin erlangt (Kontrollerwerb) und nicht innerhalb von drei Monaten nach Kontrollerwerb ein dieser Vorschrift und ansonsten den Regelungen des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) entsprechendes Übernahme- oder Pflichtangebot an die Kommanditaktionäre der Gesellschaft richtet.
Die persönlich haftende Gesellschafterin scheidet gemäß § 6.5 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA auch durch Kündigung aus der Gesellschaft aus. Die Kündigung ist gegenüber der Gesamtheit der Kommanditaktionäre in der Hauptversammlung zu erklären. Außerhalb der Hauptversammlung ist die Kündigung gegenüber dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats oder dessen Stellvertreter zu erklären. Sie kann nur auf das Ende eines Geschäftsjahres mit einer Frist von mindestens sechs Monaten erfolgen.
Die übrigen gesetzlichen Ausscheidensgründe für die persönlich haftende Gesellschafterin bleiben unberührt.
Die Mitglieder des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin, der die Führung der Geschäfte der Gesellschaft obliegt, werden vom Aufsichtsrat
der persönlich haftenden Gesellschafterin, der KWS SE, bestellt und abberufen. Die Mitglieder des Vorstands werden gemäß Art. 46 Abs. 1 der Verordnung (EG) 2157/2001 i.V.m. § 6 der Satzung der KWS SE für einen Zeitraum von höchstens sechs Jahren bestellt. Wiederbestellungen sind zulässig.
Änderungen der Satzung der Gesellschaft erfolgen durch Beschluss der Hauptversammlung gemäß § 278 Abs. 3 i.V.m. § 179 AktG. Gemäß § 285 Abs. 2 S. 1 AktG bedürften Satzungsänderungen der Zustimmung der persönlich haftenden Gesellschafterin.
Der Beschluss der Hauptversammlung über eine Änderung der Satzung bedarf – soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften oder die Satzung entgegenstehen – nach § 133 AktG, § 179 Abs. 2 AktG und § 18 Abs. 1 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.
Die Befugnis zu Änderungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen (§ 179 Abs. 1 Satz 2 AktG), ist gemäß § 22 der Satzung der KWS SAAT SE & Co. KGaA dem Aufsichtsrat übertragen.
Befugnisse des Vorstands, insbesondere hinsichtlich Aktienausgabe oder -rückkauf Befugnisse des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin im Sinne der §§ 289a Abs. 1 Satz 1 Nr. 7, 315a Abs. 1 Satz 1 Nr. 7 HGB in der gemäß Art. 83 Abs. 1 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch derzeit maßgeblichen Fassung, insbesondere eine Ermächtigung, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, bestehen derzeit nicht.
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, wurden nicht getroffen. Die Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands der persönlich haftenden Gesellschafterin sehen für den Fall eines Kontrollwechsels eine Begrenzung auf Höchstgrenzen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) vor.

Hybridroggen ist eines der strategischen Wachstumsfelder im Segment Getreide. Unsere Forschungs- und Züchtungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Märkte in Osteuropa und Nordamerika.
Als international tätiges Pflanzenzüchtungsunternehmen ist die KWS Gruppe einem dynamischen Umfeld ausgesetzt. Daraus ergeben sich sowohl Chancen als auch Risiken, deren Abwägen das Fundament unserer unternehmerischen Entscheidungen bildet.
Als Chance verstehen wir eine Entwicklung, die sich positiv auf unsere Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage auswirken könnte und bisher nicht oder nicht vollständig in der Finanzplanung des Unternehmens berücksichtigt wurde. Das Chancenmanagement ist innerhalb der KWS Gruppe integraler Bestandteil des etablierten Steuerungs- und Controllingsystems zwischen den Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und der Unternehmensführung. Strategische Chancen von übergeordneter Bedeutung wie Joint Ventures und Akquisitionen werden von der Geschäftsführung der KWS Gruppe gemeinschaftlich beraten.
Operative Chancen werden in den Geschäftseinheiten der Segmente erkannt und genutzt, da auf dieser Ebene die umfassendsten Markt- und Produktkenntnisse bestehen. Gemeinsam mit der Geschäftsführung werden zielgerichtete Maßnahmen erarbeitet, um Stärken zu nutzen und strategische Wachstumspotenziale zu erschließen. Die Basis für das Chancenmanagement ist eine umfangreiche strategische Planung, die einen Zehn-Jahres-Horizont abdeckt. Im Einklang mit unserer ertragsorientierten Wachstumsstrategie nutzen wir die sich uns bietenden branchenspezifischen und unternehmensstrategischen Chancen durch gezielte Investitionen in Produktionskapazitäten, Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten sowie den Ausbau des Vertriebs.
Wir sehen für die KWS Gruppe vielfältige Chancen, das Unternehmen in Übereinstimmung mit unserer Strategie weiterzuentwickeln. Damit es uns gelingt, auch in Zukunft ein nachhaltiges und ertragreiches Wachstum zu erzielen, gilt es in erster Linie, unsere Innovationskraft zu erhalten bzw. zu steigern. Dabei kann entweder das Ertragspotenzial der Pflanzen erhöht, die Ressourceneffizienz verbessert oder Resistenzeigenschaften gegenüber schädlichen Einflüssen jedweder Art entwickelt werden.
Marktchancen ergeben sich darüber hinaus durch unsere Aktivitäten in tropischen Regionen. Mit unseren Maisaktivitäten in Brasilien und China können wir mittel- bis langfristig auch in anderen tropischen Märkten durch die Entwicklung auf die entsprechenden klimatischen Bedingungen abgestimmter Sorten zusätzliches Absatzpotenzial für die KWS Gruppe erschließen.
Investitionen in die Erweiterung unserer Produktionskapazitäten und in die Modernisierung unserer Saatgutaufbereitung eröffnen Chancen in bestehenden und angrenzenden Märkten. Die Weiterentwicklung unseres Sortenportfolios und der Kapazitätsausbau gehen einher mit einem Ausbau unserer internationalen Vertriebsstrukturen, damit wir unsere Kunden individuell über die Einsatzmöglichkeiten unseres Saatguts informieren, beraten und dadurch weiteres Absatzpotenzial heben können. Darüber hinaus bieten sich der KWS Gruppe Chancen, durch kontinuierliche Prozessoptimierungen die Produktivität zu erhöhen, Kostenstrukturen zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben.
Wie bereits im Vorjahr angekündigt, haben wir im Berichtsjahr organisatorische Anpassungen vorgenommen und unser Risikomanagementsystem und die dazugehörigen Prozesse weiterentwickelt. Wir berichten nun unsere Risiken nach Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen (netto) sowie anhand neuer Risikotypen und -kategorien.
Das Abwägen von Chancen sowie von Risiken ist bei uns integraler Bestandteil aller Unternehmensentscheidungen. Wir streben dabei einen offenen und vorausschauenden Umgang mit Risiken an. In unserem Risikoverständnis sind Risiken alle Ereignisse und möglichen Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Konzerns, die sich negativ auf die Erreichung der Unternehmensziele auswirken können und bisher nicht oder nicht vollständig in der Finanzplanung des Unternehmens berücksichtigt wurden. Risiken können bewusst eingegangen werden, wenn sich daraus Chancen für die Erreichung der Unternehmensziele ergeben. Stehen Risiken keine Chancen gegenüber, sind sie zu vermeiden oder deren Auswirkungen unter Wahrung von Kosten-Nutzen-Betrachtungen bestmöglich zu reduzieren. Zudem umfasst unsere Risikodefinition mögliche negative Einflüsse unserer Geschäftstätigkeit, unserer Produkte und unserer Lieferketten auf Umwelt und Gesellschaft, um auch diese adäquat in den Managementprozessen zu berücksichtigen. Chancen bewerten die Fachbereiche im Rahmen ihres operativen Alltags oder der strategischen Planung. Sie sind kein Bestandteil unseres Risikomanagements.
| Akteure und Systeme zum Management von Risiken bei KWS | ||
|---|---|---|
| Aufsichtsrat | ||
| Vorstand | ||
| Risikokomitee | ||
| Zentrales Risikomanagement | ||
| Geschäftsbereiche | Kontroll- und Überwachungssysteme |
Prozessunabhängige Kontrollen |
| " Business Units " Forschung & Entwicklung " Globale Funktionen inkl. Transaction Center |
" Controlling (inkl. Früherkennung) " Kontrollsystem Rechnungslegung " Compliance-Management " Risikomanagement " Weitere Systeme (z.B. Quality Management, Stewardship etc.) |
" Innenrevision |
| KWS Governance (Vision, Mission, Cornerstones, Group Standards etc.) |
Die Geschäftsführung verantwortet das gruppenweite Risikomanagement. Der Aufsichtsrat bzw. der Prüfungsausschuss überprüft das Risikomanagementsystem mindestens einmal pro Jahr auf dessen Angemessenheit und Wirksamkeit. Unterstützung erhält er dabei durch den Konzernabschlussprüfer im Rahmen von dessen gesetzlichem Prüfungsauftrag. Das Risikokomitee besteht aus risikokundigen Vertretern aller Geschäftsbereiche. Es kommt mindestens zwei Mal pro Jahr zusammen, diskutiert und überprüft die im Risikomanagementsystem geführten Risiken sowie deren Steuerungsmaßnahmen und entwickelt ggf. Empfehlungen an die Geschäftsführung. Die Verantwortung für die Risikoerfassung, -bewertung und -steuerung liegt bei den Geschäftsbereichen, wobei das zentrale Risikomanagement die Prozesse koordiniert und die Berichterstattung an die Geschäftsführung sicherstellt. Weitere Rollen in unserem Risikomanagement sind in der Grafik "Akteure und Systeme zum Management von Risiken bei KWS" aufgeführt.
Unser Risikomanagementsystem orientiert sich am international anerkannten Modell vom COSO II, dem Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission. Es zielt darauf ab, einen einheitlich durchzuführenden, kontinuierlichen Risikomanagementprozess gruppenweit umzusetzen, in den alle Geschäftsbereiche (Business Units, Guppen- und Globale Funktionen, F&E sowie die Geschäftsführer wesentlicher Tochtergesellschaften) einbezogen werden. Unser Risikomanagementprozess besteht aus den Phasen Risikoidentifizierung, -bewertung, -steuerung, -dokumentation, -überwachung und -berichterstattung. Er wird regelmäßig – mindestens aber zwei Mal pro Jahr – durchgeführt. Im Zuge der Risikoidentifizierung erfassen wir Einzelrisiken in einer elektronischen Plattform und bewerten diese anhand gruppenweit vorgegebener Standards entweder qualitativ oder quantitativ jeweils nach etwaigen Gegenmaßnahmen. Dazu ermitteln wir soweit möglich Schadenerwartungswerte und klassifizieren diese nach "moderat", "relevant" und "signifikant". Verkettungen von Risiken untereinander berücksichtigen wir bei der Bewertung über die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeiten. Die Einzelrisiken werden im Rahmen der Bewertung wie folgt eingeteilt:
| Eintrittswahrscheinlichkeit | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Unwahr scheinlich <10% |
Möglich 10%–50% |
Konkret vorstellbar 50%–90% |
Wahrscheinlich ≥90% |
||
| Auswirkung (EBT) Finanzielle |
Sehr gering > 0,1 Mio. €–3,0 Mio. € |
||||
| Gering 3 Mio. €–7,5 Mio. € |
|||||
| Mittel 7,5 Mio. €–15 Mio. € |
|||||
| Hoch ≥15 Mio. € |
Bewertungsschema Einzelrisiken
| Risikoklassen | Schadenerwartungswert |
|---|---|
| Moderat | <1 Mio. € |
| Relevant | >1 Mio. € –≤5 Mio. € |
| Signifikant | ≥5 Mio. € und/oder kritische Gesundheitsrisiken |
In der Risikosteuerung entscheiden wir systematisch über angemessene Gegenmaßnahmen. Dies können beispielsweise risikoreduzierende Maßnahmen, eine fortlaufende Überwachung oder der Abschluss von Versicherungen sein. Die aktuelle Risikolage der KWS Gruppe wird durch das zentrale Risikomanagement in Risikotypen und -kategorien zusammengefasst und zunächst an das Risikokomitee berichtet. Auf dieser Grundlage bespricht das Risikokomitee den Umgang mit den Risiken und gibt Empfehlungen an die Geschäftsführung weiter. Das zentrale Risikomanagement koordiniert den gesamten Risikomanagementprozess und unterstützt die Fachabteilungen in ihren Aufgaben.
Kontroll- und Überwachungssysteme (beinhaltet den Bericht gemäß § 315 Abs. 4 HGB) Die gesetzlichen Anforderungen der Risikofrüherkennung erfüllen wir sowohl über unsere Controlling- als auch unsere Risikomanagementprozesse. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat bei der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2019/2020 gemäß § 91 Abs. 2 AktG die Funktionsfähigkeit unseres Risikofrüherkennungssystems bestätigt.
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess wird durch die Funktion Global Finance verantwortet und umfasst Strukturen und Prozesse, die eine ordnungsgemäße und wirksame Rechnungslegung und Finanzberichterstattung zum Ziel haben. Dazu gehört, dass geschäftliche Transaktionen einheitlich, zeitnah und buchhalterisch korrekt erfasst sowie alle geltenden gesetzlichen Rechnungslegungsvorschriften, Normen und internen Richtlinien gruppenweit umgesetzt werden. Ein einheitliches System, das der Rechnungslegungsrichtlinie unterliegt, erleichtert die Regelkonformität des Konzernabschlusses. Geprüft werden regelmäßig: Vollständigkeit der Finanzberichterstattung, gruppenweite Bilanzierungs-, Bewertungs- und Kontierungsvorgaben sowie Autorisierungs- und Zugriffsregelungen der IT-Rechnungslegungssysteme. Gruppeninterne Transaktionen werden sachgerecht und vollständig konsolidiert.
werden alle Aspekte und Bereiche der Compliance-Arbeit gesteuert, die von der Abteilung Group Compliance Office verantwortet werden. Das System ist entsprechend IDW PS 980 nach sieben Kriterien aufgestellt: Kultur, Ziele, Risiken, Programm, Organisation, Kommunikation und Monitoring. Zur laufenden Weiterentwicklung ziehen wir in erster Linie die Erkenntnisse aus Compliance Risk Assessments und Revisionsprojekten heran.
Die Innenrevision wird durch Global Finance verantwortet und von einem externen Dienstleister ausgeführt. Die Revisionsthemen werden jährlich prozessunabhängig und risikoorientiert festgelegt und deren Status an den Prüfungsausschuss – ebenfalls jährlich – berichtet.
| Risikotyp | Risikokategorie | Aktuelle Risikoklas sifizierung1 |
Tendenz |
|---|---|---|---|
| Operative Risiken | " IT | Wesentlich | |
| " Produktqualität | Wesentlich | ||
| " Produktion, | Wesentlich | ||
| Betriebsunterbrechungen | |||
| " Umwelt, Gesundheit | Wesentlich | ||
| und Sicherheit | |||
| " Projekte, | Mittel | ||
| Unternehmensorganisation, | |||
| Prozessmanagement | |||
| " Human Resources | Mittel | ||
| Finanzen und | " Steuerrisiken | Spürbar | |
| Finanzmarkt | " Liquiditätsrisiken | Mittel | |
| " Währungsrisiken | Mittel | ||
| " Forderungsrisiken | Niedrig | ||
| Politik und Recht | " Compliance | Spürbar | |
| " Intellectual Property (IP) | Mittel | ||
| " Allgemeine Rechtsrisiken | Niedrig | ||
| " Politische Instabilität | Niedrig | ||
| " Regulatorische Risiken | Niedrig | ||
| Märkte und | " Anbauflächen- und | Mittel | |
| Wettbewerb | Preisentwicklungen | ||
| " Wettbewerb und | Mittel | ||
| Geschäftspartner | |||
| Strategische Risiken | " Innovation | Spürbar |
1 Die aktuelle Risikoklassifizierung ist nicht mehr mit der des Vorjahres vergleichbar, siehe Absatz zur Anpassung des Risikomanagementsystems. Die Veränderungen in den Trends der Risikokategorien sind im Wesentlichen durch die Einflüsse der Covid-19 Pandemie bestimmt.
Wir berichten an dieser Stelle zusammengefasst mittels Risikotypen und -kategorien über signifikante und relevante Einzelrisiken nach Maßnahmen mit mindestens einem mittleren finanziellen Nettoschaden. Die Reihenfolge der Risikotypen richtet sich nach den summierten Schadenerwartungswerten der erfassten Risiken. Nichtfinanzielle Risiken, die in ihrem Eintritt sehr wahrscheinlich und mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte gemäß HGB verknüpft sind, liegen derzeit nicht vor.
| Risikoklassen | Summe Schadenerwar tungswerte Einzelrisiken |
|---|---|
| Gering | ≤3 Mio. € |
| Mittel | >3 Mio. €–8 Mio. € |
| Spürbar | >8 Mio. €–15 Mio. € |
| Wesentlich | ≥15 Mio. € und/oder kritische Gesundheitsrisiken |
Durch die Anpassungen ist eine direkte Vergleichbarkeit mit den Risikokategorien des Vorjahres nicht mehr gegeben. Auf die Entwicklung der Risikolage im Vergleich zum Vorjahr wird in der Gesamtaussage der Geschäftsführung eingegangen.
| Risikokategorie 2018/2019 |
Enthaltene potenzielle Risiken 2018/2019 (Beispiele) |
Risikotyp 2019/2020 | Risikokategorien 2019/2020 |
|---|---|---|---|
| Marktrisiken | " Geo- und Agrarpolitik, Regulationsrisiken |
Politik und Recht | Regulatorische Risiken, politische Instabilität |
| " Sortenleistung | Strategische Risiken | Innovation | |
| " Wettbewerbsumfeld | Märkte und Wettbewerb | Wettbewerb und Geschäftspartner | |
| " Währungsrisiken | Finanzen und Kapitalmarkt | Währungsrisiken | |
| Produktionsrisiken | " Saatgutproduktion | Operative Risiken | Produktion, Betriebsunterbrechungen |
| " Ausfall Produktionsanlagen | Operative Risiken | Produktion, Betriebsunterbrechungen |
|
| " Saatgutqualität | Operative Risiken | Produktqualität | |
| Produktrisiken | " Reinheit der Warenströme | Operative Risiken | Produktqualität |
| " Zugang zu Technologie | Märkte und Wettbewerb | Wettbewerb und Geschäftspartner | |
| Rechtliche Risiken | " Behördliche Verfahren, Rechtsstreitigkeiten |
Politik und Recht | Allgemeine Rechtsrisiken |
| " Bruch von Compliance Vorgaben |
Politik und Recht | Compliance | |
| Personalrisiken | " Qualifizierte und zeitkonforme Stellenbesetzung |
Operative Risiken | Human Resources |
| IT-Risiken | " Ausfall IT-Systeme | Operative Risiken | IT |
| " Zugriffssteuerung | Operative Risiken | IT | |
| Liquiditätsrisiken | " Liquiditätsrisiken | Finanzen und Kapitalmarkt | Liquiditätsrisiken |
| Umwelt und Soziales | " Umweltrisiken | Operative Risiken | Umwelt, Gesundheit und Sicherheit |
| Beschaffungsrisiken | " Beschaffungsrisiken | Operative Risiken | Einkauf (derzeit moderat) |
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erläutern wir gesondert in der Gesamtaussage durch die Geschäftsführung.
Die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne und externe Kommunikation der KWS Gruppe laufen auf global vernetzten IT-Systemen. Durch Angriffe oder Ausfälle kann es zu einem Verlust der Vertraulichkeit, Verfügbarkeit, Integrität und/oder Authentizität von Daten, Informationen und Systemen kommen. Dies birgt signifikante Risiken wie Knowhow-Verlust, Datenmanipulation, Verlust von personenbezogenen Daten und Imageschäden, die wir mittels organisatorischer und technischer Maßnahmen reduzieren. IT-Dienstleister überprüfen laufend
unsere IT-Sicherheit, um auf Basis ihrer Risikoeinschätzung Empfehlungen zur Optimierung abgeben zu können. Unkontrollierte und/oder unbemerkte Verluste und Schädigungen durch Hackerangriffe und Schadsoftware bleiben auch bei sehr guten Vorsorgemaßnahmen möglich.
Um die Leistungsfähigkeit und Qualität unseres Saatgutes zu bestimmen, haben wir detaillierte Prüfungen etabliert. Auf allen Fertigungsstufen werden Qualitätskontrollen wie Keim- und Triebkrafttests durchgeführt. Diese Prüfungen sollen auch Risiken wie Schadensersatzansprüche aus der Produkthaftung verringern, die im Schadensfall insbesondere im angloamerikanischen Rechtsraum signifikant ausfallen könnten. Zudem existiert eine
Produkthaftpflichtversicherung zur Abwehr unbegründeter Ansprüche und zur Befriedigung begründeter Ansprüche. Insbesondere im Bereich der Disposition gentechnisch veränderter Produkte sind strenge Auflagen zu erfüllen, um eine Vermischung mit konventionellem Saatgut zu vermeiden. KWS ist Teilnehmer der Initiative "Excellence Through Stewardship" (ETS), eines international standardisierten Qualitätsmanagementprogramms.
KWS nutzt technisch komplexe Saatgutaufbereitungsanlagen. Betriebsunterbrechungen können die Verfügbarkeit unserer Verkaufsmengen negativ beeinflussen und – insbesondere in unserer Verkaufssaison – signifikante Risiken darstellen. Zur Reduzierung dieser Risiken führen wir regelmäßige Risikobegehungen durch, betreiben vorbeugende Instandhaltung und verfügen über eine gruppenweite Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherung.
Die Vermehrung von Saatgut ist witterungsabhängig. Das Ernteausfallrisiko verringern wir, indem wir das Saatgut – je nach Kulturart – an regional getrennten Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien vermehren. Bei Engpässen in der erzeugten Saatgutmenge können wir im Winterhalbjahr auf der Südhalbkugel kontrasaisonale Vermehrungen anlegen.
Unfälle, technische Probleme oder Fehlverhalten in unseren betrieblichen Abläufen können zu Personen- oder Umweltschäden führen und stellen jeweils signifikante Risiken dar. Zur Verringerung dieser Risiken haben wir unter anderem einen neuen, weltweiten Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutz-Standard implementiert und entwickeln diesen kontinuierlich über eine neu geschaffene zentrale Funktion weiter.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Covid-19- Pandemie erläutern wir gesondert in der Gesamtaussage der Geschäftsführung.
Um profitables und nachhaltiges Wachstum mit einer effizienten Organisation und harmonisierten Prozessen begleiten zu können, überprüfen wir regelmäßig deren Angemessenheit und richten sie ggf. neu aus. Eine Neuausrichtung kann unter anderem Integrationsrisiken (M&A) mit sich bringen, übergangsweise zu Prozessineffizienzen oder ungeplanten Kosten führen. Wir begegnen diesen Risiken unter anderem mit der Etablierung spezialisierter Fachfunktionen (z.B. M&A Experten) oder der Etablierung eines Standardprozessmodells für die transformierten administrativen Bereiche.
Unsere Personalstrategie zielt darauf ab, qualifizierte Mitarbeiter für KWS zu gewinnen, langfristig zu binden und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bedarfsgerecht anzubieten. In diesem Rahmen können Risiken entstehen, offene Stellen nicht zeitnah besetzen zu können oder auch Mitarbeiter zu verlieren. Diesem Risiko begegnen wir mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Personalstrategie. So setzen wir unter anderem auf den Ausbau unserer Marke als attraktiver Arbeitgeber, Talentförderung und die Ausweitung der KWS Gruppe auf neue Standorte in der Nähe von entsprechenden Ressourcenangeboten (Wissenschaftscluster wie z.B. St. Louis, urbane Zentren wie z.B. Berlin). Aber auch kurzfristige kompensatorische Maßnahmen können Anwendung finden, um Personalrisiken zu begegnen.
Mit ihrer Geschäftstätigkeit in rund 70 Ländern unterliegt KWS einer komplexen Anzahl an nationalen steuerlichen Anforderungen und Gesetzen. Dabei können nicht rechtzeitig erkannte Änderungen und/ oder unvollständige Implementierungen der Steuergesetze, der Rechtsprechung und der Auslegung durch die Finanzbehörden Einfluss auf Steuerforderungen, -verbindlichkeiten sowie auf die aktiven und
passiven latenten Steuern haben. Hieraus können sich signifikante Risiken ergeben, denen wir durch eine fortlaufende Identifikation und Bewertung der steuerlichen Rahmenbedingungen sowie einer zentralen Koordination durch unsere Finanzabteilung begegnen. Falls notwendig, werden Steuerrückstellungen auf Basis von Schätzungen gebildet.
Die termingerechte Erfüllung unserer Zahlungsverpflichtungen ist oberstes Ziel unseres Liquiditätsmanagements. Externe Faktoren, wie z.B. globale Krisen, könnten zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Kreditlinien führen und/oder zu wirtschaftlich nachteiligen Konditionen. Unsere zentrale Treasury-Abteilung ermittelt in der Liquiditätsplanung unseren Mittelbedarf und deckt diesen über flüssige Mittel, zugesagte Kreditlinien und weitere Finanzierungsinstrumente. Für einen Teil dieser zugesagten Kreditlinien haben wir marktübliche finanzielle Kontrollen (Financial Covenants) vereinbart. Bei Überschreitung dieser Kontrollen besteht ein Recht auf Kündigung durch die Finanzierungsgeber.
Währungsrisiken resultieren insbesondere aus Forderungen und Verbindlichkeiten in Auslandswährungen. Um den Einfluss auf die Ertrags- und Vermögenslage der KWS Gruppe zu reduzieren, begegnen wir Währungsrisiken in angemessenem Maße mit marktüblichen Absicherungsinstrumenten. Unsere Forschungs- & Entwicklungsaufwendungen und gruppeninternen Darlehen haben wir im Geschäftsjahr 2019/2020 zur Reduzierung von Währungsrisiken in großen Teilen kursgesichert. Zudem reduzieren sich unsere Transaktionsrisiken durch "Natürliches Hedging", wobei Kosten und Umsatzentwicklungen der gleichen Fremdwährung unterliegen.
Über die Zuckerindustrie, den landwirtschaftlichen Großhandel bis hin zu einzelnen Landwirten besitzen wir umfangreiche Geschäftsbeziehungen zu
unterschiedlichen Kundengruppen weltweit. Sollten insbesondere Großkunden nicht in der Lage sein, die vertraglichen Zahlungsverpflichtungen uns gegenüber zu erfüllen, könnten hieraus Verluste entstehen. Entsprechende Ausfallrisiken reduzieren wir über ein konservatives Forderungsmanagement und soweit möglich und sinnvoll mittels Kreditversicherungen.
Wir sind potenziellen Compliance-Risiken unter anderem aus dem Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Antikorruptionsrecht sowie Datenschutzanforderungen ausgesetzt. Etwaige Verletzungen der gesetzlichen Vorschriften können straf- und zivilrechtliche Folgen haben, einschließlich Geldstrafen sowie weiterer finanzieller Nachteile. Mit unseren Compliance-Richtlinien, dem Code of Business Ethics und unseren Group Standards sensibilisieren und verpflichten wir unsere Führungskräfte und Mitarbeiter dazu, Gesetze, Verträge, interne Richtlinien und die Unternehmenswerte einzuhalten. Betrügerischen Aktivitäten von extern oder intern gehen wir konsequent nach. Unsere Group Standards verfolgen durch Festlegen allgemeiner Sicherheitsstandards eine prophylaktische Vorsorge. Regelmäßige Kommunikation, Unterweisungen und Schulungen sollen die Einhaltung der Regelungen gewährleisten. Verletzungen unserer Compliance-Vorgaben werden sanktioniert, worauf ausdrücklich hingewiesen wird.
Der Schutz des geistigen Eigentums ist eine wichtige Voraussetzung zum Erhalt der Handlungsspielräume sowie Wertgenerierung forschender Unternehmen. Das saatgutspezifische Schutzrecht "Sortenschutz" gewährleistet, dass Züchtungs- und Forschungsausgaben für die langjährige Entwicklung neuer Sorten kompensiert werden und Dritte nicht dieselbe Sorte ohne eigene Kosten und Aufwendungen ebenfalls vermarkten können. KWS nutzt Patente zum Schutz bestimmter Eigenschaften von Pflanzen (Traits), insbesondere dann, wenn sie mittels technischer
Verfahren entwickelt bzw. hergestellt wurden. Zur Sicherung der KWS Handlungsfreiheit und Vermeidung von Verstößen gegen Schutzrechte Dritter hat KWS weitreichende Due Dilligence Prozesse im gesamten Unternehmen implementiert.
KWS ist Risiken aus behördlichen Verfahren und Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. Rechtsstreitigkeiten mit Lieferanten, Lizenzgebern, Kunden, Arbeitnehmern, Kreditgebern und Investoren sind möglich, aus denen sich Zahlungsverpflichtungen oder andere Nachteile ergeben können. Im Geschäftsjahr 2019/2020 gab es keine gerichtlichen Verfahren mit signifikantem Streitwert.
In der weltweit stark regulierten Agrarwirtschaft begegnen uns in vielen Ländern politische Risiken. Auch unsichere geopolitische Entwicklungen im Nahen Osten oder die unverändert angespannte Lage in Osteuropa können unsere Geschäftsaktivitäten negativ beeinflussen. Wichtige Wachstumsländer wie China sind mit Handelsstreitigkeiten konfrontiert. Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU wird nach derzeitigem Stand auch ohne Einigung über die Detailregelungen des Brexits keine wesentlichen Auswirkungen auf unser Geschäft haben.
Als Teil der modernen Landwirtschaft und als innovatives Pflanzenzüchtungsunternehmen nutzt KWS zur Entwicklung neuer ressourcenschonender Sorten auch moderne Züchtungstechnologien. Dabei existieren in der breiten Öffentlichkeit trotz der bereits hohen geltenden Standards und einer positiven wissenschaftlichen Faktenlage auch negative Wahrnehmungen gegenüber neuen Züchtungstechnologien. Neue Züchtungstechnologien könnten unsere Sortenentwicklung beschleunigen und präziser machen. In der EU schreitet die Regulierung wichtiger Forschungstechnologien, aber auch die Einschränkung etablierter Betriebsmittel weiter voran. Hierzu führen wir einen
intensiven Dialog mit allen Interessensgruppen und verstärken die Internationalisierung unserer Forschung – ohne unser Engagement in der EU zurückzufahren.
Leichte Anbauflächenrückgänge bzw. -verschiebungen sind in der Landwirtschaft alltäglich und haben in der Regel im Saldo keine nennenswerten Auswirkungen auf unseren Geschäftserfolg. Extreme Anbauflächenentwicklungen – insbesondere in strategisch wichtigen Fruchtarten und Märkten – haben das Potenzial, unseren Markterfolg signifikant zu beeinflussen. Sie werden unter anderem durch Einflüsse wie einen plötzlichen Agrarpreisverfall durch globale Krisen oder extreme Wetterereignisse verursacht, können aber auch die Folge hoher Vorratsbestände durch gute Ernten sein. Solchen Risiken begegnen wir mittel- bis langfristig mit der Diversifizierung unseres Produktportfolios und der Ausweitung unsere Marktpräsenz. Kurzfristig sind Risiken aus Anbauflächenentwicklungen nicht oder nur schwer zu reduzieren, treffen aber alle Marktteilnehmer in der Regel gleichermaßen. Wetterrisiken lassen sich zudem häufig – wenn überhaupt – nur zu wirtschaftlich ungünstigen Konditionen versichern.
Ein hoher Wettbewerbsdruck, z.B. durch aggressive Preisstrategien anderer Marktteilnehmer, kann unseren Geschäftserfolg negativ beeinflussen. Insbesondere eine gute lokale Sortenleistung schützt uns am effektivsten vor entsprechenden Entwicklungen. Der Erwerb oder die Lizenzierung von Technologien – z.B. von gentechnisch veränderten Eigenschaften – sind in der Branche üblich und in Märkten wie Nordoder Südamerika notwendig. Mit der Entwicklung von eigenen Innovationen, die auch für Wettbewerber attraktiv sein können, sowie langfristigen Lizenzverträgen streben wir die Reduzierung der damit verbundenen Risiken an.
Unser wichtigstes strategisches Ziel – profitables Wachstum – verfolgen wir mit maßgeschneiderten, innovativen Produkten in Form von neuen Pflanzensorten, die ressourcenschonend lokale Anbaubedingungen meistern und dabei hohe Erträge liefern. Unsere komplexen Forschungs- und Züchtungsprozesse unterliegen dabei Risiken, die in lokalen Portfolioschwächen münden können. Dazu gehören interne Faktoren wie technische Probleme und Prozessverzögerungen sowie externe Faktoren wie der Klimawandel, neue Krankheitsbilder oder die Einschränkung von Betriebsmitteln. An unsere Sortenentwicklung werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt. Der Leistungsstand unserer Sorten wird jährlich vom Management und vom Aufsichtsrat neu beurteilt, um gegebenenfalls umgehend auf Portfolioschwächen reagieren zu können.
Unsere Strategieprozesse sind darauf ausgelegt, zukünftige Chancen rechtzeitig zu erkennen und in innovative Unternehmensprozesse zu überführen. Unsere strategische Planung führen wir regelmäßig und gruppenübergreifend aus. Zukünftige Trends bergen dabei sowohl Chancen als auch Risiken für KWS, auf die wir uns entsprechend ausrichten. Wir berücksichtigen die gewonnenen Erkenntnisse beispielsweise über Anpassungen unserer Administration oder die Eröffnung neuer Geschäftszweige.
Die Risikolage für die KWS Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2019/2020 durch die globale Covid-19-Pandemie erhöht. So verzeichnen wir einen deutlichen Anstieg der Gesundheitsrisiken für unsere Mitarbeiter, denen wir seit Januar 2020 mit einer Vielzahl von Maßnahmen begegnen. Dazu gehören die Implementierung einer weltweiten Pandemieorganisation mit vielfältigen Vorsorgemaßnahmen und globalen Standards ebenso wie eine regelmäßige Aufklärung durch die Bereitstellung von kompakten Informationen. Neben den gesundheitlichen Risiken sind insbesondere in folgenden Bereichen potenzielle betriebliche Auswirkungen auf KWS möglich: Ausfall von Unternehmensfunktionen durch Infektionen oder Quarantänemaßnahmen, Saatgutvermehrung und Logistik, Nachfrageverhalten, Anbauflächen und Marktpreise, Bonität von Kunden und Lieferanten, Kapitalmärkte sowie Währungsrelationen. Diesen wurde – soweit möglich – mit lokalen Maßnahmen zur Minimierung betrieblicher Einschränkungen begegnet. Risiken durch behördliche Lockdowns schätzen wir aufgrund unserer Rolle in der Lebensmittelindustrie als gering ein.
Die potenziell betroffenen Unternehmensbereiche werden kontinuierlich durch die jeweiligen verantwortlichen Funktionen überwacht. Alle Entwicklungen werden bewertet und zusammengefasst monatlich dem Vorstand berichtet. Existierende Risiken wurden – soweit möglich – durch lokale und globale Gegenmaßnahmen minimiert. Der ungebrochen hohen Dynamik des Infektionsgeschehens begegnen wir zudem prophylaktisch mit einer konservativen Budgetplanung für das Geschäftsjahr 2020/2021.
Neben diesen Risiken hat sich die Risikosituation im Saldo für KWS nicht wesentlich verändert.
Auf Basis der vorliegenden Bewertungen und eingeleiteten Gegenmaßnahmen lassen sich derzeit keine bestandsgefährdenden Einzelrisiken erkennen. Darüber hinaus sehen wir heute keine Hinweise darauf, dass sich Interdependenzen zu einer Bestandsgefährdung aufbauen könnten. Wir sind davon überzeugt, die sich durch unsere globale Präsenz, Innovationsstärke und Produktqualität ergebenden Chancen wahrnehmen und auftretende Risiken erfolgreich steuern zu können. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Zukunft weitere Einflussfaktoren, die derzeit nicht bekannt sind oder als nicht wesentlich eingeschätzt werden, den Fortbestand der KWS Gruppe gefährden könnten.

Zwischenfrüchte, zum Beispiel Phacelia, gewinnen im Rahmen eines nachhaltigen Ackerbaus an Bedeutung: Sie verbessern die Bodenqualität, unterstützen die Unkrautunterdrückung und bieten Insekten und Bodenlebewesen ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
Die hier aufgeführten Erwartungen der Unternehmensleitung basieren auf unserer Unternehmensplanung und den hierbei berücksichtigten Informationen, wie beispielsweise Markterwartungen, strategischen Entscheidungen, regulatorischen Maßnahmen oder Wechselkursentwicklungen. Sie unterliegen den gleichen Prämissen wie der Gruppenabschluss und prognostizieren die Geschäftsentwicklung bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/2021 am 30. Juni 2021. In unserer Prognose zur Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe gemäß IFRS gehen wir auf den erwarteten Umsatz, das erwartete EBIT sowie die erwartete Forschungs- & Entwicklungsquote der KWS Gruppe ein. In der Prognose zu den Segmenten findet sich die Kommentierung zu den jeweiligen Umsatz- und EBIT-Erwartungen inklusive der entsprechenden Beiträge unserer At-equity-Gesellschaften, die in den Segmentberichten gemäß unserer Unternehmenssteuerung anteilig berücksichtigt werden.
In der Zusammensetzung der KWS Gruppe haben sich keine für die Prognose der Geschäftsentwicklung 2020/2021 wesentlichen Änderungen ergeben.
Die wirtschaftliche Entwicklung der KWS Gruppe wird im Geschäftsjahr 2020/2021 von den Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie beeinflusst sein. Weltweit hohe Lagerbestände und geringe Preise für Agrarrohstoffe belasten zudem die wirtschaftlichen Perspektiven des Agrarsektors. Darüber hinaus sehen wir uns in wichtigen Märkten mit erheblichen Währungsschwankungen konfrontiert. Unter der Annahme von stabilen bis leicht rückläufigen Anbauflächen gehen wir daher im Geschäftsjahr 2020/2021 von gedämpften Wachstumserwartungen aus.
Für die KWS Gruppe erwarten wir dennoch einen Umsatz auf Vorjahresniveau (1.282,6 Mio. €). Die EBIT-Marge prognostizieren wir unter der Prämisse einer stabilen Umsatzentwicklung in einer Bandbreite zwischen 11% und 13% (bereinigt um Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Pop Vriend Seeds). Die Forschungs- & Entwicklungsquote soll weiter in einer Spanne von 17% bis 19% liegen. Aufgrund der starken saisonalen Prägung unseres Geschäfts durch die hohe Bedeutung der Frühjahrsaussaat, schwer zu antizipierender externer Faktoren wie Witterungseinflüssen und Schwankungen von Anbauflächen sowie die Unsicherheiten geben wir wie üblich an dieser Stelle Prognosespannen an, da detailliertere Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung derzeit noch nicht ausreichend zuverlässig möglich sind.
Für das Geschäftsjahr 2020/2021 rechnen wir im Segment Mais mit einem leichten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr (775,7 Mio. €), insbesondere durch steigende Absatzmengen in Südamerika und in Südosteuropa. In Nordamerika gehen wir von einem anhaltend intensiven Wettbewerb und leicht rückläufigen Anbauflächen aus. Die EBIT-Marge soll aus heutiger Sicht leicht über dem Vorjahreswert (8,6%) liegen.
Im Segment Zuckerrüben gehen wir von stabilen bis leicht rückläufigen Anbauflächen für Zuckerrüben aus. Dem stehen weitere Zuwächse mit CONVISO® SMART-Saatgut gegenüber. Der Segmentumsatz dürfte auf Vorjahresniveau (491,8 Mio. €) liegen, ebenso die EBIT-Marge (34,6%).
Im Segment Getreide gehen wir insgesamt von einem Umsatz auf Vorjahresniveau (191,2 Mio. €) aus. Während sich der Ausbau unseres Hybridroggengeschäfts fortsetzen sollte, rechnen wir bei Saatgut für Raps, Weizen und Gerste mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. Die Ertragslage des Segments profitiert von steigenden Roggensaatgutabsätzen, gleichzeitig planen wir einen weiteren Ausbau unserer Forschungs- & Entwicklungs- sowie Vertriebsaktivitäten. Daher wird die EBIT-Marge des Segments voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert (13,8%) liegen.
Das Segment Gemüse beinhaltet im Wesentlichen die Umsatz- und Ergebnisbeiträge des akquirierten Gemüsesaatgutgeschäfts von Pop Vriend Seeds. Aufgrund erwarteter Auswirkungen der Covid-19- Pandemie gehen wir von einem Segmentumsatz leicht unter Vorjahr (83,5 Mio. €) aus. Im Segment sind zudem die Kosten für den Aufbau eines internationalen Züchtungsprogramms enthalten. Die Anzahl der Mitarbeiter wird daher voraussichtlich weiter steigen. Bereinigt um Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds erwarten wir eine EBIT-Marge in der Bandbreite von 20 bis 25%.
Im Segment Corporate fassen wir die (geringfügigen) Erlöse unserer landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland, Frankreich und Polen zusammen. Weiterhin werden im Segment Corporate sämtliche übergreifenden Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie grundlegende Forschungsaufwendungen abgebildet, daher fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Auf Basis einer üblichen Kosteninflation sowie geplanter Effizienzbeiträge des Reorganisationsprojekts ONEGLOBE erwarten wir ein verbessertes Segment-EBIT im Vergleich zum Vorjahr (–104,6 Mio. €).
| Umsatz | EBIT-Marge1 | F&E-Quote | |
|---|---|---|---|
| Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe |
auf Vorjahresniveau | 11–13% | 17–19% |
1 Bereinigt um Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds
Die Lageberichte der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie der KWS Gruppe sind zusammengefasst.
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB, die auch die Entsprechenserklärung gemäß § 161 des Aktiengesetzes enthält, ist im Internet unter www.kws.de/ir veröffentlicht. Folgende Angaben sind mit denen der KWS Gruppe identisch und in diesem Geschäftsbericht abgedruckt:
| Seite(n) |
|---|
| 64 bis 77 |
| 22 bis 52 |
| 149 (Anhang) |
| 32 bis 34 |
Seit dem 2. Juli 2019 ist die KWS SAAT SE & Co. KGaA die Muttergesellschaft in der KWS Gruppe. Sie hat die strategische Führung inne und betreibt unter anderem die Vermehrung und den Vertrieb von Zuckerrüben- und Maissaatgut. Sie finanziert die Grundlagenforschung sowie die Züchtung des wesentlichen Sortenspektrums der KWS Gruppe und stellt ihren Tochtergesellschaften jährlich neue Sorten für die Vermehrung und für den Vertrieb zur Verfügung.
Die Umsatzerlöse der KWS SAAT SE & Co. KGaA stiegen im Berichtsjahr 2019/2020 auf 571,2 (529,2) Mio. €. Die Forschungs- & Entwicklungsaufwendungen, die in der KWS SAAT SE & Co. KGaA gebündelt werden, wurden planmäßig auf 194,4 (180,9) Mio. € ausgeweitet. Die Vertriebskosten stiegen auf 75,1 (72,9) Mio. € an. Ein Großteil der Verwaltungsaufwendungen der KWS Gruppe ist in der KWS SAAT SE & Co. KGaA angesiedelt. Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich
im Berichtsjahr auf 121,0 (91,3) Mio. €. Wesentliche Gründe für den Anstieg sind Mehraufwendungen im Rahmen unseres Reorganisationsprojekts ONEGLOBE, höhere Aufwendungen für zentrale F&E-Aktivitäten sowie gestiegene IT-Aufwendungen. Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ging unter anderem aufgrund positiver Einmaleffekte im Vorjahr (Veräußerung von Anteilen an der KWS Potato B.V. sowie Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen) deutlich auf 4,4 (13,2) Mio. € zurück. Insgesamt belief sich das Betriebsergebnis der KWS SAAT SE & Co. KGaA auf –42,1 (–33,1) Mio. €. Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Beteiligungsergebnis und dem Zinsergebnis zusammen. Das Beteiligungsergebnis ging aufgrund höherer Ausschüttungen von Tochtergesellschaften im Vorjahr auf 30,8 (65,6) Mio. € zurück. Das Zinsergebnis lag mit –8,5 (–6,1) Mio. € unter dem Vorjahresniveau. Unter Berücksichtigung des Steueraufwands ergab sich ein Jahresfehlbetrag in Höhe von –27,9 (Jahresüberschuss 21,9) Mio. €.

Mit leistungsstarkem Saatgut, fundierter Beratung und ergänzenden Dienstleistungen leisten wir unseren Beitrag, damit Landwirte eine gute Ernte einfahren können.
Die Bilanzsumme der KWS SAAT SE & Co. KGaA stieg im Geschäftsjahr 2019/2020 auf 1.554,5 (1.450,4) Mio. €. Das Anlagevermögen betrug zum Abschlussstichtag 1.014,8 (557,9) Mio. € und repräsentierte somit 65,3% der Bilanzsumme. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Kapitalerhöhungen bei verbundenen Unternehmen zur Stärkung der Kapitalkraft sowie aus Neubauten und Anlagen für die Zuckerrübensaatgutproduktion sowie Forschungstätigkeiten in Einbeck. Die Vorräte stiegen auf 66,3 (59,3) Mio. €. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände beliefen sich auf 462,4 (752,9) Mio. €. Der hohe Bestand an sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten im Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der Hinterlegung des Kaufpreises für den Erwerb sämtlicher Anteile an der Pop Vriend Seeds Unternehmensgruppe auf einem Treuhandkonto. Die Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag stiegen insbesondere aufgrund eines Anstiegs gegenüber verbundenen Unternehmen auf 1.121,2 (1.011,9) Mio. €. Das Eigenkapital der KWS SAAT SE & Co. KGaA reduzierte sich aufgrund des Bilanzverlustes auf 233,0 (283,1) Mio. €, dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 15,0 (19,5)%.
Im Durchschnitt waren im Berichtsjahr 1.641 (1.586) Mitarbeiter bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA beschäftigt, davon 97 (98) Auszubildende, Trainees und Praktikanten.
Die KWS SAAT SE & Co. KGaA unterliegt im Wesentlichen den gleichen Chancen und Risiken wie die KWS Gruppe. An den Risiken ihrer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften partizipiert sie gemäß ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. Eine detaillierte Beschreibung der Chancen und Risiken sowie eine Erläuterung des internen Kontroll- und Risikomanagements (§ 289 Abs. 4 HGB) findet sich auf den Seiten 78 bis 87.
Die Umsatzerlöse der KWS SAAT SE & Co. KGaA stammen im Wesentlichen aus dem Zuckerrübenund Maissaatgutgeschäft. Die weitere Entwicklung des Zuckerrübensaatgutgeschäfts ist unter anderem von der Leistungsstärke unserer Sorten, der Flächenentwicklung in unseren Kernmärkten sowie den Entwicklungen in unseren Wachstumsmärkten in Osteuropa abhängig. Darüber hinaus wird die wirtschaftliche Entwicklung der KWS SAAT SE & Co. KGaA im Geschäftsjahr 2020/2021 voraussichtlich von den Auswirkungen der globalen Corona--Pandemie beeinflusst sein. Derzeit erwarten wir einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis der KWS SAAT SE & Co. KGaA ist im Wesentlichen durch die Aufwendungen für zentrale Funktionen der KWS Gruppe sowie segmentübergreifende Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten geprägt. Wir erwarten, dass das EBIT der KWS SAAT SE & Co. KGaA auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Gemäß §§ 289b ff. HGB und §§ 315b ff. HGB ist die KWS verpflichtet, eine nichtfinanzielle Erklärung für das Mutterunternehmen KWS SAAT SE & Co. KGaA und die Gruppe zu erstellen, in der Angaben zum Geschäftsmodell sowie zu den damit verbundenen wesentlichen Corporate-Social-Responsibility-(CSR)-Aspekten (Umweltbelange, Sozialbelange, Arbeitnehmerbelange, Menschenrechte und Verhinderung von Korruption und Bestechung) gemacht werden, sofern diese für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage der KWS SAAT SE & Co. KGaA bzw. der KWS Gruppe sowie der Auswirkungen auf die genannten Aspekte erforderlich sind. Die Angaben in der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung betreffen, soweit nichts anderes angegeben ist, sowohl die KWS SAAT SE & Co. KGaA als auch die KWS Gruppe.
Zur Identifikation der berichtspflichtigen Themen für die nichtfinanzielle Erklärung wurden die relevanten Themen auf Basis einer GRI-Materialitätsanalyse im Geschäftsjahr 2018/2019 systematisch auf ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft sowie ihren Einfluss auf die Lage der KWS Gruppe beurteilt. Aufgrund dieser Analyse wurden die Einzelthemen Produktinnovationen, Anlagen- und Prozesssicherheit, Mitarbeitergewinnung & Qualifizierung und Geschäftsethik & Compliance als wesentlich im Sinne der gesetzlichen Vorschriften identifiziert. Da im Geschäftsjahr 2019/2020 nach erneuter Prüfung der Materialitätsanalyse keine notwendigen Anpassungen identifiziert wurden, bleiben die vier Berichtsthemen gegenüber dem Vorjahr unverändert. Wesentliche Auswirkungen von Covid-19 auf die nichtfinanziellen Themen werden, soweit notwendig, in den jeweiligen Kapiteln berichtet. Die nächste GRI-Materialitätsanalyse ist aufgrund des angestrebten Durchführungszyklus von zwei Jahren für das Geschäftsjahr 2020/2021 geplant.
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die gesetzlich erforderlichen CSR-Berichtsaspekte gemäß § 289c HGB und unsere zugeordneten berichtspflichtigen Themen sowie die Verweise auf die entsprechenden Kapitel, in denen die geforderten Angaben zu Konzepten, Ergebnissen, Risiken und Kennzahlen gemacht werden. Für den Aspekt Sozialbelange haben wir kein berichtspflichtiges Thema identifiziert. Es wurden zudem keine Risiken identifiziert, die die gesetzliche Wesentlichkeitsschwelle des § 289c Abs. 3 HGB erfüllen. Zudem hat die KWS Gruppe derzeit keine steuerungsrelevanten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren definiert.
Bei der Erstellung der nichtfinanziellen Erklärung haben wir uns im Hinblick auf die Durchführung der Materialitätsanalyse an den GRI-Standards orientiert. Darüber hinaus haben wir kein Rahmenwerk verwendet.
| Erforderliche HGB-Angaben |
Wesentliche Themen für KWS | Kapitelverweis | |
|---|---|---|---|
| Geschäftsmodell | – | 2.1 Grundlagen der KWS Gruppe | |
| Umweltbelange | Produktinnovationen | 2.4.1 Produktinnovationen 2.4.2 Umgang mit genetischen Ressourcen |
|
| Anlagen- und Prozesssicherheit | 2.4.3 Anlagen- und Prozesssicherheit | ||
| Arbeitnehmerbelange | Mitarbeitergewinnung & Qualifizierung | 2.5.2 Mitarbeitergewinnung & Qualifizierung |
|
| Korruption und Bestechung | Geschäftsethik & Compliance | 2.6.3 Geschäftsethik & Compliance | |
| Menschenrechte | Geschäftsethik & Compliance | 2.6.3 Geschäftsethik & Compliance | |
| Sozialbelange | Belang nach interner Analyse für das Geschäftsjahr 2019/2020 nicht wesentlich, daher keine Angaben erforderlich. |
Einbeck, den 23. September 2020
Dr. Hagen Duenbostel | Dr. Léon Broers | Dr. Felix Büchting | Dr. Peter Hofmann | Eva Kienle
Durch unsere Nähe zu regionalen Bedürfnissen wächst unser Saatgut überall – egal ob in Chile, Italien oder Russland.

| 1. Juli bis 30. Juni | |||
|---|---|---|---|
| in T € | Anhang Nr. | 2019/2020 | 2018/2019 |
| I. Gewinn- und Verlustrechnung | |||
| Umsatzerlöse | 6.1 | 1.282.552 | 1.113.339 |
| Herstellungskosten | 6.1 | 549.899 | 458.534 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 732.653 | 654.805 | |
| Vertriebskosten | 6.1 | 248.821 | 221.915 |
| Forschungs- & Entwicklungskosten | 6.1 | 236.102 | 205.557 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 6.1 | 129.451 | 115.379 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 6.2 | 81.250 | 96.260 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 6.3 | 62.163 | 58.221 |
| Betriebsergebnis | 137.366 | 149.993 | |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 5.482 | 4.074 | |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 24.097 | 19.055 | |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Finanzanlagen | 10.773 | 9.447 | |
| Finanzergebnis | 6.4 | –7.842 | –5.534 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 129.524 | 144.459 | |
| Steuern | 6.5 | 34.305 | 40.439 |
| Jahresüberschuss | 6.8 | 95.220 | 104.020 |
| II. Sonstiges Ergebnis | |||
| Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften |
7.10 | –39.596 | 1.592 |
| Währungsumrechnungsdifferenz aus at equity bilanzierten Finanzanlagen |
7.10 | 1.469 | 2.753 |
| Posten, die in Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umzugliedern sind |
–38.127 | 4.345 | |
| Neubewertung von Eigenkapitalinstrumenten bewertet als erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis |
7.10 | 1.313 | 632 |
| Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne | 7.10 | –5.148 | –7.948 |
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umzugliedern sind | –3.835 | –7.316 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 7.10 | –41.962 | –2.971 |
| III. Gesamtergebnis (Summe I. und II.) | 53.258 | 101.049 | |
| Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter | 95.331 | 104.134 | |
| Ergebnisanteil anderer Gesellschafter | –111 | –114 | |
| Jahresüberschuss | 6.8 | 95.220 | 104.020 |
| Gesamtergebnis nach Anteilen anderer Gesellschafter | 53.333 | 101.160 | |
| Gesamtergebnisanteil anderer Gesellschafter | –75 | –111 | |
| Gesamtergebnis | 53.258 | 101.049 | |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 2,89 | 3,15 |
| Aktiva | |||
|---|---|---|---|
| in T € | Anhang Nr. | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 7.1 | 117.290 | 26.190 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 7.1 | 368.361 | 65.885 |
| Nutzungsrechte | 7.16 | 46.349 | 0 |
| Sachanlagen | 7.2 | 494.179 | 444.514 |
| At equity bilanzierte Finanzanlagen | 7.3 | 161.960 | 154.027 |
| Finanzanlagen | 7.5 | 6.230 | 5.146 |
| Langfristige Steuerforderungen | 674 | 1.357 | |
| Sonstige langfristige Forderungen | 7.17 | 8.072 | 0 |
| Aktive latente Steuern | 6.5 | 70.590 | 63.408 |
| Langfristige Vermögenswerte | 1.273.705 | 760.527 | |
| Vorräte | 7.6 | 214.053 | 177.316 |
| Biologische Vermögenswerte | 7.6 | 15.869 | 16.087 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 7.7 | 432.569 | 402.129 |
| Wertpapiere | 7.8 | 28.266 | 19.944 |
| Flüssige Mittel | 7.9 | 91.472 | 139.813 |
| Kurzfristige Steuerforderungen | 7.7 | 83.409 | 81.010 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 7.7 | 63.391 | 487.121 |
| Vertragsvermögenswerte IFRS 15 | 7.7 | 2.553 | 2.733 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 7.7 | 29.741 | 20.671 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 961.321 | 1.346.824 | |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 4 | 441 | 7.602 |
| Bilanzsumme | 2.235.467 | 2.114.953 |
| Passiva | |
|---|---|
| --------- | -- |
| Gezeichnetes Kapital | 7.10 | 99.000 | 99.000 |
|---|---|---|---|
| Kapitalrücklage | 7.10 | 5.530 | 5.530 |
| Andere Rücklagen und Bilanzgewinn | 7.10 | 889.830 | 856.315 |
| Anteile anderer Gesellschafter | 7.11 | 139 | 2.702 |
| Eigenkapital | 7.10 | 994.498 | 963.547 |
| Langfristige Rückstellungen | 7.12 | 140.074 | 145.446 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 7.12 | 521.744 | 182.270 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.15 | 264 | 782 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 6.5 | 92.265 | 16.416 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 7.12 | 40.103 | 258 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 7.12 | 1.014 | 19.206 |
| Langfristiges Fremdkapital | 7.12 | 795.465 | 364.378 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 7.13 | 52.467 | 50.192 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 7.13 | 93.663 | 475.425 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.15 | 109.747 | 88.495 |
| Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten | 41.840 | 48.927 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 7.13 | 28.536 | 17.392 |
| Vertragsverbindlichkeiten IFRS 15 | 19.191 | 18.804 | |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 7.13 | 100.059 | 86.035 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 7.13 | 445.504 | 785.270 |
| Schulden, als zur Veräußerung gehalten klassifiziert | 4 | 0 | 1.758 |
| Fremdkapital | 1.240.969 | 1.151.406 | |
| Bilanzsumme | 2.235.467 | 2.114.953 | |
| in T € | Mutterunternehmen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital |
Kapitalrücklage | Erwirt schaftetes Gruppen eigenkapital |
Kumuliertes übriges Gruppenergebnis |
|||
| Ausgleichs posten aus der Währungs umrechnung |
Ausgleichs posten aus der Währungs umrechnung von at equity bilanzierten Finanzanlagen |
|||||
| 30.06.2018 | 19.800 | 5.530 | 950.002 | –56.270 | 2.994 | |
| Anpassung aufgrund der Einführung von IFRS 9 (nach Steuern) |
0 | 0 | –4.755 | 0 | 0 | |
| Anpassung aufgrund der Hochinflation IAS 29 |
0 | 0 | 6.590 | 0 | 0 | |
| 01.07.2018 angepasst | 19.800 | 5.530 | 951.837 | –56.270 | 2.994 | |
| Gezahlte Dividenden | –21.120 | 0 | 0 | |||
| Jahresüberschuss | 104.134 | 0 | 0 | |||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
1.589 | 2.753 | ||||
| Gruppengesamtergebnis | 104.134 | 1.589 | 2.753 | |||
| Veränderung Anteile anderer Gesellschafter |
0 | 0 | 0 | |||
| Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln |
79.200 | 0 | –79.200 | 0 | 0 | |
| Übrige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 30.06.2019 | 99.000 | 5.530 | 955.651 | –54.681 | 5.747 | |
| Gezahlte Dividenden | –22.110 | |||||
| Jahresüberschuss | 95.331 | |||||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
–39.596 | 1.469 | ||||
| Gruppengesamtergebnis | 95.331 | –39.596 | 1.469 | |||
| Veränderung Anteile anderer Gesellschafter |
0 | 0 | 0 | |||
| Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln |
0 | 0 | 0 | |||
| Übrige Veränderungen | 2.256 | 0 | 0 | |||
| 30.06.2020 | 99.000 | 5.530 | 1.031.127 | –94.277 | 7.216 | |
| Gruppen eigen kapital |
Anteile anderer Gesellschafter | Mutterunternehmen | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Summe | Kumuliertes übriges Gruppenergebnis |
Anteil anderer Gesell schafter |
Summe | Kumuliertes übriges Gruppenergebnis |
|||||
| Andere neutrale Trans aktionen |
Neu bewertung leistungs orientier ter Versor gungs pläne |
Aus gleichs posten aus der Währungs umrech nung |
Andere neutrale Trans aktionen |
Neu bewertung leistungs orientier ter Versor gungs pläne |
Neu bewertung von Eigen kapital instrumenten bewertet als erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis |
||||
| 881.783 | 2.813 | –857 | 0 | –93 | 3.763 | 878.970 | 1.456 | –44.783 | 0 |
| –4.755 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –4.755 | 0 | 0 | 241 |
| 6.590 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6.590 | 0 | 0 | 0 |
| 883.618 | 2.813 | –857 | 0 | –93 | 3.763 | 880.805 | 1.456 | –44.783 | 241 |
| –21.120 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –21.120 | 0 | 0 | 0 |
| 104.020 | –114 | 0 | 0 | 0 | –114 | 104.134 | 0 | 0 | 0 |
| –2.971 | 3 | 0 | 0 | 3 | 0 | –2.974 | 0 | –7.948 | 632 |
| 101.049 | –111 | 0 | 0 | 3 | –114 | 101.160 | 0 | –7.948 | 632 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 963.547 | 2.702 | –857 | 0 | –90 | 3.649 | 960.845 | 1.456 | –52.731 | 873 |
| –22.110 | 0 | 0 | –22.110 | ||||||
| 95.220 | –111 | –111 | 95.331 | ||||||
| –41.926 | 36 | 0 | 0 | 36 | –41.962 | 0 | –5.148 | 1.313 | |
| 53.293 | –75 | 0 | 0 | 36 | –111 | 53.369 | 0 | –5.148 | 1.313 |
| –2.488 | –2.488 | 0 | 0 | 0 | –2.488 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
| 2.256 | 0 | 0 | 2.256 | 0 | 0 | 0 | |||
| 994.498 | 139 | –857 | 0 | –54 | 1.050 | 994.360 | 1.456 | –57.879 | 2.186 |
Eigenkapitalentwicklung
| in T € | Anhang Nr. | 2019/2020 | 2018/20191 |
|---|---|---|---|
| Jahresüberschuss | 95.220 | 104.020 | |
| Abschreibungen/Zuschreibungen (–) auf Gegenstände des Anlagevermögens |
88.429 | 48.723 | |
| Zunahme/Abnahme (–) der langfristigen Rückstellungen | –3.596 | 17.480 | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge (–) | –16.949 | –43.232 | |
| Zunahme/Abnahme (–) der kurzfristigen Rückstellungen | 750 | 21.253 | |
| Gewinn (–)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens |
–563 | 200 | |
| Ertragsteueraufwand (+)/-ertrag (–) | 34.305 | 54.127 | |
| Ertragsteuerzahlungen (–)/-erstattungen (+) | –33.526 | –63.074 | |
| Zinsaufwendungen (+)/Zinserträge (–) | 17.093 | 12.785 | |
| Zunahme (–)/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
–77.879 | –145.506 | |
| Zunahme/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
27.464 | 70.293 | |
| Ein- und Auszahlungen (+) in/aus at equity bilanzierten Unternehmen | 5.408 | 8.566 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 136.157 | 85.634 | |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens |
1.852 | 2.733 | |
| Auszahlungen (–) für Investitionen in das Sachanlagevermögen | –99.001 | –86.728 | |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens |
12 | 166 | |
| Auszahlungen (–) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | –14.939 | –9.735 | |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens |
152 | 168 | |
| Auszahlungen (–) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | –492 | –711 | |
| Einzahlungen (+) aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten |
3.075 | 0 | |
| Auszahlungen (–) für den Erwerb von Anteilen an konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten |
–395.254 | –1.128 | |
| Erhaltene Zinsen (+) | 4.733 | 3.964 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –499.863 | –91.270 |
| 1. Juli bis 30. Juni | |||
|---|---|---|---|
| in T € | Anhang Nr. | 2019/2020 | 2018/20191 |
| Auszahlungen (–) an Unternehmenseigner und andere Gesellschafter | –22.110 | –21.120 | |
| Auszahlungen (–) für Leasingverbindlichkeiten (Tilgung) | –14.376 | – | |
| Auszahlungen (–) für Leasingverbindlichkeiten (Zins) | –1.184 | – | |
| Gezahlte Zinsen (–) inkl. Transaktionskosten für die Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten |
–16.619 | –15.686 | |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten |
0 | 405.763 | |
| Auszahlungen (–) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten | –36.500 | –27.000 | |
| Veränderungen aus der Aufnahme (+)/Tilgung (–) kurzfristiger Finanzkredite |
8.304 | 45.796 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –82.484 | 387.753 | |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds und gesperrten Zahlungsmitteln |
–446.190 | 382.117 | |
| Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds und gesperrten Zahlungsmitteln |
–8.501 | 109 | |
| Stand der Finanzmittelfonds und gesperrten Zahlungsmitteln am Anfang der Periode |
159.757 | 192.582 | |
| Stand der Finanzmittelfonds und gesperrten Zahlungsmitteln am Ende der Periode |
–294.935 | 574.808 | |
| Reklassifizierung der Finanzmittelfonds aufgrund von IFRS 5 | 0 | –379 | |
| Zuzüglich/abzüglich der auf einem Treuhandkonto hinterlegten Zahlungs mittel für den Erwerb der Pop Vriend Seeds Unternehmensgruppe |
414.672 | –414.672 | |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode (inkl. kurzfristiger Wertpapiere) |
8 | 119.737 | 159.757 |
| davon gesperrten Zahlungsmitteln im Finanzmittelfonds am Ende der Periode |
91 | 125 |
1 Vorjahresangaben geändert (Zuordnung gezahlter Zinsen zu Cashflow aus Finanzierungstätigkeit; Zuordnung erhaltener Zinsen zu Cashflow aus Investitionstätigkeit)
Der unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellte Konzernabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA (bis zum 2. Juli 2019 KWS SAAT SE) und ihrer Tochterunternehmen wurde unter Anwendung von § 315e HGB aufgestellt und steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind.
Die KWS SAAT SE & Co. KGaA als oberstes Mutterunternehmen der KWS Gruppe ist ein in Deutschland ansässiges, international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in der Grimsehlstraße 31 in 37574 Einbeck, registriert beim Amtsgericht Göttingen, HRB 205722. Seit ihrer Gründung 1856 ist KWS auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von hochwertigem Saatgut für die Landwirtschaft spezialisiert. Von der Züchtung neuer Sorten über die Vermehrung und Aufbereitung bis hin zu der Vermarktung des Saatguts und der Beratung der Landwirte deckt KWS die komplette Wertschöpfungskette eines modernen Saatgutanbieters ab. Die Kernkompetenz von KWS liegt dabei in der Züchtung neuer, leistungsstarker Sorten, die auf die regionalen Bedürfnisse wie Klima- und Bodenverhältnisse angepasst sind.
Die Hauptversammlung der KWS SAAT SE hat am 14. Dezember 2018 den Beschluss gefasst, die KWS SAAT SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) der Firma KWS SAAT SE & Co. KGaA umzuwandeln. Mit entsprechender Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Göttingen wurde der Rechtsformwechsel am 2. Juli 2019 wirksam. Dies hatte weder die Auflösung der Gesellschaft noch die Gründung einer neuen juristischen Person zur Folge. Die rechtliche und wirtschaftliche Identität der Gesellschaft blieb erhalten.
Der Vorstand der KWS SE, die persönlich haftende Gesellschafterin der KWS SAAT SE & Co. KGaA ist, hat den Konzernabschluss am 23. September 2020 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er ihn billigt.
Nachfolgende Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2019/2020 erstmalig anzuwenden bzw. Änderungen waren zu beachten:
Rechnungslegungsstandards und Interpretationen
Änderungen an IFRS 9 – Finanzinstrumente: Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung
Änderungen an IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer: Planänderung, -kürzungen oder -abgeltung
Änderungen an IAS 28 – Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Langfristig gehaltene Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
IFRIC 23 – Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung
Jährliche Verbesserungen an den IFRS Zyklus 2015–2017
Die Art und die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des neuen Standards IFRS 16 "Leasingverhältnisse" sind im Folgenden beschrieben. Die weiteren erstmalig anzuwendenden Standards und Interpretationen haben zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss geführt.
Die KWS Gruppe hat zum 1. Juli 2019 erstmalig die Regelungen des neuen Standards IFRS 16 "Leasingverhältnisse" angewandt. Dieser ersetzte den IAS 17 "Leasingverhältnisse" sowie die dazugehörigen Interpretationen.
Die KWS Gruppe hat IFRS 16 nach der modifiziert retrospektiven Methode angewendet, wonach der kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung zum 1. Juli 2019 in den Gewinnrücklagen erfasst wird. Daher wurden die Vergleichsinformationen für 2018/2019 nicht angepasst.
Gemäß der neuen Regelung entfällt für Leasingnehmer die Unterscheidung zwischen Finanzierungs- und Operating-Leasingverhältnissen. Der Leasingnehmer ist demnach verpflichtet, Leasingverhältnisse in Form eines Nutzungsrechtes und einer Leasingverbindlichkeit in der Bilanz zu erfassen. In den Folgeperioden erfolgt eine planmäßige Abschreibung des Nutzungsrechtes über die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Die Abschreibungen werden in den jeweiligen Funktionskosten erfasst. Die Leasingverbindlichkeit wird im Laufe des Leasingverhältnisses aufgezinst und durch die geleisteten Leasingzahlungen verringert. Der Effekt aus der Aufzinsung wird im Zinsaufwand innerhalb des Finanzergebnisses erfasst.
Für Leasinggeber werden sich durch IFRS 16 mit Ausnahme von Untermietverhältnissen, deren Klassifizierung als Finanzierungs- oder Operating-Leasingverhältnis künftig in Relation zum Hauptleasingvertrag zu erfolgen hat, keine wesentlichen Änderungen ergeben.
Die Erstanwendung innerhalb der KWS Gruppe erfolgte rückwirkend ohne Anpassung der Vorjahreszahlen. Unter Anwendung der praktischen Erleichterung gemäß IFRS 16 hat die KWS Gruppe die bisher nach IAS 17 bilanzierten Verträge nicht erneut auf das Vorliegen eines Leasingverhältnisses überprüft. Die Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, werden weiterhin entsprechend dem Wahlrecht als operativer Aufwand erfasst. Darüber hinaus wurden Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von zwölf Monaten nach dem Erstanwendungszeitpunkt endet, wie kurzfristige Leasingverhältnisse behandelt.
Die KWS Gruppe hat zum Erstanwendungszeitpunkt die Leasingverbindlichkeiten in Höhe des Barwerts der ausstehenden Leasingzahlungen unter der Anwendung des jeweiligen Grenzkapitalzinssatzes angesetzt. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz zum 1. Juli 2019 betrug 2,9%. Der Ausweis der Leasingverbindlichkeiten erfolgt je nach Fristigkeit im Posten "sonstige finanzielle Verbindlichkeiten". Die Nutzungsrechte wurden in Höhe der entsprechenden Leasingverbindlichkeiten erfasst, ggf. angepasst um aktivisch oder passivisch abgegrenzte Leasingzahlungen. Die Nutzungsrechte wurden in der Bilanz in einer separaten Position ausgewiesen. Anfängliche direkte Kosten
wurden bei der Bewertung des Nutzungsrechts zum Erstanwendungszeitpunkt nicht berücksichtigt.
Die Leasingverhältnisse der KWS Gruppe umfassen im Wesentlichen Mietverträge für Büroflächen, Pachtverträge sowie Leasingfahrzeuge.
Die wesentlichen Effekte aus der Erstanwendung des IFRS 16 zum 1. Juli 2019 sind im Folgenden dargestellt:
| in T € | 01.07.2019 |
|---|---|
| Operating-Leasingverpflichtungen zum 30. Juni 2019 (diskontiert) |
30.889 |
| Brutto-Operating-Leasingverpflichtungen zum 30. Juni 2019 |
33.541 |
| Anwendungserleichterung für kurzfristige Leasingverhältnisse |
–1.767 |
| Anwendungserleichterung für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte |
–124 |
| Sonstiges | 1.009 |
| Brutto-Leasingverbindlichkeiten zum 1. Juli 2019 |
32.660 |
| Abzinsung | 2.368 |
| Leasingverbindlichkeiten zum 1. Juli 2019 |
30.293 |
Die sonstigen Änderungen an den Rechnungslegungsstandards und Interpretationen werden nach heutiger Einschätzung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der KWS Gruppe haben. Außerdem würden sich bei einer vorzeitigen Anwendung der "Änderungen an IFRS 16 – Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen" keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der KWS Gruppe ergeben.
Die nachfolgenden Standards und Interpretationen bzw. Überarbeitungen von Standards oder Interpretationen wurden im Berichtsjahr noch nicht angewendet, da ihre Anwendung für das Geschäftsjahr 2019/2020 noch nicht verpflichtend war respektive sie von der EU noch nicht übernommen wurden:
| Zukünftig anzuwendende Standards und Interpretationen | |||
|---|---|---|---|
| Rechnungslegungsstandards und Interpretationen | Erstmalige Pflichtanwendung | ||
| Änderungen zu IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und IAS 8 "Rechnungslegungs methoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler": Definition von Wesentlichkeit |
Geschäftsjahr 2020/2021 | ||
| Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung und Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in IFRS-Standards |
Geschäftsjahr 2020/2021 | ||
| IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 – Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze |
Geschäftsjahr 2020/2021 | ||
| Änderungen zu IFRS 16 "Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen" | Geschäftsjahr 2020/2021 | ||
| Änderungen zu IFRS 4 "Versicherungsverträge" | Geschäftsjahr 2021/2022 | ||
| Änderungen zu IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" zur Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
Geschäftsjahr 2022/2023 | ||
| Jährliche Verbesserungen an den IFRS Zyklus 2018–2020 | Geschäftsjahr 2022/2023 | ||
| Änderungen zu IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" | Geschäftsjahr 2022/2023 | ||
| Änderungen zum IAS 16 "Sachanlagen" | Geschäftsjahr 2022/2023 | ||
| Änderungen zum IAS 37 "Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen" | Geschäftsjahr 2022/2023 |
IFRS 17 – Versicherungsverträge und Änderungen zu IFRS 17 "Versicherungsverträge" Geschäftsjahr 2023/2024
Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungsund Bewertungsmethoden zugrunde. Diese wurden mit Ausnahme des erstmalig anzuwendenden Standards IFRS 16 gegenüber dem Vorjahr unverändert fortgeführt.
Sämtliche Schätzungen sowie Beurteilungen im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung werden fortlaufend überprüft und basieren auf historischen Erfahrungen und Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen als vernünftig zu beurteilen sind.
Der Abschluss der KWS Gruppe umfasst die Einzelabschlüsse der KWS SAAT SE & Co. KGaA und ihrer in- und ausländischen Tochterunternehmen, der Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sowie Joint Operations. Ein Tochterunternehmen liegt vor, wenn die KWS SAAT SE & Co. KGaA über bestehende Rechte verfügt, die ihr die gegenwärtige Fähigkeit verleihen, die maßgeblichen Tätigkeiten zu lenken. Maßgebliche Tätigkeiten sind die Tätigkeiten, die die Renditen der Gesellschaften wesentlich beeinflussen. Beherrschung ist somit nur gegeben, wenn die KWS SAAT SE & Co. KGaA die variablen Rückflüsse mittels ihrer Verfügungsgewalt beeinflussen kann. In der Regel kann die Beherrschung aus der mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit abgeleitet werden. Details zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises sind unter dem Abschnitt 4. Konsolidierungskreis und seine Veränderungen angegeben.
Die in den Gruppenabschluss einbezogenen Abschlüsse der einzelnen Tochterunternehmen, die Abschlüsse der nach der Equity-Methode berücksichtigten Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie der quotal einbezogenen gemeinschaftlichen Tätigkeiten sind einheitlich nach den bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt. Für Unternehmenserwerbe erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Gruppenanteil am neubewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Ein sich ergebender aktivischer Unterschiedsbetrag wird den Vermögenswerten insoweit zugerechnet, als deren beizulegender Zeitwert den Buchwert übersteigt. Ein aus Erstkonsolidierungen verbleibender Geschäfts- oder Firmenwert wird unter den Immateriellen Vermögenswerten erfasst. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und als Verwaltungskosten ausgewiesen.
Gemäß IAS 36 werden Geschäfts- und Firmenwerte nicht planmäßig über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich zum Jahresende einem Werthaltigkeitstest unterzogen, der zu einer Abwertung führen kann (Impairment-Only-Approach). Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten bilanziert.
Die Einbeziehung von Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach der Equity-Methode unter Anwendung des IFRS 11 und IAS 28. Basis für ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame vertragliche Vereinbarung mit einem Dritten, ein Gemeinschaftsunternehmen gemeinschaftlich zu führen. Bei Gemeinschaftsunternehmen besitzen die Parteien, die die gemeinschaftliche Führung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung.
Bei Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird der Buchwert jährlich um die dem KWS Gruppenanteil entsprechenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von Beteiligungen nach der Equity-Methode werden Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung entsprechend den Grundsätzen der Vollkonsolidierung behandelt. Die erfolgswirksamen Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals werden einschließlich Wertminderungen eines Geschäfts- oder Firmenwerts im Finanzergebnis unter dem Posten Ergebnis aus at equity bilanzierten Finanzanlagen berücksichtigt. Ebenfalls nach der Equity-Methode werden assoziierte Unternehmen bewertet, bei denen der Anteilsbesitz zwischen 20% und 50% liegt.
Basis für eine Joint Operation ist ebenfalls eine vertragliche Vereinbarung mit einem Dritten über eine gemeinschaftliche Führung der Unternehmensaktivitäten. In diesem Fall haben die Parteien Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden. Die Vermögenswerte und Schulden
sowie Erlöse und Aufwendungen werden entsprechend dem Anteilsbesitz der KWS Gruppe (50%) in den Konzernabschluss einbezogen.
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Ausleihungen, Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen den einbezogenen Unternehmen aufgerechnet. Aus gruppeninternen Lieferungen und Leistungen resultierende Zwischenergebnisse, die aus Gruppensicht nicht realisiert sind, werden eliminiert. Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen werden aufgerechnet. Gruppeninterne Gewinnausschüttungen werden eliminiert.
Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden Steuerabgrenzungen vorgenommen, die mit dem individuellen Steuersatz der betroffenen Gesellschaft ermittelt werden. Diese Steuerabgrenzungen werden mit den Steuerabgrenzungen aus den Einzelabschlüssen zusammengefasst.
Die Anteile anderer Gesellschafter werden in Höhe des rechnerischen Anteils am Eigenkapital der einbezogenen Gesellschaften angesetzt.
Die Abschlüsse der in den Gruppenabschluss einbezogenen ausländischen Gruppengesellschaften, die ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung wie folgt in Euro umgerechnet und kaufmännisch gerundet:
Die Umrechnungskurse für wesentliche Fremdwährungen zum Euro wurden wie folgt im Gruppenabschluss berücksichtigt:
| Stichtagskurs | Durchschnittskurs | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 EUR/ | 30.06.2020 | 30.06.2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |
| ARS1 | Argentinien | 78,85460 | 48,60240 | 78,85460 | 48,60240 |
| BRL | Brasilien | 6,05730 | 4,34750 | 5,01039 | 4,41256 |
| GBP | Großbritannien | 0,91360 | 0,89720 | 0,87829 | 0,88235 |
| RUB | Russland | 78,68120 | 71,81790 | 74,32688 | 74,91476 |
| UAH | Ukraine | 29,95000 | 29,73024 | 28,08884 | 31,27778 |
| USD | USA | 1,12100 | 1,13830 | 1,10569 | 1,14186 |
1 Der Durchschnittskurs entspricht dem Stichtagskurs aufgrund der Anwendung des IAS 29 für die KWS ARGENTINA S.A.
Die sich ergebende Differenz aus der Anwendung des Jahresdurchschnittskurses auf das Jahresergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung wird erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Währungsdifferenzen, die durch Ausleihungen an ausländische Tochterunternehmen entstehen, werden gemäß IAS 21 bis zur Veräußerung der Nettoinvestition erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst. Erst bei ihrem Abgang wird der kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
In diesem Geschäftsjahr wurde Argentinien weiterhin als Hochinflationsland eingeschätzt, sodass der IAS 29 "Rechnungslegung in Hochinflationsländern" für die KWS ARGENTINA S.A. angewandt wurde. Gewinne und Verluste aus der laufenden Inflationierung nicht monetärer Vermögenswerte und Schulden sowie des Eigenkapitals werden erfolgswirksam erfasst.
Der Preisindex IPC lag zum 1. Juli 2019 bei 225,54 Punkten und stieg im laufenden Geschäftsjahr um 42,76% auf 321,97 Punkte zum 30. Juni 2020.
Die KWS Gruppe hat die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. In den Aufwendungen für die Funktionsbereiche werden sämtliche zurechenbare Kosten einschließlich der sonstigen Steuern erfasst.
Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden im Wesentlichen aus Saatgutverkäufen erwirtschaftet. Diese werden im Zeitpunkt erfasst, wenn KWS die Verfügungsgewalt über Produkte auf den Kunden überträgt. Dieser entspricht in der Regel dem Zeitpunkt des Gefahrenübergangs. Der Ertrag wird in Höhe der im Vertrag zugesagten Gegenleistung erfasst.
Die Verträge mit Kunden in der KWS Gruppe haben neben Saatgutlieferungen in der Regel keine wesentlichen abtrennbaren Leistungsverpflichtungen. Für den Großteil der Verträge mit Kunden der KWS Gruppe ist daher keine Verteilung des Transaktionspreises notwendig. Der gesamte Kaufpreis ist dementsprechend zeitpunktbezogen zu erfassen.
Sofern neben Saatgutlieferung weitere Leistungsverpflichtungen, wie Gewährung von Rabatt- und Retourengutschriften
sowie Bonuspunkten, vertraglich vorgesehen sind, sind diese gesondert zu bewerten. Zur Schätzung der erwarteten Retouren greift die KWS Gruppe auf länderspezifische und saisonale Erfahrungswerte sowie Informationen über bereits angekündigte Retouren zurück.
Die Höhe der zugesagten Gegenleistung wird um die Auswirkungen aus einer Finanzierungskomponente nicht angepasst, weil das Zahlungsziel in der Regel weniger als zwölf Monate beträgt.
Die zusätzlichen Kosten der Vertragsanbahnung werden als laufender Aufwand der Periode erfasst.
Erträge aus Dienstleistungsgeschäften werden über den Zeitraum der Leistungserbringung und entsprechend Output-orientiert nach Leistungsfortschritt erfasst. Sonstige Erträge wie Zinsen, Lizenzen und Dividenden werden periodengerecht erfasst, sobald ein vertraglicher bzw. rechtlicher Anspruch besteht.
Erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen als Ergebnisbestandteil erfasst.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam erfasst.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Für immaterielle Vermögenswerte ist zu prüfen, ob ihre Nutzungsdauer begrenzt oder unbestimmt ist. Geschäfts- oder Firmenwerte haben eine unbestimmte Nutzungsdauer. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich auf Wertminderungsbedarf hin geprüft.
Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte werden gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert erfasst, wenn sie gemäß der Definition in IAS 38 separierbar sind oder aus einem vertraglichen oder gesetzlichen Recht resultieren.
Die Nutzungsdauer immaterieller Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| Nutzungsdauer | |
|---|---|
| Zuchtmaterial, Sortenschutzlizenzen sowie Warenzeichen |
10–30 Jahre |
| Sonstige Rechte | 3–10 Jahre |
| Software | 3–8 Jahre |
| Vertriebsrechte | 5–20 Jahre |
| Trait-Lizenzvereinbarungen | 15 Jahre |
| Kundenbeziehungen | 1–5 Jahre |
Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung planmäßiger linearer Abschreibungen und Wertminderungen. Die Abschreibung eines Vermögenswerts beginnt, wenn sich der Vermögenswert an seinem Standort und in dem vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand befindet. Die Abschreibung eines Vermögenswerts endet, wenn der Vermögenswert komplett abgeschrieben ist oder gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten klassifiziert oder spätestens wenn er ausgebucht wird.
Werden Sachanlagen verkauft oder verschrottet, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen Veräußerungserlös und Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Gemeinkosten und Abschreibungen einbezogen.
| Nutzungsdauer von Sachanlagen | |||
|---|---|---|---|
| Nutzungsdauer | |||
| Gebäude | 10–50 Jahre | ||
| Betriebsvorrichtungen und andere Baulichkeiten |
5–25 Jahre | ||
| Technische Anlagen und Maschinen | 5–15 Jahre | ||
| Labor- und Forschungseinrichtungen | 5–13 Jahre | ||
| Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung |
3–15 Jahre |
Die geringwertigen Anlagegüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben; sie werden im Anlagenspiegel im Jahr der Anschaffung als Zu- und Abgang gezeigt. Die Ermittlung von Wertminderungen ("impairment losses") auf Sachanlagen wird nach IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswertes unter den Restbuchwert gesunken ist. Der erzielbare Betrag wird als der jeweils höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und dem Nutzungswert ermittelt. Wenn der Grund für eine frühere Wertminderung auf Sachanlagevermögen entfallen ist, erfolgt eine Wertaufholung auf maximal den Betrag, der sich bei Ausbleiben jeder Wertminderung unter Anwendung der Abschreibung ergeben hätte. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte werden gemäß IAS 20 von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes abgesetzt. Es erfolgt keine Bilanzierung eines passivischen Abgrenzungspostens.
Die Restwerte, wirtschaftlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der Sachanlagen werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.
Fremdkapitalkosten werden gemäß IAS 23 aktiviert, sofern sie qualifizierten Vermögenswerten zugeordnet werden können.
Zu den Grundlagen und Methoden der Bilanzierung von Leasingverhältnissen verweisen wir auf Anhangangabe 2.
Als Finanzinstrumente gelten neben Eigenkapitaltiteln finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten.
Beim Erstansatz werden finanzielle Vermögenswerte zwecks Folgebewertung einer der drei Kategorien zugeordnet: zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Eigenkapitalinstrumente sind grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, sofern kein Wahlrecht in Anspruch genommen wird, diese beim Erstansatz unwiderruflich als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis einzustufen. Eine solche Option steht zur Verfügung, wenn die Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente weder zu Handelszwecken gehalten werden noch eine bedingte Gegenleistung im Rahmen des Unternehmenserwerbes darstellen. Die Klassifizierung der Schuldinstrumente erfolgt unter Betrachtung des Geschäftsmodells der KWS für die Steuerung dieser finanziellen Vermögenswerte sowie der Eigenschaften der mit dem Finanzinstrument einhergehenden vertraglichen Cashflows. Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn dieser mit dem Ziel gehalten wird, vertragliche Cashflows zu vereinnahmen, und diese ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen. Sofern die finanziellen Vermögenswerte im Rahmen des Geschäftsmodells gehalten werden, um die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und die Finanzinstrumente zu verkaufen, werden diese als erfolgsneutral zum Fair Value im sonstigen Ergebnis kategorisiert. Alle übrigen Finanzinstrumente werden der Kategorie als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft. Darüber hinaus besteht ein Wahlrecht, beim Erstansatz unter bestimmten Bedingungen das Schuldinstrument als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu designieren.
Die finanziellen Vermögenswerte umfassen Bankguthaben und Kassenbestand, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Ausleihungen, Fondsanteile, Wertpapiere, Derivate und sonstige finanzielle Vermögenswerte. Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag angesetzt bzw. ausgebucht. Die Fondsanteile werden aufgrund ihres Eigenkapitalcharakters unwiderruflich als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis eingestuft. Die bei der Folgebewertung entstehenden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden als unrealisierte Gewinne und Verluste ergebnisneutral in der Rücklage im sonstigen Ergebnis erfasst. Solche Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderungen überprüft.
Die restlichen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bei den Forderungen, Geldmarktkonten und flüssigen Mitteln wird der Buchwert als beizulegender Zeitwert angenommen.
Das Ausfallrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Vertragspartner eines Finanzinstrumentes seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Die Ausfallrisiken werden laufend überwacht und gesteuert und durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Die KWS Gruppe ermittelt den Wertminderungsbedarf für alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert kategorisiert werden. Die Berechnung erfolgt auf Basis der erwarteten Kreditverluste. Diese entstehen grundsätzlich als Barwert der Differenz zwischen den im Vertrag festgelegten Cashflows und Cashflows, deren Erhalt KWS erwartet.
Grundsätzlich ist für die Ermittlung der erwarteten Verluste eine zweistufige Methode anzuwenden. Sofern bei Finanzinstrumenten das Ausfallrisiko sich nicht signifikant erhöht hat, wird die Risikovorsorge nur basierend auf dem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, wird die gesamte Restlaufzeit der Ermittlung der erwarteten Kreditverluste zugrunde gelegt.
Bei KWS kommt ein vereinfachter Ansatz nach IFRS 9 für die Ermittlung der erwarteten Verluste zur Anwendung, weil die finanziellen Vermögenswerte im Wesentlichen aus kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen. Die Bewertung sowohl beim erstmaligen Ansatz der Forderung als auch bei der Folgebewertung berücksichtigt daher Ausfallerwartungen der jeweiligen Position über die Gesamtlaufzeit.
Die KWS Gruppe ermittelt den erwarteten Forderungsausfall auf Basis von Ausfallwahrscheinlichkeiten und Schadenswerten bei Ausfall für den jeweiligen Forderungsbestand.
Die Ausfallwahrscheinlichkeiten werden grundsätzlich anhand von kundenspezifischen Ratings ermittelt. Diese Ausfallwahrscheinlichkeiten beziehen sich auf ein Jahr, was in der Regel der maximalen Laufzeit von Forderungen in der KWS Gruppe entspricht. Da spezifische Ratings nicht für alle Kunden verfügbar sind, wird je Land unabhängig vom Forderungsbestand ein Durchschnittsrating auf Grundlage von sämtlichen eingestuften Kunden ermittelt. Dieses wird für den gesamten Forderungsbestand im jeweiligen Land verwendet. Sofern solche Informationen für ein Land nicht verfügbar sind, wird das Durchschnittsrating eines Landes mit einem vergleichbaren Länderrisiko verwendet.
Der Schadenswert gibt einen prozentualen Schaden bei Ausfall an und entspricht dem offenen Forderungswert abzüglich einer erwarteten Rückgewinnungsquote. Es wird eine einheitliche Rückgewinnungsquote verwendet, die unabhängig von Kundengruppe, Fälligkeitsdatum und Land über einen langen Zeitraum und eine breite Gesamtmenge an Unternehmensinsolvenzen ermittelt wurde.
Änderungen in der Höhe der Risikovorsorge sind als Wertaufholung oder Wertminderungsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Derivate und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Beim erstmaligen Ansatz werden finanzielle Verbindlichkeiten als erfolgswirksam zum Fair Value oder zu fortgeführten Anschaffungskosten kategorisiert. Die erstmalige Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzverbindlichkeiten mit langfristiger Zinsbindung werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der am Bilanzstichtag gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt.
In der KWS Gruppe werden sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, mit fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die Ausbuchung der Verbindlichkeiten erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die Verbindlichkeit beglichen wird oder der Grund für die Bildung der Verbindlichkeit wegfällt.
Finanzinstrumente der Stufe 1 werden anhand notierter Preise auf aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte bzw. Schulden bewertet. In der Stufe 2 bilden Inputfaktoren, die direkt aus beobachtbaren Marktdaten oder indirekt anhand von Preisen für ähnliche Instrumente abgeleitet werden, die Grundlage der
Bewertung. Inputfaktoren, die nicht aus beobachtbaren Marktdaten ableitbar sind, bilden schließlich die Kalkulationsgrundlage für Finanzinstrumente der Stufe 3.
Die KWS Gruppe hat keine Sicherungsbeziehungen für die bestehenden Derivate designiert.
Die Bewertung der derivativen Instrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, hierbei kann es sich sowohl um aktive als auch um passive Posten handeln. Im Wesentlichen liegen zur Zins- und Währungssicherung eingesetzte marktübliche Derivate vor. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente werden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und unter Anwendung anerkannter mathematischer Verfahren wie der Barwertmethode oder der Black-Scholes-Formel zur Berechnung der Optionswerte unter Berücksichtigung ihrer Volatilität und Restlaufzeit sowie des Kapitalmarktzinses ermittelt. Außerdem sind sie einer Stufe der Fair-Value-Hierarchie zuzuordnen.
Die Marktwertveränderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Ausbuchung der Derivate erfolgt am Erfüllungstag.
Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsoder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert anzusetzen, wobei qualitäts- und mengenbedingten Verwertungsbeeinträchtigungen Rechnung getragen wird. In die Herstellungskosten werden gemäß IAS 2 neben direkt zurechenbaren Kosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten einschließlich Abschreibungen einbezogen. Die biologischen Vermögenswerte werden gemäß IAS 41 mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der geschätzten Verkaufskosten bewertet. Ab dem Zeitpunkt der Ernte werden die unfertigen biologischen Vermögenswerte als Vorräte erfasst.
Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12. Danach erfolgt die Steuerabgrenzung auf unterschiedliche Wertansätze von Aktiva und Passiva zwischen Konzernund Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge. Dabei werden aktive latente Steuern mit passiven latenten Steuern saldiert, soweit sie denselben Steuergläubiger betreffen und gleiche Fristigkeit vorliegt. Latente Steueransprüche werden bilanziert, sofern von einer künftigen Nutzung ausgegangen werden kann. Latente Steuerschulden sind für alle zu versteuernden temporären Differenzen zu bilden. Sämtliche Steuerlatenzen sind zu jedem Bilanzstichtag individuell zu beurteilen. Die Berechnung der latenten Steuern wird gemäß IAS 12 unter Berücksichtigung der im Zeitpunkt der Umkehr zu erwartenden jeweiligen nationalen Ertragsteuersätze vorgenommen. Eine Abzinsung erfolgt nicht. Latente und laufende Steuern werden grundsätzlich aufwandswirksam erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Sachverhalte. Diese werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.
Die Ertragsteuerrückstellungen beinhalten die Verpflichtungen aus laufenden Ertragsteuern. Die Bewertung erfolgt auf Basis einer bestmöglichen Schätzung des künftigen Zahlungsbetrags.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis zu erfassen. Der Dienstzeitaufwand, einschließlich des nachzuverrechnenden, wird entsprechend der Zuordnung der Mitarbeiter auf die Funktionsbereiche im Betriebsergebnis erfasst. Soweit Planvermögen vorliegt, erfolgt eine Saldierung dieses Vermögens mit den zugehörigen Verpflichtungen.
Die Rückstellungen für Altersteilzeit berücksichtigen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Altersteilzeitverträgen. Bei der Bewertung werden sowohl Erfüllungsrückstände als auch Aufstockungsbeträge zum Altersteilzeitentgelt und zu den Beiträgen der gesetzlichen Rentenversicherung erfasst.
Rückstellungen werden gebildet, wenn aus vergangenen Ereignissen gegenwärtige Verpflichtungen entstanden sind, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist. Zusätzlich muss die Höhe der voraussichtlichen Verpflichtung verlässlich schätzbar sein.
Die Bemessung der Rückstellungen erfolgt je nachdem, ob sie eine große Anzahl von Positionen umfassen oder ob sie eine einzelne Verpflichtung darstellen, mit dem Erwartungswert oder dem wahrscheinlichsten Wert. Rückstellungen werden regelmäßig überprüft und bei neuen Erkenntnissen oder geänderten Umständen angepasst. Ist die Inanspruchnahme nicht mehr wahrscheinlich bzw. sind die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung nicht mehr gegeben, so werden aufwandsbezogene Rückstellungen gegen den ursprünglichen Aufwandsposten sowie umsatzbezogene Rückstellungen gegen die Umsatzerlöse aufgelöst. Im Falle, dass der Auflösungsbetrag wesentlich und somit der periodenfremde Effekt als wesentlich zu klassifizieren ist, wird die Auflösung als Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen unter den periodenfremden sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Langfristige Rückstellungen werden unter Berücksichtigung zukünftiger Kostensteigerungen mit einem risikoadäquaten Zinssatz diskontiert, soweit der Zinseffekt von wesentlicher Bedeutung ist.
Eventualverbindlichkeiten resultieren aus Schuldverhältnissen, bei denen der Abfluss von finanziellen Vermögenswerten nicht wahrscheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann, bzw. aus Haftungsverpflichtungen für am Bilanzstichtag von Dritten tatsächlich in Anspruch genommene Kreditbeträge.
Die Ansätze im vorliegenden IFRS-Abschluss beruhen dem Grunde und der Höhe nach zum Teil auf Schätzwerten und der Festlegung bestimmter Vorgaben. Dieses betrifft insbesondere folgende Ermessensentscheidungen:
Trotz sorgfältiger Schätzungen kann die tatsächliche Entwicklung von den Annahmen abweichen.
Die Corona-Pandemie beeinflusste die Weltwirtschaft im Jahr 2020 erheblich und die wirtschaftlichen Aktivitäten wurden eingeschränkt. Die KWS Gruppe hat trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen die Versorgung der Landwirte mit Saatgut gewährleistet. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden in den Bewertungsmethoden zum 30. Juni 2020 berücksichtigt.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wurden zum 30. Juni 2020 einer jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen, wobei die durch die Corona-Pandemie veränderte Marktsituation Berücksichtigung in der verabschiedeten Budget- und Mittelfristplanung fand. Insgesamt ergaben sich keine Wertminderungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.
Auf Basis des durch das Coronavirus geprägten wirtschaftlichen Umfelds wurde der Einfluss auf weitere Vermögenswerte, wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte, fortlaufend überprüft. Das Geschäftsmodell der KWS Gruppe ist durch Saisonalität geprägt, weshalb der Großteil der Umsatzerlöse bis zum dritten Quartal generiert wird und im vierten Quartal ein wesentlicher Teil der Vereinnahmung der Forderungen erfolgt. Im Hinblick auf die Zahlungsfähigkeit der Kunden wurden keine Sachverhalte identifiziert, die eine Wertminderung des Forderungsportfolios über die bisher bestehende Vorgehensweise hinaus begründen. Bei der Beurteilung der möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden und werden auch zukünftig die potenziellen Branchen- und Länderrisiken berücksichtigt.
Die Anzahl der Gruppengesellschaften im Konsolidierungskreis erhöhte sich im Vergleich zum 30. Juni 2019 von 75 auf 88.
| 30.06.2020 | 30.06.2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutschland | Ausland | Gesamt | Deutschland | Ausland | Gesamt | ||
| Vollkonsolidiert | 13 | 63 | 76 | 14 | 50 | 64 | |
| Equity-Methode | 0 | 4 | 4 | 0 | 3 | 3 | |
| Joint Operation | 0 | 8 | 8 | 0 | 8 | 8 | |
| Gesamt | 13 | 75 | 88 | 14 | 61 | 75 | |
Die KWS Gruppe hat am 1. Juli 2019 die Unternehmensgruppe POP VRIEND SEEDS mit Sitz in Andijk, Niederlande, erworben. Somit hat sich der Konsolidierungskreis um die Holdinggesellschaft BIRIKA B.V. (Amsterdam, Niederlande; seit Juli 2020 POP VRIEND SEEDS HOLDING B.V.) und elf Tochtergesellschaften in den Niederlanden und der Türkei erweitert. Der Erwerb erfolgte durch die Übernahme sämtlicher Anteile an der BIRIKA B.V.
POP VRIEND SEEDS ist ein marktführendes Unternehmen in der Züchtung, Produktion und im Vertrieb von Gemüsesaatgut. Das Unternehmen spezialisiert sich vor allem auf Saatgut für Spinat, Bohnen, Möhren, Mangold und andere Gemüsekulturarten und beliefert Kunden in mehr als 100 Ländern. POP VRIEND SEEDS ist somit Teil des neuen Geschäftssegments Gemüse geworden.
Die übertragene Gegenleistung abzüglich erworbener flüssiger Mittel lag knapp bei 400 Mio. € und wurde in bar bezahlt. Zur Finanzierung des Kaufpreises hat die KWS Gruppe im Geschäftsjahr 2018/2019 eine Brückenfinanzierung in Höhe von 400 Mio. € aufgenommen. Diese wurde Ende August durch die Begebung von Schuldscheinen im gleichen Volumen, welche eine Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren haben, abgelöst. Es kam dabei abgesehen von Transaktionskosten zu keinem Zahlungsmittelzu- bzw. abfluss.
| in T € | 01.07.2019 |
|---|---|
| Vermögenswerte | 407.300 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 320.276 |
| Nutzungsrechte (IFRS 16) | 173 |
| Sachanlagen | 10.751 |
| Finanzanlagen | 160 |
| Aktive latente Steuern | 410 |
| Vorräte | 30.901 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen1 |
23.302 |
| Flüssige Mittel | 19.918 |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.409 |
| Verbindlichkeiten | 87.754 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 111 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.353 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
2.793 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 7.062 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 26 |
| Passive latente Steuern | 76.409 |
| Fair Value des Nettovermögens | 319.546 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 95.126 |
1Brutto-Wert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 24.499 T €.
Bei den erworbenen und im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten immateriellen Vermögenswerten handelt es sich um zugelassene Sorten, Technologie, Kundenbeziehungen sowie die Marke "Pop Vriend". Der Marke wird eine unbestimmte Nutzungsdauer zugeordnet, da eine fortwährende Nutzung durch die KWS Gruppe beabsichtigt ist und somit der Zeitraum, über den die Marke ökonomischen Nutzen stiftet, nicht bestimmbar ist. Der Buchwert beträgt 20.752 T €.
Der beim Unternehmenserwerb entstandene Goodwill in Höhe von 95.126 T € spiegelt im Wesentlichen den Eintritt der KWS Gruppe in den stark wachsenden und profitablen Gemüsesaatgutmarkt wider. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht steuerlich abzugsfähig.
Aktuell erwirtschaftet die POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe fast ausschließlich die Umsätze und Ergebnisse des neuen Geschäftssegments Gemüse. Hinsichtlich der Angaben verweisen wir auf die Segmentberichterstattung.
Die bei dem Unternehmenserwerb entstandenen passiven Steuerlatenzen beziehen sich fast ausschließlich auf immaterielle Vermögenswerte und Vorräte. Die passive Steuerverbindlichkeit auf immaterielle Vermögenswerte umfasst zum Erwerbszeitpunkt insgesamt 70.735 T € und wurde mit Steuersätzen von 21,8% bis 25% berücksichtigt. Die passive Steuerverbindlichkeit auf Vorräte beträgt 3.811 T € und wurde mit einem Steuersatz von 25% berücksichtigt.
Am 15. April 2020 hat die KWS Gruppe den 50%-igen Anteilserwerb an der AGRIN B.V. (fortan FARMDESK B.V.) vollzogen. FARMDESK B.V. ist eine nach belgischem Recht ordnungsgemäß gegründete und bestehende Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Antwerpen. Das Unternehmen hat eine gleichnamige Online-/Mobilanwendung entwickelt.
FARMDESK B.V. wird als Joint Venture in den Konzernabschluss der KWS Gruppe einbezogen und gemäß der Equity-Methode bilanziert. Gemäß IAS 28 wird die Investition zunächst zu Anschaffungskosten bilanziert und in den folgenden Perioden um die Änderungen der Anteile von KWS an den Vermögenswerten der FARMDESK B.V. nach
dem Erwerb angepasst. Die Anschaffungskosten betrugen 1.100 T € und der auf das anteilige Geschäftsjahr entfallende Verlust der KWS Gruppe (50%) betrug 9 T €.
Sonstige Veränderungen des Konsolidierungskreises Im Juli 2019 wurde die KWS SEMILLAS CANARIAS S.L.U. (Gran Canaria, Spanien) sowie im Oktober 2019 die BTS TURKEY TARIM TICARET LIMITED ŞIRKETI (Eskisehir, Türkei) gegründet. Beide Gesellschaften sind mit einem Anteil von 100% in den Konzernabschluss einbezogen.
Des Weiteren wurde im Januar 2020 die KWS INTERNATIONAL HOLDING II B.V. als 100%-ige Tochtergesellschaft der KWS INTERNATIONAL HOLDING B.V. gegründet und sie wird mit einem Anteil von 100% in den Konzernabschluss einbezogen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Emmeloord, Niederlanden.
Die Verschmelzung der KWS SERVICES DEUTSCHLAND GMBH auf die KWS LOCHOW GMBH wurde am 22. April 2020 wirksam und rückwirkend zum 1. Juli 2019 durchgeführt.
Am 3. Juli 2019 erfolgte der Verkauf der Anteile in Höhe von 51% an der französischen Tochtergesellschaft RAZES HYBRIDES S.A.R.L. Der beizulegende Zeitwert des Anteils entsprach dem Verkaufspreis in Höhe von 3.500 T €. Es wurden Vermögenswerte i. H. v. 7.730 T € (davon Sachanlagen 6.475 T €) sowie Verbindlichkeiten i. H. v. 2.380 T € veräußert. Aus der Verkaufstransaktion entstand nach Abgang von Anteilen anderer Gesellschafter i.H.v. 2.652 T € sowie der Umgliederung von im sonstigen Ergebnis erfasster Verluste von 38 T € ein Gewinn in Höhe von 764 T €, welcher unter sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen ist.
Am 22. November 2019 hat die KWS Gruppe ihren Anteil von 100% an der KWS SEEDS THAILAND CO., LTD. veräußert. Der Veräußerungspreis belief sich auf 1 €. Aus dem Anteilsverkauf resultierte nach Abgang von Vermögenswerten i.H.v. 31 T €, Schulden i.H.v. 340 T € sowie der Umgliederung von im sonstigen Ergebnis erfasster Währungsverluste von 169 T € ein Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 140 T €, welcher in den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt wurde.
Die KWS Gruppe ist entsprechend der internen Berichterstattung und Steuerung primär nach den Geschäftsfeldern
organisiert. Das neue Geschäftssegment Gemüse umfasst im Wesentlichen die Geschäftsaktivitäten der zum 1. Juli 2019 erworbenen POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe. Die Pflanzenzüchtung einschließlich der zugehörigen biotechnologischen Forschung ist als Kernkompetenz für das gesamte Produktportfolio der KWS Gruppe im Wesentlichen bei der Muttergesellschaft KWS SAAT SE & Co. KGaA in Einbeck konzentriert. Das Züchtungsmaterial einschließlich der relevanten Informationen und des Knowhows über seine Nutzung befindet sich für Zuckerrüben und Mais im Eigentum der KWS SAAT SE & Co. KGaA und für Getreide im Eigentum der KWS LOCHOW GMBH. Die produktnahen Forschungs- & Entwicklungskosten sind direkt in den jeweiligen Produktsegmenten Mais, Zuckerrüben und Getreide enthalten. Im Segment Corporate werden die gruppenweiten zentralgesteuerten Unternehmensfunktionen zusammengefasst. Der Vertrieb und die Produktion von Öl- und Feldsaaten werden entsprechend ihrer aktuellen gesellschaftsrechtlichen Zuordnung bei den Segmenten Getreide bzw. Mais erfasst.
Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Geschäftssegmente werden durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger wahrgenommen. Die Segment- und Regionenabgrenzung erfolgt in Übereinstimmung mit den internen Steuerungs- und Berichtssystemen (Management Approach). Die für die Ermittlung der Segmentinformationen angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden stimmen grundsätzlich mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der KWS Gruppe überein. Einzige Ausnahme stellt die Einbeziehung der at equity bilanzierten und dem Segment Mais zugeordneten Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen AGRELIANT GENETICS LLC., AGRELIANT GENETICS INC., FARMDESK B.V. und KENFENG – KWS SEEDS CO., LTD. dar. Diese werden der Vorgehensweise der internen Steuerung entsprechend im Rahmen der Segmentberichterstattung quotal berücksichtigt.
Die im Folgenden dargestellten Segmentumsätze, Segmentergebnisse, Abschreibungen, andere nicht zahlungswirksame Posten, das betriebliche Vermögen und die betrieblichen Schulden sowie die Investitionen in das langfristige Vermögen nach Segmenten sind entsprechend der internen, operativen Steuerung unter quotaler Einbeziehung der Gemeinschaftsunternehmen und des assoziierten Unternehmens ermittelt worden (Management Approach). Für eine bessere Vergleichbarkeit sind die Werte auf die IFRS-Konzernabschlusswerte übergeleitet worden.
| Umsätze je Segment | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | Segmentumsätze | Innenumsätze | Außenumsätze | |||
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |
| Mais | 776.093 | 739.031 | 423 | 5 | 775.669 | 739.026 |
| Zuckerrüben | 491.898 | 461.257 | 52 | 26 | 491.846 | 461.231 |
| Getreide | 191.348 | 170.990 | 185 | 197 | 191.163 | 170.794 |
| Gemüse | 83.523 | – | 0 | – | 83.523 | – |
| Corporate | 18.207 | 17.474 | 13.593 | 13.580 | 4.615 | 3.893 |
| Segmente gem. interner Unternehmenssteuerung |
1.561.069 | 1.388.752 | 14.253 | 13.808 | 1.546.816 | 1.374.944 |
| Eliminierung der at equity bilanzierten Finanzanlagen |
–264.264 | –261.605 | ||||
| Segmente gem. Gruppenabschluss | 1.282.552 | 1.113.339 |
Die Segmentumsätze beinhalten sowohl die Umsätze mit Dritten (Außenumsätze) als auch die Umsätze zwischen den Segmenten (intersegmentäre Umsätze). Die Entgelte für die intersegmentären Umsätze entsprechen dem Grundsatz des Fremdvergleichs. Dabei werden einheitliche Lizenzsätze für die züchterische Genetik je Segment zugrunde gelegt. Technologieerlöse aus gentechnisch veränderten Eigenschaften (sog. Tech Fee) werden aufgrund ihrer steigenden Bedeutung im Wettbewerb als Stücklizenz nach Anzahl abgesetzter Einheiten vergütet.
| Ergebnisse, Abschreibungen und nicht zahlungswirksame Posten | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | Segmentergebnis | Abschreibung | Andere nicht zahlungswirksame Posten |
||||
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | ||
| Mais | 67.072 | 57.916 | 36.143 | 28.703 | –36.047 | –670 | |
| Zuckerrüben | 170.062 | 179.599 | 16.897 | 12.762 | 1.254 | –18.260 | |
| Getreide | 26.357 | 22.988 | 9.917 | 9.200 | –6.169 | 287 | |
| Gemüse | –7.543 | – | 23.083 | – | –1.135 | – | |
| Corporate | –104.626 | –97.110 | 17.489 | 11.868 | –11.133 | –8.250 | |
| Segmente gem. interner Unternehmenssteuerung |
151.323 | 163.393 | 103.528 | 62.533 | –53.230 | –26.893 | |
| Eliminierung der at equity bilanzierten Finanzanlagen |
–13.957 | –13.400 | –15.377 | –12.238 | 47.922 | 21.578 | |
| Segmente gem. Gruppenabschluss |
137.366 | 149.993 | 88.151 | 50.295 | –5.308 | –5.315 | |
| Finanzergebnis | –7.842 | –5.534 | |||||
| Ergebnis vor Steuern | 129.524 | 144.459 |
Die Gewinn- und Verlustrechnungen der einbezogenen Gesellschaften werden durch eine Profit-Center-Allokation den Segmenten zugeordnet. Das Betriebsergebnis wird als wichtige interne Kennzahl und als Indikator für die Ertragskraft in der KWS Gruppe als Segmentergebnis verwendet. Das Segmentergebnis wird als Betriebsergebnis je Segment ausgewiesen. Die Segmentergebnisse sind konsolidiert dargestellt und enthalten sämtliche direkt zurechenbare Aufwendungen und Erträge. Nicht direkt zurechenbare Posten werden auf Basis sachgerechter Schlüssel auf die Segmente verteilt. Die den Segmenten zugewiesenen Abschreibungen betreffen ausschließlich Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Die anderen nicht zahlungswirksamen Posten betreffen die im Betriebsergebnis enthaltenen nicht zahlungswirksamen Veränderungen der Wertberichtigungen auf Vorräte und Forderungen und der Rückstellungen.
| Betriebliches Vermögen und betriebliche Schulden je Segment | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | Betriebliches Vermögen | Betriebliche Schulden | ||||
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |||
| Mais | 759.323 | 800.334 | 149.741 | 122.249 | ||
| Zuckerrüben | 371.019 | 335.630 | 71.612 | 67.459 | ||
| Getreide | 137.992 | 122.159 | 33.498 | 30.260 | ||
| Gemüse | 454.552 | – | 8.223 | – | ||
| Corporate | 207.211 | 152.029 | 117.770 | 106.540 | ||
| Segmente gem. interner Unternehmenssteuerung | 1.930.096 | 1.410.152 | 380.845 | 326.508 | ||
| Eliminierung der at equity bilanzierten Finanzanlagen | –232.576 | –278.034 | –58.066 | –49.210 | ||
| Segmente gem. Gruppenabschluss | 1.697.521 | 1.132.118 | 322.779 | 277.298 | ||
| Sonstiges | 537.946 | 982.835 | 918.190 | 874.108 | ||
| KWS Gruppe gem. Gruppenabschluss | 2.235.467 | 2.114.953 | 1.240.969 | 1.151.406 | ||
Das betriebliche Vermögen der Segmente setzt sich zusammen aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, Vorräten, biologischen Vermögenswerten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die den Segmenten direkt bzw. über einen sachgerechten Schlüssel zugerechnet werden können.
Die auf die Segmente entfallenden betrieblichen Schulden umfassen gemäß Management-Approach das in der Bilanz ausgewiesene Fremdkapital abzüglich der Finanzverbindlichkeiten, Steuerrückstellungen sowie des Teils der Sonstigen Verbindlichkeiten, der den Segmenten nicht direkt oder über einen sachgerechten Schlüssel zugerechnet werden kann.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Mais | 30.901 | 27.151 |
| Zuckerrüben | 32.308 | 34.874 |
| Getreide | 10.088 | 7.037 |
| Gemüse | 1.568 | – |
| Corporate | 38.583 | 32.061 |
| Segmente gem. interner Unternehmenssteuerung | 113.449 | 101.123 |
| Eliminierung der at equity bilanzierten Finanzanlagen | –5.415 | –4.552 |
| Segmente gem. Gruppenabschluss | 108.034 | 96.571 |
1 Ohne Nutzungsrechte nach IFRS 16
Die Investitionen in das Segment Mais betreffen im Wesentlichen die Trocknungs- und Produktionskapazitäten in Südamerika. Die Investitionen des Segments Zuckerrüben betreffen im Wesentlichen die Fortsetzung der Ausweitung
der Zuckerrübensaatgutproduktion am Standort Einbeck und in Frankreich. Zusätzlich werden unsere Laborkapazitäten hier weiterhin ausgebaut. Im Segment Getreide wurde in ein neues Gewächshaus und Zuchtstationen investiert.
Die Angaben zur regionalen Zusammensetzung der Umsatzerlöse und des langfristigen betrieblichen Vermögens sind entsprechend den auf den Gruppenabschluss der KWS Gruppe anzuwendenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und somit ohne quotale Einbeziehung der at equity bilanzierten Finanzanlagen gemacht worden.
Die Aufteilung der Außenumsatzerlöse nach Absatzregionen orientiert sich am Sitzland der Kunden. Im laufenden und im abgelaufenen Geschäftsjahr entfielen auf keinen Einzelkunden mehr als 10% der Gesamterlöse.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Deutschland | 239.835 | 236.226 |
| Europa (ohne Deutschland) | 573.205 | 505.867 |
| davon Frankreich | 112.449 | 100.982 |
| Nord- und Südamerika | 378.527 | 305.749 |
| davon Brasilien | 110.187 | 97.989 |
| davon USA | 222.410 | 167.547 |
| Übriges Ausland | 90.985 | 65.497 |
| KWS Gruppe | 1.282.552 | 1.113.339 |
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Deutschland | 313.829 | 267.309 |
| Europa (ohne Deutschland) | 621.712 | 169.579 |
| davon Frankreich | 63.820 | 55.706 |
| Nord- und Südamerika | 252.110 | 252.477 |
| davon Brasilien | 29.921 | 36.312 |
| davon USA | 199.521 | 192.042 |
| Übriges Ausland | 6.719 | 6.397 |
| KWS Gruppe | 1.194.370 | 695.762 |
Umsatzerlöse werden im Wesentlichen aus dem Verkauf von zertifiziertem Saatgut generiert. Eine Aufgliederung nach Segmenten und Regionen ist in der Segmentberichterstattung in der Anhangangabe 5 erläutert.
Die Herstellungskosten erhöhten sich um 19,9% auf 549.899 (458.534) T € und betragen 42,9 (41,2)% der Umsatzerlöse. Die wesentlichen Faktoren dieser Entwicklung waren gestiegene Herstellungskosten im Segment Zuckerrübe sowie einmalige Effekte aus der Kaufpreisallokation der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe (11.116 T €). Der gesamte Materialeinsatz beträgt 357.408 (294.401) T €.
Die vorgenommenen Wertminderungen auf Vorräte sowie die vorgenommenen Wertaufholungen, die als Verminderung des Materialaufwands in der Periode erfasst worden sind, stellen sich wie folgt dar:
| 1. Juli bis 30. Juni | ||
|---|---|---|
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
| Wertminderungen | 8.666 | 9.543 |
| Wertaufholungen | 5.441 | 3.889 |
Die Wertminderungen beziehen sich im Wesentlichen auf nicht verkauftes Saatgut. Den Wertminderungen liegen u.a. Erfahrungswerte und Erwartungen an die Substitution durch neue Sorten zugrunde.
Die Vertriebskosten sind um 26.906 T € auf 248.821 (221.915) T € gestiegen und betragen nun 19,4 (19,9)% der Umsatzerlöse. In den Vertriebskosten sind aus der Kaufpreisallokation der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe resultierende Amortisationen i.H.v. 13.047 T € enthalten.
Forschungs- & Entwicklungskosten werden im Jahr des Anfalls voll aufwandswirksam erfasst, das waren im Berichtsjahr 236.102 T € nach 205.557 T € im Vorjahr. Entwicklungskosten für neue Sorten werden nicht aktiviert, da ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen erst nach amtlicher Sortenzulassung nachweisbar ist. In den Forschungs- & Entwicklungskosten sind aus der Kaufpreisallokation der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe resultierende Amortisationen i.H.v. 8.820 T € enthalten.
Die Allgemeinen Verwaltungskosten stiegen um 14.072 T € auf 129.451 (115.379) T €, sodass diese 10,1 (10,4)% des Umsatzes betragen. Sie stiegen insbesondere durch den Optimierungsprozess der Organisationsstruktur und den Einstieg ins Gemüsesaatgutgeschäft inkl. der erstmaligen Berücksichtigung der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe.
| 1. Juli bis 30. Juni | ||
|---|---|---|
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
| Erträge aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten | 846 | 201 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 1.560 | 4.238 |
| Kurserträge | 42.355 | 30.753 |
| Gewinn aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Derivaten | 1.289 | – |
| Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Zahlungseingängen aus ausgebuchten Forderungen |
6.591 | 11.317 |
| Erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand | 8.200 | 6.797 |
| Sonstige periodenfremde Erträge | 2.742 | 3.240 |
| Erträge aus erhaltenen Entschädigungen | 400 | 493 |
| Gewinn aus der Nettoposition der monetären Posten (Hyperinflation) | 651 | 1.400 |
| Ertrag aus Entkonsolidierung der KWS Potato B.V. | 0 | 15.958 |
| Übrige betriebliche Erträge | 16.615 | 21.863 |
| Gesamt | 81.250 | 96.260 |
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Kurserträge, Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Zuwendungen der
öffentlichen Hand. Die erfolgsbezogenen Zuwendungen der öffentlichen Hand betreffen im Wesentlichen Züchtungszuschüsse sowie Betriebsprämien.
| 1. Juli bis 30. Juni | ||
|---|---|---|
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
| Wertberichtigungen auf Forderungen | 11.870 | 6.662 |
| Kursverluste | 42.310 | 30.266 |
| Verlust aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Derivaten | 2.810 | – |
| Periodenfremde Aufwendungen | 38 | 1.106 |
| Übrige Aufwendungen | 5.135 | 20.187 |
| Gesamt | 62.163 | 58.221 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Kursverluste sowie Wertberichtigungen auf Forderungen.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Zinserträge | 5.462 | 4.006 |
| Zinsaufwendungen | 21.514 | 17.016 |
| Erträge aus übrigen Finanzanlagen | 20 | 68 |
| Zinseffekte aus Pensionsrückstellungen | 1.294 | 1.956 |
| Zinsaufwand andere langfristige Rückstellungen | 105 | 82 |
| Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten | 1.184 | 1 |
| Zinsergebnis | –18.615 | –14.981 |
| Ergebnis aus at equity bilanzierten Finanzanlagen | 10.773 | 9.447 |
| Beteiligungsergebnis | 10.773 | 9.447 |
| Finanzergebnis | –7.842 | –5.534 |
Das Finanzergebnis ist vor allem durch höhere Zinsaufwendungen in Deutschland sowie Brasilien belastet. Der Anstieg ist unter anderem auf die Begebung von Schuldscheindarlehen im Zusammenhang mit der Akquisition der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe zu Beginn des Geschäftsjahres zurückzuführen. Die Zinseffekte aus Pensionsrückstellungen umfassen die Zinsaufwendungen (Aufzinsung) sowie die Planerträge. Der Anstieg der
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten ist auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurückzuführen.
Das Beteiligungsergebnis aus den at equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des gestiegenen Ergebnisses von KENFENG – KWS SEEDS CO., LTD. leicht verbessert.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Tatsächliche Ertragsteuern | 45.101 | 54.196 |
| in Deutschland | 9.048 | 5.182 |
| im Ausland | 36.053 | 49.014 |
| davon periodenfremd | 6.102 | 7.545 |
| Latente Steuern | –10.797 | –13.758 |
| in Deutschland | –1.981 | –5.855 |
| im Ausland | –8.817 | –7.903 |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | 34.304 | 40.439 |
In Deutschland unterliegt KWS einer durchschnittlichen Steuerlast von 29,8 (29,8)%. Dabei wird auf ausgeschüttete und auf einbehaltene Gewinne einheitlich eine Körperschaftsteuer von 15,0 (15,0)% zuzüglich eines Solidaritätszuschlages in Höhe von unverändert 5,5 (5,5)% erhoben. Zusätzlich ist für die in Deutschland erzielten Gewinne eine Gewerbesteuer zu zahlen. Für die Gewerbesteuer errechnet sich ein gewichteter Durchschnittssatz von 14,0 (14,0)%, sodass sich ein Gesamtsteuersatz von 29,8 (29,8)% ergibt.
Der von den ausländischen Gruppengesellschaften erzielte Gewinn wird mit den im jeweiligen Sitzland maßgeblichen Steuersätzen versteuert. Die ausländischen Steuersätze variieren zwischen 6,0 (9,0)% und 34,4 (35,0)%.
| in T € | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | ||
|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 438 | 0 | 78.452 | 2.876 |
| Sachanlagen | 826 | 740 | 19.254 | 18.683 |
| Biologische Vermögenswerte | 0 | 0 | 4 | 4 |
| Finanzanlagen | 2.242 | 1.350 | 3.211 | 1.180 |
| Vorräte | 11.602 | 25.920 | 4.978 | 2.003 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 19.143 | 8.215 | 20.768 | 2.016 |
| Langfristiges Fremdkapital | 47.259 | 23.941 | 6.939 | 9 |
| davon Pensionsrückstellungen | 23.782 | 23.156 | 0 | 0 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 22.030 | 10.289 | 2.265 | 3.903 |
| Abgegrenzte latente Steuern (Bruttobetrag) | 103.540 | 70.454 | 135.871 | 30.675 |
| Verlustvortrag | 10.656 | 7.213 | 0 | 0 |
| Saldierungen | –43.606 | –14.259 | –43.606 | –14.259 |
| Abgegrenzte latente Steuern (Nettobetrag) | 70.590 | 63.407 | 92.264 | 16.416 |
Aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen und temporären Differenzen, auf die in der Vergangenheit keine latenten Steuern bilanziert wurden, reduziert sich der tatsächliche Steueraufwand um 332 (809) T €.
Aus der Wertberichtigung von latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen resultierte im Berichtsjahr ein latenter Steueraufwand in Höhe von 3.413 (802) T €. Aus dem erstmaligen Ansatz von latenten Steuern bzw. der Nutzung von bisher nicht angesetzten latenten Steuern auf Verlustvorträge resultierte ein latenter Steuerertrag in Höhe von 602 (584) T €.
Auf bisher nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 5.561 (13.893) T € wurden keine latenten Steuern gebildet. Davon sind 923 (0) T € innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren zu verwenden. Verlustvorträge in Höhe von 4.638 (13.893) T € sind zeitlich nicht befristet nutzbar.
Auf sämtliche abzugsfähige Differenzen wurden latente Steuern angesetzt.
Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 41.806 (35.633) T € im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, die gemäß IAS 12.39 nicht bilanziert wurden, werden keine latenten Steuern angesetzt.
Im Berichtsjahr bestanden bei den Konzerngesellschaften, die in der abgelaufenen Periode oder in der Vorperiode Verluste erwirtschafteten, aktive latente Steuerüberhänge aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen in Höhe von 46.198 (21.088) T €. Diese wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften von zukünftigen zu versteuernden Gewinnen ausgegangen wird. Dabei wird berücksichtigt, dass es in der KWS Gruppe aufgrund langfristiger Forschungs- & Entwicklungsaufwendungen zu zeitverschobener Ertragsrealisierung kommen kann.
Auf Basis des Konzernergebnisses vor Steuern und dem nominellen Steuersatz des anzuwendenden Konzernsteuersatzes von 29,8 (29,8)% ergibt sich unter Berücksichtigung der nachfolgend dargestellten Effekte die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Ertragsteueraufwand.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 129.524 | 144.459 |
| Erwarteter Ertragsteueraufwand1 | 38.637 | 43.092 |
| Überleitung zum ausgewiesenen Ertragsteueraufwand | ||
| Abweichungen vom Konzernsteuersatz | –6.613 | –7.246 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | –73 | 797 |
| Steuereffekte aus: | ||
| steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen und sonstigen Hinzurechnungen | 4.203 | 4.238 |
| steuerfreien Erträgen | –8.391 | –12.719 |
| übrigen permanenten Abweichungen | –435 | 497 |
| Neueinschätzung von Ansatz und Bewertung aktiver latenter Steuern | –162 | –283 |
| Steuergutschriften | –568 | –535 |
| Periodenfremde Ertragsteuern | 7.757 | 12.500 |
| Sonstige Effekte | –51 | 99 |
| Ausgewiesener Ertragsteueraufwand | 34.304 | 40.439 |
| Effektive Steuerquote | 26,5% | 28,0% |
1 Steuersatz in Deutschland 29,8% (29,8%)
Die periodenfremden Ertragsteuern berücksichtigen insbesondere Effekte aus weltweit abgeschlossenen und zukünftigen steuerlichen Betriebsprüfungen.
Sonstige Steuern, im Wesentlichen Grundsteuern, sind in den Kosten der betrieblichen Funktionsbereiche enthalten.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Entgelte | 246.215 | 223.298 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Alters |
||
| versorgung und Unterstützung | 63.858 | 57.358 |
| Gesamt | 310.073 | 280.656 |
Die Personalaufwendungen erhöhten sich um 10,5%. Dabei hat sich die Zahl der Mitarbeiter von 4.126 auf 4.414 erhöht, das entspricht einer Zunahme von 7%. Von den 4.414 (4.126) Mitarbeitern entfallen 4.052 (3.791) auf Festangestellte, 265 (236) auf befristet Angestellte und 97 (98) auf Auszubildende und Trainees.
| 2019/2020 | 2018/2019 | |
|---|---|---|
| Deutschland | 1.954 | 1.800 |
| Europa (ohne Deutschland) | 1.417 | 1.315 |
| Nord- und Südamerika | 879 | 832 |
| Übriges Ausland | 164 | 179 |
| Gesamt | 4.414 | 4.126 |
Unter quotaler Einbeziehung unserer Gemeinschaftsunternehmen und unseres assoziierten Unternehmens beträgt die Anzahl der Mitarbeiter 4.877 (4.592). Die ausgewiesene Anzahl der Mitarbeiter ist von Saisonarbeitskräften stark beeinflusst.
KWS hat ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufgelegt. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter, die mindestens ein Jahr ununterbrochen im Unternehmen beschäftigt sind und sich in einem unbefristeten, ungekündigten Arbeitsverhältnis bei einem am Programm teilnehmenden Unternehmen der KWS Gruppe befinden. Eingeschlossen sind auch Mitarbeiter in Mutterschutz- und Elternzeit oder solche, die sich in einem Altersteilzeitverhältnis befinden.
Es können maximal 2.500 Aktien pro Mitarbeiter erworben werden. Vom Kaufpreis, der am Stichtag vom jeweiligen, aktuellen Kurs abhängig ist, wird ein Bonus in Höhe von 20% abgezogen. Die Aktien unterliegen einer Sperrfrist von vier Jahren ab Einbuchung in das Depot des Mitarbeiters. Das Recht auf eine Dividende, sofern die KWS SAAT SE & Co. KGaA diese ausschüttet, besteht bereits während der Sperrfrist. Die Teilnahme an der Hauptversammlung kann ebenfalls bereits während der Sperrfrist ausgeübt werden. Nach Ablauf der Sperrfrist kann über die Aktien frei verfügt werden.
Im Berichtsjahr sind 52.315 (54.095) Aktien zu einem Gesamtpreis von 2.957 (3.101) T € für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zurückgekauft worden. Der gesamte Aufwand für die vergünstigte Abgabe der Aktien beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 555 (715) T €.
Die Bilanzierung der in der KWS Gruppe ausgegebenen aktienorientierten Vergütungspläne erfolgt im Einklang mit IFRS 2 "Anteilsbasierte Vergütung". Bei dem im Geschäftsjahr 2009/2010 eingeführten Incentive-Programm handelt es sich um aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich, die zu jedem Bilanzstichtag zum Fair Value bewertet werden. Die Mitglieder des Vorstands sind verpflichtet, jährlich in Höhe eines frei gewählten Prozentsatzes
zwischen 35% und 50% der Bruttotantieme Aktien der KWS SAAT SE & Co. KGaA zu erwerben. Parallel nehmen Mitglieder der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands ebenfalls an einem LTI-Programm teil. Dabei sind sie verpflichtet, jährlich in Höhe eines frei gewählten Prozentsatzes zwischen 10% und 40% der Bruttotantieme in Aktien der KWS SAAT SE & Co. KGaA zu investieren. Die im Rahmen des LTI-Programms erworbenen Aktien dürfen frühestens nach einer regulären Haltefrist von fünf Jahren ab dem Erwerbszeitpunkt ("Erwerbsquartalsende") veräußert werden. Nach Ablauf der Haltefrist der jeweiligen Tranche erhalten die Berechtigten zusätzlich zur Entsperrung des Aktienpaketes ein Long-Term-Incentive (LTI) in Form eines Barausgleichs. Die Höhe bemisst sich nach der Aktienkursentwicklung der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie nach der Renditeentwicklung der KWS Gruppe im Laufe der Haltefrist, gemessen am Verhältnis von Betriebsergebnis zu Umsatz-Return on Sales (ROS). Für Verträge ab dem 1. Juli 2014 beträgt der Barausgleich bei den Vorstandsmitgliedern maximal das Eineinhalbfache (für den Sprecher des Vorstands das Zweifache) und bei den Mitgliedern der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands maximal das Zweifache des Eigeninvestments (LTI-Cap). Der Vergütungsaufwand wird erfolgswirksam über den Zeitraum erfasst und betrug unter Berücksichtigung des Barausgleichs im Januar 2020 im Berichtsjahr 1.163 (1.037) T €. Die Rückstellung beträgt zum 30. Juni 2020 2.560 (2.490) T €. Die Berechnung der LTI Fair Values erfolgt durch einen externen Gutachter.
Der Jahresüberschuss der KWS Gruppe belief sich bei einem Betriebsergebnis in Höhe von 137.366 (149.993) T € und einem negativen Finanzergebnis in Höhe von 7.842 (5.534) T € auf 95.220 (104.020) T €. Die Umsatzrendite blieb unter dem Vorjahresniveau mit 7,4 (9,3)%. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter betrug 95.331 (104.134) T €. Das Ergebnis pro Aktie lag im Berichtsjahr bei 2,89 €.
| Patente, Schutzrechte |
Geschäfts oder |
Immaterielle Vermögens |
|
|---|---|---|---|
| in T € | und Software | Firmenwert | werte |
| Bruttobuchwerte: 01.07.2019 | 139.200 | 26.190 | 165.390 |
| Währungsumrechnung | –4.594 | –4.027 | –8.620 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 320.277 | 95.126 | 415.403 |
| Zugänge | 14.080 | 0 | 14.080 |
| Abgänge | 8.683 | 0 | 8.683 |
| Umbuchungen | 47 | 0 | 47 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 30.06.2020 | 460.327 | 117.289 | 577.616 |
| Abschreibungen: Stand 01.07.2019 | 73.315 | 0 | 73.315 |
| Währungsumrechnung | –4.306 | –1 | –4.307 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge planmäßig | 31.626 | 0 | 31.626 |
| Wertminderung | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 8.671 | 0 | 8.671 |
| Umbuchungen | 2 | 0 | 2 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) | 0 | 0 | 0 |
| Bruttobuchwerte: 30.06.2020 | 91.966 | –1 | 91.965 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2020 | 368.361 | 117.290 | 485.651 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2019 | 65.885 | 26.190 | 92.075 |
| in T € | Patente, Schutzrechte und Software |
Geschäfts oder Firmenwert |
Immaterielle Vermögens werte |
|---|---|---|---|
| Bruttobuchwerte: 01.07.2018 | 123.885 | 25.115 | 149.000 |
| Währungsumrechnung | 608 | 520 | 1.128 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 5.932 | 555 | 6.487 |
| Zugänge | 9.368 | 0 | 9.368 |
| Abgänge | 566 | 0 | 566 |
| Umbuchungen | 67 | 0 | 67 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) | –94 | 0 | –94 |
| Stand: 30.06.2019 | 139.200 | 26.190 | 165.390 |
| Abschreibungen: Stand 01.07.2018 | 63.535 | 0 | 63.535 |
| Währungsumrechnung | 534 | 0 | 534 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge planmäßig | 9.720 | 0 | 9.720 |
| Wertminderung | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 400 | 0 | 400 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) | –74 | 0 | –74 |
| Bruttobuchwerte: 30.06.2019 | 73.315 | 0 | 73.315 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2019 | 65.885 | 26.190 | 92.075 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2018 | 60.350 | 25.115 | 85.465 |
Unter den immateriellen Vermögenswerten werden erworbene Sorten sowie Sortenschutz- und Vertriebsrechte, Marken, Kundenbeziehungen, Softwarenutzungsrechte für die elektronische Datenverarbeitung und Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen. Die laufenden Zugänge in Höhe von 14.080 (9.368) T € betreffen den Erwerb von Softwarelizenzen und Patenten. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte betragen 31.626 (9.720) T €. Die Zugänge aus der Änderung des Konsolidierungskreises betreffen den Erwerb der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe. Weitere Erläuterungen finden sich unter 4.
Einen wesentlichen immateriellen Vermögenswert stellt die Trait-Lizenzvereinbarung dar. Der Buchwert beträgt zum Bilanzstichtag 17.178 (18.896) T €. Die Restnutzungsdauer beträgt zehn Jahre.
Um die Vorschriften des IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 zu erfüllen und um eventuelle Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten zu ermitteln, wurden zahlungsmittelgenerierende Einheiten entsprechend den internen Budgetierungs- und Berichtsprozessen festgelegt. In der KWS Gruppe sind dies die Business Units. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit wird der Buchwert jeder Business Unit mittels Zuordnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich zurechenbarer Geschäftswerte und immaterieller Vermögenswerte, ermittelt. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag einer Business Unit niedriger als deren Buchwert ist. Der erzielbare Betrag wird als der jeweils höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Der erzielbare Betrag wurde im Geschäftsjahr 2019/2020 mit Ausnahme der Business Unit Gemüse auf Basis des Nutzungswerts der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.
Bei der Werthaltigkeitsprüfung wurde auf den erwarteten Mittelzufluss abgestellt, dem die jeweiligen Mittelfristplanungen der Gesellschaften, die zu Segmenten zusammengefasst werden, und die einen Zeitraum von vier Jahren umfassen und vom Vorstand genehmigt sind, zugrunde liegen. Diese Planungen beruhen auf Erfahrungen aus der Vergangenheit sowie Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung.
Für die europäischen wie auch die amerikanischen Märkte stellen Prämissen zur Entwicklung der Preise für Saatgut neben der Entwicklung der Marktanteile und der regulatorischen Rahmenbedingungen die wesentlichen Schlüsselannahmen der Unternehmensplanung dar. In den unternehmensinternen Planungsrechnungen werden die Annahmen branchenspezifischer Marktanalysen und unternehmensbezogene Wachstumsperspektiven berücksichtigt.
Der Diskontierungssatz in der KWS Gruppe wurde als gewichteter Kapitalkostensatz (WACC) abgeleitet.
| WACC vor Steuern | |||
|---|---|---|---|
| Business Unit in % | 2019/2020 | 2018/2019 | |
| Mais Amerika | 6,10 | 6,49 | |
| Mais Europa/Asien | 6,29 | 6,54 | |
| Zuckerrübe | 6,28 | 6,23 | |
| Getreide | 6,30 | 6,91 | |
| Gemüse | 7,72 | – | |
Für die Extrapolation zur Berücksichtigung der erwarteten Geldentwertung über den Detailplanungszeitraum hinaus wurde hierbei eine Wachstumsrate in Höhe von 1,5 (1,5)% unterstellt.
Die am Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 durchgeführten Impairment-Tests bestätigten die Werthaltigkeit der bestehenden Geschäfts- oder Firmenwerte.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Gemüse | 95.126 | – |
| Mais Amerika | 15.966 | 20.350 |
| Getreide | 3.866 | 3.925 |
| Sonstige | 2.333 | 1.915 |
| Gesamt | 117.290 | 26.190 |
Darüber hinaus wurden für sämtliche zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Dabei wurde eine Minderung der zukünftigen Cashflows um 10%, eine Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes um 10% oder eine Minderung der langfristigen Wachstumsrate um 1 Prozentpunkt angenommen. Aus den durchgeführten Sensitivitätsanalysen resultiert für keine zahlungsmittelgenerierende Einheit ein Wertminderungsbedarf.
| in T € | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Betriebs und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Sachanlagen |
|---|---|---|---|---|---|
| Bruttobuchwerte Stand: 01.07.2019 | 343.058 | 253.941 | 124.332 | 62.318 | 783.649 |
| Währungsumrechnung | –5.550 | –5.969 | –4.064 | –3.120 | –18.703 |
| Inflationsanpassung IAS 29 | 3.174 | 1.281 | 739 | –806 | 4.389 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 8.442 | 2.136 | 172 | 0 | 10.750 |
| Zugänge | 19.893 | 25.594 | 12.181 | 36.267 | 93.934 |
| Abgänge | 1.289 | 4.429 | 4.892 | 7.594 | 18.204 |
| Umbuchungen | 21.633 | 26.787 | 1.710 | –50.176 | –47 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 30.06.2020 | 389.360 | 299.341 | 130.179 | 36.889 | 855.769 |
| Abschreibungen: Stand 01.07.2019 | 102.746 | 160.950 | 75.439 | 0 | 339.135 |
| Währungsumrechnung | –1.296 | –3.429 | –1.790 | 0 | –6.516 |
| Inflationsanpassung IAS 29 | 446 | 541 | 382 | 0 | 1.370 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge planmäßig | 11.589 | 20.216 | 12.714 | 0 | 44.519 |
| Wertminderung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 8.468 | 4.060 | 4.387 | 0 | 16.915 |
| Umbuchungen | 104 | 341 | –447 | 0 | –2 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 30.06.2020 | 105.120 | 174.559 | 81.912 | 0 | 361.591 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2020 | 284.240 | 124.782 | 48.267 | 36.889 | 494.178 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2019 | 240.312 | 92.991 | 48.893 | 62.318 | 444.514 |
| Technische | Betriebs und |
Geleistete Anzahlungen |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| Grundstücke | Anlagen und | Geschäfts | und Anlagen | ||
| in T € | und Bauten | Maschinen | ausstattung | im Bau | Sachanlagen |
| Bruttobuchwerte Stand: 01.07.2018 | 320.754 | 251.271 | 111.217 | 36.581 | 719.823 |
| Erstmalige Inflationsanpassung IAS 29 zum 01.07.2018 |
4.075 | 1.470 | 779 | 115 | 6.439 |
| Währungsumrechnung | –275 | –487 | 132 | –13 | –643 |
| Inflationsanpassung IAS 29 | 824 | 510 | 692 | 601 | 2.627 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 13.933 | 10.296 | 13.192 | 49.073 | 86.494 |
| Abgänge | 942 | 3.097 | 6.100 | 1.099 | 11.238 |
| Umbuchungen | 12.348 | 5.814 | 4.594 | –22.822 | –66 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) |
–7.659 | –11.836 | –174 | –118 | –19.787 |
| Stand: 30.06.2019 | 343.058 | 253.941 | 124.332 | 62.318 | 783.649 |
| Abschreibungen: Stand 01.07.2018 | 96.170 | 152.810 | 69.156 | 0 | 318.136 |
| Erstmalige Inflationsanpassung IAS 29 zum 01.07.2018 |
698 | 796 | 448 | 0 | 1.942 |
| Währungsumrechnung | 49 | –102 | 148 | 0 | 95 |
| Inflationsanpassung IAS 29 | 220 | 281 | 160 | 0 | 661 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge planmäßig | 9.768 | 18.030 | 11.359 | 0 | 39.157 |
| Wertminderung | 45 | 635 | 77 | 0 | 757 |
| Erfolgsneutrale Anpassung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 345 | 2.171 | 5.788 | 0 | 8.304 |
| Umbuchungen | –11 | –4 | 16 | 0 | 1 |
| Umgliederung zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) |
–3.848 | –9.325 | –137 | 0 | –13.310 |
| Stand: 30.06.2019 | 102.746 | 160.950 | 75.439 | 0 | 339.135 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2019 | 240.312 | 92.991 | 48.893 | 62.318 | 444.514 |
| Nettobuchwerte: 30.06.2018 | 224.584 | 98.461 | 42.061 | 36.581 | 401.687 |
Die Investitionstätigkeit der KWS Gruppe fokussierte sich im Berichtsjahr weiterhin im Wesentlichen auf die Errichtung und Erweiterung von Produktions-, Forschungs- & Entwicklungskapazitäten. In Deutschland wurden die Anlagen für Zuckerrübensaatgutproduktion erweitert. Darüber hinaus wurde in die Fertigstellung des neuen Forschungsgebäudes in Einbeck sowie in Zuchtstationen investiert. Am Standort Berlin wurden die neuen Büroräume bezogen und dementsprechend die Mieteinbauten aktiviert. In Frankreich wurde die Zuckerrübenerntetechnik mit integrierter Laborausstattung angeschafft. In Südamerika wurden weiterhin die Trocknungs- und Produktionskapazitäten für Maissaatgut vor allem in Brasilien erhöht.
Die Gemeinschaftsunternehmen AGRELIANT GENETICS LLC. und AGRELIANT GENETICS INC., die KWS gemeinsam mit seinem Joint-Venture-Partner Vilmorin betreibt, werden at equity bilanziert. Im Berichtsjahr wurde AGRELIANT GENETICS LLC. als wesentliches Gemeinschaftsunternehmen eingestuft. Aus Gruppensicht wurden AGRELIANT GENETICS INC. und FARMDESK B.V. als unwesentliche Gemeinschaftsunternehmen eingeordnet.
Bei den Gemeinschaftsunternehmen AGRELIANT GENETICS LLC. und AGRELIANT GENETICS INC. handelt es sich um operative Einheiten. Die Hauptgeschäftstätigkeit beider Gemeinschaftsunternehmen sind die Produktion und der Verkauf von Mais- sowie Sojasaatgut in Nordamerika.
Die folgenden Angaben zu den Gemeinschaftsunternehmen werden nur geringfügig von den unwesentlichen Gemeinschaftsunternehmen beeinflusst. Für den Fall, dass einzelne der dargestellten Informationen maßgeblich von den unwesentlichen Gemeinschaftsunternehmen beeinflusst werden, erfolgt für diese Informationen eine separate Darstellung.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Anteil an den Gemeinschafts unternehmen |
50% | 50% |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 286.724 | 367.892 |
| davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
34.605 | 31.696 |
| Langfristige Vermögenswerte | 241.357 | 243.626 |
| Kurzfristige Schulden | 247.475 | 345.058 |
| davon kurzfristige finan zielle Schulden (mit Ausnahme von Verbindlich keiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen) |
123.398 | 133.564 |
| Langfristige Schulden | 3.971 | 1.294 |
| Nettovermögen (100%) | 276.634 | 265.166 |
| Gruppenanteil am Nettovermögen (50%) |
138.317 | 132.583 |
| Goodwill | 8.802 | 8.802 |
| Beteiligungsbuchwert der Gemeinschaftsunternehmen |
147.119 | 141.385 |
| Umsatzerlöse | 510.621 | 512.748 |
| Abschreibung | 28.707 | 24.523 |
| Jahresüberschuss | 12.664 | 12.886 |
| Gesamtergebnis (100%) | 12.664 | 12.886 |
| Gesamtergebnis (50%) | 6.332 | 6.443 |
| Gruppenanteil am Gesamtergebnis |
6.332 | 6.443 |
| Dividendenzahlung | 5.936 | 12.224 |
Angaben zu unwesentlichen assoziierten Unternehmen, at equity bilanziert
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Beteiligungsbuchwert der unwesentlichen assoziierten |
||
| Unternehmen (aggregiert) | 13.750 | 12.601 |
| Jahresüberschuss | 9.081 | 6.069 |
| Sonstiges Gesamteinkommen | 0 | 0 |
| Gesamtergebnis (100 %) | 9.081 | 6.069 |
Das chinesische Joint Venture KENFENG – KWS SEEDS CO., LTD. wurde im Berichtsjahr als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode in den Gruppenabschluss der KWS Gruppe einbezogen.
Gemeinschaftliche Tätigkeiten beruhen auf gemeinsamen Vereinbarungen, die immer dann vorliegen, wenn die KWS Gruppe aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung zusammen mit einem Dritten Aktivitäten gemeinschaftlich durchführt. Eine gemeinschaftliche Führung liegt nur vor, sofern Entscheidungen über die maßgeblichen Tätigkeiten die Einstimmigkeit der beteiligten Parteien erfordern. Die Vermögenswerte und Schulden sowie Erlöse und Aufwendungen aus den gemeinschaftlichen Tätigkeiten werden anteilig (50%) in den Gruppenabschluss einbezogen. Die Hauptgeschäftstätigkeit der quotal einbezogenen GENECTIVE S.A. inkl. Tochterunternehmen ist die Entwicklung eigener Traits für die gentechnische Verbesserung von Nutzpflanzen. Die quotal einbezogene Joint Operation AARDEVO B.V. inkl. Tochterunternehmen ist auf die Entwicklung von Kartoffelsaatgut spezialisiert.
Dieser Posten umfasst im Wesentlichen die Anlagen in den Kapitalinvestmentfonds MLS Capital Fund II (Finanzierung von Projekten/Zugang zu Biotechnologie-Entwicklungen) in Höhe von 5.450 (4.209) T €, welche aufgrund der langfristigen Investition unwiderruflich als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden. Der restliche Betrag umfasst eine Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Finanzanlagen wie sonstige verzinsliche Ausleihungen, Genossenschaftsanteile und sonstige Wertpapiere.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 32.990 | 26.642 |
| Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen |
70.843 | 62.528 |
| Unfertige biologische Vermögenswerte |
15.869 | 16.087 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 110.219 | 88.146 |
| Gesamt | 229.922 | 193.403 |
Der Bestand an Vorräten und biologischen Vermögenswerten erhöhte sich um 36.519 T € bzw. 18,9%, dabei sind kumulierte Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert in Höhe von insgesamt 51.559 (63.091) T € berücksichtigt. Die unfertigen biologischen Vermögenswerte betreffen die aufstehende Ernte. Das Feldinventar des Vorjahres wurde vollständig geerntet, und die Felder wurden im Berichtsjahr neu bestellt. Für die landwirtschaftliche Tätigkeit wurden im Geschäftsjahr öffentliche Zuwendungen in Höhe von 1.872 (1.594) T € gewährt, für die zum Bilanzstichtag sämtliche Anforderungen erfüllt waren. Künftige Zuwendungen der öffentlichen Hand sind von der weiteren Entwicklung der europäischen Agrarpolitik abhängig.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
432.569 | 402.129 |
| Kurzfristige Steuerforderungen | 83.409 | 81.010 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
63.391 | 487.121 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte |
29.741 | 20.671 |
| Vertragsvermögenswerte IFRS 15 |
2.553 | 2.733 |
| Gesamt | 611.662 | 993.664 |
Der hohe Bestand an sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten im Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Hinterlegung des Kaufpreises für den Erwerb sämtlicher Anteile an der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe in Höhe von rund 400 Mio. € auf einem Notaranderkonto.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten 10.331 (7.318) T € Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen und gemeinschaftliche Tätigkeiten.
Der Wertminderungsbedarf zum 30. Juni 2020 wurde anhand der Wertberichtigungsmatrix auf Basis der erwarteten Kreditverluste analysiert. Zu diesem Zweck wurden die Forderungsbestände entsprechend der geografische Region und Überfälligkeitsdauer gruppiert und mit entsprechenden Kreditausfallsraten multipliziert. Forderungen, die über 360 Tage überfällig sind und keiner Vollstreckungsmaßnahme mehr unterliegen, wurden in der Regel als uneinbringlich eingestuft und voll abgeschrieben.
Die maximale Ausfallrisikoposition aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem in der Bilanz ausgewiesenen Buchwert und stellt sich zum 30. Juni 2020 wie folgt dar:
| in T € | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Überfällig in Tagen | ||||||||
| nicht überfällig |
1–180 Tage | 181–360 Tage | > 360 Tage | Summe | ||||
| 30.06.2020 | ||||||||
| Erwartete durchschnittliche Kreditausfallrate |
0,83% | 5,15% | 44,86% | 96,15% | ||||
| Gesamtbruttobuchwert bei Zahlungsverzug |
391.315 | 42.066 | 6.518 | 26.517 | 466.417 | |||
| Erwarteter Kreditverlust | –3.258 | –2.168 | –2.924 | –25.497 | –33.848 | |||
| 30.06.2019 | ||||||||
| Erwartete durchschnittliche Kreditausfallrate |
1,09% | 4,25% | 50,08% | 98,01% | ||||
| Gesamtbruttobuchwert bei Zahlungsverzug |
371.343 | 33.486 | 4.505 | 25.703 | 435.038 | |||
| Erwarteter Kreditverlust | –4.039 | –1.422 | –2.256 | –25.192 | –32.909 |
Die Ausfallrisiken wurden zum 30. Juni 2020 und im Vorjahr
durch folgende Wertberichtigungen berücksichtigt:
| in T € | 01.07. | Konsoli dierungs kreis- und Währungs änderungen |
Zugang | Abgang | Auflösung | 30.06. |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 32.909 | –3.900 | 12.193 | 1.101 | 6.252 | 33.848 |
| 2018/2019 | 37.987 | –1.608 | 6.856 | 68 | 10.258 | 32.909 |
Bei den Wertpapieren in Höhe von 28.266 (19.944) T € handelt es sich um Geldmarktkonten (Money Market Accounts) der US-amerikanischen Tochtergesellschaften. Für Angaben zur Bewertung von Wertpapieren verweisen wir auf die Anhangangabe 7.15 Finanzinstrumente.
Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben bei Kreditinstituten.
Unter den Flüssigen Mitteln in Höhe von 91.472 (139.813) T € sind Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände erfasst. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr wird gemeinsam mit der Veränderung der Wertpapiere in der Kapitalflussrechnung erläutert.
Das in voller Höhe einbezahlte Kapital der KWS beträgt unverändert 99.000 T €. Die auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien sind in einer Globalurkunde über 33.000.000 Stück verbrieft. Eigene Anteile hält die Gesellschaft nicht.
Die Kapitalrücklage enthält im Wesentlichen das im Rahmen von Aktienemissionen erhaltene Agio.
Die Anderen Rücklagen und der Bilanzgewinn enthalten im Wesentlichen die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Gruppenabschluss einbezogenen Unternehmen abzüglich der an Anteilseigner ausgezahlten Dividenden sowie den Bilanzgewinn. Zusätzlich werden hier die Unterschiede aus der Währungsumrechnung, die Rücklage für die Neubewertung von Nettoschulden/Vermögenswerten aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die Rücklage
für Währungsumrechnung von at equity bilanzierten Finanzanlagen sowie die Rücklage für die Neubewertung von Eigenkapitalinstrumenten (mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis) erfasst.
In der Position Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung werden Differenzen aus der Umrechnung der funktionalen Währung ausländischer Geschäftsbetriebe in die Berichtswährung der Gruppe (Euro) ausgewiesen. Der Posten Neubewertung von Nettoschulden/Vermögenswerten aus leistungsorientierten Versorgungsplänen sowie dem dazugehörigen Planvermögen beinhaltet die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen. In der Rücklage für Währungsumrechnung von at equity bilanzierten Finanzanlagen werden Differenzen aus der Umrechnung der funktionalen Währung ausländischer Geschäftseinheiten, die at equity bilanziert werden, in die Berichtswährung der Gruppe (Euro) erfasst.
| in T € | 2019/2020 2018/2019 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| vor Steuern |
Steuer effekt |
nach Steuern |
vor Steuern |
Steuer effekt |
nach Steuern |
|
| Posten, die in Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umzugliedern sind |
–38.127 | 0 | –38.127 | 4.345 | 0 | 4.345 |
| Währungsumrechnungsdifferenz wirtschaftlich selbständiger ausländischer Einheiten |
–39.596 | 0 | –39.596 | 1.592 | 0 | 1.592 |
| Währungsumrechnungsdifferenz aus at equity bilanzierten Finanzanlagen |
1.469 | 0 | 1.469 | 2.753 | 0 | 2.753 |
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umzugliedern sind |
–5.630 | 825 | –3.835 | –11.319 | 4.003 | –7.316 |
| Neubewertung von Eigenkapital instrumenten bewertetet als erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis |
1.891 | –354 | 1.313 | 787 | –155 | 632 |
| Neubewertung von Nettoschulden/ Vermögenswerten aus leistungs orientierten Versorgungsplänen |
–7.521 | 1.179 | –5.148 | –12.106 | 4.158 | –7.948 |
| Sonstiges Ergebnis | –43.757 | 825 | –41.962 | –6.974 | 4.003 | –2.971 |
Die Zielsetzung des Kapitalmanagements der KWS Gruppe ist es, die Interessen der Anteilseigner und der Mitarbeiter entsprechend der Unternehmensstrategie zu berücksichtigen und eine angemessene Rendite zu erwirtschaften. Ein wesentliches Ziel ist es, das Vertrauen der Investoren, der Kreditgeber und des Markts zu erhalten, um die zukünftige Geschäftsentwicklung zu stärken. Das Kapitalmanagement der KWS Gruppe beabsichtigt die Optimierung der
durchschnittlichen Kapitalkosten beizubehalten. Ferner wird ein ausgewogener Mix aus Eigen- und Fremdkapital angestrebt. Das positive Gruppenergebnis (nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter) beträgt 95.331 (104.134) T €. Dem steht die im Dezember 2019 erfolgte Dividendenausschüttung in Höhe von 22.110 (21.120) T € gegenüber. Hierdurch wird eine langfristige und angemessene Finanzierung des weiteren operativen Geschäftsausbaus gewährleistet.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 994.498 | 963.547 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 521.744 | 182.270 |
| Sonstiges langfristiges Fremdkapital | 273.721 | 182.108 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 93.663 | 475.425 |
| Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital | 351.841 | 309.845 |
| Schulden, als zur Veräußerung gehalten klassifiziert | 0 | 1.758 |
| Gesamtkapital | 2.235.467 | 2.114.953 |
| Eigenkapitalquote | 44,5% | 45,5% |
Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über eine Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich um 339.474 (Vorjahr: Erhöhung um 13.572) T € erhöht. Dies liegt im Wesentlichen an der Erhöhung der langfristigen finanziellen Darlehen gegenüber Kreditinstituten im Zusammenhang mit der Finanzierung der Akquisition der Unternehmensgruppe POP VRIEND SEEDS zum Beginn des Geschäftsjahres. Mit Aufnahme dieser langfristigen Schuldscheindarlehen wurde die Brückenfinanzierung abgelöst, was zum deutlichen Rückgang von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten geführt hat.
Anteile anderer Gesellschafter, die als wesentlich eingeschätzt werden, bestehen in der KWS Gruppe nicht.
Das langfristige Fremdkapital hat sich um 431.087 (Vorjahr: Erhöhung um 30.055) T € erhöht. Dies liegt insbesondere am Anstieg der langfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Deutschland durch die Begebung von mittel- und langfristigen Schuldscheinen in einem Gesamtvolumen von 400.000 T €. Die Aufnahme
dieser Schuldscheindarlehen im August 2019 stand im Zusammenhang mit der Ablösung der Brückenfinanzierung für den Erwerb der Unternehmensgruppe POP VRIEND SEEDS. Die Verbindlichkeiten aus oben genannten Schuldscheindarlehensverträgen unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode belaufen sich zum 30. Juni 2020 auf 399.287 T € und haben eine Restlaufzeit bis in das Jahr 2029.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Langfristige Rückstellungen | 140.074 | 145.446 |
| Langfristige Finanz verbindlichkeiten |
521.744 | 182.270 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
264 | 782 |
| Latente Steuer verbindlichkeiten |
92.265 | 16.416 |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
40.103 | 258 |
| davon Leasingverbindlichkeiten |
39.896 | 0 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten |
1.014 | 19.206 |
| Gesamt | 795.465 | 364.378 |
| Langfristige Rückstellungen | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | 30.06. 2019 |
30.06. 2020 |
|||||||
| Konso lidie rungs kreis, Währung |
Zinsauf wand aus Auf zinsung |
Zugang | Erfolgs neutrale Anpas sung |
Ver brauch |
Umglie derung |
Auflö sung |
|||
| Pensions rückstellungen |
125.748 | –295 | 1.345 | 4.564 | 6.808 | 9.231 | 159 | 0 | 129.098 |
| Steuer rückstellungen |
7.616 | 117 | 0 | 1.086 | 0 | 7.407 | 0 | 0 | 1.412 |
| Übrige Rückstellungen |
12.082 | –22 | 148 | 2.059 | 0 | 254 | –4.449 | 0 | 9.564 |
| Gesamt | 145.446 | –200 | 1.493 | 7.710 | 6.808 | 16.892 | –4.290 | 0 | 140.075 |
Die übrigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen der deutschen Gesellschaften für Altersteilzeit und Treuegeld.
Die Pensionsrückstellungen resultieren aus leistungsorientierten Versorgungszusagen, bei denen die jeweilige Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und die versorgungsrelevanten Bezüge maßgebend sind. Sie sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren entsprechend den Vorgaben in IAS 19 unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung bewertet. Im Einzelnen wird von jährlichen Steigerungsraten der Löhne und Gehälter im Inland in Höhe von 3,00 (3,00)%, in den USA in Höhe von 3,50 (3,75)% und im übrigen Ausland von 2,00 bis 2,40 (1,80 bis 2,63)% ausgegangen. Pensionen im Inland wird ein jährlicher Anstieg von 2,00 (2,00)%
unterstellt. Der Rechnungszins betrug im Inland 0,85% nach 0,95 % im Vorjahr, in den USA 2,85 (3,65)% und im übrigen Ausland zwischen 0,30 und 1,40 (0,35 und 2,35)%.
Zum 30. Juni 2020 wurden folgende Sterbetafeln verwendet:
Für Deutschland wird von einem rechnungsmäßigen Renteneintrittsalter von 63 Jahren, für die USA von 65 Jahren und für Frankreich von 66 Jahren ausgegangen.
Aufgrund einer Betriebsvereinbarung zur betrieblichen Altersversorgung werden folgende Versorgungsleistungen gewährt:
Für die bei einem Versicherungsunternehmen kongruent rückgedeckten Pensionszusagen gegenüber drei ehemaligen Vorstandsmitgliedern entspricht das Planvermögen mit 10.361 (10.061) T € dem Barwert der Verpflichtung. Gemäß IAS 19 werden die Pensionsverpflichtungen mit den entsprechenden Aktiva (Planvermögen) saldiert ausgewiesen.
Die leistungsorientierten Versorgungszusagen im Ausland betreffen im Wesentlichen die Pensionszusagen in den USA. Für diese wurden als Planvermögen im Wesentlichen Aktienfonds und Anleihen entsprechend dotiert. Anspruchsberechtigt sind alle Mitarbeiter, die das 21. Lebensjahr vollendet haben. Zusätzlich muss jeder anspruchsberechtigte Mitarbeiter mindestens ein Jahr sowie mindestens 1.000 Arbeitsstunden bereits geleistet haben.
Folgende Versorgungsleistungen werden aus dem Versorgungsplan gewährt:
Die Versorgungspläne unterliegen im Wesentlichen den folgenden Risiken:
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Vorsorgeplan wird unter Anwendung eines Diskontierungszinses ermittelt, der auf Grundlage der Renditen erstrangiger, festverzinslicher Industrieanleihen bestimmt wird. Sofern die Erträge aus dem Planvermögen unter diesem Zinssatz liegen, führt dies zu einer Unterdeckung des Plans. Die Industrieanleihen und Aktienfonds werden durch einen externen Fondsmanager risikogestreut angelegt und verwaltet.
Eine Absenkung der Renditen für Industrieanleihen und damit des Diskontierungszinses führt zu einer Erhöhung der Verpflichtungen, die nur teilweise durch eine entsprechende Wertveränderung des Planvermögens kompensiert wird.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung anhand von Sterbetafeln ermittelt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer führt zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung aus dem Plan wird auf Basis der zukünftigen Gehälter/Renten ermittelt. Folglich führen Gehalts- sowie Rentenerhöhungen der begünstigten Arbeitnehmer zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.
KWS hat bereits in Vorjahren durch die Umstellung der Pensionszusagen von leistungsorientierten auf beitragsorientierte Pläne den üblichen Risiken von Direktzusagen entgegengewirkt. Damit werden spätere Versorgungsleistungen unmittelbar von einer kongruent rückgedeckten Unterstützungskasse erbracht. Die teilweise durch Planvermögen gedeckten Altzusagen werden aus dem operativen Cashflow finanziert und unterliegen den bekannten Bewertungsrisiken.
| Entwicklung Anwartschaftsbarwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 | |||||
| Deutsch land |
Ausland | Gesamt | Deutsch land |
Ausland | Gesamt | ||
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen am 1. Juli |
127.401 | 26.924 | 154.325 | 117.928 | 23.642 | 141.570 | |
| Dienstzeitaufwand | 881 | 1.516 | 2.396 | 784 | 1.283 | 2.067 | |
| Zinsaufwand | 1.138 | 895 | 2.034 | 1.900 | 905 | 2.805 | |
| Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) |
3.335 | 3.473 | 6.808 | 11.674 | 1.541 | 13.215 | |
| davon aufgrund der Veränderung von finanziellen Rechnungs annahmen |
1.970 | 3.502 | 5.472 | 12.947 | 2.296 | 15.243 | |
| davon aufgrund von demographischen Annahmen |
0 | –363 | –363 | 0 | 0 | 0 | |
| davon aufgrund von erfahrungs bedingten Anpassungen |
1.365 | 334 | 1.700 | –1.273 | –755 | –2.028 | |
| Geleistete Rentenzahlungen | –4.994 | –778 | –5.772 | –4.885 | –690 | –5.575 | |
| Wechselkursänderungen | 340 | 340 | 465 | 465 | |||
| Übrige Wertänderungen | 0 | –52 | –52 | –63 | –63 | ||
| Umgliederungen in zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 0 | –159 | –159 | |
| Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen am 30. Juni |
127.760 | 32.318 | 160.078 | 127.401 | 26.924 | 154.325 |
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutsch land |
Ausland | Gesamt | Deutsch land |
Ausland | Gesamt | |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am 1. Juli |
10.191 | 18.386 | 28.577 | 10.061 | 17.388 | 27.449 |
| Zinserträge | 94 | 646 | 740 | 161 | 703 | 864 |
| Erträge aus Planvermögen ohne bereits als Zinsertrag erfasste Beträge |
743 | 68 | 811 | 614 | 494 | 1.108 |
| Geleistete Rentenzahlungen | –667 | –608 | –1.276 | –645 | –561 | –1.205 |
| Einzahlungen auf Planvermögen | 0 | 1.873 | 1.873 | 0 | 0 | 0 |
| Wechselkursänderungen | 272 | 272 | –16 | –16 | ||
| Übrige Wertänderungen | –17 | –17 | 377 | 377 | ||
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am 30. Juni |
10.361 | 20.620 | 30.981 | 10.191 | 18.386 | 28.577 |
In der Gesamtergebnisrechnung wurden folgende Beträge erfasst:
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutsch land |
Ausland | Gesamt | Deutsch land |
Ausland | Gesamt | |
| Dienstzeitaufwand | 881 | 1.516 | 2.396 | 784 | 1.283 | 2.067 |
| Nettozinsaufwand (+)/-ertrag (–) | 1.045 | 249 | 1.294 | 1.739 | 202 | 1.941 |
| In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge |
1.925 | 1.765 | 3.690 | 2.523 | 1.485 | 4.008 |
| Gewinne (–)/Verluste (+) aus der Neu bewertung des Planvermögens (ohne bereits als Zinsertrag erfasste Beträge) |
–743 | –68 | –811 | –614 | –494 | –1.108 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) aufgrund der Veränderung von finanziellen Rechnungsannahmen |
1.970 | 3.502 | 5.472 | 12.947 | 2.296 | 15.243 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) aufgrund der Verände rung von demographischen Rechnungs annahmen |
0 | –363 | –363 | 0 | 0 | 0 |
| Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen |
1.365 | 334 | 1.700 | –1.273 | –755 | –2.028 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge |
2.592 | 3.405 | 5.997 | 11.060 | 1.047 | 12.107 |
| Summe (in der Gesamtergebnis rechnung erfasste Beträge) |
4.517 | 5.170 | 9.687 | 13.583 | 2.532 | 16.115 |
Der Dienstzeitaufwand wird entsprechend einem sachgerechten Schlüssel in den jeweiligen Funktionsbereichen im Betriebsergebnis erfasst. Der Nettozinsaufwand bzw. -ertrag wird im Zinsergebnis ausgewiesen.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutsch | Deutsch | |||||
| land | Ausland | Gesamt | land | Ausland | Gesamt | |
| Industrieanleihen | 5.496 | 5.496 | 4.655 | 4.655 | ||
| Aktienfonds | 13.751 | 13.751 | 12.906 | 12.906 | ||
| Konsum | 2.546 | 2.546 | 2.356 | |||
| Finanzen | 2.010 | 2.010 | 1.731 | |||
| Industrie | 1.525 | 1.525 | 1.681 | |||
| Technologie | 2.288 | 2.288 | 2.531 | |||
| Healthcare | 1.988 | 1.988 | 1.458 | |||
| Sonstige | 3.394 | 3.394 | 3.149 | |||
| Flüssige Mittel | 1.373 | 1.373 | 825 | 825 | ||
| Rückdeckungsversicherungen | 10.361 | 10.361 | 10.191 | 10.191 | ||
| Planvermögen am 30. Juni | 10.361 | 20.620 | 30.981 | 10.191 | 18.386 | 28.577 |
Das Planvermögen im Ausland betrifft im Wesentlichen die USA.
Für die Rückdeckungsversicherungen im Inland existiert kein aktiver Markt. Für das restliche Planvermögen existiert ein aktiver Markt, sodass der beizulegende Zeitwert Börsennotierungen zu entnehmen ist. 62,8 (78,2)% der Industrieanleihen weisen ein AAA-Rating auf.
Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse zum 30. Juni 2020 zeigt, wie sich der Barwert der Verpflichtung bei einer Änderung der versicherungsmathematischen Annahmen verändern würde. Dabei wurden keine Korrelationen zwischen den einzelnen Annahmen berücksichtigt, d.h. bei der Variation einer Annahme wurden die übrigen Annahmen konstant gehalten. Das bei der Ermittlung der Bilanzwerte verwendete Anwartschaftsbarwertverfahren wurde auch bei der Sensitivitätsanalyse verwendet.
| in T € | Auswirkung auf Verpflichtung 2019/2020 |
Auswirkung auf Verpflichtung 2018/2019 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Annahme änderung |
Abnahme | Zunahme | Annahme änderung |
Abnahme | Zunahme | ||
| Rechnungszins | +/–100 bps 1 |
29.169 | –22.682 | +/–100 bps 1 |
28.064 | –22.111 | |
| Erwartete jährliche Lohn- und Gehaltssteigerung |
+/–50 bps |
–1.333 | 1.467 | +/–50 bps |
–1.236 | 1.407 | |
| Erwartete jährliche Rentensteigerung | +/–25 bps |
–3.762 | 3.941 | +/–25 bps |
–3.734 | 3.914 | |
| Lebenserwartung | +/–1 Jahr | –5.754 | 5.908 | +/–1 Jahr | –5.665 | 5.808 |
1 Untergrenze 0%
Es werden in den Folgejahren folgende Fälligkeiten der undiskontierten Zahlungen für Pensionen erwartet:
| in T € | 2019/2020 | ||
|---|---|---|---|
| Deutschland | Ausland | Gesamt | |
| 2020/2021 | 5.070 | 937 | 6.007 |
| 2021/2022 | 5.038 | 917 | 5.955 |
| 2022/2023 | 5.070 | 1.050 | 6.120 |
| 2023/2024 | 5.110 | 1.050 | 6.160 |
| 2024/2025 | 5.079 | 1.229 | 6.308 |
| 2025/2026 - 2029/2030 |
24.935 | 6.997 | 31.932 |
Im Inland beträgt die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen für Pensionen 15,8 (16,2) Jahre, im Ausland 19,8 (18,7) Jahre.
Neben den beschriebenen Pensionszusagen bestehen weitere Altersversorgungssysteme, für die jedoch keine Rückstellungen zu bilden sind, da über die Zahlung der
| Erwartete Zahlungen für Pensionen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | 2018/2019 | |||||
| Deutschland | Ausland | Gesamt | ||||
| 2019/2020 | 5.106 | 1.020 | 6.126 | |||
| 2020/2021 | 4.996 | 822 | 5.818 | |||
| 2021/2022 | 4.942 | 925 | 5.867 | |||
| 2022/2023 | 4.956 | 1.124 | 6.080 | |||
| 2023/2024 | 4.994 | 1.088 | 6.082 | |||
| 2024/2025 - 2028/2029 |
24.581 | 6.362 | 30.943 |
Beiträge keine weiteren Leistungsverpflichtungen bestehen (beitragsorientierte Pläne). Diese umfassen sowohl allein arbeitgeberfinanzierte Leistungen als auch Zuschüsse für Entgeltumwandlungen der Arbeitnehmer.
Insgesamt ergibt sich für das Geschäftsjahr 2019/2020 folgender Altersversorgungsaufwand:
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutsch land |
Ausland | Gesamt | Deutsch land |
Ausland | Gesamt | |
| Aufwand beitragsorientierter Pläne | 2.925 | 1.011 | 3.936 | 3.618 | 891 | 4.509 |
| Dienstzeitaufwand leistungsorientierter Versorgungszusagen |
881 | 1.516 | 2.396 | 784 | 1.283 | 2.067 |
| Aufwand Altersversorgung | 3.806 | 2.527 | 6.333 | 4.402 | 2.174 | 6.576 |
Zudem wurden Beiträge in Höhe von 15.965 (14.786) T € an staatliche Rentenversicherungsträger geleistet.
Der Aufwand für beitragsorientierte Pläne im Inland betrifft im Wesentlichen die kongruent rückgedeckte Unterstützungskasse. Die Beiträge in dieses Versorgungswerk betrugen 2.718 (2.249) T €. Zusätzlich wurden kongruent rückgedeckte Pensionszusagen aus Gehaltsumwandlungen erteilt, für die das Planvermögen dem Barwert der Verpflichtung in Höhe von 4.885 (4.462) T € entspricht.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Rückstellungen | 52.467 | 50.192 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 63.074 | 473.789 |
| Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 30.589 | 1.636 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 93.663 | 475.425 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 109.747 | 88.495 |
| Steuerverbindlichkeiten | 41.840 | 48.927 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 28.536 | 17.392 |
| davon Leasingverbindlichkeiten | 11.404 | 0 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 100.059 | 86.035 |
| Vertragsverbindlichkeiten nach IFRS 15 | 19.191 | 18.804 |
| Gesamt | 445.504 | 785.270 |
Die Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 41.840 (48.927) T € enthalten Beträge für das Berichtsjahr und den noch nicht
durch die steuerliche Außenprüfung abgeschlossenen Zeitraum.
| Kurzfristige Rückstellungen | ||
|---|---|---|
| -- | ----------------------------- | -- |
| in T € | 30.06.2019 | 30.06.2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Konsolidie rungskreis, Währung |
Zugang | Verbrauch | Umglie derung |
Auflösung | |||
| Verpflichtungen aus Absatzgeschäften |
34.205 | –4.771 | 6.095 | 5.144 | 0 | 1.345 | 29.040 |
| Verpflichtungen aus Beschaffungs geschäften |
2.949 | 2.301 | 7 | 2.073 | 0 | 3 | 3.182 |
| Übrige Verpflichtungen | 13.038 | 950 | 4.337 | 2.517 | 4.652 | 213 | 20.246 |
| Gesamt | 50.192 | –1.520 | 10.439 | 9.734 | 4.652 | 1.560 | 52.468 |
Die Verpflichtungen aus Absatzgeschäften betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Lizenzen. In den Verpflichtungen aus Beschaffungsgeschäften sind Rückstellungen für Einkaufsgeschäfte, wie z.B. Zuchtflächenentschädigungen,
enthalten. Die übrigen Verpflichtungen betreffen Prozessrisiken sowie sonstige Rückstellungen, die weder der Gruppe der Absatzgeschäfte noch der Gruppe der Einkaufsgeschäfte zugeordnet werden können.
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominal volumen |
Netto Buchwerte |
Beizule gender Zeitwert |
Nominal volumen |
Netto Buchwerte |
Beizu legender Zeitwert |
||
| Währungssicherungen | 218.341 | –2.616 | –2.616 | 156.172 | –621 | –621 | |
| Zinssicherungen | 31.000 | –197 | –197 | 34.000 | –73 | –73 | |
| Gesamt | 249.341 | –2.812 | –2.812 | 190.172 | –694 | –694 |
Wie im Vorjahr haben sämtliche Währungssicherungsgeschäfte eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Von den Zinsderivaten haben Sicherungsgeschäfte in einem Nominalvolumen von 10.000 (19.000) T € eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr und 21.000 (15.000) T € zwischen einem und fünf Jahren.
Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden wurden grundsätzlich basierend auf den am Bilanzstichtag verfügbaren Marktdaten ermittelt und einer der drei Hierarchiestufen gemäß IFRS 13 zugeordnet. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurde der vorrangige Markt, also der Markt mit dem größten Handelsvolumen und der größten Geschäftsaktivität, herangezogen. Existiert dieser Markt für den betreffenden Vermögenswert bzw. die betreffenden Schulden nicht, ist der Markt herangezogen worden, der den nach Berücksichtigung von Transaktionskosten beim Verkauf des Vermögenswerts zu erhaltenden Betrag maximieren oder den bei Übertragung
der Schuld zu zahlenden Betrag minimieren würde. Hierbei handelt es sich um aktive und zugängliche Märkte für identische Vermögenswerte und Schulden, bei denen sich der beizulegende Zeitwert aus beobachtbaren, notierten Marktpreisen (Inputfaktoren der Stufe 1) ergibt. Im laufenden Geschäftsjahr hat die KWS Gruppe keine Finanzinstrumente gehalten, die der Bewertungsstufe 1 zuzuordnen sind.
Die Inputfaktoren der Stufe 2 betreffen derivative Finanzinstrumente, die zwischen KWS Gesellschaften und Kreditinstituten abgeschlossen worden sind. Die Preisnotierungen lassen sich daher mittelbar aus aktiven Marktpreisen für ähnliche Vermögenswerte und Schulden ableiten. Die Inputfaktoren der Stufe 3 sind nicht aus beobachtbaren Marktinformationen ableitbar.
Die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte (Finanzinstrumente), aufgeteilt in die Bewertungskategorien nach IFRS 9, stellen sich wie folgt dar:
| in T € Finanzielle Vermögenswerte |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fair Values | Buchwerte | |||||
| Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Gesamt buchwert |
|||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Finanzanlagen | 6.230 | 0 | 6.230 | 0 | 6.230 | |
| Sonstige langfristige Forderungen |
8.072 | 8.072 | 0 | 0 | 8.072 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
432.569 | 432.569 | 0 | 0 | 432.569 | |
| Wertpapiere 1 | 28.266 | 28.266 | 0 | 0 | 28.266 | |
| Flüssige Mittel | 91.472 | 91.472 | 0 | 0 | 91.472 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
63.391 | 62.542 | 0 | 849 | 63.391 | |
| davon derivative Finanzinstrumente |
849 | 0 | 0 | 849 | 849 | |
| Gesamt | 629.999 | 622.921 | 6.230 | 849 | 629.999 | |
| in T € | Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fair Values | Buchwerte | ||||||
| Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Gesamt buchwert |
||||
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||||
| Finanzanlagen | 5.146 | 0 | 5.146 | 0 | 5.146 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| davon derivative Finanzinstrumente |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
402.129 | 402.129 | 0 | 0 | 402.129 | ||
| Wertpapiere 1 | 19.944 | 19.944 | 0 | 0 | 19.944 | ||
| Flüssige Mittel | 139.813 | 139.813 | 0 | 0 | 139.813 | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
487.121 | 486.483 | 0 | 638 | 487.121 | ||
| davon derivative Finanzinstrumente |
638 | 0 | 0 | 638 | 638 | ||
| Gesamt | 1.054.153 | 1.048.369 | 5.146 | 638 | 1.054.153 |
1 Die Kategorisierung wurde angepasst: Die Bestände auf Geldmarktkonten wurden in der Kategorie "Fortgeführte Anschaffungskosten" ausgewiesen.
Die Finanzanlagen sowie die derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und bilanziert. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten, flüssigen Mitteln sowie Wertpapieren entsprechen die Buchwerte aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente den beizulegenden Zeitwerten.
Der beizulegende Zeitwert der in den Finanzanlagen enthaltenen langfristigen Fondsanteile wird unter Anwendung der Bewertungsmethoden ermittelt, die auf direkt und indirekt beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 2).
Bei den derivativen Finanzinstrumenten entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Barwerten der mit diesen Bilanzpositionen verbundenen Zahlungen. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Devisentermingeschäfte. Die Bewertung erfolgte dabei jeweils auf Basis notierter Devisenkurse und an dem Markt erhältlicher Zinsstrukturkurven sowie unter Berücksichtigung der Kontrahentenrisiken (Stufe 2).
Die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten (Finanzinstrumente), aufgeteilt in die Bewertungskategorien nach IFRS 9, stellen sich wie folgt dar:
| in T € | Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Fair Values | Buchwerte | ||||
| Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Erfolgswirksam zum beizule genden Zeitwert |
Gesamt buchwert |
|||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 527.379 | 521.745 | 0 | 521.745 | |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
264 | 264 | 0 | 264 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
40.103 | 39.896 | 207 | 40.103 | |
| davon derivative Finanzinstrumente | 207 | 0 | 207 | 207 | |
| davon Leasingverbindlichkeiten | 39.896 | 39.896 | 0 | 39.896 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 93.663 | 93.663 | 0 | 93.663 | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
109.747 | 109.747 | 0 | 109.747 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
28.536 | 24.875 | 3.661 | 28.536 | |
| davon derivative Finanzinstrumente | 3.661 | 0 | 3.661 | 3.661 | |
| davon Leasingverbindlichkeiten | 11.404 | 11.404 | 0 | 11.404 | |
| Gesamt | 799.693 | 790.191 | 3.868 | 794.059 |
| in T € | Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Fair Values | Buchwerte | ||||
| Fortgeführte Anschaffungs kosten |
Erfolgswirksam zum beizulegen den Zeitwert |
Gesamt buchwert |
|||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 182.270 | 182.270 | 0 | 182.270 | |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
782 | 782 | 0 | 782 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
258 | 258 | 0 | 258 | |
| davon derivative Finanzinstrumente | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 475.425 | 475.425 | 0 | 475.425 | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
88.495 | 88.495 | 0 | 88.495 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
17.392 | 16.059 | 1.333 | 17.392 | |
| davon derivative Finanzinstrumente | 1.333 | 0 | 1.333 | 1.333 | |
| Gesamt | 764.622 | 763.289 | 1.333 | 764.622 |
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte langfristiger Finanzverbindlichkeiten erfolgte auf Basis diskontierter Cashflows. Zu diesem Zweck wurden Zinssätze vergleichbarer Transaktionen sowie Zinsstrukturkurven herangezogen.
Bei Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und den sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten
(ausgenommen Derivate) wird aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten davon ausgegangen, dass die Buchwerte dieser Instrumente den beizulegenden Zeitwerten entsprechen.
Die folgende Tabelle zeigt die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden:
| in T € | 30.06.2020 | 30.06.2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt | |
| Derivative Finanzinstrumente ohne Sicherungszusammenhang gem. IFRS 9 |
0 | 849 | 0 | 849 | 0 | 638 | 0 | 638 |
| Finanzinvestitionen1 | 0 | 6.230 | 0 | 6.230 | 1.211 | 5.145 | 0 | 6.357 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 0 | 7.078 | 0 | 7.078 | 1.211 | 5.783 | 0 | 6.995 |
| Derivative Finanzinstrumente ohne Sicherungszusammenhang gem. IFRS 9 |
0 | 3.868 | 0 | 3.868 | 0 | 1.333 | 0 | 1.333 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 0 | 3.868 | 0 | 3.868 | 0 | 1.333 | 0 | 1.333 |
1 Vorjahresangaben wurden angepasst:
Bestände auf Geldmarktkonten wurden in die Kategorie "Fortgeführte Anschaffungskosten" umgegliedert und somit nicht mehr zum Fair Value (Stufe 1) bewertet.
Die Anlage in einen geschlossenen Investmentfonds wurde aus der Stufe 1 in die Stufe 2 umgegliedert.
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettoergebnisse je Bewertungskategorie von Finanzinstrumenten dar:
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizu legenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis |
1.313 | 68 |
| Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizu legenden Zeitwert |
–1.289 | –4.665 |
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
182 | 8.438 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
–21.391 | –18.425 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizu legenden Zeitwert |
2.810 | 1.065 |
Das Nettoergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Vermögenswerten beinhaltet Erträge aus unkündbaren Beteiligungen an Investmentfonds.
Das Nettoergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten beinhaltet ausschließlich Marktwertänderungen derivativer Finanzinstrumente.
Das Nettoergebnis aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten enthält hauptsächlich Effekte aus Änderungen in den Wertberichtigungen. Das Nettoergebnis aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus Zinsaufwand.
Das Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenvertrags nicht nachkommt und dadurch ein finanzieller Verlust entsteht. Die KWS Gruppe ist vor allem im Rahmen ihrer operativen Tätigkeiten bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ausfallrisiken ausgesetzt.
Zur Steuerung der Ausfallrisiken aus Kundenforderungen erfolgt eine regelmäßige Bonitätsanalyse entsprechend der Höhe des Kreditvolumens. Sofern das Kreditrisiko eines Kunden als hoch eingestuft wird, wird dieses durch Sicherheiten gemindert. Hierzu zählen insbesondere Kreditversicherungen, Vorauszahlungen, Anzahlungen, Schuldscheine sowie Bürgschaften. Je nach Vertragsgestaltung wird auch der Eigentumsvorbehalt mit unseren Kunden vereinbart. Für alle Kunden werden Kreditlimits festgelegt. Kreditlimits, ausstehende Forderungen sowie Forderungseinzug werden in regelmäßigen Sitzungen des Kreditausschusses analysiert. Für Angaben zur Ausfallrisikoposition zum 30. Juni 2020 verweisen wir auf die Anhangangabe 7.7 Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte.
Die Steuerung der Kreditrisiken aus Finanztransaktionen erfolgt zentral im Bereich Treasury. Zur Risikominimierung werden Finanztransaktionen nur im Rahmen festgelegter Limits mit Banken und Partnern getätigt, die ausschließlich ein Investment Grade besitzen. Die Einhaltung der Risikolimits wird laufend überwacht. Eine Anpassung der Limits erfolgt in Abhängigkeit vom Kreditvolumen nur durch Freigabe durch die Regionen- oder Spartenleitung sowie durch den Vorstand.
Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass zur Begleichung von fälligen Zahlungsverpflichtungen die Zahlungsmittel nicht (fristgerecht) beschafft werden können.
Die Liquiditätssteuerung erfolgt über ein Cashpooling-System im Euro-Raum durch die zentrale Treasury-Einheit. Der Liquiditätsbedarf wird grundsätzlich über die Cash-Planung
ermittelt und ist über flüssige Mittel sowie zugesagte Kreditlinien gedeckt.
Die folgende Tabelle zeigt die Liquiditätsanalyse der KWS Gruppe für nicht derivative sowie derivative finanzielle Verbindlichkeiten. Die Tabelle basiert auf vertraglich vereinbarten, undiskontierten Zahlungsströmen (Zins- und Tilgungszahlungen):
| Geschäftsjahr 2019/2020 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T € | Buchwert | Cashflows | ||||
| Liquiditätsanalyse finanzieller Verbindlichkeiten | 30.06.2020 | 30.06.2020 gesamt |
Restlaufzeit <1 Jahr |
Restlaufzeit >1 Jahr und <5 Jahre |
Restlaufzeit >5 Jahre |
|
| Finanzverbindlichkeiten | 615.407 | 625.390 | 85.166 | 306.584 | 233.639 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 110.012 | 110.012 | 109.747 | 264 | 0 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 68.640 | 71.139 | 28.536 | 24.018 | 18.585 | |
| davon Leasingverbindlichkeiten | 51.300 | 54.010 | 11.614 | 23.811 | 18.585 | |
| Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 794.058 | 806.540 | 223.450 | 330.866 | 252.224 | |
| Zahlungsanspruch | 165.981 | 165.981 | 0 | 0 | ||
| Zahlungsverpflichtung | 172.115 | 171.971 | 126 | 18 | ||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 3.868 | 6.135 | 5.991 | 126 | 18 |
| in T € | Buchwert | Cashflows | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Liquiditätsanalyse finanzieller Verbindlichkeiten | 30.06.2019 | 30.06.2019 gesamt |
Restlaufzeit <1 Jahr |
Restlaufzeit >1 Jahr und <5 Jahre |
Restlaufzeit >5 Jahre |
| Finanzverbindlichkeiten | 657.695 | 657.695 | 475.425 | 180.820 | 1.450 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 89.277 | 89.277 | 88.495 | 782 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 17.650 | 17.650 | 17.392 | 258 | 0 |
| Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 764.622 | 764.622 | 581.312 | 181.860 | 1.450 |
| Zahlungsanspruch | 91.981 | 91.981 | 0 | 0 | |
| Zahlungsverpflichtung | 93.189 | 93.189 | 0 | 0 | |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | 1.333 | 1.208 | 1.208 | 0 | 0 |
Die Cashflows der derivativen finanziellen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Devisentermingeschäfte und enthalten sowohl Zins- als auch Tilgungszahlungen. Diese derivativen Finanzinstrumente werden brutto ausgeglichen.
Das Währungsrisiko besteht darin, dass der Fair Value oder künftige Cashflows eines Finanzinstrumentes aufgrund von Wechselkursänderungen Schwankungen ausgesetzt werden. Das Währungsrisiko der KWS Gruppe entsteht vor allem aus Finanzierungstätigkeiten mit ausländischen Tochterunternehmen. Zur Absicherung der Nettoinvestitionen in Tochterunternehmen werden Derivatgeschäfte (Devisentermingeschäfte und Devisenswaps) abgeschlossen. Dabei wird darauf geachtet, dass das derivative Finanzinstrument dem abzusichernden Risiko entspricht.
Zur Bestimmung des Währungsrisikos wurde die Sensitivität bei Währungskursänderungen ermittelt. Die Analyse zeigt die Auswirkungen auf das Ergebnis bzw. das Eigenkapital. Die ermittelten Werte beziehen sich auf den Bestand von Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag und zeigen den hypothetischen Effekt für ein Jahr.
Der US-Dollar ist nach dem Euro die bedeutendste Währung in der KWS Gruppe. Alle anderen Währungen sind von untergeordneter Bedeutung. Das Währungsrisiko resultiert vor allem aus konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit. Der USD/EUR-Durchschnittskurs lag im Geschäftsjahr bei 1,11 (1,14). Ein um 10% schwächerer US-Dollar würde zu einem Mehraufwand von 23.562 (10.482) T € führen. Ein um 10% stärkerer US-Dollar hätte einen Mehrertrag von 23.562 (10.482) T € zur Folge. Das Jahresergebnis würde sich entsprechend verändern.
Das Zinsänderungsrisiko besteht darin, dass der Fair Value oder künftige Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund der Marktzinssatzänderungen Schwankungen ausgesetzt werden.
Das Zinsänderungsrisiko wird durch ein ausgeglichenes Portfolio von fest und variabel verzinslichen Darlehen gesteuert. Bei einem hohen Risiko der Zinsvariabilität im Portfolio werden Zinsswaps abgeschlossen. Dabei tauscht die KWS Gruppe mit einem Vertragspartner in festgelegten Zeitabständen die unter Bezugnahme auf einen vorab vereinbarten Nennbetrag ermittelte Differenz zwischen festverzinslichen und variabel verzinslichen Beträgen.
Die Zinssensitivität ist ein Maß zur Darstellung des Zinsrisikos. Die Zinssensitivitätsanalyse wurde für den Bestand von Finanzinstrumenten mit variabler Verzinsung zum Bilanzstichtag durchgeführt und zeigt den hypothetischen Effekt auf das Ergebnis für ein Jahr. Zur Berechnung dieser wurden zuerst die zinsvariablen Bestandteile der Zinsaufwendungen und -erträge der KWS Gruppe ermittelt. In einer Szenario-Analyse wurden die Auswirkungen einer Erhöhung/ Senkung des relevanten zugrunde liegenden Kapitalmarktzinssatzes um einen Prozentpunkt (100 Basispunkte) auf das Zinsergebnis errechnet. Im Falle des Anstiegs des Zinssatzes um 1 Prozentpunkt würde sich ein zusätzlicher Zinsaufwand in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: Aufwand 3,0 Mio. €) ergeben. Eine Senkung des Zinssatzes um 1 Prozentpunkt würde zu einem Mehrertrag von 0,3 (3,0) Mio. € führen.
Die Umstellungseffekte aus der geänderten Bilanzierung von Leasingverhältnissen zum Zeitpunkt der Erstanwendung von IFRS 16 sind im Anhangkapitel 2 dargestellt.
| in T € | 30.06.2020 |
|---|---|
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
37.678 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 689 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
7.982 |
| Gesamt | 46.349 |
Im Geschäftsjahr 2019/2020 wurden Zugänge von Nutzungsrechten an Leasinggegenständen in Höhe von 30.590 T € bilanziert und es erfolgten folgende planmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte an Leasinggegenständen:
| in T € | 2019/2020 |
|---|---|
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
5.194 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 384 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
5.059 |
| Gesamt | 10.637 |
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte beliefen sich in der Berichtsperiode auf insgesamt 12.437 T €.
Zum 30. Juni 2020 betrugen die kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten 11.404 T € und die langfristigen Leasingverbindlichkeiten 39.896 T €. Die Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten ist in der Anhangangabe 7.15 dargestellt. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2019/20 Leasingzahlungen in Höhe von 14.376 T € getätigt. Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten beliefen sich auf 1.184 T €.
Grundsätzlich werden Leasingvereinbarungen ohne Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen abgeschlossen. Für bestehende Verlängerungsoptionen für einen Immobilienmietvertrag wurden mögliche Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von 20.683 T € bei der Ermittlung der Leasingverbindlichkeit nicht berücksichtigt, weil es aktuell nicht hinreichend sicher ist, dass diese ausgeübt werden.
Die KWS Gruppe tritt auch als Leasinggeber in Leasingverhältnissen auf. Im Geschäftsjahr wurde ein langfristiger Untermietvertrag geschlossen, welcher im Verhältnis zum Hauptmietvertrag als Finanzierungsleasing eingestuft wurde. Die Zinserträge betrugen 25 T €. Das Untermietverhältnis wird unter den langfristigen (4.682 T €) und kurzfristigen sonstigen Forderungen (586 T €) ausgewiesen. Die jährlichen Leasingeinnahmen aus dem Untermietverhältnis betragen 589 T €. Der Leasingvertrag enthält eine Klausel, die eine jährliche Anpassung der Leasingrate je nach Marktverhältnissen erlaubt.
Die Verpflichtungen aus noch nicht abgeschlossenen Investitionen, im Wesentlichen in das Sachanlagevermögen sowie dem sonstigen Bestellobligo, betragen 29.439 (20.636) T €.
Gegenüber Dritten bestehen sonstige Gewährleistungen in Höhe von 95.537 (111.956) T €. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme wird aufgrund der Erfahrung in den Vorjahren als gering eingeschätzt. Bislang wurden keine Ansprüche geltend gemacht.
Zum Stichtag bestehen im Berichtsjahr – wie im Vorjahr – keine Eventualverbindlichkeiten.
Die Kapitalflussrechnung erklärt die Veränderung des Finanzmittelfonds der KWS Gruppe aus den drei Bereichen laufende Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Die Einflüsse von Wechselkursänderungen und von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden – mit Ausnahme derjenigen auf den Finanzmittelfonds – bereits bei den jeweiligen Bilanzposten eliminiert.
Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 Leasingverhältnisse und der erhöhten Finanzierungstätigkeit der KWS Gruppe der letzten Jahre wurde die Darstellung der Kapitalflussrechnung hinsichtlich Zinseinnahmen und Zinsausgaben geändert. Die Zinseinnahmen werden im Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit, die Zinsausgaben im Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die Vorjahresangaben wurden entsprechend geändert.
| in T € | 2018/2019 berichtet |
Anpassun gen |
2018/2019 angepasst |
|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäfts tätigkeit |
72.850 | 12.784 | 85.634 |
| Cashflow aus Investitions tätigkeit |
–95.235 | 3.965 | –91.270 |
| Cashflow aus Finanzierungs tätigkeit |
404.502 | –16.749 | 387.753 |
Im Vorjahr wurden die auf einem Notaranderkonto hinterlegten Zahlungsmittel für den Erwerb der POP VRIEND SEEDS Unternehmensgruppe von 414,7 Mio. € vom Finanzmittelfonds abgezogen und unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.
Der Finanzmittelfonds setzt sich unverändert aus den Posten Wertpapiere und Flüssige Mittel zusammen.
Der Bilanzgewinn der KWS SAAT SE & Co. KGaA beträgt 23.100 (Vorjahr: Bilanzgewinn 22.912) T €.
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, einen Betrag von 23.100 T € zur Ausschüttung einer Dividende von 0,70 (Vorjahr: 0,67) € auf jede der insgesamt 33.000.000 Stückaktien zu verwenden.
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wurde durch Beschluss der Hauptversammlung im Dezember 2017 auf eine reine Festvergütung umgestellt. Mitglieder des Aufsichtsrats, die einem Ausschuss angehören – mit Ausnahme des Aufsichtsratsvorsitzenden – erhalten hierfür eine zusätzliche feste Vergütung. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen 620 (620) T € ohne Umsatzsteuer. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der KWS SE, der persönlich haftenden Gesellschafterin der KWS SAAT SE & Co. KGaA, betrugen im Berichtsjahr 185 (0) T € ohne Umsatzsteuer.
Die Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019/2020 belaufen sich auf 5.428 (4.316) T €. Die auf Basis des Jahresüberschusses der KWS Gruppe ermittelten variablen Bezüge setzen sich aus einer Tantieme und einem Long-Term-Incentive zusammen. Die Tantieme beträgt
insgesamt 2.500 (2.032) T € und aus der Long-Term-Incentive-Tranche 2019/2020 ergeben sich Zuwendungen in Höhe von 847 T € (Tranche 2018/2019: 766 T €). Für zwei Vorstandsmitglieder sind bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA Pensionsrückstellungen in Höhe von insgesamt 1.619 (1.566) T € gebildet worden.
Die Bezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen betragen 1.419 (1.479) T €. Die Pensionsrückstellungen für diesen Personenkreis beliefen sich am 30. Juni 2020 auf 7.140 (6.674) T € vor Verrechnung mit entsprechendem Deckungsvermögen.
Als Geschäfte mit nahestehenden Personen gelten gemäß IAS 24 alle Geschäfte, die von Unternehmen oder natürlichen Personen oder deren nahen Familienangehörigen mit dem berichtenden Unternehmen abgeschlossen werden, wenn diese Person zum Beispiel das berichtende Unternehmen beherrscht oder eine Position im Management bekleidet.
Infolge des Rechtsformwechsels in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien am 2. Juli 2019 erbringt die KWS SE als persönlich haftende Gesellschafterin die Dienstleistungen im Bereich der Geschäftsführung für die KWS SAAT SE & Co. KGaA.
| in T € | Erbrachte Lieferungen und Leistungen |
Empfangene Lieferungen und Leistungen |
Forderungen | Verbindlichkeiten | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | 2019/2020 | 2018/2019 | |
| KWS SE | 0 | 0 | 5.330 | 0 | 556 | 0 | 0 | 0 |
| At equity bilanzierte Joint Ventures |
9.243 | 1.991 | 12.059 | 11.640 | 31.354 | 22.579 | 1.897 | 0 |
| Joint Operations | 4.832 | 0 | 7.708 | 4.920 | 11.964 | 695 | 1.786 | 23 |
| Sonstige nahe stehende Personen oder Unternehmen |
18 | 0 | 117 | 111 | 0 | 0 | 1.058 | 0 |
Darüber hinaus lagen im Geschäftsjahr 2019/2020 für nahestehende Personen keine berichtspflichtigen Geschäftsvorfälle und Rechtsgeschäfte vor. Im Rahmen des operativen Geschäfts bezieht KWS weltweit Warenlieferungen und Dienstleistungen von zahlreichen Geschäftspartnern. Darunter sind auch Unternehmen, an denen KWS beteiligt ist und auf die Vertreter des KWS Aufsichtsrats einen maßgeblichen Einfluss ausüben. Geschäfte mit diesen Gesellschaften erfolgen grundsätzlich zu marktüblichen Bedingungen und sind hinsichtlich des Volumens nicht wesentlich. Im Rahmen der Gruppenfinanzierung werden kurz- und mittelfristige Darlehen zu marktüblichen Zinsen von Tochtergesellschaften aufgenommen und an solche gewährt. Die Vorstandsvergütung umfasst kurzfristig fällige Leistungen, aktienbasierte Leistungen und Leistungen nach Beendigung der Arbeitsverhältnisse.
Individualisierte Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht, der Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts ist, dargestellt.
Nachfolgende Tochterunternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft im Sinne der §§ 264 Abs. 3, 264b HGB haben bezüglich der Aufstellung und bezüglich der Offenlegung von der Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:
Die KWS SAAT SE & Co. KGaA stellt den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf.
Am 17. Dezember 2019 hat die Hauptversammlung der KWS SAAT SE & Co. KGaA die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, für das Geschäftsjahr 2019/2020 als Abschlussprüfer gewählt.
| in T € | 2019/2020 | 2018/2019 |
|---|---|---|
| a) für Abschlussprüfung | 1.370 | 1.488 |
| b) für andere Bestätigungs leistungen |
50 | 69 |
| c) für Steuerberatungsleistungen | 0 | 0 |
| d) für sonstige Leistungen | 0 | 0 |
| Gesamthonorar | 1.420 | 1.557 |
Nichtprüfungsleistungen umfassten im Geschäftsjahr 2019/2020 die freiwillige Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung.
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und Einfluss auf die Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der KWS Gruppe haben könnten, haben sich nicht ergeben.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance Kodex wurde von der KWS SAAT SE & Co. KGaA abgegeben und den Aktionären auf der Unternehmenshomepage unter www.kws.de zugänglich gemacht.
Geschäftsjahr 2019/2020
| Anteil KWS SAAT bzw. des unmittel baren Gesellschafters |
|||
|---|---|---|---|
| Name und Sitz der Gesellschaft | Währung | am Kapital | Fußnoten |
| Gesamt in % | |||
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen (unmittelbare Beteiligungen) |
|||
| Inland | |||
| KWS LOCHOW GMBH, Bergen | € | 100,00 | 1 |
| KWS INTERSAAT GMBH, Einbeck | € | 100,00 | |
| AGROMAIS GMBH, Everswinkel | € | 100,00 | 1 |
| KWS KLOSTERGUT WIEBRECHTSHAUSEN GMBH, Northeim-Wiebrechtshausen |
€ | 100,00 | |
| KWS LANDWIRTSCHAFT GMBH, Einbeck | € | 100,00 | 1 |
| RAGIS KARTOFFELZUCHT- UND HANDELSGESELLSCHAFT MBH, Einbeck |
€ | 100,00 | |
| KWS SAATFINANZ GMBH, Einbeck | € | 100,00 | |
| DELITZSCH Pflanzenzucht GMBH, Einbeck | € | 100,00 | 1 |
| EURO-HYBRID GESELLSCHAFT FÜR GETREIDEZÜCHTUNG MBH, Einbeck |
€ | 100,00 | |
| BETASEED GMBH, Frankfurt am Main | € | 100,00 | 1 |
| KANT-HARTWIG & VOGEL GMBH, Einbeck | € | 100,00 | 1 |
| KWS BERLIN GMBH, Berlin | € | 100,00 | 1 |
| Ausland | |||
| KWS SRBIJA D.O.O., Neu Belgrad/Serbien | RSD | 100,00 | |
| SEMILLAS KWS CHILE LTDA., Rancagua/Chile | CLP | 100,00 | 27 |
| KWS SEMENA S.R.O., Bratislava/Slowakei | € | 100,00 | |
| KWS BULGARIA EOOD., Sofia/Bulgarien | BGN | 100,00 | |
| KWS ARGENTINA S.A., Balcarce/Argentinien | ARS | 100,00 | 28 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | |||
| (mittelbare Beteiligungen) | |||
| Ausland | |||
| KWS MAGYARORSZÁG KFT., Gyo˝ r/Ungarn KWS FRANCE S.A.R.L., Roye/Frankreich |
HUF € |
100,00 100,00 |
3 3 |
| KWS SUISSE S.A., Basel/Schweiz | CHF | 100,00 | 3 |
| KWS ITALIA S.P.A., Forlì/Italien | € | 100,00 | 3 |
| KWS POLSKA SP.Z O.O., Poznan´/Polen | PLN | 100,00 | 3 |
| KWS OSIVA S.R.O, Velké Mezirici/Tschechien | CZK | 100,00 | 3 |
| KWS SJEME D.O.O., Osijek/Kroatien | HRK | 100,00 | 3 |
| KWS BENELUX B.V., Amsterdam/Niederlande | € | 100,00 | 3 |
| KWS AUSTRIA SAAT GMBH, Wien/Österreich | € | 100,00 | 3 |
| KWS MAIS FRANCE S.A.R.L., Champol/Frankreich | € | 100,00 | 3 |
| KWS SERVICES EAST GMBH, Wien/Österreich | € | 100,00 | 3 |
| KWS R&D INVEST B.V., Emmeloord/Niederlande | € | 100,00 | 3 |
| BETASEED FRANCE S.A.R.L., Bethune/Frankreich | € | 100,00 | 3 |
| Geschäftsjahr 2019/2020 | |||
|---|---|---|---|
| Anteil KWS SAAT bzw. des unmittel baren Gesellschafters |
|||
| Name und Sitz der Gesellschaft | Währung | am Kapital | Fußnoten |
| Gesamt in % | |||
| BETASEED INC., Bloomington/USA | USD | 100,00 | 24 |
| GLH SEEDS INC., Bloomington/USA | USD | 100,00 | 4 |
| KWS CEREALS USA LLC, Champagne/USA | USD | 100,00 | 4 |
| KWS UK LTD., Thriplow/Großbritannien | GBP | 100,00 | 3 |
| KWS PERU S.A.C., Lima/Peru | PEN | 100,00 | 5 |
| KWS SEMINTE S.R.L., Bukarest/Rumänien | RON | 100,00 | 25 |
| KWS SCANDINAVIA A/S, Guldborgsund/Dänemark | DKK | 100,00 | 3 |
| KWS RUS O.O.O., Lipezk/Russland | RUB | 100,00 | 23 |
| KWS R&D RUS LLC, Lipezk/Russland | RUB | 100,00 | 7 |
| KWS SEMILLAS IBÉRICA S.L., Zaratán/Spanien | € | 100,00 | 3 |
| KWS SEEDS INC., Bloomington/USA | USD | 100,00 | 3 |
| KWS TÜRK TARIM TICARET A.S., Eskisehir/Türkei | TRY | 100,00 | 3 |
| KWS UKRAINA T.O.V., Kiew/Ukraine | UAH | 100,00 | 23 |
| KWS LOCHOW POLSKA SP.Z O.O., Kondratowice/Polen | PLN | 100,00 | 3 |
| KWS GATEWAY RESEARCH CENTER LLC, St. Louis/USA | USD | 100,00 | 4 |
| BIRIKA B.V., Amsterdam/Niederlande | € | 100,00 | 16 |
| CHURA B.V., Amsterdam/Niederlande | € | 100,00 | 17 |
| POP VRIEND RESEARCH B.V., Andijk/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| POP VRIEND SEEDS B.V., Andijk/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| BELAMI B.V., Andijk/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| POP VRIEND VEGETABLES SEEDS B.V., Andijk/Niederlande |
€ | 100,00 | 18 |
| EUROPSEEDS B.V., Enkhuizen/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| POP VRIEND PRODUCTION B.V., Andijk/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| POP VRIEND SEEDS USA B.V., Andijk/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| POP VRIEND INTERNATIONAAL B.V., Andijk/Niederlande | € | 100,00 | 18 |
| POP VRIEND TOHUMCULUK VE TARIM ÜRÜNLERI SANAYI VE TICARET LIMITED SIRKETI , Istanbul/Turkey |
TRY | 100,00 | 19 |
| PV TOHUMCULUK TARIM ÜRÜNLERI SANAYI VE TICARET LIMITED SIRKETI, Izmir/Turkey |
TRY | 100,00 | 20 |
| KWS SEMILLAS CANARIAS S.L.U., Gran Canaria/Spanien | € | 100,00 | 3 |
| BTS TURKEY TARIM TICARET LIMITED SIRKETI, Eskisehir/Türkei |
TRY | 100,00 | 3 |
| KWS AGRICULTURE RESEARCH & DEVELOPMENT CENTER, Hefei/China |
CNY | 100,00 | 8 |
| KWS INTERNATIONAL HOLDING B.V., Emmeloord/Niederlande |
€ | 100,00 | 6 |
| KWS VEGETABLES B.V., Heythuysen/Niederlande | € | 100,00 | 3 |
| KLEIN WANZLEBENER SAATZUCHT MAROC S.A.R.L.A.U. Casablanca/Marokko |
MAD | 100,00 | 9 |
| KWS SEMENTES LTDA., Curitiba/Brasilien | BRL | 100,00 | 29 |
| KWS SERVICOS E PARTICIPACOES SOUTH AMERICA LTDA., São Paulo/Brasilien |
BRL | 100,00 | 30 |
| KWS SERVICES NORTH AMERICA LLC, Bloomington/USA |
USD | 100,00 | 4 |
| Geschäftsjahr 2019/2020 | |||
|---|---|---|---|
| Name und Sitz der Gesellschaft | Währung | Anteil KWS SAAT bzw. des unmittel baren Gesellschafters am Kapital |
Fußnoten |
| Gesamt in % | |||
| KWS PODILLYA T.O.V., Kiew/Ukraine | UAH | 100,00 | 10 |
| BEIJING KWS AGRICULTURE TECHNOLOGY CO., LTD., Beijing/China |
CNY | 100,00 | 8 |
| KWS MOMONT RECHERCHE S.A.R.L., Mons-en-Pévèle/Frankreich |
€ | 100,00 | 11 |
| KWS MOMONT S.A.S., Mons-en-Pévèle/Frankreich | € | 100,00 | 3 |
| KWS PARAGUAY SRL, Asunción/Paraguay | PYG | 100,00 | 12 |
| IMPETUS AGRICULTURE INC., Lewes/USA | USD | 70,00 | 21 |
| KWS KUBAN O.O.O., Krasnodar/Russland | RUB | 100,00 | 7 |
| SEED PLANT KWS O.O.O., Lipetsk/Russland | RUB | 100,00 | 7 |
| KWS INTERNATIONAL HOLDING II B.V., Emmeloord/Niederlande |
€ | 100,00 | 3 |
| Gemeinschaftsunternehmen, at equity bilanziert | |||
| AGRELIANT GENETICS INC., Chatham/Kanada | CAD | 50,00 | |
| AGRELIANT GENETICS LLC, Westfield/USA | USD | 50,00 | 13 |
| FARMDESK B.V., Antwerpen/Belgien | € | 50,00 | 22 |
| Assoziierte Unternehmen, at equity bilanziert | |||
| KENFENG - KWS SEEDS CO., LTD., Beijing/China | CNY | 49,00 | |
| Gemeinschaftliche Tätigkeiten, quotal einbezogen | |||
| GENECTIVE S.A., Chappes/Frankreich | € | 50,00 | |
| GENECTIVE CANADA INC., Montreal/Kanada | CAD | 50,00 | 26 |
| GENECTIVE TAIWAN LTD., Taipeh City/Taiwan | TWD | 50,00 | 26 |
| GENECTIVE USA Corp., Weldon/USA | USD | 50,00 | 26 |
| GENECTIVE Japan K.K., Chiba/Japan | JPY | 50,00 | 26 |
| GENECTIVE KOREA, Sangdaewon-dong/Korea | KRW | 50,00 | 26 |
| AARDEVO B.V., Nagele/Niederlande | USD | 50,00 | 14 |
| AARDEVO NORTH AMERICA LLC, Boise/USA | USD | 50,00 | 15 |
| Wegen geringer Bedeutung nicht konsolidierte Tochterunternehmen |
|||
| KWS R&D PRIVATE LIMITED, Hyderabad/Indien | RS | 100,00 | 2 |
| VAN RIJN BALCAN S.R.L., Vulcan/Rumänien | RON | 100,00 | 2 |
| 1 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. 2 In Abwicklung |
17 Tochtergesellschaft der BIRIKA B.V. und KWS VEGETABLES B.V. 18 Tochtergesellschaft der BIRIKA B.V. und CHURA B.V. |
3 Tochtergesellschaft der KWS INTERNATIONAL HOLDING B.V.
4 Tochtergesellschaft der KWS SEEDS INC.
5 Tochtergesellschaft der SEMILLAS KWS CHILE LTDA. und KWS SERVICOS E PARTICIPA-
COES SOUTH AMERICA LTDA.
6 Tochtergesellschaft der KWS INTERSAAT GMBH
7 Tochtergesellschaft der KWS RUS O.O.O.
8 Tochtergesellschaft der EURO-HYBRID GMBH
9 Tochtergesellschaft der KWS BENELUX B.V.
10 Tochtergesellschaft der KWS UKRAINA T.O.V.
11 Tochtergesellschaft der KWS MOMONT S.A.S. 12 Tochtergesellschaft der KWS SERVICOS E PARTICIPACOES SOUTH AMERICA LTDA. und KWS SEMENTES LTDA.
13 Beteiligung der GLH SEEDS INC.
14 Beteiligung der RAGIS RAGIS KARTOFFELZUCHT- UND HANDELSGESELLSCHAFT MBH
15 Tochtergesellschaft der AARDEVO B.V. 16 Tochtergesellschaft der KWS VEGETABLES B.V.
19 Tochtergesellschaft der POP VRIEND INTERNATIONAL B.V. 20 Tochtergesellschaft der POP VRIEND TOHUMCULUK VE TARIM ÜRÜNLERI SANAYI VE TICARET LIMITED SIRKETI
21 Tochtergesellschaft der KWS R&D INVEST B.V.
22 Beteiligung der KWS INTERNATIONAL HOLDING B.V.
23 Tochtergesellschaft der EURO-HYBRID GMBH und KWS SAATFINANZ GMBH 24 Tochtergesellschaft der KWS SEEDS INC., Umbenennung am 01.07.2020 zu KWS SEEDS LLC
25 Tochtergesellschaft der KWS INTERSAAT GMBH und der KWS SAATFINANZ GMBH
26 Tochtergesellschaft der GENECTIVE S.A.
27 Tochtergesellschaft der KWS KLOSTERGUT WIEBRECHTSHAUSEN GMBH
28 Tochtergesellschaft der KWS SERVICOS E PARTICIPACOES SOUTH AMERICA LTDA. 29 Tochtergesellschaft der KWS SERVICOS E PARTICIPACOES SOUTH AMERICA LTDA. und
KWS INTERSAAT GMBH
30 Beteiligung der KWS INTERNATIONAL HOLDING B.V. und KWS SAATFINANZ GMBH
| 9.9.1 Aufsichtsrat | ||
|---|---|---|
| Organmitglieder | Mandate | |
| Dr. Drs. h.c. Andreas J. Büchting Göttingen Agrarbiologe Vorsitzender des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie der KWS SE Dr. Marie Theres Schnell |
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen | |
| München Kommunikationswissenschaftlerin Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie der KWS SE |
Kontrollgremien: " DR. SCHNELL Chemie GmbH, München (Beiratsmitglied) |
|
| Victor W. Balli Zürich (Schweiz) Chemieingenieur Vorsitzender des Prüfungsausschusses der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie der KWS SE |
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: " Givaudan SA, Vernier (Schweiz) (Mitglied des Verwaltungsrats, des Audit Committee sowie des Compensation Committee) " Medacta International SA, Frauenfeld (Schweiz) (Mitglied des Verwaltungsrats und Vorsitzender des Audit Committee) " Hemro AG, Bachenbülach (Schweiz) (Mitglied des Verwaltungsrats) " Sika AG, Baar (Schweiz) (Mitglied des Verwaltungsrats und Vorsitzender des Audit Committee) " Louis Dreyfus Holding B.V., Amsterdam (Niederlande) (Mitglied des Supervisory Board und des Audit Committee) |
|
| Jürgen Bolduan Einbeck Saatzuchtangestellter Mitglied des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA |
||
| Cathrina Claas-Mühlhäuser Frankfurt am Main Kauffrau Mitglied des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie der KWS SE |
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: " CLAAS KGaA mbH, Harsewinkel (Vorsitzende) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: " CLAAS KGaA mbH, Harsewinkel (Vorsitzende des Gesellschafterausschusses) |
|
| Christine Coenen Einbeck Dolmetscherin Mitglied des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA Vorsitzende der Europäischen Arbeitnehmervertreter (EEC) der KWS SAAT SE & Co. KGaA |
||
| Dr. Arend Oetker Berlin Ehrenmitglied des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie der KWS SE |
| 9.9.2 Ausschüsse des Aufsichtsrats | |||
|---|---|---|---|
| Ausschuss | Vorsitzende/r | Mitglieder | |
| Prüfungsausschuss | Victor W. Balli | Dr. Drs. h.c. Andreas J. Büchting Jürgen Bolduan |
|
| Nominierungsausschuss | Dr. Marie Theres Schnell | Dr. Drs. h.c. Andreas J. Büchting Cathrina Claas-Mühlhäuser |
| 9.9.3 Vorstand | ||
|---|---|---|
| Organmitglieder | Mandate zum Bilanzstichtag | |
| Dr. Hagen Duenbostel Einbeck Sprecher Mais Nord-/Südamerika und China/Asien, Group Compliance, Group Strategy, Group Governance & Risk Management |
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: " Hero AG, Lenzburg (Schweiz) (Mitglied des Verwaltungsrats) |
|
| Dr. Léon Broers Einbeck Forschung & Züchtung, Gemüse |
||
| Dr. Felix Büchting Einbeck Getreide, Raps/Sonderkulturen & Ökosaatgut, Personal, Landwirtschaft |
||
| Dr. Peter Hofmann Einbeck Zuckerrüben, Mais Europa, Marketing & Communications |
||
| Eva Kienle Göttingen Global Finance & Procurement, Global Controlling, Global Transaction Center, Global Legal Services & IP, IT, KWS Digital Innovation Accelerator |
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten: " Zumtobel Group AG, Dornbirn (Österreich) (Mitglied des Aufsichtsrats und Vorsitzende des Audit Committee) |
|
An die KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE)
Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Wir haben den Konzernabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE), Einbeck, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020, der Konzernbilanz zum 30. Juni 2020, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE), der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 geprüft. Die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:
Im Konzernabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) werden Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Saatgut bei Gefahrenübergang unter Berücksichtigung
von vertraglich vereinbarten Rücklieferungen realisiert. Durch die unterschiedlichen vertraglichen Vereinbarungen und die daraus resultierende Ermessensausübung bei der Beurteilung erwarteter Rücklieferungen erachten wir die Umsatzrealisierung als komplex, sodass ein erhöhtes Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung besteht.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die im Konzernabschluss der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) entsprechend der internen Bilanzierungsvorgaben angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Realisierung von Umsatzerlösen anhand der in IFRS 15 definierten Kriterien gewürdigt. Unser prüferisches Vorgehen erstreckte sich u.a. auf die Frage, ob die Verfügungsmacht im Rahmen des Verkaufs des Saatgutes auf die Käufer übergegangen ist. Wir haben den vom Vorstand der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) implementierten Prozess sowie die Bilanzierungs- und Bewertungsvorgaben für die Realisierung von Saatgutverkäufen insbesondere unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus tatsächlich erfolgten Rücklieferungen analysiert. Auf Basis konzernweit vorgegebener, analytischer Prüfungshandlungen haben wir die wesentlichen Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2019/20 unter anderem auf eine Korrelation mit den dazugehörigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen untersucht, um Auffälligkeiten bei der Entwicklung der Umsatzerlöse zu erkennen. Darüber hinaus haben wir im Hinblick auf die Periodenabgrenzung Saldenbestätigungen von Kunden eingeholt und Datenanalysen durchgeführt, um Auffälligkeiten im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen. Wir haben die Umsatzrealisierung anhand der Vereinbarungen in den Verträgen stichprobenhaft im Hinblick auf die Anforderungen des IFRS 15 analysiert. Anhand von analytischen Prüfungshandlungen von Vergangenheitsdaten sowie der Analyse der vertraglichen Grundlagen haben wir die Berechnung von noch zu erwartenden Rücklieferungen von Saatgut und deren Abgrenzung von den Umsatzerlösen untersucht.
Insgesamt haben sich aus unseren Prüfungshandlungen hinsichtlich der Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Saatgut keine Einwendungen ergeben.
Zu den bezüglich Umsatzrealisierung aus dem Verkauf von Saatgut angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang im Abschnitt 3 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" unter 3.6. "Erfassung von Erträgen und Aufwendungen".
Im Geschäftsjahr 2019/2020 tätigte die KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) die Akquisition der Birika B.V., Andjik, Niederlande, für einen Kaufpreis von MEUR 414,7.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden werden jeweils zum Erwerbszeitpunkt mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Als Geschäfts- oder Firmenwert wird der verbleibende Teil des Kaufpreises angesetzt, der nicht im Rahmen der Kaufpreisallokation auf die erworbenen Vermögenswerte und Schulden verteilt wird.
Für einzelne der übernommenen Vermögenswerte, insbesondere Marken, Technologie und Kundenbeziehungen, liegen keine beobachtbaren Marktwerte vor. Zur Bestimmung der entsprechenden beizulegenden Zeitwerte kommen deshalb komplexe, annahmenbasierte Bewertungsmodelle zur Anwendung. Das Ergebnis der Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der zukünftigen Zahlungsströme sowie den verwendeten Diskontierungszinssätzen abhängig und aufgrund des umfangreichen Ermessenspielraums mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Vor dem Hintergrund der Komplexität der Bewertung, der immanenten ermessensbehafteten Annahmen sowie der Bedeutung der Akquisition für den Konzernabschluss erachten wir die Kaufpreisaufteilung als einen der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte.
Wir haben mit Unterstützung unserer Bewertungsspezialisten die Angemessenheit des Bewertungsmodells und die der Bewertung zugrunde liegenden Business Pläne gewürdigt. Dies beinhaltete zum einen die Beurteilung der rechnerischen Richtigkeit des Bewertungsmodells und zum anderen die Würdigung der Erwartungen zu den künftigen kurz, mittel und langfristigen Umsatz und Kostenentwicklungen, unter anderem auf Basis externer Marktdaten sowie durch Befragungen des Managements.
Bei unserer Prüfung haben wir uns auch auf die Identifikation von werttreibenden Faktoren für die identifizierten und zu bewertenden immateriellen Vermögenswerte fokussiert. Dabei haben wir analysiert, ob die Annahmen für die Wertbestimmung insbesondere in den Bereichen Technologie, Markenrechte sowie Kundenbeziehungen angemessen sind.
Einen weiteren Schwerpunkt haben wir auf die zur Bestimmung der gewichteten Kapitalkosten (Diskontierungszinssätze) herangezogenen Annahmen und Parameter, insbesondere die sachgerechte Peer Group Bestimmung zur Ableitung der Eigenkapitalkosten, gelegt und das Berechnungsschema gewürdigt.
Darüber hinaus haben wir die technische und inhaltlich angemessene Übernahme der Ergebnisse der Kaufpreisallokation in die Buchhaltung gewürdigt.
Weiterhin haben wir die Allokation des Geschäfts- oder Firmenwertes zur zahlungsmittelgenerierenden Einheit Gemüse sowie die Vollständigkeit und sachliche Richtigkeit der Anhangangaben gewürdigt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der abgebildeten Kaufpreisallokation und der im Konzernanhang gemachten Angaben keine Einwendungen ergeben.
Zu den bezüglich der Akquisition angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang im Abschnitt 4. "Konsolidierungskreis und seine Veränderungen".
Gemäß IAS 36 gilt die interne Steuerungs- und Berichtsstruktur als Grundlage für die Bildung zahlungsmittelgenerierender Einheiten, denen die jeweiligen Geschäftsoder Firmenwerte zuzuordnen sind.
Die Überwachung und Steuerung der Geschäfts- oder Firmenwerte und Markenrechte erfolgt bei der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) auf Ebene der Geschäftsbereiche.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte und Markenrechte werden jährlich zum 30. Juni einem Werthaltigkeitstest ("Impairment-Test") unterzogen, um einen möglichen Abschreibungsbedarf zu ermitteln. Das Ergebnis dieser Bewertungen ist in hohem Maße abhängig davon, wie die gesetzlichen Vertreter die künftigen Zahlungsmittelzuflüsse einschätzen, sowie von den jeweils verwendeten Diskontierungszinssätzen.
Vor dem Hintergrund der Definition der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der der Bewertung zugrundeliegenden Komplexität sowie der im Rahmen der Bewertung vorhandenen Ermessensspielräume war der Wertminderungstest für Geschäfts- oder Firmenwerte und Markenrechte im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung der Impairment-Tests, im Hinblick auf die Eignung der Vorgehensweise einen Impairment-Test nach IAS 36 durchzuführen, nachvollzogen. Dabei haben wir den Planungsprozess analysiert und die im Planungsprozess implementierten Kontrollen hinsichtlich ihrer Effektivität beurteilt. Die wesentlichen Prämissen der Planung haben wir mit den gesetzlichen Vertretern besprochen sowie einen Abgleich mit den in der Vergangenheit realisierten Ergebnissen und Zahlungsmittelzuflüssen durchgeführt. Bei unserer Einschätzung der Ergebnisse der Impairment-Tests zum 30. Juni haben wir uns unter anderem auf einen Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen gestützt, die den erwarteten Zahlungsmittelzuflüssen zugrunde liegen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen der verwendeten Diskontierungszinssätze teilweise wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir die bei der Bestimmung der verwendeten Diskontierungszinssätze herangezogenen Parameter analysiert und die Berechnung im Hinblick auf die sich dafür ergebenden Anforderungen des IAS 36 nachvollzogen. Ferner haben wir die von den gesetzlichen Vertretern der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) durchgeführten Sensitivitätsanalysen analysiert, um ein mögliches Wertminderungsrisiko bei einer für möglich gehaltenen Änderung einer der wesentlichen Annahmen der Bewertung einschätzen zu können.
Wir haben Nachweise darüber erlangt, dass die Geschäftsbereiche die niedrigste Ebene innerhalb des Konzerns darstellen, die unabhängig voneinander Zahlungsmittelzuflüsse generieren und auf der die Geschäfts- oder Firmenwerte und Markenrechte für interne Managementzwecke überwacht werden.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Bewertung der Geschäfts- oder Firmenwerte und Markenrechte keine Einwendungen ergeben.
Zu den bezüglich der Geschäfts- oder Firmenwerte und Markenrechte angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang im Abschnitt 3. "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" zu den immateriellen Vermögenswerten. Für die damit in
Zusammenhang stehenden Angaben zu Ermessensausübungen der gesetzlichen Vertreter und zu Quellen von Schätzungsunsicherheit sowie zu den Angaben zum Geschäfts- oder Firmenwert verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang im Abschnitt 7. "Erläuterungen zur Bilanz" Textziffer 7.1 "Immaterielle Vermögenswerte".
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrates verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Konzernlageberichts, ferner die übrigen Bestandteile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks, insbesondere die Versicherung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 297 Abs. 2 Satz 4 HGB, den Abschnitt "Vorwort des Vorstandes" des Geschäftsberichts und den Bericht des Aufsichtsrats nach § 171 Abs. 2 AktG. Von diesen sonstigen Informationen haben wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines
Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Dezember 2019 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. Juni 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016/2017 als Konzernabschlussprüfer der KWS SAAT SE & Co. KGaA (vormals KWS SAAT SE) tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dr. Christian Janze.
Anlage zum Bestätigungsvermerk: Nicht inhaltlich geprüfte Bestandteile des Konzernlageberichts
Folgende Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir nicht inhaltlich geprüft:
Darüber hinaus haben wir die nachfolgend aufgeführten konzernlageberichtsfremden Angaben nicht inhaltlich geprüft. Konzernlageberichtsfremde Angaben im Konzernlagebericht sind Angaben, die nicht nach §§ 315, 315a HGB bzw. nach §§ 315b bis 315d HGB vorgeschrieben sind:
Hannover, den 23. September 2020
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Ludwig Dr. Janze
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Wir haben die nichtfinanzielle Konzernerklärung der KWS SAAT SE & Co. KGaA nach § 315b HGB, die mit der nichtfinanziellen Erklärung des Mutterunternehmens nach § 289b HGB zusammengefasst ist, bestehend aus dem Kapitel "2.9.2 Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung für die KWS Gruppe" sowie den durch Verweisungen als Bestandteile qualifizierten Kapiteln "2.1 Grundlagen der KWS Gruppe", "2.4.1 Produktinnovationen", "2.4.2 Umgang mit genetischen Ressourcen", "2.4.3 Anlagen- und Prozesssicherheit", "2.5.2 Mitarbeitergewinnung & Qualifizierung" und "2.6.3 Geschäftsethik & Compliance" im zusammengefassten Lagebericht (nachfolgend: zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung), für den Zeitraum vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020 einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur Aufstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Angaben ist.
Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen zur Qualitätssicherung an, insbesondere die Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer sowie den IDW Qualitätssicherungsstandard: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1).
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung abzugeben.
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB), durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit einer begrenzten Sicherheit beurteilen können, ob die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist. Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.
Im Rahmen unserer Prüfung, die wir im Wesentlichen in den Monaten Juni bis September 2020 durchgeführt haben, haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
relevanter Daten im Berichtszeitraum sowie deren stichprobenartige Überprüfung,
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der KWS SAAT SE & Co. KGaA für den Zeitraum vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020 nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den §§ 315c i V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der KWS SAAT SE & Co. KGaA geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt und nicht für andere als bestimmungsgemäße Zwecke zu verwenden. Dieser Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens) Entscheidungen treffen.
Für diesen Auftrag gelten, auch im Verhältnis zu Dritten, unsere Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2017 (www.de.ey.com/IDW-Auftragsbedingungen). Wir verweisen ergänzend auf die dort in Ziffer 9 enthaltenen Haftungsregelungen und auf den Haftungsausschluss gegenüber Dritten. Dritten gegenüber übernehmen wir keine Verantwortung, Haftung oder anderweitige Pflichten, es sei denn, dass wir mit dem Dritten eine anders lautende schriftliche Vereinbarung geschlossen hätten oder ein solcher Haftungsausschluss unwirksam wäre.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Aktualisierung des Vermerks hinsichtlich nach seiner Erteilung eintretender Ereignisse oder Umstände vornehmen, sofern hierzu keine rechtliche Verpflichtung besteht. Wer auch immer das in vorstehendem Vermerk zusammengefasste Ergebnis unserer Tätigkeit zur Kenntnis nimmt, hat eigenverantwortlich zu entscheiden, ob und in welcher Form er dieses Ergebnis für seine Zwecke nützlich und tauglich erachtet und durch eigene Untersuchungshandlungen erweitert, verifiziert oder aktualisiert.
München, den 23. September 2020
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Nicole Richter Annette Johne Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüferin
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Konzernrechnungslegungsgrundsätzen der Gruppenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe vermittelt, der mit dem Lagebericht der KWS SAAT SE & Co. KGaA zusammengefasste Lagebericht der Gruppe den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gruppe so darstellt, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, und dass die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gruppe beschreiben sind.
Einbeck, den 23. September 2020 KWS SE
Hagen Duenbostel Léon Broers Felix Büchting Peter Hofmann Eva Kienle
KWS Gruppe | Geschäftsbericht 2019/2020 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 163
| Datum 24. November 2020 Q1 Quartalsmitteilung 2020/2021 16. Dezember 2020 Ordentliche Hauptversammlung in Einbeck 18. Februar 2021 Halbjahresfinanzbericht 2020/2021 12. Mai 2021 9M Quartalsmitteilung 2020/2021 20. Oktober 2021 Veröffentlichung Jahresabschluss 2020/2021, Bilanzpresse- und Analystenkonferenz 18. November 2021 Q1 Quartalsmitteilung 2021/2022 |
Finanzkalender | ||
|---|---|---|---|
| 2. Dezember 2021 | Ordentliche Hauptversammlung in Einbeck |
| Stammdaten der KWS SAAT SE & Co. KGaA | ||
|---|---|---|
| Wertpapier-Kennnummer | 707400 | |
| ISIN | DE0007074007 | |
| Börsenkürzel | KWS | |
| Transparenzlevel | Prime Standard | |
| Indexzugehörigkeit | SDAX | |
| Gattung | Stückaktien | |
| Aktienstückzahl | 33.000.000 |


Der Geschäftsbericht steht auf unseren Websites www.kws.de und www.kws.com zum Download zur Verfügung. Das Geschäftsjahr der KWS Gruppe startet am 1. Juli und endet am 30. Juni. Zahlen in Klammern beziehen sich – sofern nicht anders angegeben – auf den jeweiligen Vorjahreszeitraum bzw. -zeitpunkt. Bei Prozentangaben und Zahlen können Rundungsdifferenzen auftreten.
In diesem Bericht wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit bei Personenbezeichnungen das generische Maskulinum verwendet. Alle nicht genannten Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich einbezogen, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Investor Relations und Finanzpresse Peter Vogt [email protected] Telefon: +49 (0) 30 816914-490 Presse Gina Wied [email protected] Telefon: +49 5561 311-1427
Nachhaltigkeit Marcel Agena [email protected] Telefon: +49 5561 311-1393 Herausgeber KWS SAAT SE & Co. KGaA Grimsehlstraße 31 Postfach 14 63 37555 Einbeck
Dieser Geschäftsbericht enthält unter anderem in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der KWS SAAT SE & Co. KGaA beruhen. Wörter wie "prognostizieren", "annehmen", "glauben", "einschätzen", "erwarten", "beabsichtigen", "können/könnten", "planen", "sollten" und ähnliche Begriffe kennzeichnen solche zukunftsgerichteten Aussagen.
Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen und unterliegen Ungewissheiten, Risiken und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Verhältnisse wesentlich von den Erwartungen abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Lage, der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie Veränderungen in der Branche gehören.
Die KWS SAAT SE & Co. KGaA übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in diesem Geschäftsbericht geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden. Zukunftsgerichtete Aussagen sind daher nicht als Garantie oder Zusicherung der darin genannten erwarteten Entwicklungen oder Ereignisse zu verstehen. Es ist von der KWS SAAT SE & Co. KGaA weder beabsichtigt noch übernimmt die KWS SAAT SE & Co. KGaA eine Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Datum dieses Berichts anzupassen.
Marcel Bloemendaal Paul Epp Peter Heller Frank Stefan Kimmel Karsten Koch Julia Lormis Arnoud Michelet Dominik Obertreis Sang-Kyun Park Roman Pawlowski Florian Spieker Roman Thomas Sebastian Vollmert
KWS SAAT SE & Co. KGaA Grimsehlstr. 31 Postfach 14 63 37555 Einbeck www.kws.de
Geschäftsbericht
2019 | 2020
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