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Sporttotal AG

Annual Report Apr 29, 2021

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Annual Report

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Geschäftsbericht 20ˡ˟

1

Kennzahlenüberblick

$01.01. -$ $01.01. -$
31.12.2020 31.12.2019
T€ Τ€
Umsatz 22.938 38.505
EBIT $-11.620$ $-14.609$
EBT $-12.444$ $-14.862$
Bilanzsumme 17.902 23.139

Inhalt

Vorstandsvorwort 4
Der Vorstand 6
Operative Highlights 8
Die Aktie 13
Corporate Governance 17
Bericht des Aufsichtsrats 20
Zusammengefasster Lagebericht 23
Konzernabschluss nach IFRS 71
Konzernbilanz 71
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 72
Konzern-Kapitalflussrechnung 73
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 74
Konzernanhang 75
Bestätigungsvermerk 139

Liebe Aktionärinnen, Liebe Aktionäre,

die Corona-Pandemie hat unser Geschäftsmodell, das in weiten Teilen von Sport- und Live-Events geprägt ist, im Jahr 2020 stark getroffen. Viele Veranstaltungen wurden ganz abgesagt, der Amateursport kam größtenteils zum Erliegen und Reisemöglichkeiten sind noch immer stark eingeschränkt. Hinzu kam, dass sich durch Corona auch die Vergabe und Ausführung internationaler Großprojekte für die technische Ausrüstung von Rennstrecken bzw. Sportstätten verzögerte. Es wird also länger dauern, bis die positiven Effekte unserer Vorarbeit messbar sein werden.

Im Jahr 2020 führten die negativen Rahmenbedingungen zu einem Umsatzrückgang von 38,5 Mio. € auf 22,9 Mio. €. Nicht zuletzt aufgrund deutlicher Kostensenkungen hat sich das EBIT im vergangenen Geschäftsjahr mit -11,6 Mio. € gegenüber 2019 um rund 3 Mio. € (+20%) verbessert. Wir haben im vergangenen Jahr hart daran gearbeitet, das gesamte Unternehmen noch effizienter aufzustellen und die Break-even-Schwelle deutlich zu verringern. Damit wollen wir die Basis für künftige Erträge schaffen.

Darüber hinaus stand die Kosteneffizienz unserer Umsatzpotentiale im Mittelpunkt unserer Arbeit: Allen voran ist dabei unser neues, eigenes, auf Künstlicher Intelligenz und Voll-Automatisierung basierendes Kamerasystem zu nennen. Es steigert unsere Unabhängigkeit im Produktionsprozess bei zugleich deutlicher Kostenreduktion - ein entscheidender Baustein unserer künftigen Entwicklung. Zugleich kann sich das Ergebnis unserer Expansion sehen lassen: Insgesamt können inzwischen Events von 800 verschiedenen Sportstätten auf unserer Plattform sporttotal.tv gezeigt werden. Wir haben Zahlsysteme in unsere Plattform sporttotal.tv implementiert, die es erlauben, ausgewählte Live- und VoD-Events auf unserer Plattform nur gegen Bezahlung für den Nutzer verfügbar zu machen. Außerdem haben wir 2020 neue Kooperationen mit dem Fußball-Regional-Verband "Südwest" sowie dem belgischen Fußballregionalverband "acff" abgeschlossen.

Während des ersten "Lockdowns" haben wir zudem mit unserem starken Partner Deutsche Telekom den neuen TV-Sender "#dabeiTV" im Rahmen von MagentaTV gestartet, um den Zuschauern mit positiven Formaten Unterstützung bei der Bewältigung der schwierigen Pandemiezeit zu bieten. Inzwischen hat sich #dabeiTV als erfolgreicher Sender dauerhaft im Programm der Deutschen Telekom etabliert – und wir uns als dauerhafter Partner der Deutschen Telekom.

Darüber hinaus steht unser selbst entwickeltes LED-Board für den Einsatz auf FIA-Rennstrecken vor der Markteinführung. Damit setzen wir eine neue Benchmark für Lichttechnik. Nicht zu vergessen: Wir haben in den vergangenen Monaten trotz der Pandemie lukrative Aufträge abgeschlossen, beispielsweise als technischer Ausrüster für Spezialelektronik des Formel 1-Stadt-Kurses in Dschidda (Saudi-Arabien) und des Kongress-Zentrums in Sakhir (Bahrain). Auch die Vertragsverlängerung mit Porsche um zwei weitere Jahre zeigt, dass unsere Leistungen von unseren hochkarätigen Auftraggebern geschätzt werden.

Und auch wenn klar ist, dass das Jahr 2021 noch massiv im Zeichen der Pandemie stehen wird, ist zumindest Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Wir haben die Hoffnung, dass sich die Lage in einigen Monaten deutlich verbessern wird. Wir haben das Jahr 2020 genutzt, um die Grundlagen für künftige Ertragspotentiale zu schaffen - und mit voller Energie durchzustarten, sobald dies möglich sein wird.

Wir danken unseren Geschäftspartnern und Aktionären herzlich für die Loyalität und Unterstützung im Geschäftsjahr 2020. Wir sind uns dieses enormen Vertrauensvorschusses bewusst und werden alles tun, um diesem gerecht zu werden.

Ihr

Peter Lauterbach

Peter Lauterbach

Seit Ende Mai 2013 CEO der SPORTTOTAL AG

2011 Berufung in den Vorstand der SPORTTOTAL AG (ehemals _wige MEDIA AG), Einbringung der ByLauterbach GmbH als Sachkapitaleinlage

2007 – 2011 Formel 1 Moderator, SKY Deutschland GmbH

Vorher: Gründung und Geschäftsführung der ByLauterbach GmbH

Oliver Grodowski

Seit März 2016 Vorstand Technik / CTO der SPORTTOTAL AG

2014 Ernennung zum Senior Vice President Tech

2013 Beginn bei SPORTTOTAL AG (ehemals _wige MEDIA AG) als Head of Research & Development

Vorher: Aufbau diverser IT-Unternehmen, u.a. Develop IT, ISTARI Sport

Wir bringen den Sport nach vorne. LIVE. DIGITAL. EMOTIONAL.

Die Geschichte der SPORTTOTAL AG erzählt von besonderen Ideen und technischen Innovationen in der Welt der TV-Übertragung. Die größten Sportereignisse der Welt, wie Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaften oder Formel-1-Rennen, durften wir über Jahrzehnte mitgestalten und erlebbar machen – als Broadcaster, Spezialist für Content-Produktion sowie Organisator und Vermarkter. Als Partner führender Sportveranstalter, großer Verbände und starker Marken ist unser Unternehmen seit 1979 im Einsatz.

Der Name unseres Unternehmens trägt der fortlaufend starken Fokussierung auf unseren Kernbereich Rechnung.

Wir sind, lieben, produzieren, übertragen und vermarkten Sport.

Als Content-Spezialist für Unternehmen und TV-Sender, Dienstleister im Bereich Livestreaming, Vermarkter und Koordinator von Sportereignissen oder Ausstatter ganzer Sportstätten sind wir jederzeit für Sie im Einsatz.

LIVE. DIGITAL. EMOTIONAL.

Fakten

  • Gründungsjahr: 1979 als WIGE Data Datenservice GmbH
  • Jahr des Börsengangs: 2000
  • Umfirmierung: 2017 zur SPORTTOTAL AG
  • Mitarbeiteranzahl: 127 (Stand Februar 2021)
  • Standorte: Berlin, Köln (Hauptsitz), Rheinbach, Stuttgart

Operative Highlights 2020/2021 SPORTTOTAL AG

2020

#dabeiTV: Auf-, Um- und Ausbau eines neuen TV-Senders

Die ganze Welt wurde von der COVID-19 Pandemie überrascht und hart getroffen. Getreu dem Motto: "Aus der Not eine Tugend machen", setzte die Deutsche Telekom gemeinsam mit ihrem langjährigen Partner SPORTTOTAL kurzerhand einen neuen TV-Sender auf: #dabeiTV.

Das von der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH verantwortete Pro-gramm sollte alle MagentaTV-Kunden im ersten Lockdown beste Abwechslung und Unterhaltung für die ganze Familie bieten. Da das zunächst nur für zwei Monate geplante Projekt vom Start weg ein Millionen-Publikum begeisterte, geht die Erfolgsgeschichte auch über das

Jahr 2020 langfristig weiter.

dabeiTV-Zuschauer sehen somit nun dauerhaft spannende Promo-, Dokumentar- und Eventinhalte am Puls der neuen Zeit und werden Zeuge der stetigen Weiterentwicklung des noch jungen Senders.

Das 48. ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring unter Corona-Bedingungen

Vom 24. bis 27. September 2020 kämpften 97 Teams mit über 300 Fahrern beim des 48. ADAC TOTAL 24h-Rennens am Nürburgring um eine der begehrtesten Siegertrophäen im internationalen Motorsport.

Doch erstmalig in der 50-jährigen Geschichte des 24h-Rennens mussten die Piloten aufgrund der Coronapandemie ihre Runden fast ohne Publikum vor Ort drehen. Ohne Lagerfeuer, Fangesänge, volle

Startaufstellung und Jubel. Und dennoch ist es gelungen, den Fans und Freunden des Motorsports ein wenig Normalität in die heimischen Wohnzimmer zu transportieren und damit auch ein wenig Zuversicht in dieser schwierigen Zeit.

Für alle Fans, die wegen der Corona-bedingten Zulassungsbeschränkungen nicht vor Ort sein konnten, übertrug sporttotal.tv das Rennen im Livestream.

Mit über 1,6 Millionen Zugriffen konnte das ADAC TOTAL 24h-Rennen seine große Bedeutung in der internationalen Rennsportszene erneut untermauern und bestätigt das überwältigende Interesse an den Live-Streaming Angeboten von sporttotal.tv. Seit 1999 überträgt SPORTTOTAL das Rennen live vom Nürburgring.

Porsche ICE Experience – Fahrspaß erleben

Noch vor der COVID-19 Pandemie konnte wie auch bereits viele Jahre zuvor von Januar bis Mitte März 2020 die "Porsche ICE Experience", ein Winterfahrprogramm, auf der Suche nach außergewöhnlichen Momenten und herausragenden Erlebnissen, auf Eis und Schnee in Lappland, Finnland stattfinden.

Im November 2019 begann die "Porsche ICE Experience" mit der Porsche Taycan 4S Winterfahrt mit 148 anwesenden Journalisten und PR-Managern aus 21 Ländern weltweit. Drift-Profi Richard Lietz durfte erstmals den neuen Porsche Taycan durch die zauberhafte Winterlandschaft lenken.

Ebenfalls neu in Aktion: das REVL Video System im Porsche Taycan. Es ermöglicht Fahrern ihre Eindrücke direkt über Social Media zu streamen. Ein unvergessliches Erlebnis war garantiert.

Ein weiteres Highlight war der Porsche ICE Experience Light Drift: der Taycan erleuchtete mit seinen LED-Säulen die dunkle Polarnacht.

Porsche Track Experience – E-Warm-up

Die COVID-19 Pandemie traf die Eventbrache besonders hart, so auch die Porsche Events. Bei den wenigen Porsche Experience Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres stattfinden konnten, wurden strenge Hygiene- und Sicherheitskonzepte umgesetzt. So konnten sich die Teilnehmer auf maximalen Fahrspaß konzentrieren.

Das Herz: elektrisch. Die Seele: Porsche. Das spezielle E-Warm-up Training fand erstmals 2020 statt.

Es war ausgerichtet auf die faszinierende E-Mobilität im Porsche Experience Center am Hockenheimring in Deutschland, mit 15 zur Verfügung gestellten Porsche Taycan sowie einem LKW mit mobiler Ladestation (ADS-Technik). Im Fokus standen die Grundlagen der Fahrzeugsteuerung und Trainingsabschnitte mit folgenden Inhalten: Effizientes Bremsen, Spurwechsel und Kontrolle von Über- und Untersteuern, Finden und Verfolgen der idealen Fahrspur, Üben des Slalomfahrens, alltägliche Verkehrssituationen bei verschiedenen Geschwindigkeiten simulieren und die Leistung des Porsche Taycan erleben.

Abseits des Cockpits waren interaktive Workshops angesagt. Die Teilnehmer lernten die physikalischen Grundgesetze des Fahrens, das Fahrverhalten und die Besonderheiten von reinen Elektroautos kennen. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern Basiswissen über Lademöglichkeiten auf der Straße und zu Hause vermittelt.

Das Ergebnis: elektrisierender Fahrspaß und maximaler Nervenkitzel.

Erste 5G-Übertragung

Mit der Unterstützung der Telekom Deutschland GmbH hat sporttotal.tv erstmals Spiele des Regionalligisten Bonner SC mit 5G-Technologie auf sporttotal.tv übertragen. Hierzu wurde die KI-basierte 180°-Kamera von SPORTTOTAL mit einem 5G-Modul der Telekom ausgestattet. Die kabelgebundene Breitbandanbindung ist überflüssig geworden. Der Bonner SC ist der erste Verein, der die neue Technologie im Live-Betrieb nutzen wird und damit alle Heimspiele vollautomatisch in hoher Qualität auf sporttotal.tv streamen kann. sporttotal.tv kann mithilfe von 5G perspektivisch weitere Sportvereine schneller und vor allem einfacher für die Übertragung der Begegnungen auf sporttotal.tv anbinden.

Pay-per-View

Im Zuge der Corona-Krise hat sporttotal.tv ein Pay-Angebot für Vereine geschaffen. Mit Hilfe von Payper-View-Lösungen können Vereine für ihre Spiele "digitale Eintrittsgelder" erheben und weitere Einnahmen über sporttotal.tv generieren. Fans unterstützen den Verein von zu Hause und helfen dabei, fehlende Stadioneinnahmen zu kompensieren.

Werbeeinbuchungen

Ende des Jahres 2020 konnte sporttotal.tv bei den lokalen Werbeeinbuchungen in den Top-Ligen im Volleyball, Basketball und Fußball Fahrt aufnehmen. Mit gezielten Kampagnen wurden die Vereine nachhaltig angesprochen und auf das Vermarktungspotential durch die lokale Werbeplattform aufmerksam gemacht. Auch für die Folgemonate haben die Vereine ihr großes Interesse an weiteren digitalen Werbemaßnahmen bekundet.

Fertigstellung FIA Startlight System

Der Auftakt der VENUES Produktreihe begann im Jahr 2020. Die Entwicklung des ersten hauseigenen Produktes wurde abgeschlossen – das Startampelsystem ist einsatzbereit und wurde bereits an den Rennstrecken Hockenheim Ring, Circuit Zandvoort und Igora Drive Resort installiert. Das komplette System besteht aus einer Startampel mit Vorder- und Rückseite, einem Pit-Exit Light und einem Kontrollsystem, welches speziell entwickelt und programmiert wurde. Die Software ist auf verschiedene Rennserien und Motorsportanlagen angepasst und entspricht dem internationalen Sporting Code der FIA. Foto: Circuit Park Zandvoort

Race Control am Nürburgring, Deutschland

Im Rahmen der Kooperation der SPORTTOTAL VENUES GmbH mit der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG wurde die neue Race Control am Nürburgring im Juni 2020 in Betrieb genommen. SPORTTOTAL VENUES zeichnete sich als Entwicklungs- und Technologie-Partner des Nürburgrings für die gesamte Videotechnik und weitere, motorsportrelevante Systeme verantwortlich. Ein echter Hingucker ist die 3 x 7 Meter große, curved Videowand aus 21 x 65"

Monitoren mit 4k Auflösung. Zusätzlich sind weitere 14 x 55" Monitore oberhalb in zwei Reihen angebracht, die als sogenannte "Incident Screens" dienen. Die hier zum Einsatz kommende sogenannte Quad-Split Technologie ermöglicht, bei dieser Größe der Videowand die bis gleichzeitige Wiedergaben

von bis zu 84 unterschiedliche Kamera-bilder. Mit der speziell von SPORTTOTAL entwickelten

Race Control Software kann das Layout der Videowand auf jedes Event und den individuellen Bedarf angepasst werden.

An der Strecke neu installierte HD-SDI High Speed Dome Kameras mit 30fach optischem Zoom und etliche Meter verlegter Glasfaserkabel sorgen für eine hochauflösende und störungsfreie Signalübertragung.

LED-Video Wände am IGORA Drive Resort in Sankt Petersburg, Russland

Die Rennstrecke am Igora Drive Resort in Sankt Petersburg wurde von der SPORTTOTAL VENUES im zweiten und dritten Quartal 2020 umfangreich mit LED Giant Screens ausgestattet, wobei insgesamt circa 400 m² LED-Fläche verbaut wurden.

Fünf der LED-Wände wurden für den dauerhaften Einsatz an der Rennstrecke installiert, zwei weitere sind für den temporären Einsatz konzipiert und können variabel an der Strecke aufgebaut werden.

2021

Abschlussvertrag NECC Bahrain

Im Januar 2021 fand die Vertragsunterzeichnung für ein Projekt in Bahrain statt. Die SPORTTOTAL VENUES ist Teil eines Neubauprojektes für ein Messe- und Kongresscenter in Sakhir. Im kommenden Jahr erfolgt eine umfangreiche Ausstattung des gesamten Gebäudekomplexes, bestehend aus zehn Hallen und einem Kongresszentrum mit Spezialelektronik. Diese umfasst unter anderem ein Datennetzwerk, ein Audio- und Videosystem, sowie Videoüberwachung und weitere Systeme. Die Fertigstellung des Projektes ist für Ende 2022 geplant.

Beauftragung für Rennstrecken Projekt in Saudi- Arabien

Die SPORTTOTAL VENUES hat im März 2021 den Auftrag von der Saudi Arabian Motor Federation (SAMF) über die Ausstattung des Formel 1 Stadt-Kurses in Dschidda, Saudi-Arabien erhalten. Der Grand-Prix in Saudi-Arabien ist 2021 erstmalig im Rennkalender der FIA enthalten und für Anfang Dezember terminiert.

Die SPORTTOTAL VENUES ist mit der Installation einer Vielzahl elektronischer Systeme beauftragt. Dies umfasst insbesondere motorsportrelevante Komponenten wie Race Control und Marshal Communication sowie Übertragungstechnik (Videowände, Beschallungsanlagen).

Die Aktie

Turbulentes Börsenjahr 2020 – DAX dennoch leicht im Plus

Nach dem furiosen Börsenjahr 2019 stand das Jahr 2020 im Zeichen virusbedingter Turbulenzen. Trotz zwischenzeitlicher massiver Einbrüche aufgrund der Pandemie standen am Ende des Jahres 13.718,78 Punkte – ein Plus von 3,7 % im Vergleich zum Jahresauftakt von 13.233,71 Punkten. Gründe für das versöhnliche Ende des Corona-Jahres waren vor allem das gerade noch rechtzeitig abgeschlossene Brexit-Abkommen und die sich ankündigende Normalisierung durch vielversprechende Impfstoffe.

Zu Beginn des Jahres 2020 hatte der DAX sich zunächst moderat positiv entwickelt, bis im Februar das Ausmaß der Corona-Pandemie und der notwendigen Abwehrmaßnahmen inklusive des "Lockdowns" deutlich wurde und der DAX einbrach. Den Tiefpunkt erreichte er am 16.03.2020 bei nur noch 8.255 Punkten. Zu Beginn des Aprils 2020 stabilisierte sich der Kurs wieder oberhalb der 10.000-Punkte-Marke. Weitere gut sechs Wochen dauerte es, bis der Index am 18.05.2020 mit einem Schlusskurs von 11.058,87 Punkten die 11.000er-Marke durchbrach.

Auch in der Folgezeit hielt die Erholungsphase an. Anfang Juni 2020 erreicht der DAX die 12.000- Punkte-Marke. Ende August schien sich der Index auf seinem Erholungskurs zunächst wieder über dem Wert von 13.000 Punkte einzupendeln, bis im beginnenden Herbst die Corona-Infektionszahlen wieder massiv anzogen und Ende September Diskussionen über neuerliche mögliche "Lockdowns" und Reisebeschränkungen die Stimmung an den Börsen deutlich eintrübten. Am 21.09.2020 rutschte der Index wieder unter die 13.000-Punkte-Marke und konnte sich davon erst ab dem 08.10.2020 wieder erholen. Diese Erholungsphase hielt jedoch nicht lange an. Ende Oktober 2020 verdichteten sich die Anzeichen weiterer harter politischer Maßnahmen gegen das Virus. Am 28.10.2020 sank der DAX infolgedessen wieder bis unter die 12.000-Punkte-Marke auf 11.457,10 Punkte.

Die Erholung folgte allerdings diesmal zügig. Bereits am 10.11.2020 schloss der DAX in Folge der USamerikanischen Präsidentenwahlen und des Siegs von Joe Biden wieder bei über 13.000 Punkten. Diese positive Entwicklung hielt an und erreichte Mitte Dezember 2020 einen weiteren Höhepunkt: Die Erwartung der Impfstoffe und der damit verbundenen wirtschaftlichen Erholung im nächsten Jahr trieb den deutschen Leitindex in einer Jahresend-Rallye auf bis 13.790,29 Punkte und damit knapp unter das damalige Allzeithoch von 13.795 Punkten. Damit erlebte der DAX ein versöhnliches Ende eines turbulenten Jahres. Das Jahr 2021 begann ebenfalls positiv, am 16.02.2021 erreichte der DAX sein neues Allzeithoch von 14.064,60. Anschließend folgten leichte Mitnahmeeffekte, aber der Index schloss am 31.03.2021 mit einen neuen Hoch von 15.008,34 Punkten.

DAXsector All Media mit ähnlicher Entwicklung

Mit 314,51 Punkten startete der DAXsector All Media ins Jahr 2020. Einen ersten Höchststand erreichte der Index taggleich mit dem der DAX am 17.02.2020 mit 325,15 Punkten im Tagesverlauf. Der DAXsector All Media schloss an diesem Tag mit 323,64 Punkten. Diese Werte sollte er allerdings bis Ende des Jahres nicht mehr erreichen. Denn auch der Medien-Index verlor ab Ende Februar massiv bis auf 215,55 Punkten am 23.03.2020, was einen Verlust von über 31 % gegenüber dem Jahresauftakt bedeutete.

Nach diesem Tiefpunkt erholte sich der DAXsector All Media allmählich und zeigte bei volatilem Kursverlauf wieder einen deutlichen Aufwärtstrend parallel zum DAX. Im Gegensatz zum Leitindex schaffte der Medien-Index dabei pünktlich zum Jahresende auch den Jahreshöchststand und beschloss das unruhige Jahr 2020 mit 332,96 Punkten. Ebenso wie beim als der DAX zeigte sich die Entwicklung im DAXsector All Media zu Beginn des Jahres 2021 positiv. Ende März schloss der Index mit 349,4 Punkten.

Kursverlauf der SPORTTOTAL Aktie im Vergleich

SPORTTOTAL-Aktie mit hoher Volatilität

Mit € 0,75 ins Jahr 2020 gestartet, lag die SPORTTOTAL-Aktie am 28.01.2020 bei € 0,68. Am 03.02.2020 übersprang der Kurs erstmals wieder die 1 €-Marke und schloss an diesem Tag mit knapp € 1,20. Der Kurs blieb in der Folge sehr volatil und war von den Kursstürzen an den Aktienmärkten im Zuge der Corona-Pandemie zunächst nicht so stark betroffen wie die Leitindizes. Nach einer längeren Phase unter der 1 €-Marke notierte die Aktie zum Halbjahresende am 30.06.2020 wieder oberhalt der € 1. In der Folge konnte die Aktie dieses Niveau jedoch nicht halten. Im Oktober sank das Papier im Zeitraum rund um die Jahreshauptversammlung auf unter € 0,70. Dieser Abwärtstrend hielt bis zum Jahresende an. Die Aktie beendet das Jahr 2020 mit einem Kurs von € 0,61. Auch die ersten beiden Monate des Jahres 2021 verliefen auf ähnlichem Niveau. Ende März lag die Aktie bei € 0,61.

Der durchschnittliche börsentägliche Umsatz im Geschäftsjahr 2020 betrug auf Xetra 21.550 Aktien (2019: 27.888 Aktien). Der börsentägliche Umsatz an anderen Börsen kam auf 3.510 Aktien im Geschäftsjahr 2020 (2019: 2.244 Aktien).

Analysten-Einschätzungen ausgesetzt

Die Analysten von Warburg Research hatten Anfang 2020 ihre Bewertung ausgesetzt. Das Analysehaus montega bewertete die SPORTOTAL-Aktie im letzten Research-Update vom Oktober 2020 mit "Halten" und nannte € 1 als Kursziel. Aktuell wird die SPORTTOTAL-Aktie von keinem Analysehaus beobachtet.

Marktkapitalisierung und Aktionärsstruktur

Zum 31.03.2021 betrug das Grundkapital der SPORTTOTAL AG € 30.945.797, eingeteilt in 30.945.797 Aktien. Die Marktkapitalisierung betrug zu diesem Zeitpunkt € 19.000.719.

2.613.404 Aktien entstammen der Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss aus März 2020. Die neuen Aktien waren zu einem Bezugspreis von jeweils € 1,10 vollständig von Obotritia Capital KGaA gezeichnet worden. 2.198.349 weitere Aktien entstammen der Kapitalerhöhung aus Juli 2020. Auch diese Aktien wurden von Aktionären und Investoren zu einem Bezugspreis von € 1,10 gezeichnet.

Nach den bis zum 31.03.2021 eingegangenen Stimmrechtsmitteilungen stellt sich die Aktionärsstruktur derzeit wie folgt dar:

Investor Relations

Die SPORTTOTAL AG hat sich eine transparente Information bestehender und zukünftiger Aktionäre zum Ziel gesetzt. Regelmäßige Veröffentlichung über den Stand des aktuellen Geschäftsverlaufs, sowie sämtliche kapitalmarktrelevanten Mitteilungen sind auf der Website des Unternehmens im Bereich Investor Relations einsehbar. Aktionäre und Interessenten können sich außerdem für einen IR-Newsletter eintragen. Das IR-Team steht zudem für Nachfragen gerne zur Verfügung.

Darüber hinaus hat SPORTTOTAL auch im Geschäftsjahr 2020 eine Reihe von Einzelgesprächen mit Aktionären, Investoren, Analysten und Finanzjournalisten geführt.

Corporate Governance,

Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG (im Folgenden auch "Gesellschaft") haben die letzte Entsprechenserklärung nach Maßgabe von § 161 AktG im März 2020 abgegeben. Die nachfolgende Erklärung bezieht sich auf die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (im Folgenden "Kodex 2019") in seiner Fassung vom 16. Dezember 2019, die am 20. März 2020 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.

Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG erklären, dass den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" mit den folgenden Abweichungen entsprochen wurde und wird:

Abweichung von den Empfehlungen B.1 und C.1 des Kodex 2019

Der Kodex 2019 empfiehlt, bei der Zusammensetzung des Vorstands (Empfehlung B.1 Kodex 2019) und des Aufsichtsrats (Empfehlung C.1 Kodex 2019) auf Diversität zu achten.

Bei der der Zusammensetzung des Vorstands und bei Wahlvorschlägen von Aufsichtsratsmitgliedern, achtet der Aufsichtsrat der Gesellschaft grundsätzlich auf Diversität. Im Rahmen des Besetzungs- und Auswahlprozesses wägt der Aufsichtsrat verschiedene Kriterien, wie die fachliche Qualifikation und die Erfahrung der zur Verfügung stehenden Kandidatinnen und Kandidaten, aber auch Aspekte der Diversität miteinander ab. Aufgrund der kleinen Größe des Vorstands der Gesellschaft, bestehend aus zwei Mitgliedern, und des Aufsichtsrats der Gesellschaft, bestehend aus drei Mitgliedern, fallen die Kriterien der fachlichen Qualifikation und der Erfahrung im Rahmen der Abwägung aus Sicht des Aufsichtsrats der Gesellschaft besonders ins Gewicht und können bei der Auswahl unter mehreren Kandidatinnen und Kandidaten den Ausschlag geben.

Abweichung von der Empfehlung B.2 des Kodex 2019

Gemäß Empfehlung B.2 des Kodex 2019 soll der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen; die Vorgehensweise soll in der Erklärung zur Unternehmensführung beschrieben werden.

Aus der schlanken Führungsstruktur der Gesellschaft ergibt sich ein enger Austausch zwischen den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft mit der Führungsebene der Gesellschaft im Allgemeinen und im Speziellen mit möglichen Personen dieser Gruppe, die als potentielle Mitglieder des Vorstands geeignet sind. Hierdurch sind sämtliche Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft über etwaige potentielle Nachfolgekandidaten im Bilde, weshalb systematisierte Prozesse aus Sicht der Gesellschaft nicht notwendig sind.

Abweichung von der Empfehlung C.1 des Kodex 2019

Der Aufsichtsrat soll neben der Nennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeiten und dieses bei den Vorschlägen an die Hauptversammlung betreffend die Neubesetzung berücksichtigen. Des Weiteren soll der Stand der Umsetzung des Kompetenzprofils in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht werden.

Der Aufsichtsrat berücksichtigt bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung die gesetzlichen Vorgaben und die Empfehlungen des Kodex 2019 hinsichtlich der persönlichen Voraussetzungen für Aufsichtsratsmitglieder. Dabei stehen die individuelle fachliche und persönliche Kompetenz, unter besonderer Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation und deren Erfordernisse, die jedes Mitglied des Aufsichtsrats aufweisen müssen, stets im Vordergrund der Überlegungen. Die Erarbeitung eines Kompetenzprofils für das Gesamtgremium hält der Aufsichtsrat demgegenüber für entbehrlich.

Abweichung von den Empfehlungen D.2, D.3, D.4 und D.5 des Kodex 2019

Der Kodex 2019 empfiehlt, abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse zu bilden.

Da der Aufsichtsrat der Gesellschaft lediglich aus drei Mitgliedern besteht, findet keine Ausschussbildung innerhalb des Aufsichtsrates statt, da an einer Beschlussfassung gemäß § 108 Abs. 2 AktG stets alle Aufsichtsratsmitglieder teilnehmen müssen. Dementsprechend wird sämtlichen Empfehlungen des Kodex 2019, die sich auf die Bildung oder die Funktionsweise, von Ausschüssen beziehen, nicht entsprochen.

Abweichung von der Empfehlung D.13 des Kodex 2019

Gemäß der Empfehlung D.13 des Kodex 2019 soll der Aufsichtsrat regelmäßig beurteilen, wie wirksam der Aufsichtsrat insgesamt und seine Ausschüsse ihre Aufgaben erfüllen. In der Erklärung zur Unternehmensführung soll der Aufsichtsrat berichten, ob und wie eine Selbstbeurteilung durchgeführt wird.

Derzeit erarbeitet der Aufsichtsrat der Gesellschaft, der in seiner derzeitigen Zusammensetzung erst seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 besteht, ein entsprechendes System der Selbstbeurteilung, insbesondere im Hinblick auf die Kriterien der Compliance und Performance.

Abweichung von der Empfehlung F.2 des Kodex 2019

Der Kodex empfiehlt die Veröffentlichung von Konzernabschlüssen binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende und von Zwischenberichten binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums.

Aufgrund der geringen Unternehmensgröße und des gleichzeitig hohen zeitlichen Aufwandes für die Konsolidierung der Tochtergesellschaften sowie die Erstellung und Prüfung des Konzernabschlusses ist es derzeit nicht möglich, den Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende und den Zwischenbericht binnen 45 Tage nach Ende des Berichtszeitraums zu erstellen.

Köln im März 2021

Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand - Aufsichtsratsvorsitzender - - Vorstandsvorsitzender –

gez. Christoph Tönsgerlemann gez. Peter Lauterbach

Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2020 stand für die SPORTTOTAL AG in einer Vielzahl von Bereichen unter dem Einfluss der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie. Der Amateursport kam größtenteils zum Erliegen und viele Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Auf die resultierenden Umsatzeinbrüche reagierte der Vorstand mit strikten Kostensparmaßnahmen in allen Bereichen der Gruppe. Operativ gelang es aber auch den neuen TV-Sender #dabeiTV auf MagentaTV der Deutschen Telekom zu starten und wiederum erfolgreich das ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring national und international zu vermarkten.

Der Aufsichtsrat dankt ausdrücklich CEO Peter Lauterbach und CTO Oliver Grodowski sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die sehr gute Arbeit und das hohe Engagement.

Der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2020

Die Hauptversammlung hat am 09.10.2020 Herrn Ralf Reichert für einen Zeitraum von drei Jahren in den Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG gewählt und ist damit dem Wahlvorschlag des Aufsichtsrats gefolgt.

Herr Dr. Michael Kern und Herr Jens Reidel sind am 31.12.2020 auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt beiden ausdrücklich für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG in den vergangenen Jahren. Die freigewordenen Plätze im Aufsichtsrat werden bis zur Durchführung der nächsten ordentlichen Hauptversammlung durch Martin Ott und Christoph Tönsgerlemann, der zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt wurde, besetzt.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt sechs ordentliche Aufsichtsratssitzungen am 04.02., 28.04., 26.06., 21.08., 09.10. und 10.11. und vier außerordentliche Sitzungen am 09.03., 07.07., 27.07. und 07.08. abgehalten.

Der Aufsichtsrat hat entsprechend den gesetzlichen Vorgaben und der Satzung der SPORTTOTAL AG den Vorstand im Geschäftsjahr 2020 regelmäßig beraten und seine Tätigkeit überwacht. Bei allen Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für die Gesellschaft war der Aufsichtsrat frühzeitig informiert und in die Entscheidungsfindung einbezogen. Der Vor-stand hat den Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend über den geplanten und den tatsächlichen Geschäftsverlauf, Liquiditätsplanung, Finanzierung, sowie die strategische Weiterentwicklung der Gesellschaft informiert. Auch unabhängig von den ordentlichen / außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen wurde der Aufsichtsrat sowohl schriftlich als auch mündlich über die aktuelle Unternehmensentwicklung sowie Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die Gesellschaft mögliche Risiken frühzeitig identifiziert und die Compliance kontinuierlich überwacht.

Schwerpunktthemen der Aufsichtsratssitzungen

Neben den bereits genannten Inhalten behandelte der Aufsichtsrat im Berichtsjahr 2020 in den Sitzungen die folgenden Schwerpunktthemen:

Umsetzung von zentralen Programmen: Der Aufsichtsrat wurde u.a. regelmäßig über die Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie auf das operative Geschäft der SPORTTOTAL Gruppe und die eingeleiteten Programme zur Kostenreduktion informiert.

Kapitalmaßnahmen: Der Aufsichtsrat beschloss und billigte im März 2020 eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss eines Bezugsrechts. Diese wurde in vollem Umfang platziert. Dabei wurden insgesamt 2.613.404 neue Aktien zu einem Preis von € 1,10 je neuer Aktie an der Börse zugelassen. Darüber hinaus beschloss und billigte der Aufsichtsrat im Juli 2020 eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital mit Bezugsrecht. Es wurden hieraus insgesamt 2.198.349 neue Aktien zu einem Preis von € 1,10 je neuer Aktie an der Börse zugelassen. Zusätzlich wurde über die Begebung zweier Wandelanleihen im Gesamtvolumen von 3 Mio. € entschieden, die vollständig platziert wurden.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat die Unternehmensführung der SPORTTOTAL AG mit den Inhalten des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16.12.2019, die am 20.03.2020 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, abgeglichen. Den Empfehlungen der Regierungskommission wird im Wesentlichen entsprochen. Aufgrund der Größe der Gesellschaft weicht die SPORTTOTAL AG in einigen begründeten Fällen von den Empfehlungen ab. Die im März 2021 von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossene und veröffentlichte jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG ist auf der Website der SPORTTOTAL AG für Aktionäre und Interessenten jederzeit zugänglich.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die von der Hauptversammlung am 09.10.2020 gewählte RSM GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft / Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG nach HGB ebenso wie den auf Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS (International Financial Reporting Standards) aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht der SPORTTOTAL AG für das Geschäftsjahr 2020 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Aufsichtsrat erörterte und prüfte den Abschluss in seiner Sitzung vom 26.04.2021 umfassend. Alle notwendigen Unterlagen lagen den Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor. Die Abschlussprüfer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berichteten in der Sitzung über die Ergebnisse ihrer Prüfung und beantworteten ausführlich alle Fragen. Sie informierten den Aufsichtsrat über zusätzlich zur Abschlussprüfung erbrachte Leistungen und darüber, dass keine Befangenheit vorliegt.

Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung der Abschlussprüfer zugestimmt und damit den Jahresabschluss festgestellt und den Konzernjahresabschluss gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG festgestellt.

Auch meinen Aufsichtsratskollegen möchte ich abschließend für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit im Aufsichtsrat danken.

Köln, 26.04.2021

Christoph Tönsgerlemann Aufsichtsratsvorsitzender

1 SPORTTOTAL AG in Zahlen

01.01. - 01.01. -
31.12.2020 31.12.2019
T€ T€
Umsatz 22.938 38.505
EBIT -11.620 -14.609
EBT -12.444 -14.862
Bilanzsumme 17.902 23.139

2 Grundlagen des Konzerns; Geschäftsmodell und Vorstellung der Gesellschaften

Im vorliegenden Lagebericht wird das Wahlrecht genutzt, den Konzernlagebericht und den Lagebericht der SPORTTOTAL AG zusammenzufassen.

In diesem zusammengefassten Lagebericht wird über den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses sowie über die Lage der SPORTTOTAL Gruppe als Konzern und der SPORTTOTAL AG berichtet. Die Lage der SPORTTOTAL AG wird im Abschnitt "4.) Erläuterungen zum handelsrechtlichen Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG" auf der Grundlage des handelsrechtlichen Abschlusses erläutert.

2.1 Überblick und Geschäftsmodell

Die SPORTTOTAL Gruppe (im Folgenden "SPORTTOTAL", "SPORTTOTAL Gruppe" oder "Konzern") ist ein Technologie- und Medienunternehmen, das im skalierbaren Digitalgeschäft mit Streaming-Plattformen, der TV-gerechten Produktion und Vermarktung von Events und dem Betrieb eines linearen TV-Kanals (DIGITAL), im margenstarken internationalen Projektgeschäft (VENUES) sowie im Bereich von hochwertigen Reise-Events (LIVE) agiert.

Die Konzernmuttergesellschaft SPORTTOTAL AG fungiert im Wesentlichen als Führungs- und Finanzholding. Das wirtschaftliche Ergebnis der AG hängt somit in hohem Maße unmittelbar oder mittelbar von den wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer Tochtergesellschaften ab. Das operative Geschäft wird in drei Segmenten abgebildet, wobei die zunehmende Digitalisierung der Geschäftsmodelle in 2020 eine gegenüber Vorjahren veränderte Abgrenzung der (Berichts-) Segmente notwendig machte. Auf die Ausführungen im Konzernanhang unter "C) Segmentberichterstattung" wird ergänzend verwiesen.

2.1.1 VENUES

Im Geschäftsbereich VENUES sind unverändert gegenüber Vorjahren sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der technischen Ausstattung von Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten jeglicher Art zusammengefasst. Dazu gehören Race-Control-Technologien, hochwertige Kamera-Systeme, Kommunikationssysteme inklusive der dazugehörigen Online-Anbindung und Vernetzung sowie projektspezifische Softwareentwicklungen. Zu den internationalen Großprojekten der letzten Jahre gehören die Formel 1-Strecke in Sotchi, die "Kuwait Motor Town" sowie die 2019 fertiggestellte Rennstrecke "Igora Drive" in Sankt Petersburg. In der SPORTTOTAL Gruppe wird dieser Geschäftsbereich durch die SPORTTOTAL VENUES GmbH repräsentiert.

2.1.2 DIGITAL

Im Geschäftsbereich DIGITAL sind seit Mitte 2020 neben den Aktivitäten der sporttotal.tv gmbh auch die der Gesellschaften SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, SPORTTOTAL LIVE GmbH und SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH gebündelt.

Die sporttotal.tv gmbh betreibt mit www.sporttotal.tv ein wachstumsstarkes Portal für Online-Sportvideos und Live-Streaming, insbesondere im Bereich des Amateurfußballs sowie weiterer Sportarten. In Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund e.V. (DFB) und weiteren Sportverbänden werden Sportereignisse live und auf Abruf (Video-on-Demand) bereitgestellt. Neben der Web-Version stehen sporttotal.tv Apps für iPhone / iPad (Apple / IOS), Android-Geräte, Amazon Fire TV und Samsung Smart-TV zur Verfügung.

Aktueller Fokus des werbefinanzierten Portals ist der Amateurfußball in Deutschland sowie weitere Sportarten, in welchen zum Teil auch die Profiligen (z.B. Volleyball, Damen-Basketball) durch sporttotal.tv gezeigt werden. sporttotal.tv stattet dabei Vereine mit einer speziellen Kamera-Technologie aus, die es erlaubt, Spiele in hoher Qualität und vollautomatisch live zu übertragen. Derzeit erfolgt der Roll-Out in weitere europäische Länder. Hierbei steht weiterhin insbesondere der Amateurfußball in Belgien im Fokus.

Die Weiterentwicklung der digitalen Angebote der Plattform steht ebenfalls unverändert im Fokus. Dabei soll das Geschäftsmodel auf Content-Direktvermarktung z.B. an TV-Sender, Medienpartner oder Wettanbieter erweitert werden. Außerdem wurde bereits das Angebot von ausgewählten Top-Spielen als Pay-per-View Inhalt realisiert.

Hinzu kommt seit Anfang 2020 der Betrieb des linearen TV-Kanals #dabeiTV, der exklusiv über die MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom verbreitet wird.

Ebenfalls in diesem Segment gebündelt sind die Aktivitäten der SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH, insbesondere die Entwicklung spezifischen Know-Hows in den Bereichen Plattform- und Streaming-Technologie, Kamera-Hard und -Software und künstlicher Intelligenz mit dem Fokus der Analyse von Bewegtbildern im Sport, wobei ein Teil dieser nunmehr im Bereich DIGITAL gebündelten Entwicklungstätigkeiten zuvor im Bereich VENUES angesiedelt war. Auf dieser Grundlage ist die SPORTTOTAL TECHNOLOGY auch für die Produktion diverser von der sporttotal.tv gestreamten Sport-Events verantwortlich.

Darüber hinaus gehören seit 2020 die Tätigkeiten der Gruppe im Zusammenhang mit der weltweiten Vermarktung von Großevents aus den Bereichen Sport und Unterhaltung zum Segment DIGITAL. Zu den vermarkteten Großevents zählt insbesondere das ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring.

Ebenso zählen die audiovisuelle Begleitung von zunehmend hybriden Firmen-Events sowie technische und redaktionelle Dienstleistungen im Bereich Corporate TV zum Portfolio des Geschäftsbereichs.

2.1.3 LIVE

In diesem Geschäftsbereich erfolgt die Konzeption und Umsetzung von hochwertigen Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe Porsche Experience durch die SPORTTOTAL EVENT GmbH.

2.2 Ziele und Strategie

SPORTTOTAL setzt mit www.sporttotal.tv im Geschäftsbereich DIGITAL auf ein Plattformgeschäft, welches insbesondere das Streaming bisher nicht medialisierter Live-Events in den Bereichen Sport und Entertainment zum Inhalt hat. Dabei wird ein möglichst hoher Automatisierungsgrad angestrebt, um ein skalierbares digitales Geschäftsmodell zu schaffen. Ziel ist es, die begonnene Expansion im europäischen Ausland fortzuführen. Zur Erreichung einer höheren Monetarisierung der Plattform sollen einerseits die Bemühungen intensiviert werden, in wesentlichem Umfang lokale Werbung zu vertreiben sowie andererseits neue Produkte (etwa in Form von Bezahlmodellen für die Nutzung der Plattform) eingeführt werden.

Darüber hinaus wird angestrebt, das im Segment DIGITAL erworbene Know-How über die weitgehend automatisierte Produktion von Live-Events auch Dritten anzubieten. Die SPORTTOTAL Gruppe erwartet hieraus zukünftig ein neues Geschäftsfeld, das sich im Wesentlichen auf die Produktion von Live-Sport- und -Entertainment-Events fokussiert. Diese Inhalte sollen künftig durch die SPORTTOTAL Gruppe für die Verbreitung über lineare TV-Kanäle, VoD-Dienste und webbasierte Angebote produziert werden.

Insbesondere für den Betrieb des Fernsehsenders #dabeiTV durch die sporttotal.tv ist das vorhandene Know-How in den Bereichen Produktion von Bewegtbild-Content, redaktionelle Konzeption und Entwicklung von Inhalten sowie Vermarktung von Events, insbesondere des ADAC TOTAL 24h-Rennens am Nürburgring von Bedeutung.

Der Geschäftsbereich LIVE sorgt mit seiner langjährigen und erfolgreichen Geschäftsbeziehung zur Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG grundsätzlich für wiederkehrende und stabile Umsätze und liefert damit verlässliche Ergebnisbeiträge.

Die technische Ausstattung von Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten jeglicher Art im Geschäftsbereich VENUES bietet sehr attraktive Chancen auf zusätzliches Umsatz- und Ertragspotenzial, ungeachtet der grundsätzlich hohen Volatilität des Projektgeschäftes. Die SPORTOTAL VENUES GmbH hat sich mit Projekten wie in Kuwait, Sotchi und Sankt Petersburg ein internationales Renommee erarbeitet, von dem sie bei der Vergabe neuer internationaler Großprojekte profitiert. Ein spezialisiertes Team und ein detailliertes Projektcontrolling sorgen dafür, dass jedes Projekt für sich profitabel durchgeführt wird und entsprechend positive Ergebnisbeiträge für die SPORTTOTAL AG liefert. Im Geschäftsbereich VENUES will SPORTTOTAL die Positionierung als spezialisierter Anbieter für die elektronische Ausstattung von Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten jeglicher Art weiter stärken und ausbauen.

2.3 Steuerungssysteme und Leistungsindikatoren

Grundsätzliches Ziel des unternehmerischen Handelns ist die Ergebnisverbesserung bzw. Ergebnisstabilisierung der einzelnen Geschäftsbereiche. Die strategische Steuerung der Gesellschaften erfolgt durch den Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach sowie den Vorstand Technik Oliver Grodowski. Gemeinsam mit den Vorständen, die jeweils auch als Geschäftsführer der Tochtergesellschaften fungieren, leiten die weiteren Geschäftsführer der Tochtergesellschaften (erste Führungsebene unterhalb des Vorstands) die SPORTTOTAL Gruppe. Dabei operieren die einzelnen Gesellschaften als eigenständige Profitcenter. Die Berichterstattung an den Vorstand für Zwecke der Erfolgsmessung und Ressourcenallokation erfolgt nach Legaleinheiten zusammengefasst in drei Geschäftsbereichen (Segmenten), deren Zusammensetzung im Verlauf des Jahres 2020 vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Geschäftsmodelle nochmals überprüft und verändert wurde. Die Zuordnung der Gesellschaften zu den Segmenten erfolgt dabei nach der Struktur der jeweiligen Wert- und Erfolgstreiber (z.B. Zielkunden, Technologie, Produkt, Marktumfeld), mit dem Ziel größtmöglicher Homogenität innerhalb der Segmente.

Für die Steuerung werden verschiedene ausschließlich finanzielle Leistungsindikatoren wie Umsatzerlöse und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verwendet; im Konzern wird zudem die Kennziffer Ergebnis vor Steuern (EBT) gesondert berichtet. Diese Kennzahlen werden aus der laufenden Buchhaltung der Gesellschaften abgeleitet. Für wesentliche Einzelprojekte (Aufträge, Angebote) werden sowohl Vor- als auch Nachkalkulationen durchgeführt, analysiert und im Hinblick auf diese Kennzahlen bewertet.

Die Erreichung der vereinbarten operativen Ziele wird laufend vom Vorstand kontrolliert. Dazu dienen insbesondere die regelmäßigen Monatsberichte, in denen die einzelnen Kennzahlen, die Projekte sowie die Gemeinkosten analysiert und hinterfragt werden. Die Monatsberichte bilden die Basis für die als Steuerungsinstrument dienenden quartalsweise erstellten Vorschaurechnungen. Damit wird sichergestellt, dass auf aktuelle Geschäftsentwicklungen in angemessener Weise reagiert werden kann. Ein ständiger Austausch mit dem Aufsichtsrat ist gegeben; dieser wird über alle relevanten Ereignisse und Entwicklungen zeitnah in Kenntnis gesetzt.

2.4 Forschung und Entwicklung

In der SPORTTOTAL Gruppe werden Produkte und Technologien im Zuge der Erschließung neuer und der Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle durch eigene Mitarbeiter – zum Teil in Kooperation mit marktführenden Technologieunternehmen – konzipiert und entwickelt.

Ziel der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten innerhalb der SPORTTOTAL Gruppe ist es, Kunden in allen Kernbereichen der unterschiedlichen Geschäftsmodelle innovative Leistungen und kundenspezifische Lösungen anzubieten und so die Wettbewerbsfähigkeit der SPORTTOTAL Gruppe zu sichern und zu stärken.

Im Segment VENUES werden so beispielsweise fortlaufend Lösungen für die Sportstättentechnologie entwickelt, um für individuelle Kundensituationen maßgeschneiderte Konzepte anzubieten. Darüber hinaus werden neue Sicherheitssysteme entwickelt, die den aktuellen Vorschriften der nationalen und internationalen Motorsportbehörden genügen. In den entsprechenden nationalen und internationalen Gremien sind SPORTTOTAL Mitarbeiter in verschiedenen relevanten Positionen tätig.

Die als Spin off aus der VENUES hervorgegangene und zwischenzeitlich dem Segment DIGITAL zugeordnete SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH ("TECHNOLOGY") positioniert sich auf Basis der strategischen Vorgaben der SPORTTOTAL AG als eigenständiges Technologieunternehmen.

Durch die TECHNOLOGY werden fortlaufend verschiedene technologische Lösungen für Signal-Kontribution entwickelt. Neben der Weiterentwicklung der eigenen TV-Übertragung mittels ferngesteuerter Kameras wurde eine neue Media-Plattform für den Betrieb des linearen TV-Senders #dabeiTV (empfangbar via MagentaTV) entwickelt und eingerichtet. Dazu wurden Softwareapplikationen und -schnittstellen zur reibungslosen Integration des Senders in die Senderwelt von MagentaTV erstellt und entwickelt (von der EPG-Daten Anknüpfung bis zur Sendeautomation).

Für das durch die TECHNOLOGY entwickelte Kamerasystem wurden bislang sechs patentwürdige Innovationen identifiziert und von der TECHNOLOGY angemeldet. Designmusterschutz besteht in Europa, USA, China, Japan, Kanada und Korea.

Das Kamerasystem, das in Full-HD streamt, wird an einem Mast, dem Stadiondach oder in der Sporthalle auf Höhe der Mittellinie montiert, so dass das Spielgeschehen mit einem horizontalen Sichtbereich von über 180° vollständig erfasst werden kann. Das Kamerasystem bietet zusammen mit der integrierten KI-Software (künstliche Intelligenz) die Möglichkeit, vollkommen autonom und automatisiert dem Spielgeschehen zu folgen, das Bildmaterial zu analysieren und Sport-Events live zu streamen.

Für die aktuell genutzten fremdbezogenen Kamerasysteme haben die Entwickler der TECHNOLOGY und der sporttotal.tv gmbh einen KI-basierten Auto-Production-Algorithmus entwickelt und auf alle 787 bereits an Plätzen und Sportstätten installierten Kamera-Systeme aufgespielt.

Die Entwicklungstätigkeiten im Rahmen der Streaming-Plattform sporttotal.tv betrafen hauptsächlich die Erstellung neuer Datenbank-Strukturen und Plattform-Architekturen. Dabei stehen die Optimierung und effizientere Nutzung von externen Cloud-Diensten im Mittelpunkt. Ziele sind dabei ein verbessertes Nutzererlebnis durch eine performantere Verfügbarkeit von Inhalten, eine effizientere und damit kostengünstigere Nutzung von externen Diensten und eine gesteigerte Sicherheit und Verfügbarkeit der vorgehaltenen Produkte und Services.

Im Rahmen der Strategie von sporttotal.tv, neue Erlösmodelle auf der Streaming-Plattform zu integrieren, wurden Bezahlmodelle implementiert, die es erlauben, ausgewählte Live- und VoD-Events auf der Plattform nur gegen Bezahlung für den End-Nutzer verfügbar zu machen.

Für das Segment VENUES entwickelt die TECHNOLOGY seit Sommer 2020 ein LED-Board für den Einsatz auf FIA-Rennstrecken. Das Board wird im Frühjahr 2021 Serienreife erlangen und technische Benchmarks im Bereich Lichttechnik / Racing-light Flags setzen.

Kosten im Zusammenhang mit eigenen Entwicklungstätigkeiten wurden mit T€ 2.813 aktiviert. Bei insgesamt angefallenen Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von T€ 3.112 beträgt somit die Aktivierungsquote 90 %.

3 Wirtschaftsbericht

3.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und segmentspezifisches Marktumfeld

3.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft durch COVID-19 Pandemie unter Druck – Wirtschaft in Deutschland schrumpft deutlich

Die COVID-19 Pandemie hat für das Jahr 2020 laut Analysen des Internationalen Währungsfonds (IWF) deutliche Einbrüche für die Weltwirtschaft mit sich gebracht. Insgesamt berechnet der IWF ein weltweites Minus von -3,5 % (2019: +2,9 %). Eine negative Tendenz ist in fast allen Weltregionen zu beobachten, China stellt hier die einzige Ausnahme dar. 1

Auch der Euroraum zeigte sich von dieser Entwicklung stark betroffen. Das Wirtschaftswachstum lag hier mit -7,2 % (2019: +1,2 %) deutlich im negativen Bereich. Der Wirtschaftsrückgang war dabei in Deutschland mit -5,4 % im Vergleich zu den anderen großen Euro-Volkswirtschaften sogar etwas weniger ausgeprägt. 2019 war die Wirtschaft in Deutschland noch um 0,5 % gewachsen. Bei den wichtigsten europäischen Volkswirtschaften war Spanien laut des IWF mit -11,1 % besonders betroffen. 1

Die Arbeitslosenquote in Deutschland wurde von den schlechten Wirtschaftszahlen beeinflusst, wenn auch in gemäßigtem Umfang. Die Arbeitslosenquote in Deutschland belief sich im Dezember 2020 auf 5,9 % und lag damit um einen Prozentpunkt höher als 2019 (Dezember 2019: 4,9 %).2 Die Bruttolöhne und -gehälter sanken aufgrund der Pandemie mit -1,2 % erstmals seit dem Jahr 2005 (2019: +4,1 %).3

Inflation pandemiebedingt negativ

Die Inflationsrate lag im Dezember 2020 für das Eurogebiet aufgrund der Pandemie und der damit einhergehenden gesunkenen Nachfrage vor allem im Tourismus- und Reisesektor sowie eines geringen Lohndrucks bei -0,3 % (2019: 1,3 %). Der EZB-Rat beließ den Leitzins unverändert bei 0,0 % und beschloss ein Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP) von Anleihen mit einem Volumen von inzwischen 1,85 Mrd. €. 4 In Deutschland lag die Inflation im Jahresdurchschnitt mit 0,5 % deutlich niedriger als im Vorjahr (2019: 1,4 %), aber noch immer im positiven Bereich.5

Obwohl der Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weltweit oder in Deutschland in der Vergangenheit auf die Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL regelmäßig eher gering ausgefallen ist, hat eine weltweite Pandemie selbstredend auch Einfluss auf die unterschiedlichen Geschäftsbereiche der Gruppe. Die Auswirkungen des Lockdowns mit einer Aussetzung von Begegnungen des Amateurfußballs und zahlreicher anderer Sportarten hatten für die Streaming-Plattform sporttotal.tv

1 IWF – World Economic Outlook, Jan 2021, S.4

2 Bundesagentur für Arbeit – Presseinfo 'Der Arbeitsmarkt im Dezember 2020', Januar 2021

3 Statistisches Bundesamt – Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung S. 21

4 EZB – Wirtschaftsbericht Ausgabe 1 2021, S. 5 – 7

5 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 025 vom 19. Januar 2021

im Geschäftsbereich DIGITAL gravierende negative Auswirkungen.

Auch Entscheidungen über den Bau von Rennstrecken und anderen Projekten im Bereich der Sportund Begegnungsstätten zeigen sich in der Regel weitgehend unabhängig von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen. In Zeiten von Quarantänemaßnahmen und Reisebeschränkungen kam es jedoch auch hier zu Verzögerungen und vertagten Investitionsentscheidungen aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage.

Zuschauerbeschränkungen bzw. -verbote, die komplette Absage von Veranstaltungen sowie Reisebeschränkungen wirken sich in erheblichem Maße negativ auf den Umsatz aller Segmente aus.

Nach Beendigung der aktuellen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ist zu erwarten, dass es im Bereich des privaten Konsums zu Nachholeffekten kommt und insbesondere Veranstaltungen in jeder Form (Musik, Sport, Theater, etc.) einen Boom erleben dürften. In diesem Fall dürfte das Segment DIGITAL klar profitieren. Die innovative Videotechnologie von sporttotal.tv bringt insbesondere den Fußball der ambitionierten Amateurligen mit vielen großen Traditionsvereinen live und on demand nach Hause – unabhängig davon, wie viele Zuschauer im Stadion zugelassen sind. Online-Plattformen wie sporttotal.tv mit weitestgehend exklusiven Inhalten werden für werbetreibende Unternehmen nach Ansicht des Managements noch attraktiver werden.

3.1.2 Segmentspezifisches Marktumfeld

VENUES

Motorsportmarkt wächst weiter, aber Einfluss der COVID-19 Pandemie noch nicht abzusehen Nach Untersuchungen der US-amerikanischen Marktanalysten Global Industry Analysts, Inc aus September 2020 wird der globale Motorsportmarkt bis zum Jahr 2027 ein Umsatzvolumen von 7,8 Mrd. € erzielen. Die Forscher gehen dabei von einem jährlichen durchschnittlichen Wachstum von 7,2 % im Zeitraum 2020 - 2027 aus. Getrieben wird das Wachstum vor allem von den Wachstumsraten auf dem chinesischen Markt, für den die Analysten bis zum Jahr 2027 ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 11,1 % prognostizieren, das zu einem Marktvolumen von 1,7 Mrd. € führen wird. In der Untersuchung wird auch ein konkreter Wert zum deutschen Motorsport-Markt prognostiziert: Hier gehen die Autoren davon aus, dass zwischen 2020 und 2027 der Markt jährlich durchschnittlich um 4,6 % wachsen wird.6 Zwar nehmen die Autoren des Berichts Bezug auf die Corona-Pandemie und haben deren Auswirkungen in die Untersuchung einbezogen. Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten, dass die langfristigen Folgen von COVID-19 auf das Marktsegment heute noch nicht seriös zu beziffern sind.

Ob die genannten Prognosen eintreten werden, hängt nicht zuletzt von den tatsächlich absolvierten Rennen und der Anzahl der vorhandenen Rennstrecken ab. In 2020 hat sich die Zahl der für die Formel 1 zugelassenen Strecken in der Kategorie FIA Grade 1 gegenüber dem Vorjahr weltweit von

6 Global Industry Analysts, Inc: Motorsport - Global Market Trajectory & Analytics, September 2020

39 auf 43 erhöht. Darüber hinaus sind 79 Strecken der FIA Grade 2 vorhanden (2019: 74).7 Dies zeigt, dass der Motorsport weiter attraktiv ist und neue Rennstrecken entstehen. SPORTTOTAL kann somit von einem anhaltenden Marktwachstum profitieren, da der Geschäftsbereich VENUES insbesondere auf die Planung und Implementierung komplexer technischer Infrastruktur von Motorsport-Rennstrecken sowie weiterer Sport- und Begegnungsstätten spezialisiert ist.

So konnte die SPORTTOTAL VENUES GmbH zu Beginn des Jahres 2021 bereits Aufträge als technischer Ausrüster für Spezialelektronik des Kongress-Zentrums in Sakhir (Bahrain) und des Formel 1-Stadt-Kurses in Dschidda (Saudi-Arabien) sichern. Die Arbeiten zu letzterem werden voraussichtlich noch im Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen.

Rennstrecken in Planung

Aktuell befinden sich nach Erkenntnissen der SPORTTOTAL über 20 Rennstrecken für höhere Rennsportklassen (FIA Grade 1-3) in der Planungs- bzw. Ausschreibungsphase. Das Marktpotenzial für höhere, aber auch darunter liegende Rennsportklassen und andere Sport- und Begegnungsstätten dürfte nach einer spürbaren, weltweiten Verzögerung von Projekt-Starts durch die Covid-19 Pandemie nach Einschätzung der SPORTTOTAL in 2021ff. umso größer sein, da in den letzten Jahren die generellen Anforderungen an Race-Control-Technologie, den Vernetzungsgrad der Systeme, die Visualisierung des aktuellen Renngeschehens durch Kameras und Großbildschirme an der Rennstrecke sowie höchsten Ansprüchen genügende Sicherheitstechnik gestiegen sind. Das gilt insbesondere auch für Rennstrecken unterhalb der Formel 1-Klasse. Die SPORTTOTAL Gruppe ist in diesem Markt mit ihren renommierten Referenzprojekten und der entsprechenden technischen Expertise sehr gut gerüstet, um erfolgreich am Marktwachstum dieses hochspezialisierten Marktes zu partizipieren.

2021 noch stark von Corona beeinflusst

Aktuell scheint auch das Jahr 2021 im Motorsport noch stark von der Corona-Pandemie beeinflusst zu werden. Welche Rennen stattfinden können und wann wieder Zuschauer im normalen Umfang zugelassen werden, ist aktuell noch unklar. Fest steht schon jetzt, dass viele Rennen in den verschiedensten Fahrzeugklassen abgesagt bzw. verschoben werden müssen. Reisebeschränkungen sind aktuell noch in Kraft und könnten weitere Vertragsabschlüsse und Projekte für den Bau von Rennstrecken oder Sport- und Begegnungsstätten verzögern. Auch die pandemiebedingte Investitionszurückhaltung dürfte sich erst mit weiteren Lockerungen langsam lösen. Das Ausmaß, in dem sich dies auf das Geschäft des Bereichs VENUES von SPORTTOTAL auswirken wird, ist noch nicht absehbar.

DIGITAL

Corona-Pandemie sorgt für Online-Marketing-Push

Führende Experten gehen bei den globalen Werbeausgaben von einer raschen Erholung nach der COVID-19 Pandemie aus. Das Dentsu Aegis Network verzeichnet zwar für das Jahr 2020 einen

7 Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/List\_of\_motor\_racing\_circuits\_by\_FIA\_Grade, abgerufen 22.02.2021

Rückgang der weltweiten Werbeausgaben um 8,8 % gegenüber 2019, bereits für 2021 prognostiziert das Netzwerk jedoch schon ein Wachstum um 5,8 %. Schon 2022 werden die pandemiebedingten Verluste nach dieser Prognose mehr als ausgeglichen sein. Den deutschen Markt bewerten die Verfasser der Studie etwas defensiver: Nach einem Minus von 8,4 % im Jahr 2020 beträgt das für 2021 prognostizierte Plus hier nur 4,3 %.8

Was ursprünglich erst für das Jahr 2021 vorhergesehen war, trat aufgrund der COVID-19 Pandemie bereits 2020 ein: Weltweit hat digitale Werbung mit 51 % erstmals mehr als die Hälfte der Werbeausgaben ausgemacht.9 Innerhalb der Online-Werbung machen wiederum Werbeformate für mobile Endgeräte mit 55 % inzwischen mehr als die Hälfte des Volumens aus.10 Insgesamt muss jedoch Corona-bedingt konstatiert werden, dass der Werbemarkt im Jahr 2020 insgesamt deutlich zurückgegangen ist. 11

Der Verband für private Medien "VAUNET" verzichtet 2020 für den deutschen Markt auf Grund der Corona-Pandemie auf eine detaillierte Auswertung des klassischen und digitalen Werbemarkts. Die Experten gehen aber davon aus, dass während der Krise der Gesamtwerbemarkt um rund 6 % rückläufig sein dürfte.

Positiv für SPORTTOTAL: Online-Werbung ist der Gewinner der Krise. Ihr Anteil steigt laut der Einschätzung von VAUNET im deutschen Markt auf rund 40 %.12 SPORTTOTAL bewegt sich mit seinem digitalen Werbeangebot demnach in einem weiterhin wachsenden Markt. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich der Online-Werbemarkt naturgemäß besonders resilient.

Laut Nielsen lagen die Brutto-Werbeerlöse Online im Geschäftsjahr 2020 mit insgesamt 3,98 Mrd. € pandemiebedingt allerdings nur geringfügig über dem Vorjahresniveau (2019: 3,80 Mrd. €). Während die Desktop-Werbung dabei sogar leicht rückläufig war, war die Werbung auf mobilen Endgeräten mit 1,46 Mrd. € allein für den Anstieg verantwortlich (2019: 1,20 Mrd. €).13

Gerade die digitalen Übertragungsformen mit Streaming-Angeboten und Online-Videos wirken auf Nutzer aktuell besonders attraktiv, da sich das Leben verstärkt in die eigenen vier Wände verlagert hat. Nach der Nutzerstatistik des Verbands schauen deutsche Konsumenten am Tag durchschnittlich 59 Minuten lang Online-Videos.14 Das ist eine Steigerung um mehr als 25 % gegenüber einer letztjährigen Erhebung von Seven One Media, die 47 Minuten am Tag gemessen hatte. Die mediale Online-Nutzung boomt und alles deutet darauf hin, dass sich dieser Trend künftig fortsetzen wird.

Sobald Sportbegegnungen auch auf breiter Basis wieder möglich sind, dürfte deshalb auch das Angebot der sporttotal.tv gmbh wieder vom verstärkten Trend zu Onlinewerbeformaten profitieren.

8 Dentsu_Ad Spend Report Jan 2021

9 Zenith Advertising Forecast_ Digitaler Werbemarktanteil erstmals über 50 Prozent

10 Buyshares, zitiert nach Internetworld, abgerufen 22.02.2021

11 Zenith Advertising Forecast_ Digitaler Werbemarktanteil erstmals über 50 Prozent

12 VAUNET_ZAW_ Werbemarkt 2020 mit deutlichen Corona-Auswirkungen

13 The Nielsen Company, zitiert nach RMS_Werbetrend_Dezember_2020

14 VAUNET: Mediennutzung_2020

Eventmarkt in besonderem Maße von COVID-19 betroffen

Im Segment DIGITAL sind seit 2020 neben dem Sport-Streaming-Angebot und weiteren Produktions- und Übertragungsleistungen der sporttotal.tv gmbh auch die audiovisuelle Begleitung von zunehmend hybriden Firmen-Events sowie die Produktion von Beiträgen für Corporate TV-Kanäle großer Unternehmen zusammengefasst.

Die Event-Branche war im Jahr 2020 in besonderem Maße von der Corona-Pandemie betroffen. Das Virus machte die positiven Prognosen aus dem letzten Jahr für die Branche zur Makulatur. Der gesamte Event-Bereich kam im Zuge der Corona-Pandemie quasi zum Erliegen.

Der Event-Markt wird nach Einschätzung der US-Marktforscher von Allied Market Research von 2021 bis 2028 jährlich durchschnittlich um 11,2 % auf 1,55 Mrd. USD wachsen. Die stärksten Zuwächse erwarten die Marktexperten bei Corporate Events und Seminaren sowie Sportevents – beides für SPORTTOTAL wichtige Bereiche.15 Allerdings stehen diese Zahlen unter dem Vorbehalt der weiteren Pandemieentwicklung.

Top-Event "ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring" konnte trotz Pandemie stattfinden

Zum Segment DIGITAL zählt ab dem Geschäftsjahr 2020 auch die weltweite (Online-) Vermarktung, Live-Übertragung und / oder Aufzeichnung von Großevents aus den Bereichen Sport und Unterhaltung, insbesondere das ADAC TOTAL 24h-Rennen.

Laut einer Studie von PWC sank der Markt der globalen Unterhaltungsindustrie im Jahr 2020 erstmals seit Jahren mit 2,0 Bill. USD leicht gegenüber dem Vorjahr (2019: 2,1 Bill. USD). Auch hier zeigten sich die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie, die weltweit zu Absagen von Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen, der Fußball-EM und vielen weiteren Events führten.

Nichtsdestotrotz gehen die Experten von PWC davon aus, dass sich die Branche nach Corona schnell erholen und bis 2024 ein Marktvolumen von 2,5 Bill. USD erreichen wird.16

Erfreulich für SPORTTOTAL war, dass das ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring trotz der Pandemie stattfand. Das Rennen, für das SPORTTOTAL die umfassende Medialisierung und Vermarktung (u. a. internationale Sponsorenansprache und Event-Management) übernimmt, musste dazu von Mai 2020 in den September 2020 verlegt werden und fand mit strikten Zuschauerbeschränkungen und unter Auflagen statt.

Die mediale Berichterstattung erreichte dennoch ein neues Niveau. Über das Rennen wurde weltweit auf 340 Sendern (2019: 271 Sender) in 225 Ländern (2019: 205 Ländern) berichtet.17 RTL NITRO berichtete wie in den Jahren zuvor live vom Nürburgring und konnte in der Spitze fast 700.000 Zuschauer verzeichnen.18 Der Livestream auf der sporttotal.tv Plattform verzeichnete erneut über 1,6 Mio. Zugriffe.

15 Allied Market Research: Events Industry Size, Share & Trends _ Analysis Forecast, 2021-2028

16 PWC: Perspectives from the Global Entertainment & Media Outlook 2020–2024

17 SPORTTOTAL_Mediadaten_24h_2020

18 Motorsportmagazin_ 24h Nürburgring 2020, TV-Quoten_ RTL-Nitro auf Vorjahresniveau

Das ADAC TOTAL 24h-Rennen 2021 ist aktuell vom 03. - 06.06.2021 geplant. Auch hier bestehen weiter Unsicherheiten bezüglich der Art der Durchführung und des Termins.

Bei der Produktion und Vermarktung von Motorsportevents wie dem ADAC TOTAL 24h-Rennen steht die SPORTTOTAL im Wettbewerb mit großen TV-Produktionsgesellschaften und / oder TV-Sendern. Aufgrund der großen Motorsporterfahrung, des Komplettpakets aus Sponsorengewinnung, Produktion und Vermarktung sowie der langjährigen etablierten Kundenbeziehung sieht sich SPORTTOTAL auch künftig sehr gut im Wettbewerb positioniert.

Auch wenn Marktexperten mit einer schnellen Erholung der Unterhaltungsindustrie rechnen, ist der Markt in hohem Maße von der weiteren Entwicklung der COVID-19 Pandemie abhängig. Sollten auch 2021 wieder Großveranstaltungen abgesagt werden müssen, müssten die Vorhersagen sicherlich angepasst werden.

LIVE

Mit der Durchführung der Veranstaltungsreihe Porsche Experience schafft SPORTTOTAL im Segment LIVE als Reiseveranstalter positive Markenerlebnisse für den Premium-Automobilhersteller im Rahmen von Eventreisen und Fahrveranstaltungen. Gerade die Reisebranche war 2020 allerdings extrem von den pandemiebedingten Reisebeschränkungen und dem damit verbundenen Einbruch des kompletten Sektors betroffen.

Starker Einbruch bei Fernreisen in 2020 – Nachholeffekte möglich

Die Tatsache, dass nur noch 37 % der Bundesbürger – ca. 40 % weniger als 2019 – in 2020 mindestens fünf Tage verreist sind, macht das Niveau des Einbruchs auf dem Reisemarkt deutlich. 19 Zusätzlich ist bei diesen Reisenden der Anteil der Auslandsreisen deutlich gesunken: Nur 36 % der verreisten Personen haben eine Reise außerhalb von Deutschland innerhalb Europas unternommen (2019: 48 %), sogar nur noch 9 % eine Fernreise (2019: 17%). Ein bedeutender Teil der Veranstaltungen im Rahmen der Porsche Experience konnte im Geschäftsjahr 2020 nicht stattfinden, und für das Geschäftsjahr 2021 wird sich der Reisemarkt voraussichtlich erst ab der zweiten Jahreshälfte mit Fortschritten bei den globalen Impfkampagnen und Rückgang der Infektionen langsam erholen.

Welche langfristigen Auswirkungen die Pandemie auf das globale Reiseverhalten haben wird, ist aktuell noch nicht abzuschätzen. Auch die Folgen für das Jahr 2021 sind noch völlig unklar. So ist auch vorstellbar, dass es nach Ende der Reisebeschränkungen noch in 2021 zu Nachholeffekten kommen kann.

Perspektivisch höhere Nachfrage nach exklusiven Fernreisen erwartet, aktuell aber weiterhin starke Einbußen

Nach Angaben der US-Marktforscher von Allied Market Research wird der weltweite Markt für Luxus-Reisen bis 2026 jährlich durchschnittlich um 7,9 % auf dann 1,61 Mrd. USD anwachsen.20 Damit wäre der Luxusreisemarkt das am schnellsten wachsende Segment innerhalb der Reisebranche. Allerdings

19 Stiftung für Zukunftsfragen: Tourismusanalyse 2021 – Corona ändert(e) fast alles

20 Allied Market Research: Luxury Travel Market Expected to Reach \$1,614 Billion by 2026 _ AMR

stammen diese Zahlen aus der Zeit vor der COVID-19 Pandemie. Mittelfristig sind die Marktchancen also für SPORTTOTAL positiv, da das Unternehmen diesen Teilbereich des Tourismusmarktes mit der Veranstaltungsreihe Porsche Experience bedient und von Nachholeffekten nach dem langen Zeitraum der Reisebeschränkungen ausgegangen werden kann. Kurzfristig ist jedoch die Marktentwicklung im Jahr 2021 weiterhin von starken Unsicherheiten geprägt.

3.2 Geschäftsverlauf

3.2.1 Geschäftsverlauf des Konzerns

2020
T€
2019
T€
Umsatz 22.938 38.505
Bestandsveränderung $-960$ $-953$
Materialaufwand $-729$ $-2.136$
Bezogene Leistungen $-19.562$ $-31.758$
1.687 3.658
Aktivierte Eigenleistungen 295 156
Sonstige betriebliche Erträge 3.893 3.414
Personalaufwand $-8.576$ $-9.273$
Sonstige betriebliche Aufwendungen $-5.677$ $-8.652$
$-8.378$ $-10.697$
Abschreibungen $-3.175$ $-2.931$
Zeitwertanpassungen 0 $-1.050$
Wertveränderung finanzieller Vermögenswerte $-67$ 69
EBIT $-11.620$ $-14.609$
Finanzergebnis $-824$ $-253$
EBT $-12.444$ $-14.862$

3.2.2 Geschäftsverlauf in den Segmenten

Die Entwicklung der SPORTTOTAL Gruppe in den Segmenten wird im Folgenden dargestellt. Die Ausführungen basieren auf der im Verlauf des Jahres vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Geschäftsmodelle der Konzerngesellschaften aktualisierten Segmentstruktur. Soweit Vorjahresvergleichswerte genannt sind, wurden diese im Sinne der Vergleichbarkeit entsprechend angepasst. Auf die detaillierten Erläuterungen unter "C) Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs wird verwiesen.

VENUES

Umsatz und Ergebnis im Geschäftsbereich VENUES sind gekennzeichnet von Verzögerungen bei Vergabe und Ausführung internationaler Großprojekte. So hatte SPORTTOTAL zwar bereits Ende April 2020 einen Vorvertrag betreffend die technische Ausrüstung eines Messe- und Kongresszentrums in Sakhir (Bahrain) abgeschlossen. Die finale Beauftragung erfolgte jedoch erst Anfang 2021, so dass die entsprechenden ursprünglich für das Jahr 2020 erwarteten Umsatz- und Ergebniseffekte ausblieben.

Auch weitere wesentliche für 2020 erwartete Projektvergaben verzögerten sich, so dass die im Segment erzielten externen Umsatzerlöse in Höhe von T€ 1.631 ganz überwiegend Nachbeauftragungen bei bereits in Vorjahren abgeschlossenen Großprojekten (Sankt Petersburg, Kuwait) betrafen. In 2020 wurden daneben Tätigkeiten für andere Konzerngesellschaften, insbesondere im Zusammenhang mit Live-Produktionen von Sport-Events und der Entwicklung eines eigenen Kamerasystems ausgeführt. Im Zuge der Neustrukturierung der Segmente wurden diese Tätigkeiten vollumfänglich im Segment DIGITAL abgebildet.

Insgesamt ergab sich im Segment VENUES im Geschäftsjahr 2020 ein negatives EBIT von T€ -763 (i.Vj. T€ -926).

DIGITAL

Im Segment DIGITAL wurden im Verlauf des Jahres 2020 neben den Aktivitäten der sporttotal.tv gmbh im Zusammenhang mit dem Betrieb der Streaming-Plattform für Live-Sport Events auch die Tätigkeiten der SPORTTOTAL LIVE GmbH, der SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH sowie der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH gebündelt. Auch die SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, sowie deren französische Tochtergesellschaft SPORTTOTAL France SAS. gehören zum Segment DIGITAL.

Das EBIT des Segments DIGITAL belief sich in 2020 auf T€ -8.800 (i.Vj. € -7.995). Während insbesondere im Zusammenhang mit der Vermarktung des ADAC TOTAL 24h-Rennens auf dem Nürburgring sowie mit dem Betrieb des Fernsehsenders #dabeiTV positive Ergebnisbeiträge erwirtschaftet werden konnten, waren das Plattformgeschäft und die hiermit verbundenen Dienstleistungen in 2020 erneut hoch defizitär.

Die Durchführung des ADAC TOTAL 24h-Rennens auf dem Nürburgring stand in 2020 vollständig im Zeichen der Corona-Pandemie. So wurde die Veranstaltung nicht nur vom ursprünglich geplanten Termin Ende Mai auf Mitte September verschoben, sondern fand überdies auch weitestgehend ohne Zuschauer an der Strecke statt. Den wirtschaftlichen Erfolg der Vermarktung des Rennens an nationale und internationale TV-Sender durch SPORTTOTAL beeinflusste das geänderte Format jedoch kaum. Das Ereignis wurde weltweit von 340 Fernsehsendern in 225 Ländern übertragen, wobei insgesamt 2,9 Mio. Zugriffe verzeichnet wurden. Daneben verzeichnete der von der sporttotal.tv übertragene Livestream erneut über 1,6 Mio. Zugriffe.

Seit März 2020 wird der lineare Fernsehsender #dabeiTV betrieben und exklusiv über die MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom verbreitet. Der Fokus des Senders liegt dabei auf Unterhaltungsund Event-Formaten, letztere im Wesentlichen aus den Bereichen Sport und Musik, wobei es insbesondere bei den Sportübertragungen auch einen hohen Anteil an Live-Übertragungen gibt. Unterhaltungsformate werden zum Teil vollständig durch Gesellschaften der SPORTTOTAL Gruppe konzeptioniert und produziert. Basierend auf dem bestehenden Vertrag soll die Einspeisung des Senders noch mindestens bis Ende des Jahres 2021 erfolgen.

Im Plattform-Geschäft zeigten sich bereits in Vorjahren erhebliche Anlaufschwierigkeiten bei Aufund Ausbau sowie Internationalisierung des Geschäftsmodells. Diese wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die coronabedingten Einschränkungen insbesondere im Amateursportbereich nochmals deutlich verschärft, so dass die operative Tätigkeit ebenso wie der weitere Kamera-Roll-Out bei im Wesentlichen unveränderten Fixkosten (insbesondere betreffend die eingesetzte Hardund Software) nahezu komplett zum Erliegen kam. Wurden im Vorjahr noch 10.000 Live-Events gestreamt wurden, so waren es in 2020 weniger als die Hälfte.

Erfolgreich war demgegenüber die Entwicklung eines eigenen vollautomatisierten Kamerasystems, welches es erlaubt, unter Einsatz künstlicher Intelligenz dem Spielgeschehen nicht nur zu folgen, sondern dies nahezu in Echtzeit zu übertragen.

Weiterer Roll-Out der Kamerasysteme

Im Geschäftsjahr 2020 wurden 49 weitere Kamerasysteme installiert. Somit waren am 31.12.2020 insgesamt 787 Kamerasysteme in Betrieb, im Wesentlichen im Fußball. Die Anzahl der beteiligten Amateurfußballvereine und Ligen konnte damit leicht gesteigert werden, blieb aber insbesondere aufgrund der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie deutlich hinter den Roll-Out-Zahlen der Vorjahre zurück.

Das gesamte Investitionsvolumen im Bereich sporttotal.tv (Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) beläuft sich einschließlich des Geschäftsjahres 2020 auf rund T€ 14.839 seit Beginn des Roll-Outs in 2017.

Werbe- und Sponsoringpartnerschaften

Bereits im Jahr 2017 konnte Hyundai Motor Deutschland GmbH als exklusiver Automobilpartner gewonnen und längerfristig gebunden werden. Der ursprüngliche Sponsoringvertrag hatte eine Laufzeit bis Mitte 2020 und wurde vorzeitig bis Ende Juni 2021 verlängert.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2020 gelang es, neue regionale Werbepartner, wie Bitburger und LOTTO Rheinland-Pfalz, für die sporttotal.tv Plattform zu gewinnen. Diese Werbepartner wurden für ausgewählte regionale Formate, im Sinne von Spieltags-Zusammenfassungen, eingebunden.

LIVE

Im Segment LIVE werden ab 2020 ausschließlich die Aktivitäten im Bereich der Projektierung, Vermarktung und Durchführung von exklusiven Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen im Rahmen der "Porsche Experience" zusammengefasst.

Das Umsatzvolumen war mit T€ 12.506 (i.Vj. T€ 21.548) aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen gegenüber dem Vorjahr deutlich vermindert. Während die Veranstaltungsreihe Porsche ICE Experience im ersten Quartal 2020 noch planmäßig und sehr erfolgreich durchgeführt werden konnte, mussten die für den weiteren Jahresverlauf geplanten Reiseveranstaltungen nahezu vollumfänglich abgesagt werden.

Etwas anderes ergab sich für die angebotenen Fahrveranstaltungen, welche in der Mehrzahl in Deutschland stattfinden und insoweit von den bestehenden internationalen Reisebeschränkungen nur wenig beeinträchtigt waren. Hier konnte ein großer Teil der im ersten Halbjahr abgesagten Veranstaltungen in einem Zeitfenster zwischen Juli und Oktober im Rahmen der vorhandenen Personalkapazitäten und Fahrzeugverfügbarkeiten nachgeholt werden.

Insgesamt wurde im Segment LIVE ein positives EBIT von T€ 365 erzielt.

Sonstiges / Holding

Die SPORTTOTAL Gruppe wird durch eine Finanz- und Führungsholding gesteuert, in welcher übergreifende Administrations-, Repräsentations- und Finanzierungsaktivitäten gebündelt werden.

Im Bereich der zentralen Funktionen verblieb nach Managementumlagen an die Konzerngesellschaften ein EBIT von T€ -2.422 (i.Vj.T€ -6.167). Wesentliche Aufwandsposten waren neben den Personalaufwendungen Rechts- und Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Erfüllung aktienund kapitalmarktrechtlicher Anforderungen, der Kapitalbeschaffung sowie der Repräsentation und Weiterentwicklung der unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Gruppe. Das Vorjahresergebnis war durch erhebliche Einmal-Effekte belastet.

3.2.3 Prognose-Ist-Vergleich

Für den Konzern war für das Jahr 2020 ein niedrigerer Umsatz bei einem gegenüber 2019 verbesserten EBIT erwartet worden. Die genannte Prognose wurde für das Geschäftsjahr 2020 sowohl bei einem Umsatz von 22,9 Mio. € (i.Vj. 38,5 Mio. €) als auch einem EBIT von -11,6 Mio. € (i.Vj. -14,6 Mio. €) erfüllt. Im Einzelnen stellt sich der Prognose-Ist-Vergleich in den Segmenten wie folgt dar:

Im Bereich VENUES wurde für 2020 mit 1,6 Mio. € (i.Vj. 7,1 Mio. €), wie prognostiziert, ein niedrigeres Umsatzvolumen ausgewiesen. Mit einem erzielten EBIT von -0,8 Mio. € (i.Vj. -0,9 Mio. €) wurde zudem die Ergebnisprognose bestätigt

Das Segment DIGITAL umfasst nach der in 2020 vorgenommenen Neustrukturierung der Segmente neben den Tätigkeiten der sporttotal.tv gmbh auch diejenigen der SPORTTOTAL LIVE GmbH und der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING (beide vorher Segment LIVE) sowie der erstmalig operativen SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH, wobei letztere im Wesentlichen Aufgaben und Personal aus dem Segment VENUES übernommen hat.

Für das Segment war eine Umsatzsteigerung sowie ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes EBIT prognostiziert worden.

Bei der Umsatzentwicklung ergaben sich in 2020 gegenläufige Effekte. Zwar wurde die für das Segment DIGITAL in seiner ursprünglichen Zusammensetzung prognostizierte Umsatzsteigerung, insbesondere durch den Betrieb des linearen TV-Kanals #dabeiTV, erreicht. Erwartungsgemäß war jedoch der Umsatz der zuvor im Segment LIVE zugeordneten SPORTTOTAL LIVE GmbH im Hinblick auf das ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring pandemiebedingt rückläufig, da die Veranstaltung nahezu ohne Zuschauer stattfinden musste.

Die negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf das Ergebnis des operativen Geschäfts im Segment DIGITAL, insbesondere des Betriebs der Streamingplattform, konnten in 2020 durch Erschließung weiterer Erlösquellen entgegen der Prognose nicht kompensiert werden.

Insgesamt wird für das Segment DIGITAL für 2020 ein gegenüber dem Vorjahr niedrigerer Umsatz von 9,1 Mio. € (i.Vj. 10,0 Mio. €) bei einem verschlechterten EBIT von -8,8 Mio. € (i.Vj. -8,0 Mio. €) ausgewiesen.

Für die SPORTTOTAL EVENT GmbH, die in der neuen Segmentstruktur das Segment LIVE bildet, wurde für das Geschäftsjahr 2020 ein im Vergleich zu 2019 niedrigerer Umsatz und ein verschlechtertes EBIT erwartet. Da das operative Geschäft der SPORTTOTAL EVENT GmbH erwartungsgemäß massiv von den Beschränkungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie betroffen war, wurde für 2020 ein im Vorjahresvergleich niedrigerer Umsatz von 12,5 Mio. € (i.Vj. 21,5 Mio. €) und ein verschlechterter EBIT von 0,4 Mio. € (i.Vj. 0,5 Mio. €) erzielt.

Die Umsetzung von Kostensparmaßnahmen in der Holding und der Wegfall von Sondereffekten führten zu einemverbesserten EBIT in diesem Bereich von -2,4 Mio. € (i.Vj. -6,2 Mio. €), womit ein wesentlicher Beitrag zum Erreichen des prognostizierten verbesserten Konzern-EBITs geleistet werden konnte.

3.3 Vermögens-, Finanz – und Ertragslage

3.3.1 Vermögenslage des Konzerns

Zum 31.12.2020 verminderte sich die Bilanzsumme im Konzern um T€ 5.237 auf T€ 17.902 (i.Vj. T€ 23.139). Einer leichten Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte um T€ 859 auf T€ 12.169 stand dabei ein deutlicher Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um T€ -6.096 entgegen.

Bei den langfristigen Vermögenswerten ergaben sich im Bereich der immateriellen Vermögenswerte Zugänge in Höhe von T€ 2.459, insbesondere im Zusammenhang mit der Entwicklung weiterer Anwendungen für den Betrieb der Streaming-Plattform sowie aufgrund der im Geschäftsjahr abgeschlossenen Eigenentwicklung eines neuen Kamerasystems für die Übertragung von Live Events.

Zudem stieg der Buchwert der Nutzungsrechte um T€ 1.054, wobei hier planmäßigen Abschreibungen in Höhe von T€ 452 Zugänge insbesondere aufgrund von Mietvertragsverlängerungen an den Standorten Köln und Rheinbach (hier auch Erweiterung der Hallenkapazität) in Höhe von T€ 1.506 gegenüberstanden.

Demgegenüber verringerte sich das Sachanlagevermögen aufgrund planmäßiger Abschreibungen auf Kamerasysteme deutlich um T€ 2.151 und belief sich zum Stichtag auf T€ 5.654. Langfristige Ausleihungen an eine nahestehende Person wurden im Geschäftsjahr zudem vorzeitig zurückgezahlt.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken gegenüber dem Vorjahr um insgesamt T€ -6.096, wovon T€ -2.937 den im wesentlichen pandemiebedingten Rückgang von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sowie T€ -3.159 die Abnahme liquider Mittel betrafen.

Das Konzern-Eigenkapital verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um T€ -7.699 auf T€ -5.526. Netto-Zuflüssen aus der Durchführung zweier Barkapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt T€ 5.088 bei 4.811.753 neuen ausgegebenen Stücken stand ein Konzerngesamtergebnis (Periodenergebnis und sonstiges Ergebnis) von T€ -13.265 gegenüber.

Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich im Zusammenhang mit der Begebung zweier Wandelschuldverschreibungen im Gesamtemissionsvolumen von T€ 3.000, wovon T€ 536 auf das Wandlungsrecht entfielen und insoweit im Eigenkapital ausgewiesen wurden. Langfristige Leasingverpflichtungen erhöhten sich, insbesondere aufgrund der Verlängerung / Ausweitung von Mietverhältnissen um T€ 1.160. Der Zugang bei den latenten Steuerschulden in Höhe von T€ 961 betrifft insbesondere die Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte (Entwicklungskosten).

Das kurzfristige Fremdkapital verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um T€ -2.168 auf T€ 17.380. Hierbei stand der Ausweitung der kurzfristigen Bankfinanzierung sowie der Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ein deutlicher Rückgang der Vertragsverbindlichkeiten in Form erhaltener Anzahlungen gegenüber.

Im Bereich der kurzfristigen Bankfinanzierung wurden die im Vorjahr durch die Raisin Bank AG gewährten Darlehen teilweise umgeschuldet und insoweit prolongiert. Darüber hinaus wurden weitere Darlehen in Anspruch genommen. Insgesamt belief sich die Inanspruchnahme von Bankdarlehen zum Stichtag auf T€ 4.984 und erhöhte sich somit um T€ 2.097. Sämtliche zum Stichtag bestehenden Darlehen sind im Verlaufe des Jahres 2021 vollumfänglich zurückzuführen.

Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Fernsehsenders #dabeiTV sowie für im Folgejahr durchzuführende Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen. Aufgrund des pandemiebedingten Ausfalls der betreffenden Veranstaltungen im bisherigen Verlauf des Jahres 2021 war der Bestand der erhaltenen Anzahlungen gegenüber dem Vorjahr bereits deutlich rückläufig. Soweit zum Stichtag noch Vertragsverbindlichkeiten im Zusammenhang mit Reiseveranstaltungen standen, wurde diese im Jahr 2021 zurückerstattet.

3.3.2 Finanzlage des Konzerns

Der Konzern hat im Geschäftsjahr ein negatives Periodenergebnis von T€ -13.244 erwirtschaftet. Hierin enthaltene planmäßige Abschreibungen belaufen sich auf T€ 3.175. Bei der Entwicklung des Working Capital stehen positiven Effekten aus dem Abbau von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten in Höhe von T€ 3.383 negative Effekte von insgesamt T€ -3.872 aufgrund der Veränderung des kurzfristigen Fremdkapitals (ohne Finanzverbindlichkeiten), insbesondere in Form erhaltener Anzahlungen gegenüber. Beide Entwicklungen sind der Geschäftsentwicklung vor dem Hintergrund der anhaltenden COVID-19 Pandemie geschuldet.

Unter Berücksichtigung nicht zahlungswirksamer Aufwendungen und Erträge beläuft sich der betriebliche Cashflow danach auf T€ -10.147 (i.Vj. T€ -5.621).

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit (T€ -2.830) ergibt sich im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Streaming-Plattform sowie der Entwicklung des eigenen Kamerasystems für die Übertragung von Live Sport-Events.

Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ 9.826 nach T€ 6.291 im Vorjahr ergibt sich mit T€ 5.088 aus durchgeführten Kapitalerhöhungen (Nettozufluss), mit netto T€ 2.097 aus der Aufnahme weiterer kurzfristiger Bankdarlehen in Höhe von T€ 4.000 unter Berücksichtigung der teilweisen Umfinanzierung von im Vorjahr gewährten Darlehen in Höhe von T€ 1.903 sowie der Begebung zweier Wandelanleihen im Volumen von T€ 3.000.

Dem stehen planmäßige Mittelabflüsse im Zusammenhang mit Leasingfinanzierungen in Höhe von T€ 359 gegenüber.

Insgesamt sank der Finanzmittelbestand am Ende der Periode erneut deutlich um T€ 3.151 auf T€ 1.284.

Im Geschäftsjahr 2020 war die Gesellschaft jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Hinsichtlich möglicher zukünftiger Risiken in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der SPORTTOTAL wird auf Kapitel "5.2. Risikobericht" verwiesen.

3.3.3 Ertragslage des Konzerns

Die Umsatzerlöse verteilen sich im Geschäftsjahr 2020 sowie im Vorjahr wie folgt auf die Segmente:

2020
T
2019*
T
VENUES 1.631 7.071
DIGITAL 9.144 10.045
LIVE 12.506 21.548
Zwischensumme Segmente 23.281 38.664
Sonstige / Überleitung -344 -159
SPORTTOTAL - Gruppe 22.938 38.505

*Vorjahreswerte angepasst an neue Segmenstruktur

Gegenüber dem Vorjahr ist der Konzernumsatz deutlich rückläufig. Dies betrifft alle Segmente und ist in weiten Teilen den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die betreffenden Geschäftsmodelle geschuldet.

Im Segment VENUES konnte ein Folgeprojekt für die im Vorjahr fertiggestellte und abgerechnete Rennstrecke in Sankt Petersburg nicht akquiriert werden, so dass sich Umsatzerlöse im Wesentlichen aus Nachbeauftragungen verschiedener in Vorjahren abgeschlossener Projekte ergaben.

Im Segment LIVE war der pandemiebedingte Umsatzrückgang mit T€ 9.042 am deutlichsten. Während im ersten Quartal 2020 die angebotenen Erlebnisreisen (Porsche ICE Experience) noch im Wesentlichen planmäßig durchgeführt werden konnten, fand das übrige Reisegeschäft (Porsche Travel Experience) im weiteren Verlauf des Jahres 2020 bis auf wenige Veranstaltungen nicht statt. Fahrveranstaltungen (Porsche Track Experience) konnten demgegenüber in einem engen Zeitfenster von Juli bis September 2020 im nationalen Kontext angeboten und durchgeführt werden.

Die Umsatzerlöse Segment DIGITAL waren gegenüber dem Vorjahr um T€ 901 vermindert und damit nur leicht rückläufig. Hier konnten der Wegfall von im Plattformgeschäft erzielten Werbeeinnahmen sowie die Verringerung der Umsatzerlöse aus der Vermarktung des ADAC TOTAL 24h-Rennens durch zusätzliche Erlöse aus dem Betrieb des TV-Senders #dabeiTV kompensiert werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen Kostenweiterbelastungen, unter anderem im Zusammenhang mit der Durchführung von Erlebnisreisen.

Materialaufwand / bezogene Leistungen sind entsprechend der Umsatzentwicklung gegenüber dem Vorjahr deutlich vermindert.

Das Abschreibungsvolumen ist mit T€ 3.175 (i.Vj. T€ 2.931) gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, wobei zu berücksichtigen ist, dass aktivierte Entwicklungsprojekte erst im zweiten Halbjahr fertiggestellt und insoweit nicht vollumfänglich abschreibungswirksam wurden. Sämtliche installierten und zur Installation verfügbaren Kamerasysteme unterliegen der planmäßigen Abschreibung.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit T€ 5.677 (i.Vj. T€ 8.652) gegenüber dem Vorjahr deutlich vermindert, wobei das Vorjahr durch Sondereffekte im Zusammenhang mit der Übernahme der ausstehenden Anteile an der SPORTTOTAL International S.A., belastet war. Wie in Vorjahren entfällt der überwiegende Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der sporttotal.tv.

Das negative Finanzergebnis in Höhe von T€ -824 ist gegenüber dem Vorjahr (T€ -253) insbesondere im Zusammenhang mit der weiteren Aufnahme kurzfristiger Finanzierungsmittel sowie aufgrund der Begebung von Wandelanleihen deutlich erhöht.

Der Steueraufwand in Höhe von T€ 800 betrifft im Wesentlichen die Passivierung latenter Steuerverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte.

Zusammengefasste Ertragslage

Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Jahres 2020 waren wesentlich durch die Auswirkungen der weltweiten COVID-19 Pandemie auf die Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe beeinflusst.

Der pandemiebedingte Ausfall von Live-Sportveranstaltungen, Erlebnisreisen und weiteren Veranstaltungsformaten führte in den Segmenten DIGITAL und LIVE zu erheblichen Umsatzeinbußen mit entsprechenden Ergebniseffekten. Lediglich aus dem – ebenfalls pandemiebedingten – Start des Fernsehsenders #dabeiTV ergaben sich zusätzliche Erlöse und positive Deckungsbeiträge.

Der mit hohem finanziellen und personellen Ressourceneinsatz betriebene Auf- und Ausbau der Streaming-Plattform im Segment DIGITAL verzögerte sich trotz der erfolgreich abgeschlossenen Entwicklung eines eigenen Kamerasystems pandemiebedingt weiter, so dass dieser Bereich nach wie vor einen wesentlichen Teil der Aufwendungen im Konzern verursacht, ohne dass dem kurzfristig in wesentlichem Umfang Ertragspotenziale gegenüberstehen würden.

Im Segment VENUES ergaben sich in 2020 nicht zuletzt pandemiebedingt weitere zeitliche Verzögerungen betreffend Ausschreibungsprozess und Auftragsvergabe für Projekte, mit deren Beginn ursprünglich bereits in 2019 gerechnet worden war.

4 Erläuterungen zum handelsrechtlichen Jahresabschluss der SPORTTOTAL AG

4.1 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SPORTTOTAL AG

4.1.1 Vermögenslage

Bei einer Bilanzsumme von T€ 29.594 zum 31.12.2020 (i.Vj. T€ 26.906) beträgt das Anlagevermögen T€ 28.187 (i.Vj. T€ 25.599).

Der Bestand der Finanzanlagen beläuft sich auf T€ 28.029 und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr (T€ 25.364) um T€ 2.665. Einer Erhöhung der Ausleihungen an die sporttotal.tv gmbh zur Finanzierung des Auf- und Ausbaus der Sport-Streaming-Plattform um T€ 4.240 steht eine Verminderung der Anteile an verbundenen Unternehmen um T€ 872 auf T€ 3.630 gegenüber. Auf den Beteiligungsansatz der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH wurde aufgrund einer aktuellen Beurteilung der derzeitigen Geschäftssituation und der künftigen Aussichten dieser Gesellschaft eine weitere Abschreibung in Höhe von T€ 500 vorgenommen. Der Beteiligungsansatz ist danach in voller Höhe wertberichtigt. Aus der Kapitalrücklage der SPORTTOTAL LIVE GmbH wurden T€ 372 entnommen; der Beteiligungsansatz ist entsprechend gemindert.

Das im Vorjahr unter den sonstigen Ausleihungen ausgewiesene, im Jahr 2022 endfällige Darlehen an den Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach wurde in 2020 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig zurückgeführt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten erhöhte sich um T€ 501 und betrifft das anlässlich der Begebung zweier Wandelanleihen entstandene Disagio, welches sich aus der Minderverzinsung vor dem Hintergrund des enthaltenen Wandlungsrechts ergibt. Von dem entsprechenden handelsrechtlichen Aktivierungswahlrecht wurde Gebrauch gemacht.

Das gezeichnete Kapital hat sich durch die im März und Juli 2020 durchgeführten Kapitalerhöhungen von T€ 26.134 auf T€ 30.946 erhöht. Die Kapitalerhöhungen sowie die Ausgabe von Wandelanleihen haben zudem zu einer Erhöhung der Kapitalrücklage um T€ 779 auf T€ 18.204 geführt. Unter Berücksichtigung eines Bilanzverlusts in Höhe von T€ 32.461 belief sich das Eigenkapital der SPORTTOTAL AG zum Stichtag auf T€ 17.841.

Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf T€ 8.805 nach T€ 6.381 im Vorjahr. Dabei erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Anleihen aufgrund der im August und Dezember 2020 begebenen Wandelanleihen im Volumen von insgesamt T€ 3.000. Daneben ergab sich eine Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um T€ 2.097 aus der Aufnahme weiterer kurzfristiger Bankdarlehen in Höhe von T€ 4.000 unter Berücksichtigung der teilweisen Umfinanzierung von im Vorjahr gewährten Darlehen in Höhe von T€ 1.903. Eines der gewährten

Darlehen in Höhe von T€ 3.000 wird mit 9,9 % p.a. verzinst und in gleichen Raten bei einer Laufzeit von 18 Monaten getilgt. Ein weiteres Darlehen über T€ 1.000 wird mit 14 % verzinst und ist ebenfalls endfällig bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wurden demgegenüber um T€ 2.961 auf T€ 322 zurückgeführt.

Passive latente Steuern betreffen die Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögensgegenstände durch eine Tochtergesellschaft, mit der eine steuerliche Organschaft besteht.

4.1.2 Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Mittelabflüsse aus der operativen Tätigkeit bei einem Jahresfehlbetrag von T€ 5.212 unter Berücksichtigung nicht zahlungswirksamer Aufwendungen und Erträge sowie Veränderungen der laufenden Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen auf T€ -6.271 (i.Vj. T€ -1.790).

Aus der Investitionstätigkeit ergaben sich Mittelabflüsse im Wesentlichen aufgrund der Ausreichung weiterer Darlehen an die sporttotal.tv gmbh. Im Rahmen der Geschäftsentwicklung wurden dieser Gesellschaft weitere liquide Mittel in Form von Gesellschafterdarlehen für den Auf- und Ausbau der Sport-Streaming-Plattform in Höhe von T€ 4.200 langfristig zur Verfügung gestellt.

Dem standen Mittelzuflüsse aus einer weiteren Entnahme aus der Kapitalrücklage der SPORTTOTAL LIVE GmbH in Höhe von T€ 372 sowie der Tilgung eines an eine Tochtergesellschaft ausgereichten Darlehens (T€ 150) gegenüber, so dass sich unter Berücksichtigung von Investitionen in Sachanlagen in Höhe von T€ 37 insgesamt Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit von T€ -3.715 (i.Vj. T€ -6.103) ergaben.

Die Finanzierung erfolgte durch zwei Kapitalerhöhungen mit einem Bruttoemissionsvolumen von T€ 5.292, die Ausweitung der kurzfristigen Darlehensfinanzierung durch die Raisin Bank AG in Höhe von T€ 2.097 sowie die Begebung zweier Wandelanleihen im Gesamtvolumen von T€ 3.000. Darüber hinaus erfolgte die vorzeitige Rückzahlung einer Ausleihung an den Vorstandsvorsitzenden mit T€ 522.

Dem stand die Rückführung einer kurzfristigen Ausleihung der SPORTTOTAL EVENT GmbH in Höhe von T€ 1.249 gegenüber, so dass sich insgesamt ein Mittelzufluss aus der Finanzierung in Höhe von T€ 9.661 ergab.

Insgesamt verminderten sich die liquiden Mittel gegenüber dem Vorjahr um T€ 325 und betrugen zum Bilanzstichtag T€ 339.

4.1.3 Ertragslage

Die Ertragslage der SPORTTOTAL AG wird unverändert über die bestehenden Ergebnisabführungsverträge und somit im Wesentlichen durch die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften beeinflusst.

Die von der SPORTTOTAL AG erzielten Umsatzerlöse von T€ 1.447 (i.Vj. T€ 1.525) betreffen ausschließlich Weiterbelastungen für die Erbringung konzerninterner Dienstleistungen im Zusammenhang mit der wesentlichen Funktion der Gesellschaft als Finanz- und Führungsholding der SPORTTOTAL Gruppe.

Der Personalaufwand des Geschäftsjahres 2020 beträgt T€ 2.032 (i.Vj. T€ 2.302) und liegt somit geringfügig unter Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 2.244 sind gegenüber dem Vorjahr (T€ 4.676) deutlich vermindert. Das Vorjahr war durch einmalige Sondereffekte, darin insbesondere die Übernahme einer Garantie betreffend Zahlungsverpflichtungen einer Konzerngesellschaft in Höhe von T€ 1.719 belastet.

Abschreibungen auf Finanzanlagen beliefen sich auf T€ 500 (i.Vj. T€ 1.576) und betrafen die Anteile an der SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH.

Aus Ergebnisabführungsverträgen wurden Erträge in Höhe von T€ 0 (i.Vj. T€ 115) sowie Aufwendungen in Höhe von T€ 1.684 (i.Vj. T€ 2.129) in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von T€ 277 betreffen ausschließlich die Veränderung der latenten Steuern.

Zusammengefasste Ertragslage

Das handelsrechtliche Jahresergebnis 2020 der SPORTTOTAL AG betrug T€ -5.212 (i. Vj. T€ -9.902). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich dabei inklusive Aufwendungen und Erträgen aus Ergebnisabführungsverträgen sowie Erträgen aus Finanzanlagen auf T€ -4.165 gegenüber T€ -8.693 im Vorjahr.

Das Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere aufgrund des Wegfalls von Sondereffekten. Daneben verminderten sich die Abschreibungen auf Finanzanlagen sowie die Aufwendungen aus Verlustübernahme.

4.2 Prognose-, Chancen- und Risikobericht der SPORTTOTAL AG

Die SPORTTOTAL AG ist in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung unmittelbar oder mittelbar von den

wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer Tochtergesellschaften abhängig. Dies gilt unmittelbar bei den Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag geschlossen ist, sowie mittelbar bei den übrigen Tochtergesellschaften, deren wirtschaftlicher Erfolg oder Misserfolg sich in Gestalt von Gewinnausschüttungen bzw. der Notwendigkeit von Wertberichtigungen auf Finanzanlagevermögen bei der SPORTTOTAL AG niederschlägt.

Zu den weiteren Chancen und Risiken wird auf die Ausführungen unter Punkt 5 verwiesen.

5 Prognose-, Chancen- und Risikobericht des Konzerns

Die nachfolgenden Ausführungen haben Prognosecharakter und enthalten zukunftsbezogene Aussagen, die naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet sind. Wesentliche Abweichungen zu solchen zukunftsbezogenen Aussagen sind möglich.

5.1.1 Gesamtausblick

Global und national wieder Wachstum der Wirtschaftsleistung erwartet

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet trotz der Corona-Krise für 2021 mit einem Wachstum der weltweiten Wirtschaftsleistung gegenüber Vorjahr um +5,5 % - im Vorjahr war noch ein Rückgang um -3,5 % zu beobachten gewesen, was die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise vor 90 Jahren war.

Allerdings schätzt der IWF die Wachstumschancen einzelner Länder in 2021 sehr unterschiedlich ein: Für China wird ein deutlich über dem Durchschnitt liegendes Wachstum von +8,1 % erwartet, für die weltgrößte Volkswirtschaft USA eine im Rahmen des weltweiten Wachstums liegende Rate von +5,1 %, und für die Eurozone wird ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von lediglich +4,2 % prognostiziert. Für Deutschland wird gar nur eine Wachstumsrate von +3,5 % gegenüber 2020 vorhergesehen, nach einem Rückgang im Vorjahr von -5,4 %.

Insgesamt sind jedoch Einschätzungen zum weiteren Verlauf der COVID-19 Pandemie sowie zu Art, Umfang und Dauer aktueller und neuer Eindämmungsmaßnahmen, insbesondere mit Blick auf zuletzt wieder steigende Fallzahlen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

5.1.2 Prognose SPORTTOTAL

Die Unternehmen der SPORTTOTAL Gruppe sind auch im Jahre 2021 in vielfältiger Weise von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie betroffen. In welcher Höhe sich die verschiedenen Auswirkungen in den Geschäftsergebnissen und Umsätzen der Unternehmen niederschlagen werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt kaum abzuschätzen.

Generell wurde für die Erstellung der Prognose davon ausgegangen, dass es in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 zumindest in Deutschland zu Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen im Hinblick auf die COVID-19 Pandemie kommt, so dass Veranstaltungen im nationalen Kontext ggf. unter Auflagen in gewissem Umfang durchgeführt werden können.

Auch wenn diese Annahme eintritt, ist zu konstatieren, dass ein wesentlicher Teil der im ersten Halbjahr aufgrund der Pandemie ausfallenden Umsatzerlöse nur in begrenztem Umfang beziehungsweise gar nicht aufgeholt werden kann.

Aufgrund der seit Beginn der COVID-19 Pandemie geltenden Beschränkungen für das öffentliche Leben und den Sport in Deutschland und Europa finden seit Beginn des Jahres kaum Live-Sport-Events statt, welche auf der sporttotal.tv Plattform hätten gestreamt werden können. Aktuell ist mit einem Anlaufen des Spielbetriebs im Bereich des Amateursports nicht vor dem Beginn der Saison 2021/22 zu rechnen. Das Management geht bei seiner aktuellen Prognose davon aus, dass die von sporttotal.tv medialisierten Sportarten ihren Spielbetrieb im dritten Quartal des laufenden Jahres vollumfänglich wieder aufnehmen werden.

Während aus dem Betrieb der Streaming-Plattform im bisherigen Jahresverlauf 2021 nur geringe Erlöse erzielt werden konnten, haben sich die Erlöse rund um den Betrieb des linearen Fernsehsenders #dabeiTV, der exklusiv auf der MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom empfangbar ist, erwartungsgemäß positiv entwickelt. Der diesbezügliche Vertrag mit der Deutschen Telekom hat eine Laufzeit bis mindestens Ende 2021. Darüber hinaus besteht die Erwartung, auch im Bereich von TV-Produktionen im Sport- und Unterhaltungsbereich verstärkt für die Deutsche Telekom tätig zu werden und dadurch neue Erlöspotentiale zu erschließen.

Es wird erwartet, dass das ADAC TOTAL 24h-Rennen am Nürburgring im Juni 2021 durchgeführt werden wird. Die Vermarktung des 24h-Rennens hat einen signifikanten Einfluss auf Umsatz und EBIT des Segments DIGITAL, entsprechend könnte eine Absage des Rennens durch den ADAC nicht durch andere Effekte innerhalb des Segments kompensiert werden.

Insgesamt werden im Segment DIGITAL für 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein höherer Umsatz und ein verbessertes EBIT erwartet.

Der Erlös des Segments VENUES in 2021 wird im Wesentlichen von der geplanten Umsetzung des Rennstreckenprojekts in Saudi-Arabien abhängig sein. Es wird mit Abschluss des Projektes im vierten Quartal 2021 gerechnet, wobei davon ausgegangen wird, dass es trotz der COVID-19 Pandemie zu keinen Änderungen im Rennkalender der Formel 1 kommt und eine termingerechte Fertigstellung des Projektes unverändert höchste Priorität des Saudischen Automobilverbandes ist.

Unter Berücksichtigung dieser Annahmen wird für das Segment VENUES für 2021 ein im Vorjahresvergleich höherer Umsatz bei einem verbesserten EBIT prognostiziert.

Für die SPORTTOTAL EVENT GmbH wirken sich Eindämmungsmaßnahmen mit Reise- und Veranstaltungsbeschränkungen unmittelbar negativ auf das Geschäftsmodell aus. Entsprechende Umsatzausfälle im ersten Quartal des Jahres 2021 können auch nach einer eventuellen Aufhebung der Maßnahmen grundsätzlich nur in geringem Umfang in Abhängigkeit von Personalkapazitäten und Fahrzeugverfügbarkeit nachgeholt werden. Nicht nachgeholt werden kann insbesondere die sehr umsatzstarke "Porsche ICE Experience", welche anders als im Vorjahr in 2021 vollständig entfallen musste.

Für die SPORTTOTAL EVENT GmbH ist der weitere Geschäftsverlauf wesentlich von der Aufhebung internationaler Reisebeschränkungen abhängig. Dies wird basierend auf der momentanen Einschätzung des Managements schrittweise für die zweite Jahreshälfte erwartet.

Insgesamt werden für das Segment LIVE daher für 2021 gegenüber dem Vorjahr niedrigere Umsatzerlöse bei einem im Wesentlichen unveränderten EBIT erwartet.

Zusammenfassend wird somit unter Berücksichtigung der hohen Unsicherheit bei der Einschätzung der weiteren Entwicklung angesichts möglicher weiterer Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die verschiedenen Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe ein im Vergleich zum Vorjahr insgesamt höheres Umsatzniveau bei einem verbesserten EBIT erwartet.

5.1.3 Chancen

Als Chancen werden nachfolgend Ereignisse oder Entwicklungen betrachtet, welche die künftige Geschäftsentwicklung der SPORTTOTAL Gruppe wesentlich positiv beeinflussen können, ohne dass dies bereits planerisch erfasst wäre, und die somit im Falle ihres Eintritts zu einer positiven Prognoseabweichung führen würden.

Chancen ergeben sich naturgemäß (analog zu Risiken) im Wesentlichen im Geschäftsbereich DIGITAL, da dieser sich derzeit noch in der Auf- und Ausbauphase befindet. Aus Sicht des Managements könnten sich insbesondere die folgenden positiven Entwicklungen ergeben:

Im Segment DIGITAL bieten die territoriale Auslandsexpansion und die Ausweitung auf weitere Sportarten in ausländischen Märkten die Chance auf weitere, bisher nicht oder nur unzureichend erschlossene Umsatz- und Ertragspotenziale.

Chancen könnten sich im nationalen Umfeld unverändert bei einer Verstetigung der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereits heute beobachtbaren Änderung des Streaming-Verhalten der Nutzer ergeben. Nach Einschätzung des Vorstands dürfte eine dauerhafte Veränderung des Nutzerverhaltens beispielsweise mit einer erhöhten Akzeptanz von Bezahlmodellen und dadurch potenziell höheren Zugriffszahlen mit entsprechend verbesserten Möglichkeiten der Vermarktung einhergehen.

Vor dem Hintergrund eines potenziell veränderten Nutzerverhaltens besteht zudem die Möglichkeit, dass neu eingeführte Produkte wie insbesondere die Vermarktung von spezifisch auf Live-Events eines Vereins zugeschnittenem Werbeinventar ("lokale Werbung") oder die Einführung von Pay-per-View Inhalten schneller als erwartet und somit in gegenüber der bisherigen Prognose erhöhtem Maße zu einem Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen.

Das Management geht zudem unverändert davon aus, dass werbetreibende Unternehmen in Zukunft höhere Budgets für attraktive Werbe- / Sponsoringformate auf Online-Plattformen aufwenden werden, um vom privaten Konsum zu profitieren. sporttotal.tv ist als Online-Sportvideo-Plattform mit selbstproduzierten und meist exklusiven Inhalten sehr gut aufgestellt, um von dieser Entwicklung zu profitieren.

Sobald die aktuellen Eindämmungsmaßnahmen gelockert und Spielbegegnungen wieder möglich werden, könnte der Bereich DIGITAL daher auch unabhängig von der weiteren Entwicklung der Zugriffszahlen von der erwarteten verstärkten Allokation der zu vergebenden Werbebudgets auf digitale Plattformen profitieren.

Über die erfolgreiche oben unter Punkt. 5.1.2 beschriebene Kooperation mit der Deutschen Telekom betreffend den Betrieb und die Verbreitung des linearen TV-Senders #dabeiTV könnten sich für die SPORTTOTAL Gruppe zukünftig weitere attraktive Anknüpfungspunkte zur Zusammenarbeit mit der Deutsche Telekom in weiteren Geschäftsbereichen über #dabeiTV hinaus ergeben.

5.2 Risikobericht

5.2.1 Risikomanagement

Die SPORTTOTAL AG übernimmt das Risikomanagement für ihre Tochtergesellschaften. Im gesamten Konzern wird dabei auf ein einheitliches System gesetzt, welches die einzelnen Gesellschaften und ihre Mitarbeiter aktiv einbezieht (bottom-up Ansatz). Dieses System stellt sicher, dass insbesondere bestandsgefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechende (Gegen-) Maßnahmen ergriffen werden können. Diese Maßnahmen und Verantwortlichkeiten werden im Risikomanagementsystem umfassend und einheitlich dokumentiert. Die Bewertung der Risiken erfolgt pro Geschäftsbereich in regelmäßigen Abständen. Gleichzeitig werden die Gegenmaßnahmen laufend überwacht und auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Für die Risikofrüherkennung wird eine standardisierte Vorgehensweise über alle Einheiten der SPORTTOTAL Gruppe verwendet.

Zur Untersuchung der Risiken wird eine Einteilung der potenziellen Risiken in zentrale Risikobereiche vorgenommen. Folgende Bereiche werden davon erfasst: Umfeld, Absatz / Vertrieb, Finanzen, Rechtsrisiken, Aktie, Datenschutz, Organisation, Compliance, Personal, Betrug / Korruption, Einkauf, Produktion, Umweltschutz, IT, Reputationsrisiken sowie Steuern. Die möglichen Risiken werden im Rahmen des Risikomanagements qualitativ erfasst und in unterschiedliche Risikoklassen eingeteilt. Durch diese Klassifizierung sind wesentliche Risiken unmittelbar erkennbar. Dabei wurden folgende Risikoklassen verwendet:

Risikoklasse 1: Unbedeutende Risiken, die weder das Jahresergebnis noch den
Unternehmenswert in erheblicher Weise beeinflussen können
Risikoklasse 2: Mittlere Risiken, die eine Beeinflussung des Jahresabschlusses bewirken
können
Risikoklasse 3: Bedeutende Risiken,
die das Jahresergebnis stark beeinflussen oder zu einer
spürbaren Reduzierung des Unternehmenswertes führen können
Risikoklasse 4: Schwerwiegende Risiken, die zu einem Jahresfehlbetrag führen und den
Unternehmenswert erheblich reduzieren können
Risikoklasse 5: Bestandsgefährdende Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens mit
einer wesentlichen Wahrscheinlichkeit gefährden

Insgesamt entfallen 75,9 % der identifizierten Risiken auf die Risikoklassen 1 und 2. Kein Risiko wurde in der Risikoklasse 4 (schwerwiegende Risiken) eingestuft; es gibt zwei Finanzrisiken, in denen ein bestandsgefährdendes Risiko (Risikoklasse 5) gesehen wird. Darüber hinaus wird in den möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie ein weiteres bestandsgefährdendes Risiko gesehen.

Neben den im Folgenden genannten Risikofaktoren sieht sich SPORTTOTAL noch weiteren Risiken

ausgesetzt, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwar für vernachlässigbar gehalten werden, die das Geschäft jedoch ebenfalls beeinflussen können.

Nach Einschätzung des Vorstands sind die im Risikobericht beschriebenen Risiken derzeit in der im Prognosebericht dargestellten zukünftigen Entwicklung angemessen berücksichtigt.

5.2.2 Gesamtwirtschaftliche Risiken und Branchenrisiken

Das operative Geschäft der verschiedenen Konzerneinheiten wird von konjunkturellen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst. Die Abhängigkeit von der Automobilbranche und dem Motorsport wird weiterhin als Risiko eingestuft. Im Segment DIGITAL wurde mit dem Plattformgeschäft der sporttotal.tv ein eigenständiger Geschäftsbereich jenseits von Automobilbranche und Motorsport etabliert. Im Zuge der Weiterentwicklung von sporttotal.tv und der Etablierung in verschiedenen Sportarten sowie der Ausweitung der Geschäftstätigkeit auf den Betrieb des linearen TV-Kanals #dabeiTV wird die Abhängigkeit der SPORTTOTAL Gruppe vom Motorsport und der Automobilindustrie kontinuierlich verringert.

Der Motorsport ist für SPORTTOTAL dennoch weiterhin von großer Bedeutung. Dies zeigt sich besonders im Segment VENUES für den Bau von Motorsportstätten, wobei es hier zunehmend gelingt, auch Projekte zu akquirieren, die die Ausrüstung von Begegnungsstätten (z.B. Kongresszentren oder Messebauten) und Sportstätten mit Spezialelektronik vorsieht.

Insgesamt bewertet SPORTTOTAL die gesamtwirtschaftlichen Risiken und Branchenrisiken somit grundsätzlich als mittleres Risiko (vgl. jedoch nachfolgende Ausführungen zur Corona-Pandemie).

5.2.3 Risiken aufgrund der Corona-Pandemie

Der Ausbruch der Corona-Pandemie wird aktuell als ein bestandsgefährdendes Risiko eingeschätzt, da eine große Unsicherheit über den weiteren Verlauf und damit auch die zukünftigen Auswirkungen der Pandemie herrscht. Werden Beschränkungen nicht, wie angenommen, ab der zweiten Jahreshälfte 2021 gelockert oder aufgehoben, so hätte dies einen deutlich negativen Einfluss auf die verschiedenen Geschäftsmodelle der Unternehmen der SPORTTOTAL Gruppe:

Im Segment DIGITAL stünden im Falle weiterhin geltender und / oder wieder aufgenommener Beschränkungen betreffend die Durchführung von Sportveranstaltungen in Deutschland und Europa keine Inhalte für die Streaming-Plattform zur Verfügung, so dass geplante Werbeeinnahmen nicht zu erzielen wären. Darüber hinaus könnten verlängerte Beschränkungen für die Durchführung bzw. Auflagen für eine nur eingeschränkte Durchführung von Großveranstaltungen unter Umständen zur Absage des diesjährigen sowie weiterer 24h-Rennen am Nürburgring führen.

Für das Segment LIVE hätten im Bereich der Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen im Rahmen der Porsche-Experience verlängerte Quarantänemaßnahmen und Reisebeschränkungen unmittelbar negative Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis.

Im Segment VENUES könnten verlängerte und / oder wieder aufgenommene Quarantänemaßnahmen und Reisebeschränkungen zu unerwarteten Verzögerungen sowohl bei der Vergabe weiterer als auch der Umsetzung und Fertigstellung bereits beauftragter Projekte betreffend die technische Ausstattung internationaler Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten führen.

Insgesamt bewertet SPORTTOTAL die möglichen negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre klassischen Geschäftsmodelle als bestandsgefährdendes Risiko.

5.2.4 Risiko des Geschäftsmodells DIGITAL

Die Fortentwicklung des Geschäftsmodells DIGITAL ist weiterhin mit bedeutenden Risiken belastet. Die Profitabilität des Geschäftsmodels ist besonders vom Erfolg der stetig vorangetriebenen Internationalisierung abhängig. Im nationalen Kontext sind die Akzeptanz des Portals für lokale Werber und der Ausbau der Beziehungen zu Medien- und Werbepartnern zur entgeltlichen Vermarktung von wesentlicher Bedeutung.

Die sporttotal.tv hat mit erheblichem Aufwand eine skalierbare und auf Wachstum ausgerichtete Plattform geschaffen und darüber hinaus umfassend in die Entwicklung von Hard- und Software eines eigenen vollautomatisierten Kamera-Systems investiert. Das entsprechend notwendige und mögliche Wachstum soll aus Sicht des Managements insbesondere mit Hilfe einer erfolgreich umzusetzenden Internationalisierungsstrategie der sporttotal.tv erreicht werden.

Einflussfaktoren für die erfolgreiche nationale und internationale Weiterentwicklung der Plattform sind insbesondere Akzeptanz und Verbreitung bei Nutzern und Werbepartnern. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem eine kontinuierlich aktualisierte technisch ausgereifte und hoch verfügbare Plattform sowie die Entwicklung attraktiver Produkte und Dienstleistungen in einem von Vereinen und Verbänden sowie landesspezifischen Besonderheiten geprägten, rechtlich anspruchsvollen Umfeld.

Aufgrund des dynamisch weiter zu entwickelnden Geschäftsmodells gibt es keine verlässlichen Vergleichsinformationen, so dass sich die tatsächliche Entwicklung von der geplanten Entwicklung erheblich unterscheiden kann.

Das Risiko der weiteren Expansion der sporttotal.tv wird als bedeutend eingestuft.

5.2.5 Auftrags- und Beschaffungsrisiken

Auslastungsrisiken durch volatiles Projektgeschäft

Im Zusammenhang mit der Akquisition und Ausführung großer Projekte in den Bereichen Rennstrecken, Sport- und Begegnungsstätten bestehen diverse Risiken.

So sind etwa die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen durch eine stetig steigende Zahl von Vorschriften seitens des internationalen Dachverbands FIA sowie naturgemäß durch landesspezifische Besonderheiten geprägt, wodurch sich potenzielle Risiken (z.B. Pönalen etc.) ergeben können. Aufgrund der bei bisher erfolgreich abgeschlossenen Projekten gewonnenen Erfahrungen schätzt das Management die hiermit verbundenen Risiken jedoch als gering ein und geht im Gegenteil aufgrund eines diesbezüglichen Erfahrungsvorsprungs vor der Konkurrenz eher von einem Wettbewerbsvorteil im Hinblick auf die Gewinnung großer Projekte in den Bereichen Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten und langfristiger Wartungsverträge aus. Aus letzteren ergäbe sich eher ein positiver Auslastungseffekt.

Risiken ergeben sich demgegenüber in der Sphäre der potenziellen Auftraggeber, da es aufgrund unterschiedlichster Einflussfaktoren erfahrungsgemäß regelmäßig zu schleppenden Vergabeprozessen, Finanzierungsproblemen auf Seiten des Bauherrn sowie zum Teil erheblichen Terminverschiebungen im Projektablauf kommen kann.

Die hierdurch bedingt geringe zeitliche Planbarkeit der Aufträge führt zu Risiken betreffend die angestrebte gleichmäßige Auslastung der Gesellschaft und somit zu Ergebnisrisiken.

Insgesamt bewertet SPORTTOTAL die Auslastungsrisiken durch das volatile Projektgeschäft als bedeutendes Risiko.

Beschaffungsrisiken

Um das immanente Risiko des Projektgeschäftes in Bezug auf Fixkosten zu relativieren, arbeitet SPORTTOTAL in erweitertem Umfang mit externen Ressourcen. Außerdem ist die Unternehmensgruppe bemüht, technische Ressourcen nur dann selbst vorzuhalten, wenn diese für feste Aufträge eingeplant sind.

Das führt dazu, dass sowohl Personal als auch technische Produktionsmittel auftragsbezogen akquiriert werden, wodurch das Beschaffungsrisiko steigt. SPORTTOTAL bezieht keine kritischen Komponenten oder Dienstleistungen, daher sind die bezogenen Waren und Dienstleistungen in der Regel austauschbar. Durch breit gestreute Anfragen und langfristige Liefervereinbarungen und Preisbindungen wird die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten sowie das Risiko von langen Lieferzeiten deutlich reduziert.

Für wesentliche Lieferanten werden grundsätzlich Bonitätsauskünfte eingeholt.

Vor dem Hintergrund der getroffenen Maßnahmen zur Risikobegrenzung beurteilt SPORTTOTAL die Beschaffungsrisiken insgesamt als unbedeutend.

5.2.6 Technik- und Anlagerisiken

Im Segment DIGITAL besteht das Risiko, dass die sporttotal.tv-Plattform nicht zeitgerecht auf neue Endgeräte oder Übertragungstechnologien angepasst wird und so Nutzer und Marktanteile verlieren könnte. Wettbewerber könnten innovativere oder nutzerfreundlichere digitale Angebote entwickeln. Auch bei der Entwicklung digitaler Angebote durch das eigene Development Lab besteht grundsätzlich das Risiko, dass selbst entwickelte technologische Plattformen, Ausstattungen, Angebote oder die eingesetzten Kamera-Systeme schnell überholt sind oder sich als nicht marktoder wettbewerbsfähig erweisen.

sporttotal.tv ist als Online-Plattform auf die permanente Verfügbarkeit der zugrundeliegenden IT-Infrastruktur angewiesen. Dabei betrifft die Infrastruktur sowohl die in den Sportstätten installierten Kamerasysteme als auch IT-Anwendungen für den Betrieb der Plattform sowie die Verfügbarmachung von Inhalten und Produkten / Dienstleistungen.

Ausfälle der Plattform können sowohl Ausfälle bei Werbeeinnahmen, ein Abwandern der Zuschauer als auch einen Reputationsverlust und damit eine Inakzeptanz der Werbeplattform nach sich ziehen. Die auf der Plattform zur Verfügung gestellte Funktionalität muss dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, um Werbepartner und Kunden an die Plattform zu binden. Ein wichtiges Element, dem Ausfallrisiko entgegen zu wirken, ist das operative Monitoring der Plattform. Dieses stellt sicher, dass auf Ausfälle, insbesondere durch die Nutzung von etablierten Anbietern von Cloud-Lösungen, kurzfristig reagiert werden kann.

Nach Einschätzung von SPORTTOTAL sind die derzeit bekannten Technik- und Anlagenrisiken, insbesondere im Bereich DIGITAL, insgesamt als bedeutendes Risiko einzustufen.

5.2.7 Personalrisiken

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der SPORTTOTAL sind die individuellen Kompetenzen und fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen wichtigen Wettbewerbsfaktor darstellen. Ein möglicher Verlust von Fach- und Führungskräften stellt ein potenzielles Risiko dar, da nicht nur wichtiges Know-How verloren gehen kann, sondern Engpässe im Rahmen der Rekrutierung und Nachbesetzung zu internen Ressourcenengpässen führen können. Das Risiko ist umso größer, je höher der Dienstleistungsanteil am Produkt ist. Ein wichtiges Element, dem entgegenzuwirken, bleibt nach wie vor der interne Wissenstransfer innerhalb der einzelnen Teams, um Fachwissen zu streuen und sicherzustellen, dass Dienstleistungen von mehreren Mitarbeitern erbracht werden können. Zusätzlich zur Markenbekanntheit sind die interessanten Produkte von SPORTTOTAL mitverantwortlich für eine gute Positionierung auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern auf dem derzeit vorrangig bestehenden Arbeitnehmermarkt.

Nach Einschätzung von SPORTTOTAL sind die derzeit bekannten Risiken im Bereich Personal als mittleres Risiko einzustufen.

5.2.8 Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken des Konzerns betreffen im Wesentlichen Ausfall- und Finanzierungsrisiken.

Ausfallrisiken

Zur Vermeidung von Zahlungsverzögerungen oder Schwierigkeiten beim Einzug von Forderungen werden die Entwicklung des Forderungsbestandes und die Forderungsstruktur permanent kontrolliert. Das zentrale softwaregestützte Forderungsmanagement liegt dabei für die gesamte Unternehmensgruppe bei der SPORTTOTAL AG.

Forderungsausfälle stellen nach wie vor ein latentes Risiko dar, weshalb das Forderungsmanagement als integraler Bestandteil des Risikomanagements stetig weiter ausgebaut wird. Dabei geht es nicht nur um die Überwachung, sondern insbesondere um die Implementierung von wirksamen Schutzmechanismen wie Anzahlungen.

Die überwiegende Mehrzahl der Kunden, insbesondere die wichtigen Großkunden, sind Unternehmen, die auch in konjunkturellen Krisenzeiten finanziell sehr stabil sind. Dadurch verringert sich grundsätzlich das Ausfallrisiko von Forderungen. Gleichzeitig wird bei größeren Auftragsvolumen vermehrt mit Anzahlungen gearbeitet, sodass das Risiko minimiert wird, angefallene Projektkosten bei Ausfall als Gruppe tragen zu müssen.

Das Risiko von Forderungsausfällen wird insgesamt als mittleres Risiko eingestuft.

Finanzierungsrisiken

Die SPORTTOTAL AG ist für die Sicherstellung einer hinreichenden Liquiditätsausstattung zur Finanzierung des Working Capital der SPORTTOTAL Gruppe sowie zur Realisierung der Wachstumsziele im Bereich der sporttotal.tv verantwortlich.

Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass das weiterhin hoch defizitäre Geschäftsmodell der sporttotal.tv – angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch vor dem Hintergrund der bestehenden Kostenstrukturen – aktuell nicht aus den operativen Cashflows der übrigen Geschäftsbereiche finanziert werden kann, ist die Finanzierung der SPORTTOTAL Gruppe von der fortgesetzten erfolgreichen Umsetzung von Maßnahmen am Kapitalmarkt und / oder der Bereitstellung von Fremdkapital abhängig.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden vor diesem Hintergrund diverse Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt, welche für die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und mithin für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit zwingend erforderlich waren:

So erfolgten im März und im Juli 2020 Kapitalerhöhungen aus genehmigtem Kapital im Gesamtemissionsvolumen von 5,5 Mio. € (brutto). Des Weiteren wurden bei der Raisin Bank AG Darlehen in Höhe von 4,0 Mio. € neu aufgenommen (davon wurde ein Teil der zu diesem Zeitpunkt anstehenden Tilgungsraten mit insgesamt T€ 1.903 umgeschuldet). Zusätzlich wurde der Darlehensvertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter Lauterbach in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig beendet und der im Zeitpunkt der Rückführung ausstehende Betrag von insgesamt T€ 522 (Darlehenssumme zuzüglich kapitalisierter Zinsen) zurückgezahlt. Darüber hinaus wurde im August 2020 eine Inhaberschuldverschreibung mit bedingtem Wandlungsrecht im Volumen 2,0 Mio. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Ein entsprechendes bedingtes Kapital (2020/I) war durch die Hauptversammlung im Nachgang beschlossen worden.

Auf der Grundlage eines weiteren bedingten Kapitals (2020/II) wurde im Dezember 2020 eine Wandelanleihe über 3,0 Mio. € begeben und von einem Bestandsaktionär in drei Tranchen zu jeweils 1,0 Mio. € im Dezember 2020, Februar und März 2021 gezeichnet.

Zur weiteren Finanzierung des Working Capital sowie für die Umsetzung der angestrebten Expansion plant der Vorstand für die kommenden Monate weitere Eigen- und Fremdkapitalmaßnahmen über insgesamt ca. 13,0 Mio. €, welche zum Teil der Zustimmung der Hauptversammlung im Mai 2021 bedürfen. Der Vorstand befindet sich hierzu in aussichtsreichen Gesprächen mit Bestandsaktionären und finanzierenden Banken.

Darüber hinaus wird für den Fortbestand der Unternehmensgruppe und mithin der SPORTTOTAL AG als Management- und Finanzholding der Liquiditätszufluss aus geplanten operativen Projekten in den Segmenten DIGITAL und VENUES entscheidend sein.

Der Konzern unterliegt dabei wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die kurzfristige Zuführung von Eigen- und / oder Fremdkapital sowie Umsatz- und Margensteigerungen, deren Eintreffen zwingend notwendig sind, um die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit sicherzustellen.

Der Fortbestand der Gesellschaft und damit des Konzerns ist gefährdet, und die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hängt im Wesentlichen davon ab, dass es gelingt mittels der beschriebenen Maßnahmen, welche im Geschäftsjahr 2021 geplant sind, die notwendigen finanziellen Mittel zu erlangen. Sollten die geplanten Eigen- und / oder Fremdkapitalmaßnahmen nicht in vollem Umfang umgesetzt werden können oder die geplanten operativen Liquiditätszuflüsse nicht in vollen Umfang eintreten, wird der Finanzmittelbestand im Verlauf des Geschäftsjahres 2021 nicht ausreichen, um den Zahlungsverpflichtungen vollumfänglich nachzukommen.

Der Vorstand hält die Realisierung der vorgesehenen Finanzierungsmaßnahmen sowie der geplanten Liquiditätszuflüsse aus dem operativen Geschäft für überwiegend wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund gehen Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft davon aus, dass SPORTTOTAL im laufenden Geschäftsjahr über eine gesicherte Liquiditätslage verfügen wird.

Nach Einschätzung des Vorstands besteht gleichwohl im Bereich der Finanzierung unter Gesamtwürdigung der Umstände im Hinblick auf die Sicherung der für die planmäßige Entwicklung der Geschäftstätigkeit benötigten Liquidität ein bestandsgefährdendes Risiko.

5.2.9 Rechtliche Risiken

Aus der Geschäftstätigkeit ergeben sich neben operativen und finanzwirtschaftlichen Risiken regelmäßig auch rechtliche Risiken. Mögliche Risiken werden an die Fachbereiche kommuniziert und soweit möglich bereits bei Vertragsabschluss eingegrenzt. Verträge von für SPORTTOTAL grundlegender Bedeutung werden durch externe Rechtsanwaltskanzleien rechtlich betreut.

Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Konzerns und der verstärkten Erschließung neuer Geschäftsfelder nimmt die Komplexität und Heterogenität der Vertragsbeziehungen gegenüber den Vorjahren deutlich zu. Ein zentralisiertes Vertrags-Controlling / -Management auf Basis eines Contract-Management-Systems dient der frühzeitigen Identifikation und Begrenzung vertraglicher Risiken. Insgesamt werden die rechtlichen Risiken als mittleres Risiko eingestuft.

Neben den allgemeinen Risiken aus den abgeschlossenen Verträgen können insbesondere Ergebnisse aus Rechtsstreitigkeiten SPORTTOTAL Schaden zufügen und Kosten verursachen.

Die Risiken aus bekannten anhängigen Verfahren sind bilanziell berücksichtigt.

5.2.10 Gesamtbild der Risikolage

Ein wesentlicher Teil der Risikolage der SPORTTOTAL ist von der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den sich daraus ergebenden Auswirkungen dominiert. Weiterhin bestehende oder verlängerte Beschränkungen im Bereich des Sports, bei der Durchführung von Großveranstaltungen und internationaler Reisetätigkeit hätten eine signifikante Auswirkung auf die Geschäftsmodelle der SPORTTOTAL Gruppe und würden ein bestandsgefährdendes Risiko darstellen.

In der Gesamtbeurteilung der Risikolage ergibt sich daneben eine Risikokonzentration hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Finanzierung der Gesellschaft. Vorstand und Aufsichtsrat gehen davon aus, dass die benötigten liquiden Mittel mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit zur Verfügung der Gesellschaft und des Konzerns stehen werden. Sofern es nicht gelingt, die für die geplante Unternehmensentwicklung notwendigen Fremd- und Eigenmittel zu erlangen, ist die Fortführung der Unternehmenstätigkeit und somit der Fortbestand der SPORTTOTAL AG und des Konzerns gefährdet.

Derzeit sind keine weiteren Risiken bekannt, die den Fortbestand der SPORTTOTAL AG und des Konzerns mit einer wesentlichen Wahrscheinlichkeit gefährden könnten. Die SPORTTOTAL AG hat alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen, die aus ihrer Sicht notwendig sind, um solche Risiken rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Auch unter Berücksichtigung der identifizierten und eingeleiteten Maßnahmen und der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeiten verbleibt insgesamt eine potenziell bestandsgefährdende Risikolage für die SPORTTOTAL Gruppe.

6 Erklärung zur Unternehmensführung, Corporate Governance Bericht

Die Prinzipien verantwortungsbewusster und guter Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungs- und Kontrollorgane der SPORTTOTAL AG. Der Vorstand berichtet hierüber in Form der Erklärung zur Unternehmensführung entsprechend § 289f i.V.m. 315d HGB. Die Erklärung zur Unternehmensführung wurde für die SPORTTOTAL AG und den SPORTTOTAL Konzern zusammengefasst und schließt den Corporate Governance Bericht gemäß der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) ein.

Mit der grundsätzlichen Orientierung an den Empfehlungen und Anregungen des DCGK wird das für börsennotierte Unternehmen verfolgte Ziel unterstützt, das Vertrauen der nationalen und internationalen Anleger sowie der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung von deutschen börsennotierten Gesellschaften zu fördern.

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex inklusive Abweichungen wurde durch Eintrag auf der Internetseite (www.sporttotal.com) dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

6.1 Grundlinien zur Unternehmensführung

Die SPORTTOTAL AG ist eine Aktiengesellschaft, deren Führungssystem gemäß der von den Aktionären beschlossenen Satzung dem dualen System des deutschen Aktienrechts mit dem Vorstand als Leitungsorgan und dem Aufsichtsrat als Kontroll- und Beratungsorgan entspricht.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG besteht aus mindestens einem oder mehreren Mitgliedern, die der Aufsichtsrat bestellt und abberuft. Der Vorstand leitet die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung. Der Vorstand benötigt insbesondere für bedeutende, risikoreiche oder ungewöhnliche Geschäfte sowie für grundsätzliche Entscheidungen die Zustimmung des Aufsichtsrats.

Der Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG berät den Vorstand und überwacht seine Geschäftsführung. Das Gremium besteht aus drei Mitgliedern, die grundsätzlich im Rahmen der Hauptversammlung gewählt werden.

Der Vorstand unterrichtet den Aufsichtsrat regelmäßig in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend, insbesondere über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

6.2 Aktiengeschäfte von Organmitgliedern

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie ihnen nahestehende Personen sind nach Artikel 19 Abs. 1 Marktmissbrauchsverordnung verpflichtet, meldepflichtige Geschäfte mit Aktien oder Schuldtiteln der SPORTTOTAL AG oder mit sich darauf beziehenden Derivaten oder anderen Finanzinstrumenten offenzulegen, sofern der Wert der von dem Mitglied oder ihm nahestehenden Personen getätigten Geschäfte innerhalb eines Kalenderjahres die Summe von T€ 5 erreicht oder übersteigt. Die der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr gemeldeten Geschäfte wurden ordnungsgemäß veröffentlicht und sind auf der Internetseite www.sporttotal.com zugänglich.

6.3 Wesentliche Merkmale des auf die Rechnungslegung bezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems (§ 289 Abs. 2 HGB)

Das Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist es, sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften, den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Das Kontroll- und Risikomanagementsystem der SPORTTOTAL AG beinhaltet Instrumente und Maßnahmen, die koordiniert im Einsatz sind, um Fehlerrisiken in der Rechnungslegung zu verhindern bzw. diese rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu beseitigen. In diesem Zusammenhang sind in der Abteilung Rechnungswesen seit Jahren Verfahren zur Risikoprävention bzw. zur Aufdeckung / Kontrolle von Risiken etabliert, die auf die überschaubare Größe der Abteilung, die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter sowie das zu bearbeitende Geschäftsvolumen zugeschnitten sind und den Anforderungen des Vorstands entsprechen.

Die Gesamtverantwortung für alle Prozesse zur Erstellung des Jahresabschlusses der SPORTTOTAL AG liegt in dem Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden, Herrn Peter Lauterbach; ihm untersteht der Fachbereich Rechnungswesen.

Der Rechnungslegungsprozess der SPORTTOTAL AG ist entsprechend der Größe des Unternehmens in der Form ausgestaltet, dass aus den IT-gestützt geführten Buchführungsdaten zunächst für die einzelnen Gesellschaften, die jeweils in eigenständigen Buchungskreisen geführt werden, die Einzelabschlüsse erstellt und diese anschließend unter Berücksichtigung notwendiger IFRS-Anpassungen zu einem konsolidierten Abschluss zusammengeführt werden.

Wesentliche für die Rechnungslegung der SPORTTOTAL AG relevante Informationen und Sachverhalte werden vor deren Erfassung mit den einzelnen Fachbereichen erörtert und durch das Rechnungswesen kritisch auf ihre Konformität mit geltenden Rechnungslegungsvorschriften gewürdigt.

Zur Gewährleistung der Einhaltung von Regeln der IT-Sicherheit sind angemessene Zugriffs- und ähnliche Regelungen in den rechnungslegungsbezogenen EDV-Systemen festgelegt.

Neben unmittelbaren Fehlerrisiken der Nichteinhaltung von Bilanzierungsregeln können Risiken aus

der Missachtung formaler Anforderungen sowie von Fristen und Terminen entstehen. Zur Vermeidung bzw. Reduzierung dieser Risiken sowie zur Dokumentation der zur Abschlusserstellung durchzuführenden Arbeitsabläufe wird ein Abschlusskalender erstellt.

Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden im Rahmen der Konzernabschlussprüfung vom Abschlussprüfer auf die Einhaltung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften hin überprüft und kontrolliert, soweit dies für Zwecke der Prüfung der SPORTTOTAL AG erforderlich ist. Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG unterliegen der gesetzlichen Pflichtprüfung.

6.4 Grundzüge des Compliance Management System

Die SPORTTOTAL Gruppe führt ihre Geschäfte verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften, internen und externen Richtlinien sowie ethischen Grundsätzen. Unter Compliance versteht SPORTTOTAL das rechtlich und ethisch einwandfreie Handeln der Mitarbeiter im geschäftlichen Alltag. Es werden keine Verstöße gegen Gesetze, Kodizes und sonstige Regelungen geduldet. Der Vorstand bekennt sich uneingeschränkt zu Compliance, denn diese ist essenziell für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.

Die tragenden Prinzipien des Geschäftsverhaltens sind in neun Leitsätzen kodifiziert, welche das jederzeit rechtmäßige, verantwortungsbewusste und ethisch einwandfreie Verhalten der Mitarbeiter sicherstellen sollen. Neue Mitarbeiter werden bereits bei ihrer Einstellung mit diesen Leitsätzen vertraut gemacht, welche im Übrigen jederzeit im Intranet verfügbar sind.

Aufgaben, Prozesse, Befugnisse und Berichtswege sind vor diesem Hintergrund im Sinne einer belastbaren Compliance-Struktur fortlaufend neu zu reflektieren, in weiten Teilen ergänzend zu definieren, ggf. neu abzugrenzen und schriftlich zu fixieren.

Die Verantwortung für das Corporate Compliance Management ist unmittelbar auf der Vorstandsebene angesiedelt, wobei den Führungskräften der nachgelagerten Ebenen bei der operativen Umsetzung der Compliance-Leitsätze entsprechend ihrer Vorbildfunktion eine zentrale Bedeutung zukommt.

Im Rahmen der fortgesetzten Neu- und Weiterentwicklung der Compliance Struktur sowie aufgrund der steigenden Heterogenität möglicher Compliance-relevanter Sachverhalte fokussieren sich die Compliance Aktivitäten weiterhin auf die Erhaltung einer angemessenen Compliance Kultur in allen Unternehmensbereichen. Dies ist umso wichtiger vor dem Hintergrund der Wachstumsziele der SPORTTOTAL Gruppe, welche die Integration einer Vielzahl neuer Mitarbeiter in die bestehende Compliance Organisation erfordert. Ein angemessenes Bewusstsein der Mitarbeiter für potenzielle Compliance Risiken ("Awareness") dient dabei nicht nur der Erkennung von Compliance Verstößen, sondern in besonderem Maße deren Prävention. Von zentraler Bedeutung ist hier die Vorbildfunktion des Vorstands und der nachgelagerten Führungsebenen ("Tone from the Top").

6.5 Geschlechterquote - Anteil von Frauen in Führungspositionen bei der SPORTTOTAL AG

Aufsichtsrat

Mit Wirkung zum 08.01.2020 wurde Herr Ralf Reichert durch das zuständige Registergericht als Aufsichtsrat bestellt. Er trat an die Stelle des zum 31.12.2019 ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds Jean Fuchs und übernahm dessen Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Die Berufung in den Aufsichtsrat wurde im Oktober 2020 durch die Hauptversammlung bestätigt.

Die Herren Dr. Michael Kern, Vorsitzender des Aufsichtsrats, und Jens Reidel, Mitglied des Aufsichtsrats haben ihr Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 31.12.2020 niedergelegt.

Mit Wirkung zum 04.01.2021 wurden Herr Christoph Tönsgerlemann, Vorstandsvorsitzender der ETL AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Herr Martin Ott (bis Ende 2020 Vice President M&A and Corporate Ventures und Managing Director, adidas Ventures B.V.), aktuell selbständiger Berater und Investor, als Mitglied des Aufsichtsrats der SPORTTOTAL AG vom Amtsgericht Köln bestellt.

Die bis zum 30. Juni 2024 zu erreichende Zielquote für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG ist auf 0 % festgesetzt.

Voraussetzung und wichtigstes Entscheidungskriterium für Kandidatenvorschläge an die Hauptversammlung wird auch in Zukunft unverändert die Qualifikation und Erfahrung eines Kandidaten sein – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Vorstand

Die SPORTTOTAL AG wird aufgrund der derzeitigen Unternehmensgröße von zwei Vorständen, namentlich Herrn Peter Lauterbach als Vorstandsvorsitzender und CEO sowie Herrn Oliver Grodowski als Vorstand Technik (CTO), geführt.

Für die Entscheidung, die Vorstandspositionen mit den aktuell amtierenden CEO und CTO zu besetzen, waren für den Aufsichtsrat ausschließlich deren Qualifikation, die tiefe Branchenkenntnis und unternehmerische Erfahrung ausschlaggebend.

Der Aufsichtsrat will aufgrund der Unternehmensentwicklung der SPORTTOTAL AG der letzten Jahre, der Fortschritte bei der Positionierung im Markt sowie den angestrebten Zielen ausdrücklich an Peter Lauterbach als CEO und Oliver Grodowski als CTO festhalten.

Die Zielquote für den Frauenanteil im Vorstand der SPORTTOAL AG wurde mit Beschluss vom März 2019 auf 0 % per 30.06.2024 festgesetzt.

Der Aufsichtsrat wird auch in Zukunft bei der Besetzung des Vorstandes die Qualifikation und

Erfahrung eines Bewerbers als wichtigstes Entscheidungskriterium heranziehen – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Erste und Zweite Führungsebene nach dem Vorstand

Entscheidend für die Besetzung von Führungspositionen der 1. und 2. Führungsebene ist für die SPORTTOTAL AG ausschließlich die Qualifikation und Erfahrung eines Bewerbers – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität.

Aktuell beträgt der Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei sieben Positionen 0 %. Die zuletzt im März 2019 bestätigte Zielquote von 10 % im Bereich der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde somit noch nicht erfüllt, und es bleibt erklärtes Ziel, den Anteil von Frauen entsprechend bis zum 30.06.2024 zu erhöhen und entsprechende Positionen mit qualifizierten Frauen zu besetzen.

In der zweiten Führungsebene beträgt der Frauenanteil aktuell 33,33 %, das heißt von sechs Führungspositionen sind zwei mit qualifizierten weiblichen Führungskräften besetzt. Die Zielquote beträgt per 30.06.2024 30 %.

7 Vergütungsbericht

Die Gesamtbezüge des Vorstands der SPORTTOTAL AG betrugen im Jahr 2020 T€ 568 (i.Vj. T€ 541). In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung des Jahres 2020 waren Personalaufwendungen im Zusammenhang mit den gewährten Vergütungen in Höhe von T€ 681 (i.Vj. T€ 681, darin Dotierung der Rückstellungen T€ 27) zu erfassen; darin Verrechnung unmittelbar im Eigenkapital T€ 113 (i.Vj. T€ 113).

Für die beiden aktiven Vorstandsmitglieder besteht eine vertragliche Vereinbarung dergestalt, dass neben einem fixen Gehalt auch ein einjähriger variabler Anteil gewährt wird. Die Bemessung des variablen Anteils orientiert sich an der Ertragslage des Gesamtkonzerns. Die Höhe dieser Tantieme ist vertraglich pro Geschäftsjahr auf einen maximalen Betrag festgelegt. Für das Geschäftsjahr 2020 wurden keine Tantieme gewährt.

Der Vorstandsvorsitzende Herr Peter Lauterbach erhält zudem eine langfristige aktienbasierte Vergütungskomponente. Diese ist einerseits als Aktienoptionsprogramm sowie andererseits als in bar auszahlbarer Langfristbonus (Long-term Incentive = LTI) ausgestaltet.

Im Rahmen des im Jahr 2017 aufgelegten Aktienoptionsprogramms hat die Gesellschaft Herrn Peter Lauterbach das Recht eingeräumt, nach Ablauf einer vierjährigen Wartefrist, bis zu 500.000 nennwertlose Stückaktien zum Ausübungspreis von 3,81 €/Stück zu beziehen. Die Ausübung der Option ist an ein Erfolgsziel in der Weise geknüpft, dass der Aktienkurs nach Ablauf der Wartezeit und vor Ausübung den Ausübungspreis um mindestens 20 % übersteigt.

Der Herrn Peter Lauterbach im Jahr 2017 gewährte Langzeitbonus hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist an die Entwicklung der Marktkapitalisierung der Gesellschaft innerhalb dieses Zeitraums gekoppelt. Er beläuft sich auf 5 % der langfristig normalisierten Zunahme des Unternehmenswerts im Sinne der Börsenkapitalisierung (Gesamtzahl der Aktien x Aktienkurs) und kann maximal 2,5 Mio. € betragen.

Die den amtierenden Vorstandsmitgliedern gewährten Vergütungen stellen sich danach für das Geschäftsjahr 2020 wie folgt dar:

Gesamt Peter Lauterbach Oliver Grodowski
2020 2019 2020 2019 2020 2019
Gewährte Zuwendungen EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Festvergütung 535.833 508.500 365.833 340.834 170.000 167.667
Nebenleistungen 32.081 33.017 20.081 20.081 12.000 12.936
Gesamtvergütung 567.914 541.517 385.914 360.915 182.000 180.602

8 Angaben nach § 289a HGB

8.1 Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das Kapital der SPORTTOTAL AG ist in 30.945.797 (i.Vj. 26.134.044) Inhaberstückaktien aufgegliedert.

8.2 Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten

Hinsichtlich des Bestehens direkter oder indirekter Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, wird auf die Ausführungen im Anhang der SPORTTOTAL AG unter Tz. (27) Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG verwiesen.

8.3 Gesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und Satzungsänderungen

Den gesetzlichen Vorschriften für die Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands (§§ 84, 85 AktG) sowie für die Änderung der Satzung (§§ 133, 179 AktG) wird genügt.

8.4 Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe und zum Rückkauf von Aktien

In der Hauptversammlung vom 09.10.2020 wurde das verbleibende genehmigte Kapital 2019 in Höhe von € 5.141.846,00 aufgehoben und ein neues genehmigtes Kapital 2020 in Höhe von € 15.472.898 geschaffen.

Mit dem neuen genehmigten Kapital 2020 ist der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 09.10.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, bis zum 08.10.2025 auf den Inhaber lautende Stammaktien (Stückaktien gegen Bar- und / oder Sacheinlage) einmalig oder mehrmals in maximaler Höhe des verbleibenden genehmigten Kapitals auszugeben. Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug (auch im Wege des mittelbaren Bezugs gemäß § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG) anzubieten. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.

Das bedingte Kapital 2017/II beträgt € 500.000,00 und dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten (Aktienoptionen).

In der Hauptversammlung am 09.10.2020 wurde ein Bedingtes Kapital 2020/I neu geschaffen. Das Grundkapital ist um bis zu € 1.904.762,00 durch Ausgabe von bis zu 1.904.762 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien (Stückaktien) der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu € 1.904.762,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/I).

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Teilschuldverschreibungen der Inhaberschuldverschreibung 2020/I von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das im Zeitpunkt der Ausgabe von der Hauptversammlung der Gesellschaft noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Ferner wurde ein Bedingtes Kapital 2020/II geschaffen. Das Grundkapital ist um bis zu € 3.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien (Stückaktien) der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu € 3.000.000,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/II).

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Teilschuldverschreibungen der Inhaberschuldverschreibung 2020/II von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das im Zeitpunkt der Ausgabe von der Hauptversammlung der Gesellschaft noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Schließlich wurde ebenfalls ein Bedingtes Kapital 2020/III geschaffen. Das Grundkapital ist um bis zu € 10.068.136,00 durch Ausgabe von bis zu 10.068.136 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien (Stückaktien) der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu € 10.068.136,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/III).

Das Bedingte Kapital 2020/III dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 09.10.2020 bis zum 08.10.2025 von der Gesellschaft oder einem mit ihr im Sinne von §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen ausgegeben werden, soweit die Ausgabe gegen Barleistung erfolgt.

Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 09.10.2020 jeweils festzusetzenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Teilschuldverschreibungen der Inhaberschuldverschreibung 2020/III von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das im Zeitpunkt der Ausgabe von der Hauptversammlung der Gesellschaft noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Köln, 26.04.2021 SPORTTOTAL AG

Peter Lauterbach Oliver Grodowski - Vorstandsvorsitzender - - Vorstand Technik

Konzernbilanz

31.12.2020 31.12.2019
Aktiva Tz. T€ T€
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielle Vermögenswerte (1) 4.638 2.179
II. Sachanlagen (2) 5.654 7.805
III. Nutzungsrechte (3) 1.868 814
IV. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen (4) 9 9
V. Latente Steueransprüche 0 0
VI. Sonstige langfristige Vermögenswerte (5) 0 503
12.169 11.310
B Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte (6) 809 1.769
II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte (7)
1.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2.188 2.469
2.
Sonstige Vermögenswerte
838 2.534
III. Zahlungsmittel 1.898 5.057
5.733 11.829
17.902 23.139
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital (8) 30.946 26.134
II. Kapitalrücklage (9) 16.562 15.808
III. Gewinnrücklagen 663 663
IV. Bilanzergebnis -53.697 -40.432
-5.526 2.173
B Langfristiges Fremdkapital
I. Langfristige finanzielle Schulden (10) 4.104 385
II. Pensionsverpflichtungen (11) 421 445
III. Langfristige Rückstellungen (12) 1 27
IV. Latente Steuerschulden (13) 1.522 561
6.048 1.418
C. Kurzfristiges Fremdkapital
I. Kurzfristige finanzielle Schulden (14) 6.627 4.553
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.274 5.083
III. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
180 190
IV. Vertragsverbindlichkeiten (15) 2.052 8.440
V. Kurzfristige Rückstellungen 64 101
VI. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (16) 1.183 1.181
17.380 19.548
17.902 23.139

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Tz. 01.01.-
31.12.2020
01.01.-
31.12.2019
T€ T€
1. Umsatzerlöse (17) 22.938 38.505
2. Erhöhung / Verminderung des Bestands an unfertigen
Leistungen -960 -953
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 295 156
4. Sonstige betriebliche Erträge (18) 3.893 3.414
5. Materialaufwand (19) -20.291 -33.894
6. Personalaufwand (20) -8.576 -9.273
7. Abschreibungen -3.175 -2.931
8. Aufwand aus Zeitwert-Bewertung 0 -1.050
9. Wertveränderungen finanzieller Vermögenswerte (7) -67 69
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen (21) -5.677 -8.652
11. Ordentliches Betriebsergebnis -11.620 -14.609
12. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (22) 0 -26
13. Finanzierungserträge (22) 18 25
14. Finanzierungsaufwendungen (22) -842 -252
15. Ergebnis vor Ertragsteuern -12.444 -14.862
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (23) -800 -1.740
17. Ergebnis nach Ertragsteuern -13.244 -16.602
18. Ergebnis aus aufgegebenen Bereichen 0 0
19. Ergebnis der Periode -13.244 -16.602
20. Davon den Minderheitsgesellschaftern zustehendes
Periodenergebnis 0 0
21. Den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens
zustehendes Periodenergebnis
22. Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aus
-13.244 -16.602
leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen -31 -37
23. Steuern auf die Gewinne / Verluste aus nie zu
reklassifizierenden Posten des sonstigen Gesamtergebnisses 10 12
24. Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) aus nie zu
reklassifizierenden Posten -21 -25
25. Den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens
zustehendes Gesamtergebnis
-13.265 -16.627
26. Den Minderheitsgesellschaftern zustehendes
Gesamtergebnis 0 0
27. Gesamtergebnis -13.265 -16.627
Periodenergebnis je Aktie in € (24) -0,42 -0,64

Konzern-Kapitalflussrechnung

01.01.-
31.12.2020
T
01.01.-
31.12.2019
T
Ergebnis der Periode -13.244 -16.602
+
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte
3.175 2.931
+
Aufwand aus Zeitwert-Bewertung
0 1.050
+/- Aufwendungen / Erträge aus Ertragsteuern 800 1.740
+/- Saldo aus Zinsaufwendungen und -erträgen 824 227
+/- Verluste / Gewinne aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte 51 371
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -472 1.839
+/- Veränderung Vorräte, Forderungen und andere Vermögenswerte 3.383 3.728
+/- Veränderung der langfristigen Rückstellungen -57 -56
+/- Veränderung übriges Fremdkapital -3.872 -613
+/- Erstattete /Gezahlte Ertragsteuern 0 0
-
Gezahlte Zinsen
-745 -242
+
Erhaltene Zinsen
10 6
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -10.147 -5.621
+
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen
0 15
-
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
-2.582 -1.811
-
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
-248 -2.260
-
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen
0 -15
-
Auszahlungen für den Erwerb von Tochtergesellschaften
0 -109
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -2.830 -4.180
+
Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten
4.000 4.700
+
Einzahlungen aus der Begebung von Schuldverschreibungen
3.000 0
-
Rückführung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten
-1.903 -938
-
Rückführung kurzfristiger Leasingverbindlichkeiten
-359 -459
+
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
5.088 2.988
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 9.826 6.291
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 4.435 7.945
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -3.151 -3.510
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 1.284 4.435

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Bilanzgewinn/
-verlust
Eigenkapital
vor Minderheiten-
anteilen
Minderheiten-
anteile
Summe
Eigenkapital
T
T
T
T
T
T
T
Stand am 31. Dezember 2018 23.563 15.276 696 -23.805 15.730 0 15.730
Anpassungen aufgrund veränderter
Rechnungslegungsmethoden (nach Ertragsteuern) 0 0 -33 0 -33 0 -33
Barkapitalerhöhung 2.570 515 0 0 3.085 0 3.085
Emissionskosten des Kapitals 0 -97 0 0 -97 0 -97
Kapitalerhöhungen aus Wandlungen 1 1 0 0 2 0 2
Anteilsbasierte Vergütungen 0 113 0 0 113 0 113
Ergebnis der Periode 0 0 0 -16.602 -16.602 0 -16.602
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern 0 0 0 -25 -25 0 -25
Stand am 31. Dezember 2019 26.134 15.808 663 -40.432 2.173 0 2.173
Barkapitalerhöhung 4.812 481 0 0 5.293 0 5.293
Emissionskosten des Kapitals 0 -205 0 0 -205 0 -205
Eigenkapitalanteil begebener Wandelanleihen 0 536 0 0 536 0 536
Veränderung Ertragsteuern 0 -171 0 0 -171 0 -171
Anteilsbasierte Vergütungen 0 113 0 0 113 0 113
Ergebnis der Periode 0 0 0 -13.244 -13.244 0 -13.244
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern 0 0 0 -21 -21 0 -21
Stand am 31. Dezember 2020 30.946 16.562 663 -53.697 -5.526 0 -5.526

A) Allgemeine Angaben

Die SPORTTOTAL Gruppe (im Folgenden "SPORTTOTAL" oder "Konzern") ist ein Technologie- und Medienunternehmen, das im skalierbaren Digitalgeschäft mit Streaming-Plattformen, der TV-gerechten Produktion und Vermarktung von Events und dem Betrieb eines linearen TV-Kanals (Segment DIGITAL), im margenstarken internationalen Projektgeschäft (Segment VENUES) sowie im Bereich von hochwertigen Reise-Events (Segment LIVE) agiert.

Die SPORTTOTAL AG hat ihren Sitz Am Coloneum 2 in 50829 Köln und ist eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Köln unter HRB 41998.

Die SPORTTOTAL AG ist als Mutterunternehmen eines Konzerns mit Sitz im Inland gemäß § 290 (HGB) verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Als kapitalmarktorientiertes Unternehmen hat die SPORTTOTAL AG ihren Konzernabschluss für das Jahr 2020 gemäß der Verordnung 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates nach den durch die europäische Union übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards (International Financial Reporting Standards – IFRS) erstellt. Ergänzend hat die SPORTTOTAL AG bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sämtliche, insbesondere handels- und aktienrechtlichen, Vorschriften, zu deren Anwendung sie zusätzlich verpflichtet ist, beachtet.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG hat den Konzernabschluss am 26.04.2021 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

B) Überblick über wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze

I. Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG wurde in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben. Durch diesen Ausweis können Rundungsdifferenzen entstehen.

Die Abschlüsse der SPORTTOTAL AG und ihrer Tochtergesellschaften werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Konzernabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Hinsichtlich der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bestehen vor dem Hintergrund der aktuellen Ertrags- und Liquiditätslage wesentliche Unsicherheiten (Bestandsgefährdendes Risiko), welche im zusammengefassten Lagebericht unter 5.2.8. "Finanzwirtschaftliche Risiken" Unterabschnitt "Finanzierungsrisiken" beschrieben sind.

Für die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und somit für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der SPORTTOTAL Gruppe ist die kurzfristige Zuführung ausreichender liquider Mittel zur Sicherung des Fortbestands der Unternehmensgruppe notwendig.

Von zentraler Bedeutung ist neben dem plangemäßen Eingang erwarteter Liquiditätszuflüsse aus operativen Projekten der Tochtergesellschaften insbesondere die kurzfristige weitere Zuführung von Eigen- und / oder Fremdkapital. Im Sinne der fortgesetzten Finanzierungssicherheit auch im Jahr 2021 hatte sich die Gesellschaft bereits durch die Hauptversammlung am 09.10.2020 insbesondere bedingte Kapitalien im Volumen von T€ 14.973 genehmigen lassen. Für die Ausgabe weiterer Wandel- oder Optionsanleihen standen hiervon zum Stichtag noch T€ 12.068 zur Verfügung.

Zu den in 2021 bereits durchgeführten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit wird ergänzend auf die Ausführungen im Nachtragsbericht Tz. (36) verwiesen.

Der Konzernabschluss wurde auf der Grundlage historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung.

II. Anwendung neuer bzw. geänderter Rechnungslegungsvorschriften

Mit Beginn der aktuellen Berichtsperiode traten die folgenden neuen oder geänderten Standards in Kraft:

Änderungen an IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebes
Änderungen an diversen Standards Verweis auf das Rahmenkonzept für die
Finanzberichterstattung in den IFRS Standards
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 Interest Rate Benchmark Reform
Änderungen an IAS 1 und IAS 8 Definition von "Wesentlichkeit"
Änderungen an IFRS 16 Mietzugeständnisse im Zusammenhang
mit der COVID-19 Pandemie

Aus den genannten Standards ergaben sich keinerlei Auswirkungen auf die Rechnungslegungsgrundsätze des Konzerns.

III. Veröffentlichte, noch nicht angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards bzw. Interpretationen wurden vom IASB bereits verabschiedet, sind jedoch noch nicht verpflichtend in Kraft getreten. Für einen Teil der genannten Änderungen steht zudem das EU-Endorsement noch aus.

Änderungen an IFRS 4 Versicherungsverträge (ab 01.01.2021)
Änderungen an IFRS 3, IFRS 16, IAS 37 Klarstellungen und Aktualisierung
der Bezüge auf das Rahmenkonzept (ab 01.01.2022)
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4
und IFRS 16
Interest Rate Benchmark Reform Phase 2 (ab 01.01.2023)
Änderungen an IAS 1 Klassifizierung von Verbindlichkeiten (ab 01.01.2023)
Diverse Standards Jährliche Verbesserungen 2018-2020 (ab 01.01.2022)

Die SPORTTOTAL AG hat die Regelungen nicht vorzeitig angewandt und wird diese voraussichtlich auch nicht vorzeitig anwenden.

Die Geschäftsleitung der SPORTTOTAL AG erwartet aus der künftigen Anwendung aktuell noch nicht anwendbarer Standards keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

IV. Konsolidierung

a) Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und der von ihm beherrschten Unternehmen. Die Gesellschaft erlangt die Beherrschung, wenn sie:

  • Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann,
  • schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist,
  • und die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann.

Die Gesellschaft nimmt eine Neubeurteilung der Frage nach der Beherrschung vor, wenn Tatsachen und Umstände darauf hinweisen, dass sich eines oder mehrere der oben genannten drei Kriterien der Beherrschung verändert haben.

Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, zu dem die Gesellschaft die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch die Gesellschaft endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei werden die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses sind den Gesellschaftern des Mutterunternehmens und – falls anwendbar – den nicht beherrschenden Gesellschaftern zugeordnet, auch wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Gesellschafter einen Negativsaldo aufweisen.

Der Bilanzstichtag ist für alle einbezogenen Unternehmen einheitlich der 31.12. eines Jahres.

Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen.

Alle konzerninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen und Cashflow im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

b) Angaben zum Konsolidierungskreis

Neben der SPORTTOTAL AG, Köln, als Mutterunternehmen wurden im Geschäftsjahr folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

Anteil am
Kapital
31.12.2020
Anteil am
Kapital
31.12.2019
SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL EVENT GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL LIVE GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL VENUES GmbH, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL VENTURES GmbH, Köln 100% 100%
sporttotal.tv gmbh, Köln 100% 100%
SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH (vormals SPRTSBK GmbH), Köln 100% 100%
SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg 100% 65,7%
SPORTTOTAL France SAS, Paris, Frankreich 100% 65,7%

Daneben wurden folgende Gesellschaften als assoziierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen:

Anteil am
Kapital
31.12.2020
Anteil am
Kapital
31.12.2019
VISPEX GmbH, Köln 51% 51%
China Media Sports Holding Ltd., Hongkong 45% 45%
China Media Sports Ltd., Hongkong 45% 45%

Bei der VISPEX GmbH übt die SPORTTOTAL AG aufgrund bestehender Gesellschaftervereinbarungen trotz einer 51%igen Beteiligung am Kapital der Gesellschaft nicht die Verfügungsmacht aus, so dass eine Einbeziehung im Wege der Vollkonsolidierung nicht in Betracht kommt.

V. Währungsumrechnung

Bei der Aufstellung der Abschlüsse jedes einzelnen Konzernunternehmens werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung des Konzernunternehmens (Fremdwährungen) lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet.

An jedem Abschlussstichtag werden monetäre Posten in Fremdwährung mit dem gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Nicht-monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden weiterhin mit den Kursen angesetzt, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Gültigkeit hatten.

Zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertete nicht-monetäre Posten werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen bilanziellen Erfassung umgerechnet.

Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten.

VI. Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Dies gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer der Preisfestlegung für den Erwerb des jeweiligen Vermögenswertes oder die Übertragung der Schuld zum Bewertungsstichtag zugrunde legen würden, wobei davon ausgegangen wird, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Der beizulegende Zeitwert ist nicht immer als Marktpreis verfügbar. Häufig muss er auf Basis verschiedener Bewertungsparameter ermittelt werden. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit beobachtbarer Parameter und der Bedeutung dieser Parameter für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes im Ganzen wird der beizulegende Zeitwert den Stufen 1, 2 oder 3 zugeordnet. Die Unterteilung erfolgt nach folgender Maßgabe:

  • Eingangsparameter der Stufe 1 sind notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann.
  • Eingangsparameter der Stufe 2 sind andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt beobachtbar sind oder indirekt aus anderen Preisen abgeleitet werden können.

• Eingangsparameter der Stufe 3 sind für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Parameter.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im vorliegenden Konzernabschluss ausgewiesen wird, werden in diese Bewertungshierarchie eingeordnet. SPORTTOTAL wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten (möglichst in Form beobachtbarer Inputfaktoren) für die Bemessung des Zeitwerts zur Verfügung stehen.

VII. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für alle Konzerngesellschaften wurden einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden festgelegt, die sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert haben.

Die Bilanz wird nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden strukturiert. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Im Einzelnen stellen sich die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie folgt dar:

Unternehmenszusammenschlüsse

Der Erwerb von Geschäftsbetrieben wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die bei einem Unternehmenszusammenschluss übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser bestimmt sich aus der Summe der zum Erwerbszeitpunkt gültigen beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Vermögenswerte, der von den früheren Eigentümern des erworbenen Unternehmens übernommenen Schulden und der vom Konzern emittierten Eigenkapitalinstrumente im Austausch gegen die Beherrschung des erworbenen Unternehmens. Mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Transaktionskosten werden bei Anfall erfolgswirksam erfasst.

Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet, soweit keine Ausnahmetatbestände vorliegen, welche gemäß IAS 12 Ertragsteuern bzw. IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer, IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung oder IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche erfasst und bewertet werden.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich als Überschuss der Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils an dem erworbenen Unternehmen (sofern gegeben) über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt ermittelten beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden. Für den Fall, dass sich – auch nach nochmaliger Beurteilung – ein negativer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam erfasst.

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an Tochterunternehmen werden bei Zugang entweder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet und getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ausgewiesen. Nach dem Erwerb ergibt sich der Buchwert der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter aus dem Wert der Anteile bei der erstmaligen Erfassung zuzüglich des Anteils der nicht beherrschenden Gesellschafter an den nachfolgenden Eigenkapitalveränderungen.

Im Falle eines sukzessiven Unternehmenszusammenschlusses wird der zuvor von der Gesellschaft an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil mit dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Ein daraus resultierender Gewinn bzw. Verlust wird erfolgswirksam erfasst.

Immaterielle Vermögenswerte

a) Separat erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Separat erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen erfasst. Die Abschreibungen werden linear über die erwartete Nutzungsdauer aufwandswirksam erfasst. Die Buchwerte werden regelmäßig auf etwaigen außerplanmäßigen Wertminderungsbedarf geprüft.

Separat erworbene immaterielle Vermögenswerte (im Wesentlichen Software-Programme und Lizenzen) werden über einen Zeitraum von drei bis sechs Jahren, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben. Etwaig sich ergebende Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder sonstige Schätzungsänderungen werden prospektiv berücksichtigt.

Für selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte finden ergänzend die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Anwendung:

Kosten für Forschungsaktivitäten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwendungen erfasst.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, welche sich aus der Entwicklungsphase eines internen Projekts ergeben, werden bilanziert, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes ist technisch realisierbar, so dass er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird.
  • Es besteht die Absicht und die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen, und hierfür sind adäquate technische, finanzielle oder sonstige Ressourcen verfügbar.

  • Der immaterielle Vermögenswert wird voraussichtlich einen wirtschaftlichen Nutzen erzielen

  • Die im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswerts zurechenbaren Aufwendungen sind verlässlich bestimmbar.

Der aktivierte Betrag umfasst die Aufwendungen ab dem Tag, an dem diese Bedingungen erstmals erfüllt sind. Wenn ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert nicht aktiviert werden kann bzw. wenn noch kein solcher vorliegt, werden die Entwicklungsaufwendungen in der Periode ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst.

b) Geschäfts- oder Firmenwert

Der aus Unternehmenszusammenschlüssen resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird zu Anschaffungskosten abzüglich etwaig erforderlicher Wertminderungen bilanziert.

Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung wird der Geschäfts- oder Firmenwert auf diejenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (oder entsprechende Gruppen) des Konzerns aufgeteilt, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien des Zusammenschlusses ziehen können.

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeordnet wurde, werden jährlich auf Wertminderung geprüft. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Firmenwerten wird im SPORTTOTAL AG Konzern grundsätzlich der Nutzungswert der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit herangezogen. Die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit stellt hierbei das dem Firmenwert zuzuordnende Segment dar, es sei denn, es lassen sich innerhalb des Segments weitgehend unabhängige Zahlungszuflüsse etwa auf Ebene der rechtlichen Einheiten identifizieren.

Basis ist die vom Management erstellte Planung in ihrer jeweils aktuellen Fassung. Die Detailplanungsphase erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren. Für die Folgejahre werden die Ergebnisse anhand plausibler Annahmen über die künftige Entwicklung fortgeschrieben, sofern dies aufgrund des jeweiligen Geschäftsmodells sachgerecht erscheint. Die Planungsprämissen werden jeweils an den aktuellen Erkenntnisstand angepasst. Dabei werden Annahmen zu makroökonomischen Trends sowie historische Entwicklungen berücksichtigt.

Jeglicher Wertminderungsaufwand betreffend den Geschäfts- oder Firmenwert wird direkt in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Sachanlagen

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um

planmäßige lineare Abschreibungen. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und sämtliche notwendige Schätzungsänderungen prospektiv berücksichtigt.

Folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern wurden zur Ermittlung der Abschreibungen zugrunde gelegt:

Jahre
Technik und sonstige Ausrüstung 5 - 7
Übrige technische Anlagen und Maschinen 3 - 7
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 - 10

Die Nutzungsdauern der Vermögenswerte werden regelmäßig überprüft und falls erforderlich dem erwarteten Nutzungsverlauf entsprechend adjustiert.

Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine eingetretene Wertminderung wird ein Wertminderungstest durchgeführt und die Buchwerte ggf. angepasst.

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das SPORTTOTAL maßgeblichen Einfluss ausübt. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vor.

Die Ergebnisse, Vermögenswerte und Schulden assoziierter Unternehmen werden in den Konzernabschluss unter Verwendung der Equity-Methode einbezogen. Danach sind Anteile an assoziierten Unternehmen mit ihren Anschaffungskosten – angepasst um Veränderungen des Konzernanteils am seit dem Erwerbszeitpunkt entstandenen Gewinn oder Verlust sowie am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens – in die Konzernbilanz aufzunehmen. Anteilige Verluste werden ergebniswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit und solange die insgesamt aufgelaufenen Verluste des assoziierten Unternehmens das anteilige Eigenkapital nicht übersteigen; weitere Verluste werden in einer Nebenrechnung fortgeführt.

Ein Überschuss der Anschaffungskosten über den erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Dieser ist Bestandteil des Buchwerts der Beteiligung und wird nicht gesondert auf das Vorliegen einer Wertminderung überprüft.

Latente Steuern

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie aus Konsolidierungsvorgängen.

Aktive latente Steuern werden für abzugsfähige temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz erfasst. Auf steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern gebildet, sofern damit zu rechnen ist, dass sie in den nächsten drei Jahren genutzt werden können. Passive latente Steuern werden für sämtliche zu versteuernden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz und der Konzernbilanz gebildet. Die Abgrenzungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung beziehungsweise -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation zu erwartenden Steuersatzes vorgenommen. Aktive latente Steuern werden mit passiven latenten Steuern verrechnet, wenn sie denselben Steuerschuldner betreffen und soweit sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und die weiteren Voraussetzungen für eine Aufrechenbarkeit gegeben sind.

Vorräte

Bei den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren zu Anschaffungskosten bzw. ggf. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert, der aus voraussichtlichen Verkaufserlösen abzüglich bis zum Verkauf anfallender Kosten ermittelt wird, angesetzt.

Unfertige Leistungen werden zu Herstellungskosten unter Einbeziehung direkt zurechenbarer Einzelkosten sowie angemessener Teile der Gemeinkosten bewertet.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einer Vertragspartei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Sie werden nur dann in der Konzernbilanz angesetzt, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Die Bilanzierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und Schulden (Finanzinstrumente) erfolgt nach IFRS 9 wie folgt:

Klassifizierung

Die Zuordnung (Klassifizierung) finanzieller Vermögenswerte und Schulden im Zugangszeitpunkt erfolgt in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell und den vertraglichen Zahlungsströmen in die folgenden Bewertungskategorien:

  • Erfolgswirksam oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Schulden
  • Zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewertende finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Schulden

Letzterer Kategorie sind diejenigen Finanzinstrumente zuzuordnen, welche gehalten werden, um vertragliche Cashflows zu vereinnahmen, welche ausschließlich aus Zins- und Tilgungsleistungen bestehen.

Der Konzern verfügt zum Stichtag ausschließlich über originäre (nicht-derivative) finanzielle Vermögenswerte und Schulden, welche dieser zweiten Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten" zuzuordnen sind.

Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewertenden finanziellen Vermögenswerten handelt es sich insbesondere um Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen sowie Barmittel und Bankguthaben. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, welcher in der Regel dem vereinbarten Transaktionspreis entspricht, zuzüglich etwaiger direkt zurechenbarer Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.

Bewertung

Bei der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie von Vertragsvermögenswerten werden vereinfachend die über deren Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditausfälle zugrunde gelegt. Die Ermittlung der erwarteten Kreditausfälle erfolgt mit Hilfe einer Wertberichtigungsmatrix, innerhalb derer auf finanzielle Vermögenswerte innerhalb bestimmter vordefinierter Risikokategorien jeweils einheitliche erwartete Verlustquoten angewandt werden. Zu diesem Zweck werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach gemeinsamen Risikomerkmalen, insbesondere Überfälligkeitstagen, zusammengefasst. Vertragsvermögenswerte aus noch nicht fakturierten laufenden Arbeiten weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale auf wie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus den entsprechenden Vertragsarten. Vor diesem Hintergrund wird davon ausgegangen, dass die erwarteten Verlustquoten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert für die Verlustquoten betreffend Vertragsvermögenswerte darstellen.

Die erwarteten Verlustquoten werden ausgehend von historischen Ausfallquoten unter ergänzender Berücksichtigung aktueller und prognostischer Informationen zu makroökonomischen Rahmenbedingungen ermittelt, soweit diese potenziell einen Einfluss auf das Zahlungsverhalten der Kunden haben.

Zahlungsmittel in Form von Barbeständen, auf Abruf zur Verfügung stehenden Bankguthaben sowie

anderer kurzfristig hochliquider finanzieller Vermögenswerte, die im Zeitpunkt der Anschaffung eine Laufzeit von maximal drei Monaten aufweisen, werden ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Anwendung des Modells der erwarteten Kreditverluste nach IFRS 9 auf diese Vermögenswerte ergibt aufgrund der Bonitätsratings der Vertragspartner sowie aufgrund der kurzen Laufzeiten keine wesentliche Wertminderung.

Finanzielle Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen kurz- und langfristige finanzielle Schulden (inklusive des Fremdkapitalanteils zusammengesetzter Finanzinstrumente), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige nicht derivative Verbindlichkeiten. Sie werden bei erstmaliger Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Nicht verzinsliche oder unterverzinsliche Verbindlichkeiten werden mit dem Barwert angesetzt und bis zu ihrer Fälligkeit periodengerecht aufgezinst.

Zusammengesetzte Finanzinstrumente bestehen in Form von durch die SPORTTOTAL AG emittierten Wandelanleihen. Diese werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Vereinbarungen getrennt als finanzielle Verbindlichkeit und als Eigenkapitalinstrument erfasst. Bei der Option auf Wandlung, welche nur durch Austausch eines festen Betrags an flüssigen Mitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten gegen eine feste Anzahl eigener Eigenkapitalinstrumente erfüllt wird, handelt es sich jeweils um ein Eigenkapitalinstrument.

Zum Ausgabezeitpunkt wird der beizulegende Zeitwert der Fremdkapitalkomponente anhand der für vergleichbare nicht wandelbare Instrumente geltenden Marktverzinsung ermittelt. Dieser Betrag wird als finanzielle Verbindlichkeit auf Basis der fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bis zur Erfüllung durch Wandlung oder Fälligkeit des Instruments bilanziert.

Die als Eigenkapital klassifizierte Wandeloption wird durch Subtraktion des Wertes der Fremdkapitalkomponente von dem beizulegenden Zeitwert des gesamten Instruments bestimmt. Der resultierende Wert wird als Teil des Eigenkapitals erfasst und unterliegt im Folgenden keiner Bewertung. Die als Eigenkapital klassifizierte Wandeloption verbleibt so lange im Eigenkapital, bis die Wandeloption ausgeübt wird. Bei Ausübung wird der im Eigenkapital erfasste Betrag in das gezeichnete Kapital und in die Kapitalrücklagen umgegliedert. Falls die Wandeloption bei Fälligkeit nicht ausgeübt wird, verbleibt es bei einem Ausweis im Eigenkapital. Durch die Ausübung oder das Auslaufen der Wandeloption entstehen keine Gewinne oder Verluste.

Transaktionskosten, die im Zusammenhang mit dem Instrument stehen, werden -sofern wesentlich- _auf die Fremd- und Eigenkapitalkomponente in Relation zur Verteilung der Nettoerlöse aufgeteilt. Die der Eigenkapitalkomponente zuzurechnenden Transaktionskosten werden direkt im Eigenkapital erfasst. Die der Fremdkapitalkomponente zuzurechnenden Transaktionskosten sind im Buchwert der Verbindlichkeit enthalten und werden über die Laufzeit der Wandelanleihe unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Leasingverhältnisse

Die Gesellschaften der SPORTTOTAL Gruppe mieten Büro- und Lagerflächen an verschiedenen Standorten. Für Dienstfahrzeuge der Mitarbeiter bestehen in der Regel Leasingverträge. Daneben bestehen in Einzelfällen Leasingverträge über technische Ausstattung sowie immaterielle Vermögenswerte.

Miet- und Leasingverträge werden in der Regel über feste Laufzeiten zwischen zwei und zehn Jahren geschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen enthalten. Mietverträge werden in der Regel frei verhandelt und enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Vertragskonditionen. Die zum Stichtag bestehenden Leasingverträge enthalten keine Kreditbedingungen.

Für Leasinggegenstände wird gemäß IFRS 16 ab dem Zeitpunkt, an dem diese der SPORTTOTAL AG zur Verfügung stehen, ein Nutzungsrecht sowie korrespondierend eine Leasingverbindlichkeit ausgewiesen. Für die vereinbarten Leasingraten wird ein Zinsanteil nach der Effektivzinsmethode ermittelt, welcher über die Laufzeit des Leasingverhältnisses aufwandswirksam erfasst wird. Das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren der beiden Zeiträume Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingvertrages abgeschrieben.

Zahlungen im Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverhältnissen (Laufzeit kürzer als zwölf Monate) sowie im Rahmen von Leasingverhältnissen über Vermögenswerte von geringem Wert werden weiterhin linear als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr 2020 betrug der entsprechende Aufwand T€ 138 bzw. T€ 18.

Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei Erstansatz zum Barwert der vereinbarten festen und variablen Leasingzahlungen sowie etwaiger erwarteter Restwertgarantien erfasst. Zahlungen für Kaufoptionen / Kündigungsoptionen werden nur berücksichtigt, wenn deren Ausübung hinreichend sicher ist.

Leasingzahlungen werden mit dem internen Zinssatz des Leasingverhältnisse abgezinst, sofern dieser verlässlich und leicht bestimmbar ist. Sofern dies nicht der Fall ist, erfolgt die Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz, d.h. dem Zinssatz, der im Falle eines vollständig fremdfinanzierten Kaufs des jeweiligen Vermögenswerts aufgewendet werden müsste.

Für diverse Verträge bestehen Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Diese können in der Regel ausschließlich durch die SPORTTOTAL AG, nicht jedoch durch den Vermieter / Leasinggeber ausgeübt werden. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen ergebende Änderungen der Vertragslaufzeit von Leasingverhältnissen werden nur dann bei der Ermittlung der Leasingverbindlichkeit berücksichtigt, wenn die Ausübung unter Würdigung sämtlicher zum Stichtag jeweils bestehenden Tatsachen und Umstände hinreichend sicher ist.

Die Folgebewertung der bilanzierten Leasingverpflichtungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten durch Aufzinsung nach der Effektivzinsmethode unter Berücksichtigung der bereits gezahlten Leasingraten und der jeweils aktuellen Erkenntnisse zur voraussichtlichen Vertragslaufzeit.

Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten angesetzt, welche in der Regel dem abgezinsten Wert der korrespondierenden Leasingverbindlichkeit entsprechen. Die Folgebewertung der Nutzungsrechte erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen. Die Abschreibung der Nutzungsrechte erfolgt grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses, es sei denn, die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswerts ist kürzer.

Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt in einem gesonderten Posten. Die Zusammensetzung der Nutzungsrechte nach Gruppen von Vermögenswerten ist in Tz. (3) enthalten.

Anteilsbasierte Vergütungen

Die Berechnung der Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen erfolgt anhand finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage anerkannter Optionspreismodelle.

Anteilsbasierte Vergütungen, die durch Eigenkapitalinstrumente beglichen werden, werden im Zeitpunkt der Gewährung mit dem beizulegenden Zeitwert der bis dahin erdienten Eigenkapitalinstrumente angesetzt. Der im Zeitpunkt der Gewährung (einmalig) ermittelte beizulegende Zeitwert der Verpflichtung wird ratierlich über den Erdienungszeitraum (Sperrfrist) als Personalaufwand erfasst und direkt mit der Kapitalrücklage verrechnet.

Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich werden als sonstige Rückstellungen angesetzt und an jedem Abschlussstichtag zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Die Aufwendungen werden über den Erdienungszeitraum als Personalaufwand erfasst (vgl. Ausführungen unter Tz. (20) zu Rückstellungen sowie Tz. (30) zu anteilsbasierten Vergütungen).

Pensionsverpflichtungen

Die Pensionsverpflichtungen werden mittels des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) ermittelt und betreffen eine an ein ehemaliges Vorstandsmitglied gewährte Einzelversorgungszusage (leistungsorientierter Versorgungsplan). Die Bewertung erfolgt jährlich durch einen unabhängigen versicherungsmathematischen Gutachter auf der Grundlage der zum jeweiligen Abschlussstichtag bestehenden Erwartungen für den Zeitraum, über den die Verpflichtung zu erfüllen ist.

Neubewertungen aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste werden unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst. Sie sind Teil des Bilanzergebnisses und werden zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Der Zinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Laufender oder nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ergibt sich regelmäßig nicht.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines Ereignisses der Vergangenheit besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrages zuverlässig schätzbar ist. Rückstellungen werden abgezinst, sofern der Effekt hieraus wesentlich ist. Effekte aus der Aufzinsung von Rückstellungen werden im Zinsaufwand ausgewiesen.

Rückstellungen für belastende Verträge werden erfasst, wenn der erwartete wirtschaftliche Nutzen aus dem Vertrag die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen unterschreitet. Die Rückstellung wird mit dem niedrigeren Wert aus dem Barwert der Erfüllungsverpflichtung oder einer möglichen Entschädigung bzw. Strafzahlung bei Ausstieg aus dem Vertrag bzw. bei Nichterfüllung passiviert.

Rückstellungen werden regelmäßig überprüft und bei neuen Erkenntnissen oder geänderten Umständen angepasst.

Erlösrealisation

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn die Kontrolle über das Gut oder die Dienstleistung auf den Käufer übergegangen sind. Die Bewertung erfolgt nach Maßgabe der vereinbarten Gegenleistung, soweit deren Eingang wahrscheinlich ist.

Die SPORTTOTAL Gruppe verfügt über die im Folgenden dargestellten wesentlichen Erlösquellen. Die Kategorisierung entspricht der Abgrenzung der berichtspflichtigen Segmente (vgl. Ausführungen unter Kapitel C) Segmentberichterstattung).

Geschäftssegment "VENUES"

Wesentlicher Erlöstreiber im Bereich VENUES sind internationale Großprojekte im Bereich der technischen Ausstattung von Rennstrecken sowie sonstiger Sport- und Begegnungsstätten aller Art. Die Ausgestaltung entsprechender Verträge erfolgt jeweils individuell entsprechend den spezifischen Kundenanforderungen in der Regel als Werkvertrag, häufig in Form einer EPC (Engineering-Procurement-Construction)-Vereinbarung, im Rahmen derer die SPORTTOTAL VENUES GmbH in der Regel für Planung, Beschaffung der technischen Komponenten, deren kundenspezifische Be- und Verarbeitung und (Vor-)Montage sowie die schlüsselfertige Inbetriebnahme aller beauftragten Systeme vor Ort verantwortlich ist.

Im internationalen Kontext werden entsprechende Verträge oftmals nach den Vorgaben der FIDIC (Fédération Internationale des Ingénieurs Conseils (frz.) bzw. International Federation of Consulting Engineers (engl.)) gestaltet. Standardisierte Verträge existieren jedoch nicht, da jedes Projekt spezifische Besonderheiten aufweist und damit stets der Erarbeitung kundenindividueller Lösungen bedarf, welche entsprechend auf den Einzelfall zugeschnittene einzelvertragliche Regelungen notwendig machen.

Die Erlösrealisation erfolgt bei Kontrollübergang und somit in Abhängigkeit von den Details der jeweiligen vertraglichen Vereinbarungen und der tatsächlichen Projektdurchführung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen, wobei im letzteren Fall die Fortschrittsmessung inputorientiert nach dem Verhältnis der bereits entstandenen Kosten zu den erwarteten Kosten erfolgt.

Aufwendungen der Akquise- und Planungsphase werden je nach Vertragsgestaltung ggf. als Vertragsvermögenswerte erfasst und über die Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die Zahlungsbedingungen sehen in der Regel weitreichende durch den Auftraggeber zu leistende Anzahlungen vor. Gleichwohl handelt es sich hierbei in der Regel nicht um wesentliche Finanzierungskomponenten, da Leistungserbringung und Zahlungseingänge in engem zeitlichen Zusammenhang erfolgen und die typischen Projektlaufzeiten zudem häufig kleiner als ein Jahr sind. Der Ausweis erhaltener sowie fälliger angeforderter Anzahlungen erfolgt unter den Vertragsverbindlichkeiten.

Geschäftssegment "DIGITAL"

Im Geschäftsbereich DIGITAL sind ab 2020 neben der sporttotal.tv gmbh auch die die Aktivitäten der Gesellschaften SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, SPORTTOTAL LIVE GmbH und SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH gebündelt.

Die sporttotal.tv gmbh betreibt eine Streaming-Plattform für Live-Sport und -Events, im Rahmen derer die Sportstätten von Amateur- und Nischensportvereinen mit einer speziellen Kameratechnik ausgestattet werden, die es erlaubt, dort stattfindende Sportereignisse automatisiert live zu übertragen und live oder on-demand verfügbar zu machen. Erlöse werden in diesem Zusammenhang aktuell durch (geringe) monatliche Nutzungspauschalen sowie im Wesentlichen in Form von Werbeeinnahmen sowie durch Sponsoring-Vereinbarungen erzielt.

Mit den einzelnen Werbekunden werden in der Regel längerfristige Rahmenverträge abgeschlossen, deren Gegenstand die zu erbringenden Werbeleistungen (Media-Volumen), ggf. gewährte Rabatte und sonstige Absprachen sowie die Zahlungsbedingungen sind.

Branchentypisch werden häufig Tauschgeschäfte (Bartergeschäfte) über unterschiedliche Werbeleistungen vereinbart. Die Höhe der vereinnahmten Erlöse bestimmt sich hierbei nach dem Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung. Die Bewertung erfolgt wie bei Bartransaktionen netto nach gewährten Barrabatten. Umsatzerlöse aus dem Tausch von Werbeleistungen und anderen Dienstleistungen werden nur dann erfolgswirksam realisiert, wenn art- und wertmäßig unterschiedliche Dienstleistungen getauscht werden und die Höhe des Umsatzerlöses verlässlich bewertet werden kann.

Die sporttotal.tv gmbh erbringt aktuell Werbeleistungen im Wesentlichen in Form von Online-Bannerwerbung, In-Stream-Werbespots sowie Herstellung / Bereitstellung von werbewirksamen Inhalten. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Geschäftsmodells erfolgt die Realisierung von Werbeerlösen sowohl im Zusammenhang mit der Schaltung von Online-Werbebannern als auch mit In-Stream-Werbespots entsprechend der Ausgestaltung der individuellen vertraglichen Vereinbarungen entweder zeitraum- oder zeitpunktbezogen (letzteres z.B. bei Ausstrahlung). Die Abrechnung erfolgt in der Regel monatlich (z.B. auf der Grundlage der jeweils ermittelten werberelevanten Views). Sponsoringerlöse werden in der Regel linear über die Laufzeit der entsprechenden Vereinbarung vereinnahmt.

Darüber hinaus werden in diesem Geschäftsbereich die Tätigkeiten der Gruppe im Bereich der Produktion, redaktionellen Begleitung, Live-Übertragung und/oder Aufzeichnung von Großevents aus den Bereichen Sport und Unterhaltung und deren weltweite Vermarktung zusammengefasst. Ebenso zählt die audiovisuelle Begleitung von zunehmend hybriden Firmen-Events, Marketinginitiativen, die Produktion von Image-Filmen oder Beiträgen für Corporate TV-Kanäle großer Unternehmen zum Portfolio des Geschäftsbereichs. Zu den vermarkteten Großevents zählt insbesondere das ADAC TOTAL 24-Stunden-Rennen am Nürburgring.

Die überwiegende Anzahl aktuell existierender Verträge mit Kunden betrifft jeweils ein oder mehrere zeitlich genau bestimmte singuläre Ereignisse. In der Regel sind die hiermit einhergehenden Erlöse im Zusammenhang mit der Planung, Konzeption, Durchführung, Medialisierung zeitpunktbezogen zu vereinnahmen. Ausnahmen bestehen etwa für Lizenzvereinbarungen.

Die Abrechnung der vereinbarten Gegenleistung erfolgt in der Regel nach Abschluss der Veranstaltung in einer Summe unter Gewährung üblicher Zahlungsziele.

Hinzu kommt der Betrieb des linearen TV-Kanals #dabeiTV, der exklusiv über die MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom verbreitet wird. Entsprechende Einspeisevergütungen werden zeitraumbezogen berechnet und vereinnahmt. Die Zahlungsbedingungen sehen in der Regel halbjährliche Anzahlungen vor. Erlöse aus für den Sender produzierten TV-Formaten und/oder Events werden zeitpunktbezogen mit Materialabnahme vereinnahmt und in der Regel zu diesem Zeitpunkt in Rechnung gestellt.

Geschäftssegment "LIVE"

Die Erlösrealisation betreffend die Durchführung von Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen erfolgt jeweils zeitpunktbezogen mit Abschluss der Veranstaltung.

Für gebuchte Reisen und Fahrveranstaltungen wurde in 2020 in der Regel nach Vertragsschluss eine Anzahlung in Höhe von 25 % des Reisepreises fällig, wobei der Restbetrag regelmäßig vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn zu entrichten war.

Zinsen

Zinsen werden im Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag berücksichtigen laufende Ertragsteuern sowie latente Steuern und werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sofern nicht die zugrunde liegenden Sachverhalte im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind oder sofort mit dem Eigenkapital verrechnet werden.

Laufende Steuern werden auf Basis des zu versteuernden Einkommens in Übereinstimmung mit den geltenden Steuergesetzen ermittelt. Erwartete und tatsächlich geleistete Steuernachzahlungen für Vorjahre werden einbezogen.

Die Ermittlung latenter Ertragsteueransprüche und -schulden erfolgt bilanzorientiert (Verbindlichkeitenmethode). Für den Konzernabschluss werden latente Steuern für temporäre Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und deren steuerlichen Wertansätzen sowie für steuerliche Verlustvorträge ermittelt. Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass künftig ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur Verfügung steht, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und noch nicht genutzten Verlustvorträge verrechnet werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird zu jedem Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren. Der Ausweis der Wertminderung erfolgt im Steueraufwand.

Bei der Berechnung latenter Steuerschulden und Steueransprüche kommen mangels anderweitiger Erwartungen der aktuelle Körperschaftsteuersatz von 15 % zuzüglich hierauf Solidaritätszuschlag von 5,5 % sowie ein Gewerbesteuersatz von 16,63 % zur Anwendung.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird grundsätzlich sowohl als unverwässertes als auch als verwässertes Ergebnis ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Jahresergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im jeweiligen Geschäftsjahr ausgegebenen Aktien dividiert wird. Beim verwässerten Ergebnis pro Aktie wird das bereinigte Konzernergebnis durch die Anzahl der ausstehenden Aktien unter der Annahme, dass alle potenziell verwässernden Rechte ausgeübt werden, dividiert. Sofern ausschließlich solche potenziellen Stammaktien vorliegen, welche zu einem Verwässerungsschutz führen, werden diese nicht in die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses einbezogen.

VIII. Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen bei der Bilanzierung und Bewertung

Die Aufstellung eines im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlusses erfordert Ermessensentscheidungen sowie Annahmen und Schätzungen, die sich unter anderem auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten der Berichtsperiode auswirken.

Den Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand beruhen. Insbesondere wurden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegenden Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des globalen und branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt.

Durch von den Annahmen abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Wenn die tatsächliche Entwicklung von der erwarteten abweicht, werden die Prämissen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betreffenden Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst.

Am Bilanzstichtag hat der Vorstand im Wesentlichen folgende Ermessensentscheidungen und zukunftsbezogenen Annahmen getroffen und / oder geändert sowie wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten identifiziert, durch welche ein Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird.

Erlöse aus der Durchführung von Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen

Die Aktivitäten im Segment LIVE betreffen die Konzeption, Planung, Vermarktung und Durchführung von Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen im Rahmen der "Porsche Experience" durch die Konzerngesellschaft SPORTTOTAL EVENT GmbH.

Für die Frage, ob die von den Kunden in diesem Zusammenhang vereinnahmten Gegenleistungen in voller Höhe als Umsatzerlöse des SPORTTOTAL Konzerns auszuweisen sind, ist zu prüfen, ob die SPORTTOTAL EVENT GmbH im Hinblick auf die von ihr durchgeführten Tätigkeiten als Prinzipal einzustufen ist, oder ob sie als Agent lediglich Vermittlungsleistungen erbringt.

Ein Prinzipal erbringt Dienstleistungen in eigener Verantwortung für eigene Rechnung unter Verwendung von Ressourcen, über die er zuvor die Verfügungsgewalt erlangt hat (in Form der Übertragung von Nutzen und Lasten).

Von der Erlangung der Verfügungsgewalt über die benötigten Ressourcen ist regelmäßig auszugehen, wenn verschiedene Güter und Dienstleistungen für die Erbringung der eigenen Dienstleistung gegenüber dem Kunden kombiniert werden, das heißt das eine wesentliche Integrationsleistung erbracht wird. Dies ist aus Sicht des Vorstands der Fall, da die SPORTTOTAL EVENT GmbH auf eigenes Risiko Leistungen verschiedenster Anbieter einkauft und diese zu hochwertigen, individuellen Reisen und / oder Fahrveranstaltungen zusammenstellt.

Gegen die Einstufung als Prinzipal könnte sprechen, dass das im Zusammenhang mit den durchgeführten Reisen und Fahrveranstaltungen erzielte Ergebnis des Konzerns weder unmittelbar noch ausschließlich vom Reise- und Veranstaltungsaufkommen oder von den bei den einzelnen Reisen und Veranstaltungen realisierten Margen abhängig ist.

Die Vereinbarung mit dem Auftraggeber sieht demgegenüber eine Vergütung vor, deren Gesamthöhe von der Erreichung bestimmter qualitativer und quantitativer Ziele abhängig ist. Diese Ziele werden jährlich nach Art und Höhe neu definiert und betreffen beispielsweise das Gesamtergebnis aller Veranstaltungen, die Anzahl der Teilnehmer, die Kundenzufriedenheit oder die Katalogauslastung.

Vor diesem Hintergrund liegt ein Teil, der sich aus der Qualität der operativen Abwicklung ergebenden Chancen und Risiken bei der SPORTTOTAL EVENT GmbH. Darüber hinaus trägt die SPORTTOTAL EVENT GmbH das Ausfallrisiko betreffend die gegenüber den Teilnehmern bestehenden Forderungen

Insgesamt steht der SPORTTOTAL EVENT GmbH aus den Vertragsverhältnissen mit den Teilnehmern somit ein gewisser, von ihr beeinflussbarer Nutzen zu.

Da es aus Sicht des Vorstands für die Qualifizierung als Prinzipal nicht auf das Innehaben sämtlicher Chancen und Risiken ankommt, geht dieser – auch unter Würdigung aller übrigen Umstände – von einer Prinzipalstellung der SPORTTOTAL EVENT GmbH im Hinblick auf die Durchführung von Erlebnisreisen und (Fahr-)Veranstaltungen aus mit der bilanziellen Folge, dass die von Kunden vereinnahmten Gegenleistungen in voller Höhe als Umsatzerlöse der SPORTTOTAL Gruppe ausgewiesen werden.

Geschäfts- oder Firmenwert

Für die Bestimmung des Vorliegens einer Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist es erforderlich, den Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher die Geschäftsoder Firmenwerte zugeordnet worden sind, zu ermitteln. Die Berechnung des Nutzungswertes bedarf der Schätzung künftiger Cashflows aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie eines geeigneten Abzinsungssatzes für die Barwertberechnung. Faktoren wie geringere als erwartete künftige Ergebnisse und daraus resultierende niedrigere Nettozahlungsströme sowie Änderungen der Abzinsungssätze können zu einer Wertminderung führen.

Der Buchwert der zum 31.12.2020 ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte betrug unverändert gegenüber dem Vorjahr T€ 90.

Anteilsbasierte Vergütungen

Die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts anteilsbasierter Vergütungen bedarf der Auswahl eines geeigneten Bewertungsmodells in Abhängigkeit von den Bedingungen der Vereinbarungen. Es kommt ein Optionspreismodell nach Black/Scholes zum Einsatz mit den wesentlichen Inputfaktoren Volatilität der Aktie, Aktienkurs sowie Laufzeit der Vereinbarungen. Bei anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich muss die Verpflichtung am Ende jedes Berichtszeitraums sowie zum Erfüllungszeitpunkt neu ermittelt werden. Dies erfordert eine Neubeurteilung der vorgenommenen Schätzungen zu jedem Abschlussstichtag. Der Buchwert der Verpflichtungen für anteilsbasierte Vergütungen betrug zum Stichtag T€ 1 (i.Vj. T€ 27).

Bewertung von immateriellen Vermögenswerten und Gegenständen des Sachanlagevermögens

Bei der Bewertung von immateriellen Vermögenswerten und Gegenständen des Sachanlagevermögens sind Annahmen und Schätzungen, insbesondere im Hinblick auf die der Abschreibung zugrunde zu legenden (Rest-)Nutzungsdauern sowie auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts im Rahmen von Wertminderungstests notwendig. Die Identifikation von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens und somit die Notwendigkeit der Durchführung eines entsprechenden Wertminderungstest hindeuten, ist zudem ermessensbehaftet.

Im Rahmen der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts ist die Ableitung der künftig erwarteten Cashflows mit wesentlichen Unsicherheiten im Hinblick auf die diesbezüglich zu treffenden Annahmen und Schätzungen sowie die verwendeten Parameter verbunden.

Bei der Schätzung der künftigen Cashflows aus dem Plattform-Geschäft geht der Vorstand insbesondere davon aus, dass es gelingen wird, den Roll-Out des Geschäftsmodells inhaltlich und geographisch in einem Umfang fortzusetzen, der zu einem deutlich gesteigerten Umsatzvolumen und entsprechenden Erträgen und Cash-Flows führen wird.

Planungsunsicherheiten ergeben sich hierbei einerseits im Hinblick auf die aus heutiger Sicht nicht abschließend zu beurteilende makroökonomische Entwicklung, vor allem, aber nicht ausschließlich vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie.

Des Weiteren liegen betreffend die Kundennachfrage für die geplanten Dienstleistungen sowie für die rechtliche, logistische und technische Umsetzbarkeit der weiteren Plattform-Infrastruktur angesichts des innovativen Geschäftsmodells nur in begrenztem Umfang historische Informationen vor. Sollte sich die Nachfrage nicht den Erwartungen entsprechend entwickeln oder der Roll-out sich in der geplanten Form nicht oder teilweise nicht realisieren lassen, würde dies möglicherweise zu Wertminderungsaufwendungen führen.

Der Buchwert der erworbenen Kamerasysteme betrug zum Stichtag T€ 5.124; selbst entwickelte IT-Anwendungen sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit einem selbst entwickelten Kamerasystem waren (inklusive hierauf geleisteter Anzahlungen) mit T€ 4.418 aktiviert.

Pensionsverpflichtungen

Der Verpflichtungsumfang im Zusammenhang mit leistungsorientierten Versorgungszusagen wird anhand versicherungsmathematischer Berechnungen durch einen externen Gutachter auf der Grundlage von Annahmen unter anderem zu Abzinsungssätzen, künftigen Rentensteigerungen sowie Sterblichkeit ermittelt. Diese Schätzung unterliegt wesentlichen Unsicherheiten. Der Buchwert der Pensionsverpflichtungen betrug zum Stichtag T€ 421. Auf die Ausführungen im Nachtragsbericht wird verwiesen.

C) Segmentberichterstattung

Die SPORTTOTAL Gruppe verfügt im Bereich des Sports über ein breit gefächertes Leistungsportfolio, welches unter anderem die Vermarktung, Produktion und Übertragung von Sport- und Erlebnisveranstaltungen sowie die technische Ausstattung von Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten aller Art umfasst. Die diversen Aktivitäten der Gruppe werden in den drei Geschäftsfeldern LIVE, VENUES und DIGITAL zusammengefasst, welche jeweils berichtspflichtige Segmente im Sinne des IFRS 8 darstellen.

Die Segmentierung verfolgt das Ziel, innerhalb eines Geschäftsfelds solche Aktivitäten zu bündeln, welche hinsichtlich der wirtschaftlichen Einflussfaktoren auf das jeweilige Geschäftsmodell möglichst homogen sind.

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Geschäftsmodelle wurde die Zusammensetzung der Berichtssegmente in 2020 vor diesem Hintergrund überarbeitet, um der Natur der in den einzelnen Segmenten erbrachten Dienstleistungen weiterhin angemessen Rechnung zu tragen.

Der gewählten Segmentierung kann eine Kategorisierung der Erlöse aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15.116 i.V.m. IFRS 15.B89a entnommen werden, die sich aus der folgenden Beschreibung der Segmente ergibt.

Im Segment LIVE werden die Aktivitäten der SPORTTOTAL EVENT GmbH gebündelt. Hier erfolgt die Konzeption, Planung, Vermarktung und Durchführung hochwertiger Eventreisen und Fahrveranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe Porsche Driving Experience.

Im Segment VENUES werden die Aktivitäten im Bereich der Spezial Elektronik gebündelt. Hier erfolgen Konzeption Planung, Herstellung (letzteres im Wesentlichen in Form von Software-Entwicklung), Lieferung und Inbetriebnahme elektronischer Infrastruktur für Rennstrecken sowie Sport- und Begegnungsstätten aller Art.

Im Segment DIGITAL sind nach der in 2020 vorgenommenen Neustrukturierung der Berichtssegmente neben der sporttotal.tv gmbh auch die die Aktivitäten der Gesellschaften SPORTTOTAL LIVE GmbH, SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH und SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH gebündelt.

Die sporttotal.tv gmbh ermöglicht unter Einsatz eines innovativen Kamerasystems Liveübertragungen aus dem Bereich des Amateur- und Nischensports über eine von ihr betriebene Streaming-Plattform (via www.sporttotal.tv und die zugehörige App sowie über die gängigen Social Media Kanäle).

Darüber hinaus werden ab dem Geschäftsjahr 2020 in diesem Segment die Tätigkeiten der Gruppe im Bereich der Produktion, redaktionellen Begleitung, Live-Übertragung und / oder Aufzeichnung von Großevents aus den Bereichen Sport und Unterhaltung und deren weltweite Vermarktung abgebildet. Zu den vermarkteten Großevents zählt insbesondere das ADAC TOTAL 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Ebenso zählt die audiovisuelle Begleitung von (zunehmend in hybrider Form durchgeführten) Firmen-Events sowie die Produktion von Beiträgen für Corporate TV-Kanäle großer Unternehmen zum Portfolio des Geschäftsbereichs.

Hinzu kommt der Betrieb des linearen TV-Kanals #dabeiTV, der exklusiv über die MagentaTV Plattform der Deutschen Telekom verbreitet wird

Die als eigenständige Profit Center agierenden Tochtergesellschaften des Konzerns sind den Berichtssegmenten entsprechend der Art ihrer Geschäftstätigkeit (Produkt-/Dienstleistungsportfolio, Tätigkeitsschwerpunkt) zugeordnet, so dass innerhalb der Berichtssegmente ähnliche wirtschaftliche Merkmale (z.B. Zielkunden, Vertriebswege etc.) bestehen.

Auf Ebene der Segmente werden die nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften ermittelten Ergebnisse vor Zinsen und Steuern (EBIT) durch den Vorstand der SPORTTOTAL AG als obersten Entscheidungsträger (Chief Operating Decision Maker = CODM) für Zwecke der Erfolgsmessung sowie als Entscheidungsgrundlage betreffend die Ressourcenallokation innerhalb der Gruppe überwacht.

Aufgrund der überschaubaren Größe und Komplexität der Organisation nehmen die Mitglieder des Vorstands neben ihrer Funktion als oberster Entscheidungsträger jeweils auch die Funktion eines Segmentmanagers für ein oder mehrere Segmente wahr.

Die Segmentberichterstattung stellt sich für das Geschäftsjahr 2020 wie folgt dar:

Umsatz und Ergebnis davon davon
nach Segmenten Umsatz Umsatz
2020 - neue Struktur Umsatz extern intern EBIT EBT
VENUES 1.631 T€ 1.410 T€ 222 T€ -763 T€ -802 T€
DIGITAL 9.144 T€ 9.022 T€ 122 T€ -8.800 T€ -9.485 T€
LIVE 12.506 T€ 12.506 T€ 0 T€ 365 T€ 349 T€
Summe Segmente 23.281 T€ 22.938 T€ 344 T€ -9.198 T€ -9.938 T€
Sonstige / Überleitung -344 T€ 0 T€ -344 T€ -2.422 T€ -2.506 T€
SPORTTOTAL - Gruppe 22.938 T€ 22.938 T€ 0 T€ -11.620 T€ -12.444 T€

Umsatzerlöse und Ergebnisse des Vorjahres hätten sich in der neuen Segmentstruktur wie folgt dargestellt:

Umsatz und Ergebnis davon davon
nach Segmenten Umsatz Umsatz
2019 - neue Struktur Umsatz extern intern EBIT EBT
VENUES 7.071 T€ 6.935 T€ 137 T€ -926 T€ -939 T€
DIGITAL 10.045 T€ 10.022 T€ 22 T€ -7.995 T€ -8.478 T€
LIVE 21.548 T€ 21.548 T€ 0 T€ 479 T€ 469 T€
Summe Segmente 38.664 T€ 38.505 T€ 159 T€ -8.442 T€ -8.949 T€
Sonstige / Überleitung -159 T€ 0 T€ -159 T€ -6.167 T€ -5.912 T€
SPORTTOTAL - Gruppe 38.505 T€ 38.505 T€ 0 T€ -14.609 T€ -14.862 T€

Umsatzerlöse und Ergebnisse des Vorjahres ergaben sich in der bisher gewählten Segmentstruktur wie folgt:

Umsatz und Ergebnis davon davon
nach Segmenten Umsatz Umsatz
2019 Umsatz extern intern EBIT EBT
VENUES 8.115 T€ 7.303 T€ 813 T€ $-1.658$ T $-1.671$ T€
DIGITAL 2.889 T€ 2.441 T€ 448 T€ $-7.560$ T€ $-8.056$ T€
LIVE 29.116 T€ 28.762 T€ 355 T€ 776 T€ 779 T€
Summe Segmente 40.121 T€ 38.505 T€ 1.615 T€ -8.442 T€ -8.948 T€
Sonstige / Überleitung $-1.615$ T $0$ T $\epsilon$ $-1.615$ T€ $-6.167$ T€ $-5.914$ T
SPORTTOTAL - Gruppe 38.505 T€ 38.505 T€ $0$ T $\epsilon$ $-14.609$ T€ $-14.862$ T€

Die Zeile "Sonstige/Überleitung" betrifft Bereiche und Geschäftsaktivitäten, welche nicht als berichtspflichtiges Segment im Sinne des IFRS 8 zu klassifizieren sind sowie Konsolidierungseffekte.

Die Konzernobergesellschaft SPORTTOTAL AG fungiert als Führungs- und Finanzholding und erwirtschaftete im Berichtsjahr keine wesentlichen eigenen Umsätze. In der Zeile Sonstige/ Überleitung werden gruppeninterne Umsatzerlöse mit T€ 344 (i.Vj. T€ 159) eliminiert.

Das in der Überleitungszeile ausgewiesene Ergebnis beinhaltet im Wesentlichen die Aufwendungen der administrativen Bereiche der SPORTTOTAL Gruppe und somit Aufwendungen, welche entweder kein berichtspflichtiges Segment im Sinne des IFRS 8 darstellen oder den berichtspflichtigen Segmenten aufgrund fehlender Zuordenbarkeit nicht weiterbelastet wurden.

Von den Umsatzerlösen des Konzerns in Höhe von T€ 22.938 (i.Vj.: T€ 38.505) entfallen T€ 2.822 (i.Vj. T€ 5.958) auf Umsätze mit dem jeweils größten Kunden des Konzerns. Diese Umsatzerlöse wurden im Segment DIGITAL (i.Vj. VENUES) erbracht. Kein anderer einzelner Kunde hat in 2020 oder 2019 10 % oder mehr zum Konzernumsatz beigetragen.

Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von T€ 2.369 betreffen mit T€ 2.188 im Wesentlichen das Segment DIGITAL.

D) Angaben und Erläuterungen zur Konzernbilanz und zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

(1) Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte

Zum 31.12.2020 ergibt sich folgende Zusammensetzung und Entwicklung:

Software
Programme und Firmen Geleistete
Anwendungen wert Anzahlungen Gesamt
T
T
T€ T
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand 01.01.2020 1.695 1.340 824 3.859
Zugänge 960 0 2.813
Abgänge 12 0 0 12
Umbuchungen 1.830 0 -1.830 0
Stand 31.12.2020 4.473 1.340 847 6.660
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2020 430 1.250 0 1.680
Zugänge 354 0 0 354
Abgänge 12 0 0 12
Stand 31.12.2019 772 1.250 0 2.022
Restbuchwert 3.701 90 847 4.638

Zugänge betreffen die Entwicklung selbst erstellter Anwendungen für den Betrieb der Streaming-Plattform für Live-Sport-Events der sporttotal.tv sowie die Entwicklung eines eigenen vollautomatisierten Kamerasystems für die Übertragung von Live-Sports-Events.

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von T€ 299 (i.Vj. T€ 690) waren aufwandswirksam im Personalaufwand bzw. unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen.

Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte für das Vorjahr ergab sich wie folgt:

Software
Programme und Firmen Geleistete
Anwendungen wert Anzahlungen Gesamt
T
T
T€ T
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand 01.01.2019 1.085 1.340 120 2.545
Zugänge 27 0 1.774 1.801
Zugänge aufgrund der Änderung
des Konsolidierungskreises 1 0 0 1
Abgänge 314 0 174 488
Umbuchungen 896 0 -896 0
Stand 31.12.2019 1.695 1.340 824 3.859
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2019 380 400 0 780
Zugänge 123 0 0 123
Abgänge 73 0 0 73
Impairment Test 0 850 0 850
Stand 31.12.2019 430 1.250 0 1.680
Restbuchwert 1.265 90 824 2.179

(2) Sachanlagen

Gliederung und Entwicklung der Sachanlagen stellen sich wie folgt dar:

Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Anlagen
im Bau
Gesamt
T
T
T
T
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2020 11.454 1.665 173 13.292
Zugänge 89 147 33 269
Abgänge 213 100 38 351
Umbuchungen 66 0 -66 0
Stand 31.12.2020 11.396 1.712 102 13.210
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2020 4.405 1.082 0 5.487
Zugänge 2.080 289 0 2.369
Abgänge 214 86 0 300
Umbuchungen 0 0 0 0
Stand 31.12.2020 6.271 1.285 0 7.556
Restbuchwerte 31.12.2020 5.125 427 102 5.654

Die in Sportstätten installierten Kameras werden unter dem Posten technische Anlagen ausgewiesen.

Im Sachanlagevermögen werden per 31.12.2020 mit T€ 919 Kamerasysteme ausgewiesen, welche zum Stichtag noch nicht installiert bzw. in Betrieb genommen waren.

Die vergleichbare Darstellung für das Vorjahr ergibt sich wie folgt:

Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Anlagen
im Bau
Gesamt
T
T
T
T
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2019 11.153 1.629 0 12.782
Anpassung durch IFRS 16 -32 0 0 -32
Zugänge 722 243 173 1.138
Abgänge 389 207 0 596
Stand 31.12.2019 11.454 1.665 173 13.292
Kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2019 2.746 931 0 3.677
Anpassung durch IFRS 16 -21 0 0 -21
Zugänge 2.020 330 0 2.350
Abgänge 340 179 0 519
Stand 31.12.2019 4.405 1.082 0 5.487
Restbuchwerte 31.12.2019 7.049 583 173 7.805

Die Investitionen des Vorjahres betrafen mit T€ 722 im Wesentlichen Kamerazubehör der sporttotal.tv gmbh.

(3) Nutzungsrechte

Nutzungsrechte an Vermögenswerten, welche Gegenstand eines Miet- oder Leasingverhältnisses sind, haben sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt:

Immaterielle
Vermögens
werte
Grundstücke
und
Gebäude
Technische
Anlagen
Betriebs
und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt
Anschaffungswerte T
T
T
T
T
Stand 01.01.2020 18 1.027 32 206 1.283
Zugänge 0 1.438 29 39 1.506
Abgänge 18 0 32 34 84
Stand 31.12.2020 0 2.465 29 211 2.705
Immaterielle
Vermögens
werte
Grundstücke
und
Gebäude
Technische
Anlagen
Betriebs
und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt
Abschreibungen T
T
T
T
T
Stand 01.01.2020 11 370 27 61 469
Zugänge 7 359 7 79 452
Abgänge 18 0 32 34 84
Stand 31.12.2020 0 729 2 106 837
Restbuchwert 31.12.2020 0 1.736 27 105 1.868

Die vergleichbare Darstellung für das Vorjahr ergibt sich wie folgt:

Immaterielle
Vermögens
werte
Grundstücke
und
Gebäude
Technische
Anlagen
Betriebs
und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt
Anschaffungswerte T
T
T
T
T
Stand 01.01.2019 0 1.150 32 127 1.309
Zugänge 18 6 0 79 103
Abgänge 0 129 0 0 129
Stand 31.12.2019 18 1.027 32 206 1.283
Immaterielle
Vermögens
werte
Grundstücke
und
Gebäude
Technische
Anlagen
Betriebs
und
Geschäfts
ausstattung
Gesamt
Abschreibungen T
T
T
T
T
Stand 01.01.2019 0 0 21 0 21
Zugänge 11 380 6 61 458
Abgänge 0 10 0 0 10
Stand 31.12.2019 11 370 27 61 469
Restbuchwert 31.12.2019 7 657 5 145 814

(4) Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Unter den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen werden die 51%ige Beteiligung an der VISPEX GmbH, Köln, sowie die 45%ige Beteiligung an der China Sports Media Holding Ltd., Hongkong, und deren 100%iger Tochtergesellschaft China Sports Media Ltd., Hongkong, ausgewiesen.

Erstere Gesellschaft verfügt unter Berücksichtigung von seitens der SPORTTOTAL in die Kapitalrücklage zu leistenden und im Abschluss der Gesellschaft unter den Forderungen ausgewiesenen Gesellschafterbeiträgen über ein Eigenkapital in Höhe von T€ 158 (i.Vj. T€ 200).

Alle drei Gesellschaften waren zum Stichtag inaktiv, so dass im Übrigen keine nennenswerten Finanzinformationen zu berichten sind.

(5) Sonstige langfristige Vermögenswerte

Das im Vorjahr ausgewiesene langfristige Darlehen an eine nahestehende Person wurde im August 2020 vorzeitig zurückgeführt. Auf die Ausführungen unter Tz. (29) Nahestehende Personen wird verwiesen.

(6) Vorräte

Die Vorräte betreffen unfertige Leistungen bei der SPORTTOTAL EVENT GmbH im Zusammenhang mit im Geschäftsjahr 2021 durchzuführenden Reisen. Es wird trotz der COVID-19 Pandemie davon ausgegangen, dass die ausgewiesenen Beträge voraussichtlich im Jahr 2021 umsatz- und ergebniswirksam abgerechnet werden können. Es wird zudem davon ausgegangen, dass die Projekte mindestens mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden können.

(7) Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2020
T€
31.12.2019
T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.188 2.469
Sonstige Vermögenswerte: 838 2.534
Geleistete Anzahlungen 304 1.389
Steuerforderungen 193 581
Übrige 341 564
3.026 5.003

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zum Nominalwert bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden durch individuelle Wertberichtigungen berücksichtigt.

SPORTTOTAL gewährt Kunden in den verschiedenen Geschäftsbereichen (zinsfreie) Zahlungsziele bis zu 90 Tagen.

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf Vertragsvermögenswerte werden in Höhe des für die Gesamtlaufzeit erwarteten Ausfalls anhand einer Wertberichtigungsmatrix auf Basis der Fälligkeitsstruktur ermittelt. Die dabei jeweils verwendeten pauschalierten voraussichtlichen Ausfallquoten basieren auf Erfahrungswerten der Vergangenheit unter ergänzender Berücksichtigung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, soweit Einflüsse auf das Zahlungsverhalten der Kunden vermutet werden.

Die Ausfallquoten werden ausschließlich in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit ermittelt, da eine Analyse des Zahlungsverhaltens der Kunden keine Notwendigkeit einer weiteren Differenzierung (etwa zwischen Kundengruppen, geographischen Merkmalen etc.) ergab. Der Bruttowert der zum Stichtag noch nicht fälligen Forderungen betrug T€ 1.964. Forderungen in Höhe von 98 T€ waren zum Stichtag seit mehr als 60 Tagen überfällig.

Der Bestand der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat sich wie folgt entwickelt:

Forderungen
aus Liefe
rungen und
Leistungen
Stand 01.01.2020 55
Inanspruchnahme aufgrund von Uneinbringlichkeit 0
Veränderung der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste -20
Stand 31.12.2020 35

Forderungen werden als uneinbringlich ausgebucht, wenn zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung belastbare Informationen vorliegen, dass der Kunde in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten ist (z.B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens), und aus Sicht des Managements keine realistische Aussicht auf eine Vereinnahmung der ausstehenden Forderung besteht.

(8) Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital betrug am 01.01.2020 € 26.134.044 (i.Vj. € 23.562.581) eingeteilt in 26.134.044 Inhaber-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG hat am 09.03.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft durch eine teilweise Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2019 gegen Bareinlage um bis zu € 2.613.404,00 durch Ausgabe von bis zu 2.613.404 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie zu erhöhen.

Die Kapitalerhöhung wurde in Höhe von € 2.613.404,00 durchgeführt und das Grundkapital auf

€ 28.747.448,00 erhöht. Die Kapitalerhöhung wurde am 17.03.2020 in das Handelsregister eingetragen.

Der Vorstand der SPORTTOTAL AG hat am 07.07.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft durch eine teilweise Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2019 gegen Bareinlage um bis zu € 6.324.439,00 durch Ausgabe von bis zu 6.324.439 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 je Aktie zu erhöhen.

Die Kapitalerhöhung wurde nicht in voller Höhe gezeichnet und ist somit in Höhe von € 2.198.349,00 durchgeführt und das Grundkapital auf € 30.945.797,00 erhöht worden. Die Kapitalerhöhung wurde am 28.07.2020 in das Handelsregister eingetragen.

Das verbleibende genehmigte Kapital 2019 in Höhe von € 5.141.864,00 wurde durch die Hauptversammlung am 09.10.2020 aufgehoben und ein neues genehmigtes Kapital 2020 in Höhe von € 15.472.898 geschaffen.

Mit dem neuen genehmigten Kapital 2020 ist der Vorstand durch Beschluss der Hauptversammlung vom 09.10.2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, bis zum 08.10.2025 auf den Inhaber lautende Stammaktien (Stückaktien gegen Bar- und / oder Sacheinlage) einmalig oder mehrmals in maximaler Höhe des verbleibenden genehmigten Kapitals auszugeben.Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug (auch im Wege des mittelbaren Bezugs gemäß § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG) anzubieten. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.

Bedingtes Kapital

Das Bedingte Kapital 2017/II beträgt € 500.000,00 und dient ausschließlich der Erfüllung von Bezugsrechten (Aktienoptionen), welche an den Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft gewährt wurden.

In der Hauptversammlung am 09.10.2020 wurde ein Bedingtes Kapital 2020/I neu geschaffen. Das Grundkapital ist um bis zu € 1.904.762,00 durch Ausgabe von bis zu 1.904.762 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien (Stückaktien) der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu € 1.904.762,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/I).

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Teilschuldverschreibungen der Inhaberschuldverschreibung 2020/I von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das im Zeitpunkt der Ausgabe von der Hauptversammlung der Gesellschaft noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Ferner wurde ein Bedingtes Kapital 2020/II geschaffen. Das Grundkapital ist um bis zu € 3.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien (Stückaktien) der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu € 3.000.000,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/II).

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Teilschuldverschreibungen der Inhaberschuldverschreibung 2020/II von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das im Zeitpunkt der Ausgabe von der Hauptversammlung der Gesellschaft noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Schließlich wurde ein Bedingtes Kapital 2020/III geschaffen. Das Grundkapital ist um bis zu € 10.068.136,00 durch Ausgabe von bis zu 10.068.136 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stammaktien (Stückaktien) der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu € 10.068.136,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020/III).

Das Bedingte Kapital 2020/III dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 09.10.2020 bis zum 08.10.2025 von der Gesellschaft oder einem mit ihr im Sinne von §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen ausgegeben werden, soweit die Ausgabe gegen Barleistung erfolgt. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 09.10.2020 jeweils festzusetzenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der Teilschuldverschreibungen der Inhaberschuldverschreibung 2020/III von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das im Zeitpunkt der Ausgabe von der Hauptversammlung der Gesellschaft noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.

Das Grundkapital beträgt somit am 31.12.2020 € 30.945.797 (i.Vj. € 26.134.044) und ist eingeteilt in 30.945.797 (i.Vj. 26.134.044) Inhaber-Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1,00 je Stückaktie. Die Anteile sind am Bilanzstichtag vollständig ausgegeben und eingezahlt.

(9) Kapitalrücklage

In der Kapitalrücklage werden unter anderem die Eigenkapitalkomponente (Wandlungsrecht) der bis zum Bilanzstichtag noch nicht gewandelten Wandelanleihen sowie das Agio für neu ausgegebene Aktien abgebildet. Die Kapitalrücklage entwickelte sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt:

2020 2019
T
T
Stand zum 01.01. 15.808 15.276
Barkapitalerhöhung 481 515
Emissionskosten -205 -97
Eigenkapitalanteil begebener Wandelanleihen 536 0
Agio aus Wandlungen 0 1
dazugehörige Ertragsteuern -171 0
Anteilsbasierte Vergütungen 113 113
Stand zum 31.12. 16.562 15.808

(10) Langfristige finanzielle Schulden

Die langfristigen finanziellen Schulden belaufen sich auf T€ 4.104 (i.Vj. T€ 385) und betreffen hauptsächlich aus Verbindlichkeiten aus Anleihen im Zusammenhang mit zwei im August (2020/I) bzw. Dezember 2020 (2020/II) begebene Wandelschuldverschreibungen im Ausgabebetrag von insgesamt T€ 2.000 bzw. T€ 3.000 (davon in 2020 gezeichnet T€ 1.000).

Die Anleihen haben eine Laufzeit von fünf Jahren und sind mit 8,5 % verzinslich. Zinsen im Zusammenhang mit den im Geschäftsjahr begebenen Wandelschuldverschreibungen belaufen sich zum Stichtag auf T€ 95. Die Anleihebedingungen sehen jeweils ein erstmaliges Wandlungsrecht am 01.04.2021 vor bei einem Wandlungspreis von € 1,05 je Aktie (2020/I) bzw. zu pari (2020/II).

Daneben sind in den langfristigen finanziellen Schulden langfristige Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Aktivierung von Nutzungsrechten aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von T€ 1.545 (i.Vj. T€ 385) enthalten. Die Erhöhung ergab sich aufgrund der Verlängerung bzw. Erweiterung bestehender Mietverhältnisse an den Standorten Köln und Rheinbach (um T€ 1.187) unter Berücksichtigung von Umgliederungen in den kurzfristigen Bereich (T€ -27). Auf die Ausführungen unter Tz. (28) zur Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit wird ergänzend verwiesen

(11) Pensionsverpflichtungen

Es bestehen leistungsorientierte Ansprüche aus unmittelbaren Pensionszusagen.

Die SPORTTOTAL AG hat einem ehemaligen Vorstandsmitglied eine Pensionszusage erteilt. Die SPORTTOTAL AG erwartet, dass im Jahr 2021 sowie in den folgenden Jahren Leistungszahlungen in Höhe von jährlich T€ 57 zu erbringen sind. Da es sich um eine bereits erdiente und fällige Pensionszusage handelt, wurde aus Wesentlichkeitsgründen auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet.

Zum 31.12.2020 betrug der Wert der Pensionsverpflichtungen T€ 421 (i.Vj. T€ 445).

Für die Pensionsverpflichtungen kamen die 2018 veröffentlichten Sterbetafeln von Prof. Dr. Klaus Heubeck zur Anwendung. Die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen erfolgt mittels eines versicherungsmathematischen Gutachtens.

Entwicklung der Verpflichtungsbarwerte in der Berichtsperiode:

2020 2019
T€ T€
Stand zum 01.01. 445 459
Zinsaufwand 2 5
Versicherungsmathematische Verluste 31 37
Leistungszahlungen -57 -56
Stand zum 31.12. 421 445

Der Zinsaufwand ist im Finanzergebnis, die versicherungsmathematischen Verluste im sonstigen Ergebnis erfasst.

Versicherungsmathematische Annahmen:

2020 2019
T€ T€
Abzinsungssatz 0,23% 0,54%
Erwartete Rentensteigerungen 1,75% 1,75%

Werte der aktuellen und der letzten vier Berichtsperioden:

31.12.2020 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2016
T€ T€ T€ T€ T€
Barwert der Verpflich
tungen 421 445 459 481 500
Beizulegender Zeitwert
des Planvermögens 0 0 0 0 0
Ausweis Rückstellung 421 445 459 481 500

(12) Langfristige Rückstellungen

Langfristige Rückstellungen betreffen eine im Jahr 2017 abgeschlossene Langzeitbonusvereinbarung mit dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Peter Lauterbach. Hierzu wird auf die Ausführungen unter Tz. (31) sowie im zusammengefassten Lagebericht (Punkt 7. "Vergütungsbericht") verwiesen. Die Rückstellung wird zu jedem Bilanzstichtag mit dem bis dahin erdienten Anteil am jeweils aktuellen beizulegenden Zeitwert der Zusage dotiert. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt durch einen externen Gutachter anhand eines Optionspreismodells nach Black/Scholes unter Verwendung von Eingangsparameters der Stufe 2.

(13) Latente Steueransprüche / latente Steuerschulden

31.12.2020 31.12.2019
aktive passive aktive passive
T
T
T
T
Immaterielle Vermögenswerte 22 1.463 44 680
Forderungen L&L 4 0 10 0
Pensionsverpflichtungen 39 0 42 0
Leasingverhältnisse 39 0 14 0
Wandelanleihe 0 164 0 0
Rückstellungen 1 0 9 0
Zwischensumme 105 1.627 119 680
Saldierungen -105 -105 -119 -119
Latente Steuerschulden 0 1.522 0 561

Die bilanzierten Steuerlatenzen betreffen folgende Bilanzposten:

2020 2019
T€ T€
Zu-/Abgang aktiver (+/-) sowie
Zu-/Abgang passiver (-/+) latenter
Steuern
direkt im Eigenkapital -171 16
im sonstigen Ergebnis 10 12
in der Gewinn- und Verlustrechnung -800 -1.740
Summe -961 -1.712

Die Veränderung der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen:

Der in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Steueraufwand in Höhe von T€ -800 (i.Vj. T€ -1.740) betrifft im Wesentlichen die Erhöhung passiver latente Steuern im Zusammenhang mit der Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte.

Gemäß IAS 12.74 erfolgt ein saldierter Ausweis der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten, soweit sie das gleiche Steuersubjekt betreffen, gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und die weiteren Voraussetzungen für eine Aufrechenbarkeit gegeben sind.

In Vorjahren wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge angesetzt, da aus Sicht des Managements mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden konnte, dass zukünftig ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur Realisierung des entsprechenden Nutzens oder Verrechnungspotenzial mit zu versteuernden temporären Differenzen zur Verfügung stehen würde.

Aufgrund der auch in 2020 fortdauernden Verlusthistorie der SPORTTOTAL-Gruppe und vor dem Hintergrund dynamischer gesellschaftsrechtlicher Veränderungen wurden latente Steueransprüche im Zusammenhang mit bestehenden steuerlichen Verlustvorträgen nicht aktiviert. Das Management ist weiterhin der Auffassung, dass die aktuelle Verlustsituation mittelfristig überwunden wird.

Im Ergebnis sind latente Steueransprüche in Höhe von T€ 20.273 (i.Vj. T€ 14.164) im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen nicht aktiviert. Es bestehen nicht genutzte steuerliche Verluste zum 31.12.2020 in Höhe von T€ 59.785 (i.Vj. T€ 41.142) für die deutsche Gewerbesteuer sowie in Höhe von T€ 65.280 (i.Vj. T€ 46.267) für die deutsche Körperschaftsteuer. Diese Verlustvorträge sind unverfallbar.

Für die Gesellschaft SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg, und für die SPORTTOTAL France SAS, Frankreich, bestehen Verlustvorträge nach jeweiligem Landesrecht in Höhe von insgesamt T€ 3.236 (i.Vj. T€ 3.306). Diese Verlustvorträge sind ebenfalls unverfallbar.

(14) Kurzfristige finanzielle Schulden

Die kurzfristigen finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2020 31.12.2019
T
T
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstuten 4.984 2.887
Verbindlichkeiten aus Leasing 443 466
Sonstige finanzielle Schulden (kurzfristig) 1.200 1.200
Wandelanleihe 0 0
Finanzielle Schulden 6.627 4.553

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen gegenüber der Raisin Bank AG, Frankfurt, und weisen zum Stichtag sämtlich eine Laufzeit von weniger als einem Jahr auf.

Im Oktober 2019 hatte die Raisin Bank AG ein Tilgungsdarlehen in Höhe von anfänglich T€ 3.500 mit einer Laufzeit von einem Jahr und einer Verzinsung von 9,75 % zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs ausgereicht. Im Juni 2020 wurde ein weiteres Darlehen über T€ 3.000 mit einer Verzinsung von 9,9 % bei einer Laufzeit von 18 Monaten aufgenommen.

Mitte August 2020 wurde für beide Darlehen die Umschuldung eines Teils der ausstehenden Tilgungsraten in analoger Anwendung des Art. 240 § 3 EGHGB vereinbart. Danach sind ursprünglich seit Anfang September 2020 monatlich fällig werdende Darlehensraten von insgesamt T€ 1.935 Mitte August 2021 endfällig. Die Verzinsung erfolgt unverändert mit 9,75 % bzw. 9,9 %; die Abrechnung der Zinsen erfolgt monatlich.

Anfang August 2020 wurde ein weiteres Darlehen über T€ 1.000 mit einer Verzinsung von 14 % und einer Laufzeit von zwölf Monaten aufgenommen

Die Verbindlichkeiten aus Leasing in Höhe von T€ 443 (i.Vj. T€ 466) ergeben sich im Zusammenhang mit der Aktivierung von Nutzungsrechten an Vermögenswerten, welche Gegenstand von Miet- und Leasingverhältnissen sind.

(15) Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen erhaltene Zahlungen für in 2021 durchzuführende Erlebnisreisen und Fahrveranstaltungen, ausgegebene Geschenkgutscheine sowie im Zusammenhang mit dem Betrieb des TV-Senders #dabeiTV. Die erhaltenen Zahlungen betreffend Reiseveranstaltungen wurden nach dem Bilanzstichtag in voller Höhe von T€ 805 zurückgezahlt (im Wesentlichen aufgrund Corona-bedingter Absagen).

(16) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2020 31.12.2019
Sonstige Verbindlichkeiten T
T
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 314 454
Verbindlichkeiten aus rückständigen Urlaub 138 149
Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern 286 136
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 17 25
Übrige 428 417
1.183 1.181

In den übrigen kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus unterjährig fälligen Zinszahlungen in Höhe von T€ 21 enthalten.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung:

(17) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse ergeben sich aus Verträgen mit Kunden und teilen sich wie folgt auf:

2020 2019
T€ T€
Dienstleistungen 22.781 31.852
Fertigungsaufträge 0 6.617
Warenverkäufe 157 36
22.938 38.505

In den Umsatzerlösen 2020 sind Erlöse aus Tauschgeschäften mit T€ 162 (i.Vj. T€ 927) enthalten. Von den Umsatzerlösen entfallen T€ 11.076 (i.Vj. T€ 18.011) auf das Ausland (ermittelt nach dem umsatzsteuerlichen Ort der erbrachten Leistung), davon T€ 9.182 (i.Vj. T€ 9.809) innerhalb der EU.

Beträge, die zu Beginn der Periode Teil einer Vertragsverbindlichkeit waren, wurden im Geschäftsjahr 2020 mit T€ 5.406 realisiert. Im Übrigen wurden die in 2019 erhaltenen Zahlungen aufgrund Coronabedingter Reiseabsagen in 2020 zurückerstattet.

Eine Kategorisierung der Umsatzerlöse, die den Einfluss wirtschaftlicher Faktoren auf Art, Höhe, Zeitpunkt und Unsicherheit von Erlösen und Zahlungsströmen widerspiegelt, ergibt sich aus der Zuordnung zu den berichtspflichtigen Segmenten. Auf die entsprechenden Ausführungen unter Kapitel "C) Segmentberichterstattung" wird verwiesen. Die in den Segmenten erwirtschafteten Umsatzerlöse werden in Abhängigkeit von der individuellen vertraglichen Ausgestaltung der Kundenbeziehungen wie folgt realisiert:

zeitraum
bezogen
zeitpunkt
bezogen
Gesamt
T€ T€ T€
VENUES 763 965 1.728
DIGITAL 3.779 4.925 8.704
LIVE 1.251 11.255 12.506
Umsatzerlöse 2020 5.793 17.145 22.938

Sämtliche zum Bilanzstichtag nicht oder teilweise nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen der SPORTTOTAL Gruppe sind Bestandteil vertraglicher Vereinbarungen mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr.

(18) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge berücksichtigen folgende Sachverhalte:

2020 2019
T€ T€
Weiterbelastungen 2.710 1.980
Entwicklungskostenzuschuss 0 980
Versicherungsentschädigungen 230 234
Auflösung von Rückstellungen /
Ausbuchung von Verpflichtungen 648 206
Übrige 305 14
3.893 3.414

Bei den Weiterbelastungen handelt es sich um Personal- und Sachkosten der SPORTTOTAL EVENT GmbH (im Vorjahresausweis mit T€ 1.753 enthalten).

(19) Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2020 2019
T€ T€
Bezogene Leistungen 19.562 31.758
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 729 2.136
20.291 33.894

(20) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2020 2019
T€ T€
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
7.230 7.962
Altersversorgung 1.346 1.311
8.576 9.273

Im Personalaufwand sind Aufwendungen im Zusammenhang mit aktienbasierten Vergütungen in Höhe von T€ 113 enthalten.

Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Kostensenkungsmaßnahmen sowie aufgrund angeordneter Kurzarbeit im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie (Kurzarbeitergeld rund T€ 214) vermindert. Erhaltene Zuschüsse in Form von Erstattungen von Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung beim Kurzarbeitergeld (T€ 72) sind in den Personalaufwendungen verrechnet.

(21) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Einzelnen:

2020 2019
T
T
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 1.346 1.179
Instandhaltung Sachanlagen,
Wartung/Entwicklung immaterielle Vermögenswerte 803 838
Verwaltungskosten 752 590
Akquisition und Werbung 672 1.323
Raumkosten 438 314
Fuhrpark 428 586
Periodenfremde Aufwendungen 294 395
Versicherungen, Beiträge, Gebühren 114 133
Nebenkosten des Geldverkehrs 87 237
Verluste aus Kursdifferenzen 23 0
Verluste Anlagenabgänge 12 370
Übernahmeverlust ST Interntional S.A. 0 2.076
Übrige 708 611
5.677 8.652

In dem Posten Wartung / Entwicklung immaterielle Vermögenswerte sind Fremdleistungen im Zusammenhang mit selbst erstellten bzw. noch in Entwicklung befindlichen Applikationen für den Aufund Ausbau der Streaming-Plattform für Live-Sport-Events enthalten. Weitere diesbezügliche Entwicklungsaufwendungen sind im Personalaufwand enthalten.

Periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt T€ 294 betreffen in Höhe von T€ 240 nachgezahlte Sozialversicherungsbeiträge für Vorjahre.

(22) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

2020 2019
T€ T€
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 -26
Zinserträge 18 25
Zinsaufwendungen -842 -252
-824 -253

Die nach der Effektivzinsmethode ermittelten Zinserträge aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, betrugen wie im Vorjahr T€ 19.

Die Summe der nach der Effektivzinsmethode ermittelten Zinsaufwendungen der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beträgt T€ 95 (i.Vj. T€ 9).

In den Zinsaufwendungen sind Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten in Höhe von T€ 57 (i.Vj. T€ 47) enthalten.

(23) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steueraufwendungen beinhalten nahezu ausschließlich latente Steuerabgrenzungen.

Die Überleitung vom erwarteten Steuerertrag auf den in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellt sich wie folgt dar:

gewiesenen Steueraufwand/-ertrag stellt sich wie folgt dar:
2020 2019
T
% T
%
Ergebnis vor Ertragsteuern -12.444 -14.862
Erwarteter Gewerbesteuerertrag 2.069 16,63 2.472 16,63
Erwarteter Ertrag KSt und SolZ 1.970 15,83 2.353 15,83
Rechnerischer Steuerertrag 4.039 4.825
Steuereffekte aus nicht abziehbaren Aufwendungen
und permanenten Differenzen -53 -58
Steueraufwendungen früherer Perioden 0 0
Steuereffekte aus Goodwill Abschreibung 0 -341
Steuerfreie Erträge und Aufwendungen 0 0
Nicht steuerwirksame Konsoliederungseffekte 200 200
Steuereffekte aus Wertänderungen und Nicht-Ansatz
steuerlicher Verlustvorträge -4.986 -6.366
-4.839 -6.565
Steueraufwand/-ertrag -800 -1.740

Der Steueraufwand/-ertrag ergibt sich aus folgenden Sachverhalten:

2020 2019
T€ T€
Ertragsteuern aus früheren Perioden 0 0
0 0
Latente Ertragsteuern
Aufgrund der Entstehung und Umkehrung
von temporären Unterschieden -800 -964
Auf Verlustvorträge 0 -776
-800 -1.740
Steueraufwand/-ertrag -800 -1.740

(24) Ergebnis je Aktie

Das gemäß IAS 33 errechnete Ergebnis je Aktie basiert auf der Division des den Eigentümern des Mutterunternehmens zustehenden Gesamtergebnisses durch den gewichteten Durchschnitt der Anzahl der während eines Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktien.

Im Jahr 2020 befanden sich durchschnittlich 29.134.635 Aktien im Umlauf. Der Bestand umlaufender Aktien entwickelte sich wie folgt:

01.01.2020 Anfangsbestand 26.134.044
17.03.2020 Kapitalerhöhung 2.613.404
27.07.2020 Kapitalerhöhung 2.198.349
31.12.2020 Endbestand 30.945.797

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug €-0,45 (i.Vj. € -0,64) bei einem den Eigenkapitalgebern des Mutterunternehmens zustehenden Anteil am Periodenergebnis von T€ -13.244 (i.Vj. T€ -16.606).

Zum Stichtag bestanden unverändert noch 500.000 Stück potenzielle Stammaktien im Zusammenhang mit dem im September 2017 aufgelegten Aktienoptionsprogramm (vgl. Ausführungen unter Tz. (30)). Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr Wandelanleihen begeben, welche zu insgesamt 2.904.762 potenziellen Stammaktien führen (vgl. Ausführungen zum Eigenkapital unter Tz. (8)).

Unter Berücksichtigung etwaiger Emissionsfolgen führt die Emission der genannten Instrumente jeweils entweder zu keinem verwässernden Effekt oder zu einem Verwässerungsschutz. Da die potenziellen Stammaktien insoweit nicht in die Berechnung des verwässerten Ergebnisses einzubeziehen gewesen wären, war ein verwässertes Ergebnis ebenso wie im Vorjahr nicht zu ermitteln.

(25) Angaben zum finanziellen Risikomanagement

Finanzinstrumente nach Klassen

Die Buchwerte der Finanzinstrumente nach den Bewertungskategorien von IFRS 9 stellen sich wie folgt dar:

31.12.2020 31.12.2019
T
T
Finanzielle Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten
2.380 3.339
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.188 2.469
Forderungen an nahestehende Personen 0 503
Sonstige Vermögenswerte 192 367
Barmittel und Bankguthaben 1.898 5.057
4.278 8.396
31.12.2020 31.12.2019
T
T
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten 18.675 10.614
Darlehen von Kreditinstituten bis 1 Jahr 4.984 2.887
Anleihen > 1 Jahr 2.559 0
Leasingverbindlichkeiten 1.988 851
Sonstige finanzielle Schulden (kurzfristig) 1.200
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.274 5.083
Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht 180 190
Sonstige Verbindlichkeiten 1.690 403
18.675 10.614

Der beizulegende Zeitwert der von der SPORTTOTAL Gruppe gehaltenen Finanzinstrumente entspricht im Wesentlichen den Buchwerten. Die Finanzinstrumente sind insgesamt keinem wesentlichen zinsbedingten Cashflow-Risiko ausgesetzt.

Nettoergebnisse der Finanzinstrumente

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind Nettogewinne aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten (im Zusammenhang mit der Veränderung erwarteter Kreditverluste sowie aufgrund der Ausbuchung von Verpflichtungen) mit T€ 518 (i.Vj. T€ 281) enthalten. Auf die Ausführungen unter Tz. (7) und Tz. (19) wird verwiesen.

Nach der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsaufwendungen und -erträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten sind hierin nicht enthalten (vgl. hierzu Tz. (22) "Finanzergebnis").

Management der finanziellen Risiken

Der Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus der operativen Geschäftstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit ergeben und sich in die folgenden Risikokategorien untergliedern lassen:

  • Liquiditätsrisiken
  • Ausfallrisiken (Kreditrisiken)
  • Marktrisiken

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass künftige Auszahlungsverpflichtungen nicht aus vorhandener Liquidität oder bestehenden Kreditlinien gedeckt werden können. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.

In letzter Instanz liegt die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement beim Vorstand, der ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten angemessener Barreserven sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Zahlungsströme und die Abstimmung der Fälligkeitsprofile finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Der Konzern überwacht zudem die Höhe der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen zusammen mit den erwarteten Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten. Nicht berücksichtigt werden die möglichen Auswirkungen von extremen Umständen (zum Beispiel Naturkatastrophen), die nicht realistisch prognostiziert werden können.

Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments den vertraglichen Verpflichtungen nicht oder nicht zeitgerecht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Vermögenswerte sowie der liquiden Mittel des Konzerns.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.

Das Ausfallrisiko des Konzerns im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Vermögenswerte wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Der Vorstand berücksichtigt überdies Merkmale der gesamten Kundenbasis, einschließlich des Ausfallrisikos der Branche und der Länder, in denen die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko beeinflussen können.

Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in Gruppen eingeteilt. Dabei werden neben Größe und Rechtsform des Kunden weitere Merkmale wie geografischer Standort, Branche, Altersstruktur der Forderungen sowie Auftreten und Dauer von Zahlungsproblemen in der Vergangenheit berücksichtigt.

Betreffend den größten Kunden des Konzerns, mit dem mehr als 10 % der Umsatzerlöse erwirtschaftet werden, geht der Konzern insbesondere aufgrund der langjährigen Kundenbeziehung und der Erfahrungen der Vergangenheit davon aus, dass die entstandene Konzentration der Ausfallrisiken akzeptabel ist.

Der Konzern hält am 31.12.2020 liquide Mittel von T€ 1.898 (i.Vj. T€ 5.057). Diese Summe stellt somit auch das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Die liquiden Mittel werden bei Kreditinstituten hinterlegt, die mit Ratings von AA- bis AA+ der Ratingagenturen bewertet werden. Das Ausfallrisiko für die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist somit als gering einzustufen.

Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise, zum Beispiel Wechselkurse oder Zinssätze, ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder der Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden. Ziel des Marktrisikomanagements ist es, das Marktrisiko innerhalb akzeptabler Bandbreiten zu steuern und zu kontrollieren und gleichzeitig die Rendite zu optimieren.

Der Konzern ist Währungsrisiken in dem Umfang ausgesetzt, wie Veräußerungs- und Erwerbsgeschäfte sowie Kreditgeschäfte in Währungen erfolgen, die mit der funktionalen Währung der Konzerngesellschaften (EUR) nicht übereinstimmen. Transaktionen werden vorwiegend auf der Grundlage von Euro (EUR) durchgeführt. Im internationalen Projektgeschäft im Segment VENUES wird daneben regelmäßig in der Landeswährung des Auftraggebers, anstehend etwa Bahrain und Saudi-Arabien, abgerechnet.

Der Konzern ist aktuell nur wenigen Zinsrisiken ausgesetzt, da die Konzernunternehmen Finanzmittel meist zu festen und kaum zu variablen Zinssätzen aufnehmen. Das Risiko wird durch den Konzern gesteuert, indem ein entsprechendes angemessenes Verhältnis zwischen festen und variablen Mittelaufnahmen eingehalten wird.

Der Vorstand des Unternehmens trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzernrisikomanagements. Die Risikomanagementrichtlinien des Konzerns wurden zur Identifizierung und Analyse der Risiken des Konzerns entwickelt, um geeignete Risikolimits und Kontrollen einzuführen und die Entwicklung der Risiken und die Einhaltung der Limits zu überwachen.

Zur Bestimmung der Risikokonzentration wird zwischen zwei Arten von Risikokonzentrationen unterschieden:

Zum einen existieren Risiken, die lediglich innerhalb einer einzelnen Risikokategorie entstehen können. Diese Risiken werden im Zuge der individuellen Risikobetrachtung von den für die einzelnen Risikokategorien Verantwortlichen ermittelt. Zum anderen kann sich eine Risikokonzentration aus dem Zusammenspiel mehrerer Risikokategorien ergeben. Für alle Risikokategorien wird individuell und kumulativ eine Analyse der Risikokonzentration vorgenommen, und es werden ggf. Maßnahmen zur Risikoreduktion eingeleitet.

Zur Risikoreduktion im Falle einer Risikokonzentration wurden in Bezug auf das Ausfallrisiko, das Liquiditätsrisiko und das Marktrisiko folgende Bedingungen festgelegt:

  • Erweiterte Bonitätsauskunft von Kunden bei Umsatzvolumen > T€ 100 sowie ggf. Absicherung durch Bürgschaften oder entsprechende Anzahlungen
  • Abwägung betreffend die geografische Auswahl derjenigen Länder, in denen ein Auftrag ausgeführt wird, nach wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten im betreffenden Land
  • Weitgehende Diversifikation von Lieferanten
  • Erweiterte Prüfung von Aufträgen in Fremdwährung > 5 % der Umsatzerlöse.

Eine wesentliche Risikokonzentration war in keiner Risikokategorie gegeben. Insbesondere bei den Ausfallrisiken lag kein Kunde über einem relevanten Schwellenwert. Eine die Risikokategorien übergreifende Risikokonzentration war für das Jahr 2020 ebenfalls nicht gegeben.

Die Risikomanagementrichtlinien und das Risikomanagementsystem werden regelmäßig überprüft, um Veränderungen der Marktbedingungen und der Aktivitäten des Konzerns aufgreifen zu können. Durch die bestehenden Ausbildungs- und Managementstandards sowie die zugehörigen Prozesse soll ein zielführendes Kontrollumfeld sichergestellt werden, in dem alle Mitarbeiter ihre jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten verstehen.

(26) Kapitalmanagement

Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung und der Wahrung einer ausreichenden Liquidität zur Deckung sämtlicher Verpflichtungen. Ein weiteres Ziel ist es, den Zugang zu Fremdmitteln insbesondere von Kreditinstituten zu verbessern, um den laufenden Geschäftsbetrieb und Investitionen in den weiteren Ausbau der Streaming-Plattform für Live-Sport-Events zu finanzieren. Fremdkapitallinien sind zum Stichtag mit T€ 4.984 in Anspruch genommen. Grundlage zur Erreichung einer verbesserten Bonität sind die (geplanten) positiven Ergebnisbeiträge der folgenden Geschäftsjahre.

Insbesondere die weiteren Investitionen in das Wachstum der Streaming-Plattform im Segment DIGITAL unterliegen einer laufenden Prüfung durch Vorstand und Management, um eine möglichst effiziente Nutzung des eingesetzten Kapitals zu gewährleisten.

Eine regelmäßige Berechnung und Berichterstattung von Kennzahlen an das Management stellt sicher, dass notwendige Maßnahmen im Zusammenhang mit der Kapitalstruktur zeitnah ergriffen werden können. Die Steuerung orientiert sich hierbei am Eigenkapital der SPORTTOTAL AG, wie es sich nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften ergibt.

(27) Verpflichtungen aus künftigen Miet- und Leasingzahlungen

Die nicht bilanzierten finanziellen Verpflichtungen aus mehrjährigen Miet- und Operating-Leasingverträgen sind wie folgt fällig:

31.12.2020 31.12.2019
T€ T€
Verpflichtungen aus Miet-
und Leasingverträgen
Für 2021
(2020)
97 116
Für 2022
bis 2024
(2019
bis 2021)
108 36
Für 2025
und später (2024
und später)
1 0
206 152

Aufgrund der Anwendung des IFRS 16 betreffen die zum aktuellen Stichtag ausgewiesenen Verpflichtungen lediglich solche Miet- und Leasingverhältnisse, welche kurzfristig und / oder betragsmäßig im Einzelfall von untergeordneter Bedeutung sind.

E) Kapitalflussrechnung

(28) Finanzmittelbestand

Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7 (Cashflow Statement), wie sich Zahlungsmittel im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Bei der Ableitung des betrieblichen Cashflows wurden ausschließlich zahlungswirksame Veränderungen der jeweiligen Bilanzposten berücksichtigt.

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

31.12.2020 31.12.2019
T
T
Kassenbestand 6 4
Guthaben bei Kreditinstituten 1.892 5.053
Zahlungsmittel laut Bilanz 1.898 5.057
Abzüglich:
Finanzmittel, die nicht kurzfristig zur Verfügung stehen -614 -622
Finanzmittelfonds 1.284 4.435

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten.

Hiervon betreffen zum Stichtag T€ 600 (i.Vj. T€ 600) einen zugunsten der Zurich Insurance plc, Niederlassung für Deutschland (im Folgenden Zurich) als liquide Sicherheit im Zusammenhang mit einer Kautionsversicherungsvereinbarung hinterlegten Betrag. Gegenstand des Vertrages ist die Übernahme einer Bürgschaft seitens der Zurich zugunsten von Kunden der SPORTTOTAL EVENT GmbH für von diesen auf den Reisepreis geleistete An- und Restzahlungen (gegen Ausstellung eines Sicherungsscheins für Pauschalreisende).

Nicht zahlungswirksame Geschäftsvorfälle

Im Zusammenhang mit dem Abschluss neuer bzw. der Verlängerung / Erweiterung bestehender Miet- und Leasingvereinbarungen ergaben sich nicht zahlungswirksame Zugänge bei den Nutzungsrechten im Wesentlichen betreffend Grundstücke und Gebäude in Höhe von insgesamt T€ 1.496 (i.Vj. T€ 103).

Investitionen des Geschäftsjahres führten in Höhe von T€ 326 (i.Vj. T€ 74) aufgrund der Ausnutzung vereinbarter Zahlungsziele im Geschäftsjahr noch nicht zu einem Mittelabfluss.

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit

Die folgende Darstellung zeigt sämtliche zahlungswirksamen und nicht zahlungswirksamen Veränderungen derjenigen Verbindlichkeiten, deren Veränderung in der Kapitalflussrechnung als Mittelzubzw. -abfluss aus der Finanzierungstätigkeit zu klassifizieren ist:

Ver
bindlich
keiten aus
Anleihen
Kurzfristige
Bankver
bindlich
keiten
Leasing
verbindlich
keiten
Sonstige
kurzfristige
finanzielle
Schulden
Gesamt
T
T
T
T
Stand 01.01.2020 0 2.887 851 1.200 4.938
Zahlungswirksame Veränderungen
(Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit
Aufnahme 3.000 4.000 0 0 7.000
Tilgung / Rückführung 0 -1.903 -359 0 -2.262
3.000 2.097 -359 0 4.738
Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Aufzinsung, Zinsabgrenzung 95 0 0 0 95
Verlängerung, Erweitung von Miet- und
Leasingverhältnissen (davon langfristig T€ 1.187) 0 0 1.496 0 1.496
95 0 1.496 0 1.591
0
Stand 31.12.2020 3.095 4.984 1.988 1.200 11.267

Im Vorjahr stellte sich die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit wie folgt dar:

Ver
bindlich
keiten aus
Anleihen
Kurzfristige
Bankver
bindlich
keiten
Leasing
verbindlich
keiten
Sonstige
kurzfristige
finanzielle
Schulden
Gesamt
T
T
T
T
T
Stand 01.01.2019 323 0 0 0 323
Zahlungswirksame Veränderungen
(Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit
Aufnahme 0 3.500 0 0 3.500
Zugänge Konsolidierungskreis 0
Tilgung / Rückführung -325 -613 -459 0 -1.397
-325 2.887 -459 0 2.103
Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Aufzinsung 2 0 0 0 2
Zugang aus Erstanwendung IFRS 16 0 0 1.450 0 1.450
Neue Leasingverhältnisse 0 0 103 0 103
Kündigung von Mietvereinbarungen 0 0 -243 0 -243
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 1.200 1.200
2 0 1.310 1.200 2.512
Stand 31.12.2019 0 2.887 851 1.200 4.938

F) Sonstige Angaben

(29) Angaben und Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen basieren grundsätzlich auf vertraglich vereinbarten Regelungen und werden zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden.

Im Geschäftsjahr wurden Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen im nachfolgenden Umfang durchgeführt:

Peter Lauterbach

An den Vorstandsvorsitzenden der SPORTTOTAL AG, Herrn Peter Lauterbach wurde im Jahr 2013 ein Darlehen über T€ 400 ausgezahlt, welches bereits in 2011 zugesagt worden war. Das Darlehen wurde mit 4 % p.a. verzinst und war ursprünglich am 28. Februar 2022 in einer Summe fällig.

Das Darlehen wurde Mitte August 2020 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat vorzeitig vollständig, zuzüglich aufgelaufener Zinsen in Höhe von T€ 122 zurückgezahlt.

Darüber hinaus wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen im Geschäftsjahr 2020 durchgeführt.

(30) Anteilsbasierte Vergütung

Im Rahmen des in 2017 aufgelegten Aktienoptionsprogramms hat die Gesellschaft Herrn Peter Lauterbach das Recht eingeräumt, nach Ablauf einer vierjährigen Wartefrist, bis zu 500.000 nennwertlose Stückaktien zum Ausübungspreis von € 3,81 je Stück zu beziehen. Die Ausübung der Option ist an ein Erfolgsziel in der Weise geknüpft, dass der Aktienkurs nach Ablauf der Wartezeit und vor Ausübung den Ausübungspreis um mindestens 20 % übersteigt.

Zudem wurde Herrn Peter Lauterbach in 2017 ein Langzeitbonus mit einer Laufzeit von fünf Jahren gewährt, welcher an die Entwicklung der Marktkapitalisierung der Gesellschaft innerhalb dieses Zeitraums gekoppelt ist. Der Zahlungsanspruch beläuft sich auf 5 % der langfristig normalisierten Zunahme des Unternehmenswerts im Sinne der Börsenkapitalisierung (Gesamtzahl der Aktien x Aktienkurs) und kann maximal 2,5 Mio. € betragen.

Die Bewertung der Verpflichtungen aus anteilsbasierten Vergütungen erfolgt mit Hilfe eines Optionspreismodells nach Black/Scholes (europäische Option) auf der Grundlage folgender Parameter:

Aktienoption Langzeitbonus
Aktienkurs zum Zeitpunkt der Transaktion 3,68 € 3,81 €
Ausübungspreis 3,81 € 2,39 €
Risikoloser Zins 0,02% -0,73%
Volatilität 24,31% 50,99%
Gesamtlaufzeit 7,25 Jahre 5,0 Jahre
Restlaufzeit zum Bewertungsstichtag 7,25 Jahre 1,17 Jahre
erwartete Dividende - -
Ausübungshürde 4,57 € -

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoption war einmalig im Zeitpunkt der Gewährung zu ermitteln.

Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung aus dem vereinbarten Langzeitbonus wird jeweils zum Bilanzstichtag ermittelt.

Die Verwendung eines europäischen Optionsmodells ist sachgerecht, da eine vorzeitige Ausübung im Falle der gewährten Aktienoption nicht rational, im Falle des Langzeitbonus nicht vorgesehen ist.

(31) Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Das Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands der SPORTTOTAL AG ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Vorstand neben einem erfolgsunabhängigen Gehalt auch ein variabler Anteil gewährt wird. Der variable Anteil ist dabei an die Erreichung bestimmter Ziele geknüpft, wozu im Wesentlichen Ergebnisziele im Konzernverbund der SPORTTOTAL AG gehören.

Die erfolgsunabhängigen Gehaltsbestandteile betreffen das Fixgehalt sowie die Firmenwagennutzung und Versicherungsentgelte. Die Bemessung der Tantieme ist vertraglich festgelegt und orientiert sich an der Ertragslage des Gesamtkonzerns.

Die den Vorstandsmitgliedern der SPORTTOTAL AG für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 gewährten Gesamtbezüge betragen T€ 568 (i.Vj. T€ 542) und setzen sich wie folgt zusammen

Gesamt
Peter Lauterbach
Oliver Grodowski
2020 2019 2020
2019
2020 2019
Gewährte Zuwendungen EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Festvergütung 535.833 508.500 365.833 340.834 170.000 167.667
Nebenleistungen 32.081 33.017 20.081 20.081 12.000 12.936
Gesamtvergütung 567.914 541.517 385.914 360.915 182.000 180.602

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung des Jahres 2020 waren Personalaufwendungen im Zusammenhang mit den gewährten Vergütungen unverändert gegenüber dem Vorjahr T€ 681 zu erfassen; davon waren jeweils unmittelbar im Eigenkapital T€ 113 zu verrechnen. Im Vorjahr war zudem die Dotierung der Rückstellung im Zusammenhang mit der Gewährung von Aktienoptionen mit T€ 27 erfasst (in 2020 Auflösung). Für weitere Details wird auf den Vergütungsbericht, der im zusammengefassten Lagebericht enthalten ist, verwiesen.

Die Pensionsverpflichtungen enthalten Zusagen für ein ehemaliges Vorstandsmitglied in Höhe von T€ 421 (i.Vj. T€ 445).

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 T€ 120 (i.Vj. T€ 106) gewährt. Von den Vergütungen entfallen T€ 50 auf den Aufsichtsratsvorsitzenden.

(32) Organe

Vorstand

Herr Peter Lauterbach, Köln, Journalist und Moderator Vorstandsvorsitzender / CEO

Herr Oliver Grodowski, Bonn, Kaufmann Vorstand Technik / CTO

Aufsichtsrat

Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 31.12.2020

Herr Dr. Michael Kern, Köln, Diplom-Ökonom Weitere Mandate:

• NanoRepro AG, Marburg – Mitglied des Aufsichtsrates

Mitglied des Aufsichtsrats, stellvertretender Vorsitzender ab dem 05.01.2020

Herr Ralf Reichert, Köln, Geschäftsführer ESL Gaming GmbH

Weitere Mandate:

  • Mitglied des Beirats der Gamescom, Köln;
  • Mitglied des Beirats Medien-Digital-Land NRW; und
  • Mitglied des Supervisory Board der SPORTTOTAL International S.A., Luxemburg

Mitglied des Aufsichtsrats bis 31.12.2020

Herr Jens Reidel, Rotkreuz (Schweiz), Diplom-Kaufmann

(33) Abschlussprüferhonorar - Angaben nach § 314 Abs.1 Nr. 9 HGB

Das im Geschäftsjahr 2020 als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer setzt sich wie folgt zusammen:

2020 2019
T€ T€
Für die Abschlussprüfung 132 102
Für sonstige Leistungen 0 0
132 102

(34) Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt waren 144 (i.Vj.167) Arbeitnehmer im Konzern beschäftigt.

(35) Angaben nach § 264 Abs.3 HGB

Sämtliche unten namentlich aufgeführten Tochtergesellschaften, bei denen die SPORTTOTAL AG als Mutterunternehmen entweder direkt oder indirekt (durch eine lückenlose Kette von Beherrschungsund Ergebnisabführungsverträgen) zur Verlustübernahme verpflichtet ist, machen von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

  • SPORTTOTAL EVENT GmbH, Köln
  • SPORTTOTAL LIVE GmbH, Köln
  • SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, Köln
  • SPORTTOTAL VENUES GmbH, Köln
  • SPORTTOTAL VENTURES GmbH, Köln
  • SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH, Köln

(36) Nachtragsbericht - Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wechsel im Aufsichtsrat

Die Herren Dr. Michael Kern, Vorsitzender des Aufsichtsrats, und Jens Reidel, Mitglied des Aufsichtsrats haben ihr Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 31.12.2020 niedergelegt.

Mit Wirkung zum 04.01.2021 wurden Herr Christoph Tönsgerlemann, Vorstandsvorsitzender der ETL AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Herr Martin Ott (bis Ende 2020 Vice President M&A and Corporate Ventures und Managing Director, adidas Ventures B.V.), aktuell selbständiger Berater und Investor, als Mitglied des Aufsichtsrats der SPORTTOTAL AG vom Amtsgericht Köln bestellt.

Zeichnung weiterer Wandelschuldverschreibungen

Im Februar und März 2021 wurden zwei weitere Tranchen von jeweils 1. Mio. € der im Dezember 2020 begebenen Wandelschuldverschreibung gezeichnet und somit das bedingte Kapital 2020/II in Höhe von bis zu 3,0 Mio €. vollumfänglich ausgeschöpft. Die Anleihebedingungen sehen jeweils eine Laufzeit von fünf Jahren bei einer Verzinsung von 8,5 % sowie ein erstmaliges Wandlungsrecht am 1. April 2021 zu einem Wandlungspreis von € 1,00 je Aktie vor.

Beauftragung für Projekt in Bahrain

Im Segment VENUES, wurde am 25.01.2021 ein Vertrag mit der KARTEC Services SPC in Manama, Bahrain, über die Zusammenarbeit bei der Errichtung des neuen Messe- und Kongress-Zentrums in Sakhir, Bahrain, unterzeichnet.

SPORTTOTAL wird im Rahmen des Projekts für verschiedene elektronische Systeme verantwortlich zeichnen, welche im Verlauf des Jahres 2021 installiert werden. Die Fertigstellung und Übergabe ist für 2022 geplant. Das Projektvolumen wird für diesen spezifischen Auftrag im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen. Es werden Folgeaufträge erwartet.

Beauftragung für Rennstrecken Projekt in Saudi- Arabien

Des Weiteren wurde im Segment VENUES im März 2021 ein Auftrag von der Saudi Arabian Motor Federation (SAMF) über die Ausstattung des Formel 1 Stadt-Kurses in Dschidda, Saudi-Arabien, gewonnen. Der Grand-Prix in Saudi-Arabien ist 2021 erstmalig im Rennkalender der FIA enthalten und für Anfang Dezember terminiert.

SPORTTOTAL ist mit der die Installation einer Vielzahl elektronischer Systeme beauftragt. Dies umfasst insbesondere motorsportrelevante Komponenten wie Race Control und Marshal Communication sowie Übertragungstechnik (Videowände, Beschallungsanlagen). Das Projekt-Volumen liegt im mittleren einstelligen Millionenbereich.

Entfall von Pensionsverpflichtungen

Die im Zusammenhang mit einer Pensionszusage an ein ehemaliges Vorstandsmitglied bestehenden Pensionsverpflichtungen beliefen sich zum Stichtag auf T€ 421. Nach dem bedauerlichen Tod des Begünstigten im März 2021 wurde dieser Betrag in vollem Umfang ergebniswirksam aufgelöst,

COVID-19 Pandemie

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses war die weitere Entwicklung der weltweiten COVID-19 Pandemie noch nicht absehbar. Eine Fortdauer der hiermit verbundenen Einschränkungen kann in Abhängigkeit von deren Art und Umfang zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaften der SPORTTOTAL Gruppe führen. Es wird in diesem Zusammenhang auf die Ausführungen über den Geschäftsverlauf und die künftige Entwicklung der Gesellschaften der SPORTTOTAL Gruppe im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel "Geschäftsverlauf" und "Prognosebericht" verwiesen.

(37) Ergebnisverwendung der SPORTTOTAL AG (Jahresabschluss)

Der im Geschäftsjahr 2019 ausgewiesene (handelsrechtliche) Bilanzverlust der SPORTTOTAL AG in Höhe von T€ 27.249 wurde im Geschäftsjahr 2020 auf neue Rechnung vorgetragen.

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den handelsrechtlichen Bilanzverlust des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von T€ 32.461 auf neue Rechnung vorzutragen. Ausschüttungen erfolgen grundsätzlich nur aufgrund des nach deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Jahresabschlusses des Mutterunternehmens SPORTTOTAL AG. Gewinne können gemäß § 268 Abs. 8 HGB erst ausgeschüttet werden, wenn die frei verfügbaren Rücklagen zuzüglich eines verbleibenden Gewinnvortrags und abzüglich eines verbleibenden Verlustvortrags den Betrag von T€ 13 (Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB) übersteigen.

(38) Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der SPORTTOTAL AG haben im März 2021 die Entsprechenserklärung zur Corporate Governance gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der Internetseite der SPORTTOTAL AG dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Köln, 26.04.2021 SPORTTOTAL AG

Peter Lauterbach Oliver Grodowski - Vorstandsvorsitzender - - Vorstand Technik

SPORTTOTAL AG

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Köln, 26.04.2021 SPORTTOTAL AG

Peter Lauterbach Oliver Grodowski - Vorstandsvorsitzender - - Vorstand Technik -

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SPORTTOTAL AG, Köln

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der SPORTTOTAL AG, Köln und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der SPORTTOTAL AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die in Abschnitt 6 des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und
  • vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Ausführungen im Abschnitt "Grundlagen der Rechnungslegung" im Konzernanhang und im Abschnitt "5.2.8 Finanzwirtschaftliche Risiken" Unterabschnitt "Finanzierungsrisiken" im zusammengefassten Lagebericht, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Gesellschaft und damit der Konzern in Bezug auf die kurzfristige Zuführung von Eigen- und/oder Fremdkapital im Geschäftsjahr 2021 wesentlichen Unsicherheiten unterliegt, deren Eintreffen zwingend notwendig sind, um die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit sicherzustellen. Wie in Abschnitt "Grundlagen der Rechnungslegung" im Anhang und im Abschnitt "5.2.8 Finanzwirtschaftliche Risiken" Unterabschnitt "Finanzierungsrisiken" im zusammengefassten Lagebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe c) ii) EU-APrVO fassen wir unsere prüferische Reaktion in Bezug auf dieses Risiko wie folgt zusammen:

Wir haben zunächst ein Verständnis vom Planungsprozess gewonnen und die bedeutsamen Annahmen der Planung mit den Verantwortlichen erörtert. Ferner haben wir uns mit der bisherigen Prognosegüte der Gruppe befasst, indem wir die Planung der letzten Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen verglichen und Abweichungen analysiert haben. Infolge von Planverfehlungen haben wir insbesondere die bedeutsamen Annahmen, wie z. B. die Umsatz- und Margenentwicklung gewürdigt. Die von den gesetzlichen Vertretern vorgesehenen Maßnahmen zur Liquiditätsbeschaffung haben wir gewürdigt, ob diese ausreichend wahrscheinlich und durchführbar sind. Ferner haben wir die Verlässlichkeit der zugrunde liegenden Daten beurteilt. Um der bestehenden Prognoseunsicherheit Rechnung zu tragen, haben wir die Auswirkungen von Risiken, die insbesondere aus den ambitionierten Planannahmen resultieren, auf die Fortführung der Unternehmenstätigkeit auf Basis der Berechnung von alternativen Szenarien analysiert.

Wir geben zu diesen Sachverhalten kein gesondertes Prüfungsurteil ab.

Die von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft getroffenen Annahmen sowie die Darstellung im Anhang und zusammengefassten Lagebericht sind nachvollziehbar. Sollten die geplanten Eigenund/oder Fremdkapitalmaßnahmen nicht in vollem Umfang umgesetzt werden können oder die geplanten operativen Liquiditätszuflüsse nicht in vollen Umfang eintreten, wird der Finanzmittelbestand im Verlauf des Geschäftsjahres 2021 nicht ausreichen, um den Zahlungsverpflichtungen vollumfänglich nachzukommen. Insofern ist der Fortbestand der Gesellschaft und damit des Konzerns gefährdet

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Zusätzlich zu dem im Abschnitt "Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit" beschriebenen Sachverhalt haben wir keine weiteren besonders wichtigen Prüfungssachverhalte bestimmt, die in unserem Bestätigungsvermerk mitzuteilen sind.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtstrat des Geschäftsberichts verantwortlich. Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Konzernerklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

  • die Versicherung nach §§ 297 Abs. 2 Satz 4, 315 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht,
  • die oben genannte Erklärung zur Unternehmensführung,
  • den Bericht des Aufsichtsrats,
  • alle übrigen Teile des veröffentlichten "Geschäftsberichts",
  • aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefassten Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

  • holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
  • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3b HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei SPT_AG_KA+KLB_ESEF20201231.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3b HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3b HGB (IDW EPS 410) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Konzernabschluss und geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen;
  • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben;
  • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt;

  • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen;

  • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 9. Oktober 2020 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 25. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2020 als Konzernabschlussprüfer der SPORTTOTAL AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Franz Huber.

Stuttgart, den 26. April 2021

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Riedhammer Huber Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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