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Chapters Group AG

Annual Report Jun 10, 2022

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Annual Report

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Übersicht Beteiligungsunternehmen Seite 8
Zusammengefasster Lagebericht Seite 16
Konzernabschluss 2021 Seite 42
Jahresabschluss MEDIQON Group AG 2021 Seite 62
Bestätigungsvermerk Seite 73

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Liebe Aktionär*innen, liebe Freund*innen des Unternehmens,

Im Geschäftsjahr 2021 ist die Gruppe erneut stark gewachsen und es sind 10 weitere operative Unternehmen Teil der Gruppe geworden. Zum Jahresende gehören damit 20 operative Unternehmen zur Gruppe, davon zwei im Rahmen von Minderheitsbeteiligungen.

  • ❖ Die NGC Nachfolgekapital GmbH hat sich mehrheitlich an drei Unternehmen beteiligt, davon zwei im Rahmen von Addon Akquisitionen. Einer der Wachstumstreiber für die zur NGC Nachfolgekapital GmbH gehörenden Unternehmen ist die Durchführung von Add-on Transaktionen innerhalb der bestehenden Strukturen, z.B. das Produktangebot zu komplementieren oder erfolgreiche Geschäftsstrategien und Prozesse auf vergleichbare Unternehmen zu übertragen. Der Ausbau der bestehenden Beteiligungen ist dabei ein wichtiger Baustein für die weitere Skalierung der NGC Nachfolgekapital GmbH als Gruppe. Zum Jahresende gehören insgesamt sieben operative Unternehmen zur NGC Nachfolgekapital GmbH.
  • ❖ Die Ookam Software GmbH hat sich im Jahr 2021 mehrheitlich an vier Unternehmen beteiligt. Zum Jahresende gehören damit neun operative Unternehmen zur Ookam Software GmbH. Zwei der Beteiligungen fallen in den Bereich "Bau- und Immobiliensoftware". Für den Aufbau dieses Segments konnte die Ookam Software GmbH einen Nachfolgemanager gewinnen, der den Ausbau und die strategische Weiterentwicklung dieses Segments innerhalb der Gruppe leitet. Noch im Geschäftsjahr 2020 wurde zudem das Segment "Industriesoftware" etabliert und im Geschäftsjahr 2021 eine dritte Akquisition in diesem Segment durchgeführt. Damit hat die Ookam Software GmbH wichtige Weichen für die Skalierbarkeit des Geschäftsmodels und die

Fortsetzung des starken Wachstums der Gruppe gestellt.

Unsere Leitlinien

  • Unsere Holding bringt Talente und Marktchancen zusammen. Wir verfolgen dabei keine festgelegte Anlagestrategie sondern investieren in skalierbare Geschäftsmodelle und die besten Teams.
  • Wir verfolgen einen unternehmerischen und langfristigen Ansatz und wollen die Entwicklung der Beteiligungsunternehmen partnerschaftlich und nachhaltig vorantreiben.
  • Wir glauben an die außerordentlich hohe Effektivität dezentraler Organisationen. Unsere Energie fließt in die Auswahl und Führung der besten Teams – wir sehen jedoch im Normalfall wenig Wert darin, uns in die tägliche Arbeit der operativen Geschäfte einzumischen.
  • Wir sind nicht an starre Strukturen gebunden und können flexibel investieren und uns Marktgegebenheiten anpassen

Neben dem Ausbau der Gruppe durch die bestehenden Beteiligungsplattformen NGC Nachfolgekapital GmbH und Ookam Software GmbH haben zwei Investitionen stattgefunden, mit denen wir das Geschäftsmodell der MEDIQON Group AG als dezentral organisierte Holding-Gesellschaft weiter ausbauen wollen:

❖ Im Mai haben wir 21,5% der Anteile an der Fintiba GmbH erworben. Das Fin-Tech mit Sitz in Frankfurt und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Anbieter für die Unterstützung internationaler Studierender und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland etabliert. Die Vision der Fintiba GmbH ist es, für diese Studierenden der zentrale Anlaufpunkt für alle in Deutschland benötigten Produkte & Services zu sein. Die MEDIQON Group AG unterstützt diese Strategie ausdrücklich und kann die Fintiba GmbH als langfristiger und

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kapitalstarker Partner bei der Geschäftsentwicklung zur Seite stehen.

❖ Im Juni haben wir mit der CarMa Holding GmbH eine weitere Beteiligungsplattform gegründet, die sich auf den Telekommunikationsmarkt in Deutschland, insbesondere im Bereich Glasfaser fokussiert. Wir sehen hier über die nächsten Jahre Investitions- und Konsolidierungspotential insbesondere im Bereich kleinerer Netzanbieter. Als erstes Investment hat die CarMa Holding GmbH die carrierwerke GmbH gegründet, die ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber anbietet. Eine erste kleinere Akquisition in diesem Bereich hat ebenfalls bereits stattgefunden.

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Auf Ebene der MEDIQON Group AG war das Geschäftsjahr neben der fortlaufenden Weiterentwicklung der Organisation und den Prozessen auch durch die Durchführung von weiteren Kapitalmaßnahmen geprägt:

  • ❖ Mit der im März durchgeführten Kapitalerhöhung haben wir das Grundkapital der Gesellschaft verdreifacht. Neben der Investition in das weitere Wachstum der Gruppe sind die Mittel für den teilweisen Rückkauf der Ewigkeitsanleihe genutzt worden.
  • ❖ Im November haben wir mit dem Abschluss eines Investment Agreements mit einer Gruppe institutioneller Investoren und der damit verbundenen Kapitalerhöhung um 10% des Grundkapitals den Grundstein für die erfolgreiche Durchführung der Kapitalerhöhung im April 2022 gelegt

Zudem gab es auch personell Veränderungen auf Ebene der Gesellschaft:

Im Oktober 2021 wurde der Vorstandsvertrag von Herrn Isenberg im gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst. Dirk Isenberg hat die Gesellschaft 1998 gegründet und 2005 an die Börse geführt. Nach dem Verkauf des operativen Geschäfts 2018 hat Herr Isenberg die Weiterentwicklung zu einer Holding als Vorstandsprecher geführt. Mit der Abschluss der Transformation hat sich Herr Isenberg entschieden wieder operative Managementverantwortung zu übernehmen. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal für das große Vertrauen in unsere gemeinsame Arbeit bedanken und freuen uns sehr, dass Herr Isenberg die Gesellschaft als Aktionär weiterhin begleitet.

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Im Geschäftsbericht 2020 haben wir Ihnen mit dem Net Asset Value und dem Gewinn je Aktie erstmalig die aus unserer Sicht wesentlichen Kennzahlen für den Erfolg unsere Geschäftsstrategie und der Entwicklung der Gruppe präsentiert. Wir haben uns dafür entschieden, zukünftig vom Basiswert statt vom Net Asset Value zu sprechen. Im Gegensatz zum klassischen Net Asset Value, wie er z.B. von Investmentfonds berechnet wird, fließt in die Kennzahl bei uns auch ganz wesentlich der Wert der Beteiligungen an nicht-börsennotierten Unternehmen der Gruppe ein. Hier haben wir uns 2020 bewusst dafür entschieden, für die Bewertung des operativen Unternehmen das Einstiegsmultiple zu Grunde zu legen – und nicht auf einen Marktwert anhand (wie durchaus üblich) auf Multiplikatoren aus vergleichbaren, kürzlich stattgefundenen Transaktionen abzustellen. So können wir den Basiswert über viele Jahre hinweg konsistent berechnen und die Entwicklung der Kennzahl spiegelt im Wesentlichen das Wachstum der Gruppe und die operative Entwicklung der Tochterunternehmen wider.

Das Wachstum der Gruppe als Ganzes und die positive Entwicklung der zur Gruppe gehörenden Unternehmen spiegelt sich in der positiven Entwicklung beider Kennzahlen wider.

Per Ende 2021 liegt der Basiswert bei EUR 4,69 je Aktie. Dabei beläuft sich der Effekt der beiden im Geschäftsjahr durchgeführten Kapitalerhöhungen, die beide zu einem Bezugspreis oberhalb des Basiswerts durchgeführt wurden, beläuft sich auf EUR 0,73 je Aktie. Um diese Effekte bereinigt ist der Basiswert im Geschäftsjahr 2021 damit um 14,4% gewachsen. Der Gewinn je Aktie beläuft sich für das Jahr 2021 auf EUR 0,38 und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 0,18 je Aktie.

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Die Berechnungsmethodik ist im zusammengefassten Lagebericht unter den Erläuterungen zum Steuerungssystem dargelegt. Der im Basiswert enthaltene Betrag an von der MEDIQON Group AG investierte Betrag (inklusive thesaurierter Zinsen auf die Gesellschafterdarlehen) beläuft sich auf EUR 36,99 Mio. (Vorjahr EUR 21,07 Mio.).

Im anteiligen Jahresüberschuss (korrigiert um die buchhalterisch bedingten Kaufpreis-Abschreibungen) der Beteiligungsunternehmen sind sämtliche Mehrheitsbeteiligungen unterhalb der MEDIQON Group AG enthalten, also die operativen Beteiligungsunternehmen inklusive der jeweils darüberliegenden Akquisitionsgesellschaft und den Beteiligungsplattformen. Der Jahresüberschuss von Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG eine Minderheitsbeteiligung hält, ist nur dann enthalten, wenn es sich um Ausschüttungen handelt. Im Jahresüberschuss der Beteiligungsunternehmen für das Geschäftsjahr 2021 sind die Zinsen auf Gesellschafterdarlehen von der MEDIQON Group AG in Höhe von EUR 2.196,4 Tsd. enthalten. Eine Überleitungsrechnung vom ausgewiesenen Konzernjahresüberschuss findet sich im zusammengefassten Lagebericht unter den Erläuterungen zum Geschäftsverlauf. Zwei Faktoren sind ganz wesentlich entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der MEDIQON Group AG in ihrer Neuausrichtung als Holding:

Zum einen das Wachstum der Gruppe durch der Erwerb weitere Beteiligungsunternehmen und die Allokation der der Gruppe zur Verfügung stehenden Mittel. Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt EUR 33,96 Mio. in das weitere Wachstum der Gruppe investiert. Insgesamt beläuft sich investierte Betrag über die letzten drei Jahre auf EUR 67,79 Mio., wobei hiervon EUR 3,1 Mio. auf den Erwerb von Minderheitsbeteiligungen (soweit nicht börsennotiert) entfallen.

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In obiger Darstellung sind die an die MEDIQON GmbH zwischen 2018 und 2020 geflossenen Beträge in Höhe von EUR 6,5 Mio. nicht berücksichtigt. Soweit es sich um Mehrheitsbeteiligungen handelt, ist der insgesamt für 100% der Anteile investierte Betrag berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2021 wurden in drei Transaktionen Anteile von Minderheitsgesellschaftern übernommen. Der von den Minderheitsgesellschaftern in Vorjahren investierte und abgelöste Betrag wurden in die Position Eigenkapital-Investment der MEDIQON Group AG und Plattformen umgegliedert. Sofern es sich um Minderheitsbeteiligungen der MEDIQON Group AG handelt, ist – anders als in der Darstellung im Vorjahr - nur der von der MEDIQON Group AG in Form von Eigenkapital oder als Gesellschafterdarlehen investierte Betrag enthalten.

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Der operative Geschäftsverlauf der Beteiligungsunternehmen trägt ganz entscheidend zur nachhaltigen Wertsteigerung des Unternehmenswerts der MEDIQON Gruppe bei.

Dabei betrachten wir zwei Messgrößen: Umsatz und das Adjustierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjustiertes EBITDA). Wir haben uns für das EBITDA entschieden, um die operative Ertragskraft der Unternehmen – unabhängig zum Beispiel von der gewählten Finanzierungsstruktur, Abschreibungen auf die Erwerbspreise oder steuerlichen Sondereffekten – zu betrachten.

2021 Umsatz
EUR 43,6 Mio.
EBITDA
(ausgewiesen)
EUR 11,2 Mio.
EBITDA
(adjustiert)
EUR 12,8 Mio.
Davon aus Mehrheitsbeteiligungen EUR 34,4 Mio. EUR 9,6 Mio. EUR 11,2 Mio.
davon aus Unternehmen, die bereits 2020 Teil der
Gruppe waren
EUR 21,4 Mio. EUR 5,4 Mio. EUR 6,0 Mio.
davon aus Unternehmen, die im Geschäftsjahr
2021 Teil der Gruppe geworden sind
EUR 13,0 Mio. EUR 4,2 Mio. EUR 5,2 Mio.
Davon aus Minderheitsbeteiligungen EUR 9,2 Mio. EUR 1,6 Mio. EUR 1,6 Mio.

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Entwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen

Die Angaben beziehen sämtliche operativ tätigen Gruppenunternehmen, an denen die MEDIQON Group AG (über ihre Tochtergesellschaften) beteiligt ist (soweit nicht börsennotiert), unabhängig vom Erwerbszeitpunkt und vom Anteil der MEDIQON Group AG am jeweiligen Unternehmen zu 100% für das gesamte Geschäftsjahr mit ein. Das anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallende EBITDA (adjustiert) beläuft sich auf EUR 8,5 Mio.

Eine Überleitungsrechnung vom ausgewiesenen Konzern-Umsatz und EBITDA für das Geschäftsjahr 2021 zu den hier dargestellten Werten findet sich im zusammengefassten Lagebericht unter den Erläuterungen zum Geschäftsverlauf.

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Wir freuen uns, Ihnen für das Geschäftsjahr 2021 neben dem Einzelabschluss für die MEDIQON Group AG auch erstmals einen Konzernabschluss für die Gruppe zur Verfügung zu stellen und so einen umfassenderen Blick auf die Gruppe zu ermöglichen.

Das Konzernergebnis ist dabei in besonderen Maße durch die Effekte der Kapitalkonsolidierung und die Vorgaben des Handelsgesetzbuchs geprägt. Die im Rahmen des Erwerbs neuer operative Tochterunternehmen gezahlten Kaufpreise liegen üblicherweise deutlich über dem handelsrechtlich ausgewiesenen Eigenkapital der Gesellschaften. Die Differenz wird im Konzernabschluss in den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen, überwiegend als Geschäfts- und Firmenwert. Der Geschäfts- und Firmenwert spiegelt dabei die langfristigen Geschäftsbeziehungen sowie die gute operative Ertragskraft der operativen Unternehmen wider.

Gemäß der handelsrechtlichen Vorgaben sind die so erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen – inklusive des Geschäfts- und Firmenwerts – unabhängig vom tatsächlich Geschäftsverlauf des jeweiligen Unternehmens ratierlich abzuschreiben. Diese gewinnmindernden Abschreibungen entstehen damit allein durch den formalen Vorgang der Konzern-Konsolidierung.

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Auch die ersten Monate des Geschäftsjahre 2022 haben ereignisreich begonnen.

Zum einen hat die NGC Nachfolgekapital im März 2022 einen Kaufvertrag mit der Nordhealth A/S zur Übernahme der Anteile an der vetera GmbH (einem Software- und Serviceanbieter für Tierärzte) geschlossen. Die Transaktion wurde im Mai 2022 vollzogen.

Die Nordhealth A/S ist ein börsennotiertes SaaS-Unternehmen mit Fokus auf cloudbasierte Software- und Servicelösungen für Veterinär- und Therapiefachleute und

Die MEDIQON Group AG investiert in attraktive Unternehmen mit Sitz in der DACH-Region. Die Unternehmensbeteiligungen der MEDIQON Group AG an operativ tätigen Unternehmen (den "Beteiligungsunternehmen") finden dabei in der Regel nicht über eine direkte Beteiligung der MEDIQON Group AG statt. Stattdessen werden Beteiligungsplattformen etabliert, an denen die MEDIQON Group AG mehrheitlich beteiligt ist.

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Im Rahmen der Unternehmensstrategie beteiligt sich die MEDIQON Group AG in Einzelfällen auch – entweder direkt oder über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH – direkt und mit einem Minderheitenanteil an operativen Unternehmen. Zum 31.12.2021 gehören mit der NGC Nachfolgekapital GmbH, der Ookam Software GmbH und der CarMa Holding GmbH drei Beteiligungsplattformen zur Gruppe, an denen die MEDIQON Group AG mit jeweils 80% beteiligt ist. Die verbleibenden 20% liegen jeweils bei den Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen im Rahmen einer Management-Beteiligung.

Zudem hat sich die Gesellschaft im Jahr 2021 – über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH - mit 21,5% an der Fintiba GmbH beteiligt. Seit 2019 hält die MEDIQON Group AG außerdem eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von 39% an der E-M-C-direct GmbH & Co. KG.

Beteiligungen der NGC Nachfolgekapital GmbH

Die NGC Nachfolgekapital GmbH bietet Unternehmern die Möglichkeit, ihr Lebenswerk sicher an die nächste Generation zu übergeben. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen für Unternehmer und Mitarbeiter umzusetzen und die Entwicklung der Unternehmen weiter voranzutreiben. Dabei bringt die NGC Nachfolgekapital das Kapital und Talente für die Fortführung und/oder Erweiterung der Geschäftsführung der operativen Unternehmen zusammen. Gemeinsam mit der operativen Geschäftsführung wird die Entwicklung der Unternehmen vorangetrieben, sowohl durch organisches Wachstum aber auch z.B. durch Add-on Transaktionen. Bestimmte Branchen oder Märkte sind nicht festgelegt und werden auch nicht präferiert.

Zum 31.12.2021 hat sich die NGC Nachfolgekapital GmbH an insgesamt 7 operativen Unternehmen beteiligt1 , davon zwei im Rahmen von Add-on Transaktionen zu bereits bestehenden Beteiligungsunternehmen im Segment Gebäudedienstleistungen und Bildung.

Teil der Gruppe seit Mai 2021

Die direkt cnc-systeme gmbh bietet mit "NC Hops" eine der führenden maschinen- und herstellerunabhängigen CAD/CAM-Softwarelösungen für die Holz-, Kunststoff- und Aluminiumverarbeitende Industrie an. Die modular aufgebaute Software bildet den gesamten Fertigungsprozess vom Design und der Konstruktion über die Arbeitsplanung bis hin zur Fertigung ab und kann durch zahlreiche Ergänzungsmodule individuell auf spezifische Kundenanforderungen angepasst werden.

1 Wobei die zur GfW Gesellschaft für Weiterbildung mbH gehörenden Unternehmen speakeasy Berlin GmbH, die speakeasy München GmbH, die NEXT Level Learning GmbH und die strassenberger Akademie GmbH als ein Unternehmen zusammengefasst betrachtet werden.

Teil der Gruppe seit Dezember 2020

Speakeasy bietet konversations-orientierte Sprachkurse in Kleingruppen sowie Sprachkurse für Firmen und Einzelunterricht an und ist als Prüfungszentrum für das Europäische Sprachenzertifikat "telc" zertifiziert. Zudem bietet die Schule ergänzende Dienstleistungen wie die Unterstützung im VISA-Prozess und ein University-Pathway-Programm an. Bei den Schülern, die die Kurse üblicherweise selbst bezahlen, handelt es sich hauptsächlich um Expats und ausländische Studenten. Zur Gruppe gehören die speakeasy Berlin GmbH, die Standorte in Berlin und Hamburg betreibt, sowie die in 2021 gegründete speakeasy München GmbH. Ebenfalls zur Gruppe gehört die NEXT LEVEL learning GmbH, in der ein wird Online-Sprachschulen-Tool entwickelt wird. Im Geschäftsjahr 2021 wurde das Angebot außerdem im Rahmen eines Asset Deals um das Angebot der strassenberger Akademie GmbH zur beruflichen Weiterbildung mit Fokus auf Kanzlei- und Praxismanagement erweitert.

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Teil der Gruppe seit März 2021

Die Kunstschule Wandsbek GmbH bietet als staatlich anerkannte Berufsfachschule seit über 30 Jahren ein Studium für Kommunikationsdesign an. Seit dem Erwerb durch die Tochtergesellschaft der NGC Nachfolgekapital GmbH, der GfW Gesellschaft für Weiterbildung GmbH wurde das Angebot um den Studiengang Game Creation erweitert. Das sieben Semester dauernde Studium umfasst eine breitgefächerte theoretische und praktische Ausbildung durch praxiserfahrene Dozent*innen.

Teil der Gruppe seit August 2020

Die Kältehelden GmbH ist ein Meisterbetrieb im Bereich der Kälte- und Klimatechnik mit Sitz in Hamburg. Das Unternehmen bietet Beratung, Planung und Neubau im Bereich Kälte- und Klimatechnik sowie Luftreinigung an. Zusätzlich gehört auch die regelmäßige Wartung und Kontrolle inklusive eines 24h-Notdienstes zum Serviceangebot. Der Gründer, Geschäftsführer und Mitgesellschafter hat bereits 13 Jahre Erfahrung in der Branche und hat im August 2020 den Schritt in die Selbstständigkeit gewählt. Der Markt für Kälte- und Klimatechnik ist deutschlandweit und insbesondere in Hamburg sehr fragmentiert, so dass wir hier insgesamt ein gutes Wachstumspotential (organisch wie anorganisch) sehen und den Gründer und Geschäftsführer daher bei dem Aufbau einer modernen Kälte-/Klimatechnik-Gruppe unterstützen.

Teil der Gruppe seit Juni 2020

Die Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen ist einer der führenden Anbieter für gebäudenahe Dienstleistungen im Ruhrgebiet. Mit einem historischen Schwerpunkt auf Winterdienstleistungen hat das Unternehmen sein Angebot über die letzten Jahre kontinuierlich ausgebaut und bietet heute eine Vielzahl von Dienstleistungen wie Glasreinigung, Entrümplung und

Gartenpflege an. Zu den zumeist gewerblichen Kunden zählen große Wohnungsgenossenschaften aus der Region, Stadtwerke aber auch Supermarktketten und Banken.

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Teil der Gruppe seit März 2021

Die Bastex Schädlingsbekämpfung & Hygienetechnik GmbH wurde im Rahmen einer Add-on Transaktion zur bestehenden Beteiligung an der Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen erworben. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Essen.

Das Dienstleistungsangebot der Bastex Schädlingsbekämpfung & Hygienetechnik GmbH umfasst alle Bereiche der Schädlingsbekämpfung von Beratung zur Vorsorge und Schädlingsvermeidung, den akuten Einsatz und die ganzjährige Schädlingsprophylaxe bis hin zum komplexen Bautenschutz und Branchenlösungen. Bei den Kunden handelt es sich vorwiegend um gewerbliche Kunden u.a. aus den Lebensmittelbranche, Wohnungswirtschaft sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen. Durch die räumliche Nähe, die ähnliche Kundenbasis sowie dem komplementären Dienstleistungsangebot liegt ein hoher strategischer Fit zum Geschäft der Gelford GmbH Gebäudereinigung und Dienstleistungen vor.

Teil der Gruppe Jun 2019 – Mai 2022

Die Vetera GmbH ist die Nummer zwei im Markt für Praxismanagementsoftware für Veterinäre, sei es in Praxen, Kliniken, Hochschulen oder wissenschaftlichen Instituten. Das 1982 gegründete Unternehmen verfügt über eine stabile Kundenbasis in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Produktfamilie Vetera ist modular aufgebaut und wird kundenspezifisch installiert. Die Haupterlöse resultieren aus Wartungsverträgen, die die Vetera-Nutzer abgeschlossen haben. Produktentwicklung und Vertrieb sind seit Gründung in eigener Verantwortung.

Im Geschäftsjahr 2022 hat die NGC Nachfolgekapital ihre Anteile an der vetera GmbH (einem Software- und Serviceanbieter für Tierärzte) an die Nordhealth A/S veräußert. Die Nordhealth A/S ist ein börsennotiertes SaaS-Unternehmen mit Fokus auf cloudbasierte Software- und Servicelösungen für Veterinär- und Therapiefachleute.

Beteiligungen der Ookam Software GmbH

Die Ookam Software GmbH ist langfristiger Gesellschafter für Software-Unternehmen. Mit tiefer Software-Expertise und einem aktiven Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den übernommenen Unternehmen trägt die Ookam Software GmbH dazu bei, die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaften zu unterstützen. Über ein aktiv gepflegtes Netzwerk verfügt das Unternehmen weiterhin über Zugang zu Fachexperten und Nachfolgeunternehmern. Ziel ist, die Geschäftsführung stärken, das Unternehmen nachhaltig zu entwickeln als auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern und Talente zu fördern. Zum 31.12.2021 hat sich die Ookam Software GmbH an insgesamt 9 operativen Software-Unternehmen beteiligt, die auf verschiedenste Branchen – von der blechverarbeitenden Industrie über Hausverwaltungen, Bauträger und Projektentwicklung bis zu Orchestern – zugeschnittene Softwarelösungen anbieten.

Teil der Gruppe seit Dezember 2021

Das Kernprodukt der elKom solutions GmbH ist eine Softwarelösung für die Konzernkonsolidierung, die Standardfunktionen der Konzernrechnungslegung und -auswertung nach allen gängigen Rechnungslegungsstandards abbildet. Das Produktportfolio wird ergänzt um eine Lösung für die Unternehmens- und Konzernplanung sowie eine Business Intelligence-Lösung für Analyse, Reporting und Controlling. Zu den Kunden gehören Großkonzerne genauso wie kleinere Mittelständler.

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Teil der Gruppe seit September 2021

Die Corporate Montage Europe GmbH ist langjähriger Partner der Softwareanbieter ELO Digital Office, einer der führenden Enterprise-Content-Management Softwarelösungen und Bentley, einem US-amerikanischen Anbieters von CAD-Software im Konstruktionsbereich. Das Angebot wird um selbstentwickelte Softwarelösungen, insbesondere an der Schnittstelle zwischen CAD-Software und ECM-Software ergänzt, um den Kunden ein umfangreiches und maßgeschneiderte Lösung anzubieten.

Teil der Gruppe seit April 2021

Die DATEX Software GmbH bietet mit der Software "AMADEUS" eine der führenden betriebswirtschaftlichen Komplettlösungen für Bauträger und Projektentwickler an. Die modular aufgebaute Software deckt alle relevanten Prozesse der Branche von Projektadministration über Mängelmanagement und Berichtswesen bis hin zur Finanzbuchhaltung ab. Zu den mehr als 600 Kunden, die die Software teilweise bereits seit mehr als 25 Jahren nutzen, gehören kleinere Bauträger genauso wie größere Immobilienentwickler – zumeist für Projekte in den Ballungszentren in Deutschland.

Teil der Gruppe seit April 2021

Die Software24.com GmbH bietet mit "WIN-CASA" eine hochspezialisierte Branchenlösung für Hausverwaltungen aller Größenordnungen an. Neben Standardlösungen für Verwalter von Mietwohnungen oder Wohnungseigentümergemeinschaften wird das Angebot durch zahlreiche Zusatzmodule z.B. für das Gerätemanagement oder die Erstellung von individualisierten Berichten erweitert. Bei den mehr als 2.000 Kunden handelt es sich überwiegend um kleinere, regionale Hausverwaltungen in ganz Deutschland.

Teil der Gruppe seit Dezember 2020

OPAS ist Weltmarktführer für Orchestermanagement-Software und blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in dieser Nische zurück. Die Softwarelösung von OPAS wurde speziell an die Bedürfnisse eines Orchestermanagements angepasst und Funktionalitäten zur Verwaltung von z.B. Notenbibliotheken, der Programmplanung aber auch der Reise- und Logistikplanung. Mehr als 250 Orchester weltweit (von Australien über China und Europa bis in die USA) nutzen die Softwarelösung, die in 15 Sprachen verfügbar ist. Das Unternehmen zeichnet sich durch einen hohen Anteil an (wiederkehrenden) Wartungsumsätzen aus.

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Teil der Gruppe seit Dezember 2020

Die BleTec Software GmbH bietet mit ihrer hochspezialisierten Software-Lösung "IT-Blech" eine modular aufgebaute Softwarelösung mit einem Fokus auf die Kern-Betriebsprozesse von blechverarbeitenden Unternehmen. Der Kundenfokus liegt auf kleinen, mittelständischen Unternehmen. Das Unternehmen konnte über die letzten Jahre kontinuierlich neue Kunden hinzugewinnen und mit mehr als 150 Unternehmen ist die Kundenbasis heute breit aufgestellt.

Teil der Gruppe seit Dezember 2019

Die SWH Softwarehaus Heider GmbH entwickelt und vertreibt die Schulverwaltungssoftware Atlantis, die speziell auf die Anforderungen von Schulverwaltungen zugeschnittene Softwaremodule bietet – von der Planung des Stundenplans über die Verwaltung von Schülerdaten bis zum insbesondere für Einrichtungen in privater Trägerschaft oder deutsche Schulen im Ausland relevanten Management von Schulgeldern. Zu den Kunden gehören unter anderem renommierte private Bildungsträger in Deutschland und Deutsche Schulen im Ausland. Mehr als die Hälfte der Kunden nutzt die Software dabei bereits seit mehr als zehn Jahren.

Teil der Gruppe seit Dezember 2019

Die gripsware datentechnik GmbH entwickelt und vertreibt Softwarelösungen zur Unterstützung des idealen Bauablaufs. Die modular buchbaren Lizenzprodukte umfassen ein mobiles Bautagebuch mit inkludiertem Mängelmanagement, sowie Lösungen zur Bauzeiten- und Projektplanung, zur Finanzierung oder Budgetkontrolle, aber bspw. auch Module zur Überwachung von Sicherheits- und Gesundheitsschutzplänen. Die Produkte werden über eigene Vertriebsmitarbeiter, über Software-Distributoren wie auch über eigene Kunden via Provision vertrieben. Zu den mehr als 1.800 Kunden zählen vor allem Ingenieur- und Architekturbüros aber auch Bauunternehmen und Behörden und Kommunen.

Teil der Gruppe seit August 2019

Die Parity Software GmbH ist ein auf den Mittelstand spezialisierter ERP-Software Anbieter. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt eine eigene Softwarelösung, die sämtliche Standard-Funktionalitäten des Enterprise-Ressource-Plannings wie Verkauf, Einkauf, Lagerung, CRM, Finanzbuchhaltung etc. abdeckt. Hauptkunden sind kleine und mittelständische Handels- und Industrieunternehmen in ganz Deutschland. Hauptsitz des Unternehmens ist in Eberdingen bei Stuttgart, zudem gibt es eine Niederlassung in Bochum.

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Beteiligungen der CarMa Holding GmbH

Die CarMa Holding GmbH wurde im Juni 2021 gegründet und wird sich auf den Telekommunikationsmarkt in Deutschland, insbesondere im Bereich Glasfaser konzentrieren. Als erstes Investment hat die CarMa Holding GmbH die carrierwerke GmbH gegründet, die ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber anbietet und als Nukleus für weitere Aktivitäten in dem Markt dienen soll. Eine erste kleinere Add-on Akquisition hat bereits stattgefunden in diesem Bereich stattgefunden.

Teil der Gruppe seit August 2021

Die carrierwerke GmbH bietet ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber an. Die Basis bildet dabei die Produktion und Bereitstellung von White-Label-Diensten für Internet, Telefonie und Fernsehen. Auf Wunsch betreiben die carrierwerke außerdem das gesamte Breitbandnetz ihrer Kunden und binden das Kundennetz auf Wunsch auch an überregionale Verbindungsstrecken und Internet-Knotenpunkte an. Das Produktportfolio wird ergänzt um die Bereiche Software und Beratung. Seit Markteintritt im Oktober 2021 hat die carrierwerke unter anderem eine Kooperation mit der DB Broadband vereinbart und bereits erste Stadtwerke als Kunden gewonnen.

Teil der Gruppe seit November 2021

Die Interactive Network Communciations GmbH bietet individuelle technische Lösungen für Gewerbekunden. Diese umfassen neben Glasfaser-Internetprodukten für Großkunden auch Lösungen im Cyber-Security Umfeld und den Betrieb von E-Mail- und Datenspeichern in gesicherten Umgebungen. Das Produktportfolio und die technische Ausstattung des Unternehmens ergänzen dabei das Angebot der carrierwerke GmbH innerhalb der CarMa-Gruppe komplementär.

(Minderheits-)Beteiligungen der MEDIQON Group AG

Seit 2019 hält die MEDIQON Group AG eine Minderheitsbeteiligung an der E-M-C-direct GmbH & Co. KG. Zudem hat sich die Gesellschaft im Jahr 2021 (über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH) mit 21,5% an der Fintiba GmbH beteiligt.

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Teil der Gruppe seit Mai 2021

Die Fintiba GmbH wurde 2016 gegründet und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Anbieter für die Unterstützung internationaler Studierender und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland etabliert. Als FinTech mit Sitz in Frankfurt bietet Fintiba Visa-Bewerbenden die Möglichkeit, online und aus dem Ausland heraus ein für den Visumsprozess notwendiges Sperrkonto zu eröffnen. Darüber hinaus unterstützt Fintiba die Kund*innen u.a. bei dem Abschluss von Versicherungen und Mietbürgschaften. Seit Gründung hat Fintiba bereits mehr als 100.000 internationale Studierende auf ihrem Weg nach Deutschland unterstützt.

Teil der Gruppe seit Januar 2019

Die E-M-C-direct GmbH & Co. KG ist ein auf Kabelschutzprodukte spezialisierter Importeur und Händler. Das Produktportfolio reicht von Kabelbindern in unterschiedlichsten Größen und Spezifikationen über Schrumpf- und Schutzschläuche bis hin zu dem notwendigen Zubehör. Die Produkte werden in Europa und Asien eingekauft und teilweise auch kundenspezifisch konfektioniert. Bei den Kunden handelt es sich insbesondere um Handwerksbetriebe, aber auch Warenhäuser und politische Parteien, die zum Befestigen von Wahlplakaten die Produkte der E-M-C-direct nutzen.

Zusammengefasster Lagebericht

zum

31. Dezember 2021

Grundlagen des Konzerns und der MEDIQON Group AG Seite 17
Wirtschaftsbericht Seite 23
Risiko- und Chancenbericht Seite 37
Prognosebericht Seite 40

Geschäftstätigkeit und Ausrichtung

__________________________________________________________________________________ A. Grundlagen des Konzerns und der MEDIQON Group AG Die MEDIQON Group AG in ihrer heutigen Form ist im Jahr 2018 entstanden. Nach dem Verkauf der wesentlichen Vermögensteile der ehemaligen Medical Columbus AG an die GHX Europe GmbH wurde nach intensiven Diskussionen zwischen Management, Aufsichtsrat und Aktionariat entschieden, dass die MEDIQON Group AG zukünftig vorrangig als Holding fungieren soll und der Geschäftsbereich Unternehmensbeteiligungen auf- und ausgebaut werden soll. Die Gesellschaft ist seit dem 03.06.2005 im Basic Board im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (WKN 661 830) notiert.

MEDIQON Group AG als Holdinggesellschaft

Die MEDIQON Group AG investiert in attraktive Unternehmen mit Sitz in der DACH-Region. Die Unternehmensbeteiligungen der MEDIQON Group AG an operativ tätigen Unternehmen (den "Beteiligungsunternehmen") finden dabei in der Regel nicht über eine direkte Beteiligung der MEDIQON Group AG statt. Stattdessen werden Beteiligungsplattformen etabliert, an denen die MEDIQON Group AG mehrheitlich beteiligt ist. Die Beteiligungsplattformen beteiligen sich wiederum an den operativen Gesellschaften. Das für die Beteiligungen notwendige Eigenkapital wird durch die MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Unternehmensstrategie beteiligt sich die MEDIQON Group AG in Einzelfällen auch – entweder direkt oder über die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH – direkt und mit einem Minderheitenanteil an operativen Unternehmen.

Ziele und Strategie

Steigerung des Unternehmenswerts durch Ausbau des Portfolios

Die MEDIQON Group AG verfolgt das Ziel, den Unternehmenswert der Gruppe langfristig und nachhaltig zu steigern. Hierzu soll das bestehende Unternehmensbeteiligungsportfolio auch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden – sowohl durch akquisitorisches Wachstum der bestehenden Beteiligungsplattformen als auch durch die Gründung neuer Beteiligungsplattformen oder direkten Beteiligungen an operativen Unternehmen.

Bei ihren Unternehmensbeteiligungen verfolgt die MEDIQON Group AG – so wie auch die Beteiligungsplattformen – einen unternehmerischen und langfristigen Ansatz. Die Entwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen soll nachhaltig und partnerschaftlich mit den jeweiligen Geschäftsführern und Mitarbeitern vorabgetrieben werden. Veräußerungen von Beteiligungs unternehmen zur kurzfristigen Steigerung des Unternehmenswerts sind ausdrücklich nicht Teil der Strategie. Gleichwohl können Veräußerungen stattfinden, insbesondere dann, wenn sie den Unternehmen und Geschäftsführer*innen ermöglichen, den nächsten Schritt auf ihrem Wachstumspfad zu gehen.

Der Gründung neuer Beteiligungsplattformen oder direkter Unternehmensbeteiligungen durch die MEDIQON Group AG folgt dabei keiner festgelegten Anlagestrategie. Potenzielle neue Plattformen zeichnen sich dadurch aus, dass es auf dem relevanten Markt über die nächsten Jahre Wachstums- und Investitionspotential gibt und die Geschäftsmodelle so skalieren können. Zudem – und am wichtigsten – muss ein operatives Team vorhanden sein, das das Segment mit der MEDIQON Group

AG als langfristiger Kapitalpartner zusammen aufbauen möchte. Der Fokus liegt dabei auf Investitionen mit Kaufpreisen im mittleren Mio. EUR Bereich, die von wenigen Investoren professionell überhaupt betrachtet werden.

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Beteiligungsplattformen als Wachstumstreiber

Wesentlicher Treiber für das Wachstum der MEDIQON Group AG als Gruppe sind die Beteiligungsplattformen. Zum 31.12.2021 gehören mit der NGC Nachfolgekapital GmbH, der Ookam Software GmbH und der CarMa Holding GmbH drei Beteiligungsplattformen zur Gruppe, an denen die MEDIQON Group AG mit jeweils 80% beteiligt ist. Die verbleibenden 20% liegen jeweils bei den Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen im Rahmen einer Management-Beteiligung.

Die drei Plattformen fokussieren sich auf unterschiedliche Märkte und verfolgen eigenständige Strategien, die von den jeweiligen Geschäftsführungen gesetzt und verantwortet werden. Die MEDIQON Group AG ist hierzu im regelmäßigen Austausch mit den jeweiligen Geschäftsführern und agiert als Sparringspartner. Die Auswahl potenzieller neuer Beteiligungsunternehmen innerhalb der jeweiligen Plattformen wird von den jeweiligen Geschäftsführungen aktiv und eigenverantwortlich gesteuert.

NGC Nachfolgekapital GmbH: Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand

Die NGC Nachfolgekapital GmbH mit Sitz in München wurde im März 2019 gemeinsam mit Herrn Alexander Preußner als Geschäftsführer und Minderheitsgesellschafter (20 %) gegründet. Die NGC Nachfolgekapital GmbH investiert in profitable Unternehmen, die bei der Unternehmensnachfolge aus finanziellen und / oder personellen Gründen professionelle Unterstützung oder einen Kapitalpartner für weiteres Wachstum benötigen. Dabei bringt die NGC Nachfolgekapital GmbH das Kapital und Talente für die Fortführung und/oder Erweiterung der Geschäftsführung der operativen Unternehmen zusammen.

Bestimmte Branchen oder Märkte für die Investitionen sind nicht festgelegt und werden auch nicht präferiert. Die bisher akquirierten Unternehmen kommen aus den Segmenten Software, Bildung und B2B-Dienstleistungen und zeichnen sich durch ein nachhaltiges Geschäftsmodel und eine starke Wettbewerbsposition in einer besonderen Nische aus.1

Gemeinsam mit der operativen Geschäftsführung wird die Entwicklung der Unternehmen vorangetrieben, sowohl durch organisches Wachstum aber auch z.B. durch Add-on Transaktionen.

Zum 31.12.2021 hat sich die NGC Nachfolgekapital GmbH an insgesamt sieben operativen Unternehmen beteiligt2 , davon zwei im Rahmen von Add-on Transaktionen zu bereits bestehenden Beteiligungsunternehmen im Segment Gebäudedienstleistungen und Bildung.

Ookam Software GmbH: Unternehmerischer Gesellschafter für Software-Unternehmen

Die Ookam Software GmbH mit Sitz in Berlin wurde im Mai 2019 gemeinsam mit Steffen von Bünau und Niels Reinhard als Geschäftsführer und Minderheitsgesellschafter gegründet. Die Ookam Software GmbH fokussiert sich auf den Aufbau einer dezentral organisierten Software-Gruppe sowie den Aufbau

1 Eine kurze Darstellung der jeweiligen Geschäftsmodelle ist Teil des Geschäftsberichts.

2 Wobei die zur GfW Gesellschaft für Weiterbildung mbH gehörenden Unternehmen speakeasy Berlin GmbH, die speakeasy München GmbH, die NEXT Level Learning GmbH und die strassenberger Akademie GmbH als ein Unternehmen zusammengefasst betrachtet werden.

eines Talentpools von Führungskräften innerhalb der Ookam-Organisation, die die operativen Unternehmen führen. Bei den Zielunternehmen handelt es sich um Anbieter von vertikaler Branchensoftware und spezialisierte Technologieunternehmen, die sich durch langfristige Kundenbindung und damit einhergehend einen hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen auszeichnen. Die Zielunternehmen agieren operativ unabhängig; die Ookam Software GmbH bringt sich mit ihrer tiefen Software-Expertise und einem aktiven Erfahrungs- und Wissensaustausch aktiv in die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen ein.

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Zum 31.12.2021 hat sich die Ookam Software GmbH an insgesamt neun operativen Software-Unternehmen beteiligt, die auf verschiedenste Branchen – von der blechverarbeitenden Industrie über Hausverwaltungen, Bauträger und Projektentwicklung bis zu Orchestern – zugeschnittene Softwarelösungen anbieten.3

CarMa Holding GmbH: Moderne Lösungen für den Telekommunikationsmarkt

Die CarMa Holding GmbH mit Sitz in Aalen wurde 2021 gemeinsam mit Marco Zapf und Michael Neska

gegründet. Die CarMa Holding GmbH wird sich auf den Telekommunikationsmarkt in Deutschland, insbesondere im Bereich Glasfaser konzentrieren. Trotz der stark gestiegenen Bau- und Investitionsaktivität im Bereich von Glasfaser in den letzten Jahren, ist der Ausbaufortschritt in Deutschland im europäischen Vergleich nach wie vor unterdurchschnittlich. Der Markt ist – insbesondere im ländlichen Bereich – stark fragmentiert. Wir sehen hier über die nächsten Jahre Investitions- und Konsolidierungspotential insbesondere im Bereich kleinerer Netzanbieter.

Mit Marco Zapf und Michael Neska konnten zwei Unternehmer mit langjähriger Erfahrung und einem breiten Netzwerk in dem Markt gewonnen werden, die die CarMa Holding GmbH in den nächsten Jahren in diesem Segment positionieren und mit der MEDIQON Group AG als langfristigen Partner aufbauen möchten. Als erstes Investment hat die CarMa Holding GmbH die carrierwerke GmbH gegründet, die ein modernes und umfangreiches Dienstleistungskonzept für Breitbandnetze für Stadtwerke, Kommunen und andere Netzinhaber anbietet. Zudem hat mit dem Erwerb der Interactive Network Communications GmbH eine erste kleinere Akquisition in diesem Bereich stattgefunden.

Fintiba GmbH: FinTech für internationale Studierende und Expats

Im Mai 2021 hat die MEDIQON Group AG 21,5% der Anteile an der Fintiba GmbH erworben. Die Fintiba GmbH wurde 2016 gegründet und hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Anbieter für die Unterstützung internationaler Studierender und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland etabliert. Als FinTech mit Sitz in Frankfurt bietet Fintiba Visa-Bewerbenden die Möglichkeit, online und aus dem Ausland heraus ein für den Visumsprozess notwendiges Sperrkonto zu eröffnen. Darüber hinaus unterstützt Fintiba die Kund*innen u.a. bei dem Abschluss von Versicherungen und Mietbürgschaften. Seit Gründung hat Fintiba bereits mehr als 100.000 internationale Studierende auf ihrem Weg nach Deutschland unterstützt.

Anders als bei den drei Beteiligungsplattformen hat sich die MEDIQON Group AG hier direkt an einem operativ tätigen Unternehmen beteiligt. Unter der Geschäftsführung von Gründer Bastian Krieghoff ist das Unternehmen in den letzten Jahren stark und profitabel gewachsen. Zudem wurde ein Führungsteam aufgebaut, welches eine hohe Skalierung und Entwicklung des Geschäfts ermöglicht.

3 Eine kurze Darstellung der jeweiligen Geschäftsmodelle ist Teil des Geschäftsberichts.

Die Vision der Fintiba GmbH ist es der zentrale Anlaufpunkt für alle in Deutschland benötigten (Finanz-)Produkte & Services für ausländische Studierende und Young Professionals zu sein.

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Die MEDIQON Group AG unterstützt diese Strategie ausdrücklich und kann der Fintiba GmbH, Bastian Krieghoff und dem gesamten Führungsteam als langfristiger und kapitalstarker Partner bei der Geschäftsentwicklung zur Seite stehen.

Steuerungssystem

Beteiligungsstrukturen als wesentliches Steuerungselement

Wesentliches Steuerungselement auf Ebene der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft sind die gewählten Beteiligungsstrukturen und die Anreizstrukturen. Die Geschäftsführungen der jeweiligen Beteiligungsplattformen sind im Rahmen einer Management-Beteiligungen mit einem

Anteil in Höhe von 20 % am Stammkapital der Beteiligungsplattformen beteiligt. Für die Finanzierung des Erwerbs von Beteiligungsunternehmen und gegebenenfalls auch für die Geschäftstätigkeit der Unternehmen benötigtes Kapital wird durch die MEDIQON Group AG als oberster Konzerngesellschaft in Form von Gesellschafterdarlehen bereitgestellt, die mit jährlich 10% verzinst werden. Damit besteht ein klarer Anreiz für die Gruppenunternehmen, nur solche Investitionen zu tätigen, deren erwartete Rendite diesen Wert überschreitet. Zudem besteht ein Anreiz, überschüssige Mittel an die AG zurückzugeben, sofern eine Reinvestition in das eigene Geschäft

nicht eine höhere Rendite erwarten lässt. Der Erwerb der Beteiligungsunternehmen erfolgt regelmäßig über Akquisitionsgesellschaften, die von der Beteiligungsplattform gegründet werden. Auch hier findet teilweise eine Management-Beteiligung als Minderheitsbeteiligung zur Incentivierung der jeweiligen Geschäftsführungen der operativ tätigen Unternehmen statt.

Dezentrale Organisationsstrukturen

Die Identifikation und Analyse von neuen Beteiligungsunternehmen sowie die Transaktionsstrukturierung liegt bei den jeweiligen Beteiligungsplattformen. Potenzielle Investments werden der MEDIQON Group AG vorgestellt, seitens des Vorstands (gegebenenfalls gemeinsam mit dem Aufsichtsrat) diskutiert, validiert und eine Investitionsentscheidung getroffen.

Auf die operative Geschäftsführung der Beteiligungsunternehmen nimmt die MEDIQON Group AG grundsätzlich keinen Einfluss. Die Unternehmen werden von der jeweiligen Geschäftsführung selbstständig und eigenverantwortlich gesteuert. Die MEDIQON Group AG überwacht die operative Entwicklung auf Basis unterjähriger Berichte, die insbesondere die betriebswirtschaftlichen Auswertungen der jeweiligen operativen Unternehmen umfassen.

Zentrales Steuerungselement ist dabei der regelmäßige Austausch mit den Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen, die die operative Entwicklung der durch sie erworbenen operativen Unternehmen hauptverantwortlich begleiten und steuern. Die Intensität und Häufigkeit des Austausches sind dabei in hohem Maße abhängig von der operativen Entwicklung der jeweiligen Unternehmen.

Basiswert als zentrale Steuerungsgröße

Die MEDIQON Group AG verfolgt das Ziel, den Unternehmenswert der Gruppe langfristig und nachhaltig zu steigern. Dabei ist die Gesellschaft nicht auf eine kurzfristige Wertsteigerung durch Verkaufserlöse fokussiert, sondern vielmehr auf einen langfristigen Wertzuwachs durch den Auf- und Ausbau der Gruppe.

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Als wesentliche Kennzahl für die Entwicklung des Unternehmenswerts berechnet die MEDIQON Group AG seit dem Geschäftsjahr 2020 den Basiswert, der alle operativen Unternehmensbeteiligungen der Gruppe sowie die Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft bewertet.

Der Bewertung der Anteile an den durch die Beteiligungsplattformen erworbenen Unternehmen liegt folgende Bewertungslogik zu Grunde: Auf Basis des gezahlten Kaufpreises im Verhältnis zum für die Bewertung bei Kauf zu Grunde gelegten Adjustierten EBITDA der operativen Gesellschaft ergibt sich ein Multiple für 100% der Anteile. Multipliziert mit dem Adjustierten EBITDA des jeweilig betrachteten Geschäftsjahres ergibt sich der Unternehmenswert. Abzüglich der Nettoverschuldung (Banken- und Verkäuferdarlehen zuzüglich des nicht für den operativen Betrieb benötigten Kassenbestands) auf Ebene der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft ergibt sich der Eigenkapitalwert für 100% der Anteile. Die Liquiditätspräferenz von Gesellschafterdarlehen sowie gesellschaftsrechtlich vereinbarte kapitaldisproportionale Anteile (z.B. durch Vorzugsdividenden auf Kapitalrücklagen) werden bei der Bewertung berücksichtigt.

Die Gesellschaft hat sich bewusst dafür entschieden, bei der Bewertung das Einstiegsmultiple zu Grunde zu legen und nicht auf z.B. Multiplikatoren aus vergleichbaren, kürzlich stattgefundenen Transaktionen abzustellen, um den Basiswert über viele Jahre hinweg konsistent – und unabhängig von der Unternehmensbewertung an den Börsen – zu berechnen und darzustellen.

Die Summe des anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallenden Eigenkapitalwerts aller Beteiligungsunternehmen ergibt den Basiswert der Beteiligungsunternehmen (inklusive der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen).

Neben dem Basiswert der operativen Beteiligungsunternehmen fließen der Marktwert zum jeweiligen Stichtag des Wertpapierdepots der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft sowie die Nettoverschuldung der MEDIQON Group AG in die Berechnung ein.

Wesentliche wirtschaftliche Einflussgrößen

Abgeleitet aus dem Basiswert der Beteiligungsunternehmen ergeben sich drei wirtschaftliche Einflussgrößen für die Entwicklung des Unternehmenswerts:

Operative Entwicklung der Beteiligungsunternehmen: Umsatz und Adjustiertes EBITDA

Alle Beteiligungsplattformen verfolgen das Ziel, die erworbenen Unternehmen langfristig und nachhaltig wachsen zu lassen. Eine Steigerung der Umsatzerlöse wirkt sich dabei insbesondere bei den Softwareunternehmen mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen auch in den kommenden Jahren nachhaltig positiv auf die Entwicklung des Unternehmens aus. Das Wachstum wird dabei u.a. durch die Optimierung von Vertriebsprozessen, dem Ausbau der Vertriebsmannschaft und eine Anpassung der Preispolitik auf aktuelle Marktgegebenheiten getrieben.

Zur Messung der operativen Leistungskraft der Unternehmen wird das adjustierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjustiertes EBITDA) herangezogen, um die tatsächliche Ertragskraft – unabhängig zum Beispiel von der gewählten Finanzierungsstruktur, Abschreibungen auf die Erwerbspreise oder steuerlichen Sondereffekten – zu betrachten. Auf Grund der Auswahl an Geschäftsmodellen der operativen Beteiligungsunternehmen, die sich durch geringe Kapitalbindung auszeichnen, fallen nur in sehr geringem Umfang Abschreibungen auf Sachanlagen an. Die auf das EBITDA angewendeten Korrekturen betreffen vor allem aus dem Geschäftsmodel resultierende doppelte Geschäftsführergehälter. Regelmäßig ist bei den durch eine der Beteiligungsplattformen erworbenen Gesellschaftern der Verkäufer bisher auch als Geschäftsführer tätig gewesen und die Geschäftsführung wird nach dem Erwerb an einen neuen Geschäftsführer übergeben. Um den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten, bleibt der bisherige Geschäftsführer üblicherweise noch einige Monate an Bord und begleitet den Prozess. Weitere Korrekturen betreffen unternehmensinterne Verrechnungen zwischen den Beteiligungsplattformen und den Beteiligungsunternehmen sowie eindeutig einmalige Ausgaben für das weitere Wachstum des Unternehmens.

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Investiertes Kapital

Der langfristige Anstieg des Basiswerts ist auch von der fortlaufenden Investitionstätigkeit durch die Beteiligungsplattformen getrieben. Dabei hat der Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen kurzfristig keinen Einfluss auf den Basiswert, da sich die verfügbaren freien Mittel auf Ebene der MEDIQON Group AG durch die Bereitstellung des benötigten Kapitals entsprechend verringern. Langfristig steigt der Basiswert mit steigender Investitionstätigkeit durch eine positive Entwicklung der operativen Unternehmen sowie die durch einen positiven operativen Cashflow getriebene, zunehmende Entschuldung auf Ebene der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft.

Cash-Flow-Konvertierung der operativen Beteiligungsunternehmen

Die von den operativen Beteiligungsunternehmen erwirtschafteten Liquiditätsüberschüsse werden vorrangig zur Bedienung der aufgenommenen Fremdfinanzierung verwendet, wodurch der Eigenkapitalwert der jeweiligen Gesellschaft steigt. Darüberhinausgehende freie Mittel werden zunächst zur Rückführung der Gesellschafterdarlehen der MEDIQON Group AG genutzt und stehen somit für neue Investitionen durch die Konzernmutter zur Verfügung. Mittelfristig werden – nach Rückführung der Fremdfinanzierung und Gesellschafterdarlehen – Ausschüttungen von den operativen Gesellschaften an die Beteiligungsplattformen angestrebt. Die Mittel können entweder bereits auf Ebene der Plattformen für Reinvestitionen genutzt werden oder an die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft ausgeschüttet werden.

B. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

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Nach dem pandemiebedingten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in 2020,hat sich die deutsche Wirtschaft insbesondere im zweiten und dritten Quartal 2021 wieder deutlich erholt und das Bruttoinlandsprodukt verzeichnet 2021 insgesamt einen Anstieg um 2,9%, wobei das vierte Quartal – vermutlich ausgelöst durch die zunehmende Verbreitung der Omikron-Virusvariante – einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichnet hat. Insbesondere anhaltende Lieferengpässe und resultierende Produktionseinschränkungen sowie steigende Energiepreise belasten die deutsche Wirtschaft nach wie vor. Die Inflationsrate liegt für das Jahr 2021 im Jahresdurchschnitt bei +3,2%.

Software- und IT-Markt weiterhin auf Wachstumskurs

11 der 18 Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG über die Beteiligungsplattformen mehrheitlich beteiligt ist, bieten branchenspezifische Softwarelösungen an. Der deutsche IT-Markt hat nach Angaben des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (bitkom e.V.) 2021 erneut Wachstum verzeichnet. Das Marktvolumen im Bereich Software und IT-Services ist im Jahr 2021 um auf insgesamt 5,6% auf EUR 71,2 Mrd. gestiegen. Treiber für die positive Entwicklung ist unter anderem der nach wie vor anhaltende Digitalisierungstrend insbesondere auch im deutschen Mittelstand, der durch die Covid-19 Pandemie laut KfW Mittelstandspanel einen weiteren Anschub erhalten hat.4

Anzahl ausländischer Studenten an deutschen Universitäten wächst trotz Covid-19

Die Konzernunternehmen speakeasy Berlin GmbH und speakeasy München GmbH bieten Deutschkurse für internationale Expats und Studierende an. Die Fintiba GmbH, an der die MEDIQON Group AG mit 21,5% beteiligt ist, unterstützt internationale Studierende und Young Professionals auf ihrem Weg nach Deutschland. Laut Deutschem Studentenwerk ist Deutschland das wichtigste nichtenglischsprachige Gastland für ausländische Studierende und liegt insgesamt auf Platz 4 der Liste der Gastländer. Trotz der Einschränkungen der Covid-19 Pandemie ist die Zahl der ausländischen Studierende in 2021 erneut gewachsen. Dabei machen Studierende aus nicht-europäischen Herkunftsländern den weit überwiegenden Teil aus.

Erheblicher Nachholbedarf beim Ausbau von Glasfasernetzen

Deutschland liegt mit einer Verfügbarkeit von Glasfaserzugängen von 15,4% per Mitte 2021 nach wie vor deutlich unter dem unter dem europäischen Durchschnitt (52,5% per September 2020 gem. FttH Council Europe). Während im städtischen Bereich häufig noch Kabel als Alternative zur Verfügung steht, besteht gerade im ländlichen Bereich erheblicher Investitionsbedarf. Lediglich 25% der Haushalte und 30% der Gewerbestandorte haben Zugang zu Breitbändern > 400 Mbit/s5 . Im Rahmen des Koalitionsvertrags wurde das Ziel, eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser durch Glasfaseranschlüsse bis in die Wohnung (FttH) verankert. Bei dem Ausbau insbesondere im ländlichen Bereich sollen Kommunen und Stadtwerke eine besondere Rolle spielen und es stehen umfangreiche Fördermittel zur Verfügung.

4 KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2021, März 2022

5 Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Bericht zum Breitbandatlas, Stand Mitte 2021

Andauernder Aufwärtstrend bei Unternehmensnachfolgen

Sowohl die NGC Nachfolgekapital GmbH als auch die Ookam Software GmbH erwerben Unternehmen regelmäßig im Rahmen von Nachfolgelösungen, wenn die Gründer und Geschäftsführer sich aus persönlichen Gründen aus dem operativen Geschäftsbetrieb zurückziehen möchten. Die Zahl der Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand wächst demografiebedingt seit Jahren. Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn stehen im Zeitraum 2022 bis 2026 etwa 190.000 Unternehmen in Deutschland zur Übergabe an, weil die Eigentümer*innen sich aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurückziehen möchten6 . Mit 45,1% machen Unternehmen, die unternehmensbezogene Dienstleistungen anbieten, den weit überwiegenden Teil aus. Rund 40% der Übergaben werden dabei für Unternehmen in der für die Ookam Software GmbH und die NGC Nachfolgekapital GmbH besonders relevante Größenklassen zwischen EUR 1 Mio. und 25 Mio. Umsatz erwartet.

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Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2021 wurde das Wachstum der Gruppe erfolgreich fortgesetzt. Die beiden bereits im Geschäftsjahr 2020 bestehenden Beteiligungsplattformen NGC Nachfolgekapital GmbH und Ookam Software GmbH haben sich insgesamt an sieben weiteren operativen Unternehmen beteiligt. Mit der CarMa Holding GmbH wurde eine dritte Beteiligungsplattform gegründet, die sich im abgelaufenen Jahr bereits an zwei operativen Unternehmen beteiligt hat (davon eines im Rahmen einer Neugründung). Zudem hat die MEDIQON Group AG eine Minderheitsbeteiligung an der Fintiba GmbH erworben. Zum 31.12.2021 gehören damit insgesamt 20 operative Beteiligungsunternehmen zur Gruppe, davon zwei im Rahmen von Minderheitsbeteiligungen (Vorjahr zehn Unternehmen, davon eine Minderheitsbeteiligung). Darüber hinaus hat die MEDIQON Group AG einen Anteil von 20,15% an der Eifelhöhen-Klink AG erworben.

Im April 2021 hat die MEDIQON Group AG 100% der Anteile an der MEDIQON GmbH veräußert. Nach intensiver Prüfung verschiedener Handlungsmöglichkeiten ist die MEDIQON Group AG im Geschäftsjahr 2021 zu der Entscheidung gekommen, dass ein Verkauf die beste Lösung ist. Die Hintergründe wurden im Geschäfts- und Lagebericht 2020 bereits ausführlich erläutert. Der aus dem Verkauf resultierende Abschreibungsbedarf auf die Beteiligung an der MEDIQON GmbH und die Gesellschafterdarlehen wurde ebenfalls bereits im Jahresabschluss 2020 abgebildet.

6 Institut für Mittelstandsforschung Bonn, Daten und Fakten Nr. 27: Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2022 bis 2026, Dezember 2021. Für den vorhergehenden 5-Jahres-Zeitraum lag der Schätzwert noch bei 150.000.

Wesentliche Kennzahlen zum 31.12.2021

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
Zusammengefasster LAGEBERICHT zum 31.12.2021
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Wesentliche Kennzahlen zum 31.12.2021
Das erfolgreich fortgeführte Wachstum der Gruppe im Geschäftsjahr 2021 spiegelt sich in einem
deutlichen Anstieg der wesentlichen Kennzahlen wider:
2020 2021
Basiswert je Aktie € 3,46 €4,69
Adjustierter Gewinn je Aktie € 0,18 € 0,38
Umsatz operativer Beteiligungsunternehmen7 €18,5 Mio. € 34,4 Mio.
€ 9,6 Mio.
EBITDA (ausgewiesen) operativer Beteiligungsunternehmen9 € 5,0 Mio.
EBITDA (adjustiert) operativer Beteiligungsunternehmen9 €5,6 Mio. € 11,2 Mio.
Operative Beteiligungsunternehmen (Mehrheitsbeteiligungen) 9 18
Minderheitsbeteiligungen der Gruppe (soweit nicht börsennotiert) 1 2
Investiertes Kapital8 € 33,8 Mio. €67,8Mio.

Für die Berechnung des Umsatzes und des EBITDAs der operativen Gruppenunternehmen sowie des Ergebnisses per Aktie werden sämtliche zum 31.12.2021 zur Gruppe gehörenden operativen Beteiligungsunternehmen mit den Ergebnissen für das gesamte Geschäftsjahr berücksichtigt – unabhängig vom Erwerbszeitpunkt. Für den Konzernabschluss werden gemäß § 301 HGB die Ergebnisse nur für den Zeitraum einbezogen, in dem das Unternehmen Teil der Gruppe war.

Die auf das ausgewiesene EBITDA angewandten Korrekturen betreffen im Wesentlichen doppelte Geschäftsführergehälter, die während einer Übergangsphase nach der Erwerb häufig gezahlt werden (EUR 0,62 Mio.). Die sonstigen operativen Adjustments belaufen sich aggregiert auf EUR 0,95 Mio.

Neben den operativen Gesellschaften sind auch die MEDIQON Group AG sowie die Beteiligungsplattformen und Akquisitionsgesellschaften in den Konzernabschluss miteinbezogen. Kosten auf Ebene der Beteiligungsplattformen und Akquisitionsgesellschaften fallen im Wesentlichen für das Vorantreiben des weiteren Wachstums der Gruppe durch Prüfung neuer Akquisitionen einerseits sowie die Weiterentwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen (z.B. durch die Einrichtung von mit Industrieexperten besetzten Beiräten) an.

7 nur Mehrheitsbeteiligungen der Gruppe inkludiert

8 Umfasst das insgesamt für der Erwerb von Gruppenunternehmen investiertes Kapital (inkl. Fremdfinanzierung und Eigenkapitalbeitrag von Minderheitsgesellschaftern) sowie von der MEDIQON Group AG bereitgestellt Mittel für den operativen Geschäftsbetrieb von Tochtergesellschaften. Soweit es sich um Minderheitsbeteiligungen handelt, wird nur der von der MEDIQON Group AG investierte Betrag für den Erwerb der Gesellschaft berücksichtigt.

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Zusammengefasster LAGEBERICHT zum 31.12.2021
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Überleitungsrechnung Umsatz und EBITDA zum Konzernabschluss 2021
Umsatz EBITDA
(ausgewiesen)9
Summe operativer Beteiligungsunternehmen € 34,4 Mio. € 9,6 Mio.
davon vor Erwerbszeitpunkt € 5,8 Mio. € 2,1 Mio.
Summe operativer Beteiligungsunternehmen im Konzernabschluss € 28,7 Mio. € 7,4 Mio.
Beteiligungsplattformen und Akquisitionsgesellschaften €0,0 Mio. € -1,6 Mio.
MEDIQON Group AG und MEDIQON Beteiligungsgesellschaft €0,0 Mio. € - 1,4 Mio.

Überleitungsrechnung Umsatz und EBITDA zum Konzernabschluss 2021

Neben dem durch den Ausbau der Gruppenunternehmen getriebenen Wachstum, haben sich auch die bereits in 2020 erworbenen operativen Beteiligungsunternehmen sehr positiv entwickelt. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2021 der operativen Beteiligungsunternehmen, die per Ende 2020 bereits Teil der Gruppe waren, ist

Entwicklung der Unternehmen, die bereits 2020 Teil der Gruppe waren

2020 2021
Umsatz €18,5 Mio. € 21,4 Mio. +15,7%
EBITDA
(ausgewiesen)
€ 5,0 Mio. € 5,4 Mio. + 8,0%
EBITDA
(adjustiert)
€5,6 Mio. € 6,0 Mio. + 7,1 %

insgesamt um 15,7% angestiegen – das EBITDA (adjustiert) hat sich um 7,1% verbessert.

Adjustierter Gewinn je Aktie

Dem Geschäftsmodell der MEDIQON Group AG und ihren Tochtergesellschaften inhärent ist das Konzernergebnis der Gesellschaft in besonderem Maße durch die Ergebnisse der Kapitalkonsolidierung und die resultierenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und die Auflösung des im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten Auftragsbestands sowie die damit einhergehende Auflösung der passiven latenten Steuern geprägt. Darüber hinaus hat die Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert einen signifikanten Einfluss auf das Konzernergebnis. Für den adjustierten Konzerngewinn wird der Konzernjahresüberschuss um diese Effekte (sowie die daraus entfallenden Anteile auf Minderheiten) korrigiert. Zudem wird – wie auch für Umsatz und EBITDA – das Ergebnis der im laufenden Geschäftsjahr erworbenen Unternehmen, dass vor dem Erwerb durch eine Gruppengesellschaft erzielt wurde, mitberücksichtigt (anteilig korrigiert um die Anteile der Minderheitsgesellschafter auf den verschiedenen Ebenen). Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen wird für Berechnung nur dann berücksichtigt, wenn es sich um Ausschüttungen handelt (nach Steuern).

9 Für die Berechnung des ausgewiesenen EBITDAs werden die aus der Kaufpreisallokation resultierende Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens nicht berücksichtigt.

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Seite 27
Überleitungsrechnung vom Konzernverlust 2021 zum adjustieren Gewinn je Aktie
(in EUR Tsd.)
2021
Jahresfehlbetrag -€ 2.266,97
- Anteile anderer Gesellschafter -€ 1.094,05
= Konzernverlust -€ 1.172,91
+ Verminderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen aus Kaufpreisallokation € 735,97
+ Abschreibungen auf Vermögensgegenstände aus Kaufpreisallokation und
Geschäfts-
und Firmenwerte
€ 4.241,59
- Auflösung passiver latenter Steuern € 448,15
- davon in Anteilen anderer Gesellschafter enthalten € 1.266,44
+ Sonstige Konsolidierungsbedingte Anpassungen € 8,90
+ Korrektur des Konzernverlusts aus den Ergebnissen der Kapitalkonsolidierung € 3.271,86
- Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -€ 851,63
+ Erhaltene Dividende aus assoziierten Unternehmen € 129,00
+ Korrektur
des
Konzernverlusts
aus
den
Ergebnissen
assoziierter
Unternehmen
€ 980,63
+ Ergebnisse von Tochterunternehmen vor Erwerbszeitpunkt € 1.484,66
- davon Anteilen andere Gesellschafter € 394,14
+ Korrektur des Konzernverlusts aus Ergebnissen vor Erwerbszeitpunkt € 1.090,52
= Adjustierter Konzerngewinn € 4.170,09
/ Anzahl Aktien zum Jahresende 10.999.513
= Adj. Gewinn je Aktie € 0,38

(in EUR Tsd.)

Effekte der Kapitalkonsolidierung und Kaufpreisallokation auf die Vermögenslage

Dem Geschäftsmodell der MEDIQON Group AG und ihren Tochtergesellschaften inhärent ist die Bilanz des Konzerns in besonderem Maße durch die Ergebnisse der Kapitalkonsolidierung der zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen geprägt. Der – üblicherweise auf Ebene der Akquisitionsgesellschaft – bilanzierte Beteiligungswert (Kaufpreis sowie Transaktionsnebenkosten) wird mit dem anteilig auf die Akquisitionsgesellschaft entfallenden Eigenkapital der operativen Gesellschaft verrechnet.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt dabei nach der Neubewertungsmethode: Im Rahmen einer Kaufpreisallokation werden die wesentlichen (im-)materiellen Vermögensgegenstände des jeweils operativ tätigen Unternehmen identifiziert und gegebenenfalls neubewertet. Die aufgedeckten stillen Reserven werden im Konzernabschluss aktiviert und planmäßig abgeschrieben.

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Da es sich bei den Konzernunternehmen um Unternehmen aus dem Dienstleistungs- und Softwarebereich handelt, deren Geschäftsmodel sich durch eine geringe Kapitalbindung und Verschuldung auszeichnet, wurden mit Ausnahme einer miterworbenen Betriebsimmobilie keine wesentlichen stillen Reserven oder Lasten in den materiellen Vermögenswerten und Schulden identifiziert. Im Rahmen von Geschäftsmodellanalysen wurden im Wesentlichen folgende immaterielle Vermögenswerte identifiziert und bewertet:

Software: Die Kosten für die selbstentwickelte Software der Tochtergesellschaften wurden in den Einzelabschlüssen üblicherweise nicht aktiviert. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurde die Software neubewertet und wird über 5 Jahre abgeschrieben.

Marke: Die durch die Plattformen erworbenen Unternehmen sind regelmäßig in ihren spezifischen Nischen etabliert und bekannt, so dass der jeweiligen Marke ein Wert zuzuordnen ist. Die so identifizierten Vermögenswerte werden über 15 Jahre abgeschrieben.

Auftragsbestand: Insbesondere die Softwareunternehmen der Gruppe zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Wartungsverträgen aus, die mit einer jährlichen Zahlung an Wartungsgebühren durch den Kunden einhergehen. Abhängig vom Erwerbszeitpunkt und den Kündigungsfristen der Verträge liegen hier zum Erwerbszeitpunkt stille Reserven auf Grund der zukünftigen Umsätze vor, die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckt wurden. Die so identifizierten Vermögenswerte werden im Umlaufvermögen ausgewiesen und über die Restlaufzeit der Verträge (üblicherweise 1 Jahr)

aufgelöst. Auf die im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven und die dadurch entstehenden zeitlichen Ansatz- und Bewertungsdifferenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz wurden passive latente Steuern gebildet. Diese latenten Steuern werden bei der Erstkonsolidierung erfolgsneutral erfasst. Zur Ermittlung dieser wurde ein durchschnittlicher Steuersatz im Konzern in Höhe von 30 % verwendet. Die passiven latenten Steuern werden über die betriebliche Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgelöst.

Die Differenz aus dem Wertansatz bei der direkten Muttergesellschaft und dem neubewerteten Eigenkapital wird im Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen, die über 10 Jahre planmäßig abgeschrieben werden. Der Geschäfts- und Firmenwert spiegelt dabei die langfristigen Geschäfts beziehungen sowie die gute operative Ertragskraft der operativen Beteiligungsunternehmen wider.

Als Bewertungszeitpunkt wurde der jeweilige Erwerbszeitpunkt der Tochtergesellschaften gewählt. Die auf das Geschäftsjahr 2019 entfallenden Auflösungen des neubewerteten Auftragsbestands, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (inklusive Geschäfts- und Firmenwert) sowie die Auslösung der entsprechenden latenten Steuern werden im Ergebnisvortrag für den Konzernabschluss 2020 berücksichtigt.

In der Unternehmensstruktur des MEDIQON Group Konzerns sind auf verschiedenen Ebenen Minderheitsgesellschafter angesiedelt. Sofern auf der relevanten Ebene eine Kapitalkonsolidierung stattfindet, werden die auf die Minderheitsgesellschafter entfallenden Anteile an der ergebniswirksamen Abschreibung und Auflösung der in der Kaufpreisallokation aufgedeckte

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
Zusammengefasster LAGEBERICHT zum 31.12.2021
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Seite 29
Vermögenswerte und dem Geschäfts- und Firmenwert dem Anteil anderer Gesellschafter am
Jahresüberschuss beziehungsweise am vorgetragenen Eigenkapital zugeordnet (Angaben in EUR Tsd.).
Erwerb
in 2019
Afa /
Auflösung
EB 2019 /
AB 2020
Erwerb
in 2020
Afa /
Auflösung
EB 2020 /
AB 2021
Erwerb
in 2021
Afa /
Auflösung
EB 2021
Geschäfts-
und
Firmenwert
6.844,1 -117,3 6.726,9 15.561,2 -1.037,4 21.250,7 23.608,3 -3.337,7 41.521,3
Im. Vermögenswerte
aus Neubewertung
1.764,3 -59,7 1.704,6 3.950,3 -260,0 5.394,9 3.362,5 -894,3 7.863,0
Sachanlagevermögen
aus Neubewertung
316,0 -9,6 306,4
Auftragsbestand aus
Neubewertung
734,3 -136,5 597,7 189,5 -597,7 189,5 1.476,5 -736,0 930,0
Passive latente
Steuern
585,8 58,9 526,9 1.111,4 236,8 1.401,5 1.546,5 448,2 2.499,8
Effekt auf den
Jahresüberschuss
-254,7 -1.658,3 -4.529,4
davon Anteile andere
Gesellschafter
113,3 538,2 1.266,4
Anteil am
Konzernergebnis/ -
verlustvortrag
-141,3 -1.120,1 -141,3 -3.263,0 -1.261,4

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Vermögenslage des Konzerns

Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2021 im Zuge der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit der Beteiligungsplattformen von EUR 49,81 Mio. auf EUR 103,55 Mio. mehr als verdoppelt.

Das Anlagevermögen des Konzerns erhöhte sich im Geschäftsjahr von EUR 35,39 Mio. auf EUR 80,54 Mio., wobei hiervon rd. 61% auf Geschäfts- und Firmenwert sowie im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögenswerte entfallen (Vorjahr 76%).

Das Finanzanlagevermögen des Konzerns ist im Geschäftsjahr von EUR 6,92 Mio. auf EUR 27,54 Mio. angestiegen und umfasst im Wesentlichen das von der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft gehaltene Wertpapierdepot in Höhe von EUR 13,77 Mio. (Vorjahr EUR 5,55 Mio.) sowie die von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe in Höhe von EUR 9,33 Mio. (Vorjahr EUR 0,0 Mio.). Weitere Informationen zur Zusammensetzung des Wertpapierdepots und der Bilanzierung des Ewigkeitsanleihe können der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft entnommen werden.

Zudem werden hier die von der MEDIQON Group AG oder ihrer 100%igen Tochtergesellschaft MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH gehaltenen Minderheitsanteile an assoziierten Unternehmen ausgewiesen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden zu den Anschaffungskosten abzüglich der seit der Beteiligung erhaltenen Dividenden sowie den kumulierten Ergebnissen des jeweiligen Unternehmens bewertet. Sofern die Anschaffungskosten das bilanzierte Eigenkapital der jeweiligen Gesellschaft zum Erwerbszeitpunkt über- bzw. unterschritten hat, wird der

Unterschiedsbetrag über 10 Jahre aufgelöst. Die Auflösung ist im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthalten.

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Das Umlaufvermögen des Konzerns ist im Geschäftsjahr von EUR 6,40 Mio. auf EUR 16,46 Mio. angestiegen, wovon ein Betrag von EUR 11,09 Mio. auf die liquiden Mittel entfällt (Vorjahr EUR 4,24 Mio.).

Die Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von EUR 6,55 Mio. (Vorjahr EUR 8,02 Mio.) enthalten im Wesentlichen auf das Disagio der von der MEDIQON Group AG im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe, das über die ersten 5 Jahre der Laufzeit aufgelöst wird. Weitere Informationen hierzu können der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft entnommen werden

Das Eigenkapital erhöhte sich im Zuge von zwei durch die MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft durchgeführten Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2021 um EUR 35,67 Mio. Am 12.03.2021 wurde die am 30.10.2020 von der Hauptversammlung beschlossene Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 6,67 Mio. und am 11.10.2021 die weitere Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um EUR 1,00 Mio. aus genehmigtem Kapital in das Handelsregister eingetragen, so dass das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft auf EUR 11,00 Mio. gestiegen ist. Die Kapitalrücklage ist im Zuge der beiden Erhöhungen des Grundkapitals um EUR 28,00 Mio. auf EUR 39,90 Mio. gestiegen. Unter Berücksichtigung des Bilanzverlusts und der Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital auf den unterschiedlichen Konzernebenen beträgt das Konzerneigenkapital zum 31.12.2021 insgesamt EUR 41,83 Mio. (Vorjahr EUR 8,26 Mio.). Die Eigenkapitalquote beträgt 40,4% (Vorjahr 16,6%).

Die Rückstellungen belaufen sich zum Geschäftsjahresende auf EUR 2,07 Mio. (Vorjahr 1,14 Mio.). Der Anstieg ist im Wesentlichen durch das Wachstum des Konzerns durch den Erwerb weiterer Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr bedingt.

Die Verbindlichkeiten belaufen sich zum Geschäftsjahrsende auf EUR 56,24 Mio. (Vorjahr EUR 38,71 Mio.). Hiervon entfällt wie im Vorjahr ein Betrag von EUR 25,00 Mio. auf die von der MEDIQON Group AG im Mai 2020 ausgegeben Ewigkeitsanleihe. Details zu der Anleihe können der Darstellung der Finanz- und Vermögenslage der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft entnommen werden.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 1,10 Mio. (Vorjahr EUR 0,44 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für bezogene Leistungen auf Ebene der operativen Tochterunternehmen. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist dem Wachstum des Konzerns durch den Erwerb weiterer Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr einerseits sowie dem operativen Wachstum der bereits 2020 zum Konzern gehörenden Unternehmen geschuldet.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Geschäftsjahr 2021 um EUR 14,15 Mio. Tsd. auf EUR 21,21 Mio. erhöht. Für bereits in 2020 stattgefundene Transaktionen wurden Bankfinanzierungen in Höhe von EUR 4,73 Mio. zur Rückführung der von der MEDIQON Group AG bereitgestellten Brückenfinanzierungen aufgenommen. Für im Geschäftsjahr stattgefundene Transaktionen wurden EUR 12,04 Mio. aufgenommen. Tilgungen auf bestehenden Finanzierungen wurden in Höhe von EUR 2,61 Mio. geleistet.

Die sonstigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf EUR 8,81 Mio. (Vorjahr EUR 5,92 Mio.) und enthalten in Höhe von EUR 5,48 Mio. (Vorjahr EUR 2,79 Mio.) Verbindlichkeiten gegenüber Verkäufern. Der Anstieg ist der fortlaufenden Akquisitionstätigkeit der Beteiligungsplattformen geschuldet. Zudem enthalten die sonstigen Verbindlichkeiten EUR 1,67 Mio. (Vorjahr EUR 2,45 Mio.) Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern. Der Rückgang ist zum einen dem Erwerb von Minderheits anteilen bei einer Beteiligung unterhalb der Ookam Software GmbH geschuldet. Das von dem Minderheitsgesellschafter bereitgestellte Darlehen für den Erwerb wurde durch ein Gesellschafter darlehen von der MEDIQON Group AG abgelöst. Zudem wurde durch eine andere Akquisitionsgesellschaft ein Bankdarlehen zur Refinanzierung des Kaufpreises aufgenommen. Die Mittel wurden zur pro-ratierlichen Rückführung der von der MEDIQON Group AG und dem Minderheitsgesellschafter bereitgestellten Gesellschafterdarlehen genutzt.

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In den passiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von EUR 0,91 Mio. (Vorjahr EUR 0,30 Mio.) sind auf Ebene der operativen Beteiligungsunternehmen bereits erhaltene Zahlungen für Verträge mit einer Vertragslaufzeit über den Abschlussstichtag hinweg ausgewiesen. Der Anstieg ist den im Geschäftsjahr neu dazugekommenen Unternehmen geschuldet.

Die passiven latenten Steuern in Höhe von EUR 2,50 Mio. EUR (Vorjahr EUR 1,40 Mio.) resultieren aus der im Rahmen der Kapitalkonsolidierung vorgenommenen Kaufpreisallokation.

Liquiditätslage des Konzerns

Die Gesellschaft stellt für das Geschäftsjahr 2021 erstmalig einen Konzernabschluss auf. Eine Konzern- Cashflow-Rechnung für das Vorjahr wurde nicht erstellt.

Der MEDIQON Group AG-Konzern wies im Berichtszeitraum einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 2,87 Mio. aus. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf insgesamt EUR -47,40 Mio., wobei hiervon ein Betrag von EUR 27,16 Mio. für den Erwerb operativer Beteiligungsunternehmen investiert wurde und ein Betrag von EUR 24,53 Mio. in die Investitionen in das Finanzanlagevermögen (im Wesentlichen Wertpapier des Anlagevermögens auf Ebene der MEDIQON Group AG sowie Rückkauf der Ewigkeitsanleihe). Aus dem Verkauf von Wertpapieren des Anlagevermögens durch die MEDIQON Group AG wurde ein positiver Cashflow in Höhe von EUR 5,72 Mio. erzielt.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf EUR 47,06 Mio., wobei hiervon EUR 35,67 Mio. aus den Kapitalerhöhungen der MEDIQON Group AG und EUR 16,77 Mio. aus der Aufnahme von Fremdfinanzierung für den Erwerb von Tochtergesellschaften auf Ebene der Akquisitions gesellschaften resultieren. Neu aufgenommene Verkäuferdarlehen werden nicht berücksichtigt, da sie nicht liquiditätswirksam sind. Ein Betrag von EUR 4,16 Mio. wurde für die Tilgung bestehender Fremdfinanzierung verwendet. Hiervon entfallen EUR 1,54 Mio. auf die Tilgung von Verkäuferdarlehen aus Vorjahren, Der Betrag an liquiden Mitteln, der im Rahmen der Akquisition neuer operativer Beteiligungsunternehmen durch die Beteiligungsplattformen erworben wurde, beläuft sich auf EUR 4,32 Mio. Insgesamt erhöhte sich der Zahlungsmittelbestand zum Ende des Jahres auf EUR 11,09 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 4,24 Mio.).

Finanz- und Vermögenlage der MEDIQON Group AG (Konzernobergesellschaft)

Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich zum 31.12.2021 gegenüber dem Vorjahr um EUR 37,68 Mio. mehr als verdoppelt. Unter Berücksichtigung des Jahresüberschusses von EUR 2,08 Mio. und der

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
(Konzernobergesellschaft) Finanz- und Vermögenlage der MEDIQON Group AG
Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich zum 31.12.2021 gegenüber dem Vorjahr um EUR 37,68 Mio.
mehr als verdoppelt. Unter Berücksichtigung des Jahresüberschusses von EUR 2,08 Mio. und der
Zeitpunkt Rückzahlungswert in %
vom Nennbetrag
Erhöhung des Grundkapitals und der Kapitalrücklage
um in Summe EUR 35,67 Mio. im Rahmen der
Kapitalerhöhung im März und November 2021 hat
27.05.2021 70,8% sich das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich zum
27.05.2022 77,2% 31.12.2021 insgesamt auf EUR 47,66 Mio. erhöht
27.05.2023 84,2% (Vorjahr EUR 10,0 Mio.) erhöht.
27.05.2024 91,8% Unter den Verbindlichkeiten
wird unverändert zum
Ab 27.05.2025 100,0% Vorjahr die im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeits
anleihe
ausgewiesen.
Im
Mai
2020
hat
die
Gesellschaft eine Ewigkeitsanleihe mit EUR 25,00
Mio. Nominalwert und ohne Fälligkeit ausgegeben. Fünf Jahre nach Ausgabe startet eine jährliche
Zinszahlung von 7% des Nominalwerts, erstmals zum 28. Mai 2026. Der Ausgabepreis betrug 65% des
Nominalwertes. Die Anleihe ist jährlich zu festgelegten Rückzahlungswerten kündbar (s. Tabelle). Das

Erhöhung des Grundkapitals und der Kapitalrücklage um in Summe EUR 35,67 Mio. im Rahmen der Kapitalerhöhung im März und November 2021 hat sich das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich zum 31.12.2021 insgesamt auf EUR 47,66 Mio. erhöht

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(Vorjahr EUR 10,0 Mio.) erhöht. Unter den Verbindlichkeiten wird unverändert zum Vorjahr die im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe ausgewiesen. Im Mai 2020 hat die Gesellschaft eine Ewigkeitsanleihe mit EUR 25,00

Mio. Nominalwert und ohne Fälligkeit ausgegeben. Fünf Jahre nach Ausgabe startet eine jährliche Zinszahlung von 7% des Nominalwerts, erstmals zum 28. Mai 2026. Der Ausgabepreis betrug 65% des Nominalwertes. Die Anleihe ist jährlich zu festgelegten Rückzahlungswerten kündbar (s. Tabelle). Das initiale Disagio von EUR 8,75 Mio. wird in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und anteilig entsprechend der Entwicklung des Rückzahlungswertes über den Zinsaufwand aufgelöst. Zum 31.12.2021 verbleibt ein Betrag von EUR 6,34 Mio.

Die von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe werden mit dem auf die Anteile entfallenden anteiligen Rückzahlungswertes von EUR 9,33 Mio. im Finanzanlagevermögen ausgewiesen. Eine Saldierung findet gem. § 246 (2) HGB nicht statt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen haben sich um Geschäftsjahr 2021 leicht reduziert. Im April 2021 wurden die mit EUR 0,29 Mio. bilanzierten Anteile an der MEDIQON GmbH verkauft. Hierzu wurde im Lagebericht 2020 bereits ausführlich berichtet. Außerdem hat die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 0,28 Mio. bei der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH vorgenommen, um das Investment der Gesellschaft im Zuge der Gründung der CarMa Holding GmbH zu finanzieren.

Unter den Beteiligungen werden die von der MEDIQON Group AG gehaltenen Anteile von 39% an der NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH ausgewiesen sowie der Aktienbesitz an der Eifelhöhen-Klinik AG mit Sitz in Düsseldorf (WKN 565 360). Die MEDIQON Group AG hält seit dem 03. November 2021 20,15% der Aktien der Gesellschaft. Die Anteile werden zu Anschaffungskosten bilanziert.

In ihrer Rolle als Holding stellt die MEDIQON Group AG die notwendigen Mittel für den Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen durch die Beteiligungsplattformen in Form von Gesellschafterdarlehen zur Verfügung. Im Rahmen der Finanzierung des Erwerbs von operativ tätigen Gesellschaften wird üblicherweise ein Teil des Erwerbspreises durch von Banken bereit gestelltes Fremdkapital finanziert. Sofern eine Brückenfinanzierung für den Zeitraum zwischen Erwerb der Gesellschaft und Bereitstellung des Fremdkapitals im Rahmen des Transaktionsprozesses notwendig ist, wird diese durch Gesellschafterdarlehen bereitgestellt. Die Refinanzierung findet üblicherweise innerhalb weniger Wochen statt. Die Zinsen, die auf die Gesellschafterdarlehen anfallen, können nach Wahl der Tochtergesellschaften thesauriert oder gezahlt werden. Grundsätzlich ist die Zahlung der Zinsen durch die Tochtergesellschaften geplant. Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Betrag in Höhe von EUR 0,83 Mio. an Zinsen aus dem vorherigen und dem laufenden Geschäftsjahr gezahlt. Die Brückendarlehen und thesaurierten Zinsen werden im Umlaufvermögen als Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen ausgewiesen. Zum 31.12.2021 beläuft sich der Betrag auf EUR 4,78 Mio. (Vorjahr EUR 5,21 Mio.) Hiervon entfallen EUR 2,94 Mio. auf ein nach dem Bilanzstichtag bereits refinanziertes Brückendarlehen. Die thesaurierten Zinsen betragen EUR 1,84 Mio. Hiervon wurden Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 5,21 Mio. 4,86 Mio.

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nach dem Bilanzstichtag bereits EUR 0,81 Mio. zurückgeführt. Solche Gesellschafterdarlehen, die nicht durch eine kurzfristige Refinanzierung abgelöst werden sollen, sondern über die nächsten Jahre aus dem operativen Cashflow der erworbenen Unternehmen zurückgeführt werden sollen, werden auf Grund des längerfristigen Charakters im Anlagevermögen als Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen bilanziert. Insgesamt hat sich der Betrag an langfristigen Gesellschafterdarlehen im Geschäftsjahr um EUR 16,28 Mio. auf EUR 30,79 Mio. erhöht. Summe Gesellschafterdarlehen 19,71 Mio. 35,65 Mio.

2020 2021
Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungen 14,51 Mio. 30,79 Mio.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen setzen sich im Wesentlichen aus einer Umsatzsteuerrückforderung gegenüber dem Finanzamt sowie den Forderungen gegenüber dem Käufer der MEDIQON GmbH zusammen. Hier wurden mehrere Kaufpreiszahlungen vereinbart, die seit Januar 2022 gezahlt werden. Die bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschluss relevanten Zahlungen wurden fristgerecht geleistet.

Zudem investiert die MEDIQON Group AG die Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements teilweise in Wertpapiere. Zum 31.12.2021 liegt der Marktwert des Wertpapierportfolios (exklusive der Aktien an der Eifelhöhen-Klinik AG) bei EUR 14,89 Mio. Die Aktienanlagen werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips (§ 253 HGB) zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2021 bewertet, wobei eine Abschreibung auf den Kurswert nur dann vorgenommen wird, wenn der Kurswert mindestens 5% unterhalb der Anschaffungskosten liegt. Die Rentenanlagen

werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet. Bonitäts- und Liquiditätsrisiko besteht für die Werte aus Sicht der Gesellschaft (zum Stichtag) nicht. Der Bilanzansatz liegt daher mit EUR 13,76 Mio. rd. 8,2% niedriger als der Kurswert zum Bilanzstichtag. Zum Bilanzstichtag setzt sich das Portfolio aus insgesamt 15 Titel zusammen, davon vier Wandelanleihen, eine Unternehmensanleihe mit Fälligkeit zum 02.02.2022 und zehn Aktien. Bezogen auf den Kurswert zum 31.12.2021 liegt der Anteil der einzelnen Titel am gesamten Portfolio zwischen 1,3% und 15,4%.

Liquiditätslage der MEDIQON Group AG

Die der Gesellschaft zugeflossenen Mittel aus den Kapitalerhöhungen im März und November 2021 wurden überwiegend in die Ausgabe neuer Gesellschafterdarlehen für den Erwerb weiterer operativer

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
Zusammengefasster LAGEBERICHT zum 31.12.2021
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Beteiligungsunternehmen in den Plattformtöchtern verwendet. Darüber hinaus wurde ein Teil der
Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements in Wertpapiere und den Rückkauf der Anleihe
investiert.
2021
In EUR Tsd.
2020
In EUR Tsd.
Guthaben bei Kreditinstituten zu Beginn des Geschäftsjahres 614,0 363,9
Cashflow aus Gesellschafterdarlehen & Investitionen in Töchter - 14.189,0 - 10.465,5
Ausgegebene
Gesellschafterdarlehen
-
29.489,6
-
16.435,6
Rückzahlungen aus der Refinanzierung durch Bankdarlehen
Erhaltenen Zinsen
+ 15.109,9
+ 825,7
+ 5.436,0
+ 534,1
Investition in das Eigenkapital von Tochtergesellschaften - 275,0 0,0
Cashflow aus der Investition in Wertpapiere - 8.365,5 - 5.189,6
Abfluss aus dem Kauf von Wertpapieren -
13.175,2
-
4.802,4
Abfluss aus dem Kauf von Aktien der Eifelhöhen-Klink AG -1.966,8 -387,2
Zufluss aus dem Verkauf von Wertpapieren + 6.675,6 + 3.507,7
Zufluss aus Zinsen und Dividenden auf Wertpapiere (nach Steuern) + 100,9 + 23,1
Cashflow aus Kapitalmaßnahmen und der Finanzierungstätigkeit + 26.660,4 + 18.221,5
Zufluss aus Kapitalerhöhungen (nach Kosten) + 35.577,0 + 4.090,0
Zufluss aus Rückkauf/ Ausgabe der Ewigkeitsanleihe
(nach Kosten)
-8.916,6 + 16.206,0
Abfluss aus der Rückführung von Betriebsmitteldarlehen inklusive Zinsen 0,0 - 2.074,5
Cashflow aus der Begleichung von Steuerverbindlichkeiten aus Vorjahren 0,0 -1.183,8
Sonstiger Cashflow aus der Geschäftstätigkeit - 1.071,9 - 1.132,5
Guthaben bei Kreditinstituten zum Ende des Geschäftsjahres 3.648,2 614,0
Bestand Wertpapierdepot zum Geschäftsjahresende (Marktwert10) 17.094,8 6.032,6

Ertragslage des Konzerns

Die Gesellschaft stellt für das Geschäftsjahr 2021 erstmalig einen Konzernabschluss auf, so dass kein Vorjahresvergleich bezüglich der Gewinn- und Verlustrechnung stattfindet.

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr auf EUR 28,66 Mio. Für eine Darstellung der Umsatzentwicklung der bereits 2020 zur Gruppe gehörenden Unternehmen wird auf die Darstellung zum Geschäftsverlauf verwiesen.

Die Verminderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen in Höhe von EUR 0,71 Mio. ist im Wesentlichen der Auflösung des im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten Auftragsbestands zuzuordnen.

10 Inkl. Eifelhöhen-Klinik AG.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 3,01 Mio. resultieren im Wesentlichen aus Erlösen aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen durch die MEDIQON Group AG in Höhe von EUR 2,36 Mio.

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Der Materialaufwand beläuft sich auf EUR 4,54 Mio. und umfasst im Wesentlichen Aufwendungen für bezogenen Leistungen.

Die Abschreibungen belaufen sich auf EUR 5,28 Mio., wobei hiervon EUR 0,90 Mio. auf Abschreibungen auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögensgegenstände entfallen und EUR 3,34 Mio. auf Abschreibungen auf aus der Kapitalkonsolidierung resultierenden Geschäfts- und Firmenwerte.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich EUR 6,67 Mio. EUR. Es handelt sich im Wesentlichen um ordentlichen betriebliche Aufwendungen. Eine detaillierte Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Auswendungen ist im Konzernanhang enthalten.

Das Finanzergebnis beläuft sich insgesamt auf EUR 2,45 Mio. Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen beläuft sich auf EUR -0,85 Mio. und ist hauptsächlich dem im Geschäftsjahr 2021 angefallenen Konzernverlust der Eifelhöhen-Klink AG, an der die MEDIQON Group AG mit 20,15% beteiligt ist, geschuldet.

Die Zinsen und ähnliche Erträge belaufen sich auf EUR 0,69 Mio. EUR. Hiervon entfallen EUR 0,44 Mio. auf die Zinserträge aus den von der MEDIQON Group AG selbst gehaltenen Anteilen an der Ewigkeitsanleihe. Zudem ist ein Betrag von EUR 0,11 Mio. an Zinsen auf Darlehen an die MEDIQON GmbH enthalten. Auf Grund des im April 2021 vollzogenen Verkaufs von 100% der Anteile wurde die MEDIQON GmbH im Geschäftsjahr 2021 und für den illustrativ aufgestellten Konzernabschluss für das Jahr 2020 nicht in den Konsolidierungskreis mit einbezogen.

Der Zinsaufwand in Höhe von EUR 2,24 Mio. setzt sich zusammen aus EUR 1,54 Mio. auf Ebene der MEDIQON Group AG und EUR 0,70 Mio. auf Ebene der Tochtergesellschaften. Der Zinsaufwand auf Ebene der Tochtergesellschaften resultiert aus Zinsen für aufgenommene Fremdfinanzierung (Bank- und Verkäuferdarlehen) zur Refinanzierung der gezahlten Kaufpreise sowie in kleinerem Umfang aus Zinsen, die auf von Minderheitsgesellschaftern zu Verfügung gestellten Darlehen anfallen.

Die Steuern auf Einkommen und Ertrag belaufen sich insgesamt auf EUR 0,62 Mio. wobei hier EUR 0,45 Mio. aus der Auflösung passiver latenter Steuern aus den Ergebnissen der Kaufpreisallokation mit auf Ebene der Einzelgesellschaften angefallenen Steuern von EUR 1,07 Mio. verrechnet werden.

Der Jahresfehlbetrag im Konzern beträgt insgesamt EUR 2,27 Mio. EUR. Hiervon entfällt ein Betrag von EUR 1,09 Mio. auf Minderheitsgesellschafter auf den verschiedenen Ebenen des Konzerns und ein Betrag von EUR 1,17 auf die Muttergesellschaft.

Ertragslage der MEDIQON Group AG (Konzernobergesellschaft)

Die MEDIQON Group AG ist im Geschäftsjahr 2021 wie bereits im Vorjahr im Wesentlichen als Holding tätig gewesen. Die im Geschäftsjahr 2020 ausgewiesenen Umsatzerlöse resultierten aus im Zusammenhang mit dem Abschluss der Veräußerung des bisherigen Kerngeschäfts der Gesellschaft gestellten Rechnungen, die bisher noch nicht beglichen wurden. Nach Prüfung der Handlungsoptionen hat sich die Gesellschaft gegen weitere Maßnahmen zur Durchsetzung der Ansprüche entschieden. Die Forderung wurde bereits im Jahresabschluss 2020 wertberichtigt, so dass es hier keinen erneuten

Effekt auf die Ertragslage im Geschäftsjahr 2021 gibt. Im Zusammenhang mit diesen Rechnungen wurden 2020 unterjährig umfangreiche Rückstellungen für Kosten, die im Falle einer Begleichung der Rechnung bei der Gesellschaft angefallen wären, gebildet. Diese wurden zum Jahresende 2020 aufgelöst und sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

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Im Geschäftsjahr 2021 wurden EUR 2,45 Mio. sonstige betriebliche Erträge erzielt, die im Wesentlichen aus Erträgen aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von EUR 2,36 Mio. (Vorjahr EUR 0,41 Mio.) resultieren. Wie in der Ad-hoc Mitteilung vom 22.10.2021 kommuniziert, wurden davon EUR 1,9 Mio. aus einer einzelnen Transaktion realisiert. Den Erträgen steht ein realisierter Verlust in Höhe von EUR 0,09 Mio. (Vorjahr EUR 0,0 Mio.) gegenüber, der in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten ist.

Die Zinserträge aus den ausgereichten Gesellschafterdarlehen belaufen sich auf insgesamt auf EUR 2,30 Mio. (Vorjahr EUR 1,14 Mio.). Der deutliche Anstieg der Zinserträge reflektiert die Investitionstätigkeit der Gruppe Ende 2020 und im Geschäftsjahr 2021 und den resultierenden Anstieg der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb bereitgestellten Gesellschafterdarlehen.

Ein Betrag von insgesamt EUR 0,11 Mio. der Zinserträge entfällt auf die bis zum Verkauf angefallenen Zinsen auf die Darlehen an die MEDIQON GmbH (Vorjahr: 0,38 Mio.). Der Betrag wurde in voller Höhe abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Umlaufvermögen im Vorjahr in Höhe von EUR 0,87 Mio. enthalten neben Zinsen auf Darlehen an die MEDIQON GmbH noch Abschreibungen in Höhe von EUR 0,49 Mio., an im Geschäftsjahr 2020 herausgelegter und zugesagter Darlehen an die MEDIQON GmbH.

Für das Geschäftsjahr 2021 beläuft sich der Zinsaufwand insgesamt auf EUR 1,54 Mio. und ist im Wesentlichen für die Ewigkeitsanleihe angefallen. Im Juni 2021 hat die Gesellschaft 50% der Anleihe zurückgekauft. Der anteilig auf die selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe entfallende Zinsertrag beläuft sich auf EUR 0,44 Mio. Beide Positionen sind nicht liquiditätswirksam.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere belaufen sich zum 31.12.2021 auf EUR 0,15 Mio. (Vorjahr: EUR 1,08 Mio.). Im Vorjahr sind hier im Wesentlichen die Abschreibungen auf die Beteiligung an der MEDIQON GmbH ausgewiesen. Die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2021 resultieren in voller Höhe aus Abschreibungen auf Wertpapiere. Die Aktienanlagen werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips (§ 253 HGB) zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2020 bewertet, wobei eine Abschreibung auf den Kurswert nur dann vorgenommen wird, wenn der Kurswert mindestens 5% unterhalb der Anschaffungskosten liegt. Die Rentenanlagen werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet.

Die Kosten der MEDIQON Group AG als Einzelgesellschaft verteilen sich im Wesentlichen auf den Personal-, Rechts- und Beratungsaufwand sowie Kosten, die im Zusammenhang mit der Gesellschaftsform entstehen.

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2021 bei EUR 0,55 Mio. (Vorjahr EUR 0,71 Mio.). Der Vorjahreswert enthält rd. EUR 0,25 Mio. Personalaufwendungen, die nur bei einer Begleichung der Forderung aus Geschäftsvorfällen im Zusammenhang mit der Veräußerung des bisherigen Kerngeschäfts angefallen wären. Die Rechts- und Beratungskosten belaufen sich für das Geschäftsjahr 2020 auf EUR 0,30 Mio. (Vorjahr 0,41 Mio.). Auch hier waren im Vorjahr in Höhe von EUR 0,2 Mio. Aufwendungen enthalten, die nur bei einer Begleichung der Forderung aus Geschäftsvorfällen im Zusammenhang mit der Veräußerung des bisherigen Kerngeschäfts angefallen wären. Der leichte

Anstieg der beiden Kostenpositionen (bereinigt um die Sondereffekte) ist der im Geschäftsjahr 2021 fortgeführten Weiterentwicklung der Organisation und Prozesse der MEDIQON Group AG geschuldet.

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Die durch die Gesellschaftsform bedingten Kosten enthalten im Wesentlichen die Kosten für die Prüfung des (Konzern-)Abschluss der Gesellschaft sowie die Nebenkosten der Aktienabwicklung und Kapitalmaßnahmen. Auf Grund der erstmaligen Erstellung und Prüfung eines Konzernabschlusses sowie den zwei im Geschäftsjahr umgesetzten Kapitalmaßnahmen sind die Kosten im Geschäftsjahr 2021 EUR 0,14 Mio. höher ausgefallen als im Vorjahr.

Insgesamt weist die Gesellschaft zum 31.12.2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2,08 Mio. (Vorjahr Jahresverlust in Höhe von EUR 2,27 Mio.) aus. Der Bilanzverlust verringert sich damit auf EUR 3,14 Mio. (Vorjahr EUR 5,23 Mio.).

C. Risiko- und Chancenbericht

Die MEDIQON Group AG verfolgt das Ziel, den Unternehmenswert der Gruppe langfristig und nachhaltig zu steigern. Hierzu soll das bestehenden Unternehmensbeteiligungsportfolio auch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden und der Wert der bestehenden Beteiligungsunternehmen kontinuierlich gesteigert werden.

Grundsätzlich profitiert die MEDIQON Group AG als Gruppe von der diversifizierten Aufstellung der Beteiligungsunternehmen, so dass die Auswirkungen einer potenziell unterplanmäßigen Entwicklung einzelner operativer Unternehmen durch positive Entwicklungen anderer Unternehmen abgemildert werden können. Keines der operativen Beteiligungsunternehmen macht einzeln betrachtet mehr als 15% des Adjustierten EBITDAs 2021 aus – mit fortlaufender Investitionstätigkeit wird der Anteil einzelner Unternehmen zunehmend geringer. Die gewählten Transaktionsstrukturen, bei denen üblicherweise separate Akquisitionsgesellschaften für neue operative Beteiligungsunternehmen etabliert werden stellen sicher, dass potenziell negative Ereignisse bei einzelnen operativen Beteiligungsunternehmen keinen direkten und unmittelbaren Einfluss auf die übrigen Konzerngesellschaften haben.

Die für den Konzern als Ganzes sowie für die MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft relevanten Chancen und Risiken resultieren mithin im Wesentlichen aus dem weiteren Wachstum durch den Erwerb weiterer Beteiligungsunternehmen:

Zugang zu attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten

Eine wesentliche Voraussetzung für das weitere Wachstum der Gruppe ist der Zugang zu attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten für unsere Beteiligungsplattformen. Auf die Entwicklung der Anzahl an für die Beteiligungsplattformen attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten haben wir keinen Einfluss, zumal die Aktivitäten anderer Unternehmen wie Private-Equity-Gesellschaften und Family-Offices im für die Plattformen relevanten Segment von Unternehmen zwischen EUR 1 und 25 Mio. Umsatz kontinuierlich zunehmen. Wir begegnen dem Risiko aus verschiedenen Wegen: Durch die Bündelung von Aktivitäten in bestimmten Sub-Segmenten wie z.B. Bildung oder Bau- und Immobiliensoftware unterhalb der Plattformen können wir weiterhin auch Zugang zu kleineren Transaktionen durch direkte Kontakte im relevanten Markt sicherstellen und effizient umsetzen und managen. Gleichzeitig werden auf Ebene der MEDIQON Group AG fortlaufend Investitionsmöglichkeiten in neue Beteiligungsplattformen geprüft, die sich auf andere Marktsegmente fokussieren. Zudem hat die MEDIQON Group AG durch

das von ihr geführte Wertpapierdepot die Möglichkeit, freie Liquidität bis zur Investition in den Erwerb neuer operativer Beteiligungsunternehmen in Aktien und Rentenanlagen zu investieren.

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Risiken im Zusammenhang mit dem Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen

Im Rahmen der Akquisition neuer Beteiligungsunternehmen wird seitens der Beteiligungsplattformen eine umfangreiche Marktanalyse und steuerliche, rechtliche und finanzielle Due Diligence durchgeführt. Gleichwohl kann nicht ausgeschlossen werden, dass nicht alle Risiken zum Erwerbszeitpunkt bekannt oder identifiziert werden. Um daraus resultierende Risiken zu begrenzen, werden neue Beteiligungsunternehmen üblicherweise durch rechtlich selbstständige Akquisitionsvehikel erworben und keine Ergebnisabführungsverträge zwischen den einzelnen Akquisitionsvehikeln und den Beteiligungsplattformen (oder der MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft) abgeschlossen. Zudem enthalten die Kaufverträge umfangreiche Garantien seitens der Verkäufer zur Vollständigkeit und Richtigkeit der erhaltenen Informationen.

Die Entwicklung der operativen Beteiligungsunternehmen ist von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und konjunkturellen Entwicklung abhängig

Bei einer großen Zahl der Beteiligungsunternehmen handelt es sich um Softwareunternehmen, die spezialisierte Branchenlösungen anbieten und damit letztendlich auch von der Entwicklung der Branche ihrer jeweiligen Kunden abhängig sind. Die Unternehmen und der überwiegende Teil der Kunden sind in Deutschland ansässig. Die Endkunden der Softwareunternehmen kommen dabei aus höchst unterschiedlichen Branchen, die konjunkturellen Schwankungen eher weniger (z.B. Kunden aus dem Bildungsbereich und der Veterinärmedizin) oder stärker (z.B. aus der Baubrache oder der holz- oder blechverarbeitenden Industrie) betroffen sind. Die Fintiba GmbH bietet Sperrkonten und weitere Produkte und Dienstleistungen für Visa-Bewerbende an. Diese Unternehmen sind negativ davon betroffen, wenn sich die Anzahl an ausländischen Studierenden und Young Professionals in Deutschland reduziert. Die weiteren Beteiligungsunternehmen sind in verschiedenen Branchen (Weiterbildung, Immobilienpflege, Schädlingsbekämpfung, Kälte- und Klimatechnik, Telekommunikation, Vertrieb von C-Teilen für Handwerk und Industrie) aktiv und sind konjunkturellen Schwankungen unterschiedlich stark ausgesetzt.

Die operativen Beteiligungsunternehmen haben sich jedoch in den letzten zwei Jahren trotz des deutlichen Rückgangs der deutschen Volkswirtschaft überwiegend positiv entwickelt. Einige Unternehmen haben in 2020 leichte Umsatzrückgänge verzeichnet, haben sich jedoch alle im Jahr 2021 wieder deutlich positiv entwickelt. Insbesondere die Unternehmen der Gruppe, die branchenspezifische Softwarelösungen anbieten, zeichnen sich durch eine breite Kundenbasis mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen aus, was sie robust gegenüber kurzfristigen Verschlechterungen der konjunkturellen Rahmenbedingungen macht.

Risiken aus dem von der MEDIQON Group AG geführten Wertpapierdepot

Freie Liquidität auf Ebene der MEDIQON Group AG wird in fungible Wertpapiere angelegt, die Kursund Devisenschwankungsrisiken unterliegen. Nachhaltige Kursverschlechterungen können dazu führen, dass die Gesellschaft einzelne Wertpapiere unterhalb der Anschaffungskosten veräußern muss. Im Rahmen des Liquiditätsmanagements der MEDIQON Group AG wird darauf geachtet, dass für die operativen Kosten der MEDIQON Group AG sowie den bekannten Liquiditätsbedarf für die Investitionstätigkeit ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um das Risiko von liquiditätsinduzierten Verkäufen unterhalb der Anschaffungskosten zu vermeiden. Zudem wurde von der depotführenden

Bank eine Kreditlinie über derzeit EUR 4 Mio. eingerichtet, die zur Überbrückung kurzfristig höherer Liquiditätsanforderungen in Anspruch genommen werden kann. Bei der Zusammenstellung des Depots darauf geachtet, dass die Investition in einzelne Titel nur in Ausnahmefällen mehr als 5% des Eigenkapitals ausmacht. Zudem führt die MEDIQON Group AG ein aktives Depotmanagement, um bei Kursverschlechterungen frühzeitig zu reagieren und gegebenenfalls Verlust zu begrenzen.

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Risiken aus personellen Abhängigkeiten

Sowohl auf Ebene der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft aber auch auf Ebene der Beteiligungsplattformen sind die grundlegenden operativen und organisatorischen Entscheidungen auf Ebene des Vorstands bzw. den jeweiligen Geschäftsführern der Beteiligungsplattformen angesiedelt. Es besteht insofern eine Abhängigkeit von Einzelpersonen, insbesondere was das weitere Wachstum der Gruppe betrifft.

Zusammengefasste Erläuterung der Chancen

Unsere Beteiligungsplattformen NGC Nachfolgekapital GmbH und Ookam Software GmbH haben sich in den drei Jahren seit ihrer Gründung äußerst positiv entwickelt und sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses an 18 operativen Unternehmen beteiligt. Beide Plattformen haben sich in ihrer spezifischen Nische als relevanter Marktteilnehmer etabliert und sind gut aufgestellt, um auch zukünftig signifikantes Wachstum durch die Beteiligung an weiteren operativen Unternehmen zu realisieren. Besondere Chancen ergeben sich dabei aus der Bündelung bestimmter Aktivitäten in Sub- Segmente wie Bausoftware bei der Ookam Software GmbH oder Bildung bei der NGC Nachfolgekapital. Durch die Bündelung einzelner Sub-Segmente können auch kleinere Akquisitionen – häufig zu sehr attraktiven Konditionen – effizient in die bestehenden Konstrukte eingefügt werden.

Auch die CarMa Holding GmbH und ihre Tochtergesellschaft carrierwerke GmbH haben sich in den wenigen Monaten seit Gründung bereits einen Namen auf dem für sie relevanten Telekommunikationsmarkt in Deutschland gemacht. Hier sehen wir in den nächsten Jahren signifikantes Wachstumspotential.

Das Geschäft der Fintiba GmbH hat sich in den letzten Jahren äußerst positiv entwickelt – mit der MEDIQON Group AG als finanzstarken und langfristigen Partner kann das Geschäft zukünftig weiter skaliert werden. Die Nachfrage nach einem professionellem und modernen Angebot an weiteren (Finanz-)Produkten und Services durch ausländischen Studierenden und Young Professionals ist gegeben und wird in Zukunft voraussichtlich weiter ansteigen.

Die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft aber auch unsere Beteiligungsplattformen verfolgen keine festgelegte "Strategie am Reißbrett". Wir passen uns laufend an die jeweiligen Gegebenheiten an und können Chancen so flexibel wahrnehmen. Insbesondere sind wir nicht an starre Vorgaben hinsichtlich der Transaktionsstrukturen gebunden und können z.B. Rückbeteiligungen von Verkäufern in verschiedenen Strukturen möglich machen und so die beste Struktur für alle Beteiligten realisieren, was einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Transaktionsgeschäfts bedeuten kann.

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation

Im Geschäftsjahr 2021 konnte das Wachstum der Gruppe durch zahlreiche Transaktionen durch die bestehenden Beteiligungsplattformen als auch durch die Etablierung neuer Beteiligungsplattformen erfolgreich fortgesetzt werden. Durch die im April 2022 abgeschlossene Kapitalerhöhung sind der Gesellschaft weitere liquide Mittel in Höhe von EUR 41,60 Mio. zugeflossen, die für das weitere

akquisitorische Wachstum durch die Beteiligungsplattformen zur Verfügung stehen. Wir sind davon überzeugt, dass die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft und die Gruppe als Ganzes gut aufgestellt sind, um auch zukünftig Chancen flexibel wahrnehmen zu können und so das Wachstum langfristig und nachhaltig voranzutreiben. Auf Basis der aktuell zur Verfügung stehenden Informationen sind keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in Kombination den Fortbestand den Fortbestand einzelner Konzerngesellschaften, des gesamten Konzerns oder der MEDIQON Group AG gefährden könnten.

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Wesentliche Merkmale des interne Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Die MEDIQON Group AG hat für das Geschäftsjahr 2021 erstmalig und freiwillig einen Konzernabschluss erstellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den Vorschriften des HGBs erstellt. Grundlage für den Konzernabschluss sind die von den einbezogenen Unternehmen erstellten Einzelabschlüsse. Die Verantwortung für den Rechnungslegungsprozess und die Einhaltung der relevanten Rechnungslegungsvorschriften liegt bei den jeweiligen Tochtergesellschaften. Die zum Konzern gehörenden Beteiligungsplattformen (CarMa Holding GmbH, NGC Nachfolgekapital GmbH und Ookam Software GmbH) arbeiten mit einer kleinen Zahl an ausgewählten Steuerberatungs kanzleien zusammen, die die Abschlusserstellung für die von der jeweiligen Beteiligungsplattform gehaltenen Tochtergesellschaften verantworten und in vielen Fällen auch die Buchhaltung übernehmen. Nach dem Erwerb eines neuen operativen Beteiligungsunternehmens wird die Betreuung üblicherweise innerhalb weniger Monate von den Partnerkanzleien übernommen.

Die von den Konzernunternehmen gelieferten Einzelabschlussdaten werden durch die MEDIQON Group AG mit Hilfe einer Konsolidierungssoftware zusammengeführt und die notwendigen Konsolidierungsarbeiten vorgenommen. Neben der Kapitalkonsolidierung ist dabei v.a. die Schuldenkonsolidierung hinsichtlich der von der MEDIQON Group AG für den Erwerb zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen relevant. Die Kaufpreisallokation wird ebenfalls auf Ebene der MEDIQON Group AG (mit Unterstützung durch Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungs gesellschaft) vorgenommen.

D. Prognosebericht

Eine Prognose für die Entwicklung der MEDIQON Group AG als Gruppe für das kommende Geschäftsjahr bleibt nach wie vor schwierig. Die Gruppe entwickelt sich dynamisch und nimmt Opportunitäten dort wahr, wo sie für sinnvoll erachtet werden – und sie in der Lage ist, diese zu finanzieren.

Wir gehen davon aus, dass die bestehenden Beteiligungsplattformen NGC Nachfolgekapital GmbH, Ookam Software GmbH und CarMa Holding GmbH in den nächsten Jahren weitere Investitionen durchführen werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden bereits drei Akquisitionen getätigt und die drei Plattformen prüfen fortlaufend weitere Investitionsmöglichkeiten. Die Anzahl der Transaktionen für das Jahr 2022 sowie die Größe und das Investitionsvolumen, Umsatz und EBITDA können nicht abgeschätzt werden. Zudem prüft die MEDIQON Group AG als Muttergesellschaft fortlaufend die Gründung neuer Beteiligungsplattformen, um das Wachstum der Gruppe weiter voranzutreiben.

Entwicklung des Basiswerts

Für die zum Zeitpunkt der Erstellung des Abschlusses zur Gruppe gehörenden Unternehmen gehen wir davon aus, dass sich Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr insgesamt positiv entwickeln werden. Zudem wird es zu weiteren Tilgungen der aufgenommenen Fremdfinanzierungen kommen, was einen zusätzlich positiven Effekt auf den Basiswert bedeutet. Zudem sind der Gesellschaft durch die im April 2022 zusätzliche liquide Mittel in Höhe von EUR 41,48 Mio. (nach Kosten der Kapitalerhöhung) zugeflossen. Der Ausgabepreis lag mit EUR 10,40 je Aktie deutlich über dem Basiswert per Ende 2021 von EUR 4,69 je Aktie – der Effekt auf den Basiswert beläuft sich damit auf c. EUR 1,50 je Aktie. Die Mittel sollen in den Erwerb neuer Beteiligungsunternehmen investiert werden. Im Rahmen des Liquiditätsmanagements wird insbesondere im Geschäftsjahr 2022 auch ein signifikanter Anteil der freien Liquidität in Wertpapieren angelegt werden. Auf Grund des inhärenten Kursschwankungsrisikos ist daher eine präzise Prognose des Basiswerts nur schwer möglich. Auf Grundlage der Planungen der operativen Beteiligungsunternehmen sowie der MEDIQON Group AG für das Geschäftsjahr 2022 gehen wir davon aus, dass der Basiswert Ende 2022 zwischen 5,75 und 7,25 Euro je Aktie liegen wird. Derzeit ist wesentlicher Ertragsfaktor für die MEDIQON Group AG vor allem der Zinsertrag aus den Gesellschafterdarlehen zur Finanzierung des Erwerbs der operativen Beteiligungsunternehmen. Der

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MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft

Zinsertrag konnte im Geschäftsjahr 2021 – als Resultat die fortlaufenden Investitionstätigkeit der Plattformgesellschaften – gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Für das Jahr 2022 gehen wir von einem weiteren Anstieg aus. Bereits im Geschäftsjahr 2021 haben die Zinserträge die operativen Kosten der Holding sowie den Zinsaufwand für die Ewigkeitsanleihe weitgehend gedeckt. Für das Jahr 2022 gehen wir davon aus, dass das Ergebnis der MEDIQON Group AG vor Erträgen oder Verlusten aus dem Wertpapierdepot leicht positiv sein wird. Ausschüttungen durch die MEDIQON Group AG sind weder für das Jahr 2021 noch für die kommenden die MEDIQON Group AG sind für die nächsten Jahre nicht in größerem Umfang zu erwarten.

Ausschüttungen

Jahre geplant. Die in den operativen Beteiligungsunternehmen erwirtschafteten Erträge werden zunächst zur Tilgung der aufgenommenen Fremdfinanzierungen genutzt. Rückflüsse an die MEDIQON Group AG über die Tilgung von Gesellschafterdarlehen oder Ausschüttungen durch die operativen Beteiligungsgesellschaften an die jeweilige Beteiligungsplattform und damit letztlich auch von dort an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan-Hendrik Mohr (Vorsitzender) Marlene Carl

Für die Wachstumsstrategie der bestehenden Beteiligungsplattformen sowie den angedachten Aufbau weiterer Beteiligungsplattformen innerhalb der Gruppe wird zudem weiterhin kontinuierlich Kapital benötigt. Wir sind davon überzeugt, dass die Verzinsung des eingesetzten Kapitals innerhalb der Gruppengesellschaften für die nächsten Jahre sinnvoll gelingen kann. Königstein im Taunus, den 19.05.2022

Konzernabschluss

zum

31. Dezember 2021

Konzernbilanz Seite 43
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Seite 44
Konzern-Eigenkapitalspiegel Seite 45
Konzern-Kapitalflussrechnung Seite 46
Anhang zum Konzernabschluss Seite 47
Konzern-Anlagespiegel Seite 61

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021 KONZERN-GEWINN-und-VERLUSTRECHNUNG zum 31.12.2021 Seite 44

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MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
KONZERN-GEWINN-und-VERLUSTRECHNUNG zum 31.12.2021 Seite 44
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Geschäftsjahr
Euro Tsd.
1.
2.
Umsatzerlöse
Erhöhung oder Verminderung des Bestands fertiger
und unfertiger
Erzeugnissen
28.655,24
-705,66
davon aus Kaufpreisallokation -735,97
davon sonstige Veränderungen 30,32
Gesamtleistung 27.949,58
3. Sonstige betriebliche Erträge 3.010,13
a) Ordentliche betriebliche Erträge 477,28
b)
c)
Erträge aus dem Abgang von und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
2.376,55
144,20
d) Sonstige
Erträge
12,10
4. Materialaufwand -4.541,03
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -718,73
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -3.822,30
5.
a)
Personalaufwand
Löhne und Gehälter
-13.574,00
-11.148,38
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -2.425,62
davon für Altersversorgung -84,21
6. Abschreibungen -5.276,70
a) Auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
davon aus Vermögensgegenstände aus Kaufpreisallokation
-5.167,35
-903,91
davon auf Geschäfts- und Firmenwert -3.337,68
b) Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens
(soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten)
-109,35
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.630,34
a) Ordentliche betriebliche Aufwendungen -6.474,55
b) Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -54,37
c) Verluste aus Wertminderungen und dem Abgang von Gegenständen des Umlaufvermögens und
Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen
-101,42
Ergebnis vor Zinsen und Steuern 937,64
7. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen -851,63
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Anlagevermögens 76,30
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 691,93
davon aus selbstgehaltenen Anteilen an Ewigkeitsanleihe (MEDIQON Group AG)
davon aus verbundenen Unternehmen, die nicht Teil des Konsolidierungskreises sind
436,56
105,15
Davon aus Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 89,34
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere der Umlaufvermögens -154,07
davon außerplanmäßige Abschreibungen -154,07
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.235,12
davon für Ewigkeitsanleihe -1.539,59
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -622,32
davon aus Auflösung passiver latenter Steuern 448,15
Ergebnis nach Steuern -2.175,15
13. Sonstige Steuern -13,06
14. Ausgleichzahlungen an Minderheitsgesellschafter aus Ergebnisabführungsverträgen -96,62
Jahresüberschuss/-fehlbetrag -2.266,97
Anteile anderer Gesellschafter -1.094,05
Konzerngewinn/-verlust -1.172,91
MEDIQON Group AG - KONZERNABSCHLUSS 2021 <onzern-eigenkapitalentwicklung 31.12.2021<="" td="" zum="">
-915,40
ergebnis
Bilanz-
Neubewertungs-
rücklage
180,52
rücklage
750,00
Kapital-
163,40
Grund-
kapital
8.081,62
26.665,49
8.999,60
kapital
Eigen-
-7.149,06
ergebnis
Bilanz-
11.897,49
7.999,64
19.999,12
rücklage
Kapital-
3.333,19
6.666,37
999,96
Grund-
kapital
341,86
-114,32
-50,53
-1,49
-1.094,05
-1.172,91
-1.172,91
-1.667,60
66,20
699,47
161,91
42.573,79
-8.321,98
39.896,25
10.999,51

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG zum 31.12.2021 Seite 46


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________________ Seite 46
Geschäftsjahr
Euro Tsd.
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter) -2.170,34
Auflösung Auftrags-/Warenbestand aus der Kaufpreisallokation 735,97
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Sachanlagen 486,80
davon auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögensgegenstände 9,58
Abschreibungen/Zuschreibungen Finanzanlagen 259,22
Abschreibungen/Zuschreibungen immaterielle Vermögensgegenstände 4.680,54
davon auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte Vermögensgegenstände 894,33
davon auf Geschäfts-
und Firmenwerte
3.337,68
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 87,67
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 851,63
Zu-/Abnahme der Vorräte, Ford. LuL und anderer Aktiva (soweit nicht Inv./Finanz.tätigkeit) -1.386,77
Zu-/Abnahme der Verb. LuL und anderer Passiva (soweit nicht Inv./Finanz.tätigkeit) 190,59
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -2.322,18
Zinsaufwendungen/Zinserträge 1.543,19
Sonstige Beteiligungserträge -205,30
Ertragssteueraufwand/-ertrag 1.070,48
Ertragssteuerzahlungen -498,95
Auflösung latenter Steuern aus Kaufpreisallokation -448,15
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.874,39
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -1.180,43
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 2,00
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -542,48
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 5.716,74
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -24.534,23
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis -27.156,09
Erhaltene Zinszahlungen und Dividendenzahlungen 293,27
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -47.401,22
Einzahlungen aus Kapitalmaßnahmen der MEDIQON Group AG 35.665,08
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern 351,12
Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern -918,41
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter -96,62
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 16.767,57
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -4.156,02
Gezahlte Zinsen -410,59
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 47.059,67
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 2.532,84
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 4.242,30
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 4.318,55
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 11.093,69

Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten". Die sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen enthalten das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen. Die aus assoziierten Unternehmen erhaltenen Dividenden sind in den erhaltenen Zins- und Dividendenzahlungen enthalten. Neben den zahlungswirksam aufgenommenen Bankfinanzierungen wurden insgesamt EUR 4,2 Mio. an Kaufpreiszahlungen durch die Verkäufer gestundet. Diese Verkäuferdarlehen sind nicht liquiditätswirksam. Rückzahlungen auf in der Vergangenheit aufgenommene Verkäuferdarlehen sind in den Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten enthalten.

__________________________________________________________________________________ A. Allgemeine Angaben Die MEDIQON Group AG hat ihren Sitz in Königstein im Taunus und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Königstein im Taunus unter der Register-Nummer HRB 4906. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 03.06.2005 im Freiverkehr gehandelt. Der Freiverkehr ist kein organisierter Markt i.S.d. § 2 (5) WpHG.

Die MEDIQON Group AG investiert – üblicherweise mittelbar über Tochtergesellschaften – in Unternehmen mit Sitz in der DACH-Region. Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft mittelbar oder unmittelbar mehrheitliche Anteile an 40 Unternehmen, davon 21 operativ tätige Tochterunternehmen. Die Gesellschaft besitzt zum Bilanzstichtag drei Minderheitsbeteiligung, an denen sie mehr als 20% hält, davon eine an einer börsennotierten AG. Bei den Unternehmen, an denen die MEDIQON Group AG mehrheitlich beteiligt ist, handelt es sich um kleine Kapitalgesellschaften nach

§ 267 HGB. Die MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft erstellt für das Geschäftsjahr 2021 erstmalig und freiwillig einen Konzernabschluss. Die Größenkriterien nach § 293 (1) HGB wurden im Geschäftsjahr 2021 erstmalig überschritten. Die Bilanzsumme des MEDIQON-Group-AG Konzerns beträgt zum 31.12.2021 EUR 103,55 Mio. (Vorjahr EUR 49,81 Mio.), die Umsatzerlöse belaufen sich auf EUR 28,66 Mio. EUR (Vorjahr 11,03 Mio.), die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt 311 (Vorjahr 211). Hiervon entfallen 82 Mitarbeiter auf Unternehmen, an denen die Ookam Software GmbH die Mehrheit der Anteile hält und 227 Mitarbeiter auf Unternehmen, an denen die NGC Nachfolgekapital GmbH die Mehrheit der Anteile hält. Die Anzahl der Mitarbeiter bei der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft beträgt zwei. Geschäftsführer bzw. im Falle der MEDIQON Group AG Mitglieder des Vorstands bleiben bei der Ermittlung der Zahl unberücksichtigt.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wird nach den Vorschriften des HGBs aufgestellt und umfasst die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, die Kapitalflussrechnung sowie den Anhang (inklusive Eigenkapital-, Verbindlichkeiten- und Anlagespiegel). Das Geschäftsjahr der MEDIQON Group AG und der einbezogenen Tochtergesellschaften beginnt am 01. Januar des Kalenderjahres und endet am 31. Dezember. Die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wird – wie die Gewinn-und-Verlustrechnung der einbezogenen Unternehmen – nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Der Lagebericht des MEDIQON Group AG-Konzerns wurde in Anwendung von § 315 (5) HGB in Verbindung mit § 298 (2) HGB mit dem Lagebericht der MEDIQON Group AG zusammengefasst. Die Schutzklauseln des § 286 (4) HGB wurden in Anspruch genommen.

B. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden nach § 294 (1) HGB alle Unternehmen einbezogen, an denen die MEDIQON Group AG mittelbar oder unmittelbar mit mehr als 50% am Kapital beteiligt ist. Unternehmen, bei denen die mittelbare Beteiligungsquote der MEDIQON Group AG weniger als 50% beträgt, aber auf jeder Ebene der Beteiligungskette jeweils mehr als 50% des Kapitals bei einem Konzernunternehmen liegen, werden ebenfalls einbezogen. Unternehmen, an denen der MEDIQON Group AG mit weniger als 50% am Kapital beteiligt ist, ihr aber mehr als 50% der Stimmrechte

zustehen, bestehen zum 31.12.2021 nicht. Auf die Einbeziehung der MEDIQON GmbH, an der die MEDIQON Group AG bis zum 09.04.2021 zu 100% beteiligt war, wurde gemäß § 296 (1) HGB vor dem Hintergrund des im April 2021 stattgefundenen Verkaufs von 100% der Anteile an der MEDIQON GmbH, verzichtet.

__________________________________________________________________________________

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31.12.2021 neben dem Mutternehmen 40 Gesellschaften (Vorjahr 20 Gesellschaften), die vollkonsolidiert werden. Alle Unternehmen haben ihren Sitz in Deutschland. Drei Unternehmen (Vorjahr ein Unternehmen), an denen die MEDIQON Group AG mittelbar mit mehr als 20% aber weniger als 50% am Kapital beteiligt ist, werden als assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Group AG
Beteiligt
über Nr.
Anteil
direkte
Mutter
gesellschaft
Teil der
Gruppe
seit
Bereits im
Konzern
abschluss
2020
einbezogen
Muttergesellschaft
1 MEDIQON Group AG Königstein
Direkte Beteiligungen
2 MEDIQON Beteiligungsgesellschaft
mbH
Königstein Beteiligungs
holding
100,00 1 100,00 Feb 19
Indirekte Beteiligungen (1. Ebene)
3 NGC Nachfolgekapital GmbH München Beteiligungs
plattform
80,00 2 80,00 Mrz 19
4 Ookam Software GmbH Berlin Beteiligungs
plattform
80,00 2 80,00 Mai 19
5 CarMa Holding GmbH Aalen Beteiligungs
plattform
80,00 2 80,00 Jun 21
Indirekte Beteiligungen unterhalb der NGC Nachfolgekapital GmbH (Nr. 3)
6 GfW Gesellschaft für Weiterbildung
mbH
Berlin Akquisitions
gesellschaft
62,27 3 77,84 Dez 20 pro-rata
7 NEXT LEVEL learning GmbH Berlin Operatives
Unternehmen
38,92 6 62,50 Dez 20 pro-rata
8 Speakeasy Berlin GmbH Berlin Operatives
Unternehmen
62,27 6 100,00 Dez 20 pro-rata
9 Speakeasy München GmbH München Operatives
Unternehmen
54,80 6 88,00 Mrz 21
10 Strassenberger Akademie GmbH Berlin Operatives
Unternehmen
49,82 6 80,00 Mrz 21
11 Kunstschule Wandsbek GmbH Hamburg Operatives
Unternehmen
62,27 6 100,00 Mrz 21
12 NGC Nachfolge Beteiligungen
GmbH
München Akquisitions
gesellschaft
64,00 3 80,00 Jun 19
13 Vetera GmbH (vormals GP.Software
GmbH)
Eltville Operatives
Unternehmen
64,00 12 100,00 Jun 19
14 Kältehelden GmbH Hamburg Operatives
Unternehmen
64,00 3 80,00 Aug 20
15 NGC Dienstleistungen GmbH München Akquisitions
gesellschaft
80,00 3 100,00 Mai 20
16 Gelford GmbH Gebäudereinigung
und Dienstleistungen
Essen Operatives
Unternehmen
80,00 15 100,00 Jun 20 pro-rata
17 Bastex Schädlingsbekämpfung &
Hygienetechnik GmbH
Essen Operatives
Unternehmen
80,00 15 100,00 Mrz 21
18 NGC CNC Beteiligungen GmbH München Akquisitions
gesellschaft
72,00 3 90,00 Apr 21
19 Direkt CNC-Systeme GmbH Alfdorf Operatives
Unternehmen
72,00 18 100,00 Mai 21
20 NCG Hamburg GmbH Hamburg Akquisitions
gesellschaft
80,00 3 100,00 Mai 21

Vollkonsolidierte Gesellschaften zum 31.12.2021

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
ANHANG zum Konzernabschluss zum 31.12.2021
________________
Seite 49
Indirekte Beteiligungen unterhalb der Ookam Software GmbH (Nr. 4)
21 OSW Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Jul 19
22 Parity Software GmbH Eberdingen
Hochdorf
Operatives
Unternehmen
80,00 21 100,00 Aug 19
23 OSW 2 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Jul 19
24 gripsware datentechnik gmbh Hemshofen Operatives
Unternehmen
80,00 23 100,00 Dez 19
25 OSW 3 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 4 100,00 Sep 19
26 SWH Softwarehaus Heider GmbH Bad Abbach Operatives
Unternehmen
64,00 25 80,00 Dez 19
27 OSW 4 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
79,20 4 99,00 Aug 20 pro-rata
28 BleTec Software GmbH Roßdorf Operatives
Unternehmen
Operatives
79,20 27 100,00 Dez 20 pro-rata
29 OPAS Software GmbH Strullendorf Unternehmen
Akquisitions
80,00 4 100,00 Dez 20 pro-rata
30 OSW 6 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin gesellschaft
Operatives
72,00 4 90,00 Mrz 21
31 DATEX Software GmbH Karlsruhe Unternehmen
Akquisitions
72,00 30 100,00 Apr 21
32 OSW 7 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin
Stephans
gesellschaft
Operatives
72,00 4 90,00 Mrz 21
33 Software24.com GmbH kirchen Unternehmen
Akquisitions
72,00 32 100,00 Apr 21
34 OSW 8 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin gesellschaft
Operatives
64,00 4 80,00 Sep 21
35 Corporate Montage Europe GmbH Wiesbaden Unternehmen
Akquisitions
64,00 34 100,00 Sep 21
36 OSW 9 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin gesellschaft
Operatives
80,00 4 100,00 Nov 21
37 elKom Solutions GmbH Tuttlingen Unternehmen
Akquisitions
80,00 36 100,00 Dez 21
38 OSW 10 Ookam Beteiligungs GmbH Berlin gesellschaft
Akquisitions
80,00 4 100,00 Dez 21
39 OSW 11 Ookam Beteiligungs GmbH
Indirekte Beteiligungen unterhalb der CarMa Holding GmbH (Nr. 5)
Berlin gesellschaft 80,00 4 100,00 Dez 21
40 CarrierWerke GmbH Walldorf Operatives 80,00 5 100,00 Aug 21
41 Interactive Network Frankfurt Unternehmen
Operatives
80,00 5 100,00 Nov 21
Communications GmbH Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Beteiligt
über Nr.
Anteil
direkte
Mutter
Teil der
Gruppe
im Konzern
abschluss
2020

Assoziierte Unternehmen

Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote
MEDIQON
Group AG
Beteiligt
über Nr.
Anteil
direkte
Mutter
gesellschaft
Teil der
Gruppe
seit
im Konzern
abschluss
2020
einbezogen
42 NPV Nachfolge Beteiligungen
GmbH11
Dorsten Akquisitions
gesellschaft
39,00 1 39,00 Dez 19
43 Fintiba GmbH Frankfurt Operatives
Unternehmen
21,50 2 21,50 Dez 20
44 Eifelhöhen-Klinik AG Bonn Operatives
Unternehmen
20,15 1 20,15 Nov
2112

11 Die NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH hält 100% der Anteile an der E-M-C direct GmbH & Co KG sowie der dazugehörigen Komplementärin, der NVP Elektroinstallationen Handel GmbH.

12 Die MEDIQON Group AG hält bereits seit August 2020 Aktien an der Eifelhöhen-Klinik AG. Der Wert von 20% wurde im November 2021 erstmalig überschritten.

Veränderungen im Konsolidierungskreis

__________________________________________________________________________________

________________ ANHANG zum Konzernabschluss zum 31.12.2021 Seite 50
Veränderungen im Konsolidierungskreis
Neben den
sich
aus
der
Konsolidierungskreis hat sich im Geschäftsjahr 2021 der mittelbare Anteil der MEDIQON Group AG an
folgenden Gesellschaften erhöht:
Übersicht zum Konsolidierungskreis ergebenden Zugänge
zum
Nr. Gesellschaft Sitz Kategorie Beteiligungs
quote MEDIQON
Group AG 2021
Beteiligungs
quote MEDIQON
Group AG 2020
Beteiligt über
Nr.
Akquisitions
6 GfW Gesellschaft für Berlin 62,27 54,40 3
7 Weiterbildung mbH
NEXT LEVEL learning GmbH
Berlin gesellschaft
Operatives
38,92 34,00 6
8 Speakeasy Berlin GmbH Berlin Unternehmen
Operatives
62,27 54,40 6
15 NGC Dienstleistungen GmbH München Unternehmen
Akquisitions
80,00 70,40 3
16 Gelford GmbH Gebäudereinigung
und Dienstleistungen
Essen gesellschaft
Operatives
Unternehmen
80,00 70,40 15
21 OSW Ookam Beteiligungs GmbH Berlin Akquisitions
gesellschaft
80,00 48,00 4

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung für von der MEDIQON Group AG mittelbar oder unmittelbar von Dritten erworbenen oder gegründeten Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode gemäß § 301 HGB. Der Wertansatz bei der direkten Muttergesellschaft des erworbenen und gegründeten Unternehmens wird mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Bei der verwendeten Neubewertungsmethode werden die aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten zu ihrem Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Für die Neubewertung des Eigenkapitals wurde durch die MEDIQON Group AG (mit Unterstützung durch Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) eine Kaufpreisallokation vorgenommen. Die sich aus der Kaufpreisallokation ergebenden neubewerteten Vermögensgegenstände werden für den Konzernabschluss auf Ebene der jeweils erworbenen Tochtergesellschaft aktiviert und dort abgeschrieben.

Ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen dem Wertansatz bei der direkten Muttergesellschaft und des im Rahmen der Kaufpreisallokation neubewerteten Eigenkapitals der Tochterunternehmen wird als Geschäfts- und Firmenwert für den Konzernabschluss auf Ebene der direkten Muttergesellschaft aktiviert und dort abgeschrieben. Negative Unterschiedsbeträge bestehen zum 31.12.2021 nicht.

Die Bewertung findet gemäß § 301 (2) HGB zum Erwerbszeitpunkt der jeweiligen Tochtergesellschaft statt. Sofern für unterjährig stattgefundene Transaktionen keine Zwischenabschlüsse zum Erwerbszeitpunkt erstellt werden, werden diese nach der pro-rata-temporis Methode hergeleitet. In die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung werden Tochterunternehmen, die im Geschäftsjahr 2021 erworben wurden, nur anteilig mit den seit dem Erwerbszeitpunkt erzielten Ergebnissen einbezogen.

Nicht beherrschte Anteile

In der Konzernstruktur der MEDIQON Group AG sind auf mehreren Ebenen Minderheitsgesellschafter an den Tochterunternehmen beteiligt. Gem. § 307 HGB wird für die Anteile an einem einzubeziehenden Tochterunternehmen, die von konzernfremden Gesellschaftern gehalten werden, ein Ausgleichsposten in Höhe des anteiligen Eigenkapitals gebildet. In der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung werden die den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinne und Verluste (inklusive der auf sie entfallenden Ergebnisse aus der Kapitalkonsolidierung und den resultierenden Abschreibungen) gesondert ausgewiesen und der Ausgleichposten im Eigenkapital entsprechend fortgeschrieben.

__________________________________________________________________________________

Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung, Zwischenergebniseliminierung

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze sowie Aufwendungen und Erträge innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Dies umfasst insbesondere innerhalb des Konsolidierungskreises bestehende (Gesellschafter-)Darlehen sowie darauf berechnete Zinsen. Wesentliche Zwischenergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen einbezogenen Unternehmen bestanden nicht.

C. Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss des MEDIQON Group AG-Konzerns wird auf Basis der Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften erstellt. Alle Einzelabschlüsse werden nach den Vorgaben des HGBs und in Euro erstellt.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Auf Ebene der in den Konzernabschluss einfließenden Einzelgesellschaften werden entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände zu ihren Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (3 bis 10 Jahre) abgeschrieben. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um erworbene Lizenzen sowie die extern beauftragte (Weiter-) Entwicklung von Softwareprodukten. Soweit es sich um von den Gesellschaften selbstentwickelte Software handelt, wird diese für den Konzernabschluss nicht aktiviert.

Im Rahmen der Kaufpreisallokation werden die immateriellen Vermögenswerte bei den erworbenen Tochtergesellschaften identifiziert und neubewertet. Hierbei handelt es sich insbesondere um die jeweilige Marke sowie die Softwareprodukte der Tochtergesellschaften. Die Bewertung basiert auf der Methode der Lizenzpreisanalogie. Die identifizierten Vermögenswerte werden über die betriebsübliche Nutzungsdauer von 15 Jahren für die Marke und 5 Jahren für die Software abgeschrieben. Die sonstigen im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögenswerte umfassen einen günstigen Mietvertrag, der auf Basis der Differenz zur marktüblichen Miete und der Restlaufzeit des Mietvertrags bewertet und über 10 Jahre abgeschrieben wird.

Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über den beizulegenden Zeitwert der Anteile des Konzerns am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar und spiegelt die langfristigen Geschäftsbeziehungen sowie die gute operative Ertragskraft der operativen Beteiligungsunternehmen wider.

Die identifizierten Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über 10 Jahre linear abgeschrieben. Anzeichen für eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung und damit außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf lagen zum 31.12.2021 nicht vor.

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Sachanlagen

Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt in der Regel linear über die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Vermögensgegenstands. Die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 3 bis 10 Jahre.

Geringwertige Vermögensgegenstände mit Einzelanschaffungswerten von bis zu € 250,00 werden als sofort abzugsfähige Betriebsausgaben behandelt. Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von mehr als € 250,00 bis zu € 800,00 werden im Jahr der Anschaffung bzw. Herstellung voll abgeschrieben.

Die in den Sachanlagen ausgewiesene Betriebsimmobilie wird zu Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die Abschreibungsdauer beträgt 50 Jahre. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden stillen Reserven in Höhe von EUR 316,00 Tsd. auf Basis eines Marktwertgutachtens aufgedeckt. Die stillen Reserven werden über die erwartete Restnutzungsdauer von 22 Jahren abgeschrieben.

Finanzanlagen

Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der at-equity Methode zu Anschaffungskosten bilanziert, erhöht oder vermindert um die seit dem Erwerb der Beteiligung entstandenen Eigenkapitalveränderungen bei dem assoziierten Unternehmen. Erhaltene Gewinnausschüttungen werden abgezogen. Sofern die Anschaffungskosten zum Erwerbszeitpunkt von dem anteilig erworbenen Eigenkapital abweichen, wird die Differenz als passiver Unterschiedsbetrag oder als Geschäfts- und Firmenwert in einer Nebenrechnung planmäßig über 10 Jahre abgeschrieben und ist im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen enthalten.

Die Ausleihungen an assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich zu Nominalbeträgen oder Anschaffungskosten bewertet. Anzeichen für eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung und damit außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf lagen zum 31.12.2021 nicht vor.

Die Wertpapiere des Anlagevermögens werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2021 bewertet, wobei eine Abschreibung auf den Kurswert nur dann stattfindet, wenn diese mindestens 5% unterhalb der Anschaffungskosten liegt. Die Rentenanlagen werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet. Anzeichen für eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung und damit außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf lagen zum 31.12.2021 nicht vor.

Die von der MEDIQON Group AG als Konzernobergesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe werden mit dem auf die Anteile entfallenden anteiligen Rückzahlungswertes ausgewiesen.

Umlaufvermögen

Die fertigen Erzeugnisse und Waren enthalten die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven aus dem Vertragsbestand der erworbenen Unternehmen. Sofern zum Erwerbszeitpunkt Kundenverträge (üblicherweise Wartungsverträge für Software) bestehen, die zur

Zahlung von Gebühren verpflichten, werden die aus diesen Verträgen resultierenden Einnahmen bis zum nächstmöglichen Kündigungszeitpunkt bewertet und aktiviert. Der so identifizierte Auftragsbestand wird über die Restlaufzeit der Verträge aufgelöst.

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Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten sowie gegebenenfalls unter Abzug von Wertminderungen für Einzelrisiken bewertet.

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand

Die liquiden Mittel werden zum Nennwert angesetzt.

Rückstellungen

Rückstellungen berücksichtigen alle bei Bilanzaufstellung erkennbaren zukünftigen Verpflichtungen. Neben Steuerrückstellungen werden im Wesentlichen Rückstellungen im Zusammenhang mit nicht genommenen Urlaub sowie den Kosten der Jahresabschlusserstellung und -prüfung gebildet.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt. Nachgelagerte Kaufpreiszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb neuer Unternehmen werden im Konzernabschluss unter den Verkäuferdarlehen ausgewiesen. Sofern die Zahlung an das Erreichen bestimmter operativer Ziele geknüpft ist ("Earn-Out-Zahlungen") werden diese dann in den Verbindlichkeiten ausgewiesen, wenn von der Erreichung der Ziele und damit Zahlung der zusätzlichen Kaufpreiselemente zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses auszugehen ist.

Passive latente Steuern

Passive latente Steuern werden im Zusammenhang mit der Kaufpreisallokation und der (temporären) Differenz zwischen den Wertansätzen in der Steuerbilanz des jeweiligen Einzelunternehmens und den Wertansätzen im HGB-Konzernabschluss gebildet. Die latenten Steuern werden entsprechend der Abschreibung auf die aus der Kaufpreisallokation resultierenden Vermögensgegenstände aufgelöst. Es wird vereinfachend ein Steuersatz von 30% für alle Unternehmen zu Grunde gelegt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für die Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, gebildet.

D. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Konzern kann dem nachstehenden Anlagespiegel entnommen werden.

Fertige Erzeugnisse und Waren aus Kaufpreisallokation

Der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte Auftrags- und Vertragsbestand hat sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt (Angaben in EUR Tsd.):

Anfangsbestand zum Zugang im Auslösung im Endbestand zum
1.1.2021 Geschäftsjahr Geschäftsjahr 31.12.2021
189,51 1.476,46 -735,97

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Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 1.846,59 Tsd. (Vorjahr EUR 1.196,94 Tsd.) bestehen auf Ebene der in den Konzernabschluss mit einbezogenen operativen Tochtergesellschaften.

Bei den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um Darlehensforderungen gegenüber Minderheitsbeteiligungen innerhalb der Gruppenstruktur.

Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 2.125,30 Tsd. enthalten in Höhe von EUR 695,62 Tsd. Körperschafts- und Gewerbesteuerrückforderungen aus Vorjahren und in Höhe von EUR 526,65 Tsd. Umsatzsteuerrückforderungen aus Vorjahren.

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand

Bei den liquiden Mittel in Höhe von EUR 11.093,69 Tsd. (Vorjahr EUR 4.242,30 Tsd.) handelt es sich überwiegend um Guthaben bei Kreditinstituten. In Höhe von EUR 11,43 Tsd. ist Kassenbestand enthalten. Ein Betrag in Höhe von EUR 3.648,16 Tsd. entfällt auf die liquiden Mittel der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft, die liquiden Mittel auf Ebene der Tochtergesellschaften belaufen sich auf EUR 7.445,53 Tsd. Ein Cash-Pooling findet nicht statt. Eine detaillierte Analyse der Veränderungen der Zahlungsmittel ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.

Eigenkapital

Die detaillierten Veränderungen des Eigenkapitals sind in der Konzern-Eigenkapitalentwicklung dargestellt.

Das Gezeichnete Kapital der MEDIQON Group AG beträgt zum Bilanzstichtag EUR 10.999,51 Tsd. (Vorjahr EUR 3.333,19 Tsd.) und ist eingeteilt in 10.999.513 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Mit Eintragung am 12.03.2021 fand eine Erhöhung des Gezeichneten Kapitals um EUR 6.666,37 Tsd. statt. Im Zuge dessen wurde die Kapitalrücklage von EUR 11.897,29 Tsd. um EUR 19.998,12 Tsd. erhöht. Mit Eintragung am 10.11.2021 fand eine zweite Erhöhung des Gezeichneten Kapitals um EUR 999,96 Tsd. statt. Im Zuge dessen wurde die Kapitalrücklage um weitere EUR 7.999,64 Tsd. erhöht und beträgt zum 31.12.2021 EUR 39.896,25 Tsd.

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 29.06.2021 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals von EUR 9.999,56 Tsd. Euro um bis zu EUR 4.999,78 Tsd. auf bis zu 14.999.337,00 Euro zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/l). Nach teilweiser Inanspruchnahme im November 2021 beträgt das Genehmigte Kapital zum 31.12.2021 EUR 3.999,82 Tsd. welches durch die am 19.04.2022 eingetragene Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 3.999,82 Tsd. in Anspruch genommen wurde.

Rückstellungen

Die Rückstellungen in Höhe von EUR 2.071,00 Tsd. (Vorjahr EUR 1.135,73 Tsd.) setzen sich zum 31.12.2021 wie folgt zusammen (Angaben in EUR Tsd.):

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
ANHANG zum Konzernabschluss zum 31.12.2021
________________
Seite 55
Steuerrückstellungen
davon für Ertragssteuern, die auf den Zeitraum vor Erwerb durch den Konzern entfallen
970,72
54,40
Sonstige Rückstellungen 1.100,28
davon für Abschluss und Prüfung 387,96
davon für Personalkosten 182,13

Die Steuerrückstellungen des Vorjahres enthalten in Höhe von EUR 174,89 Tsd. Steuerrückstellungen für Ertragssteuern, die auf den Zeitraum vor dem Erwerb durch die MEDIQON Group AG entfallen und im Geschäftsjahr 2021 beglichen wurden und in Höhe von EUR 19,47 Tsd. Rückstellungen für Umsatzsteuer.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt EUR 56.235,65 Tsd. (Vorjahr EUR 38.713,45 Tsd.) enthalten in Höhe von EUR 25.000,00 Tsd. (Vorjahr EUR 25.000,00 Tsd.) die von der MEDIQON Group AG im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe. Der Nominalwert der Anleihe beträgt EUR 25 Mio. Der Ausgabeabschlag von 35% wurde in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und wird zeitanteilig entsprechend der Anleihebedingungen aufgelöst. Eine Saldierung mit den von der Gesellschaft seit Juni 2021 selbst gehaltenen Anteilen an der Ewigkeitsanleihe findet gem. § 246 (2) HGB nicht statt.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich im Wesentlichen um für die Finanzierung des Erwerbs der operativen Tochtergesellschaften aufgenommenen Akquisitionsdarlehen. Diese Finanzierungen werden auf Ebene der Akquisitionsgesellschaften oder den operativen Unternehmen selbst aufgenommen. Eine Mithaftung durch andere Konzerngesellschaften oder die MEDIQON Group AG besteht nicht ("ring-fencing"). Die Mittel werden zur teilweisen Rückführung der von der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft bereitgestellten Gesellschafterdarlehen für den Erwerb genutzt.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 1.102,50 Tsd. (Vorjahr EUR 440,03 Tsd.) beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für bezogene Leistungen auf Ebene der operativen Tochterunternehmen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von EUR 5.483,69 Tsd. (Vorjahr EUR 2.792,20 Tsd.) Verkäuferdarlehen, die sich aus der Stundung von Kaufpreisen im Rahmen des Erwerbs operativer Unternehmen durch die Verkäufer ergeben. Die Verkäuferdarlehen werden üblicherweise aus dem operativen Cashflow der Beteiligungsunternehmen beglichen. Teilweise wird durch die MEDIQON Group AG als oberste Muttergesellschaft die gesamtschuldnerische Haftung für die Verkäuferdarlehen übernommen. Hierzu wird im Anhang zum Einzelabschluss der MEDIQON Group AG unter den Eventualverbindlichkeiten berichtet.

Ebenfalls enthalten sich Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern in Höhe von EUR 1.670,52 Tsd. (Vorjahr EUR 2.446,46 Tsd.). Die Gesellschafterdarlehen von Minderheitsgesellschaftern werden zu den gleichen Konditionen wie die Gesellschafterdarlehen der MEDIQON Group AG gegeben.

Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus nachfolgendem Verbindlichkeitenspiegel13 (Angaben in EUR Tsd.):

__________________________________________________________________________________

Gesamt Bis zu 1 Jahr Zwischen 1
und 5 Jahren
Mehr als 5
Jahre
Anleihe 25.000,00 25.000,00
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
21.214,04 3.845,21 13.765,95 3.602,88
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 113,40 113,40
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
1.102,50 1.102,50
Sonstige Verbindlichkeiten 8.805,70 6.351,85 783,33 1.670,52
davon aus Verkäuferdarlehen 5.483,69 4.700,35 783,33
davon gegenüber Minderheitsgesellschaftern 1.670,52 1.670,52
davon aus Steuern 1.192,28 1.192,28
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 15,18 15,18
Verbindlichkeiten 56.235,65 11.412,96 14.549,29 30.273,41

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultieren aus der Kaufpreisallokation im Zuge der Konzernabschlusserstellung und haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt (Angaben in EUR Tsd.):

Anfangsbestand zum Zugang im Auslösung im Endbestand zum
01.01.2021 Geschäftsjahr Geschäftsjahr 31.12.2021
1.401,47 1.546,48 -448,15 2.499,80

Eventualverbindlichkeiten

Auf Ebene der MEDIQON Group AG bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3.116,83 Tsd. hierfür in Höhe von EUR 3.004,01 Tsd. für nachgelagerte Kaufpreiszahlungen, die im Konzernabschluss als Verkäuferdarlehen ausgewiesen sind. Zudem wurden Bürgschaften in Höhe von EUR 112,82 Tsd. zu Gunsten einer Tochtergesellschaft als Lieferantenbürgschaft bzw. im Zusammenhang mit Fahrzeugleasing übernommen. Hierzu wird im Anhang zum Einzelabschluss der MEDIQON Group AG unter den Eventualverbindlichkeiten berichtet. Eventualverbindlichkeiten auf Ebene der Tochtergesellschaften bestehen nicht. 13 Vorjahresvergleich entfällt auf Grund der erstmaligen Erstellung des Konzernabschlusses

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

Vor dem Hintergrund der erstmaligen Erstellung des Konzernabschlusses unterbleibt ein Vorjahresvergleich hinsichtlich der Positionen der Gewinn-und-Verlustrechnung.

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Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden im Wesentlichen durch den Verkauf von Dienstleistungen sowie Software- Lizenzen und dazugehörigen Wartungsverträgen erzielt. Die Umsätze werden im Wesentlichen in Deutschland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge 3.010,13
Sonstige Erträge 12,10
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 144,20
Erträge aus dem Abgang von und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des
Anlagevermögens
2.376,55
Ordentliche betriebliche Erträge 477,28
In EUR Tsd.

In den ordentlichen betrieblichen Erträgen sind in Höhe von EUR 110,5 Tsd. Erträge aus der Verrechnung von Sachbezügen enthalten. Die Erträge aus dem Abgang von und aus Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens enthalten im Wesentlichen Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren durch die MEDIQON Group AG. Die sonstigen Erträge enthalten Erträge aus erhaltenen Investitionszuschüssen.

Abschreibungen

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:

In EUR Tsd.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände aus Kaufpreisallokation -903,91
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände auf Ebene der
Einzelgesellschaften
-438,96
Abschreibungen auf Sachanlagevermögen auf Ebene der
Einzelgesellschaften
-486,8
Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte aus Konsolidierung -3.337,68
Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens
(soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten)
-109,35
Abschreibungen -5.276,70

Bei den Abschreibungen auf Sachanlagevermögen handelt es sich im Wesentlichen um Abschreibungen auf Geringwertige Wirtschaftsgüter, die im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben werden. Die Abschreibung auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens

Sonstige betriebliche Aufwendungen

MEDIQON Group AG – KONZERNABSCHLUSS 2021
ANHANG zum Konzernabschluss zum 31.12.2021
________________
Seite 58
resultieren im Wesentlichen aus den Abschreibungen auf Ebene der MEDIQON Group AG bezüglich
Zinserträgen der MEDIQON GmbH, die im Rahmen des im April 2021 stattgefundenen Verkaufs
abgeschrieben wurden.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
In EUR Tsd.
Raumkosten -1.122,04
Versicherungen./Beiträge -104,13
Fahrzeugkosten -538,53
Werbe-
und Reisekosten
-1.048,99
Reparatur und Instandhaltungen -378,54
Rechts- und Beratungskosten -1.094,61
Kosten für Buchführung und Jahresabschlusserstellung -460,55
Durch die Gesellschaftsform der MEDIQON Group AG bedingte Kosten -192,56
Nebenkosten des Geldverkehrs (Zinsen auf Guthaben, Kontoführungsgebühren
und
Gebühren für elektronische Zahlungsmittel)
-109,85
Sonstige betriebliche Kosten -1.424,75
Ordentliche betriebliche Aufwendungen - 6.474,55
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -54,37
Verluste aus Wertminderungen, aus dem Abgang von Gegenständen des Umlaufvermögens und
Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen
-101,42
Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.630,34

Die Verluste aus Wertminderungen, aus dem Abgang von Gegenständen des Umlaufvermögens und Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen enthalten in Höhe von EUR 90,52 Tsd. realisierte Verluste aus Verkäufen von kurzfristig gehaltenen Wertpapieren auf Ebene der MEDIQON Group AG.

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen setzt sich wie folgt zusammen:

In EUR Tsd.
Anteilig auf die MEDIQON Group AG entfallender Jahresüberschuss 148,00
Anteilig auf die MEDIQON Group Ag entfallender Jahresverlust -
886,51
Verrechnung von Jahresüberschüssen mit Verlustvorträgen aus Vorjahren -
9,79
Abschreibung auf Geschäfts- und Firmenwert -
168,77
Auflösung passiver Unterschiedsbeträge 65,45
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen gesamt 851,63

Erhaltene Ausschüttungen in Höhe von EUR 129,00 Tsd. werden erfolgsneutral mit den Anschaffungskosten der Beteiligungsunternehmen verrechnet. Aus der Verrechnung der Anschaffungskosten der jeweiligen Beteiligungen mit dem Anteil am Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt hat sich insgesamt ein passiver Unterschiedsbetrag von EUR 654,47 Tsd. sowie ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von EUR 1.687,74 Tsd. ergeben. Beide Positionen werden über 10 Jahre aufgelöst und stehen zum 31.12.2021 bei EUR 589,02 Tsd. bzw. EUR 1.514,23 Tsd.

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Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Anlagevermögens

Die Erträge in Höhe von EUR 76,30 Tsd. resultieren in voller Höhe aus von der MEDIQON Group AG erhaltenen Dividenden und Zinsen aus Wertpapieren.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von insgesamt EUR 691,93 Tsd. ergeben sich im Wesentlichen aus den Zinserträgen auf die von der MEDIQON Group AG selbstgehaltenen Anteile an der Ewigkeitsanleihe sowie aus Zinserträgen aus Gesellschafterdarlehen an assoziierte Unternehmen und sonstigen Beteiligungen innerhalb der Gruppe. Zudem sind in Höhe von EUR 105,15 Tsd. Zinserträge aus den Darlehen an die MEDIQON GmbH enthalten. Die MEDIQON Group AG hat im April 2021 100% der Anteile an der GmbH veräußert, so dass das Unternehmen nicht im Konsolidierungskreis enthalten ist. Die Zinsen wurden in voller Höhe abgeschrieben.

Abschreibungen auf Finanzanlagen

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen resultieren in voller Höhe von EUR 154,07 Tsd. aus Abschreibungen auf Wertpapiere, die die MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft im Rahmen des Liquiditätsmanagements hält.

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von EUR 2.235,12 Tsd. setzen sich zusammen aus EUR 1.541,13 Tsd. Zinsaufwand bei der MEDIQON Group AG als oberste Konzerngesellschaft, hiervon entfallen EUR 1.539,59 Tsd. auf die Ewigkeitsanleihe, EUR 1,54 Tsd. wurde für die kurzfristige Inanspruchnahme der bestehenden Kontokorrentlinie gezahlt. Auf Ebene der Tochtergesellschaften beläuft sich der Zinsaufwand auf EUR 697,07 Tsd. und ist im Wesentlichen für die von den Gesellschaften aufgenommen Akquisitionsdarlehen zur (Re-)Finanzierung des Erwerbs von Unternehmen angefallen.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag werden auf Ebene der jeweiligen Einzelgesellschaften gezahlt. Ertragssteuerliche Organschaften bestehen regelmäßig zwischen der Akquisitionsgesellschaft und der operativen Gesellschaft, an der diese direkt beteiligt ist. Sonstige ertragssteuerliche Organschaften bestehen nicht, so dass Verluste in anderen Konzernunternehmen nicht verrechnet werden.

F. Sonstige Angaben

Die sonstigen Angaben zu den Organen sowie der Ergebnisverwendung der MEDIQON Group AG sowie zum Honorar des Abschlussprüfers sind im Anhang zum Einzelabschluss der Gesellschaft enthalten.

G. Nachtragsbericht

Am 19. April 2022 wurde die vom Vorstand und Aufsichtsrat am 15. März beschlossene Barkapitalerhöhung der Gesellschaft durch die Platzierung von 3.999.820 neuer Aktien zu einem Bezugspreis von EUR 10,40 je Aktie im Handelsregister eingetragen. Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich damit um EUR 41,60 Mio. (davon EUR 4,0 Mio. Gezeichnetes Kapital und EUR 37,6 Mio. Kapitalrücklage) auf rd. EUR 89,4 Mio. erhöht. Der Nettokapitalzufluss für die Gesellschaft beläuft sich auf etwa EUR 41,5 Mio.

__________________________________________________________________________________

Durch die Beteiligungsplattformen haben bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschluss drei Transaktionen stattgefunden.

Durch die Ookam Software GmbH wurden 100% der Anteile an der blaulichtSMS GmbH mit Sitz in Wien erworben, die eine Softwarelösung für Einsatzorganisation (Feuerwehr, Bergwacht etc.) zur Alarmierung und Koordination anbieten. Zudem wurden rund 90% an der Voigt Software und Beratung AG erworben, die eine Softwarelösung für Bauträger anbieten und die bereits bestehenden Beteiligungen an Unternehmen mit Softwarelösungen für Bau- und Immobilienbranche innerhalb der Ookam Software GmbH ergänzt. Durch die NGC Nachfolgekapital GmbH wurden 100% der Anteile an der Calmund & Riemer GmbH erworben. Das Unternehmen mit Sitz in Duisburg ist im Bereich Schädlingsbekämpfung und Hygienetechnik tätig. Es handelt sich um eine Add-on Akquisition der NGC Dienstleistungen Gruppe, die sich im Jahr 2021 bereits an der Bastex Schädlingsbekämpfung und Hygienetechnik GmbH mit Sitz in Essen beteiligt hat.

Die Mittel für die beiden Akquisitionen wurden aus Eigenmitteln der MEDIQON Group AG bereitgestellt. Eine teilweise Refinanzierung durch Fremdkapital ist in den nächsten Monaten geplant. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2022 Fremdfinanzierung in Höhe von EUR 2,94 Mio. zur Refinanzierung der für den Erwerb von Beteiligungsunternehmen aus Eigenmitteln der MEDIQON Group AG bereitgestellten Beträge aufgenommen.

Weiterhin hat die NGC Nachfolgekapital GmbH im Geschäftsjahr 2022 ihre Anteile an der NGC Nachfolgekapital Beteiligungen GmbH und der dazugehörigen operativen Beteiligung an der vetera GmbH (einem Software- und Serviceanbieter für Tierärzte) an die Nordhealth A/S veräußert. Die Nordhealth A/S ist ein börsennotiertes SaaS-Unternehmen mit Fokus auf cloudbasierte Software- und Servicelösungen für Veterinär- und Therapiefachleute. Nach dem enormen Wachstum an Neukunden, Umsätzen und Mitarbeitern, dass die vetera GmbH seit Übernahme durch die NGC Nachfolgekapital GmbH gemeinsam mit dem Nachfolgegeschäftsführer Alexander Felber erreicht hat, ist die Nordhealth A/S der richtige Partner, um das weitere Wachstum durch die internationale Ausrichtung und anstehende SaaS-Transformation zu begleiten. Die NGC Nachfolgekapital GmbH wird die Entwicklung als Aktionär der Nordhealth A/S weiterhin begleiten. Der Umsatzbeitrag der Gesellschaft im Konzernabschluss zum 31.12.2021 belief sich auf EUR 2,69 Mio., der Beitrag zum adjustierten EBITDA der Gruppe belief sich auf EUR 0,58 Mio.

01.01.2021
EUR
buchungen
EUR
Um-
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Konsolidierungs
Änderungen
-bedingte
EUR
31.12.2021
EUR
01.01.2021
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Konsolidierungs
EUR
Änderungen
-bedingte
31.12.2021
EUR
31.12.2021
EUR
31.12.2020
TEUR
7.280,63
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
Immaterielle Vermögensgegenstände
4.644,47 27,32
-201,57
258,86 11.955,07 922,72 1.299,92 2,32 89,88 2.310,20 9.644,87 6.357,90
5.714,57
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
davon aus Kaufpreisallokation
3.362,47 9.077,04 319,71 894,33 1.214,04 7.863,00 5.394,86
22.847,37
Geschäfts- oder Firmenwert
23.708,31 476,23 47.031,90 1.235,47 3.371,05 476,23 5.082,75 41.949,15 21.611,89
22.405,38
davon aus Konsolidierung
23.608,31 0,00 46.013,69 1.154,69 3.337,68 0,00 4.492,37 41.521,31 21.250,68
58.247,93
Gesamt: Immaterielle Vermögensgegenstände
55.323,56 27,32
-201,57
735,09 114.077,70 3.632,60 8.902,98 2,32 566,10 13.099,35 51.594,03 27.969,80
Sachanlagen
11,93
Grundstücke und Bauten
316,00 300,65 628,58 0,68 14,98 38,50 54,17 574,41 11,25
0,00
davon aus Kaufpreisallokation
316,00 316,00 0,00 9,58 9,58 306,42 0,00
54,80
technische Anlagen und Maschinen
und
andere Anlagen, Betriebs-
2,57 20,02 80,33 117,69 34,59 15,44 14,08 50,88 86,83 30,86 20,21
1.445,28
Geschäftsausstattung
528,45 170,91
14,00
2.618,51 4.435,34 975,11 465,96 154,96 2.347,99 3.634,10 801,24 470,17
2,55
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
16,01 -18,56 0,00 0,00 0,00 0,00 2,55
1.514,56
Gesamt: Sachanlagen
1.179,03 190,92
-4,56
2.999,49 5.497,61 1.010,38 505,96 169,03 2.437,36 3.784,67 1.406,52 504,18
178,76
Anteile an assoziierten Unternehmen
Finanzanlagen
4.300,28 -129,00 -1.030,39 3.319,66 0,00 0,00 3.319,66 0,00
Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein
1.065,00
Beteiligungsverhältnis besteht
1.055,00 0,00 0,00 1.055,00 1.065,00
1.379,76
Sonstige Beteiligungen
50,06 -290,00 1.139,82 1.072,84 1.072,84 66,98 306,92
5.548,26
Wertpapiere des Anlagevermögens
14.065,60 3.337,05
-2.353,97
0,15 13.923,00 0,00 154,07 154,07 13.768,93 5.548,26
0,00
Selbst gehaltene Anteile an Anleihe
8.891,25 8.891,25 0,00 -436,56* -436,56 9.327,81 0,00
8.171,79
Gesamt: Finanzanlagen
-2.772,97
27.307,20
3.347,05 -1.030,24 28.328,73 1.072,84 -282,49 0,00 0,00 790,36 27.538,37 6.920,18
67.934,28
Anlagevermögen gesamt
-2.979,09
83.809,80
3.565,30 2.704,34 147.904,03 5.715,82 9.126,44 171,36 3.003,47 17.674,38 80.538,92 35.394,15

Jahresabschluss

zum

31. Dezember 2021

Bilanz zum 31. 12.2021 Seite 63
Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2021 Seite 64
Anhang zum Einzelabschluss Seite 65
Anlagenspiegel Seite 72
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 0,94
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
EUR 42,05 Tsd.
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Gezeichnetes Kapital
Verbindlichkeiten
Tsd. ( EUR 0,91 Tsd.)
davon aus Steuern
Rückstellungen
Kapitalrücklage
Unternehmen
Bilanzverlust
Eigenkapital
Leistungen
Anleihe
III.
II.
1.
1.
2.
3.
4.
I.
2.
5.
A.
B.
C.
13.450,58
178,76
1.055,00
5.547,77
0,00
204,17
5.134,47
74,47
35,89
21.437,05
27,82
3,10
21.406,13
1.174,03
6.063,03
5.449,00
614,04
29.736,57
1.055,00
13.768,28
9.087,38
77,22
571,87
57.622,42
32,10
10,91
57.579,42
1.159,03
2.532,73
5.439,22
6,81
4.783,32
3.648,17
9.327,81
sonstige
Bundesbankguthaben,
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Forderungen gegen Unternehmen, mit
Forderungen gegenüber verbundenen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Selbst gehaltene Anteile an Anleihe
Forderungen aus Lieferungen und
ein Beteiligungsverhältnis besteht
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sonstige Vermögensgegenstände
(EUR 1,30 Tsd.)
und
Vermögensgegenstände
EUR 0,29 Tsd.
Beteiligungen
Unternehmen
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Wertpapiere
Kassenbestand,
Leistungen
Finanzanlagen
Forderungen
Sachanlagen
Jahr
1.
2.
3.
4.
5.
6.
1.
2.
3.
4.
III.
II.
I.
II.
I.
Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
7.887,48
6.352,89
Rechnungsabgrenzungsposten

MEDIQON Group AG – JAHRESABSCHLUSS 2021 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG zum 31.12.2021 Seite 64

1.
2.
3.
a)
b)
c)
d)
4.
a)
b)
5.
a)
b)
6.
a)
b)
c)
d)
7.
8.
9.
MEDIQON Group AG – JAHRESABSCHLUSS 2021
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG zum 31.12.2021
Seite 64
________________
Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Tsd. Euro Tsd.
Umsatzerlöse 3,00 1.077,82
Gesamtleistung 3,00 1.077,82
Sonstige betriebliche Erträge 2.449,61 1.445,68
Ordentliche betriebliche Erträge
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und aus
62,37 9,72
Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens 2.364,69 414,22
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 22,55 1.021,73
sonstige Erträge im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 0,00 0,00
Personalaufwand - 545,31 - 713,32
Löhne und Gehälter - 505,78 - 675,05
Soziale
Abgaben
und
Aufwendungen
für
Altersversorgung
und
für
Unterstützung - 39,53 -
38,27
davon für Altersversorgung -
4,42
-
6,56
Abschreibungen - 114,46 - 874,29
Auf immaterielle Vermögensgegenstände -
9,31
-
4,45
Auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens
(soweit diese die in der Gesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten) - 105,15 - 869,85
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 909,28 -
2.414,99
Ordentliche betriebliche Aufwendungen - 781,06 - 1.285,38
aa) Raumkosten
ab) Versicherungen, Beiträge und Abgaben
-
35,11
- 3,63
-
27,48
-
9,36
ac) Reparaturen und Instandhaltungen -
14,00
-
3,80
ad) Werbe- und Reisekosten -
26,98
-
11,46
ae) Kosten der Warenabgabe
af) Beratungsleistungen
- 0,00
- 299,61
-
62,65
-
407,48
ag) durch die Gesellschaftsform bedingte Kosten - 309,09 -
171,45
ah) verschiedene betriebliche Kosten -
92,64
-
591,71
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens - 25,00 -
54,88
Verluste aus Wertminderungen, aus dem Abgang von Gegenständen des
Umlaufvermögens und Einstellungen in die Wertberichtigung zu Forderungen -
90,53
-
1.074,58
Sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -
12,69
-
0,16
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Anlagevermögens
(Dividenden)
76,30 0,00
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.826,11 1.230,54
davon aus verbundenen Unternehmen 2.301,56 1.138,99
davon aus selbstgehaltenen Anteilen an Ewigkeitsanleihe 436,56 0,00
Abschreibungen
auf
Finanzanlagen
und
auf
Wertpapiere
der
Umlaufvermögens
- 154,07 -
1.082,87
davon außerplanmäßige Abschreibungen - 154,07 - 1.082,87
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -
1.541,13
- 937,36
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 5,89 -
2,38
12. Jahresüberschuss 2.084,89 -
2.271,18
13. Gewinn/Verlustvortrag aus dem Vorjahr - 5.226,30 - 2.955,13
14. Bilanzgewinn/-verlust -3.141,41 - 5.226,30

__________________________________________________________________________________ A. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss Die MEDIQON Group AG hat ihren Sitz in Königstein im Taunus und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Königstein im Taunus unter der Register-Nummer HRB 4906. Die Gesellschaft ist zum Bilanzstichtag eine kleine Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 (1) HGB. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wird von den Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften Gebrauch gemacht. Es wird für 2021 erstmalig und freiwillig ein Konzernabschluss aufgestellt. Der Lagebericht des MEDIQON Group AG-Konzerns wurde in Anwendung von § 315 (5) HGB in Verbindung mit § 298 (2) HGB mit dem Lagebericht der MEDIQON Group AG zusammengefasst.

Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 03.06.2005 im Freiverkehr gehandelt (WKN 661 830) notiert. Der Freiverkehr ist kein organisierter Markt i.S.d. § 2 (5) WpHG.

Die Gliederung der Bilanz erfolgte gemäß § 266 HGB, die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 275 (2) (Gesamtkostenverfahren). Die Schutzklauseln des § 286 (4) HGB wurden in Anspruch genommen.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich stetig zum Vorjahr angewandt.

Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Januar des Kalenderjahres und endet am 31. Dezember.

Die Zahl der 2021 durchschnittlich beschäftigen Arbeitnehmer beträgt zwei (Vorjahr drei).

B. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und planmäßig über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungen werden linear über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 13 Jahren vorgenommen. Geringwertige Vermögensgegenstände mit Einzelanschaffungswerten von bis zu € 250,00 werden als sofort abzugsfähige Betriebsausgaben behandelt. Vermögensgegenstände mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von mehr als € 250,00 bis zu € 800,00 werden im Jahr der Anschaffung bzw. Herstellung voll abgeschrieben.

Das Finanzanlagevermögen ist zu den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Ausleihungen werden grundsätzlich zu Nominalbeträgen oder Anschaffungskosten bewertet. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Wertpapiere werden im Anlagevermögen bilanziert. Die Wertpapiere dienen grundsätzlich der mittelfristigen Kapitalanlage. Die Aktienanlagen werden entsprechend des handelsrechtlichen Niederstwertprinzips (§ 253 HGB) zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Kurswert zum 31.12.2021 bewertet. Die Rentenanlagen werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nominalwert bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zu Nominalbeträgen oder Anschaffungskosten bewertet. Erkennbare Risiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Die liquiden Mittel werden zum Nennwert angesetzt.

__________________________________________________________________________________

Zum Bilanzstichtag waren Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, zum Zweck der Periodenabgrenzung als Rechnungsabgrenzungsposten in die Bilanz einzustellen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und werden mit den nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt zum jeweiligen Erfüllungsbetrag.

C. Angaben zur Bilanz

Unter dem Finanzanlagevermögen werden die direkten Beteiligungen der MEDIQON Group AG an den

  • folgenden drei Gesellschaften ausgewiesen: 100% am Stammkapital von EUR 25,00 Tsd. der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH mit Sitz in Königstein. Neben dem Stammkapital hat die MEDIQON Group AG insgesamt EUR 1.090,00 Tsd. in die Kapitalrücklage der Gesellschaft eingelegt (davon EUR 275,00 Tsd. im Geschäftsjahr 2021). Hierbei handelt es sich um eine reine Holding-Gesellschaft, die ihrerseits jeweils 80% der Anteile an der NGC Nachfolgekapital GmbH, der Ookam Software GmbH und der CarMa Holding GmbH sowie 21,5% der Anteile an der Fintiba GmbH hält. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH laut ihrem Jahresabschluss einen Jahresüberschuss von EUR 101,12Tsd. und verfügt über ein positives Eigenkapital von EUR
  • 1.196,25 Tsd. 39% am Stammkapital von EUR 25,00 Tsd. an der NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH mit Sitz in Düsseldorf. Neben dem anteiligen Stammkapital hat die MEDIQON Group AG EUR 146,25 Tsd. in die Kapitalrücklage der Gesellschaft eingebracht. Die NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH hält 100% der Anteile an der E-M-C direct GmbH & Co KG sowie der dazugehörigen Komplementärin, der NVP Elektroinstallationen Handel GmbH. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die NPV Nachfolge Beteiligungen GmbH laut ihrem Jahresabschluss einen Jahresüberschuss
  • EUR 31,18 Tsd. und weist einen Eigenkapitalfehlbetrag von 594,50 Tsd. aus. 20,15% am Grundkapital von EUR 7.987,20 Tsd. (eingeteilt in 3.120.000 Stückaktien) der Eifelhöhen-Klinik Aktiengesellschaft mit Sitz in Bonn. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die Eifelhöhen-Klinik Aktiengesellschaft laut ihrem Jahres- bzw. Konzernabschluss einen Jahresverlust von EUR 5.279,42 Tsd. bzw. im Konzern EUR 4.399,50 Tsd. und verfügt über ein Eigenkapital in Höhe von EUR 19.810,06 Tsd. bzw. EUR 10.805,32 Tsd. im Konzern.

Bis zum Verkauf zum 09.04.2021 hat die MEDIQON Group AG 100% der Anteile an der MEDIQON GmbH gehalten. Die mit dem Verkauf realisierte Wertminderung der Beteiligung wurde bereits in vollem Umfang im Jahresabschluss zum 31.12.2020 abgebildet. Für das Geschäftsjahr 2021 ergibt sich mithin kein Wertberichtigungsbedarf.

Zudem werden die durch die MEDIQON Group AG gehaltenen Wertpapiere in Höhe von EUR 13.768,28 Tsd. (Vorjahr EUR 5.547,76 Tsd.) sowie die von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteile an der von

ihr im Mai 2020 ausgegebenen Ewigkeitsanleihe in Höhe von EUR 9.327,81 Tsd. (Vorjahr EUR 0,00) im Finanzanlagevermögen ausgewiesen. Per 15.06.2021 hat die Gesellschaft im Rahmen eines freiwilligen Rückkaufangebots 50% des Gesamtnennbetrags der Ewigkeitsanleihe zurückerworben. Der Nominalbetrag der selbst gehaltenen Anteile beläuft sich auf EUR 12.500,00 Tsd., der Wertansatz entspricht dem anteiligen Rückkaufswert für den Nennbetrag zum 31.12.2021

__________________________________________________________________________________

Weiterhin werden Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in Höhe von EUR 29.736,57 Tsd. (Vorjahr EUR 13.450,58 Tsd.) im Finanzanlagevermögen ausgewiesen.

Die von der MEDIQON Group AG begebenen Gesellschafterdarlehen zur Finanzierung des Erwerbs und Auf- und Ausbaus der operativ tätigen Gesellschaften sowie im Rahmen der Innenfinanzierung für (Anlauf-)Kosten einzelner Tochtergesellschaften und die thesaurierten Zinsen auf diese Darlehen werden teilweise im Anlagevermögen als Ausleihungen an verbundene Unternehmen und an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ausgewiesen und teilweise im Umlaufvermögen unter Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Im Rahmen der Finanzierung des Erwerbs von operativ tätigen Gesellschaften wird üblicherweise ein Teil des Erwerbspreises durch von Banken bereit gestelltes Fremdkapital finanziert. Sofern eine Brückenfinanzierung für den Zeitraum zwischen Erwerb der Gesellschaft und Bereitstellung des Fremdkapitals im Rahmen des Transaktionsprozesses notwendig ist, wird diese durch Gesellschafterdarlehen bereitgestellt. Die Refinanzierung findet üblicherweise innerhalb weniger Wochen statt, was zu einem Ausweis im Umlaufvermögen führt.

Die Zinsen, die auf die Gesellschafterdarlehen anfallen, können nach Wahl der Tochtergesellschaften thesauriert oder gezahlt werden. Grundsätzlich ist die Zahlung der Zinsen durch die Tochtergesellschaften geplant und hat bei den zum 31.12.2021 ausgewiesenen Zinsen auch teilweise stattgefunden. Die Zinsforderungen werden daher ebenfalls im Umlaufvermögen ausgewiesen.

Solche Gesellschafterdarlehen, die nicht durch eine kurzfristige Refinanzierung abgelöst werden sollen, sondern über die nächsten Jahre aus dem operativen Cashflow der erworbenen Unternehmen zurückgeführt werden sollen, werden auf Grund des längerfristigen Charakters im Anlagevermögen bilanziert. Zudem werden hier solche Darlehen ausgewiesen, die zur Innenfinanzierung der direkten Tochtergesellschaft MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH bereitgestellt wurden. Da diese Gesellschaft kein eigenständiges operatives Geschäft betreibt, werden die thesaurierten Zinsen hier ebenfalls im Anlagevermögen ausgewiesen, da kurz bis mittelfristig nicht mit einer Zahlung zu rechnen ist.

Unter den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 4.783,32 Tsd. (Vorjahr EUR 5.134,46 Tsd.) ausgewiesen, soweit diese Umlaufvermögen darstellen. Hiervon entfällt ein Betrag von EUR 2.940,00 Tsd. auf Gesellschafterdarlehen, die im Rahmen von Brückenfinanzierung ausgegeben wurden. Diese Forderungen wurden nach dem Bilanzstichtag bereits refinanziert. Der Betrag an thesaurierten Zinsen beläuft sich auf EUR 1.843,32 Tsd.

Im Zuge des Verkaufs von 100% der Anteile an der MEDIQON GmbH im April 2021 wurde vereinbart, dass ein Teil des Kaufpreises als Verkäuferdarlehen von der MEDIQON Group AG finanziert wird. Das Darlehen ist in monatlichen Raten bis Ende 2023 zu begleichen und in den Sonstigen Vermögensgegenstände ausgewiesen. Darüber hinaus sind hier Rückforderungen von zu viel abgeführter Umsatzsteuer enthalten.

Das voll eingezahlte und eingetragene Grundkapital beträgt zum Bilanzstichtag EUR 10.999,51 Tsd. (Vorjahr EUR 3.333,19 Tsd.) und ist eingeteilt in 10.999.513 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Mit Eintragung am 12.03.2021 fand eine Erhöhung des Gezeichneten Kapitals um EUR 6.666,37 Tsd. statt. Im Zuge dessen wurde die Kapitalrücklage von EUR 11.897,29 Tsd. um EUR 19.998,12 Tsd. erhöht. Mit Eintragung am 10.11.2021 fand eine zweite Erhöhung des Gezeichneten Kapitals um EUR 999,96 Tsd. statt. Im Zuge dessen wurde die Kapitalrücklage um weitere EUR 7.999,64 Tsd. erhöht und beträgt zum 31.12.2021 EUR 39.896,25 Tsd.

__________________________________________________________________________________

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 29.06.2021 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals von EUR 9.999,56 Tsd. um bis zu EUR 4.999,78 auf bis zu EUR 14.999,34Tsd. zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/l). Nach teilweise Inanspruchnahme im November 2021 beträgt das Genehmigte Kapital zum 31.12.2021 EUR 3.999,82 Tsd., welches durch die am 19.04.2022 eingetragene Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 3.999,82 Tsd. in Anspruch genommen wurde.

Unter den Rückstellungen in Höhe von EUR 201,90 Tsd. (Vorjahr EUR 88,16 Tsd.) werden im Wesentlichen die Aufwendungen für die erwarteten Kosten der Hauptversammlung in Höhe von EUR 37,26 Tsd., der Jahresabschlusserstellung und -prüfung in Höhe von EUR 130,48 Tsd. sowie für ausstehende Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von EUR 31,67 Tsd. bilanziert. Zudem wurden Rückstellungen für nicht genommene Urlaubstage gebildet.

Unter den Verbindlichkeiten wird die am 27. Mai 2020 platzierte Anleihe in Höhe von EUR 25.000,00 Tsd. (Vorjahr EUR 25.000,00 Tsd.) ausgewiesen. Der Nominalwert der Anleihe beträgt EUR 25 Mio. Es ist kein Endfälligkeitsdatum vereinbart und es sind keine Pfandrechte oder ähnliche Rechte bestellt. Der Zinssatz beträgt 7%, wobei als erster Zinszahlungstermin der 28. Mai 2025 vereinbart ist. Der Ausgabeabschlag von 35% wurde in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und wird zeitanteilig entsprechend der Anleihebedingungen aufgelöst. Eine Saldierung mit den von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteilen an der Ewigkeitsanleihe findet gem. § 246 (2) HGB nicht statt. D. Angaben zur Gewinn- und Verlustverrechnung

Die übrigen ausgewiesenen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 106,46 Tsd. (Vorjahr EUR 295,04 Tsd.) sind mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr versehen, so dass die Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mehr als 5 Jahren sich insgesamt auf den Nominalwert der Anleihe in Höhe EUR 25.000,00 Tsd. (Vorjahr EUR 25.000,00) belaufen.

Bei den Umsatzerlösen in Höhe von EUR 3,00 Tsd. (Vorjahr 1.077,81 Tsd.) handelt es sich um Umsätze aus einem kleineren Beratungsgeschäft, das die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 übernommen hat. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 2.449,61 Tsd. (Vorjahr EUR 1.445,68 Tsd.) enthalten im Wesentlichen Erträge in Höhe von EUR 2.364,69 Tsd. (Vorjahr EUR 414,22 Tsd.) aus dem unterjährigen Verkauf einzelner Positionen aus dem Wertpapierdepot der Gesellschaft.

Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens in Höhe von EUR 105,15 Tsd. (Vorjahr EUR 869,85 Tsd.) resultieren aus der Abschreibung der Zinsen, die bis zum Verkauf der MEDIQON GmbH zum 09.04.2021 noch auf die an die MEDIQON GmbH gegebenen Gesellschafterdarlehen angefallen sind. Die Zinserträge wurden bis zu dem Zeitpunkt noch gebucht, die Abschreibung ist insofern ergebnisneutral.

Wie bereits im Jahresabschluss 2020 erläutert, lag der Kaufpreis für die Beteiligung und die Darlehensforderungen an der MEDIQON GmbH unter dem bilanzierten Buchwert. Die resultierende

Wertminderung wurde entsprechend § 252 (1) HGB bereits im vollem Umfang zum 31.12.2020 abgebildet.

__________________________________________________________________________________

Unter Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von EUR 1.541,13 Tsd. (Vorjahr EUR 937,36 Tsd.) ist in Höhe von EUR 1.539,59 Tsd. (Vorjahr EUR 866,03 Tsd.) die zeitanteilige Auflösung des in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellten Disagios für die Anleihe enthalten. Zudem wurden Zinsen auf Sichteinlagen bei Banken gezahlt.

E. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31.12.2021 bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von EUR 3.116,83 Tsd. (Vorjahr EUR 811,00 Tsd.):

Zu Gunsten des im August 2020 neugegründeten Unternehmens Kältehelden GmbH unterhalb der Beteiligungsplattform NGC Nachfolgekapital GmbH wurde bereits im Geschäftsjahr 2020 eine Höchstbetragsbürgschaft in Höhe von EUR 12,82 Tsd. im Zusammenhang mit Fahrzeugleasingverträgen sowie eine Lieferantenbürgschaft in Höhe von bis zu EUR 100,00 Tsd. herausgelegt. Als neugegründetes Unternehmen bedarf die Kältehelden GmbH teilweise solcher Bürgschaften gegenüber Vertragspartnern. Auf Basis der Geschäftsentwicklung der Kältehelden GmbH sowie der Planung des Unternehmens ist zum derzeitigen Stand nicht von einer Inanspruchnahme auszugehen.

Im Rahmen der Akquisition von insgesamt drei Beteiligungsunternehmen unterhalb der Ookam Software GmbH wurden Teile der Kaufpreiszahlungen in Höhe von insgesamt EUR 3.004,01 Tsd. (Vorjahr EUR 698,17 Tsd.) als nachgelagerte Zahlungen ein Jahr nach Abschluss der Transaktion vereinbart. Für die Zahlungen hat die MEDIQON Group AG die gesamtschuldnerische Haftung gemeinsam mit der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft bzw. in einem Fall eine Bankbürgschaft übernommen. Die Zahlungen werden voraussichtlich aus den liquiden Mitteln der jeweiligen Beteiligungsgesellschaft bzw. von der MEDIQON Group AG hierfür den Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung gestellten Gesellschafterdarlehen geleistet, so dass zum derzeitigen Stand nicht von einer Inanspruchnahme auszugehen ist. Die im Geschäftsjahr 2020 vereinbarte nachgelagerte Zahlung wurde wie geplant von der Akquisitionsgesellschaft geleistet, so dass die Eventualverbindlichkeit für die MEDIQON Group AG entfällt.

Honorar des Wirtschaftsprüfers

Das Honorar des Wirtschaftsprüfers beläuft sich voraussichtlich auf EUR 90,00 Tsd. zzgl. Umsatzsteuer sowie Kostenpauschale. Hiervon entfallen voraussichtlich EUR 25,00 Tsd. auf die Prüfung des Einzelabschlusses. Andere Beratungsleistungen wurden vom Abschlussprüfer nicht in Anspruch genommen.

Angaben über die Geschäftsführung

Zum Vorstandsmitglied waren im Geschäftsjahr 2021 bestellt:

  1. Herr Jan-Hendrik Mohr, Hamburg, MSc. Finanzmathematik, BSc. Betriebswirtschaftslehre, Bankkaufmann (Vorstandsvorsitzender seit 19.10.2021)

Herr Jan-Hendrik Mohr wurde zum 01.03.2020 in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Herr Jan-Hendrik Mohr ist außerdem Geschäftsführer der JMX Capital GmbH, Hamburg und Chairman der Grafenia plc, Manchester, Großbritannien.

__________________________________________________________________________________

  1. Frau Marlene Carl, Hamburg, MSc. Finanzwirtschaft, BSc. Betriebswirtschaftslehre, Bankkauffrau

Frau Marlene Carl wurde zum 19.10.2021 in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Frau Marlene Carl ist außerdem Mitglied des Board of Directors bei der Tucows Inc. mit Sitz in Toronto, Kanada.

Bis zum 18.10.2021 war Herr Dirk Isenberg, Usingen, zum Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft bestellt. Die Bestellung wurde zum Ablauf des 18.10.2021 einvernehmlich durch den Aufsichtsrat und Herrn Isenberg beendigt.

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrates waren im Geschäftsjahr 2021 gewählt:

    1. Herr Dr. Mathias Saggau, Bonn, Investmentmanager (Aufsichtsratsvorsitzender)
    1. Herr Lars Ahns, Köln, Investmentmanager (stv. Aufsichtsratsvorsitzender)

Herr Lars Ahns war außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der MAX 21 AG, Weiterstadt (bis 03/ 2021)

    1. Herr Dr. Martin Possienke, Bad Homburg v.d. Höhe, Investmentmanager
    1. Herr Karsten Honsel, Isernhagen, Krankenhausmanager (bis 06/2021)

Herr Karsten Honsel hat sein Mandat zum Ende der Hauptversammlung am 29.06.2021 niedergelegt. Mit Beschluss des Amtsgerichts Königstein im Taunus vom 15.11.2021 wurde auf Grund der Unterschreitung der in der Satzung genannten Mitgliederzahl bestellt:

  1. Frau Edda Heidbrink, Köln, Rechtanwältin (seit 11/2021)

Frau Edda Heidbrink ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der AMEVIDA SE

Konzernverhältnisse

Die MEDIQON Group AG mit Sitz in Königstein ist oberstes Mutterunternehmen. Die Gesellschaft stellt freiwillig einen Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 auf, eine Verpflichtung besteht aufgrund der größenabhängigen Befreiung des § 293 HGB (1) i.V.m (4) nicht.

Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust in Höhe von EUR 3.141,41 Tsd. bestehend aus einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 2.084,89 Tsd. und einem Verlustvortrag von EUR 5.226,30 Tsd. auf neue Rechnung vorzutragen.

F. Nachtragsbericht

Am 19. April 2022 wurde die vom Vorstand und Aufsichtsrat am 15. März beschlossene Barkapitalerhöhung der Gesellschaft durch die Platzierung von 3.999.820 neuer Aktien zu einem Bezugspreis von EUR 10,40 je Aktie im Handelsregister eingetragen. Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich damit um EUR 41.598,13 Tsd. (davon EUR 3.999,82 Tsd. Gezeichnetes Kapital und EUR 37.598,31 Kapitalrücklage) erhöht.

Von den zum 31.12.2021 thesaurierten Zinsen auf von der MEDIQON Group AG bereit gestellten Gesellschafterdarlehen wurde bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschluss ein Betrag in Höhe

von EUR 807,14 Tsd. durch die Tochtergesellschaften beglichen. Zudem wurde das als Aufnahme von Bankfinanzierung auf Ebene der relevanten Akquisitionsgesellschaft refinanziert.

__________________________________________________________________________________

Brückenfinanzierung herausgelegte Gesellschafterdarlehen über EUR 2.940,00 Tsd. durch die Wie in der Ad-hoc Mitteilung vom 14.03.2022 kommuniziert, hat die NGC Nachfolgekapital GmbH, eine 80% Tochtergesellschaft der MEDIQON Group AG 100% der Anteile an der vetera GmbH und der darüber liegenden Akquisitionsgesellschaft veräußert. Das Closing hat am 03.05.2022 stattgefunden. In dem Zusammenhang wurden die von der MEDIQON Group AG die 2019 für den Erwerb der Gesellschaft bereitgestellten, langfristigen Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 1.535,56 Tsd. zurückgezahlt. Durch andere Tochtergesellschaften wurden EUR 800,00 Tsd. langfristige Gesellschafterdarlehen aus dem operativen Cashflow zurückgeführt.

Bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses haben sich die NGC Nachfolgekapital GmbH und die Ookam Software GmbH, an denen die MEDIQON Group AG jeweils zu 80% beteiligt ist, an drei weiteren operativen Unternehmen beteiligt. In Verbindung mit den Transaktionen hat die MEDIQON Group AG weitere Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 10.287,85 Tsd. zur Verfügung gestellt, davon EUR 3.217,56 Tsd. als Brückenfinanzierung. Bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschluss wurden vertraglich vereinbarte nachgelagerte Kaufpreiszahlungen durch Akquisitionsgesellschaften unterhalb der Ookam Software GmbH in Höhe von EUR 2.404,01 Tsd. geleistet. Die Eventualverbindlichkeiten der MEDIQON Group AG haben sich entsprechend reduziert, die übernommene Bankbürgschaft wurde ebenfalls zurückgegeben. Für ein anderes Tochterunternehmen wurde eine Bankbürgschaft im Zusammenhang mit einem Mietvertrag über EUR 120,00 Tsd. übernommen – die Eventualverbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschluss belaufen sich damit auf EUR 720,00 Tsd. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan-Hendrik Mohr (Vorsitzender) Marlene Carl

Königstein im Taunus, den 19.05.2022

AHRESABSCHLUSS 2021
フロコファ
$\frac{1}{2}$ 031.12.2021
PA quon
Experience MONGroup NLAGESPIEGEL 7'
27.,82
27,82
3,10
3,10
21.406,13
1.174,03
178,76
5.547,77
0,00
13.450,58
1.055,00
31.12.2020
Buchwert
Tsd.
Euro
57.481,08
1.055,00
32,097
32,097
10,91
10,91
1.159,03
2.532,73
13.768,28
9.327,81
29.736,57
31.12.2021
Buchwert
Tsd.
Euro
Zuschreibungen
436,56
436,56*
Tsd.
Euro
4,22
4,22
5,09
5,09
252,41
1.072,85
154,07
Abschreibungen
Tsd.
Euro
4,84
4,84
39,99
39,99
1.325,25
1.072,85
154,07
Abschreibungen
kumulierte
31.12.2021
Tsd.
Euro
Umbuchungen
0,00
2.353,97
-2.353,97
Tsd.
Euro
-25,00
-25,00
0,00
0,00
-3.627,05
-290.00
-3.337,05
Abgänge
Tsd.
Euro
275,00
33,49
33,49
12,91
12,91
39.517,85
14.065,61
8.891,25
14.065,58
Tsd.
Zugänge
Euro
28,45
28,45
38,00
38,00
22.478,98
1.174,03
178,76
5.547,77
0,00
13.450,58
1.055,00
Anschaffungs-,
Herstellungs-
01.01.2021
Tsd.
kosten
Euro
Beteiligungsverhältnis besteht
Ausleihungen an verbundene
Unternehmen, mit denen ein
Lizenzen an solchen Rechten
(außer Anteile
Selbst gehaltene Anteile an
Konzessionen, gewerbliche
und Geschäftsausstattung
Andere Anlagen, Betriebs-
Schutzrecht und ähnliche
Vermögensgegenstände
Rechte und Werte sowie
Anteile an verbundenen
Entgeltlich erworbene
an eigener Anleihe)
Ausleihungen an
Ewigkeitsanleihe
Unternehmen
Finanzanlagen
Beteiligungen
Unternehmen
Immaterielle
Sachanlagen
und Werten
Wertpapiere
II.
III.
I.
______________________
m 31.12.2021
ANLAGESPIEGEL zu
21.437,05
57.524,09
436,56
261,71
1.370,08
0,00
-3.652,06
39.564,25
22.545,42
Summe Anlagevermögen

________________________________________________________________________________

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die MEDIQON Group AG, Königstein im Taunus PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der MEDIQON Group AG, Königstein im Taunus, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) — bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden — geprüft.

Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der MEDIQON Group AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und
  • vermittelt der beigefügte zusammengefassten Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen

steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANT-WORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATES FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher — beabsichtigter oder unbeabsichtigter — falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

________________________________________________________________________________

  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung

der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 19. Mai 2022

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Sabath gez. Härle

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

____________________________________________________________________

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die MEDIQON Group AG, Königstein im Taunus

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der MEDIQON Group AG, Königstein im Taunus — bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden — geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der MEDIQON Group AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und
  • vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VER-ANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von

wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher — beabsichtigter oder unbeabsichtigter — falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein

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Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben

Hamburg, 19. Mai 2022

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

  • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

gez. Sabath gez. Härle

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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