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Zumtobel Group AG

Annual Report Jun 27, 2019

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Annual Report

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Jahresfinanzbericht 2018/19 Zumtobel Group AG

  1. Mai 2018 bis 30. April 2019

Fünfjahresübersicht

Zu Kennzahlendefinitionen siehe 5. Service – Finanzkennzahlen

in Mio EUR 2018/19 2017/18 2016/17 2015/16 2014/15
Umsatzerlöse 1.162,0 1.196,5 1.303,9 1.356,5 1.312,6
Bereinigtes EBIT 27,6 19,7 72,4 58,7 66,5
in % vom Umsatz 2,4 1,6 5,6 4,3 5,1
Jahresergebnis -15,2 -46,7 25,2 11,9 11,9
in % vom Umsatz -1,3 -3,9 1,9 0,9 0,9
Bilanzsumme 920,9 986,1 1.019,6 1.068,6 1.086,3
Eigenkapital 262,8 268,3 334,0 333,2 322,6
Eigenkapitalquote in % 28,5 27,2 32,8 31,2 29,7
Nettoverbindlichkeiten 148,7 146,3 91,0 134,8 148,2
Cashflow aus dem operativen Ergebnis 56,8 53,5 114,1 84,8 103,1
Investitionen 66,2 69,0 45,2 58,4 76,6
in % vom Umsatz 5,7 5,8 3,5 4,3 5,8
F&E-Aufwand gesamt 66,2 73,4 82,4 87,9 79,0
in % vom Umsatz 5,7 6,1 6,3 6,5 6,0
Mitarbeiter inkl. Leiharbeiter (Vollzeitkräfte) 5.878 6.224 6.562 6.761 7.234

Inhalt

Fünfjahresübersicht
Brief des Vorstandsvorsitzenden
2
4
1. Konzernlagebericht 7
1.1
Die Zumtobel Group im Überblick __________ 10
1.2
Gesamtwirtschaftliches Umfeld _______ 16
1.3
Die Zumtobel Group Aktie __________ 17
1.4
Wesentliche Ereignisse seit dem 30. April 2018 _______ 19
1.5
Geschäftsverlauf _____________ 20
1.6
Nichtfinanzielle Konzernerklärung ___________ 27
1.7
Forschung und Entwicklung __________ 45
1.8
Internes Kontrollsystem _____________ 46
1.9
Risikomanagement ___________ 47
1.10
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag _______ 53
1.11
Angaben zu § 243a UGB ____________ 53
1.12
Ausblick und Ziele ___________ 55
2. Konzernabschluss 57
2.1
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung _______ 60
2.2
Konzern Gesamtergebnisrechnung ___________ 61
2.3
Konzern Bilanz ______________ 62
2.4
Konzern Kapitalflussrechnung _________ 63
2.5
Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung __________ 64
2.6
Anhang _____________ 65
2.7
Konsolidierungskreis _________ 130
2.8
Erklärung des Vorstands gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz _______ 133
Bestätigungsvermerk ______________ 134
3. Corporate Governance Bericht 141
3.1
Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex ______ 143
3.2
Die Organe und Gremien der Zumtobel Group AG ________ 144
3.3
Diversität im Aufsichtsrat und Vorstand ______ 150
3.4
Diversitätskonzept und Maßnahmen zur Frauenförderung ____ 151
3.5
Vergütungsbericht __________ 151
3.6
Sonstige Informationen ____________ 156
3.7
Bericht des Aufsichtsrats ___________ 158
4. Einzelabschluss Zumtobel Group AG 161
4.1
Bilanz ______________ 163
4.2
Gewinn- und Verlustrechnung _______ 165
4.3
Anhang ____________ 166
4.4
Anlagenspiegel _____________ 181
4.5
Lagebericht _________ 183
Bestätigungsvermerk ______________ 193
5. Service 199

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Alfred Felder

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2018/19 war für die Zumtobel Group ein Übergangsjahr. Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und konnten durch den eingeleiteten Restrukturierungskurs eine Verbesserung der Profitabilität erreichen. Somit haben wir die in Aussicht gestellte Zielsetzung für das Geschäftsjahr erfüllt. Nun gilt es den Blick nach vorne zu richten. Das Geschäftsjahr 2019/20 wird für die Zumtobel Group ein Aufbruchsjahr. Wir haben die Talsohle hinter uns gelassen und sind auf dem Weg zurück zu unseren alten Stärken. Unser erklärtes Ziel ist es, trotz eines schwächelnden Marktumfelds wieder zu wachsen und unsere Profitabilität weiter zu verbessern.

Umsatzrückgang durch schwächelndes Marktumfeld, Preisdruck, politische Unsicherheit und negative Währungseffekte

Der Gruppenumsatz im Geschäftsjahr 2018/19 beläuft sich auf 1.162,0 Mio EUR (minus 2,9% im Vergleich zur Vorjahresperiode). Gründe für den Rückgang sind der intensive Preiswettbewerb in der Beleuchtungsindustrie sowie deutlich weniger Umsätze in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien (rund minus 11%). In Großbritannien belasteten der BREXIT und der in weiterer Folge rückläufige Auftragseingang im britischen Nicht-Wohnungsbaugewerbe die dortige Umsatzentwicklung. Bereinigt um die Währungseffekte – bedingt durch die Aufwertung des Euros gegenüber der türkischen Lira, dem australischen Dollar sowie der schwedischen Krone – sinkt der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 2,3%.

Verbesserung der Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr: Ausblick für GJ 2018/19 erfüllt

Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-EBIT steigt im Geschäftsjahr 2018/19 um 8,0 Mio EUR auf 27,6 Mio EUR. Die Umsatzrendite verbessert sich entsprechend von 1,6% auf 2,4%. Somit wurde die in Aussicht gestellte Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2018/19 – eine leichte Verbesserung des bereinigten Gruppen-EBIT gegenüber dem Vorjahr (GJ 2017/18: 19,7 Mio EUR) – erreicht. Die Verbesserung der Gruppen-Profitabilität ist zum Großteil auf die vom Vorstand eingeleiteten Effizienz- und Einsparmaßnahmen zurückzuführen. Im Berichtszeitraum sinken die Vertriebs- und Verwaltungskosten im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 30,1 Mio EUR (minus 8,3%).

Negative Sondereffekte für Restrukturierungsaufwendungen belasten Periodenergebnis

Die aus den Restrukturierungsmaßnahmen resultierenden negativen Sondereffekte in Höhe von 25,0 Mio EUR führen zu einem negativen Periodenergebnis in Höhe von 15,2 Mio EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (GJ 2017/18: minus 46,7 Mio EUR) konnte der Nettoverlust somit deutlich verringert werden. Die Restrukturierungsaufwendungen begründen sich vorwiegend durch eine Verschlankung im Vertriebs- und Verwaltungsbereich sowie die stufenweise Schließung der Produktion im Komponentenwerk in Jennersdorf bis November 2019. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisentwicklung ist für das Geschäftsjahr 2018/19 keine Dividendenausschüttung geplant.

Positiver Free Cashflow und Verbesserung der Bilanzstruktur

Aufgrund des höheren Cashflows aus dem operativen Geschäft und der niedrigeren Investitionstätigkeit erhöht sich der Free Cashflow im Berichtszeitraum auf 3,4 Mio EUR (Vorjahr minus 23,9 Mio EUR). Durch die Verkürzung der Bilanzsumme auf 920,9 Mio EUR (Vorjahr 986,1 Mio EUR) konnte die Bilanzstruktur der Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2018/19 verbessert werden. Die Eigenkapitalquote erhöht sich in der Folge von 27,2% am 30. April 2018 auf 28,5% zum Bilanzstichtag. Die Nettoverbindlichkeiten betragen zum 30. April 2019 148,7 Mio EUR (Vorjahr 146,3 Mio EUR) und sind damit um 2,4 Mio EUR über dem Vorjahreswert.

Umsatzwachstum im vierten Quartal GJ 2018/19 – Neuausrichtung zeigt Wirkung

Die Entwicklungen im vierten Quartal stimmen zuversichtlich mit Blick auf das neue Geschäftsjahr 2019/20. Erstmals seit 13 Quartalen konnte die Zumtobel Group mit Umsatzerlösen in Höhe von 298,2 Mio EUR wieder ein Umsatzwachstum von 3,4% erzielen. Das letzte Umsatzwachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode konnte die Zumtobel Group im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 ausweisen.

Ausblick für Geschäftsjahr 2019/20 – Mittelfristziel bestätigt

Der Vorstand der Zumtobel Group sieht das Geschäftsjahr 2019/20 als Aufbruchsjahr, in dem, neben der kontinuierlichen Verbesserung des operativen Geschäfts, das Wachstum – trotz eines schwächelnden Marktumfelds – wieder in den Mittelpunkt der Aktivitäten rückt. Für das Geschäftsjahr 2019/20 erwartet der Vorstand ein leichtes Umsatzwachstum sowie eine Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 3 bis 5% (Geschäftsjahr 2018/19 2,4%). Das Mittelfristziel einer EBIT-Marge von circa 6% bis zum Geschäftsjahr 2020/21 bleibt weiter aufrecht.

FOKUS als Antwort auf Umsatzwachstum – Strategie wird konsequent vorangetrieben

Zur Verbesserung der Umsatzentwicklung setzt die Zumtobel Group im Zuge der Neuausrichtung auf eine Schärfung ihrer Positionierung in der globalen Lichtindustrie. Die im September vergangenen Jahres verabschiedete Strategie wird konsequent vorangetrieben. Ziel ist es, im Lighting Segment – mit den Kernmarken Zumtobel und Thorn – Marktführer in Europa zu werden, mit Fokus auf die Anwendungen Industrie, Büro & Bildung, Shop & Retail sowie Kunst & Kultur. Im Bereich der Außenbeleuchtung liegt der Schwerpunkt auf Stadtund Straßenbeleuchtung. Das Components Segment mit der Technologiemarke Tridonic wird global ausgebaut mit innovativen Hard- (Treiber, LED-Module) und Softwarelösungen für smarte und vernetzte Licht- und Beleuchtungssysteme. Zudem setzt die Zumtobel Group verstärkt auf die Zukunftsfelder digitales Licht sowie Services und schlüsselfertige Lösungen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich blicke mit Zuversicht auf die Aufgabenstellungen im neuen Geschäftsjahr. Hierbei können wir uns auf unsere engagierten und qualifizierten Mitarbeiter verlassen, bei denen ich mich ausdrücklich auch im Namen meiner Vorstandskollegen sehr herzlich für ihren Einsatz und ihre Leistungen bedanke. Für das entgegengebrachte Vertrauen, die Unterstützung und den offenen Dialog gilt unser Dank auch unseren Kunden, Partnern, Lieferanten sowie unseren Aktionären.

Alfred Felder Chief Executive Officer (CEO)

Konzernlagebericht

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 1. Konzernlagebericht

Konzernlagebericht

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

Inhalt

1. Konzernlagebericht
1.1 Die Zumtobel Group im Überblick __________ 10
1.1.1
Das Unternehmen ___________ 10
1.1.2
Produkte und Produktionsstandorte __________ 11
1.1.3
Marktposition und Markenpositionierung ______ 12
1.1.4
Kritische Erfolgsfaktoren der Zumtobel Group ________ 13
1.1.5
Strukturelle Umsatztreiber für die professionelle Beleuchtung ________ 14
1.1.6
Unternehmensstrategie _______ 14
1.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld _______ 16
1.3 Die Zumtobel Group Aktie __________ 17
1.4 Wesentliche Ereignisse seit dem 30. April 2018 _______ 19
1.5 Geschäftsverlauf _____________ 20
1.5.1
Umsatzentwicklung ___________ 20
1.5.2
Ertragsentwicklung ___________ 22
1.5.3
Cashflow, Finanz- und Vermögenslage _________ 24
1.6 Nichtfinanzielle Konzernerklärung ___________ 27
1.6.1
Strategie und Management ___________ 27
1.6.2
Nachhaltig profitables Wachstum ______ 32
1.6.3
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen __________ 33
1.6.4
Corporate Governance und Compliance ______ 34
1.6.5
Verantwortungsvoller Arbeitgeber ___________ 35
1.6.6
Nachhaltige Beschaffung _______ 40
1.6.7
Betrieblicher Umweltschutz __________ 41
1.7 Forschung und Entwicklung __________ 45
1.8 Internes Kontrollsystem _____________ 46
1.9 Risikomanagement ___________ 47
1.10 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag _______ 53
1.11 Angaben zu § 243a UGB ____________ 53
1.12 Ausblick und Ziele ___________ 55

1. Konzernlagebericht

1.1 Die Zumtobel Group im Überblick

1.1.1 Das Unternehmen

Führendes Unternehmen in der Lichtindustrie

Umfassendes Produkt- und Serviceportfolio Die Zumtobel Group ist ein internationaler Lichtkonzern und ein führender Anbieter von innovativen Lichtlösungen, Lichtkomponenten und den dazugehörigen Services. Der börsennotierte Konzern verfügt über 13 Produktionsstätten auf vier Kontinenten sowie Vertriebsbüros und -partner in rund 90 Ländern. Die Unternehmensgruppe beschäftigte zum Bilanzstichtag 30. April 2019 5.878 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erreichte einen Umsatz von 1.162,0 Mio EUR. Die Gründungsfamilie Zumtobel ist seit dem Börsengang im Jahr 2006 nach wie vor mit ca. 36,1 Prozent am Grundkapital des Konzerns beteiligt und fungiert damit als stabiler Kernaktionär. Konzernsitz ist Dornbirn, Vorarlberg (Österreich).

Mit ihren Kernmarken Thorn, Tridonic und Zumtobel bietet die Unternehmensgruppe ihren Kunden in aller Welt ein umfassendes Produkt- und Serviceportfolio. Die Zumtobel Group besteht aus zwei operativen Segmenten, nach welchen auch die Steuerung des Konzerns erfolgt: dem Lighting Segment und dem Components Segment. Beide Segmente verfügen über eine jeweils eigene globale Produktportfolio-, Vertriebs- und Produktionsorganisation. Im Lighting Segment ist das Unternehmen mit den Marken Thorn und Zumtobel unter den europäischen Marktführern. Mit der Komponentenmarke Tridonic nimmt der Konzern in der Herstellung von Hard- und Software für Beleuchtungssysteme (LED-Lichtquellen, LED-Driver, Sensoren und Lichtmanagement) eine führende Rolle ein. Das Service-Angebot der Zumtobel Group ist eines der umfassendsten der gesamten Lichtbranche: Dienstleistungen wie die Beratung zu intelligenten Lichtsteuerungen und Notlichtanlagen, Licht-Contracting, Design-Services, Projektmanagement für schlüsselfertige Lichtlösungen sowie neue, datenbasierte Dienstleistungen mit Fokus auf der Vernetzung von Gebäuden und Städten mittels der Licht-Infrastruktur.

Zumtobel Group*

Lighting Segment Components Segment
Globale Vertriebsorganisation Globale Vertriebsorganisation
Indoor
Produktportfolio
R&D
Outdoor
Produktportfolio
R&D
Tridonic
Produktportfolio
R&D
Marketing Marketing
Globale Produktionsorganisation Globale Produktionsorganisation
Logistik & Supply Chain Logistik & Supply Chain
Services**
Globaler Einkauf
Corporate Functions

*vereinfachte Darstellung (Stand 30. April 2019)

**Teil des Lighting Segments, betreut auch Tridonic und deren Kunden

11

In beiden Segmenten, dem Lighting Segment und dem Components Segment, gilt eine klare Anwendungsorientierung: Der Bereich Innenraumbeleuchtung gliedert sich dabei in die Anwendungen Industrie (inkl. Logistik, Hallen, Parkhäuser), Büro, Bildung und Gesundheitswesen (inkl. Krankenhäuser, Schulen und Universitäten) sowie Einzelhandel, Supermärkte, Kunst & Kultur und Ausstellungsräumlichkeiten (inkl. Gastgewerbe). Der Bereich Außenbeleuchtung adressiert die Anwendungen Straßen, Tunnels, Sportstätten sowie Außenbeleuchtung für öffentliche Räume inklusive Fassadenbeleuchtung, die über die Marke acdc abgedeckt wird. Unter Services werden alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter einem Dach gebündelt. Diese Ausrichtung an Anwendungen bestimmt die Ausprägung des Produktportfolios und zieht sich bis in den Vertrieb durch.

Der Vertrieb, der klar zwischen den beiden Segmenten getrennt erfolgt, orientiert sich an im Markt bekannten und regional unterschiedlich ausgeprägten Geschäftsmodellen: Im Lighting Segment zählen dazu der Projektvertrieb, der einzelne Bauprojekte und deren Zielgruppen wie Architekten, Licht- und Elektroplaner, Elektroinstallateure, Unternehmer und Bauherren bearbeitet, der Vertrieb über den Handel sowie die direkte Betreuung von Großkunden. Im Components Segment ist dies der OEM-Vertrieb (Original Equipment Manufacturer) an Leuchtenhersteller, aber auch der Vorverkauf intelligenter Lösungen an Planer.

Die Zumtobel Group AG fungiert als Konzernobergesellschaft und stellt konzernübergreifende Management- und Servicefunktionen bereit. Die Zentralbereiche umfassen das Controlling, Personalwesen, Konzernrechnungswesen und Steuern, Recht, Interne Revision, Versicherungswesen, Treasury, IT, Unternehmenskommunikation, Investor Relations, Strategie und Transformation sowie den zentralen Einkauf. Die Zentralbereiche haben die Aufgabe, die Umsetzung der Unternehmensstrategie über standardisierte Prozesse und Instrumente zu unterstützen sowie gruppenweit Transparenz und Effizienz sicherzustellen.

1.1.2 Produkte und Produktionsstandorte

Die Wertschöpfungskette der professionellen Beleuchtung wird von der Zumtobel Group umfassend abgedeckt. Mit ihren Hauptmarken Thorn, Tridonic und Zumtobel bietet die Unternehmensgruppe ihren Kunden ein umfassendes Produkt- und Serviceangebot in allen Anwendungsbereichen der professionellen Innen- und Außenbeleuchtung, inklusive Lichtsteuerungskomponenten und -systemen.

Die Leuchten- und die Komponentenwerke der Zumtobel Group sind in einem weltweiten Produktionsverband organisiert. Dabei sind die Werke so aufgestellt, dass sie ihre regionalen und technologischen Stärken zum Nutzen der gesamten Unternehmensgruppe am besten einsetzen können. Darüber hinaus fand im September 2018 die offizielle Eröffnung des neuen Produktionswerkes in Serbien statt. Am Standort in Niš wird räumlich getrennt die Leuchten- und Komponentenfertigung etabliert. Dieses neue Werk hat im Berichtsjahr 2018/19 seinen operativen Betrieb aufgenommen und befindet sich in der An- bzw. Hochlaufphase. Somit verfügt der Konzern zum 30. April 2019 über 13 Produktionsstätten auf vier Kontinenten.

Konzernübergreifende

Zielgruppen und Geschäftsarten bestimmen Struktur

im Vertrieb

Management- und Servicefunktionen

Die Zumtobel Group deckt die Wertschöpfungskette umfassend ab

Globaler Werksverbund

Anwendungen stehen im Fokus

Werkslandschaft der Zumtobel Group zum 30. April 2019

1.1.3 Marktposition und Markenpositionierung

Die Zumtobel Group ist weltweit aktiv. Der wichtigste Markt ist jedoch weiterhin Europa mit einem Anteil am Konzernumsatz von circa 80%. Die professionelle europäische Lichtindustrie ist nach wie vor stark fragmentiert; derzeit findet jedoch ein sich beschleunigender Konzentrationsprozess statt. In diesem fragmentierten Markt hat die Zumtobel Group mit ihren international etablierten Leuchtenmarken eine starke Marktposition mit einem Marktanteil, der in Europa bei ca. 9% liegt. Demgegenüber weist die Komponentenindustrie bereits weltweit einen höheren Konsolidierungsgrad auf. In den Bereichen LED-Module und LED-Driver drängen jedoch seit einigen Jahren auch viele neue Anbieter, vor allem aus dem asiatischen Raum, in den Markt. Mit Tridonic nimmt die Zumtobel Group im Bereich der Lichtsteuerung und der Betriebsgeräte weltweit ebenfalls eine starke Position ein.

Als Innovationsführer entwickelt Zumtobel nachhaltige Lichtlösungen, maßgeschneidert für die Bedürfnisse des Menschen im jeweiligen Anwendungsbereich. Mit einem umfassenden Portfolio an hochwertigen Leuchten und intelligenten Lichtmanagementsystemen stellt Zumtobel für jede Aktivität und zu jeder Tageszeit, für den Arbeits- und privaten Lebensraum, für jeden Innenbereich das richtige Licht zur Verfügung. Die wesentlichen Anwendungen sind Industrie, Büro, Bildung, Gesundheitswesen, Handel und Verkauf, Hotel und Wellness sowie Kunst und Kultur. Neben neuesten Entwicklungen aus Technologie und Forschung gibt vor allem die langjährige Zusammenarbeit im Projektgeschäft mit international führenden Architekten, Lichtplanern, Designern und Künstlern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Portfolios.

Thorn ist ein führender Qualitätsanbieter für professionelle Lichtlösungen für die Innen- und Außenbeleuchtung. Die Marke Thorn steht für sehr leistungsfähige, kosteneffiziente und vor allem bedienungsfreundliche Beleuchtung inklusive Lichtsteuerung. Die Marke Thorn vertreibt ihre Leuchten und Lichtlösungen weltweit unter anderem an Großhändler, Elektriker, Planer, Kommunen bis hin zum Endanwender. Die energieeffizienten Leuchten von Thorn kommen rund um das Gebäude, im städtischen

Führende Position in einem stark fragmentierten Leuchtenmarkt

Zumtobel – die Premiummarke für Architectural Lighting

Thorn – die Performance-Marke für internationales Volumengeschäft

Raum, in Sportstätten, Tunnels und Straßen zum Einsatz. Auch im Bereich der Innenbeleuchtung deckt Thorn mit seinen funktionalen Produkten alle gängigen Anwendungen von Büros über Shops und Supermärkte, Industrie bis hin zu Schulen und Einrichtungen für Gesundheit und Pflege ab. THORNeco Produkte zeichnen sich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus und werden ausschließlich über den Großhandel vertrieben. Thorn wird im Bereich der Außenbeleuchtung durch die Marke acdc komplettiert. acdc verfügt über ein umfangreiches Produktportfolio an Außenbeleuchtungslösungen für Architektur und Gebäudeumgebungen.

Tridonic ist das Technologie-Unternehmen in der Zumtobel Group und unterstützt seine Kunden mit intelligenter Hard- und Software. Als ein globaler Innovationstreiber für lichtbasierte Netzwerk-Technologie entwickelt Tridonic zukunftssichere und skalierbare Lösungen, die neue Geschäftsmodelle für Leuchtenhersteller, Gebäudemanager, Systemintegratoren, Planer und viele weitere Kundengruppen ermöglichen. Neben der Fertigung von Komponenten und Systemlösungen für die konzerninternen Leuchtenmarken bedient Tridonic als OEM-Zulieferer (Original Equipment Manufacturer) Leuchtenhersteller in aller Welt und generiert damit über 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb der Zumtobel Gruppe. Mehr als 2.500 Patente dokumentieren die Innovationskraft. Tridonic hat seine Aktivitäten im Berichtsjahr weiter auf den Megatrend Digitalisierung und Vernetzung ausgerichtet, um Technologien für smarte und vernetzte Lichtsysteme, für neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle bereitzustellen. Weitere Schwerpunkte waren die Portfolioerweiterung für die Outdoor-Beleuchtung sowie der Markteintritt in den USA und die Gründung eines Software-Entwicklungszentrums in Portugal.

1.1.4 Kritische Erfolgsfaktoren der Zumtobel Group

Die ausgezeichnete Wettbewerbsposition der Zumtobel Group basiert vor allem auf den drei starken Kernmarken mit dem breit gefächerten Marktzugang, dem profunden Know-how in der Lichtanwendung sowie der starken Technologieposition.

Der Vertrieb nimmt eine Schlüsselrolle im Geschäftsmodell der Zumtobel Group ein. Der Konzern verfügte im Berichtsjahr über 1.800 Mitarbeiter im Vertrieb. Mit der konsequenten Ausrichtung des Vertriebs auf drei starke Kernmarken orientiert sich die Zumtobel Group an den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Kunden und ist somit in der Lage, diese optimal abzudecken.

Eine kundenspezifische Lichtlösung erfordert ein vielseitiges Wissen über das Produktportfolio, neueste technologische Entwicklungen sowie die konkrete Anwendung von Licht. Vertriebsmitarbeiter müssen dabei nicht nur die technische und funktionale Seite des Themas Licht, sondern auch die ästhetischen und emotionalen Implikationen verstehen und die positive Wirkung von gutem Licht auf das Wohlbefinden des Nutzers sowie das Energieeinsparpotenzial vermitteln können. Daher ist eine fundierte und umfassende Aus- und Weiterbildung für die Vertriebsqualität entscheidend.

Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden insgesamt 66,2 Mio EUR für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben, um die hervorragende Technologieposition weiter zu stärken. Die Weiterentwicklung der LED-Technologie, die zunehmende Digitalisierung sowie die Komplexität intelligenter Beleuchtungssysteme stellen für F&E eine kontinuierliche Herausforderung dar. Leuchten und damit auch deren Komponenten sind, bedingt durch das digitale Leuchtmittel LED, Teilnehmer im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Die Zumtobel Group als einer der größten Anbieter in Europa hat hier Vorteile im Wettbewerb gegenüber den vielen kleinen und mittelgroßen Leuchtenherstellern. Das umfangreiche Patentportfolio, gepaart mit der intensiven Zusammenarbeit mit Lichtdesign-Partnern und Architekten, macht die Innovationskraft des Unternehmens deutlich und sichert Wachstum, Wettbewerbsvorsprung und den Zugang zu strategischen Kooperationen mit anderen Industrieunternehmen.

Tridonic – der Spezialist für die Entwicklung neuer LED-Systeme und Technologien für das vernetzte Licht

Mehrmarkenstrategie gegliedert nach Kundenzielgruppen

Know-how in der Lichtanwendung

Starke Technologieposition

1.1.5 Strukturelle Umsatztreiber für die professionelle Beleuchtung

Der wesentliche strukturelle Umsatztreiber für die professionelle Beleuchtungsindustrie war in den letzten Jahren das Thema Energieeffizienz, das mit der starken Durchdringung der LED als neues Leuchtmittel seit dem Jahrtausendwechsel an Einfluss gewonnen hat. Mit der technologischen Reifung der LED spielt aber zukünftig die stetige Verbesserung der Lichtqualität eine deutlich stärkere Rolle, um den individuellen Bedürfnissen der eigentlichen Nutzer und Applikationen gerecht zu werden. Inzwischen stehen aber auch die Möglichkeiten der Digitalisierung durch vernetzte, intelligente Lichtlösungen im Fokus, und die Beleuchtungsinfrastruktur wird verstärkt für Anwendungen außerhalb der eigentlichen Beleuchtung verwendet. So entstehen neue Anwendungen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen wie z. B. digitale Services.

Das Thema Energieeffizienz bleibt jedoch aufgrund der notwendigen Anstrengungen zur Verringerung der CO2-Emissionen weiterhin relevant, wird aber durch weitere Nachhaltigkeitsaspekte wie z. B. Kreislaufwirtschaft (circular economy) ergänzt. Mit einer intelligent gesteuerten LED-basierten Lichtlösung lassen sich Einsparungen von bis zu 80% des Stromverbrauchs verglichen zu konventionellen Lösungen erreichen. Bei der gezielten Vermarktung energieeffizienter Produkte rückt die vergleichende Berechnung von Energie- und Investitionskosten während des Lebenszyklus unterschiedlicher Lichtlösungen ("Total Cost of Ownership") immer stärker in den Vordergrund. Neben den signifikanten finanziellen Einsparungspotenzialen wird die wachsende Nachfrage nach energieeffizienter Beleuchtung auch durch gesetzliche Vorgaben wie die EU-Richtlinien zu Gebäudeeffizienz und Ökodesign unterstützt.

Die Transformation von konventionellen Lichtquellen zu LED kann für die Lichtindustrie bzgl. Portfolio als weitestgehend abgeschlossen gelten; im Markt dominieren jedoch nach wie vor konventionelle Anlagen, die in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen. Der LED-Umsatz im Konzern erreichte im Berichtsjahr 81,7%, die im Berichtsjahr eingeführten Neuprodukte sind ausschließlich mit energieeffizienten LEDs bestückt. Nach dem Umstieg der Lichtindustrie auf LED ist das Thema "Connectivity", also intelligente und über das Internet vernetzbare Beleuchtung, sowie die verstärkte Nachfrage nach umfassenden, integrierten Service-Angeboten die nächste Phase im Wandel der gesamten Lichtbranche. Licht ist prädestiniert, ein Grundpfeiler für die Infrastruktur des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) zu sein. Beleuchtung ist überall, vernetzt und digital. Dadurch werden neue und bessere Erlebnisse und Services für den Handel, Gebäude und Städte ermöglicht und daher bieten sich vielseitige Chancen für den Aufbau innovativer Geschäftsmodelle. Die Zumtobel Group stellt ihren Kunden eines der umfassendsten integrierten Service-Angebote der gesamten Lichtindustrie zur Verfügung. Verstärkte Nachfrage nach innovativen Geschäftsmodellen und Dienstleistungen

Wachsende Bedeutung von Licht als Marketinginstrument

Es ist der Anspruch der Zumtobel Group, Lichtlösungen zu schaffen, die eine ausgewogene Balance zwischen Energieeinsparung und optimaler Beleuchtungsqualität erzielen. Gutes Licht kann das Wohlbefinden des Menschen fördern und ideale Voraussetzungen für Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit sowie Gesundheit schaffen und gleichzeitig die Belastung der Umwelt minimieren. Gutes Licht hat aber auch eine wachsende Bedeutung als wirkungsvolles Marketing- und Verkaufsinstrument, da menschliche Emotionen und damit Kaufbereitschaft und Kaufentscheidungen durch auf verschiedene Personentypen angepasste Lichtkonzepte positiv beeinflusst werden können.

1.1.6 Unternehmensstrategie

Die neuesten Euroconstruct-Daten bestätigen zwar für die europäische Bauwirtschaft nach wie vor ein leicht wachsendes Marktumfeld; für die kommenden Jahre wurden jedoch aus mehrerlei Gründen die Wachstumsraten reduziert, wodurch sich der Verdrängungswettbewerb und damit einhergehend der Preisdruck verstärken dürfte. Herausfordendes Marktumfeld

weiterhin ein zentraler Wachstumstreiber

Energieeffizienz ist

Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat im Berichtsjahr dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – die neue Zumtobel Gruppenstrategie FOKUS, mit dem Ziel einer erhöhten Kundenorientierung bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten, erarbeitet und verabschiedet.

Anpassung der Strategie an geändertes Marktumfeld

  • Fokusmärkte & -anwendungen: Wir werden uns auf unsere Zielmärkte sowie nachhaltig profitable Anwendungen konzentrieren. Für das Lighting Segment liegt der Schwerpunkt auf Europa, im Components Segment sehen wir im globalen Markt unser Wachstum.
  • Operative & Prozess-Exzellenz: Im Sinne unseres Lean Management-Ansatzes werden wir weiter auf eine Verbesserung unserer Kostenbasis in allen Bereichen (Produktion, Verwaltung, Vertrieb) setzen. Darunter verstehen wir auch das Vorantreiben der Digitalisierung sämtlicher Geschäftsprozesse.
  • Komponenten: Wir glauben an das nahtlose Zusammenspiel von Komponenten und Leuchten als Treiber der Digitalisierung. Daher ist Tridonic ein integraler Bestandteil der Zumtobel Group.
  • Unikale Marken: Mit den Kernmarken Zumtobel, Thorn und Tridonic haben wir drei starke Marken im Konzern. Im Lighting Segment werden wir uns mit einer dualen Markenstrategie (Zumtobel und Thorn) und einem klar differenzierten Portfolio erfolgreich am Markt positionieren.
  • Services & schlüsselfertige Lösungen: Services & schlüsselfertige Lösungen sind ein integraler Bestandteil für das Leuchten- und Komponentensegment und ein wichtiger Treiber für zukünftiges Wachstum. Innovation findet sich in allen unseren Produkten, Technologien, Services und Geschäftsprozessen wieder.

Im Berichtsjahr 2018/19 wurde die neue Strategie ausgerollt und umgesetzt: Die am Markt tätigen Segmente wurden aufgewertet, die drei Kernmarken gestärkt und der Vertrieb neu und kundennäher aufgestellt. Gleichzeitig wurden die Zentralfunktionen zurückgefahren, die Verwaltungskosten deutlich reduziert, das Produktportfolio verschlankt sowie die operativen Prozesse verbessert und damit die Herstellkosten gesenkt. Mit all diesen durchgeführten Schritten konnte die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und die Basis für zusätzliche Markt- und Kosteneinsparpotenziale geschaffen werden. Mit der neuen Strategie ist es das klare Ziel der Zumtobel Group, nachhaltigen Mehrwert für sämtliche Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter) zu generieren. Mittelfristig hat sich das Unternehmen eine EBIT-Marge von circa 6% bis zum Geschäftsjahr 2020/21 zum Ziel gesetzt.

Konsequente Umsetzung der neuen Strategie

1.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Abschwächung der Wachstumsdynamik in Europa

Der Aufschwung der globalen Wirtschaftstätigkeit hat sich im Geschäftsjahr 2018/19 abgeschwächt. Nach dem starken Wachstum in 2017 und im ersten Halbjahr 2018 waren es seither politische und wirtschaftliche Unsicherheiten (Handelskonflikt zwischen USA und China, Budgetstreit zwischen EU und Italien, BREXIT), die das Wachstum gebremst haben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezifferte das globale Wirtschaftswachstum in 2018 auf 3,6%1 (Vorjahr 3,8%), wobei das Wachstum insbesondere im zweiten Halbjahr stark zurückgegangen ist (3,2%). Insbesondere in Europa musste eine Abschwächung der Konjunktur hingenommen werden. Der Euroraum verzeichnete im Jahr 2018 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,8%, nachdem im Vorjahr noch 2,4% erzielt werden konnten. In der für die Zumtobel Group wichtigen D/A/CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum speziell in Deutschland. Deutschlands Wirtschaft konnte um 1,5% (2017 2,5%) wachsen, während Österreich (2,7%) und Schweiz (2,5%) höhere Wachstumsraten ausweisen konnten. Auch in Großbritannien kam es aufgrund der politischen Unsicherheit zu einer weiteren Verlangsamung der Wachstumsdynamik auf nunmehr 1,4% (Vorjahr 1,8%). Mit Frankreich (1,5%) und Italien (0,9%) mussten weitere große europäische Volkswirtschaften moderate Wachstumsraten hinnehmen. In den USA konnte, entgegen der europäischen Dynamik, aufgrund von steigenden Konsumausgaben eine höhere Wachstumsrate ausgewiesen werden. Das BIP-Wachstum verbesserte sich auf 2,9% (Vorjahr 2,2%). Chinas Wirtschaftswachstum erreichte im Jahr 2018 6,6%, allerdings hat sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des Handelsstreits abgeschwächt (6,0%).

Mäßiges Wachstum in 2019 erwartet

In seiner jüngsten Prognose vom April 2019 hat der IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft reduziert und erwartet für 2019 nunmehr ein Wirtschaftswachstum von 3,3%, nachdem man im Vorjahresbericht noch von 3,9% ausgegangen war. Sowohl für die USA als auch die Eurozone wird eine Abkühlung der Konjunktur gegenüber dem Vorjahr erwartet. Für Großbritannien wird eine weitere Abkühlung um 0,2 Prozentpunkte auf 1,2% prognostiziert. Für das Jahr 2020 und darüber hinaus sieht der IWF ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,6%, warnt allerdings auch vor möglichen Risiken: So könnten etwa eine weitere Verschärfung der Handelskonflikte, ein No-Deal BREXIT oder anhaltende fiskalpolitische Unsicherheit wie in Italien das Wachstum spürbar verlangsamen.

Ausblick auf die Wirtschaftsentwicklung in 2019 und 2020

1 Quelle: Prognose des IWF, World Economic Outlook, April 2019

Insgesamt ein wenig erfreuliches Jahr speziell für europäische Aktienmärkte

1.3 Die Zumtobel Group Aktie

Durchwachsenes Börsenjahr für globale Aktienmärkte

Die globalen Aktienmärkte waren im Berichtsjahr von politischen Unsicherheiten sowie der Befürchtung einer sich eintrübenden Konjunktur geprägt. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, der BREXIT sowie der Budgetstreit zwischen der EU und Italien wirkten sich insbesondere bis zum Ende des Kalenderjahres 2018 auf das Marktsentiment aus. Anfang 2019 haben sich die Aktienmärkte – unterstützt durch die Erwartung einer weiterhin günstigen Geldpolitik sowie einer Entspannung der politischen Themen – wieder erholt und Kursverluste konnten teilweise kompensiert werden. Der österreichische Leitindex ATX (Austrian Traded Index) fiel im Berichtsjahr von 3.469 auf 3.215 Punkte, was einem Kursverlust von 7,3% entspricht. Ebenfalls leicht im Minus waren in diesem Zeitraum andere Aktienindizes, etwa der DAX (minus 2,1%) in Deutschland oder der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 (minus 0,6%). Der Dow Jones Index in den USA konnte nach zwischenzeitlichen Kursverlusten bis Dezember 2018 stark aufholen und ging zum 30. April 2019 mit einem Plus von 10,1% im Vergleich zum Vorjahr aus dem Handel.

Zumtobel Group Aktie mit schwacher Performance

Für die Zumtobel Group Aktionäre verlief das Geschäftsjahr 2018/19 erneut wenig erfreulich. Insgesamt ging der Kurs im Berichtszeitraum 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 um 14,3% zurück. Damit entwickelte sich die Zumtobel Group Aktie leicht schwächer als der österreichische Leitindex ATX. Hauptgründe dafür waren die enttäuschende operative Entwicklung sowie ein schwieriges Industrieumfeld. Die Aktie beendete das Geschäftsjahr am 30. April 2019 mit einem Schlusskurs von 6,43 EUR.

Negative Kursentwicklung der Zumtobel Group Aktie

Die Marktkapitalisierung der Zumtobel Group AG veränderte sich im Berichtsjahr 2018/19 analog zum Aktienkurs. Auf Basis einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Zahl von 43,5 Millionen Inhaberstammaktien wurde das Unternehmen zum 30. April 2019 mit 280 Mio EUR (Vorjahr 326 Mio EUR) bewertet. Der durchschnittliche Tagesumsatz an der Wiener Börse lag im Berichtsjahr bei 230.307 Stück gegenüber 280.373 Stück im Vorjahr (Doppelzählung, wie von der Wiener Börse veröffentlicht). Die Zumtobel Group Aktie notiert im ATX Prime.

Entwicklung der Zumtobel Group Aktie

Marktkapitalisierung liegt bei 280 Mio EUR

Kennzahlen zur Zumtobel Group Aktie GJ 2018/19

Schlusskurs 30.04.2018 EUR 7,500 Währung EUR
Schlusskurs 30.04.2019 EUR 6,430 ISIN AT0000837307
Performance GJ 2018/19 -14,3% Börsenkürzel Wiener Börse (XETRA) ZAG
Marktkapitalisierung am 30.04.2019 280 Mio EUR Marktsegment ATX Prime
Höchstkurs am 19.09.2018 EUR 9,170 Reuters Symbol ZUMV.VI
Tiefstkurs am 26.07.2018 EUR 5,550 Bloomberg Symbol ZAG AV
Ø tägl. Handelsvolumen (Stück) 230.307 Anzahl der Aktien 43.500.000

Aktionärsstruktur

Familie Zumtobel hält 36,1%

Die Aktionärsstruktur der Zumtobel Group AG hat sich gegenüber dem Jahresabschluss 2017/18 leicht verändert. Die Familie Zumtobel hat ihren Anteil von 35,5% auf nun 36,1% der Stimmrechte erhöht und ist somit weiterhin der seit dem Börsengang etablierte stabile Kernaktionär der Zumtobel Group AG. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2019 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Wellington Management Group LLP eine Beteiligung von über 4%. Der Rest der Anteilscheine liegt nach Kenntnis des Unternehmens zum Großteil bei institutionellen Investoren. Zum Bilanzstichtag lag der Bestand eigener Anteile gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 353.343 Stück.

Dividendenpolitik

Keine Dividende für GJ 2018/19 geplant

Die Zumtobel Group AG verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, welche eine Ausschüttung von ca. 30% bis 50% des konsolidierten Nettogewinnes unter Berücksichtigung eventueller Sondereffekte vorsieht. Vor dem Hintergrund der schwachen Ergebnisentwicklung ist für das Geschäftsjahr 2018/19 keine Dividendenausschüttung geplant.

Investor-Relations-Arbeit mit Fokus auf Transparenz und Dialog

Eine transparente, kontinuierliche und offene Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern nimmt beim Zumtobel Group Management eine hohe Priorität ein. Im Berichtsjahr haben der Vorstand und die Investor-Relations-Abteilung des Unternehmens auf Roadshows und in einer Vielzahl von Einzelgesprächen den Dialog mit Investoren und Analysten im In- und Ausland intensiv fortgeführt. Im Geschäftsjahr 2018/19 berichteten neun renommierte internationale und heimische Analysten regelmäßig über die Zumtobel Group Aktie und gaben dabei ihre Einschätzung zur Unternehmensstrategie sowie Unternehmensbewertung ab (in alphabetischer Reihenfolge): Baader Bank (München), Berenberg (London), Erste Bank (Wien), J.P. Morgan (London), Kepler Cheuvreux (London), Landesbank Baden-Württemberg (Stuttgart), Morgan Stanley (London), Raiffeisen Centrobank (Wien) und UBS (Frankfurt). Intensiver Kontakt mit Investoren und Analysten

Im Zuge der Quartalsberichterstattung und im Rahmen des Jahresabschlusses bietet das Management der Zumtobel Group regelmäßig Conference Calls zur Erläuterung der Geschäftszahlen an. Ein wichtiges Medium, um alle Investoren und am Unternehmen Interessierte zeitgleich zu erreichen, ist das Internet. Unter der Investor-Relations-Website www.zumtobelgroup.com/de/investor_relations sind sämtliche Unternehmensveröffentlichungen, Kontaktdaten, der Kapitalmarktkalender und alles Wissenswerte über die Zumtobel Group sowie der Corporate Governance Report für jeden abrufbar.

1.4 Wesentliche Ereignisse seit dem 30. April 2018

Auf der am 27. Juli 2018 stattgefundenen 42. ordentlichen Hauptversammlung wurde der Beschluss gefasst, für das Geschäftsjahr 2017/18 keine Dividende auszuschütten.

Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts zum ersten Quartal am 4. September 2018 wurde die neue Strategie für die Zumtobel Group vorgestellt. Diese Strategie umfasst fünf strategische Eckpfeiler, die sich alle vom Kern der Strategie FOKUS ableiten. Mit der neuen Strategie ist es das klare Ziel der Zumtobel Group, nachhaltigen Mehrwert für sämtliche Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter) zu generieren. Mittelfristig hat sich das Unternehmen eine EBIT-Marge von circa 6% bis zum Geschäftsjahr 2020/21 zum Ziel gesetzt.

Am 28. September 2018 fand die offizielle Eröffnung des neuen Produktionswerkes in Niš, Serbien, statt. Das Werk besteht aus zwei Produktionsbereichen: Produktionsbereich 1 für Komponenten (Tridonic) startete die Serienproduktion Ende Juli 2018. Produktionsbereich 2 für Leuchten hat den Betrieb Anfang September aufgenommen. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 30 Mio EUR und einer Fläche von 40.000 Quadratmetern stellt das neue Werk der Zumtobel Group eine wichtige Ergänzung des bestehenden konzernweiten Produktionsnetzwerks dar.

Die Zumtobel Group hat im November 2018 eine stufenweise Schließung der Produktion im Komponentenwerk (Tridonic) in Jennersdorf, Österreich, bis November 2019 beschlossen. Von dieser wirtschaftlich notwendigen Reorganisation ist primär der Produktionsbereich mit rund 90 Mitarbeitern betroffen. Der Forschungs- & Entwicklungsstandort in Jennersdorf mit rund 30 Arbeitsplätzen bleibt als gruppenweites LED-Kompetenzzentrum erhalten. Die Produktion der im Werk in Jennersdorf gefertigten LED-Module wird im Wesentlichen nach Niš transferiert.

Am 4. Dezember 2018 gab der Aufsichtsrat der Zumtobel Group bekannt, dass der zum 30.04.2019 auslaufende Vertrag des Vorstandsvorsitzenden bzw. CEO (Chief Executive Officer) Alfred Felder um drei Jahre bis zum 30. April 2022 verlängert wurde.

Im Januar 2019 konnte im Rechtsstreit mit dem früheren CEO Ulrich Schumacher ein Vergleich erzielt werden. Die Zumtobel Group zahlte an Dr. Schumacher 1,5 Mio EUR brutto, d.h. rund ein Drittel der geforderten 4,4 Mio EUR. Der überwiegende Teil dieses Betrages entfiel auf Entgeltansprüche aus vergangenen Geschäftsjahren und war bereits rückgestellt.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Zumtobel Group zur Stärkung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Rahmen eines Gesamtfinanzierungsprogramms von 80 Millionen Euro die zweite Kredittranche in Höhe von 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die Vertragsunterzeichnung fand im Januar und die Auszahlung im Februar 2019 statt.

Weitere wesentliche Ereignisse im Berichtsjahr sind nicht zu vermelden.

Keine Dividende für GJ 2017/18

Vorstand präsentiert neue FOKUS-Strategie

Zumtobel Group eröffnet neues Werk in Serbien

Sukzessive Schließung der Produktion im Komponentenwerk in Jennersdorf

Verlängerung CEO Alfred Felder bis 2022

Vergleich im Rechtsstreit mit Ulrich Schumacher

Zweite EIB-Tranche über 40 Millionen Euro unterzeichnet

1.5 Geschäftsverlauf

1.5.1 Umsatzentwicklung

  • >> Konzernumsatz sinkt um 2,9% (währungsbereinigt minus 2,3%)
  • >> LED-Anteil am Gruppenumsatz erhöhte sich auf 81,7% (Vorjahr 79,7%)
  • >> Lighting Segment-Umsatz währungsbereinigt 3,6% unter Vorjahresniveau
  • >> Umsatzentwicklung im Components Segment auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt plus 0,2%)

Konzernumsatz sinkt währungsbereinigt um 2,3% Im Geschäftsjahr 2018/19 (1. Mai 2018 bis 30. April 2019) sank der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr in einem weiterhin herausfordernden Branchenumfeld um 2,9% auf 1.162,0 Mio EUR (Vorjahr 1.196,5 Mio EUR). Diese Umsatzentwicklung wurde durch negative Währungstranslationseffekte im Ausmaß von 7,1 Mio EUR beeinflusst, welche vor allem auf die Aufwertung des Euro gegenüber der Türkischen Lira, dem Australischen Dollar sowie der Schwedischen Krone zurückzuführen sind. Bereinigt um die Währungseffekte sank der Umsatz im Berichtsjahr um 2,3%. Der LED-Anteil am Gruppenumsatz erhöhte sich innerhalb von 12 Monaten von 79,7% auf 81,7%.

Entwicklung Segmente in Mio EUR 2018/19 2017/18 Veränderung
in %
Währungs
bereinigt in %
Lighting Segment 873,7 908,3 -3,8 -3,6
Components Segment 348,3 352,7 -1,3 0,2
Überleitung -60,0 -64,5 -7,1
Zumtobel Group 1.162,0 1.196,5 -2,9 -2,3

Lighting Segment-Umsatz währungsbereinigt 3,6% unter Vorjahresniveau

Das Lighting Segment ist weiterhin von einem schwierigen Branchenumfeld gekennzeichnet. Insbesondere deutliche Umsatzrückgänge in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien sowie ein allgemein sehr intensiver Preiswettbewerb belasten die Umsatzentwicklung. Die im Geschäftsjahr 2018/19 eingeleitete Neuorganisation der Vertriebsorganisation war im Berichtsjahr noch nicht voll wirksam. In diesem Umfeld sank der Umsatz im Lighting Segment um 3,8% auf 873,7 Mio EUR (Vorjahr 908,3 Mio EUR). Bereinigt um negative Währungseffekte fiel der Umsatz um 3,6% gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich hingegen ist die Umsatzentwicklung des Lighting Segments im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19. Der Umsatz stieg hier um 4,2 Mio EUR auf 223,8 Mio EUR (währungsbereinigt: 3,1%).

Währungsbereinigter Umsatz im Components Segment auf Vorjahresniveau

Im Components Segment sank der Umsatz im Geschäftsjahr 2018/19 um 1,3% (währungsbereinigt plus 0,2%). Die Umsatzentwicklung wurde zum einen durch die Abwertung der Türkischen Lira gegenüber der Berichtswährung Euro, zum anderen durch einen Nachfragerückgang nach Komponenten aus dem Lighting Segment belastet. Es zeigt sich deutlich, dass eine Fokussierung auf Marge in einem immer intensiver geführten Wettbewerb zwar zu zufriedenstellenden Ergebnisbeiträgen, aber auch zu einer verhaltenen Umsatzentwicklung führt.

D/A/CH 30,6%

Amerika 2,1%

Nordeuropa 21,6%

Regionale Geschäftsentwicklung

Umsatzerlöse in Mio EUR 2018/19 Veränderung
in %
Regionale Umsatzverteilung
D/A/CH 355,9 -0,5 Mittlerer Osten & Afrika
Nordeuropa 250,7 -7,8 5,0%
Benelux &
Osteuropa
173,6 -5,0 Asien & Pazifik
10,4%
Südeuropa 178,2 -0,4
Asien & Pazifik 120,9 0,4 Südeuropa
15,3%
Mittlerer Osten &
Afrika
58,5 5,8
Amerika 24,3 -18,2 Benelux &
Gesamt 1.162,0 -2,9 Osteuropa
14,9%

In einem insgesamt schwierigen Branchenumfeld war die regionale Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2018/19 sehr unterschiedlich. Erfreulich jedoch ist, dass im vierten Quartal des Berichtszeitraumes alle Regionen – mit Ausnahme von Benelux und Osteuropa – ein Umsatzwachstum vorweisen können.

In der für die Zumtobel Group umsatzstärksten Region D/A/CH fiel der Umsatz im Geschäftsjahr 2018/19 um 0,5% (währungsbereinigt minus 0,6%) auf 355,9 Mio EUR. Dabei wurde in der Schweiz der Umsatz des Vorjahres übertroffen, die Umsatzentwicklung in Österreich und in Deutschland hingegen war leicht rückläufig. Mit Blick auf das vierte Quartal des Berichtsjahres ist in dieser Region insgesamt ein deutliches Umsatzwachstum zu verzeichnen. In der Region Nordeuropa gingen die Umsätze um 7,8% auf 250,7 Mio EUR zurück. Insbesondere im Lighting Segment war die Umsatzentwicklung in Großbritannien im Geschäftsjahr 2018/19 deutlich rückläufig (ca. minus 15%). Doch auch in dieser Region ist im letzten Quartal des Berichtszeitraums – getragen von der positiven Umsatzdynamik v. a. in den skandinavischen Ländern – ein leichtes Umsatzwachstum zu verzeichnen. Die Umsatzentwicklung in der Region Benelux & Osteuropa verlief enttäuschend und konnte nicht an die gute Entwicklung aus den Vorjahren anknüpfen. Die Umsätze im Geschäftsjahr 2018/19 sanken um 5,0% (währungsbereinigt minus 1,7%) auf 173,6 Mio EUR. Die Region Südeuropa umfasst im Wesentlichen die Länder Italien, Spanien und Frankreich. Während Italien im Berichtsjahr wiederholt ein Umsatzwachstum vorweisen konnte, ist die Entwicklung in Frankreich und Spanien hinter den Erwartungen. Insgesamt sank der Umsatz in dieser Region um 0,4% auf 178,2 Mio EUR, wobei im vierten Quartal des Berichtsjahres in dieser Region insgesamt eine positive Umsatzentwicklung zu verzeichnen war. In der Region Asien & Pazifik konnte – dank einer sehr guten Umsatzdynamik in Asien im vierten Quartal des Geschäftsjahres – insgesamt ein Anstieg des Umsatz um 0,4% (währungsbereinigt plus 1,5%) auf 120,9 Mio EUR im Geschäftsjahr 2018/19 erreicht werden. Die Geschäftsentwicklung in der Region Mittlerer Osten & Afrika profitiert von einer hohen Projektaktivität, der Umsatz stieg im Berichtsjahr entsprechend um 5,8% (währungsbereinigt plus 4,3%). In der Region Amerika fiel der Umsatz um 18,2% (währungsbereinigt minus 20,0%) auf 24,3 Mio EUR. Jedoch konnte auch in dieser Region im letzten Quartal des Berichtsjahres ein leichtes Umsatzwachstum erzielt werden.

Deutliche Rückgänge in Großbritannien, Deutschland und USA

1.5.2 Ertragsentwicklung

  • >> Umsatzrückgänge sowie ein anhaltend intensiver Preiswettbewerb belasten das Ergebnis
  • >> Effizienz- und Einsparmaßnahmen zeigen deutliche Wirkung bei den Fixkosten
  • >> Bereinigtes Gruppen-EBIT stieg auf 27,6 Mio EUR
  • >> Hohe Einmalaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen wirken sich auf Periodenergebnis aus: minus 15,2 Mio EUR
2018/19 2017/18 Veränderung
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio EUR in %
Umsatzerlöse 1.162,0 1.196,5 -2,9
Kosten der umgesetzten Leistungen -810,2 -822,7 -1,5
Bruttoergebnis vom Umsatz 351,8 373,8 -5,9
in % vom Umsatz 30,3 31,2
SG&A Aufwendungen ohne Sondereffekte -324,2 -354,2 -8,5
Bereinigtes EBIT 27,6 19,7 40,6
in % vom Umsatz 2,4 1,6
Sondereffekte -25,0 -27,0 7,4
EBIT 2,7 -7,3 >100
in % vom Umsatz 0,2 -0,6
Finanzergebnis -12,8 -16,4 22,1
Ergebnis vor Ertragsteuern -10,1 -23,7 57,4
Ertragsteuern -5,2 -23,0 -77,6
Periodenergebnis -15,2 -46,7 67,4
Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,35 -1,08 67,4

Nachrichtlich: Das EBITDA im Geschäftsjahr 2018/19 betrug 55,8 Mio EUR (Vorjahr 54,2 Mio EUR).

Bereinigtes Gruppen
EBIT stieg auf
27,6 Mio EUR
Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-EBIT verbesserte sich im Geschäftsjahr 2018/19 auf
27,6 Mio EUR (Vorjahr 19,7 Mio EUR). Die Umsatzrendite stieg entsprechend von 1,6% auf 2,4%. Die
Verbesserung der Gruppen-Profitabilität im Berichtsjahr ist zum Großteil auf das Lighting Segment
zurückzuführen. Im Lighting Segment stieg das bereinigte EBIT von 9,4 Mio EUR auf 21,1 Mio EUR. Im
Components Segment betrug das bereinigte EBIT 25,4 Mio EUR (Vorjahr 31,4 Mio EUR). Insbesondere im
Lighting Segment zeigen die Einsparmaßnahmen Wirkung, sodass trotz eines anhaltend intensiven
Preiswettbewerbs eine Verbesserung im Ergebnis erreicht wurde. Zudem wurde das bereinigte EBIT des
Vorjahres durch höhere Gewährleistungsrückstellungen, insbesondere im Zusammenhang mit langfristigen
Straßenbeleuchtungsprojekten, belastet.
Rückgang in den
Entwicklungskosten
Die Bruttoergebnismarge (nach Entwicklungsaufwendungen) der Zumtobel Group sank im Geschäftsjahr
2018/19 auf 30,3% (Vorjahr 31,2%). Die in den Kosten der umgesetzten Leistungen enthaltenen
Entwicklungskosten sind im Berichtsjahr um 7,9 Mio EUR auf 61,6 Mio EUR (Vorjahr 69,5 Mio EUR)
gesunken.
Rückgang bei den
Vertriebs- und
Verwaltungskosten
Die im Frühjahr 2018 eingeleiteten Effizienz- und Einsparmaßnahmen führten zu einem deutlichen Rückgang
bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten. Die Vertriebskosten (inkl. Forschung) sanken im Geschäftsjahr
2018/19 um 5,4% auf 297,0 Mio EUR (Vorjahr 313,9 Mio EUR) und die Verwaltungskosten um
13,2 Mio EUR auf 36,2 Mio EUR (Vorjahr: 49,4 Mio EUR). Das sonstige betriebliche Ergebnis ohne
Sondereffekte ist mit 9,0 Mio EUR auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr 9,1 Mio EUR).

Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden negative Sondereffekte in Höhe von 25,0 Mio EUR (Vorjahr 27,0 Mio EUR) verbucht. Diese betreffen Aufwendungen im Zusammenhang mit den Restrukturierungsmaßnahmen im Management, die Schließung der Fertigung in Jennersdorf (Österreich) sowie die Abschreibung von aktivierten Entwicklungsprojekten im Zuge der Anpassung des Produktportfolios. Darüber hinaus sind darin Aufwendungen für weitere Anpassungen im globalen Werksverbund und Anpassungen für Pensionsverpflichtungen in Großbritannien enthalten. Zur Darstellung des operativen Erfolges wurde das EBIT um die genannten Sondereffekte bereinigt:

Negative Sondereffekte aus dem Transformationsprozess

Bereinigtes EBIT in Mio EUR 2018/19 2017/18 Veränderung
in %
Berichtetes EBIT 2,7 -7,3 >100
davon Sondereffekte -25,0 -27,0 7,4
Bereinigtes EBIT 27,6 19,7 40,6
in % vom Umsatz 2,4 1,6

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Mio EUR auf minus 12,8 Mio EUR (Vorjahr minus 16,4 Mio EUR). Im Zinsaufwand sind vor allem Zinsen für die laufenden Kreditverträge sowie Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingvereinbarungen enthalten. Die übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträge betrugen minus 6,3 Mio EUR (Vorjahr minus 9,7 Mio EUR). Darin enthalten sind Zinsaufwendungen für Pensionsverpflichtungen sowie Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Wechselkursänderungen aufgrund der hohen Volatilität am Devisenmarkt.

Finanzergebnis in Mio EUR 2018/19 2017/18 Veränderung
in %
Zinsaufwand -6,9 -6,9 0,4
Zinsertrag 0,4 0,4 -5,8
Zinssaldo -6,5 -6,4 -0,7
Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge -6,3 -9,7 -34,5
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 0,1 -0,3 >100
Finanzergebnis -12,8 -16,4 22,1

Das Ergebnis vor Ertragsteuern lag im Berichtsjahr bei minus 10,1 Mio EUR (Vorjahr minus 23,7 Mio EUR). Darauf fielen Ertragsteuern in Höhe von 5,2 Mio EUR (Vorjahr 23,0 Mio EUR) an. Davon entfallen 4,9 Mio EUR auf laufende Steuern und 0,3 Mio EUR auf latente Steuern. Auf die Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 2.6.4.6 wird verwiesen. Dementsprechend ergibt sich ein Jahresergebnis von minus 15,2 Mio EUR (Vorjahr minus 46,7 Mio EUR). Für die Aktionäre der Zumtobel Group AG ergibt sich somit ein Ergebnis je Aktie (unverwässert bei 43,1 Mio Aktien) von minus 0,35 EUR (Vorjahr minus 1,08 EUR).

Finanzergebnis über Vorjahr

1.5.3 Cashflow, Finanz- und Vermögenslage

  • >> Positive Entwicklung beim Working Capital fortgesetzt
  • >> Anlageninvestitionen mit 66,2 Mio EUR leicht unter Vorjahr (Vorjahr 69,0 Mio EUR)
  • >> Free Cashflow steigt auf plus 3,4 Mio EUR (Vorjahr minus 23,9 Mio EUR)
  • >> Weiterhin gesicherte Liquiditätsposition und solide Bilanzstruktur

Saisonalität des Geschäftsverlaufs

Der Geschäftsverlauf der Zumtobel Group unterliegt einer typischen Saisonalität. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres (1. Mai bis 31. Oktober) ist die Geschäftstätigkeit üblicherweise höher, da von Sommer bis Herbst eine relativ höhere Anzahl von Bauprojekten fertiggestellt wird und dabei der Einbau der Beleuchtung als eine der letzten Maßnahmen vorgenommen wird. Im dritten Quartal (1. November bis 31. Januar) ist das Umsatzniveau wegen der Weihnachts- und Winterpause in der Baubranche deutlich niedriger und im Schlussquartal (1. Februar bis 30. April) nimmt die Aktivität wieder sukzessive zu. Einhergehend mit dem Umsatzverlauf entwickelt sich auch das Ergebnis (gemessen am bereinigten EBIT) mit saisonalen Schwankungen, was ein deutlich niedrigeres Ergebnis im zweiten Halbjahr zur Folge hat. Zusätzlich ist das zweite Geschäftshalbjahr häufig mit Ausgaben für Fachmessen belastet.

Für die Ermittlung des Cashflows wurde die indirekte Methode monatsgenau angewandt. Die so erstellten monatlichen Cashflows werden mit dem jeweiligen monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet und aggregiert, während die Bilanzpositionen mit dem Stichtagskurs umgerechnet werden. Diese Vorgangsweise führt zu Währungsdifferenzen vor allem in den einzelnen Positionen des Cashflows aus dem operativen Geschäft und damit zu deutlich abweichenden Werten im Vergleich zu den Differenzen der jeweiligen Bilanzpositionen.

Der Cashflow aus dem operativen Ergebnis erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen aufgrund der verbesserten Profitabilität von 53,5 Mio EUR auf 56,8 Mio EUR.

Positive Entwicklung beim Working Capital Im Berichtszeitraum konnte der Working Capital-Bestand weiter optimiert werden. Dies ist auf ein konsequentes Management der Vorräte sowie höhere erhaltene Anzahlungen im Geschäftsjahr 2018/19 zurückzuführen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten durch konsequentes Debitorenmanagement im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, während diese im Vergleichszeitraum des Vorjahres durch den Umsatzrückgang und die Ausweitung des Factoring abgebaut wurden. Die im Rahmen einer Factoringvereinbarung verkauften Forderungen betrugen zum Bilanzstichtag 72,9 Mio EUR (Vorjahr 57,9 Mio EUR). Zum 30. April 2019 lag der Working Capital-Bestand mit 172,8 Mio EUR um 15,3 Mio EUR unter dem Niveau zum 30. April 2018. In Prozent des rollierenden Zwölfmonatsumsatzes reduzierte sich damit der Working Capital-Bestand im Vergleich zum Vorjahr von 15,7% auf 14,9%. Die Veränderung in den sonstigen operativen Positionen betrug 6,7 Mio EUR (Vorjahr minus 16,8 Mio EUR). Im Vorjahr waren die hohen Mittelabflüsse in dieser Position im Wesentlichen auf den Verbrauch von Rückstellungen für Restrukturierung und auf Bonusansprüche zurückzuführen. Entsprechend hohe Auszahlungen wurden im Geschäftsjahr 2018/19 nicht geleistet. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft erhöhte sich im Berichtszeitraum von 49,7 Mio EUR auf 72,7 Mio EUR.

Working Capital in % von rollierenden 12-Monats-Umsätzen

Im Berichtsjahr lagen die Investitionen in das Anlagevermögen mit 66,2 Mio EUR leicht unter dem Vorjahr (Vorjahr 69,0 Mio EUR). Die Investitionen umfassen im Wesentlichen Investitionen in Werkzeuge für neue Produkte, Erweiterungs- und Instandhaltungsinvestitionen sowie aktivierte Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 18,2 Mio EUR (Vorjahr 11,1 Mio EUR). Für das neue Produktionswerk in Serbien wurden im Geschäftsjahr 2018/19 21,7 Mio EUR ausgegeben. Darüber hinaus wurden 26,9 Mio EUR in den Standort Dornbirn (inklusive aktivierte Kosten für Forschung und Entwicklung) investiert. Die Cashflow-Effekte in der Position "Veränderungen von lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" resultieren im Wesentlichen aus realisierten Gewinnen und Verlusten aus Zinssicherungsgeschäften. Aufgrund des höheren Cashflows aus dem operativen Geschäft und der niedrigeren Investitionstätigkeit erhöhte sich der Free Cashflow im Berichtszeitraum auf 3,4 Mio EUR (Vorjahr minus 23,9 Mio EUR).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen die Ablösung und Refinanzierung eines Darlehens in Höhe von 40,0 Mio EUR mit einer fest verzinsten Laufzeit bis 2024 sowie die verringerte Inanspruchnahme des ausgenutzten Rahmens des Konsortialkreditvertrages. Vor dem Hintergrund des Nettoverlustes im Geschäftsjahr 2017/18 wurde im Berichtszeitraum keine Dividende an die Aktionäre ausbezahlt.

Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können, und verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die durch den Geschäftsverlauf auftreten. Zum Bilanzstichtag 30. April 2019 stehen der Zumtobel Gruppe neben dem Konsortialkreditvertrag und drei weiteren Kreditverträgen kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt 61,4 Mio EUR (Vorjahr 84,5 Mio EUR) zur Verfügung.

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung stellte der am 01. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 200 Mio EUR dar. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor, die unter bestimmten Voraussetzungen gezogen werden kann. Zum 30. April 2019 wurden 25 Mio EUR (Vorjahr 115 Mio EUR) in Anspruch genommen. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen ein kurzfristiger bilateraler Kreditvertrag über 40 Mio EUR (endfällig bis Januar 2020) und zwei weitere

Investitionstätigkeit auf Vorjahresniveau

Gesicherte Liquidität

langfristige Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 zur Verfügung, die per 30. April 2019 vollständig in Anspruch genommen sind. Diese wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen beinhalten eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte und erfordern die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%). Zum 30. April 2019 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,66 (Vorjahr 2,70) und einer Eigenkapitalquote von 28,5% (Vorjahr 27,2%) vollumfänglich eingehalten.

Bilanzkennzahlen in Mio EUR 30. April 2019 30. April 2018
Bilanzsumme 920,9 986,1
Nettoverbindlichkeiten 148,7 146,3
Schuldendeckungsgrad 2,66 2,70
Eigenkapital 262,8 268,3
Eigenkapitalquote in % 28,5 27,2
Verschuldungsgrad in % 56,6 54,5
Investitionen 66,2 69,0
Working Capital 172,8 188,1
in % vom rollierenden Zwölfmonatsumsatz 14,9 15,7

Verbesserung der Bilanzstruktur

Durch die Verkürzung der Bilanzsumme auf 920,9 Mio EUR (Vorjahr 986,1 Mio EUR) konnte die Bilanzstruktur der Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2018/19 verbessert werden. Die Eigenkapitalquote erhöht sich in der Folge von 27,2% am 30. April 2018 auf 28,5% zum Bilanzstichtag. Die Nettoverbindlichkeiten betrugen zum 30. April 2019 148,7 Mio EUR (Vorjahr 146,3 Mio EUR) und lagen damit um 2,4 Mio EUR über dem Vorjahreswert. Der Verschuldungsgrad (Gearing) – als Quotient von Nettoverbindlichkeiten zum Eigenkapital – erhöhte sich von 54,5% auf 56,6%.

1.6 Nichtfinanzielle Konzernerklärung

Die Zumtobel Group ist ein internationaler Lichtkonzern und ein führender Anbieter von innovativen Lichtlösungen, Lichtkomponenten und den dazugehörigen Services. Eine detaillierte Beschreibung des Geschäftsmodells finden Sie im Abschnitt "Die Zumtobel Group im Überblick" des Konzernlageberichts.

Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln ist in der Zumtobel Group fest verankert. Die Zumtobel Group übernimmt Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und folgt dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Der Konzern will dazu beitragen, kommenden Generationen stabile ökonomische, soziale und ökologische Rahmenbedingungen zu bieten. Bei der Verfolgung ökonomischer Interessen im Geschäftsalltag achtet die Zumtobel Group daher auf ökologische, gesellschaftliche und ethische Aspekte.

In diesem Jahr enthält der Konzernlagebericht die konsolidierte nichtfinanzielle Konzernerklärung (NFI-Erklärung) gemäß § 267a UGB. Die Zumtobel Group erfüllt ihre Berichtspflichten gemäß Nachhaltigkeitsund Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschenrechte sowie zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Falls nicht anders vermerkt, beziehen sich alle im Bericht getroffenen Angaben auf die Zumtobel Group AG und den Konzern einschließlich aller Tochtergesellschaften gleichermaßen. Die vorliegende NFI-Erklärung gilt für das Geschäftsjahr 2018/19 und orientiert sich an den Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Dabei wurde die Berichterstattung verstärkt auf jene Themen ausgeweitet, die für die Zumtobel Group und ihre Stakeholder von wesentlicher Bedeutung sind. Hiervon sind einige Inhalte ergänzend zur NFI-Erklärung im aktuellen Konzernlagebericht, im Corporate Governance Bericht sowie im Konzernabschluss enthalten. Für alle relevanten Themen wurden in Abstimmung mit der Unternehmensführung die wesentlichen Risiken ermittelt sowie Konzepte mit Maßnahmen und klaren Zielvorgaben erstellt.

Die zusammengefasste nichtfinanzielle Konzernerklärung im vorliegenden Lagebericht der Zumtobel Group wurde vom Aufsichtsrat auf Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit geprüft.

1.6.1 Strategie und Management

Die im Berichtsjahr 2017/18 gemeinsam mit einem externen Beratungsunternehmen durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse wurde auch für dieses Berichtsjahr beibehalten, da sich weder die Geschäftstätigkeit des Unternehmens noch die Auswirkung derselben auf die nichtfinanziellen Aspekte wesentlich geändert hat.

Ausgangspunkt dieser Wesentlichkeitsanalyse bildete ein rund 150 Themen umfassender Katalog. Neben den Nachhaltigkeitsthemen aus der Wesentlichkeitsanalyse 2014/15 wurden Themen aus der Peer Group, gängigen Berichtsstandards (ISO 26000, GRI) sowie relevanten Branchenthemen und -trends einbezogen. Anschließend erfolgte eine interne Bewertung durch sechs Fachbereiche der Zumtobel Group anhand eines strukturierten, schriftlichen Fragebogens. Mittels dieses Fragebogens wurden die Themen ermittelt, die sowohl für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses oder der Lage als auch zum Verständnis der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die nichtfinanziellen Aspekte erforderlich sind. Auf Basis dieser Bewertung wurden neun Themen definiert, bei denen die Zumtobel Group signifikante Auswirkungen auf die Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft hat und die damit als besonders relevant für die Zukunft der Zumtobel Group erachtet werden. Das Ergebnis wurde abschließend vom Vorstand validiert.

NFI-Erklärung orientiert sich an den GRI-Standards

NFI-Erklärung vom Aufsichtsrat geprüft

Wesentlichkeitsanalyse bleibt Grundlage für NFI-Erklärung

Für die Zumtobel Group sind folgende neun Themen wesentlich im Sinne des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG):

  • Nachhaltig profitables Wachstum
  • Innovation
  • Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
  • Corporate Governance und Compliance
  • Aus- und Weiterbildung
  • Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
  • Work-Life-Balance
  • Nachhaltige Beschaffung
  • Betrieblicher Umweltschutz

Referenzierungstabelle der NFI-Erklärung:

Nichtfinanzieller Aspekt Wesentliche Themen Seitenhinweis
Bekämpfung von Korruption und Bestechung ● Corporate Governance und Compliance 34
● Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen 33
Umweltbelange ● Nachhaltige Beschaffung 40
● Betrieblicher Umweltschutz 41
● Aus- und Weiterbildung 36
Arbeitnehmerbelange ● Work-Life-Balance 37
● Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit 37
● Nachhaltig profitables Wachstum 32
Sozialbelange ● Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen 33
● Corporate Governance und Compliance 34
Achtung der Menschenrechte ● Nachhaltige Beschaffung 40

Keine Risiken, welche schwerwiegende negative Auswirkungen haben

Die Zumtobel Group hat ein gruppenweites internes Risikomanagement- und Kontrollsystem installiert. In der vorliegenden nichtfinanziellen Konzernerklärung nach § 267a UGB wird eine Netto-Sicht auf Risiken eingenommen, das heißt, Risiken werden nach Berücksichtigung risikomindernder Maßnahmen beurteilt. Im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Aspekten konnte die Zumtobel Group dabei keine wesentlichen Risiken identifizieren, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit oder mit Geschäftsbeziehungen, Erzeugnissen und Dienstleistungen des Unternehmens verknüpft sind und welche schwerwiegende negative Auswirkungen haben könnten. Für weiterführende Informationen wird auf die Kapitel "Internes Kontrollsystem" und "Risikomanagement" im Konzernlagebericht verwiesen.

Die nachhaltige Unternehmenskultur der Integrität und Verantwortung beruht grundlegend auf dem Vertrauen, das Kunden, Aktionäre und Geschäftspartner der Zumtobel Group entgegenbringen. Zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung gehört auch, das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zu fördern, dieses in die Entscheidungsprozesse zu integrieren und im täglichen Geschäftsleben zu berücksichtigen. Das Geschäftsfeld der Zumtobel Group bringt eine Vielfalt an ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen mit sich. Dementsprechend hat die Zumtobel Group sich zum Ziel gesetzt, sicherzustellen, dass auch ihre Geschäftspartner und Lieferanten denselben hohen ethischen Grundsätzen und Standards folgen. Nachhaltige Unternehmenskultur

Die von der Zumtobel Group gelebte Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste, transparente und auf langfristigen Erfolg ausgerichtete Führung und Kontrolle. Als Leitungsorgan obliegt dem Vorstand die Leitung und Geschäftsführung der Gesellschaft. Er ist dabei an das Unternehmensinteresse gebunden und der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts verpflichtet. Der Vorstand der Zumtobel Group leitet die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung. Er entwickelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Die Verabschiedung von Nachhaltigkeitsprogrammen sowie zugehörigen Zielen und Maßnahmen des Konzerns werden vom Vorstand beschlossen und überprüft. Gleichzeitig sind auch die einzelnen Fachbereiche für den Ausbau, die Operationalisierung und das Monitoring der Nachhaltigkeitsaktivitäten verantwortlich.

Die neun identifizierten wesentlichen Themen geht die Zumtobel Group strategisch an. Dazu gehören insbesondere die Festlegung von qualitativen Zielen, die Ableitung konkreter Maßnahmen und die Bestimmung der Leistungsindikatoren. Diese Ziele, Maßnahmen und Leistungsindikatoren können der nachfolgenden Konzepttabelle entnommen werden.

Konkrete Konzepte für die wesentlichen Themen

Wesentliches Thema Ziele Maßnahmen Leistungsindikator
1. Nachhaltige Unternehmensführung
Nachhaltig profitables
Wachstum
Nachhaltige Steigerung des
Unternehmenswertes unter
Berücksichtigung von
ökonomischen, ökologischen
und sozialen Gesichtspunkten
● Konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie
FOKUS
● Konzentration auf profitable Kernmärkte und
Anwendungen
● Umsatz in Kernmärkten
Ausbau des Servicegeschäftes ● Deutliche Steigerung des Umsatzes mit Services ● Umsatz mit Services
2. Corporate Governance und Compliance
Corporate Governance Weiterentwicklung des
Compliance-Management
Systems
● Überarbeitung, Ergänzung und Kommunikation des
Verhaltenskodex der Zumtobel Group AG
● Überarbeitung der zielgruppenorientierten Inhalten
für Compliance-Trainings und Fortsetzung von e
Learning-basierten Compliance-Trainings und
Präsenzschulungen
● Erstellung und Kommunikation konkretisierender
Compliance-Richtlinien zu den Themen
Antikorruption, Wettbewerbs- und Kartellrecht und
● Prozentsatz geschulter
Mitarbeiter, Anzahl und
Prozentsatz erfolgreich
abgelegter Compliance
Trainings-Zertifikate
Globale Verantwortung von
Datenschutzthemen
Geldwäsche (nach Risikobeurteilung)
● Mapping der Verantwortlichkeiten für Compliance
Themen
● Überarbeitung der Datenschutzrichtlinie
● Ausrollung e-Learning-Programm für Angestellte in
● Anzahl fristgerecht
beantworteter Anfragen
Bezug auf Datenschutzthemen
● Datenschutzsoftware implementieren
3. Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Aus- und Weiterbildung Förderung mitarbeiter- und
tätigkeitsspezifischer Ausbildung
● Erweiterung des Ausbildungsangebotes der
Zumtobel Group, Fokus auf den weiteren Ausbau
des e-Learning-Angebots
● Aus- und
Weiterbildungsstunden
Ausbau der individuellen
Personalentwicklungsgespräche
● Durchführung von jährlichen Mitarbeitergesprächen
● Ableitung von individuellen Entwicklungspotenzialen
und notwendigen Personalentwicklungsmaßnahmen
● Gesamtzahl der Mitarbeiter,
die regelmäßig
Leistungsbeurteilungen
erfahren und kontinuierlich
weiterentwickelt werden
Gesundheitsschutz und
Arbeitssicherheit
Kontinuierliche
Weiterentwicklung des
Gesundheitsprogramms
● Umsetzung der geplanten Maßnahmen des
Gesundheitsprojektes für Frauen im
Produktionsumfeld in den Themen Bewegung,
Regeneration und altersgerechtes Arbeiten in Bezug
auf Prävention
● Krankenstandentwicklung im
Unternehmen und Verhältnis
Langzeitkrankenstand zu
Kurzzeitkrankenstand
● Anzahl altersgerechter
Arbeitsplätze
Vermeidung von Arbeitsunfällen ● Kontinuierliche Verbesserung der TRI-Rate sowohl in
den Leuchten- als auch den Komponentenwerken
● Durchführung von präventiven Schulungen zur
Verhinderung von Arbeitsunfällen
● TRI-Rate (Total Recordable
Injuries)
Work-Life-Balance Förderung der Work-Life
Balance
● Ausbau des Angebotes an flexiblen
Arbeitszeitmodellen in Bezug auf Erwartungshaltung
unterschiedlicher Generationen
● Beibehaltung der Freizeitoption
● Anzahl der Mitarbeiter in
Teilzeit
● Anzahl der Mitarbeiter mit
einer Freizeitoption
4. Produktverantwortung und Innovation
Innovation Ausbau des
wettbewerbsfähigen
Produktportfolios
● Kontinuierliche Produktentwicklung
● Ausbau von Technologiepartnerschaften
● Neuproduktquote in % vom
Umsatz
● R&D-Quote
● Anzahl der angemeldeten
Patente

Konzernlagebericht

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

Wesentliches Thema Ziele Maßnahmen Leistungsindikator
Steigerung der
Markenreputation durch
Forschungsprojekte
● Teilnahme an nationalen und internationalen
Forschungsprojekten
● Kontinuierliche Fortführung der langfristigen eigenen
Forschungs- und Vorentwicklungsprojekte
Nachhaltige Produkte
und Dienstleistungen
(inkl. Produktsicherheit
und -qualität)
Erfüllung hoher
Sicherheitsstandards durch die
Verwendung gesetzlicher und
freiwilliger Prüfzeichen
● Durchführung von internen Messungen und
Prüfungen
● Zusammenarbeit mit externen Prüfinstituten und
Durchführung von externen Audits
Berücksichtigung von
Nachhaltigkeitsaspekten entlang
des gesamten
Produktlebenszyklus
● Einsatz energieeffizienter, intelligent gesteuerter
Lichttechnik
● Verringerung des produktbezogenen
Ressourcenverbrauchs
● Kontinuierliche Steigerung der Produkteffizienz
● Energieeinsparung durch
energieeffiziente Zumtobel
Group Produkte in MWh
● Einsparung von CO2-
Emissionen durch
energieeffiziente Zumtobel
Group Produkte in Tonnen
Ausbau des innovativen
Produkt- und Serviceangebotes
● Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten
● Deutliche Steigerung des Umsatzes mit Services
● Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle
● Umsatzanteil mit LED
Produkten
● Umsatz mit Services
Nachhaltige Beschaffung Einhaltung hoher Umwelt- und
Sozialstandards in der
Lieferkette
● Jährliche Durchführung regulärer Sustainability Audits
für neue und bestehende Lieferanten
● Verpflichtung der Lieferanten zur Einhaltung von
RoHS/REACh
● Anzahl der Sustainability
Audits
● Anzahl Lieferanten mit
Umweltmanagementsystem
● Aufforderung aller Lieferanten zur Führung eines
Umweltmanagementsystems
● Lieferantenbündelung zur Nutzung von Synergien
Weiterentwicklung des Supplier
Code of Conduct (SCOC)
● Verpflichtung aller neuen Lieferanten zur
Unterzeichnung und Einhaltung des SCOC
● Verpflichtung der bestehenden wesentlichen
Lieferanten zur Einhaltung des SCOC
● Unterzeichnung des über
arbeiteten SCOC bei 100%
der neuen Lieferanten
● Unterzeichnung des über
arbeiteten SCOC bei 95%
(nach Beschaffungsvolumen)
der bestehenden Lieferanten
5. Umweltschutz
Betrieblicher
Umweltschutz
Sorgsamer und effizienter
Umgang mit Ressourcen
● Erhalt der Zertifizierung nach den erweiterten
Anforderungen von ISO 14001:2015 an den
wesentlichen Standorten
● Anzahl an zertifizierten
Standorten
● Erweiterung der Umweltzertifizierung im Bereich
Service & Solution
● Durchführung von Energieaudits an den 6
zertifizierten Standorten nach ISO 50001
● Lokale Durchführung von
Energieeffizienzmaßnahmen
● Weiterentwicklung der Umweltdatenerfassung mit
Integration des Leuchtenstandortes Barrowford (UK)
Berücksichtigung von
ökologischen Aspekten entlang
● Evaluation und Monitoring von Umweltdaten und
Ableitung von Handlungsbedarf
des gesamten Produktlebens
zyklus
● Unterstützung des gesamtheitlichen Ansatzes zur
Berücksichtigung von ökologischen Aspekten entlang
des Produktlebenszyklus
● Einhaltung interner und externer Richtlinien zum
Umweltschutz

Der kontinuierliche und offene Austausch mit ihren Stakeholdern ist für die Zumtobel Group von besonderer Bedeutung. Der Dialog schafft Vertrauen und bietet wertvolle Anregungen zur Frage, wie sich der Konzern zukünftig noch besser aufstellen kann. Zu den Stakeholdern der Zumtobel Group gehören Kunden und Geschäftspartner, Investoren und Analysten, Presse, Mitarbeiter, Lieferanten, Forschung und Wissenschaft, Künstler, Designer und Architekten, Politik, nationale und kommunale Behörden sowie NGOs. Dabei nutzt die Zumtobel Group verschiedene Dialogformen, um mit den Stakeholdern in Kontakt zu treten, wie beispielsweise über Newsletter, Veranstaltungen, Konferenzen, Pressegespräche, Roadshows, Internet, Intranet und Social Media. Kontinuierlicher Stakeholderdialog

Mitgliedschaft in Verbänden

Die Zumtobel Group engagiert sich in Industrieverbänden, Normierungsgremien und lichttechnischen Gesellschaften sowie in einzelnen Konsortien, um für die Lichtindustrie, ihren Kunden und Anwendern die besten Rahmenbedingungen für optimale Energieeffizienz und beste Lichtqualität zu erreichen. Im Zusammenhang mit der Zertifizierung energieeffizienter Gebäude ist das Unternehmen Mitglied bei verschiedenen Initiativen für nachhaltiges Bauen. Die derzeit wichtigsten Mitgliedschaften sind: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie e. V. (ZVEI, Deutschland), Lighting Industry Association (LIA, Großbritannien), Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI, Österreich), Europäisches Komitee für Normung (CEN), International Standards Organisation (ISO), International Electronical Committee (IEC), Internationale Beleuchtungskommission (CIE), Lux Europe, verschiedene nationale lichttechnische Gesellschaften, Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNE), Green Building Council, Consortium for international specifications of LED light sources interfaces (ZHAGA) und The Connected Lighting Alliance (TCLA).

1.6.2 Nachhaltig profitables Wachstum

Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2018/19 gemeinsam mit dem Führungsteam die neue Strategie FOKUS erarbeitet, verabschiedet und vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf profitablen Kernmärkten und Anwendungen, verbunden mit schlanker Organisation, Digitalisierung der Prozesse, Rückbesinnung auf die drei Kernmarken und Ausbau des Service-Geschäftes.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Zumtobel Group insgesamt einen ökonomischen Wert in Höhe von 1.173,2 Mio EUR. Abzüglich angefallener Kosten und Zahlungen an Eigenkapital- und Fremdkapitalgeber sowie öffentliche Stellen ergibt sich ein verbleibender ökonomischer Wert von 35,1 Mio EUR. Die Darstellung entspricht der Definition nach GRI. Es handelt sich dabei um die aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem Cashflow Statement abgeleiteten Finanzströme.

Finanzströme an Stakeholder in Mio EUR 2018/19 2017/18
Unternehmenseinnahmen1 1.173,2 1.210,5
Betriebskosten2 -723,1 -752,4
Personalkosten -399,2 -413,6
Zahlungen an Eigenkapitalgeber 0,0 -9,9
Zahlungen an Fremdkapitalgeber -6,7 -6,7
Zahlungen an öffentliche Stellen3 -9,0 -10,1
Verbleibender ökonomischer Wert 35,1 17,8

1Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge, Zinserträge sowie Einzahlungen aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen. 2Kosten der umgesetzten Leistungen, Vertriebskosten, Verwaltungskosten und sonstige betriebliche Aufwendungen (exklusive Personalkosten und Abschreibungen). 3Ohne latente Steuern.

FOKUS auf Kernmärkte und -anwendungen

Finanzströme an Stakeholder

1.6.3 Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen

Die Zumtobel Group hat mit ihrem Engagement für Nachhaltigkeit einen engen Bezug zu ihrem Kerngeschäft, leistet doch der Einsatz energieeffizienter, intelligent gesteuerter Lichttechnik einen beachtlichen Beitrag zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs. Diese Entwicklung wird durch die Effizienzsteigerung (Lumen/Watt) bei LED-Leuchten bei gleichzeitig sinkenden Bezugskosten von LED-Chips weiter beschleunigt. Die Effizienzsteigerung verlangsamt sich aber, da in den nächsten Jahren die physikalischen Grenzen erreicht werden. Auf künstliche Beleuchtung entfallen in etwa 19% des weltweiten Stromverbrauchs. Davon konsumieren gewerbliche Bauten und Außenbeleuchtungen – also Licht in genau den Anwendungsfeldern, die die Kernkompetenz der Zumtobel Group darstellen – gut zwei Drittel. Der Hauptanteil des Energieverbrauchs im Lebenszyklus von Leuchten fällt nach wie vor beim Gebrauch einer Leuchte an, doch werden aufgrund des abnehmenden Effizienzgewinnes auch andere Themen wie Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft wichtiger. Die Zumtobel Group verbessert daher seit vielen Jahren stetig die Energieeffizienz ihrer Produkte, berücksichtigt aber auch zusätzliche Nachhaltigkeitsaspekte entlang des Produktlebenszyklus.

Konzernlagebericht

Um den Beitrag der Gruppe zur Energieeffizienz zu veranschaulichen, wurde eine Größenordnung des Einsparpotenzials errechnet, welches das Unternehmen dem Markt durch sein gesamtes Portfolio an energieeffizienten Produkten im Berichtsjahr zur Verfügung gestellt hat. Als Referenz für die Bewertung werden konventionelle Systeme herangezogen. Die Berechnung der Einsparpotenziale bezieht sich dabei auf die Hauptkriterien: effiziente LED-Beleuchtungssysteme, Dimmbarkeit und Einsatz elektronischer Betriebsgeräte.

Die Zumtobel Group hat im Berichtsjahr dazu beigetragen, Energieeinsparungen von 4.640.736 Megawattstunden (Vorjahr 3.857.801 MWh) zu realisieren. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von 1.546.912 Zwei-Personen-Haushalten (Vorjahr 1.285.934). Umgerechnet auf die CO2-Emissionen, unter Berücksichtigung eines globalen mittleren Umrechnungswertes von 0,475 kg/KWh (Vorjahr 0,519 kg/KWh), entspricht der Energieeinsparungsbeitrag der Zumtobel Group im Jahr 2018/19 rund 2.204.350 Tonnen CO2 (Vorjahr 2.002.199).

Da aufgrund von fortlaufender Renovierung der Altbestand an konventionellen Systemen ständig geringer wird, wird die Zumtobel Group künftig die Berechnung des Beitrages zur Energieeffizienz umstellen: Es wird künftig nicht mehr auf einen zunehmend weniger relevant werdenden Altbestand referenziert, sondern die in den Markt gebrachte Anschlussleistung in Verhältnis zur Leuchtenstückzahl gebracht. Dies entspricht somit einer Messgröße, wie man sie in anderen Bereichen als "Normverbrauch" kennt. Diese neue Messgröße wird nun für jedes zukünftige Geschäftsjahr rückwirkend ermittelt und zeigt den Fortschritt bezüglich verbesserter Energieeffizienz.

Eine hohe Innovationskraft ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens. Somit wurde das Thema Nachhaltigkeit systematisch in den Innovations- und Produktentstehungsprozess integriert. Nähere Informationen zum wesentlichen Thema Innovation finden sich im Abschnitt "Forschung und Entwicklung" des Konzernlageberichts.

Durch den Wandel in der Lichtindustrie nimmt das LED-Geschäft sowie die Bedeutung von intelligenter und über das Internet vernetzter Beleuchtung weiterhin zu. Dies resultiert in einer deutlich verstärkten Nachfrage nach innovativen LED-basierten Lichtlösungen mit umfassenden Controls- und integrierten Service-Angeboten. Daher stellen die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von innovativen, nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen elementare Grundpfeiler für die mittel- und langfristige wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Zumtobel Group dar. Um die Weiterentwicklung des innovativen Produktund Dienstleistungsportfolios zu gewährleisten, definiert der Konzern klare Zielvorgaben. Während der Nachhaltigkeit hat einen engen Bezug zum Kerngeschäft

Zumtobel Group AG

Hoher Beitrag zur Reduzierung des Strombedarfs

Änderung der Berechnungsmethode

Weiterentwicklung des innovativen Produkt- und Serviceangebotes

Erfüllung hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards Umsatzanteil mit LED-Produkten im Geschäftsjahr 2018/19 auf sehr hohem Niveau eine Stagnation erfährt, nimmt der Umsatz mit projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen hingegen deutlich zu. Damit soll der hohe Energieeinsparungsbeitrag der Zumtobel Group auch in Zukunft gesichert werden.

Nachhaltige Produkte erfordern auch höchste Sicherheits- und Qualitätsansprüche. Alle weltweiten Produktionsstandorte der Zumtobel Group – mit Ausnahme der beiden Werke in den USA und Neuseeland – sind nach dem internationalen Standard ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme zertifiziert. Die standardisierten und zentral festgelegten Vertriebsprozesse sind ebenso zertifiziert. Vorrangiges Ziel ist es dabei immer, die Qualität im Herstellungs- und Vertriebsprozess stetig zu verbessern und damit auch die Zufriedenheit der Kunden zu steigern. In diesem Zusammenhang wurde im Geschäftsjahr 2018/19 auch ein Umstieg auf die Zertifizierungen nach den erweiterten und neuen Anforderungen von ISO 9001:2015 erzielt. Die Zumtobel Group garantiert somit, dass alle geltenden Normen und Regulierungen bei der gesamten Produktpalette auf Basis interner Prüfungen und Messungen für die jeweiligen Regionen und Länder eingehalten werden. Dies gilt insbesondere für Vorschriften zur Lichtqualität und Energieeffizienz sowie für Kennzeichnungspflichten und auch in Bezug auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekte. Darüber hinaus hat die Zumtobel Group einen Großteil der Produkte mit dem freiwilligen europäischen ENEC(European Norms Electrical Certification)-Kennzeichen ausgestattet. Damit wird durch unabhängige Prüfinstitute gewährleistet, dass einschlägige Sicherheitsnormen und Leistungsanforderungen erfüllt sind.

1.6.4 Corporate Governance und Compliance

Für die Zumtobel Group bedeutet Corporate Governance die umfassende Steuerung und Überwachung der Geschäftstätigkeit. Als Rahmenwerk für die Ausgestaltung des Corporate Governance-Systems dient der Österreichische Corporate Governance Kodex, wobei die wesentlichen Elemente des Corporate Governance-Systems der Zumtobel Group die Unternehmenswerte, der Verhaltenskodex sowie die Konzernrichtlinien sind.

Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bildet die Wertebasis des unternehmerischen Handelns. Um dies zu gewährleisten, hat die Zumtobel Group im Verhaltenskodex für jeden Mitarbeiter des Konzerns dies verbindlich beschrieben. Die ursprünglich für das Geschäftsjahr 2018/19 geplante Aktualisierung des Verhaltenskodexes wurde aufgrund der unten näher erläuterten Reorganisation und Repriorisierung der Aufgaben auf das kommende Geschäftsjahr verschoben. Unabhängig von der verzögerten Aktualisierung wurden zum Geschäftsjahresende alle Angestellten der Zumtobel Group weltweit über die hauseigene e-Learning-Plattform zu einem Pflichttraining zum Verhaltenskodex aufgefordert. Die Ergebnisse des Trainingsfortschrittes werden zentral überwacht und an den Vorstand und den Prüfungsausschuss berichtet. Beginnend mit dem kommenden Geschäftsjahr wird dieses Modul zum Pflichttraining im Onboarding-Prozess neuer Mitarbeiter. Verbindlicher Verhaltenskodex für jeden Mitarbeiter

Im Rahmen der unternehmensweiten Reorganisation wurden die Abteilungen Corporate Audit und Corporate Integrity im Herbst 2018 zusammengelegt. Verbunden mit der Zusammenlegung wurde eine Neugewichtung der bestehenden Aufgabengebiete vorgenommen. Ein wesentlicher neu gesetzter Schwerpunkt ist die Übernahme der Verantwortung für die Überführung des globalen Datenschutzprojektes in eine Governance-Struktur mit Richtlinien, die die kontinuierliche Compliance in diesem für die Zumtobel Group äußerst wichtigen Bereich sicherstellt. Zu den wesentlichen umgesetzten Maßnahmen im Bereich "Datenschutz" zählen: Datenschutz ist ein wichtiger Schwerpunkt

  • Governance-Struktur etabliert
  • Globale Richtlinie veröffentlicht
  • Anschaffung eines Tools zur Konsolidierung der Datenbestände

Zeitgleich und mit identischer Vorgehensweise wie bei der Schulung zum Code of Conduct wurde ein e-Learning-Modul zur Datenschutz-Grundverordnung ausgerollt. Für das kommende Geschäftsjahr ist eine Fortsetzung der Schulungsaktivitäten und die Standardisierung und Konsolidierung der gruppenweiten Datenbestände vorgesehen.

Die Zumtobel Group entwickelt ihr Compliance-Management-System kontinuierlich weiter, um für aktuelle und künftige Aufgaben weiterhin gut gewappnet zu sein. Im Zuge der Weiterentwicklung wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2018/19 ein professionelles Hinweisgebersystem eingerichtet. Dieses eröffnet Mitarbeitern sowie Dritten über einen Link auf der Internetseite des Unternehmens die Möglichkeit, vollständig anonyme Hinweise über eventuelle Compliance-Verstöße zu geben. Das Hinweisgebersystem steht gleichberechtigt neben den bereits bestehenden Eskalationskanälen über Vorgesetzte und Fachabteilungen (insbesondere HR und Rechtsabteilung) oder durch direkte Ansprache des Directors Corporate Audit und Compliance.

Neben den bereits erwähnten Trainingsmodulen für Datenschutz und den Code of Conduct sind für das kommende Geschäftsjahr weitere Trainingsmodule zur Vermeidung von Geldwäsche, Korruption und Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht geplant. Diese Trainingseinheiten waren ursprünglich für das Geschäftsjahr 2018/19 geplant, sind aber wegen der erläuterten Neuausrichtung der Aufgaben von Corporate Audit und Compliance auf das kommende Geschäftsjahr verschoben worden. Nach Abschluss der Reorganisation ist zeitnah eine Überprüfung der Abdeckung der einzelnen Compliance-Themenbereiche im Unternehmen geplant.

Im Berichtszeitraum wurden keine Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften gemeldet oder festgestellt. Gleiches gilt für Vorfälle oder Verfahren im Hinblick auf Verletzung der Menschenrechte, Diskriminierung, wettbewerbs- oder kartellwidriges Verhalten, Korruption oder Umweltvorschriften.

Als international tätiges Unternehmen bekennt sich die Zumtobel Group uneingeschränkt zur Wahrung der Menschenrechte und zur Einhaltung hoher Sozialstandards und entsprechender gesetzlicher Regularien im In- und Ausland. Der Konzern verpflichtet sich zur Achtung und Förderung der Menschenrechte und zur Einhaltung der Grundsätze und Normen der International Labour Organisation (ILO). Die ILO-Kernarbeitsnormen stützen sich auf die vier Grundprinzipien: das Recht der Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen, die Beseitigung der Zwangsarbeit, die Abschaffung der Kinderarbeit und das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Zur weiteren Sensibilisierung der Mitarbeiter wurden Menschenrechtsaspekte in den Verhaltenskodex der Zumtobel Group integriert und werden im Rahmen von Compliance-Schulungen entsprechend thematisiert.

1.6.5 Verantwortungsvoller Arbeitgeber

Der Unternehmenserfolg der Zumtobel Group basiert auf qualifizierten, engagierten und leistungsbereiten Mitarbeitern. Mit einem breiten Produktportfolio und einer offenen und wachstumsorientierten Unternehmenskultur bietet die Zumtobel Group für ihre Mitarbeiter attraktive Karrieremöglichkeiten innerhalb der Gruppe. Der Zentralbereich Corporate Human Resources leitet in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand die strategischen Schwerpunkte der Personalpolitik aus der Unternehmensstrategie ab. Auf Gruppenebene wurden die Aspekte Aus- und Weiterbildung, eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz als die wesentlichsten Nachhaltigkeitsthemen im Personalbereich identifiziert.

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems

Uneingeschränktes Bekenntnis zur Achtung der Menschenrechte und Einhaltung hoher Sozialstandards

Umfassende Aus- und Weiterbildung

Jährliches Mitarbeiterentwicklungsgespräch bildet die Grundlage für die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen

Aufgrund des Fachkräftemangels stellt es auch für die international agierende Zumtobel Group eine große Herausforderung dar, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und die richtigen Fachkräfte für die entsprechende Position zu rekrutieren. Die systematische berufliche Förderung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern ist daher ein wichtiger Eckpfeiler für den nachhaltigen Geschäftserfolg. Das jährliche Mitarbeiterentwicklungsgespräch ist ein wichtiger Baustein in der Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Vorgesetzten und bildet auch die Grundlage für zielgerichtete individuelle Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. In diesem strukturierten Gespräch treffen Führungskräfte und Mitarbeiter Zielvereinbarungen und entwickeln ein gemeinsames Verständnis über die Unternehmenswerte und die Bedeutung der Unternehmensstrategie in Bezug auf die eigene Aufgabe. Es werden gegenseitige Erwartungen abgeglichen, systematisch Entwicklungspotenziale identifiziert und nach individuellem Bedarf gemeinsam Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung definiert. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde gruppenweit mit 4.597 Mitarbeitern (78,2%; Vorjahr ca. 4.700 oder 75,5%) ein jährliches Mitarbeitergespräch geführt.

Umfassende Weiterbildungsangebote

Bei der Zumtobel Group gibt es neben externen Weiterbildungsmöglichkeiten auch ein großes Angebot an internen Trainingsprogrammen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, die auf die Fähigkeiten, Kenntnisse und Bedürfnisse der jeweiligen Personen zugeschnitten sind. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde das Aus- und Weiterbildungsangebot wiederum ausgeweitet. Entsprechend sind die durchschnittlichen Trainingsstunden pro Mitarbeiter im Berichtsjahr auf 13 Stunden gestiegen (Vorjahr 12 Stunden), insbesondere durch den weiteren Ausbau der Online-Schulungsangebote. Dies wurde durch die Einführung eines neuen Lernmanagementsystems ("myCAMPUS") ermöglicht. Der Schwerpunkt lag im Berichtszeitraum auf Trainingsmaßnahmen im Bereich von Produktwissen, Applikationen und Verkaufskompetenz.

Durchschnittliche Stundenanzahl für Aus- und Weiterbildung 2018/19 2017/18
Angestellte (White Collar) 16 15
Arbeiter (Blue Collar) 8 8
Gesamtbelegschaft 13 12

Die Besetzung von Schlüsselpositionen durch bestehende Mitarbeiter wird durch das Zumtobel Group interne Talentprogramm gezielt gefördert und unterstützt. In speziellen Development Centers wird das individuelle Entwicklungspotenzial der Mitarbeiter mit besonders hohem Potenzial in Hinblick auf weiterführende Aufgaben erfasst und mündet in einem persönlichen Entwicklungsplan. Damit einher gehen die konkrete Nachfolge- und Karriereplanung sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Führungskräfte. Gezieltes Talent Management

Die Zumtobel Group sieht die Ausbildung junger Menschen als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Zum Bilanzstichtag 30. April 2019 waren insgesamt 129 (Vorjahr 106) Auszubildende bei der Zumtobel Group angestellt. Die betriebliche Berufsausbildung ist ein wichtiges Instrument, um dem Fachkräftemangel im Zuge des demografischen Wandels zu begegnen. Die Lehrlinge werden in den Berufsfeldern Elektrotechnik inkl. Automatisierungs- und Prozessleittechnik, Elektronik, Kunststofftechnik, Mechatronik inkl. Spezialmodul Robotik und Informationstechnologie ausgebildet. Von den in der Zumtobel Group ausgebildeten Lehrlingen konnten nach Lehrabschluss 77% im Unternehmensverbund integriert werden. Fortführung und Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung

Ausgewogene Work-Life-Balance

Eine ausgewogene Work-Life-Balance für die Mitarbeiter hat für die Zumtobel Group eine große Bedeutung, um die Position als attraktiver Arbeitgeber weiter auszubauen. Im Fokus stehen dabei die grundsätzlich veränderten Bedürfnisse neuer Generationen am Arbeitsmarkt sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Förderung der Work-Life-Balance der Mitarbeiter

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Gesundheitsprogrammes

Beruf und Familie für berufstätige Eltern. Die Zumtobel Group ist dabei bestrebt, die Work-Life-Balance durch den kontinuierlichen Ausbau an flexiblen Arbeitszeitmodellen gezielt zu fördern. Bei Bedarf und wenn es die jeweilige Position erlaubt, werden Teilzeitregelungen, Bildungskarenzen, Sabbaticals, Papamonat, Home Office oder andere Modelle vereinbart. So ist im abgelaufenen Geschäftsjahr der Anteil der Teilzeitbeschäftigten von 6,9% im Vorjahr auf 8,5% gemessen am gesamten Vollzeitäquivalent gestiegen. Darüber hinaus gibt es eine Betriebsvereinbarung über die Ausübung einer Freizeitoption innerhalb von Österreich. Dabei können Mitarbeiter, die – aus persönlichen Gründen, ohne Teilzeitbeschäftigte zu werden – ihre Arbeitszeit verkürzen wollen, auf die Erhöhung der Ist-Löhne/-Gehälter verzichten und bezahlte Freizeit vereinbaren (zum Beispiel für altersgerechtes Arbeiten, Teilnahme an einer persönlichen Weiterbildung oder um längere Freizeitperioden über mehrere Jahre anzusammeln). Diese Freizeitoption wurde inzwischen von rund 430 Mitarbeitern in Anspruch genommen. Mit Geschäftsjahresende befanden sich 80 Mitarbeiter (Vorjahr 89) in Österreich in Elternkarenz. Mütter und Väter, die nach Mutterschutz und Elternteilzeit wieder in den Beruf zurückkehren, werden vom Unternehmen aktiv bei der Wiederintegration unterstützt.

Arbeitssicherheit und Gesundheit

Die Vermeidung von Unfällen und der Erhalt der Mitarbeitergesundheit haben in der gesamten Zumtobel Group eine hohe Bedeutung und werden in regelmäßigen formellen Arbeitgeber-Mitarbeiter-Ausschüssen diskutiert. An allen Standorten werden spezifische Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien durch lokale Sicherheitsbeauftragte überwacht. Um die Arbeitssicherheit zu erhöhen, werden stetig Maßnahmen wie etwa Mitarbeiterschulungen, Verbesserung der Schutzbekleidung und Erneuerung des Maschinenparks ergriffen. In allen Werken wird monatlich die TRI-Rate (Total Recordable Injuries: Anzahl der Arbeitsunfälle / Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden x 1.000.000) erhoben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigen die Bemühungen der Zumtobel Group um Unfallprävention Wirkung: In der Zumtobel Group ist die TRI-Rate mit 7,1 gegenüber dem Geschäftsjahr 2017/18 mit 8,0 leicht rückläufig. In den Komponentenwerken steigt die TRI-Rate auf 2,7 (Vorjahr 1,2). Für die Leuchtenwerke sank die TRI-Rate auf 10,1 (Vorjahr 11,9). So wie auch in den Jahren zuvor gab es im Berichtsjahr keinen tödlichen Arbeitsunfall bei unseren Mitarbeitern. Es ist das klare Ziel des Unternehmens, die TRI-Rate in den Folgejahren kontinuierlich zu verringern und eine ausgeprägte Sicherheitskultur, zum Beispiel durch vermehrte präventive Schulungen zur Verhinderung von Arbeitsunfällen, zu etablieren.

Arbeitssicherheit 2018/19 2017/18
Unfallhäufigkeit Leuchtenwerke (TRI-Rate) 10,1 11,9
Unfallhäufigkeit Komponentenwerke (TRI-Rate) 2,7 1,2
Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle 0 0

Die jährliche Evaluierung der innerbetrieblichen Altersstruktur und die der Altersentwicklung sowie der Datenabgleich zu beschäftigten Generationen in unterschiedlichen Unternehmensbereichen, bestätigen weiterhin den Trend der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft. Maßnahmen in Gesundheitsvorsorge und Prävention, gepaart mit Erhaltung und Förderung von Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter, werden in der Zumtobel Group gefördert und sind in einem eigenen Verantwortlichkeitsbereich "Health & Age" dem Personalwesen zugeordnet. Die Handlungsfelder Gesetzlicher Arbeitnehmerschutz, Präsenzmanagement, Betriebliche Gesundheitsförderung, Führungsarbeit und Führungsverhalten, Betriebliches Eingliederungsmanagement sowie Generationenmanagement bilden dabei die Säulen des ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagementprogramms der Zumtobel Group. In den einzelnen Gesellschaften des Konzerns laufen unterschiedliche Programme innerhalb der jeweiligen Handlungsfelder, welche an die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst sind. Die Bemühungen der Zumtobel Group um den Erhalt und die Förderung von Gesundheit, altersgerechtes Arbeiten und die Erhaltung von

Vermeidung von Arbeitsunfällen

Arbeitsfähigkeit wurden im März 2019 zum dritten Mal in Folge mit dem Vorarlberger Gütesiegel "Salvus" ausgezeichnet.

Gesundheitsprävention zur gezielten Förderung von Arbeitsfähigkeit

Im Geschäftsjahr 2018/19 lag der Fokus der Gesundheitsprävention, abgeleitet aus der jährlichen Evaluierung von Fehlzeiten im Handlungsfeld "Präsenzmanagement", auf der Umsetzung von konkreten Verbesserungsmaßnahmen aus dem Gesundheitsprojekt für "Frauen im Produktionsumfeld" (Pilotprojekt der Zumtobel Lighting GmbH). In den von Mitarbeitern moderierten Gesundheitszirkeln zu den Themen Ernährung, Bewegung, Regeneration und altersgerechtes Arbeiten wurden zur nachhaltigen Förderung von Arbeitsfähigkeit erste konkrete Umsetzungsmaßnahmen im Produktionsumfeld am Standort Dornbirn integriert, welche nach einer erfolgreichen Test- und Beurteilungsphase in Fertigungsbereiche anderer Standorte ausgerollt werden.

Mitarbeiterrechte und Vergütung

Hohe Arbeitsstandards & offener Dialog mit Mitarbeitern und Betriebsrat

Als Arbeitgeber mit einer über Jahrzehnte gewachsenen Unternehmenskultur nimmt die Zumtobel Group ihre soziale Verantwortung für alle Mitarbeiter weltweit wahr und arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung verantwortungsbewusster Beschäftigungsbedingungen. Die Zumtobel Group unterstützt den offenen und regelmäßigen Informationsaustausch zwischen Vorstand, Mitarbeitern und Betriebsrat. Die gesetzliche Mitbestimmung der Arbeitnehmer sowie die Einhaltung der Grundsätze und Normen der International Labour Organisation (ILO) sind selbstverständlich und im gruppenweit gültigen Verhaltenskodex der Zumtobel Group verbindlich festgeschrieben. Weltweit unterliegen über 54% des Personals einer kollektivvertraglichen Vereinbarung.

Diversität in der Belegschaft ist wesentlich für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns und die Schaffung eines innovativen Klimas im Unternehmen. Die Belegschaft der Zumtobel Group setzt sich aus insgesamt circa 80 Nationen zusammen. In der Unternehmenszentrale in Dornbirn, Österreich, sind Mitarbeiter aus rund 50 Nationen beschäftigt. Als "Equal Opportunity Employer" steht die Zumtobel Group für Chancengleichheit, unabhängig von Geschlecht und Ethnie, ein. Diese Haltung manifestiert sich auch im Verhaltenskodex der Zumtobel Group, der festlegt, dass keine Art der Diskriminierung im Unternehmen geduldet wird. Erfahrung, Qualifikation und Leistung bilden im Unternehmen die Basis der Personalentscheidungen für alle Unternehmensbereiche und Managementebenen. Der Anteil von weiblichen Mitarbeitern im Konzern beträgt 35,7% (Vorjahr 35,8%). Die Zumtobel Group verfolgt keine konkrete Zielquote für die Besetzung von Managementpositionen durch weibliche Mitarbeiter, fördert diese aber zunehmend im Rahmen der internen sowie externen Recruiting- und Personalentwicklungsmaßnahmen. Chancengleichheit Diversität

Im Berichtsjahr hat die Zumtobel Group wiederum den nach dem Gründer der Unternehmensgruppe benannten Dr. Walter Zumtobel Value Award verliehen. Mit dem Value Award werden Personen ausgezeichnet, welche die Unternehmenswerte beispielhaft im Arbeitsalltag leben und damit die Werte des Firmengründers lebendig halten. Das Unternehmen schätzt Eigeninitiative, Einsatzbereitschaft, Unternehmertum und Neugierde, Neues zu entdecken. Des Weiteren sind Zuverlässigkeit, Teamgeist, Solidarität, Ehrlichkeit, aber auch die Einstellung, Wandel und Veränderung positiv zu sehen, wesentliche Bestandteile der Unternehmenskultur. Mitarbeiterauszeichnungen

Die Zumtobel Group arbeitet auf Grundlage einer einheitlichen Vergütungssystematik mit dem Ziel einer hohen Transparenz und leistungsgerechten Entlohnung. Das Unternehmen entlohnt größtenteils über dem gesetzlichen beziehungsweise kollektivvertraglichen Niveau. Basierend auf internen und externen Gehaltsvergleichen wird gewährleistet, dass Löhne und Gehälter möglichst marktkonform sind. Auch in Ländern mit niedrigen Lohnstandards bezahlt die Zumtobel Group Löhne und Gehälter, die durchwegs über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn liegen. Anhand von Aufgabenbeschreibungen und Funktionsbewertungen ("Job Mapping") kann die marktgerechte Entlohnung grundsätzlich eingeordnet Leistungsorientierte Vergütungssysteme

werden. Auf dieser Basis wird gewährleistet, dass die Bezahlung sowohl den fachlichen Anforderungen entspricht als auch fair und gerecht ist. Durch die Fokussierung auf die Funktionsinhalte werden auch etwaige geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten vermieden.

Der Leistungsindikator für alle bonusberechtigten Mitarbeiter – die nicht direkt an einem Vertriebsbonussystem partizipieren – wird je nach Verantwortungs- und Einflussbereich durch eine Kombination verschiedener Finanzkennzahlen (EBIT adj. und Free Cashflow) und deren unterschiedliche Gewichtung bestimmt. Die variable Vergütung des gehobenen Managements setzt sich aus einer kurzfristigen Komponente und einer langfristigen Komponente zusammen. Die kurzfristige Komponente wird im Vergabejahr direkt ausbezahlt. Die Ausschüttung der langfristigen Komponente wird auf die folgenden drei bis fünf Jahre verteilt, wobei die Tranche im jeweiligen Auszahlungsjahr mit dem Zielerreichungsgrad des Leistungsindikators Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG im Vergleich zu einer definierten Peergruppe gewichtet wird. Somit wird der Fokus auf nachhaltig wirkende Entscheidungen des Managements gelegt.

Beschäftigungsentwicklung

-5,6%

4.500 -3,5%

6.224

Total

5.878

2.879

7.500

9.000

6.000

3.000

1.500

0

Die Anpassung der Personalkapazitäten der Zumtobel Group an das schwierige Marktumfeld und die damit verbundenen notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen führten auch im aktuellen Berichtsjahr, wie bereits in den Vorjahren, zu einem Personalrückgang. Zum Stichtag 30. April 2019 beschäftigt die Zumtobel Group weltweit insgesamt 5.878 Vollzeitkräfte (inklusive Leiharbeiter). Die Verteilung und Entwicklung nach Tätigkeitsbereichen und Regionen zeigt folgende Grafik:

Restrukturierungsmaßnahmen führen zu Personalanpassungen

Verteilung nach Tätigkeitsbereich und Region

Mitarbeiter inkl. Leiharbeiter GJ 2017/18 Mitarbeiter inkl. Leiharbeiter GJ 2018/19

Langfristige Gehaltskomponente zur Stärkung der Nachhaltigkeit

Australien &

Amerika

Anteil GJ 2018/19
in %
Anteil GJ 2017/18
in %
Männer 64,3 64,2
Frauen 35,7 35,8
Gesamt 100,0 100,0
< 30 Jahre 16,5 16,2
30-45 Jahre 45,4 45,8
45-55 Jahre 25,0 25,9
> 55 Jahre 13,1 12,1
Gesamt 100,0 100,0
Angestellte 62,5 60,6
Arbeiter 33,1 34,2
Leiharbeiter 4,4 5,2
Gesamt 100,0 100,0
Vollzeit 91,5 93,1
Teilzeit 8,5 6,9
Gesamt 100,0 100,0

1.6.6 Nachhaltige Beschaffung

Beschaffungskonzept berücksichtigt ökonomische, ökologische und soziale Aspekte

Die Beschaffung spielt für produzierende Unternehmen eine zentrale Rolle. Die Zumtobel Group berücksichtigt dabei nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern bekennt sich auch zur Einhaltung hoher Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette. Die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen der Zumtobel Group und ihren Lieferanten definiert sich seit vielen Jahren durch Langfristigkeit, gegenseitiges Vertrauen und Fairness. Durch eine verantwortungsvolle Lieferantenentwicklung kann auch auf Dauer wirtschaftlich, ökologisch, sozial und verantwortungsvoll die Versorgungssicherheit aller wichtigen Rohstoffe und Vorprodukte gewährleistet werden. Grundlage dafür bilden eine zentrale Bündelung der Beschaffungsaktivitäten mit verstärkter Lieferantenkonsolidierung sowie ein systematischer Lieferantenbewertungsprozess. Dieser startet mit einem stringenten Lieferantenfreigabeprozess und setzt sich mit jährlichen Bewertungen aller bestehenden Lieferanten sowie Auditierungen mit verschiedenen Schwerpunktthemen von ausgewählten Lieferanten fort.

Die Beschaffungsorganisation ist bei der Zumtobel Group global aufgestellt. Die Einkaufsvolumen aller Werke werden konsequent durch gruppenweit verantwortliche "Commodity-Manager" gebündelt. Das gesamte externe Einkaufsvolumen der Zumtobel Group für direktes Material betrug im Berichtsjahr rund 390 Mio EUR (Vorjahr 400 Mio EUR). Die Zumtobel Group arbeitet mit über 700 Lieferanten aus rund 30 Ländern zusammen. Das Unternehmen ist bestrebt, den Großteil der Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen in jener Region zu beziehen, in der auch gefertigt wird. Aus Zentraleuropa werden wesentliche Rohstoffe wie etwa Stahl, Kupfer, Aluminium und Kunststoffgranulat bezogen. Elektronische und LED-Komponenten werden vor allem in Asien zugekauft, wo viele der wettbewerbsfähigsten Lieferanten angesiedelt sind. Der Anteil des Beschaffungsvolumens aus Asien beläuft sich im Berichtsjahr im Components Segment auf über 65% (Vorjahr 68%) und im Lighting Segment auf knapp 11% (Vorjahr 10%). Im Berichtsjahr konnte die Lieferanten- und Komponentenkonsolidierung bei den Direktmateriallieferanten gezielt vorangetrieben und die Lieferantenbasis um 4,8% (Vorjahr 5,5%) reduziert werden. Ziel ist es, durch verstärkten Fokus auf Standardisierung die Gesamtanzahl der Lieferanten mittelfristig jedes Jahr um 5% zu reduzieren. Bei umsatzmäßig großen Zentrale Bündelung der Beschaffungsaktivitäten

Beschaffungsartikeln wird darauf geachtet, dass mindestens zwei Lieferanten verfügbar und freigegeben ("Multi-Sourcing-Strategie") sind. Dieser Ansatz ermöglicht zum einen die bestmögliche Versorgung und zum anderen eine Stärkung der Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten und damit größere Synergieeffekte (Bündelung von Mengen, Standardisierung und Ausbau der Lieferantenbeziehungen). Zudem ist es die Grundlage dafür, bevorzugte Lieferanten gezielt in Richtung Nachhaltigkeit und Kontinuität weiterzuentwickeln.

Die Zumtobel Group ist bestrebt, ihre hohen ökologischen, sozialen und ethischen Maßstäbe auch in der Geschäftsbeziehung mit den Lieferanten umzusetzen. Wesentlicher Bestandteil ist dabei der Verhaltenskodex für Lieferanten, der im Jahr 2017 neu überarbeitet und weiterentwickelt wurde. Dieser wurde im Berichtsjahr 2018/19 mit allen neu freigegebenen Lieferanten vereinbart. Darin werden die wichtigsten internationalen Standards und Konventionen wie zum Beispiel die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vereint und wesentliche Themen wie etwa Compliance, Umwelt, Gesundheitsschutz und Menschenrechte adressiert. Alle wesentlichen Lieferanten, mit denen die Zumtobel Group Geschäftsbeziehungen unterhält, wurden zur Einhaltung des überarbeiteten Verhaltenskodexes verpflichtet. Das entspricht einer Quote von 95,4% der bestehenden Lieferanten nach Beschaffungsvolumen.

Alle neuen Zulieferer durchlaufen einen gruppenweit angewandten Lieferantenfreigabeprozess und müssen dabei unter anderem die Einhaltung des Verhaltenskodex für Lieferanten der Zumtobel Group unterzeichnen. Darüber hinaus wird im Rahmen eines sorgfältigen Prüfungsprozesses das Vorhandensein eines auditierbaren Qualitätsmanagementsystems, die Einhaltung von Energie- und Umweltmanagementstandards sowie von gesetzlichen Anforderungen wie etwa RoHS (Restriction of Hazardous Substances) – Beschränkung gefährlicher Stoffe – oder REACh (EU-Chemikalienverordnung) überprüft und dokumentiert. Bereits im Geschäftsjahr 2015/16 wurden im Lieferantenfreigabeprozess auch explizite Fragen zum Thema "Vermeidung von Konfliktmaterialien" eingearbeitet. Zur Reduktion von Transportkosten und einhergehender Umweltbelastung werden für das neue Produktionswerk in Serbien vermehrt lokale Lieferanten geprüft und freigegeben. Dies trägt dazu bei, längere Anlieferwege aus anderen EU-Staaten sowie Asien zu verringern.

Ein wesentliches Instrument zur gemeinsamen Lieferantenentwicklung ist ein standardisierter Prozess zur regelmäßigen, jährlichen Bewertung aller bestehenden Lieferanten. Neben den bekannten Erfolgsfaktoren Liefertreue, Qualität, Kosten und Service werden Aspekte der ökologischen und sozialen Verantwortung überprüft und bewertet. Zur Stärkung der Partnerschaften mit regionalen und globalen Lieferanten veranstaltete die Zumtobel Group 2018 einen "Internationalen Lieferantentag" unter dem Motto "Partners 4 Excellence", bei dem Lieferanten aus dem globalen Netzwerk in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet wurden. Darüber hinaus werden bei ausgewählten Partnern Sustainability Audits mit verschiedenen Schwerpunktthemen durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 103 Audits (Vorjahr 76 Audits) durchgeführt – davon 44 Audits mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeitsaspekte in den Bereichen Arbeitsschutz und Umweltmanagement. Grundsätzlich gilt, dass Fehlverhalten von Lieferanten gegen den Verhaltenskodex oder die Umweltstandards dokumentiert und Abstellmaßnahmen eingefordert werden. Sollten diese nicht innerhalb angemessener Fristen umgesetzt werden, wird die Geschäftsbeziehung mit dem Lieferanten beendet. Gleichzeitig werden aber auch Empfehlungen ausgesprochen. So fordert die Zumtobel Group alle Lieferanten zur Führung eines Umweltmanagementsystems auf.

1.6.7 Betrieblicher Umweltschutz

Umweltschutz hat in der Zumtobel Group eine große Bedeutung. Nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung energieeffizienter und umweltschonender Produkte, sondern gleichfalls in Bezug auf eine umweltfreundliche Beschaffung, Produktion und Logistik. Dies umfasst einen sorgsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen sowie die Vermeidung und Verminderung von Emissionen und Abfall entlang des gesamten Lebenszyklus der Produkte. Das Umweltmanagementkonzept der Zumtobel Group basiert auf drei Säulen: zertifizierte Umweltmanagement- und Energiemanagementsysteme nach den internationalen Standards (ISO 14001 und

Weiterentwicklung des Verhaltenskodex für Lieferanten

Systematischer Lieferantenfreigabeprozess

Regelmäßige Bewertung und Auditierung von bestehenden Lieferanten

Umweltmanagementkonzept basiert auf drei Säulen

ISO 50001), konsequente Einhaltung interner und externer Richtlinien zum Umweltschutz sowie das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung. Das Ziel, alle umweltzertifizierten Standorte nach den erweiterten Anforderungen der ISO 14001:2015 zu zertifizieren, wurde im GJ 2018/19 erreicht. Zusätzlich wurde der neue Produktionsstandort Niš in Serbien sowohl im Komponentenbereich als auch im Leuchtenbereich erfolgreich nach ISO 14001:2015 erstzertifiziert und in die Umweltdatenerfassung integriert.

Zertifiziertes Umweltmanagement nach ISO 14001

Durch ein ISO 14001-Zertifikat bestätigt eine externe Organisation die Anwendung und Weiterentwicklung eines wirksamen Umweltmanagementsystems. Wesentliche Ziele des Umweltmanagementsystems sind die Vermeidung von Umweltbelastungen sowie die Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Anforderungen. Klar definierte Abläufe und Prozesse sowie anzuwendende Methoden tragen dazu bei, die Auswahl der besten verfügbaren Materialien und Techniken dort in Betracht zu ziehen, wo dies angebracht und wirtschaftlich vertretbar ist. Darüber hinaus wird bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen der gesamte Lebenszyklus von der Material- und Lieferantenauswahl über das Design, die Fertigung, den Transport, die Gebrauchsphase bis hin zur Wiederaufbereitung betrachtet. Derzeit sind folgende Standorte der Zumtobel Group nach ISO 14001:2015 zertifiziert.

ISO 14001:2015 ISO 50001:2011 ISO 9000:2015 ISO 18001:2007
Zentrale Dornbirn, AT x x x
Service & Solutions Dornbirn, AT x
Leuchtenwerk Dornbirn, AT x x x
Leuchtenwerk Lemgo, DE x x
Leuchtenwerk Spennymoor, UK x x (50001:2018) x
Leuchtenwerk Niš, RS x x
Leuchtenwerk Guangzhou, CN x x x
Leuchtenwerk Sydney, AU x
Leuchtenwerk Barrowford, UK x
Leuchtenwerk Highland, US
Leuchtenwerk Auckland, NZ
Entwicklungsstandort Les Andelys, FR x x
Komponentenwerk Dornbirn, AT x x x
Komponentenwerk Jennersdorf, AT x x x
Komponentenwerk Niš, RS x x
Komponentenwerk Spennymoor, UK x x x
Komponentenwerk Shenzhen, CN x x
Gesamt 12 6 15 1

Zertifiziertes Energiemanagement nach ISO 50001

Der höchste Energieverbrauch fällt bei der Zumtobel Group naturgemäß in der Fertigung an. Ziel eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 ist es, die energetische Leistung des Unternehmens ständig zu verbessern. Die energiebezogene Leistung definiert sich als das Ergebnis aus effizienter Nutzung von Energie, zweckmäßigem Einsatz von Energie und dem Energieverbrauch. In diesem Zusammenhang werden an ausgewählten Standorten regelmäßig Energieaudits zur Identifikation von Einsparpotenzialen und Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Mittels der kontinuierlichen Umsetzung dieser Energieeffizienzmaßnahmen soll fortlaufend eine effiziente Nutzung der Energie gewährleistet werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde erstmalig das Leuchtenwerk Spennymoor zertifiziert. Damit sind sechs Standorte der Zumtobel Group nach ISO 50001 zertifiziert.

Mitarbeiter werden regelmäßig über verschiedene Kommunikationskanäle zum Thema Umweltschutz informiert und sensibilisiert. Einführungsmappen und mehrtägige Welcome-Trainings für neue Mitarbeiter sowie für alle Mitarbeiter zugängliche Intranet-Websites berücksichtigen eine Vielfalt von Umweltthemen. Vorgesetzte und Umweltbeauftragte schulen und unterweisen regelmäßig Mitarbeiter zu Umweltaspekten in den spezifischen Aufgabengebieten. Darüber hinaus werden Mitarbeiter über geplante und umgesetzte Umweltprojekte transparent informiert und zur aktiven Beteiligung animiert. Schulungen zum

In der Zumtobel Group wird ein besonderes Augenmerk auf den sparsamen Umgang mit Rohstoffen und die Wiederverwertung von Materialien gelegt. Wichtige Faktoren sind dabei der effiziente Einsatz von Materialien, die Minimierung von Ausschuss und Abfällen sowie das Recycling wertvoller Materialien. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete die Zumtobel Group im Produktionsprozess rund 6.879 Tonnen Abfälle (Vorjahr 7.625 Tonnen), davon sind 381 Tonnen (Vorjahr 411 Tonnen) als gefährliche Abfälle klassifiziert. Bei der Fertigung entstehen vor allem folgende gefährliche Abfälle: Altöl, Kühl- und Schmierstoffe aus der Metallbearbeitung, Klebstoffreste sowie Abfälle aus Lackierprozessen. Mit über 81% konnte wiederum ein erfreulich hoher Anteil des angefallenen Abfalls einer Wiederverwertung zugeführt werden. Neben den vielen umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen ist auch das Produktionsvolumen ein Treiber dieser positiven Veränderungen der Kennzahlen.

Abfall in der Fertigung in Tonnen 2018/19 2017/18
Wiederverwertbare Abfälle 5.614 6.171
Restmüll 884 1.043
Gefährliche Abfälle 381 411
Gesamt 6.879 7.625

In den Produktionsprozessen der Zumtobel Group wird Wasser nur in geringem Umfang verwendet und kaum verschmutzt. Dennoch ist ein verantwortungsbewusster und sparsamer Umgang mit Wasser ein wichtiges Anliegen. Die Zumtobel Group achtet darauf, dass Abwasser vor der Einleitung in die lokale Kläranlage die behördlichen Vorgaben erfüllt und dass die Grenzwerte nach Möglichkeit deutlich unterschritten werden. Im Geschäftsjahr 2018/19 verbrauchte die Zumtobel Group in der Fertigung rund 89.239 Kubikmeter Wasser (104.026 Kubikmeter im Vorjahr). Hier wurde hauptsächlich auf die kommunale Wasserversorgung zurückgegriffen.

Die Zumtobel Group ist bestrebt, den Energieverbrauch in der Produktion zu minimieren. Nach Prozessen betrachtet sind der Kunststoffspritzguss- und Lackierungsprozess im Lighting Segment sowie der Löt- und Aushärtungsprozess im Components Segment die größten Energieverbraucher. Mit 88% wird der Großteil der Energie in der Produktion in Europa verbraucht. Der Anteil an erneuerbarer Energie in Europa beträgt 53%. Die Energieträger und der Energieeinsatz in der Produktion setzen sich in der Zumtobel Group folgendermaßen zusammen:

Wasserverbrauch

Thema Umweltschutz

Abfallmanagement

Energieverbrauch

Energieverbrauch in der Fertigung in MWh 2018/19 2017/18
Prozessenergie
Strom 48.340 48.792
Erdgas 15.153 15.378
Nahwärme/Fernwärme 673 293
Öl 116 0
Heizenergie
Erdgas 7.658 7.496
Nahwärme/Fernwärme 3.985 3.458
Gesamt 75.925 75.417

Die Umstellung der Wärmeversorgung von Erdgas auf Nahwärme im Leuchtenwerk Dornbirn sowie der Aufbau des Produktionsstandortes in Niš (Serbien) sind die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Veränderungen beim Energieverbrauch. Der Einsatz von Dieselöl war für lediglich 10 Tage zur Deckung des Spitzenstrombedarfs erforderlich.

Treibhausgas-Emissionen

Die Entwicklung bei den Treibhausgas-Emissionen begründet sich grundsätzlich durch die gleichen Veränderungen, die auch beim Energieverbrauch identifiziert wurden. Die Umrechnung des Energieverbrauchs auf CO2-Äquivalente erfolgt auf Basis von internationalen Standards.

CO2-Emissionen in der Fertigung in Tonnen 2018/19 2017/18
Öl CO2-Äquivalent 32 0
Erdgas CO2-Äquivalent 6.185 7.297
Strom CO2-Äquivalent 16.339 12.946
Nahwärme/Fernwärme CO2-Äquivalent 583 590
Gesamt 23.139 20.833

Optimierung des Ressourceneinsatzes durch globales Produktionssystem

Umwelt-, Energie- und Sicherheitsmanagement sind neben dem Qualitäts- und Lean-Management ebenfalls wesentliche Bestandteile unseres globalen Produktionssystems. Das globale Produktionssystem gibt uns Standards und Werkzeuge vor und unterstützt uns dabei, unsere Ressourcen effektiv und effizient einzusetzen, um die Erwartungen und Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen. Das betrifft die Optimierung von personalintensiven Produktions- und Supportprozessen genauso wie die Nutzung von Commodities inklusive Energie sowie die Aufrechterhaltung der menschlichen Gesundheit und die Vermeidung von negativen Umweltauswirkungen der Prozesse. Die Zumtobel Group steht für die kontinuierliche Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse, Produkte und Dienstleistungen. Dazu unterhält das Unternehmen Prozesse zur Identifizierung und Bewertung von Verbesserungspotenzialen, die in Maßnahmenprogramme gefasst und in strukturierter Form abgearbeitet werden.

Nachhaltige Energienutzung am Standort Dornbirn

Mit der Anbindung an ein lokales Nahwärmenetz konnte Erdgas teilweise durch biogen erzeugte Wärme ersetzt und eine CO2-Reduktion erzielt werden. Durch die zusätzliche Optimierung des Wärmeverteilnetzes wurde nach wenigen Monaten in Summe eine Einsparung an Gas CO2-Äquivalent von 750 Tonnen im Geschäftsjahr 2018/19 erzielt. Ziel ist es, im Leuchtenwerk in Dornbirn eine Jahreseinsparung von 1.700 Tonnen an CO2 zu realisieren. Außerdem wurde auf einem großen Teil des Gebäudes eine Photovoltaik-Anlage auf einer Fläche von rund 7.300 m2 mit mehr als 4.300 Solarpaneelen und einer Gesamtenergieleistung von 1.280 kWp installiert. Nach der vollständigen Inbetriebnahme, geplant im Sommer 2019, können damit 1.155 MWh Strom für die Fertigung erzeugt sowie der jährliche CO2-Ausstoß um weitere 125 Tonnen reduziert werden.

1.7 Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) bleibt durch die Entwicklung neuer Produkte und Systeme sowie aufgrund der Anwendung neuer Technologien ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Zumtobel Group. Ziel ist es, die herausragende Technologieposition und Innovationskraft der Zumtobel Group durch in der Branche vergleichbare Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, ein umfangreiches Patentportfolio, konsequente Produkt- und Systementwicklung sowie eine intensive Zusammenarbeit mit externen Forschungspartnern weiter zu stärken, um dadurch ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio sicherzustellen und auszubauen. Durch verstärkten Einsatz von Produktkonfigurations- und Variantenmanagement, Effizienzsteigerung im Produktentstehungsprozess, Reduktion der F&E-Standorte sowie erhöhte Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen gelang es, im Berichtsjahr zusätzliche Synergieeffekte zu heben und den F&E-Aufwand im Berichtsjahr um 9,8% auf 66,2 Mio EUR zu reduzieren.

Forschung und Entwicklung in Mio EUR 2018/19 2017/18 Veränderung
in %
Entwicklungskosten 61,6 69,5 -11,4
Forschungsaufwand 4,7 3,9 18,7
F&E-Aufwand gesamt 66,2 73,4 -9,8
in % vom Umsatz 5,7 6,1
Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) F&E 515 542 -5,0

Die Innovationskraft des Unternehmens hängt maßgeblich mit Forschung & Entwicklung zusammen. Ein umfangreiches Patentportfolio auch im Bereich neuer Technologien sichert der Zumtobel Group einen Wettbewerbsvorsprung, Zugang zu strategischen Kooperationen mit anderen Unternehmen sowie die Möglichkeit, Patentlizenzaustauschverträge mit wichtigen Marktteilnehmern abzuschließen. Im Berichtsjahr wurden vom Lighting Segment 40 (Vorjahr 33) und vom Components Segment 59 (Vorjahr 95) Patente angemeldet, was die zunehmende Bedeutung intelligenter Komponenten unterstreicht. Die Anzahl aktiver gewerblicher Schutzrechte von derzeit 8.430 – darunter 5.001 Patente – spricht für die Innovationskraft des Unternehmens. Des Weiteren wird jährlich der Neuproduktanteil (Produkte nicht älter als drei Jahre) am Umsatz erhoben. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden im Lighting Segment 45,2% (Vorjahr 40,4%) und im Components Segment 57,1% (Vorjahr 69,5%) mit neuen Produkten umgesetzt. Gleichzeitig setzt die Zumtobel Group verstärkt auf den Ausbau von Technologie-Partnerschaften, um ihr wettbewerbsfähiges Produktportfolio beizubehalten. Durch die Teilnahme an nationalen und internationalen Forschungsprojekten beweist die Zumtobel Group kontinuierlich ihre Innovationskraft und kann dadurch ihre Markenreputation steigern.

Die Schwerpunkte der F&E-Aktivitäten der Zumtobel Group leiten sich nach wie vor von der "Wirkungskette" der Beleuchtung ab: Lichtquelle, Optik, Betriebsgeräte, Schnittstellen, Sensorik und Konnektivität, Leuchten, Lichtsteuerung und ganzheitliche Lichtlösungen. Wesentliche Themen hierbei sind: neue optische Konzepte zur Lichtlenkung, neue Betriebsgeräte und Betriebskonzepte zum Betrieb von LEDs, neue drahtgeführte und drahtlose Informationsübertragung mit neuen Datenformaten, Sensoren zur Ermittlung relevanter Daten sowie neue Ansätze zum Management von Beleuchtungsanlagen. Mit dem Abflachen der Effizienzsteigerung der LEDs und der Zunahme von Prozessor- und Speicherleistung in den Betriebsgeräten verlagert sich der Schwerpunkt der Entwicklungsleistung von der Lichtfunktion und der Leuchte weg hin zu intelligenten Komponenten, Kommunikation und Dienstleistung.

Der Bereich F&E ist damit nach wie vor geprägt durch die Weiterentwicklung der LED-Technologie. Um diese Veränderungen abzubilden, ist die Zumtobel Group in vielen etablierten nationalen sowie internationalen Normungsgremien (International Electrotechnical Commission, Commission internationale Wettbewerbsfähiges Produktportfolio durch Forschung und Entwicklung

Starkes Patentportfolio und Technologie-Partnerschaften

Anforderungen an Leuchten: weit mehr als Beleuchtung

Leuchten werden Teilnehmer im Internet der Dinge de l'éclairage) aktiv an der Mitgestaltung der jeweiligen Standards beteiligt. Darüber hinaus ist F&E geprägt durch eine zunehmende Intelligenz der Systeme sowie die Notwendigkeit leistungsfähigerer Schnittstellen. Zudem wird Software als Differenzierungselement immer wichtiger. Leuchten und damit auch deren Komponenten werden Teilnehmer im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Die dazu notwendigen Schnittstellen sind allerdings noch nicht oder nur unzureichend definiert. Zusätzlich gibt es bereits mehrere Schnittstellen am Markt, die nun in Konkurrenz zueinander treten. Die Zumtobel Group trägt dieser Entwicklung dahingehend Rechnung, dass sie sich in mehreren Gremien zur Erarbeitung und Standardisierung dieser Schnittstellen beteiligt. Das EU-weite Forschungsprojekt OpenAIS (Open Architecture for Intelligent Solid State Lighting Systems) wurde Mitte 2018 erfolgreich abgeschlossen. Im Speziellen engagiert sich die Zumtobel Group in den Allianzen Zhaga und DiiA (Digital Illumination Interface Alliance), welche sich mit der Standardisierung von Leuchtenkomponenten und digitalen Schnittstellen für Beleuchtungsanlagen beschäftigen. Weiterhin ist die Zumtobel Group aktiv bei der Gestaltung von Standards für internetfähige Lichtlösungen auf der Basis von IP involviert. Hier sind speziell die Allianzen Thread, Fairhair und Bluetooth hervorzuheben, die alle an IoT-Lösungen arbeiten.

Zahlreiche Kooperationen mit Industrieunternehmen und Universitäten

IKS Aufbau und Ausrichtung

Neben der bereits etablierten Zusammenarbeit mit auf dem Gebiet der Licht- und Leuchtentechnik sowie Architektur tätigen Universitäten wie Illmenau, Berlin, Hamburg, Darmstadt (alle Deutschland), Graz (Österreich) und Zürich (Schweiz) wird nun auch verstärkt mit Universitäten auf dem Gebiet von Hardund Software-Entwicklung sowie Kommunikationstechnik kooperiert. Beispiele hierfür sind unter anderem die Technische Universität Eindhoven (Niederlande), die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs (Schweiz), das Materials Center Leoben Forschung (Österreich), die FH JOANNEUM Forschungsgesellschaft (Österreich), die Technische Universität Graz (Österreich), die Universität Cambridge (Großbritannien) sowie das Instituto de Telecomunicacoes Aveiro (Portugal). Wesentliche Entwicklungspartnerschaften bestehen auch mit Industriefirmen wie ARM, Bosch, Cisco, Dialog, IBM, Johnson Controls, NXP, TNO-ESI, Fraunhofer, VTT und anderen.

1.8 Internes Kontrollsystem

Das Interne Kontrollsystem der Zumtobel Group (im Folgenden kurz "IKS" genannt) unterstützt die Erreichung der geschäftspolitischen Ziele. Das IKS ist definiert als die Gesamtheit der in die Prozesse integrierten Überwachungs- und Steuerungsmaßnahmen zur Sicherung der Vermögenswerte des Unternehmens, der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit von Informationen und Systemen, der Wirtschaftlichkeit und Effektivität von Prozessen sowie der Compliance mit gesetzlichen, vertraglichen und internen Regelungen.

Aufbau und Ausgestaltung des IKS der Zumtobel Group orientieren sich an international anerkannten Governance-Rahmenwerken, wie zum Beispiel dem Rahmenwerk des Committee of the Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) oder dem IT-Rahmenwerk COBIT veröffentlicht von der Information Systems Audit and Control Association (ISACA), die fallspezifisch auf die Gegebenheiten unseres Geschäftsmodells angepasst werden. Die Tiefe der Ausgestaltung und Formalisierung des IKS folgt einer strengen Risikoorientierung (Nutzen), der kritisch der zu erwartende Mehraufwand (Kosten) gegenübergestellt wird.

Die Implementierung und Aktualisierung des IKS liegt in der Verantwortung von benannten Prozess-Eignern in der Funktion, Region und/oder der Business Division. Das IKS ist eng verzahnt mit dem organisatorisch separat aufgesetzten Enterprise Risk Management-Prozess, der in regelmäßigen Abständen Risiken bei Prozess-Eignern systematisch erfasst, aggregiert und bis hin zum Aufsichtsrat mit dazugehörigen Maßnahmen berichtet (siehe Kapitel 1.9 für weitere Erläuterungen). IKS Verantwortung

Überwachungsaufgaben übernehmen die Qualitätssicherungs-Abteilungen der Fachbereiche und – organisatorisch unabhängig – Corporate Audit und Compliance mit einer dualen Berichtslinie an Vorstand und Prüfungsausschuss. Die Überwachung bezieht sich sowohl auf das Kontrolldesign wie auch dessen operative Funktionsfähigkeit. Über einen straffen Follow-up-Prozess wird sichergestellt, dass identifizierte Schwächen zeitnah beseitigt werden. Die genannten Überwachungsfunktionen agieren nach strengen berufsständischen Standards und unterliegen regelmäßiger externer Überprüfung. IKS Überwachung

Zentrale Elemente des IKS der Zumtobel Group sind:

  • >> Der Verhaltenskodex in Verbindung mit zusätzlichen spezifischen Regelungen (z. B. für Einladungen)
  • >> Das neu geschaffene anonyme Hinweisgebersystem
  • >> Unternehmensrichtlinien und Verfahrensbeschreibungen
  • >> Klar definierte Organisationsstrukturen, Stellenbeschreibungen und formal fixierte, an die jeweilige Aufgabe angepasste Delegationen
  • >> Der regelmäßige Abgleich des Istzustandes (z. B. Kostenstellenberichte) mit dem erwarteten Ergebnis (z. B. Budget)
  • >> Schulungsprogramme für Mitarbeiter

Aufbauend auf diesen allgemeinen IKS-Elementen besteht das IKS der Finanzberichterstattung aus spezifischen und sehr detaillierten Regelungen, die im gruppenweit zugänglichen Intranet publiziert sind. Beispielhaft umfasst das IKS der Finanzberichterstattung:

  • >> Schriftliche Prozessfestlegung und Dokumentation
  • >> Prozessintegrierte Genehmigungs- und Freigaberegelungen
  • >> Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung (Finance Group Manual)
  • >> Einheitliche Closing-Checkliste (gruppenweit gültig)

Sämtliche IKS-Elemente werden bedarfsgerecht und risikoorientiert aktualisiert und weiterentwickelt.

1.9 Risikomanagement

Risikopolitische Ansätze

Die Zumtobel Group ist sich bewusst, dass ein angemessenes Chancen- und Risikomanagementsystem – ebenso wie ein Internes Kontrollsystem – ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsposition ist. In der Zumtobel Group bedeutet Risikomanagement die aktive Auseinandersetzung mit Risiken zur Sicherung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und gleichermaßen das Erkennen von Chancen sowie die Abwägung von unternehmerischen Entscheidungen. Ziel des Risikomanagements ist es, durch einen systematischen Ansatz Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen, um so aktiv durch geeignete Maßnahmen auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Bei der Zumtobel Group ist das Risikomanagement ein eigenständiger, strategisch ausgerichteter Prozess sowie Teil der operativen Führungsarbeit. Basisinstrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind neben einer konzernweit implementierten Risikomanagement-Software standardisierte Planungs- und Controlling-Prozesse, konzernweite Richtlinien, eine laufende Berichterstattung sowie das Interne Kontrollsystem (siehe Punkt 1.8).

Systematischer Ansatz für frühzeitiges Erkennen von Chancen und Risiken

IKS Elemente

IKS der Finanzberichterstattung

Die in der Konzernzentrale als Teil des Konzerncontrollings angesiedelte Funktion "Corporate Risk Management" ist für die ständige Weiterentwicklung des Risikomanagement-Prozesses sowie für die Koordination des gruppenweiten Risikomanagements und die Risikoüberwachung zuständig. Das Risikomanagementsystem der Zumtobel Group ist eng mit den Controlling-Prozessen und dem Internen Kontrollsystem verknüpft. Das bei der Zumtobel Group implementierte Risikomanagementsystem basiert ebenso wie das Interne Kontrollsystem auf den methodischen Grundlagen des COSO(The Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission)-Modells. Richtlinien und Prozessbeschreibungen zum Risikomanagement stehen konzernweit zur Verfügung. Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken kommt dem Berichtswesen eine zentrale Bedeutung zu. Der Vorstand wird regelmäßig von den operativen Bereichen über die aktuelle und die zu erwartende Geschäftsentwicklung sowie über vorhandene Risiken und Chancen informiert. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird halbjährlich über die wesentlichen Risiken und Chancen der Risikomanagement basiert auf anerkannten Best Practices und Standards Berichtswesen hat eine zentrale Bedeutung

Gruppe in Kenntnis gesetzt. Die Risikoermittlungs- und Bewertungsverfahren und Werkzeuge der Gruppe werden unter Hinzuziehung der Internen Revision und des Abschlussprüfers ständig verbessert und weiterentwickelt. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements der Zumtobel Group und berichtet darüber an Vorstand und Aufsichtsrat.

Auf die Chancen der Zumtobel Group wird im Abschnitt "Die Zumtobel Group im Überblick" ausführlich eingegangen. Die wesentlichen Risiken und Handlungsmöglichkeiten stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

Markt- und Wettbewerbsrisiken in der Beleuchtungsindustrie

Ein wesentlicher Risikofaktor ist die Unsicherheit, wie sich das für die Innen- und Außenbeleuchtung relevante Markt- und Branchenumfeld entwickeln wird. Ob sich das insgesamt solide bis gute Wachstum der europäischen Beleuchtungsindustrie der Vorjahre in der nächsten Zeit fortsetzen wird, bleibt ungewiss. Auch wenn sich gegenwärtig die Auftragseingänge im Komponentengeschäft auf einem stabilen Niveau bewegen, sind die Aussichten für das kommende Wirtschaftsjahr noch unsicher. Der zunehmende Preis- und Konditionenwettbewerb birgt die Gefahr einer negativen Auswirkung auf die Margen. Darüber hinaus bilden insbesondere politische und makroökonomische Entwicklungen Unsicherheitsfaktoren (z. B. Europawahlen, Tarif-, Zoll- und Handelskonflikte, Verlangsamung der Konjunktur, BREXIT), die die Projektlage in wichtigen Absatzregionen negativ beeinflussen und zu Projektverschiebungen oder -stornierungen führen können. Der Ausgang der BREXIT-(Nach-)Verhandlungen ist nach wie vor unklar. Es können daher nur mögliche Szenarien und die daraus resultierenden wirtschaftlichen und rechtlichen Konsequenzen abgeschätzt und die entsprechenden Maßnahmen vorbereitet werden. Obwohl die Chancen auf einen geordneten BREXIT durch die Fristverlängerung gestiegen sind, werden kurzfristig negative Effekte aus Mehraufwendungen erwartet.

Risiken aus den Restrukturierungen

Risiken aus ökonomischer Entwicklung

Gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zur Anpassung der Strukturkosten und Kapazitäten an das schwierige Marktumfeld oder im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Zumtobel Group können zu zusätzlichen Restrukturierungsaufwendungen führen, die das Ergebnis negativ beeinträchtigen könnten. Das im September 2018 eröffnete neue Produktionswerk für Leuchten und Komponenten in Niš (Serbien) birgt nicht nur Chancen, sondern auch kurzfristig Risiken in sich. Anpassungen in den Werkskapazitäten und Verlagerungen von Produkten können vorübergehend zu Ineffizienzen in der Produktion sowie der Logistik und in der Folge zu Lieferproblemen führen.

Das französische Werk in Les Andelys wurde am 30. September 2017 an die Europhane SAS veräußert, an der die ZG Lighting France S.A. noch einen 10%-Anteil hält. Dieses Werk ist ein Lieferant der Zumtobel Group für Outdoor-Leuchten. Am 2. Mai 2019 wurde beim zuständigen Handelsgericht (Court Evreux) ein Sicherungsverfahren eingeleitet. Dies ist eine besondere Verfahrensart in Frankreich, die es Unternehmen bei Schwierigkeiten erlaubt, sich unter den Schutz des Gerichtes zu stellen, ohne zahlungsunfähig bzw. überschuldet zu sein. Im Falle des Eintretens einer tatsächlichen Insolvenz von Europhane könnten negative Auswirkungen auf das Outdoor-Leuchtengeschäft der Zumtobel Group entstehen.

Neben der höheren Produktvielfalt und den kürzeren Innovations- und Produktlebenszyklen stellt die steigende Systemkomplexität, und hier insbesondere der steigende Softwareanteil, eine große Herausforderung sowohl für die Hersteller als auch für die Abnehmer dar. Der Schritt hin zur Leuchte als Teilnehmer im "Internet der Dinge" (IoT) führt zu neuen Systemschnittstellen und Datenformaten, die heute noch nicht ausreichend standardisiert und erprobt sind. Damit steigt die Gefahr, dass die Zumtobel Group Technologien verfolgt und entwickelt, die sich am Markt nicht durchsetzen können. Dies könnte in Folge zu frühzeitiger Abschreibung von bereits aktivierten R&D-Kosten führen. Auf Kundenseite könnte das Problem entstehen, dass die Kompatibilität der Systeme nicht gegeben ist. Durch Kundenunzufriedenheit und Reklamationen könnten zusätzliche Kosten entstehen.

Geschäftsrisiken

Der Zugang zu einem globalen Netzwerk von Meinungsbildnern und Entscheidungsträgern ist sowohl im Projektgeschäft der Marken Thorn und Zumtobel wie auch im OEM-Geschäft der Zumtobel Group von großer Bedeutung. Die Zumtobel Group setzt zur optimalen Betreuung dieses Netzwerks hochqualifizierte, in internen Akademien ausgebildete Vertriebs- und Marketingteams ein. Ebenso sind intensive Kundenschulungen Bestandteil des Kundenbindungsprozesses. Das Unternehmen pflegt zudem ein weitreichendes technologisches Netzwerk mit Forschungsinstituten und Universitäten. So gelingt es der Zumtobel Group, ein führender technologischer sowie designorientierter Trendsetter zu bleiben.

Mithilfe der Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb kann die Marktposition gefestigt und eine angemessene Margenqualität sichergestellt werden. Die Zumtobel Group steht sowohl im Leuchten- als auch im Komponentengeschäft vor der Herausforderung, ihre starke Technologieposition in der Branche regelmäßig zu beweisen und Neuentwicklungen an sich ändernde Bedürfnisse der unterschiedlichen Anwendungsgebiete anzupassen. Dies geschieht durch einen konsequenten Fokus der Zumtobel Group auf das Thema Innovation und die enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Vertrieb.

Die Zumtobel Group ist ein weltweit agierender Konzern, wobei Europa mit über 80% vom Umsatz der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt ist. In diesen Kernregionen konzentrieren sich auch die Investitionen in Sachanlagen, die politischen Risiken wie etwa Enteignungen von Wirtschaftsgütern, Kapitaltransferverbote und Krieg werden in diesen Märkten als gering eingeschätzt. Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (BREXIT) könnte zu einer Verschlechterung des Marktumfeldes in der wichtigsten Absatzregion der Zumtobel Group führen.

Das Fehlen von geeigneten Fachkräften, wie etwa in den Bereichen der F&E und des Vertriebes, kann die langfristige Ausrichtung einer Unternehmung gefährden, Wachstumspotenziale können nur unzureichend ausgeschöpft werden. Zur Sicherstellung der notwendigen Kompetenzen legt der Konzern großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, sowohl durch interne Ausbildung als auch durch externe Schulungsprogramme. Die weiteren Eckpfeiler der Personalarbeit sind eine leistungsgerechte Entlohnung, eine positive Arbeitsatmosphäre, internationale Karrierechancen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Grundsätzlich wird kontinuierliche Lieferfähigkeit über entsprechende Disposition, frühzeitige Lieferanteneinbindung und Dual- bzw. Multi-Sourcing sichergestellt. Die Zumtobel Group ist als Lieferant von Qualitätsprodukten bekannt und setzt dieselbe Eigenschaft bei ihren Lieferanten voraus. Durch konsequente Lieferantenaudits und -entwicklung können Qualitätsrisiken frühzeitig erkannt und

Risiken aus dem Technologiewandel

Zugang zu globalen Netzwerken von Entscheidungsträgern

Marktakzeptanz für die neuen Produkte

Politische Risiken

Risiken im Personalmanagement

Beschaffungsrisiken

entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Eine professionelle Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Lieferanten ermöglicht der Unternehmensgruppe eine frühzeitige Erkennung und Beseitigung möglicher Risiken. Weitere Details dazu finden Sie im Abschnitt "1.6.6 Nachhaltige Beschaffung". Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19 lagen die Preise für die Rohstoffe Stahl, Kupfer, Aluminium und Kunststoffgranulat konstant auf einem hohen Niveau – seit Jahresbeginn ist eine Trendumkehr mit fallenden Preisen zu verzeichnen. Ebenso hat sich der Markt für Keramikvielschicht-Chipkondensatoren (Multi Layer Ceramic Capacitor, MLCC) zum großen Teil wieder entspannt.

  • Zur Minimierung der IT-Risiken wird moderne Hard- und Software mit entsprechenden Wartungsverträgen eingesetzt. Angriffen durch IT-Hacker wird mit mehrstufigen Firewall- und Virenschutzkonzepten bestmöglich vorgebeugt. Zur Absicherung der IT-Systeme wird neben dem modernen Hochsicherheitsrechenzentrum ein zusätzliches Backup-Rechenzentrum betrieben. Damit die Informationstechnologie der Gruppe stets die Geschäftsanforderungen erfüllt, hat das IT-Management eine Vielzahl von Prozessen, Richtlinien und Maßnahmen entwickelt. Diese werden periodisch überprüft und, wo notwendig, angepasst. Durch eine regelmäßige Erneuerung der Hard- und Software werden Ausfallsrisiken sowie das Risiko von Datenverlusten minimiert. Die Datenbestände werden permanent von Virenscannern überprüft und regelmäßig gesichert. IT-Risiken
  • Eine konsequente Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionspolitik reduziert das Risiko von Produktionsausfällen. Die Investitionen in wesentliche Maschinen werden mit Wartungsverträgen verknüpft. Eine eigene Betriebsfeuerwehr an den Hauptproduktionsstandorten sowie eine regelmäßige Begutachtung der technischen Sicherheitsstandards durch externe Experten minimieren ebenfalls das Ausfalls- und das Betriebsunterbrechungsrisiko. Des Weiteren verfügt die Zumtobel Group über eine umfassende All-Risk-Versicherung, welche substanzielle Vermögensschäden ausgleichen könnte. Ebenso arbeitet das Risikomanagement sehr eng mit der Versicherungsabteilung zusammen, um sonstige absicherbare Risiken zu identifizieren und optimal durch Versicherungsschutz abzudecken. Vermögensrisiken
  • Ein vorsichtiger, an der Umschlagshäufigkeit orientierter Wertansatz der Lagerbestände vermindert grundsätzlich die Bilanzrisiken. Die kürzeren Innovationszyklen und die steigende Systemkomplexität der digitalen Beleuchtung erfordern zudem ein engeres Bestandsmanagement. Diese Vorgangsweise reduziert das Risiko für Abschreibungen von Beständen. Bestandsrisiken bei den Vorräten
  • Risiken der Regresspflicht und des daraus resultierenden Imageschadens aus Qualitätsmängeln können durch Fehler in der gesamten internen und externen Lieferkette verursacht werden. Qualitätssicherungssysteme überwachen die Einhaltung der selbst gesetzten hohen Anforderungen an die Produktqualität. Zudem besteht eine Produkthaftpflichtversicherung. In der Beleuchtungsindustrie hat sich ein Trend zu längeren Garantiezeiten – insbesondere im Bereich von Straßenbeleuchtungsprojekten – entwickelt, was zu höheren Garantiekosten bzw. Gewährleistungsrückstellungen führt. Produkthaftungsrisiken

Rechtliche Risiken

Rechtliche Risiken können unter anderem aus Änderungen der Gesetzeslage oder der Verwaltungspraxis, aus politischen Risiken, Rechtsstreitigkeiten sowie aus Veränderungen der umweltpolitischen Rahmenbedingungen entstehen. Die Rechtsabteilung der Zumtobel Group betreibt eine konsequente Überwachung der rechtlichen Rahmenbedingungen in den wesentlichen Konzernregionen sowie aller anhängigen Verfahren, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Das geistige Eigentum der Unternehmensgruppe wird als wesentlicher Wettbewerbsfaktor regelmäßig überprüft und gesichert. Auf Schutzrechte fremder Dritter wird systematisch geachtet. Die Zumtobel Group hat im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit in zahlreichen Verfahren bei Verwaltungsbehörden, Gerichten und Schiedsgerichten Parteienstellung, was als typisch für Unternehmen dieser Größe und Komplexität angesehen werden kann. Die Zumtobel Group bildet in den Fällen, die dies erforderlich machen, entsprechende Rückstellungen. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass diese Rückstellungen, beispielsweise bei völlig überraschendem Ausgang des Verfahrens, letztlich ausreichen.

Risiken im Finanzbereich

Aufgrund der weltweiten Präsenz ist die Zumtobel Group Risiken aus Veränderungen von Marktpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Auf eine detaillierte Beschreibung zum Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Marktrisiko im Abschnitt "Angaben zum Risikomanagement" im Konzernabschluss wird verwiesen. Darüber hinaus bestehen Risiken hinsichtlich der Finanzierungen sowie bilanzielle Risiken. Die Finanzierungssteuerung erfolgt durch die zentrale Corporate Treasury-Abteilung.

Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können und verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die durch den Geschäftsverlauf auftreten. Zum Bilanzstichtag 30. April 2019 stehen neben dem Konsortialkreditvertrag mit einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 200 Mio EUR, einem kurzfristigen bilateralen Kreditvertrag über 40 Mio EUR und zwei weiteren langfristigen Kreditverträgen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu je 40 Mio EUR kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt 61,4 Mio EUR (Vorjahr 84,5 Mio EUR) zur Verfügung. Die Verzinsung hängt von den lokalen Marktgegebenheiten ab und entspricht den landesüblichen Konditionen.

Der Konsortialkreditvertrag sowie die bilateralen Kreditverträge sind an die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%) geknüpft. Zum 30. April 2019 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,66 (Vorjahr 2,70) und einer Eigenkapitalquote von 28,5% (Vorjahr 27,2%) vollumfänglich eingehalten. Eine Verschlechterung oder Verbesserung dieser Finanzkennzahlen kann eine schrittweise Erhöhung oder Verringerung der Kreditmarge nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants könnten dazu führen, dass bestehende Kredite fällig gestellt werden.

Um die Liquidität im Konzern besser und effektiver steuern zu können, wird für die wesentlichen Länder Europas ein Cash-Pooling-System angewendet. Dadurch wird ein zinsoptimaler Ausgleich von kurzfristigen Liquiditätsüber- und -unterdeckungen ermöglicht und der Bedarf an kurzfristigen unbesicherten Kontokorrentkrediten reduziert.

Bilanzielle Risiken entstehen vor allem aus der Bewertung einzelner Vermögenswerte. Währungseffekte, die notwendige Verwendung von Schätzungen und die Ermessensspielräume in den Bereichen der nicht finanziellen Vermögenswerte, aktive latente Steuern, Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen sowie Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens- und Ertragslage. Die größten bilanziellen Risiken bei der Zumtobel Group betreffen die Firmenwerte, welche im Rahmen von Akquisitionen entstanden, die Bewertung der aktivierten Entwicklungskosten und Vorräte sowie die Bewertung des Pensionsfonds in Großbritannien. In Bezug auf die Firmenwerte wird auf die detaillierten Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 2.6.6.1 verwiesen. Bei Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird ein jährlicher Werthaltigkeitstest durchgeführt, bei Vermögenswerten mit einer bestimmten Nutzungsdauer findet dieser Test bei Vorliegen eines Anhaltspunktes für Wertminderung statt.

Finanzierungsrisiko

Bilanzielle Risiken

Leistungsorientierte Pensionspläne sind in den deutschen, englischen, schwedischen, norwegischen, australischen und schweizerischen Konzerngesellschaften implementiert. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibende Verpflichtung wird als Rückstellung ausgewiesen. Die Höhe der Pensionsrückstellung hängt vorwiegend vom Marktwert des veranlagten Vermögens, aber auch von der Gehaltsentwicklung, der Lebenserwartung gemäß aktueller Sterbetafel und vom Diskontierungszinssatz ab. Weitere Details dazu sind im Konzernanhang unter Punkt 2.6.6.13 zu finden. Risiken aus Pensionsverpflichtungen

Variable Vergütung basiert auf den Kennzahlen Bereinigtes EBIT und Free Cashflow

Die variable Vergütung für die Teilnehmer des Global Reward Bonusprogrammes basiert nicht mehr, wie in den vergangenen Jahren, auf dem Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG im Vergleich zu einer definierten Peergruppe. Die Dotierung der Bonusrückstellung ist ab dem Geschäftsjahr 2018/19 von den Kennzahlen Bereinigtes EBIT und Free Cashflow abhängig. Für Teilnehmer des Long Term Incentive-Programms behält für die Evaluierung rückgestellter LTI Credits aus Vorjahren die Kennzahl Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG im Vergleich zu einer definierten Peergruppe nach wie vor Gültigkeit. Für weiterführende Informationen wird auf den Vergütungsbericht verwiesen (Kapitel 3.5).

Andere Risiken

Die Zumtobel Group ist in vielen Ländern von umfassenden Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften betroffen. Die Gruppe investiert regelmäßig in die bestehenden Standorte, um den gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen.

Gesamtrisiko-Einschätzung der Zumtobel Group

Keine Risiken erkennbar, die den Unternehmensbestand gefährden Die Gesamtwürdigung der genannten Risiko- und Chancenfelder resultiert im Wesentlichen in Marktrisiken in Abhängigkeit von der konjunkturellen Preis- und Mengenentwicklung, sowohl auf der Absatz- wie auch auf der Beschaffungsseite. Der technologische Transformationsprozess bringt Risiken in Form steigender Produkt- und Systemkomplexität, eröffnet aber durchaus auch Chancen durch Erschließung neuer Marktsegmente und Applikationen. Die Innovationszyklen der Produkte verkürzen sich aufgrund des Technologiewandels hin zu LED und Systemintegration, dadurch vergrößert sich auch das Abwertungsrisiko im Bereich der Vorräte und aktivierten Entwicklungskosten. Interne Prozesse der Leistungserstellung sind demgegenüber deutlich weniger risikobehaftet.

Alle aufkommenden wesentlichen Risiken können durch die gruppenweiten Controlling- und Internen Kontrollsysteme schnell identifiziert werden. Auf Basis der aktuell zur Verfügung stehenden Informationen bestehen gegenwärtig keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten.

1.10 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag zum 30. April 2019 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage geführt haben.

1.11 Angaben zu § 243a UGB

  1. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 108.750.000 EUR und ist in 43.500.000 zur Gänze einbezahlte, auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien mit einem anteiligen Wert am Grundkapital von 2,50 EUR pro Aktie unterteilt. Sämtliche 43.500.000 Aktien sind in einer Sammelurkunde verbrieft, die bei der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) hinterlegt ist. Alle Aktien der Gesellschaft unter der ISIN AT0000837307 waren zum Stichtag 30. April 2019 zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Zum 30. April 2019 besaß die Gesellschaft 353.343 Stück eigene Aktien.

  2. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme und das Recht zur Teilnahme an Hauptversammlungen der Gesellschaft.

AUGMENTOR Privatstiftung (4.405.752 Aktien), ASTERIX Privatstiftung (4.700.752 Aktien), Hektor Privatstiftung (2.267.340 Aktien), ORION Privatstiftung (3.090.752 Aktien), Ingrid Reder (64.088 Aktien), Caroline Reder (100.000 Aktien), Christine Reder (100.000 Aktien), Fritz Zumtobel (166.210 Aktien), Nicholas Zumtobel (5.760 Aktien), Caroline Zumtobel (5.450 Aktien), Isabel Zumtobel (6.048 Aktien), Karin Zumtobel-Chammah (13.398 Aktien) und Jürg Zumtobel (144.248 Aktien) (gemeinsam: das "Syndikat") sind Vertragsparteien eines Syndikatsvertrages. Die GWZ Privatstiftung ist aus dem Syndikat ausgeschieden und hält keine Aktien mehr. Neu im Syndikat ist die GENVALOR Familienstiftung mit 633.750 Aktien.

Der Syndikatsvertrag sieht vor, dass sich die Parteien vor einer Hauptversammlung über das Stimmverhalten zu den einzelnen Tagesordnungspunkten abstimmen und ein von den Parteien ernannter Repräsentant das Stimmrecht, wie gemäß Syndikatsvertrag beschlossen, für alle Parteien gemeinsam ausübt. Darüber hinausgehende Informationen zum Syndikatsvertrag sind dem Vorstand nicht bekannt.

Es gibt keine statutarischen Übertragungsbeschränkungen. Übertragungsbeschränkungen, die sich aus einer vertraglichen Vereinbarung mit Ausnahme des Syndikatsvertrages ergeben, sind dem Vorstand nicht bekannt.

  1. Zum 30. April 2019 hielt das Syndikat 36,081% des Grundkapitals der Gesellschaft. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2019 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Wellington Management Group LLP eine Beteiligung von über 4%.

  2. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.

  3. Arbeitnehmer, die Aktien halten, üben bei der Hauptversammlung ihr Stimmrecht unmittelbar aus.

  4. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurde für den Vorstand und das obere Management der Zumtobel Group ein Cash-basierter Long Term Incentive (LTI) eingeführt. Die Ausschüttung des LTI wird auf die folgenden drei bis fünf Jahre verteilt. Im Falle eines (erfolgreichen) öffentlichen Übernahmeangebots bleiben die offenen LTI-Forderungen der Vorstandsmitglieder oder Arbeitnehmer gegenüber der Gesellschaft unberührt.

  5. Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

  6. Scheiden Aufsichtsratsmitglieder vor dem Ablauf ihrer Funktionsperiode aus, so bedarf es einer Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen für den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Das maximal zulässige Alter eines Vorstandsmitglieds zum Zeitpunkt der (erstmaligen oder neuerlichen) Bestellung beträgt 65 Jahre. Für die (erstmalige oder neuerliche) Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds gibt es kein maximal zulässiges Alter. Die vorzeitige Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern ist mit einfacher Stimmmehrheit möglich.

  7. Sofern das Gesetz nicht eine größere Mehrheit oder noch andere Erfordernisse vorschreibt, beschließt die Hauptversammlung mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Weitere, sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebende Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates sowie über Änderungen der Satzung der Gesellschaft bestehen nicht.

  8. Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung stellte der am 01. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 200 Mio EUR dar. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor, die unter bestimmten Voraussetzungen gezogen werden kann. Zum 30. April 2019 wurden 25 Mio EUR (Vorjahr 115 Mio EUR) in Anspruch genommen. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen ein kurzfristiger bilateraler Kreditvertrag über 40 Mio EUR (endfällig bis Januar 2020) und zwei weitere langfristige Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 zur Verfügung, die per 30. April 2019 vollständig in Anspruch genommen sind. Diese wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen beinhalten eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte und erfordern die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%). Zum 30. April 2019 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,66 (Vorjahr 2,70) und einer Eigenkapitalquote von 28,5% (Vorjahr 27,2%) vollumfänglich eingehalten.

  9. Die Vorstandsverträge enthalten eine Change-of-Control-Klausel. Im Falle einer Übernahme der Gesellschaft durch einen neuen Mehrheitsaktionär steht den Vorstandsmitgliedern das Recht zu, ihr Mandat einseitig zurückzulegen. In diesem Fall erhalten die Vorstandsmitglieder die fixen und variablen Bezüge bis zum ursprünglich vereinbarten Ablauf des Vertrages, maximal jedoch für die Dauer von 24 Monaten. Darüber hinaus haben die Vorstandsmitglieder keine besonderen Ansprüche oder Anwartschaften im Falle der Beendigung ihrer Funktion. Die Vorstandstätigkeit von Thomas Tschol wird über einen Management-Gestellungsvertrag, abgeschlossen mit der Management Factory Corporate Advisory GmbH, bereitgestellt. Der Vertrag kann unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende eines jeden Monats gekündigt werden.

  10. Die wichtigsten Merkmale des Internen Kontrollsystems sowie des Risikomanagementsystems sind im Konzernlagebericht in den Abschnitten "Internes Kontrollsystem" und "Risikomanagement" umfassend beschrieben.

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1.12 Ausblick und Ziele

Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat im Geschäftsjahr 2018/19 dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – die neue Zumtobel Gruppenstrategie FOKUS, mit dem Ziel einer erhöhten Kundenorientierung bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten, erarbeitet und verabschiedet.

Im Berichtsjahr 2018/19 wurde die neue Strategie ausgerollt und umgesetzt: Die am Markt tätigen Segmente wurden aufgewertet, die drei Kernmarken gestärkt und der Vertrieb neu und kundennäher aufgestellt. Gleichzeitig wurden die Zentralfunktionen zurückgefahren, die Verwaltungskosten deutlich reduziert, das Produktportfolio verschlankt sowie die operativen Prozesse verbessert und damit die Herstellkosten gesenkt. Mit all diesen durchgeführten Schritten konnte die Wettbewerbsfähigkeit und Kundenorientierung gesteigert und die Basis für zusätzliche Markt- und Kosteneinsparpotenziale geschaffen werden. Mit der neuen Strategie ist es das klare Ziel der Zumtobel Group, nachhaltigen Mehrwert für sämtliche Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter) zu generieren.

Zur Verbesserung der Umsatzentwicklung setzt die Zumtobel Group im Zuge der Neuausrichtung auf eine Schärfung ihrer Positionierung in der globalen Lichtindustrie. Ziel ist es, im Lighting Segment – mit den Kernmarken Zumtobel und Thorn – Marktführer in Europa zu werden mit Fokus auf die Anwendungen Industrie, Büro & Bildung, Shop & Retail sowie Kunst & Kultur. Im Bereich der Außenbeleuchtung liegt der Schwerpunkt auf Stadtund Straßenbeleuchtung. Das Components Segment mit der Technologiemarke Tridonic wird global ausgebaut mit innovativen Hard- (Treiber, LED-Module) und Softwarelösungen für smarte und vernetzte Licht- und Beleuchtungssysteme. Zudem setzt die Zumtobel Group verstärkt auf die Zukunftsfelder digitales Licht sowie Services und schlüsselfertige Lösungen.

Der Vorstand der Zumtobel Group sieht das Geschäftsjahr 2019/20 als Aufbruchsjahr, in dem, neben der kontinuierlichen Verbesserung des operativen Geschäfts, das Wachstum – trotz eines schwächelnden Marktumfelds – wieder in den Mittelpunkt der Aktivitäten rückt. Für das Geschäftsjahr 2019/20 erwartet der Vorstand ein leichtes Umsatzwachstum sowie eine Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 3 bis 5% (Geschäftsjahr 2018/19 2,4%). Das Mittelfristziel einer EBIT-Marge von circa 6% bis zum Geschäftsjahr 2020/21 bleibt weiter aufrecht.

Dornbirn, am 14. Juni 2019

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Neue Strategie wird konsequent vorangetrieben

Geschäftsjahr 2019/20 wird ein Aufbruchsjahr

Konzernlagebericht

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 Konzernabschluss Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

2. Konzernabschluss

Inhalt

2. Konzernabschluss ______________ 60
2.1 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung _______ 60
2.2 Konzern Gesamtergebnisrechnung __________ 61
2.3 Konzern Bilanz______________ 62
2.4 Konzern Kapitalflussrechnung ________ 63
2.5 Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung _________ 64
2.6 Anhang _____________ 65
2.6.1 Allgemeine Angaben _________ 65
2.6.2 Konsolidierungskreis und -methoden _________ 65
2.6.2.1 Konsolidierungskreis _________ 65
2.6.2.2 Konsolidierungsmethoden __________ 66
2.6.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden _____ 68
2.6.3.1 Auswirkungen neuer und geänderter Standards und Interpretationen _ 68
2.6.3.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ______ 72
2.6.4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung ______ 84
2.6.4.1 Umsatzerlöse ________ 84
2.6.4.2 Aufwandsarten ____________ 84
2.6.4.3 Sonstiges betriebliches Ergebnis ______ 86
2.6.4.4 Zinsergebnis ________ 88
2.6.4.5 Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge _______ 88
2.6.4.6 Ertragsteuern ________ 88
2.6.4.7 Ergebnis je Aktie ___________ 90
2.6.5 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung _________ 90
2.6.5.1 Währungsdifferenzen ________ 90
2.6.5.2 Währungsdifferenzen aus Darlehen _________ 90
2.6.5.3 Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust _______ 90
2.6.5.4 Hedge Accounting __________ 90
2.6.5.5 Latente Steuern ____________ 90
2.6.6 Erläuterungen zur Bilanz ____________ 91
2.6.6.1 Firmenwerte ________ 91
2.6.6.2 Übrige immaterielle Vermögenswerte _______ 91
2.6.6.3 Sachanlagen _________ 93
2.6.6.4 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen ________ 94
2.6.6.5 Angaben zu nicht beherrschenden Anteilen _________ 95
2.6.6.6 Finanzielle Vermögenswerte _________ 97
2.6.6.7 Übrige Vermögenswerte ___________ 97
2.6.6.8 Latente Steuern ____________ 98
2.6.6.9 Vorräte ____________ 99
2.6.6.10 Forderungen aus Lieferungen & Leistungen _________ 99
2.6.6.11 Liquide Mittel _______ 100
2.6.6.12 Leistungen an Arbeitnehmer _______ 100
2.6.6.13 Beitragsorientierte Verpflichtungen_________ 106
2.6.6.14 Übrige Rückstellungen ______ 106
2.6.6.15 Finanzschulden ____________ 107
2.6.6.16 Finanzierungsleasing ________ 108
2.6.6.17 Operating Leasing _________ 108
2.6.6.18 Übrige Verbindlichkeiten __________ 109
2.6.7 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung ______ 110
2.6.7.1 Überleitung Finanzmittelfonds ______ 111
2.6.7.2 Überleitung Finanzschulden ________ 111
2.6.8 Erläuterungen zur Eigenkapitalveränderungsrechnung ________ 112
2.6.8.1 Grundkapital ________ 112
2.6.8.2 Kapitalrücklage ____________ 112
2.6.8.3 Gewinnrücklagen __________ 112
2.6.8.4 Dividendenausschüttung ___________ 113
2.6.9 Kapitalmanagement __________ 113
2.6.10 Angaben zu Finanzinstrumenten ______ 114
2.6.10.1 Kategorien von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 9 ___ 114
2.6.10.2 Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Kategorien IFRS 9 __ 117
2.6.11 Angaben zum Risikomanagement ___________ 117
2.6.11.1 Kreditrisiko _________ 118
2.6.11.2 Liquiditätsrisiko ____________ 119
2.6.11.3 Marktrisiko _________ 121
2.6.12 Geschäftssegmente __________ 124
2.6.12.1 Segment Geschäftsbereiche ________ 124
2.6.12.2 Segment Regionen _________ 126
2.6.13 Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse _________ 126
2.6.14 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag __________ 127
2.6.15 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen _______ 127
2.6.16 Angaben zu Personalstruktur und Organen _________ 129
2.6.16.1 Personalstruktur ___________ 129
2.6.16.2 Organe des Konzerns _______ 129
2.7 Konsolidierungskreis _________ 130
2.8 Erklärung des Vorstands gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz _______ 133
Bestätigungsvermerk ______________ 134

2. Konzernabschluss

2.1 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung

in TEUR Anhang 2018/19 2017/18 Veränderung
in %
Umsatzerlöse 2.6.4.1 1.162.017 1.196.516 -2,9
Kosten der umgesetzten Leistungen 2.6.4.2 -810.196 -822.673 -1,5
Bruttoergebnis vom Umsatz 351.821 373.843 -5,9
in % vom Umsatz 30,3 31,2
Vertriebskosten 2.6.4.2 -296.989 -313.852 -5,4
Verwaltungskosten 2.6.4.2 -36.217 -49.432 -26,7
Sonstige betriebliche Erträge 2.6.4.3 9.217 9.914 -7,0
davon Sondereffekte 175 284 -38,3
Sonstige betriebliche Aufwände 2.6.4.3 -25.162 -27.769 -9,4
davon Sondereffekte -25.144 -27.235 -7,7
Betriebsergebnis 2.670 -7.296 >100
in % vom Umsatz 0,2 -0,6
Zinsaufwand 2.6.4.4 -6.879 -6.855 0,4
Zinsertrag 2.6.4.4 396 420 -5,7
Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge 2.6.4.5 -6.331 -9.666 -34,5
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 2.6.6.4 56 -273 >100
Finanzergebnis -12.758 -16.374 22,1
in % vom Umsatz -1,1 -1,4
Ergebnis vor Ertragsteuern -10.088 -23.670 57,4
Ertragsteuern 2.6.4.6 -5.157 -23.038 -77,6
Jahresergebnis -15.245 -46.708 67,4
in % vom Umsatz -1,3 -3,9
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuordenbar 2.6.6.5 22 -18 >100
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuordenbar -15.267 -46.690 67,3
Anzahl ausstehender Aktien unverwässert – Durchschnitt (in 1.000 Stk.) 43.147 43.147
Anzahl ausstehender Aktien verwässert – Durchschnitt (in 1.000 Stk.) 43.147 43.147
Ergebnis je Aktie (in EUR) 2.6.4.7
Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) -0,35 -1,08

2.2 Konzern Gesamtergebnisrechnung

Anhang 2018/19 2017/18 Veränderung
in TEUR in %
Jahresergebnis -15.245 -46.708 67,4
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 2.6.5.3 3.814 7.033 -45,8
Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 2.6.5.5 859 -249 >100
Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
4.673 6.784 -31,1
Währungsdifferenzen 2.6.5.1 3.053 -12.372 >100
Währungsdifferenzen aus Darlehen 2.6.5.2 2.075 -3.478 >100
Hedge Accounting 2.6.5.4 370 753 -50,9
Latente Steuern auf Hedge Accounting 2.6.5.5 -198 -145 -36,4
Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
5.300 -15.242 >100
Sonstige Gesamtergebnisbestandteile 9.973 -8.458 >100
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuordenbar 2.6.6.5 161 -282 >100
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuordenbar 9.812 -8.176 >100
Gesamtergebnis -5.272 -55.166 -90,4
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuordenbar 183 -300 >100
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuordenbar -5.455 -54.866 90,1

2.3 Konzern Bilanz

in TEUR Anhang 30. April 2019 in % 30. April 2018 in %
Firmenwerte 2.6.6.1 190.299 20,7 187.895 19,1
Übrige immaterielle Vermögenswerte 2.6.6.2 50.179 5,4 47.824 4,8
Sachanlagen 2.6.6.3 232.690 25,3 222.159 22,4
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 2.6.6.4 3.863 0,4 3.807 0,4
Finanzielle Vermögenswerte 2.6.6.6 993 0,1 1.012 0,1
Übrige Vermögenswerte 2.6.6.7 4.145 0,5 4.468 0,5
Latente Steuern 2.6.6.8 25.487 2,8 25.597 2,6
Langfristiges Vermögen 507.656 55,2 492.762 49,9
Vorräte 2.6.6.9 174.827 19,0 198.735 20,2
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 2.6.6.10 162.829 17,7 157.694 16,0
Finanzielle Vermögenswerte 2.6.6.6 700 0,1 1.664 0,2
Übrige Vermögenswerte 2.6.6.7 37.566 3,9 50.161 5,1
Liquide Mittel 2.6.6.11 37.332 4,1 85.090 8,6
Kurzfristiges Vermögen 413.254 44,8 493.344 50,1
VERMÖGEN 920.910 100,0 986.106 100,0
Grundkapital 2.6.8.1 108.750 11,8 108.750 11,0
Kapitalrücklagen 2.6.8.2 335.316 36,4 335.316 34,0
Gewinnrücklagen 2.6.8.3 -167.687 -18,2 -132.835 -13,5
Jahresergebnis -15.267 -1,7 -46.690 -4,7
Kapital der Anteilseigner der Muttergesellschaft 261.112 28,3 264.541 26,8
Kapital der nicht beherrschenden Anteile 2.6.6.5 1.666 0,2 3.802 0,4
Eigenkapital 2.6.8 262.778 28,5 268.343 27,2
Rückstellungen für Pensionen 2.6.6.13 81.752 8,9 83.313 8,4
Rückstellungen für Abfertigungen 2.6.6.13 47.479 5,2 49.330 5,0
Sonstige Personalrückstellungen 2.6.6.13 9.671 1,1 9.534 1,0
Übrige Rückstellungen 2.6.6.14 10.580 1,1 8.717 0,9
Finanzschulden 2.6.6.15 126.167 13,7 175.656 17,8
Übrige Verbindlichkeiten 2.6.6.18 634 0,1 2.544 0,3
Latente Steuern 2.6.6.8 2.583 0,3 3.087 0,3
Langfristige Schulden 278.866 30,4 332.181 33,7
Rückstellungen für Ertragsteuern 23.421 2,5 22.096 2,2
Übrige Rückstellungen 2.6.6.14 41.839 4,5 39.996 4,1
Finanzschulden 2.6.6.15 59.877 6,5 55.763 5,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 137.397 14,9 153.758 15,6
Übrige Verbindlichkeiten 2.6.6.18 116.732 12,7 113.969 11,5
Kurzfristige Schulden 379.266 41,1 385.582 39,1
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 920.910 100,0 986.106 100,0

2.4 Konzern Kapitalflussrechnung

in TEUR Anhang 2018/19 2017/18
Ergebnis vor Ertragsteuern 2.1 -10.088 -23.670
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2.6.4.2 49.744 49.754
Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2.6.4.2 3.417 11.702
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 810 -625
Übriges nicht zahlungswirksames Finanzergebnis 2.6.4.5 6.331 9.666
Zinsertrag / Zinsaufwand 2.6.4.4 6.483 6.435
Gewinn- oder Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 2.6.6.4 56 273
Cashflow aus dem operativen Ergebnis 56.753 53.535
Vorräte 24.744 1.998
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen -5.277 34.280
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen -18.167 -15.727
Erhaltene Anzahlungen 12.192 -1.735
Veränderung des Working Capital 13.492 18.816
Veränderung der langfristigen Rückstellungen 86 -2.257
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen 1.688 -587
Übrige Vermögenswerte 13.690 -24.221
Übrige Verbindlichkeiten -8.794 10.218
Veränderungen der sonstigen operativen Positionen 6.670 -16.848
Gezahlte Ertragsteuern -4.211 -5.797
Cashflow aus dem operativen Geschäft 72.704 49.706
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und übrigen immateriellen Vermögenswerten 1.558 4.164
Einzahlungen aus dem Verkauf von assoziierten Unternehmen 0 500
Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und übrigen immateriellen Vermögenswerten -66.240 -68.975
Auszahlungen für den Erwerb von assoziierten Unternehmen 0 -3.462
Veränderung von lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten -4.608 -2.651
Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen 0 -3.179
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -69.290 -73.603
FREIER CASHFLOW 3.414 -23.897
Einzahlungen aus der Aufnahme von lang- und kurzfristigen Finanzschulden 2.6.7.2 81.525 56.262
Auszahlungen aus der Tilgung von lang- und kurzfristigen Finanzschulden 2.6.7.2 -132.147 -16.002
An Aktionäre der Gesellschaft gezahlte Dividenden 2.6.8.4 0 -9.924
An nicht beherrschende (Minderheits-)Gesellschafter gezahlte Dividenden 2.6.6.5 -670 -557
Gezahlte Zinsen -6.742 -6.727
Erhaltene Zinsen 392 420
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -57.642 23.472
VERÄNDERUNG DES FINANZMITTELBESTANDES -54.228 -425
Finanzmittelbestand am Anfang des Jahres 2.6.7.1 72.446 77.205
Finanzmittelbestand am Ende des Jahres 2.6.7.1 19.605 72.446
Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand 1.387 -4.334
Veränderung -54.228 -425

2.5 Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung

Geschäftsjahr 2018/19

Anteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens
in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Sonstige
Gewinn
rücklagen
Währungs
rücklage
Hedge
Accounting
Rücklage
IAS 19
Summe Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
30. April 2018 108.750 335.316 -10.900 -42.987 -432 -125.206 264.541 3.802 268.343
Anpassung IFRS 9 0 0 377 0 0 0 377 0 377
1. Mai 2018 108.750 335.316 -10.523 -42.987 -432 -125.206 264.918 3.802 268.720
+/- Jahresergebnis 2.1 0 0 -15.267 0 0 0 -15.267 22 -15.245
+/- sonstiges
Ergebnis
2.2 0 0 0 4.967 172 4.673 9.812 161 9.973
+/- Gesamtergebnis 0 0 -15.267 4.967 172 4.673 -5.455 183 -5.272
+/- Anpassungen 0 0 1.649 0 0 0 1.649 -1.649 0
+/- Dividenden 2.6.8.4 0 0 0 0 0 0 0 -670 -670
30. April 2019 108.750 335.316 -24.141 -38.020 -260 -120.533 261.112 1.666 262.778

Geschäftsjahr 2017/18

Anteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens
in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Sonstige
Gewinn
rücklagen
Währungs
rücklage
Hedge
Accounting
Rücklage
IAS 19
Summe Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
30. April 2017 108.750 335.316 45.714 -27.419 -1.040 -131.990 329.331 4.659 333.990
+/- Jahresergebnis 2.1 0 0 -46.690 0 0 0 -46.690 -18 -46.708
+/- sonstiges
Ergebnis
2.2 0 0 0 -15.568 608 6.784 -8.176 -282 -8.458
+/- Gesamtergebnis 0 0 -46.690 -15.568 608 6.784 -54.866 -300 -55.166
+/- Dividenden 2.6.8.4 0 0 -9.924 0 0 0 -9.924 -557 -10.481
30. April 2018 108.750 335.316 -10.900 -42.987 -432 -125.206 264.541 3.802 268.343

2.6 Anhang

2.6.1 Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss wurde gemäß § 245a UGB auf Basis aller am Bilanzstichtag gültigen IFRS/IAS, die das International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht hat, sowie aller Interpretationen (IFRIC/SIC) des International Financial Reporting Interpretations Committee beziehungsweise des Standing Interpretations Committee erstellt, sofern diese auch von der Europäischen Union im Endorsement-Verfahren übernommen wurden. Der Konzernabschluss der Zumtobel Group AG entspricht daher den für das Geschäftsjahr 2018/19 in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS).

Der Vorstand der Zumtobel Group AG hat den Konzernabschluss am 14. Juni 2019 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Die feststellende Aufsichtsratssitzung findet am 26. Juni 2019 in Dornbirn statt.

Die Zumtobel Group ist ein international tätiger Leuchtenkonzern mit Sitz der Muttergesellschaft Zumtobel Group AG in der Höchster Straße 8, A-6850 Dornbirn, Österreich, und ist beim Landes- und Handelsgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 62309g registriert. Bilanzstichtag ist der 30. April. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2018 bis 30. April 2019. Die Berichtswährung ist Euro. Die Geschäftstätigkeit wird durch das Lighting Segment (Lichtlösungen, Leuchten für die Innen- und Außenraumbeleuchtung und elektronisch-digitale Licht- und Raummanagementsysteme) sowie das Components Segment (elektronische Lichtkomponenten und LED-Lichtkomponenten) erbracht.

Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Umsatzkostenverfahren. Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit des Abschlusses werden sowohl in der Bilanz als auch in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die Angabe in den Tabellen erfolgt – sofern nicht anders angegeben – in Tausend Euro (TEUR). Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme folgender Positionen auf Basis von historischen Anschaffungskosten erstellt:

  • >> Derivative Finanzinstrumente (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert)
  • >> Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

2.6.2 Konsolidierungskreis und -methoden

2.6.2.1 Konsolidierungskreis

Im Konzernabschluss 2018/19 sind 94 (VJ 96) Gesellschaften vollkonsolidiert, die von der Zumtobel Group AG beherrscht werden. Beherrschung ist nach IFRS 10 dann gegeben, wenn Zumtobel die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen hat und diese in weiterer Folge dazu nutzen kann, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen. Nach der Equity-Methode werden 2 (VJ 3) Unternehmen konsolidiert. Nicht konsolidiert werden 9 (VJ 9) verbundene Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns einzeln und gesamt von untergeordneter Bedeutung ist. Eine Übersicht befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs.

Für Einzelabschlüsse mit abweichendem Bilanzstichtag werden IFRS-Zwischenabschlüsse zum 30. April erstellt.

Etwaige weitere Verpflichtungen zur Aufstellung von Teilkonzernabschlüssen auf Basis von lokalen Vorschriften sind mit der Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses abgegolten.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises stellen sich im Berichtsjahr wie folgt dar:

Konsolidierungsmethode
voll at equity Summe
30. April 2018 96 3 99
Im Berichtszeitraum erstmals einbezogen 2 0 2
davon Neugründung 2 0 2
Im Berichtszeitraum fusioniert -2 0 -2
Im Berichtszeitraum liquidiert -2 0 -2
Verlust von maßgeblichem Einfluss 0 -1 -1
30. April 2019 94 2 96

Neugründungen

Im September 2018 wurde die Gesellschaft Tridonic Portugal Unipessoal LDA neu gegründet und in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

Mit Januar 2019 wurde die neu gegründete Gesellschaft Tridonic Korea LLC, Südkorea, erstmalig in den Konsolidierungskreis miteinbezogen.

Fusion

Im Dezember 2018 wurden die beiden deutschen Gesellschaften ZG Licht Nord-West GmbH und ZG Licht Süd GmbH auf die Gesellschaft Zumtobel Group Deutschland GmbH fusioniert.

Liquidation

Die amerikanische Gesellschaft ACDC Corp wurde im Juni 2018 liquidiert und daher im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2018/19 endkonsolidiert.

Die Gesellschaft Thorn Lighting Tianjin Ltd, China, wurde mit Wirkung November 2018 liquidiert und in Folge endkonsolidiert.

At equity

Die Anteile an der Gesellschaft Europhane SAS, Frankreich, an der 10% gehalten werden, wurden aufgrund von veränderten gesellschaftsrechtlichen Vereinbarungen aus den "Anteilen an assoziierten Unternehmen" in "Beteiligungen" umgegliedert, da kein maßgeblicher Einfluss im Sinne des IAS 28 mehr besteht.

2.6.2.2 Konsolidierungsmethoden

Grundsätze der Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt nach den Grundsätzen von IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse". Danach werden beim Unternehmenserwerb die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten der entsprechenden Tochterunternehmen mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen und identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden, so wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Passive Unterschiedsbeträge sind gemäß IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" sofort erfolgswirksam zu erfassen.

Die Anteile von Anteilseignern von nicht beherrschenden Anteilen werden zu dem den nicht beherrschenden Anteilen entsprechenden Teil der beizulegenden Zeitwerte der erfassten Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen.

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt bis zum Abgangszeitpunkt in die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen.

Die Equity-Methode wird bei assoziierten Unternehmen angewendet, bei welchen – in der Regel aufgrund eines Stimmrechtsanteils zwischen 20 und 50 Prozent – maßgeblicher Einfluss vorliegt. Die "at equity" bewerteten Unternehmen werden mit dem anteilsmäßigen Eigenkapital übernommen, wobei der Buchwert zum Abschlussstichtag um das anteilige Jahresergebnis abzüglich erhaltener Gewinnausschüttungen, allfälliger wesentlicher Zwischengewinne und Abschreibungen auf Firmenwerte angepasst wird. Sämtliche Fortschreibungskomponenten werden in einem Erfolgsposten der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Sonstige Konsolidierungsgrundsätze

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen mit den korrespondierenden Verbindlichkeiten aufgerechnet. Die konzerninternen Aufwendungen und Erträge werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert. Zwischenergebnisse aus Anlagenerstellungen, Anlagenübertragungen im Konzern sowie aus Konzernvorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Währungsumrechnung

Bei der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften wird das Konzept der funktionalen Währung angewendet. Bei sämtlichen Gesellschaften ist dies die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Die funktionale Währung der Zumtobel Group ist der Euro. Bei der Umrechnung der funktionalen Währungen der Gesellschaften in die Berichtswährung werden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Aufwendungen und Erträge mit monatlichen Durchschnittskursen umgerechnet. Dies gilt ebenso für die direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen. Der sich daraus ergebende Unterschiedsbetrag wird in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

Die wichtigsten Währungen stellen sich wie folgt dar:

Durchschnittskurse Gewinn
und Verlustrechnung Stichtagskurse Bilanz
1 EUR entspricht 30. April 2019 30. April 2018 30. April 2019 30. April 2018
AUD 1,5862 1,5263 1,5911 1,6013
CHF 1,1422 1,1450 1,1437 1,1968
USD 1,1497 1,1833 1,1218 1,2079
SEK 10,3775 9,8143 10,6350 10,4993
NOK 9,6245 9,5222 9,6678 9,6620
GBP 0,8813 0,8843 0,8625 0,8796

2.6.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.6.3.1 Auswirkungen neuer und geänderter Standards und Interpretationen

Folgende neue, überarbeitete beziehungsweise ergänzte Standards und Interpretationen sind für die Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2018/19 erstmals anwendbar:

Standards beziehungsweise Interpretationen Anzuwenden ab
Geschäftsjahresbeginn nach
IAS 40 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien: Änderungen 1. Januar 2018
IFRIC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen 1. Januar 2018
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen: Änderungen 1. Januar 2018
IFRS 4 Anwendung des IFRS 9 mit IFRS 4 Versicherungsverträge 1. Januar 2018
IFRS 9 Finanzinstrumente 1. Januar 2018
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden 1. Januar 2018
Diverse Jährliche Verbesserungen am IFRS-Zyklus 2014–2016: Änderungen an
IFRS 1 und IAS 28
1. Januar 2018

IFRS 9 – Finanzinstrumente

Im Juli 2014 hat das IASB den Standard "IFRS 9 – Finanzinstrumente" veröffentlicht, mit dem IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" abgelöst werden soll. IFRS 9 umfasst unter anderem ein einheitliches Modell zur Klassifizierung und zur Festlegung der Bewertungsmethode (einschließlich der Wertminderungen) von Finanzinstrumenten. Darüber hinaus beinhaltet IFRS 9 Regelungen zum General Hedge Accounting.

Zum 1. Mai 2018 wurde IFRS 9 "Finanzinstrumente" erstmals angewendet. Aufgrund der Änderungen der Klassifizierung und Bewertung ergeben sich nur geringfügige Ausweisänderungen. Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum beizulegenden Zeitwert (entweder erfolgsneutral oder erfolgswirksam) bewertet. Der Großteil der finanziellen Vermögenswerte erfüllte die Voraussetzungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Durch das neue Wertberichtigungsmodell, welches auf den erwarteten Verlusten basiert, ergeben sich grundsätzlich Auswirkungen auf die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, insbesondere auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Durch IFRS 9 wurde das Incurred-Loss-Modell des IAS 39 zugunsten des zukunftsorientierten Expected-Loss-Modells ersetzt. Im Konzern wurde eine Systematik für die Ermittlung eines vereinfachten Expected Credit Loss für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen implementiert. Hierbei werden kundenindividuelle Ausfallrisiken auf Basis des tatsächlichen Zahlungsverhaltens gegenüber der Gruppe, aktueller externer Bonitätsauskünfte sowie Kreditausfallversicherungen in einem 6 stufigen Risikoklassenmodell bewertet. Jeder Risikoklasse ist in einer Wertminderungsmatrix eine Kreditausfallwahrscheinlichkeit zugeordnet. Die Kreditausfallwahrscheinlichkeiten basieren auf externen empirischen Analysen anerkannter Credit-Rating-Agenturen. Für die Darstellung der Kreditausfallwahrscheinlichkeit je Debitoren-Risikoklasse in % verweisen wir auf den Abschnitt "Finanzinstrumente" in Kapitel 2.6.3.2.

Es liegt aufgrund der breiten und diversifizierten Kundenstruktur sowie der bestehenden Ausfallversicherungen keine wesentliche Konzentration von Ausfallrisiken vor. Für die Darstellung der Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sowie der Wertberichtigung je Debitoren-Risikoklasse verweisen wir auf Kapitel 2.6.11.1.

Die Zumtobel Group wendet die neuen Vorschriften zum IFRS 9 für die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten im Geschäftsjahr 2018/19 retrospektiv an und nutzt die Ausnahmeregelung, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden nicht anzupassen. Folglich wurde nur die Eröffnungsbilanz zum 1. Mai 2018 angepasst. Die Anwendung der neuen Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 führte zu einer Anpassung der Eröffnungsbilanz durch Auflösung der Risikovorsorge für Debitorenrisiken in Höhe von TEUR 377. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde folglich von TEUR 157.694 zum 30. April 2018 auf TEUR 158.071 zum 1. Mai 2018 erhöht. Darüber hinaus ergaben sich keine weiteren Bewertungsunterschiede. Der Konzern macht vom Wahlrecht, die Regeln des IAS 39 für Zwecke des Hedge Accounting auch weiterhin anzuwenden, Gebrauch. Im Ausweis wurden die Bewertungskategorien "beim erstmaligen Ansatz zum FV eingestuft", "HFT" und "Hedge Accounting" zu der Kategorie "Bilanzierung zu beizulegenden Zeitwerten" zusammengefasst. Die Bewertungskategorien "L&R" und "at amortised cost" sind in die Kategorie "Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten" überführt worden.

Klassifizierung Buchwert
IAS 39 IFRS 9 zum IFRS 9 zum
in TEUR 30.04.2018 Anpassung 01.05.2018
Wertpapiere und Wertrechte beim erstm. Ansatz zum FV
eingestuft
Bilanzierung zu beizulegenden
Zeitwerten (FVTPL)
577 0 577
Darlehen, Ausleihungen und sonstige
Forderungen
L&R Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
471 0 471
Positive Marktwerte aus Derivaten des
Handelsbestandes
HFT Bilanzierung zu beizulegenden
Zeitwerten (FVTPL)
1.628 0 1.628
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen L&R Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
157.694 377 158.071
Liquide Mittel Cash Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
85.090 0 85.090
Summe 245.460 377 245.837
Klassifizierung Buchwert
IAS 39 IFRS 9 zum IFRS 9 zum
in TEUR 30.04.2018 Anpassung 01.05.2018
Darlehen und Ausleihungen at amortised cost Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
213.737 0 213.737
Finanzierungsleasing at amortised cost Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
17.682 0 17.682
Übrige langfristige Verbindlichkeiten beim erstm. Ansatz zum FV
eingestuft
Bilanzierung zu beizulegenden
Zeitwerten (FVTPL)
355 0 355
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen at amortised cost Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
153.758 0 153.758
Negative Marktwerte aus Derivaten des
Handelsbestandes
HFT Bilanzierung zu beizulegenden
Zeitwerten (FVTPL)
221 0 221
Negative Marktwerte aus Derivaten
(Hedge Accounting)
beim erstm. Ansatz zum FV
eingestuft
Bilanzierung zu beizulegenden
Zeitwerten (FVTOCI)
3.825 0 3.825
Sonstige at amortised cost Bilanzierung zu fortgeführten
Anschaffungskosten
97 0 97
Summe 389.675 0 389.675

IFRS 15 – Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

Im Mai 2014 wurde vom IASB der Standard IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" veröffentlicht. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 "Umsatzerlöse", IAS 11 "Fertigungsaufträge" und IFRIC 13 "Kundenbindungsprogramme". Der neue Standard legt einen umfassenden Rahmen fest, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden.

IFRS 15 sieht dabei ein einheitliches, fünfstufiges Erlösrealisierungsmodell vor, das grundsätzlich auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist. In der Bilanz werden durch IFRS 15 mit Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten neue Positionen eingeführt. Diese können durch auf Vertragsebene bestehende Leistungsüberschüsse oder -verpflichtungen entstehen. Zudem werden die Vorschriften für den Anhang (siehe Anhangangabe 2.6.4.1) erweitert.

IFRS 15 wurde erstmalig zu Beginn des Geschäftsjahres 2018/19 angewendet. Die Zumtobel Group hat sich für die modifizierte retrospektive Anwendung entschieden, sodass im Jahr der erstmaligen Anwendung, dem Geschäftsjahr 2018/19, die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2017/18 nicht angepasst werden.

Die Zumtobel Group hat sich im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit den Auswirkungen des IFRS 15 im Zusammenhang mit dem Verkauf von Leuchten und Komponenten beschäftigt. Dabei wurden alle wesentlichen Vertragskonstellationen hinsichtlich ihrer Auswirkungen analysiert.

Die Umsatzerlöse umfassen alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Zumtobel Group resultieren, und werden gemäß IFRS 15 aus Verträgen mit Kunden generiert. Dementsprechend erfasst die Zumtobel Group Umsatzerlöse, wenn die Kontrolle über ein zugesagtes Produkt oder über eine zugesagte Dienstleistung auf einen Kunden übertragen wird. Die Regelungen des IFRS 15 werden im Rahmen des 5-Schritte-Modells umgesetzt: Zu Beginn des Modells steht die Identifizierung des Vertrags mit dem Kunden, gefolgt von der Identifizierung der separaten Leistungsverpflichtungen. Demnach sind eigenständig abgrenzbare Dienstleistungen sowie Bündel aus Gütern und Dienstleistungen zu separieren. Im dritten Schritt wird der Transaktionspreis bestimmt. Als Transaktionspreis gilt der Betrag der Gegenleistung, auf den das liefernde Unternehmen im Austausch gegen die gelieferten Güter oder Dienstleistungen erwartungsgemäß Anspruch hat. Anschließend wird der Transaktionspreis auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Im letzten Schritt ist die Umsatzrealisierung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtung festzustellen. Die Umsatzrealisierung findet entweder über einen bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt statt.

Umsatzbezogene Garantieleistungen werden in der Regel nicht separat erworben und sind daher nicht als separate Leistungsverpflichtungen anzusehen. Sie stellen eine Zusicherung dar, dass die verkauften Produkte den jeweils vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Dementsprechend werden die Garantieleistungen in Übereinstimmung mit IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" erfasst.

Bei Kundenboni und Skonti handelt es sich um variable Vergütungen nach IFRS 15, welche den Transaktionspreis vermindern. Diese sind gemäß IFRS 15 als variable Gegenleistung zu betrachten und gemäß IFRS 15 mit den zugehörigen Kundenforderungen zu verrechnen. Diese Saldierung entspricht der bisherigen Darstellung in der Zumtobel Group (siehe Anhangangabe 2.6.6.10). Im Falle eines Passivüberhangs werden sie als Vertragsverbindlichkeit gezeigt.

Die überwiegende Mehrheit der Umsatzerlöse wird bei der Zumtobel Group zeitpunktbezogen realisiert. Sind die Kriterien gemäß IFRS 15 zu einer zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung nicht erfüllt, dann erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen. Bei der Zumtobel Group erlangt ein Kunde die Kontrolle über ein zugesagtes Produkt oder über eine zugesagte Dienstleistung vor allem bei Abnahme des Vermögensgegenstandes oder bei Übergang der mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen. In der Vergleichsperiode wurden Umsatzerlöse dann erfasst, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnissen verbunden waren, übertragen wurden und wenn es hinreichend wahrscheinlich war, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird und die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmbar war.

In geringem Umfang werden Serviceleistungen erbracht, die monatlich in Rechnung gestellt werden. Dabei erhält und verbraucht der Kunde den Nutzen gleichzeitig mit der Leistungserbringung durch die Zumtobel Group. Entsprechend erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen. Sofern ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen besteht, erfolgt vertragsbedingt in einzelnen Fällen bei der Herstellung kundenspezifischer Produkte ebenfalls eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung. Aufgrund der kurzen Durchlaufzeiten dieser Aufträge erachten wir die Auswirkungen als nicht wesentlich.

Übersteigen An- und Teilzahlungen der Kunden im Rahmen der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung den Leistungsfortschritt, kommt es zur Bilanzierung von Vertragsverbindlichkeiten aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung, andernfalls werden Vertragsvermögenswerte bilanziert. Erhaltene Anzahlungen von Kunden für Aufträge, die zeitpunktbezogen realisiert sind, werden in der Bilanz weiterhin im Posten "Übrige Verbindlichkeiten" (siehe Anhangangabe 2.6.6.18) ausgewiesen. Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten liegen innerhalb des gewöhnlichen Geschäftszyklus der Zumtobel Group und werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Schulden ausgewiesen. Ursprünglich als Vertragsvermögenswerte ausgewiesene Beträge werden zu jenem Zeitpunkt in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, zu dem sie den Kunden in Rechnung gestellt werden. Sind mehrere Verträge mit einem Kunden zu einem Paket zusammenzufassen, dann werden die Vertragsvermögenswerte bzw. Vertragsverbindlichkeiten saldiert dargestellt. Aufgrund des aktuellen Geschäftsmodells weist die Zumtobel Group keine Vertragsvermögenswerte aus.

Aus der IFRS 15-Umstellung wurden keine erfolgsneutralen Anpassungen im Eigenkapital gebucht. Für die Darstellung der Umsatzerlöse entsprechend der internen Berichtsstruktur verweisen wir auf Anhangangabe 2.6.4.1.

Die übrigen neuen beziehungsweise überarbeiteten Standards/Interpretationen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Im Wesentlichen werden folgende neue beziehungsweise geänderte IAS/IFRS/IFRIC-Interpretationen, die bereits veröffentlicht, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden bzw. nicht von der Europäischen Union im Wege des Endorsement-Verfahrens übernommen worden sind, nicht vorzeitig angewandt. Diese finden daher im Geschäftsjahr 2018/19 für die Zumtobel Group keine Berücksichtigung:

Standards beziehungsweise Interpretationen Anzuwenden ab
Geschäftsjahresbeginn nach
Diverse Jährliche Verbesserungen am IFRS-Zyklus 2015–2017 1. Januar 2019
IFRS 16 Leasingverhältnisse 1. Januar 2019
IFRS 9 Änderungen an IFRS 9: Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 1. Januar 2019
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 1. Januar 2019
IAS 19 Änderungen an IAS 19: Planänderung, -kürzung oder -abgeltung 1. Januar 2019
IAS 28 Änderungen an IAS 28: Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures
1. Januar 2019
Diverse Änderungen am Rahmenkonzept 1. Januar 2020
IFRS 3 Änderungen an IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebs 1. Januar 2020
IAS 1 / IAS 8 Änderungen an IAS 1 / IAS 8 Definition der Wesentlichkeit 1. Januar 2020
IFRS 17 Versicherungsverträge 1. Januar 2022
Diverse Änderungen an IFRS 10 und IAS 28: Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten
zwischen
einem
Anleger
und
einem
assoziierten
Unternehmen
oder
Gemeinschaftsunternehmen
Noch offen

IFRS 16 – Leasingverhältnisse

Im Januar 2016 hat das IASB den Standard IFRS 16 "Leasingverhältnisse" veröffentlicht, mit dem unter anderem IAS 17 "Leasingverhältnisse" und IFRIC 4 "Beurteilung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält" abgelöst werden sollen. IFRS 16 schafft für Leasingnehmer die bisherige Klassifizierung von Leasingverträgen in Operating Leasing und Finanzierungsleasing ab. Stattdessen führt IFRS 16 ein einheitliches Bilanzierungsmodell ein, nach dem Leasingnehmer verpflichtet sind, für Leasingverträge das Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeiten anzusetzen.

Dies führt dazu, dass bisher nicht bilanzierte Leasingverhältnisse künftig – weitgehend vergleichbar mit der heutigen Bilanzierung von Finanzierungsleasings – bilanziell zu erfassen sind. Die Bilanzierung beim Leasinggeber wurde nahezu identisch aus IAS 17 in IFRS 16 übernommen – das heißt, dass Leasinggeber Leasingverhältnisse weiterhin als Finanzierungs- oder Operating-Leasing-Verhältnisse einstufen.

Auf Basis der im Vorjahr begonnenen Analyse hat der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr eine tiefergehende Beurteilung der Leasingverträge gemäß den Regelungen des IFRS 16 durchgeführt. Eine Softwarelösung zur konzernweiten Unterstützung der Leasingbilanzierung wurde implementiert. Dokumentationen zu verschiedenen Bilanzierungsregelungen und maßgeblichen Einschätzungen gemäß IFRS 16, wie beispielsweise Bestimmung der Laufzeiten von Leasingverträgen, Grenzfremdkapitalzinssatz sowie Ausübung und Nicht-Ausübung von etwaigen Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, wurden ausgearbeitet.

Die Zumtobel Group hat auf eine frühzeitige Anwendung verzichtet und sich für die modifiziert retrospektive Methode entschieden. Das führt dazu, dass IFRS 16 erstmalig zum 1. Mai 2019 angewendet wird, die Vorjahresvergleichszahlen nicht angepasst werden und das Nutzungsrecht in Höhe der Leasingverbindlichkeit angesetzt wird. Auf eine retrospektive Bewertung des Nutzungsrechts wurde verzichtet. Alle Anpassungsbeträge werden im Eigenkapital in der Eröffnungsbilanz im Geschäftsjahr der Erstanwendung erfasst. Die Gewinnrücklagen werden sich nach derzeitiger Erkenntnis nicht wesentlich verändern.

In Bezug auf die Wahlrechte nimmt die Zumtobel Group sowohl die Erleichterungsvorschriften für geringwertige Wirtschaftsgüter als auch für kurzfristige Leasingverhältnisse und für immaterielle Leasingverhältnisse in Anspruch. Der Konzern wird die Ausnahmeregelung bezüglich der Beibehaltung der Definition eines Leasingverhältnisses bei der Umstellung nutzen. Dies bedeutet, dass der Konzern IFRS 16 auf alle Verträge anwenden wird, die vor dem 01. Mai 2019 abgeschlossen worden sind und auch über dieses Datum hinaus laufen werden sowie nach IAS 17 und IFRIC 4 als Leasingverhältnisse identifiziert worden sind. Außerdem hat die Zumtobel Group beschlossen, zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung bei der Bewertung des Nutzungsrechts die anfänglichen Kosten unberücksichtigt zu lassen.

Folgende Auswirkungen wurden bisher identifiziert:

Die Zumtobel Group wird neue Vermögenswerte und Schulden für Operating-Leasing-Verhältnisse über Grundstücke und Gebäude, Fahrzeuge und andere Sachanlagen ansetzen. Der Konzern geht davon aus, dass aus den bestehenden Leasingverpflichtungen die Bilanzwerte der Sachanlagen und Verbindlichkeiten um rund TEUR 52.889 erhöht werden. Der Großteil der Verträge, gemessen an der Anzahl, stammt aus Fahrzeugleasingverhältnissen. Der Großteil der Verträge, gemessen am Wert des Nutzungsrechts, stammt aus Gebäudemietverhältnissen (TEUR 46.294). Für die zum 30. April 2019 bestehenden Verpflichtungen für künftige Mindestleasingzahlungen für nicht kündbare Operating-Leasing-Verhältnisse nach IAS 17 (auf nicht abgezinster Basis) verweisen wir auf die Darstellung im Anhang (2.6.6.17). Durch den Anstieg der Leasingverbindlichkeit werden die Nettoverschuldung und der Verschuldungsgrad steigen. Die von der Zumtobel Group mit Kreditinstituten vereinbarten Covenants werden aufgrund von IFRS 16 entsprechend angepasst.

Darüber hinaus wird sich die Art der Aufwendungen, die mit diesen Leasingverhältnissen verbunden sind, ändern, da die bislang nach IAS 17 erfassten linearen Aufwendungen aus Operating-Leasing-Verhältnissen aufgrund einer Aktivierung der Nutzungsrechte nach IFRS 16 durch einen Abschreibungsaufwand für die Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten aus dem Leasingverhältnis ersetzt werden. Daher wird sich das Konzern EBITDA voraussichtlich um rund TEUR 14.564 erhöhen.

Infolge der Anwendung von IFRS 16 werden der Tilgungsanteil und die anfallenden Zinsen als Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit klassifiziert. Aus diesem Grund erwartet der Konzern eine Erhöhung des Cashflow aus der Geschäftstätigkeit und eine Verminderung im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in gleicher Höhe.

Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf Finanzierungs-Leasingverhältnisse erwartet.

2.6.3.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Firmenwerte

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird als Vermögenswert erfasst und mindestens jährlich auf Ebene der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Werthaltigkeit getestet. Jede Wertminderung wird sofort erfolgswirksam erfasst (siehe auch Abschnitt "Ermessensausübungen und Schätzungsunsicherheiten").

Übrige immaterielle Vermögenswerte

Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte werden im Jahr der Anschaffung zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert und linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer (4 bis 10 Jahre) abgeschrieben.

Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der aus der Produktentwicklung oder aus Softwareimplementierungen des Konzerns entsteht, wird nur bei Vorliegen der Voraussetzungen des IAS 38.57 aktiviert, die vor allem folgende Bedingungen umfassen:

  • >> Identifizierbarkeit des selbst erstellten Vermögenswertes
  • >> Wahrscheinlichkeit der Erbringung eines zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens
  • >> Verlässliche Bestimmbarkeit der Kosten des Vermögenswertes

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden linear abgeschrieben (3 bis 10 Jahre). Darf ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert nicht erfasst werden, werden die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Ausgaben für Forschungsaktivitäten werden als Aufwand in der Periode erfasst.

Sachanlagen

Erworbene und selbst erstellte Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten angesetzt und werden, soweit abnutzbar, entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten enthalten neben Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten.

Der lineare Abschreibungsaufwand wird auf Basis der folgenden Abschreibungsprozentsätze errechnet:

Abschreibungs
prozentsatz p.a.
2 - 3,3%
6,7 - 25%
6,7 - 33,3%

Bilanzierung von Leasingverhältnissen

Leasingverhältnisse werden als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing klassifiziert.

Mietzahlungen bei Operating Leasing werden im Jahresergebnis linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses verteilt.

Im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltene Vermögenswerte werden zu Beginn des Leasingverhältnisses als Vermögenswerte mit ihren beizulegenden Zeitwerten oder, falls dieser niedriger ist, mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen erfasst. Die entsprechende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing innerhalb der lang- und kurzfristigen Finanzschulden erfasst. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Tilgung der Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird. Zinsaufwendungen werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Vorräte

Vorratsbestände werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten (basierend auf der Durchschnittspreismethode) und Nettoveräußerungswert bewertet. Bei Halb- und Fertigfabrikaten wird ein entsprechender Anteil der fixen und variablen Fertigungs- und Materialgemeinkosten in die Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter der Annahme einer Normalauslastung einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellungskosten. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer beziehungsweise aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene konzerneinheitliche Abschläge berücksichtigt, die sich an der Umschlagsdauer ("Reichweite") orientieren.

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen zur Begründung einer finanziellen Schuld oder eines Eigenkapitalinstruments führt. Die Bilanzierung von Finanzinstrumenten erfolgt zum Handelstag. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die in der Bilanz enthalten sind, beinhalten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Veranlagungen und sonstige Finanzanlagen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie einen Teil der sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten, Bank- und sonstige Finanzverbindlichkeiten, sowie ausgegebene Anleihen.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der Konzern Vertragspartner hinsichtlich der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird. Der Erstansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Davon ausgenommen sind finanzielle Vermögenswerte, die als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisiert wurden. Hier erfolgt der Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten. Finanzinstrumente werden saldiert, wenn der Konzern ein gesetzlich durchsetzbares Recht zur Saldierung besitzt und beabsichtigt, entweder nur den Saldo oder sowohl die Forderung als auch die Verbindlichkeit gleichzeitig zu begleichen.

Klassifizierung als Fremd- oder Eigenkapital

Fremd- und Eigenkapitalinstrumente werden entsprechend dem wirtschaftlichen Gehalt der Vertragsvereinbarung als finanzielle Verbindlichkeiten oder Eigenkapital klassifiziert. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller dazugehörigen Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zum erhaltenen Ausgabeerlös abzüglich direkter Ausgabekosten erfasst.

Kategorien und Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten

Für alle erfassten finanziellen Vermögenswerte erfolgt die Folgebewertung abhängig von der Einstufungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert. Der Einstufungs- und Bewertungsansatz für finanzielle Vermögenswerte berücksichtigt das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen die Vermögenswerte gehalten werden, sowie die Eigenschaften der Cashflows. Folgende drei Einstufungskategorien für finanzielle Vermögenswerte werden unterschieden:

  • >> zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
  • >> zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Jahresergebnis bewertet (FVTPL)
  • >> zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FVTOCI)

Die Festlegung der Einstufungskategorie erfolgt getrennt nach Art des Instruments: derivatives Finanzinstrument, Eigenkapitalinstrument und Fremdkapitalinstrument.

Bei der Folgebewertung derivativer Finanzinstrumente als FVTPL werden Derivate zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert fortgeschrieben. Jeder aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst. Je nach beizulegendem Zeitwert werden die Derivate entweder als sonstiger Vermögenswert oder als sonstige Verbindlichkeit erfasst.

Bei der Folgebewertung derivativer Finanzinstrumente als FVOCI werden Derivate zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert fortgeschrieben. Bei Derivaten, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und effektiv sind, wird jeder aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust erfolgsneutral über die Gesamtergebnisrechnung erfasst. Je nach beizulegendem Zeitwert werden die Derivate entweder als sonstiger Vermögenswert oder als sonstige Verbindlichkeit erfasst.

Ein Fremdkapitalinstrument wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn es die beiden folgenden Bedingungen erfüllt und nicht als FVTPL designiert wird:

  • >> es wird innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Ziel es ist, Vermögenswerte zu halten, um vertragliche Cashflows zu sammeln und
  • >> seine vertraglichen Bedingungen führen zu bestimmten Terminen zu Zahlungsströmen, bei denen es sich lediglich um Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag handelt.

Im Konzern fallen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kredite und sonstige Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, in diese Kategorie. Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden um Wertminderungsaufwendungen vermindert. Zinserträge, Wechselkursgewinne und -verluste, Effekte aus der Ausbuchung sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Ein Fremdkapitalinstrument wird als FVTOCI bewertet, wenn es die beiden folgenden Bedingungen erfüllt und nicht als FVTPL designiert wird:

  • >> es wird innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Ziel es ist, sowohl vertragliche Cashflows zu sammeln als auch finanzielle Vermögenswerte zu verkaufen; und
  • >> seine vertraglichen Bedingungen führen zu bestimmten Terminen zu Zahlungsströmen, bei denen es sich lediglich um Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag handelt.

Im Konzern wird im Geschäftsjahr 2018/19 kein Instrument dieser Kategorie zugeordnet.

Alle Fremdkapitalinstrumente, die nicht, wie oben beschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten oder FVTOCI bewertet werden, werden zum FVTPL bewertet. Zusätzlich kann der Konzern bei der erstmaligen Erfassung einen finanziellen Vermögenswert, der die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVTOCI zu bewertenden Anforderungen erfüllt, unwiderruflich zu FVTPL designieren, wenn dadurch eine Rechnungslegungsinkongruenz eliminiert oder erheblich reduziert wird. Diese Option wird im Konzern nicht ausgeübt. In diese Kategorie fallen Finanzinstrumente, die vom Unternehmen entweder hauptsächlich mit der Absicht erworben wurden, kurzfristig verkauft oder zurückgekauft zu werden. Fremdkapitalinstrumente zur Erzielung von Gewinnen aus kurzfristigen Schwankungen des Marktpreises oder aus der Händlermarge werden nicht gehalten. Jeder aus der Bewertung resultierende Gewinn, einschließlich Zinsen oder Verlust, wird erfolgswirksam erfasst.

Eine Eigenkapitalinvestition wird grundsätzlich als FVTPL bewertet, weil diese zu Handelszwecken gehalten wird oder weil bei der erstmaligen Erfassung unwiderruflich entschieden wird, nachfolgende Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Investition nicht im OCI, sondern in der GuV darzustellen. Diese Wahl erfolgt auf der Grundlage der einzelnen Anlagen. Eigenkapitalinstrumente zur Erzielung von Gewinnen aus kurzfristigen Schwankungen des Marktpreises oder aus der Händlermarge werden nicht gehalten. Jeder aus der Bewertung resultierende Gewinn, einschließlich Dividendenerträgen, oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst.

Kategorien und Folgebewertung von finanziellen Verbindlichkeiten

Die Bewertung der finanziellen Verbindlichkeiten richtet sich nach der Zugehörigkeit zu bestimmten Kategorien, die wie folgt unterschieden und erläutert werden:

  • >> Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
  • >> Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

Der Konzern klassifiziert seine finanziellen Verbindlichkeiten als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, wenn die finanzielle Verbindlichkeit zu Handelszwecken gehalten wird oder wenn es sich um ein derivatives Finanzinstrument handelt, welches nicht als Sicherungsinstrument designiert wurde und nicht als solches effektiv ist. Die Fair-Value-Option wird im Konzern nicht ausgeübt. Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Fremdwährungsrisiken und zur Absicherung des Preisrisikos von Rohstoffen. Im Konzern werden jene derivativen Finanzinstrumente dieser Kategorie zugerechnet, die die Kriterien einer Sicherungsbeziehung nach IAS 39 (Hedge Accounting) nicht erfüllen. Jeder aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst. Je nach beizulegendem Zeitwert werden die derivativen Finanzinstrumente entweder als sonstiger Vermögenswert oder als sonstige Verbindlichkeit erfasst. Finanzielle Verbindlichkeiten zur Erzielung von Gewinnen aus kurzfristigen Schwankungen des Marktpreises oder aus der Händlermarge werden nicht gehalten.

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich aufgenommener Kredite werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten erfasst. Im Rahmen der Folgebewertung werden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei der Zinsaufwand entsprechend dem Effektivzinssatz erfolgswirksam erfasst wird.

Wertminderung

Das Wertminderungsmodell findet Anwendung auf folgende Vermögenswerte:

  • >> Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind
  • >> Schuldinstrumente, die zu FVTOCI bewertet sind
  • >> Vertragsvermögenswerte

Es wird das Wertberichtigungsmodell der "erwarteten Kreditausfälle" (ECL – Expected Credit Loss) angewendet. Dieses erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen, inwieweit die erwarteten Kreditausfälle durch Veränderungen bei den wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Diese Einschätzung wird auf Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten, ECLs, bestimmt. Eine der nachstehenden Grundlagen dient als Basis:

  • >> 12-Monats-Kreditverlust: Hierbei handelt es sich um erwartete Kreditausfälle aufgrund möglicher Ausfallereignisse innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag.
  • >> Lebenslanger Kreditverlust: Hierbei handelt es sich um erwartete Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit eines Finanzinstruments.

Weist ein Vermögenswert beim Zugang noch keine Wertminderung auf, wird er bei der erstmaligen Beurteilung nach dem Konzept der 12-Monats-Kreditausfälle beurteilt. Diese Beurteilung wird grundsätzlich für folgende Bilanzstichtage beibehalten. Ist das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts am Abschlussstichtag seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen, ist die Bewertung nach dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle anzuwenden. Bei der Feststellung, ob das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts seit der erstmaligen Erfassung signifikant gestiegen ist und bei der Schätzung von ECLs berücksichtigt der Konzern angemessene und unterstützbare Informationen, die ohne unnötigen Aufwand relevant und verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, basierend auf der historischen Erfahrung des Konzerns und zukunftsgerichteten Informationen sowie einer fundierten Bonitätsbeurteilung.

Der Konzern geht davon aus, dass das Kreditrisiko bei einem finanziellen Vermögenswert signifikant angestiegen ist, wenn

  • >> der finanzielle Vermögenswert mehr als 30 Tage überfällig ist, außer es liegen nachvollziehbare Gründe vor oder
  • >> ein Instrument neu verhandelt werden muss und strengere Anforderungen (z. B. Erhöhung der Sicherheiten, etc.) angewendet werden oder
  • >> eine erhebliche Änderung der Kreditspreads, der Credit Default Swap-Preise für Kreditnehmer usw. für ein bestimmtes oder ähnliches Instrument erfolgt.

Der Konzern beurteilt an jedem Bilanzstichtag, ob die jeweiligen Vermögenswerte abgeschrieben ("credit-impaired") sind. Dies ist dann der Fall, wenn ein oder mehrere Ereignisse, die sich nachteilig auf die geschätzten künftigen Cashflows auswirken, eingetreten sind. Eine entsprechende Abschreibung reduziert den Bruttobuchwert der Vermögenswerte.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und für vertragliche Vermögenswerte ohne eine wesentliche Finanzierungskomponente ist die Bewertung nach dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle immer anzuwenden. Über die Berücksichtigung von Einzelwertberichtigungen hinaus werden die geschätzten erwarteten Kreditausfälle auf Grundlage von kundenindividuellen Ausfallrisiken auf Basis des tatsächlichen Zahlungsverhaltens gegenüber der Gruppe, aktueller Bonitätsauskünfte sowie Kreditausfallversicherungen in einem 6-stufigen Risikoklassenmodell bewertet. Hierbei wird der Risikoklasse in einer Wertminderungsmatrix eine empirisch ermittelte Kreditausfallwahrscheinlichkeit zugeordnet.

Kreditausfallwahrscheinlichkeit je Risikoklasse in %:

Debitoren Risikoklasse 1 0,12%
Debitoren Risikoklasse 2 0,33%
Debitoren Risikoklasse 3 0,73%
Debitoren Risikoklasse 4 1,67%
Debitoren Risikoklasse 5 7,31%
Debitoren Risikoklasse 6 15,00%
öffentliche Hand 0,00%

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden im Wesentlichen bei systemrelevanten Banken oder Finanzinstituten hinterlegt. Der Konzern überwacht Änderungen des Ausfallrisikos durch die Beobachtung von veröffentlichten externen Kreditratings fortlaufend. Die Zumtobel Group nimmt an, dass ihre Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf Grundlage der externen Ratings ein nicht wesentliches Ausfallrisiko aufweisen.

Bei der Erfassung der Wertminderungen sind besondere Ausweisvorschriften zu beachten. Es erfolgt eine Differenzierung in Abhängigkeit von der Art des Finanzinstruments und der Stufe des Wertberichtigungsmodells, der ein Finanzinstrument zugeordnet ist:

  • >> Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.
  • >> Liegen beispielsweise bereits im Zugangszeitpunkt objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor, ist der expected credit loss in den Zinssatz eingepreist. Zum Zugangszeitpunkt entfällt ein gesonderter Ausweis der Wertberichtigung. Für Veränderungen nach dem Zugang ist eine gesonderte Risikovorsorge notwendig.

Beizulegender Zeitwert (Fair Value)

Der beizulegende Zeitwert ist jener Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Die Bewertung der Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert folgt einer dreistufigen Hierarchie und orientiert sich an der Nähe der herangezogenen Bewertungsfaktoren zu einem aktiven Markt.

  • >> Level 1: Nach Level 1 werden Finanzinstrumente bewertet, die auf einem für das Unternehmen zugänglichen aktiven Markt für identische Vermögenswerte oder Schulden notiert sind. Dabei stellen die auf diesem Markt notierten Preise den beizulegenden Zeitwert dar.
  • >> Level 2: Wenn eine Bewertung nach Level 1 nicht möglich ist, wird im Rahmen der Bewertung nach Level 2 der beizulegende Zeitwert unter Einbezug von entweder unmittelbar oder mittelbar beobachtbaren Inputfaktoren ermittelt.
  • >> Level 3: Sind die Inputfaktoren für die Bewertung nicht beobachtbar, wird das Finanzinstrument im Rahmen der Level 3 unter Einbezug dieser nicht beobachtbaren Inputfaktoren bewertet.

In der Zumtobel Group erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte überwiegend auf Basis von Inputfaktoren, die am Markt beobachtbar sind (Level 2). Der Marktwert einer langfristigen Forderung und sonstiger nicht derivativer Finanzinstrumente entspricht dem Barwert abgezinst mit dem Marktzinssatz. Der Marktwert der kurzfristigen Finanzinstrumente entspricht aufgrund ihrer Fristigkeit dem Buchwert. Es sind keine Finanzinstrumente erfasst, deren Bewertung auf notierten Preisen auf aktiven Märkten beruht (Level 1).

Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanzinstrumente kann zu jedem Bilanzstichtag verlässlich ermittelt werden, da die Bewertung auf am Markt beobachtbaren Inputfaktoren beruht. Es handelt sich somit nur um Level 2-Bewertungen, siehe auch Kapitel 2.6.10.

Im Konzernabschluss sind auch Finanzinstrumente bilanziert, für deren Bewertung weder notierte Preise noch am Markt beobachtbare Inputfaktoren für eine Bewertung vorliegen (Level 3). Hierbei handelt es sich um Wertpapiere beziehungsweise Wertrechte sowie eine langfristige Verbindlichkeit in Form einer Call/Put-Option im Zusammenhang mit einem Unternehmenserwerb.

Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting)

Derivate, die als Sicherungsgeschäft designiert wurden, da sie die Voraussetzungen für die Verbuchung als Sicherungsgeschäft erfüllen, werden entsprechend den Regeln des Hedge Accounting nach IAS 39 bilanziert. Die Zumtobel Group hat das Wahlrecht, die neuen Anforderungen des IFRS 9 nicht anzuwenden, ausgeübt. Im Zusammenhang mit der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines verbuchten Vermögenswerts oder einer verbuchten Verbindlichkeit ("Fair Value Hedge") werden die Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments und das Grundgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung dokumentiert der Konzern die Beziehung zwischen dem Grund- und Sicherungsgeschäft, einschließlich der Risikomanagementziele sowie der dem Abschluss von Sicherungsbeziehungen zugrunde liegenden Unternehmensstrategie. Des Weiteren wird bei Eingehen der Sicherungsbeziehung als auch in deren Verlauf regelmäßig dokumentiert und nachgewiesen, dass der Zinsswap hoch effektiv in Bezug auf das abgesicherte Risiko der Änderung des beizulegenden Zeitwerts ist.

Im Zusammenhang mit der Absicherung künftiger Zahlungsströme ("Cashflow Hedge") aus einer erfassten Forderung oder Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit zukünftig eintretenden Transaktion wird der effektive Teil der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte im sonstigen Ergebnis und der ineffektive Teil sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Beträge, die im sonstigen Ergebnis abgegrenzt wurden, werden in die Gewinn- und Verlustrechnung jener Periode transferiert, in der die gesicherte Verpflichtung oder erwartete Transaktion die Ergebnisrechnung beeinflusst. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung dokumentiert der Konzern die Beziehung zwischen dem Grund- und Sicherungsgeschäft, einschließlich der Risikomanagementziele sowie der dem Abschluss von Sicherungsbeziehungen zugrunde liegenden Unternehmensstrategie. Des Weiteren wurde sowohl bei Eingehen der Sicherungsbeziehung als auch in deren Verlauf regelmäßig dokumentiert und nachgewiesen, dass der Zinsswap hoch effektiv in Bezug auf das abgesicherte Risiko der Änderung der künftigen Zahlungsströme ist.

Kurzfristige und langfristige Vermögenswerte und Schulden

Vermögenswerte beziehungsweise Schulden, deren Realisierung beziehungsweise Tilgung innerhalb von zwölf Monaten erwartet beziehungsweise fällig wird, gelten als kurzfristig. Alle anderen Vermögenswerte und Schulden gelten als langfristig.

Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung als Folge früherer Ereignisse gegenüber Dritten besteht, der Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtung wahrscheinlich sowie eine zuverlässige Schätzung des Betrages der Verpflichtung möglich ist. Unterscheidet sich der auf Basis eines marktüblichen Zinssatzes ermittelte Barwert der Rückstellung wesentlich vom Nominalwert, wird der Barwert der Verpflichtung angesetzt. Ist ein Abfluss von Ressourcen weder wahrscheinlich noch die Höhe der Verpflichtung schätzbar, wird eine Eventualverbindlichkeit angegeben.

Rückstellungen für Restrukturierungsaufwand werden nur bei Erfüllung der allgemeinen Ansatzkriterien sowie bei rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen zur Restrukturierung (IAS 37.70 ff.) angesetzt.

Rückstellungen für Garantiefälle und Gewährleistungen werden zum einen nach individuellen Gesichtspunkten auf Einzelfallbasis gebildet. Zum anderen erfolgt nach konzerneinheitlichen Richtlinien eine Bildung von Garantierückstellungen für noch nicht bekannte Fälle. Für die Ermittlung des Rückstellungsbetrages werden produktspartenbasierte Prozentsätze auf die Umsatzerlöse der jeweiligen Produkte der Periode angewandt.

Eine Rückstellung für belastende Verträge wird angesetzt, wenn die zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlichen unvermeidbaren Kosten die aus einem abgeschlossenen Vertrag erwarteten Erlöse übersteigen. Die Rückstellung wird zum niedrigeren Betrag aus den bei Ausstieg aus dem Vertrag resultierenden Kosten und den bei Erfüllung des Vertrages anfallenden Nettokosten gebildet. Vor der Erfassung einer separaten Rückstellung für einen belastenden Vertrag wird ein Wertminderungsaufwand auf Vermögenswerte erfasst, die mit dem Vertrag verbunden sind.

Leistungen an Arbeitnehmer

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses umfassen langfristige Vorsorgen für Pensionen und Abfertigungen.

>> Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer umfassen im Wesentlichen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder und die Altersteilzeitregelung in Deutschland sowie den Sonderurlaub in Australien.

>> Leistungsorientierte Pläne

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung ("defined benefit obligation", DBO) am Abschlussstichtag wird nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit der Methode der laufenden Einmalprämien ("projected unit credit method") ermittelt. Dabei wird in Zinsaufwand – das ist der Betrag, um den sich die Verpflichtung über das Jahr alleine durch das Näherrücken der Zahlungen erhöht hat – und Dienstzeitaufwand – das sind im betreffenden Jahr neu erdiente Ansprüche – getrennt. Der Zinssatz zur Abzinsung der künftigen Leistungen ist ein aktueller Marktzinssatz. Die Annahmen über die Höhe der Leistungen berücksichtigen erwartete künftige Gehaltssteigerungen oder Gehaltstrends sowie zugesagte Leistungen. Änderungen in den Ansprüchen können auf der Neuzusage einer Leistung oder der Änderung bestehender Leistungsansprüche beruhen, welche als nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ausgewiesen werden.

Planvermögen wird mit dem Barwert der Pensionsverpflichtung saldiert. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wird jährlich von anerkannten Aktuaren durchgeführt.

Die Bewertung erfolgt zu jedem Bewertungsstichtag mit den aktuell besten Schätzannahmen, die sich von einem Stichtag zum anderen ändern können. Die Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten, die sich aus Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen beziehungsweise aus Abweichungen zwischen früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung ergeben, erfolgt unter Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis in der Periode ihrer Entstehung. Die in der jeweiligen Berichtsperiode erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung inklusive angefallener latenter Steuern gesondert dargestellt.

Der Zinsaufwand sowie die Erträge aus Planvermögen werden im Finanzergebnis ausgewiesen, die anderen Komponenten im Betriebsergebnis.

>> Beitragsorientierte Pläne

Bei beitragsorientierten Plänen bestehen keine über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Versorgungseinrichtungen hinausgehenden Verpflichtungen. Die Beiträge sind im Personalaufwand der Periode erfasst.

Ertragsteuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Geschäftsjahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Ergebnis vor Steuern laut der Gewinn- und Verlustrechnung, da es Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar beziehungsweise steuerlich wirksam werden. Die Verbindlichkeit des Konzerns für den laufenden Steueraufwand wird auf Grundlage der geltenden Steuersätze berechnet.

Zur Berechnung der latenten Steuern kommt die bilanzorientierte Ermittlungsmethode zur Anwendung. Latente Steuerverbindlichkeiten werden für alle steuerbaren temporären Differenzen erfasst. Latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, als es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen werden, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Stichtag geprüft und herabgesetzt, falls es nicht wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, um den Anspruch in einem absehbaren Zeitraum vollständig oder teilweise wieder einzubringen. Latente Steuern werden auf Basis der erwarteten Steuersätze ermittelt, die zum Zeitpunkt der Begleichung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes Geltung haben. Ertragsteuern werden erfolgswirksam erfasst, außer die Transaktionen, auf die sich der Steuereffekt bezieht, werden im gleichen oder einem anderen Geschäftsjahr in der Gesamtergebnisrechnung gebucht.

Ertragsrealisierung

Die Umsatzerlöse umfassen alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Zumtobel Group resultieren und werden gemäß IFRS 15 aus Verträgen mit Kunden generiert. Dementsprechend erfasst die Zumtobel Group Umsatzerlöse, wenn die Kontrolle über ein zugesagtes Produkt oder über eine zugesagte Dienstleistung auf einen Kunden übertragen wird. Die Regelungen des IFRS 15 werden im Rahmen des 5-Schritte-Modells umgesetzt: Zu Beginn des Modells steht die Identifizierung des Vertrags mit dem Kunden, gefolgt von der Identifizierung der separaten Leistungsverpflichtungen. Demnach sind eigenständig abgrenzbare Dienstleistungen sowie Bündel aus Gütern und Dienstleistungen zu separieren. Im dritten Schritt wird der Transaktionspreis bestimmt. Als Transaktionspreis gilt der Betrag der Gegenleistung, auf den das liefernde Unternehmen im Austausch gegen die gelieferten Güter oder Dienstleistungen erwartungsgemäß Anspruch hat. Anschließend wird der Transaktionspreis auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Im letzten Schritt ist die Umsatzrealisierung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtung festzustellen. Die Umsatzrealisierung findet entweder über einen bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt statt.

Umsatzbezogene Garantieleistungen werden in der Regel nicht separat erworben und sind daher nicht als separate Leistungsverpflichtungen anzusehen. Sie stellen eine Zusicherung dar, dass die verkauften Produkte den jeweils vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Dementsprechend werden die Garantieleistungen in Übereinstimmung mit IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" erfasst.

Bei Kundenboni und Skonti handelt es sich um variable Vergütungen nach IFRS 15, welche den Transaktionspreis vermindern. Diese sind gemäß IFRS 15 als variable Gegenleistung zu betrachten und gemäß IFRS 15 mit den zugehörigen Kundenforderungen zu verrechnen. Im Falle eines Passivüberhangs werden sie als Vertragsverbindlichkeit gezeigt.

Die überwiegende Mehrheit der Umsatzerlöse wird bei der Zumtobel Group zeitpunktbezogen realisiert. Sind die Kriterien gemäß IFRS 15 zu einer zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung nicht erfüllt, dann erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen. Bei der Zumtobel Group erlangt ein Kunde die Kontrolle über ein zugesagtes Produkt oder über eine zugesagte Dienstleistung vor allem bei Abnahme des Vermögensgegenstandes oder bei Übergang der mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen. In der Vergleichsperiode wurden Umsatzerlöse dann erfasst, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse verbunden waren, übertragen wurden und wenn es hinreichend wahrscheinlich war, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird und die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmbar war.

In geringem Umfang werden Serviceleistungen erbracht, die monatlich in Rechnung gestellt werden. Dabei erhält und verbraucht der Kunde den Nutzen gleichzeitig mit der Leistungserbringung durch die Zumtobel Group. Entsprechend erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen. Sofern ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen besteht, erfolgt vertragsbedingt in einzelnen Fällen bei der Herstellung kundenspezifischer Produkte ebenfalls eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung. Aufgrund der kurzen Durchlaufzeiten dieser Aufträge erachten wir die Auswirkungen als nicht wesentlich.

Übersteigen An- und Teilzahlungen der Kunden im Rahmen der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung den Leistungsfortschritt, kommt es zur Bilanzierung von Vertragsverbindlichkeiten aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung, andernfalls werden Vertragsvermögenswerte bilanziert. Erhaltene Anzahlungen von Kunden für Aufträge, die zeitpunktbezogen realisiert sind, werden in der Bilanz weiterhin im Posten "Übrige Verbindlichkeiten" (siehe Anhangangabe 2.6.6.18) ausgewiesen. Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten liegen innerhalb des gewöhnlichen Geschäftszyklus der Zumtobel Group und werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Schulden ausgewiesen. Ursprünglich als Vertragsvermögenswerte ausgewiesene Beträge werden zu jenem Zeitpunkt in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, zu dem sie den Kunden in Rechnung gestellt werden. Sind mehrere Verträge mit einem Kunden zu einem Paket zusammenzufassen, dann werden die Vertragsvermögenswerte bzw. Vertragsverbindlichkeiten saldiert dargestellt. Aufgrund des aktuellen Geschäftsmodells weist die Zumtobel Group keine Vertragsvermögenswerte und -schulden aus.

Fremdwährungsgeschäfte

Fremdwährungsgeschäfte werden mit dem aktuellen Kurs am Tag der Abwicklung bilanziert. Zum Bilanzstichtag werden monetäre Aktiva und Passiva unter Verwendung des Stichtagskurses umgerechnet. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen in Fremdwährung werden grundsätzlich im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Bewertungseffekte von langfristigen konzerninternen Darlehen, welche sich gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb qualifizieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Ermessensausübungen und Schätzungsunsicherheiten

Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Schätzungen und Annahmen durch die Konzernleitung, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualschulden der Berichtsperiode haben. Der Grundsatz des "true and fair view" wird auch bei der Verwendung von Schätzungen uneingeschränkt gewahrt.

Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Die Schätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Wesentliche Änderungen führen zu einer Anpassung der Prämissen und zu einer erfolgswirksamen Erfassung.

Schätzungen und Annahmen betreffen vor allem folgende Bereiche:

>> Wertminderungen von Firmenwerten, übrigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob es Anhaltspunkte für einen Wertminderungsbedarf bei den Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten gibt. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des einzelnen Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang des eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu der der Vermögenswert gehört.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer und solchen, welche noch nicht verfügbar sind (z. B. noch nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte), sowie bei Firmenwerten werden jedes Jahr Wertminderungstests durchgeführt, auch wenn kein Anzeichen für eine Wertminderung vorliegt.

Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden Wertminderungstests für nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte und den Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Lighting ("ZGE Lighting") durchgeführt.

Der erzielbare Betrag wurde für die noch nicht abgeschlossenen Entwicklungsprojekte auf Grundlage des Nutzungswerts bestimmt. Dabei wurden die zukünftig erwarteten Zahlungsströme der Entwicklungsprojekte mit länderspezifischen Diskontierungssätzen (Österreich 7,05%, Deutschland 6,59%, Großbritannien 8,48%) abgezinst.

Der erzielbare Betrag der "ZGE Lighting" basiert auf dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung, der durch Abzinsung von künftigen Zahlungsströmen geschätzt wurde. Zur Schätzung wurde eine Bewertungsmethode herangezogen, die auf Inputfaktoren der Stufe 2 und 3 zurückgreift.

Die wesentlichen Annahmen des Werthaltigkeitstests des Firmenwertes sind die prognostizierten Cashflows, welche wesentlich durch die operative Gewinnmargen-Entwicklung (EBIT-Marge) getrieben sind, die langfristige Wachstumsrate und der Diskontierungszins ("Weighted average cost of capital – WACC").

Der Bewertungszeitraum beruht auf einem Detailplanungszeitraum von vier Jahren, einem Übergangsjahr und einer ewigen Rente. Die Planung beruht auf externen Prognosen, Erfahrungswerten der Vergangenheit sowie auf den Einschätzungen des Vorstandes hinsichtlich des erwarteten Marktumfelds und der Ertragsentwicklung. Die getroffenen Annahmen stimmen mit denen, die ein Marktteilnehmer treffen würde, überein. Die EBIT-Marge liegt im Durchschnitt des Planungszeitraums bei 5,5%.

Für Perioden nach dem Detailplanungszeitraum wird eine langfristige Wachstumsrate der Lichtindustrie in Höhe von 1,5% (VJ 1,6%) angewandt.

Der Abzinsungssatz stellt eine Nach-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage der historischen branchendurchschnittlich gewichteten Kapitalkosten geschätzt wurde. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde für die "ZGE Lighting" ein Nach-Steuer-WACC-Satz von 7,40% (VJ 7,47%) berücksichtigt.

Der geschätzte erzielbare Betrag der "ZGE Lighting" übersteigt deren Buchwert um annähernd 204 Mio EUR. Bei einer Erhöhung des Diskontierungssatzes (WACC) von 7,40% auf 9,67% oder einer Reduzierung der prognostizierten Cashflows um ca. 28% würde der erzielbare Betrag dem Buchwert der "ZGE Lighting" entsprechen.

>> Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Bei der versicherungsmathematischen Bewertung von Leistungen an Arbeitnehmer werden Annahmen über Zinssätze, erwartete Erträge aus Planvermögen, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Pensionsalter und Lebenserwartung getroffen.

>> Übrige Rückstellungen

Rückstellungen für Garantien und Gewährleistungen beinhalten die geschätzten zukünftigen Reparatur- und Austauschkosten und werden auf Basis von Erfahrungswerten der Vergangenheit gebildet. Bei der Ermittlung von Restrukturierungsrückstellungen werden Annahmen zu Belegschaftsreduzierungen und damit einhergehenden Kosten sowie zu Kosten von Vertragsauflösungen getroffen. Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten basieren auf der Einschätzung des Managements bezüglich des möglichen Ausgangs der jeweiligen Rechtsstreitigkeit. Die getroffenen Annahmen sind mit Unsicherheiten behaftet und die tatsächlichen Zahlungen können von den getroffenen Einschätzungen abweichen.

>> Aktive latente Steuern

Die Aktivierung latenter Steuern erfolgt auf Basis der erwarteten zukünftigen Steuersätze sowie der Einschätzung der künftigen steuerlichen Ertragsfähigkeit. Eventuelle Steuersatzänderungen oder von den Annahmen abweichende zu versteuernde Einkommen können zu einer Abschreibung aktiver latenter Steuern führen.

>> Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem BREXIT

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über die BREXIT Entscheidung wurde eine interne Task-Force eingesetzt, die sich laufend mit den aktuellen Gegebenheiten auseinandersetzt. Als Vorbereitung für ein No-Deal-Szenario wurden interne Maßnahmen wie Aufbau von Kapazitäten in den Bereichen Logistik und Zollformalitäten, Anpassung von Geschäftsstrukturen sowie Sicherstellung der Leistungsfähigkeit von Buchhaltungs- und Controllingsystemen getroffen.

Zum Bilanzstichtag sind keine bedeutsamen Fälle bekannt, die zu einer wesentlichen Abweichung des Buchwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld innerhalb des nächsten Geschäftsjahres führen könnten.

Sondereffekte

Sondereffekte sind gemäß IAS 1.98 gesondert anzugeben, wenn diese hinsichtlich ihrer betragsmäßigen Höhe, Art oder Seltenheit relevant für die Erklärung der Ertragskraft sind. Es handelt sich hierbei insbesondere um Ergebnisse aus nicht wiederkehrenden, einmaligen Ereignissen wie etwa Restrukturierungen, Wertminderungen von Vermögenswerten und Ergebniseffekten aus der Endkonsolidierung von Konzerngesellschaften. Die gesonderte Angabe erfolgt im vorliegenden Konzernabschluss als "davon"- Vermerk in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Ertragsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Deckung von Aufwendungen werden in der Periode, in der sie gewährt werden, in der Gewinn- und Verlustrechnung nach der Bruttomethode im sonstigen betrieblichen Ergebnis als Ertrag berücksichtigt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden als passiver Abgrenzungsposten ausgewiesen und über den Zeitraum der Nutzungsdauer der Sachanlagen verteilt.

2.6.4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.6.4.1 Umsatzerlöse

In den Umsatzerlösen sind Erlösschmälerungen (vornehmlich Kundenskonti) in Höhe von TEUR 44.074 (VJ TEUR 47.858) enthalten. Die Bruttoumsatzerlöse belaufen sich auf TEUR 1.206.090 (VJ TEUR 1.244.375).

Bei den Umsatzerlösen der Zumtobel Group handelte es sich im Geschäftsjahr 2018/19 um den Verkauf von Leuchten (73%), Komponenten (25%) und Dienstleistungen (2%). Der Verkauf von Leuchten und Komponenten wird zeitpunktbezogen abgerechnet. Der Verkauf von Dienstleistungen hingegen wird zeitraumbezogen, also monatlich in Rechnung gestellt.

in TEUR 2018/19 2017/18
Indoor Leuchten & Komponenten 986.231 85% 1.024.753 86%
Outdoor Leuchten & Komponenten 175.786 15% 171.763 14%
Umsatzerlöse 1.162.017 1.196.516

Für eine Darstellung der Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen verweisen wir auf Anhangangabe 2.6.12.

2.6.4.2 Aufwandsarten

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. In den Kosten der umgesetzten Leistungen (inkl. Entwicklungskosten), Vertriebskosten (inkl. Forschungskosten) und Verwaltungskosten sowie im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind folgende Aufwandsarten und Erträge enthalten:

Geschäftsjahr 2018/19

in TEUR Kosten der
umgesetzten
Leistungen
Vertriebs
kosten
Verwaltungs
kosten
Sonstiges
betriebliches
Ergebnis
Summe
Materialaufwand -528.843 -4.645 -52 -2 -533.542
Personalaufwand -189.118 -165.103 -33.306 -11.719 -399.246
Abschreibungen -42.479 -5.943 -1.028 -3.711 -53.161
Sonstiger Aufwand -69.971 -118.682 -14.974 -9.729 -213.356
Aktivierte Eigenleistungen 19.554 347 32 0 19.933
Interne Verrechnung -6.919 -5.833 12.752 0 0
Summe Aufwände -817.776 -299.859 -36.576 -25.161 -1.179.372
Sonstige Erträge 7.580 2.870 359 9.217 20.026
Summe -810.196 -296.989 -36.217 -15.944 -1.159.346

Geschäftsjahr 2017/18

Kosten der
umgesetzten
Vertriebs
kosten
Verwaltungs
kosten
Sonstiges
betriebliches
Summe
in TEUR Leistungen Ergebnis
Materialaufwand -525.965 -6.071 -71 -3 -532.110
Personalaufwand -194.814 -175.733 -37.623 -5.383 -413.553
Abschreibungen -42.094 -6.320 -1.225 -11.817 -61.456
Sonstiger Aufwand -83.673 -122.704 -17.221 -10.566 -234.164
Aktivierte Eigenleistungen 13.076 453 36 0 13.565
Interne Verrechnung 484 -6.750 6.266 0 0
Summe Aufwände -832.986 -317.125 -49.838 -27.769 -1.227.718
Sonstige Erträge 10.313 3.273 406 9.914 23.906
Summe -822.673 -313.852 -49.432 -17.855 -1.203.812

Im Materialaufwand sind Kosten für bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 23.461 (VJ TEUR 20.112) enthalten.

In den sonstigen Erträgen sind Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 5.394 (VJ TEUR 5.588) enthalten, wobei es sich hauptsächlich um Forschungsförderungen handelt. Davon werden TEUR 5.171 (VJ TEUR 5.321) im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.

In den Kosten der umgesetzten Leistungen sind Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 61.568 (VJ TEUR 69.493) enthalten. Die im Geschäftsjahr aktivierten Entwicklungskosten belaufen sich auf insgesamt TEUR 18.172 (VJ TEUR 11.136), die planmäßige Abschreibung und Wertminderungen der aktivierten Entwicklungskosten betragen TEUR 14.038 (VJ TEUR 13.740).

In den Vertriebskosten ist Forschungsaufwand in Höhe von TEUR 4.657 (VJ TEUR 3.927) enthalten.

Im Geschäftsjahr 2018/19 sind in der Zumtobel Group AG folgende Leistungen von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erbracht bzw. vereinbart worden:

In TEUR 2018/19 2017/18
Gesamthonorar 431 568
davon Prüfung 228 228
davon sonstige Honorare 203 340

Das sonstige Honorar steht im Zusammenhang mit prüfungsnahen Beratungsleistungen. Das gesamte mit Gesellschaften des KPMG-Netzwerks für Prüfungsleistungen in der Zumtobel Group vereinbarte Honorarvolumen beläuft sich auf TEUR 1.127 (VJ TEUR 1.300).

In den Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten:

in TEUR 2018/19 2017/18
Löhne -57.130 -62.383
Gehälter -236.557 -249.141
Aufwendungen für Abfertigungen -4.742 -4.346
Aufwendungen für Altersvorsorge -4.766 -4.668
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie entgeltabhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -59.719 -62.895
Sonstige Sozialaufwendungen -10.390 -11.596
Leiharbeiter -14.260 -13.478
Aufwendungen aus Restrukturierungen -11.682 -5.045
Personalaufwand -399.246 -413.552

2.6.4.3 Sonstiges betriebliches Ergebnis

in TEUR 2018/19 2017/18
Förderungen der öffentlichen Hand 5.171 5.321
Lizenzeinnahmen 3.270 3.263
Veräußerungsgewinne 0 0
Konsolidierungskreisänderungen 175 284
Sonstige Erträge 601 1.046
Sonstige betriebliche Erträge 9.217 9.914
Wertminderungen von Anlagevermögen -3.581 -11.702
Restrukturierungen -19.037 -15.068
Veräußerungsverluste 0 -19
Wertminderungen von Umlaufvermögen -40 -447
UK GMP Equalisation – nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2.485
Sonstige Aufwendungen -18 -534
Sonstige betriebliche Aufwände -25.162 -27.769

Die Förderungen der öffentlichen Hand stellen, wie im Vorjahr, zur Gänze ertragswirksam vereinnahmte Zuschüsse dar.

Die Lizenzeinnahmen resultieren wie im Vorjahr überwiegend aus dem LED-Geschäft.

Die Zeilen "Sonstige Erträge" und "Sonstige Aufwendungen" betreffen Erträge und Aufwendungen aus der normalen Geschäftstätigkeit, die anderen Funktionsbereichen nicht eindeutig zugeordnet werden können.

Die Sondereffekte gliedern sich wie folgt:

in TEUR 2018/19 2017/18
Reorganisation Management and Sales -6.488 -3.132
Wertberichtigung aktivierter Entwicklungskosten -3.417 0
Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Verkauf Werk Les Andelys (FR) -2.355 -7.144
Restrukturierung Operation – Lighting Segment -2.008 -1.487
UK GMP Equalisation – nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2.485 0
Restrukturierung sonstiger Standorte -376 -2.178
Schließung Werk Usingen (DE) 0 -797
Abschreibung in Tochtergesellschaft UK 0 -6.863
Restrukturierung Werk Landskrona (SE) 175 0
Lighting Segment -16.954 -21.602
Restrukturierung Werk Jennersdorf (AT) -6.978 -539
Restrukturierung sonstiger Standorte -522 -1.315
Restrukturierung Operation – Components Segment 0 -193
Wertberichtigung aktivierter Entwicklungskosten 0 -1.009
Components Segment -7.500 -3.057
Restrukturierung Vorstand -516 -1.214
Reorganisation Management and Sales 0 -970
Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Verkauf Werk Les Andelys (FR) 0 -108
Central Functions -516 -2.292
Summe -24.969 -26.951

Die dargestellten Sondereffekte entfallen im Geschäftsjahr 2018/19 mit TEUR 40 auf den Materialaufwand, mit TEUR 11.682 auf den Personalaufwand, mit TEUR 3.581 auf die Abschreibungen und mit TEUR 9.665 auf den sonstigen Aufwand.

2.6.4.4 Zinsergebnis

Im Zinsaufwand sind vor allem Zinsen und Spesen für den laufenden Konsortialkreditvertrag als auch Zinsen aus dem Leasingvertrag für die Fabrik in Großbritannien in Höhe von TEUR 1.642 (VJ TEUR 1.674) enthalten.

2.6.4.5 Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge

in TEUR 2018/19 2017/18
Zinskomponente gemäß IAS 19 abzüglich Erträge aus Planvermögen -3.178 -3.314
Fremdwährungsergebnis -1.977 -7.081
Marktbewertung von Finanzinstrumenten -1.151 3.919
Veräußerungsverluste/Wertminderung -25 -3.190
Summe -6.331 -9.666

Das Fremdwährungsergebnis enthält realisierte und unrealisierte Fremdwährungskursgewinne bzw. -verluste aus Forderungen und Verbindlichkeiten sowie realisierte Fremdwährungskursgewinne bzw. -verluste aus Devisentermingeschäften.

Die Position "Marktbewertung von Finanzinstrumenten" zeigt das Ergebnis aus der Bewertung von Devisentermingeschäften mit den jeweiligen Marktwerten zum Abschlussstichtag. Das negative Bewertungsergebnis 2018/19 resultiert im Wesentlichen aus der Bewertung von Devisenterminkontrakten in US-Dollar und in Britischen Pfund.

In der Position "Veräußerungsverluste/Wertminderungen" sind im Vorjahr im Wesentlichen das Ergebnis aus dem Verkauf einer "at equity"-Gesellschaft in Höhe von TEUR 699 und Wertminderungen für eine Finanzforderung gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 2.000 enthalten.

2.6.4.6 Ertragsteuern

Die Aufteilung der Ertragsteuern auf laufende und latente Steuern ist wie folgt:

in TEUR 2018/19 2017/18
Laufende Steuern -4.867 -4.869
davon laufendes Jahr -4.901 -4.858
davon vergangene Jahre 34 -11
Latente Steuern -290 -18.169
Ertragsteuern -5.157 -23.038

Der tatsächliche Steuersatz stellt einen gewichteten Durchschnitt aller im Konsolidierungskreis enthaltenen Gesellschaften dar und beträgt -51,0% (VJ -97,3%).

Die Ursachen für den Unterschied zwischen rechnerischem und ausgewiesenem Ertragsteueraufwand im Konzern stellen sich folgendermaßen dar:

Differenz rechnerischer/ausgewiesener Ertragsteueraufwand

in TEUR 2018/19 2017/18
Ergebnis vor Ertragsteuern -10.088 -23.670
Rechnerischer Ertragsteuerertrag (-aufwand), der sich aus dem inländischen Steuersatz von 25% ergibt 2.522 5.918
Differenz rechnerischer/ausgewiesener Ertragsteueraufwand -7.679 -28.956
Nicht abzugsfähige Aufwendungen -5.134 -6.821
Ausländische Steuersätze -715 -116
Anpassung Bewertungsabschläge für latente Steuern -3.508 -52.628
Steuerfreie Erträge 1.602 1.957
Effekte aus Änderungen von Verlustvorträgen 5.869 26.271
Sonstige Posten -5.793 2.381
Gesamter Ertragsteueraufwand -5.157 -23.038

Auf steuerliche Beteiligungsabschreibungen wurden auf Ebene des Gruppenträgers und der beteiligten Körperschaften latente Steuern in Höhe von TEUR 13.176 gebildet (VJ TEUR 16.149). Dies entspricht einer latenten Steuer auf 100% der offenen Teilwertabschreibungen in Österreich.

Seit dem Wirtschaftsjahr 2004/05 wird in Österreich von der Möglichkeit der Errichtung einer steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG Gebrauch gemacht. Zu diesem Zwecke wurde zwischen der Zumtobel Group AG als Gruppenträger und den Gruppenmitgliedern Zumtobel Lighting GmbH (beteiligte Körperschaft), ZG Lighting Austria GmbH, Zumtobel Holding GmbH, Zumtobel Insurance Management GmbH, Zumtobel Pool GmbH, Tridonic GmbH (beteiligte Körperschaft), Tridonic Jennersdorf GmbH, Tridonic Holding GmbH, LEDON Lighting GmbH, RFZ Holding GmbH (vormals Zumtobel LED Holding GmbH; beteiligte Körperschaft), Zumtobel LED GmbH (beteiligte Körperschaft) und Furie Immobilien GmbH ein Steuerumlagevertrag abgeschlossen.

In diesem Steuerumlagevertrag wurde vereinbart, dass ein nach den Vorschriften des KStG und EStG ermittelter steuerpflichtiger Gewinn oder Verlust im Sinne der stufenweisen Ergebniszurechnung an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger weiterzuverrechnen ist. Ein auf Basis des steuerpflichtigen Gewinnes des Gruppenmitglieds ermittelter Steueraufwand ist unabhängig davon, in welcher Höhe der Gruppenträger insgesamt für das betreffende Wirtschaftsjahr und für die gesamte Unternehmensgruppe Körperschaftsteuer schuldet, als Steuerumlage an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten. Im Falle eines steuerlichen Verlustes des Gruppenmitgliedes verpflichtet sich die beteiligte Körperschaft bzw. der Gruppenträger, diese Verluste als internen Verlustvortrag für zukünftige verrechenbare Gewinne des jeweiligen Gruppenmitgliedes evident zu halten. Insoweit evident gehaltene steuerliche Verluste verrechnet werden können, entfällt die Verpflichtung des Gruppenmitglieds zur Zahlung einer Steuerumlage. Das Gruppenmitglied ist verpflichtet, im Falle eines steuerlichen Verlustes die Mindestkörperschaftsteuer an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten. Vorgruppen- und Außergruppenverluste iSd § 9 KStG werden unter Berücksichtigung einer allfälligen Vortrags- und Verrechnungsgrenze gegen die steuerlichen Gewinne des jeweiligen Gruppenmitglieds bzw. des Gruppenträgers verrechnet.

Beteiligungserträge inländischer Tochtergesellschaften sind grundsätzlich in Österreich steuerbefreit. Seit 2009 sind Dividenden von EU- und EWR-Beteiligungen ebenfalls in der Regel von der österreichischen Körperschaftsteuer befreit, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Dividenden sonstiger ausländischer Beteiligungen, an denen der Konzern einen Anteil von 10% oder mehr besitzt, sind ebenfalls auf der Ebene der österreichischen Muttergesellschaft steuerbefreit.

2.6.4.7 Ergebnis je Aktie

Für die Berechnung der Kennzahl "Ergebnis je Aktie" wurde das Jahresergebnis herangezogen.

Aus den Gewinnrücklagen und dem Konzernergebnis kann maximal jener Betrag an die Aktionäre ausgeschüttet werden, der unter dem Posten "Bilanzgewinn" – reduziert um die ausschüttungsgesperrten latenten Steuern – im nach österreichischem Unternehmensrecht aufgestellten Einzelabschluss der Zumtobel Group AG ausgewiesen ist.

2.6.5 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

2.6.5.1 Währungsdifferenzen

Die Währungsdifferenzen resultieren aus der Differenz des zum Erstkonsolidierungsstichtag vorliegenden historischen Umrechnungskurses und des aktuellen Stichtagskurses am Bilanzstichtag der nicht in Euro berichtenden Gesellschaften sowie aus der Differenz der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem monatlichen Durchschnittskurs und dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag. Ebenso in den Währungsdifferenzen berücksichtigt ist die währungsbedingte Anpassung der Firmenwerte in Höhe von TEUR 2.404 (VJ TEUR -5.884). In der Währungsrücklage ist überdies ein Währungseffekt resultierend aus nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR 161 (VJ TEUR -282) enthalten. Bei Endkonsolidierung einer Konzerngesellschaft, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, wird die Fremdwährungsrücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und im Endkonsolidierungsergebnis berücksichtigt.

2.6.5.2 Währungsdifferenzen aus Darlehen

Die Währungsdifferenzen aus Darlehen in Höhe von TEUR 2.075 (VJ TEUR -3.478) resultieren aus langfristigen Konzerndarlehen in GBP, USD und AUD, welche gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" als Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe zu qualifizieren und aus diesem Grund im Gesamtergebnis auszuweisen sind. Ferner sind in dieser Position auch Währungsdifferenzen aus einem Zinssicherungsgeschäft enthalten.

2.6.5.3 Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust

In den gesamten versicherungsmathematischen Gewinnen des Geschäftsjahres 2018/19 in Höhe von TEUR 3.814 (VJ TEUR 7.033) sind Gewinne in Höhe von TEUR 4.372 (VJ TEUR 2.507) für Pensionspläne enthalten, welche sich im Wesentlichen aus einem Gewinn von TEUR 7.000 (VJ TEUR 1.000) in Großbritannien sowie aus Verlusten von TEUR -989 (VJ Gewinn TEUR 968) in der Schweiz und TEUR -1.592 (VJ Gewinn TEUR 459) in Deutschland zusammensetzen.

2.6.5.4 Hedge Accounting

Der unter Hedge Accounting ausgewiesene Betrag von TEUR 370 (VJ TEUR 753) resultiert aus der Veränderung des Marktwerts der Derivative, die sich für Hedge Accounting qualifizieren und zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken abgeschlossen worden sind.

2.6.5.5 Latente Steuern

Die im Geschäftsjahr in der Gesamtergebnisrechnung erfassten latenten Steuern in Höhe von TEUR 661 (VJ TEUR -394) betreffen mit TEUR 859 (VJ TEUR -249) die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" sowie mit TEUR -198 (VJ TEUR -145) die Hedge Accounting-Rücklage.

2.6.6 Erläuterungen zur Bilanz

2.6.6.1 Firmenwerte

Der aus dem Erwerb der Thorn Lighting Gruppe entstandene Firmenwert wird entsprechend der Organisationsstruktur der "ZGE Lighting" zugeordnet und auf Ebene des gesamten Leuchtensegmentes auf Werthaltigkeit getestet. Die "ZGE Lighting" entspricht dem operativen "Lighting Segment" im Sinne des IFRS 8.5.

in TEUR Lighting
Segment
Components
Segment
Summe
30. April 2017 195.753 2.057 197.810
Währungseffekte -5.884 0 -5.884
Wertminderung Firmenwert -4.031 0 -4.031
30. April 2018 185.838 2.057 187.895
Währungseffekte 2.404 0 2.404
30. April 2019 188.242 2.057 190.299

Durch die Anwendung der IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" ergibt sich im Geschäftsjahr 2018/19 eine nicht erfolgswirksame währungsbedingte Anpassung der Firmenwerte von TEUR 2.404 (VJ TEUR -5.884). In der Segmentberichterstattung sind diese Währungseffekte dem Vermögen des Lighting Segmentes zugeordnet.

Im Kapitel 2.6.3.2 werden Details zur Wertminderung des Firmenwertes näher erläutert.

2.6.6.2 Übrige immaterielle Vermögenswerte

Geschäftsjahr 2018/19

in TEUR Patente, Lizenzen
und ähnliche
Entwicklungskosten
und ähnliche
Summe
Anschaffungskosten
30. April 2018 58.095 171.894 229.989
Währungsumrechnung 142 352 494
Konsolidierungskreisänderungen 0 -133 -133
Zugänge 1.687 18.138 19.825
Abgänge -7.747 -4.554 -12.301
Umbuchungen 266 0 266
30. April 2019 52.443 185.697 238.140
Kumulierte Abschreibung
30. April 2018 -48.540 -133.625 -182.165
Währungsumrechnung -91 -339 -430
Konsolidierungskreisänderungen 0 133 133
Planmäßige Abschreibung -2.999 -10.621 -13.620
Wertminderung 0 -3.417 -3.417
Abgänge 7.715 3.831 11.546
Umbuchungen -8 0 -8
30. April 2019 -43.923 -144.038 -187.961
Nettobuchwert 30. April 2018 9.555 38.269 47.824
Nettobuchwert 30. April 2019 8.520 41.659 50.179

Geschäftsjahr 2017/18

Patente, Lizenzen Entwicklungskosten Summe
in TEUR und ähnliche und ähnliche
Anschaffungskosten
30. April 2017 54.578 162.473 217.051
Währungsumrechnung -377 -780 -1.157
Zugänge 3.825 11.136 14.961
Abgänge -32 -935 -967
Umbuchungen 101 0 101
30. April 2018 58.095 171.894 229.989
Kumulierte Abschreibung
30. April 2017 -42.607 -121.496 -164.103
Währungsumrechnung 83 676 759
Planmäßige Abschreibung -3.910 -12.575 -16.485
Wertminderung -2.136 -1.165 -3.301
Abgänge 30 935 965
30. April 2018 -48.540 -133.625 -182.165
Nettobuchwert 30. April 2017 11.971 40.977 52.948
Nettobuchwert 30. April 2018 9.555 38.269 47.824

Entwicklungskosten und ähnliche

In dieser Position sind selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" enthalten. Die Zugänge zu Anschaffungskosten inklusive Umbuchungen beinhalten aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 18.172 (VJ TEUR 11.136). Bei diesen Zugängen handelt es sich überwiegend um Produktentwicklungen im Leuchten- und Lichtkomponentenbereich, wovon zum Bilanzstichtag TEUR 14.023 (VJ TEUR 8.386) noch nicht zum Gebrauch verfügbar sind.

2.6.6.3 Sachanlagen

Geschäftsjahr 2018/19

Land & Gebäude Fabriksanlagen &
Maschinen
Sonstiges
Anlagevermögen
Anlagen in Bau &
geleistete
Summe
in TEUR Anzahlungen
Anschaffungskosten
30. April 2018 221.870 343.452 107.599 32.088 705.009
Währungsumrechnung 1.100 1.733 772 103 3.708
Konsolidierungskreisänderungen -1.307 -184 -161 0 -1.652
Zugänge 4.327 6.751 4.691 31.532 47.301
Abgänge -8.308 -49.733 -15.360 0 -73.401
Umbuchungen 26.282 16.714 6.356 -49.618 -266
30. April 2019 243.964 318.733 103.897 14.105 680.699
Kumulierte Abschreibung
30. April 2018 -118.168 -276.655 -88.002 -25 -482.850
Währungsumrechnung -650 -1.377 -407 0 -2.434
Konsolidierungskreisänderungen 1.307 184 161 0 1.652
Planmäßige Abschreibung -7.406 -21.489 -7.229 0 -36.124
Abgänge 8.310 48.724 14.705 0 71.739
Umbuchungen 14 -527 521 0 8
30. April 2019 -116.593 -251.140 -80.251 -25 -448.009
Nettobuchwert 30. April 2018 103.702 66.797 19.597 32.063 222.159
Nettobuchwert 30. April 2019 127.371 67.593 23.646 14.080 232.690

Im Rahmen der vorhandenen Kreditverträge sind keine Sachanlagen als Sicherheiten verpfändet.

Ferner bestehen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.329 (VJ TEUR 5.728). Diese teilen sich wie folgt auf: Land und Gebäude TEUR 274 (VJ TEUR 682), Fabriksanlagen und Maschinen TEUR 667 (VJ TEUR 4.490) und sonstiges Anlagevermögen TEUR 388 (VJ TEUR 556).

Die Position "Anlagen in Bau und geleistete Anzahlungen" teilt sich wie folgt auf: Land und Gebäude TEUR 3.410 (VJ TEUR 18.943), Fabriksanlagen und Maschinen TEUR 9.937 (VJ TEUR 13.016) und sonstiges Anlagevermögen TEUR 758 (VJ TEUR 128).

Geschäftsjahr 2017/18

Land & Gebäude Fabriksanlagen &
Maschinen
Sonstiges
Anlagevermögen
Anlagen in Bau &
geleistete
Summe
in TEUR Anzahlungen
Anschaffungskosten
30. April 2017 225.203 337.681 108.064 8.329 679.277
Währungsumrechnung -2.963 -3.635 -1.628 -139 -8.365
Zugänge 10.966 8.247 6.326 36.603 62.142
Abgänge -11.384 -9.844 -6.891 0 -28.119
Umbuchungen 48 11.003 1.728 -12.705 74
30. April 2018 221.870 343.452 107.599 32.088 705.009
Kumulierte Abschreibung
30. April 2017 -118.683 -268.809 -88.259 0 -475.751
Währungsumrechnung 1.768 2.907 1.325 0 6.000
Planmäßige Abschreibung -7.836 -18.733 -6.700 0 -33.269
Wertminderung -3.219 -1.019 -107 -25 -4.370
Abgänge 9.845 8.999 5.739 0 24.583
Umbuchungen -43 0 0 0 -43
30. April 2018 -118.168 -276.655 -88.002 -25 -482.850
Nettobuchwert 30. April 2017 106.520 68.872 19.805 8.329 203.526
Nettobuchwert 30. April 2018 103.702 66.797 19.597 32.063 222.159

2.6.6.4 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Bei 2 (VJ 3) Unternehmen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, handelt es sich um assoziierte Unternehmen. Es besteht auf wesentliche Bereiche der Finanz- oder Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluss, diese werden jedoch nicht beherrscht. Daher werden diese Unternehmen zum Bilanzstichtag 30. April 2019 "at equity" in den Konzernabschluss einbezogen:

Die LEXEDIS Lighting GmbH, Österreich, ist gemäß den Kriterien des IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" als "at equity" zu klassifizieren. Die "at equity"-Bewertung wird aufgrund der bisher angesammelten Verluste ausgesetzt. Gegenstand der Unternehmung sind Entwicklung, Herstellung und Vertrieb und Handel mit LED-Produkten (Light Emitting Diodes). Der im Geschäftsjahr 2018/19 erwirtschaftete Gewinn wurde den Verlusten gegenübergestellt. Übersteigen die Gewinne die angesammelten Verluste (in Höhe von TEUR 4.129), wird die Bewertung wieder aufgenommen. Zur weiteren Finanzierung der Gesellschaft wurde in der Vergangenheit ein Genussrecht gewährt (Risikokapital), welches aufgrund der angesammelten Verluste ebenfalls bereits abgeschrieben ist.

Die Inventron AG, Schweiz, an der 48% gehalten werden, ist ein assoziiertes Unternehmen im Sinne des IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" und wird "at equity" bilanziert. Unternehmensgegenstand ist die Entwicklung und Herstellung von Leuchten und Elektronik in kundenspezifischen Kleinserien.

Nachfolgend die wichtigsten Kennzahlen der assoziierten Unternehmen:

in TEUR LEXEDIS Lighting
GmbH
Inventron AG
30. April 2019
Vermögen 2.116 9.071
Langfristiges Vermögen 0 5.527
Kurzfristiges Vermögen 2.116 3.544
Schulden 3.646 956
Langfristige Schulden 3.500 35
Kurzfristige Schulden 146 921
Eigenkapital -1.530 8.115
davon Anteil des Konzerns 0 3.863
Umsatzerlöse 5.435 7.628
Jahresergebnis 60 131
in TEUR LEXEDIS Lighting
GmbH
Inventron AG
30. April 2018
Vermögen 2.626 8.574
Langfristiges Vermögen 0 5.110
Kurzfristiges Vermögen 2.626 3.464
Schulden 4.216 642
Langfristige Schulden 3.500 0
Kurzfristige Schulden 716 642
Eigenkapital -1.589 7.932

davon Anteil des Konzerns 0 3.807

Jahresergebnis 144 740 Die Ergebnisbeiträge sowie die Bilanzsummen der assoziierten Unternehmen sind für die Zumtobel Group unwesentlich. Daher

Umsatzerlöse 11.580 5.618

Im Kapitel 2.6.15 werden Details zu Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen erläutert.

Latente Steuern in Zusammenhang mit Anteilen an assoziierten Unternehmen werden gemäß IAS 12.39 "Ertragsteuern" nicht bilanziert.

2.6.6.5 Angaben zu nicht beherrschenden Anteilen

erfolgt keine detaillierte Aufgliederung der anteiligen Werte.

An den nachstehenden Unternehmen bestehen nicht beherrschende Anteile:

Gesellschaft Land Geschäftssegment 30. April 2019 30. April 2018
Thorn Gulf LCC UAE Lighting Segment 51% 51%
ZG Lighting Trading LLC Qatar Lighting Segment 51% 51%

Aufgrund zusätzlicher vertraglicher Vereinbarungen beherrscht die Zumtobel Group die Thorn Gulf LCC, UAE, und die ZG Lighting Trading LLC, Qatar, im Sinne des IFRS 10 "Konzernabschlüsse" und bezieht diese voll in den Konzernabschluss ein.

In den folgenden Tabellen werden zusammengefasste Finanzinformationen zu den Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen dargestellt. Es handelt sich um Informationen vor konzerninternen Eliminierungen:

Bilanz Thorn Gulf
LCC, UAE
ZG Lighting
Trading LLC,
Qatar
Summe Thorn Gulf
LCC, UAE
ZG Lighting
Trading LLC,
Qatar
Summe
in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Langfristiges Vermögen 109 42 151 177 75 252
Kurzfristiges Vermögen 6.222 4.645 10.867 6.141 4.255 10.396
Vermögen 6.331 4.687 11.018 6.318 4.330 10.648
Langfristige Schulden 0 2 2 25 0 25
Kurzfristige Schulden 4.032 3.193 7.225 2.758 2.849 5.607
Eigenkapital 2.299 1.492 3.791 3.535 1.481 5.015
Eigenkapital und Schulden 6.331 4.687 11.018 6.318 4.330 10.648
Dividenden -1.678 -1.678 -1.392 -1.392
Thorn Gulf
LCC, UAE
ZG Lighting
Trading LLC,
Summe Thorn Gulf
LCC, UAE
ZG Lighting
Trading LLC,
Summe
Gesamtergebnisrechnung Qatar Qatar
in TEUR 2018/19 2017/18
Umsatzerlöse 14.350 7.543 21.893 11.483 4.827 16.310
Jahresergebnis 168 -91 77 49 -74 -25
davon den nicht beherrschenden Anteilen
zuordenbar 67 -45 22 19 -37 -18
Sonstige Gesamtergebnisbestandteile 275 103 378 -505 -159 -664
davon den nicht beherrschenden Anteilen
zuordenbar
110 51 161 -202 -80 -282
An nicht beherrschende Anteile bezahlte
Dividende -670 -670 -557 -557
Cashflow Thorn Gulf
LCC, UAE
ZG Lighting
Trading LLC,
Qatar
Summe Thorn Gulf
LCC, UAE
ZG Lighting
Trading LLC,
Qatar
Summe
in TEUR 2018/19 2017/18
Cashflow aus dem operativen Geschäft 105 -279 -174 -44 -783 -827
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4 0 -4 -14 0 -14
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -1.682 0 -1.682 -1.473 -71 -1.544
Nettozunahme/-abnahme liquider Mittel -1.581 -279 -1.860 -1.531 -854 -2.385

2.6.6.6 Finanzielle Vermögenswerte

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Wertpapiere und Wertrechte als auch Gesellschaftsanteile.

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten vorwiegend aktive Marktwerte aus Absicherungspositionen in Höhe von TEUR 662 (2017/18: TEUR 1.628).

Bezüglich einer Detailaufstellung wird auf Kapitel 2.6.10.1 verwiesen.

2.6.6.7 Übrige Vermögenswerte

Die übrigen lang- und kurzfristigen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Deckungskapital Gruppenlebensversicherung 3.008 3.344
Sonstige 1.137 1.124
Übrige langfristige Vermögenswerte 4.145 4.468
Aktive Rechnungsabgrenzungen 9.931 10.412
Steuerforderungen 14.229 26.469
Geleistete Anzahlungen 1.308 862
Sonstige 12.098 12.418
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 37.566 50.161

Die Position "Deckungskapital Gruppenlebensversicherung" betrifft die Zumtobel Gesellschaften in Deutschland. Diese Vermögenswerte dienen zur Finanzierung von Pensionsverpflichtungen einer deutschen Gruppengesellschaft, die aber nicht als Planvermögen gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" zu qualifizieren sind.

Die Steuerforderungen betreffen hauptsächlich Forderungen im Zusammenhang mit Umsatzsteuern.

In der Position "Sonstige" sind überwiegend abgegrenzte Forschungsförderungen in Höhe von TEUR 3.785 (VJ TEUR 4.419), Forderungen aus Altersteilzeit gegenüber Arbeitnehmern in Deutschland in Höhe von TEUR 676 (VJ TEUR 532), vorausbezahlte Pensionskassenbeiträge aus den Schweizer Pensionsplänen in Höhe von TEUR 1.284 (VJ TEUR 1.188) sowie Forderungen gegenüber Versicherungen in Österreich von TEUR 542 enthalten.

2.6.6.8 Latente Steuern

Unter den aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz werden Unterschiedsbeträge ausgewiesen, die sich aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen der Konzern- und der steuerlichen Bewertung von Vermögenswerten und Schulden ergeben. Daraus resultieren folgende latente Steuern:

30. April 2019 30. April 2018
in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Übrige immaterielle Vermögenswerte 327 10.480 115 9.517
Sachanlagen 5.402 1.720 4.623 1.745
Finanzielle Vermögenswerte 0 16.176 0 26.125
Vorräte 2.942 31 2.744 45
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 541 704 518 645
Übrige Forderungen 17 14.020 10 3.124
Langfristige Rückstellungen 19.134 3 19.180 3
Übrige Rückstellungen 1.023 583 1.281 600
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 1.552 97 1.789 133
Verlustvorträge 228.478 0 170.209 0
Latente Steuerguthaben bzw. -verbindlichkeiten 259.415 43.814 200.469 41.937
Anpassung Bewertungsabschläge für latente Steuern -192.697 0 -136.022 0
Saldierung von aktiven und passiven Steuern gegenüber derselben Steuerbehörde -41.231 -41.231 -38.850 -38.850
Latente Steuern 25.487 2.583 25.597 3.087

Im Konzernabschluss wurden für Verlustvorträge und sonstige temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 770.788 (VJ TEUR 544.383) keine latenten Steuern aktiviert, da deren Verbrauch nicht ausreichend gesichert ist. TEUR 7.024 (VJ TEUR 4.869) der steuerlichen Verlustvorträge verfallen innerhalb von zehn Jahren. In Übereinstimmung mit IAS 12.39 "Ertragsteuern" wurde keine latente Steuerschuld für zeitliche Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften gebildet. Die Steuer auf die Differenz zwischen dem steuerlichen Buchwert und dem IFRS-Eigenkapital beträgt TEUR 18.672 (VJ TEUR 18.385). Für die Berechnung der latenten Steuern wurden konzernweit die Landessteuersätze angesetzt. Latente Steuern auf Verlustvorträge werden nur insoweit aktiviert, als ihnen im Verwertungszeitraum passive Steuerlatenzen gegenüberstehen oder die Verwertung der Verlustvorträge ausreichend gesichert ist.

Für die im Geschäftsjahr in der Gesamtergebnisrechnung erfassten latenten Steuern verweisen wir auf Kapitel 2.6.5.5.

2.6.6.9 Vorräte

Der Aufriss der Vorräte in Bruttowert und Wertberichtigungen, unterteilt nach Vorratsklassen, gliedert sich wie folgt:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Rohmaterial 60.955 66.138
Bruttowert 76.236 78.916
Wertberichtigungen -15.281 -12.778
Ware in Arbeit 3.098 2.739
Halbfabrikate 7.146 9.885
Bruttowert 7.990 11.081
Wertberichtigungen -845 -1.196
Handelswaren 24.540 30.915
Bruttowert 30.388 36.928
Wertberichtigungen -5.848 -6.013
Fertigfabrikate 79.088 89.058
Bruttowert 95.916 105.880
Wertberichtigungen -16.827 -16.822
Vorräte 174.827 198.735

Die in Summe erfassten Veränderungen der Wertberichtigungen zu Vorräten belaufen sich im Geschäftsjahr 2018/19 auf TEUR -1.990 (VJ TEUR -2.997). Diese betreffen mit TEUR 1.902 Wertberichtigungen im Components Werk Dornbirn, Österreich.

2.6.6.10 Forderungen aus Lieferungen & Leistungen

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Lieferforderungen brutto 189.261 184.608
Wertberichtigungen zu Forderungen -9.684 -9.839
Rückstellung für Kundenboni und Skonti -16.748 -17.075
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 162.829 157.694

Im Kapitel 2.6.11.1 werden Details zu den Wertberichtigungen erläutert.

Die im Rahmen einer Factoringvereinbarung verkauften Forderungen einiger Konzerngesellschaften betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 72.891(VJ TEUR 57.938). In den ausgewiesenen Bruttoforderungen ist dieser Betrag bereits vollständig abgezogen. Da die Voraussetzungen des IFRS 9.3.2.4 (a) iVm IFRS 9.3.26 (c) ii erfüllt waren, erfolgte der dementsprechende Bilanzabgang.

2.6.6.11 Liquide Mittel

Die liquiden Mittel setzen sich aus Bankguthaben, Kassenbeständen und Schecks zusammen. Von den Bankguthaben kann über einen Gesamtbetrag von TEUR 869 (VJ TEUR 260) nicht frei verfügt werden. Aufgrund der Fristigkeit dieser Mittel entspricht der Buchwert der liquiden Mittel dem Marktwert.

2.6.6.12 Leistungen an Arbeitnehmer

Bei den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen handelt es sich um Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. In den sonstigen Rückstellungen sind andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" enthalten.

Die Überleitung der Anfangsbestände zu den Endbeständen der Barwerte gestaltet sich wie folgt:

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Sonstige
Leistungsorientierte Pläne nach IAS 19 Pensionen Abfertigungen
in TEUR 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Anfangsbestand Nettoschuld 83.313 93.805 49.330 47.801 9.534 10.266
Währungsumrechnung & Umgliederungen 1.279 -3.269 0 0 44 -98
Reklassifizierungen 0 0 0 0 116 0
Erfolgswirksame Veränderungen 6.597 3.614 2.127 2.196 754 766
davon Dienstzeitaufwand 1.746 1.146 1.390 1.403 636 684
davon nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2.485 0 0 0 0 0
davon Plankürzungen und Planabgeltungen 0 0 0 54 0 0
davon Zinsaufwand 6.497 6.313 737 739 75 109
davon erwartete Erträge aus Planvermögen -4.131 -3.845 0 0 0 0
davon versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 0 0 0 0 43 -27
Im sonstigen Ergebnis erfasster
versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
-4.372 -2.507 -1.850 680 0 0
aufgrund demographischer Anpassungen -6.969 -16 1.591 18 0 0
aufgrund finanzieller Anpassungen 13.898 -11.794 -2.042 -142 0 0
aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen -11.301 9.303 -1.399 804 0 0
Zahlungen -5.065 -8.330 -2.128 -1.347 -777 -1.400
davon Arbeitgeber -5.065 -8.330 -2.128 -1.347 -777 -1.343
Endbestand Nettoschuld 81.752 83.313 47.479 49.330 9.671 9.534

Die erfolgswirksamen Veränderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der "Zinsaufwand" sowie die "erwarteten Erträge aus Planvermögen" werden in der Position "Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge" ausgewiesen, die restlichen Posten sind im Betriebsergebnis enthalten. In der Spalte "Sonstige" sind im Wesentlichen Rückstellungen für Jubiläumsgelder, Altersteilzeitregelungen in Deutschland sowie Rückstellungen für Sonderurlaub in Australien enthalten.

Erfahrungsbedingte Anpassungen sind jene versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die durch Abweichungen individueller personenbezogener Parameter zum Unterschied von den auf den Gesamtbestand anzuwendenden Parametern verursacht werden. Dies betrifft beispielsweise Gehaltsentwicklungen, Anzahl der Todesfälle, vorzeitige Pensionierungen, Austritte sowie die Renditeentwicklung des Planvermögens.

Die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Verluste werden im Abschnitt "IAS 19- Rücklage" detailliert erläutert.

Zinssatz Erträge aus
Planvermögen
Gehaltstrend
Pensionstrend
Pensionsalter
(Frauen/Männer)
2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Deutschland 1,4% 1,8% - - 3,0% 3,0% 1,7% 1,6% 1) 1)
Großbritannien 2,4% 2,6% 2,4% 2,6% - - 3,2% 3,1% 65/65 65/65
Schweiz 0,6% 0,9% 0,6% 0,9% 1,5% 1,5% - - 64/65 64/65
Schweden 1,5% 1,8% - - - - 1,8% 1,8% 65/65 65/65
Österreich 1,4% 1,5% - - 2,5% 3,0% - - 2) 2)
Frankreich 1,6% 1,4% - - 1,8% 1,5% - - 3) 3)
Italien 1,2% 1,7% - - 1,5% 1,0% - - 60/65 60/65
Serbien 4,8% 5,0% - - 3,0% 3,0% - - 4) 4)

Als Berechnungsparameter wurden in den einzelnen Ländern folgende angesetzt:

Der Zinssatz für Österreich sowie Deutschland wurde für das Geschäftsjahr 2018/19 basierend auf der von Mercer (Austria) GmbH erstellten Zinskurve ermittelt.

Ferner sind landesübliche Sterbe- und Invaliditätstafeln sowie Fluktuationsraten berücksichtigt. In Österreich sowie in Deutschland wurde hierbei auf neu veröffentlichte Sterbe- und Invaliditätstafeln umgestellt (Österreich: 2018/19 AVÖ-2018 gem., 2017/18 AVÖ-2008 gem.; Deutschland: 2018/19 Heubeck Richttafeln 2018 G., 2017/18 Heubeck Richttafeln 2005 G.).

Anmerkung 1): Pensionsverpflichtungen 60/65 Jahre und Verpflichtungen für Altersteilzeit 57 Jahre.

Anmerkung 2): Es wurde das frühestmögliche Anfallsalter für die Alterspension unter Berücksichtigung der gesetzlichen Übergangsregelungen zugrunde gelegt.

Anmerkung 3): Das Pensionsalter in Frankreich liegt zwischen 60 und 70 Jahren, im Wesentlichen in Abhängigkeit von Geburtsdatum und anerkannten Versicherungszeiten. Das gesetzliche Regelpensionsalter für nach 1955 geborene Personen liegt bei 67 Jahren. Es besteht kein Unterschied im Pensionsantrittsalter zwischen Frauen und Männern.

Anmerkung 4): Das Pensionsalter in Serbien beträgt derzeit 65 Jahre für Männer und 62 Jahre für Frauen. Bis 2032 soll die Altersgrenze der Frauen für die Pensionierung allmählich auf 65 Jahre angehoben werden.

Pensionsverpflichtungen

Leistungsorientierte Pensionspläne sind in den deutschen, englischen, schwedischen, australischen und schweizerischen Konzerngesellschaften implementiert. Die nicht durch externe Fonds finanzierten Pläne betreffen die deutschen und schwedischen Gesellschaften, die restlichen sind durch externe Fonds finanziert. Diese Fonds, deren Zweck ausschließlich in der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen besteht, sind rechtlich unabhängig vom jeweiligen Konzernunternehmen. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibenden Verpflichtungen werden als Rückstellungen ausgewiesen.

Die Verpflichtungen aus den Pensionsplänen betreffen im Wesentlichen gehaltsabhängige Pensionszusagen und beinhalten in Einzelfällen auch pensionsbezogene Hinterbliebenen- und Invaliditätszusagen der Planteilnehmer.

Die leistungsorientierten Pläne in den englischen Konzerngesellschaften betreffen überwiegend die Verpflichtungen aus dem "Thorn Lighting Pension Fund", welche im Zuge der Akquisition der Thorn Unternehmensgruppe übernommen wurden. Die Zusagen bestehen im Wesentlichen aus gehaltsabhängigen Pensionsleistungen. Des Weiteren sind unter bestimmten Voraussetzungen auch Hinterbliebenenleistungen vorgesehen. Der Plan wurde jedoch in 2003 für Neuzutritte und in weiterer Folge in 2009 auch für weitere Anspruchszuwächse der Planteilnehmer geschlossen. Da der Pensionsplan geschlossen ist, bestehen hauptsächlich versicherungsmathematische Risiken.

Um die Vermögensunterdeckung des Plans auszugleichen, wurden im Wesentlichen zwei Maßnahmen ergriffen. Mit dem Treuhänder des Plans ("Trustee") wurde vereinbart, dass die Unterdeckung durch jährliche Zuzahlungen in den Plan seitens der betroffenen britischen Konzerngesellschaft bis spätestens 2046 reduziert wird. Überdies legt der Treuhänder des Plans eine Investitionsstrategie in Form eines "Statement of Investment Principles" (SIP) fest, sodass eine über dem Diskontierungsfaktor liegende Rendite aus dem Portfolio erwirtschaftet werden soll.

Zur Sicherstellung der Werthaltigkeit des Planvermögens enthält die Investitionsstrategie Komponenten zur systematischen Risikoreduzierung, im Wesentlichen durch Diversifikation des Portfolios. Für das tägliche Vermögensmanagement wurden in den einzelnen Vermögensklassen professionelle Vermögensverwalter mandatiert, welche durch die Financial Services Authority (FSA) in Großbritannien zugelassen und entsprechend reguliert sind.

Weiters wurde eine Anpassung der Pensionsverpflichtungen in Großbritannien notwendig, nachdem der High Court in Großbritannien am 26. Oktober 2018 über die geschlechterneutrale Egalisierung von Ansprüchen aus bestimmten Pensionszusagen entschieden hat. Die daraus notwendige Anpassung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR -2.485 wurde als nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ergebniswirksam erfasst.

Die Pensionspläne in Deutschland sind zur Gänze rückstellungsfinanziert und betreffen im Wesentlichen Zusagen von festen gehaltsabhängigen Rentenbeiträgen sowie aus endgehaltsabhängigen Zusagen, deren Höhe abhängig von der Betriebszugehörigkeit ist. Sämtliche deutschen Pensionspläne sind jedoch seit mehr als 10 Jahren für Neuzutritte geschlossen. Somit bestehen für die Gesellschaft vorwiegend versicherungsmathematische Risiken. Es besteht keine Verpflichtung zur Deckung der Verpflichtungen durch Planvermögen.

Die Schweizer Pensionsverpflichtungen betreffen die berufliche Vorsorge gemäß den Bestimmungen des schweizerischen "Berufliche Vorsorge-Gesetzes" (BVG), welches auch Hinterbliebenenleistungen und Zusagen bei Invalidität berücksichtigt. Bei beiden betroffenen Schweizer Konzerngesellschaften wurden die Verpflichtungen durch Abschluss von sogenannten Vollversicherungsverträgen mit Sammelstiftungen von Versicherungsgesellschaften ausgegliedert. Dennoch sind gemäß Schweizer Expertenmeinung diese Vollversicherungspläne unter anderem aufgrund gesetzlich garantierter Mindestleistungen unter den Bestimmungen des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" als leistungsorientierte Pläne zu qualifizieren. Die Vermögensverwaltung des Planvermögens durch die Sammelstiftungen erfolgt auf Basis der Vorschriften des BVG und der Schweizer Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invaliditätsvorsorge (BVV 2).

Der schwedische leistungsorientierte Pensionsplan ist ein zur Gänze rückstellungsfinanzierter Plan und ist für Neuzutritte und weitere Anspruchszuwächse geschlossen. Die leistungsorientierten Zusagen bestehen wiederum in gehaltsabhängigen Pensionsleistungen. Eine externe Versicherungsgesellschaft ("PRI Pensionsgaranti") besorgt dabei die Administration der Ansprüche und verrechnet die von ihr bezahlten Pensionsleistungen an die Planteilnehmer der betroffenen schwedischen Konzerngesellschaften weiter.

Darüber hinaus besteht in Schweden noch eine Pensionskassenlösung, welche sich grundsätzlich als leistungsorientierte Verpflichtung qualifiziert. Es handelt sich dabei um einen "gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber" im Sinne von IAS 19.29, jedoch stehen vom Versicherungsunternehmen keine ausreichenden Informationen zur Verfügung, um diesen Plan wie einen leistungsorientierten Plan zu bilanzieren. Die geleisteten Zahlungen werden daher im Sinne von IAS 19.30 als beitragsorientierter Plan sofort aufwandswirksam im Abschluss erfasst. Diese belaufen sich auf TEUR 584 (VJ TEUR 614). Die nach schwedischen Gesetzen berechnete Vermögensüberdeckung besteht in Höhe von 144% (VJ 152%) für alle Teilnehmer dieses gemeinschaftlichen Plans. Diese entspricht der Differenz aus den Versicherungsverpflichtungen und dem Marktwert des Vermögens, der entsprechend den von dem gemeinschaftlichen Plan zur Verfügung gestellten Informationen berechnet wurde.

Der Bilanzansatz der Nettoverpflichtung bzw. des Nettovermögens stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
nicht über Fonds finanzierte Verpflichtung 29.989 29.343
über Fonds finanzierte Verpflichtung 262.893 253.416
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 292.882 282.759
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -211.130 -199.446
In der Bilanz erfasste Nettoschuld 81.752 83.313

Die Pensionsrückstellung gliedert sich auf folgende Länder auf:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Deutschland 28.040 27.369
Großbritannien 41.010 45.204
Schweiz 10.754 8.767
Sonstige 1.948 1.973
In der Bilanz erfasste Nettoschuld 81.752 83.313

Die Überleitung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) sowie des Planvermögens vom Anfangsbestand auf den Endbestand stellt sich wie folgt dar:

2018/19 2017/18
in TEUR DBO Planvermögen DBO Planvermögen
30. April 2018 282.759 199.446 309.706 215.901
Währungsumrechnung 6.062 4.783 -13.633 -10.364
Dienstzeitaufwand 1.746 0 1.146 0
Plankürzungen und -abgeltungen 0 0 0 0
nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2.485 0 0 0
Zinsaufwand bzw. -ertrag 6.497 4.131 6.313 3.845
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 2.887 7.259 -11.498 -8.991
aufgrund demographischer Anpassungen -6.969 0 -16 0
aufgrund finanzieller Anpassungen 13.898 0 -11.794 0
aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen -4.042 7.259 312 -8.991
Zahlungen -9.554 -4.489 -9.275 -945
davon Zahlungen -9.554 -4.489 -9.275 -945
davon Zahlungen aus Plankürzungen 0 0 0 0
30. April 2019 292.882 211.130 282.759 199.446

Die tatsächlichen Zahlungen aus den Pensionsplänen im Geschäftsjahr belaufen sich auf TEUR 9.554 (VJ TEUR 9.275).

Das Planvermögen zum 30. April 2019 setzt sich folgendermaßen zusammen:

davon am
aktiven Markt
in TEUR 30. April 2019 notiert
Liquide Mittel 937 872
Eigenkapitalinstrumente 53.798 50.195
Schuldinstrumente 83.016 82.441
Vermögen bei Versicherungsinstituten 33.727 0
Sonstige 39.652 37.625
Planvermögen 211.130 171.133

Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen beträgt TEUR 11.390 (VJ Aufwand TEUR 5.147).

Die Entwicklung der Barwerte der Pensionsverpflichtung und des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Barwert 292.882 282.759
Planvermögen -211.130 -199.446
Unterdeckung 81.752 83.313

Abfertigungsverpflichtungen

Dabei handelt es sich um die gesetzlich geregelte Verpflichtung, dem Dienstnehmer unter gewissen Voraussetzungen bei dessen Ausscheiden aus dem Unternehmen einen bestimmten Betrag zu bezahlen.

Die wesentlichste Verpflichtung resultiert dabei aus der österreichischen gesetzlichen Abfertigungsregelung, welche für Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, die bis zum 31. Dezember 2002 eingetreten sind, Gültigkeit hatte. Diese Mitarbeiter haben im Falle der Erreichung des Pensionsalters bzw. wenn sie gekündigt werden einen Abfertigungsanspruch. Der Anspruch ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe des letzten Bezugs. Für Mitarbeiter, welche nach dem 31. Dezember 2002 eingetreten sind, wird für Abfertigungsansprüche in beitragsorientierten Plänen vorgesorgt.

Die Verpflichtungen gliedern sich auf folgende Länder auf:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Österreich 43.537 45.581
Frankreich 1.583 1.680
Italien 2.359 2.069
Abfertigungsverpflichtungen 47.479 49.330

IAS 19-Rücklage

Die direkt im Eigenkapital verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste inklusive latenter Steuern entwickelten sich wie folgt:

in TEUR Pensionen Abfertigungen Summe
30. April 2017 118.528 13.462 131.990
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust -2.507 680 -1.826
Währungsumrechnung -5.207 0 -5.207
Latente Steuern 418 -169 249
30. April 2018 111.233 13.973 125.205
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust -4.372 -1.850 -6.221
Währungsumrechnung 2.408 0 2.408
Latente Steuern -607 -252 -859
30. April 2019 108.662 11.871 120.533

Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden latente Steuern in Höhe von TEUR 859 (VJ TEUR -249) direkt im Eigenkapital erfasst. Für IAS 19-Differenzen in Großbritannien werden mangels Werthaltigkeit keine latenten Steuern erfasst.

In den gesamten versicherungsmathematischen Gewinnen des Geschäftsjahres 2018/19 in Höhe von TEUR 3.814 (VJ Gewinn TEUR 7.033) sind Gewinne in Höhe von TEUR 4.372 (VJ GewinnTEUR 2.507) für Pensionspläne enthalten, welche sich im Wesentlichen aus einem Gewinn von TEUR 7.000 (VJ Gewinn TEUR 1.000) in Großbritannien sowie aus Verlusten von TEUR -989 (VJ Gewinn TEUR 968) in der Schweiz und TEUR -1.592 (VJ Gewinn TEUR 459) in Deutschland zusammensetzen.

Sensitivitäten

Auswirkungen auf die DBO zum 30. April 2019:

Diskontierungsfaktor Gehaltstrend Pensionstrend
0,5% -0,5% 0,5% -0,5% 0,5% -0,5%
Pensionspläne -23.509 25.845 100 -116 18.663 -16.734
Abfertigungen -2.758 3.023 2.875 -2.655 0 0

Auswirkungen auf die DBO zum 30. April 2018:

Diskontierungsfaktor Gehaltstrend Pensionstrend
0,5% -0,5% 0,5% -0,5% 0,5% -0,5%
Pensionspläne -22.831 24.059 151 -180 16.467 -14.367
Abfertigungen -3.015 3.204 2.366 -2.221 0 0

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der Verpflichtungen in Jahren

30. April 2019 30. April 2018
Pensionspläne 14 15
Abfertigungen 14 13

Für das Geschäftsjahr 2019/20 betragen die erwarteten Beiträge in die Pensionspläne TEUR 5.246. Die erwarteten Abfertigungszahlungen belaufen sich auf TEUR 1.152.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Diese Verpflichtungen in Höhe von TEUR 9.671 (VJ TEUR 9.534) umfassen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder in Österreich mit TEUR 7.559 (VJ TEUR 6.991), die Altersteilzeitregelung in Deutschland mit TEUR 657 (VJ TEUR 1.052), Sonderurlaub in Australien in Höhe von TEUR 943 (VJ TEUR 1.057) sowie Rückstellungen für ein gesetzlich vorgeschriebenes Gewinnbeteiligungsmodell und Bonuszahlungen für langjährige Betriebszugehörigkeit in Frankreich mit TEUR 512 (VJ TEUR 434).

2.6.6.13 Beitragsorientierte Verpflichtungen

An beitragsorientierten Zahlungen für diverse Versorgungspläne wurden in verschiedenen Konzerngesellschaften im Berichtsjahr TEUR 4.579 (VJ TEUR 5.692) geleistet. Darunter fällt auch die in Österreich geltende "Abfertigung neu"-Regelung.

2.6.6.14 Übrige Rückstellungen

Geschäftsjahr 2018/19

in TEUR Garantien Restruk
turierungen
Rechts
streitigkeiten
Belastende
Verträge
Sonstige Summe
30. April 2018 23.741 10.519 993 97 13.363 48.713
Dotierung 8.144 7.138 1.027 73 15.767 32.149
Verbrauch -3.487 -9.441 -371 -69 -7.629 -20.997
Auflösung -5.926 -533 -18 0 -1.267 -7.744
Umgliederung 0 -9 400 9 -400 0
Währungsumrechnung 190 54 3 2 49 298
30. April 2019 22.662 7.728 2.034 112 19.883 52.419
davon kurzfristig 13.094 7.728 2.034 112 18.871 41.839
davon langfristig 9.568 0 0 0 1.012 10.580

Unter den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Lizenzen, Provisionen, Zölle, Frachten, Berufsgenossenschaften, Beratungs- und Prüfungskosten enthalten. In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind überwiegend Vorsorgen für Abfindungen an Handelsvertreter enthalten.

Rückstellungen für Garantien

Die Rückstellungen für Garantien unterteilen sich in Einzelrückstellungen für individuelle Schadensfälle in Höhe von TEUR 10.482 (VJ TEUR 13.183) sowie in Rückstellungen für nicht einzeln erfasste bzw. noch nicht bekannte Fälle in Höhe von TEUR 2.612 (VJ TEUR 2.859), welche basierend auf Erfahrungswerten ermittelt wurden. Gebildet werden Rückstellungen für nicht einzeln erfasste bzw. noch nicht bekannte Fälle aufgrund der freiwilligen Garantie-Verlängerung auf fünf Jahre für in der EU und EFTA verkaufte Zumtobel Produkte. Für die Ermittlung des Rückstellungsbetrags werden dabei produktspartenbasierte Prozentsätze auf die Umsatzerlöse der Produkte der jeweiligen Periode angewandt. Darüber hinaus wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 9.568 (VJ TEUR 7.698) für Garantiezusagen in Zusammenhang mit Straßenbeleuchtungsprojekten in Großbritannien erfasst.

Restrukturierungsrückstellungen

Der Rückgang der Restrukturierungsrückstellungen resultiert aus den Restrukturierungsmaßnahmen, welche in Kapitel 2.6.4.3 erläutert und zum 30. April 2019 noch nicht abgeschlossen sind.

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten

Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten zum 30. April 2019 stehen im Wesentlichen in Zusammenhang mit Rechtskosten der ZG Lighting France S.A., Frankreich.

Belastende Verträge

Die Rückstellungen für belastende Verträge stehen im Zusammenhang mit Mietverträgen für Objekte, welche aufgrund von Restrukturierungen nicht mehr genutzt werden.

2.6.6.15 Finanzschulden

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Darlehen von Kreditinstituten 40.111 40.415
Finanzierungsleasing 1.019 946
Darlehen der öffentlichen Hand 122 812
Ausleihungen von sonstigen Dritten 1.767 1.207
Kontokorrent-Kredite 16.858 12.384
Kurzfristige Finanzschulden 59.877 55.763
Darlehen von Kreditinstituten 105.604 155.605
Finanzierungsleasing 16.063 16.736
Darlehen der öffentlichen Hand 3.868 2.697
Ausleihungen von sonstigen Dritten 632 618
Langfristige Finanzschulden 126.167 175.656
Finanzschulden 186.044 231.419

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung für die Zumtobel Group stellt der am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von aktuell 200 Mio EUR dar. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2019 insgesamt 25 Mio EUR in Anspruch genommen.

Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei langfristige Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 sowie ein kurzfristiger bilateraler Kreditvertrag über 40 Mio EUR bis Januar 2020 zur Verfügung, die per 30. April 2019 vollständig in Anspruch genommen sind (siehe auch 2.6.9 Kapitalmanagement).

2.6.6.16 Finanzierungsleasing

Geschäftsjahr 2018/19

Mindestleasingzahlungen
Künftige Zahlungen
in TEUR < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeit Nettobuchwert
Anlagevermögen
Summe Mindestleasingzahlungen 2.619 10.545 14.468 27.632 6.853
minus Finanzierungsaufwand = Zinsaufwand 1.600 5.491 3.459 10.550
Nettobarwert der Mindestleasingzahlungen 1.019 5.054 11.009 17.082

Geschäftsjahr 2017/18

Mindestleasingzahlungen
Künftige Zahlungen
< 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeit Nettobuchwert
in TEUR Anlagevermögen
Summe Mindestleasingzahlungen 2.590 10.063 17.019 29.672 7.561
minus Finanzierungsaufwand = Zinsaufwand 1.644 5.758 4.588 11.990
Nettobarwert der Mindestleasingzahlungen 946 4.305 12.431 17.682

Es bestehen keine bedingten Mietzahlungen für Finanzierungsleasing.

Für das Fabriksgebäude in Spennymoor, Großbritannien, wurde 2008/09 ein Finanzierungsleasingvertrag in Höhe von 15,7 Mio GBP abgeschlossen. Der Finanzierungsleasingvertrag hat eine Laufzeit von 21 Jahren, wobei das erste Jahr tilgungsfrei war. Der Nettobarwert der Mindestleasingzahlungen beläuft sich zum 30. April 2019 auf TEUR 17.081 (VJ TEUR 17.682). Die Entwicklung des Nettobarwerts der Mindestleasingzahlungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert hauptsächlich aus Fremdwährungsumrechnungseffekten.

Im Geschäftsjahr wurden Leasingzahlungen in Höhe von TEUR 2.494 (VJ TEUR 2.161) mit einem Nettobarwert in Höhe von TEUR 852 (VJ TEUR 487) geleistet.

2.6.6.17 Operating Leasing

Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasing-Verhältnissen für das Geschäftsjahr und für die folgenden Perioden, ferner die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund von unkündbaren Untermietverhältnissen erwartet wird, sowie die Zahlungen aus Leasingverhältnissen und Untermietverhältnissen, die erfolgswirksam erfasst worden sind, stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
bis zu 1 Jahr 15.430 14.773
1 bis 5 Jahre 25.714 30.088
Länger als 5 Jahre 3.143 1.697
Künftige Netto-Mindestleasingzahlungen an Dritte 44.287 46.558

Es handelt sich im Wesentlichen um Leasingverträge für Bürogebäude, Fabriksanlagen/Lagerhäuser und Fuhrpark. Die Dauer reicht von einem Monat bis 15 Jahre, je nach Objekt und Vertrag.

Im Geschäftsjahr wurden Mindestleasingzahlungen in Höhe von TEUR 22.412 (VJ TEUR 17.636) geleistet.

Für das stillgelegte Leuchtenwerk in Rumänien wurde beginnend mit 1. Mai 2010 ein Operating-Leasing-Verhältnis mit einem externen Leasingnehmer eingegangen. Dieser Leasingvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021 mit einer Verlängerungsoption für weitere fünf Jahre.

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
bis zu 1 Jahr 492 492
1 bis 5 Jahre 820 1.312
Länger als 5 Jahre 0 0
Künftige Mindestleasingzahlungen von Dritten 1.312 1.804

2.6.6.18 Übrige Verbindlichkeiten

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten verteilen sich wie folgt:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Urlaubs- und Gleitzeitguthaben/Sonderzahlungen Personal 41.979 38.764
Verbindlichkeiten gegenüber Personal 8.163 8.430
Sonstige Steuern 15.618 29.017
Sozialversicherungen 5.571 5.749
Erhaltene Anzahlungen 27.434 14.615
Zinsabgrenzungen 93 97
Passive Erlösabgrenzungen 3.613 3.748
Derivate (Hedge Accounting) 3.992 3.825
Derivate des Handelsbestandes 175 221
Zoll 2.696 2.082
Sonstige Verbindlichkeiten 7.398 7.421
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 116.732 113.969

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Aufwandsabgrenzungen und kreditorische Debitoren, welche keine Finanzinstrumente darstellen.

Dem Konzern wurde im Vorjahr für das neue Werk in Serbien eine Zuwendung der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 1.500 gewährt, die in der Position "Passive Erlösabgrenzung" enthalten ist.

Die Reduktion der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten von TEUR 2.544 auf TEUR 634 ergibt sich im Wesentlichen aus der Reduktion des Incentive-Programmes.

2.6.7 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Für die Ermittlung des Cashflows wurde die indirekte Methode monatsgenau angewandt. Die so erstellten monatlichen Cashflows werden mit dem jeweiligen monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet und aggregiert, während die Bilanzpositionen mit dem Stichtagskurs umgerechnet werden. Diese Vorgehensweise führt zu Währungsdifferenzen vor allem in den einzelnen Positionen des Cashflows aus dem operativen Geschäft und damit zu deutlich abweichenden Werten im Vergleich zu den Veränderungen der jeweiligen Bilanzpositionen.

Im Rahmen der indirekten Methode wird das Ergebnis vor Steuern um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen (z. B. Abschreibungen und Amortisierungen) sowie um Ertrags- und Aufwandsposten, die dem Investitionsoder Finanzierungsbereich zuzurechnen sind, berichtigt.

Der Cashflow aus dem operativen Ergebnis erhöhte sich im Geschäftsjahr 2018/19 im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen aufgrund der verbesserten Profitabilität von TEUR 53.535 auf TEUR 56.753.

Im Berichtszeitraum konnte der Working Capital-Bestand weiter optimiert werden. Dies ist auf ein konsequentes Management der Vorräte sowie höhere erhaltene Anzahlungen im Geschäftsjahr 2018/19 zurückzuführen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten durch konsequentes Debitorenmanagement im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, während diese im Vergleichszeitraum des Vorjahres durch den Umsatzrückgang und die Ausweitung des Factoring abgebaut wurden. Die im Rahmen einer Factoringvereinbarung verkauften Forderungen betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 72.891 (VJ TEUR 57.938). Zum 30. April 2019 lag der Working Capital-Bestand mit TEUR 172.824 um TEUR 15.323 unter dem Niveau zum 30. April 2018. In Prozent des rollierenden Zwölfmonatsumsatzes reduzierte sich damit der Working Capital-Bestand im Vergleich zum Vorjahr von 15,7% auf 14,9%. Die Veränderung in den sonstigen operativen Positionen betrug TEUR 6.670 (VJ TEUR -16.848). Im Vorjahr waren die hohen Mittelabflüsse in dieser Position im Wesentlichen auf den Verbrauch von Rückstellungen für Restrukturierung und auf Bonusansprüche zurückzuführen. Entsprechend hohe Auszahlungen wurden im Geschäftsjahr 2018/19 nicht geleistet. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft erhöhte sich im Berichtszeitraum von TEUR 49.706 auf TEUR 72.704.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen Investitionen in verschiedenen Produktionswerken als auch Investitionen in Werkzeuge für neue Produkte, Erweiterungsinvestitionen, Instandhaltungsinvestitionen sowie aktivierte Kosten für Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde mit TEUR 66.240 ein im Wesentlichen gleich hohes Investitionsvolumen wie im Vorjahr getätigt. Darin sind Investitionen für das neue Werk in Serbien in Höhe von TEUR 21.663 (VJ TEUR 17.386) sowie Investitionen in den Standort Dornbirn in Höhe von TEUR 26.988 enthalten (inklusive aktivierte Kosten für Forschung und Entwicklung). Die Cashflow-Effekte in der Position "Veränderungen von lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" resultieren im Wesentlichen aus realisierten Gewinnen und Verlusten aus Zinssicherungsgeschäften. Aufgrund des höheren Cashflows aus dem operativen Geschäft und der niedrigeren Investitionstätigkeit erhöhte sich der Free Cashflow im Berichtszeitraum auf TEUR 3.414 (VJ TEUR -23.897).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen die Ablösung und Refinanzierung eines Darlehens in Höhe von TEUR 40.000 mit einer fest verzinsten Laufzeit bis 2024 sowie die verringerte Inanspruchnahme des ausgenutzten Rahmens des Konsortialkreditvertrages. Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung im Geschäftsjahr 2017/18 und eines Bilanzgewinnes zum 30. April 2018 von EUR 0 wurde im Berichtszeitraum – im Gegensatz zum Vorjahr – keine Dividende an die Aktionäre ausbezahlt.

Der Finanzmittelfonds beinhaltet Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Letztere dienen dazu, kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Sie unterliegen nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken und haben eine Restlaufzeit – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – von nicht mehr als drei Monaten. Verbindlichkeiten gegenüber Banken aus Kontokorrent-Krediten werden den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugerechnet, da sie einen integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldisposition des Konzerns darstellen.

Die Bankguthaben, Sichteinlagen bei Banken und sonstigen Finanzmittel sind in der Bilanz unter der Position "Liquide Mittel" ausgewiesen. Die Kontokorrent-Kredite sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.

Die Bilanzposition "Liquide Mittel" enthält darüber hinaus noch die oben erwähnten Bankguthaben, über die nicht frei verfügt werden kann, sowie kleinere Guthaben, welche eine Laufzeit von über drei Monaten aufweisen. Beide Positionen sind nicht Bestandteil des Finanzmittelfonds.

2.6.7.1 Überleitung Finanzmittelfonds

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Liquide Mittel 37.332 85.090
nicht frei verfügbar -869 -260
Kontokorrent-Kredite -16.858 -12.384
Finanzmittelfonds 19.605 72.446

Finanzmittel, welche einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, werden nicht im Finanzmittelfonds ausgewiesen.

2.6.7.2 Überleitung Finanzschulden

in TEUR Darlehen und
Ausleihungen
(lang- und
kurzfristig)
Konto
korrent
Kredite
Summe Finanzierungs
leasing
(lang- und
kurzfristig)
Summe
Finanz
schulden
30. April 2018 213.737 -12.384 201.353 17.682 219.035
Einzahlungen aus der Aufnahme von lang- und kurzfristigen
Finanzschulden
81.525 81.525
Auszahlungen aus der Tilgung von lang- und kurzfristigen
Finanzschulden
-131.064 -1.083 -132.147
Auswirkungen von Wechselkursänderungen -120 482 364
Sonstige Veränderung 410 410
30. April 2019 168.962 -16.858 152.104 17.082 169.186
in TEUR Darlehen und
Ausleihungen
(lang- und
kurzfristig)
Konto
korrent
Kredite
Summe Finanzierungs
leasing
(lang- und
kurzfristig)
Summe
Finanz
schulden
30. April 2017 153.875 -3.772 150.103 18.931 169.034
Einzahlungen aus der Aufnahme von lang- und kurzfristigen
Finanzschulden
56.262 56.262
Auszahlungen aus der Tilgung von lang- und kurzfristigen
Finanzschulden
-15.865 -137 -16.002
Auswirkungen von Wechselkursänderungen 10.750 -1.112 9.638
Sonstige Veränderung 103 103
30. April 2018 213.737 -12.384 201.353 17.682 219.035

2.6.8 Erläuterungen zur Eigenkapitalveränderungsrechnung

2.6.8.1 Grundkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 108.750.000 und ist in 43.500.000 auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien zerlegt. Die Aktien werden im Prime Market an der Wiener Börse gehandelt. Das Börsenkürzel lautet ZAG, die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) der Zumtobel Group AG lautet AT0000837307. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten.

In der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 wurde folgender Beschluss gefasst: Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000,00 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

Zum 30. April 2019 befinden sich 43.146.657 Aktien (VJ 43.146.657) im Umlauf. Die Gesellschaft verfügt über 353.343 eigene Aktien (VJ 353.343).

2.6.8.2 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage enthält gebundene und nicht gebundene Kapitalrücklagen der Zumtobel Group AG. In der Kapitalrücklage werden die Transaktionen mit eigenen Aktien dargestellt.

2.6.8.3 Gewinnrücklagen

Gewinnrücklagen

In den Gewinnrücklagen sind der Gewinnvortrag, das Jahresergebnis und die Rücklage aus dem ausgelaufenen Aktienprogramm ausgewiesen.

Währungsrücklage

In der Währungsrücklage sind zum einen die Währungsdifferenzen resultierend aus der Differenz des zum Erstkonsolidierungsstichtag vorliegenden historischen Umrechnungskurses und des aktuellen Stichtagskurses am Bilanzstichtag der nicht in Euro berichtenden Gesellschaften sowie aus der Differenz der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem monatlichen Durchschnittskurs und dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag enthalten. Zum anderen werden hier sowohl die Währungsdifferenzen aus langfristigen Konzerndarlehen in GBP, USD und AUD, die gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" als Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe zu qualifizieren sind (siehe auch Kapitel 2.6.5.1 und 2.6.5.2), sowie der Währungseffekt aus einem Zinssicherungsgeschäft ausgewiesen. Ferner werden währungsbedingte Anpassungen der Firmenwerte in dieser Position berücksichtigt.

Hedge Accounting

Die Eigenkapitalveränderungen aus der Anwendung des Hedge Accounting ergeben sich aus erfolgsneutral gebuchten Marktwertänderungen von bestehenden Derivatkontrakten sowie aus erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zurückgebuchten Beträgen aufgrund von ausgeübten bzw. realisierten Kontrakten und den darauf entfallenden latenten Steuern.

IAS 19-Rücklage

Betreffend die Erläuterungen zur IAS 19-Rücklage wird auf Kapitel 2.6.6.12 verwiesen.

2.6.8.4 Dividendenausschüttung

In der Hauptversammlung am 27. Juli 2018 wurde für das Geschäftsjahr 2017/18 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0 Eurocent je Aktie beschlossen. Auf die am 31. Juli 2018 im Umlauf befindlichen 43.146.657 Stückaktien (43.500.000 Aktien abzüglich 353.343 eigene Aktien) wurden am 02. August 2018 TEUR 0 an die Aktionäre ausbezahlt.

Vor dem Hintergrund der schwachen operativen Entwicklung ist für das Geschäftsjahr 2018/19 keine Dividendenausschüttung vorgesehen.

2.6.9 Kapitalmanagement

Das Ziel des Eigenkapitalmanagements der Zumtobel Group ist einerseits die Sicherstellung des Fortbestandes ("going concern") der Konzerngesellschaften und andererseits, die Rendite der Aktionäre durch Optimierung des Eigen- und Fremdkapitaleinsatzes zu optimieren. Die Kapitalstruktur wird laufend überwacht. Dabei werden die Kapitalkosten und Risiken, welche mit jeder Art von Kapital verbunden sind, berücksichtigt. Als Instrumente der Steuerung dienen in erster Linie die Aufnahme oder Rückführung von Finanzschulden, Dividendenausschüttungen sowie Neuemissionen und Aktienrückkäufe.

Die finanziellen Vorgaben ergeben sich dabei insbesondere aus dem am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag mit einer aktuellen Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von 200 Mio EUR. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2019 insgesamt 25 Mio EUR in Anspruch genommen. Der Konsortialkreditvertrag sieht eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor, die unter bestimmten Voraussetzungen gezogen werden kann. Zusätzlich stehen zwei langfristige Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 zur Verfügung, die per 30. April 2019 vollständig in Anspruch genommen sind. Sowohl der Konsortialkreditvertrag als auch die Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) beinhalten eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte. Außerdem existiert ein weiterer kurzfristiger bilateraler Kreditvertrag mit einer Bank über 40 Mio EUR bis Januar 2020, der per 30. April 2019 ebenfalls vollständig in Anspruch genommen ist. Der Konsortialkreditvertrag ist an die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%) geknüpft. Zum 30. April 2019 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,66 (Vorjahr 2,70) und einer Eigenkapitalquote von 28,5% (Vorjahr 27,2%) vollumfänglich eingehalten. Eine Verschlechterung oder Verbesserung dieser Finanzkennzahlen kann eine schrittweise Erhöhung oder Verringerung der Kreditmarge nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants könnten dazu führen, dass bestehende Kredite fällig gestellt werden.

2.6.10 Angaben zu Finanzinstrumenten

2.6.10.1 Kategorien von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 9

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, einschließlich ihrer Stufen in der Fair Value-Hierarchie.

Geschäftsjahr 2018/19

Aktiva

Bilanzierung zu
in TEUR Buchwert beizulegenden
Zeitwerten
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Beizulegender
Zeitwert
Level 1 Level 2 Level 3
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 993 577 416
Wertpapiere und Wertrechte 577 577 - 577 577
Darlehen, Ausleihungen und sonstige
Forderungen
416 - 416
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 700 662 38
Darlehen, Ausleihungen und sonstige
Forderungen
38 - 38
Positive Marktwerte aus Derivaten des
Handelsbestandes
662 662 - 662 662
Forderungen aus Lieferungen &
Leistungen
162.829 - 162.829
Liquide Mittel 37.332 - 37.332
Summe 201.854 1.239 200.615

Passiva

Bilanzierung zu
in TEUR Buchwert beizulegenden
Zeitwerten
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Beizulegender
Zeitwert
Level 1 Level 2 Level 3
Langfristige Finanzschulden 126.167 - 126.167
Darlehen und Ausleihungen 110.104 - 110.104 111.326
Finanzierungsleasing 16.063 - 16.063
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 338 338 - 338 338
Kurzfristige Finanzschulden 59.877 - 59.877
Darlehen und Ausleihungen 58.858 - 58.858 59.332
Finanzierungsleasing 1.019 - 1.019
Verbindlichkeiten aus Lieferungen &
Leistungen
137.397 - 137.397
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 4.260 4.167 93
Negative Marktwerte aus Derivaten des
Handelsbestandes
175 175 - 175 175
Negative Marktwerte aus Derivaten
(Hedge Accounting)
3.992 3.992 3.992 3.992
Sonstige 93 - 93
Summe 328.039 4.505 323.534

Die Tabelle enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Die Finanzschulden werden mit Ausnahme der Derivate sowie der Verpflichtung im Zusammenhang mit der Call/Put-Option für den Erwerb der Minderheitenanteile (40%) an acdc (übrige langfristige Verbindlichkeit) ausschließlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

In der Zumtobel Group erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte überwiegend auf Basis von Inputfaktoren, die am Markt beobachtbar sind (Level 2). Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird mittels Barwertberechnung der Zahlungsströme unter Zugrundelegung aktueller Zinsstrukturkurven der jeweiligen Währungen aus beobachtbaren Marktdaten sowie der aktuellen Wechselkurse zum Bewertungsstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert der verbleibenden derivativen Finanzinstrumente kann zu jedem Bilanzstichtag verlässlich ermittelt werden, da die Bewertungen auf Inputfaktoren beruhen, die am Markt beobachtbar sind. Es handelt sich somit nur um Level 2-Bewertungen. Die unter Level 2 fallenden Finanzinstrumente betreffen zur Gänze die unter den finanziellen Vermögenswerten und Finanzschulden ausgewiesenen Derivate (positive Marktwerte TEUR 662, VJ TEUR 1.628; negative Marktwerte TEUR -4.167, VJ TEUR -4.046). Die Risiken der Nichterfüllung bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden anhand von Risikoabschlägen, sofern wesentlich, berücksichtigt.

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 338 (VJ TEUR 355) resultieren aus Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Call/Put-Option für den Erwerb der restlichen 40% an acdc im Jahr 2020. Der Kaufpreis für den restlichen Anteil ist an die zukünftige Umsatzentwicklung von acdc gekoppelt. Die Bewertung der Verpflichtung basiert auf den prognostizierten Umsätzen von acdc.

In unwesentlichem Umfang sind auch Finanzinstrumente bilanziert, für deren Bewertung weder notierte Preise noch am Markt beobachtbare Inputfaktoren für eine Bewertung vorliegen (Level 3). Diese umfassen überwiegend Kleinanteile an verschiedenen Gesellschaften. In der Zusammensetzung ergaben sich keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr. In der Berichtsperiode wurden Dividenden in Höhe von TEUR 16 (VJ TEUR 22) vereinnahmt.

Geschäftsjahr 2017/18

Aktiva

Bilanzierung zu
Buchwert beizulegenden
Zeitwerten
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Beizulegender
Zeitwert
Level 1 Level 2 Level 3
in TEUR
Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
1.012 577 435
Wertpapiere und Wertrechte 577 577 - 577 577
Darlehen, Ausleihungen und
sonstige Forderungen
435 - 435
Kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte
1.664 1.628 36
Darlehen, Ausleihungen und
sonstige Forderungen
36 - 36
Positive Marktwerte aus
Derivaten des
Handelsbestandes
1.628 1.628 - 1.628 1.628
Forderungen aus Lieferungen &
Leistungen 157.694 - 157.694
Liquide Mittel 85.090 - 85.090
Summe 245.460 2.205 158.165

Passiva

Bilanzierung zu
Buchwert beizulegenden
Zeitwerten
fortgeführten
Anschaffungs
Beizulegender
Zeitwert
Level 1 Level 2 Level 3
in TEUR kosten
Langfristige Finanzschulden 175.656 - 175.656
Darlehen und Ausleihungen 158.920 - 158.920 160.093
Finanzierungsleasing 16.736 - 16.736
Übrige langfristige
Verbindlichkeiten
355 355 - 355 355
Kurzfristige Finanzschulden 55.763 - 55.763 -
Darlehen und Ausleihungen 54.817 - 54.817 55.085
Finanzierungsleasing 946 - 946 -
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen & Leistungen
153.758 - 153.758 -
Übrige kurzfristige
Verbindlichkeiten
4.143 4.046 97
Negative Marktwerte aus
Derivaten des
Handelsbestandes
221 221 - 221 221
Negative Marktwerte aus
Derivaten (Hedge Accounting)
3.825 3.825 - 3.825 3.825
Sonstige 97 - 97
Summe 389.675 4.401 385.274

2.6.10.2 Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Kategorien IFRS 9

in TEUR 2018/19 2017/18
Nettogewinne oder -verluste -3.153 -6.352
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente -1.977 -7.081
Zu beizulegenden Zeitwerten bewertete Finanzinstrumente -618 3.129
Absicherung einer Nettoposition – unwirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes -230 1.080
Realisierte Gewinne/Verluste aus Absicherung einer Nettoposition -303 -290
Veräußerungsverluste/Wertminderung -25 -3.190
Zinsaufwand -6.879 -6.855
Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten -6.379 -5.959
Zinsaufwendungen aus zu Hedge Accounting gehaltenen Finanzinstrumenten -500 -896
Zinsertrag 396 420
Zinserträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten 396 420
Zinserträge aus zu Hedge Accounting gehaltenen Finanzinstrumenten 0 0
Bewertungseffekte Forderungen aus Lieferungen & Leistungen -257 175

Die übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträge (TEUR -6.331; VJ TEUR -9.666) beinhalten neben dem Nettoergebnis (TEUR -3.153; VJ TEUR -6.352) noch die Zinskomponente gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" abzüglich Erträge aus Planvermögen (TEUR -3.178; VJ TEUR -3.314).

In der Position "Veräußerungsverluste/Wertminderungen" sind im Vorjahr im Wesentlichen das Ergebnis aus dem Verkauf einer "at equity"-Gesellschaft in Höhe von TEUR 699 und Wertminderungen für eine Finanzforderung gegenüber vormals assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 2.000 enthalten.

Die Nettoergebnisse sowie die Gesamtzinsaufwendungen und -erträge sind im Finanzergebnis ausgewiesen, während der Wertminderungsaufwand aus Krediten und Forderungen im operativen Ergebnis erfasst ist.

2.6.11 Angaben zum Risikomanagement

Aufgrund der Verwendung von Finanzinstrumenten ist die Zumtobel Group insbesondere folgenden Risiken ausgesetzt:

  • >> Kreditrisiko
  • >> Liquiditätsrisiko
  • >> Marktrisiko

Das Risikomanagement ist durch Konzernrichtlinien geregelt. Der Vorstand ist für die Erstellung und Überwachung des konzernweit gültigen Risikomanagements verantwortlich.

2.6.11.1 Kreditrisiko

>> Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Da keine generellen Aufrechnungsvereinbarungen mit den Kunden bestehen, stellt die Gesamtheit der bei den Aktiva ausgewiesenen Beträge gleichzeitig das maximale Bonitäts- und Ausfallsrisiko dar. Da bei den Kunden und Kreditinstituten auf breite Streuung geachtet wird, ist das Bonitäts- und Ausfallsrisiko als gering anzusehen. Im Geschäftsjahr 2018/19 betragen die Forderungsverluste im Konzern, die den ausgebuchten Forderungen entsprechen, 0,12% (VJ 0,07%) des Jahresumsatzes. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde mit keinem Kunden mehr als 10% des Konzernumsatzes getätigt.

Darüber hinaus besteht eine konzernweite Kreditversicherung für bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um potenziellen Ausfallsrisiken entgegenzuwirken, wobei jeder neue Kunde ab einem Saldo von TEUR 100 der Kreditversicherung angeboten werden muss. Der mit der Kreditversicherung vereinbarte Selbstbehalt im Schadensfall beträgt zum 30. April 2019 25% des versicherten Forderungsbetrags. Kundenspezifische interne Kreditlimits werden je nach Höhe von unterschiedlichen Führungsebenen im Konzern freigegeben.

Die Wertberichtigung zu den Forderungen aus Lieferungen & Leistungen hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Anfangsbestand 9.839 10.764
IFRS 9 Erstanwendung -377 0
Währungsumrechnung 253 -240
Dotierung 2.233 2.357
Verbrauch -1.028 -1.563
Auflösung -1.236 -1.479
Endbestand 9.684 9.839

Für eventuelle Forderungsausfälle wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Die Einzelwertberichtigung erfolgt je nach Klassifikation in zweifelhafte und nicht zweifelhafte Forderungen. Nicht zweifelhafte Forderungen werden auf Basis eines 6- Risikoklassenmodells mit der empirisch ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeit wertberichtigt. Versicherte Forderungen werden aus der Basis für die Berechnung der Wertberichtigungen unter Berücksichtigung des Selbstbehalts ausgenommen.

Kreditausfallwahrscheinlichkeit je Risikoklasse in %: Lieferforderungen
brutto
versichert unversichert &
Selbstbehalt
Wertberichtigung
Debitoren Risikoklasse 1 0,12% 25.646 23.015 8.383 -10
Debitoren Risikoklasse 2 0,33% 49.349 45.591 15.156 -50
Debitoren Risikoklasse 3 0,73% 57.010 45.547 22.850 -166
Debitoren Risikoklasse 4 1,67% 36.344 20.953 20.691 -346
Debitoren Risikoklasse 5 7,31% 3.805 1.572 3.019 -221
Debitoren Risikoklasse 6 15,00% 7.382 4.689 4.028 -604
öffentliche Hand 0,00% 9.725 219 0 0
Summe 189.261 141.586 74.127 -1.397

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen & Leistungen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Noch nicht fällig 171.127 159.557
Überfällig 1-60 Tage 9.346 15.232
Überfällig 61-90 Tage 500 1.679
Überfällig 91-120 Tage 416 1.005
Überfällig 121-180 Tage 756 610
Überfällig > 180 Tage 7.116 6.525
Summe 189.261 184.608

In den Lieferforderungen zum Nennwert sind zweifelhafte Forderungen in Höhe von TEUR 7.794 (VJ TEUR 7.839) enthalten, die in voller Höhe wertberichtigt sind.

>> Liquide Mittel, Wertpapiere, Derivate und sonstige finanzielle Vermögenswerte Die Zumtobel Group minimiert ihr Kreditrisiko, indem sie kurzfristige Anlagen nur bei ausgewählten Banken investiert.

>> Aushaftendes Kreditrisiko

Das maximale Risiko besteht aus dem Buchwert der Finanzinstrumente und beträgt per 30. April 2019 TEUR 201.854 (VJ TEUR 245.460). Dieser Betrag setzt sich vor allem aus den Posten "Forderungen aus Lieferungen & Leistungen" sowie "Liquide Mittel" zusammen (siehe auch Kapitel 2.6.10.1).

2.6.11.2 Liquiditätsrisiko

Liquiditätsrisiko ist das Risiko der Zumtobel Group, ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht zeitgerecht bzw. nicht in voller Höhe nachkommen zu können. Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben vor, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können. Sie verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die sowohl während eines Monats als auch im Jahresfortgang durch den Geschäftsverlauf auftreten. Daher bestehen keine wesentlichen Liquiditätsrisiken im Bereich der kurzfristigen Finanzierung.

Zum Bilanzstichtag 30. April 2019 stehen der Zumtobel Group neben dem Konsortialkreditvertrag und drei weiteren Kreditverträgen (siehe Kapitel 2.6.6.15) kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt TEUR 61.373 (VJ TEUR 84.479) zur Verfügung. Die Verzinsung hängt von den lokalen Marktgegebenheiten ab und entspricht den landesüblichen Konditionen.

Die nachfolgende Aufstellung der künftigen Zahlungen stellt die Perioden dar, in denen die Zahlungsströme voraussichtlich eintreten. Die zum 30. April 2019 ausgewiesenen Verbindlichkeiten werden zu folgenden zukünftigen Zahlungen führen.

30. April 2019

Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzschulden 186.044 201.902 63.898 123.536 14.468
Darlehen von Kreditinstituten 145.715 150.927 41.358 109.569 0
Darlehen der öffentlichen Hand 3.990 4.059 637 3.422 0
Ausleihungen von sonstigen Dritten 2.399 2.422 2.422 0 0
Finanzierungsleasing 17.082 27.636 2.623 10.545 14.468
Kontokorrent-Kredite 16.858 16.858 16.858 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 137.397 137.397 137.397 0 0
Übrige Verbindlichkeiten 117.366 117.371 116.965 406 0
Derivate des Handelsbestandes 175 194 194 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 47.669 47.669 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 47.475 47.475 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 0 0 0 0
Derivate (Hedge Accounting) 3.992 3.978 3.910 68 0
Sonstige Finanzinstrumente 431 431 93 338 0
Verbindlichkeiten Non-FI 112.768 112.768 112.768 0 0
Aushaftende Verbindlichkeiten 440.807 456.670 318.260 123.942 14.468

30. April 2018

Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzschulden 231.419 251.562 59.142 175.401 17.019
Darlehen von Kreditinstituten 196.018 204.072 42.105 161.967 0
Darlehen der öffentlichen Hand 3.509 3.568 836 2.732 0
Ausleihungen von sonstigen Dritten 1.826 1.866 1.227 639 0
Finanzierungsleasing 17.682 29.672 2.590 10.063 17.019
Kontokorrent-Kredite 12.384 12.384 12.384 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 153.758 153.758 153.758 0 0
Übrige Verbindlichkeiten 116.513 120.217 113.627 6.590 0
Derivate des Handelsbestandes 221 269 269 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 37.112 37.112 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 36.851 36.851 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 8 8 0 0
Derivate (Hedge Accounting) 3.825 7.481 1.246 6.235 0
Sonstige Finanzinstrumente 452 452 97 355 0
Verbindlichkeiten Non-FI 112.015 112.015 112.015 0 0
Aushaftende Verbindlichkeiten 501.689 525.537 326.527 181.991 17.019

Die künftigen Zahlungen der Derivate mit positiven Marktwerten stellen sich wie folgt dar:

30. April 2019 Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzielle Vermögenswerte 662 662 662 0 0
Derivate des Handelsbestandes 662 662 662 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 87.497 87.497 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 88.159 88.159 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 0 0 0 0
30. April 2018 Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzielle Vermögenswerte 1.628 1.819 1.819 0 0
Derivate des Handelsbestandes 1.628 1.819 1.819 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 88.147 88.147 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 89.929 89.929 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 37 37 0 0

Es werden keine Wertpapiere als Sicherheiten gehalten.

2.6.11.3 Marktrisiko

Unter Marktrisiko wird das Risiko verstanden, welches aufgrund von Marktpreisänderungen in fremden Währungen sowie aufgrund von Veränderungen von Zinssätzen und Rohstoffpreisen entsteht und geeignet ist, das Ergebnis der Zumtobel Group und den Marktwert der eingesetzten Finanzinstrumente negativ zu beeinflussen. Die Zielsetzung des Marktrisiko-Managements ist es, die vorhandenen Risiken zu beurteilen und, so weit wie möglich, wirtschaftlich sinnvoll unter Anwendung geeigneter Maßnahmen zu minimieren.

Um diese Risiken abzusichern, setzt die Zumtobel Group teilweise derivative Finanzinstrumente ein. Alle Derivatgeschäfte werden ausschließlich mit ausgewählten Banken abgeschlossen, um das Bonitätsrisiko aus den Kurssicherungsgeschäften möglichst gering zu halten. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt gemäß der gültigen Hedging Policy. Es werden keine Derivate zu Handels- oder Spekulationszwecken verwendet.

Grundsätzlich werden geplante Cashflows, die einem Währungskursrisiko unterliegen, rollierend für einen Zeithorizont von durchschnittlich ein bis drei Quartalen durch geeignete Sicherungsgeschäfte abgesichert. Durch diese Methodik verfügt das Unternehmen über einen relativ konstanten Hedge-Bestand, das Fremdwährungsexposure wird dadurch geglättet. Rohstoffpreisrisiken werden nach Möglichkeit durch entsprechende Lieferantenvereinbarungen reduziert.

Zinsänderungsrisiko

Das Zinsänderungsrisiko ist die mögliche Wertschwankung eines Finanzinstrumentes aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes sowie die zukünftige Änderung von Cashflows aus zinstragenden Positionen, die mit einem variablen Zinssatz verzinst werden. Ein Zinsänderungsrisiko liegt vor allem bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr vor. Im operativen Bereich sind diese Laufzeiten nicht von materieller Bedeutung, sie können jedoch bei finanziellen Vermögenswerten und Finanzschulden eine Rolle spielen.

Der zum Bilanzstichtag unter dem Konsortialkreditvertrag aushaftende Betrag von TEUR 25.000 hat aufgrund der Laufzeit bis 30. November 2022 langfristigen Charakter, unterliegt jedoch einer variablen Verzinsung (EURIBOR-Geldmarktzinsen). Zwei bilaterale langfristige Darlehen mit einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 über jeweils TEUR 40.000 beinhalten ebenfalls eine variable Verzinsung (EURIBOR-Geldmarktzinsen). Ein drittes bilaterales Darlehen über TEUR 40.000 weist eine Festzinsvereinbarung auf und unterliegt daher keinem Zinsänderungsrisiko.

Um das aus den variabel verzinsten Kreditverträgen resultierende Zinsänderungsrisiko zu verringern, wurden unter der Annahme einer durchschnittlichen Inanspruchnahme von mindestens TEUR 80.000 mit verschiedenen Banken EUR-Zins-Swaps (Interest Rate Swaps) für ein derzeit wirksames Nominalvolumen von TEUR 40.000 abgeschlossen. Diese Zinsinstrumente sind in unterschiedliche Laufzeiten gestaffelt (längstens bis Juni 2021) und tauschen die variablen Zinszahlungen der Finanzierung in Fixzinszahlungen von maximal 1,446%. Die in Euro nominierten Zins-Swaps mit zu zahlenden Festzinssätzen sind gemäß IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" als "Hedge Accounting" einzustufen. Die Effektivität wird über die Hypothetische-Derivate-Methode nachgewiesen. Daneben besteht ein EUR-CHF-Cross-Currency-Swap mit Zahlungsverpflichtungen in Schweizer Franken. Dieser erfüllt bezüglich der Währungskomponente die Voraussetzungen eines Sicherungsinstrumentes für eine Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen", so dass der Marktwert unter Derivate "Hedge Accounting" ausgewiesen wird.

Nominalwährung Nominal in Tsd.
Landeswährung
Beizulegender
Zeitwert in TEUR
2018/19
Beizulegender
Zeitwert in TEUR
2017/18
EUR 40.000 -211 -580
CHF 21.228 -3.781 -3.245
Negative Marktwerte aus Zinssicherungsinstrumenten (Hedge Accounting) -3.992 -3.825

Bei dem EUR-CHF-Cross-Currency-Swap erfolgte wie im Vorjahr erneut eine ergebniswirksame Amortisierung der Nominalbeträge um TCHF 2.000 zum historischen Kurs von 1,4364 gegen TEUR 1.392.

>> Aushaftendes Zinsänderungsrisiko

Zum Bilanzstichtag stellt sich die Aufteilung der verzinslichen Finanzinstrumente nach fester und variabler Verzinsung wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Finanzschulden -63.558 -103.417
Fest verzinste Finanzinstrumente -63.558 -103.417
Finanzielle Vermögenswerte 1.693 2.676
Liquide Mittel 37.332 85.090
Finanzschulden -122.486 -128.002
Variabel verzinste Finanzinstrumente -83.461 -40.236
Summe -147.019 -143.653

Zinserhöhungen – insbesondere für die Währung EUR – können sich zu Lasten des Finanzergebnisses auswirken und den Durchschnittszinssatz erhöhen.

>> Sensitivitätsanalyse

Bei den variabel verzinsten Instrumenten würde eine Änderung von 100 Basispunkten für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr zu einer Veränderung des Zinsergebnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung von TEUR 718 (VJ TEUR 325) führen. Aufgrund der Tatsache, dass die fest verzinsten Finanzschulden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, verursacht eine Veränderung des Zinsniveaus keine Bewertungseffekte in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Eigenkapital.

Für die zur Zinssicherung abgeschlossenen Zinsderivate würde für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr eine Änderung von 100 Basispunkten einen gegenläufigen Bewertungseffekt von TEUR 119 (VJ TEUR 299) ergeben.

Währungsänderungsrisiko

Als Währungsrisiko bezeichnet man jenes Risiko, das sich aus Wertschwankungen von Finanzinstrumenten durch Wechselkursschwankungen ergeben kann. Dieses Risiko besteht dort, wo Geschäftsfälle in einer anderen Währung als der funktionalen (lokalen) Währung der Gesellschaft abgewickelt werden.

Die Währungssicherungsinstrumente haben zum Bilanzstichtag eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die Zumtobel Group setzt überwiegend Devisenterminkontrakte mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr ein, ergänzend auch Optionen. Translationsrisiken werden nicht abgesichert.

Die Hauptwährungen im Konzern sind EUR, USD, CHF, GBP, AUD, NOK und SEK.

Da das Fremdwährungsexposure aus generellen Planungsannahmen ermittelt wird und nicht aus konkret bestimmbaren Einzelverträgen, können die Voraussetzungen für Hedge Accounting grundsätzlich nicht erfüllt werden.

>> Sensitivitätsanalyse

Die folgenden Angaben beschreiben aus Konzernsicht die Sensitivität von EUR-Kursänderungen gegenüber Fremdwährungen. Dabei werden alle zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Finanzinstrumente (inklusive konzerninterne Finanzinstrumente) in die Berechnung miteinbezogen.

Finanzinstrumente in den jeweiligen funktionalen Währungen der nicht im Euro-Raum ansässigen Tochtergesellschaften stellen kein Risiko dar und fließen somit nicht in die Sensitivitätsanalyse mit ein.

Eine zehnprozentige Auf- beziehungsweise Abwertung des Euros gegenüber der jeweiligen Währung zum 30. April 2019 hätte das Ergebnis sowie das Eigenkapital unter Berücksichtigung der wesentlichsten Fremdwährungspaare wie folgt beeinflusst. Alle weiteren Variablen (insbesondere die Zinssätze) werden in der Analyse als konstant angenommen. Die Effekte im Eigenkapital betreffen langfristige konzerninterne Darlehen.

EUR Abwertung um 10% EUR Aufwertung um 10%
in TEUR GuV Eigenkapital GuV Eigenkapital
EUR - GBP -5.819 -6.388 5.819 6.388
EUR - USD 516 -401 -516 401
EUR - CNY 215 -111 -215 111

Die folgende Tabelle veranschaulicht den Effekt aus Derivaten bei einer Kursveränderung von +/- 10%.

in TEUR Beizulegender
Zeitwert
EUR Abwertung
um 10%
EUR Aufwertung
um 10%
EUR - USD 72 1.027 -933
EUR - CHF 372 -1838 1.671
EUR - GBP 14 -1.851 1682
EUR - AUD 6 -164 149
EUR - NOK 13 -360 327
EUR - SEK 28 -128 117

Rohstoffpreisrisiko

Die wesentlichen Rohstoffe sind Aluminium, Stahl und Kunststoffgranulat. Zur Verringerung von Risiken aus unerwarteten Preisänderungen werden nach Möglichkeit befristete Lieferverträge abgeschlossen.

2.6.12 Geschäftssegmente

2.6.12.1 Segment Geschäftsbereiche

Die Zumtobel Group besteht aus zwei operativen Segmenten, nach welchen auch die Steuerung des Konzerns erfolgt: dem Lighting Segment und dem Components Segment. Beide Segmente verfügen über eine jeweils eigene globale Produktportfolio-, Vertriebs- und Produktionsorganisation. Im Lighting Segment ist das Unternehmen mit den Marken Thorn und Zumtobel unter den europäischen Marktführern. Mit der Komponentenmarke Tridonic nimmt der Konzern in der Herstellung von Hard- und Software für Beleuchtungssysteme (LED-Lichtquellen, LED-Driver, Sensoren und Lichtmanagement) eine führende Rolle ein.

In beiden Segmenten, dem Lighting Segment und dem Components Segment, gilt eine klare Anwendungsorientierung: Der Bereich Innenraumbeleuchtung gliedert sich dabei in die Anwendungen Industrie (inkl. Logistik, Hallen, Parkhäuser), Büro, Bildung und Gesundheitswesen (inkl. Krankenhäuser, Schulen und Universitäten) sowie Einzelhandel, Supermärkte, Kunst & Kultur und Ausstellungsräumlichkeiten (inkl. Gastgewerbe). Der Bereich Außenbeleuchtung adressiert die Anwendungen Straßen, Tunnels, Sportstätten sowie Außenbeleuchtung für öffentliche Räume inklusive Fassadenbeleuchtung, die über die Marke acdc abgedeckt wird. Unter Services werden alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter einem Dach gebündelt. Diese Ausrichtung an Anwendungen bestimmt die Ausprägung des Produktportfolios, und zieht sich bis in den Vertrieb durch.

Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. In Anlehnung an den im IFRS 8 "Geschäftssegmente" geforderten "Management Approach" wird in den Segmentinformationen die für die interne Berichterstattung maßgebliche Erfolgskennzahl, welche das Betriebsergebnis (EBIT) darstellt, herangezogen.

Als Segmentvermögen wurden den Geschäftssegmenten das direkt zuzuordnende Sachanlagevermögen, das immaterielle Vermögen und das Working Capital (ohne Zinsabgrenzungen, Steuerforderungen und -verbindlichkeiten) zugeordnet.

Nicht den Geschäftssegmenten zuzuordnendes Vermögen und die daraus resultierenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie segmentübergreifend genutztes Sachanlagevermögen, Finanzverbindlichkeiten und Steuern werden in der Spalte "Überleitung" ausgewiesen.

Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen betrifft mit TEUR 56 (VJ TEUR -273) das Lighting Segment. Das restliche Finanzergebnis sowie die Steuern sind keinem Segment zugeordnet.

In den Abschreibungen des laufenden Jahres sind Wertminderungen in Höhe von TEUR -3.417 (VJ TEUR -11.702) enthalten. Diese sind mit TEUR 0 (VJ TEUR -2.048) dem Components Segment und mit TEUR -3.417 (VJ TEUR -9.654) dem Lighting Segment zuzurechnen. Die Eliminierung der segmentübergreifenden Innenerlöse wird in der Spalte "Überleitung" ausgewiesen.

Lighting Segment Components Segment Überleitung Konzern
in TEUR 2018/19 2017/18 2016/17 2018/19 2017/18 2016/17 2018/19 2017/18 2016/17 2018/19 2017/18 2016/17
Nettoumsätze 873.685 908.315 999.899 348.304 352.733 377.245 -59.972 -64.532 -73.260 1.162.017 1.196.516 1.303.884
Außenerlöse 869.811 908.155 999.627 292.178 288.310 304.226 30 51 31 1.162.017 1.196.516 1.303.884
Innenerlöse 3.875 160 272 56.126 64.423 73.019 -60.001 -64.583 -73.291 0 0 0
Bereinigtes EBIT 21.141 9.443 53.472 25.399 31.375 39.630 -18.902 -21.163 -20.698 27.638 19.655 72.404
Sondereffekte -16.954 -21.602 -28.904 -7.500 -3.056 2.632 -515 -2.292 -341 -24.969 -26.951 -26.613
Betriebsergebnis 4.543 -12.160 24.568 17.899 28.319 42.262 -19.772 -23.455 -21.039 2.670 -7.296 45.791
Investitionen 35.864 49.889 26.425 26.352 12.720 13.015 4.911 14.493 5.761 67.127 77.103 45.201
Abschreibungen -36.331 -41.633 -36.190 -12.557 -12.406 -19.532 -4.273 -7.416 -4.718 -53.161 -61.456 -60.440
Lighting Segment Components Segment Überleitung Konzern
30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April
in TEUR 2019 2018 2017 2019 2018 2017 2019 2018 2017 2019 2018 2017
Vermögen 634.848 646.377 690.327 182.295 173.640 172.920 103.767 166.089 156.382 920.910 986.106 1.019.629
Lighting Segment Components Segment Überleitung Konzern
30. April
2019
30. April
2018
30. April
2017
30. April
2019
30. April
2018
30. April
2017
30. April
2019
30. April
2018
30. April
2017
30. April
2019
30. April
2018
30. April
2017
Mitarbeiter
(Vollzeitkräfte) 3.933 4.325 4.767 1.778 1.690 1.590 167 209 205 5.878 6.224 6.562

Die Spalte "Überleitung" setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2018/19 2017/18
Konzernobergesellschaften -20.272 -23.852
Konzernbuchungen 500 397
Betriebsergebnis -19.772 -23.455

Konzernobergesellschaften sind jene Gesellschaften, die konzernübergreifende administrative Tätigkeiten oder Finanzierungstätigkeiten durchführen und nicht direkt einem Segment zugeordnet werden. Die Überleitung des Betriebsergebnisses beinhaltet Konzernbuchungen im Zusammenhang mit der Zwischengewinneliminierung des Umlauf- als auch des Anlagevermögens.

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Gemeinschaftlich genutztes Vermögen 86.754 148.108
Konzernobergesellschaften 43.399 48.664
Konzernbuchungen -26.386 -30.683
Vermögen 103.767 166.089

Die Umsatzerlöse mit einzelnen externen Kunden liegen jeweils unter 10% der Gesamtumsatzerlöse.

2.6.12.2 Segment Regionen

Es erfolgt eine Darstellung auf Basis der Regionen "D/A/CH", "Nordeuropa", "Südeuropa", "Benelux & Osteuropa", "Mittlerer Osten & Afrika", "Asien & Pazifik" sowie "Amerika":

Außenerlöse Vermögen
in TEUR 2018/19 2017/18 30. April 2019 30. April 2018
D/A/CH 355.861 357.698 451.820 466.398
davon Österreich 93.918 94.403 364.819 401.380
Nordeuropa 250.687 271.796 92.854 104.385
Südeuropa 178.239 178.885 40.387 39.978
Benelux & Osteuropa 173.639 182.839 75.393 55.032
Mittlerer Osten & Afrika 58.479 55.282 15.332 14.362
Asien & Pazifik 120.856 120.365 61.222 56.881
Amerika 24.256 29.650 10.124 10.297
Überleitung 0 173.778 238.772
Summe 1.162.017 1.196.516 920.910 986.106

Überleitung der Regionen:

in TEUR 30. April 2019 30. April 2018
Gemeinschaftlich genutztes Vermögen 171.492 234.817
Konzernbuchungen 2.286 3.955
Vermögen 173.778 238.772

2.6.13 Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Der Konzern hat Bankgarantien in Höhe von TEUR 7.233 (30. April 2018: TEUR 7.331) für diverse Haftungen begeben.

Es besteht eine Eventualverbindlichkeit in Zusammenhang mit dem Verkauf der Produktionsstätte Les Andelys, Frankreich im Vorjahr, aus welchem die Europhane SAS, Frankreich hervorgegangen ist. Das Risiko einer Haftung wird derzeit als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Eine verlässliche Schätzung einer möglichen Haftung ist auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen nicht möglich.

2.6.14 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag zum 30. April 2019 vor.

2.6.15 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen sind Personen in Schlüsselpositionen der Zumtobel Group AG (aktive Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Zumtobel Group AG) und deren nahe Angehörige anzusehen. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden Beratungsleistungen des Managements in Schlüsselpositionen in Höhe von TEUR 90 in Anspruch genommen. Durch den Verkauf von Waren an das Management in Schlüsselpositionen wurden Umsätze im Wert von TEUR 5 erzielt. Vergütungen in der Höhe von TEUR 420 wurden an Mitglieder des Aufsichtsrats ausbezahlt. Es wurden keine Vorschüsse bzw. Kredite an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen gewährt. Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen nehmen Positionen in anderen Unternehmen ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen haben. Es wurden im laufenden Geschäftsjahr Geschäfte mit diesen Unternehmen in Höhe von TEUR 738 getätigt. Des Weiteren gibt es keine Transaktionen mit nicht konsolidierten Gesellschaften und keine Transaktionen mit Eigentümern.

Mit assoziierten Unternehmen (siehe auch Kapitel 2.6.6.4) bestehen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen zu marktüblichen Konditionen. Mit assoziierten Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2018/19 Umsätze für Material und Dienstleistungen in Höhe von TEUR 5.960 (VJ TEUR 10.446) getätigt. Der Aufwand für von assoziierten Unternehmen bezogene Produkte betrug im Geschäftsjahr 2018/19 TEUR 16.390 (VJ TEUR 39.715). In Summe bestehen zum 30. April 2019 gegenüber assoziierten Unternehmen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 592 (VJ TEUR 1.182) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 130 (VJ TEUR 3.627). Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber assoziierten Unternehmen als uneinbringlich ausgebucht. Zum 30. April 2019 sind auch keine Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen als uneinbringlich klassifiziert.

Zum 30. April 2019 besteht eine Finanzverbindlichkeit gegenüber einem assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 1.770 (VJ Finanzverbindlichkeit TEUR 1.207).

Organvergütungen

in TEUR 2018/19 2017/18
Gesamtbezüge des Vorstands 2.095 2.014
davon fixe Bezüge 1.995 1.926
davon kurzfristige variable Bezüge 100 26
davon langfristige variable Bezüge 0 61
Abfindungszahlung 1.500 235
in TEUR 2018/19 2017/18
Alfred Felder (ab 1. April 2016) 750 515
davon fixe Bezüge 750 515
davon kurzfristige variable Bezüge 0 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
Bernard Motzko (ab 1. Februar 2018) 608 343
davon fixe Bezüge 608 255
davon kurzfristige variable Bezüge 0 26
davon langfristige variable Bezüge 0 61
Thomas Tschol (ab 1. April 2018)* 738 50
davon fixe Bezüge 638 50
davon kurzfristige variable Bezüge 100 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
* Die Vergütung erfolgt im Rahmen eines Management-Service-Vertrages
Ulrich Schumacher (bis 1. Februar 2018) 0 703
davon fixe Bezüge 0 703
davon kurzfristige variable Bezüge 0 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
Abfindungszahlung 1.500 0
Karin Sonnenmoser (bis 9. März 2018) 0 403
davon fixe Bezüge 0 403
davon kurzfristige variable Bezüge 0 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
Abfindungszahlung 0 235

Für Details zur Vergütungsregelung des Vorstandes wird auf die Angaben im Corporate Governance Bericht verwiesen.

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG erhielt folgende Vergütungen:

in TEUR 2018/19 2017/18
Gesamtvergütungen des Aufsichtsrats 421 453
davon fixe Vergütung 300 382
davon variable Vergütung 120 50
davon Spesen-/Aufwandsersatz 1 21

2.6.16 Angaben zu Personalstruktur und Organen

2.6.16.1 Personalstruktur

30. April 2019 30. April 2018
Durchschnitt Stichtag Durchschnitt Stichtag
Produktion/Herstellung 2.812 2.779 2.836 2.879
F&E 519 515 546 542
Vertrieb 1.863 1.837 1.942 1.934
Verwaltung 493 471 543 540
Sonstiges 359 277 346 329
Summe 6.046 5.878 6.214 6.224

Die angegebene Anzahl der Mitarbeiter ist inklusive der in der Zumtobel Group beschäftigten Leiharbeiter.

2.6.16.2 Organe des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2018/19 waren folgende Personen als Mitglieder des Aufsichtsrats tätig:

erstmalig bestellt Dienstzeit
Name Funktion bzw. entsendet bestellt bis bis dato
Dipl. Ing. Jürg Zumtobel Vorsitzender 2003 2020 16 Jahre
Dr. Johannes Burtscher Stellvertreter des Vorsitzenden 2010 2020 9 Jahre
Dipl. Ing. Fritz Zumtobel Mitglied 1996 2020 23 Jahre
Dr. Volkhard Hofmann Stellvertreter des Vorsitzenden 2017 2020 2 Jahre
Dietmar Dünser Delegierter des Betriebsrats 2015 4 Jahre
Richard Apnar Delegierter des Betriebsrats 2012 7 Jahre
Kai Arbinger Delegierter des Betriebsrats 2016 3 Jahre

Im Geschäftsjahr 2018/19 waren als Mitglieder des Vorstands tätig:

Name Funktion erstmalig bestellt bestellt bis Dienstzeit
bis dato
Dr. Alfred Felder CEO (Chief Executive Officer) 1. April 2016 30. April 2022 3 Jahre
Dr. Bernard Motzko COO (Chief Operating Officer) 1. Februar 2018 30. April 2021 1 Jahr
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol CFO (Chief Financial Officer) 1. April 2018 30. April 2020 1 Jahr

2.7 Konsolidierungskreis

Konsolidierungs
Nr. Gesamt Land Anteil in % methode Stichtag Währung
1 Tridonic Finance Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
2 ZG Operations Australia Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
3 Tridonic Australia Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
4 Tridonic Oceania Holding Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
5 ZG Lighting Australia Pty Ltd Australien 100 voll 30. April AUD
6 FURIAE Immobilien GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
7 LEDON Lighting GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
8 Tridonic Jennersdorf GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
9 LEXEDIS Lighting GmbH Österreich 50 equity 30. April EUR
10 ZG Lighting CEE GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
11 Tridonic GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
12 Tridonic GmbH & Co KG Österreich 100 voll 30. April EUR
13 Tridonic Holding GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
14 Zumtobel Group AG Österreich 100 voll 30. April EUR
15 Zumtobel Holding GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
16 Zumtobel Insurance Management GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
17 Zumtobel LED GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
18 RFZ Holding GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
19 ZG Lighting Austria GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
20 Zumtobel Lighting GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
21 Zumtobel Pool GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
22 ZG Lighting Benelux SA Belgien 100 voll 30. April EUR
23 ZG ILUMINACION LATAM LIMITADA Chile 100 voll 30. April CLP
24 Thorn Lighting (Guangzhou) Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
25 ZG Lighting Hong Kong Limited Hongkong 100 voll 30. April HKD
26 Tridonic (Shanghai) Co. Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
27 TridonicAtco (Shenzhen) Co. Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
28 TridonicAtco Hong Kong Ltd. Hongkong 100 voll 30. April HKD
29 ZG Lighting d.o.o. Kroatien 100 voll 30. April HRK
30 ZG Lighting Czech Republic, s r.o. Tschechien 100 voll 30. April CZK
31 ZG Lighting Denmark A/S Dänemark 100 voll 30. April DKK
32 Thorn Lighting OY Finnland 100 voll 30. April EUR
33 ZG Lighting France S.A. Frankreich 99,97 voll 30. April EUR
34 Tridonic France Sarl Frankreich 100 voll 30. April EUR
35 Zumtobel Lumière Sarl Frankreich 100 voll 30. April EUR
36 ZG Innovation France SAS Frankreich 100 voll 30. April EUR
37 Europhane SAS Frankreich 10 equity 30. April EUR
38 Reiss Lighting GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
39 Tridonic Deutschland GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
40 Zumtobel Holding GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
41 ZG Licht Mitte-Ost GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
42 Zumtobel Lighting GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
43 acdc LED Holdings Limited Großbritannien 40 voll 30. April GBP
44 acdc LED Limited Großbritannien 40 voll 30. April GBP
45 Rewath Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
46 Thorn Lighting Group Großbritannien 100 voll 30. April GBP
47 Thorn Lighting Holdings Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
48 Thorn Lighting International Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
49 Thorn Lighting Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
50 Tridonic UK Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
51 Wengen-One Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
52 Wengen-Two Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
53 Wengen-Three Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
54 Wengen-Four Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
55 Wengen-Five Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
56 ZG Lighting (UK) Limited Großbritannien 100 voll 30. April GBP
57 ZG Lighting Hungary Kft. Ungarn 100 voll 30. April HUF
58 Thorn Lighting India Private Limited Indien 100 voll 30. April INR
59 ZG Lighting (Ireland) Ltd. Irland 100 voll 30. April EUR
60 Thorn Lighting s.r.l. Italien 100 voll 30. April EUR
61 Tridonic Italia SRL Italien 100 voll 30. April EUR
62 ZG Lighting Srl socio unico Italien 100 voll 30. April EUR
63 Zumtobel LED Illuminazione Holding srl Italien 100 voll 30. April EUR
64 Tridonic (Malaysia) Sdn, Bhd. Malaysia 100 voll 30. April MYR
65 ZG Lighting Netherlands B.V. Niederlande 100 voll 30. April EUR
66 Thorn Lighting Asian Holdings BV Niederlande 100 voll 30. April EUR
67 ZG Lighting (N.Z.) Limited Neuseeland 100 voll 30. April NZD
68 ZG Lighting Norway AS Norwegen 100 voll 30. April NOK
69 ZG Lighting Polska sp.z o.o. Polen 100 voll 30. April PLN
70 Tridonic Portugal Unipessoa LDA Portugal 100 voll 30. April EUR
71 ZG Lighting Trading LLC Qatar 49 voll 30. April QAR
72 R Lux Immobilien Linie SRL Rumänien 99 voll 31. Dezember RON
73 Zumtobel Lighting Romania SRL Rumänien 100 voll 30. April RON
74 ZG Lighting Russia Russland 100 voll 30. April RUB
75 ZG Lighting Singapore Pte Limited Singapur 100 voll 30. April SGD
76 Tridonic (S.E.A.) Pte Ltd. Singapur 100 voll 30. April SGD
77 ZG Lighting Slovakia s.r.o. Slowakei 100 voll 30. April EUR
78 ZG Lighting d.o.o. Slowenien 100 voll 30. April EUR
79 ZG Lighting SRB d.o.o. Serbien 100 voll 30. April RSD
80 Tridonic SRB d.o.o. Serbien 100 voll 30. April RSD
81 Tridonic SA (Proprietary) Limited Südafrika 100 voll 30. April ZAR
82 TRIDONIC Korea LLC Südkorea 100 voll 30. April WON
83 ZG Lighting Iberia S.L. Spanien 100 voll 30. April EUR
84 Tridonic Iberia SL Spanien 100 voll 30. April EUR
85 ZG Lighting Nordic AB Schweden 100 voll 30. April SEK
86 Thorn Lighting Nordic AB Schweden 100 voll 30. April SEK
87 TLG Sweden Holdings AB Schweden 100 voll 30. April SEK
88 Tridonic AG Schweiz 100 voll 30. April CHF
89 Zumtobel Licht AG Schweiz 100 voll 30. April CHF
90 Inventron AG Schweiz 48 equity 30. April CHF
91 ZG Lighting (Thailand) Ltd Thailand 100 voll 30. April THB
92 Tridonic Aydinlatma Ticaret Limited Sirketi Türkei 100 voll 30. April TRY
93 Thorn Gulf LCC UAE 49 voll 31. Dezember AED
94 Tridonic (ME) FZE UAE 100 voll 30. April AED
95 Tridonic Inc., US USA 100 voll 30. April USD
96 Lemgo Realty Corp. USA 100 voll 30. April USD
97 Zumtobel Lighting Inc. USA 100 voll 30. April USD

Im Geschäftsjahr 2018/19 endkonsolidiert:

1 acdc Corp. USA 100 voll 31. Dezember USD
2 Thorn Lighting (Tianjin) Co. Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
3 ZG Licht Nord-West GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
4 ZG Licht Süd GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR

Im Geschäftsjahr 2018/19 nicht in den Konsolidierungskreis miteinbezogen:

1 Atlas International Limited Großbritannien 30. April GBP
2 Smart & Brown Limited Großbritannien 30. April GBP
3 Oriole Emergency & Fire Protection Limited Großbritannien 30. April GBP
4 Thorn Lighting Pension Trustees Limited Großbritannien 30. April GBP
5 TLG Supplemental Pension Trustees Limited Großbritannien 30. April GBP
6 TLG Limited Großbritannien 30. April GBP
7 British Lighting Industries Limited Großbritannien 30. April GBP
8 Thorn Lighting Overseas Großbritannien 30. April GBP
9 ATCO Controls (India) Pvt. Lt. Indien 31. März INR

2.8 Erklärung des Vorstands gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Dornbirn, am 14. Juni 2019

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Konzernabschluss Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der

Zumtobel Group AG, Dornbirn,

und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. April 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. April 2019 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit Firmenwert Lighting Segment

Siehe Konzernanhang Kapitel 2.6.3.2 und Kapitel 2.6.6.1 / Konzernlagebericht Kapitel 1.9

Das Risiko für den Abschluss

Der im Konzernabschluss erfasste Posten Firmenwerte in Höhe von TEUR 190.299 betrifft im Wesentlichen den auf Ebene des Lighting Segments auf Werthaltigkeit getesteten Firmenwert in Höhe von TEUR 188.242. Dieser Firmenwert resultiert insbesondere aus dem Erwerb der Thorn Lighting Gruppe im Geschäftsjahr 1999/2000. Der Firmenwert wird entsprechend der internen Organisationsstruktur dem Lighting Segment als zahlungsmittelgenerierender Einheit zugeordnet und wird zumindest jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Firmenwertes ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessenbehafteter Faktoren. Hierzu zählen insbesondere die prognostizierten Cashflows des Lighting Segments für die nächsten vier Jahre, einem Übergangsjahr und der ewigen Rente, die unter anderem auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie der Einschätzungen des Vorstandes hinsichtlich des erwarteten Marktumfelds und der Wirksamkeit der beschlossenen Maßnahmen basieren. Weitere Faktoren sind die unterstellte langfristige Wachstumsrate und die zugrunde gelegten regionenspezifischen Kapitalkosten.

Die Faktoren sind mit Unsicherheit behaftet, sodass für den Abschluss das Risiko besteht, dass die Firmenwerte zu hoch bewertet sind und folglich das Periodenergebnis nicht zutreffend ermittelt ist.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Zuge unserer Prüfung haben wir die Prozessabläufe sowie wesentliche interne Kontrollen erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung beurteilt. Wir haben die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen und Ermessensentscheidungen sowie der Berechnungsmethode des Werthaltigkeitstestes unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten beurteilt. Die bei den Berechnungen zugrunde gelegten prognostizierten Cash Flows haben wir mit der aktuellen von der Geschäftsleitung genehmigten strategischen Unternehmensplanung abgeglichen. Darüber hinaus haben wir uns mit den wesentlichen Planungsannahmen kritisch auseinandergesetzt und die unterstellten Annahmen anhand von unternehmensintern zur Verfügung gestellten Marktdaten untersucht. Die Planungstreue haben wir anhand Informationen aus Vorperioden analysiert.

Da bereits geringfügige Änderungen des Kapitalkostensatzes erhebliche Auswirkungen auf den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit haben, haben wir die zur Herleitung der Kapitalkosten verwendeten Parameter jenen einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen (Peer-Group) gegenübergestellt.

Durch eigene Sensitivitätsanalysen haben wir ermittelt, ob die getesteten Buchwerte bei möglichen Veränderungen der Annahmen in realistischen Bandbreiten noch ausreichend durch die jeweiligen erzielbaren Beträge gedeckt sind.

Wir haben ferner beurteilt, ob die Anhangsangaben zur Werthaltigkeit des Firmenwertes angemessen sind.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.

  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abgeben zu können. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortung zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich im Widerspruch zum Konzernabschluss steht oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheint.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahres- bzw Konzernabschluss, den Lage- bzw. Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. Juli 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 14. Jänner 2019 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 30. April 2007 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Thomas Smrekar.

Wien, am 14. Juni 2019

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Thomas Smrekar Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Konzernabschluss

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

3. Corporate Governance Bericht 2018/19

Inhalt

3. Corporate Governance Bericht

3.1 Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex _____ 143
3.1.1
Comply or Explain __________ 143
3.1.2
Externe Evaluierung der Einhaltung des Corporate Governance Kodex ______ 143
3.1.3
Compliance Management bei der Zumtobel Group AG _____ 143
3.2 Die Organe und Gremien der Zumtobel Group AG ________ 144
3.2.1
Die Aktionäre und die Hauptversammlung _________ 144
3.2.2
Der Vorstand ________ 144
3.2.3
Der Aufsichtsrat ____________ 146
3.2.4
Der Aufsichtsrat Ausschüsse ________ 147
3.3 Diversität im Aufsichtsrat und Vorstand ______ 150
3.4 Diversitätskonzept und Maßnahmen zur Frauenförderung _________ 151
3.5 Vergütungsbericht __________ 151
3.5.1
Vorstandsvergütung _________ 151
3.5.2
Aufsichtsratsvergütung _______ 155
3.6 Sonstige Informationen ____________ 156
3.6.1
Offenlegung der Honorare des Wirtschaftsprüfers ____ 156
3.6.2
Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats ____ 157
3.6.3
Konzernrevision ____________ 157
3.7 Bericht des Aufsichtsrats ___________ 158

3. Corporate Governance Bericht

3.1 Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex

Die Zumtobel Group bekennt sich uneingeschränkt zur Einhaltung der im Österreichischen Corporate Kodex festgelegten Richtlinien und sieht darin die wesentliche Voraussetzung für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung und ein hohes Maß an Transparenz gegenüber Aktionären und anderen Interessensgruppen ausgerichtet ist. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird vom Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Covernance herausgegeben und stellt ein über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehendes Regelwerk für die verantwortungsvolle Führung und Leitung von Unternehmen gemäß internationalen Standards dar. Der für das Geschäftsjahr 2018/19 gültige Kodex (Fassung Jänner 2018) ist auf der Website des Arbeitskreises für Corporate Governance in Österreich unter corporate-governance.at abrufbar. Durch die freiwillige Selbstverpflichtung bekommt der Kodex Geltung und damit ist die Nichteinhaltung von C-Regeln (Comply or Explain) zu begründen.

Der Kodex wurde im Geschäftsjahr 2018/19 nahezu lückenlos eingehalten. Bei einer C-Regel der insgesamt 83 Regeln des Kodex besteht eine abweichende Umsetzung. Diese Abweichung wird nachfolgend erläutert.

3.1.1 Comply or Explain

Folgende C-Regel des Kodex wurde bzw. wird derzeit nicht eingehalten:

Regel 30: Informationen über den Versicherungsschutz im Allgemeinen und über eine D&O-Versicherung im Besonderen werden von der Zumtobel Group als vertrauliche Unternehmensdaten betrachtet, deren Veröffentlichung geeignet ist, dem Unternehmen Schaden zuzufügen. Die Zumtobel Group sieht daher von einer Veröffentlichung ab.

3.1.2 Externe Evaluierung der Einhaltung des Corporate Governance Kodex

Der Corporate Governance Kodex (Regel 62) sieht vor, dass die Einhaltung der C-Regeln des Kodex regelmäßig, mindestens alle drei Jahre, durch eine externe Institution evaluiert werden muss. Dies wurde zuletzt im Zuge der Prüfung des Jahresabschlusses 2016/17 durch den Abschlussprüfer des Konzerns durchgeführt. Der Bericht über die unabhängige Prüfung ist auf der Website der Zumtobel Group AG unter www.zumtobelgroup.com öffentlich zugänglich. Als Ergebnis der Prüfung haben die Abschlussprüfer festgestellt, dass der von der Zumtobel Group AG erstellte Corporate Governance Bericht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften (§ 243b UGB) aufgestellt worden ist.

3.1.3 Compliance Management bei der Zumtobel Group AG

Die Zumtobel Group entwickelt ihr Compliance Management System kontinuierlich weiter, um für aktuelle und künftige Aufgaben weiterhin gut gewappnet zu sein. Dies erfolgt im enger Zusammenarbeit zwischen Corporate Audit & Compliance, der Rechtsabteilung, dem Risikomanagement, der Personalabteilung sowie der Corporate IT. Der Director Corporate Audit & Compliance berichtet regelmäßig in den Sitzungen des Prüfungsausschusses über aktuelle Compliance-Themen sowie Planung und Fortschritt beim Auf- und Ausbau des Compliance Management Systems. Zweimal jährlich findet ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses statt. Ergänzt werden diese durch halbjährliche Berichterstattung an den Prüfungsausschuss. Auf detailliertere Ausführungen im Abschnitt "Corporate Governance und Compliance" im Konzernlagebericht wird verwiesen.

3.2 Die Organe und Gremien der Zumtobel Group AG

Entsprechend der österreichischen Gesetzeslage beruht die Organisation der Zumtobel Group AG auf den drei unabhängigen Organen Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Der Vorstand ist für die Führung des Unternehmens verantwortlich. Der Aufsichtsrat, ein vom operativen Management völlig getrenntes und von der Hauptversammlung gewähltes Organ, nimmt die Kontrollfunktion wahr. Vorstand und Aufsichtsrat sind nach dem Prinzip der strikten personellen Trennung organisiert, eine gleichzeitige Mitgliedschaft in beiden Organen ist nicht zulässig. Die Zusammenarbeit zwischen den drei Organen wird in der Satzung sowie in den Geschäftsordnungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat geregelt. Die Satzung ist auf der Website der Zumtobel Group (www.zumtobelgroup.com) veröffentlicht.

3.2.1 Die Aktionäre und die Hauptversammlung

Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Die Aktien der Zumtobel Group AG sind nach dem Prinzip "one share – one vote" ausgestaltet.

Die Hauptversammlung wird mindestens 28 Tage vor dem Versammlungstermin einberufen und wird am Sitz der Gesellschaft oder in Wien oder in einer anderen österreichischen Landeshauptstadt abgehalten. Die vom österreichischen Aktiengesetz vorgeschriebenen Informationen sind spätestens ab dem 21. Tag vor der Hauptversammlung auf der im Firmenbuch eingetragenen Internetseite der Gesellschaft verfügbar.

Die Aktien der Zumtobel Group AG sind reine Inhaberaktien. Angaben über die Aktionärsstruktur sind daher nur dann möglich, wenn die Aktionäre ihre Aktien für die Hauptversammlung hinterlegen oder die Zumtobel Group AG von sich aus über ihren Aktienanteil informieren. Die verfügbaren Angaben über die Aktionärsstruktur sind im Konzernlagebericht im Kapitel 1.3 (Die Zumtobel Group Aktie) erläutert.

Die Zumtobel Group legt höchsten Wert auf eine umfassende, zeitnahe Informationspolitik unter besonderer Berücksichtigung der Gleichbehandlung aller Aktionäre. Dazu wird über die gesetzlichen Anforderungen hinaus (unter anderem Jahresfinanzbericht, Quartalsberichte, Ad-hoc-Meldungen) regelmäßig mit Pressemitteilungen, Telefonkonferenzen und auf Investorenveranstaltungen über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen informiert. Alle Berichte und Meldungen sowie die wesentlichen Präsentationen werden unter www.zumtobelgroup.com veröffentlicht. Unter dem Punkt "Investor Relations" werden auf der Website ein detaillierter Finanzkalender sowie sonstige Aktieninformationen publiziert.

3.2.2 Der Vorstand

Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat bestellt. Die Vorstände dürfen Nebentätigkeiten nur nach vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrats ausüben.

erstmalig Dienstzeit
Name Funktion bestellt bestellt bis bis dato
Dr. Alfred Felder CEO (Chief Executive Officer) seit 8. Juni 2018,
davor Sprecher des Vorstandes, davor COO
01.04.2016 30.04.2022 3 Jahre
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol CFO (Chief Financial Officer) 01.04.2018 30.04.2020 1 Jahr
Dr. Bernard Motzko COO (Chief Operating Officer) 01.02.2018 30.04.2021 1 Jahr

Dr. Alfred Felder – CEO

Alfred Felder wurde mit Wirkung 8. Juni 2018 zum Chief Executive Officer (CEO) bestellt. Davor war Herr Felder seit April 2016 COO und ab Februar 2018 Sprecher des Vorstandes der Zumtobel Group AG. Sein Mandat läuft bis zum 30. April 2022. Herr Felder, 1963 in Südtirol (Italien) geboren, studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien. 1990 trat er in den Siemens-Konzern ein und bekleidete verschiedene Funktionen in den Bereichen Forschung & Entwicklung in Deutschland und war ab 1995 bei der Siemens-Tochter Infineon in Japan als Technologiemanager tätig. 2003 wechselte er zur damaligen Siemens-Tochter OSRAM und verantwortete verschiedene Managementfunktionen in den Bereichen optoelektronische Halbleiter und Allgemeinbeleuchtung in den USA und China. Ab November 2012 war Alfred Felder als Geschäftsführer der Komponententochter Tridonic für die Zumtobel Group tätig.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

Dr. Bernard Motzko – COO

Bernard Motzko wurde per 1. Februar 2018 zum Chief Operating Officer (COO) der Zumtobel Group bestellt. Sein Mandat läuft bis zum 30. April 2021. Bernard Motzko, Jahrgang 1962, geboren in Oberschlesien, aufgewachsen in Deutschland, hat an der Universität Paderborn Maschinenbau und parallel Betriebswirtschaft studiert. Im Jahr 1994 schloss er erfolgreich seine Promotion ab. Nach verschiedenen Positionen im Bereich der Produktion startete Bernard Motzko im Jahr 1997 seine Karriere im damaligen Unternehmen Siemens Nixdorf (heute Diebold-Nixdorf), einem Hersteller von Kassensystemen, Kiosksystemen und Geldautomaten. Dort verantwortete er zunächst den Standort Paderborn und wechselte im Jahr 2003 in eine globale Verantwortung im Bereich der Produktion und Supply Chain. Sein Fokus lag vor allem auf der Einführung von einheitlichen Prozessen und Methoden sowie auf der Optimierung des Produktionsnetzwerks durch Aufbau von Werken in Brasilien und China.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Beirates der Schwering & Hasse Elektrodraht GmbH (Deutschland).

Dipl.-Kfm. Thomas Tschol – CFO

Thomas Tschol wurde per 1. April 2018 zum Chief Financial Officer (CFO) der Zumtobel Group bestellt. Sein Mandat läuft bis zum 30. April 2020. Thomas Tschol, Jahrgang 1970, geboren in Lauterach (Österreich), hat das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ecole Supérieure de Commerce de Toulouse und an der TU Berlin im Jahr 1995 abgeschlossen. Nach seinem Berufseinstieg an der Donau-Universität Krems und als Berater bei Cap Gemini Ernst & Young AG gründete Thomas Tschol im Jahr 2001 die Management Factory Corporate Advisory GmbH in Wien, ein Dienstleistungsunternehmen für Finance Management. Neben der Tätigkeit als Geschäftsführer dieses Unternehmens kann Thomas Tschol auf eine langjährige Erfahrung als Chief Financial Officer zurückgreifen, u. a. bei der Mayr-Melnhof Holz Holding AG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

Aufgabenverteilung des Vorstands

Der Vorstand steuert und verantwortet die Geschäftstätigkeit der Zumtobel Group gemeinschaftlich als ein Organ und die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für den Erfolg und die langfristige Ausrichtung des Konzerns. Um die tägliche Arbeit zu erleichtern, wurden Themenschwerpunkte definiert, bei denen einzelne Mitglieder des Vorstands als Ansprechpartner fungieren.

Die Aufteilung der Themen stellt sich per 30. April 2019 wie folgt dar:

Dr. Alfred Felder Dipl.-Kfm. Thomas Tschol Dr. Bernard Motzko
CEO CFO COO
- Unternehmensstrategie, M&A,
Geschäftsprozesse
- Geschäftsbereiche (Business
Divisions)
- Vertrieb
- Marketing & Kommunikation,
Produktmarketing
- Technologie & Entwicklung
- Personal
- Recht
- Rechnungswesen und Steuern
Finanzen & Controlling
- Treasury
- Risikomanagement
- Audit & Compliance
- Versicherungen
- Investor Relations
- Facility Management, Dornbirn
- Werke (Operations)
- Supply Chain & Logistics
- Qualität
- IT
- Einkauf

Zur übergreifenden Steuerung und Kontrolle des Konzerns dient die Vorstandssitzung, die in der Regel zweimal monatlich stattfindet und über die Protokoll geführt wird. Daneben unterrichten sich die Mitglieder des Vorstands gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Vorstandsbereichen sowie die jeweiligen Beurteilungen der an einzelne Vorstandsmitglieder berichtenden Führungskräfte.

Für die Beziehungen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Unternehmen ist der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten des Aufsichtsrats zuständig, der auch als Vergütungsausschuss im Sinne von Regel 43 und als Nominierungsausschuss im Sinne von Regel 41 fungiert. Für Nachbesetzungen im Vorstand wurden vom Aufsichtsrat gemäß Regel 38 ein Anforderungsprofil und ein Besetzungsverfahren definiert.

3.2.3 Der Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung bestellt. Die Arbeitnehmervertreter sind gemäß österreichischem Aktiengesetz berechtigt, für je zwei von der Hauptversammlung gewählte Mitglieder ein Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden.

erstmalig bestellt bestellt bis Dienstzeit
Funktion bzw. entsendet bis dato
Vorsitzender 2003 2020 16 Jahre
1. Stv. Vorsitzender 2017 2020 2 Jahre
2. Stv. Vorsitzender 2010 2020 9 Jahre
Mitglied 1996 2020 23 Jahre
Delegierter des Betriebsrats 2015 4 Jahre
Delegierter des Betriebsrats 2012 7 Jahre
Delegierter des Betriebsrats 2016 3 Jahre

Der Aufsichtsrat hat die Unabhängigkeitskriterien nach Regel 53 in seiner Sitzung vom 29. September 2006 erstmalig festgelegt und in seiner Sitzung vom 26. Juni 2009 eine geänderte Fassung beschlossen, welche sich noch enger an den Leitlinien des Österreichischen Corporate Governance Kodex orientiert. Diese seit 2009 geltenden Kriterien wurden vom Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG in seiner Sitzung am 25. Juni 2013 aktualisiert, wobei es sich dabei um eine formelle, aber nicht materielle Anpassung handelt. Gemäß diesen Kriterien ist ein Aufsichtsratsmitglied als unabhängig anzusehen, wenn es nicht in einer geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zur Zumtobel Group oder zum Vorstand der Zumtobel Group AG steht. Solche Beziehungen sind unter anderem wesentliche Kunden-Lieferanten-Beziehungen oder enge verwandtschaftliche Beziehungen. Die vollständigen Unabhängigkeitskriterien sind auf der Website der Zumtobel Group publiziert (www.zumtobelgroup.com).

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben erklärt, unabhängig im Sinne dieser Kriterien zu sein. Damit werden die Regeln 39 und 53 vollumfänglich eingehalten. Die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder Volkhard Hofmann und Johannes Burtscher sind sowohl unabhängig als auch keine Anteilseigner oder Vertreter von Anteilseignern mit einer Beteiligung von mehr als 10%, womit auch Regel 54 vollumfänglich eingehalten wird.

Der Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats, durch die sich diese außerhalb ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat gegenüber der Gesellschaft zu einer Leistung gegen ein nicht bloß geringfügiges Entgelt verpflichten, wird gesetzeskonform vom Aufsichtsrat genehmigt. Die Veröffentlichung von Gegenstand und Entgelt sind im Kapitel 1.6.2 (Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats) erläutert. Die Regeln gemäß L-Regel 48 und C-Regel 49 des Corporate Governance Kodex werden somit eingehalten.

Bekleiden Mitglieder des Aufsichtsrats zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group, so werden diese gemäß Regel 56 und 57 sowohl auf der Website der Zumtobel Group (www.zumtobelgroup.com) als auch in diesem Corporate Governance Bericht veröffentlicht.

3.2.4 Der Aufsichtsrat | Ausschüsse

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG hat folgende Ausschüsse gebildet:

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Mitglieder: Dr. Johannes Burtscher (Vorsitzender und Finanzexperte), Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel (stellvertretender Vorsitzender), Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel, Dietmar Dünser, Kai Arbinger.

Aufgaben: Der Prüfungsausschuss ist zuständig für die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses sowie des Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Vorschlags für die Gewinnverwendung. Der Prüfungsausschuss unterbreitet einen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers zur Beschlussfassung durch die Hauptversammlung. Der Abschlussprüfer wird anschließend durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats beauftragt. Außerdem ist der Prüfungsausschuss zuständig für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Tätigkeit des Abschlussprüfers sowie des Internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und der Internen Revision. Diesen Aufgaben ist der Prüfungsausschuss im Geschäftsjahr 2018/19 umfassend nachgekommen. Unter anderem lässt sich der Prüfungsausschuss in jeder Sitzung von den für die genannten Systeme und Prozesse verantwortlichen Führungskräften persönlich über den aktuellen Status berichten. Ergänzend trifft sich der Vorsitzende des Prüfungsausschusses zweimal jährlich zu einem Vier-Augen-Gespräch mit dem Director Corporate Audit & Compliance.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Mitglieder: Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel (Vorsitzender), Dr. Volkhard Hofmann (stellvertretender Vorsitzender), Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel, Dr. Johannes Burtscher.

Aufgaben: Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten ist verantwortlich für die Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den Vorstandsmitgliedern und entspricht dem Vergütungsausschuss gemäß Regel 43. Er nimmt außerdem die Aufgaben des Nominierungsausschusses gemäß Regel 41 wahr. Als solcher hat er unter anderem das Anforderungsprofil und das Besetzungsverfahren für den Vorstand gemäß Regel 38 ausgearbeitet und beschlossen.

Strategieausschuss

Mitglieder: Dr. Volkhard Hofmann (Vorsitzender), Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel (stellvertretender Vorsitzender), Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel, Dr. Johannes Burtscher, Dietmar Dünser, Kai Arbinger.

Aufgaben: Der Strategieausschuss (auch "Strategy Committee") befasst sich als "Sounding Board" des Vorstands kontinuierlich mit strategischen und kulturellen Fragen der Zumtobel Group AG.

3.2.4.1 Der Aufsichtsrat | Aktionärsvertreter

Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel

Seit 1. September 2003 ist Herr Jürg Zumtobel Vorsitzender des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er ist bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20. Im Jahr 1936 in Frauenfeld (Schweiz) geboren, trat Jürg Zumtobel im Jahr 1963 in die Zumtobel Group ein und übte verschiedene Funktionen in Produktionsplanung und -steuerung, Produktion und Vertrieb aus. Von 1991 bis 2003 war er CEO und Vorsitzender des Vorstands der Zumtobel Group AG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Aufsichtsrats der Vorarlberger Kulturhäuser Betriebsgesellschaft mbH, Bregenz (Österreich).

Dr. Volkhard Hofmann

Seit 21. Juli 2017 ist Herr Volkhard Hofmann Mitglied des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er ist bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20 bestellt. Geboren wurde Dr. Volkhard Hofmann am 23. Oktober 1952. Nach seiner Promotion als Dr. rer. pol. an der Universität zu Köln ist er 1982 als Berater zur Boston Consulting Group gekommen und in der Mindestdauer von sechs Jahren zum Partner und Managing Director gewählt worden. Während seiner Zeit bei der Boston Consulting Group hat er einige Praxisgruppen gegründet beziehungsweise geleitet und war zudem in verschiedenen internationalen Führungspositionen tätig. In den letzten Jahren hat Herr Hofmann die Zumtobel Group bei unterschiedlichen Projekten kontinuierlich beraten.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der SMP AG Strategy Consulting Düsseldorf.

Dr. Johannes Burtscher

Seit 23. Juli 2010 ist Herr Johannes Burtscher Mitglied des Aufsichtsrats und zweiter Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Zumtobel Group AG. Er ist bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20. Dr. Burtscher wurde 1969 in Egg (Österreich) geboren und ist Lizenziat und Doktor der Wirtschaftswissenschaften der Universität St. Gallen (HSG). Von 1996 bis 2007 war Herr Burtscher in verschiedenen Positionen in der Zumtobel Group tätig, zuerst als Assistent von Jürg Zumtobel im Konzernstab für Strategie und Organisation. Im Anschluss daran übernahm er das Konzerncontrolling der Group. Mit der Akquisition von Thorn Lighting wurde Herr Burtscher zum CFO der britischen Tochtergesellschaft in London bestellt. Danach leitete Herr Burtscher von Hongkong aus das Leuchtengeschäft in Asien. Von 2007 bis 2011 war Herr Burtscher CFO der in München ansässigen Rodenstock Gruppe und seit Juli 2012 ist er CFO von Novem, einem Zulieferer der Automobilindustrie.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Verwaltungsrats der Kunststoff Schwanden AG, Schwanden (Schweiz).

Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel

Seit 1996 gehört Herr Fritz Zumtobel dem Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG an. Vom 1. September 2003 bis zum 7. April 2006 war er Stellvertreter des Vorsitzenden und ist seither Mitglied. Er ist bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20. Fritz Zumtobel wurde 1939 in Frauenfeld (Schweiz) geboren. Er trat 1965 in die Zumtobel Group ein und bekleidete verschiedene Positionen, hauptsächlich im technischen Bereich. Von 1974 bis 1996 war er Mitglied des Vorstands der Zumtobel Group AG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Stiftungsvorstands der Aurelio Privatstiftung.

3.2.4.2 Der Aufsichtsrat | Delegierte des Betriebsrats

Dietmar Dünser

Seit Juli 2015 ist Herr Dietmar Dünser als vom Betriebsrat der Angestellten entsandtes Mitglied Angehöriger des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Dietmar Dünser wurde 1966 in Bludenz (Österreich) geboren. Nach Abschluss der HTL für Nachrichtentechnik und Elektronik trat er 1986 in die Zumtobel Group ein und bekleidete verschiedene Funktionen in Entwicklung, Marketing und Produktmanagement sowie im technischem Vertrieb. Nach Abschluss des berufsbegleitenden Studiums für "Export und internationales Management" am Management Center Innsbruck (MCI), Abschluss Mag. (FH) war er zuletzt Quality and Risk Management Engineer bei der Zumtobel Lighting GmbH. Herr Dünser ist seit 1999 im Betriebsrat, wurde im April 2015 Vorsitzender und im Januar 2016 freigestellter Betriebsrat der Angestellten der Zumtobel Group AG, Zumtobel Pool GmbH, Zumtobel Insurance Management GmbH, ZG Lighting Austria GmbH, ZG Lighting CEE GmbH und Zumtobel Lighting GmbH.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Ersatz in der Gemeindevertretung Ludesch und ordentliches Mitglied des Ausschusses "e5 und Umwelt", Laienrichter am Arbeits- und Sozialgericht Feldkirch und Kammerrat der Arbeiterkammer Feldkirch.

Richard Apnar

Seit Juni 2012 ist Herr Richard Apnar als vom Betriebsrat der Arbeiter entsandtes Mitglied Angehöriger des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er wurde 1974 in Lustenau (Österreich) geboren und begann 1990 die Lehre als Kunststofftechniker bei der Zumtobel Lighting GmbH. Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung als Kunststofftechniker im Jahr 1993 arbeitete er bis 2008 als Facharbeiter in der Produktion. Im Jahr 2008 wechselte er in die Supply-Chain-Organisation der Zumtobel Group. Seit September 2012 ist Herr Apnar der Vorsitzende des Betriebsrates der Arbeiter der Zumtobel Lighting GmbH.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

Kai Arbinger

Seit Mai 2016 ist Herr Kai Arbinger als Delegierter des Betriebsausschusses der Tridonic Mitglied des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Geboren im Jahr 1959 in Bregenz (Österreich), trat Herr Arbinger 1985 in die Entwicklungsabteilung der Zumtobel Group ein. Im Dezember 2015 übernahm Herr Arbinger den Betriebsratsvorsitz der Angestellten der Tridonic GmbH & Co KG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

3.3 Diversität im Aufsichtsrat und Vorstand

Die Aufsichtsräte und Vorstände werden entsprechend ihrer fachlichen Qualifikation und persönlichen Kompetenz ausgewählt unter Berücksichtigung auf eine im Ganzen ausgewogene Besetzung mit diversem Bildungs- und Berufshintergrund. Im Rahmen der Neubesetzungen im Aufsichtsrat und im Vorstand achtet die Zumtobel Group auf eine Förderung von Generationen- und Geschlechtervielfalt. Per 30. April 2019 ergibt sich folgendes Bild im Vorstand und Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG:

Geschlecht Ausbildung Altersklasse
Vorstand
Männer (3) Wirtschaftswissenschaften (1) < 50 (1)
Frauen (keine) Elektrotechnik (1) 50 bis 60 (2)
Wirtschaftsingenieur und
Maschinenbautechnik (1) 60 bis 70
70 <
Aufsichtsrat
Aktionärsvertreter Männer (4) Wirtschaftswissenschaften (1) < 50 (1)
Frauen (keine) Rechtswissenschaften (1) 50 bis 60
Ingenieurwesen (2) 60 bis 70 (1)
70 < (2)
Nachrichtentechnik und
Delegierte des Betriebsrates Männer (3) Elektronik (1) < 50 (1)
Frauen (keine) Kunststofftechnik (1) 50 bis 60 (2)
Betriebselektriker (1) 60 bis 70
70 <

Dem Vorstand der Zumtobel Group gehört aktuell keine Frau an. Im Hinblick auf die Altersverteilung, die Internationalität und den beruflichen Hintergrund zeigt sich ein ausgewogenes Verhältnis: Die Vorstandsmitglieder sind zwischen 48 und 56 Jahre alt, kommen aus drei unterschiedlichen Nationen und verfügen über umfassende internationale Managementerfahrung in verschiedenen Unternehmen und Fachbereichen. Im Aufsichtsrat waren, wie im Vorjahr, keine weiblichen Delegierten bestellt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates decken in ihrer Gesamtheit das ganze Spektrum der für das Unternehmen wichtigen Fachgebiete, wie Ingenieurwesen, Nachrichtentechnik und Elektronik, ab. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie langjährige Managementerfahrung und -kompetenz ergänzen das Profil. Die Zumtobel Group ist bestrebt, den Anteil von Frauen in den Führungs- und Kontrollgremien zu erhöhen und räumt in den Nachfolgeplanungen der Diskussion von weiblichen Potenzialträgern einen besonderen Stellenwert ein.

3.4 Diversitätskonzept und Maßnahmen zur Frauenförderung

Die Zumtobel Group ist sich bewusst, dass es der konsequenten Fortführung der bestehenden und der Offenheit gegenüber neuen Initiativen bedarf, um den Frauenanteil in höher qualifizierten Positionen zu steigern. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und von der Vielfalt unterschiedlicher Sichtweisen zu profitieren, hat sich die Zumtobel Group das Ziel gesetzt, den weltweiten Frauenanteil im Konzern jährlich zu heben, also für eine höhere Repräsentanz von Frauen im Konzern zu sorgen. Im Geschäftsjahr 2018/19 betrug der Anteil der Frauen an der Beschäftigungszahl im gesamten Konzern 35,7% (Vorjahr 35,8%). Zudem achtet das Unternehmen bewusst auf eine vielseitige Zusammensetzung im Hinblick auf berufliche Qualifikation und Ausbildungshintergrund, verschiedene Nationalitäten, Kulturen und eine ausgewogene Altersstruktur, unabhängig vom Geschlecht.

Die Zumtobel Group arbeitet auf Grundlage einer einheitlichen Vergütungssystematik mit dem Ziel einer hohen Transparenz und leistungsgerechten Entlohnung. Das Unternehmen entlohnt größtenteils über dem gesetzlichen beziehungsweise kollektivvertraglichen Niveau. Anhand von Aufgabenbeschreibungen und Funktionsbewertungen wird gewährleistet, dass die Bezahlung sowohl den fachlichen Anforderungen entspricht als auch fair und gerecht ist. Durch die Fokussierung auf die Funktionsinhalte werden auch etwaige geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten limitiert.

Die Zumtobel Group steigert ihre Attraktivität als Arbeitgeber und setzt auch Maßnahmen, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Bei Bedarf haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit, Teilzeitregelungen, Bildungskarenzen, Sabbaticals, Papamonat, Arbeiten aus dem Home Office oder andere Modelle zu vereinbaren. Im Berichtsjahr lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei 8,5 (Vorjahr 6,9%), gemessen am gesamten Vollzeitäquivalent. Mütter und Väter, die nach Mutterschutz und Elternteilzeit wieder in den Beruf zurückkehren, werden vom Unternehmen aktiv bei der Wiederintegration unterstützt.

Auf detailliertere Ausführungen im Abschnitt "Nichtfinanzielle Konzernerklärung" im Konzernlagebericht wird verwiesen.

3.5 Vergütungsbericht

3.5.1 Vorstandsvergütung

Das Vergütungssystem für den Vorstand und das obere Management der Zumtobel Group AG ist darauf ausgerichtet, dass die Vergütung leistungsgerecht ausfällt. Dazu gehört, dass überdurchschnittliche Leistung einen positiven und unterdurchschnittliche Leistung einen negativen Effekt auf die Höhe der Vergütung des Vorstandes hat. Zudem legt das Vergütungssystem einen Fokus auf nachhaltiges, langfristig orientiertes Handeln. Die Funktionsfähigkeit des Vergütungssystems hat sich im Geschäftsjahr 2018/19 erneut bestätigt. Aufgrund der nicht erreichten Ziele der Zumtobel Group wurde dem Vorstand und einem Großteil des oberen Managements als Ergebnis der Performance Evaluation auf Basis der definierten Leistungsindikatoren im Berichtsjahr keine variable Vergütung gewährt.

Die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds besteht aus einem fixen und einem variablen Anteil. Das fixe Basisgehalt orientiert sich am Verantwortungsbereich des Vorstands und wird, wie in Österreich üblich, in 14 Monatsgehältern im Nachhinein ausbezahlt. Für jedes Vorstandsmitglied wird vor dem Geschäftsjahr eine variable Zielvergütung festgelegt. Bei Zielerreichung als Ergebnis der Performance Evaluation wird diese Zielvergütung zugeteilt. Bei Über- oder Untererreichung des Ziels wird die variable Vergütung im Vergabejahr nach oben oder unten angepasst.

Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand:

Die variable Vergütung setzt sich aus einer kurzfristigen Komponente (Short-Term Incentive; STI) und einer langfristigen Komponente (Long-Term Incentive; LTI) zusammen. Der STI wird zum Zeitpunkt der Zuteilung direkt in Cash ausbezahlt. Die Ausschüttung des LTI in Cash wird auf die fünf folgenden Jahre verteilt, wobei der Wert der ausbezahlten Tranche anhand einer Performance Evaluation zum jeweiligen Ausschüttungszeitpunkt bestimmt wird. Durch die Bewertung der LTI-Tranchen wird sichergestellt, dass nicht nur die kurzfristigen Effekte von Managemententscheidungen, sondern eben auch deren langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung in der Vergütung angemessen berücksichtigt werden.

Das Vergütungssystem der Zumtobel Group AG wurde im Geschäftsjahr 2018/19 im Hinblick auf die Leistungsindikatoren angepasst: So werden nun bei der Performance Evaluation für die Zuteilung der variablen Vergütung im Vergabejahr anstatt dem Total Shareholder Return zwei neue Leistungsindikatoren herangezogen. Diese Kennzahlen sind: Bereinigtes EBIT sowie Free Cash Flow. Die Zielgröße für diese Leistungsindikatoren wird auf Basis der Budgetplanung vor Beginn des Geschäftsjahres festgelegt.

Die Evaluierung rückgestellter LTI-Tranchen aus Vorjahren basiert nach wie vor auf dem Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG, welcher mit dem Total Shareholder Return einer spezifisch auf den Konzern zugeschnittenen Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) verglichen wird. Die Peer Group ist sowohl geografisch als auch bezüglich Industriesektoren breit abgestützt.

*Bereinigtes EBIT und Free Cash Flow

Zusammensetzung der Peer Group der Zumtobel Group AG1 :

Geografische Verteilung Anteil Verteilung der Industriesektoren Anteil
D/A/CH 38,8% Lighting 55,7%
Nordeuropa 18,6% Construction, same level of supply 25,8%
Benelux & Osteuropa 0% Construction, upstream level of supply 13,9%
Amerika 22,4% Manufacturing and Electrics 4,6%
Südeuropa 4,4%
Asien & Pazifik 15,7%

In begründeten Fällen kann sowohl beim STI als auch beim LTI eine über die Zielerreichung des Leistungsindikators hinausgehende, diskretionäre Vergütung gewährt werden, die nichtfinanzielle Kriterien berücksichtigt. Dieser diskretionäre Anteil bewegt sich innerhalb der betraglich im Vorhinein bestimmten Höchstgrenzen. Damit berücksichtigt das Vergütungssystem der Zumtobel Group AG in all seinen Bestandteilen die Anforderungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex, insbesondere auch der Regel C27.

Die Zielsetzung und der Zielerreichungsgrad der Leistungsindikatoren sowie ein individuell zu begründender diskretionärer Bonusanteil werden jährlich im Compensation Committee (CC) evaluiert und abgenommen. Das Compensation Committee ist das Gremium, das Entscheidungen zum Vergütungssystem trifft. Es setzt sich aus Vertretern des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Personalabteilung zusammen. Das Compensation Committee wird von einem unabhängigen Beratungsunternehmen2 unterstützt.

Die Performance Evaluation für das Geschäftsjahr 2018/19 führte zu folgender Vergütung der Vorstandsmitglieder3 (Offenlegung gemäß Regeln C29, C30 und C31):

1 Die Peer Group wurde seit der Einführung des relativen Leistungsindikators auf Basis des Total Shareholder Returns im Geschäftsjahr 2014/15 mehrfach überarbeitet und angepasst, zuletzt im Geschäftsjahr 2017/18.

2 FehrAdvice & Partners AG

3 Hinweis: Im Sinne von Transparenz und Klarheit sind jene Vergütungen dargestellt, welche im Geschäftsjahr 2018/19 erworben wurden, unabhängig von deren Auszahlungszeitpunkt.

Gesamt Fix Variabel
In TEUR Ziel
vergütung4
Vergütung5 Grundgehalt STI LTI6 LTI-Auszahlung
aus Vorperioden
Abfindungs
zahlungen
Gesamtbezüge des Vorstands
2018/19 3.208 2.095 1.995 100 0 175 1.500
2017/18 3.490 2.014 1.926 26 61 0 235
Alfred Felder, CEO
(seit 1. April 2016 im Vorstand,
seit 8. Juni 2018 als CEO)
2018/197 1.400 750 750 0 0 45 0
2017/188 963 515 515 0 0 0 0
Bernard Motzko, COO
(seit 1. Februar 2018)
2018/199 958 608 608 0 0 12 0
2017/1810 343 343 255 26 61 0 0
Thomas Tschol, CFO
(seit 1. April 2018)
2018/1911 850 738 638 100 0 0 0
2017/1812 50 50 50 0 0 0 0
Ulrich Schumacher, CEO
(bis 1. Februar 2018)
2018/1913 0 0 0 0 0 0 1.500
2017/1814 1.407 703 703 0 0 0 0
Karin Sonnenmoser, CFO
(bis 9. März 2018)
2018/19 0 0 0 0 0 118 0
2017/1815 729 403 403 0 0 0 235

4 Die Zielvergütung umfasst alle Vergütungsbestandteile, die vertraglich festgelegt sind, exklusive vertraglich festgelegte Abfindungszahlungen.

5 Die Vergütung umfasst alle Vergütungsbestandteile, die im Geschäftsjahr erworben wurden, exklusive LTI-Auszahlungen aus Vorperioden und Abfindungszahlungen.

6 Das Verhältnis von LTI zu STI liegt auf Vorstandsebene bei 70:30 respektive 80:20 (CEO); die Auszahlungsdauer des LTI auf Vorstandsebene umfasst 5 Jahre für alle amtierenden Vorstandsmitglieder.

7 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Alfred Felder beinhaltete für das Geschäftsjahr 2018/19 eine vertraglich festgelegte einmalige Bonuszahlung von EUR 100.000.

8 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Alfred Felder beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktion des COO (bis 31. Januar 2018) sowie für die Funktion des CEO ad interim (ab 1. Februar 2018). Herr Felder bezieht LTI-Auszahlungen aus Vorperioden für seine Tätigkeit als Tridonic Business Unit Leader (diese Auszahlungen sind hier nicht aufgeführt).

9 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Bernard Motzko beinhaltete im Geschäftsjahr 2018/19 die vertraglich vereinbarte zweite Tranche des Sign-up-Bonus in Höhe von EUR 137.500.

10 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Bernard Motzko beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktion des COO ab 1. Februar 2018. Vertraglich wurde festgelegt, dass im Geschäftsjahr 2017/18 zumindest 100% der variablen Zielvergütung im Geschäftsjahr 2017/18 ausbezahlt werden. Die erste Tranche des Sign-up-Bonus in Höhe von EUR 137.500 wurde zum Ende des Geschäftsjahres 2017/18 ausbezahlt.

11 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Thomas Tschol beinhaltete im Geschäftsjahr 2018/19 für das erste Vertragsjahr die vertraglich garantierte Bonuszahlung von EUR 212.500. Im GJ 2018/19 wurde eine diskretionäre Bonuszahlung in der Höhe von insgesamt EUR 100.000 ausbezahlt.

12 Die Vergütung von Thomas Tschol beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Pauschalvergütung für die Funktion des CFO für den Zeitraum 09.03.2018 bis 30.04.2018.

Alfred Felder übernahm im Geschäftsjahr 2017/18 als Nachfolger für Ulrich Schumacher die Funktion des Sprechers des Vorstandes (CEO, ad interim) und wurde am 8. Juni 2018 vom Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG zum Vorstandsvorsitzenden (CEO) bestellt. Sein Vertrag wurde am 4. Dezember 2018 um drei Jahre bis zum 30. April 2022 verlängert. Am 23. Januar 2019 wurde vor dem Landesgericht Feldkirch mit Ulrich Schumacher ein Vergleich geschlossen. Mit der Bezahlung des Vergleichsbetrages sind sämtliche wechselseitigen Ansprüche zwischen den Parteien, insbesondere auch sämtliche von der Beendigungsart unabhängige Bonifikationsansprüche (Bonusbank), endgültig abgegolten und ausgeglichen.

Die Vorstandsverträge enthalten eine Change-of-Control-Klausel. Im Falle einer Übernahme der Gesellschaft durch einen neuen Mehrheitsaktionär steht den Vorstandsmitgliedern das Recht zu, ihr Mandat einseitig zurückzulegen. In diesem Fall erhalten die Vorstandsmitglieder die fixen und variablen Bezüge bis zum ursprünglich vereinbarten Ablauf des Vertrages, maximal jedoch für die Dauer von 24 Monaten. Darüber hinaus haben die Vorstandsmitglieder keine besonderen Ansprüche oder Anwartschaften im Falle der Beendigung ihrer Funktion. Die Vorstandstätigkeit von Thomas Tschol wird über einen Management-Gestellungsvertrag, abgeschlossen mit der Management Factory Corporate Advisory GmbH, bereitgestellt. Der Vertrag kann unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Ende eines jeden Monats gekündigt werden.

Auf der Website der Zumtobel Group (www.zumtobelgroup.com) wird laufend über den Kauf und Verkauf eigener Aktien durch die Directors im Sinne des österreichischen Börsengesetzes berichtet. Über die Anforderungen der Regel 73 hinaus bleiben diese Informationen für mindestens sechs Monate auf der Website verfügbar.

3.5.2 Aufsichtsratsvergütung

Die Aufsichtsratsvergütungen und die Anwesenheitsgelder werden von der Hauptversammlung beschlossen und wurden letztmalig in der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. Juli 2015 betragsmäßig neu festgelegt. Die Fixvergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates beträgt 120.000 EUR, jedes andere gewählte Aufsichtsratsmitglied erhält 60.000 EUR pro Geschäftsjahr. Für die Aufsichtsratssitzungen oder für die Hauptversammlung gebührt kein zusätzliches Sitzungsentgelt. Darüber hinaus erhalten die gewählten Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats eine variable Vergütung. Den Vorsitzenden eines jeden Ausschusses wird dabei eine Vergütung von 15.000 EUR pro Sitzung, maximal aber 30.000 EUR, für die Tätigkeit als Vorsitzender eines Ausschusses pro Geschäftsjahr gewährt. Jedem sonstigen Mitglied eines jeden Ausschusses werden 5.000 EUR pro Sitzung, aber maximal 10.000 EUR pro Geschäftsjahr und Ausschuss, gewährt. Die Belegschaftsvertreter erhalten keine Aufsichtsratsvergütung. Die Fixvergütung wird in monatlich gleichen Beträgen ausbezahlt. Die variable Vergütung wird nur den persönlich anwesenden Mitgliedern geleistet und jeweils eine Woche nach der betreffenden Sitzung ausbezahlt.

13 Am 23. Januar 2019 wurde vor dem Landesgericht Feldkirch mit Ulrich Schumacher ein Vergleich geschlossen. Mit der Bezahlung des Vergleichsbetrages sind sämtliche wechselseitigen Ansprüche zwischen den Parteien, insbesondere auch sämtliche von der Beendigungsart unabhängige Bonifikationsansprüche (Bonusbank), endgültig abgegolten und ausgeglichen.

14 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Dr. Ulrich Schumacher beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktionen des CEO bis zum 26. Februar 2018. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde keine zusätzliche Prämie gewährt.

15 Die Zielvergütung und tatsächliche Vergütung von Karin Sonnenmoser beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktionen des CFO bis zum 9. März 2018. Bei der einvernehmlichen Auflösung des Mandats wurde eine einmalige Abfindungszahlung in Höhe von EUR 235.000 vereinbart. Alle Ansprüche aus der Bonusbank bleiben aufrecht, d.h. die zugewiesene LTI-Tranche aus dem Geschäftsjahr 2017/18 verbleibt im Auszahlungsschema bis in das Geschäftsjahr 2022/23.

Gesamtvergütungen des Aufsichtsrats:16

In TEUR 2018/19 2017/18
Gesamtvergütungen des Aufsichtsrats 421 433
davon fixe Vergütung 300 382
davon variable Vergütung 120 50
davon Spesen-/Aufwandsersatz 1 1

Vergütungen für Aufsichtsratsmitglieder17

Offenlegung gemäß Regel 51:

In TEUR 2018/19 2017/18
Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel 140 130
Dr. Johannes Burtscher 100 90
Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel 80 70
Dr. Volkhard Hofmann 100 47
Dr. Stephan Hutter (bis 31. Jänner 2018) 0 45
Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler (bis 31. Jänner 2018) 0 45

3.6 Sonstige Informationen

3.6.1 Offenlegung der Honorare des Wirtschaftsprüfers

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft wurde von der Hauptversammlung am 27. Juli 2018 zum Konzern- und Einzelabschlussprüfer der Zumtobel Group AG bestellt. Darüber hinaus ist die KPMG mit ihren Partnerbüros auch in der Steuer- und Finanzberatung für die Zumtobel Group tätig.

Im Geschäftsjahr 2018/19 sind in der Zumtobel Group AG folgende Leistungen von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erbracht bzw. vereinbart worden:

In TEUR 2018/19 2017/18
Gesamthonorar 431 568
davon Prüfung 228 228
davon sonstige Honorare 203 340

Das sonstige Honorar steht im Zusammenhang mit prüfungsnahen Beratungstätigkeiten sowie auch Steuerberatungsleistungen. Das gesamte mit Gesellschaften des KPMG-Netzwerks für Prüfungsleistungen in der Zumtobel Group vereinbarte Honorarvolumen beläuft sich unter Berücksichtigung der verrechenbaren Kosten auf 1.127 TEUR (Vorjahr TEUR 1.300).

16 Hinweis: Im Sinne von Transparenz und Klarheit sind jene Vergütungen dargestellt, welche auf die im jeweiligen Geschäftsjahr stattgefundenen Sitzungen entfallen, unabhängig von deren Auszahlungszeitpunkt.

17 Ohne Spesen- oder Aufwandsersatz.

3.6.2 Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats

Das AR-Mitglied Dr. Volkhard Hofmann hat im Geschäftsjahr 2018/19 im Rahmen seiner Beratertätigkeit für die Zumtobel Group Leistungen in Höhe von 90 TEUR (exkl. Spesen) verrechnet.

3.6.3 Konzernrevision

Die Konzernrevision der Zumtobel Group AG (Corporate Audit & Compliance) ist als Stabsfunktion des Vorstands eingerichtet und berichtet an den Gesamtvorstand. Der Leiter der Konzernrevision berichtet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig über die Audit-Planung und wesentliche Ergebnisse der Prüfungstätigkeit. Arbeitsgrundlage der Revision ist die vom Vorstand verabschiedete Geschäftsordnung der Konzernrevision (Internal Audit Charter), die sich ebenso wie der gesamte Revisionsprozess bei der Zumtobel Group an den internationalen Standards des Institute of Internal Auditors (IIA) ausrichtet. Die Einhaltung dieser Standards wird regelmäßig mindestens alle 5 Jahre bei einer externen Qualitätsbeurteilung – zuletzt im März 2016 – überprüft und bestätigt.

Der Jahresprüfungsplan legt die Standardprüfungen der Revision fest. Er wird vom Vorstand genehmigt und mit dem Prüfungsausschuss abgestimmt und ist das Ergebnis einer unternehmensweiten strukturierten Erfassung und Verarbeitung von qualitativen und quantitativen Risikofaktoren über Prozesse, Einheiten und Projekte hinweg. Die Erstellung des Prüfungsplanes wird eng mit dem Risikomanagement abgestimmt und umfasst inhaltlich Überprüfungen der Risikoneigung und Effizienz in operativen Prozessen ebenso wie die Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien. Darüber hinaus übernimmt die Konzernrevision vom Vorstand beauftragte Ad-hoc-Prüfungs- und – abhängig von der jeweils im Team vorhandenen Expertise – auch Beratungsaufträge. Gemäß § 243a Absatz 2 UGB sowie den Regeln 69 und 70 sind die wesentlichen Merkmale des Internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Konzernlagebericht zu beschreiben.

Dornbirn, am 14. Juni 2019

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

3.7 Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2018/19 war für die Zumtobel Group ein Übergangsjahr. Der im Frühjahr 2018 neu aufgestellte Vorstand hat im letzten Geschäftsjahr dringende Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes durchgeführt und mit Hochdruck die neue FOKUS Strategie im Unternehmen implementiert. Die am Markt tätigen Segmente wurden aufgewertet, die drei Kernmarken gestärkt und der Vertrieb neu und kundennäher aufgestellt. Gleichzeitig wurden die Zentralfunktionen zurückgefahren, die Verwaltungskosten deutlich reduziert, das Produktportfolio verschlankt sowie die operativen Prozesse verbessert und damit die Herstellkosten gesenkt. Mit all diesen durchgeführten Schritten konnte die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und die Basis für zusätzliche Markt- und Kosteneinsparpotenziale geschaffen werden. Mit der neuen Strategie ist es das klare Ziel der Zumtobel Group, nachhaltigen Mehrwert für sämtliche Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter) zu generieren. Wir sind davon überzeugt, dass wir im Rahmen der Neuausrichtung wieder ein solides Fundament für zukünftiges profitables Wachstum der Zumtobel Group gelegt haben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir die uns nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß wahrgenommen, indem wir den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig kontrolliert und die Geschäftsführung der Zumtobel Group AG überwacht haben. Der Vorstand berichtete uns mündlich und schriftlich regelmäßig, zeitnah und umfassend über die allgemeine Geschäftsentwicklung, wesentliche Vorgänge und die Lage der Zumtobel Group AG sowie des gesamten Konzerns. Zu einzelnen Themen wurden Experten in unsere Sitzungen eingeladen, die vertiefende Informationen bereitgestellt haben. Zwischen den abgehaltenen Sitzungen informierte der Vorstand den Aufsichtsrat laufend über wichtige Einzelthemen. Darüber hinaus fanden auch persönliche Gespräche zwischen dem Vorsitzenden des Vorstands und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats statt. Dadurch wurde der Aufsichtsrat in die Lage versetzt, seinen Verpflichtungen vollumfänglich nachzukommen.

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG bestand zum 30. April 2019 aus den folgenden vier Kapitalvertretern: Jürg Zumtobel, Fritz Zumtobel, Johannes Burtscher und Volkhard Hofmann. Der Aufsichtsrat entspricht in seiner Konstellation den Vorschriften des Aktiengesetzes und ist uneingeschränkt handlungs- und entscheidungsfähig.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2018/19 insgesamt sechs Mal. Dabei handelte es sich um vier ordentliche Sitzungen sowie zwei außerordentliche Sitzungen. Bei insgesamt drei Sitzungen fehlte jeweils ein Mitglied entschuldigt und bevollmächtigte jeweils ein anderes Aufsichtsratsmitglied bzw. den Aufsichtsratsvorsitzenden zur Stimmrechtsausübung, bei den übrigen Sitzungen ist der Aufsichtsrat jeweils vollzählig zusammengetreten.

Am 22. Mai 2018 wurde das Budget 2018/19 samt Mittelfristplanung in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung genehmigt bzw. ohne Beanstandungen zur Kenntnis genommen.

Alfred Felder wurde am 08. Juni 2018 zum Vorstandsvorsitzenden der Zumtobel Group AG bestellt und sein Vorstandsvertrag mittels Umlaufbeschluss am 22. November 2018 bis zum 30. April 2022 verlängert.

In der Aufsichtsratssitzung vom 26. Juni 2018 wurde der Jahresabschluss der Zumtobel Group AG sowie der entsprechende Konzernabschluss ausführlich behandelt. In dieser Sitzung wurden auch der Corporate Governance Bericht, der Bericht des Aufsichtsrates und die Vorschläge des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung genehmigt. Zudem wurden Beschlüsse zur Konzernfinanzierung gefasst und Restrukturierungsmaßnahmen (wie Gründung eines R&D-Standorts in Portugal) behandelt.

In der Aufsichtsratssitzung vom 21. September 2018 befasste sich der Aufsichtsrat neben dem Lagebericht und den finanziellen Eckdaten zum ersten Quartal 2018/2019 mit der Entwicklung im globalen Werksverbund sowie anstehenden Restrukturierungsthemen und Statusberichten zur Strategie der Zumtobel Gruppe. Zudem wurden die Umsetzung des neuen GRS-Bonusschemas für leitende Angestellte sowie Mandatsänderungen im Konzernverbund genehmigt.

Restrukturierungsmaßnahmen in Jennersdorf und Guangzhou wurden in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 16./19. November 2018 behandelt und genehmigt.

Das Hauptaugenmerk der Aufsichtsratssitzung vom 25. Jänner 2019 lag neben der Behandlung des Lageberichts auf dem Thema Strategie des globalen Werksverbundes. Zudem wurden unter anderem Finanzierungsthemen erörtert und der vor dem Landesgericht Feldkirch geschlossene Vergleich im Verfahren gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Ulrich Schumacher, genehmigt.

Zentrale Themen der Aufsichtsratssitzung vom 26. April 2019 waren das Budget für das Geschäftsjahr 2019/20 und die Mittelfristplanung für die Jahre 2020/21, 2021/22 und 2022/23. Zudem wurden Mandatsänderungen genehmigt und Statusberichte zu Projekten diskutiert.

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Der Prüfungsausschuss kam im Geschäftsjahr 2018/19 zu zwei Sitzungen zusammen. Bei beiden Sitzungen waren alle Mitglieder anwesend. Darüber hinaus fanden auch weitere persönliche Gespräche zwischen Mitgliedern des Prüfungsausschuss mit dem Wirtschaftsprüfer der Zumtobel Group statt.

Der Themenschwerpunkt der Sitzung vom 26. Juni 2018 war der Jahresabschluss 2017/18. Der Prüfungsausschuss ließ sich vom Abschluss- und Konzernabschlussprüfer und von internen Mitarbeitern aus den Fachbereichen umfassend über den Konzernabschluss und den Einzelabschluss der Zumtobel Group AG, den Rechnungslegungsprozess an sich sowie die wesentlichen Grundsätze der Bilanzierung berichten. Darüber hinaus wurden diverse weitere Berichte (Compliance Management und Datenschutz, Risikomanagementsystem, Internes Kontrollsystem, Interne Revision, Corporate Governance und Compliance, Informationssicherheit und IT-Kontrollumfeld) diskutiert und zustimmend zur Kenntnis genommen. Zudem verabschiedete der Prüfungsausschuss seinen Vorschlag an den Aufsichtsrat mit Blick auf die Bestellung des Abschlussprüfers für das kommende Geschäftsjahr.

In der Sitzung vom 25. Januar 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem Halbjahresabschluss zum 31. Oktober 2018 und nahm die entsprechenden Berichte des Abschlussprüfers und der internen Mitarbeiter aus den Fachbereichen zur Kenntnis. Dabei erläuterte der Prüfungsausschuss detailliert den Rechnungslegungsprozess und die Review-Schwerpunkte sowie einige Teilaspekte der Rechnungslegung, wie etwa die Auswirkungen der Bestimmungen aus IFRS 16 und der neuen Sterbetafeln für die Berechnung der Jubiläums- und Abfertigungsrückstellung in Österreich. Darüber hinaus erläuterte der Wirtschaftsprüfer den Prüfungsansatz und die Prüfungsschwerpunkte für die Konzern- und Jahresabschlussprüfung 2018/19. In weiterer Folge nahm der Prüfungsausschuss die Statusberichte zum Internen Kontrollsystem, zur Internen Revision und zum Compliance Management in der Zumtobel Group zur Kenntnis.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Die Mitglieder des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten kamen im Geschäftsjahr 2018/19 in zahlreichen Sitzungen und Telefonkonferenzen zusammen, in denen die Themenschwerpunkte besprochen oder nachbereitet wurden. Themenschwerpunkte des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten waren im Berichtszeitraum die Bestellung von Dr. Alfred Felder zum Vorstandsvorsitzenden der Zumtobel Group AG bis zum 30. April 2022.

Weitere Schwerpunkte waren, wie schon in den Vorjahren, die Arbeit im sogenannten Compensation Committee, welches Entscheidungen zum Vergütungssystem trifft und sich aus Vertretern des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Personalabteilung zusammensetzt. Das Vergütungssystem der Zumtobel Group AG wurde im Geschäftsjahr 2018/19 im Hinblick auf die Leistungsindikatoren angepasst: So werden nun bei der Performance Evaluation für die Zuteilung der variablen Vergütung im Vergabejahr anstatt dem Total Shareholder Return zwei neue Leistungsindikatoren herangezogen. Diese Kennzahlen sind: Bereinigtes EBIT sowie Free Cash Flow. Die Evaluierung rückgestellter LTI-Tranchen aus Vorjahren basiert nach wie vor auf dem Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG, welcher mit dem Total Shareholder Return einer spezifisch auf den Konzern zugeschnittenen Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) verglichen wird. Auf die diesbezüglichen Angaben im Vergütungsbericht wird verwiesen. Das Compensation Committee wurde auch im Geschäftsjahr 2018/19 von dem in Zürich ansässigen, unabhängigen Beratungsunternehmen FehrAdvice & Partners AG unterstützt.

Darüber hinaus stand der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten dem Vorstand im Berichtszeitraum als Sounding Board für unterschiedlichste Fragen beratend zur Seite.

Strategieausschuss

In mehreren Sitzungen und Telefonkonferenzen befassten sich die Mitglieder des Strategieausschusses mit einem breiten Spektrum wichtiger strategischer und kultureller Fragen der Zumtobel Group. Zu den wichtigsten vom Strategieausschuss begleiteten Themen im Geschäftsjahr 2018/19 zählte die Zumtobel Group Strategie FOKUS mit dem Ziel einer erhöhten Kundenorientierung bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten. Auf die entsprechenden Ausführungen im Konzernlagebericht 1.1.6 wird verwiesen.

Jahresabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht sowie der Konzernabschluss samt Konzernlagebericht der Zumtobel Group AG für das Geschäftsjahr 2018/19 wurden von KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer geprüft und jeweils mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Nach umfassender Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der Zumtobel Group AG mit dem Abschlussund Konzernabschlussprüfer im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat, die keinen Anlass zu Einschränkungen gab, erklärte sich der Aufsichtsrat mit dem gemäß § 96 Abs. 1 Aktiengesetz erstatteten Lagebericht und Konzernlagebericht einverstanden und billigte den Jahresabschluss der Zumtobel Group AG, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Ebenso billigte der Aufsichtsrat den Konzernabschluss und stimmte dem vom Prüfungsausschuss geprüften konsolidierten Corporate Governance Bericht zu.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zumtobel Group AG und deren verbundenen Unternehmen für ihren großen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Ebenso danken wir den Aktionären der Zumtobel Group AG für das in uns gesetzte Vertrauen.

Für den Aufsichtsrat

DI Jürg Zumtobel Vorsitzender des Aufsichtsrats

Dornbirn, am 26 Juni 2019

4. Einzelabschluss und Lagebericht der Zumtobel Group AG

Inhalt

4. Einzelabschluss der Zumtobel Group AG

4.1 Bilanz ______________ 163
4.2 Gewinn- und Verlustrechnung _______ 165
4.3 Anhang ____________ 166
4.3.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden __________ 166
4.3.2 Erläuterungen zur Bilanz ___________ 168
4.3.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung _____ 175
4.3.4 Sonstige Angaben __________ 178
4.4 Anlagenspiegel ____________ 181
4.5 Lagebericht _________ 183
4.5.1 Die Zumtobel Group AG im Überblick ______ 183
4.5.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld ______ 184
4.5.3 Die Zumtobel Group Aktie _________ 185
4.5.4 Geschäftsverlauf (inklusive finanzielle Leistungsindikatoren) ___ 186
4.5.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren ________ 187
4.5.6 Berichterstattung über wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und des
Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ____ 188
4.5.7 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen
Verpflichtungen ____________ 190
4.5.8 Ausblick und Ziele __________ 191
Bestätigungsvermerk ______________ 193

4. Einzelabschluss der Zumtobel Group AG

4.1 Bilanz

Aktiva 30. April 2019
EUR
30. April 2018
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 5.891.328,00 7.386.968,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 62.442.879,98 64.248.217,98
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.789.190,14 2.975.536,14
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 3.483.773,58 1.384.780,16
68.715.843,70 68.608.534,28
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 485.638.395,30 485.638.395,30
2. Beteiligungen 17.143,94 17.143,94
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 250.125,00 250.125,00
4. Sonstige Ausleihungen 164.696,58 201.257,97
486.070.360,82 486.106.922,21
560.677.532,52 562.102.424,49
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Leistungen 241.286,37 34.808,05
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 7.143.402,79 36.981.136,62
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 15.755,03 63.281,16
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 382.469,84 324.158,41
7.782.914,03 37.403.384,24
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 280.776,90 58.119,97
8.063.690,93 37.461.504,21
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.217.441,22 3.203.042,29
D. Aktive latente Steuern 5.817.110,53 6.305.406,08
577.775.775,20 609.072.377,07
Passiva 30. April 2019 30. April 2018
EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Eingefordertes und einbezahltes Grundkapital
1. Gezeichnetes Grundkapital 108.750.000,00 108.750.000,00
2. Eigene Anteile -883.357,50 -883.357,50
107.866.642,50 107.866.642,50
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 311.573.240,00 311.573.240,00
2. Nicht gebundene 55.336.089,57 55.336.089,57
366.909.329,57 366.909.329,57
III. Gewinnrücklagen
1. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 23.427.276,01 23.427.276,01
IV. Bilanzgewinn 2.532.063,41 0,00
davon Gewinnvortrag EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 72.038)
500.735.311,49 498.203.248,08
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 4.196.342,00 4.438.951,78
2. Steuerrückstellungen 0,00 34.545,19
3. Sonstige Rückstellungen 14.996.929,85 15.917.674,39
19.193.271,85 20.391.171,36
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 40.042.420,22 80.092.102,61
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.858.531,21 6.368.312,38
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 11.026.944,25 1.270.558,33
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.633.596,18 2.746.984,31
davon aus Steuern EUR 373.402,97 (Vorjahr: TEUR 449)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 303.570,97 (Vorjahr: TEUR 370)
57.561.491,86 90.477.957,63
D. Rechnungsabgrenzungsposten 285.700,00 0,00
577.775.775,20 609.072.377,07

4.2 Gewinn- und Verlustrechnung

2018/19 2017/18
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 42.572.236,34 44.238.374,72
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme
der Finanzanlagen 49,78 0,00
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 327.838,82 60.000,00
c) Übrige 276.626,88 4.800,00
604.515,48 64.800,00
3. Personalaufwand
a) Löhne 16.772,82 16.484,75
b) Gehälter 16.050.907,25 17.644.458,51
c) soziale Aufwendungen 3.966.916,26 5.222.118,03
davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeiter-
vorsorgekassen 125.632,71 232.005,97
davon Aufwendungen für Altersversorgung 954,34 12.496,28
davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 3.156.652,52 3.984.545,93
20.034.596,33 22.883.061,29
4. Abschreibungen
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6.392.857,73 7.053.502,01
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern 29.965,36 195.938,17
b) Übrige 31.707.723,91 33.082.134,18
31.737.689,27 33.278.072,35
6. Zwischensumme aus Z 1 bis 5 (Betriebsergebnis) -14.988.391,51 -18.911.460,93
7. Erträge aus Beteiligungen (aus verbundenen Unternehmen) 21.000.000,00 45.000.000,00
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 15.787,89 22.157,74
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 21.320,55 2.412.203,00
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 12.829,22 (Vorjahr: TEUR 23)
10. Aufwendungen aus Finanzanlagen 108.000,00 100.065.000,00
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 108.000,00 (Vorjahr: TEUR -100.065)
davon aus Abschreibungen: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR -100.000)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.761.879,20 2.899.032,79
davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR -12.547,02 (Vorjahr: TEUR -1)
12. Zwischensumme aus Z 7 bis 11 (Finanzergebnis) 18.167.229,24 -55.529.672,05
13. Ergebnis vor Steuern 3.178.837,73 -74.441.132,98
14. Steuern vom Einkommen -646.774,32 116.927,12
15. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 2.532.063,41 -74.324.205,86
16. Auflösung von Gewinnrücklagen 0,00 2.286.029,86
17. Jahresgewinn/-verlust 2.532.063,41 -72.038.176,00
18. Gewinnvortrag 0,00 72.038.176,00
19. Bilanzgewinn 2.532.063,41 0,00

4.3 Anhang

4.3.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

4.3.1.1 Allgemeine Grundsätze

Der Jahresabschluss wurde gemäß den Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung (UGB) und unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens angenommen. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

4.3.1.2 Anlagevermögen

4.3.1.2.1 Immaterielle Vermögensgegenstände

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Die geringwertigen Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.

Folgende Nutzungsdauer wird der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegt:

Jahre
Software 3 bis 7
Rechte 4

4.3.1.2.2 Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Die geringwertigen Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.

Folgende Nutzungsdauer wird der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegt:

von bis
Gebäude 30 50 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 10 Jahre

4.3.1.2.3 Finanzanlagen

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bzw. bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen mit den niedrigeren Werten zum Bilanzstichtag bewertet.

4.3.1.2.4 Zuschreibungen zum Anlagevermögen

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

4.3.1.3 Forderungen

Die Forderungen sind mit dem Nennwert angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt.

4.3.1.4 Rückstellungen

4.3.1.4.1 Rückstellungen für Anwartschaften auf Abfertigungen und Rückstellungen für ähnliche Verpflichtungen

Die Abfertigungsrückstellungen und die Rückstellung für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Bestimmungen des IAS 19 nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 1,4% (VJ 1,5%), einer zukünftigen Gehaltssteigerung von 2,5% (VJ 3,0%) und einer empirischen Fluktuation – gestaffelt nach Dienstjahren – zwischen 0% und 13% sowie eines frühestmöglichen Pensionsantrittsalters unter Berücksichtigung der Übergangsregelungen gemäß Pensionsreform unter Zugrundelegung der Sterbetafeln 2018 berechnet. Aufgrund von Austritten sowie zum Vorjahr geänderter Parameter entstand bei der Abfertigungsrückstellung ein zusätzlicher Ertrag von EUR 217.989,00 (VJ EUR 68.135,00) und bei der Rückstellung für Jubiläumsgelder ein zusätzlicher Ertrag von EUR 56.567,00 (VJ EUR 0,00). Der Zinsaufwand in Höhe von EUR 75.291,00 (VJ EUR 75.044,00) wird zur Gänze im Finanzergebnis ausgewiesen. Vom Zinsaufwand entfallen EUR 66.373,00 (VJ EUR 66.344,00) auf die Abfertigungsrückstellung und EUR 8.918,00 (VJ EUR 8.700,00) auf die Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die sonstige Veränderung der Rückstellung für Jubiläumsgelder wird in der Position "Gehälter im Personalaufwand" ausgewiesen. Die Erfassung der sonstigen Veränderung der Abfertigungsrückstellung erfolgt in den sonstigen Sozialaufwendungen. Der Unterschiedsbetrag aufgrund der geänderten Sterbetafeln wurde zur Gänze im laufenden Geschäftsjahr erfasst (Abfertigung: EUR 95.028,00, Jubiläum: EUR 122.131,00).

4.3.1.4.2 Übrige Rückstellungen

In den übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich sind. Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

4.3.1.5 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

4.3.1.6 Währungsumrechnung

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sind mit dem Anschaffungskurs oder dem niedrigeren bzw. höheren Devisenkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

4.3.2 Erläuterungen zur Bilanz

4.3.2.1 Anlagevermögen

4.3.2.1.1 Entwicklung

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im Anlagenspiegel dargestellt. Im Anlagenspiegel ist auch der Grundwert angeführt.

4.3.2.1.2 Geringwertige Vermögensgegenstände

Die geringwertigen Vermögensgegenstände bis zu einem Anschaffungswert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

4.3.2.1.3 Angaben über verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen

Anteile an verbundenen Unternehmen

Whrg. Eigenkapital der
Gesellschaft
Anteil
in
Jahresüberschuss/
-fehlbetrag
Name und Sitz 30. April 2019 % GJ 2018/19
Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn EUR 128.618.475,35 100 10.712.972,92
Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn EUR 59.356.341,76 100 15.681.168,02
Tridonic GmbH, Dornbirn EUR 288.028,09 100 1.050,00
Zumtobel Insurance Management GmbH, Dornbirn EUR 78.925,10 100 0,00
RFZ Holding GmbH, Lustenau EUR 27.337.667,16 100 6.995.946,07
Zumtobel Lighting Ltd., Hayes, Großbritannien GBP Zwerganteil
Whrg. Eigenkapital der
Gesellschaft
Anteil
in
Jahresüberschuss/
-fehlbetrag
Name und Sitz 30. April 2018 % GJ 2017/18
Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn EUR 117.905.502,43 100 -175.886.774,08
Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn EUR 57.675.173,75 100 21.717.597,35
Tridonic GmbH, Dornbirn EUR 286.978,09 100 4.550,00
Zumtobel Insurance Management GmbH, Dornbirn EUR 78.925,10 100 0,00
RFZ Holding GmbH, Lustenau EUR 27.343.471,09 100 5.526.002,84
Zumtobel Lighting Ltd., Hayes, Großbritannien GBP Zwerganteil

Die Zumtobel Lighting GmbH hat im Geschäftsjahr 2018/19 EUR 0,00 (VJ EUR 20.000.000,00) an die Zumtobel Group AG ausgeschüttet, die Ausschüttung der RFZ Holding GmbH betrug EUR 7.000.000,00 (VJ EUR 0,00).

Aus der Tridonic GmbH & Co KG erfolgte eine Gewinnentnahme in Höhe von EUR 14.000.000,00 (VJ EUR 25.000.000,00).

Übrige Beteiligungen

Nominale Anschaffungswert
= Buchwert
Name und Sitz EUR
EIBA Société cooperative, Brüssel, Belgien (1,5% Beteiligung) 7.267,28 14.951,72
Dornbirner Messe GmbH, Dornbirn (0,66% Beteiligung) 1.816,82 290,69
Vorarlberger Volksbank reg. Gen.mbH, Dornbirn (Zwerganteil) 76,67 76,67
Dornbirner Seilbahn GmbH, Dornbirn (ca. 0,01% Beteiligung) 4.004,98 1.824,86
17.143,94

4.3.2.1.4 Wertpapiere des Anlagevermögens

Der Bestand beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 667 Stückaktien der CEESEG AG.

4.3.2.2 Forderungen

Bilanzwert Restlaufzeit davon enthaltene
30. April 2019 von mehr als wechselmäßig Pauschal-WB
EUR einem Jahr verbrieft
Forderungen aus Leistungen 241.286,37 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 7.143.402,79 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 15.755,03 0,00 0,00 0,00
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 382.469,84 0,00 0,00 0,00
7.782.914,03 0,00 0,00 0,00
Bilanzwert Restlaufzeit davon enthaltene
30. April 2018 von mehr als wechselmäßig Pauschal-WB
EUR einem Jahr verbrieft
Forderungen aus Leistungen 34.808,05 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 36.981.136,62 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 63.281,16 0,00 0,00 0,00
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 324.158,41 0,00 0,00 0,00

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stammen mit EUR 7.124.152,79 (VJ EUR 8.076.314,71) aus der laufenden Leistungsverrechnung. Forderung aus dem Cashpooling gegenüber der Zumtobel Pool GmbH besteht zum Bilanzstichtag keine (VJ EUR 28.883.821,91). Die Forderungen aus der Steuerumlage betragen EUR 19.250,00 (VJ EUR 21.000,00).

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

30. April 2019 30. April 2018
Forderungen an Finanzämter 220.176,41 36.337,21
Forderungen gegenüber der Belegschaft 143.233,42 195.279,83
Übrige sonstige Forderungen 19.060,01 92.541,37
Summe sonstige Forderungen 382.469,84 324.158,41

Die sonstigen Forderungen sind zur Gänze nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam.

4.3.2.3 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Vom ausgewiesenen Betrag entfallen EUR 279.484,69 (VJ EUR 54.496,38) auf kurzfristig fällige Guthaben bei Kreditinstituten.

4.3.2.4 Aktive Rechnungsabgrenzungen

In den aktiven Rechnungsabgrenzungen in Höhe von EUR 3.217.441,22 (VJ EUR 3.203.042,29) sind im Wesentlichen Wartungsgebühren für diverse Hard- und Software, Grundsteuern und Mitgliedsbeiträge enthalten.

4.3.2.5 Aktive latente Steuern

Bis zum 30. April 2016 wurde vom Wahlrecht, latente Gewinnsteuern auf temporäre Differenzen zwischen unternehmensrechtlichem und steuerrechtlichem Ergebnis zu aktivieren, kein Gebrauch gemacht.

Ab dem Geschäftsjahr 2016/17 werden latente Steuern gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25% gebildet. Dabei werden keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

In der Tridonic GmbH & Co KG gibt es aufgrund zwingender vom UGB abweichender steuerlicher Regelungen temporäre Differenzen, deren künftige Steuerauswirkungen die Zumtobel Group AG als Mitunternehmer betreffen werden. Gemäß dem "Temporary Concept" des RÄG 2014 sind die latenten Steuern folglich bei der Zumtobel Group AG berücksichtigt worden.

Zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bestehen folgende Unterschiedsbeträge bzw. Steuerlatenzen:

Aktiv
30.04.2019
Passiv
30.04.2019
Aktiv
30.04.2018
Passiv
30.04.2018
Bewegungen
GJ 2018/19
Anlagevermögen 7.138.240,00 0,00 6.971.704,00 0,00 166.536,00
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 208.373,16 0,00 300.430,30 0,00 -92.057,14
Rückstellungen für Abfertigungen 14.546.632,77 0,00 15.991.942,34 0,00 -1.445.309,57
Sonstige Rückstellungen 1.330.196,14 0,00 1.957.547,63 0,00 -627.351,49
Summe aktive/passive Unterschiedsbeträge 23.223.442,07 0,00 25.221.624,27 0,00 -1.998.182,20
Aktive latente Steuerabgrenzung 25% 5.805.860,52 0,00 6.305.406,07 0,00 -499.545,55
Aktive Saldogröße 5.805.860,52 6.305.406,07
Latenter Steueraufwand (-)
/ Steuerertrag (+)
-499.545,55

4.3.2.6 Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 108.750.000,00 und ist in 43.500.000 zur Gänze einbezahlte, auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien zerlegt. Die Aktien werden im Prime Market an der Wiener Börse gehandelt. Das Börsenkürzel lautet ZAG, die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) der Zumtobel Group AG lautet AT0000837307. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten.

Gemäß § 106 Z 9 AktG iVm§ 83 Abs. 2 Z1 BörseG wird weiters bekanntgegeben, dass die Gesellschaft 43.500.000 auf Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben hat und jede Stückaktie eine Stimme gewährt. Die Gesellschaft hält gegenwärtig 353.343 Stück eigene Aktien, die gemäß § 65 Abs. 5 AktG nicht zur Stimmrechtsausübung berechtigt sind; unter Berücksichtigung dieser eigenen Aktien beträgt die Gesamtzahl der Stimmrechte 43.146.657.

Die Zumtobel Group AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2017/18 keinen ausschüttungsfähigen Gewinn. Die Auszahlung einer Dividende entfiel dementsprechend (VJ EUR 0,20 je Aktie). Auf die im Umlauf befindlichen 43.146.657 Stückaktien (43.500.000 Aktien abzüglich 353.343 eigene Aktien) wurden somit EUR 0,0 (VJ EUR 9.923.731,11) ausgeschüttet.

Vor dem Hintergrund der schwachen Ergebnisentwicklung ist für das Geschäftsjahr 2018/19 erneut keine Dividendenausschüttung geplant.

In der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 wurde folgender Beschluss gefasst: Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000,00 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

4.3.2.7 Sonstige Rückstellungen

Stand am Verbrauch Auflösung Dotierung Stand am
1. Mai 2018 30. April 2019
Personalrückstellungen
Noch nicht konsumierte Urlaube 1.179.504,00 1.179.504,00 0,00 637.327,00 637.327,00
Sonderzahlungen 939.567,00 939.567,00 0,00 749.361,00 749.361,00
Jubiläumsgelder 601.684,86 32.858,86 0,00 1.459,00 570.285,00
Mitarbeiterprämien 1.843.401,82 1.182.983,82 0,00 713.536,00 1.373.954,00
Gleitzeitguthaben und Freizeitoption 384.279,00 384.279,00 0,00 375.754,00 375.754,00
Übrige 34.848,00 25.205,00 0,00 23.357,00 33.000,00
Summe Personalrückstellungen 4.983.284,68 3.744.397,68 0,00 2.500.794,00 3.739.681,00
Übrige Rückstellungen
Bilanzprüfungsaufwand 190.200,00 190.200,00 0,00 190.700,00 190.700,00
Beratungsaufwand 813.000,00 485.161,18 327.838,82 137.600,00 137.600,00
Bilanzveröffentlichung 30.000,00 30.000,00 0,00 30.000,00 30.000,00
Drohende Kursverluste 4.463.546,03 4.463.546,03 0,00 4.154.848,85 4.154.848,85
Kreditbereitstellungsprovision 205.000,00 205.000,00 0,00 80.000,00 80.000,00
Sanierung 4.665.000,00 0,00 0,00 108.000,00 4.773.000,00
Sonstige übrige Rückstellungen 567.643,68 567.643,68 0,00 1.891.100,00 1.891.100,00
Summe übrige Rückstellungen 10.934.389,71 5.941.550,89 327.838,82 6.592.248,85 11.257.248,85
Summe sonstige Rückstellungen 15.917.674,39 9.685.948,57 327.838,82 9.093.042,85 14.996.929,85

Zur Ermittlung der Rückstellung für drohende Kursverluste wurden bezüglich konzerninternen und mit Dritten abgeschlossenen Derivatgeschäften Bewertungseinheiten gebildet, sofern Fälligkeitstermine und nominierte Währungen übereinstimmen. Die verbleibenden negativen Überhänge wurden als Rückstellung für drohende Kursverluste ausgewiesen. Für ergänzende Erläuterungen verweisen wir auf das Kapitel zu den derivativen Finanzinstrumenten.

Die gebildete Sanierungsrückstellung dient zur Abdeckung des negativen Eigenkapitals der ZG Lighting CEE GmbH.

4.3.2.8 Verbindlichkeiten

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung für die Zumtobel Group stellt der am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von aktuell 200 Mio EUR dar. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2019 insgesamt 25 Mio EUR in Anspruch genommen. Die Zumtobel Group AG selbst ist ebenfalls ein Kreditnehmer unter diesem Konsortialkreditvertrag, hat aber zum 30. April 2019 ebenso wie im Vorjahr keine Ziehung in Anspruch genommen. Für die Zumtobel Group AG besteht ein weiterer bilateraler Kreditvertrag über 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis Januar 2020, der per 30. April 2019 unverändert zum Vorjahr vollständig in Anspruch genommen ist.

Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Bilanzwert
bis zu einem von einem bis von über fünf 30. April 2019
Jahr fünf Jahren Jahren EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 40.042.420,22 0,00 0,00 40.042.420,22
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.858.531,21 0,00 0,00 4.858.531,21
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen 11.026.944,25 0,00 0,00 11.026.944,25
Sonstige Verbindlichkeiten 1.524.223,18 109.373,00 0,00 1.633.596,18
davon aus Steuern 373.402,97 0,00 0,00 373.402,97
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 303.570,97 0,00 0,00 303.570,97
Summe Verbindlichkeiten 57.452.118,86 109.373,00 0,00 57.561.491,86
Restlaufzeit
bis zu einem
Jahr
Restlaufzeit
von einem bis
fünf Jahren
Restlaufzeit
von über fünf
Jahren
Bilanzwert
30. April 2018
EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 40.092.102,61 40.000.000,00 0,00 80.092.102,61
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.368.312,38 0,00 0,00 6.368.312,38
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
1.270.558,33 0,00 0,00 1.270.558,33
Sonstige Verbindlichkeiten 2.418.865,31 328.119,00 0,00 2.746.984,31
davon aus Steuern 449.425,34 0,00 0,00 449.425,34
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 370.182,67 0,00 0,00 370.182,67
Summe Verbindlichkeiten 50.149.838,63 40.328.119,00 0,00 90.477.957,63

Die Verbindlichkeiten sind nicht dinglich besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stammen EUR 553.507,95 (VJ EUR 1.165.299,18) aus der laufenden Leistungsverrechnung, EUR 10.292.992,49 (VJ EUR 0,00) aus Finanzierungsverbindlichkeiten gegenüber der Zumtobel Pool GmbH und EUR 180.443,81 (VJ EUR 105.259,15) aus der Verrechnung der Gruppensteuer.

Sonstige Verbindlichkeiten

30. April 2019 30. April 2018
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt 338.668,05 407.697,81
Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinden 34.734,92 41.727,53
Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern 674.401,99 1.365.306,92
Verbindlichkeiten gegenüber der Krankenkasse 303.570,97 370.182,67
Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsunternehmen 6.752,78 173.539,02
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 218.746,00 328.119,00
davon mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr 109.373,00 109.373,00
davon mit einer Restlaufzeit zwischen1 und 5 Jahren 109.373,00 218.746,00
Übrige Verbindlichkeiten 56.721,47 60.411,36
Summe sonstige Verbindlichkeiten 1.633.596,18 2.746.984,31

Die im Posten "Sonstige Verbindlichkeiten" enthaltenen Aufwendungen sind zur Gänze nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam.

4.3.2.9 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

4.3.2.9.1 Haftungsverhältnisse

30. April 2019 davon für
verbundene
Unternehmen
Verpflichtungen aus Eventualverbindlichkeiten 225.751.405,22 225.751.405,22
Unternehmensgarantien 16.805.027,36 16.805.027,36
Leasing 3.500.000,00 3.500.000,00
246.056.432,58 246.056.432,58
30. April 2018 davon für
verbundene
Unternehmen
Verpflichtungen aus Eventualverbindlichkeiten 249.961.990,38 249.961.990,38
Unternehmensgarantien 17.279.445,20 17.279.445,20
Leasing 3.500.000,00 3.500.000,00

270.741.435,58 270.741.435,58

4.3.2.9.2 Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen

30. April 2019
des folgenden folgenden fünf
Geschäftsjahres Geschäftsjahre
Verpflichtungen aus Leasingverträgen 142.244,68 53.536,51
Verpflichtungen aus Mietverträgen 489.217,47 584.969,40
631.462,15 638.505,91
30. April 2018
des folgenden folgenden fünf
Geschäftsjahres Geschäftsjahre
Verpflichtungen aus Leasingverträgen 272.066,00 772.120,00
Verpflichtungen aus Mietverträgen 1.387.160,00 5.548.639,00
1.659.226,00 6.320.759,00

4.3.2.9.3 Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden in der Zumtobel Group AG zur Absicherung von Marktpreisrisiken der gesamten Zumtobel Group, die aus Schwankungen von Währungskursen und Zinssätzen resultieren können, eingesetzt. Die Berechnung von stichtagsbezogenen Marktwerten aus Derivaten erfolgt durch eine Treasury-Software basierend auf üblichen anerkannten Bewertungsmethoden. Durch weitere Marktpreisschwankungen können die hier angeführten Werte jedoch von den später bei Fälligkeit realisierten Werten abweichen.

Die Zumtobel Group AG schließt gemäß der gültigen Hedging Policy interne Termingeschäfte mit Konzerngesellschaften der Zumtobel Group zur Absicherung von deren Währungskursrisiko ab. Das daraus resultierende Nettoexposure in den einzelnen Währungen wird teilweise zeitgleich, teilweise sukzessive extern durch gegengleiche Derivatgeschäfte mit ausgewählten Banken als Kontraktpartner eingedeckt. Damit ist das Bonitätsrisiko aus Sicherungsgeschäften als äußerst gering einzustufen. Die Summe der nach Bildung von Bewertungseinheiten verbleibenden negativen Überhänge für diese Sicherungsgeschäfte wurde in die Rückstellung für drohende Kursverluste mit einem Betrag von EUR 162.618,52 (VJ EUR 638.343,63) eingestellt.

Um das aus den variabel verzinsten Kreditverträgen resultierende Zinsänderungsrisiko zu verringern, hat die Zumtobel Group AG als Konzernobergesellschaft unter der Annahme einer durchschnittlichen Inanspruchnahme von mindestens EUR 80.000.000,00 mit verschiedenen Banken EUR-Zins-Swaps (Interest Rate Swaps) für ein derzeit wirksames Nominalvolumen von EUR 40.000.000,00 abgeschlossen. Diese Zinsinstrumente sind in unterschiedliche Laufzeiten gestaffelt (längstens bis Juni 2021) und tauschen die variablen Zinszahlungen der Finanzierung in Fixzinszahlungen von maximal 1,446%. Zum Stichtag betragen die negativen Marktwerte EUR 210.684,59 (VJ EUR 580.554,69). Daneben besteht ein EUR/CHF-Cross-Currency-Swap (CHF-Nominalbetrag nunmehr CHF 21.228.000,00) mit Zahlungsverpflichtungen in Schweizer Franken. Seit dem erstmaligen Abschluss dieser Zinsinstrumente im März 2010 hat die Aufwertung des CHF gegenüber dem EUR zu negativen Marktwerten von insgesamt EUR 3.781.545,74 (VJ EUR 3.244.647,71) geführt, die ebenfalls in der Rückstellung für drohende Kursverluste enthalten sind.

4.3.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.3.3.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse nach geografisch bestimmten Märkten setzen sich wie folgt zusammen:

2018/19 2017/18
Inland 26.011.221,16 26.836.244,30
EU-Staaten 12.559.617,76 13.379.324,89
Drittland 4.001.397,42 4.022.805,53
42.572.236,34 44.238.374,72

Nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich die Umsatzerlöse wie folgt:

2018/19 2017/18
IT-Dienstleistungen 24.470.440,04 25.881.859,46
Mieterlöse 8.078.994,36 7.866.824,32
Sonstige Umlagen 10.022.801,94 10.489.690,94
42.572.236,34 44.238.374,72

Von den Umsatzerlösen wurden EUR 41.827.609,73 (98,25% vom Gesamtumsatz; VJ EUR 43.692.781,27 bzw. 98,77%) mit Gesellschaften der Zumtobel Group getätigt.

4.3.3.2 Sonstige betriebliche Erträge

2018/19 2017/18
Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme
der Finanzanlagen
49,78 0,00
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 327.838,82 60.000,00
Erträge aus übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen 276.626,88 4.800,00
604.515,48 64.800,00

4.3.3.3 Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sowie die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen:

2018/19 2017/18
Leitende Angestellte 19.936,36 50.659,91
Sonstige Arbeitnehmer 105.696,35 181.346,06
125.632,71 232.005,97

Im Gesamtbetrag sind mit EUR 186.510,39 (VJ EUR 223.569,25) auch die Beträge, die an die Mitarbeitervorsorgekasse im Rahmen der "Abfertigung Neu" bezahlt wurden, enthalten.

4.3.3.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen

2018/19 2017/18
Steuern 29.965,36 195.938,17
Übrige
IT-Dienstleistungen 1.820.904,88 2.024.063,80
Beratung 5.400.163,62 7.678.158,54
Datenleitungen, Telekommunikation 3.244.705,53 3.516.737,09
Werbung 965.239,34 1.433.835,94
Versicherungen 2.531.880,65 2.571.781,06
Instandhaltungen 8.480.732,62 6.403.388,29
Sonstiger Aufwand 9.264.097,27 9.454.169,46
Summe Übrige 31.707.723,91 33.082.134,18
31.737.689,27 33.278.072,35

Hinsichtlich der auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Wirtschaftsprüfer verweisen wir auf die Angaben im Konzernabschluss.

4.3.3.5 Finanzergebnis

Die Erträge von verbundenen Unternehmen verteilen sich wie folgt:

2018/19 2017/18
Gewinnausschüttung Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn 0,00 20.000.000,00
Gewinnausschüttung RFZ Holding GmbH, Lustenau 7.000.000,00 0,00
Entnahme Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn 14.000.000,00 25.000.000,00
21.000.000,00 45.000.000,00

Die Position "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" betrifft im Geschäftsjahr im Wesentlichen mit EUR 5.389,50 (VJ EUR 2.860.418,40) die Veränderung der Rückstellung für drohende Kursverluste einschließlich des Ergebnisses aus Settlements derivativer Finanzinstrumente. Die Position "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" beinhaltet weiters mit EUR 1.304.997,29 (VJ EUR 2.043.559,60) Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten. EUR 790.169,49 (VJ EUR 786.669,07) betreffen Kreditbereitstellungs-, Haftungs- und Kreditbearbeitungsgebühren, EUR 75.291,09 (VJ EUR 75.044,20) entfallen auf Zinsaufwendungen aus den Personalrückstellungen (Abfertigung und Jubiläumsgelder).

Zur Abdeckung des negativen Eigenkapitals der ZG Lighting CEE GmbH wurde die Rückstellung hierfür um EUR 108.000,00 (VJ EUR 65.000,00) angepasst.

4.3.3.6 Steuern vom Einkommen

Seit dem Wirtschaftsjahr 2004/05 wird in Österreich von der Möglichkeit der Errichtung einer steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG Gebrauch gemacht. Zu diesem Zwecke wurde zwischen der Zumtobel Group AG als Gruppenträger und den Gruppenmitgliedern

Zumtobel Lighting GmbH (beteiligte Körperschaft) ZG Lighting Austria GmbH Zumtobel Holding GmbH Zumtobel Insurance Management GmbH (beteiligte Körperschaft) Zumtobel Pool GmbH Tridonic GmbH (beteiligte Körperschaft) Tridonic Jennersdorf GmbH Tridonic Holding GmbH LEDON Lighting GmbH RFZ Holding GmbH (beteiligte Körperschaft) Zumtobel LED GmbH (beteiligte Körperschaft) Furiae Immobilien GmbH

ein Steuerumlagevertrag abgeschlossen.

In diesem Steuerumlagevertrag wurde vereinbart, dass ein nach den Vorschriften des KStG und EStG ermittelter steuerpflichtiger Gewinn oder Verlust im Sinne der stufenweisen Ergebniszurechnung an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger weiterzuverrechnen ist.

Ein auf Basis des steuerpflichtigen Gewinnes des Gruppenmitglieds ermittelter Steueraufwand ist unabhängig davon, in welcher Höhe der Gruppenträger insgesamt für das betreffende Wirtschaftsjahr und für die gesamte Unternehmensgruppe Körperschaftsteuer schuldet, als Steuerumlage an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten. Im Falle eines steuerlichen Verlustes des Gruppenmitgliedes verpflichtet sich die beteiligte Körperschaft bzw. der Gruppenträger, diese Verluste als internen Verlustvortrag für zukünftige verrechenbare Gewinne des jeweiligen Gruppenmitgliedes evident zu halten. Das Gruppenmitglied wiederum ist verpflichtet, im Falle eines steuerlichen Verlustes die Mindestkörperschaftsteuer an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten.

Vorgruppen- und Außergruppenverluste iSd § 9 KStG werden unter Berücksichtigung einer allfälligen Vortrags- und Verrechnungsgrenze gegen die steuerlichen Gewinne des jeweiligen Gruppenmitglieds bzw. des Gruppenträgers verrechnet. Aus der Gruppenbesteuerung wurden insgesamt EUR 161.193,81 an die Gruppenmitglieder gutgeschrieben. Im Vorjahr wurden insgesamt EUR 84.259,15 gutgeschrieben.

Die Steuern vom Einkommen setzen sich wie folgt zusammen:

30. April 2019 30. April 2018
Körperschaftssteuer 16.750,00 0,00
Körperschaftssteuer Vorjahre -12.688,00 -22.749,75
Ausländische Quellensteuer 0,00 -699,29
Ausländische Quellensteuer Vorjahre -1.346,96 0,00
Aktive latente Steuern -488.295,55 224.635,31
Steuerumlage aus der Gruppenbesteuerung -161.193,81 -84.259,15
-646.774,32 116.927,12

4.3.4 Sonstige Angaben

4.3.4.1 Zahl der Arbeitnehmer

Die Zahl der Arbeitnehmer – nach Vollzeitäquivalenten – während des Geschäftsjahres, gegliedert in Arbeiter und Angestellte, beträgt:

Durchschnitt Stichtag
2018/19 2017/18 30. April 2019 30. April 2018
Arbeiter 1 1 1 1
Angestellte 162 187 149 188
163 188 150 189

4.3.4.2 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen sind Personen in Schlüsselpositionen der Zumtobel Group AG (aktive Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Zumtobel Group AG) und deren nahe Angehörige anzusehen. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden Beratungsleistungen des Managements in Schlüsselpositionen in Höhe von EUR 90.000,00 in Anspruch genommen. Durch den Verkauf von Waren an das Management in Schlüsselpositionen wurden Umsätze im Wert von EUR 5.000,00 erzielt. Es wurden keine Vorschüsse bzw. Kredite an Management in Schlüsselpositionen gewährt. Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen nehmen Positionen in anderen Unternehmen ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen haben. Es wurden im laufenden Geschäftsjahr Geschäfte mit diesen Unternehmen in Höhe von EUR 738.000,00 getätigt. Des Weiteren gibt es keine Transaktionen mit nicht konsolidierten Gesellschaften und keine Transaktionen mit Eigentümern.

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse

Die Gesellschaft wurde mit Satzung vom 17. Dezember 1984 errichtet. Die Gesellschaft ist im Firmenbuch des Landes- als Handelsgerichtes Feldkirch unter der Nummer 62309g eingetragen.

Im Geschäftsjahr 2018/19 waren folgende Personen als Mitglieder des Aufsichtsrats tätig:

erstmalig bestellt bestellt bis Dienstzeit bis dato
Name Funktion bzw. entsendet
Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel Vorsitzender 2003 2020 16 Jahre
Dr. Volkhard Hofmann 1. Stv. Vorsitzender 2017 2020 2 Jahre
Dr. Johannes Burtscher 2. Stv. Vorsitzender 2010 2020 9 Jahre
Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel Mitglied 1996 2020 23 Jahre
Dietmar Dünser Delegierter des Betriebsrats 2015 4 Jahre
Richard Apnar Delegierter des Betriebsrats 2012 7 Jahre
Kai Arbinger Delegierter des Betriebsrats 2016 3 Jahre

Die Funktionsperiode für die gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats endet mit der Hauptversammlung, welche über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2019/20 beschließt. Die Gesamtvergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats beliefen sich auf EUR 476.085,96 (VJ EUR 452.599,19).

Das AR-Mitglied Dr. Volkhard Hofmann hat im Geschäftsjahr 2018/19 im Rahmen seiner Beratertätigkeit für die Zumtobel Group AG Leistungen in Höhe von EUR 90.000,00 (exkl. Spesen) verrechnet.

Im Geschäftsjahr 2018/2019 waren als Mitglieder des Vorstands tätig:

Name Funktion erstmalig
bestellt
bestellt bis Dienstzeit bis dato
Dr. Alfred Felder CEO (Chief Executive Officer) seit 8. Juni 2018, davor
Sprecher des Vorstandes, davor COO
01.04.2016 30.04.2022 3 Jahre
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol CFO (Chief Financial Officer) 01.04.2018 30.04.2020 1 Jahr
Dr. Bernard Motzko COO (Chief Operating Officer) 01.02.2018 30.04.2021 1 Jahr

Gesamtbezüge des Vorstands

in TEUR 2018/19 2017/18
Gesamtbezüge des Vorstands 2.095 2.014
davon fixe Bezüge 1.995 1.926
davon kurzfristige variable Bezüge 100 26
davon langfristige variable Bezüge 0 61
in TEUR 2018/19 2017/18
Alfred Felder (ab 1. April 2016) 750 515
davon fixe Bezüge 750 515
davon kurzfristige variable Bezüge 0 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
Bernard Motzko (ab 1. Februar 2018) 608 343
davon fixe Bezüge 608 255
davon kurzfristige variable Bezüge 0 26
davon langfristige variable Bezüge 0 61
Thomas Tschol (ab 1. April 2018)* 738 50
davon fixe Bezüge 638 50
davon kurzfristige variable Bezüge 100 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0

* Die Vergütung erfolgt im Rahmen eines Management-Service-Vertrags

Die Vergütung umfasst alle Vergütungsbestandteile, die im jeweiligen Geschäftsjahr erworben wurden.

4.3.4.3 Angaben zum Konzernabschluss

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft. Sie ist die Muttergesellschaft der Zumtobel Group und erstellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen. Der Konzernabschluss wird im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht.

4.3.4.4 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag zum 30. April 2019 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage geführt hätten.

Dornbirn, am 14. Juni 2019

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

4.4 Anlagenspiegel

Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand am
1. Mai 2018
Zugänge Abgänge Stand am
30. April 2019
Werte in EUR
I) Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, Rechte und ähnliche Rechte und Vorteile
sowie daraus abgeleitete Lizenzen
29.564.757,44 898.155,54 0,00 30.462.912,98
geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 29.564.757,44 898.155,54 0,00 30.462.912,98
II) Sachanlagevermögen
Grundstücke und Bauten
bebaute Grundstücke 124.250.187,28 786.041,21 0,00 125.036.228,49
davon Grundwert 7.325.431,40 0,00 0,00 7.325.431,40
unbebaute Grundstücke 6.297.466,63 0,00 0,00 6.297.466,63
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.673.578,48 1.120.570,46 5.284,94 10.788.864,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 1.384.780,16 2.098.993,42 0,00 3.483.773,58
geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 102.700,52 102.700,52 0,00
Summe Sachanlagen 141.606.012,55 4.108.305,61 107.985,46 145.606.332,70
III) Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 681.899.395,30 0,00 0,00 681.899.395,30
Beteiligungen 17.143,94 0,00 0,00 17.143,94
Wertpapiere des Anlagevermögens 250.125,00 0,00 0,00 250.125,00
Sonstige Ausleihungen 201.257,97 0,00 36.561,39 164.696,58
Summe Finanzanlagen 682.367.922,21 0,00 36.561,39 682.331.360,82
Summe Anlagevermögen 853.538.692,20 5.006.461,15 144.546,85 858.400.606,50
kumulierte Abschreibungen
Stand am Zugänge Abgänge Stand am Buchwert Buchwert
1. Mai 2018 = Jahres-Afa 30. April 2019 1. Mai 2018 30. April 2019
22.177.789,44 2.393.795,54 0,00 24.571.584,98 7.386.968,00 5.891.328,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
22.177.789,44 2.393.795,54 0,00 24.571.584,98 7.386.968,00 5.891.328,00
66.299.435,93 2.591.379,21 0,00 68.890.815,14 57.950.751,35 56.145.413,35
0,00 0,00 0,00 0,00 7.325.431,40 7.325.431,40
0,00 0,00 0,00 0,00 6.297.466,63 6.297.466,63
6.698.042,34 1.304.982,46 3.350,94 7.999.673,86 2.975.536,14 2.789.190,14
0,00 0,00 0,00 0,00 1.384.780,16 3.483.773,58
0,00 102.700,52 102.700,52 0,00 0,00 0,00
72.997.478,27 3.999.062,19 106.051,46 76.890.489,00 68.608.534,28 68.715.843,70
196.261.000,00 0,00 0,00 196.261.000,00 485.638.395,30 485.638.395,30
0,00 0,00 0,00 0,00 17.143,94 17.143,94
0,00 0,00 0,00 0,00 250.125,00 250.125,00
0,00 0,00 0,00 0,00 201.257,97 164.696,58
196.261.000,00 0,00 0,00 196.261.000,00 486.106.922,21 486.070.360,82
291.436.267,71 6.392.857,73 106.051,46 297.723.073,98 562.102.424,49 560.677.532,52

4.5 Lagebericht

4.5.1 Die Zumtobel Group AG im Überblick

4.5.1.1 Organisationsstruktur

Die Zumtobel Group AG fungiert als Konzernobergesellschaft und stellt konzernübergreifende Management- und Servicefunktionen bereit. Die Zentralbereiche umfassen das Controlling, Personalwesen, Konzernrechnungswesen und Steuern, Recht, Interne Revision, Versicherungswesen, Treasury, IT, Unternehmenskommunikation, Investor Relations, Strategie und Transformation sowie den zentralen Einkauf. Die Zentralbereiche haben die Aufgabe, die Umsetzung der Unternehmensstrategie über standardisierte Prozesse und Instrumente zu unterstützen sowie gruppenweit Transparenz und Effizienz sicherzustellen. Auf diese Weise werden Synergieeffekte zwischen den Geschäftsbereichen der Zumtobel Group sowie in zentral von der Zumtobel Group AG verwalteten Bereichen erzielt. Weiters verwaltet die Gesellschaft den überwiegenden Teil der inländischen Liegenschaften. Die Erträge der Gesellschaft kommen aus der internen Leistungsverrechnung mit den verbundenen Unternehmen und aus Ausschüttungen der Obergesellschaft des Lighting Segment (Zumtobel Lighting GmbH) sowie des Components Segment (Tridonic GmbH & Co KG) sowie aus der Holdinggesellschaft für den Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen im In- und Ausland (RFZ Holding GmbH).

Der Vorstand der Zumtobel Group AG verantwortet die Führung und Steuerung des Konzerns. Die Zumtobel Group besteht aus zwei operativen Segmenten, nach welchen auch die Steuerung des Konzerns erfolgt: dem Lighting Segment und dem Components Segment. Beide Segmente verfügen über eine jeweils eigene globale Produktportfolio-, Vertriebs- und Produktionsorganisation. Im Geschäftsbereich Services werden alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter einem Dach gebündelt.

Zumtobel Group*

*vereinfachte Darstellung (Stand 30. April 2019)

**Teil des Lighting Segments, betreut auch Tridonic und deren Kunden

4.5.1.2 Unternehmensstrategie

Die neuesten Euroconstruct-Daten bestätigen zwar für die europäische Bauwirtschaft nach wie vor ein leicht wachsendes Marktumfeld; für die kommenden Jahre wurden jedoch aus mehrerlei Gründen die Wachstumsraten reduziert, wodurch sich der Verdrängungswettbewerb und damit einhergehend der Preisdruck verstärken dürfte.

Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat im Berichtsjahr dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – die neue Zumtobel Gruppenstrategie FOKUS, mit dem Ziel einer erhöhten Kundenorientierung bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten, erarbeitet und verabschiedet.

  • Fokusmärkte & -anwendungen: Wir werden uns auf unsere Zielmärkte sowie nachhaltig profitable Anwendungen konzentrieren. Für das Lighting Segment liegt der Schwerpunkt auf Europa, im Components Segment sehen wir im globalen Markt unser Wachstum.
  • Operative & Prozess-Exzellenz: Im Sinne unseres Lean Management-Ansatzes werden wir weiter auf eine Verbesserung unserer Kostenbasis in allen Bereichen (Produktion, Verwaltung, Vertrieb) setzen. Darunter verstehen wir auch das Vorantreiben der Digitalisierung sämtlicher Geschäftsprozesse.
  • Komponenten: Wir glauben an das nahtlose Zusammenspiel von Komponenten und Leuchten als Treiber der Digitalisierung. Daher ist Tridonic ein integraler Bestandteil der Zumtobel Group.
  • Unikale Marken: Mit den Kernmarken Zumtobel, Thorn und Tridonic haben wir drei starke Marken im Konzern. Im Lighting Segment werden wir uns mit einer dualen Markenstrategie (Zumtobel und Thorn) und einem klar differenzierten Portfolio erfolgreich am Markt positionieren.
  • Services & schlüsselfertige Lösungen: Services & schlüsselfertige Lösungen sind ein integraler Bestandteil für das Lighting- und Components Segment und ein wichtiger Treiber für zukünftiges Wachstum. Innovation findet sich in allen unseren Produkten, Technologien, Services und Geschäftsprozessen wieder.

Im Berichtsjahr 2018/19 wurde die neue Strategie ausgerollt und umgesetzt: Die am Markt tätigen Segmente wurden aufgewertet, die drei Kernmarken gestärkt und der Vertrieb neu und kundennäher aufgestellt. Gleichzeitig wurden die Zentralfunktionen zurückgefahren, die Verwaltungskosten deutlich reduziert, das Produktportfolio verschlankt sowie die operativen Prozesse verbessert und damit die Herstellkosten gesenkt. Mit all diesen durchgeführten Schritten konnte die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und die Basis für zusätzliche Markt- und Kosteneinsparpotenziale geschaffen werden. Mit der neuen Strategie ist es das klare Ziel der Zumtobel Group, nachhaltigen Mehrwert für sämtliche Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter) zu generieren. Mittelfristig hat sich das Unternehmen eine EBIT-Marge von circa 6% bis zum Geschäftsjahr 2020/21 zum Ziel gesetzt.

4.5.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der Aufschwung der globalen Wirtschaftstätigkeit hat sich im Geschäftsjahr 2018/19 abgeschwächt. Nach dem starken Wachstum in 2017 und im ersten Halbjahr 2018 waren es seither politische und wirtschaftliche Unsicherheiten (Handelskonflikt zwischen USA und China, Budgetstreit zwischen EU und Italien, BREXIT), die das Wachstum gebremst haben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezifferte das globale Wirtschaftswachstum in 2018 auf 3,6%1 (Vorjahr 3,8%), wobei das Wachstum insbesondere im zweiten Halbjahr stark zurückgegangen ist (3,2%). Insbesondere in Europa musste eine Abschwächung der

1 Quelle: Prognose des IWF, World Economic Outlook, April 2019

Konjunktur hingenommen werden. Der Euroraum verzeichnete im Jahr 2018 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,8%, nachdem im Vorjahr noch 2,4% erzielt werden konnten. In der für die Zumtobel Group wichtigen D/A/CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum speziell in Deutschland. Deutschlands Wirtschaft konnte um 1,5% (2017 2,5%) wachsen, während Österreich (2,7%) und Schweiz (2,5%) höhere Wachstumsraten ausweisen konnten. Auch in Großbritannien kam es aufgrund der politischen Unsicherheit zu einer weiteren Verlangsamung der Wachstumsdynamik auf nunmehr 1,4% (Vorjahr 1,8%). Mit Frankreich (1,5%) und Italien (0,9%) mussten weitere große europäische Volkswirtschaften moderate Wachstumsraten hinnehmen. In den USA konnte, entgegen der europäischen Dynamik, aufgrund von steigenden Konsumausgaben eine höhere Wachstumsrate ausgewiesen werden. Das BIP-Wachstum verbesserte sich auf 2,9% (Vorjahr 2,2%). Chinas Wirtschaftswachstum erreichte im Jahr 2018 6,6%, allerdings hat sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des Handelsstreits abgeschwächt (6,0%).

In seiner jüngsten Prognose vom April 2019 hat der IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft reduziert und erwartet für 2019 nunmehr ein Wirtschaftswachstum von 3,3%, nachdem man im Vorjahresbericht noch von 3,9% ausgegangen war. Sowohl für die USA als auch die Eurozone wird eine Abkühlung der Konjunktur gegenüber dem Vorjahr erwartet. Für Großbritannien wird eine weitere Abkühlung um 0,2 Prozentpunkte auf 1,2% prognostiziert. Für das Jahr 2020 und darüber hinaus sieht der IWF ein Wachstum der Weltwirtschaft von 3,6%, warnt allerdings auch vor möglichen Risiken: So könnten etwa eine weitere Verschärfung der Handelskonflikte, ein No-Deal BREXIT oder anhaltende fiskalpolitische Unsicherheit wie in Italien das Wachstum spürbar verlangsamen.

4.5.3 Die Zumtobel Group Aktie

Für die Zumtobel Group Aktionäre verlief das Geschäftsjahr 2018/19 erneut wenig erfreulich. Insgesamt ging der Kurs im Berichtszeitraum 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 um 14,3% zurück. Damit entwickelte sich die Zumtobel Group Aktie leicht schwächer als der österreichische Leitindex ATX. Hauptgründe dafür waren die enttäuschende operative Entwicklung sowie ein schwieriges Industrieumfeld. Die Aktie beendete das Geschäftsjahr am 30. April 2019 mit einem Schlusskurs von 6,43 EUR.

Die Marktkapitalisierung der Zumtobel Group AG veränderte sich im Berichtsjahr 2018/19 analog zum Aktienkurs. Auf Basis einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Zahl von 43,5 Millionen Inhaberstammaktien wurde das Unternehmen zum 30. April 2019 mit 280 Mio EUR (Vorjahr 326 Mio EUR) bewertet. Der durchschnittliche Tagesumsatz an der Wiener Börse lag im Berichtsjahr bei 230.307 Stück gegenüber 280.373 Stück im Vorjahr (Doppelzählung, wie von der Wiener Börse veröffentlicht). Die Zumtobel Group Aktie notiert im ATX Prime.

Schlusskurs 30.04.2018 EUR 7,500 Währung EUR
Schlusskurs 30.04.2019 EUR 6,430 ISIN AT0000837307
Performance GJ 2018/19 -14,3% Börsenkürzel Wiener Börse (XETRA) ZAG
Marktkapitalisierung am 30.04.2019 280 Mio EUR Marktsegment ATX Prime
Höchstkurs am 19.09.2018 EUR 9,170 Reuters Symbol ZUMV.VI
Tiefstkurs am 26.07.2018 EUR 5,550 Bloomberg Symbol ZAG AV
Ø tägl. Handelsvolumen (Stück) 230.307 Anzahl der Aktien 43.500.000

Kennzahlen zur Zumtobel Group Aktie GJ 2018/19

Die Aktionärsstruktur der Zumtobel Group AG hat sich gegenüber dem Jahresabschluss 2017/18 leicht verändert. Die Familie Zumtobel hat ihren Anteil von 35,5% auf nun 36,1% der Stimmrechte erhöht und ist somit weiterhin der seit dem Börsengang etablierte stabile Kernaktionär der Zumtobel Group AG. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2019 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Wellington Management Group LLP eine Beteiligung von über 4%. Der Rest der Anteilscheine liegt nach Kenntnis des Unternehmens zum Großteil bei institutionellen Investoren. Zum Bilanzstichtag lag der Bestand eigener Anteile gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 353.343 Stück.

4.5.4 Geschäftsverlauf (inklusive finanzielle Leistungsindikatoren)

4.5.4.1 Ertragslage

Die Nettoumsatzerlöse in Höhe von 42,6 Mio EUR (Vorjahr 44,2 Mio EUR) beinhalten IT-Dienstleistungen in Höhe von 24,5 Mio EUR (Vorjahr 25,9 Mio EUR), Mieteinnahmen in Höhe von 8,1 Mio EUR (Vorjahr 7,9 Mio EUR) sowie sonstige Umlagen in Höhe von 10,0 Mio EUR (Vorjahr 10,5 Mio EUR).

Aufgrund der geringeren Aufwendungen für Gehälter und Abschreibungen sowie geringerer Beratungsleistungen stieg das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Mio EUR auf minus 15,0 Mio EUR. Die Erträge aus verbundenen Unternehmen verminderten sich auf 21,0 Mio EUR (Vorjahr 45,0 Mio EUR). Aus der Tridonic GmbH & Co KG (Obergesellschaft des Components Segments) wurden 14,0 Mio EUR (Vorjahr 25,0 Mio EUR) entnommen, die Ausschüttung der Zumtobel Lighting GmbH als Obergesellschaft des Lighting Segments belief sich auf 0,0 Mio EUR (Vorjahr 20,0 Mio EUR). Die RFZ Holding GmbH hat im Berichtsjahr eine Ausschüttung in Höhe von 7,0 Mio. EUR getätigt (Vorjahr 0,0 Mio EUR). Die Position "Aufwendungen aus Finanzanlagen" beinhaltete im Vorjahr mit 100,0 Mio EUR eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung an der Zumtobel Lighting GmbH. Entsprechend erhöhte sich das Jahresergebnis der Zumtobel Group AG im Geschäftsjahr 2018/19 auf 2,5 Mio EUR (Vorjahr -72,0 Mio EUR).

4.5.4.2 Vermögenslage

Die unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Beteiligungen betreffen im Wesentlichen die Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn (Produktions- und Holdinggesellschaft für das Lighting Segment der Zumtobel Group AG), die Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn (Produktionsunternehmen und Holdinggesellschaft für das Components Segment der Zumtobel Group AG), sowie die RFZ Holding GmbH, Lustenau (Holdinggesellschaft für den Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen im In- und Ausland).

Das Eigenkapital der Zumtobel Group AG veränderte sich ausschließlich aufgrund der Einstellung des Jahresgewinnes in Höhe von 2,5 Mio EUR.

Zum 30. April 2019 umfassen die Kapitalrücklagen gebundene Rücklagen in Höhe von 311,6 Mio EUR (Vorjahr 311,6 Mio EUR) sowie nicht gebundene Rücklagen in Höhe von 55,3 Mio EUR (Vorjahr 55,3 Mio EUR). Die gebundene Kapitalrücklage beträgt 286,5% des eingezahlten Grundkapitals und weist demnach die gesetzlich erforderliche Höhe auf. Die Gewinnrücklagen (23,4 Mio EUR) enthalten wie im Vorjahr ausschließlich andere (freie) Rücklagen.

Im Geschäftsjahr 2018/19 steht unter Berücksichtigung der aktiven latenten Steuern (ausschüttungsgesperrt) der Zumtobel Group AG kein ausschüttungsfähiger Bilanzgewinn zur Verfügung. Die Zumtobel Group verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, welche eine Ausschüttung von ca. 30% bis 50% des konsolidierten Nettogewinnes unter Berücksichtigung eventueller Sondereffekte vorsieht. Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung und eines Bilanzgewinnes der Zumtobel Group AG von 2,5 Mio EUR ist für das Geschäftsjahr 2018/19 keine Dividendenausschüttung geplant (Vorjahr 0 Eurocent).

Die Eigenkapitalquote der Zumtobel Group AG belief sich zum 30. April 2019 auf 86,7% (Vorjahr 81,8%).

4.5.4.3 Finanzlage

Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können, und verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die durch den Geschäftsverlauf auftreten. Zum Bilanzstichtag 30. April 2019 stehen der Zumtobel Group neben dem Konsortialkreditvertrag und drei weiteren Kreditverträgen kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt 61,4 Mio EUR (Vorjahr 84,5 Mio EUR) zur Verfügung.

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung stellte der am 01. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 200 Mio EUR dar. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor, die unter bestimmten Voraussetzungen gezogen werden kann. Zum 30. April 2019 wurden 25 Mio EUR (Vorjahr 115 Mio EUR) in Anspruch genommen. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen der Zumtobel Group AG ein kurzfristiger bilateraler Kreditvertrag über 40 Mio EUR (endfällig bis Januar 2020) und der Zumtobel Lighting GmbH zwei weitere langfristige Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 zur Verfügung, die per 30. April 2019 vollständig in Anspruch genommen sind. Diese wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen beinhalten eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte und erfordern die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%). Zum 30. April 2019 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,66 (Vorjahr 2,70) und einer Eigenkapitalquote von 28,5% (Vorjahr 27,2%) vollumfänglich eingehalten.

Um die Liquidität im Konzern besser und effektiver steuern zu können, wird für die wesentlichen Länder Europas ein Cash-Pooling-System angewendet. Dadurch wird ein zinsoptimaler Ausgleich von kurzfristigen Liquiditätsüber- und -unterdeckungen ermöglicht und der Bedarf an kurzfristigen unbesicherten Kontokorrentkrediten reduziert.

4.5.4.4 Zweigniederlassungen

Zum 30. April 2019 hatte die Zumtobel Group AG keine Zweigniederlassungen.

4.5.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

4.5.5.1 Mitarbeiter

Der Unternehmenserfolg der Zumtobel Group basiert auf qualifizierten, engagierten und leistungsbereiten Mitarbeitern. Mit einem breiten Produktportfolio und einer offenen und wachstumsorientierten Unternehmenskultur bietet die Zumtobel Group für ihre Mitarbeiter attraktive Karrieremöglichkeiten innerhalb der Gruppe. Der Zentralbereich Corporate Human Resources leitet in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand die strategischen Schwerpunkte der Personalpolitik aus der Unternehmensstrategie ab. Auf Gruppenebene wurden die Aspekte Aus- und Weiterbildung, eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz als die wesentlichsten Nachhaltigkeitsthemen im Personalbereich identifiziert.

Bei der Zumtobel Group gibt es neben externen Weiterbildungsmöglichkeiten auch ein großes Angebot an internen Trainingsprogrammen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, die auf die Fähigkeiten, Kenntnisse und Bedürfnisse der jeweiligen Personen zugeschnitten sind. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde das Aus- und Weiterbildungsangebot wiederum ausgeweitet. Entsprechend sind die durchschnittlichen Trainingsstunden pro Mitarbeiter im Berichtsjahr auf 13 Stunden gestiegen (Vorjahr 12 Stunden), insbesondere durch den weiteren Ausbau der Online-Schulungsangebote. Dies wurde durch die Einführung eines neuen Lernmanagementsystems ("myCAMPUS") ermöglicht. Der Schwerpunkt lag im Berichtszeitraum auf Trainingsmaßnahmen im Bereich von Produktwissen, Applikationen und Verkaufskompetenz.

Das Personalmanagement innerhalb der Zumtobel Group ist dezentral organisiert. Der Zentralbereich Human Resources ist für die Entwicklung und Koordinierung gruppenweiter Personalaktivitäten, für die Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen sowie auch für die Förderung von internen Talenten verantwortlich. Mehrere regionale Shared Service und Competence Center sind für die lokale Umsetzung verantwortlich.

4.5.5.2 Bericht über die Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) bleibt durch die Entwicklung neuer Produkte und Systeme sowie aufgrund der Anwendung neuer Technologien ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Zumtobel Group. Ziel ist es, die herausragende Technologieposition und Innovationskraft der Zumtobel Group durch in der Branche vergleichbare Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, ein umfangreiches Patentportfolio, konsequente Produkt- und Systementwicklung sowie eine intensive Zusammenarbeit mit externen Forschungspartnern weiter zu stärken, um dadurch ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio sicherzustellen und auszubauen. Durch verstärkten Einsatz von Produktkonfigurations- und Variantenmanagement, Effizienzsteigerung im Produktentstehungsprozess, Reduktion der F&E-Standorte sowie erhöhte Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen gelang es, im Berichtsjahr zusätzliche Synergieeffekte zu heben und den F&E-Aufwand der Zumtobel Group im Berichtsjahr um 9,8% auf 66,2 Mio EUR zu reduzieren.

Die Zumtobel Group AG hat eine konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung als Teil des Konzernlageberichts erstellt.

4.5.6 Berichterstattung über wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

4.5.6.1 Internes Kontrollsystem

Das Interne Kontrollsystem der Zumtobel Group (im Folgenden kurz "IKS" genannt) unterstützt die Erreichung der geschäftspolitischen Ziele. Das IKS ist definiert als die Gesamtheit der in die Prozesse integrierten Überwachungs- und Steuerungsmaßnahmen zur Sicherung der Vermögenswerte des Unternehmens, der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit von Informationen und Systemen, der Wirtschaftlichkeit und Effektivität von Prozessen sowie der Compliance mit gesetzlichen, vertraglichen und internen Regelungen. Aufbau und Ausgestaltung des IKS der Zumtobel Group orientieren sich an international anerkannten Governance-Rahmenwerken, wie zum Beispiel dem Rahmenwerk des Committee of the Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) oder dem IT-Rahmenwerk COBIT, veröffentlicht von der Information Systems Audit and Control Association (ISACA), die fallspezifisch auf die Gegebenheiten unseres Geschäftsmodells angepasst werden. Die Tiefe der Ausgestaltung und Formalisierung des IKS folgt einer strengen Risikoorientierung (Nutzen), der kritisch der zu erwartende Mehraufwand (Kosten) gegenübergestellt wird. Die Implementierung und Aktualisierung des IKS liegt in der Verantwortung von benannten Prozess-Eignern in der Funktion, Region und/oder der Business Division. Das IKS ist eng verzahnt mit dem organisatorisch separat aufgesetzten Enterprise Risk Management-Prozess, der in regelmäßigen Abständen Risiken bei Prozess-Eignern systematisch erfasst, aggregiert und bis hin zum Aufsichtsrat mit dazugehörigen Maßnahmen berichtet. Überwachungsaufgaben übernehmen die Qualitätssicherungs-Abteilungen der Fachbereiche und – organisatorisch unabhängig – Corporate Audit und Compliance mit einer dualen Berichtslinie an Vorstand und Prüfungsausschuss. Die Überwachung bezieht sich sowohl auf das Kontrolldesign wie auch dessen operative Funktionsfähigkeit. Über einen straffen Follow-up-Prozess wird sichergestellt, dass identifizierte Schwächen zeitnah beseitigt werden. Die genannten Überwachungsfunktionen agieren nach strengen berufsständischen Standards und unterliegen regelmäßiger externer Überprüfung.

Zentrale Elemente des IKS der Zumtobel Group AG sind:

  • >> Der Verhaltenskodex in Verbindung mit zusätzlichen spezifischen Regelungen (z. B. für Einladungen)
  • >> Das neu geschaffene anonyme Hinweisgebersystem
  • >> Unternehmensrichtlinien und Verfahrensbeschreibungen
  • >> Klar definierte Organisationsstrukturen, Stellenbeschreibungen und formal fixierte, an die jeweilige Aufgabe angepasste Delegationen
  • >> Der regelmäßige Abgleich des Istzustandes (z. B. Kostenstellenberichte) mit dem erwarteten Ergebnis (z. B. Budget)
  • >> Schulungsprogramme für Mitarbeiter

Aufbauend auf diesen allgemeinen IKS-Elementen besteht das IKS der Finanzberichterstattung aus spezifischen und sehr detaillierten Regelungen, die im gruppenweit zugänglichen Intranet publiziert sind.

Beispielhaft umfasst das IKS der Finanzberichterstattung:

  • >> Schriftliche Prozessfestlegung und Dokumentation
  • >> Prozessintegrierte Genehmigungs- und Freigaberegelungen
  • >> Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung (Finance Group Manual)
  • >> Einheitliche Closing-Checkliste (gruppenweit gültig)

Sämtliche IKS-Elemente werden bedarfsgerecht und risikoorientiert aktualisiert und weiterentwickelt.

4.5.6.2 Risikomanagementsystem

Die Zumtobel Group ist sich bewusst, dass ein angemessenes Chancen- und Risikomanagementsystem – ebenso wie ein Internes Kontrollsystem – ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsposition ist. In der Zumtobel Group bedeutet Risikomanagement die aktive Auseinandersetzung mit Risiken zur Sicherung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und gleichermaßen das Erkennen von Chancen sowie die Abwägung von unternehmerischen Entscheidungen. Ziel des Risikomanagements ist es, durch einen systematischen Ansatz Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen, um so aktiv durch geeignete Maßnahmen auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Bei der Zumtobel Group ist das Risikomanagement ein eigenständiger, strategisch ausgerichteter Prozess sowie Teil der operativen Führungsarbeit. Basisinstrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind neben einer konzernweit implementierten Risikomanagement-Software standardisierte Planungs- und Controlling-Prozesse, konzernweite Richtlinien, eine laufende Berichterstattung sowie das Interne Kontrollsystem.

Die in der Konzernzentrale als Teil des Konzerncontrollings angesiedelte Funktion "Corporate Risk Management" ist für die ständige Weiterentwicklung des Risikomanagement-Prozesses sowie für die Koordination des gruppenweiten Risikomanagements und die Risikoüberwachung zuständig. Das Risikomanagementsystem der Zumtobel Group ist eng mit den Controlling-Prozessen und dem Internen Kontrollsystem verknüpft. Das bei der Zumtobel Group implementierte Risikomanagementsystem basiert ebenso wie das Interne Kontrollsystem auf den methodischen Grundlagen des COSO(The Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission)-Modells. Richtlinien und Prozessbeschreibungen zum Risikomanagement stehen konzernweit zur Verfügung.

Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken kommt dem Berichtswesen eine zentrale Bedeutung zu. Der Vorstand wird regelmäßig von den operativen Bereichen über die aktuelle und die zu erwartende Geschäftsentwicklung sowie über vorhandene Risiken und Chancen informiert. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird halbjährlich über die wesentlichen Risiken und Chancen der Gruppe in Kenntnis gesetzt. Die Risikoermittlungs- und Bewertungsverfahren und Werkzeuge der Gruppe werden unter Hinzuziehung der Internen Revision und des Abschlussprüfers ständig verbessert und weiterentwickelt. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements der Zumtobel Group und berichtet darüber an Vorstand und Aufsichtsrat.

Aufgrund der weltweiten Präsenz ist die Zumtobel Group Risiken aus Veränderungen von Marktpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Auf eine detaillierte Beschreibung zum Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Marktrisiko im Abschnitt "Angaben zum Risikomanagement" im Konzernabschluss wird verwiesen. Darüber hinaus bestehen Risiken hinsichtlich der Finanzierungen sowie bilanzielle Risiken. Die Finanzierungssteuerung erfolgt durch die zentrale Corporate Treasury-Abteilung.

4.5.7 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen Verpflichtungen

  1. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 108.750.000 EUR und ist in 43.500.000 zur Gänze einbezahlte, auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien mit einem anteiligen Wert am Grundkapital von 2,50 EUR pro Aktie unterteilt. Sämtliche 43.500.000 Aktien sind in einer Sammelurkunde verbrieft, die bei der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) hinterlegt ist. Alle Aktien der Gesellschaft unter der ISIN AT0000837307 waren zum Stichtag 30. April 2019 zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Zum 30. April 2019 besaß die Gesellschaft 353.343 Stück eigene Aktien.

  2. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme und das Recht zur Teilnahme an Hauptversammlungen der Gesellschaft.

AUGMENTOR Privatstiftung (4.405.752 Aktien), ASTERIX Privatstiftung (4.700.752 Aktien), Hektor Privatstiftung (2.267.340 Aktien), ORION Privatstiftung (3.090.752 Aktien), Ingrid Reder (64.088 Aktien), Caroline Reder (100.000 Aktien), Christine Reder (100.000 Aktien), Fritz Zumtobel (166.210 Aktien), Nicholas Zumtobel (5.760 Aktien), Caroline Zumtobel (5.450 Aktien), Isabel Zumtobel (6.048 Aktien), Karin Zumtobel-Chammah (13.398 Aktien) und Jürg Zumtobel (144.248 Aktien) (gemeinsam: das "Syndikat") sind Vertragsparteien eines Syndikatsvertrages. Die GWZ Privatstiftung ist aus dem Syndikat ausgeschieden und hält keine Aktien mehr. Neu im Syndikat ist die GENVALOR Familienstiftung mit 633.750 Aktien.

Der Syndikatsvertrag sieht vor, dass sich die Parteien vor einer Hauptversammlung über das Stimmverhalten zu den einzelnen Tagesordnungspunkten abstimmen und ein von den Parteien ernannter Repräsentant das Stimmrecht, wie gemäß Syndikatsvertrag beschlossen, für alle Parteien gemeinsam ausübt. Darüber hinausgehende Informationen zum Syndikatsvertrag sind dem Vorstand nicht bekannt.

Es gibt keine statutarischen Übertragungsbeschränkungen. Übertragungsbeschränkungen, die sich aus einer vertraglichen Vereinbarung mit Ausnahme des Syndikatsvertrages ergeben, sind dem Vorstand nicht bekannt.

  1. Zum 30. April 2019 hielt das Syndikat 36,081% des Grundkapitals der Gesellschaft. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2019 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Wellington Management Group LLP eine Beteiligung von über 4%.

  2. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.

  3. Arbeitnehmer, die Aktien halten, üben bei der Hauptversammlung ihr Stimmrecht unmittelbar aus.

  4. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurde für den Vorstand und das obere Management der Zumtobel Group ein Cash-basierter Long Term Incentive (LTI) eingeführt. Die Ausschüttung des LTI wird auf die folgenden drei bis fünf Jahre verteilt. Im Falle eines (erfolgreichen) öffentlichen Übernahmeangebots bleiben die offenen LTI-Forderungen der Vorstandsmitglieder oder Arbeitnehmer gegenüber der Gesellschaft unberührt.

  5. Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

  6. Scheiden Aufsichtsratsmitglieder vor dem Ablauf ihrer Funktionsperiode aus, so bedarf es einer Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen für den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Das maximal zulässige Alter eines Vorstandsmitglieds zum Zeitpunkt der (erstmaligen oder neuerlichen) Bestellung beträgt 65 Jahre. Für die (erstmalige oder neuerliche) Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds gibt es kein maximal zulässiges Alter. Die vorzeitige Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern ist mit einfacher Stimmmehrheit möglich.

  7. Sofern das Gesetz nicht eine größere Mehrheit oder noch andere Erfordernisse vorschreibt, beschließt die Hauptversammlung mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Weitere, sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebende Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates sowie über Änderungen der Satzung der Gesellschaft bestehen nicht.

  8. Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung stellte der am 01. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 200 Mio EUR dar. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor, die unter bestimmten Voraussetzungen gezogen werden kann. Zum 30. April 2019 wurden 25 Mio EUR (Vorjahr 115 Mio EUR) in Anspruch genommen. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen der Zumtobel Group AG ein kurzfristiger bilateraler Kreditvertrag über 40 Mio EUR (endfällig bis Januar 2020) und der Zumtobel Lighting GmbH zwei weitere langfristige Kreditverträge mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2024 beziehungsweise Februar 2025 zur Verfügung, die per 30. April 2019 vollständig in Anspruch genommen sind. Diese wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen beinhalten eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte und erfordern die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%). Zum 30. April 2019 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,66 (Vorjahr 2,70) und einer Eigenkapitalquote von 28,5% (Vorjahr 27,2%) vollumfänglich eingehalten.

  9. Die Vorstandsverträge enthalten eine Change-of-Control-Klausel. Im Falle einer Übernahme der Gesellschaft durch einen neuen Mehrheitsaktionär steht den Vorstandsmitgliedern das Recht zu, ihr Mandat einseitig zurückzulegen. In diesem Fall erhalten die Vorstandsmitglieder die fixen und variablen Bezüge bis zum ursprünglich vereinbarten Ablauf des Vertrages, maximal jedoch für die Dauer von 24 Monaten. Darüber hinaus haben die Vorstandsmitglieder keine besonderen Ansprüche oder Anwartschaften im Falle der Beendigung ihrer Funktion. Die Vorstandstätigkeit von Thomas Tschol wird über einen Management-Gestellungsvertrag, abgeschlossen mit der Management Factory Corporate Advisory GmbH, bereitgestellt. Der Vertrag kann unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende eines jeden Monats gekündigt werden.

4.5.8 Ausblick und Ziele

Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat im Geschäftsjahr 2018/19 dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – die neue Zumtobel Gruppenstrategie FOKUS, mit dem Ziel einer erhöhten Kundenorientierung bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten, erarbeitet und verabschiedet.

Im Berichtsjahr 2018/19 wurde die neue Strategie ausgerollt und umgesetzt: Die am Markt tätigen Segmente wurden aufgewertet, die drei Kernmarken gestärkt und der Vertrieb neu und kundennäher aufgestellt. Gleichzeitig wurden die Zentralfunktionen zurückgefahren, die Verwaltungskosten deutlich reduziert, das Produktportfolio verschlankt sowie die operativen Prozesse verbessert und damit die Herstellkosten gesenkt. Mit all diesen durchgeführten Schritten konnte die Wettbewerbsfähigkeit und Kundenorientierung gesteigert und die Basis für zusätzliche Markt- und Kosteneinsparpotenziale geschaffen werden. Mit der neuen Strategie ist es das klare Ziel der Zumtobel Group, nachhaltigen Mehrwert für sämtliche Stakeholder (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter) zu generieren.

Zur Verbesserung der Umsatzentwicklung setzt die Zumtobel Group im Zuge der Neuausrichtung auf eine Schärfung ihrer Positionierung in der globalen Lichtindustrie. Ziel ist es, im Lighting Segment – mit den Kernmarken Zumtobel und Thorn – Marktführer in Europa zu werden mit Fokus auf die Anwendungen Industrie, Büro & Bildung, Shop & Retail sowie Kunst & Kultur. Im Bereich der Außenbeleuchtung liegt der Schwerpunkt auf Stadt- und Straßenbeleuchtung. Das Components Segment mit der Technologiemarke Tridonic wird global ausgebaut mit innovativen Hard- (Treiber, LED-Module) und Softwarelösungen für smarte und vernetzte Licht- und Beleuchtungssysteme. Zudem setzt die Zumtobel Group verstärkt auf die Zukunftsfelder digitales Licht sowie Services und schlüsselfertige Lösungen.

Dornbirn, am 14. Juni 2019

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

Zumtobel Group AG, Dornbirn,

bestehend aus der Bilanz zum 30. April 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 30. April 2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen

Siehe Anhang Kapitel 4.3.2.1.3

Das Risiko für den Abschluss

Die Anteile an verbundenen Unternehmen stellen in Höhe von TEUR 485.638 bei der Zumtobel Group AG einen erheblichen Anteil der Vermögensgegenstände dar. Der Posten betrifft im Wesentlichen den Anteil an der Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn, in Höhe von TEUR 411.772.

In Vorjahren wurden aufgrund von dauernden Wertminderungen außerplanmäßige Abschreibungen in signifikanter Höhe auf den Anteil an der Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn, (TEUR 169.667) erfasst. Im Geschäftsjahr ist zu überprüfen, ob Veränderungen in den marktbezogenen, ökonomischen oder gesetzlichen Rahmenbedingungen Zuschreibungen oder weitere außerplanmäßige Abschreibungen erfordern.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit erfolgt anlassbezogen. Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Faktoren. Hierzu zählen insbesondere die prognostizierten Cashflows der Tochtergesellschaften, die unter anderem auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie den Einschätzungen des Vorstandes hinsichtlich des erwarteten Marktumfelds und der Wirksamkeit der beschlossenen Maßnahmen basieren. Weitere Faktoren sind die unterstellte langfristige Wachstumsrate und die zugrunde gelegten regionenspezifischen Kapitalkosten.

Die Faktoren sind mit Unsicherheit behaftet, sodass für den Abschluss das Risiko besteht, dass die Anteile an verbundenen Unternehmen nicht entsprechend den Vorgaben der österreichischen Rechnungslegungsgrundsätze bewertet sind und folglich der Jahresüberschuss nicht zutreffend ermittelt ist.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Zuge unserer Prüfung haben wir die Prozessabläufe sowie wesentliche interne Kontrollen erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung beurteilt. Wir haben die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen und Ermessensentscheidungen sowie der Berechnungsmethode der Beteiligungsbewertungen unter Einbeziehung von unseren Bewertungsspezialisten beurteilt. Die bei den Berechnungen zugrunde gelegten prognostizierten Cash Flows haben wir mit der aktuellen von der Geschäftsleitung genehmigten strategischen Unternehmensplanung abgeglichen. Darüber hinaus haben wir uns mit den wesentlichen Planungsannahmen kritisch auseinandergesetzt und die unterstellten Annahmen anhand von unternehmensintern zur Verfügung gestellten Marktdaten untersucht. Die Planungstreue haben wir anhand von Informationen aus Vorperioden analysiert.

Da bereits geringfügige Änderungen des Kapitalkostensatzes erhebliche Auswirkungen auf die Höhe des ermittelten beizulegenden Wertes haben, haben wir die zur Herleitung der Kapitalkosten verwendeten Parameter jenen einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen (Peer-Group) gegenübergestellt.

Durch eigene Sensitivitätsanalysen haben wir ermittelt, ob die getesteten Buchwerte bei möglichen Veränderungen der Annahmen in realistischen Bandbreiten noch ausreichend durch die jeweiligen beizulegenden Werte gedeckt sind und ob außerplanmäßigen Abschreibungen in ausreichendem Ausmaß erfasst wurden.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahres- bzw. Konzernabschluss, den Lage- bzw. Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. Juli 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 14. Jänner 2019 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Zumtobel Group AG beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 30. April 2007 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Thomas Smrekar.2

Wien, am 14. Juni 2019

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Thomas Smrekar Wirtschaftsprüfer

22Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Einzelabschluss

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

Service

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

5. Service

Finanzkennzahlen __________ 201
Finanzkalender ____________ 202
Kontaktinformation _________ 202
Finanzberichte ____________ 202
Mehr Informationen ______________ 202
Impressum _______________ 202
Disclaimer _______________ 203

5. Service

Finanzkennzahlen

CAPEX Investitionen in Anlagevermögen
Eigenkapitalquote = Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme
EBIT Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern
Bereinigtes EBIT EBIT bereinigt um Sondereffekte
Bereinigte EBIT-Marge = bereinigtes EBIT in Prozent vom Umsatz
EBITDA Gewinn vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen
Mitarbeiterproduktivität = bereinigtes EBIT in Prozent von Personalkosten
Nettoverbindlichkeiten = Langfristige Finanzschulden + Kurzfristige Finanzschulden – Liquide Mittel –
Kurzfristige Finanzforderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
Schuldendeckungsgrad = Nettoverbindlichkeiten dividiert durch EBITDA
Verschuldungsgrad (Gearing) = Nettoverbindlichkeiten in Prozent vom Eigenkapital
WACC (Weighted Average Cost of Capital) = Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten
(Fremdkapital und Eigenkapital)
Working Capital (Betriebsmittel) = Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen – Erhaltene Anzahlungen

Finanzkalender

Bilanzergebnis 2018/19 27. Juni 2019 Nachweisstichtag Hauptversammlung 16. Juli 2019 43. ordentliche Hauptversammlung 26. Juli 2019 Ex-Dividendentag 30. Juli 2019 Record Date Dividende 31. Juli 2019 Dividendenzahltag 02. August 2019 Bericht zum 1. Quartal 2019/20 (1. Mai 2019 - 31. Juli 2019) 03. September 2019 Bericht zum 1. Halbjahr 2019/20 (1. Mai 2019 - 31. Oktober 2019) 03. Dezember 2019 Bericht zum 3. Quartal 2019/20 (1. Mai 2019 - 31. Januar 2020) 03. März 2020

Kontaktinformation

Emanuel Hagspiel Marina Konrad-Märk Head of Investor Relations Head of Corporate Communications Telefon +43 (0)5572 509-1125 Telefon +43 (0)5572 509-575

Investor Relations Presse/Unternehmenskommunikation

E-Mail [email protected] E-Mail [email protected]

Finanzberichte

Sie finden unsere Finanzberichte zum Download in deutscher und englischer Sprache unter http://www.zumtobelgroup.com. Der Geschäftsbericht 2018/19 wird auf der 43. ordentlichen Hauptversammlung veröffentlicht. Gerne senden wir Ihnen die Printfassung zu, Bestellungen über Telefon +43 (0)5572 509-1125.

Mehr Informationen

zur Zumtobel Group AG und unseren Marken finden Sie im Internet unter:

www.zumtobelgroup.com www.zumtobel.com www.thornlighting.com www.tridonic.com www.acdclighting.co.uk

Impressum

Herausgeber: Zumtobel Group AG, Investor Relations, Emanuel Hagspiel Koordination Finanzen: Bernhard Chromy Übersetzung: Donna Schiller-Margolis Titelbildgestaltung: Prof. Dietmar Eberle, Baumschlager Eberle Architekten mit Sascha Lötscher, Gottschalk+Ash Int'l Copyright: Zumtobel Group AG 2019

Inhouse produziert mit FIRE.sys

Disclaimer

Dieser Jahresfinanzbericht enthält Aussagen über zukünftige Entwicklungen, die auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen beruhen und Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den vorausschauenden Aussagen abweichen können. Die Aussagen über zukünftige Entwicklungen sind nicht als Garantien zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Dazu zählen zum Beispiel nicht vorhersehbare Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und geschäftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Umfeld der Zumtobel Group, der Wettbewerbssituation, der Zins- und Währungsentwicklungen, technologischer Entwicklungen sowie sonstiger Risiken und Unwägbarkeiten. Weitere Risiken sehen wir unter anderem in Preisentwicklungen, nicht vorhersehbaren Geschehnissen im Umfeld akquirierter Unternehmen und bei Konzerngesellschaften sowie bei den laufenden Kostenoptimierungsprogrammen. Die Zumtobel Group beabsichtigt nicht, diese vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren. Dieser Jahresfinanzbericht wird auch in Englisch präsentiert, jedoch nur der deutsche Text ist verbindlich.

Service

Zumtobel Group AG 1. Mai 2018 bis 30. April 2019

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