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Zumtobel Group AG

Annual Report Jun 28, 2018

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Annual Report

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1 Mai 2017 – 30 April 2018 ZUMTOBE L J PUORG A H RESFINAN Z T HCI REB 2 017/2018

Titelbildgestaltung: Sagmeister & Walsh, USA

Das Kunstbuch unseres diesjährigen Geschäftsberichts wurde von Sagmeister & Walsh gestaltet. Sagmeister & Walsh ist eine in New York ansässige Kreativagentur, die Erscheinungsbilder und Kampagnen, Werbespots, Websites, Bilder, Filme, Bücher und Objekte für Kunden und sich selbst erstellt.

Nach der Veröffentlichung anlässlich der Hauptversammlung der Zumtobel Group AG am 27. Juli 2018 ist der Bericht als PDF zum Download verfügbar bzw. kann als Printexemplar bestellt werden: www.zumtobelgroup.com/de/bestellservice.htm

Jahresfinanzbericht 2017/18 Zumtobel Group AG

  1. Mai 2017 bis 30. April 2018

Fünfjahresübersicht

Zu Kennzahlendefinitionen siehe 5. Service – Finanzkennzahlen

in Mio EUR 2017/18 2016/17 2015/16 2014/15 2013/14
Umsatzerlöse 1.196,5 1.303,9 1.356,5 1.312,6 1.246,8
Bereinigtes EBIT 19,7 72,4 58,7 66,5 47,6
in % vom Umsatz 1,6 5,6 4,3 5,1 3,8
Jahresergebnis -46,7 25,2 11,9 11,9 -4,8
in % vom Umsatz -3,9 1,9 0,9 0,9 -0,4
Bilanzsumme 986,1 1.019,6 1.068,6 1.086,3 1.006,6
Eigenkapital 268,3 334,0 333,2 322,6 327,6
Eigenkapitalquote in % 27,2 32,8 31,2 29,7 32,5
Nettoverbindlichkeiten 146,3 91,0 134,8 148,2 126,2
Cashflow aus dem operativen Ergebnis 53,5 114,1 84,8 103,1 79,5
Investitionen 69,0 45,2 58,4 76,6 65,6
in % vom Umsatz 5,8 3,5 4,3 5,8 5,3
F&E-Aufwand gesamt 73,4 82,4 87,9 79,0 71,8
in % vom Umsatz 6,1 6,3 6,5 6,0 5,8
Mitarbeiter inkl. Leiharbeiter (Vollzeitkräfte) 6.224 6.562 6.761 7.234 7.291

Inhalt

Fünfjahresübersicht 2
Brief des Vorstandsvorsitzenden 4
1. Konzernlagebericht 7
1.1
Die Zumtobel Group im Überblick __________ 10
1.2
Gesamtwirtschaftliches Umfeld _______ 16
1.3
Die Zumtobel Group Aktie __________ 17
1.4
Wesentliche Ereignisse seit dem 30. April 2017 _______ 19
1.5
Geschäftsverlauf _____________ 20
1.6
Nichtfinanzielle Konzernerklärung ___________ 27
1.7
Forschung und Entwicklung __________ 44
1.8
Internes Kontrollsystem _____________ 45
1.9
Risikomanagement ___________ 47
1.10
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag _______ 51
1.11
Angaben zu § 243a UGB ____________ 52
1.12
Ausblick und Ziele ___________ 54
2. Konzernabschluss 55
2.1
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung _______ 58
2.2
Konzern Gesamtergebnisrechnung ___________ 59
2.3
Konzern Bilanz ______________ 60
2.4
Konzern Kapitalflussrechnung _________ 61
2.5
Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung __________ 62
2.6
Anhang _____________ 63
2.7
Konsolidierungskreis _________ 125
2.8
Erklärung des Vorstands gemäß § 82 Abs 4 Börsegesetz _____ 128
Bestätigungsvermerk ______________ 129
3. Corporate Governance Report 135
3.1
Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex ______ 137
3.2
Die Organe und Gremien der Zumtobel Group AG ________ 138
3.3
Diversität im Aufsichtsrat und Vorstand ______ 146
3.4
Diversitätskonzept und Maßnahmen zur Frauenförderung ____ 146
3.5
Vergütungsbericht __________ 147
3.6
Sonstige Informationen ____________ 152
3.7
Bericht des Aufsichtsrats ___________ 154
4. Einzelabschluss Zumtobel Group AG 159
4.1
Bilanz ______________ 162
4.2
Gewinn- und Verlustrechnung _______ 164
4.3
Anhang ____________ 165
4.4
Anlagenspiegel _____________ 182
4.5
Lagebericht der Zumtobel Group AG _______ 184
Bestätigungsvermerk ______________ 193
5. Service 199

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Alfred Felder

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

es ist mir eine große Ehre, dass mich der Aufsichtsrat in dieser herausfordernden Zeit im Februar 2018 mit der Führung dieses weltweit anerkannten Unternehmens beauftragt hat. Unsere enttäuschende wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2017/18, der Vertrauensverlust von wichtigen Stakeholdern wie etwa den Kunden und dem Kapitalmarkt sowie das schwierige Industrieumfeld haben deutlich gezeigt, dass der Status quo nicht mehr länger aufrechterhalten werden kann und deutliche strategische und organisatorische Veränderungen und Anpassungen in der Zumtobel Group notwendig sind, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Zusammen mit meinen neuen Vorstandskollegen haben wir in den letzten Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group gearbeitet. Mit dem Ziel mehr Kundenfokus bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten werden sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche, Absatzmärkte, Marken- und Produktportfolios ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt. Spätestens bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses zum 1. Quartal 2018/19 am 4. September 2018 werden wir die neue Strategie zur Führung des Unternehmens sowie überarbeitete Mittelfristziele präsentieren. In der Zwischenzeit freue mich sehr, Ihnen in diesem Brief erstmals über die wesentlichen Ereignisse des abgelaufenen Geschäftsjahres berichten zu dürfen.

Umsatzrückgänge und intensiver Preiswettbewerb belasten Profitabilität der Zumtobel Group

Der Gruppenumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr in einem herausfordernden Branchenumfeld um 8,2% auf 1.196,5 Mio EUR (Vorjahr 1.303,9 Mio EUR). Diese Umsatzentwicklung wurde durch deutlich negative Währungstranslationseffekte im Ausmaß von 31,5 Mio EUR beeinflusst, welche vor allem auf die Aufwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken zurückzuführen sind. Bereinigt um die Währungseffekte sank der Umsatz im Berichtszeitraum um 5,8%. Regional betrachtet waren die Umsatzrückgänge insbesondere im wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien mit einem Minus von über 20% sehr ausgeprägt. Sehr erfreulich entwickelte sich der Geschäftsbereich Zumtobel Group Services (ZGS). Unter der Marke ZGS bündelt der Lichtkonzern alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter einem Dach. In diesem Bereich stieg der Umsatz im Berichtsjahr um 11,6% auf 179,0 Mio EUR und erreicht damit 15,0% vom Gesamtumsatz des Konzerns.

Das Geschäftsjahr 2017/18 war auch geprägt von wichtigen strategischen Schritten zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Zumtobel Group. Der im Juli 2017 gestartete Bau des neues Produktionswerkes in Serbien und der im Oktober 2017 finalisierte Verkauf des Zumtobel Group Produktionswerks in Les Andelys (Frankreich) sowie die Entscheidung, einen Großteil der Komponentenproduktion in Dornbirn (Österreich) über die nächsten Jahre schrittweise nach Serbien zu verlegen, waren weitere bedeutende Meilensteine zur Unterstützung der mittelfristigen Profitabilität. Diese langfristig ausgerichteten Schritte sowie kurzfristig eingeleitete Einsparmaßnahmen konnten allerdings nicht verhindern, dass sich das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-EBIT gegenüber dem Vorjahr um 72,9% auf 19,7 EUR Mio (Vorjahr 72,4 Mio EUR) verschlechterte. Die geringere Gruppen-Profitabilität im Berichtsjahr ist dabei zum Großteil auf die deutlichen Umsatzrückgänge und einen sehr intensiven Preiswettbewerb zurückzuführen. Folglich fiel auch das Jahresergebnis gegenüber dem Vorjahr von plus 25,2 Mio EUR auf minus 46,7 Mio EUR. Aufgrund des geringeren Cashflows aus dem operativen Geschäft und der höheren Investitionstätigkeit reduzierte sich der Free Cashflow im Berichtsjahr auf minus 23,9 Mio EUR (Vorjahr plus 69,4 Mio EUR) und die Nettoverbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag um 55,3 Mio EUR auf 146,3 Mio EUR. Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung, ist für das Geschäftsjahr 2017/18 keine Dividendenausschüttung geplant.

Vorsichtige Zuversicht für das Geschäftsjahr 2018/19

Wir sehen das Geschäftsjahr 2018/19 als Übergangsjahr, in dem wir unsere Hausaufgaben erledigen müssen, um das operative Geschäft weiter zu stabilisieren und parallel dazu wieder ein stabiles Fundament für zukünftiges profitables Wachstum zu legen. Dazu sind grundlegende organisatorische und strategische Änderungen zusammen mit konkreten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen in allen Funktionsbereichen notwendig. Diese werden im Rahmen des derzeit laufenden Strategieentwicklungsprozesses im Detail ausgearbeitet. Den Weg der strategischen Neuorientierung werden wir mit vollem Engagement und mit aller Konsequenz einschlagen, allerdings benötigen die geplanten umfassenden Veränderungen einige Quartale Zeit, bis sie sich spürbar im Umsatz und Ergebnis niederschlagen.

Vor dem Hintergrund der großen anstehenden Veränderungen im Unternehmen, des allgemein intensiven Preiswettbewerbes in der Beleuchtungsindustrie und des deutlich verschlechterten Marktumfeldes in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien ist eine Aussage zur Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018/19 mit großer Unsicherheit verbunden. Insbesondere im ersten Halbjahr gehen wir von weiteren Umsatzrückgängen der Zumtobel Group aus. Der Vorstand der Zumtobel Group hat sich für das Gesamtjahr 2018/19 zum Ziel gesetzt, beim bereinigten Gruppen-EBIT gegenüber dem Vorjahr (GJ 2017/18: 19,7 Mio EUR) eine leichte Verbesserung zu erzielen. Weitere Einmalbelastungen aus der strategischen Neuorientierung sind auch in den nächsten Quartalen sehr wahrscheinlich.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich auf die Herausforderungen in meiner neuen Tätigkeit. Hierbei können wir uns auf unsere engagierten und hervorragend qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen, bei denen ich mich ausdrücklich auch im Namen meiner Vorstandskollegen sehr herzlich für ihren Einsatz und ihre Leistungen bedanken möchte. Für das entgegengebrachte Vertrauen, die Unterstützung und den offenen Dialog gilt unser Dank auch unseren Kunden, Partnern, Lieferanten sowie unseren Aktionärinnen und Aktionären.

Alfred Felder Chief Executive Officer (CEO)

Konzernlagebericht

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018 Konzernlagebericht Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

1. Konzernlagebericht

Konzernlagebericht

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

Inhalt

1. Konzernlagebericht 10
1.1 Die Zumtobel Group im Überblick __________ 10
1.1.1
Das Unternehmen ___________ 10
1.1.2
Produkte und Produktionsstandorte __________ 11
1.1.3
Marktposition und Markenpositionierung ______ 12
1.1.4
Kritische Erfolgsfaktoren der Zumtobel Group ________ 14
1.1.5
Strukturelle Umsatztreiber für die professionelle Beleuchtung ________ 14
1.1.6
Unternehmensstrategie _______ 15
1.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld _______ 16
1.3 Die Zumtobel Group Aktie __________ 17
1.4 Wesentliche Ereignisse seit dem 30. April 2017 _______ 19
1.5 Geschäftsverlauf _____________ 20
1.5.1
Umsatzentwicklung ___________ 20
1.5.2
Ertragsentwicklung ___________ 22
1.5.3
Cashflow, Finanz- und Vermögenslage _________ 24
1.6 Nichtfinanzielle Konzernerklärung ___________ 27
1.6.1
Strategie und Management ___________ 27
1.6.2
Nachhaltig profitables Wachstum ______ 32
1.6.3
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen __________ 33
1.6.4
Corporate Governance und Compliance ______ 34
1.6.5
Verantwortungsvoller Arbeitgeber ___________ 35
1.6.6
Nachhaltige Beschaffung _______ 40
1.6.7
Betrieblicher Umweltschutz __________ 41
1.7 Forschung und Entwicklung __________ 44
1.8 Internes Kontrollsystem _____________ 45
1.9 Risikomanagement ___________ 47
1.10 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag _______ 51
1.11 Angaben zu § 243a UGB ____________ 52
1.12 Ausblick und Ziele ___________ 54

1. Konzernlagebericht

1.1 Die Zumtobel Group im Überblick

1.1.1 Das Unternehmen

Eines der wenigen weltweit agierenden Unternehmen in der Lichtindustrie

Vordenker und Impulsgeber der Lichtindustrie

Die Zumtobel Group ist ein führender internationaler Anbieter von innovativen Lichtlösungen und Lichtkomponenten. Der börsennotierte Konzern verfügt über 13 Produktionsstätten auf vier Kontinenten sowie Vertriebsbüros und -partner in rund 90 Ländern. Die Unternehmensgruppe beschäftigte zum Bilanzstichtag 30. April 2018 6.224 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erreichte einen Umsatz von 1.196,5 Millionen Euro. Die Gründungsfamilie Zumtobel ist seit dem Börsengang im Jahr 2006 nach wie vor mit ca. 35,5 Prozent am Grundkapital des Konzerns beteiligt und fungiert damit als stabiler Kernaktionär. Konzernsitz ist Dornbirn, Vorarlberg (Österreich).

Vorrangiger Anspruch der Zumtobel Group ist es, ihren Kunden einen einzigartigen Mehrwert zu ermöglichen und dabei Lichterlebnisse zu schaffen. Im Fokus steht dabei, die Lebensqualität der Menschen durch Licht weiter zu verbessern. Mit der langjährigen Erfahrung, dem gebündelten Wissen der Mitarbeiter weltweit und dem weitreichenden Netzwerk zu führenden Technologiepartnern, Lichtplanern, Architekten und Künstlern versteht sich die Zumtobel Group als Vordenker und Impulsgeber der internationalen Lichtindustrie.

Die Zumtobel Group besteht aus zwei operativen Segmenten, nach welchen auch die Steuerung des Konzerns erfolgt: dem Lighting Segment und dem Components Segment. Beide Segmente verfügen über eine jeweils eigene globale Vertriebs- und Produktionsorganisation. Die einzelnen Anwendungen im Lighting Segment – Indoor, Outdoor, Zumtobel Group Services – sind zum Bilanzstichtag als separate Geschäftsbereiche organisiert.

*vereinfachte Darstellung (Stand 30. April 2018)

Der globale Mehrmarkenvertrieb ist ein Kernelement der Organisationsstruktur. Durch den Mehrmarkenansatz ist die Unternehmensgruppe in der Lage, ihren Kunden, zu denen vielfach sehr enge und langjährig gewachsene Beziehungen bestehen, ein umfassendes Produkt- und Serviceangebot zu bieten. Dabei werden die Produktportfolios der unterschiedlich ausgerichteten Leuchtenmarken durch eine gemeinsame Vertriebsorganisation – gegliedert nach Kundenzielgruppen – vermarktet.

Im Berichtsjahr wurden im Rahmen der organisatorischen Weiterentwicklung der Mehrmarkenstruktur im Lighting Segment die Marken als Geschäftsbereiche durch die Anwendungen – Indoor, Outdoor sowie Zumtobel Group Services – abgelöst. Damit rücken die Anwendungen stärker in den Fokus. Die Entwicklung des Produktportfolios wird in Zukunft von den jeweiligen Category-Managern gesteuert und in Folge in Abstimmung mit einem zentral verankerten Brand Management einer Marke zugeordnet. Somit werden Überlappungen vermieden, das Gesamtproduktportfolio optimiert sowie die klare Positionierung der Marken am Markt sichergestellt. Der Geschäftsbereich Indoor inkludiert dabei die Anwendungen Industrie (inkl. Logistik, Hallen, Parkhäuser), Büro, Bildung und Gesundheitswesen (inkl. Krankenhäuser, Schulen und Universitäten) sowie Einzelhandel, Supermärkte, Kunst & Kultur und Ausstellungsräumlichkeiten (inkl. Gastgewerbe). Der Geschäftsbereich Outdoor adressiert die Anwendungen Straßen, Tunnels, Sportstätten sowie Außenbeleuchtung für öffentliche Räume. Im Geschäftsbereich Zumtobel Group Services werden alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter einem Dach gebündelt.

Die Zumtobel Group AG fungiert als Konzernobergesellschaft und stellt konzernübergreifende Management- und Servicefunktionen bereit. Die Zentralbereiche umfassen das Controlling, Personalwesen, Konzernrechnungswesen und Steuern, Recht, Interne Revision, Versicherungswesen, Treasury, IT, Unternehmenskommunikation, Investor Relations, Corporate Integrity, Group Technology sowie den zentralen Einkauf. Die Zentralbereiche haben die Aufgabe, die Umsetzung der Unternehmensstrategie über standardisierte Prozesse und Instrumente zu unterstützen sowie gruppenweit Transparenz und Effizienz sicherzustellen.

1.1.2 Produkte und Produktionsstandorte

Die Wertschöpfungskette der professionellen Beleuchtung wird von der Zumtobel Group umfassend abgedeckt. Mit ihren Marken Thorn, THORNeco, Tridonic, Zumtobel, Zumtobel Group Services und acdc bietet die Unternehmensgruppe ihren Kunden ein umfassendes Produkt- und Serviceangebot in allen Anwendungsbereichen der professionellen Innen- und Außenbeleuchtung, inklusive Lichtsteuerungskomponenten und -systemen.

Die Leuchten- und die Komponentenwerke der Zumtobel Group sind jeweils in einem weltweiten Produktionsverband organisiert. Dabei werden die Werke so aufgestellt, dass sie ihre regionalen und technologischen Stärken zum Nutzen der gesamten Unternehmensgruppe am besten einsetzen können. Im Rahmen der Neuorganisation wurden in den letzten Geschäftsjahren mehrere Projekte umgesetzt, die zu einer Verkleinerung, einem Verkauf oder einer Schließung von Standorten führten. Die Leuchtenwerke in Landskrona (Schweden), Tianjin (China) und Usingen (Deutschland) sowie das Komponentenwerk in Ennenda (Schweiz) wurden geschlossen, die Tridonic connection technology mit Sitz in Innsbruck (Österreich), das Komponentenwerk in Auckland (Neuseeland) sowie das Leuchtenwerk in Les Andelys (Frankreich) wurden verkauft. Im Oktober 2017 setzte die Zumtobel Group eine weitere Maßnahme zur Optimierung ihres Produktionsnetzwerkes und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Dazu werden mittelfristig die beiden Produktionswerke für Leuchten und Komponenten in Dornbirn (Österreich) zusammengefasst. Am Stammsitz in Dornbirn fokussiert sich das Unternehmen künftig auf die Produktion von Leuchten. Darüber hinaus fand im Sommer 2017 der offizielle Spatenstich für die Errichtung eines neuen, gemeinsamen Produktionswerkes für die Leuchten- und Komponentenfertigung in Serbien statt. Der Konzern verfügt zum 30. April 2018 über 13 Produktionsstätten auf vier Kontinenten.

Globaler Mehrmarkenvertrieb

Anwendungen stehen im Fokus

Konzernübergreifende Management- und Servicefunktionen

Die Zumtobel Group deckt die Wertschöpfungskette umfassend ab

Globaler Werksverbund

Werkslandschaft der Zumtobel Group zum 30. April 2018

1.1.3 Marktposition und Markenpositionierung

Führende Position in einem stark fragmentierten Leuchtenmarkt

Die Zumtobel Group ist weltweit aktiv. Der wichtigste Markt ist jedoch weiterhin Europa, hier werden circa 80% des Konzernumsatzes generiert. Die professionelle europäische Lichtindustrie ist stark fragmentiert. Die zehn größten europäischen Leuchtenhersteller decken etwa 45 Prozent des Gesamtmarktes ab. In diesem fragmentierten Markt hat die Zumtobel Group mit ihren international etablierten Leuchtenmarken eine führende Marktposition mit einem Marktanteil, der in Europa bei knapp unter 10% liegt. Demgegenüber weist die konventionelle Komponentenindustrie weltweit einen höheren Konsolidierungsgrad auf. In den Bereichen LED-Module und LED-Driver drängen jedoch seit einigen Jahren viele neue Anbieter, vor allem aus dem asiatischen Raum, in den Markt. Mit Tridonic nimmt die Zumtobel Group im Bereich der Lichtsteuerung und der Betriebsgeräte weltweit eine führende Position ein.

Thorn – die Performance-Marke für internationales Volumengeschäft

Thorn ist ein führender Qualitätsanbieter für professionelle Lichtlösungen für die Innen- und Außenbeleuchtung. Die Marke Thorn steht für sehr leistungsfähige, kosteneffiziente und vor allem bedienungsfreundliche Beleuchtung inklusive Lichtsteuerung. Die Marke Thorn vertreibt ihre Leuchten und Lichtlösungen weltweit unter anderem an Großhändler, Elektriker, Planer, Kommunen bis hin zum Endanwender. Die energieeffizienten Leuchten von Thorn kommen rund um das Gebäude, im städtischen Raum, in Sportstätten, Tunnels und Straßen zum Einsatz. Auch im Bereich der Innenbeleuchtung deckt Thorn mit seinen funktionalen Produkten alle gängigen Anwendungen von Büros über Shops und Supermärkte, Industrie bis hin zu Schulen und Einrichtungen für Gesundheit und Pflege ab. THORNeco zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus und wird ausschließlich über den Großhandel vertrieben.

Tridonic ist das Technologie-Unternehmen in der Zumtobel Group und unterstützt seine Kunden mit intelligenter Hard- und Software. Als ein globaler Innovationstreiber für lichtbasierte Netzwerk-Technologie entwickelt Tridonic zukunftssichere und skalierbare Lösungen, die neue Geschäftsmodelle für Leuchtenhersteller, Gebäudemanager, Systemintegratoren, Planer und viele weitere Kundengruppen ermöglichen. Neben der Fertigung von Komponenten und Systemlösungen für die konzerninternen Leuchtenmarken bedient Tridonic als OEM-Zulieferer (Original Equipment Manufacturer) Leuchtenhersteller in aller Welt und generiert damit über 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb der Zumtobel Group. Mehr als 2.500 Patente dokumentieren die Innovationskraft. Tridonic hat seine Aktivitäten im Berichtsjahr weiter auf den Megatrend Vernetzung ausgerichtet, um Technologien für smarte und vernetzte Lichtsysteme, für neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle bereitzustellen. Weitere Schwerpunkte waren die Portfolioerweiterung für die Outdoor Beleuchtung sowie der Aufbau des USA-Geschäfts.

Als Innovationsführer entwickelt Zumtobel nachhaltige Lichtlösungen, maßgeschneidert für die Bedürfnisse des Menschen im jeweiligen Anwendungsbereich. Mit einem umfassenden Portfolio an hochwertigen Leuchten und intelligenten Lichtmanagementsystemen stellt Zumtobel für jede Aktivität und zu jeder Tageszeit, für den Arbeits- und privaten Lebensraum, für den Innen- und Außenbereich das richtige Licht zur Verfügung. Die wesentlichen sind Anwendungen sind Büro, Bildung, Verkauf und Handel, Hotel und Wellness, Gesundheit, Kunst und Kultur und Industrie. Neben neuesten Entwicklungen aus Technologie und Forschung gibt vor allem die langjährige Zusammenarbeit im Projektgeschäft mit international führenden Architekten, Lichtplanern, Designern und Künstlern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Portfolios.

acdc ist eine innovative und dynamische Marke für anspruchsvolle LED-Projekte sowie hochwertige architektonische Lichtlösungen. Das Unternehmen fokussiert sich ausschließlich auf LED-Leuchten mit Spezialisierung auf architektonische Fassadenbeleuchtung und Lichtlösungen für Hotels, Restaurants und Shops. Dabei kann acdc auf eine Reihe von preisgekrönten Produkten blicken, die einige der weltweit markantesten Gebäude in Szene setzen.

Mit Wirkung 1. März 2017 bündelte die Zumtobel Group alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter dem Dach des Geschäftsbereiches "Zumtobel Group Services" (ZGS). Damit verfolgt die Zumtobel Group das Ziel, sich noch stärker als dienstleistungsorientiertes Unternehmen zu positionieren. Das Leistungsangebot von ZGS erstreckt sich von schlüsselfertigem Projektmanagement und Licht-Contracting über Beratung und Inbetriebnahme von Lichtmanagementsystemen und Notlichtanlagen bis hin zu weltweiten Technik- & Wartungsservices. Zudem stellt ZGS seinen Kunden in dem stark wachsenden Markt der vernetzten Beleuchtung die Nutzung und Analyse von datenbasierten Software-Dienstleistungen zur Verfügung.

Tridonic ist der Spezialist für die Entwicklung neuer LED-Systeme und Technologien für das vernetzte Licht

Zumtobel – die Premiummarke für Architectural Lighting

acdc – der innovative Nischenanbieter für anspruchsvolle LED-Projekte

ZGS – das gesamte Serviceangebot unter einem Dach

1.1.4 Kritische Erfolgsfaktoren der Zumtobel Group

Die ausgezeichnete Wettbewerbsposition der Zumtobel Group basiert vor allem auf der Mehrmarkenstrategie mit dem breit gefächerten Marktzugang, dem profunden Know-how in der Lichtanwendung sowie der starken Technologieposition.

Der Vertrieb nimmt eine Schlüsselrolle im Geschäftsmodell der Zumtobel Group ein. Der Konzern verfügte im Berichtsjahr über 1.900 Mitarbeiter im Vertrieb. Mit der konsequenten Ausrichtung des Vertriebs auf eine Mehrmarkenstrategie gegliedert nach Kundenzielgruppen orientiert sich die Zumtobel Group an den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Kunden und ist somit in der Lage, diese optimal abzudecken. Mehrmarkenstrategie gegliedert nach Kundenzielgruppen

Eine kundenspezifische Lichtlösung erfordert ein vielseitiges Wissen über das Produktportfolio, neueste technologische Entwicklungen sowie die konkrete Anwendung von Licht. Vertriebsmitarbeiter müssen dabei nicht nur die technische und funktionale Seite des Themas Licht, sondern auch die ästhetischen und emotionalen Implikationen verstehen und die positive Wirkung von gutem Licht auf das Wohlbefinden des Nutzers sowie das Energieeinsparpotenzial vermitteln können. Daher ist eine fundierte und umfassende Aus- und Weiterbildung für die Vertriebsqualität entscheidend. Know-how in der Lichtanwendung

Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden insgesamt 73,4 Mio EUR für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben, um die hervorragende Technologieposition weiter zu stärken. Die Weiterentwicklung der LED-Technologie sowie die zunehmende Komplexität intelligenter Beleuchtungssysteme stellt für F&E eine große Herausforderung dar. Leuchten und damit auch deren Komponenten werden Teilnehmer im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Die Zumtobel Group als einer der größten Anbieter in Europa hat hier Vorteile im Wettbewerb gegenüber den vielen kleinen und mittelgroßen Leuchtenherstellern. Das umfangreiche Patentportfolio macht die innovative Kraft des Unternehmens deutlich und sichert Wachstum, Wettbewerbsvorsprung und den Zugang zu strategischen Kooperationen mit anderen Industrieunternehmen. Starke Technologieposition

1.1.5 Strukturelle Umsatztreiber für die professionelle Beleuchtung

Die wesentlichen strukturellen Umsatztreiber für die professionelle Beleuchtungsindustrie sind das Thema Energieeffizienz mit besonderem Fokus auf intelligent gesteuerte Lichtlösungen, die stark steigende Nachfrage nach innovativen Dienstleistungen sowie die zunehmende Erkenntnis, dass Licht ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden des Menschen ist.

Das Thema Energieeffizienz erfährt im Zusammenhang mit der geforderten Reduzierung von CO2- Emissionen eine wachsende Aufmerksamkeit und ist damit weiterhin ein zentraler Wachstumstreiber für die Zumtobel Group. Mit einer intelligent gesteuerten LED-basierten Lichtlösung lassen sich Einsparungen von bis zu 80% des Stromverbrauchs erreichen. Bei der gezielten Vermarktung energieeffizienter Produkte rückt die vergleichende Berechnung von Energie- und Investitionskosten während des Lebenszyklus unterschiedlicher Lichtlösungen ("Total Cost of Ownership") immer stärker in den Vordergrund. Neben den signifikanten finanziellen Einsparungspotenzialen wird die wachsende Nachfrage nach energieeffizienter Beleuchtung auch durch gesetzliche Vorgaben wie die EU-Richtlinien zu Gebäudeeffizienz und Ökodesign unterstützt. Die Transformation von konventionellen Lichtquellen zu LED kann inzwischen als weitestgehend abgeschlossen gelten. Der LED-Umsatz im Konzern erreichte im Berichtsjahr 79,6%, die im Berichtsjahr eingeführten Neuprodukte sind ausschließlich mit energieeffizienten LEDs bestückt. Nach dem Umstieg der Lichtindustrie auf Energieeffizienz ist weiterhin ein zentraler Wachstumstreiber Verstärkte Nachfrage nach innovativen Geschäftsmodellen und Dienstleistungen

LED ist das Thema "Connectivity", also intelligente und über das Internet vernetzbare Beleuchtung, sowie die verstärkte Nachfrage nach umfassenden, integrierten Service-Angeboten die nächste sehr wesentliche Phase im Wandel der gesamten Lichtbranche. Licht ist prädestiniert, ein Grundpfeiler für die Infrastruktur des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) zu sein. Beleuchtung ist überall, vernetzt und digital. Dadurch werden neue und bessere Erlebnisse und Services für den Handel, Gebäude und Städte ermöglicht und daher bieten sich vielseitige Chancen für den Aufbau innovativer Geschäftsmodelle. Die Zumtobel Group stellt ihren Kunden eines der umfassendsten integrierten Service-Angebote der gesamten Lichtindustrie zur Verfügung.

Es ist der Anspruch der Zumtobel Group, Lichtlösungen zu schaffen, die eine ausgewogene Balance zwischen Energieeinsparung und optimaler Beleuchtungsqualität erzielen. Gutes Licht kann das Wohlbefinden des Menschen fördern und ideale Voraussetzungen für Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit sowie Gesundheit schaffen und gleichzeitig die Belastung der Umwelt minimieren. Gutes Licht hat aber auch eine wachsende Bedeutung als wirkungsvolles Marketing- und Verkaufsinstrument, da menschliche Emotionen und damit Kaufbereitschaft und Kaufentscheidungen durch auf verschiedene Personentypen angepasste Lichtkonzepte positiv beeinflusst werden können.

1.1.6 Unternehmensstrategie

Die neuesten Euroconstruct-Daten bestätigen zwar für die europäische Bauwirtschaft ein leicht wachsendes Marktumfeld in den kommenden Jahren und in der Lichtindustrie verstärkt sich dieser Trend durch den Technologiewandel hin zu LED, das Thema Energieeffizienz sowie die Wachstumschancen im Servicegeschäft. Demgegenüber steht aber auch Erwartung, dass sich der derzeitige intensive Preiswettbewerb sowohl im Komponentengeschäft als auch im klassischen Leuchtengeschäft in den nächsten Quartalen unverändert fortsetzen wird.

Die enttäuschende wirtschaftliche Entwicklung der Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2017/18, der Vertrauensverlust von wichtigen Stakeholdern wie etwa den Kunde nund dem Kapitalmarkt sowie das schwierige Marktumfeld haben deutlich gezeigt, dass der Status quo nicht mehr länger aufrechterhalten werden kann und deutliche strategische und organisatorische Veränderungen und Anpassungen in der Zumtobel Group notwendig sind, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat in den letzten Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group gearbeitet. Mit dem Ziel mehr Kundenfokus bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten werden sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche, Absatzmärkte, Marken- und Produktportfolios ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt. Spätestens bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses zum 1. Quartal 2018/19 am 4. September 2018 wird die Zumtobel Group die neue Strategie zur Führung des Unternehmens sowie überarbeitete Mittelfristziele präsentieren.

Wachsende Bedeutung von Licht als Marketinginstrument

Herausfordendes Marktumfeld

Enttäuschende operative Entwicklung erfordert deutliche strategische Anpassungen

1.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der Aufschwung der globalen Wirtschaftstätigkeit hat sich im Geschäftsjahr 2017/18 fortgesetzt. Insgesamt konnte die Weltwirtschaft in 2017 laut Internationalem Währungsfonds (IWF) mit 3,8%1 gegenüber dem Vorjahr (3,2%) ein deutlich verbessertes Wachstum ausweisen. Besonders erfreulich war die positive Entwicklung in Europa, der Kernregion der Zumtobel Gruppe. Der Euroraum verzeichnete im Berichtsjahr einen robusten Konjunkturaufschwung und erzielte mit 2,3% das höchste BIP-Wachstum seit 10 Jahren, wobei alle großen Volkswirtschaften positive Wachstumsbeiträge beisteuern konnten. Treibende Kraft des Aufschwungs ist vor allem die expansive Geld- und Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die den Privatkonsum und Investitionen der Industrie unterstützt. In der für die Zumtobel Group wichtigen D/A/CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum. Deutschlands Wirtschaft konnte um 2,5% wachsen, Österreich legte um 2,9% zu und die Schweiz wies einen Zuwachs von 1,1% aus. In Südeuropa waren die Länder Spanien (plus 3,1%) sowie Portugal (plus 2,7%) weiterhin auf Wachstumskurs. In Italien und Frankreich stellte sich mit 1,5% und 1,8% erstmals wieder eine spürbare Belebung der Wirtschaftsentwicklung ein. In Großbritannien zeigt sich trotz Brexit-Entscheidung nur eine geringfügige Verlangsamung der Wachstumsdynamik auf nunmehr 1,8% im Jahr 2017. In den USA setzte sich der nunmehr schon acht Jahre andauernde Wirtschaftsaufschwung fort. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes betrug 2,3%. Chinas Wirtschaftswachstum erreichte im Jahr 2017 6,9%. Maßgeblich dazu beigetragen haben sowohl der Privatkonsum als auch die Exportwirtschaft.

Langfristig deutliche Wachstumsrisiken

In seiner jüngsten Prognose vom April 2018 hat der IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für 2018 bestätigt und erwartet nunmehr für 2018 mit 3,9% das gleiche Wirtschaftswachstum wie in 2017. Sowohl für die USA als auch die Eurozone wird sogar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr in Aussicht gestellt. Für Großbritannien prognostiziert der IWF eine weitere Abkühlung um 0,2 Prozentpunkte auf 1,6%. Der IWF warnt allerdings trotz der breiten Wachstumsdynamik auch vor erheblichen langfristigen Konjunkturrisiken insbesondere aus eskalierenden Handelsstreitigkeiten, der hohen privaten wie auch staatlicher Verschuldung sowie auch vor geopolitischen Risiken.

Ausblick auf die Wirtschaftsentwicklung in 2018 und 2019

1 Quelle: Prognose des IWF, World Economic Outlook, April 2018

Erfreuliche Entwicklung der Weltwirtschaft im Berichtsjahr

1.3 Die Zumtobel Group Aktie

Gutes Börsenjahr für globale Aktienmärkte

Die globalen Aktienmärkte entwickelten sich im Berichtsjahr, insbesondere aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik und der Geldschwemme der Notenbanken, insgesamt sehr erfreulich. In der Folge konnte der österreichische Leitindex ATX (Austrian Traded Index) im Berichtsjahr von 3.010 auf 3.469 Punkte zulegen, was einer Kurssteigerung von 15,2% entspricht. Ebenfalls deutlich im Plus waren in diesem Zeitraum andere Leitbörsen wie etwa der Dow Jones (plus 15,5%) in den USA oder der DAX (plus 1,4%) in Deutschland.

Zumtobel Group Aktie mit enttäuschender Performance

Für die Zumtobel Group Aktionäre verlief das Geschäftsjahr 2017/18 alles andere als erfreulich. Insgesamt ging der Kurs im Berichtszeitraum 1. Mai 2017 bis 30. April 2018 um 60,8% zurück. Damit entwickelte sich die Zumtobel Group Aktie deutlich schwächer als der österreichische Leitindex ATX. Hauptgründe dafür waren die enttäuschende operative Entwicklung sowie ein schwieriges Industrieumfeld. Die Aktie beendete das Geschäftsjahr am 30. April 2018 mit einem Schlusskurs von 7,50 EUR.

Schwache Kursentwicklung der Zumtobel Group

Aktie

Insgesamt gutes Jahr

für globale Aktienmärkte

Entwicklung der Zumtobel Group Aktie

80%

140%

120% 100%

Marktkapitalisierung liegt bei 326 Mio EUR

Kennzahlen zur Zumtobel Group Aktie im GJ 2017/18

Schlusskurs 28.04.2017 EUR 19,150 Währung EUR
Schlusskurs 30.04.2018 EUR 7,500 ISIN AT0000837307
Performance GJ 2017/18 -60,8% Börsenkürzel Wiener Börse (XETRA) ZAG
Marktkapitalisierung am 30.04.2018 326 Mio EUR Marktsegment ATX Prime
Höchstkurs am 19.06.2017 EUR 19,990 Reuters Symbol ZUMV.VI
Tiefstkurs am 30.04.2018 EUR 7,500 Bloomberg Symbol ZAG AV
Ø tägl. Handelsvolumen (Stück) 280.373 Anzahl der Aktien 43.500.000

Aktionärsstruktur

Familie Zumtobel hält weiterhin 35,5%

Die Aktionärsstruktur der Zumtobel Group AG hat sich gegenüber dem Jahresabschluss 2016/17 nicht wesentlich verändert. Die Familie Zumtobel ist mit einem Anteil von circa 35,5% der Stimmrechte weiterhin der seit dem Börsengang etablierte stabile Kernaktionär der Zumtobel Group AG. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2018 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Erste Asset Management GmbH, Wellington Management Group LLP und SYZ Asset Management (OYSTER SIVAV) eine Beteiligung von je über 4%. Der Rest der Anteilscheine liegt nach Kenntnis des Unternehmens zum Großteil bei institutionellen Investoren. Zum Bilanzstichtag lag der Bestand eigener Anteile gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 353.343 Stück.

Dividendenpolitik

Die Zumtobel Group verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, welche eine Ausschüttung von ca. 30% bis 50% des konsolidierten Nettogewinnes unter Berücksichtigung eventueller Sondereffekte vorsieht. Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung und eines Bilanzgewinnes der Zumtobel Group AG von EUR 0, ist für das Geschäftsjahr 2017/18 keine Dividendenausschüttung geplant. Keine Dividende für GJ 2017/18 geplant

Investor-Relations-Arbeit mit Fokus auf Transparenz und Dialog

Zumtobel Group Coverage auf 9 Analysten erhöht Eine transparente, kontinuierliche und offene Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern nimmt beim Zumtobel Group Management eine sehr hohe Priorität ein. Im Berichtsjahr haben der Vorstand und die Investor-Relations-Abteilung des Unternehmens auf zahlreichen Roadshows und in einer Vielzahl von Einzelgesprächen den Dialog mit Investoren und Analysten im In- und Ausland intensiv fortgeführt. Im Geschäftsjahr 2017/18 berichteten 9 renommierte internationale und heimische Analysten regelmäßig über die Zumtobel Group Aktie und gaben dabei ihre Einschätzung zur Unternehmensstrategie sowie Unternehmensbewertung ab (in alphabetischer Reihenfolge): Baader Bank (München), Berenberg (London), Erste Bank (Wien), J.P. Morgan (London), Kepler Cheuvreux (London), Landesbank Baden-Württemberg (Stuttgart), Morgan Stanley (London), Raiffeisen Centrobank (Wien) und UBS (Frankfurt).

Im Zuge der Quartalsberichterstattung und im Rahmen des Jahresabschlusses bietet das Management der Zumtobel Group regelmäßig Conference Calls zur Erläuterung der Geschäftszahlen an. Ein wichtiges Medium, um alle Investoren und am Unternehmen Interessierte zeitgleich zu erreichen, ist das Internet. Unter der Investor-Relations-Webseite www.zumtobelgroup.com/en/investor_relations sind sämtliche Unternehmensveröffentlichungen, Kontaktdaten, der Kapitalmarktkalender und alles Wissenswerte über die Zumtobel Group sowie der Corporate Governance Report für jeden abrufbar.

1.4 Wesentliche Ereignisse seit dem 30. April 2017

Auf der am 21. Juli 2017 stattgefundenen 41. ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, für das Geschäftsjahr 2016/17 eine Dividende in Höhe von 23 Eurocent je Aktie auszuschütten. Die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre erfolgte am 2. August 2017.

Am 28. Juli 2017 fand der offizielle Spatenstich für die Errichtung eines neuen Produktionswerkes in Serbien statt. Innerhalb der nächsten zweieinhalb Geschäftsjahre entsteht auf einem Grundstück in der südlichen Industriezone von Niš ein Werk, das im Endausbau 40.000 Quadratmeter umfassen soll und 30 Mio EUR kosten wird. Die ersten Produkte sollen bereits im Geschäftsjahr 2018/19 in der neuen Fabrik vom Band laufen.

Am 28. September 2017 wurde der Vertrag für die langfristige Partnerschaft zwischen der Zumtobel Group und dem französischen Industriekonzern Active'Invest unterzeichnet. Dieser Vertrag inkludierte auch den Verkauf des Zumtobel Group Produktionswerks in Les Andelys (Frankreich) mit mehr als 200 Mitarbeitern. Die Zumtobel Group bleibt 10%-Minderheitseigentümer des neuen Unternehmens.

Im Oktober 2017 setzte die Zumtobel Group eine weitere Maßnahme zur Optimierung ihres Produktionsnetzwerkes und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Dazu werden die beiden Produktionswerke für Leuchten und Komponenten in Dornbirn (Österreich) zusammengefasst. Am Stammsitz fokussiert sich das Unternehmen künftig auf die Produktion von Leuchten. Gleichzeitig findet im Laufe der nächsten Jahre ein schrittweiser Transfer der Tridonic Produktionsanlagen an den neuen Standort der Gruppe in Niš (Serbien) statt.

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG verkündete im Oktober 2017 eine Verstärkung des Vorstandes um ein zusätzliches Mitglied. Bernard Motzko übernahm ab 1. Februar 2018 die Position des Chief Operating Officers (COO).

Im Februar 2018 gab der Aufsichtsrat der Zumtobel Group bekannt, dass der CEO Ulrich Schumacher das Unternehmen verlässt und Alfred Felder die Aufgabe als Sprecher des Vorstandes zusätzlich zu seiner Funktion als Vertriebsvorstand übernimmt. Am 8. März 2018 ist die Neuaufstellung des Vorstandes abgeschlossen. Der Aufsichtsrat gab bekannt, dass Thomas Tschol per 1. April 2018 die Funktion des Finanzvorstands von Karin Sonnenmoser übernimmt und Frau Sonnenmoser das Unternehmen per 9. März 2018 im gegenseitigen Einvernehmen verlässt.

Weitere wesentliche Ereignisse im Berichtsjahr sind nicht zu vermelden.

Dividende für GJ 2016/17: 23 Eurocent

Zumtobel Group startet mit dem Bau eines neuen Werkes in Serbien

Zumtobel Group verkauft das Werk in Les Andelys

Schrittweiser Transfer der Tridonic Produktionsanlagen nach Serbien

Verstärkung des Vorstandes

Zumtobel Group stellt Vorstand neu auf

1.5 Geschäftsverlauf

1.5.1 Umsatzentwicklung

  • >> Konzernumsatz sinkt um 8,2% (währungsbereinigt minus 5,8%)
  • >> LED-Anteil am Gruppenumsatz erhöhte sich auf 79,6% (Vorjahr 73,6%)
  • >> Lighting Segment-Umsatz währungsbereinigt 7,1% unter Vorjahresniveau Umsatz im Geschäftsbereich "Zumtobel Group Services" stieg um 11,6%
  • >> Umsatzentwicklung im Components Segment weiterhin rückläufig (währungsbereinigt minus 3,7%)

Konzernumsatz sinkt währungsbereinigt um 5,8 % Im Geschäftsjahr 2017/18 (1. Mai 2017 bis 30. April 2018) sank der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr in einem weiterhin herausfordernden Branchenumfeld um 8,2% auf 1.196,5 Mio EUR (Vorjahr 1.303,9 Mio EUR). Diese Umsatzentwicklung wurde durch deutlich negative Währungstranslationseffekte im Ausmaß von 31,5 Mio EUR beeinflusst, welche vor allem auf die Aufwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken zurückzuführen sind. Bereinigt um die Währungseffekte sank der Umsatz im Berichtsjahr um 5,8%. Der LED-Anteil am Gruppenumsatz erhöhte sich innerhalb von 12 Monaten von 73,6% auf 79,6%.

Entwicklung Segmente in Mio EUR 2017/18 2016/17 Veränderung
in %
Währungs
bereinigt in %
Lighting Segment 908,3 999,9 -9,2 -7,1
Components Segment 352,7 377,2 -6,5 -3,7
Überleitung -64,5 -73,3 -11,9
Zumtobel Group 1.196,5 1.303,9 -8,2 -5,8

Lighting Segment-Umsatz währungsbereinigt 7,1% unter Vorjahresniveau

Im Lighting Segment liegt die Branchenentwicklung weiterhin hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Insbesondere deutliche Umsatzrückgänge in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien, ein allgemein sehr intensiver Preiswettbewerb sowie nicht realisierte Umsätze aufgrund interner operativer Herausforderungen wie etwa im Bereich der Logistik belasteten die Umsatzentwicklung im Berichtsjahr. In diesem Umfeld sank der Umsatz im Lighting Segment um 9,2% auf 908,3 Mio EUR (Vorjahr 999,9 Mio EUR). Bereinigt um negative Währungseffekte fiel der Umsatz um 7,1% gegenüber dem Vorjahr. Sehr erfreulich entwickelte sich jedoch im Geschäftsjahr 2017/18 der dem Lighting Segment zugeordnete Geschäftsbereich "Zumtobel Group Services", in dem der Zumtobel Konzern alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen unter einem Dach bündelt. In diesem Bereich stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 11,6% auf 179,0 Mio EUR und erreichte damit 15,0% vom Gesamtumsatz des Konzerns.

Weiterhin negative Umsatzdynamik im Components Segment

Im Components Segment sank der Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18 um 6,5% (währungsbereinigt minus 3,7%). Es zeigt sich deutlich, dass eine Fokussierung auf Marge in einem immer intensiver geführten Wettbewerb zwar zu zufriedenstellenden Ergebnisbeiträgen, aber auch zu deutlichen Umsatzeinbußen führt. Insbesondere im Geschäft mit konventionellen elektronischen Vorschaltgeräten war der Umsatzrückgang mit annähernd 40% sehr ausgeprägt. Erfreulich hingegen ist die deutlich steigende Nachfrage nach intelligenten, vernetzbaren LED-Komponenten sowie Systemlösungen der Tridonic.

Regionale Geschäftsentwicklung

2017/18 Umsatzerlöse
in Mio EUR
Veränderung
in %
D/A/CH 357,7 -6,3
Nordeuropa 271,8 -20,4
Benelux &
Osteuropa
182,8 10,4
Südeuropa 178,9 -2,3
Asien & Pazifik 120,4 -5,2
Mittlerer Osten &
Afrika
55,3 -9,7
Amerika 29,7 -32,2
Gesamt 1.196,5 -8,2

Es gibt regional sehr unterschiedliche Entwicklungen in einem insgesamt schwierigen Branchenumfeld. In der für die Zumtobel Group umsatzstärksten Region D/A/CH fiel der Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18 um 6,3% (währungsbereinigt minus 4,6%) auf 357,7 Mio EUR. Dabei war die Umsatzentwicklung in der Schweiz währungsbereinigt leicht über dem Vorjahr und in Österreich und in Deutschland leicht rückläufig. Insbesondere in der Schweiz mehren sich die Anzeichen für eine weitere positive Entwicklung in den nächsten Monaten. In der Region Nordeuropa gingen die Umsätze um 20,4% auf 271,8 Mio EUR zurück. Diese Entwicklung ist allerdings von deutlich negativen Währungseffekten aus dem britischen Pfund belastet. Währungsbereinigt sank der Umsatz um 17,3% gegenüber dem hohen Niveau des Vorjahres. Insbesondere im Lighting Segment mussten im Berichtsjahr sehr deutliche Umsatzeinbußen in Großbritannien verzeichnet werden, was auf ein schwieriger werdendes Marktumfeld sowie ein außerordentlich gutes Vorjahr zurückzuführen ist. Die Region Benelux & Osteuropa konnte die gute Entwicklung aus den Vorjahren fortsetzen. Die Umsätze im Geschäftsjahr 2017/18 stiegen um 10,4% (währungsbereinigt plus 12,1%) auf 182,8 Mio EUR. Die Region Südeuropa umfasst im Wesentlichen die Länder Italien, Spanien und Frankreich. Während sowohl Italien als auch Spanien im Berichtsjahr wiederum eine erfreuliche Umsatzdynamik vorweisen konnte, ist die Entwicklung in Frankreich nach wie vor enttäuschend, auch wenn die Umsatzrückgänge im Jahresverlauf sukzessive verkleinert werden konnten. Insgesamt sank der Umsatz in dieser Region um 2,3% auf 178,9 Mio EUR. In der Region Asien & Pazifik konnte die verbesserte Umsatzdynamik in Asien die weiterhin negative Entwicklung in Australien kompensieren und damit insgesamt ein währungsbereinigter Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres erreicht werden (währungsbereinigt plus 0,2%). In der Region Mittlerer Osten & Afrika hat sich die schwierige politische und wirtschaftliche Situation in einigen Ländern des Mittleren Ostens im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder ein wenig stabilisiert. Nach den deutlichen Umsatzrückgängen im Vorjahr fiel der Umsatz im Berichtsjahr um 9,7% (währungsbereinigt minus 5,5%). In der Region Amerika fiel der Umsatz vor allem marktbedingt um 32,2% (währungsbereinigt minus 27,6%) auf 29,7 Mio EUR.

Deutliche Rückgänge in Großbritannien und in den USA

1.5.2 Ertragsentwicklung

  • >> Bereinigtes Gruppen-EBIT sank auf 19,7 Mio EUR
  • >> Deutliche Umsatzrückgänge, ein sehr intensiver Preiswettbewerb sowie höhere Gewährleistungsrückstellungen belasten die Profitabilität
  • >> Einsparmaßnahmen zeigen Wirkung bei den Fixkosten
  • >> Jahresergebnis in Höhe von minus 46,7 Mio EUR
2017/18 2016/17 Veränderung
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio EUR in %
Umsatzerlöse 1.196,5 1.303,9 -8,2
Kosten der umgesetzten Leistungen -822,7 -864,0 -4,8
Bruttoergebnis vom Umsatz 373,8 439,9 -15,0
in % vom Umsatz 31,2 33,7
SG&A Aufwendungen ohne Sondereffekte -354,2 -367,5 -3,6
Bereinigtes EBIT 19,7 72,4 -72,9
in % vom Umsatz 1,6 5,6
Sondereffekte -27,0 -26,6
EBIT -7,3 45,8 <-100
in % vom Umsatz -0,6 3,5
Finanzergebnis -16,4 -15,7 -4,2
Ergebnis vor Ertragsteuern -23,7 30,1 <-100
Ertragsteuern -23,0 -7,6 <-100
Ergebnis aus aufgegebenen Bereichen 0,0 2,7
Jahresergebnis -46,7 25,2 <-100
Ergebnis je Aktie (in EUR) -1,08 0,58 <-100

Nachrichtlich: Das EBITDA im Geschäftsjahr 2017/18 betrug 54,2 Mio EUR (Vorjahr 106,2 Mio EUR).

Bereinigtes Gruppen
EBIT sank auf
19,7 Mio EUR
Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-EBIT verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2017/18 auf
19,7 Mio EUR (Vorjahr 72,4 Mio EUR). Die Umsatzrendite fiel entsprechend von 5,6% auf 1,6%. Die
deutliche Verschlechterung der Gruppen-Profitabilität im Berichtsjahr ist zum Großteil auf das Lighting
Segment zurückzuführen. Im Lighting Segment fiel das bereinigte EBIT von 53,5 Mio EUR auf 9,4 Mio EUR.
Im Components Segment betrug das bereinigte EBIT 31,4 Mio EUR (Vorjahr 39,6 Mio EUR). Beide
Segmente wurden durch deutliche Umsatzrückgänge und einen sehr intensiven Preiswettbewerb belastet.
Rückgang in den
Entwicklungskosten
Entsprechend sank die Bruttoergebnismarge (nach Entwicklungsaufwendungen) der Zumtobel Group im
Geschäftsjahr 2017/18 auf 31,2% (Vorjahr 33,7%). Die in den Kosten der umgesetzten Leistungen
enthaltenen Entwicklungskosten sind im Berichtsjahr um 7,9 Mio EUR auf 69,5 Mio EUR (Vorjahr
77,4 Mio EUR) gesunken. Durch die zentrale Leitung der F&E-Aktivitäten sowie eine Reduktion der F&E
Standorte gelang es, im Berichtsjahr zusätzliche Synergieeffekte zu heben.
Rückgang bei den
Vertriebs- und
Verwaltungskosten
Die Vertriebskosten (inkl. Forschung) konnten im Geschäftsjahr 2017/18 mit 313,9 Mio EUR (Vorjahr
328,3 Mio EUR) trotz Tariflohnerhöhungen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Die
im Jahresverlauf eingeleiteten Einsparmaßnahmen führten im Berichtsjahr zu einem Rückgang in Höhe von
14,4 Mio EUR. Die gleiche Entwicklung ist auch bei den Verwaltungskosten zu beobachten, welche im
Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr (52,2 Mio EUR) um 2,8 Mio EUR auf 49,4 Mio EUR gesunken sind. Das
sonstige betriebliche Ergebnis ohne Sondereffekte reduzierte sich aufgrund geringerer Lizenzeinnahmen aus
dem LED-Geschäft sowie weniger Förderungen der öffentlichen Hand auf 9,1 Mio EUR (Vorjahr
13,0 Mio EUR).

Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden negative Sondereffekte in Höhe von 27,0 Mio EUR (Vorjahr 26,6 Mio EUR) verbucht. Diese betreffen insbesondere Aufwendungen und Wertminderungen im Zusammenhang mit den Anpassungen im globalen Fertigungsverbund, wie etwa den finalisierten Verkauf des Zumtobel Group Produktionswerks in Les Andelys (Frankreich) sowie Restrukturierungsmaßnahmen im Management und den Vertriebsorganisationen. Auf weitere detaillierte Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 2.6.4.3 wird verwiesen.

Negative Sondereffekte aus dem Transformationsprozess

Finanzergebnis unter Vorjahr

Zur Darstellung des operativen Erfolges wurde das EBIT um die genannten Sondereffekte bereinigt:

Bereinigtes EBIT in Mio EUR 2017/18 2016/17 Veränderung
in %
Berichtetes EBIT -7,3 45,8 <-100
davon Sondereffekte -27,0 -26,6
Bereinigtes EBIT 19,7 72,4 -72,9
in % vom Umsatz 1,6 5,6

Das Finanzergebnis verschlechterte sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio EUR auf minus 16,4 Mio EUR (Vorjahr minus 15,7 Mio EUR). Im Zinsaufwand sind vor allem Zinsen für die laufenden Kreditverträge sowie Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingvereinbarungen enthalten. Die übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträge betrugen minus 9,7 Mio EUR (Vorjahr minus 8,5 Mio EUR). Die Wertschwankungen bei der Marktbewertung von Finanzinstrumenten sind die Folge der hohen Volatilität am Devisenmarkt insbesondere im Zusammenhang mit dem britischen Pfund, dem Schweizer Franken sowie dem US-Dollar. Auf die Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 2.6.4.4 sowie Kapitel 2.6.4.5 wird verwiesen.

Finanzergebnis in Mio EUR 2017/18 2016/17 Veränderung
in %
Zinsaufwand -6,9 -7,3 -6,0
Zinsertrag 0,4 0,4 -6,2
Zinssaldo -6,4 -6,8 5,9
Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge -9,7 -8,5 14,2
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen -0,3 -0,4 34,3
Finanzergebnis -16,4 -15,7 -4,2

Das Ergebnis vor Ertragsteuern lag im Berichtsjahr bei minus 23,7 Mio EUR (Vorjahr 30,1 Mio EUR). Darauf fielen Ertragsteuern in Höhe von 23,0 Mio EUR (Vorjahr 7,6 Mio EUR) an. Davon entfallen 4,9 Mio EUR auf laufende Steuern und 18,2 Mio EUR auf latente Steuern. Auf die Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 2.6.4.6 wird verwiesen. Dementsprechend sank das Jahresergebnis auf minus 46,7 Mio EUR (Vorjahr plus 25,2 Mio EUR). Für die Aktionäre der Zumtobel Group AG ergibt sich somit ein Ergebnis je Aktie (unverwässert bei 43,1 Mio Aktien) von minus 1,08 EUR (Vorjahr plus 0,58 EUR).

Jahresergebnis sank auf minus 46,7 Mio EUR

1.5.3 Cashflow, Finanz- und Vermögenslage

  • >> Positive Entwicklung beim Working Capital fortgesetzt
  • >> Anlageninvestitionen steigen auf 69,0 Mio EUR (Vorjahr 45,2 Mio EUR)
  • >> Free Cashflow sinkt auf minus 23,9 Mio EUR (Vorjahr plus 69,4 Mio EUR)
  • >> Weiterhin gesicherte Liquiditätsposition und solide Bilanzstruktur

Saisonalität des Geschäftsverlaufs

Der Geschäftsverlauf der Zumtobel Group unterliegt einer typischen Saisonalität. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres (1. Mai bis 31. Oktober) ist die Geschäftstätigkeit üblicherweise höher, da von Sommer bis Herbst eine relativ höhere Anzahl von Bauprojekten fertiggestellt wird und dabei der Einbau der Beleuchtung als eine der letzten Maßnahmen vorgenommen wird. Im dritten Quartal (1. November bis 31. Januar) ist das Umsatzniveau wegen der Weihnachts- und Winterpause in der Baubranche deutlich niedriger und im Schlussquartal (1. Februar bis 30. April) nimmt die Aktivität wieder sukzessive zu. Einhergehend mit dem Umsatzverlauf entwickelt sich auch das Ergebnis (gemessen am bereinigten EBIT) mit saisonalen Schwankungen, was ein deutlich niedrigeres Ergebnis im zweiten Halbjahr zur Folge hat. Zusätzlich ist das zweite Geschäftshalbjahr häufig mit Ausgaben für Fachmessen belastet.

Für die Ermittlung des Cashflows wurde die indirekte Methode monatsgenau angewandt. Die so erstellten monatlichen Cashflows werden mit dem jeweiligen monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet und aggregiert, während die Bilanzpositionen mit dem Stichtagskurs umgerechnet werden. Diese Vorgangsweise führt zu Währungsdifferenzen vor allem in den einzelnen Positionen des Cashflows aus dem operativen Geschäft und damit zu deutlich abweichenden Werten im Vergleich zu den Differenzen der jeweiligen Bilanzpositionen.

Positive Entwicklung beim Working Capital

Der Cashflow aus dem operativen Ergebnis reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der deutlich verschlechterten Profitabilität von 114,1 Mio EUR auf 53,5 Mio EUR. Zum 30. April 2018 lag der Working Capital-Bestand mit 188,1 Mio EUR um 32,1 Mio EUR unter dem Wert zum Bilanzstichtag des Vorjahres. In Prozent des rollierenden Zwölfmonatsumsatzes reduzierte sich damit der Working Capital-Bestand im Vergleich zum Vorjahr von 16,9% auf 15,7%. Dies ist insbesondere auf das geringere Umsatzvolumen sowie das konsequente Debitorenmanagement zurückzuführen. Die im Rahmen einer Factoringvereinbarung verkauften Forderungen betrugen zum Bilanzstichtag 57,9 Mio EUR (Vorjahr 49,7 Mio EUR). Der Mittelabfluss bei den "Übrigen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten" ist auf den Rückgang bei den sonstigen Personalverbindlichkeiten, insbesondere aufgrund von Bonuszahlungen, die das Geschäftsjahr 2016/17 betrafen, zurückzuführen. Entsprechend reduzierte sich der Cashflow aus dem operativen Geschäft im Geschäftsjahr 2017/18 von 107,5 Mio EUR auf 49,7 Mio EUR.

Working Capital in % von rollierenden 12-Monats-Umsätzen

Im Berichtsjahr wurden mit 69,0 Mio EUR deutlich mehr in Anlagevermögen investiert (Vorjahr 45,2 Mio EUR). Die Investitionen umfassen im Wesentlichen Investitionen in Werkzeuge für neue Produkte, Erweiterungs- und Instandhaltungsinvestitionen sowie aktivierte Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 11,2 Mio EUR (Vorjahr 13,1 Mio EUR). Für das neue Produktionswerk in Serbien wurden im Geschäftsjahr 2017/18 17,4 Mio EUR ausgegeben. Darüber hinaus wurde im Mai 2017 das vormals gemietete CIT-Gebäude in Dornbirn (Österreich) um 7,1 Mio EUR käuflich erworben. Der positive Effekt in der Position "Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen" resultiert im Wesentlichen aus dem Erlös aus der Veräußerung der Liegenschaft in Usingen (Deutschland), nachdem die Produktion im Geschäftsjahr 2016/17 eingestellt worden war. Der negative Cashflow-Effekt in der Position "Auszahlungen für den Erwerb von assoziierten Unternehmen" resultiert aus der Auszahlung für 48% der Anteile an der Inventron AG, Schweiz. Die Position "Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen" betrifft den Abgang der liquiden Mittel durch die Veräußerung der für den Verkauf des französischen Produktionswerks in Les Andelys gegründeten Gesellschaft Europhane SAS, Frankreich. Aufgrund des deutlich geringeren Cashflows aus dem operativen Geschäft und der höheren Investitionstätigkeit reduzierte sich der Free Cashflow im Geschäftsjahr 2017/18 auf minus 23,9 Mio EUR (Vorjahr plus 69,4 Mio EUR).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen die Erhöhung der Inanspruchnahme des ausnutzbaren Rahmens des Konsortialkreditvertrages als auch die bezahlten Zinsen sowie die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der Zumtobel Group AG für das Geschäftsjahr 2016/17.

Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können, und verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die durch den Geschäftsverlauf auftreten. Zum Bilanzstichtag 30. April 2018 stehen der Zumtobel Gruppe neben dem Konsortialkreditvertrag und zwei weiteren Kreditverträgen kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt 84,5 Mio EUR (Vorjahr 88,1 Mio EUR) zur Verfügung. Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung stellte der am 01. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 250 Mio EUR dar. Davon sind zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR (Vorjahr 60 Mio EUR) in Anspruch genommen. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei weitere

Gestiegene Investitionstätigkeit

Gesicherte Liquidität

Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020 zur Verfügung, die per 30. April 2018 vollständig in Anspruch genommen sind. Der Konsortialkreditvertrag beinhaltet eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor. Der Konsortialkreditvertrag ist an die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%) geknüpft. Zum 30. April 2018 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,70 (Vorjahr 0,86) und einer Eigenkapitalquote von 27,2% (Vorjahr 32,8%) vollumfänglich eingehalten.

Bilanzkennzahlen in Mio EUR 30. April 2018 30. April 2017
Bilanzsumme 986,1 1.019,6
Nettoverbindlichkeiten 146,3 91,0
Schuldendeckungsgrad 2,70 0,86
Eigenkapital 268,3 334,0
Eigenkapitalquote in % 27,2 32,8
Verschuldungsgrad in % 54,5 27,2
Investitionen 69,0 45,2
Working Capital 188,1 220,1
in % vom rollierenden Zwölfmonatsumsatz 15,7 16,9

Solide Bilanzstruktur

Die Bilanzstruktur der Zumtobel Group ist im Geschäftsjahr 2017/18 weiterhin solide. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich aufgrund des negativen Jahresergebnisses von 32,8% am 30. April 2017 auf 27,2% zum Bilanzstichtag. Die Nettoverbindlichkeiten betrugen zum 30. April 2018 146,3 Mio EUR (Vorjahr 91,0 Mio EUR) und lagen damit um 55,3 Mio EUR über dem Vorjahreswert. Der Verschuldungsgrad (Gearing) – als Quotient von Nettoverbindlichkeiten zum Eigenkapital – verschlechterte sich von 27,2% auf 54,5%.

1.6 Nichtfinanzielle Konzernerklärung

Nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln ist in der Zumtobel Group fest verankert. Die Zumtobel Group übernimmt Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und folgt dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Der Konzern will dazu beitragen, kommenden Generationen stabile ökonomische, soziale und ökologische Rahmenbedingungen zu bieten. Bei der Verfolgung ökonomischer Interessen im Geschäftsalltag achtet die Zumtobel Group daher auf ökologische, gesellschaftliche und ethische Aspekte.

In diesem Jahr enthält der Konzernlagebericht die zusammengefasste nichtfinanzielle Konzernerklärung (NFI-Erklärung) gemäß § 243b UGB. Die Zumtobel Group erfüllt ihre Berichtspflichten gemäß Nachhaltigkeitsund Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschenrechte sowie zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Falls nicht anders vermerkt, beziehen sich alle im Bericht getroffenen Angaben auf die Zumtobel Group AG und den Konzern einschließlich aller Tochtergesellschaften gleichermaßen. Die vorliegende NFI-Erklärung gilt für das Geschäftsjahr 2017/18 und orientiert sich an den GRI-Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Dabei wurde die Berichterstattung verstärkt auf jene Themen ausgeweitet, die für die Zumtobel Group und ihre Stakeholder von wesentlicher Bedeutung sind. Hiervon sind einige Inhalte ergänzend zur NFI-Erklärung im aktuellen Konzernlagebericht, im Corporate Governance Bericht sowie im Konzernabschluss enthalten. Für alle relevanten Themen wurden in Abstimmung mit der Unternehmensführung die wesentlichen Risiken ermittelt sowie Konzepte mit Maßnahmen und klaren Zielvorgaben erstellt.

Die zusammengefasste nichtfinanzielle Konzernerklärung im vorliegenden Lagebericht der Zumtobel Group wurde vom Aufsichtsrat auf Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit geprüft. Die Zumtobel Group ist ein internationaler Lichtkonzern und ein führender Anbieter von innovativen Lichtlösungen, Lichtkomponenten und den dazugehörigen Services. Eine detaillierte Beschreibung des Geschäftsmodells finden Sie im Abschnitt "Die Zumtobel Group im Überblick" des Konzernlageberichts.

1.6.1 Strategie und Management

Bereits im Geschäftsjahr 2014/15 hat die Zumtobel Group in einem mehrstufigen Prozess und unter Einbindung von externen und internen Stakeholdern (Mitarbeiter und Führungskräfte) die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen ermittelt. Die Auswahl der externen Stakeholder erfolgte nach den Berührungspunkten mit der Zumtobel Group: Kunden, Geschäftspartner, Lieferanten, Anteilseigner und Kapitalgeber, Gewerkschaften, Forschungspartner, Interessensverbände und Behörden. Insgesamt wurden mit über 60 externen nationalen und internationalen Stakeholdern persönlichen Interviews zur Wahrnehmung der Nachhaltigkeitsleistung sowie zur Ermittlung der wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen der Zumtobel Group durchgeführt. Diese Ergebnisse wurden als Basis für die neue Wesentlichkeitsanalyse verwendet, die im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit einem externen Beratungsunternehmen durchgeführt wurde.

Ausgangspunkt dieser neuen Wesentlichkeitsanalyse bildete ein rund 150 Themen umfassender Katalog. Neben den Nachhaltigkeitsthemen aus der Wesentlichkeitsanalyse 2014/15 wurden Themen aus der Peer Group, gängigen Berichtsstandards (ISO 26000, GRI) sowie relevanten Branchenthemen und -trends einbezogen. Überschneidungen innerhalb des Katalogs wurden bereinigt und zu insgesamt 23 potenziellen wesentlichen Themen unterteilt. Anschließend erfolgte eine interne Bewertung durch sechs Fachbereiche der Zumtobel Group anhand eines strukturierten, schriftlichen Fragebogens. Mittels dieses Fragebogens NFI-Erklärung orientiert sich an den GRI-Standards

NFI-Erklärung wurde vom Aufsichtsrat geprüft

Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage für die NFI-Erklärung

wurden die Themen ermittelt, die sowohl für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses oder der Lage als auch zum Verständnis der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die nichtfinanziellen Aspekte erforderlich sind. Auf Basis dieser Bewertung wurden neun Themen definiert, bei denen die Zumtobel Group signifikante Auswirkungen auf die Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft hat und damit als besonders relevant für die Zukunft der Zumtobel Group erachtet werden. Das Ergebnis wurde abschließend vom Vorstand validiert.

Für die Zumtobel Group sind folgende neun Themen wesentlich im Sinne des NaDiVeG:

  • Nachhaltig profitables Wachstum
  • Innovation
  • Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
  • Corporate Governance und Compliance
  • Aus- und Weiterbildung
  • Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
  • Work-Life-Balance
  • Nachhaltige Beschaffung
  • Betrieblicher Umweltschutz

Referenzierungstabelle der NFI-Erklärung:

Nichtfinanzieller Aspekt Wesentliche Themen Seitenhinweis
Bekämpfung von Korruption und Bestechung ● Corporate Governance und Compliance 34
● Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen 33
Umweltbelange ● Nachhaltige Beschaffung 40
● Betrieblicher Umweltschutz 41
● Aus- und Weiterbildung 35
Arbeitnehmerbelange ● Work-Life-Balance 36
● Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit 36
● Nachhaltig profitables Wachstum 32
Sozialbelange ● Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen 33
● Corporate Governance und Compliance 34
Achtung der Menschenrechte ● Nachhaltige Beschaffung 40

Keine Risiken, welche schwerwiegende negative Auswirkungen haben

Die Zumtobel Group hat ein gruppenweites internes Risikomanagement- und Kontrollsystem installiert. In der vorliegenden nichtfinanziellen Konzernerklärung nach § 243b UGB wird eine Netto-Sicht auf Risiken eingenommen, das heißt Risiken werden nach Berücksichtigung risikomindernder Maßnahmen beurteilt. Im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Aspekten konnte die Zumtobel Group dabei keine wesentlichen Risiken identifizieren, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit oder mit Geschäftsbeziehungen, Erzeugnissen und Dienstleistungen des Unternehmens verknüpft sind und welche schwerwiegende negative Auswirkungen haben. Für weiterführende Informationen wird auf die Kapitel "Internes Kontrollsystem" und "Risikomanagement" im Konzernlagebericht verwiesen.

Die nachhaltige Unternehmenskultur der Integrität und Verantwortung beruht grundlegend auf dem Vertrauen, das Kunden, Aktionäre und Geschäftspartner der Zumtobel Group entgegenbringen. Zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung gehört auch, das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung zu fördern, dieses in die Entscheidungsprozesse zu integrieren und im täglichen Geschäftsleben zu berücksichtigen. Das Geschäftsfeld der Zumtobel Group bringt eine Vielfalt an ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen mit sich. Dementsprechend hat die Zumtobel Group sich zum Ziel gesetzt, sicherzustellen, dass auch ihre Geschäftspartner und Lieferanten denselben hohen ethischen Grundsätzen und Standards folgen.

Die von der Zumtobel Group gelebte Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste, transparente und auf langfristigen Erfolg ausgerichtete Führung und Kontrolle. Als Leitungsorgan obliegt dem Vorstand die Leitung und Geschäftsführung der Gesellschaft. Er ist dabei an das Unternehmensinteresse gebunden und der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts verpflichtet. Der Vorstand der Zumtobel Group leitet die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung. Er entwickelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Die Verabschiedung von Nachhaltigkeitsprogrammen sowie zugehörigen Zielen und Maßnahmen des Konzerns werden vom Vorstand beschlossen und überprüft. Gleichzeitig sind auch die einzelnen Fachbereiche für den Ausbau, die Operationalisierung und das Monitoring der Nachhaltigkeitsaktivitäten verantwortlich.

Die neun identifizierten wesentlichen Themen geht die Zumtobel Group strategisch an. Dazu gehören insbesondere die Festlegung von qualitativen Zielen, die Ableitung konkreter Maßnahmen und die Bestimmung der Leistungsindikatoren. Diese Ziele, Maßnahmen und Leistungsindikatoren können der nachfolgenden Konzepttabelle entnommen werden.

Nachhaltige Unternehmenskultur

Konkrete Konzepte für die wesentlichen Themen

Wesentliches Thema Ziele Maßnahmen Leistungsindikator
1. Nachhaltige Unternehmensführung
Nachhaltig profitables
Wachstum
Nachhaltige Steigerung des
Unternehmenswertes unter
Berücksichtigung von
ökonomischen, sozialen und
ökologischen Gesichtspunkten
● Definition und Umsetzung der
Unternehmensstrategie
Ausbau des Servicegeschäftes ● Deutliche Steigerung des Umsatzes mit Services ● Umsatz mit Services
2. Corporate Governance und Compliance
Corporate Governance Weiterentwicklung des
Compliance-Management
Systems
● Überarbeitung und Kommunikation des
Verhaltenskodex der Zumtobel Group AG
● Erstellung und Kommunikation konkretisierender
Compliance-Richtlinien zu den Themen
Antikorruption, Wettbewerbs- und Kartellrecht
● Prozentsatz der geschulten
Mitarbeiter
● Anzahl und Prozentsatz der
erfolgreich abgelegten
Compliance-Trainings
● Ergänzung des Unternehmenskodex hinsichtlich
Menschenrechtsaspekten und Schulung der
Mitarbeiter im Rahmen von Compliance-Trainings
● Erstellung von zielgruppenorientierten Inhalten für
Compliance-Trainings sowie Durchführung von
e-Learning-basierten Compliance-Trainings und
Präsenzschulungen
● Einführung einer Whistleblowing Hotline
Zertifikate
3. Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Aus- und Weiterbildung Erhöhung der
mitarbeiterspezifischen
Ausbildungsstunden
● Erweiterung des Angebotes der Zumtobel Group
Learning Academy mit besonderem Fokus auf den
Ausbau des e-Learning-Angebots
● Ø Aus- und
Weiterbildungsstunden
Ausbau der individuellen
Personalentwicklungsgespräche
● Durchführung von jährlichen Mitarbeitergesprächen
● Ableitung vom individuellen
Personalentwicklungsmaßnahmen
● Gesamtzahl der Mitarbeiter,
die regelmäßig
Leistungsbeurteilungen
erfahren
Gesundheitsschutz und
Arbeitssicherheit
Kontinuierliche
Weiterentwicklung des
Gesundheitsprogramms
● Erarbeitung eines holistischen Gesundheitsprojektes
mit besonderem Fokus auf die Implementierung von
konkreten Maßnahmen zur Gesundheitsprävention
von Frauen im Produktionsumfeld
Vermeidung von Arbeitsunfällen ● Kontinuierliche Verbesserung der TRI-Rate sowohl in
den Leuchten- als auch den Komponentenwerken
● Durchführung von präventiven Schulungen zur
Verhinderung von Arbeitsunfällen
● TRI-Rate
Work-Life-Balance Förderung der Work-Life
Balance der Mitarbeiter
● Ausbau des Angebotes an flexiblen
Arbeitszeitmodellen
● Beibehaltung der Freizeitoption
● Anzahl der Mitarbeiter in
Teilzeit
● Anzahl der Mitarbeiter mit
einer Freizeitoption
4. Produktverantwortung und Innovation
Innovation Ausbau des
wettbewerbsfähigen
Produktportfolios
● Kontinuierliche Produktentwicklung
● Ausbau von Technologiepartnerschaften
● Neuproduktquote in % vom
Umsatz
● R&D-Quote
● Anzahl der angemeldeten
Patente
Steigerung der
Markenreputation durch
Forschungsprojekte
● Teilnahme an nationalen und internationalen
Forschungsprojekten
● Kontinuierliche Fortführung der langfristigen eigenen
Forschungs- und Vorentwicklungsprojekte
Wesentliches Thema Ziele Maßnahmen Leistungsindikator
Nachhaltige Produkte
und Dienstleistungen
(inkl. Produktsicherheit
und -qualität)
Erfüllung hoher
Sicherheitsstandards durch die
Verwendung gesetzlicher und
freiwilliger Prüfzeichen
● Durchführung von internen Messungen und
Prüfungen
● Zusammenarbeit mit externen Prüfinstituten und
Durchführung von externen Audits
Berücksichtigung von
Nachhaltigkeitsaspekten entlang
des gesamten
Produktlebenszyklus
● Einsatz energieeffizienter, intelligent gesteuerter
Lichttechnik
● Verringerung des produktbezogenen
Ressourcenverbrauchs
● Kontinuierliche Steigerung der Produkteffizienz
● Energieeinsparung durch
energieeffiziente Zumtobel
Group Produkte in MWh
● Einsparung von CO2-
Emissionen durch
energieeffiziente Zumtobel
Group Produkte in Tonnen
Ausbau des innovativen
Produkt- und Serviceangebotes
● Steigerung des Umsatzanteils mit LED-Produkten auf
annähernd 90% im GJ 2018/19
● Deutliche Steigerung des Umsatzes mit Services
● Umsatzanteil mit LED
Produkten
● Umsatz mit Services
● Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle
Nachhaltige Beschaffung Einhaltung hoher Umwelt- und
Sozialstandards in der
● Jährliche Durchführung regulärer Sustainability Audits
für neue und bestehende Lieferanten
● Anzahl der Sustainability
Audits
Lieferkette ● Verpflichtung der Lieferanten zur Einhaltung von
RoHS/REACh
● Aufforderung aller Lieferanten zur Führung eines
Umweltmanagementsystems
● Lieferantenbündelung zur Nutzung von Synergien
Weiterentwicklung des Supplier
Code of Conduct (SCOC)
● Verpflichtung aller neuen Lieferanten zur
Unterzeichnung und Einhaltung des SCOC
● Verpflichtung der bestehenden wesentlichen
Lieferanten zur Einhaltung des SCOC
● Unterzeichnung des über
arbeiteten SCOC bei 100%
der neuen Lieferanten
● Unterzeichnung des über
arbeiteten SCOC bei 95%
(nach Beschaffungsvolumen)
der bestehenden Lieferanten
5. Umweltschutz
Betrieblicher
Umweltschutz
Sorgsamer und effizienter
Umgang mit Ressourcen
● Zertifizierung nach den erweiterten Anforderungen
von ISO 14001:2015 an den wesentlichen
Standorten im GJ 2018/19
● Anzahl an zertifizierten
Standorten
● Durchführung von Energieaudits an ausgewählten
Standorten
● Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen
● Weiterentwicklung der Umweltdatenerfassung
Berücksichtigung von
ökologischen Aspekten entlang
des gesamten Produkt
● Evaluation und Monitoring von Umweltdaten und
Ableitung von Handlungsbedarf (Lean Six Sigma
Methode)
lebenzyklus ● Einhaltung interner und externer Richtlinien zum
Umweltschutz

Der kontinuierliche und offene Austausch mit ihren Stakeholdern ist für die Zumtobel Group von besonderer Bedeutung. Der Dialog schafft Vertrauen und bietet wertvolle Anregungen zur Frage, wie sich der Konzern zukünftig noch besser aufstellen kann. Zum Stakeholder-Universum der Zumtobel Group gehören Kunden und Geschäftspartner, Investoren und Analysten, Mitarbeiter, Lieferanten, Forschung und Wissenschaft, Künstler, Designer und Architekten, Politik, nationale und kommunale Behörden sowie NGOs. Dabei nutzt die Zumtobel Group verschiedene Dialogformen, um mit den Stakeholdern in Kontakt zu treten, wie beispielsweise über Newsletter, Kundenmagazine, Veranstaltungen, Mitarbeiterzeitungen, Konferenzen und Roadshows. Kontinuierlicher Stakeholderdialog

Die Zumtobel Group engagiert sich in Industrieverbänden, Normierungsgremien und lichttechnischen Gesellschaften sowie in einzelnen Konsortien, um für die Lichtindustrie, ihren Kunden und Anwendern die besten Rahmenbedingungen für optimale Energieeffizienz und beste Lichtqualität zu erreichen. Im Zusammenhang mit der Zertifizierung energieeffizienter Gebäude ist das Unternehmen Mitglied bei verschiedenen Initiativen für nachhaltiges Bauen. Die derzeit wichtigsten Mitgliedschaften sind: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie e. V. (ZVEI, Deutschland), Lighting Industry Association (LIA, Großbritannien), Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI, Österreich), Europäisches Komitee für Normung (CEN), International Standards Organisation (ISO), International Electronical Committee (IEC), Internationale Beleuchtungskommission (CIE), Lux Europe, verschiedene nationale lichttechnische Gesellschaften, Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNE), Green Building Council, Consortium for international specifications of LED light sources interfaces (ZHAGA) und The Connected Lighting Alliance (TCLA). Mitgliedschaft in Verbänden

International etablierter Architekturpreis Ein besonderes Highlight im aktiven Dialog mit den Stakeholdern ist der "Zumtobel Group Award – Innovations for Sustainability and Humanity in the Built Environment", ein inzwischen international etablierter Architekturpreis, der mit 165.000 EUR dotiert ist und zukunftsweisende Konzepte und Entwicklungen zu mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit in der gebauten Umwelt und deren Gestaltung adressiert. Dieser Preis wurde im Geschäftsjahr 2017/18 von der Zumtobel Group mit Unterstützung einer internationalen Jury aus anerkannten Experten zum fünften Mal vergeben.

1.6.2 Nachhaltig profitables Wachstum

Steigerung des Unternehmenswertes unter Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten

Finanzströme an Stakeholder

Unsere unternehmerische Tätigkeit basiert auf unseren Werten – Passion, Performance und Partnership. Sie bestimmen unser Denken und Handeln. Oberstes Ziel unserer unternehmerischen Tätigkeit ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes unter Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten. Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group arbeitet derzeit an einer neuen Strategie zur Führung des Unternehmens, um ein stabiles Fundament für zukünftiges profitables Wachstum zu legen. Dabei werden gleichermaßen die Interessen der Organisation wie die Interessen unserer Stakeholder, insbesondere in Bezug auf die relevanten Themen aus der Wesentlichkeitsanalyse, berücksichtigt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Zumtobel Group insgesamt einen ökonomischen Wert in Höhe von 1.210,5 Mio EUR. Abzüglich angefallener Kosten und Zahlungen an Eigenkapital- und Fremdkapitalgeber sowie öffentliche Stellen ergibt sich ein verbleibender ökonomischer Wert von 17,8 Mio EUR. Die Darstellung entspricht der Definition nach GRI. Es handelt sich dabei um die aus der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem Cashflow Statement abgeleiteten Finanzströme.

Finanzströme an Stakeholder in Mio EUR 2017/18 2016/17
Unternehmenseinnahmen1 1.210,5 1.322,9
Betriebskosten2 -752,4 -777,7
Personalkosten -413,6 -446,6
Zahlungen an Eigenkapitalgeber -9,9 -8,6
Zahlungen an Fremdkapitalgeber -6,7 -7,2
Zahlungen an öffentliche Stellen3 -10,1 -9,1
Verbleibender ökonomischer Wert 17,8 73,6

1Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge, Zinserträge sowie Einzahlungen aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen. 2Kosten der umgesetzten Leistungen, Vertriebskosten, Verwaltungskosten und sonstige betriebliche Aufwendungen (exklusive Personalkosten und Abschreibungen). 3Ohne latente Steuern.

1.6.3 Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen

Die Zumtobel Group hat mit ihrem Engagement für mehr Nachhaltigkeit einen engen Bezug zu ihrem Kerngeschäft, leistet doch der Einsatz energieeffizienter, intelligent gesteuerter Lichttechnik einen beachtlichen Beitrag zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs. Diese Entwicklung wird durch die stetig steigende Effizienzsteigerung (Lumen/Watt) bei LED-Leuchten bei gleichzeitig sinkenden Bezugskosten von LED-Chips weiter beschleunigt. Auf künstliche Beleuchtung entfallen in etwa 19% des weltweiten Stromverbrauchs. Davon konsumieren gewerbliche Bauten und Außenbeleuchtungen – also Licht in genau den Anwendungsfeldern, die die Kernkompetenz der Zumtobel Group darstellen – gut zwei Drittel. Der Hauptanteil des Energieverbrauchs im Lebenszyklus von Leuchten fällt beim Gebrauch einer Leuchte an. Die Zumtobel Group hat diesen Hebel zum Energiesparen frühzeitig erkannt und verbessert daher seit vielen Jahren stetig die Energieeffizienz ihrer Produkte. Zur kontinuierlichen ökologischen Verbesserung der Produkte berücksichtigt die Zumtobel Group zusätzlich Nachhaltigkeitsaspekte entlang des Produktlebenszyklus.

Um den Beitrag der Gruppe zur Energieeffizienz zu veranschaulichen, wurde eine Größenordnung des Einsparpotenzials errechnet, welches das Unternehmen dem Markt durch sein gesamtes Portfolio an energieeffizienten Produkten im Berichtsjahr zur Verfügung gestellt hat. Als Referenz für die Bewertung werden konventionelle Systeme herangezogen. Die Berechnung der Einsparpotentiale bezieht sich dabei auf die Hauptkriterien: effiziente LED-Beleuchtungssysteme, Dimmbarkeit und Einsatz elektronischer Betriebsgeräte. Die Zumtobel Group hat im Berichtsjahr dazu beigetragen, Energieeinsparungen von 3.857.801 Megawattstunden (Vorjahr 3.528.516 MWh) zu realisieren. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von 1.285.934 Zwei-Personen-Haushalten (Vorjahr 1.176.172). Umgerechnet auf die CO2- Emissionen, unter Berücksichtigung eines globalen mittleren Umrechnungswertes von 0,519 kg/KWh, entspricht der Energieeinsparungsbeitrag der Zumtobel Group im Jahr 2017/18 rund 2.002.199 Tonnen CO2 (Vorjahr 1.831.300).

Eine hohe Innovationskraft ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens. Somit integriert der zentrale Bereich Forschung und Entwicklung in der Zumtobel Group auch das Thema Nachhaltigkeit systematisch in den Innovationsprozess. Nähere Informationen zum wesentlichen Thema Innovation finden sich im Abschnitt "Forschung und Entwicklung" im Konzernlagebericht.

Durch den Wandel in der Lichtindustrie nimmt die Bedeutung des LED-Geschäfts sowie von intelligenter und über das Internet vernetzter Beleuchtung weiterhin zu. Dies resultiert in einer deutlich verstärkten Nachfrage nach innovativen LED-basierten Lichtlösungen und umfassenden, integrierten Service-Angeboten. Daher stellen die Entwicklung, Produktion und Vertrieb von innovativen, nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen elementare Grundpfeiler für die mittel- und langfristige wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Zumtobel Group dar. Um die Weiterentwicklung des innovativen Produkt- und Dienstleistungsportfolios zu

Nachhaltigkeit hat einen engen Bezug zum Kerngeschäft

Hoher Beitrag zur Reduzierung des Strombedarfs

Weiterentwicklung des innovativen Produkt- und Serviceangebotes

gewährleisten, definiert der Konzern klare Zielvorgaben. Unter anderem soll der Umsatzanteil mit LED-Produkten im Geschäftsjahr 2018/19 annähernd 90% erreichen und der Umsatz mit projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen deutlich steigen. Damit soll der hohe Energieeinsparungsbeitrag der Zumtobel Group auch in Zukunft gesichert werden.

Erfüllung hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards

Nachhaltige Produkte erfordern auch höchste Sicherheits- und Qualitätsansprüche. Alle weltweiten Produktionsstandorte der Zumtobel Group mit Ausnahme der beiden Werke in den USA und Neuseeland sind nach dem internationalen Standard ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme zertifiziert. Die standardisierten und zentral festgelegten Vertriebsprozesse sind ebenso zertifiziert. Vorrangiges Ziel ist es dabei immer, die Qualität im Herstellungs- und Vertriebsprozess stetig zu verbessern und damit auch die Zufriedenheit der Kunden zu steigern. In diesem Zusammenhang wird im Geschäftsjahr 2018/19 auch ein Umstieg auf die Zertifizierungen nach den erweiterten und neuen Anforderungen von ISO 9001:2015 angestrebt. Die Zumtobel Group garantiert, dass alle geltenden Normen und Regulierungen bei der gesamten Produktpalette auf Basis interner Prüfungen und Messungen für die jeweiligen Regionen und Länder eingehalten werden. Dies gilt insbesondere für Vorschriften zur Lichtqualität und Energieeffizienz sowie für Kennzeichnungspflichten und auch in Bezug auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekte. Darüber hinaus hat die Zumtobel Group einen Großteil der Produkte mit dem freiwilligen europäischen ENEC-Kennzeichen ausgestattet. Damit wird durch unabhängige Prüfinstitute gewährleistet, dass einschlägige EN-Sicherheitsnormen und Leistungsanforderungen erfüllt sind.

1.6.4 Corporate Governance und Compliance

Für die Zumtobel Group bedeutet Corporate Governance die umfassende Steuerung und Überwachung der Geschäftstätigkeit. Als Rahmenwerk für die Ausgestaltung unseres Corporate Governance-Systems dient dabei der Österreichische Corporate Governance Kodex, wobei die wesentlichen Elemente unseres Corporate Governance-Systems unsere Unternehmenswerte, der Verhaltenskodex sowie die Konzernrichtlinien sind.

Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bildet die Wertebasis unseres unternehmerischen Handelns. Um dies zu gewährleisten, haben wir dies in unserem Verhaltenskodex für jeden Mitarbeiter der Zumtobel Group verbindlich beschrieben. Alle Mitarbeiter werden ermutigt, potenzielle Verstöße gegen den Verhaltenskodex sowie gegen rechtliche Vorschriften vertraulich zu melden. Hierzu steht der Chief Compliance Officer der Zumtobel Group zur Verfügung.

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems

Verbindlicher Verhaltenskodex für jeden Mitarbeiter

Die Zumtobel Group entwickelt ihr Compliance-Management-System kontinuierlich weiter, um für aktuelle und künftige Aufgaben weiterhin gut gewappnet zu sein. Der Chief Compliance Officer trägt dafür die Verantwortung und berichtet regelmäßig an den Vorstand. Im Zuge der Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems ist im Geschäftsjahr 2018/19 die Einführung eines professionellen Hinweisgebersystems vorgesehen. Dies soll den Mitarbeitern sowie Dritten über die Internetseite des Unternehmens ermöglichen, anonyme Hinweise über eventuelle Compliance-Verstöße zu geben. Diesen Hinweisen wird die Zumtobel Group dann sorgfältig nachgehen. Des Weiteren müssen alle Mitarbeiter ab dem Geschäftsjahr 2018/2019 einmal jährlich an einem Compliance-Training teilnehmen und einen abschließenden Test absolvieren. Ferner sollen künftig für die Zumtobel Group verbindliche Compliance-Richtlinien zu den Themen Antikorruption sowie Wettbewerbs- und Kartellrecht erstellt und konzernweit kommuniziert werden.

Im Berichtszeitraum wurden keine Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften gemeldet oder festgestellt. Gleiches gilt für Vorfälle oder Verfahren wegen Verletzung der Menschenrechte, Diskriminierung, wettbewerbs- oder kartellwidrigen Verhaltens, Korruption oder Umweltvorschriften.

Als international tätiges Unternehmen bekennt sich die Zumtobel Group uneingeschränkt zur Wahrung der Menschenrechte und zur Einhaltung hoher Sozialstandards und entsprechender gesetzlicher Regularien im In- und Ausland. Der Konzern verpflichtet sich zur Achtung und Förderung der Menschenrechte und zur Einhaltung der Grundsätze und Normen der International Labour Organisation (ILO). Die ILO-Kernarbeitsnormen stützen sich auf die vier Grundprinzipien: das Recht der Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen, die Beseitigung der Zwangsarbeit, die Abschaffung der Kinderarbeit und das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Zur weiteren Sensibilisierung der Mitarbeiter wurden Menschenrechtsaspekte in den Verhaltenskodex der Zumtobel Group integriert und werden im Rahmen von Compliance-Schulungen entsprechend thematisiert.

1.6.5 Verantwortungsvoller Arbeitgeber

Mit einem breiten Produktportfolio und einer offenen und wachstumsorientierten Unternehmenskultur bietet die Zumtobel Group attraktive Karrieremöglichkeiten. Qualifizierte, engagierte und leistungsbereite Mitarbeiter tragen wesentlich zum unternehmerischen Erfolg der Zumtobel Group bei und profitieren gleichermaßen von den verschiedenen Karrieremöglichkeiten innerhalb der Gruppe. Dank konsequenter Kundenorientierung und mit viel Innovationsgeist schaffen sie anspruchsvolle Lichtlösungen, die weltweit Maßstäbe setzen. Auf Gruppenebene wurden die Aspekte Aus- und Weiterbildung, eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz als die wesentlichsten Nachhaltigkeitsthemen im Personalbereich identifiziert.

Umfassende Aus- und Weiterbildung

Aufgrund des Fachkräftemangels stellt es auch für die international aufgestellte Zumtobel Group eine große Herausforderung dar, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und die richtigen Fachkräfte für die entsprechende Position zu rekrutieren. Die systematische berufliche Förderung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern ist daher ein wichtiger Eckpfeiler für den nachhaltigen Geschäftserfolg. Das jährliche Mitarbeiterentwicklungsgespräch ist ein wichtiger Baustein in der Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Vorgesetzten und bildet auch die Grundlage für zielgerichtete individuelle Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. In diesem strukturierten Gespräch treffen Führungskräfte und Mitarbeiter Zielvereinbarungen und entwickeln ein gemeinsames Verständnis über die Werte und die Bedeutung der Unternehmensstrategie in Bezug auf die eigene Aufgabe. Es werden gegenseitige Erwartungen abgeglichen, systematisch Entwicklungspotenziale identifiziert und nach individuellem Bedarf gemeinsam Maßnahmen zur Aus- und Weiterentwicklung definiert. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde gruppenweit mit ca. 4.700 Mitarbeitern (Vorjahr ca. 4.400) ein jährliches Mitarbeitergespräch geführt.

Bei der Zumtobel Group gibt es neben externen Weiterbildungsmöglichkeiten auch ein großes Angebot an internen Trainingsprogrammen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, die auf die Fähigkeiten, Kenntnisse und Bedürfnisse der jeweiligen Personen zugeschnitten sind. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde das Angebot der Zumtobel Group Global Learning Academy wiederum deutlich ausgeweitet. Entsprechend sind die durchschnittlichen Trainingsstunden pro Mitarbeiter im Berichtsjahr auf 12,0 Stunden gestiegen, insbesondere durch den weiteren Ausbau der Online-Schulungsangebote. Der Schwerpunkt lag im Berichtszeitraum auf Trainingsmaßnahmen im Bereich von Produktwissen, Applikationen und Verkaufskompetenz. Es ist das erklärte Ziel des Unternehmens, das Angebot der Zumtobel Group Learning Academy in den Folgejahren weiter auszubauen und die Anzahl der Trainingsstunden kontinuierlich zu erhöhen.

Jährliches Mitarbeiterentwicklungsgespräch bildet die Grundlage für die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen

Umfassende Weiterbildungsangebote – Zumtobel Group Learning Academy

Uneingeschränktes Bekenntnis zur Achtung der Menschenrechte und Einhaltung hoher Sozialstandards

Durchschnittliche Stundenanzahl für Aus- und Weiterbildung 2017/18 2016/17
Angestellte (White Collar) 15 11,0
Arbeiter (Blue Collar) 8 n/a
Gesamtbelegschaft 12,0 n/a

Gezieltes Talent Management

Die Besetzung von Schlüsselpositionen durch bestehende Mitarbeiter wird durch das Zumtobel Group interne Talentprogramm gezielt gefördert und unterstützt. In speziellen Development Centers wird das individuelle Entwicklungspotenzial der Mitarbeiter mit besonders hohem Potenzial in Hinblick auf weiterführende Aufgaben erfasst und mündet in einem persönlichen Entwicklungsplan. Damit einher gehen die konkrete Nachfolge- und Karriereplanung sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Führungskräfte.

Fortführung und Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung

Die Zumtobel Group sieht die Ausbildung junger Menschen als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Zum Bilanzstichtag 30. April 2018 waren insgesamt 106 (Vorjahr 113) Auszubildende bei der Zumtobel Group angestellt. Die betriebliche Berufsausbildung ist ein wichtiges Instrument, um dem Fachkräftemangel im Zuge des demografischen Wandels zu begegnen. Die Lehrlinge werden in den Berufsfeldern Elektrotechnik, Elektronik, Kunststofftechnik, Mechatronik und IT-Technik ausgebildet.

Ausgewogene Work-Life-Balance

Förderung der Work-Life-Balance der Mitarbeiter

Eine ausgewogene Work-Life-Balance für die Mitarbeiter hat für die Zumtobel Group eine große Bedeutung, um die Position als attraktiver Arbeitgeber weiter auszubauen. Im Fokus stehen dabei die grundsätzlich veränderten Bedürfnisse neuer Generationen am Arbeitsmarkt sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie für berufstätige Eltern. Die Zumtobel Group ist dabei bestrebt, die Work-Life-Balance durch den kontinuierlichen Ausbau an flexiblen Arbeitszeitmodellen gezielt zu fördern. Bei Bedarf und wenn es die jeweilige Position erlaubt, werden Teilzeitregelungen, Bildungskarenzen, Sabbaticals, Arbeiten aus dem Home Office oder andere Modelle vereinbart. So ist im abgelaufenen Geschäftsjahr der Anteil der Teilzeitbeschäftigten von 6,6% im Vorjahr auf 6,9% gemessen am gesamten Vollzeitäquivalent gestiegen. Darüber hinaus gibt es eine Betriebsvereinbarung über die Ausübung einer Freizeitoption. Dabei können Mitarbeiter die – aus persönlichen Gründen, ohne Teilzeitbeschäftigte zu werden – ihre Arbeitszeit verkürzen wollen, auf einen Teil oder die gesamte Erhöhung der Ist-Löhne/-Gehälter verzichten und bezahlte Freizeit vereinbaren (zum Beispiel für altersgerechtes Arbeiten, Teilnahme an Weiterbildung oder um längere Freizeitperioden über mehrere Jahre anzusparen). Diese Freizeitoption wurde inzwischen von über 270 Mitarbeitern in Anspruch genommen. Mit Geschäftsjahresende befanden sich 89 Mitarbeiter (in Österreich) in Elternkarenz. Mütter und Väter, die nach Mutterschutz und Elternteilzeit wieder in den Beruf zurückkehren, werden vom Unternehmen aktiv bei der Wiederintegration unterstützt.

Arbeitssicherheit und Gesundheit

Vermeidung von Arbeitsunfällen

Die Vermeidung von Unfällen und der Erhalt der Mitarbeitergesundheit haben in der gesamten Zumtobel Group eine hohe Bedeutung und werden in regelmäßigen formellen Arbeitgeber-Mitarbeiter-Ausschüssen diskutiert. An allen Standorten werden spezifische Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien durch lokale Sicherheitsbeauftragte überwacht. Um die Arbeitssicherheit zu erhöhen, werden stetig Maßnahmen wie etwa Mitarbeiterschulungen, Verbesserung der Schutzbekleidung und Erneuerung des Maschinenparks ergriffen. In allen Werken wird monatlich die TRI-Rate (Total Recordable Injuries: Anzahl der Arbeitsunfälle / Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden x 1.000.000) erhoben. Die häufigsten Verletzungen sind Schnittverletzungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigen die Bemühungen der Zumtobel Group um Unfallprävention Wirkung: In den Komponentenwerken sank die die TRI-Rate deutlich auf 1,2 (Vorjahr 3,9). Für die Leuchtenwerke lag die TRI-Rate mit 11,9 auf Vorjahresniveau (Vorjahr 11,4).So wie in den Vorjahren gab es im Berichtsjahr keinen einzigen tödlichen Arbeitsunfall. Es ist das klare Ziel des Unternehmens, die TRI-Rate in den Folgejahren kontinuierlich zu verringern und eine ausgeprägte Sicherheitskultur, zum Beispiel durch vermehrte präventive Schulungen zur Verhinderung von Arbeitsunfällen, zu etablieren.

Arbeitssicherheit 2017/18 2016/17
Unfallhäufigkeit Leuchtenwerke (TRI-Rate) 11,9 11,4
Unfallhäufigkeit Komponentenwerke (TRI-Rate) 1,2 3,9
Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle 0 0

Die Evaluierung der innerbetrieblichen Altersstruktur und der Altersentwicklung im Unternehmen bestätigen den Trend der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft. Maßnahmen in Gesundheitsvorsorge und Prävention, gepaart mit Erhaltung und Förderung der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter, werden in der Zumtobel Group mit hoher Priorität gefördert und sind in einem eigenen Verantwortlichkeitsbereich "Health & Age" dem Personalwesen zugeordnet. Die Handlungsfelder Gesetzlicher Arbeitnehmerschutz, Präsenzmanagement, Betriebliche Gesundheitsförderung, Führungsarbeit und Führungsverhalten, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Generationenmanagement bilden dabei die Säulen des ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagementprogramms der Zumtobel Group. In den einzelnen Gesellschaften des Konzerns laufen unterschiedliche Programme in den jeweiligen Handlungsfeldern, welche jeweils an die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst sind. Die Bemühungen der Zumtobel Group um den Erhalt und die Förderung von Gesundheit, dem altersgerechten Arbeiten und der Erhaltung von Arbeitsfähigkeit wurden in 2017 ein weiteres Mal mit dem Vorarlberger Gütesiegel "Salvus in Gold" belohnt und von der European Agency for Safety and Health at Work-Agentur mit dem "Healthy Workplace Good Practice Award in the area of promoting a sustainable working life" ausgezeichnet.

Im Geschäftsjahr 2017/18 lag der Fokus auf dem Handlungsfeld Präsenzmanagement. Zur detaillierten Analyse der Gründe von Absenzen bei unseren Mitarbeitern wurde für die vergangenen drei Kalenderjahre in Zusammenarbeit mit dem Sozialversicherungsträger ein Fehlzeitenbericht erstellt. Die Beurteilung von der Altersstruktur und Altersentwicklung, der Arbeitsfähigkeit und den Absenzen ergab einen großen Handlungsbedarf bei der Gesundheitsprävention von Frauen im Produktionsumfeld. Daraufhin wurden in Zusammenarbeit mit einem renommierten externen medizinischen Experten die notwendigen Rahmenbedingungen für ein holistisches Gesundheitsprojekt im Produktionsumfeld definiert. Seit Februar 2018 erarbeiten 15 engagierte Botschafterinnen, welche aus der Fokusgruppe "Frauen im Produktionsumfeld" ausgewählt wurden, konkrete Verbesserungsvorschläge zu den Themenfeldern Ernährung, Bewegung, Regeneration und altersgerechtes Arbeiten. Die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen ist für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 vorgesehen.

Mitarbeiterrechte und Vergütung

Als Arbeitgeber mit einer über Jahrzehnte gewachsenen Unternehmenskultur nimmt die Zumtobel Group ihre soziale Verantwortung für alle Mitarbeiter weltweit wahr und arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung verantwortungsbewusster Beschäftigungsbedingungen. Die Zumtobel Group unterstützt den offenen und regelmäßigen Informationsaustausch zwischen Vorständen, Mitarbeitern und Betriebsrat und lebt diesen auch. Die gesetzliche Mitbestimmung der Arbeitnehmer sowie die Einhaltung der Grundsätze und Normen der International Labour Organisation (ILO) sind selbstverständlich und im gruppenweit gültigen Verhaltenskodex der Zumtobel Group verbindlich festgeschrieben. Weltweit unterliegen über 55% des Personals einer kollektivvertraglichen Vereinbarung. Im Jahr 2017 wurde zusammen mit einem erfahrenen Kooperationspartner wieder eine weltweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt, bei der sich circa 70% der gesamten Belegschaft beteiligt haben. Dabei wurde anhand verschiedener Kriterien detailliert erhoben, wie zufrieden unsere Mitarbeiter sind. Die Ergebnisse wurden an

Kontinuierliche Weiterentwicklung des Gesundheitsprogrammes

Hohe Arbeitsstandards & offener Dialog mit Mitarbeitern und Betriebsrat

alle Mitarbeiter kommuniziert und entsprechend weiterführende Schritte für einen höhere Mitarbeiterzufriedenheit eingeleitet.

Diversität in der Belegschaft ist wesentlich für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns und die Schaffung eines innovativen Klimas im Unternehmen. Die Belegschaft der Zumtobel Group setzt sich aus insgesamt circa 80 Nationen zusammen. In der Unternehmenszentrale in Dornbirn, Österreich, sind Mitarbeiter aus rund 50 Nationen beschäftigt. Als Equal Opportunity Employer steht die Zumtobel Group für Chancengleichheit, unabhängig von Geschlecht, Ethnie etc., ein. Diese Haltung manifestiert sich auch im Verhaltenskodex der Zumtobel Group, der festlegt, dass keine Art der Diskriminierung im Unternehmen geduldet wird. Erfahrung, Qualifikation und Leistung bilden im Unternehmen die Basis der Personalentscheidungen für alle Unternehmensbereiche und Managementebenen. Die Zumtobel Group, deren Belegschaft einen Anteil weiblicher Mitarbeiter von 35,8% (Vorjahr 35,7%) hat, verfolgt keine konkrete Zielquote für die Besetzung von Managementpositionen durch weibliche Mitarbeiter, fördert diese aber zunehmend und verstärkt im Rahmen der internen sowie externen Recruiting- und Personalentwicklungsmaßnahmen. Chancengleichheit Diversität

Im Berichtsjahr hat die Zumtobel Group wiederum den nach dem Gründer der Unternehmensgruppe benannten Dr Walter Zumtobel Value Award verliehen. Mit dem Value Award werden Personen ausgezeichnet, die diese Unternehmenswerte beispielhaft im Arbeitsalltag leben und damit die Werte des Firmengründers lebendig halten. Das Unternehmen schätzt Eigeninitiative, Einsatzbereitschaft, Unternehmertum und Neugierde, Neues zu entdecken. Des Weiteren sind Zuverlässigkeit, Teamgeist, Solidarität, Ehrlichkeit, aber auch die Einstellung, Wandel und Veränderung positiv zu sehen, wesentliche Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Mitarbeiterauszeichnungen

Die Zumtobel Group arbeitet auf Grundlage einer einheitlichen Vergütungssystematik mit dem Ziel einer hohen Transparenz und leistungsgerechten Entlohnung. Das Unternehmen entlohnt in der Regel über dem gesetzlichen beziehungsweise kollektivvertraglichen Niveau. Basierend auf internen und externen Gehaltsvergleichen wird gewährleistet, dass Löhne und Gehälter möglichst marktkonform sind. Auch in Ländern mit niedrigen Lohnstandards bezahlt die Zumtobel Group Löhne und Gehälter, die zumeist über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn liegen. Anhand von Aufgabenbeschreibungen und Funktionsbewertungen ("Job Mapping") kann die marktgerechte Entlohnung grundsätzlich eingeordnet werden. Auf dieser Basis wird gewährleistet, dass die Bezahlung sowohl den fachlichen Anforderungen entspricht als auch fair und gerecht ist. Durch die Fokussierung auf die Funktionsinhalte werden auch etwaige geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten limitiert. Leistungsorientierte Vergütungssysteme

Langfristige Gehaltskomponente zur Stärkung der Nachhaltigkeit

Der gemeinsame Leistungsindikator für alle bonusberechtigten Mitarbeiter ist der Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG, welcher im relativen Vergleich zum Total Shareholder Return einer klar definierten und relevanten Peer Group gemessen wird. Für das gehobene Management wird dieser gemeinsame Leistungsindikator in der Regel durch individuelle Zielsetzungen ergänzt, die positive wie negative Abweichungen vom gemeinsamen Zielerreichungsgrad auf individueller Ebene bewirken können. Die variable Vergütung des gehobenen Managements setzt sich aus einer kurzfristigen Komponente und einer langfristigen Komponente zusammen. Die kurzfristige Komponente wird im Vergabejahr direkt in Cash ausbezahlt. Die Ausschüttung der langfristigen Komponente wird auf die folgenden drei bis fünf Jahre verteilt, wobei die Tranche im jeweiligen Auszahlungsjahr mit dem Zielerreichungsgrad des gemeinsamen Leistungsindikators (Total Shareholder Return relativ zur Peer Group) gewichtet wird. Somit wird der Fokus auf nachhaltig wirkende Entscheidungen des Managements gelegt.

Weitere

Restrukturierungsmaßnahmen führen zu Personalabbau

Beschäftigungsentwicklung

Die Anpassung der Personalkapazitäten der Zumtobel Group an das schwierige Marktumfeld und die damit verbundenen notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen führten auch im aktuellen Berichtsjahr, wie bereits in den Vorjahren, zu einem Personalrückgang. Zum Stichtag 30. April 2018 beschäftigt die Zumtobel Group weltweit insgesamt 6.224 Vollzeitkräfte (inklusive Leiharbeiter). Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 338 Mitarbeitern insbesondere im Bereich der Produktion. Die Verteilung und Entwicklung nach Tätigkeitsbereichen und Regionen zeigt die folgende Grafik:

Verteilung nach Tätigkeitsbereich und Region

Die Mitarbeiterproduktivität – als Quotient von bereinigtem EBIT zu den Personalkosten – entwickelte sich aufgrund des deutlich niedrigeren operativen Ergebnisses von 16,2% im Vorjahr auf 4,8% im Berichtsjahr. Der Umsatz je Mitarbeiter auf Durchschnittsbasis (inklusive Leiharbeiter) verschlechterte sich leicht von 194.800 EUR auf 192.200 EUR. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit innerhalb der Zumtobel Group lag im Berichtszeitraum bei 10,3 Jahren.

Die Aufteilung der Mitarbeiter nach Geschlecht, Altersgruppe und Beschäftigungsart und -verhältnis zeigt folgende Tabelle (exklusive Leiharbeiter):

Anteil GJ 2017/18
in %
Anteil GJ 2016/17
in %
Männer 64,2 64,3
Frauen 35,8 35,7
Gesamt 100,0 100,0
< 30 Jahre 16,2 16,4
30-45 Jahre 45,8 41,8
45-55 Jahre 25,9 27,9
> 55 Jahre 12,1 13,9
Gesamt 100,0 100,0
Angestellte 60,6 58,8
Arbeiter 34,2 35,2
Leiharbeiter 5,2 6,0
Gesamt 100,0 100,0
Vollzeit 93,1 93,4
Teilzeit 6,9 6,6
Gesamt 100,0 100,0

1.6.6 Nachhaltige Beschaffung

Beschaffungskonzept berücksichtigt wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte

aktivitäten

dabei nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern bekennt sich auch zur Einhaltung hoher Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette. Die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen der Zumtobel Group und ihren Lieferanten definiert sich seit vielen Jahren durch Langfristigkeit, gegenseitiges Vertrauen und Fairness. Durch eine verantwortungsvolle Lieferantenentwicklung kann auch auf Dauer wirtschaftlich, ökologisch und soziale verantwortungsvoll die Versorgungssicherheit aller wichtigen Rohstoffe und Vorprodukte gewährleistet werden. Grundlage dafür bilden eine zentrale Bündelung der Beschaffungsaktivitäten mit verstärkter Lieferantenkonsolidierung sowie ein systematischer Lieferantenbewertungsprozess. Dieser startet mit einem stringenten Lieferantenfreigabeprozess und setzt sich mit jährlichen Bewertungen aller bestehenden Lieferanten sowie Auditierungen mit verschiedenen Schwerpunktthemen von ausgewählten Lieferanten fort.

Die Beschaffung spielt für produzierende Unternehmen eine zentrale Rolle. Die Zumtobel Group berücksichtigt

Die Beschaffungsorganisation ist bei der Zumtobel Group global aufgestellt. Die Einkaufsvolumen aller Werke werden konsequent durch gruppenweit verantwortliche "Commodity-Manager" gebündelt. Das gesamte externe Einkaufsvolumen der Zumtobel Group für direktes Material betrug im Berichtsjahr ca. 400 Mio EUR (Vorjahr 446 Mio EUR). Die Zumtobel Group arbeitet mit rund 750 Lieferanten aus über 30 Ländern zusammen. Die Zumtobel Group ist bestrebt, den Großteil der Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen in jener Region zu beziehen, in der auch gefertigt wird. Aus Zentraleuropa werden wesentliche Rohstoffe wie etwa Stahl, Kupfer, Aluminium und Kunststoffgranulat bezogen. Elektronische und LED-Komponenten werden vor allem in Asien zugekauft, wo viele der wettbewerbsfähigsten Lieferanten angesiedelt sind. Der Anteil des Beschaffungsvolumens aus Asien beläuft sich im Berichtsjahr im Komponentensegment auf über 68% (Vorjahr 72%) und im Leuchtensegment auf knapp 10% (Vorjahr 6%.) Im Berichtsjahr konnte die Lieferanten- und Komponentenkonsolidierung bei den Direktmateriallieferanten gezielt vorangetrieben und die Lieferantenbasis um annähernd 5,5% (Vorjahr 6%) reduziert werden. Ziel ist es, durch verstärkten Fokus auf Standardisierung die Gesamtanzahl der Lieferanten mittelfristig jedes Jahr um 5% zu reduzieren. Bei Zentrale Bündelung der Beschaffungsumsatzmäßig großen Beschaffungsartikeln wird immer darauf geachtet, dass mindestens zwei Lieferanten verfügbar und freigegeben ("Multi-Sourcing-Strategie") sind. Dieser Ansatz ermöglicht zum einen die bestmögliche Versorgung und zum anderen eine Stärkung der Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten und damit größere Synergieeffekte (Bündelung von Mengen, Standardisierung und Ausbau der Lieferantenbeziehungen). Es ist aber auch Grundlage dafür, dass bevorzugte Lieferanten gezielt in Richtung Nachhaltigkeit und Kontinuität weiterentwickelt werden können.

Die Zumtobel Group ist bestrebt, ihre hohen ökologischen, sozialen und ethnischen Maßstäbe auch in der Geschäftsbeziehung mit den Lieferanten umzusetzen. Wesentlicher Bestandteil ist dabei der Verhaltenskodex für Lieferanten, der im Berichtsjahr neu überarbeitet und weiterentwickelt wurde. Darin werden die wichtigsten internationalen Standards und Konventionen wie zum Beispiel die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in sich vereint und wesentliche Themen wie etwa Compliance, Umwelt, Gesundheitsschutz und Menschenrechte adressiert. Alle wesentlichen Lieferanten, mit denen die Zumtobel Group Geschäftsbeziehungen unterhält, wurden zur Einhaltung des überarbeiteten Verhaltenskodex verpflichtet. Das entspricht einer Quote von 95 % der bestehenden Lieferanten nach Beschaffungsvolumen.

Alle neuen Zulieferer durchlaufen einen gruppenweit angewendeten Lieferantenfreigabeprozess und müssen dabei unter anderem die Einhaltung des Verhaltenskodex für Lieferanten der Zumtobel Group unterzeichnen. Darüber hinaus wird im Rahmen eines sorgfältigen Prüfungsprozesses das Vorhandensein eines auditierbaren Qualitätsmanagementsystems, die Einhaltung von Energie- und Umweltmanagementstandards sowie von gesetzlichen Anforderungen wie etwa RoHS – Beschränkung gefährlicher Stoffe – oder REACh (EU-Chemikalienverordnung) überprüft und dokumentiert. Bereits im Geschäftsjahr 2015/16 wurden im Lieferantenfreigabeprozess auch explizite Fragen zum Thema "Vermeidung von Konfliktmaterialien" eingearbeitet.

Ein wesentliches Instrument zur gemeinsamen Lieferantenentwicklung ist ein standardisierter Prozess zur regelmäßigen, jährlichen Bewertung aller bestehenden Lieferanten. Neben den bekannten Erfolgsfaktoren Liefertreue, Qualität, Kosten und Service werden gleichfalls Aspekte der ökologischen und sozialen Verantwortung überprüft und bewertet. Darüber werden bei ausgewählten Lieferanten jedes Jahr Sustainability Audits mit verschiedenen Schwerpunktthemen durchgeführt. Im Berichtsjahr waren dies konzernweit 76 Audits (Vorjahr 52 Audits) mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeitsaspekte in den Bereichen Arbeitsschutz und Umweltmanagement. Grundsätzlich gilt, dass Fehlverhalten von Geschäftspartnern gegen den Verhaltenskodex für Lieferanten oder Umweltstandards dokumentiert und Abstellmaßnahmen eingefordert werden. Sollten diese nicht innerhalb angemessener Fristen umgesetzt werden, wird die Geschäftsbeziehung mit dem Lieferanten beendet. Gleichzeitig werden aber auch Empfehlungen ausgesprochen, so fordert die Zumtobel Group alle Lieferanten zur Führung eines Umweltmanagementsystems auf.

1.6.7 Betrieblicher Umweltschutz

Umweltschutz hat in der Zumtobel Group eine große Bedeutung. Nicht nur im Hinblick auf die Entwicklung energieeffizienter und umweltschonender Produkte, sondern gleichfalls in Bezug auf eine umweltfreundliche Produktion. Dies umfasst einen sorgsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen sowie die Vermeidung und Verminderung von Emissionen und Abfall entlang des gesamten Lebenszyklus der Produkte. Das Umweltmanagementkonzept der Zumtobel Group basiert auf drei Säulen: zertifizierte Umweltmanagement- und Energiemanagementsysteme nach den internationalen Standards (ISO 14001 und ISO 50001), die konsequente Einhaltung interner und externer Richtlinien zum Umweltschutz sowie die Anwendung der Lean Six Sigma-Methode. Im Fokus der Bemühungen der Zumtobel Group zum betrieblichen Umweltschutz stehen im Geschäftsjahr 2018/19 der Umstieg auf die Zertifizierungen nach den Weiterentwicklung des Verhaltenskodex für Lieferanten

Systematischer Lieferantenfreigabeprozess

Regelmäßige Bewertung und Auditierung von bestehenden Lieferanten

Umweltmanagementkonzept basiert auf drei Säulen

erweiterten und neuen Anforderungen von ISO 14001:2015. Im Rahmen der Anwendung der Lean Six Sigma-Methode soll zusätzlich die Umweltdatenerfassung weiterentwickelt werden.

Zertifiziertes Umweltmanagement nach ISO 14001

Durch ein ISO 14001-Zertifikat bestätigt eine externe Organisation die Anwendung und Weiterentwicklung eines wirksamen Umweltmanagementsystems. Wesentliche Ziele des Umweltmanagementsystems sind die Vermeidung von Umweltbelastungen sowie die Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Anforderungen. Klar definierte Abläufe und Prozesse sowie anzuwendende Methoden tragen dazu bei, die Auswahl der besten verfügbaren Materialien und Techniken dort in Betracht zu ziehen, wo dies angebracht und wirtschaftlich vertretbar ist. Darüber hinaus wird bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen der gesamte Lebenszyklus von der Materialauswahl über die Fertigung, den Transport, die Gebrauchsphase bis hin zur Wiederaufbereitung betrachtet. Derzeit sind die acht bedeutendsten Produktionsstandorte der Zumtobel Group nach ISO 14001 zertifiziert.

Der höchste Energieverbrauch fällt bei der Zumtobel Group naturgemäß in der Fertigung an. Ziel eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 ist es, die energetische Leistung des Unternehmens ständig zu verbessern. Die energiebezogene Leistung definiert sich als das Ergebnis aus effizienter Nutzung von Energie, zweckmäßigem Einsatz von Energie und dem Energieverbrauch. In diesem Zusammenhang werden an ausgewählten Standorten regelmäßig Energieaudits zur Identifikation von Einsparpotenzialen und Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Mittels der kontinuierlichen Umsetzung dieser Energieeffizienzmaßnahmen soll fortlaufend eine effiziente Nutzung der Energie gewährleistet werden. Mit den drei Komponentenwerken in Dornbirn (Österreich), Jennersdorf (Österreich) und Spennymoor (Großbritannien) sowie dem Leuchtenwerk in Dornbirn (Österreich) sind insgesamt vier bedeutende Werksstandorte erfolgreich nach dem internationalen Standard ISO 50001 für Energiemanagementsysteme zertifiziert. Zertifiziertes Energiemanagement nach ISO 50001

  • Mitarbeiter werden regelmäßig über mehrere Kommunikationskanäle zum Thema Umweltschutz sensibilisiert. Einführungsmappen und mehrtägige Welcome-Trainings für neue Mitarbeiter sowie für alle Mitarbeiter zugängliche Intranet-Webseiten berücksichtigen eine Vielfalt von Umweltthemen. Vorgesetzte und Umweltbeauftragte schulen und unterweisen regelmäßig Mitarbeiter zu Umweltaspekten in den spezifischen Aufgabengebieten. Darüber hinaus werden Mitarbeiter über geplante und umgesetzte Umweltprojekte transparent informiert und zur aktiven Beteiligung animiert. Schulungen zum Thema Umweltschutz
  • In der Zumtobel Group wird ein besonderes Augenmerk auf den sparsamen Umgang mit Rohstoffen und die Wiederverwertung von Materialien gelegt. Wichtige Faktoren sind dabei der effiziente Einsatz von Materialien, die Minimierung von Ausschuss und Abfällen sowie das Recycling wertvoller Materialien. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete die Zumtobel Group im Produktionsprozess rund 7.625 Tonnen Abfälle (Vorjahr 9.379 Tonnen), davon sind 411 Tonnen (Vorjahr 394 Tonnen) als gefährliche Abfälle klassifiziert. Bei der Fertigung entstehen vor allem folgende gefährliche Abfälle: Altöl, Kühl- und Schmierstoffe aus der Metallbearbeitung, Klebstoffreste sowie Abfälle aus Lackierprozessen. Mit über 80% konnte wiederum ein erfreulich hoher Anteil des angefallenen Abfalls einer Wiederverwertung zugeführt werden. Abfallmanagement
Abfall in der Fertigung in Tonnen 2017/18 2016/17
Wiederverwertbare Abfälle 6.171 7.582
Restmüll 1.043 1.403
Gefährliche Abfälle 411 394
Gesamt 7.625 9.379

In den Produktionsprozessen der Zumtobel Group wird Wasser nur in geringem Umfang verwendet und kaum verschmutzt. Dennoch ist ein verantwortungsbewusster und sparsamer Umgang mit Wasser ein wichtiges Anliegen. Die Zumtobel Group achtet darauf, dass verschmutztes Wasser, falls erforderlich, vor der Einleitung in die lokale Kläranlage gereinigt wird. Im Geschäftsjahr 2017/18 verbrauchte die Zumtobel Group in der Fertigung rund 104.026 Kubikmeter Wasser nach 109.976 Kubikmetern im Vorjahr. Hier wurde hauptsächlich auf die kommunale Wasserversorgung zurückgegriffen. Wasserverbrauch

Die Zumtobel Group ist bestrebt, den Energieverbrauch in der Produktion zu minimieren. Nach Prozessen betrachtet sind der Kunststoffspritzguss- und Lackierungsprozess im Leuchtensegment sowie der Löt- und Aushärtungsprozess im Komponentensegment die größten Energieverbraucher. Mit 85% wird der Großteil der Energie in der Produktion in Europa verbraucht. Der Anteil an erneuerbarer Energie in Europa beträgt 50%. Die Energieträger und der Energieeinsatz in der Produktion setzen sich in der Zumtobel Group folgendermaßen zusammen:

Energieverbrauch in der Fertigung in MWh 2017/18 2016/17
Prozessenergie
Strom 48.792 54.515
Erdgas 15.378 18.687
Fernwärme 293 291
Öl 0 180
Heizenergie
Erdgas 7.496 13.715
Fernwärme 3.458 2.101
Gesamt 75.417 89.489

Die begonnene Umstellung der Wärmeversorgung von Erdgas auf Fernwärme im Leuchtenwerk Dornbirn sowie der Wegfall des Leuchtenwerkes in Frankreich sind die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Veränderungen beim Energieverbrauch.

Die Treibhausgas-Emissionen in der Produktion entwickelten sich grundsätzlich ähnlich dem Energieverbrauch. Die Umrechnung des Energieverbrauchs auf CO2-Äquivalente erfolgt auf Basis von internationalen Standards. Treibhausgasemissionen

CO2-Emissionen in der Fertigung in Tonnen 2017/18 2016/17
Öl CO2-Äquivalent 0 47
Erdgas CO2-Äquivalent 7.297 8.684
Strom CO2-Äquivalent 12.946 13.815
Fernwärme CO2-Äquivalent 590 560
Gesamt 20.833 23.106

Die Kombination der Methoden Lean Management und Six Sigma wird in der Zumtobel Group konsequent und äußerst erfolgreich angewendet. Das globale Produktionssystem basiert auf ebendiesen Methoden und schafft interne Standards für eine effektive und effiziente Nutzung der Ressourcen. Dies betrifft die Optimierung von personalintensiven Produktions- und Supportprozessen genauso wie die Nutzung von Commodities inklusive Energie und die Aufrechterhaltung der menschlichen Gesundheit sowie die Vermeidung von negativen Umweltauswirkungen der Prozesse. Dazu unterhält die Zumtobel Group Prozesse zur Identifizierung und Bewertung von Verbesserungspotenzialen, die in Maßnahmenprogramme gefasst und in strukturierter Form abgearbeitet werden.

Energieverbrauch

Lean Six Sigma-Methode

1.7 Forschung und Entwicklung

Innovationskraft ist ein entscheidender Erfolgsfaktor

Forschung und Entwicklung (F&E) bleibt durch die Entwicklung neuer Produkte und Systeme sowie aufgrund der Anwendung neuer Technologien ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Zumtobel Group. Ziel ist es, die herausragende Technologieposition und Innovationskraft der Zumtobel Group durch in der Branche vergleichbare Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, ein umfangreiches Patentportfolio, konsequente Produktentwicklung sowie eine intensive Zusammenarbeit mit externen Forschungspartnern weiter zu stärken, um dadurch ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio sicherzustellen und auszubauen. Durch die zentrale Leitung der F&E-Aktivitäten sowie eine Reduktion der F&E-Standorte gelang es, im Berichtsjahr zusätzliche Synergieeffekte zu heben und den F&E-Aufwand im Berichtsjahr um 10,9% auf 73,4 Mio EUR zu reduzieren.

Forschung und Entwicklung in Mio EUR 2017/18 2016/17 Veränderung
in %
Entwicklungskosten 69,5 77,4 -10,2
Forschungsaufwand 3,9 5,0 -21,3
F&E-Aufwand gesamt 73,4 82,4 -10,9
in % vom Umsatz 6,1 6,3
Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) F&E 542 564 -3,9

Umfangreiches Patentportfolio und hohe Neuproduktrate

Die Innovationskraft des Unternehmens hängt maßgeblich mit F&E zusammen. Ein umfangreiches Patentportfolio auch im Bereich neuer Technologien sichert der Zumtobel Group einen Wettbewerbsvorsprung, Zugang zu strategischen Kooperationen mit anderen Unternehmen sowie die Möglichkeit, Patentlizenzaustauschverträge mit wichtigen Marktteilnehmern abzuschließen. Im Berichtsjahr wurden vom Leuchtensegment 33 (Vorjahr 65) und vom Komponentensegment 95 (Vorjahr 96) Patente angemeldet, was die zunehmende Bedeutung intelligenter Komponenten unterstreicht. Die Anzahl aktiver gewerblicher Schutzrechte von derzeit 8.128 – darunter 4.728 Patente – sprechen für die Innovationskraft des Unternehmens. Des Weiteren wird jährlich der Neuproduktanteil (Produkte nicht älter als drei Jahre) am Umsatz erhoben. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden im Leuchtensegment 40,4% (Vorjahr 55,7%) und im Komponentensegment 69,5% (Vorjahr 68,6%) mit neuen Produkten umgesetzt. Gleichzeitig setzt die Zumtobel Group verstärkt auf den Ausbau von Technologie-Partnerschaften, um ihr wettbewerbsfähiges Produktportfolio beizubehalten. Durch die Teilnahme an nationalen und internationalen Forschungsprojekten beweist die Zumtobel Group kontinuierlich ihre Innovationskraft und kann dadurch ihre Markenreputation steigern.

Energieeffizienz, Lichtqualität, Connectivity und Ökosystem stehen im Mittelpunkt

Die Schwerpunkte der F&E-Aktivitäten der Zumtobel Group leiten sich nach wie vor von der "Wirkungskette" der Beleuchtung ab: Lichtquelle, Optik, Betriebsgeräte, Schnittstellen, Sensorik und Connectivity, Leuchten, Lichtsteuerung und ganzheitliche Lichtlösungen. Wesentliche Themen hierbei sind: neue optische Konzepte zur Lichtlenkung, neue Betriebsgeräte und Betriebskonzepte zum Betrieb von LEDs, neue drahtgeführte und drahtlose Informationsübertragung mit neuen Datenformaten, Sensoren zur Ermittlung relevanter Daten sowie neue Ansätze zum Management von Beleuchtungsanlagen. Mit dem Abflachen der Effizienzsteigerung der LEDs und der Zunahme von Prozessor- und Speicherleistung in den Betriebsgeräten verlagert sich der Schwerpunkt der Entwicklungsleistung von der Lichtfunktion und der Leuchte weg hin zu intelligenten Komponenten, Kommunikation und Dienstleistung.

Der Bereich F&E ist damit einerseits nach wie vor geprägt durch die Weiterentwicklung der LED-Technologie, andererseits durch zunehmende Intelligenz der Systeme sowie die Notwendigkeit leistungsfähigerer Schnittstellen. Zudem wird Software als Differenzierungselement immer wichtiger. Leuchten und damit auch deren Komponenten werden Teilnehmer im Internet der Dinge (Internet of Things, F&E ist nach wie vor geprägt vom technologischen Wandel

IoT). Leider sind die dazu notwendigen Schnittstellen noch nicht oder nur unzureichend definiert bzw. gibt es bereits mehrere Schnittstellen am Markt, die nun in Konkurrenz zueinander treten. Die Zumtobel Group trägt dieser Entwicklung dahingehend Rechnung, dass sie sich in mehreren Gremien zur Erarbeitung und Standardisierung dieser Schnittstellen engagiert bzw. an einem EU-weiten Forschungsprojekt namens OpenAIS (Open Architecture for Intelligent Solid State Lighting Systems) teilnimmt, welches Mitte des Jahres 2018 abgeschlossen wird. Andererseits werden erste Pilotprojekte im Bereich Internet of Things mit unterschiedlichen Technologien und Partnern vorangetrieben, um gemeinsam mit interessierten Schlüsselkunden erste Erfahrungen zu machen und erste Installationen zu realisieren.

Neben der bereits etablierten Zusammenarbeit mit auf dem Gebiet der Licht- und Leuchtentechnik sowie Architektur tätigen Universitäten wie Illmenau, Berlin, Hamburg (alle Deutschland), Graz (Österreich) und Zürich (Schweiz) wird nun auch verstärkt mit Universitäten auf dem Gebiet von Hard- und Software-Entwicklung sowie Kommunikationstechnik kooperiert. Beispiele hierfür sind unter anderem die Technische Universität Eindhoven (Niederlande), die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs (Schweiz), das Materials Center Leoben Forschung (Österreich), die FH JOANNEUM Forschungsgesellschaft (Österreich), die Technische Universität Graz (Österreich), die Universität Cambridge (Großbritannien) sowie das Instituto de Telecomunicacoes Aveiro (Portugal). Wesentliche Entwicklungspartnerschaften bestehen auch mit Industriefirmen wie ARM, Bosch, Cisco, Dialog, IBM, Johnson Controls, NXP, TNO-ESI, Fraunhofer, VTT und anderen.

1.8 Internes Kontrollsystem

Das Interne Kontrollsystem der Zumtobel Group (im Folgenden kurz "IKS" genannt) unterstützt die Erreichung der geschäftspolitischen Ziele. Das IKS ist definiert als die Gesamtheit der in die Prozesse integrierten Überwachungs- und Steuerungsmaßnahmen zur Sicherung der Vermögenswerte des Unternehmens, der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit von Informationen und Systemen, der Wirtschaftlichkeit und Effektivität von Prozessen sowie der Compliance mit gesetzlichen, vertraglichen und internen Regelungen.

Aufbau und Ausgestaltung des IKS der Zumtobel Group orientieren sich an international anerkannten Governance-Rahmenwerken, wie zum Beispiel dem Rahmenwerk des Committee of the Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) oder dem IT-Rahmenwerk veröffentlicht von der Information Systems Audit and Control Association (COBIT), die fallspezifisch auf die Gegebenheiten unseres Geschäftsmodells angepasst werden. Die Tiefe der Ausgestaltung und Formalisierung des IKS folgt einer strengen Risikoorientierung (Nutzen), der kritisch der zu erwartende Mehraufwand (Kosten) gegenübergestellt wird.

Die Implementierung und Aktualisierung des IKS liegt in der Verantwortung von benannten Prozess-Eignern in der Funktion, Region und/oder der Business Division. Das IKS ist eng verzahnt mit dem organisatorisch separat aufgesetzten Enterprise Risk Management-Prozess, der in regelmäßigen Abständen Risiken bei Prozess-Eignern systematisch erfasst, aggregiert und bis hin zum Aufsichtsrat mit dazugehörigen Maßnahmen berichtet (siehe Kapitel 1.9 für weitere Erläuterungen).

Neben den Qualitätssicherungs-Abteilungen der Fachbereiche sowie Corporate Integrity überwacht die Konzernrevision (Corporate Audit) als unabhängige Prüfungsinstanz mit einer dualen Berichtslinie an Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates das Design und die Funktionsfähigkeit etablierter Kontrollen. Über einen straffen Follow-up-Prozess wird sichergestellt, dass identifizierte Schwächen zeitnah beseitigt werden. Die genannten Überwachungsfunktionen unterwerfen sich ihrerseits strengen berufsständischen Standards und unterliegen regelmäßiger externer Überprüfung.

Forschungskooperationen mit Universitäten und Industrieunternehmen

IKS Aufbau und Ausrichtung

IKS Verantwortung

IKS Überwachung

IKS Elemente Zentrale Elemente des IKS der Zumtobel Group sind:
>>
Der Verhaltenskodex (Code of Conduct), ergänzt durch spezifische Regelungen von Corporate
Integrity und Corporate Citizenship
>>
Unternehmensrichtlinien und Verfahren (Policies & Procedures)
>>
Klar definierte Organisationsstrukturen, Stellenbeschreibungen und formal fixierte, an die jeweilige
Aufgabe angepasste Delegationen
>>
Corporate Policy on Internal Control System (primär zur Finanzberichterstattung)
>>
Routine Reviews auf allen Ebenen mit einem Abgleich gegen Erwartungswerte.
IKS der Finanzbericht
erstattung
Die Corporate Policy on Internal Control System enthält eine umfassende Darstellung der für die
Finanzberichterstattung
der
Zumtobel
Group
wichtigen
Prozesse
und
Systeme.
Etablierte
und
unternehmensweit über das Intranet verfügbare verpflichtende Standards sind:
>>
Schriftliche Prozessfestlegung und Dokumentation
>>
Prozessintegrierte Genehmigungs- und Freigaberegelungen
>>
Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung (Finance Group Manual)
>>
Einheitliche Closing-Checkliste (gruppenweit gültig)
Weiterentwicklung Neben den üblichen kontinuierlichen Verbesserungen des IKS in den Geschäftsprozessen wurden im
abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem in folgenden Bereichen wesentliche Verbesserungen erreicht:
>>
Einführung einer Financial Accounting Internal Control Policy, die basierend auf der Corporate Policy
on Internal Control System einige Accounting-spezifische IKS-Regeln ergänzt und präzisiert
>>
Verschärfung der Kontrollen und entsprechender Kontrolldokumentation bei der Freigabe von
Electronic Banking-Zahlungen, um der geänderten Bedrohungslage durch Cyber-Crime Rechnung zu
tragen
>>
Implementierung
planmäßiger
Reviews
wesentlicher
und
strukturiert
dokumentierter
außergewöhnlicher Finanztransaktionen und -ereignisse im Rahmen des Monatsabschlussprozesses
>>
Start der Umsetzung eines neuen, einheitlichen Stellenkonzepts für die weltweiten Financial
Accounting-Abteilungen zur Anpassung an geänderte organisatorische Strukturen. Gleichzeitig wird
damit eine starke Verzahnung mit dem im abgelaufenen Geschäftsjahr erarbeiteten SAP
Berechtigungskonzept erreicht

1.9 Risikomanagement

Risikopolitische Ansätze

Die Zumtobel Group ist sich bewusst, dass ein angemessenes Chancen- und Risikomanagementsystem – ebenso wie ein Internes Kontrollsystem – ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsposition ist. In der Zumtobel Group bedeutet Risikomanagement die aktive Auseinandersetzung mit Risiken zur Sicherung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und gleichermaßen das Erkennen von Chancen sowie die Abwägung von unternehmerischen Entscheidungen. Ziel des Risikomanagements ist es, durch einen systematischen Ansatz Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen, um so aktiv durch geeignete Maßnahmen auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Bei der Zumtobel Group ist das Risikomanagement ein eigenständiger, strategisch ausgerichteter Prozess sowie Teil der operativen Führungsarbeit. Basisinstrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind neben einer im Geschäftsjahr 2011/12 konzernweit implementierten Risikomanagement-Software standardisierte Planungsund Controlling-Prozesse, konzernweite Richtlinien, eine laufende Berichterstattung sowie das Interne Kontrollsystem (siehe Punkt 1.8).

Die in der Konzernzentrale als Teil des Konzerncontrollings angesiedelte Funktion "Corporate Risk Management" ist für die ständige Weiterentwicklung des Risikomanagement-Prozesses sowie für die Koordination des gruppenweiten Risikomanagements und die Risikoüberwachung zuständig. Das Risikomanagementsystem der Zumtobel Group ist eng mit den Controlling-Prozessen und dem Internen Kontrollsystem verknüpft. Das bei der Zumtobel Group implementierte Risikomanagementsystem basiert ebenso wie das Interne Kontrollsystem auf den methodischen Grundlagen des COSO-Modells. Richtlinien und Prozessbeschreibungen zum Risikomanagement stehen konzernweit zur Verfügung.

Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken kommt dem Berichtswesen eine zentrale Bedeutung zu. Der Vorstand wird regelmäßig von den operativen Bereichen über die aktuelle und die zu erwartende Geschäftsentwicklung sowie über vorhandene Risiken und Chancen informiert. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird halbjährlich über die wesentlichen Risiken und Chancen der Gruppe in Kenntnis gesetzt. Die Risikoermittlungs- und Bewertungsverfahren und Werkzeuge der Gruppe werden unter Hinzuziehung der Internen Revision und des Abschlussprüfers ständig verbessert und weiterentwickelt. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements der Zumtobel Group und berichtet darüber an Vorstand und Aufsichtsrat.

Auf die Chancen der Zumtobel Group wird im Abschnitt "Die Zumtobel Group im Überblick" ausführlich eingegangen. Die wesentlichen Risiken und Handlungsmöglichkeiten stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:

Markt- und Wettbewerbsrisiken in der Beleuchtungsindustrie

Ein wesentliches Risiko für die Geschäftsentwicklung der Zumtobel Group besteht in der unsicheren konjunkturellen Entwicklung insbesondere in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien. Eine Abschwächung der Konjunktur könnte dazu führen, dass sich der Auftragseingang der Zumtobel Group deutlich verringert und bestehende Aufträge verzögert oder storniert werden. Des Weiteren könnte es zu einem erhöhten Preisdruck kommen. Darüber hinaus könnten verstärkte Sparanstrengungen bei den Ausgaben durch die öffentliche Hand sowie ein verstärkter Lagerabbau durch die Großhändler die Umsatzentwicklung belasten.

Systematischer Ansatz für frühzeitiges Erkennen von Chancen und Risiken

Risikomanagement basiert auf anerkannten Best Practices und Standards

Berichtswesen hat eine zentrale Bedeutung

Risiken aus der ökonomischen Entwicklung

Gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zur Anpassung der Strukturkosten und Kapazitäten an das schwierige Marktumfeld oder im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Zumtobel Group könnten zu zusätzlichen Restrukturierungsaufwendungen führen, die das Ergebnis negativ beeinträchtigen könnten. Anpassungen in den Werkskapazitäten und Verlagerungen von Produkten in das neu errichtete Produktionswerk in Serbien können auch zu vorübergehenden Ineffizienzen in der Produktion sowie der Logistik führen. Risiken aus den Restrukturierungen

Neben der höheren Produktvielfalt und den kürzeren Innovations- und Produktlebenszyklen stellt die steigende Systemkomplexität, und hier insbesondere der steigende Softwareanteil, einen wesentlichen Treiber für steigende R&D-Ausgaben dar. Der Schritt hin zur Leuchte als Teilnehmer im "Internet der Dinge" (IoT) führt zu neuen Systemschnittstellen und Datenformaten, die heute noch nicht ausreichend standardisiert und erprobt sind. Risiken aus dem Technologiewandel

Die schwache Branchenkonjunktur führt auch zu einem verstärkten Wettbewerb und damit einhergehend zu einem zunehmend intensiveren Preiswettbewerb unter den europäischen Leuchtenanbietern. Darüber hinaus drängen aggressive und etablierte Wettbewerber, allen voran die asiatischen LED-Chip-Produzenten, auf den professionellen Lichtmarkt und streben eine Vorwärtsintegration an. Diesen Unternehmen fehlt allerdings zum Großteil einschlägiges Anwendungswissen über alle relevanten Bereiche der Innen- und Außenbeleuchtung, die Kompetenz für komplexe Lichtmanagementsysteme sowie das umfassende direkte Vertriebsnetzwerk. Wettbewerbsrisiken

Geschäftsrisiken

Der Zugang zu einem globalen Netzwerk von Meinungsbildnern und Entscheidungsträgern ist sowohl im Projektgeschäft der Marken Thorn, Zumtobel, ZGS und acdc wie auch im OEM-Geschäft der Zumtobel Group von großer Bedeutung. Die Zumtobel Group setzt zur optimalen Betreuung dieses Netzwerks hochqualifizierte, in internen Akademien ausgebildete Vertriebs- und Marketingteams ein. Ebenso sind intensive Kundenschulungen Bestandteil des Kundenbindungsprozesses. Das Unternehmen pflegt zudem ein weitreichendes technologisches Netzwerk mit Forschungsinstituten und Universitäten. So gelingt es der Zumtobel Group, ein führender technologischer sowie designorientierter Trendsetter zu bleiben. Zugang zu globalen Netzwerken von Entscheidungsträgern

  • Mithilfe der Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb kann die Marktposition gefestigt und eine angemessene Margenqualität sichergestellt werden. Die Zumtobel Group steht sowohl im Leuchten- als auch im Komponentengeschäft vor der Herausforderung, ihre starke Technologieposition in der Branche regelmäßig zu beweisen und Neuentwicklungen an sich ändernde Bedürfnisse der unterschiedlichen Anwendungsgebiete anzupassen. Dies geschieht durch einen konsequenten Fokus der Zumtobel Group auf das Thema Innovation und die enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Vertrieb. Marktakzeptanz für die neuen Produkte
  • Die Zumtobel Group ist ein weltweit agierender Konzern, wobei Europa mit über 80% vom Umsatz der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt ist. In diesen Kernregionen konzentrieren sich auch die Investitionen in Sachanlagen, die politischen Risiken wie etwa Enteignungen von Wirtschaftsgütern, Kapitaltransferverbote und Krieg werden in diesen Märkten als gering eingeschätzt. Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ("Brexit") könnte zu einer Verschlechterung des Marktumfeldes in der wichtigsten Absatzregion der Zumtobel Group führen. Politische Risiken

Das Fehlen von geeigneten Fachkräften, wie etwa in den Bereichen der F&E und des Vertriebes, kann die langfristige Ausrichtung einer Unternehmung gefährden, Wachstumspotenziale können dann nur unzureichend ausgeschöpft werden. Zur Sicherstellung der notwendigen Kompetenzen legt der Konzern großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, sowohl durch Ausbildung in der eigenen Group Learning Academy als auch durch externe Schulungsprogramme. Die weiteren Eckpfeiler der Personalarbeit sind eine leistungsgerechte Entlohnung, eine positive Arbeitsatmosphäre, internationale Karrierechancen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Grundsätzlich wird kontinuierliche Lieferfähigkeit über entsprechende Disposition, frühzeitige Lieferanteneinbindung und Dual- bzw. Multi-Sourcing sichergestellt. Die Zumtobel Group ist als Lieferant von Qualitätsprodukten bekannt und setzt dieselbe Eigenschaft bei ihren Lieferanten voraus. Durch konsequente Lieferantenaudits und -entwicklung können Qualitätsrisiken frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Eine professionelle Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Lieferanten ermöglicht der Unternehmensgruppe eine frühzeitige Erkennung und Beseitigung möglicher Risiken. Weitere Details dazu finden Sie im Abschnitt "Nachhaltige Beschaffung".

Zur Minimierung der IT-Risiken wird moderne Hard- und Software mit entsprechenden Wartungsverträgen eingesetzt. Angriffen durch IT-Hacker wird mit mehrstufigen Firewall- und Virenschutzkonzepten bestmöglich vorgebeugt. Zur Absicherung der IT-Systeme wird neben dem modernen Hochsicherheitsrechenzentrum ein zusätzliches Backup-Rechenzentrum betrieben. Damit die Informationstechnologie der Gruppe stets die Geschäftsanforderungen erfüllt, hat das IT-Management eine Vielzahl von Prozessen, Richtlinien und Maßnahmen entwickelt. Diese werden periodisch überprüft und, wo notwendig, angepasst. Durch eine regelmäßige Erneuerung der Hard- und Software werden Ausfallsrisiken sowie das Risiko von Datenverlusten minimiert. Die Datenbestände werden permanent von Virenscannern überprüft und regelmäßig gesichert.

Eine konsequente Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionspolitik reduziert das Risiko von Produktionsausfällen. Die Investitionen in wesentliche Maschinen werden mit Wartungsverträgen verknüpft. Eine eigene Betriebsfeuerwehr an den Hauptproduktionsstandorten sowie eine regelmäßige Begutachtung der technischen Sicherheitsstandards durch externe Experten minimieren ebenfalls das Ausfalls- und das Betriebsunterbrechungsrisiko. Des Weiteren verfügt die Zumtobel Group über eine umfassende All-Risk-Versicherung, welche substanzielle Vermögensschäden ausgleichen könnte. Ebenso arbeitet das Risikomanagement sehr eng mit der Versicherungsabteilung zusammen, um sonstige absicherbare Risiken zu identifizieren und optimal durch Versicherungsschutz abzudecken.

Ein vorsichtiger, an der Umschlagshäufigkeit orientierter Wertansatz der Lagerbestände vermindert grundsätzlich die Bilanzrisiken. Die kürzeren Innovationszyklen und die steigende Systemkomplexität der digitalen Beleuchtung erfordern zudem ein engeres Bestandsmanagement. Diese Vorgangsweise reduziert das Risiko für Abschreibungen von Beständen.

Produkthaftungsrisiken, das heißt Risiken der Regresspflicht und des daraus resultierenden Imageschadens aus Qualitätsmängeln, können durch Fehler in der gesamten internen und externen Lieferkette verursacht werden. Qualitätssicherungssysteme überwachen die Einhaltung der selbst gesetzten hohen Anforderungen an die Produktqualität. Zudem besteht eine Produkthaftpflichtversicherung. In der Beleuchtungsindustrie hat sich in den letzten Quartalen ein Trend zu längeren Garantiezeiten – insbesondere im Bereich von Straßenbeleuchtungsprojekten – entwickelt, was zu höheren Garantiekosten bzw. Gewährleistungsrückstellungen führen kann.

Risiken im Personalmanagement

Beschaffungsrisiken

IT-Risiken

Vermögensrisiken

Bestandsrisiken bei den Vorräten

Produkthaftungsrisiken

Rechtliche Risiken

Rechtliche Risiken können unter anderem aus Änderungen der Gesetzeslage oder der Verwaltungspraxis, aus politischen Risiken, Rechtsstreitigkeiten sowie aus Veränderungen der umweltpolitischen Rahmenbedingungen entstehen. Die Rechtsabteilung der Zumtobel Group betreibt eine konsequente Überwachung der rechtlichen Rahmenbedingungen in den wesentlichen Konzernregionen sowie aller anhängigen Verfahren, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Das geistige Eigentum der Unternehmensgruppe wird als wesentlicher Wettbewerbsfaktor regelmäßig überprüft und gesichert. Auf Schutzrechte fremder Dritter wird systematisch geachtet. Die Zumtobel Group hat im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit in zahlreichen Verfahren bei Verwaltungsbehörden, Gerichten und Schiedsgerichten Parteienstellung, was als typisch für Unternehmen dieser Größe und Komplexität angesehen werden kann. Die Zumtobel Group bildet in den Fällen, die dies erforderlich machen, entsprechende Rückstellungen. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass diese Rückstellungen, beispielsweise bei völlig überraschendem Ausgang des Verfahrens, letztlich ausreichen.

Risiken im Finanzbereich

Aufgrund der weltweiten Präsenz ist die Zumtobel Group Risiken aus Veränderungen von Marktpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Auf eine detaillierte Beschreibung zum Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Marktrisiko im Abschnitt "Angaben zum Risikomanagement" im Konzernabschluss wird verwiesen. Darüber hinaus bestehen Risiken hinsichtlich der Finanzierungen sowie bilanzielle Risiken. Die Finanzierungssteuerung erfolgt durch die zentrale Corporate Treasury-Abteilung.

Finanzierungsrisiko

Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können und verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die durch den Geschäftsverlauf auftreten. Zum Bilanzstichtag 30. April 2018 stehen neben dem Konsortialkreditvertrag mit einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 250 Mio EUR und zwei weiteren langfristigen Kreditverträgen zu je 40 Mio EUR, kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt 84,5 Mio EUR (Vorjahr 88,1 Mio EUR) zur Verfügung. Die Verzinsung hängt von den lokalen Marktgegebenheiten ab und entspricht den landesüblichen Konditionen.

Der Konsortialkreditvertrag ist an die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%) geknüpft. Zum 30. April 2018 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,70 (Vorjahr 0,86) und einer Eigenkapitalquote von 27,2% (Vorjahr 32,8%) vollumfänglich eingehalten. Eine Verschlechterung oder Verbesserung dieser Finanzkennzahlen kann eine schrittweise Erhöhung oder Verringerung der Kreditmarge nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants könnten dazu führen, dass bestehende Kredite fällig gestellt werden.

Um die Liquidität im Konzern besser und effektiver steuern zu können, wird für die wesentlichen Länder Europas ein Cash-Pooling-System angewendet. Dadurch wird ein zinsoptimaler Ausgleich von kurzfristigen Liquiditätsüber- und -unterdeckungen ermöglicht und der Bedarf an kurzfristigen unbesicherten Kontokorrentkrediten reduziert.

Bilanzielle Risiken entstehen vor allem aus der Bewertung einzelner Vermögenswerte. Währungseffekte, die notwendige Verwendung von Schätzungen und die Ermessensspielräume in den Bereichen der nicht finanziellen Vermögenswerte, aktive latente Steuern, Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen sowie Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens- und Ertragslage. Die größten bilanziellen Risiken bei der Zumtobel Group betreffen die Firmenwerte, welche im Rahmen von Akquisitionen entstanden, die Bewertung der aktivierten Bilanzielle Risiken

Entwicklungskosten und Vorräte sowie die Bewertung des Pensionsfonds in Großbritannien. In Bezug auf die Firmenwerte wird auf die detaillierten Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 2.6.6.1 verwiesen. Bei Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird ein jährlicher Werthaltigkeitstest durchgeführt, bei Vermögenswerten mit einer bestimmten Nutzungsdauer findet dieser Test bei Vorliegen eines Anhaltspunktes für Wertminderung statt.

Leistungsorientierte Pensionspläne sind in den deutschen, englischen, schwedischen, norwegischen, australischen und schweizerischen Konzerngesellschaften implementiert. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibende Verpflichtung wird als Rückstellung ausgewiesen. Die Höhe der Pensionsrückstellung hängt vorwiegend vom Marktwert des veranlagten Vermögens, aber auch von der Gehaltsentwicklung, der Lebenserwartung gemäß aktueller Sterbetafel und vom Diskontierungszinssatz ab. Weitere Details dazu sind im Konzernanhang unter Punkt 2.6.6.13 zu finden.

Seit dem Geschäftsjahr 2014/15 basiert die variable Vergütung für alle bonusberechtigten Mitarbeiter unter anderem auf dem Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG, welcher mit dem Total Shareholder Return einer spezifisch auf den Konzern zugeschnittenen Gruppe von Vergleichsunternehmen verglichen wird. Eine überproportional positive Entwicklung des Aktienkurses der Zumtobel Group AG zu ihrer Peergroup führt zu einer höheren Dotierung der Bonusrückstellung für die variable Vergütung und schmälert damit das operative Ergebnis im Berichtsjahr. Umgekehrt wirkt eine überproportional negative Entwicklung des Aktienkurses der Zumtobel Group AG positiv auf das operative Ergebnis im jeweiligen Berichtsjahr. Der Total Shareholder Return für ein Geschäftsjahr kann jeweils erst im vierten Quartal final berechnet werden. Details zum Bonussystem der Zumtobel Group AG sind im Vergütungsbericht 2017/18 ersichtlich.

Andere Risiken

Die Zumtobel Group ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften betroffen. Die Gruppe investiert regelmäßig in die bestehenden Standorte, um den gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen.

Gesamtrisiko-Einschätzung der Zumtobel Group

Die Gesamtwürdigung der genannten Risiko- und Chancenfelder resultiert im Wesentlichen in Marktrisiken in Abhängigkeit von der konjunkturellen Preis- und Mengenentwicklung, sowohl auf der Absatz- wie auch auf der Beschaffungsseite. Der technologische Transformationsprozess bringt Risiken in Form neuer Wettbewerber, höherer F&E-Ausgaben, steigender Produkt- und Systemkomplexität, eröffnet aber durchaus auch Chancen durch Erschließung neuer Marktsegmente und Applikationen. Die Innovationszyklen der Produkte verkürzen sich aufgrund des Technologiewandels hin zu LED, dadurch vergrößert sich auch das Abwertungsrisiko im Bereich der Vorräte und aktivierten Entwicklungskosten. Interne Prozesse der Leistungserstellung sind demgegenüber deutlich weniger risikobehaftet.

Alle aufkommenden wesentlichen Risiken können durch die gruppenweiten Controlling- und Internen Kontrollsysteme schnell identifiziert werden. Auf Basis der aktuell zur Verfügung stehenden Informationen bestehen gegenwärtig keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten.

1.10 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag zum 30. April 2018 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft eingetreten, die zu einer Änderung der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage geführt haben.

Risiken aus Pensionsverpflichtungen

Variable Vergütung basiert auf dem Total Shareholder Return

Keine Risiken erkennbar, die den Unternehmensbestand gefährden

1.11 Angaben zu § 243a UGB

  1. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 108.750.000 EUR und ist in 43.500.000 zur Gänze einbezahlte, auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien mit einem anteiligen Wert am Grundkapital von 2,50 EUR pro Aktie unterteilt. Sämtliche 43.500.000 Aktien sind in einer Sammelurkunde verbrieft, die bei der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) hinterlegt ist. Alle Aktien der Gesellschaft unter der ISIN AT0000837307 waren zum Stichtag 30. April 2018 zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Zum 30. April 2018 besaß die Gesellschaft 353.343 Stück eigene Aktien.

  2. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme und das Recht zur Teilnahme an Hauptversammlungen der Gesellschaft.

AUGMENTOR Privatstiftung (4.255.752 Aktien), ASTERIX Privatstiftung (4.157.002 Aktien), GWZ Privatstiftung (1.044.660 Aktien), Hektor Privatstiftung (2.310.180 Aktien), ORION Privatstiftung (3.090.752 Aktien), Ingrid Reder (64.088 Aktien), Caroline Reder (100.000 Aktien), Christine Reder (100.000 Aktien), Fritz Zumtobel (166.210 Aktien), Nicholas Zumtobel (5.800 Aktien), Caroline Zumtobel (5.450 Aktien), Isabel Zumtobel (6.048 Aktien), Karin Zumtobel-Chammah (13.398 Aktien) und Jürg Zumtobel (144.248 Aktien) (gemeinsam: das "Syndikat") sind Vertragsparteien eines Syndikatsvertrages.

Der Syndikatsvertrag sieht vor, dass sich die Parteien vor einer Hauptversammlung über das Stimmverhalten zu den einzelnen Tagesordnungspunkten abstimmen und ein von den Parteien ernannter Repräsentant das Stimmrecht, wie gemäß Syndikatsvertrag beschlossen, für alle Parteien gemeinsam ausübt. Darüber hinausgehende Informationen zum Syndikatsvertrag sind dem Vorstand nicht bekannt.

Es gibt keine statutarischen Übertragungsbeschränkungen. Übertragungsbeschränkungen, die sich aus einer vertraglichen Vereinbarung mit Ausnahme des Syndikatsvertrages ergeben, sind dem Vorstand nicht bekannt.

  1. Zum 30. April 2018 hielt das Syndikat 35,5% des Grundkapitals der Gesellschaft. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2018 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Erste Asset Management GmbH, Wellington Management Group LLP und SYZ Asset Management (OYSTER SIVAV) eine Beteiligung von je über 4%.

  2. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.

  3. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurde für den Vorstand und das obere Management der Zumtobel Group ein Cash-basierter Long Term Incentive (LTI) eingeführt. Die Ausschüttung des LTI wird auf die folgenden drei bis fünf Jahre verteilt. Im Falle eines (erfolgreichen) öffentlichen Übernahmeangebots bleiben die offenen LTI-Forderungen der Vorstandsmitglieder oder Arbeitnehmer gegenüber der Gesellschaft unberührt.

  4. Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

  5. Scheiden Aufsichtsratsmitglieder vor dem Ablauf ihrer Funktionsperiode aus, so bedarf es einer Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen für den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Das maximal zulässige Alter eines Vorstandsmitglieds zum Zeitpunkt der (erstmaligen oder neuerlichen) Bestellung beträgt 65 Jahre. Für die (erstmalige oder neuerliche) Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds gibt es kein maximal zulässiges Alter. Die vorzeitige Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern ist mit einfacher Stimmmehrheit möglich.

  6. Sofern das Gesetz nicht eine größere Mehrheit oder noch andere Erfordernisse vorschreibt, beschließt die Hauptversammlung mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Weitere, sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebende Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates sowie über Änderungen der Satzung der Gesellschaft bestehen nicht.

  7. Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung für die Zumtobel Group stellt der am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von aktuell 250 Mio EUR dar. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR in Anspruch genommen. Der Konsortialkreditvertrag beinhaltet eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei weitere Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020 zur Verfügung, die per 30. April 2018 vollständig in Anspruch genommen sind.

  8. Die Vorstandsverträge enthalten eine Change-of-Control-Klausel. Im Falle einer Übernahme der Gesellschaft durch einen neuen Mehrheitsaktionär steht den Vorstandsmitgliedern das Recht zu, ihr Mandat einseitig zurückzulegen. In diesem Fall erhalten die Vorstandsmitglieder die fixen und variablen Bezüge bis zum ursprünglich vereinbarten Ablauf des Vertrages, mindestens jedoch für die Dauer von zwölf Monaten. Darüber hinaus haben die Vorstandsmitglieder keine besonderen Ansprüche oder Anwartschaften im Falle der Beendigung ihrer Funktion.

  9. Die wichtigsten Merkmale des Internen Kontrollsystems sowie des Risikomanagementsystems sind im Konzernlagebericht in den Abschnitten "Internes Kontrollsystem" und "Risikomanagement" umfassend beschrieben.

1.12 Ausblick und Ziele

Vorsichtige Zuversicht für das Geschäftsjahr 2018/19

Enttäuschende operative Entwicklung erfordert deutliche strategische Anpassungen

Die enttäuschende wirtschaftliche Entwicklung der Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2017/18 hat deutlich gezeigt, dass der Status quo nicht mehr länger aufrechterhalten werden kann und deutliche organisatorische und strategische Veränderungen und Anpassungen in der Zumtobel Group notwendig sind, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat in letzten Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group gearbeitet. Mit dem Ziel mehr Kundenfokus bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten werden sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche, Absatzmärkte, Marken- und Produktportfolios in den letzten Wochen ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt. Spätestens bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses zum 1. Quartal 2018/19 am 4. September 2018 wird die Zumtobel Group die neue Strategie zur Führung des Unternehmens sowie überarbeitete Mittelfristziele präsentieren.

Geschäftsjahr 2018/19 wird ein Übergangsjahr

Das Geschäftsjahr 2018/19 sehen wir als Übergangsjahr, in dem wir unsere Hausaufgaben erledigen müssen, um das operative Geschäft weiter zu stabilisieren und parallel dazu wieder ein stabiles Fundament für zukünftiges profitables Wachstum zu legen. Dazu sind grundlegende organisatorische und strategische Änderungen zusammen mit konkreten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen in allen Funktionsbereichen notwendig. Den Weg der strategischen Neuorientierung werden wir mit vollem Engagement und mit aller Konsequenz einschlagen, allerdings benötigen diese umfassenden Veränderungen einige Quartale Zeit, bis sie sich spürbar im Umsatz und Ergebnis niederschlagen.

Vor dem Hintergrund der großen anstehenden Veränderungen im Unternehmen, des allgemein intensiven Preiswettbewerbes in der Beleuchtungsindustrie und des deutlich verschlechterten Marktumfeldes in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien ist eine Aussage zur Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018/19 mit großer Unsicherheit verbunden. Insbesondere im ersten Halbjahr gehen wir von weiteren Umsatzrückgängen der Zumtobel Group aus. Der Vorstand der Zumtobel Group hat sich für das Gesamtjahr 2018/19 zum Ziel gesetzt, beim bereinigten Gruppen-EBIT gegenüber dem Vorjahr (GJ 2017/18: 19,7 Mio EUR) eine leichte Verbesserung zu erzielen. Weitere Einmalbelastungen aus der strategischen Neuorientierung sind auch in den nächsten Quartalen sehr wahrscheinlich.

Dornbirn, am 15. Juni 2018

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Konzernabschluss Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

2. Konzernabschluss

Inhalt

2. Konzernabschluss _________ 58
2.1 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung _______ 58
2.2 Konzern Gesamtergebnisrechnung ___________ 59
2.3 Konzern Bilanz ______________ 60
2.4 Konzern Kapitalflussrechnung _________ 61
2.5 Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung __________ 62
2.6 Anhang ______________ 63
2.6.1 Allgemeine Angaben __________ 63
2.6.2 Konsolidierungskreis und -methoden _________ 63
2.6.2.1 Konsolidierungskreis _________ 63
2.6.2.2 Konsolidierungsmethoden ___________ 64
2.6.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ______ 66
2.6.3.1 Auswirkungen neuer und geänderter Standards und Interpretationen _ 66
2.6.3.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden _______ 69
2.6.4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung ______ 76
2.6.4.1 Umsatzerlöse ________ 76
2.6.4.2 Aufwandsarten _______ 76
2.6.4.3 Sonstiges betriebliches Ergebnis ______ 78
2.6.4.4 Zinsergebnis _________ 81
2.6.4.5 Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge ________ 81
2.6.4.6
2.6.4.7
Ertragsteuern ________ 81
Ergebnis je Aktie ____________ 83
2.6.5 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung __________ 83
2.6.5.1 Währungsdifferenzen ________ 83
2.6.5.2 Währungsdifferenzen aus Darlehen _________ 83
2.6.5.3 Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust _______ 83
2.6.5.4 Hedge Accounting ___________ 83
2.6.5.5 Latente Steuern ____________ 84
2.6.6 Erläuterungen zur Bilanz _______ 84
2.6.6.1 Firmenwerte _________ 84
2.6.6.2 Übrige immaterielle Vermögenswerte ________ 85
2.6.6.3 Sachanlagen __________ 87
2.6.6.4
2.6.6.5
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen ___ 88
Angaben zu nicht beherrschenden Anteilen _________ 89
2.6.6.6 Finanzielle Vermögenswerte _________ 91
2.6.6.7 Übrige Vermögenswerte ______ 91
2.6.6.8 Latente Steuern ____________ 92
2.6.6.9 Vorräte _____________ 93
2.6.6.10 Forderungen aus Lieferungen & Leistungen _________ 94
2.6.6.11 Liquide Mittel ________ 94
2.6.6.12 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden ___ 94
2.6.6.13 Leistungen an Arbeitnehmer ______ 95
2.6.6.14 Beitragsorientierte Verpflichtungen
______ 100
2.6.6.15 Übrige Rückstellungen _______ 101
2.6.6.16 Finanzschulden ____________ 102
2.6.6.17 Finanzierungsleasing ________ 102
2.6.6.18 Operating Leasing __________ 103
2.6.6.19 Übrige Verbindlichkeiten ___________ 104
2.6.7 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung _______ 104
2.6.7.1 Überleitung Finanzmittelfonds _______ 105
2.6.7.2 Überleitung Finanzschulden _________ 106
2.6.8 Erläuterungen zur Eigenkapitalveränderungsrechnung ________ 106
2.6.8.1 Grundkapital ________ 106
2.6.8.2 Kapitalrücklage _______ 106

Konzernabschluss Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

2.6.10.2 Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie IAS 39 _____ 112
2.6.11.1 Kreditrisiko _________ 113
2.6.11.2 Liquiditätsrisiko ___________ 114
2.6.11.3 Marktrisiko _________ 116
2.6.12.1 Segment Geschäftsbereiche ________ 119
2.6.12.2 Segment Regionen _________ 120
2.6.16.1 Personalstruktur ___________ 123
2.6.16.2 Organe des Konzerns ______ 124
2.6.9 2.6.8.3
Gewinnrücklagen _______ 106
2.6.8.4
Dividendenausschüttung
_____ 107
Kapitalmanagement _______
107
2.6.10 Angaben zu Finanzinstrumenten _______ 108
2.6.10.1 Kategorien von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39
___ 108
2.6.11 Angaben zum Risikomanagement
_____ 112
2.6.12 Geschäftssegmente _______
119
2.6.13 Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse _____ 121
2.6.14 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
_____ 121
2.6.15 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
__ 121
2.6.16 Angaben zu Personalstruktur und Organen _____ 123
Konsolidierungskreis
________ 125
Erklärung des Vorstands gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz
___ 128
Bestätigungsvermerk ___________
129

2. Konzernabschluss

2.1 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung

in TEUR Anhang 2017/18 2016/17 Veränderung
in %
Umsatzerlöse 2.6.4.1 1.196.516 1.303.884 -8,2
Kosten der umgesetzten Leistungen 2.6.4.2 -822.673 -863.962 -4,8
Bruttoergebnis vom Umsatz 373.843 439.922 -15,0
in % vom Umsatz 31,2 33,7
Vertriebskosten 2.6.4.2 -313.852 -328.279 -4,4
Verwaltungskosten 2.6.4.2 -49.432 -52.248 -5,4
Sonstige betriebliche Erträge 2.6.4.3 9.914 18.483 -46,4
davon Sondereffekte 284 4.397 -93,5
Sonstige betriebliche Aufwände 2.6.4.3 -27.769 -32.087 -13,5
davon Sondereffekte -27.235 -31.010 -12,2
Betriebsergebnis -7.296 45.791 <-100
in % vom Umsatz -0,6 3,5
Zinsaufwand 2.6.4.4 -6.855 -7.289 -6,0
Zinsertrag 2.6.4.4 420 448 -6,3
Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge 2.6.4.5 -9.666 -8.464 14,2
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 2.6.6.4 -273 -416 -34,4
Finanzergebnis -16.374 -15.721 -4,2
in % vom Umsatz -1,4 -1,2
Ergebnis vor Ertragsteuern -23.670 30.070 <-100
Ertragsteuern 2.6.4.6 -23.038 -7.589 <-100
Ergebnis aus fortzuführenden Bereichen -46.708 22.481 <-100
Ergebnis aus aufgegebenen Bereichen 2.6.4.7 0 2.715 -100,0
Jahresergebnis -46.708 25.196 <-100
in % vom Umsatz -3,9 1,9
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuordenbar 2.6.6.5 -18 -208 91,4
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuordenbar -46.690 25.404 <-100
Anzahl ausstehender Aktien unverwässert – Durchschnitt (in 1.000 Stk.) 43.147 43.147
Verwässerungseffekt (Aktienoptionen) – Durchschnitt (in 1.000 Stk.) 0 0
Anzahl ausstehender Aktien verwässert – Durchschnitt (in 1.000 Stk.) 43.147 43.147
Ergebnis je Aktie (in EUR) 2.6.4.7
Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) -1,08 0,58
Ergebnis je Aktie aus fortzuführenden Bereichen (in EUR)
Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) -1,08 0,52
Ergebnis je Aktie aus aufgegebenen Bereichen (in EUR)
Ergebnis je Aktie (verwässert und unverwässert) 0,00 0,06

2.2 Konzern Gesamtergebnisrechnung

Anhang 2017/18 2016/17 Veränderung
in TEUR in %
Jahresergebnis -46.708 25.196 <-100
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 2.6.5.3 7.033 -11.168 >100
Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 2.6.5.4 -249 -31 <-100
Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
6.784 -11.199 >100
Währungsdifferenzen 2.6.5.1 -12.372 370 <-100
Währungsdifferenzen aus Darlehen 2.6.5.2 -3.478 -4.604 24,5
Hedge Accounting 2.6.5.4 753 1.339 -43,8
Latente Steuern auf Hedge Accounting 2.6.5.5 -145 -333 56,4
Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden
-15.242 -3.228 <-100
Sonstige Gesamtergebnisbestandteile -8.458 -14.427 -41,4
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuordenbar 2.6.6.5 -282 18 <-100
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuordenbar -8.176 -14.445 -43,4
Gesamtergebnis -55.166 10.769 <-100
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuordenbar -300 -190 -57,7
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuordenbar -54.866 10.959 <-100

2.3 Konzern Bilanz

in TEUR Anhang 30. April 2018 in % 30. April 2017 in %
Firmenwerte 2.6.6.1 187.895 19,1 197.810 19,4
Übrige immaterielle Vermögenswerte 2.6.6.2 47.824 4,8 52.947 5,2
Sachanlagen 2.6.6.3 222.159 22,4 203.526 20,0
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 2.6.6.4 3.807 0,4 1.818 0,2
Finanzielle Vermögenswerte 2.6.6.6 1.012 0,1 1.243 0,1
Übrige Vermögenswerte 2.6.6.7 4.468 0,5 4.875 0,5
Latente Steuern 2.6.6.8 25.597 2,6 42.707 4,2
Langfristiges Vermögen 492.762 49,9 504.926 49,6
Vorräte 2.6.6.9 198.735 20,2 197.012 19,3
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 2.6.6.10 157.694 16,0 198.230 19,4
Finanzielle Vermögenswerte 2.6.6.6 1.664 0,2 1.590 0,2
Übrige Vermögenswerte 2.6.6.7 50.161 5,1 35.016 3,4
Liquide Mittel 2.6.6.11 85.090 8,6 81.352 8,0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 2.6.6.12 0 0,0 1.503 0,1
Kurzfristiges Vermögen 493.344 50,1 514.703 50,4
VERMÖGEN 986.106 100,0 1.019.629 100,0
Grundkapital 2.6.8.1 108.750 11,0 108.750 10,7
Kapitalrücklagen 2.6.8.2 335.316 34,0 335.316 32,9
Gewinnrücklagen 2.6.8.3 -132.835 -13,5 -140.139 -13,7
Jahresergebnis -46.690 -4,7 25.404 2,4
Kapital der Anteilseigner der Muttergesellschaft 264.541 26,8 329.331 32,3
Kapital der nicht beherrschenden Anteile 2.6.6.5 3.802 0,4 4.659 0,5
Eigenkapital 2.6.8 268.343 27,2 333.990 32,8
Rückstellungen für Pensionen 2.6.6.13 83.313 8,4 93.805 9,2
Rückstellungen für Abfertigungen 2.6.6.13 49.330 5,0 47.801 4,7
Sonstige Personalrückstellungen 2.6.6.13 9.534 1,0 10.266 1,0
Übrige Rückstellungen 2.6.6.15 8.717 0,9 646 0,1
Finanzschulden 2.6.6.16 175.656 17,8 168.267 16,5
Übrige Verbindlichkeiten 2.6.6.19 2.544 0,3 4.628 0,4
Latente Steuern 2.6.6.8 3.087 0,3 547 0,1
Langfristige Schulden 332.181 33,7 325.960 32,0
Rückstellungen für Ertragsteuern 22.096 2,2 23.093 2,3
Übrige Rückstellungen 2.6.6.15 39.996 4,1 38.753 3,8
Finanzschulden 2.6.6.16 55.763 5,7 4.539 0,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 153.758 15,6 157.074 15,4
Übrige Verbindlichkeiten 2.6.6.19 113.969 11,5 126.795 12,4
Zur Veräußerung gehaltene Schulden 2.6.6.12 0 0,0 9.425 0,9
Kurzfristige Schulden 385.582 39,1 359.679 35,2
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 986.106 100,0 1.019.629 100,0

2.4 Konzern Kapitalflussrechnung

in TEUR Anhang 2017/18 2016/17
Ergebnis vor Ertragsteuern 2.1 -23.670 30.070
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2.6.4.2 49.754 60.296
Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2.6.4.2 11.702 144
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -625 -1.367
Übriges nicht zahlungswirksames Finanzergebnis 2.6.4.5 9.666 8.464
Zinsertrag / Zinsaufwand 2.6.4.4 6.435 6.841
Gewinn- oder Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 2.6.6.4 273 416
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0 9.218
Cashflow aus dem operativen Ergebnis 53.535 114.082
Vorräte 1.998 -19.697
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 34.280 21.531
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen -15.727 17.127
Erhaltene Anzahlungen -1.735 -12.434
Veränderung des Working Capital 18.816 6.527
Veränderung der langfristigen Rückstellungen -2.257 -4.455
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen -587 -16.501
Übrige lang- und kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -14.004 12.912
Veränderungen der sonstigen operativen Positionen -16.848 -8.044
Gezahlte Ertragsteuern -5.797 -5.051
Cashflow aus dem operativen Geschäft 49.706 107.514
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und übrigen immateriellen Vermögenswerten 4.164 5.022
Einzahlungen aus dem Verkauf von assoziierten Unternehmen 500 0
Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und übrigen immateriellen Vermögenswerten -68.975 -45.201
Auszahlungen für den Erwerb von assoziierten Unternehmen -3.462 0
Veränderung von lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten -2.651 2.058
Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen -3.179 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -73.603 -38.121
FREIER CASHFLOW -23.897 69.393
Einzahlungen aus der Aufnahme von lang- und kurzfristigen Finanzschulden 2.6.7.2 56.262 2.115
Auszahlungen aus der Tilgung von lang- und kurzfristigen Finanzschulden 2.6.7.2 -16.002 -53.411
An Aktionäre der Gesellschaft gezahlte Dividenden 2.6.8.4 -9.924 -8.629
An nicht beherrschende (Minderheits-)Gesellschafter gezahlte Dividenden 2.6.6.5 -557 0
Gezahlte Zinsen -6.727 -7.202
Erhaltene Zinsen 420 447
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 23.472 -66.680
VERÄNDERUNG DES FINANZMITTELBESTANDES -425 2.713
Finanzmittelbestand am Anfang des Jahres 2.6.7.1 77.205 75.305
Finanzmittelbestand am Ende des Jahres 2.6.7.1 72.446 77.205
Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand -4.334 -813
Veränderung -425 2.713

2.5 Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung

Geschäftsjahr 2017/18

Nicht
Anteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens
Summe
in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Sonstige
Gewinn
rücklagen
Währungs
rücklage
Hedge
Accounting
Rücklage
IAS 19
Summe beherr
schende
Anteile
Eigen
kapital
30. April 2017 108.750 335.316 45.714 -27.419 -1.040 -131.990 329.331 4.659 333.990
+/- Jahresergebnis 2.1 0 0 -46.690 0 0 0 -46.690 -18 -46.708
+/- sonstiges Ergebnis 2.2 0 0 0 -15.568 608 6.784 -8.176 -282 -8.458
+/- Gesamtergebnis 0 0 -46.690 -15.568 608 6.784 -54.866 -300 -55.166
+/- Dividenden 2.6.8.4 0 0 -9.924 0 0 0 -9.924 -557 -10.481
+/- Veränderung von nicht
beherrschenden Anteilen 2.6.6.5 0 0 0 0 0 0 0 0 0
30. April 2018 108.750 335.316 -10.900 -42.987 -432 -125.206 264.541 3.802 268.343

Geschäftsjahr 2016/17

Anteil der Gesellschafter des Mutterunternehmens Nicht
in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Sonstige
Gewinn
rücklagen
Währungs
rücklage
Hedge
Accounting
Rücklage
IAS 19
Summe beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
30. April 2016 108.750 335.316 30.210 -23.167 -2.046 -120.791 328.272 4.973 333.245
+/- Jahresergebnis 2.1 0 0 25.404 0 0 0 25.404 -208 25.196
+/- sonstiges Ergebnis 2.2 0 0 0 -4.252 1.006 -11.199 -14.445 18 -14.427
+/- Gesamtergebnis 0 0 25.404 -4.252 1.006 -11.199 10.959 -190 10.769
+/- Dividenden 2.6.8.4 0 0 -8.629 0 0 0 -8.629 0 -8.629
+/- Veränderung von nicht
beherrschenden Anteilen 2.6.6.5 0 0 -1.271 0 0 0 -1.271 -124 -1.395
30. April 2017 108.750 335.316 45.714 -27.419 -1.040 -131.990 329.331 4.659 333.990

2.6 Anhang

2.6.1 Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss wurde gemäß § 245a UGB auf Basis aller am Bilanzstichtag gültigen IFRS/IAS, die das International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht hat, sowie aller Interpretationen (IFRIC/SIC) des International Financial Reporting Interpretations Committee beziehungsweise des Standing Interpretations Committee erstellt, sofern diese auch von der Europäischen Union im Endorsement-Verfahren übernommen wurden. Der Konzernabschluss der Zumtobel Group AG entspricht daher den für das Geschäftsjahr 2017/18 in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS).

Der Vorstand der Zumtobel Group AG hat den Konzernabschluss am 15. Juni 2018 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Die feststellende Aufsichtsratssitzung findet am 26. Juni 2018 in Dornbirn statt.

Die Zumtobel Group ist ein international tätiger Leuchtenkonzern mit Sitz der Muttergesellschaft Zumtobel Group AG in der Höchster Straße 8, A-6850 Dornbirn, Österreich, und ist beim Landes- und Handelsgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 62309g registriert. Bilanzstichtag ist der 30. April. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2017 bis 30. April 2018. Die Berichtswährung ist Euro. Die Geschäftstätigkeit wird durch das Lighting Segment (Lichtlösungen, Leuchten für die Innen- und Außenraumbeleuchtung und elektronisch-digitale Licht- und Raummanagementsysteme) sowie das Components Segment (elektronische Lichtkomponenten und LED-Lichtkomponenten) erbracht.

Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Umsatzkostenverfahren. Zur Verbesserung der Klarheit und Aussagefähigkeit des Abschlusses werden sowohl in der Bilanz als auch in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die Angabe in den Tabellen erfolgt – sofern nicht anders angegeben – in Tausend Euro (TEUR). Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme folgender Positionen auf Basis von historischen Anschaffungskosten erstellt:

  • >> Derivative Finanzinstrumente (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert)
  • >> Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

2.6.2 Konsolidierungskreis und -methoden

2.6.2.1 Konsolidierungskreis

Im Konzernabschluss 2017/18 sind 96 (VJ 95) Gesellschaften vollkonsolidiert, die von der Zumtobel Group AG beherrscht werden. Beherrschung ist nach IFRS 10 dann gegeben, wenn Zumtobel die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen hat und in weiterer Folge diese dazu nutzen kann, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen. Nach der Equity-Methode werden 3 (VJ 2) Unternehmen konsolidiert. Nicht konsolidiert werden 9 verbundene Unternehmen (VJ 10), deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns einzeln und gesamt von untergeordneter Bedeutung ist. Eine Übersicht befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs.

Für Einzelabschlüsse mit abweichendem Bilanzstichtag werden IFRS-Zwischenabschlüsse zum 30. April erstellt.

Etwaige weitere Verpflichtungen zur Aufstellung von Teilkonzernabschlüssen auf Basis von lokalen Vorschriften sind mit der Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses abgegolten.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises stellen sich im Berichtsjahr wie folgt dar:

Konsolidierungsmethode
voll at equity Summe
30. April 2017 95 2 97
Im Berichtszeitraum erstmals einbezogen 2 2 4
davon Neugründung 2 1 3
davon Unternehmenserwerb 0 1 1
Im Berichtszeitraum verkauft -1 -1 -2
30. April 2018 96 3 99

Im August 2017 wurde an der Schweizer Inventron AG eine Beteiligung in Höhe von 48% erworben. Die Beteiligung wird "at equity" konsolidiert.

Im September 2017 wurden 90% der Anteile der im Vorjahr für die Ausgliederung des französischen Produktionswerks in Les Andelys gegründeten Gesellschaft Europhane SAS, Frankreich, verkauft. In Folge wurde die Gesellschaft endkonsolidert. Das Ergebnis der Endkonsolidierung in Höhe von TEUR 284 wird im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesen. Aufgrund der vertraglichen Gestaltung und vereinbarter Abnahmeverpflichtungen für wesentliche Teile der Jahresproduktion besteht weiterhin ein maßgeblicher Einfluss auf die Gesellschaft. Dementsprechend wird die 10%- Beteiligung seit Oktober 2017 als "at equity" in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Oktober 2017 wurde die neu gegründete Zumtobel Lighting Ltd, Thailand, erstmalig in den Konsolidierungskreis miteinbezogen. Sie ist eine 100%ige Konzerngesellschaft.

Die spanische "at equity" Gesellschaft Staff Iberica wurde im Dezember 2017 verkauft. Das Ergebnis aus dem Verkauf in Höhe von TEUR 699 wird in den übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen in der Position "Veräußerungsverluste/ Wertminderungen" ausgewiesen.

Für das neue Tridonic Werk in Serbien, welches im Mai 2018 den Betrieb aufgenommen hat, erfolgte im Februar 2017 die Gründung der Gesellschaft Tridonic Serbia d.o.o.. Die Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn, hält 100% der Anteile.

2.6.2.2 Konsolidierungsmethoden

Grundsätze der Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt nach den Grundsätzen von IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse". Danach werden beim Unternehmenserwerb die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten der entsprechenden Tochterunternehmen mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen und identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden, so wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Passive Unterschiedsbeträge sind gemäß IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" sofort erfolgswirksam zu erfassen.

Die Anteile von Anteilseignern von nicht beherrschenden Anteilen werden zu dem den nicht beherrschenden Anteilen entsprechenden Teil der beizulegenden Zeitwerte der erfassten Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen.

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt bis zum Abgangszeitpunkt in die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen.

Die Equity-Methode wird bei assoziierten Unternehmen angewendet, bei welchen – in der Regel aufgrund eines Stimmrechtsanteils zwischen 20 und 50 Prozent – maßgeblicher Einfluss vorliegt. Die "at equity" bewerteten Unternehmen werden mit dem anteilsmäßigen Eigenkapital übernommen, wobei der Buchwert zum Abschlussstichtag um das anteilige Jahresergebnis abzüglich erhaltener Gewinnausschüttungen, allfälliger wesentlicher Zwischengewinne und Abschreibungen auf Firmenwerte angepasst wird. Sämtliche Fortschreibungskomponenten werden in einem Erfolgsposten der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Sonstige Konsolidierungsgrundsätze

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen mit den korrespondierenden Verbindlichkeiten aufgerechnet. Die konzerninternen Aufwendungen und Erträge werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert. Zwischenergebnisse aus Anlagenerstellungen, Anlagenübertragungen im Konzern sowie aus Konzernvorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Währungsumrechnung

Bei der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften wird das Konzept der funktionalen Währung angewendet. Bei sämtlichen Gesellschaften ist dies die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Die funktionale Währung der Zumtobel Group ist der Euro. Bei der Umrechnung der funktionalen Währungen der Gesellschaften in die Berichtswährung werden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Aufwendungen und Erträge mit monatlichen Durchschnittskursen umgerechnet. Dies gilt ebenso für die direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen. Der sich daraus ergebende Unterschiedsbetrag wird in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

Die wichtigsten Währungen stellen sich wie folgt dar:

Durchschnittskurse Gewinn
und Verlustrechnung Stichtagskurse Bilanz
1 EUR entspricht 30. April 2018 30. April 2017 30. April 2018 30. April 2017
AUD 1,5263 1,4537 1,6013 1,4629
CHF 1,1450 1,0821 1,1968 1,0831
USD 1,1833 1,0929 1,2079 1,0930
SEK 9,8143 9,5432 10,4993 9,6318
NOK 9,5222 9,1491 9,6620 9,3243
GBP 0,8843 0,8458 0,8796 0,8447

2.6.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.6.3.1 Auswirkungen neuer und geänderter Standards und Interpretationen

Folgende neue, überarbeitete beziehungsweise ergänzte Standards und Interpretationen sind für die Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2017/18 erstmals anwendbar:

Standards beziehungsweise Interpretationen Anzuwenden ab
Geschäftsjahresbeginn nach
IAS 7 Angabeninitiative 1. Januar 2017
IAS 12 Erfassung von latenten Steueransprüchen für nicht realisierte Verluste 1. Januar 2017
Diverse Verbesserungen am IFRS-Zyklus 2014–2016 1. Januar 2017

Diese neuen beziehungsweise überarbeiteten Standards/Interpretationen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Im Wesentlichen werden folgende neue beziehungsweise geänderte IAS/IFRS/IFRIC-Interpretationen, die bereits veröffentlicht, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden bzw. nicht von der Europäischen Union im Wege des Endorsement-Verfahrens übernommen worden sind, nicht vorzeitig angewandt. Diese finden daher im Geschäftsjahr 2017/18 für die Zumtobel Group keine Berücksichtigung:

Standards beziehungsweise Interpretationen Anzuwenden ab
Geschäftsjahresbeginn nach
IAS 40 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien: Änderungen 1. Januar 2018
IFIRC 22 Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen 1. Januar 2018
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen – Änderungen 1. Januar 2018
IFRS 4 Anwendung des IFRS 9 mit IFRS 4 Versicherungsverträge 1. Januar 2018
IFRS 9 Finanzinstrumente 1. Januar 2018
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden 1. Januar 2018
Diverse Jährliche Verbesserungen am IFRS-Zyklus 2015–2017 1. Januar 2019
IFRS 16 Leasingverhältnisse 1. Januar 2019
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 1. Januar 2019
IAS 19 Änderungen an IAS 19: Planänderung, -kürzung oder -abgeltung 1. Januar 2019
Diverse Änderungen am Rahmenkonzept 1. Januar 2020
IFRS 17 Versicherungsverträge 1. Januar 2021
Diverse Änderungen an IFRS 10 und IAS 28: Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten
zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder
Gemeinschaftsunternehmen
Noch offen

IFRS 9 – Finanzinstrumente

Im Juli 2014 hat das IASB den Standard "IFRS 9 – Finanzinstrumente" veröffentlicht, mit dem IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" abgelöst werden soll. IFRS 9 umfasst unter anderem ein einheitliches Modell zur Klassifizierung und zur Festlegung der Bewertungsmethode (einschließlich der Wertminderungen) von Finanzinstrumenten. Darüber hinaus beinhaltet IFRS 9 Regelungen zum General Hedge Accounting. Mit IFRS 9 werden zusätzliche Anhang-Angaben erforderlich, die aus der Anpassung von IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben" resultieren.

Sämtliche Eigenkapitalinstrumente sind zukünftig grundsätzlich erfolgswirksam bzw. erfolgsneutral zum Fair Value zu erfassen. Soweit Wertänderungen erfolgsneutral Berücksichtigung finden, werden sie beim Verkauf dieser Instrumente zukünftig nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Mögliche Auswirkungen können in stärker schwankenden Bilanzwerten und Schwankungen in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. der Gesamtergebnisrechnung liegen. Weitere Auswirkungen können sich aus der Möglichkeit ergeben, bestimmte Komponenten von Derivaten von der Designation einer Sicherungsbeziehung auszunehmen und die Änderungen der Zeitwerte dieser Komponenten erfolgsneutral zu erfassen. Diese Änderung betrifft zum Beispiel Zeitwerte von Optionen, deren Wertänderungen während der Laufzeit der Optionen unter IAS 39 regelmäßig ergebniswirksam berücksichtigt werden.

IFRS 9 enthält einen neuen Einstufungs- und Bewertungsansatz für finanzielle Vermögenswerte, welcher das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen die Vermögenswerte gehalten werden, sowie die Eigenschaften ihrer Cashflows widerspiegelt. Der Standard enthält drei wichtige Einstufungskategorien für finanzielle Vermögenswerte: zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust bewertet (FVTPL) sowie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FVoCI). Der Standard eliminiert die bestehenden Kategorien des IAS 39: bis zur Endfälligkeit zu halten, Kredite und Forderungen sowie zur Veräußerung verfügbar. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der jeweils einschlägig anzuwendende Bewertungsmaßstab für den überwiegenden Teil der finanziellen Vermögenswerte auch gemäß der neuen Klassifizierungsvorschriften des IFRS 9 beibehalten werden kann.

Bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden vor dem Hintergrund bestehender Factoring-Vereinbarungen im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung das Halten und Verkaufen von Vermögenswerten ist, und die somit zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Wertänderungen solcher finanziellen Vermögenswerte werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Untersuchung der Auswirkung hat ergeben, dass der beizulegende Zeitwert im Wesentlichen der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten gemäß IAS 39 entspricht.

Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 9 ergeben sich jedoch Änderungen bei der Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten. Auswirkungen werden sich insbesondere daraus ergeben, dass die neuen Vorschriften zur Erfassung von Wertminderungen auch erwartete zukünftige Verluste mit einbeziehen (Expected Loss Model), während IAS 39 lediglich die Erfassung von bereits eingetretenen Wertminderungen vorsieht (Incurred Loss Model). Infolge des neuen, auf erwarteten zukünftigen Verlusten basierenden Wertminderungsmodells wird eine Reduzierung der für die Debitorenrisiken gebildeten Risikovorsorge zwischen TEUR 300 und TEUR 600 erwartet. Aus der Bewertung von bisher zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert werden sich keine wesentlichen Auswirkungen ergeben.

Die Zumtobel Group wird IFRS 9 erstmals zum 1. Mai 2018 beginnenden Geschäftsjahr anwenden. In Übereinstimmung mit den geltenden Übergangsvorschriften unterbleibt die Anpassung der Vorjahreszahlen. Des Weitern ist zu erwarten, dass alle bestehenden Hedge-Accounting-Beziehungen auch die Voraussetzungen des IFRS 9 für Hedge Accounting erfüllen. Die geänderten Vorschriften zur Abbildung der Sicherungsbeziehungen werden prospektiv angewendet.

IFRS 15 – Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

Im Mai 2014 wurde vom IASB der Standard IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" veröffentlicht. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 "Umsatzerlöse", IAS 11 "Fertigungsaufträge" und IFRIC 13 "Kundenbindungsprogramme". Der neue Standard legt einen umfassenden Rahmen fest, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden.

IFRS 15 sieht dabei ein einheitliches, fünfstufiges Erlösrealisierungsmodell vor, das grundsätzlich auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist. In der Bilanz werden durch IFRS 15 mit Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten neue Positionen eingeführt. Diese können durch auf Vertragsebene bestehende Leistungsüberschüsse oder -verpflichtungen entstehen. Zudem werden die Vorschriften für den Anhang erweitert.

IFRS 15 wird erstmalig zu Beginn des Geschäftsjahres 2018/19 angewendet. Bei der Erstanwendung des IFRS 15 besteht ein Wahlrecht zwischen einer vollständigen retrospektiven Anwendung und einer modifizierten retrospektiven Anwendung. Die Zumtobel Group hat sich für die modifizierte retrospektive Anwendung entschieden, sodass im Jahr der erstmaligen Anwendung, dem Geschäftsjahr 2018/19, die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2017/18 nicht angepasst werden.

Bei den Umsatzerlösen der Zumtobel Group handelte es sich im Geschäftsjahr 2017/18 um den Verkauf von Leuchten (74%), Komponenten (24%) und Dienstleistungen (2%).

Die Zumtobel Group hat sich im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit den Auswirkungen des IFRS 15 im Zusammenhang mit dem Verkauf von Leuchten und Komponenten beschäftigt. Dabei wurden alle wesentlichen Vertragskonstellationen hinsichtlich ihrer Auswirkungen analysiert.

Aktuell werden innerhalb der Zumtobel Group Umsatzerlöse in Übereinstimmung mit IAS 18 realisiert, wenn die wesentlichen Chancen und Risiken für Leuchten oder Komponenten an den Kunden übertragen werden. Nach IFRS 15 sind Umsatzerlöse zu realisieren, wenn der Kunden die Kontrolle über die Produkte erlangt. In diesem Zusammenhang wurden insbesondere Konsignationsläger und Rückgaberechte analysiert. Die Zumtobel Group ist zu dem Schluss gekommen, dass IFRS 15 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns hat, da es weder wesentliche Konsignationsläger noch wesentliche Verträge mit Rückgaberechten gibt.

Darüber hinaus wurde untersucht, ob Gewährleistungen und Garantien als separate Leistungsverpflichtungen anzusehen sind. In den Verträgen der Zumtobel Group wird mit dem Kunden eine bestimmte Garantiedauer definiert, die den Spezifikationen in der Ausschreibung für das Projekt entspricht und branchenüblich ist. Dem Kunden wird in der Regel auch nicht die Möglichkeit gegeben, die Gewährleistung separat zu erwerben. Somit bestehen auch in diesem Bereich aktuell keine Auswirkungen durch IFRS 15.

In Fällen, in denen eine Dienstleistung oder erweiterte Garantie separat an den Kunden verkauft wird, wird diese Leistung entweder monatlich in Rechnung gestellt oder abgegrenzt und entsprechend der Leistungserbringung aufgelöst. Es gibt darüber hinaus keine gegenseitige Subventionierung von Produkt- und Dienstleistungstransaktionen, die eine Anpassung der Transaktionspreise für Zwecke der Umsatzrealisierung notwendig machen würde. Somit ergeben sich auch beim Verkauf von Dienstleistungen durch IFRS 15 keine Auswirkungen für den Konzern.

IFRS 16 – Leasingverhältnisse

Im Januar 2016 hat das IASB den Standard IFRS 16 "Leasingverhältnisse" veröffentlicht, mit dem unter anderem IAS 17 "Leasingverhältnisse" und IFRIC 4 "Beurteilung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält" abgelöst werden sollen. IFRS 16 schafft für Leasingnehmer die bisherige Klassifizierung von Leasingverträgen in Operating Leasing und Finanzierungsleasing ab. Stattdessen führt IFRS 16 ein einheitliches Bilanzierungsmodell ein, nach dem Leasingnehmer verpflichtet sind, für Leasingverträge mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten Vermögenswerte für das Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeiten anzusetzen.

Dies führt dazu, dass bisher nicht bilanzierte Leasingverhältnisse künftig – weitgehend vergleichbar mit der heutigen Bilanzierung von Finanzierungsleasings – bilanziell zu erfassen sind. Die Bilanzierung beim Leasinggeber wurde nahezu identisch aus IAS 17 in IFRS 16 übernommen. IFRS 16 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, wenn IFRS 15 bereits angewendet wird.

Die Auswirkungen der Anwendung von IFRS 16 auf den Konzernabschluss werden derzeit geprüft, eine detaillierte Beurteilung ist noch nicht abgeschlossen. Die tatsächlichen Auswirkungen aus der Anwendung von IFRS 16 auf den Konzernabschluss zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung wird von zukünftigen wirtschaftlichen Bedingungen, der Zusammensetzung des Leasingportfolios zu diesem Zeitpunkt, der Einschätzung des Konzerns über die Ausübung von Verlängerungsoptionen und dem Ausmaß, in dem der Konzern Ausnahmeregelungen und Ansatzbefreiungen in Anspruch nimmt, abhängen.

Bislang wurde als wesentlichste Auswirkung identifiziert, dass der Konzern neue Vermögenswerte und Schulden für seine Operating-Leasing-Verhältnisse über Grundstücke, Gebäude und Fahrzeuge erfassen wird. Für die zum 30. April 2018 bestehenden Verpflichtungen für künftige Mindestleasingzahlungen für nicht kündbare Operating-Leasing-Verhältnisse nach IAS 17 (auf nicht abgezinster Basis) verweisen wir auf die Darstellung im Anhang (2.6.6.18).

Darüber hinaus wird sich die Art der Aufwendungen, die mit diesen Leasingverhältnissen verbunden sind, ändern, da IFRS 16 die linearen Aufwendungen für Operating-Leasing Verhältnisse durch einen Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Schulden aus dem Leasingverhältnis ersetzt.

Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzierungs-Leasingverhältnisse des Konzerns erwartet. Bislang wurde noch nicht entschieden, ob Ausnahmeregelungen des IFRS 16 bei der erstmaligen Anwendung in Anspruch genommen werden.

Die Zumtobel Group wird IFRS 16 erstmals für das am 1. Mai 2019 beginnende Geschäftsjahr anwenden.

2.6.3.2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Firmenwerte

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird als Vermögenswert erfasst und mindestens jährlich auf Ebene der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Werthaltigkeit getestet. Jede Wertminderung wird sofort erfolgswirksam erfasst (siehe auch Abschnitt "Ermessensausübungen und Schätzungsunsicherheiten").

Übrige immaterielle Vermögenswerte

Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte werden im Jahr der Anschaffung zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert und linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer (4 bis 10 Jahre) abgeschrieben.

Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der aus der Produktentwicklung oder aus Softwareimplementierungen des Konzerns entsteht, wird nur bei Vorliegen der Voraussetzungen des IAS 38.57 aktiviert, die vor allem folgende Bedingungen umfassen:

  • >> Identifizierbarkeit des selbst erstellten Vermögenswertes
  • >> Wahrscheinlichkeit der Erbringung eines zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens
  • >> Verlässliche Bestimmbarkeit der Kosten des Vermögenswertes

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden linear abgeschrieben (3 bis 10 Jahre). Darf ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert nicht erfasst werden, werden die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Ausgaben für Forschungsaktivitäten werden als Aufwand der Periode erfasst.

Sachanlagen

Erworbene und selbst erstellte Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten angesetzt und werden, soweit abnutzbar, entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten enthalten neben Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten.

Der lineare Abschreibungsaufwand wird auf Basis der folgenden Abschreibungsprozentsätze errechnet:

Abschreibungs
Lineare Abschreibung prozentsatz p.a.
Gebäude 2 - 3,3%
Technische Anlagen und Maschinen 6,7 - 25%
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6,7 - 33,3%

Bilanzierung von Leasingverhältnissen

Leasingverhältnisse werden als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating Leasing klassifiziert.

Mietzahlungen bei Operating Leasing werden im Jahresergebnis linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses verteilt.

Im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltene Vermögenswerte werden zu Beginn des Leasingverhältnisses als Vermögenswerte mit ihren beizulegenden Zeitwerten oder, falls dieser niedriger ist, mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen erfasst. Die entsprechende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing innerhalb der lang- und kurzfristigen Finanzschulden erfasst. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Tilgung der Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird. Zinsaufwendungen werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Vorräte

Vorratsbestände werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten (basierend auf der Durchschnittspreismethode) und Nettoveräußerungswert bewertet. Bei Halb- und Fertigfabrikaten wird ein entsprechender Anteil der fixen und variablen Fertigungs- und Materialgemeinkosten in die Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter der Annahme einer Normalauslastung einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellungskosten. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer beziehungsweise aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene konzerneinheitliche Abschläge berücksichtigt, die sich an der Umschlagsdauer ("Reichweite") orientieren.

Finanzinstrumente

Die Zumtobel Group unterscheidet folgende Klassen von Finanzinstrumenten:

  • Wertpapiere und Wertrechte
  • Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
  • Sonstige Verbindlichkeiten und Forderungen
  • Darlehen und Ausleihungen
  • Finanzierungsleasing
  • Derivate des Handelsbestandes
  • Derivate (Hedge Accounting)
  • Liquide Mittel
  • >> Wertpapiere und Wertrechte

Wertpapiere und Wertrechte werden bei Zugang zu Anschaffungskosten bewertet. Diese werden als dem Handelsbestand zugehörig eingeordnet und in den Folgeperioden erfolgswirksam zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet.

>> Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen sind grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Bei den Forderungen werden für erkennbare Risiken Wertberichtigungen vorgenommen. Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag bilanziert. Im Zuge der Währungsumrechnung werden Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen mit dem Währungskurs am Entstehungstag erfasst. Am Bilanzstichtag erfolgt die Umrechnung mit dem Devisenkassamittelkurs.

>> Darlehen und Ausleihungen, sonstige Forderungen (Finanzielle Vermögenswerte) Gegebene Darlehen und Ausleihungen sowie sonstige Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

>> Darlehen und Ausleihungen, Finanzierungsleasing (Finanzielle Verbindlichkeiten) Erhaltene Darlehen und Ausleihungen sowie Finanzierungsleasingverbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

>> Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden entsprechend IAS 39 "Finanzinstrumente – Ansatz und Bewertung" zum Zeitwert bewertet. Die Ermittlung des Zeitwerts erfolgt unter Berücksichtigung der Bestimmungen des IFRS 13 "Bemessung des beizulegenden Zeitwerts". Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt bei der Zumtobel Group ausschließlich zur Absicherung von Risiken, die aus dem operativen Geschäftsbetrieb erwachsen. Zinsswaps werden genutzt, um eine Optimierung der variabel und der fix verzinsten Anteile der Finanzverbindlichkeiten herbeizuführen. Fremdwährungstermingeschäfte und -optionen werden zur Reduzierung von Transaktionsrisiken eingesetzt. Nettoinvestitionen in Fremdwährungsgesellschaften werden teilweise durch Zins-Währungsswaps (Cross-Currency-Swaps) abgesichert. Zum Bilanzstichtag werden alle derivativen Finanzinstrumente gemäß dem Standard IFRS 13 "Bemessung des beizulegenden Zeitwerts" unter Berücksichtigung des Kontrahenten-Ausfallsrisikos – sofern wesentlich – zum beizulegenden Zeitwert bewertet und bilanziert. Devisentermingeschäfte werden mittels Barwertberechnung der Zahlungsströme unter Zugrundelegung aktueller Zinsstrukturkurven der jeweiligen Währungen aus beobachtbaren Marktdaten sowie den aktuellen Währungskursen zum Bewertungsstichtag ermittelt. Es werden keine börsennotierten derivativen Finanzinstrumente verwendet. Außerbörslich gehandelte Zinsinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, indem zukünftige Zahlungserwartungen unter Verwendung des aktuellen Marktzinssatzes abgezinst werden. Gemäß IAS 39 "Finanzinstrumente – Ansatz und Bewertung" werden derivative Finanzinstrumente, die nicht dem Hedge Accounting zuzuordnen sind, als zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente ("held for trading") klassifiziert.

>> Marktwerte aus Derivaten des Handelsbestandes

Marktwertveränderungen von derivativen Instrumenten, die nicht Teil des Hedge Accounting sind, werden in der Gewinnund Verlustrechnung im Finanzergebnis ausgewiesen.

>> Marktwerte aus Derivaten (Hedge Accounting)

Die Vorschriften des IAS 39 "Finanzinstrumente – Ansatz und Bewertung" zur Handhabung der Sicherungsinstrumente (Hedge Accounting) werden in der Zumtobel Group in Zusammenhang mit Zinssicherungsinstrumenten angewendet. Der effektive Teil der Wertänderungen des Zeitwerts derivativer Instrumente, die sich als Cashflow Hedge Accounting im Sinne des IAS 39 (Absicherung zukünftiger Cashflows) qualifizieren, wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Ein allfälliger ineffektiver Teil wird sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die im Eigenkapital abgegrenzten Beträge werden zum gleichen Zeitpunkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, zu welchem die abgesicherte Position das Jahresergebnis berührt. Die Effektivität wird über die Hypothetische-Derivate-Methode ermittelt.

Des Weiteren werden derivative Instrumente, die im Sinne des IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" der Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbereich dienen, in der Bilanz als Derivate (Hedge Accounting) ausgewiesen und alle Marktwertänderungen des effektiven Teils des eingesetzten Sicherungsinstruments gemäß IAS 39 "Finanzinstrumente – Ansatz und Bewertung" erfolgsneutral in der Währungsrücklage im Eigenkapital ausgewiesen. Der ineffektive Teil der Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes wird unmittelbar in der Gewinn- oder Verlustrechnung erfasst. Das Ergebnis aus Fremdwährungsumrechnungen der abgesicherten Investition wird in der Gesamtergebnisrechnung erfasst und in der Währungsrücklage ausgewiesen.

>> Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts werden Bewertungstechniken verwendet, die den Umständen entsprechend adäquat und akkurat erscheinen. Dabei werden ausreichend viele Daten, vor allem beobachtbare Inputfaktoren, zur Bereitstellung einer exakten Bewertung herangezogen.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt mittels dreistufiger Hierarchie, welche die Bewertungssicherheit widerspiegelt.

Level 1: Notierte Preise auf aktiven Märkten für identische Instrumente Level 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, die am Markt beobachtbar sind Level 3: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, die nicht beobachtbar sind

In der Zumtobel Group erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte überwiegend auf Basis von Inputfaktoren, die am Markt beobachtbar sind (Level 2). Der Marktwert einer langfristigen Forderung und sonstiger nicht derivativer Finanzinstrumente entspricht dem Barwert abgezinst mit dem Marktzinssatz. Der Marktwert der kurzfristigen Finanzinstrumente entspricht aufgrund ihrer Fristigkeit dem Buchwert. Es sind keine Finanzinstrumente erfasst, deren Bewertung auf notierten Preisen auf aktiven Märkten beruht (Level 1).

Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanzinstrumente kann zu jedem Bilanzstichtag verlässlich ermittelt werden, da die Bewertung auf am Markt beobachtbaren Inputfaktoren beruht. Es handelt sich somit nur um Level 2-Bewertungen.

Die unter Level 2 fallenden Finanzinstrumente betreffen die unter den finanziellen Vermögenswerten und übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Derivate (positive Marktwerte TEUR 1.628, VJ TEUR 1.086; negative Marktwerte TEUR -4.046, VJ TEUR -9.098; siehe auch Kapitel 2.6.10).

Im Konzernabschluss sind auch Finanzinstrumente bilanziert, für deren Bewertung weder notierte Preise noch am Markt beobachtbare Inputfaktoren für eine Bewertung vorliegen (Level 3). Hierbei handelt es sich um Wertpapiere beziehungsweise Wertrechte sowie eine langfristige Verbindlichkeit in Form einer Call/Put-Option im Zusammenhang mit einem Unternehmenserwerb.

Kurzfristige und langfristige Vermögenswerte und Schulden

Vermögenswerte beziehungsweise Schulden, deren Realisierung beziehungsweise Tilgung innerhalb von zwölf Monaten erwartet beziehungsweise fällig wird, gelten als kurzfristig. Alle anderen Vermögenswerte und Schulden gelten als langfristig.

Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, wenn eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung als Folge früherer Ereignisse gegenüber Dritten besteht, der Abfluss von Ressourcen zur Begleichung der Verpflichtung wahrscheinlich sowie eine zuverlässige Schätzung des Betrages der Verpflichtung möglich ist. Unterscheidet sich der auf Basis eines marktüblichen Zinssatzes ermittelte Barwert der Rückstellung wesentlich vom Nominalwert, wird der Barwert der Verpflichtung angesetzt. Ist ein Abfluss von Ressourcen weder wahrscheinlich noch die Höhe der Verpflichtung schätzbar, wird eine Eventualverbindlichkeit angegeben.

Rückstellungen für Restrukturierungsaufwand werden nur bei Erfüllung der allgemeinen Ansatzkriterien sowie bei rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen zur Restrukturierung (IAS 37.70 ff.) angesetzt.

Rückstellungen für Garantiefälle und verlängerte Gewährleistungen werden zum einen nach individuellen Gesichtspunkten auf Einzelfallbasis gebildet. Zum anderen erfolgt nach konzerneinheitlichen Richtlinien eine Bildung von Garantierückstellungen für noch nicht bekannte Fälle. Für die Ermittlung des Rückstellungsbetrages werden produktspartenbasierte Prozentsätze auf die Umsatzerlöse der jeweiligen Produkte der Periode angewandt.

Eine Rückstellung für belastende Verträge wird angesetzt, wenn die zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlichen unvermeidbaren Kosten die aus einem abgeschlossenen Vertrag erwarteten Erlöse übersteigen. Die Rückstellung wird zum niedrigeren Betrag aus den bei Ausstieg aus dem Vertrag resultierenden Kosten und den bei Erfüllung des Vertrages anfallenden Nettokosten gebildet. Vor der Erfassung einer separaten Rückstellung für einen belastenden Vertrag wird ein Wertminderungsaufwand auf Vermögenswerte erfasst, die mit dem Vertrag verbunden sind.

Leistungen an Arbeitnehmer

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses umfassen langfristige Vorsorgen für Pensionen und Abfertigungen.

>> Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer umfassen im Wesentlichen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder und die Altersteilzeitregelung in Deutschland sowie den Sonderurlaub in Australien.

>> Leistungsorientierte Pläne

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung ("defined benefit obligation", DBO) am Abschlussstichtag wird nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit der Methode der laufenden Einmalprämien ("projected unit credit method") ermittelt. Dabei wird in Zinsaufwand – das ist der Betrag, um den sich die Verpflichtung über das Jahr alleine durch das Näherrücken der Zahlungen erhöht hat – und Dienstzeitaufwand – das sind im betreffenden Jahr neu erdiente Ansprüche – getrennt. Der Zinssatz zur Abzinsung der künftigen Leistungen ist ein aktueller Marktzinssatz. Die Annahmen über die Höhe der Leistungen berücksichtigen erwartete künftige Gehaltssteigerungen oder Gehaltstrends sowie zugesagte Leistungen. Änderungen in den Ansprüchen können auf der Neuzusage einer Leistung oder der Änderung bestehender Leistungsansprüche beruhen, welche als nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ausgewiesen werden.

Planvermögen wird mit dem Barwert der Pensionsverpflichtung saldiert. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wird jährlich von anerkannten Aktuaren durchgeführt.

Die Bewertung erfolgt zu jedem Bewertungsstichtag mit den aktuell besten Schätzannahmen, die sich von einem Stichtag zum anderen ändern können. Die Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten, die sich aus Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen beziehungsweise aus Abweichungen zwischen früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung ergeben, erfolgt unter Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis in der Periode ihrer Entstehung. Die in der jeweiligen Berichtsperiode erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung inklusive angefallener latenter Steuern gesondert dargestellt.

Der Zinsaufwand sowie die Erträge aus Planvermögen werden im Finanzergebnis ausgewiesen, die anderen Komponenten im Betriebsergebnis.

>> Beitragsorientierte Pläne

Bei beitragsorientierten Plänen bestehen keine über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Versorgungseinrichtungen hinausgehenden Verpflichtungen. Die Beiträge sind im Personalaufwand der Periode erfasst.

Ertragsteuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Geschäftsjahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Ergebnis vor Steuern laut der Gewinn- und Verlustrechnung, da es Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar beziehungsweise steuerlich wirksam werden. Die Verbindlichkeit des Konzerns für den laufenden Steueraufwand wird auf Grundlage der geltenden Steuersätze berechnet.

Zur Berechnung der latenten Steuern kommt die bilanzorientierte Ermittlungsmethode zur Anwendung. Latente Steuerverbindlichkeiten werden für alle steuerbaren temporären Differenzen erfasst. Latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, als es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen werden, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Stichtag geprüft und herabgesetzt, falls es nicht wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, um den Anspruch in einem absehbaren Zeitraum vollständig oder teilweise wieder einzubringen. Latente Steuern werden auf Basis der erwarteten Steuersätze ermittelt, die zum Zeitpunkt der Begleichung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes Geltung haben. Ertragsteuern werden erfolgswirksam erfasst, außer die Transaktionen, auf die sich der Steuereffekt bezieht, werden im gleichen oder einem anderen Geschäftsjahr in der Gesamtergebnisrechnung gebucht.

Ertragsrealisierung

Umsätze aus dem Verkauf von Gütern werden realisiert, wenn der Konzern die wesentlichen Risiken und Chancen auf den Käufer überträgt. Rabatte und Skonti werden von den Umsatzerlösen abgezogen.

Zinserträge sind zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Finanzinstrumentes erfasst. Dies ist genau der Zinssatz, der die geschätzten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert des Vermögenswertes abzinst.

Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruches auf Zahlung erfasst.

Fremdwährungsgeschäfte

Fremdwährungsgeschäfte werden mit dem aktuellen Kurs am Tag der Abwicklung bilanziert. Zum Bilanzstichtag werden monetäre Aktiva und Passiva unter Verwendung des Stichtagskurses umgerechnet. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen in Fremdwährung werden grundsätzlich im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Bewertungseffekte von langfristigen konzerninternen Darlehen, welche sich gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb qualifizieren, werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Ermessensausübungen und Schätzungsunsicherheiten

Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Schätzungen und Annahmen durch die Konzernleitung, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualschulden der Berichtsperiode haben. Der Grundsatz des "true and fair view" wird auch bei der Verwendung von Schätzungen uneingeschränkt gewahrt.

Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Die Schätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Wesentliche Änderungen führen zu einer Anpassung der Prämissen und zu einer erfolgswirksamen Erfassung.

Schätzungen und Annahmen betreffen vor allem folgende Bereiche:

>> Wertminderungen von Firmenwerten, übrigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob es Anhaltspunkte für einen Wertminderungsbedarf bei den Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten gibt. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des einzelnen Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang des eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu der der Vermögenswert gehört.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer und solchen, welche noch nicht verfügbar sind (z. B. noch nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte), sowie bei Firmenwerten werden jedes Jahr Wertminderungstests durchgeführt, auch wenn kein Anzeichen für eine Wertminderung vorliegt.

Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden Wertminderungstests für nicht abgeschlossene Entwicklungsprojekte und den Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Lighting ("ZGE Lighting") durchgeführt. Darüber hinaus wurden anlassbezogen die Vermögenswerte einer englischen Konzerngesellschaft wertgemindert. Die Wertminderung der englischen Konzerngesellschaft resultiert aus der negativen Ertrags- und Finanzlage und der Tatsache, dass die bis zum Geschäftsjahr 2017/18 geplante Integration dieser Unternehmensgruppe in den Konzern nicht umgesetzt werden konnte und aktuell auch nicht weiter verfolgt wird.

Der erzielbare Betrag wurde für die noch nicht abgeschlossenen Entwicklungsprojekte auf Grundlage des Nutzungswerts bestimmt. Dabei wurden die zukünftig erwarteten Zahlungsströmen der Entwicklungsprojekte mit länderspezifischen Diskontierungssätzen (Österreich 6,93%, Deutschland 7,08%, Großbritannien 6,74%) abgezinst.

Der erzielbare Betrag der "ZGE Lighting" basiert auf dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung, der durch Abzinsung von künftigen Zahlungsströmen geschätzt wurde. Zur Schätzung wurde eine Bewertungsmethode herangezogen, die auf Inputfaktoren der Stufe 2 und 3 zurückgreift.

Die wesentlichen Annahmen des Werthaltigkeitstests des Firmenwertes sind die prognostizierten Cashflows, welche wesentlich durch die operative Gewinnmargen-Entwicklung (EBIT-Marge) getrieben sind, die langfristige Wachstumsrate und der Diskontierungszins ("Weighted average cost of capital – WACC").

Der Bewertungszeitraum beruht auf einem Detailplanungszeitraum von vier Jahren, einem Übergangsjahr und einer ewigen Rente. Die Planung beruht auf externen Prognosen, Erfahrungswerten der Vergangenheit sowie auf den Einschätzungen des Vorstandes hinsichtlich des erwarteten Marktumfelds und Ertragsentwicklung. Die getroffenen Annahmen stimmen mit denen, die ein Marktteilnehmer treffen würde, überein. Die EBIT-Marge liegt im Durchschnitt des Planungszeitraums bei 4,5%.

Für Perioden nach dem Detailplanungszeitraum wird eine langfristige Wachstumsrate der Lichtindustrie in Höhe von 1,6% (VJ 2,0%) angewandt.

Der Abzinsungssatz stellt eine Nach-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage der historischen branchendurchschnittlich gewichteten Kapitalkosten geschätzt wurde. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde für die "ZGE Lighting" ein Nach-Steuer-WACC-Satz von 7,47% (VJ 7,07%) berücksichtigt.

Der geschätzte erzielbare Betrag der "ZGE Lighting" übersteigt deren Buchwert um annähernd 134 Mio EUR. Bei einer Erhöhung des Diskontierungssatzes (WACC) von 7,47% auf 8,84% oder einer Reduzierung der prognostizierten Cashflows um 20% würde der erzielbare Betrag dem Buchwert der "ZGE Lighting" entsprechen.

>> Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Bei der versicherungsmathematischen Bewertung von Leistungen an Arbeitnehmer werden Annahmen über Zinssätze, erwartete Erträge aus Planvermögen, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Pensionsalter und Lebenserwartung getroffen.

>> Übrige Rückstellungen

Rückstellungen für Garantien und (verlängerte) Gewährleistungen beinhalten die geschätzten zukünftigen Reparatur- und Austauschkosten und werden auf Basis von Erfahrungswerten der Vergangenheit gebildet. Bei der Ermittlung von Restrukturierungsrückstellungen werden Annahmen zu Belegschaftsreduzierungen und damit einhergehenden Kosten sowie zu Kosten von Vertragsauflösungen getroffen. Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten basieren auf der Einschätzung des Managements bezüglich des möglichen Ausgangs der jeweiligen Rechtsstreitigkeit. Die getroffenen Annahmen sind mit Unsicherheiten behaftet und die tatsächlichen Zahlungen können von den getroffenen Einschätzungen abweichen.

>> Aktive latente Steuern

Die Aktivierung latenter Steuern erfolgt auf Basis der erwarteten zukünftigen Steuersätze sowie der Einschätzung der künftigen steuerlichen Ertragsfähigkeit. Eventuelle Steuersatzänderungen oder von den Annahmen abweichende zu versteuernde Einkommen können zu einer Abschreibung aktiver latenter Steuern führen.

  • >> Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden sind zum niedrigeren Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden Wert abzüglich Veräußerungskosten zu bewerten. Die hierbei getroffenen Annahmen sind mit Unsicherheiten behaftet. Der zukünftig erzielbare Veräußerungspreis sowie die zukünftig anfallenden Veräußerungskosten können von den Einschätzungen abweichen.
  • >> Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit

In dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien wurde die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2017/18 deutlich durch negative Währungstranslationseffekte beeinflusst, welche vor allem auf die Aufwertung des Euro gegenüber dem britischem Pfund zurückzuführen sind. Da die Zumtobel Group jedoch auch mit zwei Werken in Großbritannien vertreten ist, können aus der Schwäche des britischen Pfundes im Rahmen der Produktion auch Kostenvorteile realisiert werden.

Zum Bilanzstichtag sind keine bedeutsamen Fälle bekannt, die zu einer wesentlichen Abweichung des Buchwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld innerhalb des nächsten Geschäftsjahres führen könnten.

Sondereffekte

Sondereffekte sind gemäß IAS 1.98 gesondert anzugeben, wenn diese hinsichtlich ihrer betragsmäßigen Höhe, Art oder Seltenheit relevant für die Erklärung der Ertragskraft sind. Es handelt sich hierbei insbesondere um Ergebnisse aus nicht wiederkehrenden, einmaligen Ereignissen wie etwa Restrukturierungen, Wertminderungen von Vermögenswerten und Ergebniseffekten aus der Endkonsolidierung von Konzerngesellschaften. Die gesonderte Angabe erfolgt im vorliegenden Konzernabschluss als "davon"- Vermerk in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Ertragsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Deckung von Aufwendungen werden in der Periode, in der sie gewährt werden, in der Gewinn- und Verlustrechnung nach der Bruttomethode im sonstigen betrieblichen Ergebnis als Ertrag berücksichtigt. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden als passiver Abgrenzungsposten ausgewiesen und über den Zeitraum der Nutzungsdauer der Sachanlagen verteilt.

2.6.4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.6.4.1 Umsatzerlöse

In den Umsatzerlösen sind Erlösschmälerungen (vornehmlich Kundenskonti) in Höhe von TEUR 47.858 (VJ TEUR 55.289) enthalten. Die Bruttoumsatzerlöse belaufen sich auf TEUR 1.244.374 (VJ TEUR 1.359.173).

2.6.4.2 Aufwandsarten

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. In den Kosten der umgesetzten Leistungen (inkl. Entwicklungskosten), Vertriebskosten (inkl. Forschungskosten) und Verwaltungskosten sowie im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind folgende Aufwandsarten und Erträge enthalten:

Geschäftsjahr 2017/18

in TEUR Kosten der
umgesetzten
Leistungen
Vertriebs
kosten
Verwaltungs
kosten
Sonstiges
betriebliches
Ergebnis
Summe
Materialaufwand -525.965 -6.071 -71 -3 -532.110
Personalaufwand -194.813 -175.733 -37.622 -5.383 -413.551
Abschreibungen -42.094 -6.320 -1.225 -11.817 -61.456
Sonstiger Aufwand -83.673 -122.704 -17.221 -10.566 -234.164
Aktivierte Eigenleistungen 13.076 453 36 0 13.565
Interne Verrechnung 484 -6.751 6.267 0 0
Summe Aufwände -832.986 -317.126 -49.836 -27.769 -1.227.717
Sonstige Erträge 10.313 3.274 404 9.914 23.905
Summe -822.673 -313.852 -49.432 -17.855 -1.203.812

Geschäftsjahr 2016/17

in TEUR Kosten der
umgesetzten
Leistungen
Vertriebs
kosten
Verwaltungs
kosten
Sonstiges
betriebliches
Ergebnis
Summe
Materialaufwand -537.854 -6.993 -64 -4 -544.915
Personalaufwand -210.960 -187.512 -39.265 -8.868 -446.605
Abschreibungen -50.832 -7.864 -1.309 -435 -60.440
Sonstiger Aufwand -85.362 -127.242 -15.754 -22.780 -251.138
Aktivierte Eigenleistungen 13.373 457 103 0 13.933
Interne Verrechnung 3.859 -7.819 3.960 0 0
Summe Aufwände -867.777 -336.973 -52.329 -32.087 -1.289.166
Sonstige Erträge 3.815 8.694 81 18.483 31.073
Summe -863.962 -328.279 -52.248 -13.604 -1.258.093

Im Materialaufwand sind Kosten für bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 20.112 (VJ TEUR 21.534) enthalten.

In den sonstigen Erträgen sind Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 5.588 (VJ TEUR 7.464) enthalten, wobei es sich hauptsächlich um Forschungsförderungen handelt. Davon werden TEUR 5.321 (VJ TEUR 7.232) im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.

In den Kosten der umgesetzten Leistungen sind Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 69.493 (VJ TEUR 77.387) enthalten. Die im Geschäftsjahr aktivierten Entwicklungskosten belaufen sich auf insgesamt TEUR 11.163 (VJ TEUR 13.123), die planmäßige Abschreibung und Wertminderungen der aktivierten Entwicklungskosten betragen TEUR 13.740 (VJ TEUR 17.406).

In den Vertriebskosten ist Forschungsaufwand in Höhe von TEUR 3.926 (VJ TEUR 4.987) enthalten.

Im Geschäftsjahr 2017/18 sind in der Zumtobel Group AG folgende Leistungen von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erbracht bzw. vereinbart worden:

In TEUR 2017/18 2016/17
Gesamthonorar 568 277
davon Prüfung 228 224
davon sonstige Honorare 340 53

Das sonstige Honorar steht im Zusammenhang mit prüfungsnahen Beratungsleistungen. Das gesamte mit Gesellschaften des KPMG-Netzwerks für Prüfungsleistungen in der Zumtobel Group vereinbarte Honorarvolumen beläuft sich auf TEUR 1.300 (VJ TEUR 1.310).

In den Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten:

in TEUR 2017/18 2016/17
Löhne -62.383 -70.198
Gehälter -249.141 -264.765
Aufwendungen für Abfertigungen -4.346 -5.125
Aufwendungen für Altersvorsorge -4.668 -4.893
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie entgeltabhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -62.895 -66.031
Sonstige Sozialaufwendungen -11.596 -11.070
Leiharbeiter -13.478 -15.779
Aufwendungen aus Restrukturierungen -5.045 -8.744
Personalaufwand -413.552 -446.605

2.6.4.3 Sonstiges betriebliches Ergebnis

in TEUR 2017/18 2016/17
Förderungen der öffentlichen Hand 5.321 7.232
Lizenzeinnahmen 3.263 5.925
Veräußerungsgewinne 0 4.005
Konsolidierungskreisänderungen 284 392
Sonstige Erträge 1.046 929
Sonstige betriebliche Erträge 9.914 18.483
Wertminderungen von Anlagevermögen -11.702 -144
Restrukturierungen -15.068 -23.641
Rechtsstreitigkeiten 0 -6.901
Veräußerungsverluste -19 0
Wertminderungen von Umlaufvermögen -447 -324
Sonstige Aufwendungen -534 -1.077
Sonstige betriebliche Aufwände -27.769 -32.087

Die Förderungen der öffentlichen Hand stellen, wie im Vorjahr, zur Gänze ertragswirksam vereinnahmte Zuschüsse dar.

Die Lizenzeinnahmen resultieren wie im Vorjahr überwiegend aus dem LED-Geschäft.

Die Zeilen "Sonstige Erträge" und "Sonstige Aufwendungen" betreffen Erträge und Aufwendungen aus der normalen Geschäftstätigkeit, die anderen Funktionsbereichen nicht eindeutig zugeordnet werden können.

Die im sonstigen betrieblichen Ergebnis enthaltenen Sondereffekte gliedern sich wie folgt:

in TEUR 2017/18 2016/17
Veräußerungsgewinne 0 4.005
Konsolidierungskreisänderungen 284 392
Erträge aus Sondereffekten 284 4.397
Wertminderungen von Anlagevermögen -11.702 -144
Restrukturierungen -15.068 -23.641
Rechtsstreitigkeiten 0 -6.901
Veräußerungsverluste -19 0
Wertminderungen von Umlaufvermögen -447 -324
Aufwendungen aus Sondereffekten -27.235 -31.010
Sondereffekte -26.951 -26.613

Die dargestellten Sondereffekte entfallen im Geschäftsjahr 2017/18 mit TEUR 447 auf den Materialaufwand, mit TEUR 5.045 auf den Personalaufwand, mit TEUR 11.702 auf die Abschreibungen und mit TEUR 9.758 auf den sonstigen Aufwand.

Unter den ausgewiesenen Sondereffekten gemäß IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" sind folgende wesentliche Positionen enthalten:

Die erfassten "Wertminderungen von Anlagevermögen" entfallen in Höhe von TEUR 9.654 auf das Lighting Segment und in Höhe von TEUR 2.048 auf das Components Segment. Die Wertminderungen im Lighting Segment umfassen in Höhe von TEUR 6.863 die Abschreibungen in einer Tochtergesellschaft in Großbritannien, in Höhe von TEUR 535 die Abschreibung von Anlagen einer Produktlinie, deren Produkte eingestellt wurden, und in Höhe von TEUR 156 die Schließung des Werkes Usingen, Deutschland. Die im Components Segment erfassten Aufwendungen enthalten TEUR 1.009 aus der Abschreibung eines Entwicklungsprojektes und TEUR 1.039 Abwertungen des Anlagevermögens im Zusammenhang mit der Verlegung der Räumlichkeiten des Standorts in Shenzen, China.

Die im Vorjahr in der Position "Wertminderungen von Anlagevermögen" erfassten Aufwendungen in Höhe von TEUR 144 entfielen mit TEUR 55 auf das Lighting Segment und wurden im Wesentlichen durch die Schließung des Standortes in Usingen, Deutschland, verursacht. Im Components Segment standen TEUR 89 in Zusammenhang mit dem Verkauf der Liegenschaft in Ennenda, Schweiz.

Von den im Geschäftsjahr 2017/18 ausgewiesenen Restrukturierungsaufwendungen sind TEUR 11.890 dem Lighting Segment, TEUR 886 dem Components Segment sowie TEUR 2.292 der Zumtobel Group AG zuzuordnen.

Die Aufwendungen im Lighting Segment in Höhe von TEUR 11.890 betreffen im Wesentlichen den Verkauf des Produktionswerkes in Les Andelys, Frankreich TEUR 5.774, die Schließung des Produktionswerkes in Usingen, Deutschland, TEUR 691 die Restrukturierung der Produktionsstätte in Guangzhou, China, TEUR 1.095 und die Reorganisation des Standortes in Lemgo, Deutschland, TEUR 793. Im Zusammenhang mit der Verschlankung des Managements entstehen Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.132.

Die Restrukturierungsaufwendungen im Components Segment resultieren mit TEUR 532 aus der Verschlankung des Managements. Weitere TEUR 418 sind auf die Stilllegung einer Produktionslinie am Standort Jennersdorf zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der Verlegung der Räumlichkeiten in Shenzen, China, sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 290 angefallen. Gegenläufig entstand ein positiver Effekt in Höhe von TEUR 354, der auf die Auflösung von Personalrückstellungen an einem Schweizer Standort zurückzuführen ist.

Die Restrukturierungsaufwendungen bei der Zumtobel Group AG beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die vorzeitige Beendigung von Vorstandsverträgen, Personalreduzierungen auf Managementebene.

Von den im Geschäftsjahr 2016/17 ausgewiesenen Restrukturierungsaufwendungen sind TEUR 22.964 dem Lighting Segment, TEUR 336 dem Components Segment sowie TEUR 341 der Zumtobel Group AG zuzuordnen.

Die Aufwendungen im Lighting Segment in Höhe von TEUR 22.964 resultierten im Wesentlichen mit TEUR 11.781 aus dem Verkauf des Produktionswerkes in Les Andelys, Frankreich, wovon TEUR 9.218 aus der Umgliederung gemäß IFRS 5 resultieren (siehe auch Kapitel 2.6.6.12). Weitere TEUR 9.448 waren auf die Schließung des Produktionswerkes in Usingen, Deutschland, zurückzuführen. Für Restrukturierungen der globalen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sind TEUR 2.217 angefallen.

Auch im Components Segment betrafen mit TEUR 214 der Großteil der Aufwendungen Restrukturierungen im Bereich der globalen Forschung und Entwicklung.

Von den im Geschäftsjahr 2016/17 ausgewiesenen "Veräußerungsgewinnen" resultierten TEUR 2.631 aus dem Verkauf der Liegenschaft in Ennenda, Schweiz, und TEUR 1.374 aus Anlagenverkäufen des Produktionswerkes in Usingen, Deutschland.

Im Geschäftsjahr 2017/18 betrifft die Zeile "Wertminderung des Umlaufvermögens" mit TEUR 325 das Lighting Segment und mit TEUR 122 das Components Segment.

Im Lighting Segment betreffen die "Wertminderungen des Umlaufvermögens" im Wesentlichen die Abschreibung von Vorräten im Zusammenhang mit dem Verkauf des Werkes Europhane SAS in Frankreich. In der entsprechenden Position im Components Segment ist die Abwertung von Vorräten in Zusammenhang mit der Stilllegung einer Produktionslinie berücksichtigt.

Die im Geschäftsjahr 2016/17 dargestellten "Wertminderungen im Umlaufvermögen" sind ausschließlich im Lighting Segment angefallen. Diese betrafen im Wesentlichen in einer Höhe von TEUR 1.237 noch die Verlagerung der Produktion von Landskrona, Schweden, nach Spennymoor, Großbritannien. Gegenläufig konnten im Rahmen der Veräußerung von Umlaufvermögen des geschlossenen Werkes in Usingen, Deutschland, Wertaufholungen in Höhe von TEUR 989 erfasst werden.

Die im Geschäftsjahr 2016/17 dargestellten "Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten" in Höhe von TEUR 6.901 resultierten aus dem unerwarteten Schiedsspruch in der Sache Lledó Iluminatión S.A., Spanien, gegen die Zumtobel Lighting GmbH, Österreich, im Zusammenhang mit der Beendigung eines Vertragshändlervertrages aus dem Jahr 2008 sowie den hiermit verbundenen Rechts- und Beratungskosten.

Bei den "Konsolidierungskreisänderungen" resultiert ein positiver Effekt in Höhe von TEUR 284 aus der Endkonsolidierung des im zweiten Quartal 2017/18 verkauften französischen Produktionswerks Europhane SAS.

Im Geschäftsjahr 2016/17 betrafen die "Konsolidierungskreisänderungen" mit einem positiven Effekt in Höhe von TEUR 423 die Endkonsolidierung der liquidierten australischen Gesellschaft ATCO Industrial Pty Limited. Ebenso waren Aufwendungen aus der Liquidation der Thorn Lighting (Mauritius) Holdings Ltd. mit einem Aufwand in Höhe von TEUR 26 und der acdc lighting systems limited mit TEUR 5 in dieser Position berücksichtigt.

2.6.4.4 Zinsergebnis

Im Zinsaufwand sind vor allem Zinsen und Spesen für den laufenden Konsortialkreditvertrag als auch Zinsen aus dem Leasingvertrag für die Fabrik in England in Höhe von TEUR 1.674 (VJ TEUR 1.768) enthalten.

2.6.4.5 Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge

in TEUR 2017/18 2016/17
Zinskomponente gemäß IAS 19 abzüglich Erträge aus Planvermögen -3.314 -3.570
Fremdwährungsergebnis -7.081 -3.394
Marktbewertung von Finanzinstrumenten 3.919 -1.497
Veräußerungsverluste/Wertminderung -3.190 -3
Summe -9.666 -8.464

Das Fremdwährungsergebnis enthält realisierte und unrealisierte Fremdwährungskursgewinne bzw. -verluste aus Forderungen und Verbindlichkeiten sowie realisierte Fremdwährungskursgewinne bzw. -verluste aus Devisentermingeschäften.

Die Position "Marktbewertung von Finanzinstrumenten" zeigt das Ergebnis aus der Bewertung von Devisentermingeschäften mit den jeweiligen Marktwerten zum Abschlussstichtag. Das negative Bewertungsergebnis zum 30. April 2017 resultierte aus Finanzinstrumenten, die im Berichtszeitraum einen negativen Marktwert gebildet haben (im wesentlichen Devisenterminkontrakte in US-Dollar), beziehungsweise aus der Realisierung von Fremdwährungsderivaten mit vormals positivem Marktwert im operativen Ergebnis (insbesondere Devisenterminkontrakte in Britischen Pfund).

In der Position "Veräußerungsverluste/Wertminderungen" sind im Wesentlichen das Ergebnis aus dem Verkauf einer "at equity" Gesellschaft in Höhe von TEUR 699 und Wertminderungen für eine Finanzforderung gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 2.000 enthalten.

2.6.4.6 Ertragsteuern

Die Aufteilung der Ertragsteuern auf laufende und latente Steuern ist wie folgt:

in TEUR 2017/18 2016/17
Laufende Steuern -4.869 -7.016
davon laufendes Jahr -4.858 -6.901
davon vergangene Jahre -11 -115
Latente Steuern -18.169 -573
Ertragsteuern -23.038 -7.589

Der tatsächliche Steuersatz stellt einen gewichteten Durchschnitt aller im Konsolidierungskreis enthaltenen Gesellschaften dar und beträgt -97,3% (VJ 25,2%). Der latente Steueraufwand in Höhe von TEUR 18.169 resultiert im Wesentlichen aus bilanziellen temporären Differenzen im Finanzanlagevermögen sowie höheren Bewertungabschlägen für latente Steuern auf Verlustvorträge.

Die Ursachen für den Unterschied zwischen rechnerischem und ausgewiesenem Ertragsteueraufwand im Konzern stellen sich folgendermaßen dar:

Differenz rechnerischer/ausgewiesener Ertragsteueraufwand

in TEUR 2017/18 2016/17
Ergebnis vor Ertragsteuern -23.670 30.070
Rechnerischer Ertragsteuerertrag (-aufwand), der sich aus dem inländischen Steuersatz von 25% ergibt 5.918 -7.517
Differenz rechnerischer/ausgewiesener Ertragsteueraufwand -28.956 -72
Nicht abzugsfähige Aufwendungen -6.821 -3.714
Ausländische Steuersätze -116 1.883
Anpassung Bewertungsabschläge für latente Steuern -52.628 5.109
Steuerfreie Erträge 1.957 2.283
Effekte aus Änderungen von Verlustvorträgen 26.271 -8.781
Sonstige Posten 2.381 3.148
Gesamter Ertragsteueraufwand -23.038 -7.589

Unter dem sonstigen Posten sind im Wesentlichen Steuereffekte auf Grund Steuersatzänderungen enthalten. Auf steuerliche Beteiligungsabschreibungen wurden auf Ebene des Gruppenträgers und der beteiligten Körperschaften latente Steuern in Höhe von TEUR 16.149 gebildet (VJ TEUR 8.162). Dies entspricht einer latenten Steuer auf 100% der offenen Teilwertabschreibungen in Österreich.

Seit dem Wirtschaftsjahr 2004/05 wird in Österreich von der Möglichkeit der Errichtung einer steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG Gebrauch gemacht. Zu diesem Zwecke wurde zwischen der Zumtobel Group AG als Gruppenträger und den Gruppenmitgliedern Zumtobel Lighting GmbH (beteiligte Körperschaft), ZG Lighting Austria GmbH (vormals Zumtobel Licht GmbH), Zumtobel Holding GmbH, Zumtobel Insurance Management GmbH, Zumtobel Pool GmbH, Tridonic GmbH (beteiligte Körperschaft), Tridonic Jennersdorf GmbH, Tridonic Holding GmbH, LEDON Lighting GmbH, RFZ Holding GmbH (vormals Zumtobel LED Holding GmbH; beteiligte Körperschaft), Zumtobel LED GmbH (beteiligte Körperschaft) und Furie Immobilien GmbH ein Steuerumlagevertrag abgeschlossen.

In diesem Steuerumlagevertrag wurde vereinbart, dass ein nach den Vorschriften des KStG und EStG ermittelter steuerpflichtiger Gewinn oder Verlust im Sinne der stufenweisen Ergebniszurechnung an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger weiterzuverrechnen ist. Ein auf Basis des steuerpflichtigen Gewinnes des Gruppenmitglieds ermittelter Steueraufwand ist unabhängig davon, in welcher Höhe der Gruppenträger insgesamt für das betreffende Wirtschaftsjahr und für die gesamte Unternehmensgruppe Körperschaftsteuer schuldet, als Steuerumlage an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten. Im Falle eines steuerlichen Verlustes des Gruppenmitgliedes verpflichtet sich die beteiligte Körperschaft bzw. der Gruppenträger, diese Verluste als internen Verlustvortrag für zukünftige verrechenbare Gewinne des jeweiligen Gruppenmitgliedes evident zu halten. Insoweit evident gehaltene steuerliche Verluste verrechnet werden können, enfällt die Verpflichtung des Gruppenmitglieds zur Zahlung einer Steuerumlage. Das Gruppenmitglied ist verpflichtet, im Falle eines steuerlichen Verlustes die Mindestkörperschaftsteuer an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten. Vorgruppen- und Außergruppenverluste iSd § 9 KStG werden unter Berücksichtigung einer allfälligen Vortrags- und Verrechnungsgrenze gegen die steuerlichen Gewinne des jeweiligen Gruppenmitglieds bzw. des Gruppenträgers verrechnet.

Beteiligungserträge inländischer Tochtergesellschaften sind grundsätzlich in Österreich steuerbefreit. Seit 2009 sind Dividenden von EU- und EWR-Beteiligungen ebenfalls in der Regel von der österreichischen Körperschaftsteuer befreit, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Dividenden sonstiger ausländischer Beteiligungen, an denen der Konzern einen Anteil von 10% oder mehr besitzt, sind ebenfalls auf der Ebene der österreichischen Muttergesellschaft steuerbefreit.

2.6.4.7 Ergebnis je Aktie

Für die Berechnung der Kennzahl "Ergebnis je Aktie" wurde das Jahresergebnis herangezogen.

Aus den Gewinnrücklagen und dem Konzernergebnis kann maximal jener Betrag an die Aktionäre ausgeschüttet werden, der unter dem Posten "Bilanzgewinn" – reduziert um die ausschüttungsgesperrten latenten Steuern – im nach österreichischem Unternehmensrecht aufgestellten Einzelabschluss der Zumtobel Group AG ausgewiesen ist (TEUR 0; VJ TEUR 81.962).

2.6.5 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

2.6.5.1 Währungsdifferenzen

Die Währungsdifferenzen resultieren aus der Differenz des zum Erstkonsolidierungsstichtag vorliegenden historischen Umrechnungskurses und des aktuellen Stichtagskurses am Bilanzstichtag der nicht in Euro berichtenden Gesellschaften sowie aus der Differenz der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem monatlichen Durchschnittskurs und dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag. Ebenso in den Währungsdifferenzen berücksichtigt ist die währungsbedingte Anpassung der Firmenwerte in Höhe von TEUR -5.884 (VJ TEUR -2.884). In der Währungsrücklage ist überdies ein Währungseffekt resultierend aus nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR -282 (VJ TEUR 18) enthalten. Bei Endkonsolidierung einer Konzerngesellschaft, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, wird die Fremdwährungsrücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und im Endkonsolidierungsergebnis berücksichtigt.

2.6.5.2 Währungsdifferenzen aus Darlehen

Die Währungsdifferenzen aus Darlehen in Höhe von TEUR -3.478 (VJ TEUR -4.604) resultieren aus langfristigen Konzerndarlehen in GBP, USD und AUD, welche gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" als Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe zu qualifizieren und aus diesem Grund im Gesamtergebnis auszuweisen sind. Ferner sind in dieser Position auch Währungsdifferenzen aus einem Zinssicherungsgeschäft enthalten.

2.6.5.3 Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust

In den gesamten versicherungsmathematischen Gewinnen des Geschäftsjahres 2017/18 in Höhe von TEUR 7.033 (VJ Verlust TEUR 11.168) sind Gewinne in Höhe von TEUR 2.507 (VJ Verlust TEUR 17.651) für Pensionspläne enthalten, welche im Wesentlichen mit TEUR 1.000 (VJ Verlust TEUR 17.278) in Großbritannien, mit TEUR 968 (VJ TEUR 272) in der Schweiz und mit TEUR 459 (VJ Verlust TEUR 1.027) in Deutschland angefallen sind. Diese Gewinne sind im Wesentlichen auf den Anstieg des Zinsniveaus zurückzuführen. Überwiegend aus dem Planvermögen für einen Pensionsplan in Großbritannien resultieren des Weiteren positive Währungseffekte in Höhe von TEUR 3.990 (VJ TEUR 7.705).

2.6.5.4 Hedge Accounting

Der unter Hedge Accounting ausgewiesene Betrag von TEUR 753 (VJ TEUR 1.339) resultiert aus der Veränderung des Marktwerts der Derivative, die sich für Hedge Accounting qualifizieren, und zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken abgeschlossen worden sind.

2.6.5.5 Latente Steuern

Die im Geschäftsjahr in der Gesamtergebnisrechnung erfassten latenten Steuern in Höhe von TEUR -394 (VJ TEUR -364) betreffen mit TEUR -249 (VJ TEUR -31) die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" sowie mit TEUR -145 (VJ TEUR -333) die Hedge Accounting-Rücklage.

2.6.6 Erläuterungen zur Bilanz

2.6.6.1 Firmenwerte

Der aus dem Erwerb der Thorn Lighting Gruppe entstandene Firmenwert wird entsprechend der Organisationsstruktur der "ZGE Lighting" zugeordnet und auf Ebene des gesamten Leuchtensegmentes auf Werthaltigkeit getestet. Die "ZGE Lighting" entspricht dem operativen "Lighting Segment" im Sinne des IFRS 8.5.

in TEUR Lighting
Segment
Components
Segment
Summe
30. April 2016 207.033 2.057 209.090
Währungseffekte -2.884 0 -2.884
Anpassung Firmenwert -8.396 0 -8.396
30. April 2017 195.753 2.057 197.810
Währungseffekte -5.884 0 -5.884
Wertminderung Firmenwert -4.031 0 -4.031
30. April 2018 185.838 2.057 187.895

Durch die Anwendung der IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" ergibt sich im Geschäftsjahr 2017/18 eine nicht erfolgswirksame währungsbedingte Anpassung der Firmenwerte von TEUR -5.884 (VJ TEUR -2.884). In der Segmentberichterstattung sind diese Währungseffekte dem Vermögen des Lighting Segmentes zugeordnet.

Im Kapitel 2.6.3.2 werden Details zur Wertminderung des Firmenwertes in Höhe von TEUR 4.031 näher erläutert.

2.6.6.2 Übrige immaterielle Vermögenswerte

Geschäftsjahr 2017/18

in TEUR Patente, Lizenzen
und ähnliche
Entwicklungskosten
und ähnliche
Summe
Anschaffungskosten
30. April 2017 54.578 162.473 217.051
Währungsumrechnung -377 -780 -1.157
Zugänge 3.825 11.136 14.961
Abgänge -32 -935 -967
Umbuchungen 101 0 101
30. April 2018 58.095 171.894 229.989
Kumulierte Abschreibung
30. April 2017 -42.607 -121.496 -164.103
Währungsumrechnung 83 676 759
Planmäßige Abschreibung -3.910 -12.575 -16.485
Wertminderung -2.136 -1.165 -3.301
Abgänge 30 935 965
30. April 2018 -48.540 -133.625 -182.165
Nettobuchwert 30. April 2017 11.971 40.977 52.948
Nettobuchwert 30. April 2018 9.555 38.269 47.824

Entwicklungskosten und ähnliche

In dieser Position sind selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" enthalten. Die Zugänge zu Anschaffungskosten inklusive Umbuchungen beinhalten aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 11.136 (VJ TEUR 13.123). Bei diesen Zugängen handelt es sich überwiegend um Produktentwicklungen im Leuchten- und Lichtkomponentenbereich, wovon zum Bilanzstichtag TEUR 8.386 (VJ TEUR 10.165) noch nicht zum Gebrauch verfügbar sind.

Geschäftsjahr 2016/17

Patente, Lizenzen Entwicklungskosten Summe
in TEUR und ähnliche und ähnliche
Anschaffungskosten
30. April 2016 52.881 150.928 203.809
Währungsumrechnung 109 -434 -325
Zugänge 3.810 13.123 16.933
Abgänge -2.240 -1.144 -3.384
Umbuchungen 18 0 18
30. April 2017 54.578 162.473 217.051
Kumulierte Abschreibung
30. April 2016 -40.969 -104.487 -145.456
Währungsumrechnung 0 397 397
Planmäßige Abschreibung -3.877 -17.406 -21.283
Abgänge 2.239 0 2.239
30. April 2017 -42.607 -121.496 -164.103
Nettobuchwert 30. April 2016 11.912 46.441 58.353
Nettobuchwert 30. April 2017 11.971 40.977 52.948

2.6.6.3 Sachanlagen

Geschäftsjahr 2017/18

Land & Gebäude Fabriksanlagen &
Maschinen
Sonstiges
Anlagevermögen
Anlagen in Bau &
geleistete
Summe
in TEUR Anzahlungen
Anschaffungskosten
30. April 2017 225.203 337.681 108.064 8.329 679.277
Währungsumrechnung -2.963 -3.635 -1.628 -139 -8.365
Zugänge 10.966 8.247 6.326 36.603 62.142
Abgänge -11.384 -9.844 -6.891 0 -28.119
Umbuchungen 48 11.003 1.728 -12.705 74
30. April 2018 221.870 343.452 107.599 32.088 705.009
Kumulierte Abschreibung
30. April 2017 -118.683 -268.809 -88.259 0 -475.751
Währungsumrechnung 1.768 2.907 1.325 0 6.000
Planmäßige Abschreibung -7.836 -18.733 -6.700 0 -33.269
Wertminderung -3.219 -1.019 -107 -25 -4.370
Abgänge 9.845 8.999 5.739 0 24.583
Umbuchungen -43 0 0 0 -43
30. April 2018 -118.168 -276.655 -88.002 -25 -482.850
Nettobuchwert 30. April 2017 106.520 68.872 19.805 8.329 203.526
Nettobuchwert 30. April 2018 103.702 66.797 19.597 32.063 222.159

Im Rahmen der vorhandenen Kreditverträge sind keine Sachanlagen als Sicherheiten verpfändet.

Ferner bestehen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von TEUR 5.728 (VJ TEUR 3.400). Diese teilen sich wie folgt auf: Land und Gebäude TEUR 682 (VJ TEUR 593), Fabriksanlagen und Maschinen TEUR 4.490 (VJ TEUR 2.428) und sonstiges Anlagevermögen TEUR 556 (VJ TEUR 379).

Die Position "Anlagen in Bau und geleistete Anzahlungen" teilt sich wie folgt auf: Land und Gebäude TEUR 18.943 (VJ TEUR 283), Fabriksanlagen und Maschinen TEUR 13.016 (VJ TEUR 7.762) und sonstiges Anlagevermögen TEUR 128 (VJ TEUR 165).

Geschäftsjahr 2016/17

Land & Gebäude Fabriksanlagen &
Maschinen
Sonstiges
Anlagevermögen
Anlagen in Bau &
geleistete
Summe
in TEUR Anzahlungen
Anschaffungskosten
30. April 2016 244.973 365.782 107.658 7.827 726.240
Währungsumrechnung -3.149 -5.401 -72 -65 -8.687
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 -273 0 -273
Zugänge 3.131 6.921 5.075 13.141 28.268
Abgänge -7.277 -20.563 -4.036 0 -31.876
Umbuchungen -12.475 -9.058 -288 -12.574 -34.395
30. April 2017 225.203 337.681 108.064 8.329 679.277
Kumulierte Abschreibung
30. April 2016 -126.864 -289.271 -86.297 0 -502.432
Währungsumrechnung 1.220 4.063 -9 0 5.274
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 273 0 273
Planmäßige Abschreibung -10.288 -21.379 -7.346 0 -39.013
Wertminderung -89 -55 0 0 -144
Abgänge 5.936 19.593 3.717 0 29.246
Umbuchungen 11.402 18.240 1.403 0 31.045
30. April 2017 -118.683 -268.809 -88.259 0 -475.751
Nettobuchwert 30. April 2016 118.109 76.511 21.361 7.827 223.808
Nettobuchwert 30. April 2017 106.520 68.872 19.805 8.329 203.526

Die Umbuchungen bei den Anschaffungskosten sowie die Umbuchungen bei den Abschreibungen betrafen im Wesentlichen den Verkauf des Produktionswerkes in Les Andelys, Frankreich, welches nach IFRS 5 bewertet wurde (siehe auch Kapitel 2.6.6.12).

2.6.6.4 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Bei 3 (VJ 2) Unternehmen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, handelt es sich um assoziierte Unternehmen. Es besteht auf wesentliche Bereiche der Finanz- oder Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluss, diese werden jedoch nicht beherrscht. Daher werden diese Unternehmen zum Bilanzstichtag 30. April 2018 "at equity" in den Konzernabschluss einbezogen:

Die LEXEDIS Lighting GmbH, Österreich ist gemäß den Kriterien des IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" als "at equity" zu klassifizieren. Die "at equity"-Bewertung wird aufgrund der bisher angesammelten Verluste ausgesetzt. Gegenstand der Unternehmung sind Entwicklung, Herstellung und Vertrieb und Handel mit LED-Produkten (Light Emitting Diodes). Der im Geschäftsjahr 2017/18 erwirtschaftete Gewinn wurde den Verlusten gegenübergestellt. Übersteigen die Gewinne die angesammelten Verluste (in Höhe von TEUR 4.197), wird die Bewertung wieder aufgenommen. Zur weiteren Finanzierung der Gesellschaft wurde in der Vergangenheit ein Genussrecht gewährt (Risikokapital), welches aufgrund der angesammelten Verluste ebenfalls bereits abgeschrieben ist.

Die Inventron AG, Schweiz, an der 48% gehalten werden, ist ein assoziiertes Unternehmen im Sinne des IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" und wird "at equity" bilanziert. Unternehmensgegenstand ist die Entwicklung und Herstellung von Leuchten und Elektronik in kundenspezifischen Kleinserien.

Die Europhane SAS, Frankreich, an der 10% gehalten werden, ist aufgrund gesellschaftsrechtlicher Vereinbarungen, durch die ein maßgeblicher Einfluss besteht, ein assoziiertes Unternehmen im Sinne des IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" und wird "at equity" bilanziert. Gegenstand der Unternehmung ist die Herstellung und der Vertrieb von Leuchten. Die Beteiligung wurde aufgrund negativer zukünftiger Ertragsaussichten gemäß IAS 28.40 wertberichtigt.

Nachfolgend die wichtigsten Kennzahlen der assoziierten Unternehmen:

LEXEDIS Lighting Inventron AG Europhane SAS
in TEUR GmbH
30. April 2018
Vermögen 2.626 8.574 16.942
Langfristiges Vermögen 0 5.110 4.425
Kurzfristiges Vermögen 2.626 3.464 12.517
Schulden 4.216 642 8.119
Langfristige Schulden 3.500 0 2.355
Kurzfristige Schulden 716 642 5.764
Eigenkapital -1.590 7.932 8.823
davon Anteil des Konzerns 0 3.807 0
Umsatzerlöse 11.580 5.618 17.081
Jahresergebnis 144 740 21

Die Ergebnisbeiträge sowie die Bilanzsummen der assoziierten Unternehmen sind für die Zumtobel Group unwesentlich. Daher erfolgt keine detaillierte Aufgliederung der anteiligen Werte.

Im Kapitel 2.6.15 werden Details zu Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen erläutert. Latente Steuen in Zusammenhang mit Anteilen an assoziierten Unternehmen werden gemäß IAS 12.39 "Ertragsteuern" nicht bilanziert.

2.6.6.5 Angaben zu nicht beherrschenden Anteilen

An den nachstehenden Unternehmen bestehen nicht beherrschende Anteile:

Gesellschaft Land Geschäftssegment 30. April 2018 30. April 2017
Thorn Gulf LCC UAE Lighting Segment 51% 51%
Thorn Lighting Limited Liability Qatar Lighting Segment 51% 51%

Aufgrund zusätzlicher vertraglicher Vereinbarungen beherrscht die Zumtobel Group die Thorn Gulf LCC, UAE, und die Thorn Lighting Limited Liability, Qatar, im Sinne des IFRS 10 "Konzernabschlüsse" und bezieht diese voll in den Konzernabschluss ein.

In den folgenden Tabellen werden zusammengefasste Finanzinformationen zu den Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen dargestellt. Es handelt sich um Informationen vor konzerninternen Eliminierungen:

Bilanz Thorn Gulf
LCC, UAE
Thorn Lighting
Limited Liability,
Qatar
Summe Thorn Gulf
LCC, UAE
Thorn Lighting
Limited Liability,
Qatar
Summe
in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Langfristiges Vermögen 177 75 252 275 128 403
Kurzfristiges Vermögen 6.141 4.255 10.396 6.820 4.740 11.560
Vermögen 6.318 4.330 10.648 7.095 4.868 11.963
Langfristige Schulden 25 0 25 40 0 40
Kurzfristige Schulden 2.758 2.849 5.607 1.671 3.154 4.825
Eigenkapital 3.535 1.481 5.015 5.384 1.714 7.098
Eigenkapital und Schulden 6.318 4.330 10.648 7.095 4.868 11.963
Dividenden -1.392
Thorn Gulf
LCC, UAE
Thorn Lighting
Limited Liability,
Summe Thorn Gulf
LCC, UAE
Thorn Lighting
Limited Liability,
Summe
Gesamtergebnisrechnung Qatar Qatar
in TEUR 2017/18 2016/17
Umsatzerlöse 11.483 4.827 16.310 6.937 5.575 12.512
Jahresergebnis 49 -74 -25 -133 443 310
davon den nicht beherrschenden Anteilen
zuordenbar 19 -37 -18 -53 222 169
Sonstige Gesamtergebnisbestandteile -505 -159 -664 229 47 277
davon den nicht beherrschenden Anteilen
zuordenbar -202 -80 -282 92 24 116
An nicht beherrschende Anteile bezahlte
Dividende -557 -557
Thorn Gulf
LCC, UAE
Thorn Lighting
Limited Liability,
Summe Thorn Gulf
LCC, UAE
Thorn Lighting
Limited Liability,
Summe
Cashflow Qatar Qatar
in TEUR 2017/18 2016/17
Cashflow aus dem operativen Geschäft -44 -783 -827 131 1.061 1.192
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -14 0 -14 -181 -2 -183
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -1.473 -71 -1.544 -48 141 93
Nettozunahme/-abnahme liquider Mittel -1.531 -854 -2.385 -98 1.200 1.102

2.6.6.6 Finanzielle Vermögenswerte

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Depotguthaben, Wertpapiere und Wertrechte als auch Gesellschaftsanteile.

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten vorwiegend eine kurzfristige Finanzforderung gegenüber einem assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 0 (VJ TEUR 467) und aktive Marktwerte aus Absicherungspositionen in Höhe von TEUR 1.628 (VJ TEUR 1.086).

Bezüglich einer Detailaufstellung wird auf Kapitel 2.6.10.1 verwiesen.

2.6.6.7 Übrige Vermögenswerte

Die übrigen lang- und kurzfristigen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Deckungskapital Gruppenlebensversicherung 3.344 3.440
Sonstige 1.124 1.435
Übrige langfristige Vermögenswerte 4.468 4.875
Aktive Rechnungsabgrenzungen 10.412 8.087
Steuerforderungen 26.469 13.691
Geleistete Anzahlungen 862 871
Sonstige 12.418 12.367
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 50.161 35.016

Die Position "Deckungskapital Gruppenlebensversicherung" betrifft die Zumtobel Gesellschaften in Deutschland. Diese Vermögenswerte dienen zur Finanzierung von Pensionsverpflichtungen einer deutschen Gruppengesellschaft, die aber nicht als Planvermögen gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" zu qualifizieren sind.

Die Steuerforderungen betreffen hauptsächlich Forderungen im Zusammenhang mit Umsatzsteuern.

In der Position "Sonstige" sind überwiegend abgegrenzte Forschungsförderungen in Höhe von TEUR 4.419 (VJ TEUR 3.637), Forderungen aus Altersteilzeit gegenüber Arbeitnehmern in Deutschland in Höhe von TEUR 532 (VJ TEUR 980) und vorausbezahlte Pensionskassenbeiträge aus den Schweizer Pensionsplänen in Höhe von TEUR 1.188 (VJ TEUR 1.113) enthalten.

2.6.6.8 Latente Steuern

Unter den aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz werden Unterschiedsbeträge ausgewiesen, die sich aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen der Konzern- und der steuerlichen Bewertung von Vermögenswerten und Schulden ergeben. Daraus resultieren folgende latente Steuern:

30. April 2018 30. April 2017
in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Übrige immaterielle Vermögenswerte 115 9.517 104 10.149
Sachanlagen 4.623 1.745 1.833 2.172
Finanzielle Vermögenswerte 0 26.125 7 0
Vorräte 2.744 45 5.823 80
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 518 645 1.022 648
Übrige Forderungen 10 3.124 31 3.998
Latente Steuern, welche auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen &
gehaltene Verbindlichkeiten umgegliedert werden
0 0 326 0
Langfristige Rückstellungen 19.180 3 19.898 0
Übrige Rückstellungen 1.281 600 1.253 870
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 1.789 133 3.353 340
Verlustvorträge 170.209 0 132.874 0
Latente Steuerguthaben bzw. -verbindlichkeiten 200.469 41.937 166.524 18.257
Bewertungsabschläge für latente Steuern -136.022 -106.107
Saldierung von aktiven und passiven Steuern gegenüber derselben Steuerbehörde -38.850 -38.850 -17.710 -17.710
Latente Steuern 25.597 3.087 42.707 547

Im Konzernabschluss wurden für Verlustvorträge und sonstige temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 544.383 (VJ TEUR 424.429) keine latenten Steuern aktiviert, da deren Verbrauch nicht ausreichend gesichert ist. TEUR 4.869 (VJ TEUR 14.947) der steuerlichen Verlustvorträge verfallen innerhalb von zehn Jahren. In Übereinstimmung mit IAS 12.39 "Ertragsteuern" wurde keine latente Steuerschuld für zeitliche Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften gebildet. Die Steuer auf die Differenz zwischen dem steuerlichen Buchwert und dem IFRS-Eigenkapital beträgt TEUR 18.385 (VJ TEUR 24.055). Für die Berechnung der latenten Steuern wurden konzernweit die Landessteuersätze angesetzt. Latente Steuern auf Verlustvorträge werden nur insoweit aktiviert, als ihnen im Verwertungszeitraum passive Steuerlatenzen gegenüberstehen oder die Verwertung der Verlustvorträge ausreichend gesichert ist.

Die im Geschäftsjahr in der Gesamtergebnisrechnung erfassten latenten Steuern in Höhe von TEUR -394 (VJ TEUR -364) betreffen mit TEUR -249 (VJ TEUR -31) die Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen aufgrund versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" sowie mit TEUR -145 (VJ TEUR -333) die Hedge Accounting-Rücklage.

2.6.6.9 Vorräte

Der Aufriss der Vorräte in Bruttowert und Wertberichtigungen, unterteilt nach Vorratsklassen, gliedert sich wie folgt:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Rohmaterial 66.138 60.143
Bruttowert 78.916 71.576
Wertberichtigungen -12.778 -11.433
Ware in Arbeit 2.739 3.329
Halbfabrikate 9.885 10.393
Bruttowert 11.081 11.683
Wertberichtigungen -1.196 -1.290
Handelswaren 30.915 30.553
Bruttowert 36.928 35.390
Wertberichtigungen -6.013 -4.837
Fertigfabrikate 89.058 92.594
Bruttowert 105.880 108.846
Wertberichtigungen -16.822 -16.252
Vorräte 198.735 197.012

Die in Summe ergebnismindernd erfassten Veränderungen der Wertberichtigungen zu Vorräten belaufen sich im Geschäftsjahr 2017/18 auf TEUR -2.997 (VJ TEUR -286). Diese betreffem mit TEUR 1.910 im Wesentlichen Wertberichtigungen im Werk Dornbirn, Österreich.

Im Lighting Segment sind im laufenden Geschäftsjahr Wertminderungen in Höhe von TEUR 325 angefallen. Diese betreffen im Wesentlichen die Abwertung von zur Krisenvorsorge gelagerten Materialien im Produktionswerk in Spennymoor, Großbritannien.

Im Components Segment sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 122 angefallen. Diese betreffen die Abwertung von Rohmaterialien für eingestellte Produkte.

Im Geschäftsjahr 2016/17 betraf die ausgewiesene "Wertminderung des Umlaufvermögens" mit TEUR 1.237 noch die Verlagerung der Produktion von Landskrona, Schweden, nach Spennymoor, Großbritannien. Gegenläufig konnten im Rahmen der Veräußerung von Umlaufvermögen des geschlossenen Werkes in Usingen, Deutschland, Wertaufholungen in Höhe von TEUR 989 erfasst werden.

2.6.6.10 Forderungen aus Lieferungen & Leistungen

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Lieferforderungen brutto 184.607 227.755
Wertberichtigungen zu Forderungen -9.839 -10.764
Rückstellung für Kundenboni und Skonti -17.074 -18.761
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 157.694 198.230

Im Kapitel 2.6.11.1 werden Details zu den Wertberichtigungen erläutert.

Die im Rahmen einer Factoringvereinbarung einiger Konzerngesellschaften verkauften Forderungen betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 57.938 (VJ TEUR 49.662). In den ausgewiesenen Bruttoforderungen ist dieser Betrag bereits vollständig abgezogen. Da die Voraussetzungen des IAS 39.18 (a) iVm IAS 39.20 (c) ii erfüllt waren, erfolgte der dementsprechende Bilanzabgang.

2.6.6.11 Liquide Mittel

Die liquiden Mittel setzen sich aus Bankguthaben, Kassenbeständen und Schecks zusammen. Von den Bankguthaben kann über einen Gesamtbetrag von TEUR 260 (VJ TEUR 375) nicht frei verfügt werden. Aufgrund der Fristigkeit dieser Mittel entspricht der Buchwert der liquiden Mittel dem Marktwert.

2.6.6.12 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden

Aufgrund der im Vorjahr geplanten Veräußerung der Produktionsstätte in Les Andelys, Frankreich, wurden die Aktiva und Passiva des französischen Werkes zum 30. April 2017 nach IFRS 5 als "zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden" bewertet und als kurzfristig ausgewiesen. Bei der Bewertung der Veräußerungsgruppe zum niedrigeren Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden Wert abzüglich Veräußerungskosten sind im Geschäftsjahr 2016/17 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von TEUR 9.218 entstanden. Zum 30. April 2017 umfasste die Veräußerungsgruppe die nachstehenden Vermögenswerte und Schulden:

in TEUR 30. April 2017
Sachanlagen 0
Vorräte/Übrige kurzfristige Vermögenswerte 1.503
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.503
Rückstellungen für Abfertigungen/Sonstige Personalrückstellungen 2.554
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 5.117
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.754
Zur Veräußerung gehaltene Schulden 9.425

Im ersten Halbjahr 2017/18 wurde das Werk in Les Andelys, Frankreich, zunächst auf die französische Gesellschaft Europhane SAS ausgegliedert. Anschließend konnten im September 2017 planmäßig die Verhandlungen mit Active'Invest SAS, Frankreich, abgeschlossen und 90% der Anteile an der Gesellschaft veräußert werden.

2.6.6.13 Leistungen an Arbeitnehmer

Bei den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen handelt es sich um Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. In den sonstigen Rückstellungen sind andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" enthalten.

Die Überleitung der Anfangsbestände zu den Endbeständen der Barwerte gestaltet sich wie folgt:

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Leistungsorientierte Pläne nach IAS 19 Pensionen Abfertigungen Sonstige
in TEUR 2017/18
2016/17
2017/18
2016/17
2017/18 2016/17
Anfangsbestand Nettoschuld 93.805 79.740 47.801 48.717 10.266 11.527
Währungsumrechnung & Umgliederungen -3.269 -2.862 0 0 -98 20
Reklassifizierung im Zusammenhang mit IFRS 5 0 0 0 -2.151 0 -212
Erfolgswirksame Veränderungen 3.614 3.935 2.196 2.324 766 1.157
davon Dienstzeitaufwand 1.146 1.400 1.403 1.424 684 684
davon nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 0 0 0 115
davon Plankürzungen und Planabgeltungen 0 0 54 0 0 0
davon Zinsaufwand 6.313 7.044 739 900 109 136
davon erwartete Erträge aus Planvermögen -3.845 -4.509 0 0 0 0
davon versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 0 0 0 0 -27 222
Im sonstigen Ergebnis erfasster
versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
-2.507 17.651 680 467 0 0
aufgrund demographischer Anpassungen -16 -399 18 0 0 0
aufgrund finanzieller Anpassungen -11.794 45.152 -142 2.396 0 0
aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 9.303 -27.102 804 -1.929 0 0
Zahlungen -8.330 -4.659 -1.347 -1.556 -1.400 -2.226
davon Arbeitgeber -8.330 -4.659 -1.347 -1.556 -1.343 -2.226
Endbestand Nettoschuld 83.313 93.805 49.330 47.801 9.534 10.266

Die erfolgswirksamen Veränderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der "Zinsaufwand" sowie die "erwarteten Erträge aus Planvermögen" werden in der Position "Übrige finanzielle Aufwendungen und Erträge" ausgewiesen, die restlichen Posten sind im Betriebsergebnis enthalten. In der Spalte "Sonstige" sind im Wesentlichen Rückstellungen für Jubiläumsgelder, Altersteilzeitregelungen in Deutschland sowie Rückstellungen für Sonderurlaub in Australien enthalten.

Erfahrungsbedingte Anpassungen sind jene versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die durch Abweichungen individueller personenbezogener Parameter zum Unterschied von den auf den Gesamtbestand anzuwendenden Parametern verursacht werden. Dies betrifft beispielsweise Gehaltsentwicklungen, Anzahl der Todesfälle, vorzeitige Pensionierungen, Austritte sowie die Renditeentwicklung des Planvermögens.

Die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten versicherungsmathematischen Verluste werden im Abschnitt "IAS 19- Rücklage" detailliert erläutert.

Zinssatz Erträge aus
Planvermögen
Gehaltstrend Pensionstrend Pensionsalter
(Frauen/Männer)
2017/18 2016/17 2017/18 2016/17 2017/18 2016/17 2017/18 2016/17 2017/18 2016/17
Deutschland 1,8% 1,6% - - 3,0% 3,0% 1,6% 1,5% 1) 1)
Großbritannien 2,6% 2,5% 2,6% 2,5% - - 3,1% 3,3% 65/65 65/65
Schweiz 0,9% 0,9% 0,9% 0,6% 1,5% 1,5% - - 64/65 64/65
Schweden 1,8% 1,8% - - - - 1,8% 1,8% 65/65 65/65
Österreich 1,5% 1,5% - - 3,0% 3,0% - - 2) 2)
Frankreich 1,4% 1,3% - - 1,5% 1,0% - - 3) 3)
Italien 1,7% 1,4% - - 1,0% 1,0% - - 60/65 60/65
Serbien 5,0% - - - 3,0% - - - 4) 4)

Als Berechnungsparameter wurden in den einzelnen Ländern folgende angesetzt:

Ferner sind landesübliche Sterblichkeits- und Invaliditätstafeln sowie Fluktuationsraten berücksichtigt.

Anmerkung 1): Pensionsverpflichtungen 60/65 Jahre, Jubiläumsverpflichtungen 60/63 Jahre und Verpflichtungen für Altersteilzeit 57 Jahre.

Anmerkung 2): Es wurde das frühestmögliche Anfallsalter für die Alterspension unter Berücksichtigung der gesetzlichen Übergangsregelungen zugrunde gelegt.

Anmerkung 3): Das Pensionsalter in Frankreich liegt zwischen 60 und 70 Jahren, im Wesentlichen in Abhängigkeit von Geburtsdatum und anerkannten Versicherungszeiten. Das gesetzliche Regelpensionsalter für nach 1955 geborene Personen liegt bei 67 Jahren. Es besteht kein Unterschied im Pensionsantrittsalter zwischen Frauen und Männern.

Anmerkung 4): Das Pensionsalter in Serbien beträgt derzeit 65 Jahre für Männer und 62 Jahre für Frauen. Bis 2032 soll die Altersgrenze der Frauen für die Pensionierung allmählich auf 65 Jahre angehoben werden.

Pensionsverpflichtungen

Leistungsorientierte Pensionspläne sind in den deutschen, englischen, schwedischen, australischen und schweizerischen Konzerngesellschaften implementiert. Die nicht durch externe Fonds finanzierten Pläne betreffen die deutschen und schwedischen Gesellschaften, die restlichen sind durch externe Fonds finanziert. Diese Fonds, deren Zweck ausschließlich in der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen besteht, sind rechtlich unabhängig vom jeweiligen Konzernunternehmen. Die nach Abzug des Planvermögens verbleibenden Verpflichtungen werden als Rückstellungen ausgewiesen.

Die Verpflichtungen aus den Pensionsplänen betreffen im Wesentlichen gehaltsabhängige Pensionszusagen und beinhalten in Einzelfällen auch pensionsbezogene Hinterbliebenen- und Invaliditätszusagen der Planteilnehmer.

Die leistungsorientierten Pläne in den englischen Konzerngesellschaften betreffen überwiegend die Verpflichtungen aus dem "Thorn Lighting Pension Fund", welche im Zuge der Akquisition der Thorn Unternehmensgruppe übernommen wurden. Die Zusagen bestehen im Wesentlichen aus gehaltsabhängigen Pensionsleistungen. Des Weiteren sind unter bestimmten Voraussetzungen auch Hinterbliebenenleistungen vorgesehen. Der Plan wurde jedoch in 2003 für Neuzutritte und in weiterer Folge in 2009 auch für weitere Anspruchszuwächse der Planteilnehmer geschlossen. Da der Pensionsplan geschlossen ist, bestehen hauptsächlich versicherungsmathematische Risiken.

Um die Vermögensunterdeckung des Plans auszugleichen, wurden im Wesentlichen zwei Maßnahmen ergriffen. Mit dem Treuhänder des Plans ("Trustee") wurde vereinbart, dass die Unterdeckung durch jährliche Zuzahlungen in den Plan seitens der betroffenen britischen Konzerngesellschaft bis spätestens 2046 reduziert wird. Überdies legt der Treuhänder des Plans eine Investitionsstrategie in Form eines "Statement of Investment Principles" (SIP) fest, sodass eine über dem Diskontierungsfaktor liegende Rendite aus dem Portfolio erwirtschaftet werden soll.

Zur Sicherstellung der Werthaltigkeit des Planvermögens enthält die Investitionsstrategie Komponenten zur systematischen Risikoreduzierung, im Wesentlichen durch Diversifikation des Portfolios. Für das tägliche Vermögensmanagement wurden in den einzelnen Vermögensklassen professionelle Vermögensverwalter mandatiert, welche durch die Financial Services Authority (FSA) in Großbritannien zugelassen und entsprechend reguliert sind.

Die Pensionspläne in Deutschland sind zur Gänze rückstellungsfinanziert und betreffen im Wesentlichen Zusagen von festen gehaltsabhängigen Rentenbeiträgen sowie aus endgehaltsabhängigen Zusagen, deren Höhe abhängig von der Betriebszugehörigkeit ist. Sämtliche deutschen Pensionspläne sind jedoch seit mehr als 10 Jahren für Neuzutritte geschlossen. Somit bestehen für die Gesellschaft vorwiegend versicherungsmathematische Risiken. Es besteht keine Verpflichtung zur Deckung der Verpflichtungen durch Planvermögen.

Die Schweizer Pensionsverpflichtungen betreffen die berufliche Vorsorge gemäß den Bestimmungen des schweizerischen "Berufliche Vorsorge-Gesetzes" (BVG), welches auch Hinterbliebenenleistungen und Zusagen bei Invalidität berücksichtigt. Bei beiden betroffenen Schweizer Konzerngesellschaften wurden die Verpflichtungen durch Abschluss von sogenannten Vollversicherungsverträgen mit Sammelstiftungen von Versicherungsgesellschaften ausgegliedert. Dennoch sind gemäß Schweizer Expertenmeinung diese Vollversicherungspläne unter anderem aufgrund gesetzlich garantierter Mindestleistungen unter den Bestimmungen des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" als leistungsorientierte Pläne zu qualifizieren. Die Vermögensverwaltung des Planvermögens durch die Sammelstiftungen erfolgt auf Basis der Vorschriften des BVG und der Schweizer Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invaliditätsvorsorge (BVV 2).

Der schwedische leistungsorientierte Pensionsplan ist ein zur Gänze rückstellungsfinanzierter Plan und ist für Neuzutritte und weitere Anspruchszuwächse geschlossen. Die leistungsorientierten Zusagen bestehen wiederum in gehaltsabhängigen Pensionsleistungen. Eine externe Versicherungsgesellschaft ("PRI Pensionsgaranti") besorgt dabei die Administration der Ansprüche und verrechnet die von ihr bezahlten Pensionsleistungen an die Planteilnehmer der betroffenen schwedischen Konzerngesellschaften weiter.

Darüber hinaus besteht in Schweden noch eine Pensionskassenlösung, welche sich grundsätzlich als leistungsorientierte Verpflichtung qualifiziert. Es handelt sich dabei um einen "gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber" im Sinne von IAS 19.29, jedoch stehen vom Versicherungsunternehmen keine ausreichenden Informationen zur Verfügung, um diesen Plan wie einen leistungsorientierten Plan zu bilanzieren. Die geleisteten Zahlungen werden daher im Sinne von IAS 19.30 als beitragsorientierter Plan sofort aufwandswirksam im Abschluss erfasst. Diese belaufen sich auf TEUR 614 (VJ TEUR 546). Die nach schwedischen Gesetzen berechnete Vermögensüberdeckung besteht in Höhe von 152% (VJ 152%) für alle Teilnehmer dieses gemeinschaftlichen Plans. Diese entspricht der Differenz aus den Versicherungsverpflichtungen und dem Marktwert des Vermögens, der entsprechend den von dem gemeinschaftlichen Plan zur Verfügung gestellten Informationen berechnet wurde.

Der norwegische Pensionsplan, ein zur Gänze durch Arbeitgeberbeiträge finanzierter Plan, dessen Vermögenswerte durch eine Versicherungsgesellschaft gehalten werden, wurde im laufenden Geschäftsjahr geschlossen.

Der Bilanzansatz der Nettoverpflichtung bzw. des Nettovermögens stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
nicht über Fonds finanzierte Verpflichtung 29.343 31.108
über Fonds finanzierte Verpflichtung 253.416 278.598
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) 282.759 309.706
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -199.446 -215.901
In der Bilanz erfasste Nettoschuld 83.313 93.805

Die Pensionsrückstellung gliedert sich auf folgende Länder auf:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Deutschland 27.369 28.755
Großbritannien 45.204 52.056
Schweiz 8.767 10.640
Sonstige 1.973 2.354
In der Bilanz erfasste Nettoschuld 83.313 93.805

Die Überleitung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) sowie des Planvermögens vom Anfangsbestand auf den Endbestand stellt sich wie folgt dar:

2017/18 2016/17
in TEUR DBO Planvermögen DBO Planvermögen
30. April 2017 309.706 215.901 282.313 202.573
Währungsumrechnung -13.633 -10.364 -15.371 -12.509
Dienstzeitaufwand 1.146 0 1.400 0
Plankürzungen und -abgeltungen 0 0 0 0
nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 -75 -75
Zinsaufwand bzw. -ertrag 6.313 3.845 7.044 4.509
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust -11.498 -8.991 44.665 27.014
aufgrund demographischer Anpassungen -16 0 -399 0
aufgrund finanzieller Anpassungen -11.794 0 45.152 0
aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 312 -8.991 -88 27.014
Zahlungen -9.275 -945 -10.270 -5.611
davon Zahlungen -9.275 -945 -10.270 -5.611
davon Zahlungen aus Plankürzungen 0 0 0 0
30. April 2018 282.759 199.446 309.706 215.901

Die tatsächlichen Zahlungen aus den Pensionsplänen im Geschäftsjahr belaufen sich auf TEUR 9.274 (VJ TEUR 10.270).

Das Planvermögen zum 30. April 2018 setzt sich folgendermaßen zusammen:

in TEUR 30. April 2018 davon am aktiven Markt notiert
Liquide Mittel 1.071 992
Eigenkapitalinstrumente 51.930 48.496
Schuldinstrumente 90.814 90.094
Vermögen bei Versicherungsinstituten 30.659 0
Sonstige 24.972 23.106
Planvermögen 199.446 162.688

Der tatsächliche Aufwand aus dem Planvermögen beträgt TEUR 5.147 (VJ Ertrag TEUR 28.965).

Die Entwicklung der Barwerte der Pensionsverpflichtung und des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Barwert 282.759 309.706
Planvermögen -199.446 -215.901
Unterdeckung 83.313 93.805

Abfertigungsverpflichtungen

Dabei handelt es sich um die gesetzlich geregelte Verpflichtung, dem Dienstnehmer unter gewissen Voraussetzungen bei dessen Ausscheiden aus dem Unternehmen einen bestimmten Betrag zu bezahlen.

Die wesentlichste Verpflichtung resultiert dabei aus der österreichischen gesetzlichen Abfertigungsregelung, welche für Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, die bis zum 31. Dezember 2002 eingetreten sind, Gültigkeit hatte. Diese Mitarbeiter haben im Falle der Erreichung des Pensionsalters bzw. wenn sie gekündigt werden einen Abfertigungsanspruch. Der Anspruch ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe des letzten Bezugs. Für Mitarbeiter, welche nach dem 31. Dezember 2002 eingetreten sind, wird für Abfertigungsansprüche in beitragsorientierten Plänen vorgesorgt.

Die Verpflichtungen gliedern sich auf folgende Länder auf:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Österreich 45.581 44.315
Frankreich 1.680 1.552
Italien 2.069 1.934
Abfertigungsverpflichtungen 49.330 47.801

IAS 19-Rücklage

Die direkt im Eigenkapital verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste inklusive latenter Steuern entwickelten sich wie folgt:

in TEUR Pensionen Abfertigungen Summe
30. April 2016 107.658 13.133 120.791
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 17.651 467 18.118
Währungsumrechnung -6.950 0 -6.950
Latente Steuern 169 -138 31
30. April 2017 118.528 13.462 131.990
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust -2.507 680 -1.827
Währungsumrechnung -5.206 0 -5.206
Latente Steuern 418 -169 249
30. April 2018 111.233 13.973 125.206

Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden latente Steuern in Höhe von TEUR -249 (VJ TEUR -31) direkt im Eigenkapital erfasst. Für IAS 19 Differenzen in Großbritannien werden mangels Werthaltigkeit keine latenten Steuern erfasst.

In den gesamten versicherungsmathematischen Gewinnen des Geschäftsjahres 2017/18 in Höhe von TEUR 7.033 (VJ Verlust TEUR 11.168) sind Gewinne in Höhe von TEUR 2.507 (VJ Verlust TEUR 17.651) für Pensionspläne enthalten, welche im Wesentlichen mit TEUR 1.000 (VJ Verlust TEUR 17.278) in Großbritannien, mit TEUR 968 (VJ TEUR 272) in der Schweiz und mit TEUR 459 (VJ Verlust TEUR 1.027) in Deutschland angefallen sind. Diese Gewinne sind im Wesentlichen auf den Anstieg des Zinsniveaus zurückzuführen.

Diese Gewinne sind im Wesentlichen auf den Anstieg des Zinssatzes in Großbritannien von 2,5% auf 2,6% und in der Schweiz von 0,6% auf 0,9% zurückzuführen. Überwiegend aus dem Planvermögen für einen Pensionsplan in Großbritannien resultieren des Weiteren positive Währungseffekte in Höhe von TEUR 3.990 (VJ TEUR 7.705).

Sensitivitäten

Auswirkungen auf die DBO zum 30. April 2018:

Diskontierungsfaktor Gehaltstrend Pensionstrend
0,5% -0,5% 0,5% -0,5% 0,5% -0,5%
Pensionspläne -22.831 24.059 151 -180 16.467 -14.367
Abfertigungen -3.015 3.204 2.366 -2.221 0 0

Auswirkungen auf die DBO zum 30. April 2017:

Diskontierungsfaktor Gehaltstrend Pensionstrend
0,5% -0,5% 0,5% -0,5% 0,5% -0,5%
Pensionspläne -26.612 28.866 193 -238 19.289 -18.987
Abfertigungen -2.045 3.882 3.716 -1.926 0 0

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der Verpflichtungen in Jahren

30. April 2018 30. April 2017
Pensionspläne 15 15
Abfertigungen 13 13

Für das Geschäftsjahr 2018/19 betragen die erwarteten Beiträge in die Pensionspläne TEUR 5.122. Die erwarteten Abfertigungszahlungen belaufen sich auf TEUR 1.632.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Diese Verpflichtungen in Höhe von TEUR 9.534 (VJ TEUR 10.266) umfassen die Rückstellungen für Jubiläumsgelder in Österreich mit TEUR 6.991 (VJ TEUR 6.706), die Altersteilzeitregelung in Deutschland mit TEUR 1.052 (VJ TEUR 2.074), Sonderurlaub in Australien in Höhe von TEUR 1.057 (VJ TEUR 1.135) sowie Rückstellungen für ein gesetzlich vorgeschriebenes Gewinnbeteiligungsmodell und Bonuszahlungen für langjährige Betriebszugehörigkeit in Frankreich mit TEUR 434 (VJ TEUR 351).

2.6.6.14 Beitragsorientierte Verpflichtungen

An beitragsorientierten Zahlungen für diverse Versorgungspläne wurden in verschiedenen Konzerngesellschaften im Berichtsjahr TEUR 5.692 (VJ TEUR 6.144) geleistet. Darunter fällt auch die in Österreich geltende "Abfertigung neu"-Regelung.

2.6.6.15 Übrige Rückstellungen

Geschäftsjahr 2017/18

in TEUR Garantien Restruk
turierungen
Rechts
streitigkeiten
Belastende
Verträge
Sonstige Summe
30. April 2017 20.124 7.818 1.122 245 10.090 39.399
Dotierung 20.842 9.740 858 45 12.165 43.650
Verbrauch -13.635 -6.158 -692 -182 -5.783 -26.450
Auflösung -3.488 -730 -295 0 -2.962 -7.475
Währungsumrechnung -102 -151 0 -11 -147 -411
30. April 2018 23.741 10.519 993 97 13.363 48.713
davon kurzfristig 16.043 10.519 993 97 12.344 39.996
davon langfristig 7.698 0 0 0 1.019 8.717

Unter den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Lizenzen, Provisionen, Zölle, Frachten, Berufsgenossenschaften, Beratungs- und Prüfungskosten enthalten. In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind überwiegend Vorsorgen für Abfindungen an Handelsvertreter enthalten.

Rückstellungen für Garantien

Die Rückstellungen für Garantien unterteilen sich in Einzelrückstellungen für individuelle Schadensfälle in Höhe von TEUR 13.184 (VJ TEUR 16.920) sowie in Rückstellungen für nicht einzeln erfasste bzw. noch nicht bekannte Fälle in Höhe von TEUR 2.859 (VJ TEUR 3.204), welche basierend auf Erfahrungswerten ermittelt wurden. Gebildet werden Rückstellungen für nicht einzeln erfasste bzw. noch nicht bekannte Fälle aufgrund der freiwilligen Garantie-Verlängerung auf fünf Jahre für in der EU und EFTA verkaufte Zumtobel Produkte. Für die Ermittlung des Rückstellungsbetrags werden dabei produktspartenbasierte Prozentsätze auf die Umsatzerlöse der Produkte der jeweiligen Periode angewandt. Darüber hinaus wurden Rückstellungen in Höhe von TEUR 7.698 für erweiterte Garantiezusagen in Zusammenhang mit Straßenbeleuchtungsprojekten in Großbritannien erfasst.

Restrukturierungsrückstellungen

Der Rückgang der Restrukturierungsrückstellungen resultiert aus den Restrukturierungsmaßnahmen, welche in Kapitel 2.6.4.3 erläutert und zum 30. April 2018 noch nicht abgeschlossen sind.

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten

Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten zum 30. April 2018 stehen im Wesentlichen in Zusammenhang mit Prozessrisiken und verbundenen Rechtskosten der ZG Lighting France S.A., Frankreich.

Belastende Verträge

Die Rückstellungen für belastende Verträge stehen im Zusammenhang mit Mietverträgen für Objekte, welche aufgrund von Restrukturierungen nicht mehr genutzt werden.

2.6.6.16 Finanzschulden

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Darlehen von Kreditinstituten 40.414 109
Finanzierungsleasing 946 610
Darlehen der öffentlichen Hand 812 0
Ausleihungen von sonstigen Dritten 1.207 49
Kontokorrent-Kredite 12.384 3.771
Kurzfristige Finanzschulden 55.763 4.539
Darlehen von Kreditinstituten 155.604 145.205
Finanzierungsleasing 16.736 18.321
Darlehen der öffentlichen Hand 2.697 4.097
Ausleihungen von sonstigen Dritten 619 644
Langfristige Finanzschulden 175.656 168.267
Finanzschulden 231.419 172.806

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung für die Zumtobel Group stellt der am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von aktuell 250 Mio EUR dar. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR in Anspruch genommen.

Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei weitere Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020 zur Verfügung, die per 30. April 2018 vollständig in Anspruch genommen sind (siehe auch 2.6.9 Kapitalmanagement).

2.6.6.17 Finanzierungsleasing

Geschäftsjahr 2017/18

Mindestleasingzahlungen
Künftige Zahlungen
in TEUR < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeit Nettobuchwert
Anlagevermögen
Summe Mindestleasingzahlungen 2.590 10.063 17.019 29.672 7.561
minus Finanzierungsaufwand = Zinsaufwand 1.644 5.758 4.588 11.990
Nettobarwert der Mindestleasingzahlungen 946 4.305 12.431 17.682

Geschäftsjahr 2016/17

in TEUR < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeit Nettobuchwert
Anlagevermögen
Summe Mindestleasingzahlungen 2.363 10.511 20.294 33.168 8.593
minus Finanzierungsaufwand = Zinsaufwand 1.753 6.351 6.133 14.237
Nettobarwert der Mindestleasingzahlungen 610 4.160 14.161 18.931

Es bestehen keine bedingten Mietzahlungen für Finanzierungsleasing.

Für das Fabriksgebäude in Spennymoor, Großbritannien, wurde 2008/09 ein Finanzierungsleasingvertrag in Höhe von 15,7 Mio GBP abgeschlossen. Der Finanzierungsleasingvertrag hat eine Laufzeit von 21 Jahren, wobei das erste Jahr tilgungsfrei war. Der Nettobarwert der Mindestleasingzahlungen beläuft sich zum 30. April 2018 auf TEUR 17.682 (VJ TEUR 18.931). Die Entwicklung des Nettobarwerts der Mindestleasingzahlungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert hauptsächlich aus Fremdwährungsumrechnungseffekten.

Im Geschäftsjahr wurden Mindestleasingzahlungen in Höhe von TEUR 2.161 (VJ TEUR 2.196) mit einem Nettobarwert in Höhe von TEUR 487 (VJ TEUR 428) geleistet.

2.6.6.18 Operating Leasing

Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasing-Verhältnissen für das Geschäftsjahr und für die folgenden Perioden, ferner die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund von unkündbaren Untermietverhältnissen erwartet wird, sowie die Zahlungen aus Leasingverhältnissen und Untermietverhältnissen, die erfolgswirksam erfasst worden sind, stellen sich wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
bis zu einem Jahr 14.773 14.479
1 bis 5 Jahre 30.088 23.755
Länger als 5 Jahre 1.697 7.686
Künftige Netto-Mindestleasingzahlungen an Dritte 46.558 45.920

Es handelt sich im Wesentlichen um Leasingverträge für Bürogebäude, Fabriksanlagen/Lagerhäuser und Fuhrpark. Die Dauer reicht von einem Monat bis 15 Jahre, je nach Objekt und Vertrag.

Im Geschäftsjahr wurden Mindestleasingzahlungen in Höhe von TEUR 17.636 (VJ TEUR 22.697) geleistet.

Für das stillgelegte Leuchtenwerk in Rumänien wurde beginnend mit 1. Mai 2010 ein Operating-Leasing-Verhältnis mit einem externen Leasingnehmer eingegangen. Dieser Leasingvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021 mit einer Verlängerungsoption für weitere fünf Jahre.

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
bis zu einem Jahr 492 492
1 bis 5 Jahre 1.312 1.804
Länger als 5 Jahre 0 0
Künftige Mindestleasingzahlungen von Dritten 1.804 2.296

2.6.6.19 Übrige Verbindlichkeiten

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten verteilen sich wie folgt:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Urlaubs- und Gleitzeitguthaben/Sonderzahlungen Personal 38.764 50.440
Verbindlichkeiten gegenüber Personal 8.430 7.914
Sonstige Steuern 29.017 23.486
Sozialversicherungen 5.749 5.818
Erhaltene Anzahlungen 14.615 18.048
Zinsabgrenzungen 97 99
Passive Erlösabgrenzungen 3.748 2.157
Derivate (Hedge Accounting) 3.825 7.105
Derivate des Handelsbestandes 221 1.993
Zoll 2.082 2.513
Sonstige Verbindlichkeiten 7.421 7.222
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 113.969 126.795

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Aufwandsabgrenzungen und kreditorische Debitoren, welche keine Finanzinstrumente darstellen.

Dem Konzern wurde für das neue Werk in Serbien eine Zuwendung der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 1.500 gewährt, die in der Position "Passive Erlösabgrenzung" enthalten ist.

Die Reduktion der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten von TEUR 4.628 auf TEUR 2.544 ergibt sich im Wesentlichen aus der Reduktion des Incentive-Programmes.

2.6.7 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Für die Ermittlung des Cashflows wurde die indirekte Methode monatsgenau angewandt. Die so erstellten monatlichen Cashflows werden mit dem jeweiligen monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet und aggregiert, während die Bilanzpositionen mit dem Stichtagskurs umgerechnet werden. Diese Vorgehensweise führt zu Währungsdifferenzen vor allem in den einzelnen Positionen des Cashflows aus dem operativen Geschäft und damit zu deutlich abweichenden Werten im Vergleich zu den Veränderungen der jeweiligen Bilanzpositionen.

Im Rahmen der indirekten Methode wird das Ergebnis vor Steuern um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen (z. B. Abschreibungen und Amortisierungen) sowie um Ertrags- und Aufwandsposten, die dem Investitionsoder Finanzierungsbereich zuzurechnen sind, berichtigt.

Der Cashflow aus dem operativen Geschäft reduzierte sich im Geschäftsjahr 2017/18 aufgrund der verschlechterten Profitabilität um TEUR 57.808 auf TEUR 49.706 (VJ TEUR 107.514). Zum 30. April 2018 lag der Working Capital-Bestand mit TEUR 188.056 um TEUR 32.063 unter dem Wert zum Bilanzstichtag des Vorjahres (TEUR 220.119). Dies ist insbesondere auf das geringere Umsatzvolumen sowie das konsequente Debitorenmanagement und die Ausweitung des Factoring zurückzuführen.

Der Mittelabfluss bei den "Übrigen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten" ist auf den Rückgang bei den sonstigen Personalverbindlichkeiten, insbesondere aufgrund von Bonuszahlungen, die das Geschäftsjahr 2016/17 betrafen, zurückzuführen.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen Investitionen in verschiedenen Produktionswerken als auch Investitionen in Werkzeuge für neue Produkte, Erweiterungsinvestitionen, Instandhaltungsinvestitionen sowie aktivierte Kosten für Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde mit TEUR 68.975 mehr in Anlagevermögen investiert (VJ TEUR 45.201). Darin sind Investitionen für das neue Werk in Serbien in Höhe von TEUR 17.386 und TEUR 7.147 für den Erwerb eines vormals gemieteten Gebäudes enthalten. Der negative Cashflow-Effekt in der Position "Auszahlungen für den Erwerb von assoziierten Unternehmen" resultiert aus Auszahlungen für 48% der Anteile an der Inventron AG, Schweiz. Die Cashflow-Effekte in dieser Position im Vorjahr sind insbesondere auf realisierte Gewinne aus Sicherungsgeschäften für Fremdwährungen zurückzuführen.

Die Veräußerung der Liegenschaft in Usingen, Deutschland, nach Einstellung der Produktion im Geschäftsjahr 2016/17, führte zu einem Cash-Zufluss in Höhe von TEUR 3.626, enthalten in der Position "Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und übrigen immateriellen Vermögenswerten". Die Position "Veränderung liquider Mittel aus Konsolidierungskreisänderungen" betrifft den Abgang der liquiden Mittel durch die Veräußerung der für den Verkauf des französischen Produktionswerks in Les Andelys gegründeten Gesellschaft Europhane SAS, Frankreich.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet hauptsächlich die Erhöhung der Inanspruchnahme des ausnutzbaren Rahmens der bestehenden Kreditlinien (TEUR 40.260), die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der Zumtobel Group AG für das Geschäftsjahr 2016/17 (TEUR 9.924) sowie Zinszahlungen (TEUR 6.727).

Der Finanzmittelfonds beinhaltet Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Letztere dienen dazu, kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Sie unterliegen nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken und haben eine Restlaufzeit – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – von nicht mehr als drei Monaten. Verbindlichkeiten gegenüber Banken aus Kontokorrent-Krediten werden den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugerechnet, da sie einen integralen Bestandteil der Zahlungsmitteldisposition des Konzerns darstellen.

Die Bankguthaben, Sichteinlagen bei Banken und sonstigen Finanzmittel sind in der Bilanz unter der Position "Liquide Mittel" ausgewiesen. Die Kontokorrent-Kredite sind in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.

Die Bilanzposition "Liquide Mittel" enthält darüber hinaus noch die oben erwähnten Bankguthaben, über die nicht frei verfügt werden kann, sowie kleinere Guthaben, welche eine Laufzeit von über drei Monaten aufweisen. Beide Positionen sind nicht Bestandteil des Finanzmittelfonds.

2.6.7.1 Überleitung Finanzmittelfonds

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Liquide Mittel 85.090 81.352
nicht frei verfügbar -260 -375
Kontokorrent-Kredite -12.384 -3.772
Finanzmittelfonds 72.446 77.205

Finanzmittel, welche einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, werden nicht im Finanzmittelfonds ausgewiesen.

2.6.7.2 Überleitung Finanzschulden

in TEUR Darlehen und
Ausleihungen
(lang- und
kurzfristig)
Kontokorrent
Kredite
Summe Finanzierungs
leasing
(lang- und
kurzfristig)
Summe
Finanz
schulden
30. April 2017 153.875 -3.772 150.103 18.931 169.034
Einzahlungen aus der Aufnahme von lang- und kurzfristigen
Finanzschulden
56.262 56.262
Auszahlungen aus der Tilgung von lang- und kurzfristigen
Finanzschulden
-15.865 -137 -16.002
Auswirkungen von Wechselkursänderungen 10.750 -1.112 9.638
Sonstige Veränderung 103 103
30. April 2018 213.737 -12.384 201.353 17.682 219.035

2.6.8 Erläuterungen zur Eigenkapitalveränderungsrechnung

2.6.8.1 Grundkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 108.750.000 und ist in 43.500.000 auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien zerlegt. Die Aktien werden im Prime Market an der Wiener Börse gehandelt. Das Börsenkürzel lautet ZAG, die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) der Zumtobel Group AG lautet AT0000837307. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten.

In der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 wurde folgender Beschluss gefasst: Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000,00 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

Zum 30. April 2018 befinden sich 43.146.657 Aktien (VJ 43.146.657) im Umlauf. Die Gesellschaft verfügt über 353.343 eigene Aktien (VJ 353.343).

2.6.8.2 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage enthält gebundene und nicht gebundene Kapitalrücklagen der Zumtobel Group AG. In der Kapitalrücklage werden die Transaktionen mit eigenen Aktien dargestellt. Dies beinhaltet auch die zahlungswirksame Veränderung bei der Ausübung von Aktienoptionen (Ausübungspreis).

2.6.8.3 Gewinnrücklagen

Gewinnrücklagen

In den Gewinnrücklagen sind der Gewinnvortrag, das Jahresergebnis und die Rücklage aus dem ausgelaufenen Aktienprogramm ausgewiesen.

Währungsrücklage

In der Währungsrücklage sind zum einen die Währungsdifferenzen resultierend aus der Differenz des zum Erstkonsolidierungsstichtag vorliegenden historischen Umrechnungskurses und des aktuellen Stichtagskurses am Bilanzstichtag der nicht in Euro berichtenden Gesellschaften sowie aus der Differenz der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem monatlichen Durchschnittskurs und dem Stichtagskurs am Bilanzstichtag enthalten. Zum anderen werden hier sowohl die Währungsdifferenzen aus langfristigen Konzerndarlehen in GBP, USD und AUD, die gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" als Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe zu qualifizieren sind (siehe auch Kapitel 2.6.5.1 und 2.6.5.2), sowie der Währungseffekt aus einem Zinssicherungsgeschäft ausgewiesen. Ferner werden währungsbedingte Anpassungen der Firmenwerte in dieser Position berücksichtigt.

Hedge Accounting

Die Eigenkapitalveränderungen aus der Anwendung des Hedge Accounting ergeben sich aus erfolgsneutral gebuchten Marktwertänderungen von bestehenden Derivatkontrakten sowie aus erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zurückgebuchten Beträgen aufgrund von ausgeübten bzw. realisierten Kontrakten und den darauf entfallenden latenten Steuern.

IAS 19-Rücklage

Betreffend die Erläuterungen zur IAS 19-Rücklage wird auf Kapitel 2.6.6.13 verwiesen.

2.6.8.4 Dividendenausschüttung

In der Hauptversammlung am 21. Juli 2017 wurde für das Geschäftsjahr 2016/17 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 23 Eurocent je Aktie beschlossen. Auf die am 31. Juli 2017 im Umlauf befindlichen 43.146.657 Stückaktien (43.500.000 Aktien abzüglich 353.343 eigene Aktien) wurden am 2. August 2017 TEUR 9.924 an die Aktionäre ausbezahlt.

Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung und eines Bilanzgewinnes der Zumtobel Group AG von EUR 0 ist für das Geschäftsjahr 2017/18 keine Dividendenausschüttung geplant.

2.6.9 Kapitalmanagement

Das Ziel des Eigenkapitalmanagements der Zumtobel Group ist einerseits die Sicherstellung des Fortbestandes ("going concern") der Konzerngesellschaften und andererseits, die Rendite der Aktionäre durch Optimierung des Eigen- und Fremdkapitaleinsatzes zu optimieren. Die Kapitalstruktur wird laufend überwacht. Dabei werden die Kapitalkosten und Risiken, welche mit jeder Art von Kapital verbunden sind, berücksichtigt. Als Instrumente der Steuerung dienen in erster Linie die Aufnahme oder Rückführung von Finanzschulden, Dividendenausschüttungen sowie Neuemissionen und Aktienrückkäufe.

Die finanziellen Vorgaben ergeben sich dabei insbesondere aus dem am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag mit einer aktuellen Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von 250 Mio EUR. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR in Anspruch genommen. Der Konsortialkreditvertrag beinhaltet eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei weitere Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020 zur Verfügung, die zum 30. April 2018 vollständig in Anspruch genommen sind. Der Konsortialkreditvertrag ist an die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%) geknüpft. Zum 30. April 2018 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,70 (Vorjahr 0,86) und einer Eigenkapitalquote von 27,2% (Vorjahr 32,8%) vollumfänglich eingehalten. Eine Verschlechterung oder Verbesserung dieser Finanzkennzahlen kann eine schrittweise Erhöhung oder Verringerung der Kreditmarge nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants könnten dazu führen, dass bestehende Kredite fällig gestellt werden.

2.6.10 Angaben zu Finanzinstrumenten

2.6.10.1 Kategorien von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39

Die im Konzern eingesetzten Finanzinstrumente teilen sich wie folgt auf die Kategorien des IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" auf:

  • >> Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft (at Fair Value through P&L)
  • >> HFT Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Held for Trading)
  • >> L&R Kredite und Forderungen (Loans and Receivables)
  • >> Hedge Accounting Absicherungsgeschäfte
  • >> Cash Liquide Mittel
  • >> at amortised cost bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (Financial instruments measured at amortised cost)

Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Bei finanziellen Vermögenswerten dagegen, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, ist eine Berücksichtigung der darüber hinaus entstehenden Transaktionskosten vorgeschrieben. Diese werden direkt dem Erwerb der Vermögenswerte zugerechnet.

Daneben sind in verschiedenen Bilanzposten noch Vermögenswerte und Schulden enthalten, welche kein Finanzinstrument gemäß IAS 32 "Finanzinstrumente – Darstellung" darstellen (Non-FI). Darunter fallen beispielsweise Rechnungsabgrenzungen, debitorische Kreditoren, Sozialversicherungs- oder Steuerzahlungen.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, einschließlich ihrer Stufen in der Fair Value-Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Geschäftsjahr 2017/18

Aktiva

Buchwert beim erstm.
Ansatz zum FV
HFT L&R Cash Beizulegender
Zeitwert
Level 1 Level 2 Level 3
in TEUR eingestuft
Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
1.012 577 - 435 -
Wertpapiere und Wertrechte 577 577 - - - 577 577
Darlehen, Ausleihungen und
sonstige Forderungen
435 - - 435 -
Kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte
1.664 - 1.628 36 -
Darlehen, Ausleihungen und
sonstige Forderungen
36 - - 36 -
Positive Marktwerte aus
Derivaten des
Handelsbestandes
1.628 - 1.628 - - 1.628 1.628
Forderungen aus Lieferungen &
Leistungen
157.694 - - 157.694 -
Liquide Mittel 85.090 - - - 85.090
Summe 245.460 577 1.628 158.165 85.090

Passiva

Buchwert beim erstm.
Ansatz zum
HFT at
amortised
Hedge
Accounting
Beizulegender
Zeitwert
Level 1 Level 2 Level 3
in TEUR FV eingestuft cost
Langfristige Finanzschulden 175.656 - - 175.656 -
Darlehen und Ausleihungen 158.920 - - 158.920 - 160.093
Finanzierungsleasing 16.736 - - 16.736 -
Übrige langfristige
Verbindlichkeiten
355 355 - - - 355 355
Kurzfristige Finanzschulden 55.763 - - 55.763 -
Darlehen und Ausleihungen 54.817 - - 54.817 - 55.085
Finanzierungsleasing 946 - - 946 -
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen & Leistungen
153.758 - - 153.758 -
Übrige kurzfristige
Verbindlichkeiten
4.143 - 221 97 3.825
Negative Marktwerte aus
Derivaten des
Handelsbestandes
221 - 221 - - 221 221
Negative Marktwerte aus
Derivaten (Hedge Accounting)
3.825 - - - 3.825 3.825 3.825
Sonstige 97 - - 97 -
Summe 389.675 355 221 385.274 3.825

Die Finanzschulden werden mit Ausnahme der Derivate sowie der Verpflichtung im Zusammenhang mit der Call/Put-Option für den Erwerb der Minderheitenanteile (40%) an acdc (übrige langfristige Verbindlichkeit) ausschließlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

In der Zumtobel Group erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte überwiegend auf Basis von Inputfaktoren, die am Markt beobachtbar sind (Level 2). Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird mittels Barwertberechnung der Zahlungsströme unter Zugrundelegung aktueller Zinsstrukturkurven der jeweiligen Währungen aus beobachtbaren Marktdaten sowie der aktuellen Wechselkurse zum Bewertungsstichtag ermittelt. Der beizulegende Zeitwert der verbleibenden derivativen Finanzinstrumente kann zu jedem Bilanzstichtag verlässlich ermittelt werden, da die Bewertungen auf Inputfaktoren beruhen, die am Markt beobachtbar sind. Es handelt sich somit nur um Level 2-Bewertungen. Die unter Level 2 fallenden Finanzinstrumente betreffen zur Gänze die unter den finanziellen Vermögenswerten und Finanzschulden ausgewiesenen Derivate (positive Marktwerte TEUR 1.628, VJ TEUR 1.086; negative Marktwerte TEUR -4.046, VJ TEUR -9.098). Die Risiken der Nichterfüllung bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden anhand von Risikoabschlägen, sofern wesentlich, berücksichtigt.

Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 355 (VJ TEUR 355) resultieren aus Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Call/Put-Option für den Erwerb der restlichen 40% an acdc im Jahr 2020. Der Kaufpreis für den restlichen Anteil ist an die zukünftige Umsatzentwicklung von acdc gekoppelt. Die Bewertung der Verpflichtung basiert auf den prognostizierten Umsätzen von acdc.

In unwesentlichem Umfang sind auch Finanzinstrumente bilanziert, für deren Bewertung weder notierte Preise noch am Markt beobachtbare Inputfaktoren für eine Bewertung vorliegen (Level 3). Diese umfassen überwiegend Kleinanteile an verschiedenen Gesellschaften. In der Zusammensetzung ergaben sich keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr. In der Berichtsperiode wurden Dividenden in Höhe von TEUR 22 vereinnahmt.

Geschäftsjahr 2016/17

Aktiva

Buchwert beim erstm. HFT L&R Cash Beizulegender Level 1 Level 2 Level 3
in TEUR Ansatz zum
FV eingestuft
Zeitwert
Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
1.243 577 - 666 -
Wertpapiere und Wertrechte 577 577 - - - 577 577
Darlehen, Ausleihungen und
sonstige Forderungen
666 - - 666 -
Kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte
1.591 - 1.086 505 -
Darlehen, Ausleihungen und
sonstige Forderungen
37 - - 37 -
Positive Marktwerte aus
Derivaten des
Handelsbestandes
1.086 - 1.086 - - 1.086 1.086
Sonstige 468 - - 468 -
Forderungen aus Lieferungen &
Leistungen
198.225 - - 198.225 -
Liquide Mittel 81.352 - - - 81.352
Summe 282.411 577 1.086 199.396 81.352

Passiva

Buchwert beim erstm. HFT at Hedge Beizulegender Level 1 Level 2 Level 3
in TEUR Ansatz zum
FV eingestuft
amortised
cost
Accounting Zeitwert
Langfristige Finanzschulden 168.267 - - 168.267 -
Darlehen und Ausleihungen 149.946 - - 149.946 - 156.054
Finanzierungsleasing 18.321 - - 18.321 -
Übrige langfristige
Verbindlichkeiten
355 355 - - - 355 355
Kurzfristige Finanzschulden 4.539 - - 4.539 - -
Darlehen und Ausleihungen 3.929 - - 3.929 - -
Finanzierungsleasing 610 - - 610 - -
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen & Leistungen
157.074 - - 157.074 - -
Übrige kurzfristige
Verbindlichkeiten
9.197 - 1.993 99 7.105
Negative Marktwerte aus
Derivaten des
Handelsbestandes
1.993 - 1.993 - - 1.993 1.993
Negative Marktwerte aus
Derivaten (Hedge Accounting)
7.105 - - - 7.105 7.105 7.105
Sonstige 99 - - 99 -
Summe 339.432 355 1.993 329.979 7.105

2.6.10.2 Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie IAS 39

in TEUR 2017/18 2016/17
Nettogewinne oder -verluste -6.352 -4.893
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente -7.081 -3.394
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente 3.129 -1.209
Absicherung einer Nettoposition – unwirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes 1.080 62
Realisierte Gewinne/Verluste aus Absicherung einer Nettoposition -290 -349
Veräußerungsverluste/Wertminderung -3.190 -3
Zinsaufwand -6.855 -7.289
Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten -5.959 -5.833
Zinsaufwendungen aus zu Hedge Accounting gehaltenen Finanzinstrumenten -896 -1.456
Zinsertrag 420 448
Zinserträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten 420 448
Zinserträge aus zu Hedge Accounting gehaltenen Finanzinstrumenten 0 0
Bewertungseffekte Kredite und Forderungen 175 -308

Die übrigen finanziellen Aufwendungen und Erträge (TEUR -9.666; VJ TEUR -8.464) beinhalten neben dem Nettoergebnis (TEUR -6.352; VJ TEUR -4.893) noch die Zinskomponente gemäß IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" abzüglich Erträge aus Planvermögen (TEUR -3.314; VJ TEUR -3.570).

In der Position "Veräußerungsverluste/Wertminderungen" sind im Wesentlichen das Ergebnis aus dem Verkauf einer "at equity" Gesellschaft in Höhe von TEUR 699 und Wertminderungen für eine Finanzforderung gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 2.000 enthalten.

Die Nettoergebnisse sowie die Gesamtzinsaufwendungen und -erträge sind im Finanzergebnis ausgewiesen, während der Wertminderungsaufwand aus Krediten und Forderungen im operativen Ergebnis erfasst ist.

Die negativen Bewertungseffekte der Kredite und Forderungen ergeben sich im Wesentlichen durch die Vorsorge für Kundenforderungsausfälle im Rahmen der Anwendung der konzerneinheitlichen Forderungsbewertungsmethode.

2.6.11 Angaben zum Risikomanagement

Aufgrund der Verwendung von Finanzinstrumenten ist die Zumtobel Group insbesondere folgenden Risiken ausgesetzt:

  • >> Kreditrisiko
  • >> Liquiditätsrisiko
  • >> Marktrisiko

Das Risikomanagement ist durch Konzernrichtlinien geregelt. Der Vorstand ist für die Erstellung und Überwachung des konzernweit gültigen Risikomanagements verantwortlich.

2.6.11.1 Kreditrisiko

>> Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Da keine generellen Aufrechnungsvereinbarungen mit den Kunden bestehen, stellt die Gesamtheit der bei den Aktiva ausgewiesenen Beträge gleichzeitig das maximale Bonitäts- und Ausfallsrisiko dar. Da bei den Kunden und Kreditinstituten auf breite Streuung geachtet wird, ist das Bonitäts- und Ausfallsrisiko als gering anzusehen. Im Geschäftsjahr 2017/18 betragen die Forderungsverluste im Konzern, die den ausgebuchten Forderungen entsprechen, 0,07% (VJ 0,1%) des Jahresumsatzes. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden 25% (VJ 25%) des Konzernumsatzes mit den zehn größten Kunden getätigt.

Darüber hinaus besteht eine konzernweite Kreditversicherung für bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um potenziellen Ausfallsrisiken entgegenzuwirken, wobei jeder neue Kunde ab einem Saldo von TEUR 100 der Kreditversicherung angeboten werden muss. Der mit der Kreditversicherung vereinbarte Selbstbehalt im Schadensfall beträgt zum 30. April 2018 25% des versicherten Forderungsbetrags. Kundenspezifische interne Kreditlimits werden je nach Höhe von unterschiedlichen Führungsebenen im Konzern freigegeben.

Die Wertberichtigung zu den Forderungen aus Lieferungen & Leistungen aufgrund von tatsächlichen Fällen oder Erfahrungswerten hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Anfangsbestand 10.764 10.598
Währungsumrechnung -240 22
Dotierung 2.357 2.447
Verbrauch -1.563 -693
Auflösung -1.479 -1.610
Endbestand 9.839 10.764

Für eventuelle Forderungsausfälle wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Die Einzelwertberichtigung erfolgt je nach Klassifikation in zweifelhafte und nicht zweifelhafte Forderungen. Nicht zweifelhafte Forderungen, die seit über 60 Tagen fällig sind, werden je nach Fälligkeit zwischen 20% und 70% wertberichtigt. Zweifelhafte Forderungen werden grundsätzlich zu mindestens 80% wertberichtigt. Versicherte Forderungen werden aus der Basis für die Berechnung der Wertberichtigungen unter Berücksichtigung des Selbstbehalts ausgenommen.

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen & Leistungen stellt sich wie folgt dar:

30. April 2018 30. April 2017
in TEUR Lieferforderungen
brutto
Wert
berichtigungen
Lieferforderungen
brutto
Wert
berichtigungen
Noch nicht fällig 159.557 2.202 196.267 1.932
Überfällig 1-60 Tage 15.232 24 19.545 66
Überfällig 61-90 Tage 1.679 720 2.343 609
Überfällig 91-120 Tage 1.005 297 694 166
Überfällig 121-180 Tage 610 215 1.021 577
Überfällig > 180 Tage 6.525 6.381 7.885 7.414
Summe 184.608 9.839 227.755 10.764

In den Lieferforderungen zum Nennwert sind zweifelhafte Forderungen in Höhe von TEUR 7.839 (VJ TEUR 8.068) enthalten, die in voller Höhe wertberichtigt sind.

>> Liquide Mittel, Wertpapiere, Derivate und sonstige finanzielle Vermögenswerte Die Zumtobel Group minimiert ihr Kreditrisiko, indem sie kurzfristige Anlagen nur bei ausgewählten Banken investiert.

>> Aushaftendes Kreditrisiko

Das maximale Risiko besteht aus dem Buchwert der Finanzinstrumente und beträgt per 30. April 2018 TEUR 245.460 (VJ TEUR 282.411). Dieser Betrag setzt sich vor allem aus den Posten "Forderungen aus Lieferungen & Leistungen" sowie "Liquide Mittel" zusammen (siehe auch Kapitel 2.6.10.1).

Die 1 bis 60 Tage überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß der geltenden Credit Management Policy nicht wertberichtigt, da die Zumtobel Group mit dem Großteil dieser Kunden in einer guten Geschäftsbeziehung steht und die Bonität dieser Kunden laufend überprüft.

2.6.11.2 Liquiditätsrisiko

Liquiditätsrisiko ist das Risiko der Zumtobel Group, ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht zeitgerecht bzw. nicht in voller Höhe nachkommen zu können. Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben vor, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können. Sie verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die sowohl während eines Monats als auch im Jahresfortgang durch den Geschäftsverlauf auftreten. Daher bestehen keine wesentlichen Liquiditätsrisiken im Bereich der kurzfristigen Finanzierung.

Zum Bilanzstichtag 30. April 2018 stehen der Zumtobel Group neben dem Konsortialkreditvertrag und zwei weiteren Kreditverträgen (siehe Kapitel 2.6.6.16) kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt TEUR 84.479 (VJ TEUR 88.107) zur Verfügung. Die Verzinsung hängt von den lokalen Marktgegebenheiten ab und entspricht den landesüblichen Konditionen.

Die nachfolgende Aufstellung der künftigen Zahlungen stellt die Perioden dar, in denen die Zahlungsströme voraussichtlich eintreten. Die zum 30. April 2018 ausgewiesenen Verbindlichkeiten werden zu folgenden zukünftigen Zahlungen führen.

30. April 2018

Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzschulden 231.419 251.562 59.142 175.401 17.019
Darlehen von Kreditinstituten 196.018 204.072 42.105 161.967 0
Darlehen der öffentlichen Hand 3.509 3.568 836 2.732 0
Ausleihungen von sonstigen Dritten 1.826 1.866 1.227 639 0
Finanzierungsleasing 17.682 29.672 2.590 10.063 17.019
Kontokorrent-Kredite 12.384 12.384 12.384 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 153.758 153.758 153.758 0 0
Übrige Verbindlichkeiten 116.513 120.217 113.627 6.590 0
Derivate des Handelsbestandes 221 269 269 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 37.112 37.112 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 36.851 36.851 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 8 8 0 0
Derivate (Hedge Accounting) 3.825 7.481 1.246 6.235 0
Sonstige Finanzinstrumente 452 452 97 355 0
Verbindlichkeiten Non-FI 112.015 112.015 112.015 0 0
Aushaftende Verbindlichkeiten 501.689 525.537 326.527 181.991 17.019

30. April 2017

Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzschulden 172.806 194.372 9.949 159.285 25.138
Darlehen von Kreditinstituten 145.314 152.577 2.007 145.726 4.844
Darlehen der öffentlichen Hand 4.097 4.156 1.789 2.367 0
Ausleihungen von sonstigen Dritten 693 700 19 681 0
Finanzierungsleasing 18.931 33.168 2.363 10.511 20.294
Kontokorrent-Kredite 3.771 3.771 3.771 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 157.074 157.074 157.074 0 0
Übrige Verbindlichkeiten 131.423 131.666 125.076 6.590 0
Derivate des Handelsbestandes 1.993 1.860 1.860 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 117.480 117.480 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 116.154 116.154 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 534 534 0 0
Derivate (Hedge Accounting) 7.105 7.481 1.246 6.235 0
Sonstige Finanzinstrumente 454 454 99 355 0
Verbindlichkeiten Non-FI 121.871 121.871 121.871 0 0
Aushaftende Verbindlichkeiten 461.303 483.112 292.099 165.875 25.138

Die künftigen Zahlungen der Derivate mit positiven Marktwerten stellen sich wie folgt dar:

30. April 2018 Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzielle Vermögenswerte 1.628 1.819 1.819 0 0
Derivate des Handelsbestandes 1.628 1.819 1.819 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 88.146 88.147 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 89.929 89.929 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 37 37 0 0
30. April 2017 Künftige Zahlungen
in TEUR Buchwert Summe < 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Finanzielle Vermögenswerte 1.086 1.064 1.064 0 0
Derivate des Handelsbestandes 1.086 1.064 1.064 0 0
davon Abflüsse aus Devisentermingeschäften 42.870 42.870 0 0
davon Zuflüsse aus Devisentermingeschäften 43.503 43.503 0 0
davon bedingte Derivate (Optionen) 431 431 0 0

Es werden keine Wertpapiere als Sicherheiten gehalten.

2.6.11.3 Marktrisiko

Unter Marktrisiko wird das Risiko verstanden, welches aufgrund von Marktpreisänderungen in fremden Währungen sowie aufgrund von Veränderungen von Zinssätzen und Rohstoffpreisen entsteht und geeignet ist, das Ergebnis der Zumtobel Group und den Marktwert der eingesetzten Finanzinstrumente negativ zu beeinflussen. Die Zielsetzung des Marktrisiko-Managements ist es, die vorhandenen Risiken zu beurteilen und, so weit wie möglich, wirtschaftlich sinnvoll unter Anwendung geeigneter Maßnahmen zu minimieren.

Um diese Risiken abzusichern, setzt die Zumtobel Group teilweise derivative Finanzinstrumente ein. Alle Derivatgeschäfte werden ausschließlich mit ausgewählten Banken abgeschlossen, um das Bonitätsrisiko aus den Kurssicherungsgeschäften möglichst gering zu halten. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt gemäß der gültigen Hedging Policy. Es werden keine Derivate zu Handels- oder Spekulationszwecken verwendet.

Grundsätzlich werden geplante Cashflows, die einem Währungskursrisiko unterliegen, rollierend für einen Zeithorizont von durchschnittlich ein bis drei Quartalen durch geeignete Sicherungsgeschäfte abgesichert. Durch diese Methodik verfügt das Unternehmen über einen relativ konstanten Hedge-Bestand, das Fremdwährungsexposure wird dadurch geglättet. Rohstoffpreisrisiken werden nach Möglichkeit durch entsprechende Lieferantenvereinbarungen reduziert.

Zinsänderungsrisiko

Das Zinsänderungsrisiko ist die mögliche Wertschwankung eines Finanzinstrumentes aufgrund von Änderungen des Marktzinssatzes sowie die zukünftige Änderung von Cashflows aus zinstragenden Positionen, die mit einem variablen Zinssatz verzinst werden. Ein Zinsänderungsrisiko liegt vor allem bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr vor. Im operativen Bereich sind diese Laufzeiten nicht von materieller Bedeutung, sie können jedoch bei finanziellen Vermögenswerten und Finanzschulden eine Rolle spielen.

Der zum Bilanzstichtag unter dem Konsortialkreditvertrag aushaftende Betrag von TEUR 115.000 hat aufgrund der Laufzeit bis 30. November 2022 langfristigen Charakter, unterliegt jedoch einer variablen Verzinsung (EURIBOR-Geldmarktzinsen). Zwei bilaterale Darlehen über jeweils TEUR 40.000 weisen eine Festzinsvereinbarung auf und unterliegen daher keinem Zinsänderungsrisiko.

Um das aus dem Konsortialkreditvertrag resultierende Zinsänderungsrisiko zu verringern, wurden unter der Annahme einer durchschnittlichen Inanspruchnahme von mindestens TEUR 80.000 mit verschiedenen Banken EUR-Zins-Swaps (Interest Rate Swaps) für ein derzeit wirksames Nominalvolumen von TEUR 60.000 abgeschlossen. Diese Zinsinstrumente sind in unterschiedliche Laufzeiten gestaffelt (längstens bis Juni 2021) und tauschen die variablen Zinszahlungen der Finanzierung in Fixzinszahlungen von maximal 1,446%. Die in Euro nominierten Zins-Swaps mit zu zahlenden Festzinssätzen sind gemäß IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" als "Hedge Accounting" einzustufen. Die Effektivität wird über die Hypothetische-Derivate-Methode nachgewiesen. Daneben besteht ein EUR/CHF-Cross-Currency-Swap mit Zahlungsverpflichtungen in Schweizer Franken. Dieser erfüllt bezüglich der Währungskomponente die Voraussetzungen eines Sicherungsinstrumentes für eine Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen", so dass der Marktwert unter Derivate "Hedge Accounting" ausgewiesen wird.

Nominalwährung Nominal in Tsd.
Landeswährung
Beizulegender
Zeitwert in TEUR
2017/18
Beizulegender
Zeitwert in TEUR
2016/17
EUR 60.000 -580 -1.334
CHF 23.228 -3.245 -5.771
Negative Marktwerte aus Zinssicherungsinstrumenten (Hedge Accounting) -3.825 -7.105

Beim EUR-CHF Cross Currency Swap hat sich der negative Marktwert (VJ TEUR -5.771) auf TEUR -3.245 reduziert, da einerseits eine ergebniswirksame Amortisierung der Nominalbeträge um TCHF 2.000 zum historischen Kurs von 1,4364 gegen TEUR 1.392 erfolgte und andererseits der Euro gegenüber dem Schweizer Franken (CHF) um rd. 10,5% aufwertete (zum 30.04.2018: EUR/CHF 1,1968/Vorjahr 1,0831).

>> Aushaftendes Zinsänderungsrisiko

Zum Bilanzstichtag stellt sich die Aufteilung der verzinslichen Finanzinstrumente nach fester und variabler Verzinsung wie folgt dar:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Finanzschulden -103.417 -108.390
Fest verzinste Finanzinstrumente -103.417 -108.390
Finanzielle Vermögenswerte 2.676 2.833
Liquide Mittel 85.090 81.352
Finanzschulden -128.002 -64.416
Variabel verzinste Finanzinstrumente -40.236 19.769
Summe -143.653 -88.621

Zinserhöhungen – insbesondere für die Währung EUR – können sich zu Lasten des Finanzergebnisses auswirken und den Durchschnittszinssatz erhöhen.

>> Sensitivitätsanalyse

Bei den variabel verzinsten Instrumenten würde eine Änderung von 100 Basispunkten für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr zu einer Veränderung des Zinsergebnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung von TEUR 325 (VJ TEUR 165) führen. Aufgrund der Tatsache, dass die fest verzinsten Finanzschulden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, verursacht eine Veränderung des Zinsniveaus keine Bewertungseffekte in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Eigenkapital.

Für die zur Zinssicherung abgeschlossenen Zinsderivate würde für einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr eine Änderung von 100 Basispunkten einen gegenläufigen Bewertungseffekt von TEUR 299 (VJ TEUR 447) ergeben.

Währungsänderungsrisiko

Als Währungsrisiko bezeichnet man jenes Risiko, das sich aus Wertschwankungen von Finanzinstrumenten durch Wechselkursschwankungen ergeben kann. Dieses Risiko besteht dort, wo Geschäftsfälle in einer anderen Währung als der funktionalen (lokalen) Währung der Gesellschaft abgewickelt werden.

Die Währungssicherungsinstrumente haben zum Bilanzstichtag eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die Zumtobel Group setzt überwiegend Devisenterminkontrakte mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr ein, ergänzend auch Optionen. Translationsrisiken werden nicht abgesichert.

Die Hauptwährungen im Konzern sind EUR, USD, CHF, GBP, AUD und NOK.

Da das Fremdwährungsexposure aus generellen Planungsannahmen ermittelt wird und nicht aus konkret bestimmbaren Einzelverträgen, können die Voraussetzungen für Hedge Accounting grundsätzlich nicht erfüllt werden.

>> Sensitivitätsanalyse

Die folgenden Angaben beschreiben aus Konzernsicht die Sensitivität von EUR-Kursänderungen gegenüber Fremdwährungen. Dabei werden alle zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Finanzinstrumente (inklusive konzerninterne Finanzinstrumente) in die Berechnung miteinbezogen.

Finanzinstrumente in den jeweiligen funktionalen Währungen der nicht im Euro-Raum ansässigen Tochtergesellschaften stellen kein Risiko dar und fließen somit nicht in die Sensitivitätsanalyse mit ein.

Eine zehnprozentige Auf- beziehungsweise Abwertung des Euros gegenüber der jeweiligen Währung zum 30. April 2018 hätte das Ergebnis sowie das Eigenkapital unter Berücksichtigung der wesentlichsten Fremdwährungspaare wie folgt beeinflusst. Alle weiteren Variablen (insbesondere die Zinssätze) werden in der Analyse als konstant angenommen. Die Effekte im Eigenkapital betreffen langfristige konzerninterne Darlehen.

EUR Abwertung um 10% EUR Aufwertung um 10%
in TEUR GuV Eigenkapital GuV Eigenkapital
EUR - GBP -2.886 -10.402 2.886 10.402
EUR - USD 2.412 -373 -2.412 373
EUR - AUD 775 -187 -775 187

Die folgende Tabelle veranschaulicht den Effekt aus Derivaten bei einer Kursveränderung von +/- 10%.

in TEUR Beizulegender
Zeitwert
EUR Abwertung
um 10%
EUR Aufwertung
um 10%
EUR - USD 756 3.694 -3.418
EUR - CHF 294 -1.192 1.084
EUR - GBP -3 -1.894 1.722
EUR - AUD 11 -274 249
EUR - NOK 6 -129 118

Rohstoffpreisrisiko

Die wesentlichen Rohstoffe sind Aluminium, Stahl und Kunststoffgranulat. Zur Verringerung von Risiken aus unerwarteten Preisänderungen werden nach Möglichkeit befristete Lieferverträge abgeschlossen.

2.6.12 Geschäftssegmente

2.6.12.1 Segment Geschäftsbereiche

Die Zumtobel Group besteht aus zwei operativen Segmenten, nach welchen auch die Steuerung des Konzerns erfolgt: dem Lighting Segment und dem Components Segment. Das Lighting Segment beinhaltet die Geschäftsbereiche Indoor, Outdoor und Zumtobel Group Services und stellt Lichtlösungen, Leuchten für die Innen- und Außenraumbeleuchtung und elektronisch-digitale Licht- und Raummanagementsysteme zur Verfügung. Das Components Segment enthält den Geschäftsbereich Tridonic, welcher elektronische Lichtkomponenten sowie LED-Lichtkomponenten entwickelt, produziert und vermarktet. Die Verrechnung von Lieferungen und Leistungen erfolgt zu marktüblichen Konditionen.

Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. In Anlehnung an den im IFRS 8 "Geschäftssegmente" geforderten "Management Approach" wird in den Segmentinformationen die für die interne Berichterstattung maßgebliche Erfolgskennzahl, welche das Betriebsergebnis (EBIT) darstellt, herangezogen.

Als Segmentvermögen wurden den Geschäftssegmenten das direkt zuzuordnende Sachanlagevermögen, das immaterielle Vermögen und das Working Capital (ohne Zinsabgrenzungen, Steuerforderungen und -verbindlichkeiten) zugeordnet.

Nicht den Geschäftssegmenten zuzuordnendes Vermögen und die daraus resultierenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie segmentübergreifend genutztes Sachanlagevermögen, Finanzverbindlichkeiten und Steuern werden in der Spalte "Überleitung" ausgewiesen.

Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen betrifft mit TEUR -273 (VJ TEUR -416) das Lighting Segment. Das restliche Finanzergebnis sowie die Steuern sind keinem Segment zugeordnet.

In den Abschreibungen des laufenden Jahres sind Wertminderungen in Höhe von TEUR -11.702 (VJ TEUR -144) enthalten. Diese sind mit TEUR -2.048 (VJ TEUR -90) dem Components Segment und mit TEUR -9.654 (VJ TEUR -54) dem Lighting Segment zuzurechnen. Die Eliminierung der segmentübergreifenden Innenerlöse wird in der Spalte "Überleitung" ausgewiesen.

Lighting Segment Components Segment Überleitung Konzern
in TEUR 2017/18 2016/17 2015/16 2017/18 2016/17 2015/16 2017/18 2016/17 2015/16 2017/18 2016/17 2015/16
Nettoumsätze 908.315 999.899 1.028.413 352.733 377.245 410.353 -64.532 -73.260 -82.222 1.196.516 1.303.884 1.356.544
Außenerlöse 908.155 999.627 1.027.665 288.310 304.226 328.799 51 31 80 1.196.516 1.303.884 1.356.544
Innenerlöse 160 272 748 64.423 73.019 81.554 -64.583 -73.291 -82.302 0 0 0
Bereinigtes EBIT 9.443 53.472 48.220 31.375 39.630 34.978 -21.163 -20.698 -24.521 19.655 72.404 58.677
Sondereffekte -21.603 -28.904 -37.624 -3.056 2.632 3.282 -2.292 -341 -515 -26.951 -26.613 -34.857
Betriebsergebnis -12.160 24.568 10.596 28.319 42.262 38.260 -23.455 -21.039 -25.036 -7.296 45.791 23.820
Investitionen 49.889 26.425 33.858 12.720 13.015 20.091 14.493 5.761 4.417 77.103 45.201 58.366
Abschreibungen -41.633 -36.190 -38.937 -12.406 -19.532 -24.596 -7.416 -4.718 -3.998 -61.456 -60.440 -67.531
in TEUR 30. April
2018
30. April
2017
30. April
2016
30. April
2018
30. April
2017
30. April
2016
30. April
2018
30. April
2017
30. April
2016
30. April
2018
30. April
2017
30. April
2016
Vermögen 646.377 690.327 736.685 173.640 172.920 173.395 166.089 156.382 158.568 986.106 1.019.629 1.068.648
30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April 30. April
2018 2017 2016 2018 2017 2016 2018 2017 2016 2018 2017 2016
Mitarbeiter
(Vollzeitkräfte)
4.325 4.767 4.913 1.690 1.590 1.638 209 205 210 6.224 6.562 6.761

Die Spalte "Überleitung" setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2017/18 2016/17
Konzernobergesellschaften -23.852 -21.529
Konzernbuchungen 397 490
Betriebsergebnis -23.455 -21.039

Konzernobergesellschaften sind jene Gesellschaften, die konzernübergreifende administrative Tätigkeiten oder Finanzierungstätigkeiten durchführen und nicht direkt einem Segment zugeordnet werden. Die Überleitung des Betriebsergebnisses beinhaltet Konzernbuchungen im Zusammenhang mit der Zwischengewinneliminierung des Umlauf- als auch des Anlagevermögens.

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Gemeinschaftlich genutztes Vermögen 148.108 149.044
Konzernobergesellschaften 48.664 46.634
Konzernbuchungen -30.683 -39.296
Vermögen 166.089 156.382

Die Umsatzerlöse mit einzelnen externen Kunden liegen jeweils unter 10% der Gesamtumsatzerlöse.

2.6.12.2 Segment Regionen

Es erfolgt eine Darstellung auf Basis der Regionen "D/A/CH", "Nordeuropa", "Südeuropa", "Benelux & Osteuropa", "Mittlerer Osten & Afrika", "Asien & Pazifik" sowie "Amerika":

Außenerlöse Vermögen
in TEUR 2017/18 2016/17 30. April 2018 30. April 2017
D/A/CH 357.698 381.882 466.398 479.191
davon Österreich 94.403 99.267 401.380 392.327
Nordeuropa 271.796 341.422 104.385 133.372
Südeuropa 178.885 183.031 39.978 50.842
Benelux & Osteuropa 182.839 165.659 55.032 29.296
Mittlerer Osten & Afrika 55.282 61.194 14.362 14.853
Asien & Pazifik 120.365 126.957 56.881 60.471
Amerika 29.650 43.739 10.297 16.841
Überleitung 0 0 238.772 234.763
Summe 1.196.516 1.303.884 986.106 1.019.629

Überleitung der Regionen:

in TEUR 30. April 2018 30. April 2017
Gemeinschaftlich genutztes Vermögen 234.817 246.246
Konzernbuchungen 3.955 -11.483
Vermögen 238.772 234.763

2.6.13 Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Der Konzern hat für Bankgarantien in Höhe von TEUR 7.331 (VJ TEUR 7.042) diverse Haftungen übernommen.

2.6.14 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag zum 30. April 2018 vor.

2.6.15 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen sind Personen in Schlüsselpositionen der Zumtobel Group AG (aktive Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Zumtobel Group AG) und deren nahe Angehörige anzusehen. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden Beratungsleistungen des Managements in Schlüsselpositionen in Höhe von TEUR 15 in Anspruch genommen und Spesen in Höhe von TEUR 23 rückerstattet. Durch den Verkauf von Waren an das Management in Schlüsselpositionen wurden Umsätze im Wert von TEUR 14 erzielt. Vergütungen von Tochtergesellschaften wurden an Management in Schlüsselpositionen in der Höhe von TEUR 10 ausbezahlt. Es wurden keine Vorschüsse bzw. Kredite an Management in Schlüsselpositionen gewährt. Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen nehmen Positionen in anderen Unternehmen ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen haben. Es wurden im laufenden Geschäftsjahr Geschäfte mit diesen Unternehmen in Höhe von TEUR 51 getätigt. Ehemalige Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen erhielten Bonuszahlungen in Höhe von TEUR 138. Des Weiteren gibt es keine Transaktionen mit nicht konsolidierten Gesellschaften und keine Transaktionen mit Eigentümern.

Mit assoziierten Unternehmen (siehe auch Kapitel 2.6.6.4) bestehen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen zu marktüblichen Konditionen. Mit assoziierten Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2017/18 Umsätze für Material und Dienstleistungen in Höhe von TEUR 10.446 (VJ TEUR 14.450) getätigt. Der Aufwand für von assoziierten Unternehmen bezogenen Produkten betrug im Geschäftsjahr 2017/18 TEUR 39.715 (VJ TEUR 12.652). In Summe bestehen zum 30. April 2018 gegenüber assoziierten Unternehmen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.182 (VJ TEUR 1.157) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.627 (VJ TEUR 3.211). Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber assoziierten Unternehmen als uneinbringlich ausgebucht. Zum 30. April 2018 sind auch keine Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen als uneinbringlich klassifiziert. Für eine belastende Abnahmeverpflichtung wurde eine Rückstellung in Höhe von TEUR 3.696 gebildet.

Zum 30. April 2018 besteht eine Finanzverbindlichkeit gegenüber einem assoziierten Unternehmen in Höhe von TEUR 1.207 (VJ Finanzforderung TEUR 467). Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden Wertminderungen in Höhe von TEUR 2.000 für eine Finanzforderung erfasst.

Organvergütungen

in TEUR 2017/18 2016/17
Gesamtbezüge des Vorstands 2.014 2.643
davon fixe Bezüge 1.926 1.520
davon kurzfristige variable Bezüge 26 283
davon langfristige variable Bezüge 61 840
Abfindungszahlung 235 0
in TEUR 2017/18 2016/17
Alfred Felder (ab 1. April 2016) 515 786
davon fixe Bezüge 515 470
davon kurzfristige variable Bezüge 0 95
davon langfristige variable Bezüge 0 221
Bernard Motzko (ab 1. Februar 2018) 343 0
davon fixe Bezüge 255 0
davon kurzfristige variable Bezüge 26 0
davon langfristige variable Bezüge 61 0
Thomas Tschol (ab 1. April 2018)* 50 0
davon fixe Bezüge 50 0
davon kurzfristige variable Bezüge 0 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
* Die Vergütung erfolgt im Rahmen eines Management-Service-Vertrages.
Ulrich Schumacher (bis 1. Februar 2018) 703 1.190
davon fixe Bezüge 703 650
davon kurzfristige variable Bezüge 0 108
davon langfristige variable Bezüge 0 432
Karin Sonnenmoser (bis 9. März 2018) 403 667
davon fixe Bezüge 403 400
davon kurzfristige variable Bezüge 0 80
davon langfristige variable Bezüge 0 187
Abfindungszahlung 235 0

Für Details zur Vergütungsregelung des Vorstandes wird auf die Angaben im Corporate Governance Bericht verwiesen.

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG erhielt folgende Vergütungen:

in TEUR 2017/18 2016/17
Gesamtvergütungen des Aufsichtsrats 453 516
davon fixe Vergütung 382 420
davon variable Vergütung 50 75
davon Spesen-/Aufwandsersatz 21 21

2.6.16 Angaben zu Personalstruktur und Organen

2.6.16.1 Personalstruktur

2017/18 2016/17
Durchschnitt Stichtag Durchschnitt Stichtag
Produktion/Herstellung 2.836 2.879 3.171 3.044
F&E 546 542 577 564
Vertrieb 1.942 1.934 1.937 1.958
Verwaltung 543 540 558 561
Sonstiges 346 329 451 435
Summe 6.213 6.224 6.694 6.562

Die angegebene Anzahl der Mitarbeiter ist inklusive der in der Zumtobel Group beschäftigten Leiharbeiter.

2.6.16.2 Organe des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2017/18 waren folgende Personen als Mitglieder des Aufsichtsrats tätig:

Name Funktion erstmalig bestellt
bzw. entsendet
bestellt bis Dienstzeit
bis dato
Dipl. Ing. Jürg Zumtobel Vorsitzender 2003 2020 14 Jahre
Dr. Stephan Hutter 1. Stv. Vorsitzender (bis 31. Januar 2018) 2010 7 Jahre
Dr. Johannes Burtscher 2. Stv. Vorsitzender 2010 2020 7 Jahre
Dipl. Ing. Fritz Zumtobel Mitglied 1996 2020 21 Jahre
Dr. Volkhard Hofmann Mitglied (seit 21. Juli 2017) 2017 2020 1 Jahr
Dr. Rüdiger Kapitza Mitglied (bis 5. Juni 2017) 2015 2 Jahre
Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler Mitglied (bis 31. Januar 2018) 2010 7 Jahre
Dietmar Dünser Delegierter des Betriebsrats 2015 2 Jahre
Richard Apnar Delegierter des Betriebsrats 2012 5 Jahre
Kai Arbinger Delegierter des Betriebsrats 2016 1 Jahr

Im Geschäftsjahr 2017/18 waren als Mitglieder des Vorstands tätig:

Dienstzeit
Name Funktion erstmalig bestellt bestellt bis bis dato
Dr. Alfred Felder Sprecher des Vorstandes seit 1. Februar 2018,
davor COO
1. April 2016 30. April 2019 > 2 Jahre
Dr. Bernard Motzko COO (Chief Operating Officer) 1. Februar 2018 30. April 2021 < 1 Jahr
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol CFO (Chief Financial Officer) 1. April 2018 30. April 2020 < 1 Jahr
Dr. Ulrich Schumacher CEO (Chief Executive Officer) 1. Oktober 2013 1. Februar 2018 < 5 Jahre
Dipl.-Kff. Karin Sonnenmoser CFO (Chief Financial Officer) 1. Mai 2014 9. März 2018 < 4 Jahre

2.7 Konsolidierungskreis

Nr. Gesamt Land Anteil in % Konsolidierungs
methode
Stichtag Währung
1 Tridonic Finance Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
2 ZG Operations Australia Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
3 Tridonic Australia Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
4 Tridonic Oceania Holding Pty. Ltd. Australien 100 voll 30. April AUD
5 ZG Lighting Australia Pty Ltd Australien 100 voll 30. April AUD
6 FURIAE Immobilien GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
7 LEDON Lighting GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
8 Tridonic Jennersdorf GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
9 LEXEDIS Lighting GmbH Österreich 50 equity 30. April EUR
10 ZG Lighting CEE GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
11 Tridonic GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
12 Tridonic GmbH & Co KG Österreich 100 voll 30. April EUR
13 Tridonic Holding GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
14 Zumtobel Group AG Österreich 100 voll 30. April EUR
15 Zumtobel Holding GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
16 Zumtobel Insurance Management GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
17 Zumtobel LED GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
18 RFZ Holding GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
19 ZG Lighting Austria GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
20 Zumtobel Lighting GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
21 Zumtobel Pool GmbH Österreich 100 voll 30. April EUR
22 ZG Lighting Benelux SA Belgien 100 voll 30. April EUR
23 ZG ILUMINACION LATAM LIMITADA Chile 100 voll 30. April CLP
24 Thorn Lighting (Guangzhou) Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
25 ZG Lighting Hong Kong Limited Hongkong 100 voll 30. April HKD
26 Thorn Lighting (Tianjin) Co. Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
27 Tridonic (Shanghai) Co. Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
28 TridonicAtco (Shenzhen) Co. Ltd. China 100 voll 31. Dezember CNY
29 TridonicAtco Hong Kong Ltd. Hongkong 100 voll 30. April HKD
30 ZG Lighting d.o.o. Kroatien 100 voll 30. April HRK
31 ZG Lighting Czech Republic, s r.o. Tschechische Republik 100 voll 30. April CZK
32 ZG Lighting Denmark A/S Dänemark 100 voll 30. April DKK
33 Thorn Lighting OY Finnland 100 voll 30. April EUR
34 ZG Lighting France S.A. Frankreich 99,97 voll 30. April EUR
35 Tridonic France Sarl Frankreich 100 voll 30. April EUR
36 Zumtobel Lumière Sarl Frankreich 100 voll 30. April EUR
37 ZG Innovation France SAS Frankreich 100 voll 30. April EUR
38 Europhane SAS Frankreich 10 equity 30. April EUR
39 ZG Licht Süd GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
40 Reiss Lighting GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
41 Tridonic Deutschland GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
42 Zumtobel Holding GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
43 ZG Licht Nord-West GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
44 ZG Licht Mitte-Ost GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
45 Zumtobel Lighting GmbH Deutschland 100 voll 30. April EUR
46 acdc LED Holdings Limited Großbritannien 100 voll 30. April GBP
47 acdc LED Limited Großbritannien 100 voll 30. April GBP
48 Rewath Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
49 Thorn Lighting Group Großbritannien 100 voll 30. April GBP
50 Thorn Lighting Holdings Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
51 Thorn Lighting International Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
52 Thorn Lighting Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
53 Tridonic UK Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
54 Wengen-Five Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
55 Wengen-Four Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
56 Wengen-One Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
57 Wengen-Three Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
58 Wengen-Two Ltd. Großbritannien 100 voll 30. April GBP
59 ZG Lighting (UK) Limited Großbritannien 100 voll 30. April GBP
60 ZG Lighting Hungary Kft. Ungarn 100 voll 30. April HUF
61 Thorn Lighting India Private Limited Indien 100 voll 30. April INR
62 ZG Lighting (Ireland) Ltd. Irland 100 voll 30. April EUR
63 Thorn Lighting s.r.l. Italien 100 voll 30. April EUR
64 Tridonic Italia SRL Italien 100 voll 30. April EUR
65 ZG Lighting Srl socio unico Italien 100 voll 30. April EUR
66 Zumtobel LED Illuminazione Holding srl Italien 100 voll 30. April EUR
67 Tridonic (Malaysia) Sdn, Bhd. Malaysia 100 voll 30. April MYR
68 Thorn Lighting Asian Holdings BV Niederlande 100 voll 30. April EUR
69 ZG Lighting Netherlands B.V. Niederlande 100 voll 30. April EUR
70 ZG Lighting (N.Z.) Limited Neuseeland 100 voll 30. April NZD
71 ZG Lighting Norway AS Norwegen 100 voll 30. April NOK
72 ZG Lighting Polska sp.z o.o. Polen 100 voll 30. April PLN
73 ZG Lighting Trading LLC Qatar 49 voll 30. April QAR
74 R Lux Immobilien Linie SRL Rumänien 99 voll 31. Dezember RON
75 Zumtobel Lighting Romania SRL Rumänien 100 voll 30. April RON
76 ZG Lighting Russia Russland 100 voll 30. April RUB
77 ZG Lighting Singapore Pte Limited Singapur 100 voll 30. April SGD
78 Tridonic (S.E.A.) Pte Ltd. Singapur 100 voll 30. April SGD
79 ZG Lighting Slovakia s.r.o. Slowakei 100 voll 30. April EUR
80 ZG Lighting d.o.o. Slowenien 100 voll 30. April EUR
81 ZG Lighting SRB d.o.o. Serbien 100 voll 30. April RSD
82 Tridonic SRB d.o.o. Serbien 100 voll 30. April RSD
83 Tridonic SA (Proprietary) Limited Südafrika 100 voll 30. April ZAR
84 ZG Lighting Iberia S.L. Spanien 100 voll 30. April EUR
85 Tridonic Iberia SL Spanien 100 voll 30. April EUR
86 ZG Lighting Nordic AB Schweden 100 voll 30. April SEK
87 Thorn Lighting Nordic AB Schweden 100 voll 30. April SEK
88 TLG Sweden Holdings AB Schweden 100 voll 30. April SEK
89 Tridonic AG Schweiz 100 voll 30. April CHF
90 Zumtobel Licht AG Schweiz 100 voll 30. April CHF
91 Inventron AG Schweiz 48 equity 30. April CHF
92 ZG Lighting (Thailand) Ltd Thailand 100 voll 30. April THB
93 Tridonic Aydinlatma Ticaret Limited Sirketi Türkei 100 voll 30. April TRY
94 Thorn Gulf LCC UAE 49 voll 31. Dezember AED
95 Tridonic (ME) FZE UAE 100 voll 30. April AED
96 acdc Corp. USA 100 voll 31. Dezember USD
97 Tridonic Inc., US USA 100 voll 30. April USD
98 Lemgo Realty Corp. USA 100 voll 30. April USD
99 Zumtobel Lighting Inc. USA 100 voll 30. April USD

Im Geschäftsjahr 2017/18 endkonsolidiert:

1 Europhane SAS Frankreich 100 voll 30. April EUR
2 Staff Iberica S.A. Spanien 50 equity 30. April EUR

Im Geschäftsjahr 2017/18 nicht in den Konsolidierungskreis miteinbezogen:

1 Atlas International Limited Großbritannien 30. April GBP
2 Smart & Brown Limited Großbritannien 30. April GBP
3 Oriole Emergency & Fire Protection Limited Großbritannien 30. April GBP
4 Thorn Lighting Pension Trustees Limited Großbritannien 30. April GBP
5 TLG Supplemental Pension Trustees Limited Großbritannien 30. April GBP
6 TLG Limited Großbritannien 30. April GBP
7 British Lighting Industries Limited Großbritannien 30. April GBP
8 Thorn Lighting Overseas Großbritannien 30. April GBP
9 ATCO Controls (India) Pvt. Lt. Indien 31. März INR

2.8 Erklärung des Vorstands gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Dornbirn, am 15. Juni 2018

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der

Zumtobel Group AG, Dornbirn,

und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern Bilanz zum 30. April 2018, der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern Gesamtergebnisrechnung, der Konzern Kapitalflussrechnung und der Konzern Eigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. April 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben folgende besonders wichtige Prüfungssachverhalte identifiziert:

    1. Werthaltigkeit Firmenwert Lighting Segment
    1. Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern

Werthaltigkeit Firmenwert Lighting Segment

Siehe Konzernanhang Kapitel 2.6.3.2 und Kapitel 2.6.6.1 / Konzernlagebericht Kapitel 1.9

Das Risiko für den Abschluss

Der im Konzernabschluss erfasste Posten Firmenwerte in Höhe von TEUR 187.895 betrifft im Wesentlichen den auf Ebene des Lighting Segments auf Werthaltigkeit getesteten Firmenwert in Höhe von TEUR 185.838. Dieser Firmenwert resultiert insbesondere aus dem Erwerb der Thorn Lighting Gruppe im Geschäftsjahr 1999/2000. Der Firmenwert wird entsprechend der internen Organisationsstruktur dem Lighting Segment als zahlungsmittelgenerierender Einheit zugeordnet und wird zumindest jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Firmenwertes ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Faktoren. Hierzu zählen insbesondere die prognostizierten Cashflows des Lighting Segments für die nächsten vier Jahre, einem Übergangsjahr und der ewigen Rente, die unter anderem auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie den Einschätzungen des Vorstandes hinsichtlich des erwarteten Marktumfelds und der Wirksamkeit der beschlossenen Maßnahmen basieren. Weitere Faktoren sind die unterstellte langfristige Wachstumsrate und die zugrunde gelegten regionenspezifischen Kapitalkosten.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen und Ermessensentscheidungen sowie der Berechnungsmethode des Werthaltigkeitstestes unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten beurteilt. Die bei den Berechnungen zugrunde gelegten prognostizierten Cash Flows haben wir mit der aktuellen von der Geschäftsleitung genehmigten strategischen Unternehmensplanung abgeglichen. Darüber hinaus haben wir uns mit den wesentlichen Planungsannahmen kritisch auseinandergesetzt und die unterstellten Annahmen anhand von unternehmensintern zur Verfügung gestellten Marktdaten untersucht. Die Planungstreue haben wir anhand von Informationen aus Vorperioden analysiert.

Da bereits geringfügige Änderungen des Kapitalkostensatzes erhebliche Auswirkungen auf den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit haben, haben wir die zur Herleitung der Kapitalkosten verwendeten Parameter jenen einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen (Peer-Group) gegenübergestellt.

Durch eigene Sensitivitätsanalysen haben wir ermittelt, ob die getesteten Buchwerte bei möglichen Veränderungen der Annahmen in realistischen Bandbreiten noch ausreichend durch die jeweiligen erzielbaren Beträge gedeckt sind.

Wir haben ferner beurteilt, ob die Anhangsangaben zur Werthaltigkeit des Firmenwertes angemessen sind.

Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern

Siehe Konzernanhang Kapitel 2.6.3.2 und Kapitel 2.6.6.8 / Konzernlagebericht Kapitel 1.9

Das Risiko für den Abschluss

Im Konzernabschluss zum 30. April 2018 werden aktive latente Steuern vor Saldierung in Höhe von TEUR 64.446 (davon TEUR 34.187 auf steuerliche Verlustvorträge und offene Siebentelabschreibungen im Sinne des § 12 Abs. 3 Z 2 KStG) ausgewiesen. Der Ansatz der aktiven latenten Steuern ist einerseits durch vorhandene passive latente Steuern und andererseits durch die erwartete Realisierung von zukünftigen steuerlichen Ergebnissen begründet. Der Nachweis von ausreichenden zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen basiert auf Unternehmens- und Steuerplanungsrechnungen, die in hohem Maße von den getroffenen Einschätzungen und Annahmen des Vorstandes zur Unternehmensentwicklung abhängig sind.

Es besteht das Risiko, dass für die im Konzernabschluss ausgewiesenen aktiven latenten Steuern, in Zukunft keine ausreichenden zu versteuernden Ergebnisse zur Verfügung stehen.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben untersucht inwieweit bilanzierte latente Steueransprüche durch vorhandene passive latente Steuern auf Ebene der jeweiligen Steuersubjekte und auf Ebene der bestehenden steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG gedeckt sind.

Für darüberhinausgehend angesetzte aktive latente Steuern haben wir die Annahmen und wesentlichen Parameter zur Prognose der zukünftig zu versteuernden Unternehmensergebnisse mit den vom Vorstand gewählten Prämissen der Unternehmensplanung auf Konsistenz untersucht und die Steuerplanungsrechnungen rechnerisch nachvollzogen. Weiters haben wir uns kritisch mit den im Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag vorgesehenen Regelungen zur Umlagemethodik sowie deren Abbildung in den Steuerplanungsrechnungen auseinandergesetzt.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

— Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortung zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich im Widerspruch zum Konzernabschluss steht oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheint.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahres- bzw Konzernabschluss, den Lage- bzw Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 21. Juli 2017 als Abschlussprüfer gewählt und am 10. April 2018 vom Aufsichtsrat mit der Konzernabschlussprüfung der Zumtobel Group AG beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 30. April 2007 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von den Konzernunternehmen gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Thomas Smrekar.1

Wien, am 15. Juni 2018

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Thomas Smrekar Wirtschaftsprüfer

11Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

3. Corporate Governance Bericht 2017/18

Inhalt

3. Corporate Governance Bericht

3.1 Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex _____ 137
3.1.1
Comply or Explain __________ 137
3.1.2
Externe Evaluierung der Einhaltung des Corporate Governance Kodex ______ 137
3.1.3
Compliance Management bei der Zumtobel Group AG _____ 137
3.2 Die Organe und Gremien der Zumtobel Group AG ________ 138
3.2.1
Die Aktionäre und die Hauptversammlung _________ 138
3.2.2
Der Vorstand ________ 138
3.2.3
Der Aufsichtsrat ____________ 141
3.2.4
Der Aufsichtsrat Ausschüsse ________ 142
3.3 Diversität im Aufsichtsrat und Vorstand ______ 146
3.4 Diversitätskonzept und Maßnahmen zur Frauenförderung _________ 146
3.5 Vergütungsbericht __________ 147
3.5.1
Vorstandsvergütung _________ 147
3.5.2
Aufsichtsratsvergütung _______ 152
3.6 Sonstige Informationen ____________ 152
3.6.1
Offenlegung der Honorare des Wirtschaftsprüfers ____ 152
3.6.2
Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats ____ 153
3.6.3
Konzernrevision ____________ 153
3.7 Bericht des Aufsichtsrats ___________ 154

3. Corporate Governance Bericht

3.1 Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex

Die Zumtobel Group bekennt sich vollumfassend zu den Richtlinien des Österreichischen Corporate Kodex und sieht darin die wesentliche Voraussetzung für eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung und ein hohes Maß an Transparenz gegenüber Aktionären und anderen Interessensgruppen ausgerichtet ist. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird vom Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance herausgegeben und stellt ein über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehendes Regelwerk für die verantwortungsvolle Führung und Leitung von Unternehmen gemäß internationalen Standards dar. Der aktuelle Corporate Governance Bericht basiert auf dem Kodex in der Fassung vom Januar 2018. Diese Version des Kodex kann auf der Website des Arbeitskreises für Corporate Governance in Österreich abgerufen werden (www.corporate-governance.at). Durch die freiwillige Selbstverpflichtung bekommt der Kodex Geltung und damit ist die Nichteinhaltung von C-Regeln (Comply or Explain) zu begründen.

Wie schon in den Jahren zuvor wurde der Kodex auch im Geschäftsjahr 2017/18 von der Zumtobel Group AG nahezu lückenlos eingehalten. Bei einer C-Regel der insgesamt 83 Regeln des Kodex besteht eine abweichende Umsetzung. Diese Abweichung wird nachfolgend erläutert.

3.1.1 Comply or Explain

Folgende C-Regel des Kodex wurde bzw. wird derzeit nicht eingehalten:

Regel 30: Informationen über den Versicherungsschutz im Allgemeinen und über eine D&O-Versicherung im Besonderen werden von der Zumtobel Group als vertrauliche Unternehmensdaten betrachtet, deren Veröffentlichung geeignet ist, dem Unternehmen Schaden zuzufügen. Die Zumtobel Group sieht daher von einer Veröffentlichung ab.

3.1.2 Externe Evaluierung der Einhaltung des Corporate Governance Kodex

Der Corporate Governance Kodex (Regel 62) sieht vor, dass die Einhaltung der C-Regeln des Kodex regelmäßig, mindestens alle drei Jahre, durch eine externe Institution evaluiert werden muss. Dies wurde zuletzt im Zuge der Prüfung des Jahresabschlusses 2016/17 durch den Abschlussprüfer des Konzerns durchgeführt. Der Bericht über die unabhängige Prüfung ist auf der Webseite der Zumtobel Group AG unter www.zumtobelgroup.com öffentlich zugänglich. Als Ergebnis der Prüfung haben die Abschlussprüfer festgestellt, dass der von der Zumtobel Group AG erstellte Corporate Governance Bericht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften (§ 243b UGB) aufgestellt worden ist.

3.1.3 Compliance Management bei der Zumtobel Group AG

Dem Anspruch der Zumtobel Group, das Corporate Governance System hinsichtlich Wirksamkeit und Effizienz laufend an sich ändernde Anforderungen und Rahmenbedingungen anzupassen, wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprochen. Durch die Abteilung Corporate Integrity wurden die in den Vorjahren definierten Maßnahmen zum Auf- und Ausbau des Compliance Management Systems zielgerichtet weiterentwickelt. Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit zwischen Corporate Integrity und der Rechtsabteilung, der Konzernrevision, dem Risikomanagement, der Personalabteilung sowie der IT. Der Chief Compliance Officer berichtet regelmäßig in den Vorstandssitzungen über aktuelle Compliance-Themen sowie Planung und Fortschritt beim Auf- und Ausbau des Compliance Management Systems. Wie bisher wird auch der neue Compliance-Verantwortliche sich mindestens zweimal jährlich zu Vier-Augen-Gesprächen mit dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses treffen und ebenfalls zweimal jährlich an den Prüfungsausschuss über Status und wesentliche Entwicklungen im Bereich Compliance berichten. Auf detailliertere Ausführungen im Abschnitt "Corporate Governance und Compliance" im Konzernlagebericht wird verwiesen.

3.2 Die Organe und Gremien der Zumtobel Group AG

Entsprechend der österreichischen Gesetzeslage beruht die Organisation der Zumtobel Group AG auf den drei unabhängigen Organen Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. Der Vorstand ist für die Führung des Unternehmens verantwortlich. Der Aufsichtsrat, ein vom operativen Management völlig getrenntes und von der Hauptversammlung gewähltes Organ, nimmt die Kontrollfunktion wahr. Vorstand und Aufsichtsrat sind nach dem Prinzip der strikten personellen Trennung organisiert, eine gleichzeitige Mitgliedschaft in beiden Organen ist nicht zulässig. Die Zusammenarbeit zwischen den drei Organen wird in der Satzung sowie in den Geschäftsordnungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat geregelt. Die Satzung ist auf der Website der Zumtobel Group (www.zumtobelgroup.com) veröffentlicht.

3.2.1 Die Aktionäre und die Hauptversammlung

Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Die Aktien der Zumtobel Group AG sind nach dem Prinzip "one share – one vote" ausgestaltet.

Die Hauptversammlung wird mindestens 28 Tage vor dem Versammlungstermin einberufen und wird am Sitz der Gesellschaft oder in Wien oder in einer anderen österreichischen Landeshauptstadt abgehalten. Die vom österreichischen Aktiengesetz vorgeschriebenen Informationen sind spätestens ab dem 21. Tag vor der Hauptversammlung auf der im Firmenbuch eingetragenen Internetseite der Gesellschaft verfügbar.

Die Aktien der Zumtobel Group AG sind reine Inhaberaktien. Angaben über die Aktionärsstruktur sind daher nur dann möglich, wenn die Aktionäre ihre Aktien für die Hauptversammlung hinterlegen oder die Zumtobel Group AG von sich aus über ihren Aktienanteil informieren. Die verfügbaren Angaben über die Aktionärsstruktur sind im Konzernlagebericht im Kapitel 1.3 (Die Zumtobel Group Aktie) erläutert.

Die Zumtobel Group legt höchsten Wert auf eine umfassende, zeitnahe Informationspolitik unter besonderer Berücksichtigung der Gleichbehandlung aller Aktionäre. Dazu wird über die gesetzlichen Anforderungen hinaus (unter anderem Jahresfinanzbericht, Quartalsberichte, Ad-hoc-Meldungen) regelmäßig mit Pressemitteilungen, Telefonkonferenzen und auf Investorenveranstaltungen über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen informiert. Alle Berichte und Meldungen sowie die wesentlichen Präsentationen werden unter www.zumtobelgroup.com veröffentlicht. Unter dem Punkt "Investor Relations" werden auf der Website ein detaillierter Finanzkalender sowie sonstige Aktieninformationen publiziert.

3.2.2 Der Vorstand

Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat bestellt. Die Vorstände dürfen Nebentätigkeiten nur nach vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrats ausüben.

erstmalig Dienstzeit
Name Funktion bestellt bestellt bis bis dato
Dr. Alfred Felder Sprecher des Vorstandes seit 1. Februar 2018,
davor COO
01.04.2016 30.04.2019 > 2 Jahre
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol CFO (Chief Financial Officer) 01.04.2018 30.04.2020 < 1 Jahr
Dr. Bernard Motzko COO (Chief Operating Officer) 01.02.2018 30.04.2021 < 1 Jahr
Dipl.-Kff. Karin Sonnenmoser CFO (Chief Financial Officer) bis 9. März 2018 01.05.2014 09.03.2018 < 4 Jahre
Dr. Ulrich Schumacher CEO (Chief Executive Officer) bis 1. Februar 2018 01.10.2013 01.02.2018 < 5 Jahre

Dr. Alfred Felder – Sprecher des Vorstandes

Alfred Felder wurde per 1. Februar 2018 zum Sprecher des Vorstandes bestellt. Davor war Herr Felder seit 1. April 2016 COO der Zumtobel Group AG. Sein Mandat läuft bis zum 30. April 2019. Herr Felder, 1963 in Südtirol (Italien) geboren, studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien. 1990 trat er in den Siemens-Konzern ein und bekleidete verschiedene Funktionen in den Bereichen Forschung & Entwicklung in Deutschland und war ab 1995 bei der Siemens-Tochter Infineon in Japan als Technologiemanager tätig. 2003 wechselte er zur damaligen Siemens-Tochter OSRAM und verantwortete verschiedene Managementfunktionen in den Bereichen optoelektronische Halbleiter und Allgemeinbeleuchtung in den USA und China. Ab November 2012 war Alfred Felder als Geschäftsführer der Komponententochter Tridonic für die Zumtobel Group tätig.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

Dr. Bernard Motzko – COO

Bernard Motzko wurde per 1. Februar 2018 zum COO der Zumtobel Group bestellt und übernahm die Agenden von Alfred Felder. Sein Mandat läuft bis zum 30. April 2021. Bernard Motzko, Jahrgang 1962, geboren in Oberschlesien, aufgewachsen in Deutschland, hat an der Universität Paderborn Maschinenbau und parallel Betriebswirtschaft studiert. Im Jahr 1994 schloss er erfolgreich seine Promotion ab. Nach verschiedenen Positionen im Bereich der Produktion startete Bernard Motzko im Jahr 1997 seine Karriere im damaligen Unternehmen Siemens Nixdorf (heute Diebold-Nixdorf), einem Hersteller von Kassensystemen, Kiosksystemen und Geldautomaten. Dort verantwortete er zunächst den Standort Paderborn und wechselte im Jahr 2003 in eine globale Verantwortung im Bereich der Produktion und Supply Chain. Sein Fokus lag vor allem auf der Einführung von einheitlichen Prozessen und Methoden sowie auf der Optimierung des Produktionsnetzwerks durch Aufbau von Werken in Brasilien und China.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Beirates der Schwering & Hasse Elektrodraht GmbH (Deutschland).

Dipl.-Kfm. Thomas Tschol – CFO

Thomas Tschol wurde per 1. April 2018 zum CFO der Zumtobel Group bestellt. Sein Mandat läuft bis zum 30. April 2020. Thomas Tschol, Jahrgang 1970, geboren in Lauterach, Österreich, hat an der Ecole Supérieure de Commerce de Toulouse Betriebswirtschaftslehre studiert und im Jahr 1995 mit einem Doppeldiplom in Kooperation mit der TU Berlin abgeschlossen. Nach seinem Berufseinstieg als Assistent des Präsidiums der Donau-Universität in Krems sowie als Berater und Senior Manager der Cap Gemini Ernst & Young AG gründete Thomas Tschol im Jahr 2001 die Management Factory Corporate Advisory GmbH in Wien, ein Dienstleistungsunternehmen für Finance Management. Neben der Tätigkeit als Geschäftsführer seines Unternehmens kann Thomas Tschol auf eine langjährige Erfahrung als Chief Financial Officer zurückgreifen. Er bezog die Position des Finanzvorstands u. a. in der Trenkwalder International AG, der Mayr-Melnhof Holz Holding AG sowie der Asamer Baustoffe AG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Aufsichtsrates der Wolford AG (Österreich) bis 4. Mai 2018.

Dr. Ulrich Schumacher – CEO (bis 1. Februar 2018)

Ulrich Schumacher wurde per 1. Oktober 2013 zum CEO der Zumtobel Group AG bestellt. Per 1. Februar 2018 hat die operative Tätigkeit von Herrn Dr. Ulrich Schumacher als CEO der Zumtobel Group AG geendet. Das Arbeitsverhältnis wurde per 26. Februar 2018 aufgelöst

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group (Stand 30. April 2017): Mitglied des Aufsichtsrats von ASM International N.V., Almere (Niederlande) seit Mai 2008.

Dipl.-Kff. Karin Sonnenmoser – CFO (bis 9. März 2018)

Karin Sonnenmoser wurde per 1. Mai 2014 zum CFO der Zumtobel Group bestellt und hat das Unternehmen per 9. März 2018 verlassen.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Aufsichtsrats (Vorsitzende des Prüfungsausschusses) bei der Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin (Deutschland) seit 25. Februar 2014, Mitglied des Aufsichtsrats der Schweizer Electronic AG, Schramberg (Deutschland) seit 1. Juli 2016.

Aufgabenverteilung des Vorstands

Der Vorstand steuert und verantwortet die Geschäftstätigkeit der Zumtobel Group gemeinschaftlich als ein Organ und die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für den Erfolg und die langfristige Ausrichtung des Konzerns. Um die tägliche Arbeit zu erleichtern, wurden Themenschwerpunkte definiert, bei denen einzelne Mitglieder des Vorstands als Ansprechpartner fungieren.

Die Aufteilung der Themen stellt sich per 30. April 2018 wie folgt dar:

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko
Sprecher des Vorstandes CFO COO
- Unternehmensstrategie, Mergers &
Acquisitions, Geschäftsprozesse
- Geschäftsbereiche (Business
Divisions)
- Vertrieb, Marketing &
Kommunikation
- Technologie & Entwicklung
- Personal
- Investor Relations
- Recht
- Rechnungswesen und Steuern
- Finanzen & Controlling
- Treasury
- Risikomanagement
- Compliance
- Internal Audit
- Versicherungen
- Werke (Operations)
- Logistik & Supply Chain
Management
- Qualität
- IT
- Einkauf

Zur übergreifenden Steuerung und Kontrolle des Konzerns dient die Vorstandssitzung, die in der Regel mindestens einmal monatlich stattfindet und über die Protokoll geführt wird. Daneben unterrichten sich die Mitglieder des Vorstands gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Vorstandsbereichen sowie die jeweiligen Beurteilungen der an einzelne Vorstandsmitglieder berichtenden Führungskräfte.

Für die Beziehungen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Unternehmen ist der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten des Aufsichtsrats zuständig, der auch als Vergütungsausschuss im Sinne von Regel 43 und als Nominierungsausschuss im Sinne von Regel 41 fungiert. Für Nachbesetzungen im Vorstand wurden vom Aufsichtsrat gemäß Regel 38 ein Anforderungsprofil und ein Besetzungsverfahren definiert.

3.2.3 Der Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung bestellt. Die Arbeitnehmervertreter sind gemäß österreichischem Aktiengesetz berechtigt, für je zwei von der Hauptversammlung gewählte Mitglieder ein Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden.

erstmalig bestellt bestellt bis Dienstzeit
Name Funktion bzw. entsendet bis dato
Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel Vorsitzender 2003 2020 15 Jahre
Dr. Stephan Hutter (bis 31. Januar 2018) 1. Stv. Vorsitzender 2010 8 Jahre
Dr. Volkhard Hofmann (ab 21. Juli 2017 Mitglied
und ab 1. Februar 2018 1. Stv. Vorsitzende)
1. Stv. Vorsitzender 2017 2020 1 Jahr
Dr. Johannes Burtscher 2. Stv. Vorsitzender 2010 2020 8 Jahre
Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel Mitglied 1996 2020 21 Jahre
Dr. Rüdiger Kapitza (bis 5. Juni 2017) Mitglied 2015 2 Jahre
Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler (bis 31. Januar 2018) Mitglied 2010 8 Jahre
Dietmar Dünser Delegierter des Betriebsrats 2015 3 Jahre
Richard Apnar Delegierter des Betriebsrats 2012 6 Jahre
Kai Arbinger Delegierter des Betriebsrats 2016 2 Jahre

Der Aufsichtsrat hat die Unabhängigkeitskriterien nach Regel 53 in seiner Sitzung vom 29. September 2006 erstmalig festgelegt und in seiner Sitzung vom 26. Juni 2009 eine geänderte Fassung beschlossen, welche sich noch enger an den Leitlinien des Österreichischen Corporate Governance Kodex orientiert. Diese seit 2009 geltenden Kriterien wurden vom Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG in seiner Sitzung am 25. Juni 2013 aktualisiert, wobei es sich dabei um eine formelle, aber nicht materielle Anpassung handelt. Gemäß diesen Kriterien ist ein Aufsichtsratsmitglied als unabhängig anzusehen, wenn es nicht in einer geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zur Zumtobel Group oder zum Vorstand der Zumtobel Group AG steht. Solche Beziehungen sind unter anderem wesentliche Kunden-Lieferanten-Beziehungen oder enge verwandtschaftliche Beziehungen. Die vollständigen Unabhängigkeitskriterien sind auf der Website der Zumtobel Group publiziert (www.zumtobelgroup.com).

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben erklärt, unabhängig im Sinne dieser Kriterien zu sein. Damit werden die Regeln 39 und 53 vollumfänglich eingehalten. Die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder Volkhard Hofmann und Johannes Burtscher sind sowohl unabhängig als auch keine Anteilseigner oder Vertreter von Anteilseignern mit einer Beteiligung von mehr als 10%, womit auch Regel 54 vollumfänglich eingehalten wird.

Bekleiden Mitglieder des Aufsichtsrats zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group, so werden diese gemäß Regel 56 und 57 sowohl auf der Website der Zumtobel Group (www.zumtobelgroup.com) als auch in diesem Corporate Governance Bericht veröffentlicht.

3.2.4 Der Aufsichtsrat | Ausschüsse

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG hat folgende Ausschüsse gebildet:

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Mitglieder: Dr. Johannes Burtscher (Vorsitzender und Finanzexperte), Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel (stellvertretender Vorsitzender), Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel, Dietmar Dünser und Kai Arbinger.

Aufgaben: Der Prüfungsausschuss ist zuständig für die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses sowie des Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Vorschlags für die Gewinnverwendung. Der Prüfungsausschuss unterbreitet einen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers zur Beschlussfassung durch die Hauptversammlung. Der Abschlussprüfer wird anschließend durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats beauftragt. Außerdem ist der Prüfungsausschuss zuständig für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Tätigkeit des Abschlussprüfers sowie des Internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und der Internen Revision. Diesen Aufgaben ist der Prüfungsausschuss im Geschäftsjahr 2017/18 umfassend nachgekommen. Unter anderem lässt sich der Prüfungsausschuss in jeder Sitzung von den für die genannten Systeme und Prozesse verantwortlichen Führungskräften persönlich über den aktuellen Status berichten. Ergänzend trifft sich der Vorsitzende des Prüfungsausschusses zweimal jährlich zu einem Vier-Augen-Gespräch mit dem Leiter Corporate Audit und dem Leiter Corporate Integrity.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten

Mitglieder: Dr. Stephan Hutter (Vorsitzender, per 31.01.2018 ausgeschieden), Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel (stellvertretender Vorsitzender, ab 1.02.2018 Vorsitzender), Dr. Rüdiger Kapitza (per 5.06.2017 ausgeschieden), Dr. Volkhard Hofmann (ab 1.02.2018 stellvertretender Vorsitzender), Dr. Johannes Burtscher (ab 1.02.2018)

Aufgaben: Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten ist verantwortlich für die Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den Vorstandsmitgliedern und entspricht dem Vergütungsausschuss gemäß Regel 43. Er nimmt außerdem die Aufgaben des Nominierungsausschusses gemäß Regel 41 wahr. Als solcher hat er unter anderem das Anforderungsprofil und das Besetzungsverfahren für den Vorstand gemäß Regel 38 ausgearbeitet und beschlossen.

Strategieausschuss

Mitglieder: Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel (Vorsitzender, ab 1.02.2018 stellvertretender Vorsitzender), Dr. Stephan Hutter (stellvertretender Vorsitzender, per 31.01.2018 ausgeschieden), Dr. Rüdiger Kapitza (per 5.06.2017 ausgeschieden), Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler (per 31.01.2018 ausgeschieden), Dr. Volkhard Hofmann (ab 1.02.2018 Vorsitzender), Dr. Johannes Burtscher (ab 1.02.2018).

Aufgaben: Der Strategieausschuss (auch "Strategy Committee") befasst sich als "Sounding Board" des Vorstands kontinuierlich mit strategischen und kulturellen Fragen der Zumtobel Group AG.

3.2.4.1 Der Aufsichtsrat | Aktionärsvertreter

Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel

Seit 1. September 2003 ist Jürg Zumtobel Vorsitzender des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er ist bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20. Im Jahr 1936 in Frauenfeld (Schweiz) geboren, trat Jürg Zumtobel im Jahr 1963 in die Zumtobel Group ein und übte verschiedene Funktionen in Produktionsplanung und -steuerung, Produktion und Vertrieb aus. Von 1991 bis 2003 war er CEO und Vorsitzender des Vorstands der Zumtobel Group AG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Aufsichtsrats der Vorarlberger Kulturhäuser Betriebsgesellschaft mbH, Bregenz (Österreich).

Dr. Volkhard Hofmann (seit 21. Juli 2017)

Seit 21. Juli 2017 ist Herr Volkhard Hofmann Mitglied des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er ist bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20 bestellt. Geboren wurde Dr. Volkhard Hofmann am 23. Oktober 1952. Nach seiner Promotion als Dr. rer. pol. an der Universität zu Köln ist er 1982 als Berater zur Boston Consulting Group gekommen und in der Mindestdauer von sechs Jahren zum Partner und Managing Director gewählt worden. Während seiner Zeit bei der Boston Consulting Group hat er einige Praxisgruppen gegründet beziehungsweise geleitet und war zudem in verschiedenen internationalen Führungspositionen tätig. In den letzten 20 Jahren hat Herr Hofmann die Zumtobel Group bei unterschiedlichen Projekten kontinuierlich beraten.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der SMP AG Strategy Consulting Düsseldorf.

Dr. Johannes Burtscher

Seit 23. Juli 2010 ist Herr Johannes Burtscher Mitglied des Aufsichtsrats und zweiter Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Zumtobel Group AG. Er ist bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20. Dr. Burtscher wurde 1969 in Egg (Österreich) geboren und ist Lizenziat und Doktor der Wirtschaftswissenschaften der Universität St. Gallen (HSG). Von 1996 bis 2007 war Herr Burtscher in verschiedenen Positionen in der Zumtobel Group tätig, zuerst als Assistent von Jürg Zumtobel im Konzernstab für Strategie und Organisation. Im Anschluss daran übernahm er das Konzerncontrolling der Group. Mit der Akquisition von Thorn Lighting wurde Herr Burtscher zum CFO der britischen Tochtergesellschaft in London bestellt. Danach leitete Herr Burtscher von Hongkong aus das Leuchtengeschäft in Asien. Von 2007 bis 2011 war Herr Burtscher CFO der in München ansässigen Rodenstock Gruppe und seit Juli 2012 ist er CFO von Novem, einem Zulieferer der Automobilindustrie.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Verwaltungsrats der Kunststoff Schwanden AG, Schwanden (Schweiz).

Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel

Seit 1996 gehört Fritz Zumtobel dem Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG an. Vom 1. September 2003 bis zum 7. April 2006 war er Stellvertreter des Vorsitzenden und ist seither Mitglied. Er ist bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20. Fritz Zumtobel wurde 1939 in Frauenfeld (Schweiz) geboren. Er trat 1965 in die Zumtobel Group ein und bekleidete verschiedene Positionen, hauptsächlich im technischen Bereich. Von 1974 bis 1996 war er Mitglied des Vorstands der Zumtobel Group AG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Stiftungsvorstands der Aurelio Privatstiftung.

Dr. Stephan Hutter (bis 31. Januar 2018)

Seit 23. Juli 2010 war Herr Stephan Hutter Mitglied des Aufsichtsrats und seit 24. Juli 2015 erster Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Zumtobel Group AG. Er war bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20 und hat sein Mandat mit Wirkung 31. Januar 2018 zurückgelegt. Herr Hutter wurde 1961 in Dornbirn (Österreich) geboren. Er ist seit 2012 Partner der Kanzlei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom LLP in Frankfurt am Main. Herr Hutter berät vorwiegend auf dem Gebiet des internationalen Kapitalmarktrechts sowie bei grenzüberschreitenden Unternehmensakquisitionen und Bankfinanzierungen. Stephan Hutter begann seine anwaltliche Tätigkeit bei Shearman & Sterling in New York im Jahre 1986 und ist seit 1987 in New York als Anwalt zugelassen. Von 2008 bis 2012 war Herr Hutter Managing Partner der europäischen und asiatischen Kapitalmarktrechtspraxis von Shearman & Sterling.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Aufsichtsrats der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, Salzburg (Österreich), Mitglied im Vorstand des Städelschen Museumsvereins, Frankfurt (Deutschland), Honorarkonsul der Republik Österreich in Hessen und Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler (bis 31. Januar 2018)

Seit 23. Juli 2010 war Herr Hans-Peter Metzler Mitglied des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er war bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/20 und hat sein Mandat mit Wirkung 31. Januar 2018 zurückgelegt. Herr Metzler wurde 1959 in Bregenz (Österreich) geboren. Nach seinem Universitätsabschluss in Mathematik und Theoretischer Physik begann seine berufliche Laufbahn 1984 mit dem Eintritt in die Siemens AG, Zentralbereich Forschung, München. Es folgten 1992 die Position des Geschäftsführers und Leiters Forschung & Entwicklung Siemens Components, Asia Pacific, und 1996 des General Managers Mikrocontroller-Geschäft der Siemens AG, München. 1997 gründete Herr Metzler NewLogic Technologies. Im Jahr 2000 folgte die Gründung von Photeon Technologies und 2008 die Gründung von Interclick.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Verwaltungsratsvorsitzender der CCS Group Holding AG, Lyss (Schweiz), Mitglied des Aufsichtsrats der Aquin & Cie AG,, München (Deutschland), Mitglied des Aufsichtsrats der Dornbirner Sparkasse Bank AG, Dornbirn (Österreich), Präsident der Bregenzer Festspiele Privatstiftung, Bregenz (Österreich), Mitglied des Vorstands im Freundesverein des Kunsthaus Bregenz, Bregenz (Österreich) und Vorsitzender des Beirats der Heliatek GmbH, Dresden (Deutschland).

Dr. Rüdiger Kapitza (bis 5. Juni 2017)

Herr Kapitza war seit 24. Juli 2015 Mitglied des Aufsichtsrates der Zumtobel Group AG. Er war bestellt bis zur Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2019/2020 und hat sein Mandat mit Wirkung 5. Juni 2017 zurückgelegt. Herr Rüdiger Kapitza wurde 1955 in Bielefeld, Deutschland, geboren. Er ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und war bis zum 6. April 2016 Vorstandsvorsitzender der DMG MORI AG mit Verantwortung für die Ressorts Unternehmensstrategie, Key-Accounting, Personal, Einkauf, Revision, Compliance sowie Corporate Public Relations.

Zusätzliche Funktionen und Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Mitglied des Vorstands des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW), Mitglied des Hauptverbandes des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA).

3.2.4.2 Der Aufsichtsrat | Delegierte des Betriebsrats

Dietmar Dünser

Seit Juli 2015 ist Herr Dünser als vom Betriebsrat der Angestellten entsandtes Mitglied Angehöriger des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Dietmar Dünser wurde 1966 in Bludenz, Österreich, geboren. Nach Abschluss der HTL für Nachrichtentechnik und Elektronik trat er 1986 in die Zumtobel Group ein und war zunächst in der Elektronik-Entwicklung tätig. Sein beruflicher Werdegang führte ihn weiters in die Bereiche Marketing und Produktmanagement, technischer Vertrieb, Reklamationswesen und Qualifizierung von Betriebsgeräten. Von 1997 bis 2002 absolvierte Herr Dünser sein berufsbegleitendes Studium für "Export und internationales Management" am Management Center Innsbruck (MCI), Abschluss Mag. (FH) für Wirtschaft und Management. Seit 2015 ist er Quality and Risk Management Engineer bei der Zumtobel Lighting GmbH. Herr Dünser ist seit 1999 im Betriebsrat, seit 2005 aktives Mitglied. Seit April 2015 ist er Vorsitzender des Betriebsrates der Zumtobel Group AG, Zumtobel Pool GmbH, Zumtobel Insurance Management GmbH, ZG Lighting Austria GmbH, ZG Lighting CEE GmbH und Zumtobel Lighting GmbH. Im Januar 2016 wurde Herr Dünser freigestellter Betriebsrat der Angestellten für die zuvor genannten Unternehmen.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: Ersatz in der Gemeindevertretung Ludesch und ordentliches Mitglied des Ausschusses "e5 und Umwelt".

Richard Apnar

Seit Juni 2012 ist Herr Apnar als vom Betriebsrat der Arbeiter entsandtes Mitglied Angehöriger des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Er wurde 1974 in Lustenau (Österreich) geboren und begann 1990 die Lehre als Kunststofftechniker bei der Zumtobel Lighting GmbH. Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung als Kunststofftechniker im Jahr 1993 arbeitete er bis 2008 als Facharbeiter in der Produktion. Im Jahr 2008 wechselte er in die Supply-Chain-Organisation der Zumtobel Group. Seit September 2012 ist Herr Apnar der Vorsitzende des Betriebsrates der Arbeiter der Zumtobel Lighting GmbH.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

Kai Arbinger

Seit Mai 2016 ist Herr Arbinger als Delegierter des Betriebsausschusses der Tridonic Mitglied des Aufsichtsrats der Zumtobel Group AG. Geboren im Jahr 1959 in Bregenz, Österreich, trat Herr Arbinger 1985 in die Entwicklungsabteilung der Zumtobel Group ein. Im Dezember 2015 übernahm Herr Arbinger den Betriebsratsvorsitz der Angestellten der Tridonic GmbH & Co KG.

Zusätzliche Funktionen oder Organschaften außerhalb der Zumtobel Group: keine.

3.3 Diversität im Aufsichtsrat und Vorstand

Die Aufsichtsräte und Vorstände werden entsprechend ihrer fachlichen Qualifikation und persönlichen Kompetenz ausgewählt unter Berücksichtigung auf eine im Ganzen ausgewogene Besetzung mit diversem Bildungs- und Berufshintergrund. Im Rahmen der Neubesetzungen im Aufsichtsrat und im Vorstand achtet die Zumtobel Group auf eine Förderung von Generationen- und Geschlechtervielfalt. Per 30. April 2018 ergibt sich folgendes Bild im Vorstand und Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG:

Geschlecht Ausbildung Altersklasse
Vorstand
Männer (3) Wirtschaftswissenschaften (1) < 50 (1)
Frauen (keine) Elektrotechnik (1) 50 bis 60 (2)
Wirtschaftsingenieur und
Maschinenbautechnik (1) 60 bis 70
70 <
Aufsichtsrat
Aktionärsvertreter Männer (4) Wirtschaftswissenschaften (1) < 50 (1)
Frauen (keine) Rechtswissenschaften (1) 50 bis 60
Ingenieurwesen (2) 60 bis 70 (1 )
70 < (2)
Nachrichtentechnik und
Delegierte des Betriebsrates Männer (3) Elektronik (1) < 50 (1)
Frauen (keine) Ausbildung Kunststofftechnik 50 bis 60 (2)
Ausbildung Betriebselektriker 60 bis 70
70 <

Dem Vorstand der Zumtobel Group gehört nach dem Wechsel im Finanzressort im Frühjahr 2018 aktuell keine Frau an. Im Hinblick auf die Altersverteilung, die Internationalität und den beruflichen Hintergrund zeigt sich ein ausgewogenes Verhältnis: Die Vorstandsmitglieder sind zwischen 48 und 56 Jahre alt, kommen aus drei unterschiedlichen Nationen und verfügen über umfassende internationale Managementerfahrung in verschiedenen Unternehmen und Fachbereichen. Im Aufsichtsrat waren, wie im Vorjahr, keine weiblichen Delegierten bestellt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates decken in ihrer Gesamtheit das ganze Spektrum der für das Unternehmen wichtigen Fachgebiete, wie Ingenieurwesen, Nachrichtentechnik und Elektronik, ab. Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie langjährige Managementerfahrung und -kompetenz ergänzen das Profil. Die Zumtobel Group ist bestrebt, den Anteil von Frauen in den Führungs- und Kontrollgremien zu erhöhen und räumt in den Nachfolgeplanungen der Diskussion von weiblichen Potenzialträgern einen besonderen Stellenwert ein.

3.4 Diversitätskonzept und Maßnahmen zur Frauenförderung

Diversität hat für den Konzern einen hohen Stellenwert, ist wesentlich für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und trägt zur Schaffung eines innovativen Arbeitsklimas bei. Die Belegschaft der Zumtobel Group setzt sich aus insgesamt circa 80 Nationen zusammen. Als Equal Opportunity Employer steht die Zumtobel Group für Chancengleichheit, unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie etc., ein. Diese Haltung manifestiert sich auch im Verhaltenskodex der Zumtobel Group, der festlegt, dass keine Art der Diskriminierung im Unternehmen geduldet wird. Erfahrung, Qualifikation und Leistung bilden im Unternehmen die Basis der Personalentscheidungen für alle Unternehmensbereiche und Managementebenen. Alle Mitarbeiter haben unabhängig von ihrem Geschlecht Anspruch auf eine faire und leistungsgerechte Entlohnung. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl an Maßnahmen zur Förderung der Diversität im Konzern initiiert und erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen von konzernweiten Programmen werden auch die Aspekte Chancengleichheit und Vielfalt behandelt, um das Bewusstsein bei den Mitarbeitern zu erhöhen. In den Programmen zur Entwicklung von Führungskräften sind die Themen Diversity und Förderung von Talenten mit unterschiedlichem Hintergrund integriert.

Die Zumtobel Group, deren Belegschaft einen Anteil weiblicher Mitarbeiter von 35,8% (Vorjahr 35,7%) hat, verfolgt keine konkrete Zielquote für die Besetzung von Managementpositionen durch weibliche Mitarbeiter, fördert diese aber zunehmend und verstärkt im Rahmen der internen sowie externen Recruiting- und Personalentwicklungsmaßnahmen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen betrug zum 30. April 2018 unverändert 17,5% (Vorjahr 17,0%). Das strategische Ziel ist es, in den oberen Führungsebenen die bestmögliche Diversität zu erreichen und den Frauenanteil in den kommenden Jahren schrittweise zu erhöhen. Aufgrund des Fachkräftemangels in der Branche ist es grundsätzlich eine Herausforderung, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und die richtigen Fachkräfte für die entsprechende Position zu rekrutieren. Für einen großen Teil der leitenden Positionen im Unternehmen ist eine technische Ausbildung Voraussetzung. Die Zumtobel Group erhält für solche Positionen leider immer noch wenige Bewerbungen von Frauen, was die generelle Situation am Arbeitsmarkt in Bezug auf technische Berufe widerspiegelt. Um dem entgegenzuwirken und um mehr Frauen für technische Berufe zu gewinnen, fördert das Unternehmen zum Beispiel in der firmeninternen Lehrlingsausbildung die Ausbildung von Frauen in technischen Berufen. So öffnete die Lehrwerkstatt der Zumtobel Group im Januar und November 2017 ihre Pforten für die "Lange Nacht der Lehre". Bereits zum vierten Mal war der Verein Amazone mit einem Informationsstand vertreten, der sich für einen gleichmäßigen Zugang von jungen Frauen und Männern zu den unterschiedlichen Lehrberufen einsetzt. Die Lehrlinge werden in den Berufsfeldern Elektrotechnik, Elektronik, Kunststofftechnik, Mechatronik und IT-Technik ausgebildet.

Die Zumtobel Group ist bestrebt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch den kontinuierlichen Ausbau an flexiblen Arbeitszeitmodellen gezielt zu fördern. Bei Bedarf und wenn es die jeweilige Position erlaubt, werden Teilzeitregelungen, Bildungskarenzen, Sabbaticals, Arbeiten aus dem Home Office oder andere Modelle vereinbart. Im Berichtsjahr lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei 6,9% (Vorjahr 6,6%), gemessen am gesamten Vollzeitäquivalent. Mütter und Väter, die nach Mutterschutz und Elternteilzeit wieder in den Beruf zurückkehren, werden vom Unternehmen aktiv bei der Wiederintegration unterstützt.

3.5 Vergütungsbericht

3.5.1 Vorstandsvergütung

Das Vergütungssystem für den Vorstand und das obere Management der Zumtobel Group AG ist darauf ausgerichtet, dass die Vergütung leistungsgerecht ausfällt. Dazu gehört, dass überdurchschnittliche Leistung einen positiven und unterdurchschnittliche Leistung einen negativen Effekt auf die Höhe der Vergütung des Vorstandes hat. Zudem legt das Vergütungssystem einen Fokus auf nachhaltiges, langfristig orientiertes Handeln. Die Funktionsfähigkeit des Vergütungssystems hat sich im Geschäftsjahr 2017/18 eindeutig bestätigt. Aufgrund der enttäuschenden operativen Entwicklung der Zumtobel Group wurde einem Großteil des Vorstands und des oberen Managements im Berichtsjahr keine variable Vergütung gewährt.

Die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitglieds besteht aus einem fixen und einem variablen Anteil. Das fixe Basisgehalt orientiert sich am Verantwortungsbereich des Vorstands und wird, wie in Österreich üblich, in 14 Monatsgehältern im Nachhinein ausbezahlt. Für jedes Vorstandsmitglied wird vor dem Geschäftsjahr eine variable Zielvergütung festgelegt. Bei Zielerreichung als Ergebnis der Performance Evaluation wird diese Zielvergütung zugeteilt. Bei Über- oder Untererreichung des Ziels wird die variable Vergütung im Vergabejahr nach oben oder unten angepasst.

Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand:

Die variable Vergütung setzt sich aus einer kurzfristigen Komponente (Short-Term Incentive; STI) und einer langfristigen Komponente (Long-Term Incentive; LTI) zusammen. Der STI wird zum Zeitpunkt der Zuteilung direkt in Cash ausbezahlt. Die Ausschüttung des LTI in Cash wird auf die fünf folgenden Jahre verteilt1 , wobei der Wert der ausbezahlten Tranche anhand einer Performance Evaluation zum jeweiligen Ausschüttungszeitpunkt bestimmt wird. Durch die Bewertung der LTI-Tranchen wird sichergestellt, dass nicht nur die kurzfristigen Effekte von Managemententscheidungen, sondern eben auch deren langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung in der Vergütung angemessen berücksichtigt werden.

Bei der Performance Evaluation zum Zeitpunkt der Zuteilung der variablen Vergütung sowie zum Zeitpunkt der Auszahlung der LTI-Tranchen wird die Leistung des Vorstands anhand eines relativen Leistungsindikators gemessen. Seit dem Geschäftsjahr 2014/15 basiert der relative Leistungsindikator auf dem Total Shareholder Return der Zumtobel Group AG, welcher mit dem Total Shareholder Return einer spezifisch auf den Konzern zugeschnittenen Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group2 ) verglichen wird. Die Peer Group ist sowohl geografisch als auch bezüglich Industriesektoren breit abgestützt. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016/17 wurde im Geschäftsjahr 2017/18 die Zusammensetzung der Peer Group leicht verändert. Ein Unternehmen wurde aufgrund des Verkaufs der relevanten Sparte aus der Peer Group

1 Verträge mit Vorstandsmitgliedern, die vor dem 1. Oktober 2013 Gültigkeit erlangten, weisen den LTI auf der Basis von 3-Jahres-Tranchen zu. Verträge mit

Vorstandsmitgliedern, die ab dem 1. Oktober 2013 Gültigkeit erlangten, weisen den LTI auf Basis von 5-Jahres-Tranchen zu. 2 Die Peer Group wurde zum Zeitpunkt der Einführung des relativen Leistungsindikators auf Basis des Total Shareholder Returns im Geschäftsjahr 2014/15 umfangreich überarbeitet und angepasst.

entfernt. Aufgrund einer Fusion und der damit einhergehenden Dekotierung an der Börse wurde ein weiteres Unternehmen aus der Peer Group entfernt. Die Gewichtung der verbleibenden Unternehmen in der Peer Group wurde aliquot angepasst. Diese aliquote Anpassung der Gewichtung bezüglich der verbleibenden Unternehmen in der Peer Group führt zu einer entsprechenden Anpassung der prozentualen Anteile bei der geografischen Verteilung und den Industriesektoren im Geschäftsjahr 2017/18:

Geografische Verteilung Anteil Verteilung der Industriesektoren Anteil
D/A/CH 38,8% Lighting 55.7%
Nordeuropa 18,6% Construction, same level of supply 25,8%
Benelux & Osteuropa 0% Construction, upstream level of supply 13,9%
Amerika 22,4% Manufacturing and Electrics 4,6%
Südeuropa 4,4%
Asien & Pazifik 15,7%

In der Regel wird die variable Vergütung eines Vorstandsmitglieds alleine über den Zielerreichungsgrad des relativen Leistungsindikators bestimmt. In begründeten Fällen kann die über die Zielerreichung des relativen Leistungsindikators ermittelte variable Vergütung um einen Faktor von bis zu 20% der variablen Zielvergütung nach oben und unten abweichen3 . Dieser diskretionäre Anteil kann nichtfinanzielle Kriterien berücksichtigen. Damit berücksichtigt das Vergütungssystem der Zumtobel Group AG in all seinen Bestandteilen die Anforderungen des Österreichischen Corporate Governance Kodex, insbesondere auch der Regel C27.

Die Zusammensetzung der Peer Group, die Zielsetzung und der Zielerreichungsgrad des relativen Leistungsindikators sowie ein individueller, im Kontext der Geschäftsentwicklung zu begründender Bonus/Malus von bis zu 20% der variablen Zielvergütung werden jährlich im Compensation Committee (CC) evaluiert und abgenommen. Das Compensation Committee ist das Gremium, das Entscheidungen zum Vergütungssystem trifft. Es setzt sich aus Vertretern des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Personalabteilung zusammen. Das Compensation Committee wird von einem unabhängigen Beratungsunternehmen4 unterstützt.

Die Performance Evaluation für das Geschäftsjahr 2017/18 führte zu folgender Vergütung der Vorstandsmitglieder5 (Offenlegung gemäß Regeln C29, C30 und C31):

3 Im Rahmen der Vertragsverlängerung für den CEO wurde im Geschäftsjahr 2015/16 die Möglichkeit eingeräumt, ab dem Geschäftsjahr 2016/17 auf Basis von im Voraus festgelegten Zielen einen variablen Anteil über die 20% der variablen Zielvergütung hinaus zu gewähren. 4 FehrAdvice & Partners AG

5 Hinweis: Im Sinne von Transparenz und Klarheit sind jene Vergütungen dargestellt, welche im Geschäftsjahr 2017/18 erworben wurden, unabhängig von deren Auszahlungszeitpunkt.

Gesamt Fix
Variabel
Ziel LTI-Auszahlung aus Abfindungs
In TEUR vergütung6 Vergütung7 Grundgehalt STI LTI8 Vorperioden zahlungen9
Gesamtbezüge des Vorstands
2017/18 3.784 2.014 1.926 26 61 0 235
2016/17 2.871 2.643 1.520 283 840 463 0
Alfred Felder, CEO
(seit 1. April 2016 im Vorstand
als COO, Sprecher des
Vorstands ab 1. Februar 2018)
2017/1810 963 515 515 0 0 0 0
2016/1711 850 786 470 95 221 1 0
Bernard Motzko, COO
(seit 1. Februar 2018 im Vorstand)
2017/1812 343 343 255 26 61 0 0
2016/17 - - -
-
- - - -
Thomas Tschol, CFO
(seit 1. April 2018 im Vorstand)
2017/1813 - 50 50 - - 0 0
2016/17 - - -
-
- - - -
Ulrich Schumacher, CEO
(bis 1. Februar 2018 im
Vorstand)
2017/1814 1.407 703 703 0 0 0 0
2016/1715 1.300 1.190 650 108 432 257 0

6 Die Zielvergütung umfasst alle Vergütungsbestandteile, die vertraglich festgelegt sind, exklusive vertraglich festgelegte Abfindungszahlungen.

7 Die Vergütung umfasst alle Vergütungsbestandteile, die im Geschäftsjahr erworben wurden, exklusive LTI-Auszahlungen aus Vorperioden und Abfindungszahlungen.

8 Das Verhältnis von LTI zu STI liegt auf Vorstandsebene bei 70:30 respektive 80:20 (CEO); die Auszahlungsdauer des LTI auf Vorstandsebene umfasst 5 Jahre für alle amtierenden Vorstandsmitglieder.

9 Abfindungszahlungen für Frau Sonnenmoser im Rahmen der Vertragsauflösung per 9. März 2018, mit welcher sämtliche Ansprüche aus dem Anstellungsvertrag abgegolten sind.

10 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Alfred Felder beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktion des COO (bis 31. Januar 2018) sowie für die Funktion des CEO ad interim (ab 1. Februar 2018). Herr Felder bezieht LTI-Auszahlungen aus Vorperioden für seine Tätigkeit als Tridonic Business Unit Leader (diese Auszahlungen sind hier nicht aufgeführt).

11 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Alfred Felder beinhaltete im Geschäftsjahr 2016/17 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktion des COO sowie zusätzlich für die Doppelfunktion als Business Unit Leader Tridonic (01.05.2016 – 31.10.2016). Herr Felder bezieht LTI-Auszahlungen aus Vorperioden für seine Tätigkeit als Tridonic Business Unit Leader (diese Auszahlungen sind hier nicht aufgeführt) sowie für seine COO-Tätigkeit in der Zeit vom 01.04.2016 bis 30.04.2016.

12 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Bernard Motzko beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktion des COO ab 1. Februar 2018. Vertraglich wurde festgelegt, dass im Geschäftsjahr 2017/18 zumindest 100% der variablen Zielvergütung im Geschäftsjahr 2017/18 ausbezahlt werden. Die erste Tranche des Signing-Bonus in Höhe von EUR 137.500 wurde zum Ende des Geschäftsjahres 2017/18 ausbezahlt.

13 Die Vergütung von Thomas Tschol beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Pauschalvergütung für die Funktion des CFO für den Zeitraum 09.03.2018 bis 30.04.2018.

14 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Dr. Ulrich Schumacher beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktionen des CEO bis zum 26. Februar 2018. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde keine zusätzliche Prämie gewährt.

15 Die Zielvergütung sowie die tatsächliche Vergütung von Dr. Ulrich Schumacher beinhaltete im Geschäftsjahr 2016/17 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktionen des CEO. Im Geschäftsjahr 2016/17 wurde keine zusätzliche Prämie gewährt.

Karin Sonnenmoser, CFO
(bis 9. März 2018 im Vorstand)
2017/1816 729 403 403 0 0 0 235
2016/17 721 667 400 80 187 67 0
Martin Brandt, COO
(bis 31. Juli 2014 im Vorstand)
2017/1817 0 0 0 0 0 0 0
2016/17 0 0 0 0 0 138 0

Per 1. Februar 2018 hat die operative Tätigkeit von Herrn Dr. Ulrich Schumacher als CEO der Zumtobel Group AG geendet. Das Arbeitsverhältnis wurde per 26. Februar aufgelöst. Alfred Felder, COO seit 1. April 2016, übernahm als Nachfolger für Ulrich Schumacher per 1. Februar 2018 die Funktion des Sprechers des Vorstandes (CEO, ad interim) und wurde am 8. Juni 2018 vom Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG zum Vorstandsvorsitzenden (CEO) bestellt. Die Position des COO wurde per 1. Februar 2018 nachbesetzt mit Herrn Bernhard Motzko. In gegenseitigem Einvernehmen verließ CFO Karin Sonnenmoser per 9. März 2018 die Zumtobel Group. Am 1. April 2018 hat Thomas Tschol als Nachfolger die Position des CFO übernommen.

Es gibt keine besondere betriebliche Altersvorsorge für Vorstandsmitglieder. Die Vorstandsverträge enthalten eine Change-of-Control-Klausel. Im Falle einer Übernahme der Gesellschaft durch einen neuen Mehrheitsaktionär steht den Vorstandsmitgliedern das Recht zu, ihr Mandat einseitig zurückzulegen. In diesem Fall erhalten die Vorstandsmitglieder die fixen und die variablen Bezüge bis zum ursprünglich vereinbarten Ablauf des Vertrages, mindestens jedoch für die Dauer von zwölf Monaten.

Darüber hinaus haben die Vorstandsmitglieder keine besonderen Ansprüche oder Anwartschaften im Falle der Beendigung ihrer Funktion.

Auf der Website der Zumtobel Group (www.zumtobelgroup.com) wird laufend über den Kauf und Verkauf eigener Aktien durch die Directors im Sinne des österreichischen Börsengesetzes berichtet. Über die Anforderungen der Regel 73 hinaus bleiben diese Informationen für mindestens sechs Monate auf der Website verfügbar..

16 Die Zielvergütung und tatsächliche Vergütung von Karin Sonnenmoser beinhaltete im Geschäftsjahr 2017/18 die vertraglich vereinbarte Kompensation für die Funktionen des CFO bis zum 9. März 2018. Bei der einvernehmlichen Auflösung des Mandats wurde eine einmalige Abfindungszahlung in Höhe von EUR 235.000 vereinbart. Alle Ansprüche aus der Bonusbank bleiben aufrecht, d.h. die zugewiesene LTI-Tranche aus dem Geschäftsjahr 2017/18 verbleibt im Auszahlungsschema bis in das Geschäftsjahr 2022/23.

17 Die zugewiesene LTI-Tranche aus dem Geschäftsjahr 2014/15 verbleibt im Auszahlungsschema bis in das Geschäftsjahr 2017/18.

3.5.2 Aufsichtsratsvergütung

Die Aufsichtsratsvergütungen und die Anwesenheitsgelder werden von der Hauptversammlung beschlossen und wurden letztmalig in der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. Juli 2015 betragsmäßig neu festgelegt. Die Fixvergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates beträgt 120.000 EUR, jedes andere gewählte Aufsichtsratsmitglied erhält 60.000 EUR pro Geschäftsjahr. Für die Aufsichtsratssitzungen oder für die Hauptversammlung gebührt kein zusätzliches Sitzungsentgelt. Darüber hinaus erhalten die gewählten Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats eine variable Vergütung. Den Vorsitzenden eines jeden Ausschusses wird dabei eine Vergütung von 15.000 EUR pro Sitzung, maximal aber 30.000 EUR, für die Tätigkeit als Vorsitzender eines Ausschusses pro Geschäftsjahr gewährt. Jedem sonstigen Mitglied eines jeden Ausschusses werden 5.000 EUR pro Sitzung, aber maximal 10.000 EUR pro Geschäftsjahr und Ausschuss, gewährt. Die Belegschaftsvertreter erhalten keine Aufsichtsratsvergütung. Die Fixvergütung wird in monatlich gleichen Beträgen ausbezahlt. Die variable Vergütung wird nur den persönlich anwesenden Mitgliedern geleistet und jeweils eine Woche nach der betreffenden Sitzung ausbezahlt.

Gesamtvergütungen des Aufsichtsrats:18

In TEUR 2017/18 2016/17
Gesamtvergütungen des Aufsichtsrats 433 516
davon fixe Vergütung 382 420
davon variable Vergütung 50 75
davon Spesen-/Aufwandsersatz 1 21

Vergütungen für Aufsichtsratsmitglieder19 Offenlegung gemäß Regel 51:

Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel
130
135
Dr. Johannes Burtscher
90
90
Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel
70
70
Dr. Volkhard Hofmann
47
0
Dr. Rüdiger Kapitza
5
65
Dr. Stephan Hutter
45
75
In TEUR 2017/18 2016/17
Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler
45
60

3.6 Sonstige Informationen

3.6.1 Offenlegung der Honorare des Wirtschaftsprüfers

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft wurde von der Hauptversammlung am 21. Juli 2017 zum Konzern- und Einzelabschlussprüfer der Zumtobel Group AG bestellt. Darüber hinaus ist die KPMG mit ihren Partnerbüros auch in der Steuer- und Finanzberatung für die Zumtobel Group tätig.

18 Hinweis: Im Sinne von Transparenz und Klarheit sind jene Vergütungen dargestellt, welche auf die im jeweiligen Geschäftsjahr stattgefundenen Sitzungen entfallen, unabhängig von deren Auszahlungszeitpunkt.

19 Ohne Spesen- oder Aufwandsersatz

Im Geschäftsjahr 2017/18 sind in der Zumtobel Group AG folgende Leistungen von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erbracht bzw. vereinbart worden:

In TEUR 2017/18 2016/17
Gesamthonorar 568 277
davon Prüfung 228 224
davon sonstige Honorare 340 53

Das sonstige Honorar steht im Zusammenhang mit prüfungsnahen Beratungstätigkeiten als auch Steuerberatungsleistungen. Das gesamte mit Gesellschaften des KPMG-Netzwerks für Prüfungsleistungen in der Zumtobel Group vereinbarte Honorarvolumen beläuft sich unter Berücksichtigung der verrechenbaren Kosten auf 1.300 TEUR (Vorjahr TEUR 1.310).

3.6.2 Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats

Das AR-Mitglied Dr. Volkhard Hofmann hat im Geschäftsjahr 2017/18 im Rahmen seiner Beratertätigkeit für die Zumtobel Group Leistungen in Höhe von 17 TEUR (inkl. Spesen) verrechnet.

3.6.3 Konzernrevision

Die Konzernrevision der Zumtobel Group AG (Corporate Audit) ist als Stabsfunktion des Vorstands eingerichtet und berichtet an den Gesamtvorstand. Der Leiter der Konzernrevision berichtet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig über die Audit-Planung und wesentliche Ergebnisse der Prüfungstätigkeit. Arbeitsgrundlage der Revision ist die vom Vorstand verabschiedete Geschäftsordnung der Konzernrevision (Internal Audit Charter), die sich ebenso wie der gesamte Revisionsprozess bei der Zumtobel Group an den internationalen Standards des Institute of Internal Auditors (IIA) ausrichtet. Die Einhaltung dieser Standards wird regelmäßig mindestens alle 5 Jahre bei einer externen Qualitätsbeurteilung – zuletzt im März 2016 – überprüft und bestätigt.

Der Jahresprüfungsplan legt die Standardprüfungen der Revision fest. Er wird vom Vorstand genehmigt und mit dem Prüfungsausschuss abgestimmt und ist das Ergebnis einer unternehmensweiten strukturierten Erfassung und Verarbeitung von qualitativen und quantitativen Risikofaktoren über Prozesse, Einheiten und Projekte hinweg. Die Erstellung des Prüfungsplanes wird eng mit dem Risikomanagement abgestimmt und umfasst inhaltlich Überprüfungen der Risikoneigung und Effizienz in operativen Prozessen ebenso wie die Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien. Darüber hinaus übernimmt die Konzernrevision vom Vorstand beauftragte Ad-hoc-Prüfungs- und – abhängig von der jeweils im Team vorhandenen Expertise – auch Beratungsaufträge. Gemäß § 243a Absatz 2 UGB sowie den Regeln 69 und 70 sind die wesentlichen Merkmale des Internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Konzernlagebericht zu beschreiben.

Dornbirn, am 15. Juni 2018

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

3.7 Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2017/18 war geprägt von einer enttäuschenden operativen Entwicklung der Zumtobel Group, dem Vertrauensverlust von wichtigen Stakeholdern wie etwa Kunden und dem Kapitalmarkt sowie von einem schwierigen Industrieumfeld. Es hat sich deutlich gezeigt, dass der Status quo nicht mehr länger aufrechterhalten werden kann und deutliche Veränderungen und Anpassungen in der Zumtobel Group notwendig sind, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Der im Frühjahr 2018 neu aufgestellte Vorstand hat in den letzten Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group gearbeitet. Mit dem Ziel mehr Kundenfokus bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten werden sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche, Absatzmärkte, Marken- und Produktportfolios ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt. Wir sind davon überzeugt, dass wir im Rahmen des derzeit laufenden Strategieentwicklungsprozesses mit grundlegenden organisatorischen und strategischen Änderungen wieder ein solides Fundament für eine erfolgreiche Zukunft der Zumtobel Group legen werden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir die uns nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß wahrgenommen, indem wir den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig kontrolliert und die Geschäftsführung der Zumtobel Group AG überwacht haben. Der Vorstand berichtete uns mündlich und schriftlich regelmäßig, zeitnah und umfassend über die allgemeine Geschäftsentwicklung, wesentliche Vorgänge und die Lage der Zumtobel Group AG sowie des gesamten Konzerns. Zu einzelnen Themen wurden Experten in unsere Sitzungen eingeladen, die vertiefende Informationen bereitgestellt haben. Zwischen den abgehaltenen Sitzungen informierte der Vorstand den Aufsichtsrat laufend über wichtige Einzelthemen. Darüber hinaus fanden auch persönliche Gespräche zwischen dem Vorsitzenden des Vorstands und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats statt. Dadurch wurde der Aufsichtsrat in die Lage versetzt, seinen Verpflichtungen vollumfänglich nachzukommen.

Der Aufsichtsrat der Zumtobel Group AG bestand zum 30. April 2018 aus den folgenden vier Kapitalvertretern: Jürg Zumtobel, Fritz Zumtobel, Johannes Burtscher und Volkhard Hofmann. Am 5. Juni 2017 ist Rüdiger Kapitza aus persönlichen Gründen aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Per 31. Januar 2018 schieden die beiden Aufsichtsräte Stephan Hutter und Hans-Peter Metzler nach mehr als sieben Jahren Zusammenarbeit unabhängig voneinander aus dem Aufsichtsrat aus. Unabhängig davon entspricht der Aufsichtsrat in seiner nunmehr gegebenen Konstellation den Vorschriften des Aktiengesetzes und ist uneingeschränkt handlungs- und entscheidungsfähig. Der Aufsichtsrat bedankt sich für die langjährige Zusammenarbeit und wünscht den ausgeschiedenen Aufsichtsräten persönlich und beruflich alles Gute.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2017/18 insgesamt neun Mal. Dabei handelte es sich um vier ordentliche Sitzungen sowie fünf außerordentliche Sitzungen. Bei einer Sitzung hat ein Mitglied entschuldigt gefehlt und Herrn DI Jürg Zumtobel mit der Ausübung seines Stimmrechts bevollmächtigt.

In der Aufsichtsratssitzung vom 22. Juni 2017 wurden insbesondere der Jahresabschluss der Zumtobel Group AG sowie der entsprechende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016/17 behandelt. Zudem wurde eine M&A-Transaktion (Verkauf International Lights Inc.) im Aufsichtsrat behandelt und ein Beschluss zur Kommunikation im Vorfeld von M&A-Transaktionen gefasst.

In der Sitzung vom 22. September 2017 wurden aufgrund des Ausscheidens von Rüdiger Kapitza aus dem Aufsichtsrat die Mitglieder des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten sowie die Mitglieder des Strategieausschusses neu gewählt. Außerdem wurde die Bestellung von Dr. Bernard Motzko zum Vorstandsmitglied in der Funktion des Chief Operating Officer (COO) erörtert. Darüber hinaus wurden diverse Berichte des Vorstands sowie Vorhaben des Vorstands/genehmigungspflichtige Geschäfte (unter anderem zu Projekten in Serbien und Les Andelys) diskutiert.

Zentrale Themen der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 17. November 2017 waren Vorstandsangelegenheiten sowie Ergebnisse aus einem Workshop mit dem Führungskreis der Zumtobel Group AG. Zudem wurden unter anderem Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat zur Lage im Monat Oktober sowie Kostensenkungspotenziale in der Zumtobel Group AG diskutiert.

In der außerordentlichen Sitzung vom 19. Dezember 2017 wurden neben strategischen Fragen (Ausrichtung des Konzerns in der Zukunft) auch Vorhaben des Vorstands/genehmigungspflichtige Geschäfte diskutiert.

In der Sitzung vom 26. Januar 2018 lag das Hauptaugenmerk neben der Behandlung des Lageberichts auf dem Thema Finanzen. Zudem wurden diverse Beschlüsse zu Vorschlägen des Vorstands gefasst und Organ-Besetzungen in der Zumtobel Lighting GmbH, der Zumtobel Holding GmbH sowie der Zumtobel Lighting Romania SRL und der Zumtobel Licht AG diskutiert und genehmigt. Zudem wurden aufgrund des Ausscheidens von Dr. Stephan Hutter und Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler Neuwahlen in die Ausschüsse für Vorstandsangelegenheiten und Strategie sowie die Wahl eines Stellvertreters des Aufsichtsratsvorsitzenden durchgeführt. Unter anderem wurde in dieser Sitzung auch die Bestellung von Herrn Dr. Bernard Motzko zum Vorstand der Zumtobel Group AG ab 1.2.2018 beschlossen.

In den außerordentlichen Sitzungen am 1. Februar 2018, am 26. Februar 2018 sowie am 8. März 2018 befasste sich der Aufsichtsrat mit Vorstandsangelegenheiten.

Zentrale Themen der Aufsichtsratssitzung vom 20. April 2018 waren Statusberichte zur Neuausrichtung der Zumtobel Group sowie Statusberichte zum globalen Werksverbund, der Lagebericht zum dritten Quartal 2017/18 und das Budget für das Geschäftsjahr 2018/19.

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Der Prüfungsausschuss kam im Geschäftsjahr 2017/18 zu zwei Sitzungen zusammen. Bei beiden Sitzungen waren alle Mitglieder anwesend.

Der Themenschwerpunkt der Sitzung vom 22. Juni 2017 war der Jahresabschluss 2016/17. Der Prüfungsausschuss ließ sich vom Abschluss- und Konzernabschlussprüfer und von den internen Mitarbeitern aus den Fachbereichen umfassend über den Konzernabschluss und den Einzelabschluss der Zumtobel Group AG, den Rechnungslegungsprozess an sich sowie die wesentlichen Grundsätze der Bilanzierung berichten. Darüber hinaus wurden diverse weitere Berichte (Compliance Management und Datenschutz, Risikomanagementsystem, Internes Kontrollsystem, Interne Revision, Corporate Governance und EVC Compliance) diskutiert und zustimmend zur Kenntnis genommen. Zudem verabschiedete der Prüfungsausschuss seinen Vorschlag an den Aufsichtsrat mit Blick auf die Bestellung des Abschlussprüfers für das kommende Geschäftsjahr. Abschließend wurde dem Vorschlag des Vorstands zur Gewinnverwendung zugestimmt.

In der Sitzung vom 26. Januar 2018 befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem Halbjahresabschluss zum 31. Oktober 2017 und nahm die entsprechenden Berichte des Abschlussprüfers und der internen Mitarbeiter aus den Fachbereichen zur Kenntnis. Dabei erläuterte der Prüfungsausschuss detailliert den Rechnungslegungsprozess und die Review-Schwerpunkte sowie einige Teilaspekte der Rechnungslegung, wie etwa die Gewährleistungsrückstellungen und ein Update des Goodwill Impairment-Tests. Darüber hinaus erläuterte der Wirtschaftsprüfer den Prüfungsansatz und die Prüfungsschwerpunkte für die Konzern- und Jahresabschlussprüfung 2017/18. In weiterer Folge nahm der Prüfungsausschuss die Statusberichte zum Internen Kontrollsystem, zur Internen Revision und zum Compliance Management in der Zumtobel Group zur Kenntnis. Zudem wurden die Auswirkungen des Nachhaltigkeits- und Diversitätsgesetzes (NaDiVeG) auf die Zumtobel Group AG diskutiert sowie die Einführung eines neuen Denied Party Screening-Systems zur Sicherstellung, dass keine Lieferungen an verbotene Personen und Unternehmen erfolgen, vorgestellt.

Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten (AfVS)

Die Mitglieder des Ausschusses für Vorstandsgelegenheiten kamen im Geschäftsjahr 2017/18 in zahlreichen Sitzungen und Telefonkonferenzen zusammen, in denen die Themenschwerpunkte besprochen oder nachbereitet wurden. Themenschwerpunkte des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten waren im Berichtszeitraum die Veränderungen im Vorstand sowie, wie schon in den Vorjahren, die Arbeit im sogenannten Compensation Committee, welches Entscheidungen zum Vergütungssystem trifft und sich aus Vertretern des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Personalabteilung zusammensetzt. Auf die diesbezüglichen Angaben im Vergütungsbericht wird verwiesen. Das Compensation Committee wurde auch im Geschäftsjahr 2017/18 von dem in Zürich ansässigen, unabhängigen Beratungsunternehmen FehrAdvice & Partners AG unterstützt.

Die Veränderungen im Vorstand der Gesellschaft wurden vom AfVS in verschiedenen Sitzungen und zahlreichen persönlichen Gesprächen gewissenhaft vorbereitet und umgesetzt. Die Veränderungen betrafen im Berichtsjahr die Bestellung von Bernard Motzko per 1. Februar 2018 zum COO der Zumtobel Group, die Trennung von CEO Ulrich Schumacher im Februar 2018, die Übernahme der Aufgabe des Sprechers des Vorstandes zusätzlich zu seiner Funktion als Vertriebsvorstand durch Alfred Felder per 1. Februar 2018 sowie die Bestellung von Thomas Tschol per 1. April 2018 zum CFO der Zumtobel Group als Nachfolger von Karin Sonnenmoser, die das Unternehmen in gegenseitigem Einvernehmen am 9. März 2018 verlassen hat. Der Aufsichtsrat stimmte den jeweiligen Vorschlägen des AfVS einstimmig zu und die Veränderungen im Vorstand wurden mit Pressemitteilungen beziehungsweise, falls gesetzlich erforderlich, auch als Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR an Kapitalmarkt und Öffentlichkeit sowie intern an die Mitarbeiter kommuniziert.

Bei der Suche nach einem neuen COO und CFO wurde der AfVS von einem international renommierten Beratungsunternehmen unterstützt, wobei bei beiden Positionen mit mehreren Kandidaten Interviews abgehalten wurden, die aus einer größeren Anzahl von Bewerbern ausgesucht worden waren.

Darüber hinaus stand der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten dem Vorstand im Berichtszeitraum als Sounding Board für Fragen der praktischen Abgrenzung der Geschäftsverteilung innerhalb des Vorstands, für Kommunikationsthemen im Rahmen der diversen Restrukturierungsprojekte sowie bei sensiblen Personalentscheidungen beratend zur Seite.

Strategieausschuss

In mehreren Sitzungen und Telefonkonferenzen, inklusive im Zusammenhang mit den abgehaltenen Aufsichtsratssitzungen und einer umfassenden Strategietagung, befassten sich die Mitglieder des Strategieausschusses mit einem breiten Spektrum wichtiger strategischer und kultureller Fragen der Zumtobel Group. Zu den wichtigsten vom Strategieausschuss aktiv begleiteten Strategiethemen im Geschäftsjahr 2017/18 zählten Maßnahmen zur Generierung von organischem und anorganischem Wachstum in der Zumtobel Group.

Jahresabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht sowie der Konzernabschluss samt Konzernlagebericht der Zumtobel Group AG für das Geschäftsjahr 2017/18 wurden von KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer geprüft und jeweils mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Nach umfassender Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der Zumtobel Group AG mit dem Abschlussund Konzernabschlussprüfer im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat, die keinen Anlass zu Einschränkungen gab, erklärte sich der Aufsichtsrat mit dem gemäß § 96 Abs. 1 Aktiengesetz erstatteten Lagebericht und Konzernlagebericht einverstanden und billigte den Jahresabschluss der Zumtobel Group AG, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Ebenso billigte der Aufsichtsrat den Konzernabschluss und stimmte dem vom Prüfungsausschuss geprüften konsolidierten Corporate Governance Bericht zu.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zumtobel Group AG und deren verbundenen Unternehmen für ihren großen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Ebenso danken wir den Aktionären der Zumtobel Group AG für das in uns gesetzte Vertrauen.

Für den Aufsichtsrat

DI Jürg Zumtobel Vorsitzender des Aufsichtsrats

Dornbirn, am 26 Juni 2018

4. Einzelabschluss und Lagebericht der Zumtobel Group AG

Einzelabschluss

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

Inhalt

4. Einzelabschluss der Zumtobel Group AG
4.1 Bilanz ______________ 162
4.2 Gewinn- und Verlustrechnung _______ 164
4.3 Anhang _____________ 165
4.3.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden _____ 165
4.3.2 Erläuterungen zur Bilanz ____________ 167
4.3.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung _____ 174
4.3.4 Sonstige Angaben ___________ 177
4.4 Anlagenspiegel _____________ 182
4.5 Lagebericht der Zumtobel Group AG _______ 184
4.5.1 Die Zumtobel Group AG im Überblick ______ 184
4.5.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld _______ 185
4.5.3 Die Zumtobel Group Aktie _________ 186
4.5.4 Geschäftsverlauf (inklusive finanzielle Leistungsindikatoren) ___ 186
4.5.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren _________ 188
4.5.6 Berichterstattung über wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und des
Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ____ 188
4.5.7 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen
Verpflichtungen _____________ 190
4.5.8 Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens ____ 192
Bestätigungsvermerk ______________ 193

4. Einzelabschluss der Zumtobel Group AG

4.1 Bilanz

Aktiva 30. April 2018 30. April 2017
EUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 7.386.968,00 7.200
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 64.248.217,98 58.571
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.975.536,14 3.095
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 1.384.780,16 0
68.608.534,28 61.666
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 485.638.395,30 585.638
2. Beteiligungen 17.143,94 17
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 250.125,00 250
4. Sonstige Ausleihungen 201.257,97 200
486.106.922,21 586.106
562.102.424,49 654.972
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 34.808,05 18
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 36.981.136,62 31.953
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 63.281,16 1
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 324.158,41 519
37.403.384,24 32.491
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 58.119,97 105
37.461.504,21 32.596
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.203.042,29 3.025
D. Aktive latente Steuern 6.305.406,08 6.081
609.072.377,07 696.674
Passiva 30. April 2018 30. April 2017
EUR TEUR
A. Eigenkapital
I. Grundkapital
1. Eingefordertes und einbezahltes Grundkapital 108.750.000,00 108.750
2. Eigene Anteile -883.357,50 -883
107.866.642,50 107.867
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 311.573.240,00 311.573
2. Nicht gebundene 55.336.089,57 55.336
366.909.329,57 366.909
III. Gewinnrücklagen
1. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 23.427.276,01 25.713
IV. Bilanzgewinn 0,00 81.962
davon Gewinnvortrag EUR 72.038.176,00; Vorjahr: TEUR 67.675
498.203.248,08 582.451
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 4.438.951,78 4.423
2. Steuerrückstellungen 34.545,19 0
3. Sonstige Rückstellungen 15.917.674,39 20.652
20.391.171,36 25.075
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 80.092.102,61 80.090
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.368.312,38 6.174
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.270.558,33 552
4. Sonstige Verbindlichkeiten 2.746.984,31 2.125
davon aus Steuern EUR 449.425,34; Vorjahr: TEUR 422
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 370.182,67; Vorjahr: TEUR 352
90.477.957,63 88.941
D. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 207
609.072.377,07 696.674

4.2 Gewinn- und Verlustrechnung

2017/18 2016/17
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 44.238.374,72 43.887
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 60.000,00 150
b) Übrige 4.800,00 16
64.800,00 166
3. Personalaufwand
a) Löhne 16.484,75 16
b) Gehälter 17.644.458,51 19.298
c) Soziale Aufwendungen 5.222.118,03 5.108
davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeiter
vorsorgekassen
232.005,97 267
davon Aufwendungen für Altersversorgung 12.496,28 11
davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
3.984.545,93 4.077
22.883.061,29 24.422
4. Abschreibungen
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7.053.502,01 7.591
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern 195.938,17 123
b) Übrige 33.082.134,18 32.473
33.278.072,35 32.596
6. Zwischensumme aus Z 1 bis 5 (Betriebsergebnis) -18.911.460,93 -20.556
7. Erträge aus Beteiligungen (aus verbundenen Unternehmen) 45.000.000,00 29.521
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 22.157,74 27
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.412.203,00 3.330
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 22.761,68; Vorjahr: TEUR 23
10. Aufwendungen aus Finanzanlagen 100.065.000,00 3
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR -100.065.000,00; Vorjahr: TEUR -1
davon aus Abschreibungen: EUR -100.000.000,00; Vorjahr: TEUR 0
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.899.032,79 4.103
davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR -731,41 Vorjahr: TEUR 0
12. Zwischensumme aus Z 7 bis 11 (Finanzergebnis) -55.529.672,05 28.772
13. Ergebnis vor Steuern -74.441.132,98 8.215
14. Steuern vom Einkommen 116.927,12 6.072
15. Jahresfehlbetrag/-überschuss -74.324.205,86 14.287
16. Auflösung von Gewinnrücklagen 2.286.029,86 0
17. Jahresverlust/-gewinn -72.038.176,00 14.287
18. Gewinnvortrag 72.038.176,00 67.675
19. Bilanzgewinn 0,00 81.962

4.3 Anhang

4.3.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

4.3.1.1 Allgemeine Grundsätze

Der Jahresabschluss wurde gemäß den Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung (UGB) und unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens angenommen. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.

4.3.1.2 Anlagevermögen

4.3.1.2.1 Immaterielle Vermögensgegenstände

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Die geringwertigen Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.

Folgende Nutzungsdauer wird der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegt:

Jahre
Software 3 bis 7
Rechte 4

4.3.1.2.2 Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Die geringwertigen Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.

Folgende Nutzungsdauer wird der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegt:

von bis
Gebäude 30 50 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 10 Jahre

4.3.1.2.3 Finanzanlagen

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bzw. bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen mit den niedrigeren Werten zum Bilanzstichtag bewertet.

4.3.1.2.4 Zuschreibungen zum Anlagevermögen

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt.

4.3.1.3 Forderungen

Die Forderungen sind mit dem Nennwert angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt.

4.3.1.4 Rückstellungen

4.3.1.4.1 Rückstellungen für Anwartschaften auf Abfertigungen und Rückstellungen für ähnliche Verpflichtungen

Die Abfertigungsrückstellungen und die Rückstellung für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Bestimmungen des IAS 19 nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 1,5% (VJ 1,5%), einer zukünftigen Gehaltssteigerung von 3,0% (VJ 3,0%) und einer empirischen Fluktuation – gestaffelt nach Dienstjahren – zwischen 0% und 13% sowie eines frühestmöglichen Pensionsantrittsalters unter Berücksichtigung der Übergangsregelungen gemäß Pensionsreform unter Zugrundelegung der Sterbetafeln 2008 berechnet. Aufgrund von Austritten sowie zum Vorjahr geänderter Parameter entstand bei der Abfertigungsrückstellung ein zusätzlicher Ertrag von EUR 68.135,00 (VJ EUR 95.071,00) und bei der Rückstellung für Jubiläumsgelder kein zusätzlicher Aufwand (VJ EUR 24.844,00). Der Zinsaufwand in Höhe von EUR 75.044,00 (VJ EUR 101.247,00) wird zur Gänze im Finanzergebnis ausgewiesen. Vom Zinsaufwand entfallen EUR 66.344,00 (VJ EUR 90.660,00) auf die Abfertigungsrückstellung und EUR 8.700,00 (VJ EUR 10.587,00) auf die Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die sonstige Veränderung der Rückstellung für Jubiläumsgelder wird in der Position "Gehälter im Personalaufwand" ausgewiesen. Die Erfassung der Veränderung der Abfertigungsrückstellung erfolgt bis auf den Zinsaufwand in den sonstigen Sozialaufwendungen.

4.3.1.4.2 Übrige Rückstellungen

In den übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich sind. Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

4.3.1.5 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

4.3.1.6 Währungsumrechnung

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sind mit dem Anschaffungskurs oder dem niedrigeren bzw. höheren Devisenkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

4.3.2 Erläuterungen zur Bilanz

  • 4.3.2.1 Anlagevermögen
  • 4.3.2.1.1 Entwicklung

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im Anlagenspiegel dargestellt. Im Anlagenspiegel ist auch der Grundwert angeführt.

4.3.2.1.2 Geringwertige Vermögensgegenstände

Die geringwertigen Vermögensgegenstände bis zu einem Anschaffungswert von EUR 400,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

4.3.2.1.3 Angaben über verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen

Anteile an verbundenen Unternehmen

Name und Sitz Whrg. Eigenkapital der
Gesellschaft
30. April 2018
Anteil
in
%
Jahresüberschuss/
-fehlbetrag
GJ 2017/18
Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn EUR 117.905.502,43 100 -175.886.774,08
Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn EUR 57.675.173,75 100 21.717.597,35
Tridonic GmbH, Dornbirn EUR 286.978,09 100 4.550,00
Zumtobel Insurance Management GmbH, Dornbirn EUR 78.925,10 100 0,00
RFZ Holding GmbH, Lustenau
vormals Zumtobel LED Holding GmbH, Lustenau EUR 27.343.471,09 100 5.526.002,84
Zumtobel Lighting Ltd., Hayes, Großbritannien GBP Zwerganteil
Name und Sitz Whrg. Eigenkapital der
Gesellschaft
30. April 2017
Anteil
in
%
Jahresüberschuss/
-fehlbetrag
GJ 2016/17
Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn EUR 313.792.276,51 100 19.763.466,04
Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn EUR 60.957.576,40 100 30.321.854,97
Tridonic GmbH, Dornbirn EUR 282.428,09 100 -60.059,35
Zumtobel Insurance Management GmbH, Dornbirn EUR 78.925,10 100 -559,46
Zumtobel LED Holding GmbH, Lustenau EUR 21.817.468,25 100 4.514.284,05
Zumtobel Lighting Ltd., Hayes, Großbritannien GBP Zwerganteil

Eine zum Bilanzstichtag durchgeführte Bewertung der Beteiligung an der Zumtobel Lighting GmbH machte eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von EUR 100.000.000,00 notwendig.

Die Zumtobel Lighting GmbH hat im Geschäftsjahr 2017/18 EUR 20.000.000,00 (VJ EUR 10.000.000,00) an die Zumtobel Group AG ausgeschüttet, die Ausschüttung der RFZ Holding GmbH betrug EUR 0,00 (VJ EUR 4.520.967,34).

Aus der Tridonic GmbH & Co KG erfolgte eine Gewinnentnahme in Höhe von EUR 25.000.000,00 (VJ EUR 15.000.000,00).

Das Jahresergebnis der Zumtobel Insurance Management GmbH für das Geschäftsjahr 2017/18 in Höhe von EUR 0,00 (VJ EUR -559,46) ist aufgrund eines bestehenden Ergebnisabführungsvertrags im Finanzergebnis in der Position "Aufwendungen aus Finanzanlagen" enthalten.

Übrige Beteiligungen

Nominale Anschaffungswert
= Buchwert
Name und Sitz EUR
EIBA Société cooperative, Brüssel, Belgien (1,5% Beteiligung) 7.267,28 14.951,72
Dornbirner Messe GmbH, Dornbirn (0,66% Beteiligung) 1.816,82 290,69
Vorarlberger Volksbank reg. Gen.mbH, Dornbirn (Zwerganteil) 76,67 76,67
Dornbirner Seilbahn GmbH, Dornbirn (ca. 0,01% Beteiligung) 4.004,98 1.824,86
17.143,94

4.3.2.1.4 Wertpapiere des Anlagevermögens

Der Bestand beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 667 Stückaktien der CEESEG AG.

4.3.2.2 Forderungen

Bilanzwert
30. April 2018
EUR
Restlaufzeit von
mehr als einem
Jahr
davon
wechselmäßig
verbrieft
enthaltene
Pauschal-WB
Forderungen aus Leistungen 34.808,05 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 36.981.136,62 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
63.281,16 0,00 0,00 0,00
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 324.158,41 0,00 0,00 0,00
37.403.384,24 0,00 0,00 0,00
Bilanzwert
30. April 2017
EUR
Restlaufzeit von
mehr als einem
Jahr
davon
wechselmäßig
verbrieft
enthaltene
Pauschal-WB
Forderungen aus Leistungen 17.914,97 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 31.953.197,13 0,00 0,00 0,00
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
1.193,25 0,00 0,00 0,00
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 518.969,34 0,00 0,00 0,00
32.491.274,69 0,00 0,00 0,00

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen stammen mit EUR 8.076.314,71 (VJ EUR 7.738.087,87) aus der laufenden Leistungsverrechnung. Weiters ist eine Forderung aus Cashpooling gegenüber der Zumtobel Pool GmbH in Höhe von EUR 28.883.821,91 (VJ EUR 24.098.485,80) enthalten. Die Forderungen aus der Steuerumlage betragen EUR 21.000,00 (VJ EUR 116.623,46).

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

30. April 2018 30. April 2017
Forderungen an Finanzämter 36.337,21 302.323,21
Forderungen gegenüber der Belegschaft 195.279,83 139.654,08
Übrige sonstige Forderungen 92.541,37 76.992,05
Summe sonstige Forderungen 324.158,41 518.969,34

Die sonstigen Forderungen sind zur Gänze nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam. Im Vorjahr waren bis auf TEUR 57 sämtliche Forderungen erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam.

4.3.2.3 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Vom ausgewiesenen Betrag entfallen EUR 54.496,38 (VJ EUR 103.173,16) auf kurzfristig fällige Guthaben bei Kreditinstituten.

4.3.2.4 Aktive Rechnungsabgrenzungen

In den aktiven Rechnungsabgrenzungen in Höhe von EUR 3.203.042,29 (VJ EUR 3.025.005,59) sind im Wesentlichen Wartungsgebühren für diverse Hard- und Software, Grundsteuern und Mitgliedsbeiträge enthalten.

4.3.2.5 Aktive latente Steuern

Bis zum 30. April 2016 wurde vom Wahlrecht, latente Gewinnsteuern auf temporäre Differenzen zwischen unternehmensrechtlichem und steuerrechtlichem Ergebnis zu aktivieren, kein Gebrauch gemacht.

Ab dem Geschäftsjahr 2016/17 werden latente Steuern gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25% gebildet. Dabei werden keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

In der Tridonic GmbH & Co KG gibt es aufgrund zwingender vom UGB abweichender steuerlicher Regelungen temporäre Differenzen, deren künftige Steuerauswirkungen die Zumtobel Group AG als Mitunternehmer betreffen werden. Gemäß dem "Temporary Concept" des RÄG 2014 sind die latenten Steuern folglich bei der Zumtobel Group AG berücksichtigt worden.

Zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bestehen folgende Unterschiedsbeträge bzw. Steuerlatenzen:

Aktiv Passiv Aktiv Passiv Bewegungen
30.04.2018 30.04.2018 30.04.2017 30.04.2017 GJ 2017/18
Anlagevermögen 6.971.704,00 0,00 7.067.101,67 0,00 -95.397,67
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 300.430,30 0,00 275.494,81 0,00 24.935,49
Rückstellungen für Abfertigungen 15.991.942,34 0,00 15.443.602,40 0,00 548.339,94
Sonstige Rückstellungen 1.957.547,63 0,00 1.536.884,20 0,00 420.663,43
Summe aktive/passive Unterschiedsbeträge 25.221.624,28 0,00 24.323.083,08 0,00 898.541,20
Aktive latente Steuerabgrenzung 25% 6.305.406,07 0,00 6.080.770,77 0,00 224.635,30
Aktive Saldogröße 6.305.406,07 6.080.770,77

4.3.2.6 Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 108.750.000,00 und ist in 43.500.000 zur Gänze einbezahlte, auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien zerlegt. Die Aktien werden im Prime Market an der Wiener Börse gehandelt. Das Börsenkürzel lautet ZAG, die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) der Zumtobel Group AG lautet AT0000837307. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten.

Gemäß § 106 Z 9 AktG iVm§ 83 Abs. 2 Z1 BörseG wird weiters bekanntgegeben, dass die Gesellschaft 43.500.000 auf Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben hat und jede Stückaktie eine Stimme gewährt. Die Gesellschaft hält gegenwärtig 353.343 Stück eigene Aktien, die gemäß § 65 Abs. 5 AktG nicht zur Stimmrechtsausübung berechtigt sind; unter Berücksichtigung dieser eigenen Aktien beträgt die Gesamtzahl der Stimmrechte 43.146.657.

In der Hauptversammlung vom 21. Juli 2017 wurde für das Geschäftsjahr 2016/17 die Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,23 (VJ EUR 0,20) je Aktie beschlossen. Auf die im Umlauf befindlichen 43.146.657 Stückaktien (43.500.000 Aktien abzüglich 353.343 eigene Aktien) wurden somit EUR 9.923.731,11 (VJ EUR 8.629.331,40) ausgeschüttet, die Auszahlung an die Aktionäre erfolgte am 3. August 2017.

Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung und eines Bilanzgewinnes der Zumtobel Group AG von EUR 0 ist für das Geschäftsjahr 2017/18 keine Dividendenausschüttung geplant.

In der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 wurde folgender Beschluss gefasst: Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000,00 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

4.3.2.7 Sonstige Rückstellungen

Stand am Verbrauch / Dotierung Stand am
1. Mai 2017 Auflösung (A) 30. April 2018
Personalrückstellungen
Noch nicht konsumierte Urlaube 1.022.520,00 1.022.520,00 1.179.504,00 1.179.504,00
Sonderzahlungen 934.028,00 934.028,00 939.567,00 939.567,00
Jubiläumsgelder 608.809,97 7.125,11 0,00 601.684,86
Mitarbeiterprämien 4.403.516,84 2.609.669,75 49.554,73 1.843.401,82
Gleitzeitguthaben und Freizeitoption 336.651,00 336.651,00 384.279,00 384.279,00
Übrige 8.448,00 0 26.400,00 34.848,00
Summe Personalrückstellungen 7.313.973,81 4.909.993,86 2.579.304,73 4.983.284,68
Übrige Rückstellungen
Bilanzprüfungsaufwand 187.200,00 187.200,00 190.200,00 190.200,00
Beratungsaufwand 178.000,00 103.000,00 798.000,00 813.000,00
60.000,00 (A)
Bilanzveröffentlichung 30.000,00 30.000,00 30.000,00 30.000,00
Drohende Kursverluste 7.613.957,21 3.279.571,54 129.160,36 4.463.546,03
Kreditbereitstellungsprovision 80.000,00 80.000,00 205.000,00 205.000,00
Sanierung 4.600.000,00 0,00 65.000,00 4.665.000,00
Sonstige übrige Rückstellungen 648.858,63 508.858,63 427.643,68 567.643,68
Summe übrige Rückstellungen 13.338.015,84 4.188.630,17 1.845.004,04 10.934.389,71
60.000,00 (A)
Summe sonstige Rückstellungen 20.651.989,65 9.098.624,03 4.424.308,77 15.917.674,39
60.000,00 (A)

Zur Ermittlung der Rückstellung für drohende Kursverluste wurden bezüglich konzerninternen und mit Dritten abgeschlossenen Derivatgeschäften Bewertungseinheiten gebildet, sofern Fälligkeitstermine und nominierte Währungen übereinstimmen. Die verbleibenden negativen Überhänge wurden als Rückstellung für drohende Kursverluste ausgewiesen. Für ergänzende Erläuterungen verweisen wir auf das Kapitel zu den derivativen Finanzinstrumenten.

Die gebildete Sanierungsrückstellung dient zur Abdeckung des negativen Eigenkapitals der ZG Lighting CEE GmbH.

4.3.2.8 Verbindlichkeiten

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung für die Zumtobel Group stellt der am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von aktuell 250 Mio EUR dar. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR in Anspruch genommen. Die Zumtobel Group AG selbst ist ebenfalls ein Kreditnehmer unter diesem Konsortialkreditvertrag, hat aber zum 30. April 2018 ebenso wie im Vorjahr keine Ziehung in Anspruch genommen. Für die Zumtobel Group AG bestehen zwei weitere Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020, die per 30. April 2018 unverändert zum Vorjahr vollständig in Anspruch genommen sind.

Restlaufzeit bis zu
einem Jahr
Restlaufzeit von
einem bis fünf
Jahren
Restlaufzeit von
über fünf Jahren
Bilanzwert
30. April 2018
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 40.092.102,61 40.000.000,00 0 80.092.102,61
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.368.312,38 0 0 6.368.312,38
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.270.558,33 0 0 1.270.558,33
Sonstige Verbindlichkeiten 2.418.865,31 328.119,00 0 2.746.984,31
davon aus Steuern 449.425,34 0 0 449.425,34
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 370.182,67 0 0 370.182,67
Summe Verbindlichkeiten 50.149.838,63 40.328.119,00 0 90.477.957,63
Restlaufzeit bis zu
einem Jahr
Restlaufzeit von
einem bis fünf
Jahren
Restlaufzeit von
über fünf Jahren
Bilanzwert
30. April 2017
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90.166,66 80.000.000,00 0,00 80.090.166,66
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.174.152,45 0,00 0,00 6.174.152,45
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 551.735,57 0,00 0,00 551.735,57
Sonstige Verbindlichkeiten 1.796.542,65 328,119,00 0,00 2.124.661,65
davon aus Steuern 422.111,52 0,00 0,00 422.111,52
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 351.824,48 0,00 0,00 351.824,48
Summe Verbindlichkeiten 8.612.597,33 80.328.119,00 0,00 88.940.716,33

Die Verbindlichkeiten sind nicht dinglich besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stammen mit EUR 1.165.299,18 aus der laufenden Leistungsverrechnung (VJ EUR 371.989,77). Aus der Verrechnung der Gruppensteuer stammen EUR 105.259,15 (VJ EUR 179.186,34). Die Übernahme des Jahresfehlbetrags der Zumtobel Insurance Management GmbH aufgrund der bestehenden Organschaft ist mit EUR 0,00 (VJ Jahresfehlbetrag EUR 559,46) enthalten.

Sonstige Verbindlichkeiten

30. April 2018 30. April 2017
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt 407.697,81 385.061,01
Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinden 41.727,53 37.050,51
Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern 1.365.306,92 692.319,21
Verbindlichkeiten gegenüber der Krankenkasse 370.182,67 351.824,48
Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsunternehmen 173.539,02 159.523,58
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 328.119,00 437.492,00
davon mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr 109.373,00 109.373,00
davon mit einer Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren 218.746,00 328.119,00
Übrige Verbindlichkeiten 60.411,36 61.390,86
Summe sonstige Verbindlichkeiten 2.746.984,31 2.124.661,65

Die im Posten "Sonstige Verbindlichkeiten" enthaltenen Aufwendungen von TEUR 2.747 (VJ TEUR 2.125) sind zur Gänze nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam.

247.982.067,70 247.982.067,70

4.3.2.9 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

4.3.2.9.1 Haftungsverhältnisse

30. April 2018 davon für
verbundene
Unternehmen
Verpflichtungen aus Eventualverbindlichkeiten 249.961.990,38 249.961.990,38
Unternehmensgarantien 17.279.445,20 17.279.445,20
Leasing 3.500.000,00 3.500.000,00
270.741.435,58 270.741.435,58
30. April 2017 davon für
verbundene
Unternehmen
Verpflichtungen aus Eventualverbindlichkeiten 225.988.584,58 225.988.584,58
Unternehmensgarantien 18.493.483,12 18.493.483,12

Leasing 3.500.000,00 3.500.000,00

4.3.2.9.2 Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen

30. April 2018
des folgenden
Geschäftsjahres
der folgenden fünf
Geschäftsjahre
Verpflichtungen aus Leasingverträgen 272.066 772.120
Verpflichtungen aus Mietverträgen 1.387.160 5.548.639
1.659.226 6.320.759
30. April 2017
des folgenden
Geschäftsjahres
der folgenden fünf
Geschäftsjahre
Verpflichtungen aus Leasingverträgen 204.282,00 972.244,00
Verpflichtungen aus Mietverträgen 1.680.306,00 6.721.222,00
1.884.588,00 7.693.466,00

4.3.2.9.3 Derivate Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden in der Zumtobel Group AG zur Absicherung von Marktpreisrisiken der gesamten Zumtobel Group, die aus Schwankungen von Währungskursen und Zinssätzen resultieren können, eingesetzt. Die Berechnung von stichtagsbezogenen Marktwerten aus Derivaten erfolgt durch eine Treasury-Software basierend auf üblichen anerkannten Bewertungsmethoden. Durch weitere Marktpreisschwankungen können die hier angeführten Werte jedoch von den später bei Fälligkeit realisierten Werten abweichen.

Die Zumtobel Group AG schließt gemäß der gültigen Hedging Policy interne Termingeschäfte mit Konzerngesellschaften der Zumtobel Group zur Absicherung von deren Währungskursrisikos ab. Das daraus resultierende Nettoexposure in den einzelnen Währungen wird teilweise zeitgleich, teilweise sukzessive extern durch gegengleiche Derivatgeschäfte mit ausgewählten Banken als Kontraktpartner eingedeckt. Damit ist das Bonitätsrisiko aus Sicherungsgeschäften als äußerst gering einzustufen. Die Summe der nach Bildung von Bewertungseinheiten verbleibenden negativen Überhänge für diese Sicherungsgeschäfte wurde in die Rückstellung für drohende Kursverluste mit einem Betrag von EUR 638.343,63 (VJ EUR 509.183,27) eingestellt.

Um das aus dem Konsortialkreditvertrag resultierende Zinsänderungsrisiko zu verringern, hat die Zumtobel Group AG als Konzernobergesellschaft unter der Annahme einer durchschnittlichen Inanspruchnahme von mindestens EUR 80.000.000,00 mit verschiedenen Banken EUR-Zins-Swaps (Interest Rate Swaps) für ein derzeit wirksames Nominalvolumen von EUR 60.000.000,00 abgeschlossen. Diese Zinsinstrumente sind in unterschiedliche Laufzeiten gestaffelt (längstens bis Juni 2021) und tauschen die variablen Zinszahlungen der Finanzierung in Fixzinszahlungen von maximal 1,446%. Daneben besteht ein EUR/CHF-Cross-Currency-Swap (CHF-Nominalbetrag nunmehr CHF 23.228.000,00) mit Zahlungsverpflichtungen in Schweizer Franken. Seit dem erstmaligen Abschluss dieser Zinsinstrumente im März 2010 hat die Aufwertung des CHF gegenüber dem EUR zu negativen Marktwerten von insgesamt EUR 3.825.202,40 (VJ EUR 7.104.773,94) geführt, die ebenfalls in der Rückstellung für drohende Kursverluste enthalten sind.

4.3.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.3.3.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse nach geografisch bestimmten Märkten setzen sich wie folgt zusammen:

2017/18 2016/17
Inland 26.836.244,30 25.298.612,79
EU-Staaten 13.379.324,89 14.923.363,26
Drittland 4.022.805,53 3.664.896,06
44.238.374,72 43.886.872,11

Nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich die Umsatzerlöse wie folgt:

2017/18 2016/17
IT-Dienstleistungen 25.881.859,46 25.926.296,51
Mieterlöse 7.866.824,32 7.791.130,00
Sonstige Umlagen 10.489.690,94 10.169.445,60
44.238.374,72 43.886.872,11

Von den Umsatzerlösen wurden EUR 43.692.781,27 (98,77% vom Gesamtumsatz; VJ EUR 42.830.875,40 bzw. 97,59%) mit Gesellschaften der Zumtobel Group getätigt.

4.3.3.2 Sonstige betriebliche Erträge

2017/18 2016/17
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 60.000,00 150.000,00
Erträge aus übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen 4.800,00 16.430,84
64.800,00 166.430,84

4.3.3.3 Personalaufwand

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sowie die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen:

2017/18 2016/17
Leitende Angestellte 50.659,91 41.522,68
Sonstige Arbeitnehmer 181.346,06 225.290,47
232.005,97 266.813,15

Im Gesamtbetrag sind mit EUR 223.569,25 (VJ EUR 203.802,98) auch die Beträge, die an die Mitarbeitervorsorgekasse im Rahmen der "Abfertigung Neu" bezahlt wurden, enthalten.

4.3.3.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen

2017/18 2016/17
Steuern 195.938,17 122.912,08
Übrige
IT-Dienstleistungen 2.024.063,80 1.932.175,74
Beratung 7.678.158,54 6.895.281,28
Datenleitungen, Telekommunikation 3.516.737,09 3.912.140,97
Werbung 1.433.835,94 1.185.582,99
Versicherungen 2.571.781,06 2.623.683,38
Instandhaltungen 6.403.388,29 6.124.542,44
Sonstiger Aufwand 9.454.169,46 9.840.001,05
Summe Übrige 33.082.134,18 32.473.407,85
33.278.072,35 32.596.319,93

Hinsichtlich der auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Wirtschaftsprüfer verweisen wir auf die Angaben im Konzernabschluss.

4.3.3.5 Finanzergebnis

Die Erträge von verbundenen Unternehmen verteilen sich wie folgt:

2017/18 2016/17
Gewinnausschüttung Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn 20.000.000,00 10.000.000,00
Gewinnausschüttung RFZ Holding GmbH, Lustenau
vormals Zumtobel LED Holding GmbH, Lustenau 0,00 4.520.967,34
Entnahme Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn 25.000.000,00 15.000.000,00
45.000.000,00 29.520.967,34

Die Position "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" betrifft im Geschäftsjahr im Wesentlichen mit EUR 3.150.411,18 (VJ EUR 1.773.786,58) die Veränderung der Rückstellung für drohende Kursverluste. Die Position "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" beinhaltet weiters mit EUR 2.043.559,60 (VJ EUR 2.609.488,70) Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten. EUR 786.669,07 (VJ EUR 623.720,95) betreffen Kreditbereitstellungs-, Haftungs- und Kreditbearbeitungsgebühren, EUR 75.044,20 (VJ EUR 101.246,52) entfallen auf Zinsaufwendungen aus den Personalrückstellungen (Abfertigung und Jubiläumsgelder).

Die Position "Aufwendungen aus Finanzanlagen" beinhaltet mit EUR 100.000.000,00 eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung an der Zumtobel Lighting GmbH. Weiters wurde zur Abdeckung des negativen Eigenkapitals der ZG Lighting CEE GmbH eine Rückstellung in Höhe von EUR 65.000,00 dotiert.

4.3.3.6 Steuern vom Einkommen

Seit dem Wirtschaftsjahr 2004/05 wird in Österreich von der Möglichkeit der Errichtung einer steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG Gebrauch gemacht. Zu diesem Zwecke wurde zwischen der Zumtobel Group AG als Gruppenträger und den Gruppenmitgliedern

Zumtobel Lighting GmbH (beteiligte Körperschaft) ZG Lighting Austria GmbH Zumtobel Holding GmbH Zumtobel Insurance Management GmbH (beteiligte Körperschaft) Zumtobel Pool GmbH Tridonic GmbH (beteiligte Körperschaft) Tridonic Jennersdorf GmbH Tridonic Holding GmbH LEDON Lighting GmbH RFZ Holding GmbH (beteiligte Körperschaft) Zumtobel LED GmbH (beteiligte Körperschaft) Furiae Immobilien GmbH

ein Steuerumlagevertrag abgeschlossen.

In diesem Steuerumlagevertrag wurde vereinbart, dass ein nach den Vorschriften des KStG und EStG ermittelter steuerpflichtiger Gewinn oder Verlust im Sinne der stufenweisen Ergebniszurechnung an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger weiterzuverrechnen ist.

Ein auf Basis des steuerpflichtigen Gewinnes des Gruppenmitglieds ermittelter Steueraufwand ist unabhängig davon, in welcher Höhe der Gruppenträger insgesamt für das betreffende Wirtschaftsjahr und für die gesamte Unternehmensgruppe Körperschaftsteuer schuldet, als Steuerumlage an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten. Im Falle eines steuerlichen Verlustes des Gruppenmitgliedes verpflichtet sich die beteiligte Körperschaft bzw. der Gruppenträger, diese Verluste als internen Verlustvortrag für zukünftige verrechenbare Gewinne des jeweiligen Gruppenmitgliedes evident zu halten. Das Gruppenmitglied wiederum ist verpflichtet, im Falle eines steuerlichen Verlustes die Mindestkörperschaftsteuer an die beteiligte Körperschaft bzw. an den Gruppenträger zu entrichten.

Vorgruppen- und Außergruppenverluste iSd § 9 KStG werden unter Berücksichtigung einer allfälligen Vortrags- und Verrechnungsgrenze gegen die steuerlichen Gewinne des jeweiligen Gruppenmitglieds bzw. des Gruppenträgers verrechnet. Aus der Gruppenbesteuerung wurden insgesamt EUR 84.259,15 an die Gruppenmitglieder gutgeschrieben. Im Vorjahr wurden insgesamt EUR 62.562,88 gutgeschrieben.

Die Steuern vom Einkommen setzen sich wie folgt zusammen:

30. April 2018 30. April 2017
Körperschaftsteuer 0,00 69.853,24
Körperschaftsteuer Vorjahre -22.749,75 -8.079,75
Ausländische Quellensteuer -699,29 -8.137,21
Aktive latente Steuer 224.635,31 6.080.770,77
Steuerumlage aus der Gruppenbesteuerung -84.259,15 -62.562,88
116.927,12 6.071.844,17

4.3.4 Sonstige Angaben

4.3.4.1 Zahl der Arbeitnehmer

Die Zahl der Arbeitnehmer – nach Vollzeitäquivalenten – während des Geschäftsjahres, gegliedert in Arbeiter und Angestellte, beträgt:

Durchschnitt Stichtag
2017/18 2016/17 30. April 2018 30. April 2017
Arbeiter 1 1 1 1
Angestellte 187 187 188 183
188 188 189 184

4.3.4.2 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen sind Personen in Schlüsselpositionen der Zumtobel Group AG (aktive Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Zumtobel Group AG) und deren nahe Angehörige anzusehen. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden Beratungsleistungen des Managements in Schlüsselpositionen in Höhe von TEUR 15 in Anspruch genommen und Spesen in Höhe von TEUR 23 rückerstattet. Es wurden keine Vorschüsse bzw. Kredite an das Management in Schlüsselpositionen gewährt. Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen nehmen Positionen in anderen Unternehmen ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen haben. Es wurden im laufenden Geschäftsjahr Geschäfte mit diesen Unternehmen in Höhe von TEUR 51 getätigt. Ehemalige Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen erhielten Bonuszahlungen in Höhe von TEUR 138. Des Weiteren gibt es keine Transaktionen mit nicht konsolidierten Gesellschaften und keine Transaktionen mit Eigentümern.

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse

Die Gesellschaft wurde mit Satzung vom 17. Dezember 1984 errichtet. Die Gesellschaft ist im Firmenbuch des Landes- als Handelsgerichtes Feldkirch unter der Nummer 62309g eingetragen.

Im Geschäftsjahr 2017/18 waren folgende Personen als Mitglieder des Aufsichtsrats tätig:

erstmalig bestellt bestellt bis Dienstzeit bis dato
Name Funktion bzw. entsendet
Dipl.-Ing. Jürg Zumtobel Vorsitzender 2003 2020 15 Jahre
Dr. Stephan Hutter 1. Stv. Vorsitzender (bis 31. Januar 2018) 2010 2020 8 Jahre
Dr. Volkhard Hofmann 1. Stv. Vorsitzender seit 1. Februar 2018, davor
Mitglied (seit 21. Juli 2017 bis 31. Januar 2018)
2017 2020 1 Jahr
Dr. Johannes Burtscher 2. Stv. Vorsitzender 2010 2020 8 Jahre
Dipl.-Ing. Fritz Zumtobel Mitglied 1996 2020 22 Jahre
Dr. Rüdiger Kapitza Mitglied (bis 5. Juni 2017) 2015 2 Jahre
Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler Mitglied (bis 31. Januar 2018) 2010 8 Jahre
Dietmar Dünser Delegierter des Betriebsrats 2015 3 Jahre
Richard Apnar Delegierter des Betriebsrats 2012 6 Jahre
Kai Arbinger Delegierter des Betriebsrats 2016 2 Jahre

Die Funktionsperiode für die gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats endet mit der Hauptversammlung, welche über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2019/20 beschließt. Die Gesamtvergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats beliefen sich auf EUR 452.599,19 (VJ EUR 515.652,80).

Im Geschäftsjahr 2017/2018 waren als Mitglieder des Vorstands tätig:

erstmalig
Name Funktion bestellt bestellt bis Dienstzeit bis dato
Dr. Alfred Felder Sprecher des Vorstandes seit 1. Februar 2018, davor COO 01.04.2016 30.04.2019 > 2 Jahre
Dipl.-Kfm. Thomas Tschol CFO (Chief Financial Officer) 01.04.2018 30.04.2020 < 1 Jahr
Dr. Bernard Motzko COO (Chief Operating Officer) 01.02.2018 30.04.2021 < 1 Jahr
Dipl.-Kff. Karin Sonnenmoser CFO (Chief Financial Officer) bis 9. März 2018 01.05.2014 09.03.2018 < 4 Jahre
Dr. Ulrich Schumacher CEO (Chief Executive Officer) bis 1. Februar 2018 01.10.2013 01.02.2018 < 5 Jahre

Gesamtbezüge des Vorstands

in TEUR 2017/18 2016/17
Gesamtbezüge des Vorstands 2.014 2.643
davon fixe Bezüge 1.926 1.520
davon kurzfristige variable Bezüge 26 283
davon langfristige variable Bezüge 61 840
in TEUR 2017/18 2016/17
Alfred Felder (ab 1. April 2016) 515 786
davon fixe Bezüge 515 470
davon kurzfristige variable Bezüge 0 95
davon langfristige variable Bezüge 0 221
Bernard Motzko (ab 1. Februar 2018) 343 0
davon fixe Bezüge 255 0
davon kurzfristige variable Bezüge 26 0
davon langfristige variable Bezüge 61 0
Thomas Tschol (ab 1. April 2018)* 50 0
davon fixe Bezüge 50 0
davon kurzfristige variable Bezüge 0 0
davon langfristige variable Bezüge 0 0
Ulrich Schumacher (bis 1. Februar 2018) 703 1.190
davon fixe Bezüge 703 650
davon kurzfristige variable Bezüge 0 108
davon langfristige variable Bezüge 0 432
Karin Sonnenmoser (bis 9. März 2018) 403 667
davon fixe Bezüge 403 400
davon kurzfristige variable Bezüge 0 80
davon langfristige variable Bezüge 0 187

* Die Vergügung erfolgt im Rahmen eines Management Service Vertrags

Die Vergütung umfasst alle Vergütungsbestandteile, die im jeweiligen Geschäftsjahr erworben wurden.

4.3.4.3 Angaben zum Konzernabschluss

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft. Sie ist die Muttergesellschaft der Zumtobel Group und erstellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen. Der Konzernabschluss wird im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht.

Dornbirn, am 15. Juni 2018

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Einzelabschluss

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

4.4 Anlagenspiegel

Anschaffungs- und Herstellkosten
Stand
1. Mai 2017
Zugänge Abgänge Stand
30. April 2018
Werte in EUR
I) Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, Rechte und ähnliche Rechte und Vorteile
sowie daraus abgeleitete Lizenzen
26.594.243,85 2.970.513,59 0,00 29.564.757,44
geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 4.460,61 4.460,61 0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 26.594.243,85 2.974.974,20 4.460,61 29.564.757,44
II) Sachanlagen
Grundstücke und Bauten
bebaute Grundstücke 115.958.538,03 8.291.649,25 0,00 124.250.187,28
davon Grundwert 4.950.726,76 2.374.704,64 0,00 7.325.431,40
unbebaute Grundstücke 6.297.466,63 0,00 0,00 6.297.466,63
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 8.348.843,92 1.331.703,06 6.968,50 9.673.578,48
geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 1.384.780,16 0,00 1.384.780,16
geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 201.068,14 201.068,14 0,00
Summe Sachanlagen 130.604.848,58 11.209.200,61 208.036,64 141.606.012,55
III) Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 681.899.395,30 0,00 0,00 681.899.395,30
Beteiligungen 17.143,94 0,00 0,00 17.143,94
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 250.125,00 0,00 0,00 250.125,00
Ausleihungen gegenüber Dritten 200.242,85 1.015,12 0,00 201.257,97
Summe Finanzanlagen 682.366.907,09 1.015,12 0,00 682.367.922,21
Summe Anlagevermögen 839.565.999,52 14.185.189,93 212.497,25 853.538.692,20
Abschreibungen
Stand
1. Mai 2017
Zugänge Abgänge Stand
30. April 2018
Buchwert
30. April 2017
Buchwert
30. April 2018
19.394.209,85 2.783.579,59 0,00 22.177.789,44 7.200.034,00 7.386.968,00
0,00 4.460,61 4.460,61 0,00 0,00 0,00
19.394.209,85 2.788.040,20 4.460,61 22.177.789,44 7.200.034,00 7.386.968,00
63.685.044,32 2.614.391,61 0,00 66.299.435,93 52.273.493,71 57.950.751,35
0,00 0,00 0,00 0,00 4.950.726,76 7.325.431,40
0,00 0,00 0,00 0,00 6.297.466,63 6.297.466,63
5.253.783,78 1.450.002,06 5.743,50 6.698.042,34 3.095.060,14 2.975.536,14
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.384.780,16
0,00 201.068,14 201.068,14 0,00 0,00 0,00
68.938.828,10 4.265.461,81 206.811.64 72.997.478,27 61.666.020,48 68.608.534,28
96.261.000,00 100.000.000,00 0,00 196.261.000,00 585.638.395,30 485.638.395,30
0,00 0,00 0,00 0,00 17.143,94 17.143,94
0,00 0,00 0,00 0,00 250.125,00 250.125,00
0,00 0,00 0,00 0,00 200.242,85 201.257,97
96.261.000,00 100.000.000,00 0,00 196.261.000,00 586.105.907,09 486.106.922,21
184.594.037,95 107.053.502,01 211.272.25 291.436.267,71 654.971.961,57 562.102.424,49

4.5 Lagebericht der Zumtobel Group AG

4.5.1 Die Zumtobel Group AG im Überblick

4.5.1.1 Organisationsstruktur

Die Zumtobel Group AG fungiert als Konzernobergesellschaft und stellt konzernübergreifende Management- und Servicefunktionen bereit. Die Zentralbereiche umfassen das Controlling, Personalwesen, Konzernrechnungswesen und Steuern, Recht, Interne Revision, Versicherungswesen, Treasury, IT, Unternehmenskommunikation, Investor Relations, Corporate Integrity, Group Technology, den zentralen Einkauf sowie das Corporate Center, welches unter anderem für Strategieentwicklung, M&A-Aktivitäten und Prozessmanagement zuständig ist. Die Zentralbereiche haben die Aufgabe, die Umsetzung der Unternehmensstrategie über standardisierte Prozesse und Instrumente zu unterstützen sowie gruppenweit Transparenz und Effizienz sicherzustellen. Auf diese Weise werden Synergieeffekte zwischen den Geschäftsbereichen der Zumtobel Gruppe sowie in zentral von der Zumtobel Group AG verwalteten Bereichen erzielt. Weiters verwaltet die Gesellschaft den überwiegenden Teil der inländischen Liegenschaften. Die Erträge der Gesellschaft kommen aus der internen Leistungsverrechnung mit den verbundenen Unternehmen und aus Ausschüttungen der Obergesellschaft des Leuchtensegments (Zumtobel Lighting GmbH) sowie des Komponentensegments (Tridonic GmbH & Co KG) sowie aus der Holdinggesellschaft für den Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen im In- und Ausland (Zumtobel LED Holding GmbH).

Der Vorstand der Zumtobel Group AG verantwortet die Führung und Steuerung des Konzerns. Die Zumtobel Group besteht aus zwei operativen Segmenten, nach welchen auch die Steuerung des Konzerns erfolgt: dem Lighting Segment und dem Components Segment. Beide Segmente verfügen über eine jeweils eigene globale Vertriebs- und Produktionsorganisation. Die einzelnen Anwendungen im Lighting Segment – Indoor, Outdoor, Zumtobel Group Services – sind zum Bilanzstichtag als separate Geschäftsbereiche organisiert.

*vereinfachte Darstellung (Stand 30. April 2018)

4.5.1.2 Unternehmensstrategie

Die neuesten Euroconstruct-Daten bestätigen zwar für die europäische Bauwirtschaft ein leicht wachsendes Marktumfeld in den kommenden Jahren und in der Lichtindustrie verstärkt sich dieser Trend durch den Technologiewandel hin zu LED, das Thema Energieeffizienz sowie die Wachstumschancen im Servicegeschäft. Demgegenüber steht aber auch die Erwartung, dass sich der derzeitige intensive Preiswettbewerb sowohl im Komponentengeschäft als auch im klassischen Leuchtengeschäft in den nächsten Quartalen unverändert fortsetzen wird.

Die enttäuschende wirtschaftliche Entwicklung der Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2017/18, der Vertrauensverlust von wichtigen Stakeholdern wie etwa den Kunden und dem Kapitalmarkt sowie das schwierige Marktumfeld haben deutlich gezeigt, dass der Status quo nicht mehr länger aufrechterhalten werden kann und deutliche strategische und organisatorische Veränderungen und Anpassungen in der Zumtobel Group notwendig sind, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat in den letzten Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group gearbeitet. Mit dem Ziel mehr Kundenfokus bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten werden sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche, Absatzmärkte, Marken- und Produktportfolios ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt. Spätestens bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses zum 1. Quartal 2018/19 am 4. September 2018 wird die Zumtobel Group die neue Strategie zur Führung des Unternehmens sowie überarbeitete Mittelfristziele präsentieren.

4.5.2 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der Aufschwung der globalen Wirtschaftstätigkeit hat sich im Geschäftsjahr 2017/18 fortgesetzt. Insgesamt konnte die Weltwirtschaft in 2017 laut Internationalem Währungsfonds (IWF) mit 3,8%1 gegenüber dem Vorjahr (3,2%) ein deutlich verbessertes Wachstum ausweisen. Besonders erfreulich war die positive Entwicklung in Europa, der Kernregion der Zumtobel Gruppe. Der Euroraum verzeichnete im Berichtsjahr einen robusten Konjunkturaufschwung und erzielte mit 2,3% das höchste BIP-Wachstum seit 10 Jahren, wobei alle großen Volkswirtschaften positive Wachstumsbeiträge beisteuern konnten. Treibende Kraft des Aufschwungs ist vor allem die expansive Geld- und Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die den Privatkonsum und Investitionen der Industrie unterstützt. In der für die Zumtobel Group wichtigen D/A/CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum. Deutschlands Wirtschaft konnte um 2,5% wachsen, Österreich legte um 2,9% zu und die Schweiz wies einen Zuwachs von 1,1% aus. In Südeuropa waren die Länder Spanien (plus 3,1%) sowie Portugal (plus 2,7%) weiterhin auf Wachstumskurs. In Italien und Frankreich stellte sich mit 1,5% und 1,8% erstmals wieder eine spürbare Belebung der Wirtschaftsentwicklung ein. In Großbritannien zeigt sich trotz Brexit-Entscheidung nur eine geringfügige Verlangsamung der Wachstumsdynamik auf nunmehr 1,8% im Jahr 2017. In den USA setzte sich der nunmehr schon acht Jahre andauernde Wirtschaftsaufschwung fort. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes betrug 2,3%. Chinas Wirtschaftswachstum erreichte im Jahr 2017 6,9%. Maßgeblich dazu beigetragen haben sowohl der Privatkonsum als auch die Exportwirtschaft.

In seiner jüngsten Prognose vom April 2018 hat der IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für 2018 bestätigt und erwartet nunmehr für 2018 mit 3,9% das gleiche Wirtschaftswachstum wie in 2017. Sowohl für die USA als auch die Eurozone wird sogar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr in Aussicht gestellt. Für Großbritannien prognostiziert der IWF eine weitere Abkühlung um 0,2 Prozentpunkte auf 1,6%. Der IWF warnt allerdings trotz der breiten Wachstumsdynamik auch vor erheblichen langfristigen Konjunkturrisiken insbesondere aus eskalierenden Handelsstreitigkeiten, der hohen privaten wie auch staatlichen Verschuldung sowie auch vor geopolitischen Risiken. Da sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen unmittelbar auf die Bau- und Bauzulieferindustrie auswirken, beobachtet die Zumtobel Group AG die Entwicklungen und die entsprechenden Frühindikatoren sehr genau.

4.5.3 Die Zumtobel Group Aktie

Für die Zumtobel Group Aktionäre verlief das Geschäftsjahr 2017/18 alles andere als erfreulich. Insgesamt fiel der Kurs im Berichtszeitraum 1. Mai 2017 bis 30. April 2018 um 60,8% zurück. Damit entwickelte sich die Zumtobel Group Aktie deutlich schwächer als der österreichische Leitindex ATX (plus 15,2%). Hauptgründe dafür waren die enttäuschende operative Entwicklung sowie ein schwieriges Industrieumfeld. Die Aktie beendete das Geschäftsjahr am 30. April 2018 mit einem Schlusskurs von 7,50 EUR.

Die Marktkapitalisierung der Zumtobel Group AG veränderte sich im Berichtsjahr 2017/18 analog zum Aktienkurs. Auf Basis einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Zahl von 43,5 Millionen Inhaberstammaktien wurde das Unternehmen zum 30. April 2018 mit 326 Mio EUR (Vorjahr 833 Mio EUR) bewertet. Der durchschnittliche Tagesumsatz an der Wiener Börse lag im Berichtsjahr bei 280.373 gegenüber 282.402 Stück im Vorjahr (Doppelzählung, wie von der Wiener Börse veröffentlicht). Die Kursschwäche der Zumtobel Group Aktie hat dazu geführt, dass die Aktie aufgrund der geringen Marktkapitalisierung bei der im März 2018 stattgefundenen halbjährlichen Überprüfung der zukünftigen Indexzusammensetzung aus dem ATX herausgenommen wurde und seit dem 16. März 2018 im ATX Prime notiert.

Schlusskurs 28.04.2017 EUR 19,150 Währung EUR
Schlusskurs 30.04.2018 EUR 7,500 ISIN AT0000837307
Performance GJ 2017/18 -60,8% Börsenkürzel Wiener Börse (XETRA) ZAG
Marktkapitalisierung am 30.04.2018 326 Mio EUR Marktsegment ATX Prime
Höchstkurs am 19.06.2017 EUR 19,990 Reuters Symbol ZUMV.VI
Tiefstkurs am 30.04.2018 EUR 7,500 Bloomberg Symbol ZAG AV
Ø tägl. Handelsvolumen (Stück) 280.373 Anzahl der Aktien 43.500.000

Kennzahlen zur Zumtobel Group Aktie im GJ 2017/18

Die Aktionärsstruktur der Zumtobel Group AG hat sich gegenüber dem Jahresabschluss 2016/17 nicht wesentlich verändert. Die Familie Zumtobel ist mit einem Anteil von circa 35,5% der Stimmrechte weiterhin der seit dem Börsengang etablierte stabile Kernaktionär der Zumtobel Group AG. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2018 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Erste Asset Management GmbH, Wellington Management Group LLP und SYZ Asset Management (OYSTER SIVAV) eine Beteiligung von je über 4%. Der Rest der Anteilscheine liegt nach Kenntnis des Unternehmens zum Großteil bei institutionellen Investoren. Zum Bilanzstichtag lag der Bestand eigener Anteile gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 353.343 Stück.

4.5.4 Geschäftsverlauf (inklusive finanzielle Leistungsindikatoren)

4.5.4.1 Ertragslage

Die Nettoumsatzerlöse in Höhe von 44,2 Mio EUR (Vorjahr 43,9 Mio EUR) beinhalten IT-Dienstleistungen in Höhe von 25,9 Mio EUR (Vorjahr 25,9 Mio EUR), Mieteinnahmen in Höhe von 7,9 Mio EUR (Vorjahr 7,8 Mio EUR) sowie sonstige Umlagen in Höhe von 10,5 Mio EUR (Vorjahr 10,2 Mio EUR).

Aufgrund der geringeren Aufwendungen für Gehälter und Abschreibungen stieg das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Mio EUR auf minus 18,9 Mio EUR. Die Erträge aus verbundenen Unternehmen erhöhten sich auf 45,0 Mio EUR (Vorjahr 29,5 Mio EUR). Aus der Tridonic GmbH & Co KG (Obergesellschaft des Components Segments) wurden 25,0 Mio EUR (Vorjahr 15,0 Mio EUR) entnommen, die Ausschüttung der Zumtobel Lighting GmbH als Obergesellschaft des Lighting Segments belief sich auf 20,0 Mio EUR (Vorjahr 20,0 Mio EUR). Die RFZ Holding GmbH (vormals Zumtobel LED Holding GmbH) hat im Berichtsjahr keine Ausschüttung getätigt (Vorjahr 4,5 Mio EUR). Die Position "Aufwendungen aus Finanzanlagen" beinhaltet mit 100,0 Mio EUR eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung an der Zumtobel Lighting GmbH. Die Wertminderung dieser Beteiligung resultiert aus der Branchenentwicklung im Lighting Segment, welche im Geschäftsjahr 2017/18 hinter den Erwartungen zurückblieb, sowie den angepassten Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Ertragslage der

Zumtobel Lighting GmbH und ihrer Tochtergesellschaften. Insbesondere deutliche Umsatzrückgänge in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien, ein allgemein sehr intensiver Preiswettbewerb sowie nicht realisierte Umsätze aufgrund interner operativer Herausforderungen wie etwa im Bereich der Logistik belasteten die Umsatzentwicklung im Berichtsjahr. Entsprechend verringerte sich das Jahresergebnis der Zumtobel Group AG im Geschäftsjahr 2017/18 auf minus 72,0 Mio EUR (Vorjahr 14,3 Mio EUR).

4.5.4.2 Vermögenslage

Die unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen ausgewiesenen Beteiligungen betreffen im Wesentlichen die Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn (Produktions- und Holdinggesellschaft für das Lighting Segment der Zumtobel Group AG), die Tridonic GmbH & Co KG, Dornbirn (Produktionsunternehmen und Holdinggesellschaft für das Components Segment der Zumtobel Group AG), sowie die Zumtobel LED Holding GmbH, Lustenau (Holdinggesellschaft für den Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen im In- und Ausland).

Das Eigenkapital der Zumtobel Group AG veränderte sich im Wesentlichen aufgrund der Einstellung des Jahresverlustes in Höhe von 72,0 Mio EUR und der Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 9,9 Mio EUR am 03. August 2017.

Zum 30. April 2018 umfassen die Kapitalrücklagen gebundene Rücklagen in Höhe von 311,6 Mio EUR (Vorjahr 311,6 Mio EUR) sowie nicht gebundene Rücklagen in Höhe von 55,3 Mio EUR (Vorjahr 55,3 Mio EUR). Die gebundene Kapitalrücklage beträgt 286,5% des eingezahlten Grundkapitals und weist demnach die gesetzlich erforderliche Höhe auf. Die Gewinnrücklagen (23,4 Mio EUR) enthalten wie im Vorjahr ausschließlich andere (freie) Rücklagen.

Im Geschäftsjahr 2017/18 steht der Zumtobel Group AG kein ausschüttungsfähiger Bilanzgewinn zur Verfügung. Die Zumtobel Group verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, welche eine Ausschüttung von ca. 30% bis 50% des konsolidierten Nettogewinnes unter Berücksichtigung eventueller Sondereffekte vorsieht. Vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung und eines Bilanzgewinnes der Zumtobel Group AG von EUR 0 ist für das Geschäftsjahr 2017/18 keine Dividendenausschüttung geplant (Vorjahr 23 Eurocent).

Die Eigenkapitalquote der Zumtobel Group AG belief sich zum 30. April 2018 auf 81,8% (Vorjahr 83,6%).

4.5.4.3 Finanzlage

Zur Sicherung ihrer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit hält die Zumtobel Group einerseits Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können, und verfügt andererseits über umfangreiche Betriebsmittelkreditlinien, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen, die durch den Geschäftsverlauf auftreten. Zum Bilanzstichtag 30. April 2018 stehen der Zumtobel Gruppe neben dem Konsortialkreditvertrag und zwei weiteren Kreditverträgen kurzfristige unbesicherte Kontokorrentkreditlinien in Höhe von insgesamt 84,5 Mio EUR (Vorjahr 88,1 Mio EUR) zur Verfügung.

Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung stellte der am 01. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem derzeit ausnutzbaren Rahmen von 250 Mio EUR dar. Davon sind zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR (Vorjahr 60 Mio EUR) in Anspruch genommen. Der Konsortialkreditvertrag beinhaltet eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei weitere Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020 zur Verfügung, die per 30. April 2018 vollständig in Anspruch genommen sind. Der Konsortialkreditvertrag ist an die Einhaltung von Financial Covenants (Schuldendeckungsgrad kleiner als 3,5 sowie Eigenkapitalquote größer als 25%) geknüpft. Zum 30. April 2018 wurden die Financial Covenants dank eines Schuldendeckungsgrades von 2,70 (Vorjahr 0,86) und einer Eigenkapitalquote von 27,2% (Vorjahr 32,8%) vollumfänglich eingehalten.

Um die Liquidität im Konzern besser und effektiver steuern zu können, wird für die wesentlichen Länder Europas ein Cash-Pooling-System angewendet. Dadurch wird ein zinsoptimaler Ausgleich von kurzfristigen Liquiditätsüber- und -unterdeckungen ermöglicht und der Bedarf an kurzfristigen unbesicherten Kontokorrentkrediten reduziert.

4.5.4.4 Zweigniederlassungen

Zum 30. April 2018 hatte die Zumtobel Group AG keine Zweigniederlassungen.

4.5.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

4.5.5.1 Mitarbeiter

Mit einem breiten Produktportfolio und einer offenen und wachstumsorientierten Unternehmenskultur bietet die Zumtobel Group attraktive Karrieremöglichkeiten. Qualifizierte, engagierte und leistungsbereite Mitarbeiter tragen wesentlich zum unternehmerischen Erfolg der Zumtobel Group bei und profitieren gleichermaßen von den verschiedenen Karrieremöglichkeiten innerhalb der Gruppe. Dank konsequenter Kundenorientierung und mit viel Innovationsgeist schaffen sie anspruchsvolle Lichtlösungen, die weltweit Maßstäbe setzen. Auf Gruppenebene wurden die Aspekte Aus- und Weiterbildung, eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz als die wesentlichsten Themen im Personalbereich identifiziert. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde das Angebot der Zumtobel Group Global Learning Academy deutlich ausgeweitet, insbesondere durch den weiteren Ausbau der Online-Schulungsangebote.

Das Personalmanagement innerhalb der Zumtobel Group ist dezentral organisiert. Der Zentralbereich Human Resources ist für die Entwicklung und Koordinierung gruppenweiter Personalaktivitäten, für die Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen sowie auch für die Förderung von internen Talenten verantwortlich. Mehrere regionale Shared Service und Competence Center sind für die lokale Umsetzung verantwortlich.

4.5.5.2 Bericht über die Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) bleibt durch die Entwicklung neuer Produkte und Systeme sowie aufgrund der Anwendung neuer Technologien ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Zumtobel Group. Ziel ist es, die herausragende Technologieposition und Innovationskraft der Zumtobel Group durch in der Branche vergleichbare Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, ein umfangreiches Patentportfolio, konsequente Produktentwicklung sowie eine intensive Zusammenarbeit mit externen Forschungspartnern weiter zu stärken, um dadurch ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio sicherzustellen und auszubauen. Durch die zentrale Leitung der F&E-Aktivitäten sowie eine Reduktion der F&E-Standorte gelang es, im Berichtsjahr zusätzliche Synergieeffekte zu heben und den F&E-Aufwand im Berichtsjahr EUR zu reduzieren.

Die Zumtobel Group AG hat eine konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung als Teil des Konzernlageberichts erstellt.

4.5.6 Berichterstattung über wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

4.5.6.1 Internes Kontrollsystem

Das Interne Kontrollsystem der Zumtobel Group AG (im Folgenden kurz "IKS" genannt) unterstützt die Erreichung der geschäftspolitischen Ziele. Das IKS ist definiert als die Gesamtheit der in die Prozesse integrierten Überwachungs- und Steuerungsmaßnahmen zur Sicherung der Vermögenswerte des Unternehmens, der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit von Informationen und Systemen, der Wirtschaftlichkeit und Effektivität von Prozessen sowie der Compliance mit gesetzlichen, vertraglichen und internen Regelungen. Aufbau und Ausgestaltung des IKS der Zumtobel Group AG orientieren sich an international anerkannten Governance-Rahmenwerken, wie zum Beispiel dem Rahmenwerk des Committee of the Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) oder dem IT-Rahmenwerk veröffentlicht von der Information Systems Audit and Control Association (COBIT), die fallspezifisch auf die Gegebenheiten unseres Geschäftsmodells angepasst werden. Die Tiefe der Ausgestaltung und Formalisierung des IKS folgt einer strengen Risikoorientierung (Nutzen), der kritisch der zu erwartende Mehraufwand (Kosten) gegenübergestellt wird. Die Implementierung und Aktualisierung des IKS liegt in der Verantwortung von benannten Prozess-Eignern in der Funktion, Region und/oder der Business Division. Das IKS ist eng verzahnt mit dem organisatorisch separat aufgesetzten Enterprise Risk Management-Prozess, der in regelmäßigen Abständen Risiken bei Prozess-Eignern systematisch erfasst, aggregiert und bis hin zum Aufsichtsrat mit dazugehörigen Maßnahmen berichtet. Neben den Qualitätssicherungs-Abteilungen der Fachbereiche sowie Corporate Integrity überwacht die Konzernrevision (Corporate Audit) als unabhängige Prüfungsinstanz mit einer dualen Berichtslinie an Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates das Design und die Funktionsfähigkeit etablierter Kontrollen. Über einen straffen Follow-up-Prozess wird sichergestellt, dass identifizierte Schwächen zeitnah beseitigt werden. Die genannten Überwachungsfunktionen unterwerfen sich ihrerseits strengen berufsständischen Standards und unterliegen regelmäßiger externer Überprüfung.

Zentrale Elemente des IKS der Zumtobel Group AG sind:

  • >> Der Verhaltenskodex (Code of Conduct), ergänzt durch spezifische Regelungen von Corporate Integrity und Corporate Citizenship
  • >> Unternehmensrichtlinien und Verfahren (Policies & Procedures)
  • >> Klar definierte Organisationsstrukturen, Stellenbeschreibungen und formal fixierte, an die jeweilige Aufgabe angepasste Delegationen
  • >> Corporate Policy on Internal Control System (primär zur Finanzberichterstattung)
  • >> Routine Reviews auf allen Ebenen mit einem Abgleich gegen Erwartungswerte.

Die Corporate Policy on Internal Control System enthält eine umfassende Darstellung der für die Finanzberichterstattung der Zumtobel Group wichtigen Prozesse und Systeme. Etablierte und unternehmensweit über das Intranet verfügbare Standards sind:

  • >> Schriftliche Prozessfestlegung und Dokumentation
  • >> Prozessintegrierte Genehmigungs- und Freigaberegelungen
  • >> Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung (Finance Group Manual)
  • >> Einheitliche Closing-Checkliste (gruppenweit gültig)

Neben den üblichen kontinuierlichen Verbesserungen des IKS in den Geschäftsprozessen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem in folgenden Bereichen wesentliche Verbesserungen erreicht:

  • >> Einführung einer Financial Accounting Internal Control Policy, die basierend auf der Corporate Policy on Internal Control System einige Accounting-spezifische IKS-Regeln ergänzt und präzisiert
  • >> Verschärfung der Kontrollen und entsprechender Kontrolldokumentation bei der Freigabe von Electronic Banking-Zahlungen, um der geänderten Bedrohungslage durch Cyber-Crime Rechnung zu tragen
  • >> Implementierung planmäßiger Reviews wesentlicher und strukturiert dokumentierter außergewöhnlicher Finanztransaktionen und -ereignisse im Rahmen des Monatsabschlussprozesses
  • >> Start der Umsetzung eines neuen, einheitlichen Stellenkonzepts für die weltweiten Financial Accounting-Abteilungen zur Anpassung an geänderte organisatorische Strukturen. Gleichzeitig wird damit eine starke Verzahnung mit dem im abgelaufenen Geschäftsjahr erarbeiteten SAP-Berechtigungskonzept erreicht

4.5.6.2 Risikomanagementsystem

Die Zumtobel Group AG ist sich bewusst, dass ein angemessenes Chancen- und Risikomanagementsystem – ebenso wie ein Internes Kontrollsystem – ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsposition ist. In der Zumtobel Group bedeutet Risikomanagement die aktive Auseinandersetzung mit Risiken zur Sicherung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und gleichermaßen das Erkennen von Chancen sowie die Abwägung von unternehmerischen Entscheidungen. Ziel des Risikomanagements ist es, durch einen systematischen Ansatz Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen, um so aktiv durch geeignete Maßnahmen auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Bei der Zumtobel Group

AG ist das Risikomanagement ein eigenständiger, strategisch ausgerichteter Prozess sowie Teil der operativen Führungsarbeit. Basisinstrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind neben einer konzernweit implementierten Risikomanagement-Software standardisierte Planungs- und Controlling-Prozesse, konzernweite Richtlinien, eine laufende Berichterstattung sowie das Interne Kontrollsystem.

Die in der Konzernzentrale als Teil des Konzerncontrollings angesiedelte Funktion "Corporate Risk Management" ist für die ständige Weiterentwicklung des Risikomanagement-Prozesses sowie für die Koordination des gruppenweiten Risikomanagements und die Risikoüberwachung zuständig. Das Risikomanagementsystem der Zumtobel Group AG ist eng mit den Controlling-Prozessen und dem Internen Kontrollsystem verknüpft. Das bei der Zumtobel Group implementierte Risikomanagementsystem basiert ebenso wie das Interne Kontrollsystem auf den methodischen Grundlagen des COSO-Modells.

Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken kommt dem Berichtswesen eine zentrale Bedeutung zu. Der Vorstand wird regelmäßig von den operativen Geschäftsführungen über die aktuelle und die zu erwartende Geschäftsentwicklung sowie über vorhandene Risiken und Chancen informiert. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates wird halbjährlich über die wesentlichen Risiken und Chancen der Gruppe in Kenntnis gesetzt. Die Risikoermittlungs- und Bewertungsverfahren und Werkzeuge der Gruppe werden unter Hinzuziehung der Internen Revision und des Abschlussprüfers ständig verbessert und weiterentwickelt. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements der Zumtobel Group und berichtet darüber an Vorstand und Aufsichtsrat.

Risiken im Finanzbereich

Die Aufrechterhaltung und Absicherung einer starken Kapitalbasis ist ein zentrales Anliegen der Zumtobel Group AG. Aufgrund der weltweiten Präsenz ist die Zumtobel Group Risiken aus Veränderungen von Marktpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen ausgesetzt. Auf eine detaillierte Beschreibung zum Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Marktrisiko im Abschnitt "Angaben zum Risikomanagement" im Konzernabschluss wird verwiesen. Die Finanzierungssteuerung erfolgt durch die zentrale Corporate Treasury-Abteilung.

Zinsrisiko

Die langfristigen Darlehen über jeweils 40,0 Mio EUR weisen eine Festzinsvereinbarung auf und unterliegen daher keinem Zinsänderungsrisiko. Um das aus dem Konsortialkreditvertrag resultierende Zinsänderungsrisiko zu verringern, hat die Zumtobel Group AG als Konzernobergesellschaft unter der Annahme einer durchschnittlichen Inanspruchnahme von mindestens 80 Mio EUR mit verschiedenen Banken EUR-Zins-Swaps (Interest Rate Swaps) für ein derzeit wirksames Nominalvolumen von 60 Mio EUR abgeschlossen. Diese Zinsinstrumente sind in unterschiedliche Laufzeiten gestaffelt (längstens bis Juni 2021) und tauschen die variablen Zinszahlungen der Finanzierung in Fixzinszahlungen von maximal 1,446%.

Währungsrisiko

Die Zumtobel Group AG schließt gemäß der gültigen Hedging Policy interne Termingeschäfte mit Konzerngesellschaften der Zumtobel Group zur Absicherung deren Währungskursrisikos ab. Das daraus resultierende Nettoexposure in den einzelnen Währungen wird teilweise zeitgleich, teilweise sukzessive extern durch gegengleiche Derivatgeschäfte mit ausgewählten Banken als Kontraktpartnern eingedeckt. Damit ist das Bonitätsrisiko aus Sicherungsgeschäften als äußerst gering einzustufen.

4.5.7 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen Verpflichtungen

  1. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 108.750.000 EUR und ist in 43.500.000 zur Gänze einbezahlte, auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien mit einem anteiligen Wert am Grundkapital von 2,50 EUR pro Aktie unterteilt. Sämtliche 43.500.000 Aktien sind in einer Sammelurkunde verbrieft, die bei der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) hinterlegt ist. Alle Aktien der Gesellschaft unter der ISIN AT0000837307 waren zum Stichtag 30. April 2018 zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Zum 30. April 2018 besaß die Gesellschaft 353.343 Stück eigene Aktien.

  2. Jede Stückaktie gewährt eine Stimme und das Recht zur Teilnahme an Hauptversammlungen der Gesellschaft.

AUGMENTOR Privatstiftung (4.255.752 Aktien), ASTERIX Privatstiftung (4.157.002 Aktien), GWZ Privatstiftung (1.044.660 Aktien), Hektor Privatstiftung (2.310.180 Aktien), ORION Privatstiftung (3.090.752 Aktien), Ingrid Reder (64.088 Aktien), Caroline Reder (100.000 Aktien), Christine Reder (100.000 Aktien), Fritz Zumtobel (166.210 Aktien), Nicholas Zumtobel (5.800 Aktien), Caroline Zumtobel (5.450 Aktien), Isabel Zumtobel (6.048 Aktien), Karin Zumtobel-Chammah (13.398 Aktien) und Jürg Zumtobel (144.248 Aktien) (gemeinsam: das "Syndikat") sind Vertragsparteien eines Syndikatsvertrages.

Der Syndikatsvertrag sieht vor, dass sich die Parteien vor einer Hauptversammlung über das Stimmverhalten zu den einzelnen Tagesordnungspunkten abstimmen und ein von den Parteien ernannter Repräsentant das Stimmrecht, wie gemäß Syndikatsvertrag beschlossen, für alle Parteien gemeinsam ausübt. Darüber hinausgehende Informationen zum Syndikatsvertrag sind dem Vorstand nicht bekannt.

Es gibt keine statutarischen Übertragungsbeschränkungen. Übertragungsbeschränkungen, die sich aus einer vertraglichen Vereinbarung mit Ausnahme des Syndikatsvertrages ergeben, sind dem Vorstand nicht bekannt.

  1. Zum 30. April 2018 hielt das Syndikat 35,5% des Grundkapitals der Gesellschaft. Darüber hinaus hielten zum 30. April 2018 die institutionellen Investoren Lazard Frères Gestion SAS eine Beteiligung von über 5% sowie Erste Asset Management GmbH, Wellington Management Group LLP und SYZ Asset Management (OYSTER SIVAV) eine Beteiligung von je über 4%.

  2. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.

  3. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurde für den Vorstand und das obere Management der Zumtobel Group ein Cash-basierter Long Term Incentive (LTI) eingeführt. Die Ausschüttung des LTI wird auf die folgenden drei bis fünf Jahre verteilt. Im Falle eines (erfolgreichen) öffentlichen Übernahmeangebots bleiben die offenen LTI-Forderungen der Vorstandsmitglieder oder Arbeitnehmer gegenüber der Gesellschaft unberührt.

  4. Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 25. Juli 2014 beschlossenen Satzungsänderung in das Firmenbuch, sohin bis zum 30. August 2019, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu weitere EUR 10.875.000 durch Ausgabe von bis zu 4.350.000 Stück neue, auf Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100% des anteiligen Betrages am Grundkapital gegen Bar- oder Sacheinlage, auch in mehreren Tranchen und auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, zu erhöhen und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzusetzen (genehmigtes Kapital) und das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen neuen Aktien auszuschließen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.

  5. Scheiden Aufsichtsratsmitglieder vor dem Ablauf ihrer Funktionsperiode aus, so bedarf es einer Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch unverzüglich vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen für den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Das maximal zulässige Alter eines Vorstandsmitglieds zum Zeitpunkt der (erstmaligen oder neuerlichen) Bestellung beträgt 65 Jahre. Für die (erstmalige oder neuerliche) Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds gibt es kein maximal zulässiges Alter. Die vorzeitige Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern ist mit einfacher Stimmmehrheit möglich.

  6. Sofern das Gesetz nicht eine größere Mehrheit oder noch andere Erfordernisse vorschreibt, beschließt die Hauptversammlung mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Weitere, sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebende Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates sowie über Änderungen der Satzung der Gesellschaft bestehen nicht.

  7. Eine wesentliche Finanzierungsvereinbarung für die Zumtobel Group stellt der am 1. Dezember 2015 mit sieben Banken abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis November 2022 und einem ausnutzbaren Rahmen von aktuell 250 Mio EUR dar. Davon sind in der Zumtobel Group zum 30. April 2018 insgesamt 115 Mio EUR in Anspruch genommen. Der Konsortialkreditvertrag beinhaltet eine Change-of-Control-Klausel bei Änderung der absoluten Mehrheit der Stimmrechte. Ferner sieht der Vertrag eine Erhöhungsklausel um bis zu 200 Mio EUR vor. Neben dem Konsortialkreditvertrag stehen zwei weitere Kreditverträge über je 40 Mio EUR mit endfälliger Tilgung und einer Laufzeit bis September 2018 beziehungsweise Januar 2020 zur Verfügung, die per 30. April 2018 vollständig in Anspruch genommen sind.

  8. Die Vorstandsverträge enthalten eine Change-of-Control-Klausel. Im Falle einer Übernahme der Gesellschaft durch einen neuen Mehrheitsaktionär steht den Vorstandsmitgliedern das Recht zu, ihr Mandat einseitig zurückzulegen. In diesem Fall erhalten die Vorstandsmitglieder die fixen und variablen Bezüge bis zum ursprünglich vereinbarten Ablauf des Vertrages, mindestens jedoch für die Dauer von zwölf Monaten. Darüber hinaus haben die Vorstandsmitglieder keine besonderen Ansprüche oder Anwartschaften im Falle der Beendigung ihrer Funktion.

4.5.8 Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens

Die enttäuschende wirtschaftliche Entwicklung der Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2017/18 hat deutlich gezeigt, dass der Status quo nicht mehr länger aufrechterhalten werden kann und deutliche organisatorische und strategische Veränderungen und Anpassungen in der Zumtobel Group notwendig sind, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Der im Frühjahr 2018 neu formierte Vorstand der Zumtobel Group hat in den letzten Monaten dringende operative Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftes eingeleitet sowie – mit einem deutlich verschlankten Management-Team – mit Hochdruck an einer Zukunftsstrategie für die Zumtobel Group gearbeitet. Mit dem Ziel mehr Kundenfokus bei gleichzeitig reduzierter Komplexität und geringeren Kosten wrrden sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche, Absatzmärkte, Marken- und Produktportfolios in den letzten Wochen ergebnisoffen auf den Prüfstand gestellt. Spätestens bis zur Veröffentlichung des Ergebnisses zum 1. Quartal 2018/19 am 4. September 2018 wird die Zumtobel Group die neue Strategie zur Führung des Unternehmens sowie überarbeitete Mittelfristziele präsentieren.

Das Geschäftsjahr 2018/19 sehen wir als Übergangsjahr, in dem wir unsere Hausaufgaben erledigen müssen, um das operative Geschäft weiter zu stabilisieren und parallel dazu wieder ein stabiles Fundament für zukünftiges profitables Wachstum zu legen. Dazu sind grundlegende organisatorische und strategische Änderungen zusammen mit konkreten Restrukturierungsund Kostensenkungsmaßnahmen in allen Funktionsbereichen notwendig. Den Weg der strategischen Neuorientierung werden wir mit vollem Engagement und mit aller Konsequenz einschlagen, allerdings benötigen diese umfassenden Veränderungen einige Quartale Zeit, bis sie sich spürbar im Umsatz und Ergebnis niederschlagen.

Vor dem Hintergrund der großen anstehenden Veränderungen im Unternehmen, des allgemein intensiven Preiswettbewerbes in der Beleuchtungsindustrie und des deutlich verschlechterten Marktumfeldes in dem für die Zumtobel Group wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien ist eine Aussage zur Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018/19 mit großer Unsicherheit verbunden. Insbesondere im ersten Halbjahr gehen wir von weiteren Umsatzrückgängen der Zumtobel Group aus. Der Vorstand der Zumtobel Group hat sich für das Gesamtjahr 2018/19 zum Ziel gesetzt, beim bereinigten Gruppen-EBIT gegenüber dem Vorjahr (GJ 2017/18: 19,7 Mio EUR) eine leichte Verbesserung zu erzielen. Weitere Einmalbelastungen aus der strategischen Neuorientierung sind auch in den nächsten Quartalen sehr wahrscheinlich.

Dornbirn, am 15. Juni 2018

Der Vorstand

Alfred Felder Thomas Tschol Bernard Motzko

Chief Executive Officer (CEO) Chief Financial Officer (CFO) Chief Operating Officer (COO)

Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

Zumtobel Group AG, Dornbirn,

bestehend aus der Bilanz zum 30. April 2018, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 30. April 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen

Siehe Anhang Kapitel 4.3.2.1.3 und Lagebericht Kapitel 4.5.4.1

Das Risiko für den Abschluss

Die Anteile an verbundenen Unternehmen stellen in Höhe von TEUR 485.638 bei der Zumtobel Group AG einen erheblichen Anteil der Vermögensgegenstände dar. Der Posten betrifft im Wesentlichen den Anteil an der Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn, in Höhe von TEUR 411.772.

In Vorjahren wurden aufgrund von dauernden Wertminderungen außerplanmäßige Abschreibungen in signifikanter Höhe auf den Anteil an der Zumtobel Lighting GmbH, Dornbirn, (TEUR 69.667) erfasst. Im Geschäftsjahr ist zu überprüfen, ob Veränderungen in den marktbezogenen, ökonomischen oder gesetzlichen Rahmenbedingungen Zuschreibungen oder weitere außerplanmäßige Abschreibungen erfordern.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit erfolgt anlassbezogen. Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Faktoren. Hierzu zählen insbesondere die prognostizierten Cashflows der Tochtergesellschaften, die unter anderem auf Erfahrungen der Vergangenheit sowie den Einschätzungen des Vorstandes hinsichtlich des erwarteten Marktumfelds und der Wirksamkeit der beschlossenen Maßnahmen basieren. Weitere Faktoren sind die unterstellte langfristige Wachstumsrate und die zugrunde gelegten regionenspezifischen Kapitalkosten.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen und Ermessensentscheidungen sowie der Berechnungsmethode der Beteiligungsbewertungen unter Einbeziehung von unseren Bewertungsspezialisten beurteilt. Die bei den Berechnungen zugrunde gelegten prognostizierten Cash Flows haben wir mit der aktuellen von der Geschäftsleitung genehmigten strategischen Unternehmensplanung abgeglichen. Darüber hinaus haben wir uns mit den wesentlichen Planungsannahmen kritisch auseinandergesetzt und die unterstellten Annahmen anhand von unternehmensintern zur Verfügung gestellten Marktdaten untersucht. Die Planungstreue haben wir anhand von Informationen aus Vorperioden analysiert.

Da bereits geringfügige Änderungen des Kapitalkostensatzes erhebliche Auswirkungen auf die Höhe des ermittelten beizulegenden Wertes haben, haben wir die zur Herleitung der Kapitalkosten verwendeten Parameter jenen einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen (Peer-Group) gegenübergestellt.

Durch eigene Sensitivitätsanalysen haben wir ermittelt, ob die getesteten Buchwerte bei möglichen Veränderungen der Annahmen in realistischen Bandbreiten noch ausreichend durch die jeweiligen erzielbaren Beträge gedeckt sind und ob außerplanmäßigen Abschreibungen in ausreichendem Ausmaß erfasst wurden.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahres- bzw. Konzernabschluss, den Lage- bzw. Konzernlagebericht und die diesbezüglichen Bestätigungsvermerke.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 21. Juli 2017 als Abschlussprüfer gewählt und am 10. April 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Zumtobel Group AG beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 30. April 2007 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Thomas Smrekar.2

Wien, am 15. Juni 2018

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Thomas Smrekar Wirtschaftsprüfer

22Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Einzelabschluss

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

Service

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

5. Service

Finanzkennzahlen __________ 201
Finanzterminplan __________ 202
Kontaktinformation ______________ 202
Finanzberichte ____________ 202
Mehr Informationen ______________ 202
Impressum _______________ 202
Disclaimer _______________ 203

5. Service

Finanzkennzahlen

CAPEX Investitionen in Anlagevermögen
Eigenkapitalquote = Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme
EBIT Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern
Bereinigtes EBIT EBIT bereinigt um Sondereffekte
Bereinigte EBIT-Marge = bereinigtes EBIT in Prozent vom Umsatz
EBITDA Gewinn vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen
Mitarbeiterproduktivität = bereinigtes EBIT in Prozent von Personalkosten
Nettoverbindlichkeiten = Langfristige Finanzschulden + Kurzfristige Finanzschulden – Liquide Mittel –
Kurzfristige Finanzforderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
Schuldendeckungsgrad = Nettoverbindlichkeiten dividiert durch EBITDA
Verschuldungsgrad (Gearing) = Nettoverbindlichkeiten in Prozent vom Eigenkapital
WACC (Weighted Average Cost of Capital) = Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten
(Fremdkapital und Eigenkapital)
Working Capital (Betriebsmittel) = Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen – Erhaltene Anzahlungen

Finanzterminplan

Bilanzergebnis 2017/18 28. Juni 2018 Nachweisstichtag Hauptversammlung 17. Juli 2018 42. ordentliche Hauptversammlung 27. Juli 2018 Ex-Dividendentag 31. Juli 2018 Record Date Dividende 01. August 2018 Dividendenzahltag 02. August 2018 Bericht zum 1. Quartal 2018/19 (1. Mai 2018 - 31. Juli 2018) 04. September 2018 Bericht zum 1. Halbjahr 2018/19 (1. Mai 2018 - 31. Oktober 2018) 04. Dezember 2018 Bericht zum 3. Quartal 2018/19 (1. Mai 2018 - 31. Januar 2019) 05. März 2019

Kontaktinformation

Investor Relations Presse/Unternehmenskommunikation

Harald Albrecht Marina Konrad VP Investor Relations Head of Corporate Communications Telefon +43 (0)5572 509-1125 Telefon +43 (0)5572 509-575 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected]

Finanzberichte

Sie finden unsere Finanzberichte zum Download in deutscher und englischer Sprache unter http://www.zumtobelgroup.com. Der Geschäftsbericht 2017/18 wird auf der 42. ordentlichen Hauptversammlung veröffentlicht. Gerne senden wir Ihnen die Printfassung zu, Bestellungen über Telefon +43 (0)5572 509-1125.

Mehr Informationen

zur Zumtobel Group AG und unseren Marken finden Sie im Internet unter:

www.zumtobelgroup.com www.zumtobel.com www.thornlighting.com www.tridonic.com www.acdclighting.co.uk

Impressum

Herausgeber: Zumtobel Group AG, Investor Relations, Harald Albrecht Koordination Finanzen: Jan Güstemeyer Covergestaltung (Coverdesign): Jessica Walsh, partner of Sagmeister & Walsh, New York, USA Copyright: Zumtobel Group AG 2018

Inhouse produziert mit FIRE.sys

Disclaimer

Dieser Jahresfinanzbericht enthält Aussagen über zukünftige Entwicklungen, die auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen beruhen und Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den vorausschauenden Aussagen abweichen können. Die Aussagen über zukünftige Entwicklungen sind nicht als Garantien zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Dazu zählen zum Beispiel nicht vorhersehbare Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und geschäftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Umfeld der Zumtobel Group, der Wettbewerbssituation, der Zins- und Währungsentwicklungen, technologischer Entwicklungen sowie sonstiger Risiken und Unwägbarkeiten. Weitere Risiken sehen wir unter anderem in Preisentwicklungen, nicht vorhersehbaren Geschehnissen im Umfeld akquirierter Unternehmen und bei Konzerngesellschaften sowie bei den laufenden Kostenoptimierungsprogrammen. Die Zumtobel Group beabsichtigt nicht, diese vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren. Dieser Jahresfinanzbericht wird auch in Englisch präsentiert, jedoch nur der deutsche Text ist verbindlich.

Service

Zumtobel Group AG 1. Mai 2017 bis 30. April 2018

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