Annual Report • Jun 12, 2023
Annual Report
Open in ViewerOpens in native device viewer
Finanzbericht: 32549205

Im Rahmen der Lageberichterstattung kann es vorkommen, dass neben lageberichtstypischen Angaben ebenfalls lageberichtsfremde Angaben (gesetzlich nicht gefordert) enthalten sind, die keiner inhaltlichen Prüfung durch den Abschlussprüfer unterzogen werden müssen. Daneben kann es Vorkommen, dass bestimmte Angaben für den Abschlussprüfer nicht prüfbar sind. "Nicht prüfbare Angaben" sind solche, die aufgrund der Art der Angaben bzw. aufgrund nicht vorhandener geeigneter Kriterien für den Abschlussprüfer nicht beurteilbar sind.
Im Bericht der United Internet AG über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zum 31. Dezember 2022 wurden folgende Kapitel bzw. Angaben als "nicht geprüfte Lageberichtsangaben" identifiziert:
scrollen
| ― | Bei den im Unterkapitel "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen" enthaltenen Angaben handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden. |
| ― | Bei den in den Unterkapiteln "2.2 Geschäftsverlauf" und "2.3 Lage des Konzerns" enthaltenen Tabellen "Quartalsentwicklung" mit Finanzkennzahlen auf Quartalsbasis für die Segmente und den Konzern handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da United Internet ihre Zwischenabschlüsse keiner prüferischen Durchsicht oder Prüfung unterzieht. Die Quartalsangaben sind entsprechend als "ungeprüft" gekennzeichnet. |
| ― | Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) sieht Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem vor. Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen an den Lagebericht hinaus und sind von der inhaltlichen Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer ausgenommen ("lageberichtsfremde Angaben"). Sie werden in Kapitel 5 "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem" thematisch den wesentlichen Elementen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zugeordnet und sind von den inhaltlich zu prüfenden Angaben durch separate Absätze abgegrenzt und entsprechend als "ungeprüft" gekennzeichnet. |
| ― | Bei Kapitel "7. Erklärung zur Unternehmensführung" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da die Prüfung der Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer gem. § 317 Abs. 2 S. 6 HGB darauf zu beschränken ist, dass die Angaben gemacht wurden und der ebenfalls in Kapitel 7 enthaltene Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex eine "lageberichtsfremde Angabe" darstellt, die inhaltlich nicht geprüft wird. |
Die 1988 gegründete United Internet AG mit Hauptsitz in Montabaur, Deutschland, ist die Konzernobergesellschaft der United Internet Gruppe.
Die United Internet AG konzentriert sich zusammen mit ihrer Servicegesellschaft United Internet Corporate Services GmbH im Wesentlichen auf zentrale Funktionen in den Bereichen Finanzen, Corporate Controlling & Accounting, Tax, Beteiligungsmanagement, Presse, Investor Relations, Legal, Corporate Governance, Compliance & Sustainability, Risikomanagement, Corporate Audit (Interne Revision), Personalmanagement, Facility-Management, Einkauf sowie Corporate IT.
Die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2022 blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert.
Das operative Geschäft im Segment "Consumer Access" wird im Wesentlichen durch die - unter dem Dach der 1&1 AG agierenden Gesellschaften - Drillisch Online GmbH und 1&1 Telecom GmbH betrieben.
Im Segment "Business Access" ist United Internet insbesondere über die - von der 1&1 Versatel GmbH gehaltene - 1&1 Versatel Deutschland GmbH tätig.
Das operative Geschäft im Segment "Consumer Applications" wird im Wesentlichen über die - unter der 1&1 Mail & Media Applications SE zusammengefassten Gesellschaften - 1&1 De-Mail GmbH, 1&1 Energy GmbH, 1&1 Mail & Media GmbH, 1&1 Mail & Media Inc. und United Internet Media GmbH betrieben.
Im Segment "Business Applications" ist United Internet primär über die von den Holdinggesellschaften IONOS Group SE (vormals: IONOS TopCo SE) und IONOS Holding SE gehaltenen Anteile an der STRATO AG und deren Tochter Cronon GmbH sowie der IONOS SE inklusive derer wesentlicher Tochterunternehmen im In- und Ausland tätig. Dazu zählen - neben den Auslandsgesellschaften IONOS Inc. (USA), IONOS Cloud Ltd. (Großbritannien), IONOS S.A.R.L. (Frankreich) und IONOS Cloud S.L.U. (Spanien) - insbesondere die Arsys Internet S.L.U. (Spanien), die Fasthosts Internet Ltd. (Großbritannien), die home.pl S.A. (Polen), die InterNetX GmbH, die Sedo GmbH, die united-domains AG, die we22 GmbH (vormals: we22 AG) sowie die World4You Internet Services GmbH (Österreich).
Neben diesen operativ tätigen und vollkonsolidierten Tochterunternehmen hielt United Internet zum 31. Dezember 2022 eine Reihe weiterer Beteiligungen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die - von der United Internet Investments Holding AG & Co. KG gehaltene - Beteiligung an der Kublai GmbH, Frankfurt am Main (40,00 %), die wiederum 95,39 % der Anteile an der Tele Columbus AG, Berlin, hält, sowie um Beteiligungen an den strategischen Partnern Open-Xchange AG, Köln (25,39 %), rankingCoach International GmbH, Köln (31,52 %), uberall GmbH, Berlin (25,10 %) und AWIN AG, Berlin (20,00 %), sowie die - von der IONOS SE gehaltene - Beteiligung an der Stackable GmbH, Pinneberg (25,10 %).
Einzelheiten zu den Beteiligungen sowie Veränderungen bei den Beteiligungen finden sich im Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" unter "Beteiligungen im Konzern".
Eine vereinfachte Darstellung der Konzernstruktur von United Internet inklusive wesentlicher operativ tätiger Tochterunternehmen sowie wesentlicher Beteiligungen - mit Stand 31. Dezember 2022 - zeigt das folgende Organigramm.

United Internet ist mit über 27 Mio. kostenpflichtigen Kundenverträgen sowie mehr als 40 Mio. werbefinanzierten Free-Accounts ein führender europäischer Internet-Spezialist.
Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.
Im Segment "Consumer Access" sind die Mobile Internet Produkte sowie die festnetzbasierten Breitband-Produkte (inklusive der damit verbundenen Anwendungen, wie Heimvernetzung, Online-Storage, Telefonie, Smart Home oder IPTV) für Privatanwender zusammengefasst.
Diese Internet-Zugangsprodukte werden den Kunden als Abonnementverträge mit festen monatlichen Beträgen (und variablen, verbrauchsabhängigen Zusatzentgelten) sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten angeboten.
Mit den Breitband-Produkten (insbesondere VDSL-/Vectoring- und Glasfaser-Anschlüsse) der Marke 1&1 ist United Internet einer der führenden Anbieter in Deutschland.
Dabei nutzt die Gesellschaft das Glasfasernetz von 1&1 Versatel als Transportnetz und erschließt darüber bei VDSL-/Vectoring-Anschlüssen sowie bei direkten Glasfaser-Anschlüssen (FTTH) die "letzte Meile" über City-Carrier sowie die Deutsche Telekom (hauptsächlich Layer-2). Beim auslaufenden Geschäft mit ADSL-Anschlüssen werden weitere Vorleistungsanbieter genutzt.
Mit seinen Mobile Internet Produkten ist United Internet der führende Mobile Virtual Network Operator (MVNO) in Deutschland.
Als einziger sogenannter MBA MVNO (Mobile Bitstream Access / Mobile Virtual Network Operator) hat United Internet - indirekt über die 1&1 AG - einen langfristigen und garantierten Anspruch auf bis zu 30 % der genutzten Netzkapazität von Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze. Neben dem privilegierten Zugang zum Telefónica-Netz kauft die Gesellschaft auch bei Vodafone Mobilfunk-Vorleistungen ein.
Die eingekauften Netzleistungen werden mit Endgeräten namhafter Anbieter sowie selbstentwickelten Applikationen und Services veredelt, um sich so von Angeboten der Wettbewerber zu differenzieren.
Vermarktet werden die Mobile Internet Produkte über die Premium-Marke 1&1 sowie über Discount-Marken, wie yourfone und smartmobil.de, mit denen der Mobilfunk-Markt umfassend und zielgruppenspezifisch adressiert wird.
Im Zuge des geplanten Aufbaus eines leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat 1&1 - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcken à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcken à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen zentrale Voraussetzungen geschaffen, um den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Marktbereich - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern. Der Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes erfolgte am 28. Dezember 2022 mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das als Alternative zu herkömmlichen DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüssen positioniert wird. Smartphone-Tarife sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming ist ein beim Bau neuer Mobilfunknetze übliches Verfahren, durch das Kunden bereits während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten unterbrechungsfrei surfen und telefonieren können. Dazu werden in diesen Gebieten automatisch Antennen des Roaming-Partners genutzt.
Im Segment "Business Access" offeriert United Internet über die Marke 1&1 Versatel Geschäftskunden ein umfassendes Portfolio an Telekommunikationsprodukten und -lösungen.
Kern des Geschäftsmodells von 1&1 Versatel ist der Betrieb eines hochmodernen Glasfasernetzes mit über 55.000 km Länge (mit 9 eigenen Rechenzentren, 35 Co-Locations sowie über 400 eigenen Micro Data Centers), das zu den größten Netzen in Deutschland gehört und kontinuierlich ausgebaut wird.
Über dieses Netz bietet 1&1 Versatel Firmen und Behörden Telekommunikationsprodukte von Glasfaser-Direktanschlüssen bis hin zu maßgeschneiderten, individuellen ITK-Lösungen (Sprach-, Daten- und Netzwerklösungen). Außerdem wird das 1&1 Glasfasernetz für Infrastrukturleistungen (Wholesale) für nationale und internationale Carrier und ISPs (Internet Service Provider) genutzt.
Im Segment "Consumer Applications" sind Applikationen für Privatanwender zusammengefasst. Zu diesen Applikationen zählen insbesondere Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen) und Online-Storage (Cloud Speicher), aber auch Domains, auf Privatkunden zugeschnittene Homepage-Lösungen und Office-Applikationen.
Im Zuge des sukzessiven Portfolio-Ausbaus wurden die Marken GMX und WEB.DE, die seit vielen Jahren größten E-Mail-Anbieter in Deutschland, in den letzten Jahren von reinen E-Mail-Anbietern zu umfassenden Zentralen für das Kommunikations-, Informations- und Identitäts-Management der Nutzer erweitert.
Die Privatkunden-Applikationen werden überwiegend selbst entwickelt und in konzerneigenen Rechenzentren betrieben. Die Produkte werden als kostenpflichtige Abonnements (Pay-Accounts) oder - kostenfrei - in Form von werbefinanzierten Accounts (Free-Accounts) angeboten. Diese werden durch klassische, zunehmend aber auch durch programmatische (datengetriebene) Online-Werbung monetarisiert. Die Vermarktung erfolgt über United Internet Media.
Mit den werbefinanzierten Applikationen sowie den kostenpflichtigen Consumer-Applikationen ist United Internet über GMX und WEB.DE insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv und zählt zu den führenden Unternehmen.
Seit der Übernahme des US-Anbieters mail.com wird auch in diesem Segment die Internationalisierung vorangetrieben. Neben den USA adressiert mail.com weitere Länder wie Großbritannien, Frankreich und Spanien.
Im Segment "Business Applications" eröffnet United Internet Freiberuflern sowie kleinen und mittleren Unternehmen Geschäftschancen im Internet und unterstützt sie bei der Digitalisierung ihrer Prozesse. Dazu wird eine breite Produktpalette mit z. B. Domains, Homepages, Webhosting, Server und E-Shops, Groupwork, Online-Storage (Cloud-Speicher) und Office-Applikationen angeboten, die Kunden über Abonnementverträge nutzen können. Außerdem werden Cloud-Solutions und Cloud-Infrastruktur angeboten.
Die Applikationen werden in eigenen Entwicklungszentren oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und auf über 100.000 Servern in 11 eigenen Rechenzentren und 21 Co-Locations betrieben.
Im Segment "Business Applications" gehört United Internet auch international zu den führenden Unternehmen mit Aktivitäten in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Slowakei und Schweden) sowie in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko).
Die zielgruppenspezifische Vermarktung der Business-Applikationen erfolgt über unterschiedlich positionierte Marken wie IONOS, Arsys, Fasthosts, home.pl, InterNetX, Strato, united-domains und World4You. Darüber hinaus bietet United Internet seinen Kunden über die Marke Sedo im Aftermarket-Geschäft professionelle Dienstleistungen rund um das aktive Domain-Management an. Und über die Marke we22 wird anderen Hosting-Anbietern ein White-Label-Website-Builder zur Erstellung hochwertiger Websites offeriert.

Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:
scrollen
| ― | Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender (seit 1988 im Unternehmen) |
| ― | Martin Mildner, Finanzvorstand (seit 1. Oktober 2020 im Unternehmen) |
Der Aufsichtsrat der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:
scrollen
| ― | Philipp von Bismarck, Aufsichtsratsvorsitzender (Mitglied seit Juli 2020; Vorsitz seit Mai 2021; Mitglied "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021) |
| ― | Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender (Mitglied seit Mai 2020; stellv. Vorsitz seit Mai 2021) |
| ― | Stefan Rasch (Mitglied seit Mai 2021; Mitglied "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021) |
| ― | Prof. Dr. Andreas Söffing (Mitglied seit Mai 2021; Vorsitz "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021) |
| ― | Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß (Mitglied seit Juli 2020) |
scrollen
| ― | Dr. Claudia Borgas-Herold (Mitglied von Mai 2020 bis August 2022) |
Mit einem Umsatzanteil von rund 89 % am weltweiten Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2022 ist Deutschland der bei weitem wichtigste Absatzmarkt der United Internet Gruppe.
Neben Deutschland sind
scrollen
| ― | die USA, |
| ― | Großbritannien, |
| ― | Spanien, |
| ― | Frankreich, |
| ― | Polen und |
| ― | Österreich die wesentlichsten Absatzmärkte des Konzerns. |
Nach dem Zusammenschluss mit der Drillisch AG (inzwischen 1&1 AG) in 2017 ist United Internet im rein national aufgestellten Segment "Consumer Access" - gemessen an Kundenverträgen und Umsätzen -nach der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland die 4. Kraft im deutschen Telekommunikationsmarkt mit Festnetz- und Mobilfunkprodukten.
Auch im ebenfalls auf Deutschland beschränkten Segment "Business Access" gehört United Internet zu den führenden Unternehmen. Mit dem über 55.000 km Länge umfassenden Glasfasernetz von 1&1 Versatel betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland.
Im Segment "Consumer Applications" ist United Internet über die Marken GMX und WEB.DE in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie zudem über die internationale Marke mail.com in Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Spanien aktiv. Im Heimatmarkt Deutschland ist United Internet der - gemessen an der Anzahl der Nutzer - führende E-Mail-Anbieter und einer der führenden Cloud-Anbieter.
Mit seinen Hosting- und Cloud-Applikationen ist United Internet im ebenfalls international aufgestellten Segment "Business Applications" in insgesamt 18 Ländern aktiv. Dabei ist die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - seit Jahren Marktführer im deutschen Hosting-Geschäft und konnte diese Position mit dem Abschluss der Übernahme des Wettbewerbers STRATO in 2017 weiter festigen. Im europäischen Ausland ist United Internet mit seinen Hosting-Applikationen inzwischen -direkt vor Ort oder aus Deutschland heraus - in allen wichtigen Märkten aktiv. Dazu zählen neben dem Heimatmarkt Deutschland vor allem die großen europäischen Volkswirtschaften Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien. Mit Ausnahme von Italien gehört die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - in den anderen vorgenannten Ländern zu den jeweiligen Marktführern. Damit steht United Internet auch insgesamt - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - mit an der Spitze der europäischen Hosting-Anbieter. Neben Europa sind auch die nordamerikanischen Länder Kanada, USA und Mexiko wesentliche Zielmärkte. Im dort wichtigsten Markt, den USA, gehört United Internet - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - ebenfalls zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich.
Damit zählt United Internet auch weltweit gesehen zu den führenden Unternehmen im weltweiten Hosting-Geschäft.
Der United Internet Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2022 insgesamt 10.474 Mitarbeiter an rund 40 in- und ausländischen Standorten.
scrollen
| Standort | Segment | Wesentliche Gesellschaft |
|---|---|---|
| Montabaur (Headquarter) | Corporate / Zentralfunktionen | United Internet |
| Consumer Access | 1&1 | |
| Karlsruhe | Corporate / Zentralfunktionen | United Internet |
| Consumer Access | 1&1 | |
| Consumer Applications | 1&1 Mail & Media Applications | |
| Business Applications | IONOS | |
| Berlin | Consumer Access | 1&1 |
| Business Access | 1&1 Versatel | |
| Business Applications | IONOS, Strato, we22 | |
| Cebu City (Philippinen) | Business Applications | IONOS |
| Düsseldorf | Business Access | 1&1 Versatel |
| Zweibrücken | Consumer Access | 1&1 |
| Business Applications | IONOS | |
| Madrid / Logrono / Barcelona / Lugo (Spanien) | Business Applications | IONOS, Arsys |
| München | Consumer Access | 1&1 |
| Consumer Applications | 1&1 Mail & Media Applications | |
| Stettin (Polen) | Business Applications | home.pl |
| Essen | Business Access | 1&1 Versatel |
| Flensburg | Business Access | 1&1 Versatel |
| Gloucester (Großbritannien) | Business Applications | IONOS, Fasthosts |
| Bukarest (Rumänien) | Business Applications | IONOS |
| Krefeld | Consumer Access | 1&1 |
| Maintal | Consumer Access | 1&1 |
| Köln | Business Applications | Sedo, we22 |
| Regensburg | Business Applications | InterNetX |
| Chesterbrook / Lenexa (USA) | Business Applications | IONOS |
| Stuttgart | Business Access | 1&1 Versatel |
| Starnberg | Business Applications | united-domains |
| Frankfurt am Main | Business Access | 1&1 Versatel |
| Linz / Wien (Österreich) | Business Applications | World4You |
| Dortmund | Business Access | 1&1 Versatel |
Das Geschäftsmodell von United Internet basiert überwiegend auf Kundenverträgen (elektronischen Abonnements) mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Ein solches Geschäftsmodell sichert in der Regel stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen / erweiterten Geschäftsfeldern und neuen / erweiterten Märkten zu nutzen - organisch oder durch Übernahmen und Beteiligungen.
Die große Zahl an Kundenbeziehungen hilft der Gesellschaft, sogenannte Skaleneffekte zu nutzen: Je mehr Kunden die Produkte nutzen, die von den Entwicklungsteams erstellt und in den firmeneigenen Rechenzentren betrieben werden, und / oder in eigenen Netzen Daten transportieren, desto größer der Gewinn. Diese Gewinne können anschließend wiederum in neue Kunden, neue Entwicklungen und neue oder erweiterte Geschäftsfelder investiert werden.
Aus heutiger Sicht sind Mobile Internet und Cloud-Applikationen die Wachstumsmärkte der nächsten Jahre. Mit ihrer klaren Positionierung in den Geschäftsfeldern "Access" und "Applications" ist die United Internet Gruppe strategisch gut aufgestellt, um das erwartete Marktpotenzial zu nutzen.
Angesichts der dynamischen Marktentwicklung in den Bereichen Cloud-Applikationen und Mobile Internet liegen die Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender und Unternehmen sind auch die Wachstumstreiber für United Internet in den nächsten Jahren - sowohl als eigenständige Produkte im Geschäftsbereich "Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Geschäftsbereich "Access".
Dank der langjährigen Erfahrung als Zugangs- und Applikations-Provider, den Kompetenzen bei Software-Entwicklung und Rechenzentrums-Betrieb, Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung, den starken und bekannten Marken (wie z. B. 1&1, GMX und WEB.DE) sowie den bestehenden Kundenbeziehungen zu Millionen Privatanwendern, Freiberuflern und kleinen Unternehmen im In- und Ausland (aktuell weltweit über 67 Mio. Kunden-Accounts) ist die Gesellschaft sehr gut positioniert.
Um diese Positionierung auch für weiteres und nachhaltiges Wachstum zu nutzen, wird United Internet auch künftig stark in neue Kunden, neue Produkte und neue / erweiterte Geschäftsfelder sowie die weitere Internationalisierung investieren.
Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch mögliche Firmenübernahmen, Beteiligungen und Kooperationen, um Marktpositionen, Wertschöpfungstiefen und Kompetenzen weiter auszubauen.
Dank der planbaren und hohen Free Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und einen guten Zugang zu Fremdfinanzierungsmärkten. Weitere Informationen zu Eigenfinanzierungskraft und Fremdfinanzierung finden sich in den Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" und 2.3 "Lage des Konzerns".
Weitere Informationen zu Strategie, Chancen und Zielen enthält der "Risiko-, Chancen- und Prognosebericht" in Kapitel 4.
Die internen Steuerungssysteme unterstützen das Management bei der Steuerung und Überwachung des Konzerns und der Segmente. Die Systeme bestehen aus Planungs-, Ist- und Forecast-Rechnungen und basieren auf der jährlich überarbeiteten strategischen Planung des Konzerns. Dabei werden insbesondere Marktentwicklungen, technologische Entwicklungen und Trends, deren Einfluss auf die eigenen Produkte und Services sowie die finanziellen Möglichkeiten des Konzerns berücksichtigt. Die Unternehmenssteuerung hat das Ziel, United Internet und ihre Tochterunternehmen kontinuierlich und nachhaltig zu entwickeln.
Das Konzern-Berichtswesen umfasst monatliche Ergebnisrechnungen sowie quartalsweise erstellte IFRS-Reportings aller konsolidierten Tochtergesellschaften und stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Unternehmensbereiche dar. Die Finanzberichterstattung wird durch weitere Detailinformationen ergänzt, die für die Beurteilung und Steuerung des operativen Geschäfts notwendig sind.
Ein weiterer Bestandteil der Steuerungssysteme sind vierteljährlich erstellte Berichte zu den wesentlichen Risiken des Unternehmens.
Die genannten Berichte werden in den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen diskutiert und stellen wesentliche Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlagen dar.
Zur Steuerung des Konzerns verwendet die United Internet AG insbesondere Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (Umsatz, EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), EPS (Ergebnis pro Aktie)), der Kapitalflussrechnung (Free Cashflow) sowie der Bilanz (Vermögenspositionen, Finanzverbindlichkeiten).
Informationen zu Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen finden sich in Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf".
Die Steuerung der Segmente durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse, des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (EBIT).
Als nicht-finanzielle Steuerungskennzahlen dienen zudem insbesondere die Anzahl und das Wachstum der kostenpflichtigen Kundenverträge sowie der werbefinanzierten Free-Accounts.
Die Steuerungsgrößen der United Internet Gruppe für das oberste Führungsgremium sind auch in der "Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs unter Anhangangabe 5 dargestellt.
Die für die Unternehmensleitung zentralen Steuerungsgrößen sind der Umsatz und das operative EBITDA auf Konzernebene. Diese Größen finden sich entsprechend auch in der Prognoseberichterstattung.
Die United Internet AG (Einzelgesellschaft) fokussiert sich als Holding auf die operativen Wertgrößen im Konzern.
Als Frühwarnsystem dienen insbesondere die Anzahl der Kundenverträge, die Brutto- und Netto-Vertriebszahlen sowie die damit verbundenen Kundengewinnungskosten - im Vergleich zu den Planungs- und Forecast-Rechnungen der Gesellschaft.
Die verwendeten Steuerungskennzahlen blieben im Geschäftsjahr 2022 unverändert zum Vorjahr.
Ein Vergleich zwischen den in der Prognose benannten Steuerungskennzahlen und den Ist-Werten dieser Steuerungskennzahlen findet sich in diesem Lagebericht in den Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" im Bereich "Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf" sowie 2.3 "Lage des Konzerns".
Bei den im Unterkapitel "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen " enthaltenen Angaben handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben " da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden.
Als Internet Service Provider betreibt die United Internet Gruppe keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung (F&E). Auch im Branchenkontext spielen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen eine eher untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund weist United Internet keine F&E-Kennzahlen aus.
Gleichwohl stehen die United Internet Marken für leistungsstarke Internet-Access-Lösungen sowie für innovative, webbasierte Produkte und Applikationen, die zumeist im eigenen Haus entwickelt werden. Die Fähigkeit, innovative Produkte und Dienste zu entwickeln, zu kombinieren, anzupassen und in große Märkte einzuführen, bildet die Basis für den Erfolg der Gesellschaft.
Dank leistungsfähiger Entwicklungsteams kann United Internet dabei schnell und flexibel auf neue Ideen und Trends reagieren und etablierte Produkte weiterentwickeln und wechselnden Bedürfnissen anpassen - ein wichtiges Erfolgsmerkmal im überaus dynamischen Internet-Markt. Durch die Kompetenz bei Produktentwicklung, -weiterentwicklung und -rollout ist die Gesellschaft in vielen Bereichen unabhängig von Entwicklungsarbeiten und Zulieferungen Dritter und kann damit wichtige Wettbewerbs- und Geschwindigkeitsvorteile nutzen.
Die eigenen Entwicklungszentren (insbesondere in Karlsruhe, Berlin und Bukarest) mit rund 3.700 Programmierer, Produktmanager und technischen Administratoren (und damit rund 34 % aller Mitarbeiter) arbeiten überwiegend mit Open-Source-Codes und im Rahmen fest definierter und modellierter Entwicklungsumgebungen. Ergänzend werden Programmierleistungen Dritter in Anspruch genommen, um bestimmte Projekte rasch und effizient umzusetzen. So können Produkte innerhalb kürzester Zeit entwickelt und zeitnah neuen Kundenbedürfnissen angepasst werden. Darüber hinaus bezieht United Internet auch Lösungen von Partnern, die anschließend modifiziert und in die eigenen Systeme integriert werden. Mittels der eigenentwickelten sowie der integrierten Anwendungen verfügt United Internet über eine Art Baukastensystem, dessen Module sich zu verschiedenen leistungsfähigen Anwendungen kombinieren und mit produkt- und länderspezifischen Benutzeroberflächen versehen lassen -ein großer Vorteil bei der Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen sowie dem internationalen Produkt-Rollout.
Aufgrund der stetig wachsenden Kundenzahl werden die Anforderungen an Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit immer höher. Neben der Weiterentwicklung der Produkte und den ständigen Optimierungen im Backend-Bereich gilt es dabei auch, vorhandene Prozesse ständig zu verbessern, um die Zuverlässigkeit der Systeme und damit auch die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.
scrollen
| ― | Start eigener Glasfaserangebote (FTTH) unter Nutzung regionaler Netze der Deutschen Telekom |
| ― | Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das herkömmliche DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüsse ersetzt |
| ― | Erweiterung der FTTH-Kundenprozesse um weitere Usecases (Direktschaltung von FTTH und Verarbeitung von Eigentümerdaten) |
| ― | Überarbeitung der 1&1 Festnetzplattform und Neubau aller Kundenprozesse für den Kundenumzug |
| ― | Einführung eines Störungsassistenten für Mobilfunkkunden |
scrollen
| ― | Launch des Cloud PBX Produktes "RingCentral mit 1&1 Connected Calls" in Zusammenarbeit mit RingCentral |
| ― | Einführung des Produktes "1&1 Office Fast & Secure", einem Internet/Telefonie-Bundle-Produkt mit integrierter Security-Lösung für SOHO-Kunden |
| ― | Start von 1&1 DDoS Protect, einem DDoS Schutz mit Myra Technologie für alle Unternehmensgrößen -mit höchster BSI-Zertifizierung und Plattformen in Deutschland |
| ― | Launch von 1&1 Connected Calls für Microsoft Teams, einem Telefoniedienst für Microsoft Teams mit Nummernportierung und Notrufhandling |
| ― | Einführung von Office Fast&Secure, einem Glasfaser Internet Access Produkt mit VoIP-Telefonie und Security Paket für SOHO und Kleinunternehmer |
scrollen
| ― | Launch eines KI-basierten Systems zur Erkennung und Abwehr von E-Mail-Spam |
| ― | Ausbau der SMART Inbox Plattform |
| ― | Ausbau des KI-basierten SMART Assistenten |
| ― | Ergänzend zu den Services "Briefankündigung" und "Digitale Kopie" Launch einer "Hybrid Mail"-Lösung mittels derer digital eingelieferte Briefe über die Deutsche Post ausgedruckt und verschickt werden |
| ― | Launch eines desktopbasierten Cloud Synchronisations-Tools für Windows und Mac |
scrollen
| ― | Erweiterung von "Deploy Now" um "Multi-Deployments", womit mehrere Produktiv-Instanzen einer Applikation aus einem GitHub-Repository heraus zentral verwaltet werden können |
| ― | IONOS und codecentric bringen mit Gitlab-as-a-Service ein erstes gemeinsam entwickeltes Angebot zur Nutzung von DevOps-Anwendung für Software-Entwicklung und -Versionierung auf den Markt |
| ― | Launch von High-Capacity Storage Server-Modellen für hohen Speicherbedarf im professionellen Umfeld |
| ― | Launch der "Presence-Suite" als neue Management-Oberfläche für neue Kunden von MyWebsite Now mit Integration von Online-Marketing und eCommerce-UseCases |
| ― | Launch von Database as a Service mit Managed PostgreSQL als SQL-basierte Datenbank sowie mit MongoDB als dokumentenbasierte NoSQL Datenbank |
| ― | Launch von Managed Container Registry als Service zur Integration von CI/CD Pipelines der Kunden u. a. auch in kombinierter Nutzung des IONOS Managed Kubernetes Services |
| ― | Launch des erste IONOS Datacenters (Co-Location) in Paris mit dem IONOS Cloud Produktportfolio |
| ― | IONOS und Stackable bringen mit Managed Stackable ein erstes Managed Big Data Produkt in Early Access (kommerzieller Launch folgt in 2023), das Kunden erlaubt, aus einem Katalog an Big Data relevanten Anwendungen ihr präferiertes Setup zu definieren, das von IONOS und Stackable bereitgestellt und betrieben wird |
| ― | IONOS erhält IT Grundschutz Zertifizierung |
| ― | Entwicklung von für IONOS optimierten IT-Plattformen auf neuen Prozessorarchitekturen, z. B. Intel Xeon 4th Generation, AMD Xen3 oder ARM-basierte Prozessoren |
| ― | Ständige Entwicklungsarbeiten zur Verringerung von Energieverlusten, zur Verbesserung der Kühleffizienz sowie zur effektiven Wärmerückgewinnung |
| ― | IT-Grundschutz Zertifizierung der STRATO Acronis & Dedicated Webhosting Management Plattform |
| ― | Einführung Backup as a Service (Acronis) für die STRATO Virtuozzo Plattform |
| ― | In-Product Upsell bei STRATO HiDrive |
| ― | Collabora-Office Integration in den mobilen STRATO HiDrive Applikationen |
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für 2022 - infolge des Ukraine-Krieges sowie der hohen Inflation - unterjährig mehrfach nach unten korrigiert. Im Rahmen seines letzten Konjunkturausblicks (World Economic Outlook, Update Januar 2023) hat der IWF nach vorläufigen Berechnungen für 2022 ein Plus von 3,4 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (6,2 %) und gleichzeitig 1,0 Prozentpunkte unter der ursprünglichen IWF-Prognose vom Januar 2022 (4,4 %).
Auch in den nordamerikanischen Zielländern der United Internet Gruppe blieb das Wachstum deutlich hinter dem Vorjahr und auch hinter den ursprünglichen Erwartungen des IWF (Ausnahme: Mexiko) zurück. So erwartet der IWF für die USA ein Plus von 2,0 % (Vorjahr: 5,9 %) und somit 2,0 Prozentpunkte weniger als noch in der Januar-Prognose. Die Berechnungen für Kanada sehen ein Wachstum um 3,5 % (Vorjahr: 5,0 %) vor und damit 0,6 Prozentpunkte weniger als ursprünglich erwartet. Und für Mexiko wird der Anstieg der Wirtschaftsleistung auf 3,1 % beziffert (Vorjahr: 4,7 %), damit jedoch 0,3 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn prognostiziert.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei einem Blick auf die für United Internet wichtige Euro-Zone. Für diese hat der IWF ein Wachstum um 3,5 % (Vorjahr: 5,3 %) und damit 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Januar berechnet. Dabei wurde für Frankreich ein Plus von 2,6 % (Vorjahr: 6,8 %), für Italien 3,9 % (Vorjahr: 6,7 %) und für Spanien 5,2 % (Vorjahr: 5,5 %) errechnet. Dies sind für Frankreich 0,9 Prozentpunkte und für Spanien 0,6 Prozentpunkte weniger als noch im Rahmen der Januar-Prognose erwartet, für Italien hingegen 0,1 Prozentpunkte mehr.
Für Großbritannien erwartet der IWF inzwischen ein Wachstum um 4,1 % (Vorjahr: 7,6 %) und damit 0,6 Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn.
Auch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, dem aus Sicht von United Internet mit Abstand wichtigsten Markt (Umsatzanteil 2022: rund 89 %), blieb deutlich hinter dem Vorjahr und auch hinter der ursprünglichen Erwartung des IWF zurück. So hat der IWF ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 1,9 % (Vorjahr: 2,6 %) konstatiert und damit 1,9 Prozentpunkte weniger als noch zu Jahresbeginn erwartet.
Die Berechnungen des Fonds für Deutschland decken sich mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2022 - im Rahmen der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" am 13. Januar 2023 - einen Anstieg des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 % festgestellt hat. Dies sind 0,7 Prozentpunkte weniger als in 2021 (2,6 %). Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes war die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine wie insbesondere den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Vor diesem schwierigen Hintergrund sieht das Statistische Bundesamt die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behauptet.
scrollen
| Januar-Prognose 2022 | April-Prognose 2022 | Juli-Prognose 2022 | Oktober-Prognose 2022 | Ist 2022 | Abweichung zur Januar-Prognose | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Welt | 4,4% | 3,6% | 3,2% | 3,2% | 3,4% | -1,0 Prozentpunkte |
| USA | 4,0% | 3,7% | 2,3% | 1,6% | 2,0% | - 2,0 Prozentpunkte |
| Kanada | 4,1% | 3,9% | 3,4% | 3,3% | 3,5% | -0,6 Prozentpunkte |
| Mexiko | 2,8% | 2,0% | 2,4% | 2,1% | 3,1% | + 0,3 Prozentpunkte |
| Euro-Zone | 3,9% | 2,8% | 2,6% | 3,1% | 3,5% | -0,4 Prozentpunkte |
| Frankreich | 3,5% | 2,9% | 2,3% | 2,5% | 2,6% | -0,9 Prozentpunkte |
| Spanien | 5,8% | 4,8% | 4,0% | 4,3% | 5,2% | -0,6 Prozentpunkte |
| Italien | 3,8% | 2,3% | 3,0% | 3,2% | 3,9% | + 0,1 Prozentpunkte |
| Großbritannien | 4,7% | 3,7% | 3,2% | 3,6% | 4,1% | -0,6 Prozentpunkte |
| Deutschland | 3,8% | 2,1% | 1,2% | 1,5% | 1,9% | -1,9 Prozentpunkte |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2022, April 2022, Juli 2022, Oktober 2022 und Januar 2023
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Veränderung zum Vorjahr | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Welt | 3,6% | 2,8% | -3,1% | 6,2% | 3,4% | -2,8 Prozentpunkte |
| USA | 2,9% | 2,2% | -3,4% | 5,9% | 2,0% | -3,9 Prozentpunkte |
| Kanada | 1,9% | 1,9% | -5,2% | 5,0% | 3,5% | -1,5 Prozentpunkte |
| Mexiko | 2,1% | -0,1% | -8,2% | 4,7% | 3,1% | -1,6 Prozentpunkte |
| Euro-Zone | 1,9% | 1,3% | -6,4% | 5,3% | 3,5% | -1,8 Prozentpunkte |
| Frankreich | 1,7% | 1,5% | -8,0% | 6,8% | 2,6% | -4,2 Prozentpunkte |
| Spanien | 2,4% | 2,0% | -10,8% | 5,5% | 5,2% | -0,3 Prozentpunkte |
| Italien | 0,8% | 0,3% | -8,9% | 6,7% | 3,9% | -2,8 Prozentpunkte |
| Großbritannien | 1,3% | 1,4% | -9,4% | 7,6% | 4,1% | -3,5 Prozentpunkte |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2019, 2020, 2021, 2022 und 2023
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Veränderung zum Vorjahr | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| BIP | 1,0% | 1,1% | -3,7% | 2,6% | 1,9% | -0,7 Prozentpunkte |
Quelle: Destatis, Januar 2023
Für den deutschen ITK-Markt hat der Branchenverband Bitkom im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz am 10. Januar 2023 für das Jahr 2022 ein Wachstum um 4,0 % (Vorjahr: 5,9 %) auf 196,1 Mrd. € unterstellt. Zu Jahresanfang 2022 war der Verband von einem Umsatzwachstum von 3,6 % für 2022 ausgegangen. Damit zeigte sich die Digitalbranche in einem von Krieg, gestörten Lieferketten und Inflation geprägten gesamtwirtschaftlichen Umfeld sehr robust.
Der Anstieg des Gesamtmarktes ITK resultiert insbesondere aus den kräftig gestiegenen Umsätzen in der Informationstechnik. Die Umsätze in diesem größten Teilmarkt stiegen laut BITKOM-Prognose 2022 um 6,6 % (Vorjahr: 9,1 %) auf 118,9 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn 2022 ein Wachstum von 5,9 % erwartet wurde. Dabei entwickelten sich alle Segmente des Teilmarktes deutlich positiv, insbesondere auch die für das Cloud-Geschäft von United Internet (Infrastructure-as-a-Service / IaaS und Software-as-a-Service / SaaS) wichtigen Bereiche Software und IT-Hardware. Software legte um 9,4 % (Vorjahr: 11,3 %), IT-Hardware um 5,4 % (Vorjahr: 11,8 %) und IT-Services um 5,5 % (Vorjahr: 5,3 %) zu.
Positiv hat sich auch der ITK-Teilmarkt Telekommunikation entwickelt. Für diesen zweiten Kernmarkt von United Internet erwartet der Branchenverband in 2022 einen Anstieg um 1,3 % (Vorjahr: 2,5 %) auf 68,9 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn 2022 ein Wachstum um 0,9 % prognostiziert wurde. Im Telekommunikationsmarkt entwickelten sich die einzelnen Bereiche recht unterschiedlich: So legte das Infrastrukturgeschäft (getrieben durch den 5G-Netzausbau) um 7,3 % (Vorjahr: 2,0 %) stark zu, während sich Endgeräte mit 1,8 % (Vorjahr: 9,2 %) und Telekommunikationsdienste mit 0,3 % (Vorjahr: 1,1 %) eher moderat entwickelten.
Der kleinste Teilmarkt, der für United Internet unwesentliche Markt der Unterhaltungselektronik, befindet sich weiter auf Talfahrt und verlor -8,2 % (Vorjahr: -4,3 %) auf 8,2 Mrd. €.
Die aus Sicht des Geschäftsmodells von United Internet wichtigsten ITK-Märkte sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile-Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications".
Die Nachfrage nach neuen festnetzbasierten Breitband-Anschlüssen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren infolge der bereits breiten Haushaltsabdeckung sowie des starken Trends zur mobilen Internetnutzung verlangsamt. Mit einem erwarteten Plus von 0,7 Mio. bzw. 1,9 % neuen Anschlüssen in 2022 auf 37,7 Mio. blieb die Anzahl der Neuschaltungen erneut deutlich hinter früheren Rekordjahren zurück. Zu diesem Ergebnis kamen der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) und Dialog Consult in ihrer gemeinsamen "24. TK-Marktanalyse Deutschland 2022" (Oktober 2022). Trotz des vorgenannten Zuwachses entwickelten sich die für United Internet derzeit relevanten Anschlüsse in den beiden Technologiebereichen DSL und FTTB / FTTH (Glasfaser) sehr unterschiedlich. So gingen DSL-Anschlüsse in Deutschland um 0,3 Mio. auf 25,1 Mio. zurück, während gleichzeitig Glasfaser-Anschlüsse um 0,8 Mio. auf 3,4 Mio. zulegten. Die Anzahl der Kabelanschlüsse (eine Technologie, die von United Internet erstmals - über eine Kooperation mit Tele Columbus - ab voraussichtlich April 2023 angeboten werden kann) stieg um 0,2 Mio. auf 9,2 Mio. Weitere <0,05 Mio. Anschlüsse werden in Deutschland unverändert über Satelliten bzw. Powerline betrieben.
Die im Festnetzgeschäft erzielten Umsätze lagen mit 33,6 Mrd. € in 2022 um 1,2 % über dem Vorjahresniveau von 33,2 Mrd. €. In diesen Umsatzzahlen enthalten sind - neben den Endkundenumsätzen - u. a. auch Vorleistungs-, Interconnection- und Endgeräteumsätze.
Weitaus stärker als die Anzahl der neu geschalteten Anschlüsse und die im Festnetz realisierten Umsätze hat sich gemäß einer Hochrechnung von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen - als Indikator für die weiter steigende Nutzung von z. B. IPTV oder Cloud-Anwendungen - mit einem Anstieg um 18,7 % auf 274,4 GB (pro Anschluss und Monat) entwickelt.
Entsprechend stark entwickelte sich auch die Nachfrage nach leistungsstärkeren Breitband-Anschlüssen. So stieg etwa der Anteil von geschalteten Breitband-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s von 55,7 % im Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte auf 58,0 % in 2022. Dabei stiegen die Festnetzanschlüsse mit Empfangsraten von mindestens 1 Gbit/s um 1,7 Prozentpunkte auf einen Anteil von 5,8 % (aller Breitband-Anschlüsse).
scrollen
| 2022 | 2021 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Festnetz-Umsätze (in Mrd. €) | 33,6 | 33,2 | + 1,2 % |
Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2022, Oktober 2022
Im deutschen Mobilfunk-Markt hat sich die Anzahl der aktiven SIM-Karten nach Schätzungen von Dialog Consult / VATM in 2022 um 8,0 Mio. bzw. 5,0 % auf 169,3 Mio. erhöht. Der Zuwachs resultiert dabei aus den sogenannten M2M-SIM-Karten (Machine-to-Machine-SIM-Karten), die z. B. für den automatisierten Informationsaustausch zwischen Maschinen, Automaten, Fahrzeugen etc. untereinander und / oder mit einer zentralen Leitstelle eingesetzt werden, die um 10,9 Mio. auf 56,5 Mio. zulegten. Die Zahl der persönlichen SIM ging hingegen um 2,9 Mio. auf 112,8 Mio. zurück.
Die Gesamtumsätze im deutschen Mobilfunkmarkt stiegen in 2022 von 26,3 Mrd. € um 1,5 % auf 26,7 Mrd. € (inkl. Interconnection-, Wholesale- und Endgeräteumsätzen). Dabei stiegen die Service-Umsätze um 3,4 % auf 21,1 Mrd. €, während die Sonstigen Umsätze (die die Umsätze mit Interconnection, Wholesale und Endgeräten enthalten) um 5,1 % auf 5,6 Mrd. € zurückgingen.
Weitaus stärker als die SIM-Karten-Anzahl und die Mobilfunkumsätze nahm nach Prognosen von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen (pro Anschluss und Monat) - als Zeichen für die zunehmende Nutzung mobiler Datendienste - um 38,8 % auf 5,65 GB zu.
Entsprechend der zunehmenden Nutzung legte auch die Anzahl der für die schnelleren 4G / 5G Netze genutzten (persönlichen) SIM-Karten um 9,9 Mio. auf 89,8 Mio. zu, während SIM mit unbestimmter Nutzung (2G / 3G) um 12,8 Mio. auf 23,0 Mio. zurückgingen.
scrollen
| 2022 | 2021 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Mobilfunk-Umsätze (in Mrd. €) | 26,7 | 26,3 | + 1,5 % |
| davon Service-Umsätze | 21,1 | 20,4 | + 3,4 % |
| davon Sonstige Umsätze | 5,6 | 5,9 | - 5,1 % |
Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2022, Oktober 2022
Der Cloud-Computing-Markt hat sich in 2022 dynamisch weiterentwickelt. Gartner, Inc. erwartet im Rahmen seiner Studie "Public Cloud Services, Worldwide, 2020-2026, 3Q22 Update" (Oktober 2022) ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 412,63 Mrd. USD um 18,8 % auf 490,33 Mrd. USD in 2022.
In den letzten Jahren hat sich die Cloud-Technologie von einem nützlichen und wettbewerbsfähigen Geschäftsinstrument zu einer der wichtigsten Grundlagen von Unternehmen entwickelt.
Gerade die Corona-Pandemie sowie makroökomische Bedingungen und hoher Inflationsdruck haben die Digitalisierung seit 2020 in vielen Bereichen deutlich beschleunigt. Die meisten Unternehmen sehen inzwischen neue Technologien als wesentliche Werkzeuge zur Bewältigung von Krisen. In kürzester Zeit wurden so Tausende von Mitarbeitern im Home-Office vernetzt, neue digitale Kanäle für Vertrieb und Support eröffnet und viele Systeme und Daten in die Cloud verlagert.
Die Migration von Daten, Anwendungen und Infrastrukturen in die Cloud ist dadurch Bestandteil der meisten Strategien zur digitalen Transformation, mit dem Ziel, einen agileren und anpassungsfähigeren Betrieb zu schaffen.
Insbesondere der Bereich IaaS legt derzeit stark zu, da Unternehmen ihre IT-Modernisierungsinitiativen beschleunigen, um Risiken zu minimieren und Kosten zu optimieren. Die Verlagerung des Betriebs in die Cloud reduziert dabei aktuell anstehende Investitionsausgaben, indem sie die Investitionen über die Laufzeit eines Cloud-Abonnements streckt - ein entscheidender Vorteil in einem Umfeld, in dem Liquidität für die Aufrechterhaltung des Betriebs entscheidend sein kann.
scrollen
| in Mrd. USD | 2022 | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatz Public Cloud Services weltweit | 490,33 | 412,63 | + 18,8 % |
| davon Application Infrastructure Services (PaaS) | 110,68 | 89,91 | + 23,1 % |
| davon Application Services (SaaS) | 167,11 | 146,33 | + 14,2 % |
| davon Business Process Services (BPaaS) | 60,13 | 54,95 | + 9,4 % |
| davon Desktop as a Service (DaaS) | 2,54 | 2,06 | + 23,3 % |
| davon Management and Security Services | 34,14 | 28,49 | + 19,8 % |
| davon System Infrastructure Services (laaS) | 115,74 | 90,89 | + 27,3 % |
Quelle: Gartner, Public Cloud Services, Worldwide, 2020-2026, 3Q22 Update, Oktober 2022
Bei den im deutschen Online-Werbemarkt (Mobile Werbung und Desktop-Werbung) erzielten Gesamtumsätzen (Paid-Search, Display, Video, Affiliate / Classifieds) erwartet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) laut der Studie "German Entertainment and Media Outlook 2022 - 2026" (August 2022) - nach einem sehr starken Wachstum von 27,0 % in 2021 - für 2022 ein Wachstum von 11,99 Mrd. € um 12,0 % auf insgesamt 13,43 Mrd. €.
scrollen
| in Mrd. € | 2022 | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Online-Werbeumsätze | 13,43 | 11,99 | + 12,0 % |
Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2022 - 2026, August 2022
Deutlich zurückhaltender als PwC bewertet der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. die Lage im deutschen Online-Werbemarkt. Dabei berücksichtigt der OVK bei seinen Marktzahlen ausschließlich Nettoumsätze und fokussiert sich auf den für United Internet wichtigsten Teilmarkt, den Display-Werbemarkt (Mobile und Desktop). Die Definition des Display-Werbemarktes umfasst dabei In-Page-Advertising inklusive Out-Stream-Advertising und In-Stream-Video-Advertising. Keywordbasiertes Paid-Search, Affiliate- oder Newsletter-Marketing, Werbung für Apps im Appstore sowie In-Game-Advertising sind im Modell des OVK hingegen nicht berücksichtigt.
Ausgehend von seiner aktualisierten Prognose von September 2022 erwartet der OVK - im Rahmen seines OVK-Report 2022/02 (November 2022) - für den Display-Werbemarkt einen Anstieg der Nettoumsätze von 5,120 Mrd. € im Vorjahr auf 5,468 Mrd. €. Dies bedeutet ein Plus von 6,8 % - nach einem Wachstum im Vorjahr von 24,7 %.
scrollen
| in Mrd. € | 2022 | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Display Werbeumsätze | 5,47 | 5,12 | + 6,8 % |
Quelle: Online-Vermarkterkreis (OVK), OVK-Report 2022/02, November 2022
Nach Einschätzung des OVK hat die Coronavirus-Pandemie zu einer Stärkung der Display-Werbung geführt. Danach sind Werbebudgets den Konsumenten gefolgt und wurden verstärkt in digitale Werbeangebote investiert. Im Jahr 2021 konnte der Display-Werbemarkt dadurch ein außerordentlich starkes Wachstum von 24,7 % vorweisen und hat damit ein neues, deutlich höheres Marktniveau erreicht.
Auch in 2022 ist der Display-Werbemarkt nach Auswertungen des OVK mit einem starken 1. Quartal gestartet. Das 2. Quartal wurde dann vom Krieg in der Ukraine und seinen Folgen geprägt. In einigen Branchen wurden Budgets reduziert oder verschoben, das "Fahren auf Sicht" ist in die Werbeplanung zurückgekehrt. Dank der flexiblen Buchungsmöglichkeiten war die digitale Display-Werbung jedoch weniger von dem Rückgang der Werbeinvestitionen betroffen, so dass das 2. Quartal mit einem leichten Plus zum Vorjahr abgeschlossen wurde.
Für das zweite Halbjahr 2022 rechnete der OVK wieder mit steigender Nachfrage durch Nachholeffekte, steigenden Umsätzen aus den Bereichen Retail und E-Commerce sowie weiterer Verlagerung von Budgets in den digitalen Bereich.
Am 1. Dezember 2021 ist das modernisierte Telekommunikationsgesetz (TKG) in Kraft getreten. Die TKG-Novelle setzt die Richtlinie (EU) 2018/1972 vom 11. Dezember 2018 über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation in nationales Recht um. Im Fokus der modernisierten Gesetzgebung stehen der schnellere Ausbau der FTTH- und Mobilfunknetze sowie der Verbraucherschutz. So hat der Gesetzgeber einen Anspruch der Bürger auf schnelles Internet erstmals gesetzlich verankert und durch neue Rahmenbedingungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren einen schnelleren Ausbau der Netze begünstigt. Im Sinne des Verbraucherschutzes wurden insbesondere die Vertragslaufzeiten reguliert, infolgedessen Verträge nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden können, sofern nicht aktiv eine Vertragsverlängerung beauftragt wird.
Für United Internet ergab sich aus den gesetzlichen Änderungen (Verkürzung der Folgevertragslaufzeiten im Verlängerungszeitraum) in 2022 ein im Vorjahresvergleich geringeres Vertragswachstum bei "Consumer Access" infolge von Verschiebungseffekten (resultierend aus der Verschiebung von Kündigungen auf einen früheren Zeitpunkt), die sich in 2022 auswirkten und das Vertragswachstum bei 1&1 um 250.000 Verträge bremsten. Im Geschäftsjahr 2023 werden keine weiteren Verschiebungseffekte erwartet.
Die übrigen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von United Internet blieben im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen konstant und hatten keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung im United Internet Konzern.
Der von Russland (mit Unterstützung von Belarus) am 24. Februar 2022 gestartete Großangriff auf das Staatsgebiet der Ukraine bedeutete den Beginn des Ukraine-Krieges 2022.
Die EU, die USA, Großbritannien und andere Staaten reagierten auf den Angriff mit scharfen Sanktionen gegen Russland, Belarus sowie die ostukrainischen Separatistengebiete. Auch die Vereinten Nationen mit ihren 193 Mitgliedsländern (Uno-Vollversammlung) haben Russland mit großer Mehrheit wegen des Angriffs auf die Ukraine verurteilt und zum sofortigen Abzug und dem Ende der Aggression aufgefordert.
Der United Internet Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftsaktivitäten nicht in den am Krieg beteiligten Ländern aktiv. Die Ukraine wie auch Russland und Belarus sind keine Zielländer der United Internet Gesellschaften und es werden in den vorgenannten Ländern auch keine Standorte unterhalten. Vor diesem Hintergrund hatte der Krieg keine direkten Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens bzw. des Konzerns.
Gleichwohl haben sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge des Kriegs im Verlauf des Jahres 2022 deutlich verschlechtert. Insbesondere die hohe Inflationsrate mit Preissteigerungen auch für Strom und Gas in bislang unbekannter Höhe belasteten und belasten Bürger und Unternehmen - national und international.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich bei United Internet insbesondere um 22,4 Mio. € gestiegene Stromkosten im Geschäftsjahr 2022 belastend auf die Ergebniskennzahlen ausgewirkt.
Nach der kommerziellen Einigung im Geschäftsjahr 2021 haben 1&1 und die Deutsche Telekom im Februar 2022 den dazugehörigen FTTH-Produktvertrag abgeschlossen. Nach diesem Vertragsabschluss kann 1&1 sämtliche Glasfaserhausanschlüsse der Deutschen Telekom in seine Produkte integrieren. Diese Vorleistungen erhält 1&1 zusammen mit Netztransport-Leistungen und Mehrwertdiensten wie VoIP und IP-TV aus einer Hand von ihrer Schwestergesellschaft 1&1 Versatel, deren bundesweites Transportnetz bereits weitgehend mit den regionalen Breitband-Netzen der Deutschen Telekom verbunden ist.
Am 4. April 2022 haben 1&1 und die GfTD GmbH einen Vertrag über den Bau von Antennenstandorten für den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes unterzeichnet. Der Auftrag beläuft sich auf 500 neue Standorte. GfTD zählt zu den führenden deutschen Dienstleistern für Funkturminfrastruktur und wird als Generalunternehmer deutschlandweit neue Antennenstandorte für das 1&1 Mobilfunknetz akquirieren und aufbauen. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit Anfang 2020 erfolgreich im Rahmen des "Weiße-Flecken-Programms" der Bundesregierung zur Schließung von Versorgungslücken im ländlichen Raum zusammen.
Am 21. April 2022 haben 1&1 und die ATC Germany Holdings GmbH, eine deutsche Tochtergesellschaft der American Tower Corporation (ATC), einen Rahmenvertrag zur Mitnutzung vorhandener Antennenstandorte im Rahmen des Aufbaus des 1&1 Mobilfunknetz abgeschlossen. ATC ist als unabhängiger Eigentümer von Kommunikationsstandorten einer der weltweit führenden Anbieter für Funkturminfrastruktur und besitzt allein in Deutschland rund 15.000 Antennenstandorte. Im Zuge der Vereinbarung wird ATC 1&1 seine Antennenmasten für die Installation der 1&1 Hochleistungsantennen zur Verfügung stellen. Beide Unternehmen werden eng zusammenarbeiten, um die Verfügbarkeit von Co-Location-Standorten zu ermitteln, die in naher Zukunft schrittweise in Betrieb genommen werden können. Die Laufzeit der einzelnen Standortmietverträge beträgt 20 Jahre und kann seitens 1&1 mehrfach verlängert werden.
Am 21. November 2022 haben 1&1 und die Tele Columbus AG eine langfristige Wholesale-Rahmenvereinbarung bekannt gegeben. Im Rahmen der Partnerschaft wird das bundesweite Transportnetz der 1&1 Versatel GmbH mit den regionalen Stadtnetzen der Tele Columbus AG verbunden. Anschließend kann 1&1 ab 2. Quartal 2023 schnelle Internetanschlüsse auch in allen Haushalten anbieten, die über einen internetfähigen Glasfaseranschluss von Tele Columbus verfügen. Mieter und Mieterinnen von Wohnungen, die durch Tele Columbus internetfähig erschlossen sind bzw. zukünftig werden, können somit auch das leistungsfähige Breitbandangebot von 1&1 nutzen. Für 1&1 ergibt sich ein zusätzliches Vermarktungspotenzial für Festnetzprodukte mit Spitzenbandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/s in den von Tele Columbus erschlossenen Haushalten. Tele Columbus profitiert von einer noch höheren Netzauslastung. Die technischen und organisatorischen Vorarbeiten, die reibungslose Buchungs- und Serviceabläufe garantieren, sind bereits weit fortgeschritten. Das Internetsignal von 1&1 wird an zahlreichen Netzpunkten von Tele Columbus eingespeist und unmittelbar in die Haushalte geleitet.
Am 25. November 2022 haben 1&1 und Orange einen langfristigen Vertrag über die Bereitstellung internationaler Roaming-Dienste für das 1&1 Mobilfunknetz abgeschlossen. Zum Start des 1&1 Mobilfunknetzes wird 1&1 ihre Kunden so auch während Aufenthalten im Ausland verlässlich mit Mobilfunkleistungen versorgen. Als einer der weltweit größten Anbieter von Telekommunikationsdiensten ist Orange führend im Bereich International Roaming und gesponsorte Telekommunikationsplattformen. Im Rahmen der Partnerschaft haben 1&1 Kunden Zugriff auf alle internationalen Roaming-Dienste, die auf dem weltweiten Roaming-Footprint von Orange basieren. Dabei kommen die modernsten Technologien zum Einsatz -darunter 5G und VoLTE. So erhält 1&1 sämtliche internationalen Roaming-Services maßgeschneidert aus einer Hand und profitiert von einer weltweit umfassenden Netzabdeckung - inklusive zahlreicher Mehrwertdienste und höchster Sicherheitsansprüche.
Am 21. Dezember 2022 haben 1&1 und die Eubanet GmbH einen Vertrag zur Akquisition von bis zu 7.500 neuen 5G-Antennenstandorten vereinbart. Die Eubanet GmbH ist ein in Deutschland etabliertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen in der Telekommunikationsbranche zu dessen Leistungsportfolio insbesondere die Analyse und Akquise geeigneter Standorte für neue Funkanlagen gehört. Eubanet verfügt über die technischen und vertragsspezifischen Kenntnisse im Aufbau nahezu aller Netze wie unter anderem auch 5G. Die direkte Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Akquisitionspartner ist ein weiterer Schritt, um die Ausbauziele für das 1&1 Mobilfunknetz zu erreichen.
Darüber hinaus fanden im Geschäftsjahr 2022 keine wesentlichen Ereignisse statt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatten.
Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung von United Internet werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns - neben den nach International Financial Reporting Standards (IFRS) geforderten Angaben - weitere finanzielle Kennzahlen wie z. B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben.
Diese Kennzahlen sind bei United Internet wie folgt definiert:
scrollen
| ― | EBIT: Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes; Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stellt das in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten dar. |
| ― | EBIT-Marge: Die EBIT-Marge stellt das Verhältnis von EBIT zu Umsatz dar. |
| ― | EBITDA: Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) errechnet sich aus dem EBIT / Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten zuzüglich der (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte. |
| ― | EBITDA-Marge: Die EBITDA-Marge stellt das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz dar. |
| ― | Free Cashflow: Der Free Cashflow errechnet sich aus den (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. |
Die vorgenannten Kennzahlen werden, soweit es für eine klare und transparente Darstellung notwendig ist, um Sonderfaktoren / Sondereffekte bereinigt und unter der Bezeichnung "operative Kennzahlen" (also z. B. operatives EBITDA, operatives EBIT oder operatives EPS) ausgewiesen. Eine Herleitung von EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte findet sich im Kapitel 2.3 "Lage des Konzerns".
Die Sondereffekte betreffen in der Regel nur solche Effekte, die aufgrund ihrer Art, ihrer Häufigkeit und / oder ihres Umfangs geeignet sind, die Aussagekraft der finanziellen Kennzahlen für die Finanz- und Ertragsentwicklung des Konzerns zu beeinträchtigen. Alle Sondereffekte werden zum Zwecke der Überleitung von den unbereinigten finanziellen Kennzahlen zu den operativen Kennzahlen im jeweiligen Abschnitt des Abschlusses aufgezeigt und erläutert.
Einmalaufwendungen (wie z. B. One-Offs aus Integrationsprojekten) oder sonstige Effekte (z. B. aus Regulierungsthemen oder Wachstumsinitiativen) der Geschäftsjahre 2021 und 2022 werden nicht bereinigt, sondern - sofern vorhanden -in den jeweiligen Abschnitten aufgezeigt.
Währungsbereinigte Umsatz- und Ergebniszahlen werden berechnet, indem Umsatz und Ergebnis mit den durchschnittlichen Wechselkursen der Vergleichsperiode anstatt der laufenden Periode umgerechnet werden.
Die United Internet AG hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2022 fortgesetzt und konnte ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 von Dezember 2021 sowie deren Konkretisierungen von März 2022 und September 2022 erreichen.
Die United Internet AG hat per Ad-hoc-Mitteilung vom 9. Dezember 2021 ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht und unterjährig wie folgt konkretisiert:
scrollen
| Prognose 2022 (Dezember 2021) | Konkretisierung (März 2022) | Konkretisierung (September 2022) | |
|---|---|---|---|
| Umsatz | ca. 5,8 Mrd. € | ca. 5,85 Mrd. € | ca. 5,85 Mrd. € |
| EBITDA | ca. 1,25 Mrd. € (1) | ca. 1,259 Mrd. € (1) | ca. 1,270 Mrd. € (2) |
(1) Darin enthalten sind Kosten von ca. 70 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS
(2) Darin enthalten sind Kosten von ca. 60 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS sowie ca. 20 Mio. € höhere Stromkosten
Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2022 von 5,646 Mrd. € im Vorjahr um 4,8 % auf 5,915 Mrd. € und lag damit deutlich über der ursprünglichen Umsatzprognose (Dezember 2021: ca. 5,8 Mrd. €) sowie deren Konkretisierung (März 2022: ca. 5,85 Mrd. €).
Ohne Berücksichtigung eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (-0,5 Mio. €) sowie zusätzlich bereinigt um einen Sondereffekt in Form der im Geschäftsjahr 2022 angefallenen IPO-Kosten für den angestrebten Börsengang der Konzerntochter IONOS Group SE (-8,8 Mio. €) lag das operative EBITDA im Konzern im Geschäftsjahr 2022 bei 1,272 Mrd. € und damit 0,7 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert (1,262 Mrd. € - bereinigt um IONOS IPO-Kosten). Damit lag das EBITDA leicht über der ursprünglichen EBITDA-Prognose (Dezember 2021: ca. 1,25 Mrd. €) sowie genau im Zielkorridor von deren letzter Konkretisierung (September 2022: ca. 1,270 Mrd. €).
Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des operativen EBITDA waren - neben -22,4 Mio. € höheren Stromkosten im Vergleich zum Vorjahr - Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes in Höhe von -51,7 Mio. € (Vorjahr: -37,9 Mio. €) sowie Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten in Höhe von -32,4 Mio. €.
scrollen
| Prognose 2022 (Dezember 2021) | Konkretisierung (März 2022) | Konkretisierung (September 2022) | Ist 2022 | |
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | ca. 5,8 Mrd. € | ca. 5,85 Mrd. € | ca. 5,85 Mrd. € | 5,915 Mrd. € |
| EBITDA | ca. 1,25 Mrd. € (1) | ca. 1,259 Mrd. € (1) | ca. 1,270 Mrd. (2) | 1,272 Mrd. € (2) |
(1) Darin enthalten sind Kosten von ca. 70 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS
(2) Darin enthalten sind Kosten von ca. 60 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS sowie ca. 20 Mio. € höhere Stromkosten
(3) Darin enthalten sind Kosten von 51,7 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und 32,4 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS sowie 22,4 Mio. € höhere Stromkosten
Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.
Einzelheiten zu den Geschäftsmodellen der einzelnen Segmente finden sich in Kapitel 1.1 "Geschäftsmodell".
Im Segment "Consumer Access" stand auch im Geschäftsjahr 2022 - neben den Vorbereitungen zum Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes - die weitere Gewinnung von werthaltigen Breitband- und MobileInternet-Verträgen im Fokus. Dabei wurde das Vertragswachstum durch die Auswirkungen der am 1. Dezember 2021 in Kraft getretene Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) deutlich gebremst.
Einzelheiten zum TKG und dessen Auswirkungen finden sich im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse".
Insgesamt stieg die Zahl der kostenpflichtigen Verträge im Segment "Consumer Access" in 2022 um 350.000 Verträge (+600.000 operatives Wachstum abzgl. -250.000 Verträge durch TKG-Effekt) auf 15,78 Mio. Dabei gingen die Breitband-Anschlüsse um -140.000 (-50.000 operativ sowie -90.000 Verträge durch TKG-Effekt) auf 4,10 Mio. zurück, während die Mobile-Internet-Verträge um 490.000 (+650.000 operativ abzgl. -160.000 Verträge durch TKG-Effekt) auf 11,68 Mio. zulegten.
scrollen
| in Mio. | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Access, Verträge gesamt | 15,78 | 15,43 | + 0,35 |
| davon Mobile Internet | 11,68 | 11,19 | + 0,49 |
| davon Breitband-Anschlüsse | 4,10 | 4,24 | - 0,14 |
scrollen
| in Mio. | 31.12.2022 | 30.09.2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Access, Verträge gesamt | 15,78 | 15,65 | + 0,13 |
| davon Mobile Internet | 11,68 | 11,52 | + 0,16 |
| davon Breitband-Anschlüsse | 4,10 | 4,13 | - 0,03 |
Der Umsatz im Segment "Consumer Access" stieg im Geschäftsjahr 2022 von 3.883,0 Mio. € im Vorjahr um 1,5 % auf 3.943,0 Mio. €.
Ausschlaggebend für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des Gesamtumsatzes sind insbesondere unterjährig schwankende (margenschwache) Hardware-Umsätze, die im Berichtszeitraum nur leicht von 759,6 Mio. € um 1,1 % bzw. 8,0 Mio. € auf 767,6 Mio. € anstiegen. Die Hardware-Umsätze (insbesondere Smartphones) unterliegen saisonalen Effekten und sind außerdem stark von der Attraktivität neuer Geräte und den Modellzyklen der Hardware-Hersteller abhängig. Von daher kann sich dieser Effekt in den kommenden Quartalen wieder umkehren. Sollte dies nicht der Fall sein, hätte dies jedoch keine Auswirkungen auf die EBITDA-Entwicklung des Segments. Die margenstarken Service-Umsätze, die das Kerngeschäft des Segments darstellen, verbesserten sich von 3.123,4 Mio. € um 1,7 % auf 3.175,4 Mio. €.
Die Ergebniskennzahlen des Segments waren im Vorjahr durch einen (periodenfremden) positiven Ergebniseffekt in Höhe von 39,4 Mio. € geprägt, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen war. Ohne Berücksichtigung dieses positiven Ergebniseffekts im Vorjahr haben sich die Ergebniskennzahlen des Segments wie folgt entwickelt: Das operative Segment-EBITDA verbesserte sich im Geschäftsjahr 2022 von 674,6 Mio. € im Vorjahr um 3,2 % auf 696,5 Mio. €. Darin enthalten sind - neben höheren Stromkosten (-0,9 Mio. €) - auch Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes (-51,7 Mio. €; Vorjahr: -37,9 Mio. €), die zum überwiegenden Teil (-25,6 Mio. €) im 4. Quartal anfielen. Das operative SegmentEBIT stieg von 510,5 Mio. € um 5,3 % auf 537,7 Mio. €.
Die operative EBITDA-Marge verbesserte sich von 17,4 % auf 17,7 % und die operative EBIT-Marge von 13,1 % auf 13,6%.
Die Zahl der Mitarbeiter im Segment ging in 2022 leicht um 0,1 % auf 3.163 zurück (Vorjahr: 3.167).

(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze
(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €)
scrollen
| in Mio. € | Q1.2022 | Q2.2022 | Q3.2022 | Q4.2022 | Q4.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 969,4 | 971,3 | 992,9 | 1.009,4 | 1.002,5 | + 0,7% |
| davon Service-Umsatz | 789,1 | 792,8 | 804,8 | 788,7 | 787,6 | + 0,1 % |
| davon Sonstiger Umsatz (1) | 180,3 | 178,5 | 188,1 | 220,7 | 214,9 | + 2,7% |
| EBITDA | 187,9 | 182,2 | 181,9 | 144,5 | 160,7 | - 10,1% |
| EBIT | 147,5 | 142,0 | 142,0 | 106,2 | 117,4 | -9,5% |
(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 3.600,8 | 3.647,5 | 3.759,0 | 3.883,0 | 3.943,0 |
| davon Service-Umsatz | 2.854,4 | 2.943,0 | 3.020,0 | 3.123,4 | 3.175,4 |
| davon Sonstiger Umsatz (1) | 746,4 | 704,5 | 739,0 | 759,6 | 767,6 |
| EBITDA | 719,3 | 686,6 | 640,6 (2) | 674,6 (3) | 696,5 |
| EBITDA-Marge | 20,0% | 18,8% | 17,0% | 17,4% | 17,7% |
| EBIT | 560,6 | 536,1 | 488,1 (2) | 510,5 (3) | 537,7 |
| EBIT-Marge | 15,6% | 14,7% | 13,0% | 13,1 % | 13,6% |
(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze
(2) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
(3) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €)
Im Zuge des geplanten Aufbaus eines leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat 1&1 - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen zentrale Voraussetzungen geschaffen, um den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern.
Zu diesen Vertragsabschlüssen zählen die am 21. Mai 2021 zwischen 1&1 und Telefónica geschlossene National Roaming Vereinbarung, die während der Aufbauphase des eigenen Netzes eine flächendeckende Mobilfunkversorgung für 1&1 Kunden durch die Mitnutzung des Telefónica-Netzes sicherstellt, sowie die am 4. August 2021 bekannt gegebene Partnerschaft zwischen 1&1 und Rakuten für den gemeinsamen Aufbau des europaweit ersten vollständig virtualisierten Mobilfunknetzes auf Basis der innovativen Open-RAN-Technologie. Hinzu kamen der am 9. Dezember 2021 geschlossene Intercompany-Vertrag zwischen 1&1 und 1&1 Versatel, die insbesondere das Zugangsnetz (primär Glasfaserleitungen) sowie Rechenzentren für den Betrieb des 1&1 Mobilfunknetzes mietweise zur Verfügung stellt, sowie der mit gleichem Datum geschlossene Vertrag zwischen 1&1 und Vantage Towers, einem der führenden europäischen Unternehmen für Funkturm-Infrastruktur, der unter anderem die Anmietung von bereits vorhandenen Vantage-Antennenstandorten und die Installation von 1&1 Hochleistungsantennen durch Vantage beinhaltet.
Die vorgenannten Vertragsabschlüsse wurden in 2022 durch weitere Verträge mit Partnerunternehmen ergänzt. Hierzu zählt der am 4. April 2022 mit der GfTD GmbH geschlossene Vertrag über den Bau von Antennenstandorten. Der Auftrag beläuft sich auf 500 neue Standorte. GfTD zählt zu den führenden deutschen Dienstleistern für Funkturminfrastruktur und wird als Generalunternehmer deutschlandweit neue Antennenstandorte für das 1&1 Mobilfunknetz akquirieren und aufbauen. Erwähnenswert ist auch der am 21. April 2022 geschlossene Rahmenvertrag zwischen 1&1 und der ATC Germany Holdings GmbH, einer deutschen Tochtergesellschaft der American Tower Corporation (ATC), zur Mitnutzung bestehender Antennenstandorte. ATC ist als unabhängiger Eigentümer von Kommunikationsstandorten einer der weltweit führenden Anbieter für Funkturminfrastruktur und besitzt allein in Deutschland rund 15.000 Antennenstandorte. Im Zuge der Vereinbarung wird ATC seine Antennenmasten für die Installation von 1&1 Hochleistungsantennen zur Verfügung stellen. Hinzu kommt der am 25. November 2022 mit Orange geschlossene Vertrag über weltweites International Roaming. Im Rahmen dieser Partnerschaft haben 1&1 Kunden Zugriff auf alle internationalen Roaming-Dienste, die auf dem weltweiten Roaming-Footprint von Orange basieren. Last but not least haben 1&1 und die Eubanet GmbH am 21. Dezember 2022 einen Vertrag zur Akquisition von bis zu 7.500 neuen 5G-Antennenstandorten vereinbart.
Am 28. Dezember 2022 erfolgte der Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das als Alternative zu herkömmlichen DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüsse positioniert wird. Smartphone-Tarife sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming ist ein beim Bau neuer Mobilfunknetze übliches Verfahren, durch das Kunden bereits während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten unterbrechungsfrei surfen und telefonieren können. Dazu werden in diesen Gebieten automatisch Antennen des Roaming-Partners genutzt.
Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte von 1&1 (1&1 Pressemitteilung vom 16. September 2022) verfolgt die Gesellschaft unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen. Darüber hinaus hat 1&1 eine Beschwerde vor dem Bundeskartellamt eingelegt, die eine Behinderung des Netzaufbaus eines Wettbewerbers zum Gegenstand hat (1&1 Pressemitteilung vom 23. Februar 2023).
Der Umsatz im Segment "Business Access" stieg im Geschäftsjahr 2022 - trotz negativer Regulierungseffekte (-6,1 Mio. €) - von 514,4 Mio. € um 5,5 % auf 542,8 Mio. €
Das Segment-EBITDA blieb hingegen mit 155,6 Mio. € um 3,1 % hinter dem Vorjahrswert von 160,5 Mio. € zurück. Die EBITDA-Marge reduzierte sich entsprechend von 31,2 % auf 28,7 %. Ursächlich für den Rückgang waren - neben höheren Stromkosten (-2,1 Mio. €) sowie Kosten für die technisch notwendige (die Deutsche Telekom stellt SDH-basierte Vorleistungen ein) und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle SDH-Migration (-2,3 Mio. €) - vor allem die Anlaufkosten beim Bau der Infrastruktur für das 1&1 Mobilfunknetz (-8,0 Mio. €).
Im Rahmen eines "Intercompany-Vertrags' errichtet 1&1 Versatel insbesondere Rechenzentren und Glasfaseranbindungen für 1&1 und überlässt 1&1 diese mietweise für den Betrieb des Mobilfunknetzes. Im Zuge des Geschäftsaufbaus sowie zur Vermeidung zukünftiger potenzieller Lieferengpässe hatte sich 1&1 Versatel (wie bereits im Rahmen der Halbjahreszahlen 2022 kommuniziert) dazu entschieden, stärker als ursprünglich geplant gegenüber 1&1 in Vorleistung zu gehen und damit einige Investitionen, die erst für das Folgejahr geplant waren, bereits ins Geschäftsjahr 2022 vorzuziehen. Zu diesen Ergebnisbelastungen kamen unerwartete Verzögerungen bei der Bereitstellung von Antennen-Standorten infolge von Lieferengpässen bei einem Ausbaupartner von 1&1 hinzu, die sich ebenfalls negativ auf das Ergebnis von 1&1 Versatel auswirkten, da bereits entstandene Anlaufkosten noch nicht abgerechnet werden konnten.
Infolge gestiegener Abschreibungen der Netzinfrastruktur ging das Segment-EBIT im Geschäftsjahr 2022 von -22,7 Mio. € im Vorjahr auf -39,3 Mio. € zurück.
Die Zahl der Mitarbeiter im Segment stieg in 2022 um 7,9% auf 1.336 (Vorjahr: 1.238).

scrollen
| in Mio. € | Q1.2022 | Q2.2022 | Q3.2022 | Q4.2022 | Q4.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 128,4 | 133,4 | 136,9 | 144,1 | 131,7 | + 9,4% |
| EBITDA | 36,6 | 39,1 | 37,8 | 42,1 | 41,7 | + 1,0% |
| EBIT | -11,0 | -8,6 | -11,7 | -8,0 | -5,3 |
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 465,9 | 476,6 | 493,3 | 514,4 | 542,8 |
| EBITDA | 72,6 | 147,2 | 149,8 | 160,5 | 155,6 |
| EBITDA-Marge | 15,6% | 30,9% | 30,4% | 31,2% | 28,7% |
| EBIT | -58,1 | -51,2 | -48,1 | -22,7 | -39,3 |
| EBIT-Marge | - | - | - | - | - |
Im Segment "Consumer Applications" hat sich United Internet im Rahmen des Jahresabschlusses 2022 dazu entschieden, die bislang nicht im (kostenpflichtigen) Vertragsbestand ausgewiesenen App-Store-Verträge in den Bestand zum Jahresende aufzunehmen und auch die Vorperioden rückwirkend entsprechend anzupassen. Bei vorgenannten Verträgen handelt es sich um kostenpflichtige Apps für die Premium-Mail-Accounts von GMX und WEB.DE, die über die App-Stores von Apple und Google gewonnen wurden (und die bislang in den Free-Accounts ausgewiesen waren). Aus der Umgliederung resultiert bei den Pay-Accounts ein Zuwachs des Bestandes um 110.000 Verträge zum 31. Dezember 2022. Die Bestände zum 30. September 2022 bzw. zum 31. Dezember 2021 wurden rückwirkend um 90.000 Verträge bzw. 50.000 Verträge angepasst. Gegenläufig reduzierten sich die Free-Accounts zu vorgenannten Zeitpunkten in gleicher Größenordnung. Die Gesamtzahl der Accounts blieb unverändert.
Inklusive der App-Store-Verträge stiegen die kostenpflichtigen Pay-Accounts (Verträge) im Geschäftsjahr 2022 um 120.000 auf 2,64 Mio. Die werbefinanzierten Free-Accounts legten um 40.000 auf 40,31 Mio. zu. Damit stiegen die Consumer-Appllcatlons-Accounts insgesamt um 160.000 auf 42,95 Mio.
scrollen
| in Mio. | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Applications, Accounts gesamt | 42,95 | 42,79 | + 0,16 |
| davon mit Premium-Mail-Subscription | 1,89 | 1,77 | + 0,12 |
| davon mit Value-Added-Subscription | 0,75 | 0,75 | 0,00 |
| davon Free-Accounts | 40,31 | 40,27 | + 0,04 |
scrollen
| in Mio. | 31.12.2022 | 30.09.2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Applications, Accounts gesamt | 42,95 | 42,55 | + 0,40 |
| davon mit Premium-Mail-Subscription | 1,89 | 1,86 | + 0,03 |
| davon mit Value-Added-Subscription | 0,75 | 0,75 | 0,00 |
| davon Free-Accounts | 40,31 | 39,94 | + 0,37 |
Der Online-Werbemarkt 2022 ist seit Anfang des 2. Quartals 2022 von einer zunehmenden Zurückhaltung der Werbetreibenden infolge des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation geprägt. Trotz dieses schwierigen wirtschaftlichen Branchenumfelds konnte der Segment-Umsatz im Vergleich zu dem bereits guten Vorjahreswert von 279,1 Mio. € leicht um 1,7 % auf 283,9 Mio. € gesteigert werden.
Die Ergebniszahlen des Segments waren im Geschäftsjahr 2022 unterjährig von nicht-cashwirksamen Bewertungseffekten aus Derivaten geprägt. Dabei entwickelten sich die Bewertungseffekte in den ersten 3. Quartalen im Rahmen der quartalsweise durchgeführten Neubewertungen positiv und stiegen sukzessive auf bis zu +12,2 Mio. € an, drehten dann aber im 4. Quartal ins Minus mit -0,5 Mio. €. Bereinigt um diese nicht-cashwirksamen Bewertungseffekte aus Derivaten in Höhe von +4,9 Mio. € im Vorjahr bzw. -0,5 Mio. € in 2022 stiegen das operative Segment-EBITDA von 117,6 Mio. € um 1,4 % auf 119,3 Mio. € und das operative Segment-EBIT von 95,0 Mio. € um 1,1 % auf 96,0 Mio. €. In den Ergebniskennzahlen enthalten sind um 3,5 Mio. € gestiegene Stromkosten.
Die EBITDA-Marge sank leicht von 42,1 % auf 42,0 % und die EBIT-Marge von 34,0 % auf 33,8 %.
Die Zahl der Mitarbeiter im Segment stieg in 2022 um 3,2 % auf 1.036 (Vorjahr: 1.004).

(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €)
(2) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)
scrollen
| in Mio. € | Q1.2022 | Q2.2022 | Q3.2022 | Q4.2022 | Q4.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 70,2 | 69,9 | 67,9 | 75,9 | 79,0 | - 3,9% |
| EBITDA | 26,7 (1) | 29,7 (1) | 27,2 (1) | 35,7 (1) | 37,1 (1) | - 3,8% |
| EBIT | 20,8 (1) | 23,8 (1) | 21,4 (1) | 30,2 (1) | 31,4 (1) | - 3,8% |
(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,8 Mio. € in Q1.2022; +3,8 Mio. € in Q2.2022; +7,6 Mio. € in Q3.2022; -12,7 Mio. € in Q4.2022; +1,9 Mio. € in Q4.2021)
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS15) | 2019 (IFRS16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz (1) | 274,2 | 247,2 (255,0) | 251,8 | 279,1 | 283,9 |
| EBITDA | 112,8 | 103,6 | 100,7 | 117,6 (2) | 119,3 (3) |
| EBITDA-Marge | 41,1 % | 41,9% | 40,0% | 42,1 % | 42,0% |
| EBIT | 100,8 | 85,9 | 79,0 | 95,0 (2) | 96,0 (3) |
| EBIT-Marge | 36,8% | 34,7% | 31,4% | 34,0% | 33,8% |
(1) Umsätze in 2019 nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis; 2018 unverändert brutto ausgewiesen
(2) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)
(3) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €)
Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge für Business-Applikationen legte im Geschäftsjahr 2022 um 260.000 Verträge zu. Der Zuwachs resultiert aus 170.000 Verträgen im Inland sowie 90.000 im Ausland. Damit stieg der Bestand auf insgesamt 9,04 Mio. Verträge an.
scrollen
| in Mio. | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Business Applications, Verträge gesamt | 9,04 | 8,78 | + 0,26 |
| davon "Inland" | 4,43 | 4,26 | + 0,17 |
| davon "Ausland" | 4,61 | 4,52 | + 0,09 |
scrollen
| in Mio. | 31.12.2022 | 30.09.2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Business Applications, Verträge gesamt | 9,04 | 8,94 | + 0,10 |
| davon "Inland" | 4,43 | 4,34 | + 0,09 |
| davon "Ausland" | 4,61 | 4,60 | + 0,01 |
Der Umsatz im Segment "Business Applications" stieg im Geschäftsjahr 2022 von 1.062,8 Mio. € im Vorjahr um 17,4 % auf 1.248,1 Mio. €. Zu diesem Umsatzanstieg trug das Aftermarket-Geschäft von Sedo (Domain-Handelsplattform und Domain-Parking) mit 9,9 Prozentpunkten bei.
Die Ergebniskennzahlen des Segments waren in 2022 und 2021 von einem Sondereffekt in Form von IPO-Kosten im Rahmen des anstehenden Börsengangs der IONOS Group geprägt. Die IPO-Kosten in Höhe von insgesamt -8,8 Mio. € in 2022 (Vorjahr: -3,0 Mio. €) fielen dabei primär im 4. Quartal an.
Bereinigt um diesen Sondereffekt blieb das Segment-EBITDA mit 318,2 Mio. € nahezu unverändert zum Vorjahr (318,3 Mio. €). Ursächlich hierfür waren - neben gestiegenen Stromkosten (-15,9 Mio. € im Vorjahresvergleich) - auch die Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten (-32,4 Mio. €, davon -19,8 Mio. € in Q4.2022).
Das ebenfalls durch diese Kosten beeinträchtigte Segment-EBIT blieb mit 216,5 Mio. € leicht um 0,3 % hinter dem Vorjahreswert von 217,2 Mio. € zurück.
Vor dem Hintergrund des stark gestiegenen Umsatzes gingen die EBITDA-Marge sowie die EBIT-Marge entsprechend von 29,9 % auf 25,5 % bzw. von 20,4 % auf 17,3 % zurück.
Die Zahl der Mitarbeiter im Segment stieg in 2022 um 6,2% auf 4.247 (Vorjahr: 3.998).

(1) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)
(2) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)
scrollen
| in Mio. € | Q1.2022 | Q2.2022 | Q3.2022 | Q4.2022 | Q4.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 300,1 | 307,9 | 311,7 | 328,4 | 287,9 | + 14,1% |
| EBITDA | 84,0 (1) | 82,9 (1) | 86,1 (1) | 65,2 (1) | 76,1 (1) | - 14,3% |
| EBIT | 58,7 (1) | 56,9 (1) | 61,1 (1) | 39,8 (1) | 49,2 (1) | - 19,1% |
(1) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,9 Mio. € in Ql 2022; -1,5 Mio. € in Q2.2022; -0,8 Mio. € in Q3.2022; -5,6 Mio. € in Q4.2022;-3,0 Mio. € in Q4.2021)
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 841,8 | 890,6 | 948,6 | 1.062,8 | 1.248,1 |
| EBITDA | 290,4 | 306,2 | 328,3 | 318,3 (2) | 318,2 (3) |
| EBITDA-Marge | 34,5% | 34,4% | 34,6% | 29,9% | 25,5% |
| EBIT | 202,1 | 201,4 (1) | 229,2 | 217,2 (2) | 216,5(3) |
| EBIT-Marge | 24,0% | 22,6% | 24,2% | 20,4% | 17,3% |
(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)
(2) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)
(3) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)
Neben dem operativen Geschäft hat die IONOS Group im Geschäftsjahr 2022 intensiv an den Vorbereitungen des angestrebten Börsengangs (IPO) gearbeitet und diesen weit vorangetrieben.
Am 17. Januar 2023 hat die IONOS Group SE im Rahmen einer "Intention to Float'" (ITF) gemeinsam mit ihren Aktionären United Internet (75,1 %) und WP XII Venture Holdings II SCSp (24,9 %), ein mit Warburg Pincus verbundenes Unternehmen (zusammen "Warburg Pincus'"), offiziell konkrete Pläne für einen Börsengang von IONOS bekannt gegeben. Die Aktien sollen, unter Berücksichtigung des Marktumfelds, im 1. Quartal 2023 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden.
Am 27. Januar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt haben. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 € bis 22,50 € angeboten. United Internet und Warburg Pincus bieten jeweils 15 % ihrer Anteile (d. h. insgesamt 21.000.000 nennwertlose Namensaktien) an, was 15.771.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von United Internet sowie 5.229.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von Warburg Pincus entspricht. Bis zu 3.150.000 weitere nennwertlose Namensaktien aus den Beständen von United Internet und Warburg Pincus können zur Deckung möglicher Mehrzuteilungen (Greenshoe) angeboten werden.
Am 7. Februar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den finalen Platzierungspreis für die Aktien der IONOS Group SE auf 18,50 € je Aktie festgelegt haben.
Die Aktien der IONOS Group SE werden seit dem 8. Februar 2023 am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) unter der ISIN: DE000A3E00M1, WKN: A3E00M, Ticker Symbol: IOS notiert. Nach dem Börsengang der IONOS Group SE halten United Internet 63,8 % und Warburg Pincus 21,2 % der Aktien. Weitere 15,0 % befinden sich im Streubesitz (Freefloat).
Weitere Einzelheiten zum IONOS Börsengang finden sich in Kapitel 3. "Nachtragsbericht".
Die United Internet AG hat, als damalige Ankeraktionärin der Tele Columbus AG, am 21. Dezember 2020 darüber informiert, dass sie gemeinsam mit Morgan Stanley Infrastructure Partners die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig unterstützen wird.
Dazu hatte die Kublai GmbH, eine Bietergesellschaft, hinter der Morgan Stanley steht, in einem ersten Schritt ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für Tele Columbus Aktien unterbreitet. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Übernahmeangebots hat United Internet die von ihr gehaltenen Anteile an Tele Columbus im April 2021 in Kublai eingebracht und die Beteiligung an Kublai auf 40 % erhöht. Die weiteren 60 % der Beteiligung an Kublai werden von Morgan Stanley Infrastructure Partners gehalten.
Ende 2022 hat Kublai an einer Bezugsrechtskapitalerhöhung von Tele Columbus teilgenommen und hat 22.940.652 neue zum Direktbezug angebotene Aktien für einen Bezugspreis von 3,25 € je Aktie erworben. Vom Kaufpreis in Höhe von rund 75 Mio. € entfallen - entsprechend den Anteilsbesitzverhältnissen an Kublai - rund 30 Mio. € auf die United Internet AG. Die zusätzlichen Mittel dienen der Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie und stärken die Eigenkapitalbasis der Tele Columbus AG.
Kublai hält nach der Kapitalerhöhung aktuell 95,39 % der Tele Columbus Aktien.
Neben den (vollkonsolidierten) operativen Kerngesellschaften hielt United Internet zum 31. Dezember 2022 - neben der Kublai GmbH - folgende weitere Minderheitsbeteiligungen, die in das at-equity Ergebnis einbezogen werden.
Im Juli 2013 hat sich United Internet an der Open-Xchange AG (Tätigkeitsschwerpunkt: E-Mail- und Collaboration-Lösungen) beteiligt. United Internet arbeitet in ihrem Applications-Geschäft bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der Gesellschaft zusammen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,39 %. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet United Internet bei Open-Xchange steigende Umsätze sowie ein positives EBITDA.
Im April 2014 hat United Internet eine Beteiligung an der uberall GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Listings) gezeichnet. Darüber hinaus haben uberall und IONOS einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der uberall-Lösungen geschlossen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,10 %. In 2022 erwartet United Internet bei uberall steigende Umsätze. Das EBITDA der Gesellschaft wird infolge des Geschäftsausbaus in den USA weiterhin negativ erwartet.
Im April 2017 hat sich United Internet an der rankingCoach International GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Marketing-Lösungen) beteiligt. Über die Beteiligung hinaus haben sich rankingCoach und die IONOS SE auf einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der Online-Marketing-Lösungen von rankingCoach durch IONOS im Rahmen ihrer in Europa und Nordamerika angebotenen Hosting- und Cloud-Produkte verständigt. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 31,52 %. Bei rankingCoach erwartet United Internet in 2022 ein deutliches Umsatzwachstum und ein leicht positives EBITDA.
Darüber hinaus hält United Internet infolge der Einbringung der affilinet GmbH in AWIN im Oktober 2017 auch einen Anteil an der AWIN AG (Tätigkeitsschwerpunkt: Affiliate-Marketing). Aktuell arbeiten mehrere Konzernunternehmen von United Internet mit AWIN zusammen und nutzen das Affiliate-Netzwerk der Gesellschaft im Rahmen ihres Marketing-Mix. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 20,00 %. Auch im Geschäftsjahr 2022 erwartet United Internet bei AWIN ein deutliches Umsatzwachstum und ein deutlich positives EBITDA.
Die Aktie der United Internet AG gab im Geschäftsjahr 2022 deutlich um 45,9% auf 18,89 € zum 31. Dezember 2022 nach (31. Dezember 2021: 34,94 €). Damit hat sich die Aktie schlechter entwickelt als die ebenfalls rückläufigen Indices DAX (-12,3%) und MDAX (-28,5%).

Die Marktkapitalisierung der United Internet AG ging entsprechend von rund 6,78 Mrd. € im Vorjahr auf rund 3,66 Mrd. € zum 31. Dezember 2022 zurück.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden über das elektronische Computerhandelssystem XETRA täglich durchschnittlich rund 220.000 Aktien (Vorjahr: rund 230.000) im Wert von durchschnittlich 5,8 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €) gehandelt.
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs | 38,20 | 29,28 | 34,43 | 34,94 | 18,89 |
| Performance | -33,4% | -23,4% | + 17,6% | + 1,5% | -45,9% |
| Jahreshoch | 59,80 | 40,42 | 43,88 | 39,34 | 35,45 |
| Jahrestief | 34,14 | 24,21 | 20,76 | 31,63 | 18,14 |
| 0 Börsenumsatz am Tag | 19.261.114 | 16.415.087 | 13.355.218 | 8.149.290 | 5.777.474 |
| 0 Börsenumsatz am Tag (Stück) | 404.956 | 522.809 | 414.786 | 233.717 | 221.596 |
| Anzahl Aktien (Stück) | 205 Mio. | 205 Mio. | 194 Mio. | 194 Mio. | 194 Mio. |
| Börsenwert | 7,83 Mrd. | 6,00 Mrd. | 6,68 Mrd. | 6,78 Mrd. | 3,66 Mrd. |
| EPS (1) | 0,94 | 2,13 | 1,55 | 2,23 | 1,97 |
| Bereinigtes EPS (2) | 1,96 | 1,88 | 1,87 | 2,11 | 2,00 |
(1) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen
(2) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen und ohne Sonderfaktoren
scrollen
| Aktientyp | Namens-Stammaktien |
|---|---|
| Rechnerischer Anteil am Grundkapital | 1,00 € |
| Wertpapierkennnummer (WKN) | 508903 |
| Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) | DE0005089031 |
| Börsenkürzel Xetra | UTDI |
| Reuters-Symbol | UTDI.DE |
| Bloomberg-Symbol | UTDI.GR |
| Segment | Prime Standard |
| Index | MDAX, TecDAX |
| Sektor | Software |
scrollen
| Aktionär | Anteil |
|---|---|
| Ralph Dommermuth | |
| - Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft (47,16 %) - RD Holding GmbH & Co. KG (1,04 %) - Ralph Dommermuth GmbH (0,73 %) | 48,94 % |
| United Internet (eigene Aktien) | 9,99 % |
| BlackRock | 3,44 % |
| Wellington | 3,03 % |
| Streubesitz | 34,60 % |
Darstellung der oben gezeigten Gesamtstimmrechtsanteile basiert auf der jeweils letzten Stimmrechtsmitteilung gemäß §§ 33 ff. des Wertpapierhandelsgesetzes. Demnach werden nur Stimmrechtsmitteilungen berücksichtigt, die mindestens die erste Meldeschwelle von 3 % erreicht haben. Zudem sind der Gesellschaft vorliegende Directors' Dealings Mitteilungen entsprechend berücksichtigt.
Die von United Internet gehaltenen eigenen Aktien sind weder stimm- noch dividendenberechtigt. Aufgrund der Stimmrechtslosigkeit von eigenen Aktien beläuft sich der Anteil der in von Herrn Dommermuth kontrollierten Gesellschaften gehaltenen stimmberechtigten Aktien an der Gesamtzahl der Stimmrechte der United Internet AG auf 54,37 %, der von Blackrock gehaltenen stimmberechtigten Aktien auf 3,82 %, der von Wellington gehaltenen stimmberechtigten Aktien auf 3,34 % sowie der vom Streubesitz gehaltenen stimmberechtigten Aktien auf 38,47 %.
Die Dividenden-Policy von United Internet sieht vor, ca. 20 - 40 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an die Aktionäre auszuschütten, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.
Im Rahmen der am 19. Mai 2022 stattgefundenen (virtuellen) Hauptversammlung der United Internet AG wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,50 €) auszuzahlen, mit 99,97 % der abgegebenen Stimmen angenommen. Entsprechend wurden am 24. Mai 2022 insgesamt 93,4 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote lag damit bei 23,7 % des bereinigten Konzernergebnisses 2021 nach Minderheitenanteilen (394,5 Mio. € - bereinigt um IONOS IPO-Kosten) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - weiterhin im Bereich der Dividenden-Policy.
Für das Geschäftsjahr 2022 schlägt der Vorstand der United Internet AG dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie vor (Vorjahr: 0,50 €). Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 29. März 2023 (und somit nach dem Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts). Über den gemeinsamen Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat entscheidet dann die Hauptversammlung der United Internet AG am 17. Mai 2023.
Ausgehend von rund 172,8 Mio. dividendenberechtigten Aktien (Stand: März 2023 nach dem Einzug von 2 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von rund 13,9 Mio. Aktien im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebots) ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2022 eine Ausschüttungssumme von 86,4 Mio. €. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 23,1 % des bereinigten Konzernergebnisses 2022 nach Minderheitenanteilen (374,1 Mio. €) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - im Bereich der Dividenden-Policy. Die Dividendenrendite beliefe sich - bezogen auf den Schlusskurs der Aktie zum 31. Dezember 2022 - auf 2,6 %.
scrollen
| Für 2018 | Für 2019 | Für 2020 | Für 2021 | Für 2022 (1) | |
|---|---|---|---|---|---|
| Dividende je Aktie (in €) | 0,05 | 0,50 | 0,50 | 0,50 | 0,50 |
| Gesamtausschüttung (in Mio. €) | 10,0 | 93,9 | 93,6 | 93,4 | 86,4 |
| Ausschüttungsquote | 5,3 % | 22,2 % | 32,2 % | 22,4 % | 23,5 % |
| Bereinigte Ausschüttungsquote (2) | 2,5 % | 23,6 % | 26,7 % | 23,7 % | 23,1 % |
| Dividendenrendite (3) | 0,1 % | 1,7 % | 1,5 % | 1,4 % | 2,6 % |
(1) Vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung 2023
(2) Ohne Sonderfaktoren
(3) Stand: 31. Dezember
Die (virtuelle) Hauptversammlung der United Internet AG fand am 19. Mai 2022 in Frankfurt am Main statt. Bei der Abstimmung waren 80,24 % des Grundkapitals bzw. 83,37 % des Grundkapitals abzüglich eigener Aktien vertreten. Die Aktionäre erteilten allen abstimmungspflichtigen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit ihre Zustimmung.
Die United Internet AG hielt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 unverändert insgesamt 7.284.109 eigene Aktien. Dies entspricht ca. 3,75 % des Grundkapitals von 194.000.000 Aktien.
Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194.000.000 € um 2.000.000 € auf 192.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 194.000.000 Aktien um 2.000.000 Aktien auf 192.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des Grundkapitals der Gesellschaft.
Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13.900.000 Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.
Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschreitet, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.
Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2.000.000 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet nun 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien beläuft sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. €.
Für United Internet ist die kontinuierliche und transparente Unternehmenskommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern wichtig. Dabei ist es der Anspruch der Gesellschaft, alle Zielgruppen zeitnah und gleichberechtigt mit Informationen zu versorgen. Hierfür waren auch im Geschäftsjahr 2022 Vorstand und Investor-Relations-Abteilung im regelmäßigen Austausch mit institutionellen und privaten Anlegern.
Der Kapitalmarkt erhielt Informationen im Rahmen der Quartalsmitteilungen, des Halbjahresfinanz- und des Geschäftsberichts, in Presse- und Analystenkonferenzen sowie verschiedenen Webcasts. Einige Events wurden aufgrund von anfänglich im Jahr 2022 noch bestehenden Restriktionen durch die Coronavirus-Pandemie virtuell abgehalten, wie auch die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre, im späteren Jahresverlauf wurde wieder vermehrt auf persönliche Meetings gesetzt. Das Management und die Investor-Relations-Abteilung erläuterten die Strategie und die Finanzergebnisse in zahlreichen persönlichen Gesprächen am Unternehmenssitz in Montabaur sowie auf Roadshows und Konferenzen mit Investoren vor allem aus Europa und Nordamerika.
Auch außerhalb persönlicher Treffen können sich Aktionäre und interessierte Anleger auf der umfangreichen und zweisprachigen Webseite unter www.united-internet.de jederzeit über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens informieren. Zudem sind unter https://www.united-internet.de/investor-relations/finanzkalender.html neben den Publikationsterminen der Finanzberichte, auch Termine und Orte von Anlegerkonferenzen und Roadshows öffentlich zugänglich. Auch Online-Versionen der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte gehören zum Informationsangebot auf der Internetpräsenz der Gesellschaft.
Als Telekommunikations- und Internet-Unternehmen unterliegt United Internet den prägenden Merkmalen der Branche: hohe Dynamik, kurze Innovationszyklen und ein intensiver Wettbewerb. Diesen Herausforderungen stellt sich die United Internet AG seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Einer der Schüsselfaktoren für den Erfolg und das Wachstum der United Internet Gruppe stellen die engagierten, kompetenten sowie gleichzeitig unternehmerisch denkenden und eigenverantwortlich handelnden Mitarbeiter und Führungskräfte der Gesellschaft dar. Das Unternehmen legt deshalb großen Wert auf eine nachhaltige und ausgewogene Strategie über alle Aspekte des Personalbereichs: von der Mitarbeitergewinnung über zielgruppengerechte Einstiegs- und Ausbildungsformate, aufgabenbezogene Qualifizierungsangebote und die Begleitung auf individuellen Karrierepfaden bis hin zur Entwicklung und langfristigen Bindung von Führungskräften, Potenzial- und Leistungsträgern.
Die United Internet AG ist auch 2022 wieder anerkannter Top Arbeitgeber. Basierend auf einer unabhängigen Studie des "Top Employers Institute" wurde United Internet, wie schon in den vergangenen Jahren, die Auszeichnung als "TOP Arbeitgeber" verliehen. Die Zertifizierung wird an Unternehmen vergeben, die ihren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Die Bewertung erfolgt anhand der Karrieremöglichkeiten, Arbeitgeberleistungen, Arbeitsbedingungen, Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Im stark umkämpften Markt um Fachkräfte im ITK-Sektor ist es United Internet erneut gelungen, Schlüsselpositionen mit Top-Kräften zu besetzen und damit der Geschäftsausweitung gerecht zu werden. Neben einem zielgruppengerechten Arbeitgebermarketing, Kooperationen mit Aus- und Weiterbildungsträgern und dem positiven Abstrahleffekt der Produktmarken steht ein kandidatenfreundlicher, wettbewerbsfähiger Akquise- und Auswahlprozess im Bereich Recruiting im Mittelpunkt der erfolgreichen Personalgewinnung.
Im Geschäftsjahr 2022 stieg die Anzahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 5,0 % bzw. 499 Mitarbeiter auf 10.474 (Vorjahr: 9.975). Ursächlich für diesen Anstieg war insbesondere das Segment "Business Applications" infolge des starken Mitarbeiteraufbaus im internationalen Geschäft.
Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland legte um 4,3 % bzw. 351 Mitarbeiter auf 8.550 zum 31. Dezember 2022 (Vorjahr: 8.199) zu. In den ausländischen Gesellschaften stieg die Anzahl der Beschäftigten um 8,3 % bzw. 148 Mitarbeiter auf 1.924 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.776).
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Veränderung | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter, gesamt | 9.093 | 9.374 | 9.638 | 9.975 | 10.474 | + 5,0 % |
| davon Inland | 7.567 | 7.761 | 7.929 | 8.199 | 8.550 | + 4,3 % |
| davon Ausland | 1.526 | 1.613 | 1.709 | 1.776 | 1.924 | + 8,3 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Aus Sicht der Geschäftssegmente waren 3.163 Mitarbeiter im Segment "Consumer Access" (Vorjahr: 3.167) tätig, 1.336 im Segment "Business Access" (Vorjahr: 1.238), 1.036 im Segment "Consumer Applications" (Vorjahr: 1.004) sowie 4.247 im Segment "Business Applications" (Vorjahr: 3.998). Weitere 692 Mitarbeiter waren im Bereich "Corporate / Zentralfunktionen" (Vorjahr: 568) beschäftigt.
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Veränderung | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter, gesamt | 9.093 | 9.374 | 9.638 | 9.975 | 10.474 | + 5,0 % |
| davon Consumer Access | 3.150 | 3.163 | 3.191 | 3.167 | 3.163 | - 0,1 % |
| davon Business Access | 1.095 | 1.184 | 1.188 | 1.238 | 1.336 | + 7,9 % |
| davon Consumer Applications | 947 | 1.007 | 1.005 | 1.004 | 1.036 | + 3,2 % |
| davon Business Applications | 3.355 | 3.416 | 3.631 | 3.998 | 4.247 | + 6,2 % |
| davon Corporate / Zentralfunktionen | 546 | 604 | 623 | 568 | 692 | + 21,8 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2022 um 4,7 % auf 675,5 Mio. € (Vorjahr: 645,4 Mio. €). Die Personalaufwandsquote lag damit unverändert bei 11,4 %.
scrollen
| in Mio. € | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Personalaufwand | 538,8 | 552,8 | 592,3 | 645,4 | 675,5 | + 4,7 % |
| Personalaufwandsquote | 10,5 % | 10,6 % | 11,0 % | 11,4 % | 11,4 % |
Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt betrug für das Geschäftsjahr 2022 ca. 579 T€ (Vorjahr: ca. 576 T€).
United Internet steht für eine Unternehmenskultur, in der Wertschätzung für Verschiedenheit großgeschrieben wird. Denn nur eine Belegschaft, die die zahlreichen Facetten der Gesellschaft widerspiegelt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität und macht Mitarbeitende - sowie das Unternehmen selbst - unverwechselbar. Durch diese einzigartige Vielfalt entsteht ein unvergleichbares Ideen- und Innovationspotenzial, das die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft steigert und Chancen für alle bietet.
Bei United Internet sollen alle Mitarbeiter Wertschätzung und Chancengleichheit erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung und Identität. Für jeden Mitarbeiter soll das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können.
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Frauen | 32 % | 32 % | 32 % | 33 % | 32 % |
| Männer | 68 % | 68 % | 68 % | 67 % | 68 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Das Durchschnittsalter je Mitarbeiter im United Internet Konzern betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2022 rund 39 Jahre (Vorjahr: 40 Jahre).
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| < 30 Jahre | 26 % | 23 % | 23 % | 22 % | 23 % |
| 30 - 39 Jahre | 38 % | 34 % | 33 % | 33 % | 31 % |
| 40 - 49 Jahre | 25 % | 27 % | 27 % | 27 % | 27 % |
| > 50 Jahre | 11 % | 16 % | 17 % | 18 % | 19 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Die Mitarbeiter der United Internet AG arbeiten in einem internationalen Umfeld an weltweit rund 40 Standorten.
scrollen
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter, gesamt | 9.093 | 9.374 | 9.638 | 9.975 | 10.474 |
| davon Deutschland | 7.567 | 7.761 | 7.929 | 8.199 | 8.550 |
| davon Frankreich | 3 | 3 | 3 | 4 | 7 |
| davon Großbritannien | 216 | 233 | 251 | 251 | 246 |
| davon Österreich | 37 | 43 | 44 | 65 | 67 |
| davon Philippinen | 351 | 360 | 395 | 392 | 468 |
| davon Polen | 270 | 309 | 299 | 333 | 352 |
| davon Rumänien | 176 | 195 | 217 | 229 | 242 |
| davon Spanien | 331 | 330 | 340 | 381 | 422 |
| davon USA | 142 | 140 | 160 | 121 | 120 |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der United Internet AG verwiesen, der Ende März 2023 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikatio-nen/berichte.html) veröffentlicht wird.
Die Konzernfinanzierung orientiert sich primär an den strategischen Geschäftsplänen der operativen Geschäftseinheiten. Um ausreichende Flexibilität für weiteres Wachstum zur Verfügung zu stellen, verfolgt United Internet daher laufend Trends der sich an den Finanzmärkten ergebenden Finanzierungsmöglichkeiten. Verschiedene Finanzierungsoptionen wie auch Potenziale zur Optimierung von bestehenden Finanzierungsinstrumenten werden regelmäßig geprüft. Die jederzeitige Sicherstellung ausreichender Liquidität sowie die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns stehen dabei im Vordergrund. Neben der starken Innenfinanzierungskraft unterhält der Konzern ausreichend Liquiditätsreserven bei Kernbanken. Die flexible Ausnutzung dieser Liquiditätsreserven ermöglicht eine effiziente Steuerung der Konzernliquidität, ein optimales Verschuldungsmanagement zur Reduzierung von Zinskosten sowie die Vermeidung von negativen Zinsen auf Guthaben.
Seit Juli 2012 besteht zwischen der United Internet AG und bestimmten Tochterunternehmen eine Vereinbarung über die Durchführung eines Euro Cash-Poolings (Zero Balancing). Hierdurch werden banktäglich die Guthaben und Fehlbeträge der angebundenen Konzerntöchter über mehrere Kaskaden auf ein zentrales Bankkonto der United Internet AG konzentriert bzw. von diesem ausgeglichen und stehen täglich zur Verfügung.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich im Konzern zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 auf 2.155,5 Mio. € (Vorjahr: 1.822,7 Mio. €) und setzen sich im Wesentlichen aus Schuldscheindarlehen, Konsortialkrediten und bilateralen Kreditvereinbarungen / Betriebsmittellinien zusammen.
Die United Internet AG hat in den Geschäftsjahren 2014, 2017 und 2021 erfolgreich drei Schuldscheindarlehen platziert. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 bestanden aus vorgenannten Schuldscheindarlehen insgesamt 1.297,5 Mio. € Verbindlichkeiten.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden eine Tranche des Schuldscheindarlehens 2017 in Höhe von 100,0 Mio. € sowie die letzte noch bestehende Tranche des Schuldscheindarlehens 2014 in Höhe von 97,5 Mio. € fristgerecht zurückgezahlt.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestanden somit insgesamt 1.100,0 Mio. € Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen 2017 und 2021 mit maximalen Laufzeiten bis Juli 2027.
Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG am 21. Dezember 2018 einen revolvierenden Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € bis Januar 2025 eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 550 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 250 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen zum Bilanzstichtag Mittel in Höhe von 260 Mio. € (Vorjahr: 560 Mio. €) zur Verfügung.
Im Rahmen von bilateralen Kreditvereinbarungen mit mehreren Banken stehen der Gesellschaft Kreditlinien in Höhe von 200 Mio. € (Vorjahr: 170 Mio. €) zur Verfügung. Die Laufzeiten sind bis maximal 11. August 2023 festgelegt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind diese bilateralen Kreditvereinbarungen (wie im Vorjahr) vollständig in Anspruch genommen.
Darüber hinaus stehen der Gesellschaft verschiedene bilaterale Betriebsmittellinien in Höhe von 400 Mio. € (Vorjahr: 375 Mio. €) zur Verfügung. Diese sind teils bis auf weiteres eingeräumt, teils bis zum 2. Juli 2024 befristet. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 waren die Betriebsmittellinien mit 300 Mio. € (Vorjahr: 100 Mio. €) in Anspruch genommen.
Somit verfügt United Internet zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 in Summe über 360 Mio. € (Vorjahr: 835 Mio. €) freie Kreditlinien aus Konsortialkrediten und bilateralen Kreditvereinbarungen.
Zusätzlich zu den oben genannten Kreditlinien stehen dem Konzern zum Bilanzstichtag Avalkreditrahmen in Höhe von 105,0 Mio. € (Vorjahr: 105,0 Mio. €) zur Verfügung, die teilweise auch von anderen Konzerngesellschaften genutzt werden können. Die Avalkreditrahmen stehen insbesondere für die Stellung von operativen Bank-Garantien zur Verfügung.
Weitere Angaben zu den verschiedenen Finanzinstrumente, zu Inanspruchnahmen, Zinssätzen und Laufzeiten finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 31.
Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagevermögen (insbesondere für Netzinfrastruktur) in einem Gesamtbetrag von 370,8 Mio. € (Vorjahr: 150,8 Mio. €). Zudem bestehen zum Bilanzstichtag Abnahmeverpflichtungen für immaterielle Vermögenswerte (insbesondere Software) in einem Gesamtbetrag von 143,9 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €).
Für weitere Angaben zu den wesentlichen Investitionsverpflichtungen wird auf den Konzernanhang unter Anhangangabe 26 und 27 verwiesen.
Im Geschäftsjahr 2022 ergaben sich keine wesentlichen Akquisitions- und Desinvestitionseffekte auf Umsatz und EBITDA von Konzern und Segmenten. Ebenso ergaben sich nur geringfügige positive Währungseffekte auf Konzern- und Segmentebene (überwiegend Segment "Business Applications") in Höhe von jeweils 31,8 Mio. € beim Umsatz und 5,0 Mio. € beim EBITDA. Gleiches gilt für die Vermögenslage im Konzern, für die sich keine wesentlichen Effekte aus Währungsschwankungen ergaben.
Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern wuchs im Geschäftsjahr 2022 um insgesamt 730.000 auf 27,46 Mio. Verträge. Gleichzeitig stiegen die werbefinanzierten Free-Accounts um 40.000 auf 40,31 Mio.
Der Umsatz auf Konzernebene legte im Geschäftsjahr 2022 von 5.646,2 Mio. € im Vorjahr um 4,8% auf 5.915,1 Mio. € zu. Dabei verbesserten sich die Umsätze im Ausland (auch aufgrund positiver Währungseffekte in Höhe von 31,8 Mio. €) von 513,8 Mio. € um 21,7% auf 625,5 Mio. €.
Die Umsatzkosten stiegen im Berichtszeitraum von 3.684,9 Mio. € auf 3.906,3 Mio. €. Die Umsatzkostenquote stieg dadurch von 65,3% (vom Umsatz) im Vorjahr auf 66,0 % (vom Umsatz). Ursächlich für diese Verschlechterung war insbesondere ein (periodenfremder) positiver Effekt von +39,4 Mio. € im Vorjahr, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen war. Die Bruttomarge sank entsprechend von 34,7% auf 34,0 %, so dass das Bruttoergebnis nur unterproportional zum Umsatzwachstum (4,8 %) von 1.961,2 Mio. € um 2,4% auf 2.008,7 Mio. € zulegen konnte.
Die Vertriebskosten erhöhten sich auch infolge der Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten überproportional von 835,7 Mio. € (14,8% vom Umsatz) im Vorjahr auf 907,2 Mio. € (15,3% vom Umsatz).
Die Verwaltungskosten stiegen hingegen nur unterproportional von 243,0 Mio. € (4,3 % vom Umsatz) auf 248,5 Mio. € (4,2 % vom Umsatz).
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzkosten | 3.350,1 | 3.427,0 | 3.769,3 | 3.684,9 (1) | 3.906,3 |
| Umsatzkostenquote | 65,7% | 66,0% | 70,2% | 65,3% | 66,0% |
| Bruttomarge | 34,3% | 34,0% | 29,8% | 34,7% | 34,0% |
| Vertriebskosten | 678,2 | 741,8 | 767,9 | 835,7 | 907,2 |
| Vertriebskostenquote | 13,3% | 14,3% | 14,3% | 14,8% | 15,3% |
| Verwaltungskosten | 218,9 | 205,9 | 206,0 | 243,0 | 248,5 |
| Verwaltungskostenquote | 4,3% | 4,0% | 3,8% | 4,3% | 4,2% |
(1) Inklusive eines periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (Effekt: +39,4 Mio. €)
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von -21,2 Mio. € auf -46,5 Mio. € und die sonstigen betrieblichen Erträge von 54,8 Mio. € im Vorjahr auf 92,3 Mio. €. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte stiegen infolge erhöhter Zahlungsausfälle von -86,3 Mio. € auf -117,4 Mio. €.
Die Ergebniskennzahlen wurden in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 von unterschiedlichen Sondereffekten geprägt, die sich in Summe 2022 negativ und 2021 positiv auswirkten.
scrollen
| ― | Der Sondereffekt "IPO-Kosten IONOS in 2022" resultiert aus einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang (IPO) der Tochtergesellschaft IONOS Group SE und wirkte sich im Geschäftsjahr 2022 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
| ― | Der Sondereffekt "Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022" resultiert aus quartalsweise durchgeführten Neubewertungen von Derivaten und wirkte sich im Geschäftsjahr 2022 insgesamt negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
scrollen
| ― | Der Sondereffekt "Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021" resultiert aus rückwirkend günstigeren Mobilfunk-Vorleistungspreisen für das 2. Halbjahr 2020 im Zusammenhang mit der am 21. Mai 2021 geschlossenen National-Roaming-Vereinbarung mit Telefónica und wirkte sich periodenfremd erst im Geschäftsjahr 2021 positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
| ― | Der Sondereffekt "Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021" resultiert aus quartalsweise durchgeführten Neubewertungen von Derivaten und wirkte sich im Geschäftsjahr 2021 positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
| ― | Der Sondereffekt "IPO-Kosten IONOS in 2021" resultiert aus einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang (IPO) der Tochtergesellschaft IONOS Group SE und wirkte sich im Geschäftsjahr 2021 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
scrollen
| in Mio. €; EPS in € |
Geschäftsjahr 2022 | Geschäftsjahr 2021 |
|---|---|---|
| EBITDA | 1.262,5 | 1.303,7 |
| IPO-Kosten IONOS in 2022 | 8,8 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | 0,5 | -39,4 |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | -4,9 | |
| IPO-Kosten IONOS in 2021 | 3,0 | |
| EBITDA bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 1.271,8 | 1.262,4 |
| EBIT | 781,4 | 829,9 |
| IPO-Kosten IONOS in 2022 | 8,8 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | 0,5 | -39,4 |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | -4,9 | |
| IPO-Kosten IONOS in 2021 | 3,0 | |
| EBIT bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 790,7 | 788,6 |
| EBT | 711,5 | 773,3 |
| IPO-Kosten IONOS in 2022 | 8,8 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | 0,5 | -39,4 |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | -4,9 | |
| IPO-Kosten IONOS in 2021 | 3,0 | |
| EBT bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 720,8 | 732,0 |
| Konzernergebnis | 464,7 | 523,2 |
| IPO-Kosten IONOS in 2022 | 8,7 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | 0,4 | -27,0 |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | -3,4 | |
| IPO-Kosten IONOS in 2021 | 2,9 | |
| Konzernergebnis bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 473,8 | 495,7 |
| Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" | 367,2 | 416,5 |
| IPO-Kosten IONOS in 2022 | 6,5 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | 0,4 | -20,7 |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | -3,4 | |
| IPO-Kosten IONOS in 2021 | 2,1 | |
| Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 374,1 | 394,5 |
| EPS | 1,97 | 2,23 |
| IPO-Kosten IONOS in 2022 | 0,03 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | 0,00 | -0,11 |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | -0,02 | |
| IPO-Kosten IONOS in 2021 | 0,01 | |
| EPS bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 2,00 | 2,11 |
Ohne Berücksichtigung der vorgenannten gegenläufigen Sondereffekte haben sich die Ergebniskennzahlen EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt:
Das operative EBITDA im Konzern stieg von 1.262,4 Mio. € im Vorjahr um 0,7 % auf 1.271,8 Mio. €. Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg sind - neben höheren Stromkosten (-22,4 Mio. €) - Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes (-51,7 Mio. €; Vorjahr: -37,9 Mio. €), die zum überwiegenden Teil (-25,6 Mio. €) im 4. Quartal anfielen, sowie Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten bei IONOS (-32,4 Mio. €), die ebenfalls zum überwiegenden Teil (-19,8 Mio. €) im 4. Quartal anfielen.
Das durch diese Kosten ebenfalls beeinträchtigte operative EBIT im Konzern blieb mit 790,7 Mio. € nahezu unverändert (Vorjahr: 788,6 Mio. €).
Die operative EBITDA-Marge sowie die operative EBIT-Marge gingen entsprechend von 22,4 % auf 21,5 % bzw. von 14,0 % auf 13,4 % zurück.
Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern stieg in 2022 um 5,0% auf 10.474 (Vorjahr: 9.975).

(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)
(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €), exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)
scrollen
| in Mio. € | Q1.2022 | Q2.2022 | Q3.2022 | Q4.2022 | Q4.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.443,7 | 1.457,4 | 1.483,2 | 1.530,8 | 1.478,3 | + 3,6% |
| EBITDA | 330,1 (1) | 327,4 (1) | 329,0 (1) | 285,3 (1) | 310,3 (1) | - 8,1% |
| EBIT | 210,3 (1) | 207,0 (1) | 207,9(1) | 165,5 (1) | 187,1 (1) | - 11,5% |
(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,8 Mio. € in Q1.2022; +3,8 Mio. € in Q2.2022; +7,6 Mio. € in Q3.2022; -12,7 Mio. € in Q4.2022) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,9 Mio. € in Q1.2022; -1,5 Mio. € in Q2.2022; -0,8 Mio. € in Q3.2022; -5,6 Mio. € in Q4.2022)
(2) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +1,9 Mio. € in Q4.2021) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. € in Q4.2021)
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 5.102,9 | 5.194,1 | 5.367,2 | 5.646,2 | 5.915,1 |
| EBITDA | 1.201,3 | 1.244,2 (1) | 1.218,2 (2) | 1.262,4 (3) | 1.271,8 (4) |
| EBITDA-Marge | 23,5% | 24,0% | 22,7% | 22,4% | 21,5% |
| EBIT | 811,0 | 770,2 (1) | 744,2 (2) | 788,6 (3) | 790,7 (4) |
| EBIT-Marge | 15,9% | 14,8% | 13,9% | 14,0% | 13,4% |
(1) Exklusive eines außerordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5 Mio. €) und exklusiveMarkenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)
(2) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
(3) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €), exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)
(4) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)
Anders als das operative EBITDA und operative EBIT blieb das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) mit 720,8 Mio. € um 1,5 % hinter dem Vorjahr (732,0 Mio. €) zurück. Ähnliches gilt für das operative Konzernergebnis sowie für das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallene operative Konzernergebnis, die von 495,7 Mio. € auf 473,8 Mio. € bzw. von 394,5 Mio. € auf 374,1 Mio. € zurückgingen.
Ursächlich für den Rückgang der vorgenannten operativen Kennzahlen waren vor allem ein im Vergleich zum Vorjahr niedrigeres Finanzergebnis, welches unter anderem durch die Folgebewertung von Finanzderivaten beeinflusst wurde (EBT-Effekt: -7,4 Mio. €; Vorjahr: -0,5 Mio. € / Effekt auf Konzernergebnis: -5,2 Mio. €; Vorjahr: -0,3 Mio. € / Effekt auf Konzernergebnis der Anteilseigner: -4,8 Mio. €; Vorjahr: +3,1 Mio. € / EPS-Effekt: -0,03 €; Vorjahr: +0,02 €), sowie - beim Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen - das anteilig zuzurechnende negative Ergebnis der Kublai GmbH, welches aufgrund der erst im Laufe des Vorjahres abgeschlossenen Übernahme der Tele Columbus AG in den Vergleichszahlen 2021 nur teilweise (8 Monate statt 12 Monate in 2022) enthalten war (EBT-Effekt: -35,1 Mio. €; Vorjahr: -25,0 Mio. € / Effekt auf Konzernergebnis: -35,1 Mio. €; Vorjahr: -25,0 Mio. € / Effekt auf Konzernergebnis der Anteilseigner: -35,1 Mio. €; Vorjahr: -25,0 Mio. € / EPS-Effekt: -0,19 €; Vorjahr: -0,13 €).
Vor diesem Hintergrund blieben auch das operative Ergebnis pro Aktie (EPS) mit 2,00 € hinter dem Vorjahr (2,11 €) und das operative EPS vor PPA-Abschreibungen (Purchase Price Allocation = Kaufpreisallokation im Rahmen eines Unternehmenserwerbs) mit 2,38 € hinter dem Vorjahr (2,52 €) zurück. Die PPA-Effekte beliefen sich entsprechend auf -0,38 € in 2022, nach -0,41 € im Vorjahr.
Trotz des geringeren Konzernergebnisses von 464,7 Mio. € (nach 523,2 Mio. € im Vorjahr) stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit von 987,8 Mio. € im Vorjahr leicht auf 991,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2022 zurück.
Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit des Geschäftsjahres 2022 blieben hingegen mit 597,5 Mio. € (auch infolge von Phasing-Effekten in Höhe von -97,2 Mio. € aus Q4.2021) deutlich hinter dem Vorjahr (887,6 Mio. €) zurück. Ursächlich hierfür waren - neben den Phasing-Effekten - insbesondere höhere Umsatzsteuerzahlungen (-115,3 Mio. €) aufgrund der Änderungen des Umsatzsteuergesetzes im Jahr 2021.
Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoauszahlungen in Höhe von 703,5 Mio. € (Vorjahr: 527,3 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus den infolge des Aufbaus des 5G Mobilfunknetzes sowie des Ausbaus des Glasfasernetzes deutlich gestiegenen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 681,4 Mio. € (Vorjahr: 289,8 Mio. €) sowie aus Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen, insbesondere für die Kapitalerhöhung bei Tele Columbus AG, in Höhe von 30,7 Mio. € (Vorjahr: 226,3 Mio. €, insbesondere für die Beteiligung an der Kublai GmbH). Der Cashflow aus dem Investitionsbereich des Vorjahres war darüber hinaus geprägt durch Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 20,6 Mio. € (insbesondere für den Erwerb der heutigen we22 GmbH (vormals: we22 AG)).
Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow des Geschäftsjahres 2022 ging von 495,2 Mio. € im Vorjahr auf -205,5 Mio. € zurück. Abzüglich der Cashflow-Position "Tilgung von Leasingverbindlichkeiten", die seit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden, sank der Free Cashflow von 600,8 Mio. € auf -79,4 Mio. €.
Ursächlich für den Rückgang des Free Cashflows waren - ausgehend von dem bereits geringeren Konzernergebnis (-58,3 Mio. €) - insbesondere die stark gestiegenen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (-391,6 Mio. €), die angestiegenen Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten (20,4 Mio. €), der starke Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Phasing-Effekte in Höhe von -97,2 Mio. € aus Q4.2021) sowie höhere Umsatzsteuerzahlungen (-115,3 Mio. €) aufgrund der Änderungen des Umsatzsteuergesetzes.
Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2022 Kreditaufnahmen von im Saldo 332,8 Mio. € (Vorjahr: 353,0 Mio. €), die Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten in Höhe von 61,3 Mio. € (Vorjahr: 61,3 Mio. €), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 126,0 Mio. € (Vorjahr: 105,6 Mio. €), die Dividendenzahlung in Höhe von 93,4 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) sowie die Auszahlung an Minderheitsaktionäre, insbesondere für die Aufstockung der Anteile (auf 100 %) an der InterNetX Holding GmbH, in Höhe von 15,2 Mio. € (Vorjahr: 456,8 Mio. €, insbesondere für die Aufstockung der Anteile an der IONOS Group SE (vormals: IONOS TopCo SE) sowie der 1&1 AG).
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2022 stichtagsbedingt auf 40,5 Mio. € nach 110,1 Mio. € zum Vorjahresstichtag.
scrollen
| in Mio. € | 2022 | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 991,8 | 987,8 | + 4,0 |
| Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 597,5 | 887,6 | - 290,1 |
| Cashflow aus dem Investitionsbereich | -703,5 | -527,3 | - 176,2 |
| Free Cashflow (1) | - 205,5 (2) | 495,2 (2) | - 700,7 |
| Cashflow aus dem Finanzierungsbereich | 35,1 | -386,1 | + 421,2 |
| Zahlungsmittel zum 31. Dezember | 40,5 | 110,1 | -69,6 |
(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
(2) 2022 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (126,0 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
(3) 2021 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (105,6 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
scrollen
| in Mio. € | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 889,5 | 935,0 | 954,1 | 987,8 | 991,8 |
| Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 482,3 | 828,9 | 925,7 | 887,6 | 597,5 |
| Cashflow aus dem Investitionsbereich | -350,9 | 87,2 | -361,1 | -527,3 | -703,5 |
| Free Cashflow (1) | 254,6 (2) | 496,0 (3) | 376,6(4) | 495,2 (4) | -205,5 (4) |
| Cashflow aus dem Finanzierungsbereich | -312,6 | -857,6 | -549,1 | -386,1 | 35,1 |
| Zahlungsmittel zum 31. Dezember | 58,1 | 117,6 | 131,3 | 110,1 | 40,5 |
(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
(2) 2018 ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 (34,7 Mio. €)
(3) 2019 ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerzahlung (56,2 Mio. €) und Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren (27,2 Mio. €) sowie inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
(4) 2020, 2021 und 2022 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
Für weitere Angaben zu Garantien, Leasing- und anderen Finanzierungsverpflichtungen wird auf das Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf", "Liquidität und Finanzierung" sowie den Konzernanhang unter Anhangangabe 45 verwiesen.
Die Bilanzsumme stieg von 9,669 Mrd. € per 31. Dezember 2021 auf 10,358 Mrd. € zum 31. Dezember 2022.
scrollen
| in Mio. € | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 40,5 | 110,1 | - 69,6 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 418,8 | 380,5 | + 38,4 |
| Vertragsvermögenswerte | 648,4 | 619,7 | + 28,7 |
| Vorräte | 120,6 | 96,5 | + 24,1 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 282,1 | 214,0 | + 68,1 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 106,6 | 119,0 | - 12,4 |
| Ertragsteueransprüche | 34,7 | 46,4 | - 11,6 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 19,7 | 8,1 | + 11,6 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 1.671,4 | 1.594,2 | + 77,2 |
Kurzfristige Vermögenswerte stiegen von 1.594,2 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 1.671,4 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Dabei nahm der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt von 110,1 Mio. € auf 40,5 Mio. € ab. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen hingegen stichtagsbedingt sowie infolge der Geschäftsausweitung von 380,5 Mio. € auf 418,8 Mio. €. Die Position kurzfristige Vertragsvermögenswerte erhöhte sich im Zuge des Kundenwachstums von 619,7 Mio. € auf 648,4 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Vorräte wurden vorsorglich zur Vermeidung von Lieferengpässen von 96,5 Mio. € auf 120,6 Mio. € aufgestockt. Kurzfristig abgegrenzte Aufwendungen stiegen stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister von 214,0 Mio. € auf 282,1 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS 15. Die Positionen kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte, Ertragsteueransprüche sowie sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte blieben weitgehend unverändert.
scrollen
| in Mio. € | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 429,3 | 431,6 | - 2,3 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 10,7 | 11,6 | - 0,9 |
| Sachanlagen | 1.851,0 | 1.379,6 | +471,4 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 2.029,3 | 2.059,4 | - 30,2 |
| Firmenwerte | 3.623,4 | 3.627,8 | - 4,4 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 41,4 | 47,3 | - 5,9 |
| Vertragsvermögenswerte | 216,7 | 206,0 | + 10,8 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 429,0 | 287,7 | + 141,2 |
| Latente Steueransprüche | 56,3 | 23,8 | + 32,5 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 8.687,1 | 8.074,9 | + 612,2 |
Langfristige Vermögenswerte stiegen von 8.074,9 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 8.687,1 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Sachanlagen stiegen infolge der in 2022 getätigten Investitionen (insbesondere 5G-Netzaufbau und Glasfaser-Netzausbau in den Segmenten "Consumer Access" und "Business Access") deutlich von 1.379,6 Mio. € auf 1.851,0 Mio. €, während immaterielle Vermögenswerte im Wesentlichen infolge von Abschreibungen von 2.059,4 Mio. € auf 2.029,3 Mio. € zurückgingen. Langfristig abgegrenzte Aufwendungen erhöhten sich stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister deutlich von 287,7 Mio. € auf 429,0 Mio. €. Latente Steueransprüche stiegen von 23,8 Mio. € auf 56,3 Mio. €. Die Positionen Anteile an assoziierten Unternehmen, langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte, Firmenwerte, langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie langfristige Vertragsvermögenswerte blieben weitgehend unverändert.
scrollen
| in Mio. € | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 561,5 | 583,4 | - 21,9 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 656,7 | 325,4 | +331,3 |
| Ertragsteuerschulden | 52,7 | 58,4 | - 5,7 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 157,1 | 157,9 | - 0,8 |
| Sonstige Rückstellungen | 5,1 | 16,2 | - 11,2 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 333,6 | 329,2 | + 4,4 |
| Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 69,0 | 135,7 | - 66,8 |
| Summe kurzfristige Schulden | 1.835,6 | 1.606,2 | +229,4 |
Kurzfristige Schulden stiegen von 1.606,2 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 1.835,6 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Dabei gingen die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 583,4 Mio. € auf 561,5 Mio. € zurück. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich insbesondere infolge von Umgliederungen aus langfristigen Verbindlichkeiten (entsprechend der Fälligkeit der Verbindlichkeit) sowie der Inanspruchnahme neuer und bestehender kurzfristiger Kreditlinien von 325,4 Mio. € auf 656,7 Mio. €. Kurzfristige sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten gingen von 135,7 Mio. € auf 69,0 Mio. € zurück und beinhaltet im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden zum jeweiligen Bilanzstichtag. Die Positionen Ertragsteuerschulden, kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten, die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie kurzfristige sonstige Rückstellungen und kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten blieben nahezu unverändert.
scrollen
| in Mio. € | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.498,8 | 1.497,4 | + 1,5 |
| Latente Steuerschulden | 309,7 | 290,5 | + 19,2 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4,3 | 2,5 | + 1,8 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 31,3 | 32,2 | - 0,9 |
| Sonstige Rückstellungen | 67,1 | 66,0 | + 1,0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.313,3 | 1.251,2 | + 62,1 |
| Summe langfristige Schulden | 3.224,5 | 3.139,7 | + 84,8 |
Langfristige Schulden stiegen von 3.139,7 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 3.224,5 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Ursächlich hierfür war insbesondere der Anstieg der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 1.251,2 Mio. € auf 1.313,3 Mio. €. Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten blieben mit 1.498,8 Mio. € nahezu unverändert. Dabei standen sich Umgliederungen in kurzfristige Verbindlichkeiten (entsprechend der Fälligkeit der Verbindlichkeit) sowie - gegenläufig - die Inanspruchnahme bestehender langfristiger Kreditlinien gegenüber. Auch die Positionen latenten Steuerschulden, langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, langfristige Vertragsverbindlichkeiten, die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie langfristige sonstige Rückstellungen blieben weitgehend unverändert.
scrollen
| in Mio. € | 31.12.2022 | 31.12.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Grundkapital | 194,0 | 194,0 | 0,0 |
| Kapitalrücklage | 1.966,2 | 1.954,7 | + 11,5 |
| Kumuliertes Konzernergebnis | 2.835,8 | 2.562,6 | + 273,3 |
| Eigene Anteile | -231,5 | -231,5 | -0,0 |
| Neubewertungsrücklage | 1,3 | 0,6 | + 0,7 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | -15,7 | -12,9 | -2,8 |
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital | 4.750,1 | 4.467,4 | + 282,7 |
| Nicht beherrschende Anteile | 548,3 | 455,7 | + 92,6 |
| Summe Eigenkapital | 5.298,4 | 4.923,2 | + 375,2 |
Das Eigenkapital im Konzern stieg insbesondere infolge des weiteren Anstiegs des kumulierten Konzernergebnisses von 4.923,2 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 5.298,4 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Das kumulierte Konzernergebnis, das in 2022 von 2.562,6 Mio. € auf 2.835,8 Mio. € zulegte, enthält die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die Eigenkapitalquote im Konzern stieg leicht von 50,9% auf 51,2%.
Die Netto-Bankverbindlichkeiten (d. h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) erhöhten sich von 1.712,6 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 2.115,0 Mio. € zum 31. Dezember 2022.
scrollen
| 31.12.2018 (IFRS15) | 31.12.2019 (IFRS16) | 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / EBITDA | 1,57 | 1,28 | 1,27 | 1,31 | 1,68 |
(1) Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel
Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 43.
scrollen
| in Mio. € | 31.12.2018 (IFRS 15) | 31.12.2019 (IFRS 16) | 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 8.173,8 | 9.128,8 | 9.230,8 | 9.669,1 | 10.358,5 |
| Liquide Mittel | 58,1 | 117,6 | 131,3 | 110,1 | 40,5 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 206,9 | 196,0 | 89,6 (1) | 431,6 (1) | 429,3 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 348,1 | 90,4 ,(2) | 9,9 (2) | 11,6 | 10,7 |
| Sachanlagen | 818,0 | 1.160,6 (5) | 1.271,6 | 1.379,6 | 1.851,0 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.244,6 | 2.167,4 (4) | 2.197,8 | 2.059,4 | 2.029,3 |
| Firmenwerte | 3.612,6 | 3.616,5 | 3.609,4 | 3.627,8 | 3.623,4 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.939,1 | 1.738,4 | 1.466,1 | 1.822,7 | 2.155,5 |
| Grundkapital | 205,0 | 205,0 | 194,0 (5) | 194,0 | 194,0 |
| Eigenkapital | 4.521,5 | 4.614,7 | 4.911,2 | 4.923,2 | 5.298,4 |
| Eigenkapitalquote | 55,3% | 50,6% | 53,2% | 50,9% | 51,2% |
(1) Rückgang durch Umwidmung Tele Columbus (2019); Anstieg durch Beteiligung an Kublai (2021)
(2) Rückgang durch den Verkauf der Rocket Internet Aktien (2019); Rückgang durch Verkauf der Afilias-Anteile (2020)
(3) Anstieg durch erstmalige IFRS-16-Bilanzierung (2019)
(4) Anstieg durch erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen (2019)
(5) Rückgang durch Einzug eigener Aktien (2020)
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für 2022 - infolge des Ukraine-Kriegs sowie der hohen Inflationsrate - unterjährig mehrfach nach unten korrigiert. Im Rahmen seines letzten Konjunkturausblicks hat der IWF nach vorläufigen Berechnungen für 2022 ein Plus von 3,4 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (6,2 %) und gleichzeitig 1,0 Prozentpunkte unter der ursprünglichen IWF-Prognose vom Januar 2022 (4,4 %).
Für Deutschland decken sich die Berechnungen des Fonds mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2022 einen Anstieg des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 % festgestellt hat. Dies sind 0,7 Prozentpunkte weniger als in 2021 (2,6 %). Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes war die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie insbesondere den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie.
Dank des stabilen und weitgehend konjunkturunabhängigen Geschäftsmodells hat sich United Internet auch im Geschäftsjahr 2022 - trotz der vorgenannten schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen - positiv entwickelt. Die Gesellschaft konnte die selbst gesteckten Umsatz und Ergebnisziele erreichen und hat sich mit einem Zuwachs um 730.000 kostenpflichtige Kundenverträge auf 27,46 Mio. und einem Umsatzwachstum um 4,8 % auf 5,915 Mrd. € erfolgreich weiterentwickelt. Gleichzeitig konnte auch das operative EBITDA - trotz hoher Investitionen in Zukunftsthemen - weiter zulegen und um 0,7 % auf rund 1,272 Mrd. € steigen. Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des EBITDA sind - neben deutliche gestiegenen Stromkosten (-22,4 Mio. €) - vor allem die Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes (-51,7 Mio. €; Vorjahr: -37,9 Mio. €) sowie die Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten (-32,4 Mio. €).
Diese positive Unternehmensentwicklung zeigt erneut die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.
Entsprechend stark hat die Gesellschaft auch im Geschäftsjahr 2022 wieder in die Gewinnung und den Ausbau von Kundenverhältnissen sowie in neue Produkte investiert und damit die Basis für künftiges Wachstum geschaffen.
Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe - zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2022 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts - für die weitere Unternehmensentwicklung gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage - vorbehaltlich eventueller Sondereffekte - positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft.
Die Ertragslage der United Internet AG als reine Holding-Gesellschaft ist üblicherweise durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis geprägt. Der Umsatz der Einzelgesellschaft belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) und resultiert überwiegend aus für Konzerngesellschaften erbrachten Dienstleistungen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 4,2 Mio. € (Vorjahr: 12,6 Mio. €) und resultieren im Wesentlichen aus konzerninternen Weiterbelastungen sowie der Auflösung von Rückstellungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 20,2 Mio. € (Vorjahr: 12,4 Mio. €) und beinhalten unter anderem Aufwendungen aus internen Weiterbelastungen für konzernintern erbrachte Dienstleistungen sowie Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten.
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen von 90,6 Mio. € (Vorjahr: 317,5 Mio. €) resultieren aus den Gewinnabführungen der 1&1 Mail & Media Applications SE von 87,1 Mio. € (Vorjahr: 314,7 Mio. €, inkl. Sondereffekte in Höhe von 217,1 Mio. €), der United Internet Corporate Services GmbH von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) und der United Internet Service SE von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €).
Die Erträge aus Beteiligungen beliefen sich auf 13,8 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen die Dividenden der 1&1 AG für 2021 und aufgrund der phasengleichen Gewinnvereinnahmung auch für 2022.
Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen in Höhe von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) betrafen den Ergebnisausgleich der United Internet Investments Holding SE, der United Internet Management Holding SE sowie der United Internet Corporate Holding SE.
Das Ergebnis vor Steuern im Einzelabschluss belief sich auf 170,4 Mio. € (Vorjahr: 403,5 Mio. €, inkl. 217,1 Mio. € Sondereffekte aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der 1&1 Mail & Media Applications SE).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 49,7 Mio. € (Vorjahr: 54,1 Mio. €).
Der Jahresüberschuss im Einzelabschluss der United Internet AG belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 120,7 Mio. € (Vorjahr: 349,4 Mio. € inkl. Sondereffekte).
Die Bilanzsumme der Einzelgesellschaft stieg von 6.445,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 6.563,9 Mio. € zum 31. Dezember 2022.
Das Anlagevermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 5.816,9 Mio. € (Vorjahr: 5.636,9 Mio. €) ist im Wesentlichen geprägt durch die Finanzanlagen. Dabei blieben die Anteile an verbundenen Unternehmen unverändert bei 4.221,9 Mio. €. Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen auf 1.595,0 Mio. € (Vorjahr: 1.415,0 Mio. €) infolge der Vergabe konzerninterner Darlehen.
Das Umlaufvermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 746,9 Mio. € (Vorjahr: 808,4 Mio. €) umfasst die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie sonstige Vermögensgegenstände. Dabei gingen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen leicht auf 724,8 Mio. € zurück (Vorjahr: 725,9 Mio. €). Diese enthalten insbesondere Forderungen im Rahmen des Cash-Managements sowie aus Gewinnabführungsverträgen und Leistungsbeziehungen innerhalb der United Internet Gruppe. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 19,3 Mio. € (Vorjahr: 33,8 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt im Rahmen von Betriebsprüfungen der Vorjahre.
Das Eigenkapital der Einzelgesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 3.621,7 Mio. € (Vorjahr: 3.594,3 Mio. €). Der Anstieg des Eigenkapitals im Berichtsjahr resultiert aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 120,7 Mio. € sowie gegenläufig aus der Dividendenzahlung in Höhe von 93,4 Mio. €. Die Eigenkapitalquote sank von 55,8 % im Vorjahr auf 55,2 % zum 31. Dezember 2022.
Bei den Rückstellungen der Einzelgesellschaft in Höhe von 8,1 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €) handelt es sich insbesondere um Steuerrückstellungen in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) sowie um sonstige Rückstellungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, Tantiemen und Sonstige in Höhe von 4,3 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €).
Die Verbindlichkeiten der Einzelgesellschaft sind insbesondere von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen geprägt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen in 2022 auf 2.157,2 Mio. € (Vorjahr: 1.825,4 Mio. €). Die Bankverbindlichkeiten setzen aus zwei Schuldscheindarlehen von insgesamt 1.100 Mio. €, Konsortialkrediten von insgesamt 550 Mio. €, in Anspruch genommenen bilateralen Kreditvereinbarungen von 200 Mio. €, in Anspruch genommenen bilateralen Betriebsmittellinien von 300 Mio. € sowie Zinsen von 7 Mio. € zusammen. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gingen auf 757,7 Mio. € (Vorjahr: 998,9 Mio. €) zurück und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Salden im Rahmen des Cash-Managements innerhalb der United Internet Gruppe (748,7 Mio. €), aus Gewinnabführungsverträgen (6,2 Mio. €) sowie aus Leistungsbeziehungen (2,7 Mio. €). Bei den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 4,6 Mio. €) handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerverbindlichkeiten.
Der Cashflow im Einzelabschluss der Gesellschaft ist geprägt durch Zahlungsmittelzuflüsse aus den Gewinnabführungsverträgen sowie den Dividenden der Beteiligungen.
Die wirtschaftliche Lage der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis beeinflusst. Insofern gilt die Gesamtaussage des Vorstandes zur wirtschaftlichen Lage im Konzern qualitativ auch für die United Internet AG selbst.
Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG sehen sich in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des Unternehmens und für eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Nach dem Selbstverständnis von United Internet geht unternehmerisches Handeln dabei über die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele hinaus und beinhaltet auch eine Verpflichtung gegenüber Gesellschaft, Umwelt, Mitarbeitenden und weiteren Stakeholdern.
Die United Internet AG kommt dabei ihrer Berichtspflicht gemäß dem "Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernlageberichten" (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, CSR-RUG) (§§ 315b und 315c i. V. m. 289c HGB) nach und veröffentlicht die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE) im Rahmen eines separaten Nachhaltigkeitsberichts. Darüber hinaus kommt die Gesellschaft im Nachhaltigkeitsbericht auch ihrer Berichtspflicht nach der EU Taxonomie-Verordnung 2020/852 des Europäischen Parlaments nach und legt den Anteil nachhaltiger Geschäftsaktivitäten entsprechend offen.
Der Nachhaltigkeitsbericht 2022 der Gesellschaft wird Ende März 2023 (unter https://www.united-in-ternet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html) veröffentlicht und erfüllt sowohl die im CSR-RUG geforderten Angaben sowie weitere Transparenzanforderungen der Stakeholder.
Die im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte nfE enthält die gesetzlich geforderten Angaben zu den Aspekten "Umweltbelange" (Kapitel: Ökologische Verantwortung), "Arbeitnehmerbelange" und "Sozialbelange" (Kapitel: Soziale Verantwortung), "Achtung der Menschenrechte" sowie "Bekämpfung von Korruption und Bestechung" (Kapitel: Unternehmerische Verantwortung). Ergänzt werden diese im CSR-RUG als Mindestumfang genannten Aspekte durch das Kapitel "Digitale Verantwortung", welches für United Internet ein wesentlicher Aspekt ist und auch für die Branche besonders relevant ist.
Bei der Berichtserstellung wurden neben dem CSR-RUG die "Sustainability Reporting Standards" der Global Reporting Initiative (GRI) angewendet, international anerkannte Leitlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Gemäß der neuen Strukturierung des Standards entspricht der Nachhaltigkeitsbericht der Option: "With reference to the GRI Standards". Sowohl das CSR-RUG als auch die GRI-Standards erwarten eine Darstellung, wie die wesentlichen Themen und ihre Auswirkungen gemanagt werden, insbesondere die verbundenen Ziele und Maßnahmen sowie Verfahren zur Risikoerkennung und -minderung. Zudem wurden die Leitlinien für die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen der Europäischen Kommission herangezogen, die sich auf die dem CSR-RUG zugrundeliegende EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch große kapitalmarktorientierte Unternehmen und Gruppen beziehen.
Zur Festlegung der Inhalte der nfE wurde das Wesentlichkeitsprinzip zugrunde gelegt. Zur Bestimmung der wesentlichen Themen sind die neuen Anforderungen der GRI-Standards sowie die im Januar 2023 in Kraft getretene europäische Reporting-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive - CSRD) maßgeblich gewesen. Dabei wurde das Prinzip der sogenannten doppelten Wesentlichkeit angewendet und sowohl die externe als auch die unternehmensinterne Perspektive berücksichtigt.
Die inhaltliche Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung obliegt dem Aufsichtsrat der Gesellschaft. Unterstützt wird der Aufsichtsrat dabei durch eine inhaltliche Prüfung der nfE im reduzierten Umfang ("limited assurance") durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Am 17. Januar 2023 hat die IONOS Group SE im Rahmen einer "Intention to Float" (ITF) gemeinsam mit ihren Aktionären United Internet (75,1 %) und WP XII Venture Holdings II SCSp (24,9 %), ein mit Warburg Pincus verbundenes Unternehmen (zusammen "Warburg Pincus"), offiziell konkrete Pläne für einen Börsengang (IPO) von IONOS bekannt gegeben. Die Aktien sollen, unter Berücksichtigung des Marktumfelds, im 1. Quartal 2023 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden.
Am 27. Januar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt haben. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 € bis 22,50 € angeboten. United Internet und Warburg Pincus bieten jeweils 15 % ihrer Anteile (d. h. insgesamt 21.000.000 nennwertlose Namensaktien) an, was 15.771.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von United Internet sowie 5.229.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von Warburg Pincus entspricht. Bis zu 3.150.000 weitere nennwertlose Namensaktien aus den Beständen von United Internet und Warburg Pincus können zur Deckung möglicher Mehrzuteilungen (Greenshoe) angeboten werden.
Am 7. Februar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den finalen Platzierungspreis für die Aktien der IONOS Group SE auf 18,50 € je Aktie festgelegt haben.
Die Aktien der IONOS Group SE werden seit dem 8. Februar 2023 am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) unter der ISIN: DE000A3E00M1, WKN: A3E00M, Ticker Symbol: IOS notiert. Nach dem Börsengang der IONOS Group SE halten United Internet 63,8 % und Warburg Pincus 21,2 % der Aktien. Weitere 15,0 % befinden sich im Streubesitz (Freefloat). Aus dem Anteilsverkauf erhält United Internet einen Bruttoerlös von rund 292 Mio. €, während sich das gesamte Platzierungsvolumen auf rund 389 Mio. € beläuft.
Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2 Mio. eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194 Mio. € um 2 Mio. € auf 192 Mio. € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 194 Mio. Aktien um 2 Mio. Aktien auf 192 Mio. Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des Grundkapitals der Gesellschaft.
Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.
Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschreitet, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.
Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet nun 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien beläuft sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. €.
1&1 hat am 24. Februar 2023 eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Gegenstand der Beschwerde sind die aus Sicht von 1&1 anhaltenden Behinderungen beim Ausbau ihres 5G-Mobilfunknetzes durch die Vodafone GmbH. Dies verzögert aus Sicht von 1&1 den eigenen Netzausbau, woraus sich aber keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen ergeben.
Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte verfolgt 1&1 unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen.
Am 10. März 2023 hat United Internet bekannt gegeben, dass Herr Martin Mildner, Finanzvorstand der United Internet AG, auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit bei der United Internet AG zum 31. März 2023 beenden wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Philipp von Bismarck und der CEO Ralph Dommermuth bedauern diese Entscheidung.
Nachfolger von Martin Mildner als CFO der United Internet AG wird am 1. April 2023 Ralf Hartings, der innerhalb der United Internet Gruppe seit 2021 als Finanzvorstand der 1&1 Mail & Media SE tätig ist und diese Position zugleich am 31. März 2023 beenden wird. Ralf Hartings verfügt über langjährige Berufserfahrung im Telekommunikationsbereich, so war er mehr als 15 Jahre international für Vodafone sowie für Verizon Wireless in den USA tätig.
Martin Mildner hat neben den zentralen Aufgaben des Finanzvorstands auch die Shared Services der United Internet AG verantwortet. Diese Zuständigkeit wird ab dem 1. April 2023 auf Markus Huhn übergehen, der an diesem Tag neben Ralph Dommermuth und Ralf Hartings als weiteres Mitglied in den Vorstand einziehen wird. Markus Huhn ist bereits 28 Jahre in der United Internet Gruppe tätig, seit 2008 als Finanzvorstand. Seine aktuelle Aufgabe als CFO der 1&1 AG wird Herr Huhn parallel fortführen.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind bei United Internet keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.
Aussagen zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns und der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts finden sich in Kapitel 4.3 im "Prognosebericht".
Die Risiko- und Chancenpolitik des United Internet Konzerns orientiert sich an dem Ziel, die Werte des Unternehmens zu erhalten und nachhaltig zu steigern, indem Chancen wahrgenommen und Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden. Das "gelebte" Risiko- und Chancenmanagement stellt sicher, dass der United Internet Konzern ("United Internet") seine Geschäftstätigkeiten in einem kontrollierten Unternehmensumfeld ausüben kann. Das Risiko- und Chancenmanagement regelt den verantwortungsvollen Umgang mit Unsicherheiten, die mit unternehmerischem Handeln stets verbunden sind.
Konzeption, Organisation und Aufgabe des Risikomanagements von United Internet werden von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG vorgegeben und im Rahmen einer konzernweit verfügbaren und gültigen Risikomanagementstrategie sowie dem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Diese Vorgaben werden laufend an die sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst und kontinuierlich weiterentwickelt. Das Konzern-Risikomanagement koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und ist im Auftrag des Vorstands für den zentral gesteuerten Risikomanagementprozess verantwortlich. Das Risikomanagement-System umfasst ausschließlich die Risiken des Konzerns, während die Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen direkt dem Konzernvorstand sowie den operativen Führungsebenen in den jeweiligen Segmenten obliegt.
Das Konzern-Risikomanagement (Corporate Risk Management) wird vom Risikomanagement der jeweiligen Segmente (Company Risk Management) unterstützt. Zur Unterstützung des Segment-Risikomanagements sind zusätzlich dezentrale Risikomanager in den für den Geschäftserfolg der Gesellschaft besonders wesentlichen Geschäftsbereichen (bspw. in den Bereichen "Technik und Entwicklung" der Gesellschaften) installiert. Für den konzernweiten Austausch und den Abgleich von Risikoinformationen finden regelmäßige Risk-Manager-Meetings zwischen den Risikomanagern sowie auch mit den unternehmensweiten, querschnittsverantwortlichen Stellen statt.
Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) prüft in regelmäßigen Abständen die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer prüft im Rahmen des gesetzlichen Prüfungsauftrags für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, ob das Risikofrüherkennungssystem grundsätzlich geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken und Entwicklungen so frühzeitig zu erkennen, dass diesen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann. Das System entspricht den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem, steht im Einklang mit dem zum Zeitpunkt der letzten Entsprechenserklärung der United Internet AG geltenden Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex und orientiert sich in seiner Ausgestaltung an den in der internationalen ISO Norm "ISO 31000:2018" festgelegten Merkmalen. Der Aufsichtsrat überprüft gemäß den Vorschriften des Aktiengesetzes die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems.
Das Risikomanagementsystem umfasst die Maßnahmen, die es United Internet erlauben, mögliche Risiken, die die Erreichung der Unternehmensziele gefährden könnten, frühzeitig durch Assessments und Frühwarnsysteme zu erkennen, monetär und Szenario-orientiert zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Das Ziel des konzernweit etablierten und IT-unterstützten Risikomanagements ist es dabei, dem Management die größtmögliche Transparenz über die tatsächliche Risikosituation, deren Veränderung sowie der verfügbaren Handlungsoptionen zu verschaffen, um so das bewusste Eingehen oder das Vermeiden von Risiken zu ermöglichen. Unternehmensgefährdende Risiken sind dabei grundsätzlich zu vermeiden. Hierbei ist konzernweit immer eine über die regulären Berichtswege etablierte indirekte Anbindung und für alle wesentlichen Geschäftsbereiche eine direkte Anbindung an das konzernweit etablierte zentrale Risikomanagement mit definierten Zuständigkeiten realisiert. Damit wird die Vollständigkeit der erfassten Risiken im Risikomanagementsystem sichergestellt.
Der Status der wesentlichen Risiken wird viermal im Jahr in Berichtsform an Vorstand und Aufsichtsrat kommuniziert.
Bei identifizierten, unvermittelt wirkenden erheblichen Risiken und Risikoveränderungen wird eine Ad-hoc-Berichtspflicht ausgelöst. Das Risiko wird dann unverzüglich an den Finanzvorstand der United Internet AG gemeldet und von diesem gegebenenfalls auch an den Aufsichtsrat berichtet. Auf diesem Wege können wesentliche Risiken schnellstmöglich adressiert werden.
Die Bewertung der Risiken erfolgt in einer Netto-Betrachtung, d. h. Effekte durch mitigierende Maßnahmen werden erst nach Umsetzung der Maßnahme in der Risikobewertung berücksichtigt.
Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis einer konsolidierten Betrachtung aller bekannten wesentlichen Risiken. Aus der Gesamtheit dieser im Konzern identifizierten Risiken erläutern die folgenden Abschnitte die aus Sicht der Gesellschaft wesentlichen Risikofelder.
Ausgangspunkt zur Einschätzung der Wesentlichkeit der Risiken bilden die Ausprägungen "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "potenzieller Schaden". Der potenzielle Schaden umfasst dabei den potenziell entgehenden Umsatz sowie potenzielle externe und interne Aufwände. Ausgehend von der Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden werden die Risiken wie folgt in die drei Risikoeinstufungen "bedeutende", "moderate" und "geringe Risiken" kategorisiert.

Konkrete Einschätzungen seitens des Vorstands der Gesellschaft zur Risikosituation des Konzerns sowie zu Eintrittswahrscheinlichkeit, potenziellem Schaden und der daraus abgeleiteten Risikoeinstufung der im Folgenden beschriebenen Risiken befinden sich am Ende dieses Risikoberichts.
Der Erwerb und das Halten von Beteiligungen sowie die Tätigung von strategischen Investitionen stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor der United Internet AG dar. Neben einem besseren Zugang zu bestehenden und neuen Wachstumsmärkten und zu neuen Technologien / Know-how dienen Beteiligungen und Investitionen auch der Erschließung von Synergie- und Wachstumspotenzialen. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Risiken einher. So besteht die Gefahr, dass die erhofften Potenziale nicht wie erwartet ausgeschöpft werden können oder erworbene Beteiligungen sich nicht wie prognostiziert entwickeln (außerplanmäßige Abschreibungen / Impairments, Veräußerungsverluste, Dividendenausfall oder Verminderung der stillen Reserven).
Alle Beteiligungen unterliegen deshalb einem kontinuierlichen Überwachungsprozess durch das Beteiligungsmanagement und werden bei Bedarf zeitnah unterstützt. Dieses Risiko ist weitgehend ohne EBITDA-Relevanz, da im Eintrittsfall überwiegend nicht-cashwirksame Wertminderungen entstehen. Die Werthaltigkeit der getätigten Investitionen wird von Management und Controlling fortlaufend überwacht.
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für United Internet ist es, neue und ständig verbesserte Produkte und Services zu entwickeln, um Umsätze und Ergebnisse zu steigern, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kundenverhältnisse auszubauen. Dabei besteht das Risiko, dass Neuentwicklungen zu spät auf den Markt kommen oder seitens der Zielgruppe nicht wie erwartet angenommen werden.
Diesen Risiken begegnet United Internet durch eine intensive und permanente Markt-, Produkt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie eine ständig auf das Feedback der Kunden reagierende Produktentwicklung.
Im Rahmen der Diversifikation des Geschäftsmodells bzw. der Erweiterung der Wertschöpfungskette steigt United Internet gelegentlich in neue Märkte bzw. in vor- oder nachgelagerte Märkte ein. So hat der Vorstand der 1&1 AG, ein Tochterunternehmen der United Internet AG, mit Zustimmung seines Aufsichtsrates auf Basis der in 2019 erworbenen Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz den Aufbau und Betrieb eines leistungsfähigen 5G Mobilfunknetzes beschlossen. Mit dem Aufbau und dem Betrieb des eigenen Netzes plant die Gesellschaft die Wertschöpfung im Mobilfunkgeschäft weiter zu vergrößern, neue Geschäftsfelder zu erschließen und eine größere Unabhängigkeit von dem Bezug von Vorleistungen anderer Netzbetreiber zu erlangen.
1&1 baut das Mobilfunknetz insbesondere mit dem japanischen Technologie-Konzern und ausgewiesenen Open-RAN-Experten Rakuten als Generalunternehmer. Gemeinsam bauen Rakuten und 1&1 das europaweit erste vollständig virtualisierte Mobilfunknetz auf Basis der neuartigen Open-RAN-Technologie. Durch die Nutzung der Open-RAN-Technologie wird die Unabhängigkeit von den Netzwerkausrüstern vergrößert. Unverändert bestehen Risiken, dass der Netzaufbau nicht in der erwarteten Geschwindigkeit erfolgen kann. Lieferschwierigkeiten bei der erforderlichen Hardware oder Verzögerungen bei der Standortsuche sind potenzielle Risiken.
1&1 hat bei der Auswahl der Partner für den Netzaufbau großen Wert daraufgelegt, diese Risiken zu minimieren. So hat Rakuten, der als Generalunternehmer tätige Partner für die aktive Netztechnik, als erster und einziger Netzausrüster auf der Welt ein Mobilfunknetz auf Basis der neuen Open-RAN-Technologie in Japan gebaut, so dass 1&1 von den dort gewonnen Erfahrungen und der Lernkurve profitieren können. Die Partner für die passive Technik sind etablierte und in Europa führende Unternehmen für Funkturminfrastruktur, so dass 1&1 von einer bereits vorhandenen Infrastruktur profitieren kann.
Dennoch haben sich im Jahr 2022 bereits erste Verzögerungen bei der Errichtung von Antennenstandorten ergeben. Die Verzögerungen waren den Lieferproblemen von Vorleistern geschuldet. Verzögerungen beim Netzaufbau können dazu führen, dass bis zur vollständigen Errichtung des Mobilfunknetzes mehr Vorleistungen extern bezogen werden müssen als geplant, was einen negativen Einfluss auf die Wertschöpfung hätte.
Um dem Risiko angemessen zu begegnen, ist 1&1 weitere Partnerschaften für die Akquise von Antennenstandorten sowie für die eigene Errichtung von Antennenstandorten eingegangen.
Einige Unternehmensbereiche von United Internet arbeiten mit spezialisierten Kooperations- und Outsourcing-Partnern zusammen. Dabei stehen Ziele wie bspw. die Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft, Kostenreduktion oder das Partizipieren am Fachwissen des Partners im Vordergrund. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Gefahren in Form von Abhängigkeiten von externen Dienstleistern sowie Vertrags- und Ausfallrisiken einher.
Zur Reduzierung dieser Risiken wird vor größeren Vertragsabschlüssen mit externen Dienstleistern eine detaillierte Marktanalyse sowie eine Due Diligence Prüfung durchgeführt und auch nach Vertragsabschluss ein enger und partnerschaftlicher Austausch mit den Kooperations- und Outsourcing-Partnern aufrechterhalten.
Die Wahl der geeigneten Organisationsstruktur ist wesentlich für die Effizienz und den Erfolg des Unternehmens. Neben der Organisationsstruktur ist der Geschäftserfolg maßgeblich vom Treffen richtiger Entscheidungen abhängig. Die Grundlage von Entscheidungen kann hierbei von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der eingeschränkten Flexibilität durch vorhandene Geschäftsprozesse und Strukturen oder Missverständnisse bedingt durch Unklarheiten in der Definition von Kennzahlen negativ beeinflusst werden. Sollte die Effizienz durch einen oder mehrere Faktoren gefährdet sein, stellt dies ein strategisches Risiko für United Internet dar, welches, sofern wirtschaftlich sinnvoll, vermieden werden sollte.
United Internet sieht sich hier, aufgrund der hohen Agilität in der Organisation, generell gut aufgestellt und unternimmt eine Vielzahl an Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Optimierung von Prozessen, Strukturen und Kennzahlen.
Aktuell sind United Internet keine wesentlichen Risiken in diesem Bereich bekannt.
Hoch qualifizierte und gut ausgebildete Mitarbeitende bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg von United Internet. Neben der erfolgreichen Rekrutierung von qualifiziertem Personal (siehe auch Risiko "Personalbeschaffung"), sind die Personalentwicklung und die langfristige Bindung von Leistungsträgern an das Unternehmen von strategischer Bedeutung. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeitende mit speziellem Fach- oder Technologiewissen weiterzuentwickeln und an die Gesellschaft zu binden, besteht die Gefahr, dass United Internet nicht in der Lage sein könnte, seiner Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und ihre Wachstumsziele zu erreichen. Durch eine konzentrierte Ansammlung von strategischem Wissen und Fähigkeiten (sogenanntes Kopfmonopol) kann es bei einem Ausfall eines entsprechenden Mitarbeitenden zu erheblichen Auswirkungen bei der Leistungserstellung der Gesellschaft kommen.
United Internet wirkt diesem Risiko entgegen, indem Mitarbeitenden- und Führungskompetenzen ständig gefördert werden. So werden gezielt Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung, Mentoren- und Coaching-Programme sowie besondere Angebote für Potenzialträger angeboten, die auf die Personalentwicklung und -bindung von Talenten und Führungskompetenzen ausgerichtet sind.
Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der United Internet AG verwiesen, der Ende März 2023 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikatio-nen/berichte.html) veröffentlicht wird.
Die Märkte, in denen United Internet aktiv ist, sind durch einen starken und anhaltenden Wettbewerb geprägt. Abhängig von der Strategie der am Markt beteiligten Parteien können unterschiedliche Effekte auftreten, die u. a. eine Anpassung der eigenen Geschäftsmodelle oder der eigenen Preispolitik nach sich ziehen können. Auch durch den Markteintritt von neuen Wettbewerbern könnten Marktanteile, Wachstumsziele oder Margen gefährden werden. United Internet steigt zudem selbst gelegentlich in neue, zusätzliche Märkte mit großen Wettbewerbern ein. Mit einer solchen unternehmerischen Entscheidung sind stets auch neue Risiken verbunden.
United Internet versucht diese Risiken mit einer detaillierten Planung auf Basis interner Erfahrungswerte und externer Marktstudien sowie durch ein ständiges Monitoring von Markt und Wettbewerb zu minimieren.
Eine Lücke in der Beschaffung bzw. der Lieferung von zum Unternehmensbetrieb benötigen Ressourcen kann ebenfalls zu Engpässen oder Ausfällen bei United Internet führen. Dies betrifft sowohl den Einkauf von Hardware als auch den Bezug von Vorleistungen. Preiserhöhungen der eingekauften Produkte und Leistungen stellen ein Risiko für die zu erzielenden Produktmargen dar. Eingeplante positive Effekte aus vertraglich fixierten Preisanpassungsrunden können aufgrund von zeitlichen Verzögerungen zu Risiken für die periodische Zielerreichung des Unternehmens werden.
United Internet begegnet diesen Risiken durch die Zusammenarbeit mit mehreren und langfristig gebundenen Dienstleistern und Lieferanten, vertraglichen Verpflichtungen sowie - sofern wirtschaftlich sinnvoll - einem Ausbau der eigenen Wertschöpfungskette. Zwar können erhebliche und unvorhersehbare Entwicklungen auf dem Beschaffungsmarkt durch Ereignisse, wie z. B. dem Ukraine-Krieg, nicht vollständig abgefedert, aber durch präventive Maßnahmen wie zum Beispiel der zügigen Aufstockung der Lagerbestände entgegengewirkt werden.
United Internet ist mit seinen Aktivitäten grundsätzlich Risiken am Finanzmarkt ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für Risiken aus der Änderung von Zinssätzen sowie von Wechselkursen.
Die Gesellschaft ist Zinsrisiken ausgesetzt, da Finanzmittel im Wesentlichen zu variablen Zinssätzen mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen wurden. Die Gesellschaft prüft auf der Grundlage der Liquiditätsplanung ständig die verschiedenen Anlagemöglichkeiten der liquiden Mittel und die Konditionen der Finanzschulden. Ein entstehender Finanzierungsbedarf wird mittels geeigneter Instrumente zur Liquiditätssteuerung gedeckt. Liquiditätsüberschüsse werden bestmöglich im Geldmarkt angelegt. Aufgrund der Entwicklung auf den weltweiten Finanzmärkten, also der globalen Anpassungen der Leitzinsen, erhöhte sich das Zinsrisiko zwar leicht, ermöglicht aber auch Chancen aus verbesserten Geldanlagemöglichkeiten. Marktzinsänderungen können sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden.
Das Währungsrisiko resultiert vornehmlich aus der operativen Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und / oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung des Konzerns abweichende Währung lauten) und den Netto-Investitionen in ausländischen Tochterunternehmen.
Es ist von zentraler Bedeutung für United Internet, dass die personellen Ressourcen effektiv gesteuert werden, damit der kurz-, mittel- und auch langfristige Bedarf an Mitarbeitenden und die erforderlichen Fachkenntnisse sichergestellt werden. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeitende mit speziellem Fach- und Technologiewissen zu gewinnen, wäre United Internet nicht in der Lage, seiner Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und seine Wachstumsziele zu erreichen.
Als attraktiver Arbeitgeber sieht sich United Internet gut aufgestellt, um auch künftig hervorragend qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit Potenzial zur Steigerung des Geschäftserfolgs einstellen zu können. Dies wurde wie schon in den vergangenen Jahren durch das Top Employers Institute mit der Auszeichnung "Top Arbeitgeber 2022" bestätigt.
Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der United Internet AG verwiesen, der Ende März 2023 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikatio-nen/berichte.html) veröffentlicht wird.
Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Komplexität und Interoperabilität der angebotenen Produkte sind zunehmend steigende Anforderungen an die Weiterentwicklung der internen Arbeitsabläufe und -prozesse zu verzeichnen. Dies geht mit ständig wachsenden Abstimmungs- und Koordinationsaufwänden einher. Die besondere Herausforderung liegt hierbei neben der Sicherstellung der Qualitätsstandards vor allem in der Anpassung an das sich immer schneller vollziehende Marktgeschehen - und das auf vielen unterschiedlichen in- und ausländischen Märkten.
Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft mit einer ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der internen Abläufe und Prozesse, der gezielten Bündelung und Bindung von Experten und Kompetenzträgern sowie der kontinuierlichen Optimierung der organisatorischen Strukturen.
United Internet realisiert den Unternehmenserfolg im Wesentlichen im Telekommunikationsmarkt sowie im Umfeld des Internets. Zur Leistungserbringung werden im Rahmen der Geschäftsprozesse Informations- und Telekommunikationstechnologien (Rechenzentren, Übertragungssysteme, Vermittlungsknoten u. a.) eingesetzt, die stark mit dem Internet vernetzt sind und deren Verfügbarkeit durch Bedrohungen aus dem Internet gefährdet werden können.
Um solchen Risiken weiterhin schnell begegnen zu können, wird das bestehende Überwachungs-, Gebäudezutritts- und Alarmierungssystem inklusive der nötigen Prozesse und Dokumentationen kontinuierlich optimiert.
Es besteht zudem das Risiko eines Hackerangriffs mit dem Ziel, Kundendaten auszuspionieren, zu löschen oder Leistungen missbräuchlich in Anspruch zu nehmen. Auch im Geschäftsjahr 2022 war eine ansteigende Professionalisierung der Angreifer und ihrer Angriffsmethoden zu beobachten. Die Zahl neu erkannter Schadprogrammvarianten hat nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Zeitraum 1. Juni 2021 bis 31. Mai 2022 um rund 116,6 Mio. zugenommen. Angriffskampagnen mit Bezug auf den Ukraine-Krieg waren laut der Behörde für deutsche Ziele nicht ersichtlich -anders als im NATO-Raum insgesamt.
United Internet begegnet diesem Risiko mit dem Einsatz von Virenscannern, Firewalling-Konzepten, eigens initiierten Tests und diversen technischen Kontrollmechanismen.
Die Bedrohungspotenziale aus dem Internet stellen für United Internet hinsichtlich ihrer Auswirkungen eine der größten Risikogruppe dar, die insgesamt durch eine Vielzahl an technischen und organisatorischen Maßnahmen überprüft und vermindert werden. Insbesondere seien hier der Betrieb und die kontinuierliche Verbesserung des Sicherheitsmanagementsystems sowie der stetige Ausbau der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Systeme genannt.
Aufgrund von temporärer oder dauerhafter Knappheit von technischen Ressourcen, z. B. durch temporäre Überbelastung von Systemen oder dem Fehlen von Ressourcen zum Betrieb der Rechenzentren, könnten die vorhandenen Kapazitäten überschritten und in Folge die geplante Leistungserstellung gefährdet werden und entsprechende Umsatzausfälle drohen. Nicht berücksichtigt werden hier Risiken aus der Beschaffung von Ressourcen wie bspw. Produkte oder Dienstleistungen am Markt.
Um diesen Risiken zu begegnen, werden neben dem engen Austausch mit z. B. Energielieferanten und den mit diesen vereinbarten Notfallkonzepten im Umfeld der Rechenzentren, mehrere interne Lager betrieben, welche kontinuierlich den Lieferzeiten des Weltmarktes angepasst werden. Sollte es zu Ausfällen kommen, können diese aufgrund vorgenannter Maßnahmen kurzfristig kompensiert werden.
Die klassischen Projektziele Qualität, Zeit und Budget werden vor bzw. bei Start eines Projektes festgelegt und sind folglich Gegenstand unternehmerischer Planung. Werden im Rahmen der Planung bzw. der Projektierung bereits potenzielle Risiken sichtbar oder werden im Verlauf der Umsetzung eines Projektes negative Abweichungen von diesen Planungen erkennbar, werden diese bei den Risiken erfasst. Darüber hinaus können in Projekten auch Risiken liegen, die zwar auf das Projekt selbst keine Auswirkungen haben, sich jedoch im Anschluss an das Projekt ergeben (z. B. Sicherheitsschwachstellen in einem neuen Software-Code).
Durch ein aktives Projektmanagement werden bereits während des Projekts risikomindernde Maßnahmen durchgeführt. Zur Reduzierung der vorgenannten Risiken finden neben der Aufrechterhaltung des bereits vorhandenen professionellen Projektmanagements regelmäßig spezialisierte Schulungen zum Projektmanagement statt, um z. B. die Aspekte Sicherheit- oder Datenschutzanforderungen zu steigern. Die Projektziele werden zudem durch Management und Controlling eng überwacht.
Die Produkte von United Internet sowie die dazu benötigten Geschäftsprozesse basieren auf einer komplexen technischen Infrastruktur und einer Vielzahl erfolgskritischer Softwaresysteme (Server, Kundenverwaltungsdatenbanken, Statistiksysteme etc.). Die ständige Anpassung an sich verändernde Kundenbedürfnisse führt zu einer zunehmenden Komplexität dieser technischen Infrastruktur, an der regelmäßige Änderungen vorgenommen werden müssen. In der Folge, aber auch durch größere Umstellungen wie bspw. Migrationen von Datenbeständen, kann es zu vielfältigen Störungen oder Ausfällen kommen. Sollten davon z. B. Leistungssysteme betroffen sein, könnte United Internet gegenüber seinen Kunden die zugesicherte Leistung nicht oder vorübergehend nicht mehr erbringen.
Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft durch gezielte Architekturanpassungen, Qualitätssicherheitsmaßnahmen und eine räumlich getrennte (georedundante) Auslegung der Kernfunktionalitäten.
Für den Betrieb der Systeme besteht das Risiko gezielter Angriffe von innen und außen, z. B. durch Hacker oder durch Manipulation seitens zugriffsberechtigter Mitarbeitender, die Ausfälle oder Verschlechterungen der Services nach sich ziehen könnten.
Um diesem Risiko zu begegnen, werden verschiedene soft- und hardwarebasierte Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt, die Infrastruktur und Verfügbarkeit schützen. Durch die Teilung von Aufgaben werden risikobehaftete Handlungen oder Geschäftsvorfälle nicht von einem Mitarbeitenden allein, sondern nach dem "Vier-Augen-Prinzip" ausgeführt. Manuelle und technische Zugriffsbeschränkungen stellen darüber hinaus sicher, dass Mitarbeitende nur in ihren Verantwortungsbereichen tätig sind. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme gegen Datenverlust werden die vorhandenen Datenbestände einer regelmäßigen Datensicherung unterzogen und in georedundanten Rechenzentren gespeichert.
Es kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass Datenschutzbestimmungen, bspw. durch menschliches Fehlverhalten oder technische Schwachstellen verletzt werden. In einem solchen Fall drohen United Internet Bußgelder und der Verlust von Kundenvertrauen.
United Internet speichert die Daten seiner Kunden auf Servern in nach internationalen Sicherheitsstandards zertifizierten firmeneigenen sowie in angemieteten Rechenzentren. Der Umgang mit diesen Daten unterliegt umfangreichen gesetzlichen Vorgaben.
Die Gesellschaft ist sich dieser großen Verantwortung bewusst und räumt dem Datenschutz einen hohen Stellenwert und besondere Beachtung ein. Durch den Einsatz neuester Technologien, die ständige Überprüfung der datenschutzrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Vorgaben, durch umfangreiche datenschutzrechtliche Schulungsprogramme für Mitarbeitende sowie die möglichst frühzeitige Einbindung von Datenschutzaspekten und -anforderungen in die Produktentwicklung investiert United Internet kontinuierlich in die Verbesserung des Datenschutzniveaus.
Seit Mai 2018 gelten die neuen Regeln der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO). Aufgrund der Erhöhung der Sanktionen bei Pflichtverletzungen ist die Auswirkung von Datenschutzrisiken gestiegen. Neben der Erhöhung der Sanktionen beinhalten die EU-DSGVO u. a. auch Neuregelungen bezüglich Einwilligungserklärungen sowie neue Meldepflichten gegenüber Behörden und Betroffenen im Falle von Datenverlust. Mit dem Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) sind zum 1. Dezember 2021 die datenschutzrechtlichen Regelungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG) und Telemediengesetzes (TMG) in ein eigenständiges Gesetz überführt worden.
Die Nichteinhaltung oder Nichtbeachtung gesellschaftlicher Normen, Trends und Besonderheiten kann zu Fehlverhalten und Fehlentscheidungen und damit zu Einnahmeverlusten und -ausfällen führen. Als international agierendes Unternehmen steht United Internet außerdem vor der Herausforderung, auch im Bereich der internen Abläufe und Prozesse solchen negativen Faktoren durch ein adäquates Management zu begegnen. Nicht jede Entscheidung oder geschäftliche Praxis, die aus juristischer Sicht nicht zu beanstanden ist, ist dies auch im jeweiligen kulturellen, ethischen oder sozialen Kontext.
Den Risiken aus Fehlverhalten und Regelwidrigkeiten begegnet United Internet unter anderem mit der "Kultur des Miteinanders", der Bereitstellung eines Verhaltenskodexes, dem länderspezifischen Management sowie Compliance als integralem Bestandteil der Unternehmenskultur.
Änderungen der bestehenden Gesetzgebung, der Erlass neuer Gesetze sowie Änderungen bei staatlichen Regulierungsthemen können unerwartete negative Auswirkungen auf die durch United Internet verfolgten Geschäftsmodelle und deren Weiterentwicklung haben. Die Entscheidungen der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts haben Einfluss auf den Netzzugang und die Gestaltung der Internetzugangstarife. Preiserhöhungen der Leitungsbetreiber, von denen United Internet Vorleistungen für die eigenen Kunden bezieht, könnten sich negativ auf die Profitabilität der Tarife auswirken. Gleichermaßen besteht die Möglichkeit, dass eine fehlende Regulierung das Marktumfeld für United Internet verschlechtert.
Der Frequenzerwerb im Jahr 2019 durch 1&1 war an die Erfüllung bestimmter regulatorischer Auflagen geknüpft. Unter anderem war 1&1 verpflichtet, bis Ende 2022 1.000 5G-Basisstationen anteilig verteilt auf die einzelnen Bundesländer in Betrieb zu nehmen. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten der von 1&1 mit der Bereitstellung der Antennenstandorte beauftragten Vorleister hat 1&1 diesen Zielwert bis Ende 2022 deutlich verfehlt. Die Einaltung der Frequenzauflagen wird von der Bundesnetzagentur eng überwacht. Als Sanktion bei Nicht-Einhaltung kämen ein Bußgeld sowie im äußersten Fall der Widerruf der Frequenznutzungsrechte in Betracht. Infolge des verfehlten Ausbauziels zum Jahresende 2022 erwägt die Bundesnetzagentur derzeit eine entsprechende Sanktion in Form eines Bußgeldes. Darüber hinaus bestehen die Auflagen, dass mit dem Mobilfunknetz im Jahr 2025 25 Prozent der Haushalte abzudecken sind und im Jahr 2030 50 Prozent. Ein Verfehlen dieser Ziele könnte ebenfalls Bußgelder oder im äußersten Fall den Frequenzentzug nach sich ziehen.
Im Geschäftsjahr 2022 traten die "fairen Verbraucherverträge" in Kraft, welche den Kundenschutz für die elektronische Kommunikation stärker in den Fokus rücken. Verstöße gegen die Vorgaben könnten mit Bußgeldern geahndet werden. Die von der United Internet Gruppe angebotenen Produkte und Dienstleistungen wurden daher hinsichtlich der neuen Gesetzeslage angepasst und geforderte Neuerungen, wie den "Kündigungs-Button", eingefügt.
United Internet begegnet dem tendenziell steigenden Regulierungsrisiko durch eine Zusammenarbeit mit mehreren Vorleistungspartnern und einer aktiven Verbandsarbeit.
United Internet ist gegenwärtig an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren beteiligt, die sich aus den normalen Geschäftstätigkeiten ergeben. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten ist naturgemäß ungewiss und stellt daher ein Risiko dar. Sofern die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann, sind die Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten in den Rückstellungen, sofern erforderlich, berücksichtigt.
Die United Internet Gruppe ist gegenwärtig an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren beteiligt, die sich aus der normalen Geschäftstätigkeit ergeben. Im Jahr 2019 hat ein Vorleister Ansprüche im niedrigen dreistelligen Millionenbereich gegenüber der 1&1 angemeldet (im Rahmen der internen Klassifizierung sind Beträge bis zu 333 Mio. € als niedriger dreistelliger Millionenbetrag definiert, die angemeldeten Ansprüche übersteigen diesen Betrag auch in Summe nicht). 1&1 sieht die Ansprüche der jeweiligen Gegenpartei als unbegründet an und hält einen Ressourcenabfluss für nicht wahrscheinlich. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten ist naturgemäß ungewiss und stellt daher ein Risiko dar. Sofern die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann, sind die Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten in den Rückstellungen berücksichtigt.
United Internet als international agierendes Unternehmen unterliegt den in den jeweiligen Ländern geltenden steuerlichen Rechtsvorschriften. Aus Änderungen der Steuergesetze und Doppelbesteuerungsabkommen, der Rechtsprechung sowie der unterschiedlichen Auslegung existierender Vorschriften können sich Risiken ergeben.
United Internet begegnet diesen Risiken durch den kontinuierlichen Ausbau des bestehenden Tax Managements.
Die im Wesentlichen bei der United Internet AG im Zuge der Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit entstehenden finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Kontokorrentkredite sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Die United Internet AG verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren. Diese umfassen im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft verfügte zum Bilanzstichtag fast ausschließlich über originäre Finanzinstrumente.
Ziel des Finanzrisikomanagements ist es, Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen.
Um dem dynamischen Kundenwachstum sowie einer möglichst schnellen Leistungsbereitstellung im Sinne des Kunden Rechnung zu tragen, sind die Bestell- und Bereitstellungsprozesse von United Internet - wie bei vielen großen Unternehmen im Massenmarktgeschäft - weitgehend automatisiert. Diese automatisierten Prozesse bieten naturgemäß Angriffsmöglichkeiten für Betrüger. Aufgrund der hohen Attraktivität der angebotenen Produkte und Services, erhöhen sich neben der Anzahl der Kunden auch die Anzahl von Nichtzahlern und Betrügern. Als Folge sind steigende Forderungsausfälle zu verzeichnen.
United Internet versucht, durch den permanenten Ausbau des Fraud-Managements, durch eine enge Zusammenarbeit mit Vordienstleistern sowie durch entsprechende Produktgestaltung Fraud-Angriffe zu vermeiden oder zumindest frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.
Das Liquiditätsrisiko der United Internet AG besteht grundsätzlich darin, dass die Gesellschaft möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen - bspw. der Tilgung von Finanzschulden - nicht nachkommen könnte. Ziel der Gesellschaft ist die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs und die Sicherstellung der Flexibilität, auch durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten und Darlehen.
Im Cash-Management wird der konzernweite Bedarf und Überschuss an Zahlungsmitteln zentral ermittelt. Durch das konzerninterne Saldieren (Netting) von Bedarf und Überschuss wird die Anzahl externer Bankgeschäfte auf ein Mindestmaß reduziert. Dies geschieht unter anderem durch den Einsatz von Cash-Pooling-Verfahren. Die Gesellschaft hat zur Steuerung ihrer Bankkonten und der internen Verrechnungskonten sowie zur Durchführung automatisierter Zahlungsvorgänge standardisierte Prozesse und Systeme etabliert. Neben der operativen Liquidität unterhält die United Internet AG auch weitere Liquiditätsreserven, die kurzfristig verfügbar sind.
Aufgrund von externen Ereignissen wie beispielweise Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunamis usw.), personelle Krisen (Pandemien, Streiks usw.), infrastrukturelle Krisen (Stromausfälle, Beschädigungen von Straßen usw.) oder Gewaltereignisse (Amokläufe, Terrorangriffe, Krieg usw.) kann es zur Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs von United Internet kommen.
United Internet begegnet diesen Risiken soweit möglich mit einer Vielzahl verschiedener Maßnahmen. Beispiele sind die Einrichtung von Gebäudezutrittsbeschränkungen, der Betrieb von georedundanten Rechenzentren oder Hygienevorkehrungen, standortunabhängige Arbeitsplätze, die Nutzung moderner Kommunikationsmedien zur Vermeidung von Reisetätigkeiten sowie die Ausarbeitung von Notfallkonzepten.
Letzteres hat durch den Ukraine-Krieg an Bedeutung gewonnen. Die United Internet Gruppe hat dies zum Anlass genommen, die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen und Konzepte zu überarbeiten und ggf. den höheren Bedrohungslagen anzupassen.
Zusätzliche Angaben zu Risiken, Finanzinstrumenten und dem Finanzrisikomanagement finden sich in Kapitel 43 "Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements" in den Erläuterungen zum Konzernabschluss.
Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risikofelder bzw. Einzelrisiken unter Berücksichtigung der Interdependenzen.
scrollen
| ― | Die bedeutendsten Herausforderungen stellen aus heutiger Sicht die Risikofelder "Gesetzgebung und Regulierung", "Rechtsstreitigkeiten", "Informationssicherheit" und "Technischer Anlagenbetrieb" dar. |
| ― | Für das Risikofeld "Technischer Anlagenbetrieb" wurde die Risikoeinstufung von Moderat auf Bedeutend geändert und damit den gestiegenen Gefahren, z. B. durch Hackerangriffe, Rechnung getragen. |
| ― | Die Risikoeinstufung des Risikofeldes "Kooperation & Outsourcing" stieg aufgrund der allgemeinen Geschäftsentwicklung von Gering auf Moderat. |
| ― | Auch das Risikofeld "Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten" hatte einen Anstieg von Gering auf Moderat zu verzeichnen. Ursache für diesen Anstieg liegt in dem erweiterten Risikobewusstsein, welches zu einer vermehrten Identifizierung von Risiken in diesem Feld geführt hat. |
| ― | Ansonsten blieben die Risikoeinstufungen der Risikofelder der United Internet AG zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum 31. Dezember 2021 unverändert. |
Durch den kontinuierlichen Ausbau des Risikomanagements begegnet der United Internet Konzern Risiken und begrenzt sie, soweit wirtschaftlich sinnvoll, mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen auf ein Minimum.
Das Gesamtrisiko ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. In der Gesamtrisikobetrachtungsweise haben die Rückgänge des erwarteten Schadensausmaßes für die Einzelrisiken in Summe zu einem geringeren Gesamtrisiko geführt. Die Risikoerhöhungen in den Bereichen Technischer Anlagenbetrieb, Kooperation & Outsourcing und Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten konnten durch den Rückgang der Einzelrisiken in anderen Risikokategorien überkompensiert werden. Wesentliche Treiber sind insbesondere geringere Einzelrisiken in Bezug auf die Risikokategorien Höhere Gewalt (insbesondere SARS-CoV-2-Virus) sowie Rechtsstreitigkeiten und Fraud & Forderungsausfall.
Bei der Beurteilung der Gesamtrisikosituation blieben die bestehenden Chancen im United Internet Konzern unberücksichtigt. Bestandsgefährdende Risiken für den United Internet Konzern waren im Geschäftsjahr 2022 sowie zum Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts weder aus Einzelrisikopositionen noch aus der Gesamtrisikosituation erkennbar.
Eintrittswahrscheinlichkeit, potenzieller Schaden und Risikoeinstufung der Risiken aus Konzernsicht und ihre Relevanz für die verschiedenen Segmente / Bereiche:
scrollen
| Wesentliche Segment-Relevanz | Eintrittswahrscheinichkeit | Potenzieller Schaden | Risikoeinstufung | Änderung ggü. Vorjahr | |
|---|---|---|---|---|---|
| Risiken im Bereich «Strategie" | |||||
| Beteiligungen & Investitionen | Corporate | Gering | Gering | Moderat | → |
| Geschäftsentwicklung & Innovationen | Consumer Access | Hoch | Hoch | Moderat | → |
| Kooperationen & Outsourcing | Business Applications | Gering | Gering | Moderat | ↗ |
| Organisationsstruktur & Entscheidungsfindung | Aktuell keine wesentliche | m Risiken | Gering | → | |
| Personalentwicklung & -bindung | Business Applications | Hoch | Gering | Moderat | → |
| Risiken im Bereich «Markt" | |||||
| Absatzmarkt & Wettbewerb | Business Applications | Gering | Hoch | Moderat | ↗ |
| Beschaffungsmarkt | Business Access | Gering | Hoch | Moderat | → |
| Finanzmarkt | Business Applications | Sehr hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Personalbeschaffungsmarkt | Business Access Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Risiken im Bereich "Leistungseirstellung" | |||||
| Arbeitsabläufe & -prozesse | Business Applications | Gering | Gering | Moderat | |
| Informationssicherheit | Business Applications | Sehr gering | Extrem hoch | Bedeutend | → |
| Kapazitätsengpässe | Business Applications | Gering | Sehr gering | Gering | → |
| Projekte | Consumer Access | Gering | Hoch | Moderat | → |
| Technischer Anlagenbetrieb | Business Applications Corporate | Sehr gering | Extrem hoch | Bedeutend | ↗ |
| Risiken im Bereich "Compliant" | |||||
| Datenschutz | Consumer Applications | Gering | Hoch | Moderat | |
| Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten | Business Applications | Gering | Gering | Moderat | ↗ |
| Gesetzgebung & Regulierung | Consumer Access | Gering | Extrem hoch | Bedeutend | → |
| Rechtsstreitigkeiten | Consumer Access | Gering | Extrem hoch | Bedeutend | → |
| Steuerliche Risiken | Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Risiken im Bereich «Finanzen" | |||||
| Finanzierung | Business Applications | Sehr gering | Gering | Gering | → |
| Fraud & Forderungsausfall | Consumer Access Business Applications | Sehr hoch | Gering | Moderat | → |
| Liquidität | Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Risiken im Bereich «Höhere Gewalt" | |||||
| Höhere Gewalt | Business Access Business Applications | Sehr gering | Hoch | Moderat | → |
scrollen
| Legende: | ↘ verbessert | → unverändert | ↗ verschlechtert |
Das Chancenmanagement hat seine Grundlage in der strategischen Planung und den daraus abgeleiteten Maßnahmen für die Entwicklung von Produkten und deren Positionierung in den unterschiedlichen Zielgruppen, Märkten und Ländern während des Produkt-Lebenszyklus.
Die direkte Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen obliegt dem Konzernvorstand sowie der operativen Führungsebene in den jeweiligen Geschäftssegmenten.
Das Management der United Internet AG beschäftigt sich intensiv mit detaillierten Auswertungen, Modellen und Szenarien zu aktuellen und künftigen Branchen- und Technologietrends, Produkten, Märkten / Marktpotenzialen und Wettbewerbern im Umfeld der Gesellschaft. Die bei diesen strategischen Analysen identifizierten Chancenpotenziale werden anschließend unter Betrachtung der kritischen Erfolgsfaktoren sowie der bestehenden Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der United Internet AG analysiert, in den Planungsgesprächen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und den operativ verantwortlichen Führungskräften diskutiert und in konkrete Maßnahmen, Ziele und Meilensteine umgesetzt.
Fortschritt und Erfolg der Maßnahmen werden fortlaufend von den operativ Verantwortlichen sowie von den Geschäftsführern und Vorständen der Gesellschaften überwacht.
Das stabile und weitgehend konjunkturunabhängige Geschäftsmodell von United Internet sichert planbare Umsätze und Cashflows und eröffnet so finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen Geschäftsfeldern und neuen Märkten zu nutzen - organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.
Angesichts der breiten Positionierung in den heutigen Wachstumsmärkten liegen die rein strategischen Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall und ständig verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender, Freiberufler und kleine Unternehmen sind für United Internet aus heutiger Sicht die Wachstumstreiber der nächsten Jahre - sowohl als eigenständige Produkte in den Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Segment "Consumer Access".
Trotz der unsicheren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet United Internet wie auch viele der führenden Branchenanalysten eine positive Entwicklung in den für die Gesellschaft wesentlichen Märkten. United Internet gehört in diesen Märkten zu den führenden Marktteilnehmern. National und international. Mit den sehr wettbewerbsfähigen Access-Produkten, dem wachsenden Portfolio an Cloud-Applikationen, den starken und spezialisierten Marken, der hohen Vertriebskraft sowie den bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden (Cross- und Up-Selling-Potenzial) ist United Internet gut aufgestellt, um in beiden Geschäftsbereichen auch am erwarteten Marktwachstum zu partizipieren.
Die United Internet AG gehört heute in vielen Unternehmensbereichen zu den führenden Unternehmen. Aufbauend auf dem vorhandenen technologischen Know-how, der hohen Produkt- und Servicequalität, der hohen Bekanntheit der Konzernmarken wie z. B. 1&1, GMX oder WEB.DE, der Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden sowie der hohen Kundenbindung sieht United Internet gute Chancen, die heutigen Marktanteile weiter auszubauen.
Zu den Kernkompetenzen von United Internet gehört es auch, Kundenwünsche, Trends und somit neue Märkte frühzeitig zu erkennen. Die breit angelegte Wertschöpfungskette (von Produktentwicklung und Rechenzentrumsbetrieb, über effektives Marketing und einen schlagkräftigen Vertrieb bis hin zur aktiven Kundenbetreuung) ermöglicht es United Internet dabei, oft schneller als andere mit Innovationen am Markt zu sein und diese - dank der hohen Cash-Generierung in den bestehenden Geschäftsfeldern - kraftvoll zu vermarkten.
Bei sich abzeichnenden neuen Chancen ist United Internet bereit und durch die starke Cash-Generierung in den etablierten Geschäftsfeldern auch in der Lage, einen mehrjährigen kostenintensiven Vorlauf zu tragen. So hat United Internet 2018 zusammen mit der Mediengruppe RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 die Stiftung "European netID Foundation" (EnID) gegründet. Die Initiative verfolgt das Ziel, mit der netID als "Single Sign-on" eine europäische Alternative zu US-Anbietern zu etablieren. Dazu hat die Stiftung einen offenen Standard entwickelt, der es Nutzern ermöglicht, auf alle Internet-Angebote der Partner der European netID Foundation mit denselben Login-Daten zuzugreifen. Die Stiftung überprüft alle Standards, Partner und Anbieter von Nutzerkonten innerhalb der Initiative. Mit dem offenen Login-Standard netID stellt die Stiftung die Datensouveränität jedes einzelnen Nutzers in den Mittelpunkt. Nutzer können mithilfe der netID ihre Einwilligung zur Nutzung von Internet-Diensten datenschutzkonform und transparent in einem sogenannten Privacy Center organisieren. Die netID steht GMX und WEB.DE Kunden sowie Kunden anderer netID Partner mit den bisherigen Zugangsdaten zur Verfügung. Neue Nutzer können sich einen netID Account mit einer Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort kostenlos anlegen. Im Rahmen des Aufbaus von NetID haben die United Internet Marken GMX und WEB.DE ihre Werbeflächen auf den Portalen stark reduziert und treiben gleichzeitig den Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle zur besseren Werbemonetarisierung voran.
United Internet betreibt seit der Übernahme von 1&1 Versatel (2014) ein eigenes Telekommunikationsnetz. Mit über 55.000 km Länge ist es eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Diese Netzinfrastruktur gibt United Internet die Möglichkeit, ihre Wertschöpfung zu vertiefen und zunehmend intern produzierte Breitband-Vorleistungen zu beziehen.
Zudem bietet das eigene Netz United Internet die Chance, auch das Geschäft mit Daten und Infrastruktur im B-to-B Business mit mittelständischen Firmen sowie Großunternehmen konsequent weiter auszubauen. Diese Chance wird deutlich bei einem Blick auf den hohen Nachholbedarf bei direkten Glasfaseranschlüssen in Deutschland. So waren - laut letzter Auswertung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von Dezember 2021 - nur 7,1 % (Ende 2020: 5,7 %) aller Breitband-Anschlüsse in Deutschland Glasfaseranschlüsse. Damit liegt Deutschland noch immer weit abgeschlagen auf Platz 34 der untersuchten 38 OECD-Mitgliedsländern und gleichzeitig weit hinter den Spitzenreiter Korea (86,6 %), Japan (83,3 %) und Spanien (78,9 %) sowie unter dem OECD-Durchschnitt von 34,9 % (Ende 2020: 30,5 %).
Nach dem Zusammenschluss mit Drillisch (2017) hat United Internet - indirekt über 1&1 - als einziger MBA MVNO in Deutschland einen langfristigen Anspruch auf einen bestimmten, auf bis zu 30 % steigenden Anteil an der genutzten Netzkapazität der Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Damit hat United Internet einen vertraglich abgesicherten, uneingeschränkten Zugang nicht nur zu LTE, der Netztechnologie der vierten Generation, sondern auch zu allen weiteren Zukunftstechnologien wie z. B. 5G. Daran ändert sich auch nach der Umstellung auf National Roaming grundsätzlich nichts. Ab der Inbetriebnahme des 1&1 Mobilfunknetzes erhalten alle 1&1 Neukunden und alle auf das 1&1 Netz migrierten Bestandskunden Zugang zum 5G-Netz von 1&1 sowie in noch nicht ausgebauten Gebieten automatisch per National Roaming diskriminierungsfreien Zugang zum Mobilfunknetz von Telefónica Deutschland. Ab dem 1. Januar 2026 gelten in bestimmten städtischen Gebieten, die bis dahin vom 5G Netz von 1&1 versorgt werden sollen, Beschränkungen beim Zugang zu 4G-National Roaming im Telefónica-Netz.
Im Zuge des geplanten Aufbaus eines leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat 1&1 - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcken à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcken à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen zentrale Voraussetzungen geschaffen, um den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern. Der Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes erfolgte am 28. Dezember 2022 mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das herkömmliche DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüsse ersetzt. Smartphone-Tarife sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming ist ein beim Bau neuer Mobilfunknetze übliches Verfahren, durch das Kunden bereits während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten unterbrechungsfrei surfen und telefonieren können. Dazu werden in diesen Gebieten automatisch Antennen des Roaming-Partners genutzt.
Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte verfolgt 1&1 unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen. Darüber hinaus hat 1&1 eine Beschwerde vor dem Bundeskartellamt eingelegt, die eine Behinderung des Netzaufbaus eines Wettbewerbers zum Gegenstand hat.
Im Applications-Segment deckt United Internet die komplette Wertschöpfungskette ab. Die Applikationen werden in den firmeneigenen "Internet-Fabriken" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und auf über 100.000 Servern in 11 eigenen und 21 Co-Location-Rechenzentren betrieben. Damit kann United Internet eine hohe Qualität sicherstellen und zeitnah auf Kundenbedürfnisse und veränderte Marktsituationen reagieren und so Neukunden gewinnen und Bestandskunden halten.
Cloud-Applikationen sind weltweit einsetzbar und funktionieren in Frankfurt am Main nach den gleichen Regeln wie in London, Rom oder New York. So hat United Internet bereits in der Vergangenheit vielfach zunächst für Deutschland entwickelte Cloud-Produkte auf Sprache und länderspezifische Unterschiede angepasst und diese sukzessive in andere Länder ausgerollt.
Dank der guten Exportierbarkeit dieser Produkte ist United Internet im Geschäftsfeld "Applications" schon heute in zahlreichen europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Portugal, Niederlande, Österreich, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Slowakei und Schweden), aber auch in Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) tätig. Weitere Länder und Produkt-Rollouts werden sukzessive folgen.
Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch Möglichkeiten von Firmenübernahmen und strategischen Beteiligungen. Dank der planbaren hohen Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und hat auch einen guten Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten, um Chancen in Form von Übernahmen und Beteiligungen zu nutzen.
So hat United Internet ihre Marktpositionen im In- und Ausland auch durch mehrere Übernahmen sowie durch strategische Beteiligungen weiter verbessert und sich gleichzeitig eine hohe Kompetenz in den Bereichen "Mergers & Acquisitions" (M&A) und "Firmen-Integration" aufgebaut. Zu den wichtigsten M&A-Aktivitäten der Vergangenheit zählen dabei die Übernahme des Portalgeschäfts von WEB.DE (im Jahr 2005), die Übernahmen von Fasthosts (2006) und united-domains (2008), die Übernahme des Breitband-Geschäfts von freenet (2009) sowie die Übernahmen von mail.com (2010), Arsys (2013), Versatel (2014; inzwischen 1&1 Versatel), home.pl (2015), STRATO (2017), ProfitBricks (2017; inzwischen IONOS Cloud), Drillisch (2017; inzwischen 1&1), World4You (2018) und we22 (2021). Zu den wichtigsten strategischen Beteiligungen zählen die Beteiligungen an Open-Xchange (2013), uberall (2014), Tele Columbus (2016), rankingCoach (2017), AWIN (2017; durch die Einbringung von affilinet) und Stackable (2021).
Angesichts der breiten Positionierung in den heutigen Wachstumsmärkten liegen die Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall und ständig verfügbare, immer leistungsfähigere Breitbandanschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender, Freiberufler und kleine Unternehmen sind für United Internet aus heutiger Sicht die Wachstumstreiber der nächsten Jahre - sowohl als eigenständige Produkte in den Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Segment "Consumer Access". Das Geschäftsmodell von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten, sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows. Vor diesem Hintergrund ist der Vorstand der Gesellschaft davon überzeugt, auch in Zukunft Herausforderungen meistern und Chancen nutzen zu können.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem Weltwirtschaftsausblick vom 30. Januar 2023 seine Prognosen für die Entwicklung der globalen Volkswirtschaften in den Jahren 2023 und 2024 aktualisiert. Dabei geht der IWF davon aus, dass die Weltwirtschaft die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation etwas besser verkraften wird als zunächst befürchtet. Gleichwohl rechnet der Fonds in seinem Weltwirtschaftsausblick für 2023 mit einem globalen Wachstum von lediglich 2,9 % (nach 3,4 % in 2022), sieht die Aussichten dabei jedoch "weniger düster" als noch im Oktober 2022. Der IWF erwartet insofern für 2023 kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die Rezession - eine Option, welche die Ökonomen im Herbst nicht ausgeschlossen hatten. Für 2024 prognostiziert der IWF ein Wachstum der Weltwirtschaft um 3,1 %.
Allerdings zählt der IWF-Bericht auch etliche Risiken auf, die eine Verschlechterung der Wirtschaftslage zur Folge hätten: eine weitere Verschärfung der Coronalage in China, eine Eskalation des russischen Angriffskriegs und eine Schuldenkrise aufgrund der strengen Geldpolitik der Zentralbanken.
Für die nordamerikanischen Zielländer von United Internet, die USA, Kanada und Mexiko, fallen die neuen Prognosen des IWF wie folgt aus: Die Volkswirtschaft in den USA soll (nach 2,0 % in 2022) um 1,4 % in 2023 und 1,0 % in 2024 zulegen. Für Kanada wird (nach 3,5 % in 2022) für 2023 und 2024 ein Wachstum von jeweils 1,5 % erwartet. Die Volkswirtschaft in Mexiko soll (nach 3,1 % in 2022) um 1,7 % in 2023 und 1,6 % in 2024 zulegen.
Für die Euro-Zone hat der IWF für 2023 und 2024 (nach 3,5 % in 2022) ein Wachstum von 0,7 % bzw. 1,6 % in Aussicht gestellt.
Auch für die Volkswirtschaften der wesentlichen europäischen Zielländer von United Internet innerhalb der EU, Frankreich, Spanien und Italien, erwartet der Fonds lediglich geringe Zuwächse: Für Frankreich prognostizieren die Ökonomen (nach 2,6 % in 2022) ein Wachstum von 0,7 % in 2023 bzw. 1,6 % in 2024. Spanien soll (nach 5,2 % in 2022) in 2023 und 2024 um 1,1 % bzw. 2,4 % zulegen. Und für Italien erwartet der IWF (nach 3,9 % in 2022) für 2023 und 2024 ein Wachstum von 0,6 % bzw. 0,9 %.
Für das Nicht-EU-Land Großbritannien rechnet der IWF (nach 4,1 % in 2022) in 2023 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um -0,6 % und in 2024 mit einem Wachstum um 0,9 %.
Für den aus Sicht von United Internet wichtigsten Markt, Deutschland, erwartet der IWF (nach 1,9 % in 2022) ein Wirtschaftswachstum von 0,1 % in 2023 und 1,4 % in 2024. Mit dem erwarteten Wachstum von 0,1 % bzw. 1,4 % in 2023 und 2024 liegt der Fonds leicht unter der Prognose der Bundesregierung, die am 25. Januar 2023 im Rahmen ihres Jahreswirtschaftsbericht 2023 von einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 0,2 % in 2023 bzw. 1,8 % in 2024 ausgeht.
Die Bundesregierung zeigt sich damit etwas zuversichtlicher in der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage als noch vor wenigen Monaten und geht inzwischen anstelle einer Rezession von einem kleinen Plus für 2023 aus. Als Ursache für die leicht gestiegenen Erwartungen nennt die Bundesregierung insbesondere die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, die sich trotz Lieferketten-Engpässen, Sanktionen gegenüber Russland und des Stopps russischer Gaslieferungen als stabil erwiesen hat.
Markt-Prognose: Entwicklung wesentlicher Bruttoinlandsprodukte aus Sicht von United Internet
scrollen
| 2024e | 2023e | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Welt | 3,1 % | 2,9 % | 3,4 % |
| USA | 1,0 % | 1,4 % | 2,0 % |
| Kanada | 1,5 % | 1,5 % | 3,5 % |
| Mexiko | 1,6 % | 1,7 % | 3,1 % |
| Euro-Zone | 1,6 % | 0,7 % | 3,5 % |
| Frankreich | 1,6 % | 0,7 % | 2,6 % |
| Spanien | 2,4 % | 1,1 % | 5,2 % |
| Italien | 0,9 % | 0,6 % | 3,9 % |
| Großbritannien | 0,9 % | - 0,6 % | 4,1 % |
| Deutschland | 1,4 % | 0,1 % | 1,9 % |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2023
Trotz der Herausforderungen durch Krieg, Lieferengpässe, Inflation und Fachkräftemangel erwartet der Branchenverband Bitkom für den deutschen ITK-Markt insgesamt in 2023 ein Wachstum um 3,8 % (Vorjahr: 4,0 %). Die Umsätze sollen damit mit 203,4 Mrd. € erstmals über die 200-Milliarden-Euro-Marke steigen.
Der Markt für Informationstechnik soll 2023 wie im Vorjahr überdurchschnittlich zulegen und seine Bedeutung als größtes Branchensegment weiter ausbauen. Die Umsätze sollen nach Bitkom-Berechnungen in 2023 um 6,3 % (Vorjahr: 6,6 %) auf 126,4 Mrd. € zulegen. Am stärksten soll dabei erneut das Software-Segment, das besonders durch das Cloud-Geschäft angetrieben wird, mit einem kräftigen Plus von 9,3 % (Vorjahr: 9,4 %) auf 38,8 Mrd. € wachsen. Auch der Umsatz mit IT-Hardware soll deutlich zulegen, um 5,3 % (Vorjahr: 5,4 %) auf 39,7 Mrd. €. Für das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, wird ein stabiles Wachstum um 4,7 % (Vorjahr: 5,5 %) auf 47,8 Mrd. € erwartet.
Der Markt für Unterhaltungselektronik steht hingegen weiter unter Druck. Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2023 erneut um voraussichtlich -7,3 % (Vorjahr: -8,2 %) auf 7,6 Mrd. €.
Von besonderer Bedeutung für United Internet sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications".
Für den deutschen Telekommunikationsmarkt erwartet der Branchenverband Bitkom, dass sich das moderate Wachstum aus dem Vorjahr fortsetzt. 2023 soll der Markt insgesamt um 0,9 % (Vorjahr: 1,3 %) auf 69,5 Mrd. € zulegen. Am stärksten sollen in diesem Segment die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur mit 2,5 % (Vorjahr: 7,3 %) auf 7,7 Mrd. € zulegen. Die Umsätze mit Endgeräten wie Smartphones sollen dank steigender Nachfrage nach hochwertigen Geräten im Premium-Segment sowie Geräten mit 5G-Fähigkeiten um 2,3 % (Vorjahr: 1,8 %) auf 12,1 Mrd. € wachsen. Dagegen stagniert das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, mit denen nach Bitkom-Berechnungen 49,7 Mrd. € umgesetzt werden - dies entspricht einem minimalen Anstieg um 0,1 % (Vorjahr: 0,3 %). Nach Einschätzungen des Bitkom können die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten - trotz höherer Bandbreiten, mehr Datenvolumen und steigender Nutzung - angesichts des scharfen Preiswettbewerbs derzeit kaum gesteigert werden.
scrollen
| in Mrd. € | 2023e | 2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 69,5 | 68,9 | + 0,9 % |
Quelle: Bitkom, Januar 2023
Nach dem sehr starken Wachstum in 2022 (18,8 %) erwartet Gartner in 2023 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 490,33 Mrd. USD um 20,7 % auf 591,79 Mrd. USD.
scrollen
| in Mrd. USD | 2023e | 2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatz Public Cloud Services weltweit | 591,79 | 490,33 | + 20,7 % |
| davon Application Infrastructure Services (PaaS) | 136,41 | 110,68 | + 23,2 % |
| davon Application Services (SaaS) | 195,21 | 167,11 | + 16,8 % |
| davon Business Process Services (BPaaS) | 65,15 | 60,13 | + 8,3 % |
| davon Desktop as a Service (DaaS) | 3,10 | 2,54 | + 22,0 % |
| davon Management and Security Services | 41,68 | 34,14 | + 22,1 % |
| davon System Infrastructure Services (laaS) | 150,25 | 115,74 | + 29,8 % |
Quelle: Gartner, Public Cloud Services, Worldwide, 2020-2026, 3Q22 Update, Oktober 2022
Nach einem Anstieg des Online-Werbemarktes von 12,0 % in 2022 rechnet PricewaterhouseCoopers für 2023 mit weiterem Wachstum und erwartet für den Gesamtmarkt (Mobile-Werbung & Desktop-Werbung) ein Plus von 8,2 % auf 14,53 Mrd. €.
scrollen
| in Mrd. € | 2023e | 2022 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Online-Werbeumsätze | 14,53 | 13,43 | + 8,2 % |
Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2022 - 2026, August 2022
scrollen
| ― | Die United Internet AG erwartet für das Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg des Konzernumsatzes auf ca. 6,2 Mrd. € (Vorjahr: 5,915 Mrd. €). |
| ― | Das operative EBITDA 2023 soll auf Vorjahresniveau liegen (Vorjahr: 1,272 Mrd. €). Im EBITDA enthalten sind ca. -120 Mio. € (Vorjahr: -52 Mio. € in 2022) für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes. |
Der CapEx (ohne eventuelle M&A-Transaktionen) wird, insbesondere durch den Netzaufbau sowie die Erweiterung des Glasfasernetzes zum Anschluss der 5G-Antennen und zur Versorgung zusätzlicher Ausbaugebiete, auf voraussichtlich ca. 800 Mio. € (Vorjahr: 681 Mio. €) steigen.
Das Ergebnis der United Internet AG auf Ebene des Elnzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungsergebnis (Ergebnisabführungen und Ausschüttungen) und das Zinsergebnis beeinflusst. Für das Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand aus heutiger Sicht (vorbehaltlich eventueller Sondereffekte) auch aufgrund der bereits im Geschäftsjahr 2022 erfolgten (phasengleichen) Dividendenvereinnahmung der 1&1 AG für 2022 sowie des gestiegenen Zinsniveaus von einem Jahresergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich aus (Vorjahr: 120,7 Mio. €).
Die auf Kontinuität ausgerichtete aktionärsfreundliche Dividendenpolitik der United Internet AG soll sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Gesellschaft beabsichtigt auch zukünftig ca. 20 -40 % des bereinigten Konzernergebnisses aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an ihre Aktionäre auszuschütten. Voraussetzung ist, dass die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.
Der Vorstand der United Internet AG blickt optimistisch in die Zukunft. Dank des überwiegend auf elektronischen Abonnements beruhenden Geschäftsmodells sieht sich United Internet weitgehend stabil gegen konjunkturelle Einflüsse aufgestellt. Und mit den in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in Kundenbeziehungen, neue Geschäftsfelder und die weitere Internationalisierung sowie durch Übernahmen und Beteiligungen wurde ein breites Fundament für weiteres Wachstum geschaffen.
Diese nachhaltige Geschäftspolitik wird United Internet auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Neben den vorgenannten Investitionen in die Zukunftsthemen von 1&1 und 1&1 Versatel stehen in den Segmenten folgende Themen im Vordergrund.
scrollen
| ― | Im Segment "Consumer Access" werden die Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2023 - neben dem Aufbau des eigenen 5G Mobilfunknetzes - insbesondere auf der Vermarktung der Mobile-Internet-Produkte und der Gewinnung von hochwertigen Kundenverhältnissen liegen. |
| ― | Im Segment "Business Access" sollen in 2023 das eigene Glasfasernetz ausgebaut und weitere Standorte erschlossen werden. Zudem soll das Geschäftskunden- und Wholesale-Geschäft weiter entwickelt werden. |
| ― | Zentrale Themen im Segment "Consumer Applications" sind auch im Geschäftsjahr 2023 der weitere Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle sowie die Fokussierung auf kostenpflichtige Premium-Produkte. |
| ― | Im Segment "Business Applications" liegt der Schwerpunkt 2023 - neben der Erhöhung der Markenbekanntschaft - unverändert auf dem Ausbau des Bestandskundengeschäfts und der Gewinnung hochwertiger Kundenverhältnisse. Darüber hinaus soll vor allem das Cloud-Geschäft vergrößert werden. |
Nach einem erfolgreichen Jahresauftakt sieht der Vorstand die Gesellschaft auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts auf gutem Wege, die im voranstehenden Abschnitt "Prognose für das Geschäftsjahr 2023" näher erläuterte Prognose zu erreichen.
Der vorliegende Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Prognosen des Vorstands der United Internet AG sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind verschiedenen Risiken und Unwägbarkeiten unterworfen und beruhen auf Erwartungen, Annahmen und Prognosen, die sich künftig möglicherweise als nichtzutreffend erweisen könnten. United Internet garantiert nicht, dass sich die zukunftsgerichteten Aussagen als richtig erweisen, übernimmt keine Verpflichtung und hat auch nicht die Absicht, die in diesem Bericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen anzupassen bzw. zu aktualisieren.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) sieht Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem vor Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen an den Lagebericht hinaus und sind von der inhaltlichen Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer ausgenommen ("lageberichtsfremde Angaben "). Sie werden in Kapitel 5 "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem " thematisch den wesentlichen Elementen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zugeordnet und sind von den inhaltlich zu prüfenden Angaben durch separate Absätze abgegrenzt und entsprechend als "ungeprüft " gekennzeichnet.
Das interne Kontrollsystem (IKS) der United Internet AG umfasst die gesamte Organisation und dient der Erhaltung der Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Geschäftsprozessen, der Zuverlässigkeit von betrieblichen Informationen, der Vermögenssicherung und der Regeleinhaltung. In diesem Zusammenhang beinhalten die durchgeführten Kontrollen die Einhaltung der Soll-Prozesse, das "Vier-Augen-Prinzip" und die Funktionstrennung. Die Kontrollen werden auf Basis einheitlicher Kategorisierungen je Prozess definiert und teilweise zentral sowie dezentral im gesamten Konzern ausgeführt. In definierten Prozessen, die die Verantwortlichen der Fachbereiche und auch Prozessexperten einbeziehen, wird sichergestellt, dass den Prozess- und Organisationsrisiken präventiv begegnet wird. Gemeinschaftlich und im Zusammenspiel mit dem Risikomanagement beurteilen alle Einheiten des Konzerns das Vorliegen von Organisations- und Prozessrisiken und schätzen ein, ob diese Auswirkungen auf das IKS haben können. Die Verbesserung des IKS, auch unter Einbeziehung von Experten, findet regelmäßig statt. Die Überwachung basiert auf den drei Säulen Risikomanagement, Konzernrevision und externe Prüfer. Die Konzernrevision bewertet und verbessert die Governance-Prozesse und das Risikomanagement und beurteilt darüber hinaus die Angemessenheit und Effektivität des IKS durch Prüfungen die regelmäßig in Stichproben durchgeführt werden.
Gemäß § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 HGB ist die United Internet AG verpflichtet, im Lagebericht die wesentlichen Merkmale ihres rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zu beschreiben.
Die United Internet AG betrachtet das Risikomanagement als Teil des internen Kontrollsystems (IKS). Dabei wird das IKS als fortlaufender Prozess verstanden, der Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen umfasst, um die Einhaltung der gesetzlichen und unternehmerischen Vorgaben jederzeit zu gewährleisten.
Der Vorstand der United Internet AG ist verantwortlich für den Umfang und die Ausgestaltung des IKS und berücksichtigt hierbei die unternehmensspezifischen Anforderungen. Die Überwachung der Wirksamkeit des IKS gehört zu den Aufgaben des Aufsichtsrates der United Internet AG, der sich vom Vorstand regelmäßig über den Zustand des IKS und die Ergebnisse des internen Revisionssystems berichten lässt. Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) überprüft unabhängig die Angemessenheit, Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des IKS im United Internet Konzern und verfügt zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Ihre Prüfungshandlungen basieren auf einem risikoorientierten Prüfungsplan, der regelmäßig auch Prüfungen bei Tochtergesellschaften vorsieht. Darüber hinaus prüft die Abteilung Corporate Audit grundsätzlich die Ordnungsmäßigkeit wesentlicher Anlage- und Vorratsinventuren. Der Abschlussprüfer prüft darüber hinaus die für die Finanzberichterstattung relevanten Teile des IKS im Rahmen seines risikoorientierten Prüfungsansatzes auf Wirksamkeit.
Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen Gesetze und Normen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses dient das IKS insbesondere dazu, die Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und die Anwendung der nach § 315e HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sicherzustellen. Das IKS trägt bei der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts zusätzlich dazu bei, dass die handelsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden.
Bei jedem IKS muss grundsätzlich berücksichtigt werden, dass es, unabhängig von seiner Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit dafür bieten kann, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Ursache dafür könnten bspw. fehlerhafte Ermessensentscheidungen, unzureichende Kontrollen oder kriminelle Handlungen sein.
Die folgenden Aussagen beziehen sich nur auf die im Konzernabschluss der United Internet AG vollkonsolidierten Tochterunternehmen, bei denen die United Internet AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geldpolitik zu bestimmen, um aus der Tätigkeit dieser Unternehmen Nutzen zu ziehen.
Die Aufgabe des Risikomanagements der United Internet AG ist unter anderem die Festlegung von Maßnahmen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten, auf ein vertretbares Maß abzumildern und um die erkannten Risiken zu überwachen. Ein Risikomanagement verlangt organisiertes Handeln, um mit Unsicherheit und Bedrohung angemessen umgehen zu können und hält Mitarbeiter dazu an, Vorschriften und Instrumente einzusetzen, um die Einhaltung der Grundsätze für das Risikomanagement zu gewährleisten. Es umfasst neben dem operativen Risikomanagement auch die systematische Risikofrüherkennung, -steuerung und -überwachung. Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagement ist dabei auf das Risiko einer Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet.
Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken können z. B. aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte auftreten. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten Risiko behaftet. Einem begrenzten Personenkreis sind notwendigerweise Ermessensspielräume bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden eingeräumt, woraus weitere rechnungslegungsbezogene Risiken resultieren können.
Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst anhand von Risikoaspekten definierte interne Kontrollen der für die Rechnungslegung relevanten Prozesse sowie der Prozesse, die die IT-Systeme unterstützen. Hierbei sind die IT-Sicherheit, das Veränderungsmanagement und die operativen IT-Vorgänge von besonderer Bedeutung. Dabei werden organisatorische, präventive und aufdeckende Kontrollen angewendet, die sowohl IT-gestützt als auch manuell erfolgen können. Für die Wirksamkeit und Effizienz des rechnungslegungsbezogenen IKS ist für die United Internet Gruppe die hohe Qualifikation der Mitarbeiter, deren regelmäßige Schulung, das Vier-Augen-Prinzip und die Funktionstrennung von Verwaltungs-, Ausführungs- und Genehmigungsprozessen unverzichtbar. Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung erfolgt durch den Bereich Konzernrechnungslegung und weitere zuständige Rechnungslegungsabteilungen. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf die Rechnungslegung analysiert. In der Bilanzierungsrichtlinie des Konzerns werden relevante Anforderungen festgehalten, kommuniziert und bilden die Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess. Zusätzlich unterstützen ergänzende Verfahrensanweisungen wie z. B. die Intercompany-Richtlinie, standardisierte Meldeformate, IT-Systeme sowie IT-unterstützte Reporting- und Konsolidierungsprozesse den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung. Der Bereich Konzernrechnungslegung stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung des ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablaufs ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich und werden dabei von den Rechnungslegungsabteilungen unterstützt.
Bei festgestellten wesentlichen Kontrollschwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten werden diese bewertet und mit den verantwortlichen Personen Gegenmaßnahmen ausgearbeitet, um die Wirksamkeit des IKS weiter zu verbessern. Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch die Abteilung Corporate Audit überwacht und kann Gegenstand von Folgeprüfungen sein. Zur Sicherstellung der hohen Qualität des rechnungslegungsbezogenen IKS ist Corporate Audit über alle Stufen hinweg eng mit einbezogen.
Aus der regelmäßigen Befassung mit dem internen Kontroll- und Risikomanagementsystem sind dem Vorstand bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts keine Umstände bekannt, welche gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme sprechen bzw. diese in Frage stellen würden.
Die folgenden Angaben nach §§ 289 a, 315 a HGB geben die Verhältnisse zum Bilanzstichtag wieder. Wie in § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG vorgesehen, werden die Angaben in den einzelnen Abschnitten erläutert.
Darüber hinaus wird auf die Ausführungen im Konzernanhang unter Anhangangabe 16 sowie 37 - 39 verwiesen.
Das gezeichnete Kapital der United Internet AG beträgt zum 31. Dezember 2022.194.000.000 € und ist in 194.000.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stammaktien eingeteilt. Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2.000.000 Mio. eigenen Aktien reduzierte sich das gezeichnete Kapital auf 192.000.000 € und ist in 192.000.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stammaktien eingeteilt. Jede Aktie gewährt eine Stimme, weitere Aktiengattungen existieren nicht. Bei einer Erhöhung des Grundkapitals kann der Beginn der Gewinnberechtigung der neuen Aktien abweichend von dem Zeitpunkt der Leistung der Einlagen festgelegt werden. Alle Stammaktien sind börsennotiert.
Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen in Bezug auf eigene Aktien gem. § 71b AktG und gem. § 71d S. 4 i. V. m. § 71b AktG vor. United Internet war zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 im Besitz von 7.284.109 eigenen Aktien, die 3,75 % des Grundkapitals repräsentierten. Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2.000.000 eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen.
Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen weiterhin in Bezug auf die Interessenkollision gem. § 136 Abs. 1 AktG bei Aktien vor, die im Besitz des Vorstands und des Aufsichtsrats sind.
Innerhalb der aktuellen Mitglieder des Vorstands hielt Herr Ralph Dommermuth zum 31. Dezember 2022 indirekt 99.000.000 Aktien der United Internet AG (51,03 % des Grundkapitals). Nach Abschluss der vorgenannten Kapitalherabsetzung sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot (von denen 5.044.795 Aktien von Herrn Ralph Dommermuth stammen) hält Herr Dommermuth indirekt 93.955.205 Aktien der United Internet AG (48,94 % des Grundkapitals). Zudem hielt Herr Martin Mildner 15 Aktien der Gesellschaft (0,00 % des Grundkapitals) zum 31. Dezember 2022.
Von den aktuellen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden zum 31. Dezember 2022 keine Aktien der United Internet AG gehalten.
Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betreffen, liegen nicht vor.
Per 31. Dezember 2022 hielt der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Herr Ralph Dommermuth, wohnhaft in Deutschland, indirekt 99.000.000 Aktien bzw. 51,03 % der Anteile am Grundkapital von 194.000.000 Aktien der United Internet AG. Aktuell hält Herr Ralph Dommermuth indirekt 93.955.205 Aktien bzw. 48,94 % der Anteile am Grundkapital von 192.000.000 Aktien der United Internet AG. Weitere Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.
Herrn Ralph Dommermuth steht das persönliche Recht zu, zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Das Entsendungsrecht wird ausgeübt durch Benennung der Person des Aufsichtsratsmitglieds gegenüber dem Vorstand der Gesellschaft. Die Benennung wird wirksam durch Erklärung der Annahme des Aufsichtsratsmandats durch die benannte Person gegenüber dem Vorstand. Das vorstehende Entsendungsrecht setzt voraus, dass Herr Ralph Dommermuth selbst oder durch gemäß §§ 15 ff. AktG verbundene Unternehmen bei Ausübung des Entsendungsrechts Aktien hält, die mindestens 25 % des stimmberechtigten Grundkapitals der Gesellschaft repräsentieren und dies dem Vorstand bei der Benennung des Aufsichtsratsmitglieds durch Depotauszüge oder ähnliche Unterlagen nachweist. Herr Dommermuth hat bisher von seinem Entsendungsrecht keinen Gebrauch gemacht.
Weitere Aktien mit Sonderrechten bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.
Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG in Verbindung mit Ziffer 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus einer Person. Der Aufsichtsrat bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands, bestimmt ihre Zahl und kann ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden ernennen.
Jede Satzungsänderung bedarf eines Hauptversammlungsbeschlusses mit einer Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Zu Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, ist der Aufsichtsrat nach § 22 der Satzung in Verbindung mit § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG ermächtigt (Änderungen bei Grundkapital und Aktienzahl).
Der Vorstand hat die Möglichkeit, unter folgenden Umständen neue Aktien auszugeben:
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 31. August 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder gegen Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 77.500.000,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020).
Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der Gesellschaft oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts bzw. Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist -des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen auszuschließen. Die vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.
Das Grundkapital ist um bis zu 25.000.000,00 € eingeteilt in bis zu Stück 25.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten oder die zur Wandlung Verpflichteten aus ausgegebenen Options- oder Wandelanleihen, die von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen der Gesellschaft aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 20. Mai 2020 bis zum 31. August 2023 ausgegeben oder garantiert werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zur Wandlung erfüllen, oder, soweit die Gesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder Aktien einer anderen börsennotierten Gesellschaft zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Die von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung war bis zum 18. September 2020 befristet. Vor diesem Hintergrund hat die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 eine neue Ermächtigung gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung erteilt. Diese Ermächtigung gilt vom 19. September 2020 bis zum 31. August 2023.
Die Ermächtigung ist insgesamt auf einen Anteil von 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch ein von der Gesellschaft abhängiges oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen oder durch von der Gesellschaft oder von der Gesellschaft abhängige oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehende Unternehmen beauftragte Dritte ausgeübt werden und erlaubt den Erwerb eigener Aktien im ganzen Umfang oder in Teilbeträgen sowie den einmaligen oder mehrmaligen Erwerb.
Der Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre erfolgen.
scrollen
| ― | Erfolgt der Erwerb über die Börse oder über ein öffentliches Kaufangebot, darf die Gesellschaft je Aktie nur einen Gegenwert (ohne Erwerbsnebenkosten) zahlen, der den arithmetischen Mittelwert der Kurse der Stückaktien der Gesellschaft in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten zehn Börsenhandelstage vor dem Abschluss des Verpflichtungsgeschäftes, sofern der Erwerb über die Börse stattfindet, oder vor der Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe des öffentlichen Kaufangebots, sofern der Erwerb im Wege eines öffentlichen Kaufangebots erfolgt, um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreitet. Ergeben sich nach Veröffentlichung eines öffentlichen Kaufangebots erhebliche Kursabweichungen vom gebotenen Kaufpreis oder den Grenzwerten der gebotenen Kaufpreisspanne, so kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall bestimmt sich der maßgebliche Betrag nach dem entsprechenden Kurs am letzten Handelstag vor der Veröffentlichung der Anpassung; die 10 %-Grenze für das Über- oder Unterschreiten ist auf diesen Betrag anzuwenden. Das Volumen des öffentlichen Kaufangebots kann begrenzt werden. Sofern bei einem öffentlichen Kaufangebot das Volumen der angebotenen Aktien das vorhandene Rückkaufvolumen überschreitet, kann unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts der Erwerb nach dem Verhältnis der angedienten Aktien (Andienungsquoten) statt nach dem Verhältnis der Beteiligung der andienenden Aktionäre an der Gesellschaft (Beteiligungsquote) erfolgen. Darüber hinaus können unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts eine bevorrechtigte Annahme geringerer Stückzahlen bis zu 100 Stück angedienter Aktien je Aktionär sowie zur Vermeidung rechnerischer Bruchteile von Aktien eine Rundung nach kaufmännischen Gesichtspunkten vorgesehen werden. Erfolgt der Erwerb mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, legt die Gesellschaft eine Kaufpreisspanne je Aktie fest, innerhalb derer Verkaufsangebote abgegeben werden können. Die Kaufpreisspanne kann angepasst werden, wenn sich während der Angebotsfrist erhebliche Kursabweichungen vom Kurs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten ergeben. Der von der Gesellschaft zu zahlende Kaufpreis je Aktie, den die Gesellschaft aufgrund der eingegangenen Verkaufsangebote ermittelt, darf den arithmetischen Mittelwert der Kurse der Stückaktien der Gesellschaft in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten drei Börsenhandelstage vor dem nachfolgend beschriebenen Stichtag ohne Berücksichtigung der Erwerbsnebenkosten um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Stichtag ist der Tag, an dem der Vorstand der Gesellschaft endgültig formell über die Veröffentlichung der Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder deren Anpassung entscheidet. Das Volumen der Annahme kann begrenzt werden. Sofern von mehreren gleichartigen Verkaufsangeboten wegen der Volumenbegrenzung nicht sämtliche angenommen werden können, kann unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts der Erwerb nach dem Verhältnis der Andienungsquoten statt nach Beteiligungsquoten erfolgen. Darüber hinaus können unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts eine bevorrechtigte Annahme geringerer Stückzahlen bis zu 100 Stück angedienter Aktien je Aktionär sowie zur Vermeidung rechnerischer Bruchteile von Aktien eine Rundung nach kaufmännischen Grundsätzen vorgesehen werden. |
scrollen
| ― | Erfolgt der Erwerb mittels den Aktionären zur Verfügung gestellter Andienungsrechte, so können diese pro Aktie der Gesellschaft zugeteilt werden. Gemäß dem Verhältnis des Grundkapitals der Gesellschaft zum Volumen der von der Gesellschaft zurückzukaufenden Aktien berechtigt eine entsprechend festgesetzte Anzahl Andienungsrechte zur Veräußerung einer Aktie der Gesellschaft an diese. Andienungsrechte können auch dergestalt zugeteilt werden, dass jeweils ein Andienungsrecht pro Anzahl von Aktien zugeteilt wird, die sich aus dem Verhältnis des Grundkapitals zum Rückkaufvolumen ergibt. Bruchteile von Andienungsrechten werden nicht zugeteilt; für diesen Fall werden die entsprechenden Teilandienungsrechte ausgeschlossen. Der Preis oder die Grenzwerte der angebotenen Kaufpreisspanne (jeweils ohne Erwerbsnebenkosten), zu dem bei Ausübung des Andienungsrechts eine Aktie an die Gesellschaft veräußert werden kann, wird nach Maßgabe der Regelungen im vorstehenden Absatz bestimmt, wobei maßgeblicher Stichtag derjenige der Veröffentlichung des Rückkaufangebots unter Einräumung von Andienungsrechten ist, und gegebenenfalls angepasst, wobei deren maßgeblicher Stichtag derjenige der Veröffentlichung der Anpassung ist. Die nähere Ausgestaltung der Andienungsrechte, insbesondere ihr Inhalt, die Laufzeit und gegebenenfalls ihre Handelbarkeit, bestimmt der Vorstand der Gesellschaft. |
Der Vorstand wird weiter ermächtigt, eigene Aktien in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an sämtliche Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußerten Aktien insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch - falls dieser Wert geringer ist -im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG bezugsrechtsfreien Veräußerung eigener Aktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Ferner sind auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Options- und/oder Wandlungsrechten und/oder Wandlungspflichten ausgegeben bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden.
Der Vorstand wird ferner ermächtigt, eigene Aktien zusätzlich zu einer Veräußerung über die Börse oder einer anderen das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrenden Weise zu folgenden Zwecken zu verwenden:
scrollen
| ― | Im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen als (Teil-)Gegenleistung. |
| ― | Zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen sind. Der Preis, zu dem diese Aktien an ausländischen Börsen eingeführt werden, darf den arithmetischen Mittelwert der Kurse der Stückaktien der Gesellschaft in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten drei Börsenhandelstage vor dem Tag der Einführung an der ausländischen Börse ohne Berücksichtigung der Erwerbsnebenkosten um nicht mehr als 5 % unterschreiten. |
| ― | Zur Gewährung von United Internet Aktien im Rahmen von Vergütungs- bzw. Belegschaftsaktienprogrammen, indem die United Internet Aktien Mitgliedern des Vorstands der United Internet AG bzw. Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft stehen oder standen und/oder Mitgliedern der Geschäftsführung von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen angeboten oder übertragen werden. Soweit United Internet Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft übertragen werden sollen, obliegt die Entscheidung hierüber dem Aufsichtsrat der Gesellschaft. |
Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3, 4 AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand im Falle der Veräußerung der eigenen Aktien durch Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausschließen.
Die Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Veräußerung eigener Aktien vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts aus dem Genehmigten Kapital 2020 ausgegeben werden.
Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die eigenen Aktien einzuziehen, ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen. Die Einziehung kann auch nach § 237 Abs. 3 Nr. 3 AktG ohne Kapitalherabsetzung in der Weise erfolgen, dass sich durch die Einziehung der Anteil der übrigen Stückaktien der Gesellschaft am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Vorstand wird gemäß § 237 Abs. 3 Nr. 3, 2. Hs. AktG ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung entsprechend anzupassen. Die Einziehung kann auch mit einer Kapitalherabsetzung verbunden werden; in diesem Fall ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital um den auf die eingezogenen Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien und des Grundkapitals in der Satzung entsprechend anzupassen.
Die vorstehenden Ermächtigungen gelten seit dem 19. September 2020. Sie können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden. Sie erfassen auch die Verwendung von Aktien der Gesellschaft, die aufgrund früherer Ermächtigungen zum Rückerwerb eigener Aktien zurückerworben wurden, und solche, die aufgrund von § 71d Satz 5 AktG erworben oder (i) durch ein von der Gesellschaft abhängiges oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen oder (ii) durch Dritte für Rechnung der Gesellschaft oder durch Dritte für Rechnung eines von der Gesellschaft abhängigen oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehenden Unternehmens erworben werden.
Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG bis Januar 2025 einen Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des am 21. Dezember 2018 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart.
scrollen
| ― | Den Mitgliedern des Konsortiums wurde das Recht eingeräumt, ihren Anteil am Konsortialkreditrahmen bzw. dem Konsortialkredit zu kündigen, wenn ein Dritter oder eine Gruppe von gemeinsam handelnden Dritten die Mehrheit der Anteile an der United Internet AG erlangt, oder die Mehrheit der stimmberechtigen Anteile auf einer Hauptversammlung der Gesellschaft hält. Das Recht zur Kündigung steht jedem Mitglied des Bankenkonsortiums einzeln binnen 30 Tagen nach Ankündigung des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft offen. Dieses Kündigungsrecht besteht jedoch nicht, wenn die Mehrheit der Anteile, oder der Stimmrechte auf einer Hauptversammlung, durch Herrn Ralph Dommermuth oder seine direkten Angehörigen erlangt wird. |
Des Weiteren stehen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 mehrere Schuldscheindarlehen der United Internet AG über insgesamt 1.100,0 Mio. € aus.
scrollen
| ― | Den Kreditgebern der Schuldscheine wurde das Recht eingeräumt, ihren Anteil am jeweiligen Schuldscheindarlehen zu kündigen, wenn ein Dritter oder eine Gruppe von gemeinsam handelnden Dritten die Mehrheit der Anteile an der United Internet AG erlangt. Das Recht zur Kündigung steht jedem Kreditgeber einzeln binnen 30 Tagen nach Ankündigung des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft offen. Dieses Kündigungsrecht besteht jedoch nicht, wenn die Mehrheit der Anteile durch Herrn Ralph Dommermuth erlangt wird. |
Weder bei Vorständen noch bei Mitarbeitern der Gesellschaft wurden Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots getroffen.
Bei Kapitel"7. Erklärung zur Unternehmensführung" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da die Prüfung der Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer gem. § 317 Abs. 2 S. 6 HGB darauf zu beschränken ist, dass die Angaben gemacht wurden und der ebenfalls in Kapitel 7 enthaltene Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex eine "lageberichts fremde Angabe " darstellt, die inhaltlich nicht geprüft wird.
Die Unternehmensführung der United Internet AG als börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft wird in erster Linie durch das Aktiengesetz und durch die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) bestimmt.
Der Begriff Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle von Unternehmen. Effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, Achtung der Aktionärsinteressen sowie Offenheit und Transparenz der Unternehmenskommunikation sind wesentliche Aspekte guter Corporate Governance.
Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG sehen sich in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des Unternehmens und eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Ökologische und soziale Ziele werden hierbei angemessen berücksichtigt.
Der nachfolgende Bericht enthält die "Erklärung zur Unternehmensführung" gemäß § 289f HGB für die Einzelgesellschaft und gemäß § 315d HGB für den Konzern sowie gemäß Grundsatz 22 des Deutschen Corporate Governance Kodex von Vorstand und Aufsichtsrat.
Entsprechend ihrer Rechtsform verfügt die United Internet AG mit ihren Organen Vorstand und Aufsichtsrat über eine zweigeteilte Leitungs- und Überwachungsstruktur. Das dritte Organ bildet die Hauptversammlung. Alle drei Organe sind dem Wohl des Unternehmens verpflichtet.
Der Vorstand ist das Leitungsorgan des Konzerns. Er bestand im Geschäftsjahr 2022 aus zwei Personen (namentlich Herr Ralph Dommermuth und Herr Martin Mildner). Für Erstbestellungen wird eine Amtszeit von drei Jahren in Erwägung gezogen. Es wird jeweils im Einzelfall beurteilt, welche Bestelldauer innerhalb der gesetzlich zulässigen Bestelldauer angemessen erscheint. Darüber hinaus werden Vorstände nicht länger als fünf Jahre bestellt. Der Vorstand führt die Geschäfte nach Gesetz und Satzung, der vom Aufsichtsrat beschlossenen Geschäftsordnung sowie den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach Maßgabe von § 161 AktG Abweichungen erklärt sind.
Der Vorstand ist zuständig für die Aufstellung der Zwischen- und Jahresabschlüsse sowie für die Besetzung von personellen Schlüsselpositionen im Unternehmen. Zudem definiert er systematisch die mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit und bewertet diese anschließend. In der Unternehmensstrategie werden neben den langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische und soziale Ziele angemessen berücksichtigt. Die Unternehmensplanung umfasst sowohl die entsprechenden finanziellen als auch die nachhaltigkeitsbezogenen Ziele. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit finden sich auf der Internetseite des Unternehmens unter wwww.united-internet.de unter Unternehmen / Nachhaltigkeit.
Entscheidungen von grundlegender Bedeutung bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen des § 90 AktG und gibt dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats mindestens einmal pro Monat mündlich und auf Anforderung des Vorsitzenden des Aufsichtsrats auch schriftlich einen Überblick über den aktuellen Stand der nach § 90 AktG relevanten Berichtsgegenstände. Der Aufsichtsratsvorsitzende wird demnach über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich durch den Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands oder den Finanzvorstand informiert. Als wichtiger Anlass ist auch jede wesentliche Abweichung von der Planung oder sonstigen Prognosen der Gesellschaft anzusehen. Der Vorsitzende bzw. Sprecher des Vorstands oder der Finanzvorstand informiert den Vorsitzenden des Aufsichtsrats ferner nach Möglichkeit vorab, sonst unverzüglich danach über jede Ad-hoc-Mitteilung der Gesellschaft nach Art. 17 MAR.
Für die Mitglieder des Vorstands gilt eine Altersgrenze von 70 Jahren. Diese Vorgabe wird derzeit ausnahmslos eingehalten.
Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft gesamtverantwortlich nach einheitlichen Zielsetzungen, Plänen und Richtlinien. Unbeschadet der Gesamtverantwortung des Vorstands handelt jedes Vorstandsmitglied in dem ihm zugewiesenen Ressort eigenverantwortlich, ist aber gehalten, die auf das ihm zugewiesene Ressort bezogenen Interessen dem Gesamtwohl des Unternehmens unterzuordnen.
Die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstands regelt der Gesamtvorstand in einem Geschäftsverteilungsplan.
Die Vorstandsmitglieder unterrichten sich gegenseitig über wichtige Vorgänge innerhalb ihrer Geschäftsbereiche. Angelegenheiten von größerer Bedeutung, die nicht im Budget verabschiedet sind, sind von wenigstens zwei Vorstandsmitgliedern zu erörtern und zu entscheiden, wobei eines der beiden Vorstandsmitglieder das Ressort Finanzen verantworten muss.
Unbeschadet ihrer Ressortzuständigkeit verfolgen alle Vorstandsmitglieder ständig die für den Geschäftsverlauf der Gesellschaft entscheidenden Ergebnisse und Daten, um jederzeit auf die Abwendung drohender Nachteile, die Durchführung wünschenswerter Verbesserungen oder zweckmäßiger Änderungen durch Anrufung des Gesamtvorstands oder sonst auf geeignete Weise hinwirken zu können.
Der Gesamtvorstand beschließt über alle Angelegenheiten, die von besonderer Bedeutung und Tragweite für die Gesellschaft oder ihre Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sind.
Der Gesamtvorstand entscheidet mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorstandsvorsitzenden den Ausschlag. Die Beschlüsse des Vorstands werden in einer Niederschrift festgehalten.
Der Gesamtvorstand kommt regelmäßig einmal im Monat und sonst bei Bedarf zu einer Vorstandssitzung zusammen.
Jedes Vorstandsmitglied legt Interessenkonflikte unverzüglich gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands offen und informiert gegebenenfalls das andere Vorstandsmitglied hierüber.
Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus den folgenden Mitgliedern:
scrollen
| ― | Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender (seit 1988 im Unternehmen) |
| ― | Martin Mildner, Finanzvorstand (seit 1. Oktober 2020 im Unternehmen) |
Der von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2022 bis zum 21. August 2022 aus 6 Mitgliedern. Seit dem 22. August 2022 besteht der Aufsichtsrat aus 5 Mitgliedern. Die Amtsperiode der Aufsichtsratsmitglieder beträgt in der Regel 5 Jahre.
Der Aufsichtsrat hält mit dem Vorstand regelmäßig Kontakt und überwacht und berät - gemäß Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung sowie den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach Maßgabe von § 161 AktG eine Abweichung erklärt ist - den Vorstand bei der Führung der Geschäfte und dem Risiko- und Chancenmanagement des Unternehmens. Dies umfasst insbesondere auch Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit.
In regelmäßigen Abständen erörtert der Aufsichtsrat mit dem Vorstand alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie und deren Umsetzung, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements sowie der Compliance. Er diskutiert mit dem Vorstand die Quartalsmitteilungen und Halbjahresberichte vor ihrer Veröffentlichung und verabschiedet die Jahresplanung. Er prüft den Jahres- und Konzernabschluss und billigt die Abschlüsse, wenn keine Einwände zu erheben sind. Dabei berücksichtigt er die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers.
In den Aufgabenbereich des Aufsichtsrats fallen auch die Bestellung der Vorstandsmitglieder sowie die Festlegung der Vorstandsvergütung und deren regelmäßige Überprüfung unter Beachtung der jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen sowie den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach § 161 AktG eine Abweichung erklärt wird.
Bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern strebt der Aufsichtsrat eine für die Gesellschaft bestmögliche, vielfältige und sich gegenseitig ergänzende Zusammensetzung an und achtet auf eine langfristige Nachfolgeplanung. Dabei spielen vor allem Erfahrung und Branchenkenntnisse sowie fachliche und persönliche Qualifikationen eine wichtige Rolle.
Im Rahmen der langfristigen Nachfolgeplanung befasst sich der Aufsichtsrat unter Einbeziehung des Vorstands regelmäßig mit hochqualifizierten Führungskräften, die als potenzielle Kandidaten für Vorstandspositionen in Betracht kommen.
Zur Selbstbeurteilung führt der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit, als auch der Prüfungs- und Risikoausschuss regelmäßig eine Effizienzprüfung durch. Im Einklang mit der Empfehlung D.13 des Deutschen Corporate Governance Kodex beurteilt der Aufsichtsrat und der Ausschuss, wie wirksam er jeweils als Gremium seine Aufgaben erfüllt. Zu diesem Zweck wird in einem Turnus von ungefähr zwei Jahren eine Selbstbeurteilung mittels Fragebögen vorgenommen.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss der United Internet AG hat mit Sitzung am 6. Dezember 2022 unter Anwesenheit aller Ausschussmitglieder sowie des Prüfungsausschussvorsitzenden eine Selbstbeurteilung für das Geschäftsjahr 2022 durchgeführt. Die Selbstbeurteilung erfolgte anhand eines umfassenden Fragenkatalogs, der insbesondere die Beurteilung der Arbeitsweise und Tätigkeit als auch der Größe und Struktur des Prüfungs- und Risikoausschusses umfasst. Darüber hinaus wurde die Arbeit mit dem Abschlussprüfer und der Austausch mit dem Vorstand und den Abteilungen des Konzerns beurteilt.
Die letzte Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats wurde im 4. Quartal 2022 durchgeführt und bewertet. Die Selbstbeurteilung erfolgte anhand eines umfassenden Fragenkatalogs, der insbesondere die Schwerpunkte Erwartungshaltung, Zeitaufwand, Besetzung des Aufsichtsrats, Unabhängigkeit des Aufsichtsrats bzw. Umgang mit Interessenskonflikten, Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie Bilanzierungsthemen umfasste.
Das Ergebnis der Selbstbeurteilung bestätigt einen guten und offenen Austausch innerhalb der Gremien, als auch eine vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit mit dem Abschlussprüfer, dem Vorstand und den Unternehmensabteilungen. Die professionelle Zusammenarbeit spiegelt sich beispielsweise in dem Erhalt gut aufbereiteter Unterlagen/Informationen wider, die stets angemessen und fristgerecht zur Verfügung gestellt werden. Einzelne Anregungen werden im Rahmen der Arbeit des Aufsichtsrats und des Prüfungs- und Risikoausschusses unterjährig aufgegriffen und umgesetzt.
Von der Effizienz der Tätigkeit des Aufsichtsrats und des Prüfungs- und Risikoausschusses ist somit nach gründlicher Auswertung auszugehen.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Über durchgeführte Maßnahmen wird im Bericht des Aufsichtsrats berichtet.
Der Aufsichtsrat wird mindestens zweimal im Kalenderhalbjahr einberufen. Die Sitzungen des Aufsichtsrates werden durch seinen Vorsitzenden mindestens 14 Tage vorher schriftlich einberufen. Weitere und ausführlichere Informationen zu der genauen Anzahl der Sitzungstermine sowie zu den dort behandelten Themen finden sich im Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung der Gesellschaft.
Mit der Einberufung sind die Gegenstände der Tagesordnung mitzuteilen. Ist eine Tagesordnung nicht ordnungsgemäß angekündigt worden, darf hierüber nur beschlossen werden, wenn vor der Beschlussfassung kein Aufsichtsratsmitglied widerspricht.
Beschlüsse des Aufsichtsrates werden in der Regel in Präsenzsitzungen gefasst. Es ist jedoch zulässig, dass Sitzungen des Aufsichtsrats in Form einer Video- oder Telefonkonferenzverbindung abgehalten werden oder dass einzelne Aufsichtsratsmitglieder im Wege der Video- oder Telefonübertragung zugeschaltet werden und dass in diesen Fällen auch die Beschlussfassung oder die Stimmabgabe per Video- oder Telefonkonferenzverbindung erfolgt. Sitzungen werden vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats geleitet. Außerhalb von Sitzungen können auf Anordnung des Vorsitzenden Beschlussfassungen auch auf anderem Wege, zum Beispiel per Telefon oder per E-Mail erfolgen, wenn kein Mitglied diesem Verfahren widerspricht.
Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder ordnungsgemäß geladen wurden und an der Beschlussfassung mindestens 3 Mitglieder teilnehmen. Ein Mitglied nimmt auch dann an einer Beschlussfassung teil, wenn es sich in der Abstimmung der Stimme enthält.
Beschlüsse des Aufsichtsrates werden, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt, mit einer einfachen Mehrheit gefasst.
Über die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrates werden Niederschriften angefertigt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist ermächtigt, im Namen des Aufsichtsrates die zur Durchführung der Beschlüsse des Aufsichtsrates erforderlichen Willenserklärungen abzugeben.
Weiter wird darauf hingewiesen, dass der Aufsichtsrat mit der Nachwahl zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung 2023 die Erfüllung des erforderlichen Sachverstands, im Sinne des § 100 Abs. 5 AktG, anstrebt.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Rechnungslegung und der Integrität des Rechnungslegungsprozesses sowie der Überwachung der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des Compliance-Systems und des internen Revisionssystems. Des Weiteren unterstützt er den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Abschlussprüfung, der vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen, der Prüfhonorare und der von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss beschäftigt sich intensiv mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss, dem zusammengefassten Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern, der nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung sowie dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. Mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert er die Prüfungsberichte, den Prüfungsablauf, die Prüfungsschwerpunkte und -methodik sowie die Prüfungsergebnisse, auch hinsichtlich des internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, und gibt Empfehlungen an den Aufsichtsrat. Er nimmt regelmäßig eine Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung vor. Vor deren Veröffentlichung erörtert er mit dem Vorstand die Quartalsmitteilungen und den Halbjahresfinanzbericht.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss bereitet die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats für den Wahlvorschlag des Abschlussprüfers an die Hauptversammlung und Entscheidungen zu Corporate-Governance-Themen vor und beschließt auch über die Zustimmung zu wesentlichen Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß § 111b Abs. 1 AktG (sog. Related Party Transactions). Der Prüfungsausschuss diskutiert mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung sowie die Prüfungsergebnisse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauscht sich regelmäßig auch unter Anwesenheit sämtlicher Mitglieder des Prüfungs- und Risikoausschusses mit dem Abschlussprüfer über aktuelle Themen der Abschlussprüfung und über den Fortgang der Prüfung aus. Der Prüfungsausschuss berät sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand. Im Jahr 2022 haben insgesamt 10 Abstimmungstermine mit dem Abschlussprüfer stattgefunden.
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erstattet dem Aufsichtsrat regelmäßig Bericht über die Tätigkeit des Prüfungs- und Risikoausschusses. Bei wesentlichen Vorkommnissen und Feststellungen des Prüfungs- und Risikoausschusses informiert er unverzüglich den Vorsitzenden des Aufsichtsrats.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft strebt eine Zusammensetzung des Aufsichtsrats an, die eine qualifizierte Aufsicht und Beratung des Vorstands der Gesellschaft ermöglicht.
scrollen
| ― | seiner eigenen Größe, |
| ― | des Geschäftsfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist, |
| ― | der Größe und Struktur der Gesellschaft, |
| ― | des Umfangs der internationalen Tätigkeit der Gesellschaft sowie |
| ― | ihrer gegenwärtigen Aktionärsstruktur |
hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft die folgenden Vorgaben für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschlossen. Diese berücksichtigen sowohl in Bezug auf die Anforderungen an einzelne Aufsichtsratsmitglieder als auch in Bezug auf die Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums die gesetzlichen Vorgaben und - soweit nicht ausdrücklich eine Abweichung erklärt ist - die Vorgaben des deutschen Corporate Governance Kodex. Insbesondere ist im Hinblick auf das Gesamtgremium ein Kompetenzprofil vorgesehen.
Der Aufsichtsrat wird die Ziele bei den Wahlvorschlägen berücksichtigen und sich bei den jeweiligen Kandidaten über das Vorliegen der Voraussetzungen vergewissern. Dabei ist die spezifische Situation des Unternehmens zu berücksichtigen.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft strebt an, dass jedes Aufsichtsratsmitglied die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt:
Jedes Aufsichtsratsmitglied soll über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die es befähigen, die Gesellschaft sorgfaltsgemäß zu überwachen und zu beraten und etwaige Risiken für die Geschäfte der Gesellschaft zu beurteilen. Der Aufsichtsrat wird zudem darauf achten, dass sämtliche Aufsichtsratsmitglieder über ein persönliches Profil verfügen, das sie befähigt, das Ansehen der Gesellschaft in der Öffentlichkeit zu wahren.
Alle Aufsichtsratsmitglieder sollen den für die sorgfältige Wahrnehmung des Mandats erforderlichen Zeitaufwand über ihre gesamte Amtszeit hinweg erbringen können. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen insbesondere die Anforderungen des Gesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex im Hinblick auf die zulässige Anzahl von Aufsichtsratsmandaten beachten.
Aufsichtsratsmitglieder sollen keine anderweitigen Tätigkeiten ausüben, die das häufige Auftreten von Interessenkonflikten wahrscheinlich machen. Dazu gehören leitende Positionen bei wesentlichen Wettbewerbern.
Mitglieder des Aufsichtsrats sollen in der Regel zum Zeitpunkt ihrer Wahl oder Wiederwahl das 70. Lebensjahr noch nicht erreicht haben.
Neben den individuellen Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder strebt der Aufsichtsrat der Gesellschaft gemäß C.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex darüber hinaus folgende Ziele für seine Zusammensetzung als Gesamtgremium an.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen in ihrer Gesamtheit über die zur erforderlichen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat strebt an, dass der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit ein möglichst breites Spektrum der für das Unternehmen relevanten Kenntnisse und Erfahrungen abdeckt und insbesondere die folgenden Voraussetzungen erfüllt:
scrollen
| ― | Vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in der Telekommunikations- und Internet-Branche; |
| ― | Fachkenntnisse oder Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen; |
| ― | unternehmerische bzw. operative Erfahrungen; |
| ― | mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats mit mehrjähriger im Ausland oder in einem international tätigen Unternehmen erworbener operativer Erfahrung; |
| ― | Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen; |
| ― | mindestens ein Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung, wobei der Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung in besonderen Kenntnissen und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme zu bestehen und sich auch auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu beziehen hat; |
| ― | mindestens ein weiteres Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung, wobei der Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung in besonderen Kenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Abschlussprüfung zu bestehen und sich auch auf die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu beziehen hat; |
| ― | Kenntnisse und Erfahrungen bei der Strategieentwicklung und -umsetzung; |
| ― | vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen im Controlling und Risikomanagement; |
| ― | Kenntnisse und Erfahrungen bei der Personalplanung und -führung (Human Resources); |
| ― | vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Governance und Compliance; |
| ― | Expertise zu den Bedürfnissen kapitalmarktorientierter Unternehmen. |
Der Aufsichtsrat strebt an, dass der Aufsichtsrat vielfältig zusammengesetzt ist, damit der Aufsichtsrat als Gesamtgremium über eine ausreichende Meinungs- und Kenntnisvielfalt verfügt. Bei seinen Wahlvorschlägen wird der Aufsichtsrat das von der Gesellschaft festgelegte Diversitätskonzept berücksichtigen.
Der Aufsichtsrat strebt an, dass jeweils mindestens vier der sechs Mitglieder des Aufsichtsrats auch unabhängig im Sinne der Kriterien gemäß den Empfehlungen des deutschen Corporate Governance Kodex sind.
Der Aufsichtsrat hat sich auch in diesem Berichtsjahr mit vorstehenden Zielen für seine Zusammensetzung befasst, sie insbesondere mit Blick auf das Kompetenzprofil für das Gesamtgremium thematisiert, an ihnen festgehalten und weiter ausgebaut. Der Aufsichtsrat strebt die Ausfüllung des vom Aufsichtsrat erarbeiteten Kompetenzprofils für das Gesamtgremium an.
Der Aufsichtsrat der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:
scrollen
| ― | Philipp von Bismarck, Aufsichtsratsvorsitzender seit Mai 2021, Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses seit Mai 2021 (seit Juli 2020) |
| ― | Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender seit Mai 2021 (seit Mai 2020) |
| ― | Prof. Dr. Andreas Söffing, Vorsitzender des Prüfungs- und Risikoausschusses seit Mai 2021 (seit Mai 2021) |
| ― | Stefan Rasch, Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses seit Mai 2021 (seit Mai 2021) |
| ― | Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß (seit Juli 2020) |
scrollen
| ― | Dr. Claudia Borgas-Herold (seit Mai 2020 bis August 2022) |
Nach der Einschätzung des Aufsichtsrates sind sämtliche fünf Mitglieder des aktuellen Aufsichtsrats, Frau Weiß sowie die Herren von Bismarck, Cubero del Castillo-Olivares, Söffing und Rasch auch unabhängig im Sinne der Empfehlung C.7 des deutschen Corporate Governance Kodex.
scrollen
| Philipp von Bismarck | Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | Stefan Rasch | Prof. Dr. Andreas Söffing | Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Zugehörigkeitsdauer | Mitglied seit | 2020 | 2020 | 2021 | 2021 | 2020 |
| Altersgrenze (70) | Geburtsjahr | 1975 | 1963 | 1962 | 1962 | 1978 |
| Unabhängigkeit | √ | √ | √ | √ | √ | |
| Persönliche Eignung | Kein Overboarding | √ | √ | √ | √ | √ |
| Ehemaliges Mitglied des Vorstands | ||||||
| Keine Interessenkonflikte | √ | √ | √ | √ | √ | |
| Diversität | Geschlecht | Männlich | Männlich | Männlich | Männlich | Weiblich |
| Staatsangehörigkeit | Deutsch | Spanisch | Deutsch | Deutsch | Deutsch | |
| Telekommunikationsbranche | √ | √ | √ | |||
| Medien- und / oder IT-Branche | √ | √ | ||||
| Fachkenntnisse / Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen | √ | √ | √ | √ | ||
| Unternehmerische bzw. operative Erfahrungen | √ | √ | √ | √ | ||
| Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, interne Kontroll- & | √ | √ | √ | |||
| Fachliche Eignung | Risikomanagementsysteme, inkl. Nachhaltigkeitsberichterstattung | |||||
| Abschlussprüfung, inkl. Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung | √ | √ | ||||
| Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen | ||||||
| Strategieentwicklung und -Umsetzung | √ | √ | √ | √ | √ | |
| Controlling und Risikomanagement | √ | |||||
| Personalplanung und -führung (HR) | √ | √ | ||||
| Governance und Compliance | √ | |||||
| Expertise zu den Bedürfnissen kapitalmarktorientierter Unternehmen | √ | √ | ||||
| Internationale Erfahrung | Mehrjährige Tätigkeit im Ausland oder operative Erfahrung in einem international tätigen Unternehmen (z. B. im Bereich Financial Engineering, Telekommunikation, M&A) | √ |
Die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern sollen sich auch unter Berücksichtigung dieser Ziele und dem Bestreben zur Ausfüllung des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium weiterhin am Wohl des Unternehmens orientieren. Dabei ist die spezifische Situation des Unternehmens zu berücksichtigen.
Vorbehaltlich der Bildung von Rumpfgeschäftsjahren endet das jeweilige Amt der Aufsichtsratsmitglieder mit dem Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2025.
Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FührposGleichberG) vom 24. April 2015 hat das Aktiengesetz sowie eine Reihe weiterer Gesetze verändert.
Für die United Internet AG ergeben sich aus dem Gesetz insbesondere folgende Verpflichtungen:
scrollen
| ― | Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der United Internet AG durch den Aufsichtsrat |
| ― | Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand der United Internet AG durch den Aufsichtsrat |
| ― | Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene der United Internet AG durch den Vorstand |
Die nachfolgenden Festlegungen dürfen jeweils maximal einen Zeitraum von 5 Jahren umfassen.
Nach eingehender Prüfung haben Aufsichtsrat und Vorstand der United Internet AG mit Beschlussfassungen vom 16. März 2021 und vom 28. März 2023 dazu folgende Beschlüsse gefasst:
scrollen
| ― | Der Aufsichtsrat legte das Ende der Frist für das Erreichen der aktuellen Zielgrößen des Frauenanteils im Aufsichtsrat und Vorstand auf den Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2024 entscheidet (Mai 2025), fest. |
| ― | Nachdem zuvor für den Aufsichtsrat die Zielgröße "0" festgelegt war, wurde nun die Zielgröße für den Frauenanteil auf 30 % festgelegt (§ 111 Abs. 5 AktG). Der Aufsichtsrat setzt sich derzeit aus einer Frau und vier Männern zusammen. In der Hauptversammlung 2023 ist eine entsprechende Nachbesetzung im Aufsichtsrat vorgesehen. |
| ― | Für den Vorstand wurde die Zielgröße "0" festgelegt (§ 111 Abs. 5 AktG). Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2022 ausschließlich aus zwei Männern zusammen. Mit Wirkung zum 1. April 2023 wird sich das Gremium auf drei Mitglieder vergrößern. Der Aufsichtsrat hat nach umfassenden und sorgfältigen Erwägungen aufgrund des Interesses des Unternehmens an der kontinuierlichen Fortführung der erfolgreichen Arbeit durch bereits eingearbeitete und mit den Konzernstrukturen vertraute Vorstandsmitglieder entschieden, den Vorstand auch zukünftig nur aus männlichen Vorstandsmitgliedern zu besetzen, so dass die Zielgröße des Vorstandes weiterhin mit "0" festgelegt wird. Gleichzeitig wurde entschieden, dass für den Fall einer weiteren Vergrößerung des Vorstands die Zielgröße für den Frauenanteil auf 25 % festgelegt wird. |
| ― | Unabhängig davon soll die Auswahl stets nach dem individuellen Kompetenzprofil der potenziellen Organmitglieder erfolgen, wobei der Aufsichtsrat bemüht ist, bei gleicher Qualifikation Frauen den Vorzug zu geben. |
| ― | Für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde keine Zielgröße festgelegt, da es bei der United Internet AG aufgrund ihrer Holding-Struktur keine Führungsebenen unterhalb des Vorstands gibt. |
| ― | Sowohl hinsichtlich des Frauenanteils im Aufsichtsrat als auch im Vorstand behält sich der Aufsichtsrat vor, über die Zielgröße erneut zu beschließen, sollte sich eine Neubesetzung abzeichnen. |
Aufsichtsrat und Vorstand der United Internet AG gehen weiterhin vom Erreichen der genannten Zielgrößen bis zum Ende der festgelegten Frist aus. Die genannte Zielgröße für den Vorstand wird derzeit erfüllt.
Diversitätsaspekte finden bei der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats stets Beachtung. Die Gesellschaft erachtet Diversität dabei nicht nur als wünschenswert, sondern als ganz entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Dementsprechend verfolgt die Gesellschaft insgesamt eine wertschätzende Unternehmenskultur, bei der die individuelle Verschiedenheit hinsichtlich Kultur, Nationalität, Geschlecht, Altersgruppe und Religion gewünscht und entsprechend Chancengerechtigkeit -unabhängig von Alter, Behinderung, ethnisch-kultureller Herkunft, Geschlecht, Religion und Weltanschauung oder sexueller Identität - gefördert wird.
Die Gesellschaft strebt an, dass Vorstand und Aufsichtsrat vielfältig zusammengesetzt sind und sie als Gesamtgremien über eine ausreichende Meinungs- und Kenntnisvielfalt verfügen.
Es sollen insbesondere folgende Kriterien Berücksichtigung finden:
scrollen
| ― | Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sollen sich innerhalb des jeweiligen Gremiums im Hinblick auf ihre Erfahrungen und ihren Bildungs- und beruflichen Hintergrund ergänzen, um ein gutes Verständnis des aktuellen Stands sowie der längerfristigen Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens entwickeln zu können. |
| ― | Mit Ausnahme einer Altersgrenze von 70 Jahren bestehen für die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat keine Differenzierungen nach dem Alter und es soll allein nach den erforderlichen Kenntnissen und Erfahrungen differenziert werden. |
| ― | Bei der gegenwärtigen Größe von Vorstand und Aufsichtsrat von nur zwei bzw. fünf Mitgliedern werden keine Vorgaben hinsichtlich der geographischen Herkunft gemacht. Dem Erfordernis internationaler Erfahrung wird im Fall des Aufsichtsrats bereits dadurch Rechnung getragen, dass mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats mehrjährige im Ausland oder in einem international tätigen Unternehmen erworbene operative Erfahrung aufweisen soll. |
Individuelle Stärken - also alles, was die einzelnen Mitarbeiter/-innen innerhalb des Unternehmens einzigartig und unverwechselbar macht - ermöglichten es der Gesellschaft erst, zu dem zu werden, was sie heute ist. Eine Belegschaft, die sich aus verschiedensten Persönlichkeiten zusammensetzt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität - und damit auch Mitarbeiterzufriedenheit. Das daraus resultierende Ideen- und Innovationspotenzial stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft und steigert die Chancen in Zukunftsmärkten. Diesem Gedanken folgend soll nicht nur für jeden Mitarbeiter das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können; auch bei der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats soll - bereits im eigenen Interesse des Unternehmens - auf Diversität mit Blick beispielsweise auf Alter, Geschlecht oder Berufserfahrung geachtet werden.
Die vorstehenden Anforderungen an die Diversität von Vorstand und Aufsichtsrat sind nach Einschätzung von Vorstand und Aufsichtsrat gegenwärtig erfüllt. Zusätzliche oder bestimmtere Kriterien hält die Gesellschaft für nicht sachgerecht. Bei einer höheren Anzahl und Bestimmtheit der Diversitätsaspekte würde angesichts der derzeitigen Größe von Vorstand und Aufsichtsrats eine passende Besetzung der Positionen unter Beachtung aller Diversitätskriterien erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
Die jährliche ordentliche Hauptversammlung ist das Organ der Willensbildung der Aktionäre der United Internet AG. In der ordentlichen Hauptversammlung wird den Anteilseignern der Jahres- und Konzernabschluss vorgelegt. Die Aktionäre entscheiden über die Verwendung des Bilanzgewinns und stimmen zu weiteren durch Gesetz festgelegten Themen wie der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und der Wahl des Abschlussprüfers ab. Jede Aktie besitzt eine Stimme. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die sich rechtzeitig anmelden und die am Tag der Hauptversammlung im Aktienregister eingetragen sind. Die Aktionäre können ihre Stimmrechte auf der Hauptversammlung auch durch einen Vertreter ausüben lassen. Die Gesellschaft stellt dazu einen Stimmrechtsvertreter bereit, der nach Weisung der Aktionäre abstimmt, soweit er dazu von den Aktionären den Auftrag erhält.
Compliance ist ein integraler Bestandteil der Unternehmens- und Führungskultur des United Internet Konzerns. Für die United Internet AG bedeutet Compliance die Übereinstimmung ihrer Aktivitäten mit allen für die Geschäftstätigkeit maßgeblichen Gesetzen sowie mit den eigenen Grundsätzen und Regeln.
Dazu zählen auch der offene und faire Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit. Als Internet-Dienstleister mit mehreren Millionen Kunden und einer hohen Zahl von Geschäftspartnern ist United Internet darauf angewiesen, durch ein rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten das Vertrauen seiner Kunden und Geschäftspartner zu erhalten.
Um ein dem Selbstverständnis des Unternehmens entsprechendes Verhalten zu gewährleisten, hat der Vorstand einen verbindlichen Rahmen für die ethischen Grundsätze und Wertvorstellungen des Unternehmens geschaffen. Er hat Werte und Führungsleitlinien definiert sowie wichtige Verhaltensregeln in einem Verhaltenskodex zusammengefasst. Diese "Kultur des Miteinanders" gibt den Mitarbeitern Orientierung für den Arbeitsalltag und schafft einen sicheren Handlungsrahmen für richtige Entscheidungen. Als Leitbild gilt dieser Rahmen für Vorstand, Geschäftsführung, Führungskräfte und alle Mitarbeiter gleichermaßen.
Um die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien sicherzustellen, hat der Vorstand eine Compliance-Organisation eingerichtet.
Die Compliance-Organisation ist Teil eines ganzheitlichen Risikomanagements, zu dem neben den "GRC"-Funktionen Corporate Governance, Risk Management & Compliance auch die Bereiche Corporate Audit und Legal Department gehören. Diese risikomitigierenden Funktionen stehen unter der einheitlichen Leitung des Group General Counsels, der direkt an den Finanzvorstand (CFO) der United Internet AG berichtet.
Die Compliance-Organisation ist verantwortlich für die Schaffung von geeigneten Strukturen und Prozessen, um die Umsetzung von Compliance im Unternehmen zu unterstützen und Maßnahmen risikoorientiert auszurichten. Zu den Compliance-Prozessen zählen z. B. Freigabeverfahren im Bereich Korruptionsprävention und vertrauensvolle Meldewege, die den Beschäftigten die Möglichkeit einräumen, auf mögliches Fehlverhalten oder Rechtsverstöße im Unternehmen hinzuweisen.
Die Compliance-Organisation ist in den Unternehmenseinheiten durch funktionale und lokale Compliance Manager (FCM und LCM) präsent und verankert. Die FCM und LCM unterstützen in ihrer Zusatzfunktion neben ihrer eigentlichen Tätigkeit den Compliance-Bereich.
Übergreifendes Element des Compliance-Systems ist die Verantwortung aller Führungskräfte für Compliance. Sie beinhaltet die Vorbildrolle, wie sie in den Führungsleitlinien der Gesellschaft verankert ist und geht darüber hinaus: Alle Führungskräfte des Unternehmens müssen Compliance vorleben und sicherstellen, dass in ihrem Verantwortungsbereich geschäftliche Entscheidungen und Handlungen stets im Einklang mit den jeweiligen rechtlichen Bestimmungen und den eigenen Werten und Regeln stehen.
Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es unerlässlich, Risiken unternehmerischen Handelns effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen. Das Risikomanagementsystem bei der Gesellschaft sichert einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Risiken. Insbesondere ist es darauf ausgelegt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu steuern. Das System wird permanent weiterentwickelt und den sich wandelnden Gegebenheiten angepasst. Der Aufsichtsrat wird, soweit erforderlich, durch den Vorstand regelmäßig über bestehende Risiken und deren Behandlung informiert. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems wurde durch den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit wahrgenommen.
Die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind gemäß § 289 Abs. 4 HGB detailliert im Lagebericht sowie gemäß § 315 Abs. 4 HGB im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben. Dort berichtet der Vorstand auch ausführlich über bestehende Risiken und deren Entwicklung.
Es ist das erklärte Ziel von United Internet, institutionelle Investoren, Privataktionäre, Finanzanalysten, Mitarbeiter sowie die interessierte Öffentlichkeit durch regelmäßige, offene und aktuelle Kommunikation gleichzeitig und gleichberechtigt über die Lage des Unternehmens zu informieren.
Dazu werden alle wesentlichen Informationen, wie z. B. Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen und andere Pflichtmitteilungen (wie z. B. Directors' Dealings oder Stimmrechtsmitteilungen) sowie sämtliche Finanzberichte, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben veröffentlicht. Ferner informiert United Internet auch umfangreich über die Internetseite der Gesellschaft (www.united-internet.de). Dort finden sich auch Dokumente und Informationen zu den Hauptversammlungen der Gesellschaft sowie weitere wirtschaftlich relevante Informationen.
United Internet berichtet Aktionären, Analysten und Pressevertretern nach einem festen Finanzkalender viermal im Geschäftsjahr über die Geschäftsentwicklung sowie über die Finanz- und Ertragslage. Der Finanzkalender wird auf der Internetseite der Gesellschaft und gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert.
Darüber hinaus informiert der Vorstand durch Ad-hoc-Mitteilungen unverzüglich über nicht öffentlich bekannte Umstände, die dazu geeignet sind, den Aktienkurs erheblich zu beeinflussen.
Im Rahmen der Investor Relations trifft sich das Management regelmäßig mit Analysten und institutionellen Anlegern. Zudem finden zur Vorstellung der Halbjahres- und Jahreszahlen Analystenkonferenzen statt, zu denen Investoren und Analysten auch telefonisch Zugang erhalten.
Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) unter Berücksichtigung von § 315e HGB. Der für Ausschüttungs- und Steuerbelange relevante Jahresabschluss wird dagegen nach den Regeln des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Jahres- und Konzernabschluss werden durch unabhängige Abschlussprüfer geprüft. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt durch die Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat erteilt den Prüfungsauftrag, legt die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest und überprüft die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.
Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2022 Abschlussprüfer für die United Internet AG und den Konzern. Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist für das Geschäftsjahr 2022 Herr Erik Hönig.
Das Vergütungssystem sowie die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 gemäß § 162 AktG finden sich im "Vergütungsbericht 2022", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/be-richte.html veröffentlicht wird.
Angaben zur Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 42.
Die Grundzüge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes der United Internet AG finden sich im "Vergütungsbericht 2022", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.united-internet.de/in-vestor-relations/publikationen/berichte.html veröffentlicht wird.
Weitere Angaben finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 36.
Die Corporate Governance bei United Internet orientiert sich am Deutschen Corporate Governance Kodex, den die von der Bundesministerin für Justiz im September 2001 eingesetzte Regierungskommission erstmals am 26. Februar 2002 veröffentlicht hat.
Der Kodex hat zum Ziel, das duale deutsche Corporate Governance System transparent und nachvollziehbar zu machen. Der Kodex enthält Grundsätze, Empfehlungen und Anregungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften, die national und international als Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung anerkannt sind. Er will das Vertrauen der Anleger, der Kunden, der Belegschaft und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. Die Regierungskommission überprüft den Kodex jährlich darauf, ob er der aktuellen Best Practice der Unternehmensführung weiter entspricht und passt ihn gegebenenfalls an.
Die Grundsätze geben wesentliche rechtliche Vorgaben verantwortungsvoller Unternehmensführung wieder und dienen der Information der Anleger und weiterer Stakeholder.
Empfehlungen des Kodex sind im Text durch die Verwendung des Wortes "soll" gekennzeichnet. Die Gesellschaften können hiervon abweichen, sind dann aber verpflichtet, dies jährlich offenzulegen und die Abweichungen zu begründen ("comply or explain"). Dies ermöglicht den Gesellschaften, branchen- oder unternehmensspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen. Eine gut begründete Abweichung von einer Kodexempfehlung kann im Interesse einer guten Unternehmensführung liegen.
Schließlich enthält der Kodex Anregungen, von denen ohne Offenlegung abgewichen werden kann; hierfür verwendet der Kodex den Begriff "sollte".
Am 16. Dezember 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG die nachfolgend wiedergegebene aktuelle jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und im Anschluss auf der Website der Gesellschaft (www.united-internet.de) sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG erklären gemäß § 161 Aktiengesetz:
Die United Internet AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in der Fassung vom 16. Dezember 2019, die der letzten Entsprechenserklärung vom 21. Dezember 2021 zugrunde lagen, mit den erklärten Ausnahmen entsprochen und wird den Empfehlungen des Kodex in der geltenden Fassung vom 28. April 2022, die mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 27. Juni 2022 wirksam geworden sind, mit den nachfolgenden Ausnahmen zukünftig entsprechen:
Der Aufsichtsrat bildet neben dem Prüfungs- und Risikoausschuss keine weiteren Ausschüsse, sondern nimmt sämtliche weitere Aufgaben in seiner Gesamtheit wahr. Der Aufsichtsrat erachtet dies für sachgerecht, da auch bei einem sechsköpfigen Aufsichtsrat effiziente Diskussionen im Plenum und ein intensiver Meinungsaustausch möglich sind. Der Aufsichtsrat sieht demnach keine Notwendigkeit zur Einrichtung eines Nominierungsausschusses.
Unter Berücksichtigung des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie ("ARUG II") und des neuen Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat Änderungen des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands erarbeitet und beschlossen.
Mit der Vorlage an die Hauptversammlung im Mai 2021 wurde das Vergütungssystem die Grundlage für Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern, die in Zukunft abgeschlossen werden. Das erarbeitete Vergütungssystem berücksichtigt die Empfehlungen in G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex ohne Einschränkungen. Bestehende Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern bleiben hiervon unberührt, weshalb die Abweichung von den Empfehlungen in G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex erklärt wird.
Nach G.10 des Kodex sollen die den Vorstandsmitgliedern gewährten variablen Vergütungsbeträge überwiegend in Aktien der Gesellschaft angelegt oder entsprechend aktienbasiert gewährt werden. Daneben soll das jeweilige Vorstandsmitglied über derartige Beträge erst nach vier Jahren verfügen können. Im Rahmen des Stock Appreciation Rights (SARs)-Programms als langfristigem Vergütungsprogramm für den Vorstand wird eine aktienbasierte Vergütung ausgelobt. Die Laufzeit dieses Programms beträgt jeweils insgesamt 6 Jahre. Innerhalb dieser 6 Jahre kann das jeweilige Vorstandsmitglied zu bestimmten Zeitpunkten bereits jeweils einen Teil (25 %) zugeteilter SARs - frühestens allerdings nach 2 Jahren - ausüben. Damit kann ein Vorstandsmitglied bereits nach 2 Jahren über einen Teil der langfristigen variablen Vergütung verfügen. Nach Ablauf von 5 Jahren ist erstmals die volle Ausübung aller SARs möglich.
Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass sich dieses System der Langfristvergütung bewährt hat und sieht keinen Grund dafür, die Verfügungsmöglichkeit über im Rahmen des Programms verdiente Vergütung weiter hinauszuschieben. Durch die Anknüpfung an den Aktienkurs der United Internet AG und deren Möglichkeit, zur Erfüllung der Ansprüche aus dem Programm deren Aktien hinzugeben, findet bereits eine aus Sicht des Aufsichtsrats angemessene Teilhabe des Vorstandsmitglieds an Risiken und Chancen des Unternehmens der United Internet AG statt. Weil das Programm mit einer Laufzeit von 6 Jahren konzipiert ist und die ausgelobten SARs über diese Dauer und frühestens nach 2 Jahren entsprechend anteilig zugeteilt werden, ist aus Sicht des Aufsichtsrats eine optimale Bindungswirkung und Anreizsteuerung im Interesse der United Internet AG erreicht, die keine Änderungen erforderlich machen.
Nach G.11 des Kodex soll der Aufsichtsrat die Möglichkeit haben, in begründeten Fällen eine variable Vergütung einbehalten oder zurückfordern zu können. Derartige Regelungen beinhalten die aktuellen Dienstverträge der Vorstandsmitglieder nicht. In das neue Vergütungssystem wurde eine sog. "Claw Back-Klausel" zur Rückforderung variabler Vergütung mit aufgenommen und wird zukünftig in neu zu schließenden Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt.
Gemäß G.8, 9 und 12 des Kodex sollen vereinbarte Ziele und Zielerreichungen sowie Regelungen zur Fälligkeit und Haltedauer nicht nachträglich verändert werden. Die Gesellschaft behält sich vor, hiervon in begründeten Fällen im Kontext des Ausscheidens von Vorstandsmitgliedern abzuweichen, soweit dies im Rahmen des jeweils anwendbaren Vergütungssystems zulässig ist.
Gemäß G.13 des Kodex sollen Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten. Im Fall eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots soll eine solche Abfindungszahlung zudem auf die Karenzentschädigung angerechnet werden. Die Anstellungsverträge für die Vorstandsmitglieder enthalten derzeit eine solche Anrechnungsmöglichkeit nicht. In das neue Vergütungssystem wurde diese mit aufgenommen und wird zukünftig in neu zu schließenden Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder (und etwaig hieran anknüpfenden Aufhebungsverträgen) berücksichtigt.
Mit dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) wurde die Richtlinie (EU) 2017/828 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2017 in nationales Recht umgesetzt.
In diesem Zusammenhang führte der Gesetzgeber für börsennotierte Unternehmen neue gesetzliche Vorschriften zur Vergütungsberichterstattung ein, die für ab dem 1. Januar 2021 beginnende Geschäftsjahre gelten.
Beim "neuen" Vergütungsbericht handelt es sich um einen von der Rechnungslegung abgekoppelten Bericht. Wesentliche bisher erforderliche Angaben, insbesondere die individualisierte Berichterstattung über die Vorstandsvergütung sowie über die Grundzüge des Vergütungssystems, wurden aus dem (Konzern-)Lagebericht herausgelöst und in den neuen Vergütungsbericht nach § 162 AktG verlagert.
Das Vergütungssystem sowie die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 gemäß § 162 AktG finden sich im "Vergütungsbericht 2022", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/be-richte.html veröffentlicht wird.
Angaben zur Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 42.
Der Vorstand erklärt gemäß § 312 AktG, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die der Gesellschaft zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und ist dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden ist.
Montabaur, den 29. März 2023
Der Vorstand
Ralph Dommermuth
Martin Mildner
Aktiva
scrollen
| 31.12.2022 EUR |
31.12.2021 EUR |
||
|---|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 27.603,00 | 51.263,00 | |
| 27.603,00 | 51.263,00 | ||
| I. Sachanlagen | |||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 720,00 | 988,00 | |
| II. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 4.221.893.087,68 | 4.221.863.087,68 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 1.595.000.000,00 | 1.415.000.000,00 | |
| 5.816.893.087,68 | 5.636.863.087,68 | ||
| 5.816.921.410,68 | 5.636.915.338,68 | ||
| B. Umlaufvermögen | |||
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
| 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 724.809.595,25 | 725.868.761,73 | |
| 2. Sonstige Vermögensgegenstände | 19.320.690,09 | 33.777.074,20 | |
| 744.130.285,34 | 759.645.835,93 | ||
| II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 2.744.668,14 | 48.740.723,40 | |
| 746.874.953,48 | 808.386.559,33 | ||
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 98.014,17 | 19.992,00 | |
| 6.563.894.378,33 | 6.445.321.890,01 | ||
| Passiva | |||
| 31.12.2022 EUR |
31.12.2021 EUR |
||
| A. Eigenkapital | |||
| I. Gezeichnetes Kapital (bedingtes Kapital: EUR 25.000.000,00) | 194.000.000,00 | 194.000.000,00 | |
| ./. Eigene Anteile | -7.284.109,00 | -7.284.109,00 | |
| 186.715.891,00 | 186.715.891,00 | ||
| II. Kapitalrücklage | 468.976.677,74 | 468.976.677,74 | |
| III. Gewinnrücklagen | |||
| Andere Gewinnrücklagen | 502.843.896,69 | 447.843.896,69 | |
| IV. Bilanzgewinn | 2.463.142.179,04 | 2.490.793.286,11 | |
| 3.621.678.644,47 | 3.594.329.751,54 | ||
| B. Rückstellungen | |||
| 1. Steuerrückstellungen | 3.767.625,99 | 1.570.584,40 | |
| 2. Sonstige Rückstellungen | 4.306.926,39 | 8.099.449,15 | |
| 8.074.552,38 | 9.670.033,55 | ||
| C. Verbindlichkeiten | |||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 2.157.153.374,57 | 1.825.363.233,00 | |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.231.618,19 | 79.308,93 | |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 757.640.635,74 | 998.866.484,09 | |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.408.457,90 | 4.675.621,82 | |
| davon aus Steuern EUR 3.408.457,90 (Vj. EUR 4.675.621,82) | |||
| 2.919.434.086,40 | 2.828.984.647,84 | ||
| D. Passive latente Steuern | 14.707.095,08 | 12.337.457,08 | |
| 6.563.894.378,33 | 6.445.321.890,01 |
scrollen
| EUR | 2022 EUR |
2021 EUR |
|
|---|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | 737.486,83 | 519.694,17 | |
| 2. Sonstige betriebliche Erträge | 4.157.015,98 | 12.582.042,13 | |
| 4.894.502,81 | 13.101.736,30 | ||
| 3. Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | 1.086.861,93 | 3.844.942,67 | |
| b) Soziale Abgaben | 31.495,93 | 37.530,44 | |
| 4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 23.928,00 | 20.090,00 | |
| 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 20.244.725,90 | 12.394.553,05 | |
| 6. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 90.615.146,18 | 16.297.116,16 | |
| 21.387.011,76 | 317.507.140,96 | ||
| 7. Erträge aus Beteiligungen | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 12.843.735,70 (Vj. EUR 6.732.882,60) | 13.843.735,70 | 6.732.882,60 | |
| 8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 95.398.631,95 (Vj. EUR 93.119.130,20) | 95.398.631,95 | 93.119.130,20 | |
| 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 10.725.253,43 (Vj. EUR 5.714.688,30) | 16.531.472,10 | 7.053.660,47 | |
| 10. Aufwendungen aus Verlustübernahmen | 6.172.302,82 | 556.809,25 | |
| 11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | |||
| davon an verbundene Unternehmen EUR 4.477.667,04 (Vj. EUR 1.215.508,87) | 23.285.906,64 | 17.161.592,58 | |
| 186.930.776,47 | 406.694.412,40 | ||
| 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | |||
| davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR 2.369.638,00 | 49.730.717,59 | 54.082.695,24 | |
| (Vj. Aufwand EUR 2.040.680,00) | |||
| 13. Ergebnis nach Steuern | 120.707.549,93 | 349.416.337,30 | |
| 14. Sonstige Steuern | 711,50 | 1.452,50 | |
| 15. Jahresüberschuss | 120.706.838,43 | 349.414.884,80 | |
| 16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 2.397.435.340,61 | 2.141.378.401,31 | |
| 17. Einstellung in andere Gewinnrücklagen | -55.000.000,00 | 0,00 | |
| 18. Bilanzgewinn | 2.463.142.179,04 | 2.490.793.286,11 |
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.
Die United Internet AG, Montabaur, ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Montabaur unter der Nummer 5762 registriert und gilt aufgrund ihrer Kapitalmarktorientierung als große Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 3 HGB.
Der Jahresabschluss beruht auf den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes in den jeweils gültigen Fassungen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten sowie teilweise Davon-Vermerke in diesem Anhang gemacht.
Die Gesellschaft weist darauf hin, dass entsprechend der Zulassungsfolgepflichten des Geregelten Marktes (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse ein Konzernabschluss nach den "International Financial Reporting Standards" (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt wurde, der gemäß § 325 HGB offengelegt wird und verweist auf § 315e HGB.
Die Geschäftstätigkeit der United Internet AG (United Internet) geht zurück auf die "Eins & Eins EDV Marketing GmbH", die 1988 durch Herrn Ralph Dommermuth und zwei weitere Gesellschafter gegründet wurde. Die Firmierung dieses Marketingunternehmens wurde zunächst in "1&1 EDV Marketing GmbH" und 1993 schließlich in "1&1 Holding GmbH" geändert.
Die United Internet AG wurde am 29. Januar 1998 als neue Holdinggesellschaft der 1&1-Gruppe unter der Firma 1&1 Aktiengesellschaft & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) errichtet. Die Gesellschaft wurde am 16. Februar 1998 in das Handelsregister beim Amtsgericht Montabaur unter HRB 5762 eingetragen. Anschließend wurde die 1&1 Holding GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 1998 auf die Gesellschaft verschmolzen.
Am 20. März 1998 wurden die (Kommandit-)Aktien der Gesellschaft mit Aufnahme des Handels am Neuen Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Geregelten Markt zugelassen. Der Handel der Aktien wurde am 23. März 1998 aufgenommen.
Durch Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 22. Februar 2000 änderte die Gesellschaft ihre Firmierung in United Internet Aktiengesellschaft & Co. KGaA. Die Eintragung der Umfirmierung in das Handelsregister erfolgte am 23. Februar 2000.
Der ebenfalls am 22. Februar 2000 beschlossene Formwechsel der Gesellschaft in die Rechtsform einer Aktiengesellschaft unter der Firmierung United Internet AG wurde am 23. März 2000 in das Handelsregister eingetragen.
Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Marketing-, Vertriebs- und sonstigen Dienstleistungen, insbesondere auf den Gebieten der Telekommunikation, der Informationstechnologie einschließlich des Internet sowie der Datenverarbeitung oder verwandten Bereichen. Zum Gegenstand des Unternehmens gehört auch der Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen, insbesondere an solchen, die in den vorgenannten Geschäftsbereichen tätig sind. Die Gesellschaft ist berechtigt, Unternehmen, an denen sie beteiligt ist, unter ihrer einheitlichen Leitung zusammenzufassen und sich auf die Leitung oder Verwaltung der Beteiligungen zu beschränken.
Die Gesellschaft ist befugt, Unternehmen aller Art im In- und Ausland zu erwerben oder sich daran zu beteiligen und alle Geschäfte zu tätigen, die dem Gegenstand des Unternehmens förderlich sind. Die Gesellschaft ist berechtigt, ihre Geschäftstätigkeit auch durch Tochter-, Beteiligungs- und Gemeinschaftsunternehmen auszuüben. Sie kann ihren Betrieb ganz oder teilweise in verbundene Unternehmen ausgliedern oder verbundenen Unternehmen überlassen.
Die Geschäftsführung und die Vertretung stehen dem Vorstand der Gesellschaft zu. Nach der Satzung besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen, deren Anzahl der Aufsichtsrat festlegt. Besteht der Vorstand nur aus einer Person, so wird die Gesellschaft durch diese Person vertreten. Besteht der Vorstand aus mehreren Personen, so wird die Gesellschaft durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied gemeinschaftlich mit einem Prokuristen vertreten; jedoch kann der Aufsichtsrat bestimmen, dass einzelne Vorstandsmitglieder allein zur Vertretung der Gesellschaft befugt sind.
Der Ausweis erfolgt in Tausend Euro (T€), sofern nichts anderes angegeben wird.
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unverändert maßgebend.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibung (3 Jahre, lineare Methode) vermindert.
Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind zu Anschaffungskosten angesetzt und werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden grundsätzlich zeitanteilig vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von 250,00 € sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt.
Die Betriebsausstattung wird in der Regel über 4 bis 5 Jahre abgeschrieben. Die Abschreibung der Mietereinbauten erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von 10 Jahren bzw. über die Laufzeit des Mietvertrages, sofern diese kürzer ist. Die voraussichtliche Nutzungsdauer der Büroeinrichtungen beläuft sich auf 8 bis 13 Jahre, die der Kraftfahrzeuge auf 6 Jahre.
Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten bzw. -bei dauerhafter Wertminderung - zu niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert oder - bei dauerhafter Wertminderung - zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist, soweit sie der Höhe nach wesentlich sind, durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen. Einzelrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen und das allgemeine Ausfallrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung auf den Forderungsbestand berücksichtigt.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten, erkennbaren Risiken und drohende Verluste. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung voraussichtlich notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst. Das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der United Internet Gruppe wird zum Bilanzstichtag in Höhe des zeitanteiligen beizulegenden Zeitwerts der Verpflichtung gebildet. Vom Zeitpunkt der Gewährung bis zu ihrem Ausgleich werden die Verpflichtungen zu jedem Bilanzstichtag neu bewertet. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt mit Hilfe von anerkannten finanzwirtschaftlichen Modellen. Der beizulegende Zeitwert wird über den Erdienungszeitraum zeitanteilig als Personalaufwand erfasst.
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Latente Steuern werden aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge ermittelt. Sie werden mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen zum Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbelastung und -entlastung werden nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet.
Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstbewertung erfasst. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Die im Anhang angegebenen Davon-Vermerke "Währungsumrechnung" enthalten sowohl realisierte als auch nicht realisierte Währungskursdifferenzen.
Zur Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens nach Anlageklassen und unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres wird auf den Anlagenspiegel verwiesen (Anlage 1 zum Anhang).
Informationen zur Eigenkapitalsituation und zur Ertragslage der verbundenen Unternehmen sowie die Angabe der jeweiligen Anteilsquoten sind in der Aufstellung zum Anteilsbesitz (Anlage 2 zum Anhang) dargestellt.
Über die Gliederung und die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gibt die folgende Aufstellung Aufschluss:
scrollen
| T€ | 31.12.2022 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | |||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Gesamt | bis 1 Jahr | von 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 724.810 | 724.810 | 0 | 0 | 725.869 |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 19.320 | 19.320 | 0 | 0 | 33.777 |
| 744.130 | 744.130 | 0 | 0 | 759.646 |
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände des Vorjahres hatten ebenfalls eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus dem Cash-Management innerhalb der United Internet Gruppe gegen die United Internet Investment Holding AG & Co. KG in Höhe von 436.477 T€, gegen die 1&1 Versatel GmbH in Höhe von 144.926 T€ sowie gegen die United Internet Corporate Services GmbH in Höhe von 33.340 T€.
Des Weiteren resultieren Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Gewinnabführungsverträgen gegen die 1&1 Mail & Media Applications SE in Höhe von 87.123 T€, gegen die United Internet Corporate Services GmbH in Höhe von 3.371 T€ sowie gegen die United Internet Service SE in Höhe von 121 T€.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Leistungsbeziehungen in Höhe von 11.294 T€ bestehen im Wesentlichen gegenüber der IONOS Holding SE in Höhe von 5.731 T€, 1&1 Versatel GmbH in Höhe von 2.485 T€, United Internet Media GmbH in Höhe von 1.341 T€, der 1&1 Mail & Media GmbH in Höhe von 1.267 T€, A1 Marketing Kommunikation und neue Medien GmbH in Höhe von 196 T€, 1&1 Mail & Media Applications SE in Höhe von 147 T€, United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH in Höhe von 66 T€, 1&1 Telecom GmbH in Höhe von 41 T€ sowie IONOS Group SE in Höhe von 31 T€.
Der Jahresabschluss der 1&1 AG für das Geschäftsjahr 2022 wurde vor Aufstellung des Abschlusses der United Internet AG festgestellt. Folglich war die von der 1&1 AG vorgeschlagene Dividende von 0,05€ / Aktie im Rahmen der phasengleichen Gewinnvereinnahmung zu erfassen. Daraus ergibt sich ein Beteiligungsertrag in Höhe von 6.922 T€ sowie eine Forderung gegen verbundene Unternehmen in gleicher Höhe.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Ertragssteuerforderungen nebst Erstattungszinsen in Höhe von 18.761 T€. Darin enthalten sind aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 Forderungen gegenüber den Finanzbehörden in Höhe von 4.558 T€ sowie noch nicht veranlagte Erstattungszinsen gegenüber den Gemeinden in Höhe von 1.164 T€. Weiterhin enthalten sind 12.979 T€ erwartete Steuererstattungen für das Jahr 2009 in Zusammenhang mit einem laufenden Finanzgerichtsverfahren.
Die Gesellschaft hat die Rechtsform einer Aktiengesellschaft.
Das voll eingezahlte Grundkapital zum 31. Dezember 2022 betrug 194.000.000 € (Vorjahr 194.000.000 €), eingeteilt in 194.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €.
Zum 31. Dezember 2022 hielt die Gesellschaft unverändert zum Vorjahr 7.284.109 Stück eigene Aktien, die gemäß § 272 Abs. 1a HGB offen vom Grundkapital abgesetzt werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 31. August 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder gegen Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt € 77.500.000,00 (davon noch nicht ausgenutztes genehmigtes Kapital € 77.500.000,00) zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020).
Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der Gesellschaft oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts bzw. Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde.
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des "Genehmigten Kapitals 2020" oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des "Genehmigten Kapitals 2020" vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen auszuschließen.
Die vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des "Genehmigten Kapitals 2020" oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des "Genehmigten Kapitals 2020" vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.
Das Grundkapital ist um bis zu € 25.000.000,00 eingeteilt in bis zu Stück 25.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten oder die zur Wandlung Verpflichteten aus ausgegebenen Options- oder Wandelanleihen, die von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen der Gesellschaft aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 20. Mai 2020 bis zum 31. August 2023 ausgegeben oder garantiert werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zur Wandlung erfüllen, oder, soweit die Gesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder Aktien einer anderen börsennotierten Gesellschaft zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 ist der Vorstand ermächtigt, vom 19. September 2020 bis zum 31. August 2023 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Beschränkungen und nach Maßgabe der in der Tagesordnungspunkt 15 dargelegten Bestimmungen zu erwerben. Diese Ermächtigung ist insgesamt auf einen Anteil von 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Zum Bilanzstichtag wurden 7.284.109 Stück eigene Aktien gehalten.
Die Entwicklung des gesamten Eigenkapitals ergibt sich aus folgender Übersicht (€):
scrollen
| Grundkapital | EUR | |
|---|---|---|
| Grundkapital am 31. Dezember 2021 | 194.000.000,00 | |
| Offene Absetzung von eigenen Anteilen gern. §272 Abs. 1a HGB -31. Dezember 2022 | -7.284.109,00 | |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 186.715.891,00 | |
| Kapitalrücklage | ||
| Stand am 31. Dezember 2021 | 468.976.677,74 | |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 468.976.677,74 | |
| Andere Gewinnrücklagen | ||
| Stand am 31. Dezember 2021 | 447.843.896,69 | |
| Einstellung in andere Gewinnrücklagen | 55.000.000,00 | |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 502.843.896,69 | |
| Bilanzgewinn | ||
| Stand am 31. Dezember 2021 | 2.490.793.286,11 | |
| Dividendenzahlungen | -93.357.945,50 | |
| Jahresüberschuss | 120.706.838,43 | |
| davon Einstellung in andere Gewinnrücklagen | -55.000.000,00 | |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 2.463.142.179,04 | |
| Gesamtes Eigenkapital | 3.621.678.644,47 |
Die Bilanzierung eigener Anteile erfolgt analog einer Kapitalherabsetzung. In Höhe des Nennbetrags erfolgt eine offene Absetzung vom gezeichneten Kapital, der Unterschiedsbetrag wird mit anderen Gewinnrücklagen verrechnet. Der Nennbetrag der zum Stichtag 31. Dezember 2022 gehaltenen Anteile von insgesamt 7.284.109,00 € wurde daher in einer Vorspalte offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.
Im Rahmen der am 19. Mai 2022 stattgefundenen Hauptversammlung der United Internet AG wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,50 €) auszuzahlen, angenommen. Entsprechend wurden am 24. Mai 2022 insgesamt 93,4 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) ausgeschüttet.
Der Vorstand der United Internet AG hat ferner beschlossen, nach Maßgabe des § 58 Abs. 2 S. 1 AktG einen Teilbetrag des Jahresüberschusses von 55.000.000,00 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen.
Der Bilanzgewinn beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 2.463.142.179,04 €. Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 2.490.793.286,11 € enthalten. Dieser reduzierte sich unter Berücksichtigung der für das Geschäftsjahr 2022 ausgezahlten Dividende auf 2.397.435.340,61 €.
Für das Geschäftsjahr 2022 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von [0,50 €] (siehe Gewinnverwendungsvorschlag) je Aktie vor. Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 29. März 2023. Über die Verwendung des Bilanzgewinns beschließt nach § 21 der Satzung der United Internet AG die Hauptversammlung.
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu.
Zum 31. Dezember 2022 hielt die Gesellschaft 7.284.109 Stück eigene Aktien bzw. 3,75 % des Grundkapitals von 194.000.000 Stück Aktien. Der auf die eigenen Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt 7.284.109,00 €. Die durchschnittlichen Anschaffungskosten je Aktie beliefen sich auf 31,77 €. Nach Einzug der eigenen Aktien im Geschäftsjahr 2020 sind eigene Aktien bis zum 31.12.2020 in Höhe von 430.624 € und Weitere bis zum 31.12.2021 in Höhe von 514.972 € erworben worden. Seit diesem Zeitpunkt ist der Bestand unverändert. Die eigenen Aktien können zu allen in der Ermächtigung der jeweiligen Hauptversammlung genannten Zwecken, insbesondere für bestehende und künftige Mitarbeiter Beteiligungsprogramme und / oder als Akquisitionswährung, verwendet werden, können aber auch eingezogen werden.
Die Steuerrückstellungen zum 31. Dezember 2022 betragen 3.768 T€ und betreffen erwartete Nachzahlungen für Gewerbesteuer (1.214 T€), Körperschaftsteuer (1.099 T€), Steuerzinsen im Zusammenhang mit der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2015 (744 T€) und mit der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung der Jahre 2016 bis 2019 (144 T€), Umsatzsteuer (506 T€), sowie für den Solidaritätszuschlag (60 T€).
In den sonstigen Rückstellungen in Höhe von 4.307 T€ sind für alle erkennbaren, der Höhe und Art nach ungewissen Verpflichtungen entsprechende Rückstellungen enthalten, unter anderem für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (2.135T€), Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten (867 T€), Tantiemen (350 T€) und Sonstige (955 T€).
Über die Gliederung und die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gibt die folgende Aufstellung Aufschluss (in T€):
scrollen
| T€ | 31.12.2022 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | Restlaufzeit | |||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Gesamt | bis 1 Jahr | von 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt | bis 1 Jahr | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 2.157.153 | 657.153 | 1.500.000 | 0 | 1.825.363 | 475.363 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.232 | 1.232 | 0 | 0 | 79 | 79 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 757.641 | 757.641 | 0 | 0 | 998.866 | 998.866 |
| Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern 3.408 T€ (Vorjahr: 4.676 T€) | 3.408 | 3.408 | 0 | 0 | 4.676 | 4.676 |
| 2.919.434 | 1.419.434 | 1.500.000 | 0 | 2.828.984 | 1.478.984 |
scrollen
| T€ | 31.12.2021 Restlaufzeit |
|---|---|
| über 1 Jahr | |
| --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.350.000 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern 3.408 T€ (Vorjahr: 4.676 T€) | 0 |
| 1.350.000 |
Zum 31. Dezember 2022 bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2.157 Mio. €. Diese setzen sich aus zwei Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 1.100 Mio. €, diversen Konsortialkrediten über 550 Mio. €, Betriebsmittellinien über 300 Mio. €, bilateralen Kreditvereinbarungen in Höhe von 200 Mio. € sowie Zinsen in Höhe von 7 Mio. € zusammen.
Die United Internet AG verfügt über bestehende bilaterale Betriebsmittellinien in Höhe von 400 Mio. €. Diese sind bis auf weiteres eingeräumt und marktüblich verzinst. Die United Internet AG ist alleiniger Kreditnehmer unter dieser Linie. Zum Bilanzstichtag waren die Betriebsmittellinien mit 300 Mio. € in Anspruch genommen.
Die United Internet AG hat in den Geschäftsjahren 2014, 2017 und 2021 erfolgreich drei Schuldscheindarlehen platziert.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden eine Tranche des Schuldscheindarlehens 2017 in Höhe von 100,0 Mio. € sowie die letzte noch bestehende Tranche des Schuldscheindarlehens 2014 in Höhe von 97,5 Mio. € fristgerecht zurückgezahlt.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestanden somit insgesamt 1.100,0 Mio. € Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen mit maximalen Laufzeiten bis Juli 2027.
Alle Kredite sind unbesichert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Salden im Rahmen des Cash-Managements in der United Internet-Gruppe (748.733 T€), aus geschlossenen Gewinnabführungsverträgen (6.172 T€) und aus Leistungsbeziehungen (2.732 T€).
Bei den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich um Umsatzsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 3.383 T€ sowie abzuführende Lohn- und Kirchensteuer in Höhe von 25 T€.
Die Ermittlung der Steuerlatenzen erfolgt aufgrund bestehender unmittelbarer und mittelbarer steuerlicher Organschaftsverhältnisse über den gesamten Organkreis der United Internet AG.
Im Geschäftsjahr ergibt sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 ein passiver Saldo der latenten Steuern in Höhe von 14.707 T€ (Vorjahr: 12.337 T€). Die aktiven latenten Steuern belaufen sich auf 5.231 T€ (Vorjahr: 5.752 T€) und resultieren zum Bilanzstichtag aus abziehbaren temporären Differenzen in Bezug auf immaterielle Vermögensgegenstände sowie Rückstellungen. Passive latente Steuern ergeben sich im Geschäftsjahr aufgrund von temporären Differenzen in Bezug auf Bewertungsunterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz insbesondere aus Beteiligungen sowie immateriellen Vermögengegenständen und betragen 19.938 T€ (Vorjahr: 18.089 T€). Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 31,46 % (Vorjahr: 31,08 %) zugrunde gelegt.
Die Umsatzerlöse in Höhe von 737 T€ (Vorjahr: 520 T€) beinhalten im Wesentlichen Erlöse aus der internen Leistungsverrechnung.
Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus konzerninternen Weiterbelastungen in Höhe von 2.674 T€ (Vorjahr: 2.034 T€), der periodenfremden Erträgen in Höhe von 1.438 (Vorjahr: 1.230 T€), darin enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1.341 T€ (Vorjahr: 1.162 T€). In den sonstigen betrieblichen Erträgen des Vorjahres waren Erträge aus der Veräußerung der Beteiligung der MIP Multimedia Internet Park GmbH, Zweibrücken, in Höhe von 7.212 T€ enthalten. Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der IONOS SE wurde im Vorjahr zudem eine, in 2020 nicht bilanzierte, bedingte Kaufpreisforderung in Höhe von 1.599 T€ ertragswirksam realisiert.
Die Personalaufwendungen der Berichtsperiode beliefen sich auf 1.118 T€ (Vorjahr: 3.882 T€). Bereinigt um die Effekte aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen beliefen sich die Personalaufwendungen des Vorjahres auf 1.112 T€.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen die durchgeführte Verrechnung von Leistungen der Organgesellschaft United Internet Corporate Services GmbH an die United Internet AG für erbrachte konzerninterne Dienstleistungen in Höhe von 5.298 T€ (Vorjahr: 4.428 T€) sowie sonstige konzerninterne Weiterbelastungen in Höhe von 2.674 T€ (Vorjahr: 2.034 T€). Weiterhin beinhalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von 9.193 T€ (Vorjahr: 3.553 T€).
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betreffen die Gewinnabführung der 1&1 Mail & Media Applications SE in Höhe von 87.123 T€, der United Internet Corporate Services GmbH in Höhe von 3.371 T€ sowie der United Internet Service SE in Höhe von 121 T€. In den Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen des Vorjahres waren Einmaleffekte im Rahmen einer konzerninternen Beteiligungsveräußerung in Höhe von 77.050 T€ sowie aus einer Kapitalherabsetzung und anschließender Sonderausschüttung bei einer Tochtergesellschaft in Höhe von 140.000 T€ enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen beliefen sich auf 13.844 T€ (Vorjahr: 6.733 T€) und beinhalten im Wesentlichen Dividenden der 1&1 AG für das Geschäftsjahr 2021 sowie aufgrund der phasengleichen Gewinnvereinnahmung zusätzlich die Dividende für das Geschäftsjahr 2022.
In den Sonstigen Zinsen sind neben Zinserträgen gegenüber verbundenen Unternehmen auch Zinserträge aus Steuern in Höhe von 4.006 T€ (Vorjahr: 1.237 T€) enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen erwartete Erstattungszinsen gegenüber den Finanzbehörden.
In Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind neben Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten und verbundenen Unternehmen auch Zinsaufwendungen aus Steuern in Höhe von 1.200 T€ (Vorjahr: 2.805 T€) enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen erwartete Nachzahlungszinsen gegenüber den Finanzbehörden.
Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen in Höhe von 6.172 T€ (Vorjahr: 557 T€) betreffen den Ergebnisausgleich der United Internet Investments Holding SE (6.084 T€), der United Internet Management Holding SE (44 T€) sowie der United Internet Corporate Holding SE (43 T€).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen 49.731 T€. Dem Steueraufwand in Höhe von 50.926 T€ (davon 25.178 T€ Gewerbesteuer, 20.429 T€ für Körperschaftsteuer, 1.730 T€ für Kapitalertragsteuer, 1.219 T€ für Solidaritätszuschlag sowie passive latente Steuern in Höhe von 2.370 T€) stehen Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen in Höhe von 1.195 T€ gegenüber.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren im Jahresdurchschnitt 2 (Vorjahr: 2) fest angestellte Mitarbeiter (ohne Organe, Auszubildende, Aushilfen und Mitarbeiter im Erziehungsurlaub) beschäftigt.
Der Vorstand bestand zum 31. Dezember 2022 aus den folgenden Mitgliedern:
scrollen
| ― | Ralph Dommermuth (Vorstandsvorsitzender / CEO), Montabaur |
| ― | Martin Mildner (Finanzvorstand / CFO), Hamburg |
Die Mitglieder des Vorstands sind zum 31. Dezember 2022 außerdem in den Aufsichtsräten / Beiräten folgender Gesellschaften vertreten:
scrollen
| ― | 1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf, Vorsitzender des Beirats |
| ― | 1&1 Telecommunication SE, Montabaur, Mitglied des Aufsichtsrats |
| ― | 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur, Mitglied des Aufsichtsrats |
| ― | IONOS Holding SE, Montabaur, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
| ― | Tele Columbus AG, Berlin, Mitglied des Aufsichtsrats (bis 15. Januar 2022) |
scrollen
| ― | 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur, Mitglied des Aufsichtsrats |
| ― | 1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf, Mitglied des Beirats |
| ― | 1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf, Mitglied des Beirats |
| ― | IONOS Holding SE, Montabaur, Mitglied des Aufsichtsrats |
| ― | Uberall GmbH, Berlin, Mitglied des Beirats |
| ― | 1&1 Telecommunication SE, Montabaur, Vorsitzender des Aufsichtsrats |
| ― | Tele Columbus AG, Berlin, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und des Risiko- und Prüfungsausschusses |
| ― | AWIN AG, Berlin, Mitglied des Aufsichtsrats |
| ― | RankingCoach GmbH, Köln, Mitglied des Beirats |
Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat zuständig. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist leistungsorientiert. Sie enthält einen festen und einen variablen Bestandteil (Tantieme / Bonus). Für die feste Vergütung und die Tantieme wird ein Zieleinkommen festgelegt, das regelmäßig überprüft wird.
Herr Ralph Dommermuth hat sich in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der Gesellschaft dazu entschieden, seit dem Geschäftsjahr 2016 auf seine Vorstandsvergütung zu verzichten.
Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Die Höhe der Tantieme ist von der Erreichung bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres fixierter finanzieller Ziele abhängig, die sich im Wesentlichen an Umsatz- und Ergebniszahlen orientieren. Für die Zielerreichung gilt eine Bandbreite von 90 % bis 120 %. Unter 90 % Zielerreichung entfällt die Tantiemezahlung und bei 120 % Zielerreichung endet die Tantiemezahlung. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele ist ausgeschlossen. Eine Mindesttantieme wird im Regelfall nicht garantiert. Die Auszahlung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat.
Die Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 beliefen sich auf insgesamt 1.011 T€ (Vorjahr: 1.055 T€). Von diesem Gesamtbetrag entfielen 650 T€ bzw. 62 % auf das Fixum, 350 T€ bzw. 33 % auf den variablen Bestandteil sowie 11 T€ bzw. 5 % auf sonstige Sonder- und Nebenleistungen.
Versorgungszusagen der Gesellschaft gegenüber den Vorständen bestehen nicht.
Als Stock Appreciation Right (SAR) wird die Zusage der Gesellschaft bezeichnet, den Berechtigten eine Zahlung zu leisten, deren Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (Ausübungspreis) und in der Regel dem Börsenkurs bei Ausübung der Option entspricht. Dem Berechtigten wurde ein Ausübungspreis von 30 € je SAR zugesagt. Die Ausübungshürde beträgt 120 % des Börsenpreises des Mittelwertes der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten zehn Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist gleichzeitig bei 100 % des Ausübungspreises begrenzt.
Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der United Internet AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der United Internet AG. Die Gesellschaft behält sich jedoch das Recht vor, ihre Verpflichtung zur Auszahlung des SAR in bar stattdessen nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von United Internet Aktien aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen.
Das Optionsrecht kann grundsätzlich hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden.
Über die Bezüge der Mitglieder des Vorstands gibt die folgende Aufstellung Aufschluss (T€):
scrollen
| 2022 | Fix T€ |
Variabel T€ |
Sonder- und Nebenleistungen T€ |
Summe Fix, Variabel, Sonder- und Nebenleistungen T€ |
Marktwert der in 2022 gewähren aktienbasierten Vergütungen T€ * |
|---|---|---|---|---|---|
| Ralph Dommermuth | 0 | 0 | 0 | 0 | - |
| Martin Mildner | 650 | 350 | 11 | 1.011 | - |
| 650 | 350 | 11 | 1.011 | - |
scrollen
| 2021 | Fix T€ |
Variabel T€ |
Sonder- und Nebenleistungen T€ |
Summe Fix, Variabel, Sonder- und Nebenleistungen T€ |
Marktwert der in 2021 gewähren aktienbasierten Vergütungen T€ * |
|---|---|---|---|---|---|
| Ralph Dommermuth | 0 | 0 | 0 | 0 | - |
| Martin Mildner | 650 | 350 | 55 | 1.055 | - |
| 650 | 350 | 55 | 1.055 | - |
* Die aktienbasierten Vergütungen (sog. Stock Appreciation Rights) stellen ein Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung dar und werden über einen Zeitraum von insgesamt 5 Jahren übertragen.
Im Geschäftsjahr 2022 hatte der Aufsichtsrat der United Internet AG folgende Mitglieder:
scrollen
| ― | Philipp von Bismarck, Aufsichtsratsvorsitzender wohnhaft in Königstein im Taunus, Rechtsanwalt |
| ― | Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender wohnhaft in München, Selbständiger Beirat / Aufsichtsrat |
| ― | Prof. Dr. Andreas Söffing wohnhaft in Frankfurt am Main Partner bei Flick Gocke Schaumburg |
| ― | Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß wohnhaft in Gauting, BWL-Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg |
| ― | Stefan Rasch wohnhaft in Grünwald, Senior Advisor bei The Boston Consulting Group GmbH |
| ― | Dr. Claudia Borgas-Herold (bis 22. August 2022) wohnhaft in Kilchberg, Schweiz, Managing Director der borgas advisory GmbH, Luzern |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2022 außerdem in den Aufsichtsräten oder in vergleichbaren Gremien folgender Unternehmen vertreten:
scrollen
| ― | Keine weiteren Ämter |
scrollen
| ― | Nürnberg Institut für Marktentscheidung e.V., Nürnberg (Vorsitzender) |
| ― | Unicepta Holding GmbH, Köln (Vorsitzender des Beirats) |
scrollen
| ― | Zeppelin GmbH, Friedrichshafen |
| ― | Bayerische Beamten Lebensversicherung AG, München |
| ― | Bayerische Lebensversicherung AG, München (seit Oktober 2022) |
| ― | BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen |
| ― | Börsenverein des deutschen Buchhandels, Frankfurt am Main (seit März 2022) |
scrollen
| ― | Deutsche Oppenheim Family Office AG, Köln (stellv. Vorsitzender des Beirats) |
| ― | Institut der Steuerberater Hessen e. V., Frankfurt (Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats) |
| ― | Nemetschek SE, München |
| ― | Nemetschek Innovationsstiftung, München (Vorsitzender des Vorstands) |
| ― | Nemetschek Familienstiftung, München |
| ― | Capella GmbH, Hamburg |
scrollen
| ― | 1&1 AG, Montabaur |
| ― | IONOS Holding SE, Montabaur |
| ― | Tele Columbus AG, Berlin |
scrollen
| ― | Hallhuber GmbH, München (seit März 2022) |
Die aktuellen Vergütungsregelungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden zuletzt durch die Hauptversammlung vom 19. Mai 2022 geändert und sind durch § 13 der Satzung der United Internet AG erfasst.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält außer der Erstattung seiner baren Auslagen eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 30.000,00. Der Vorsitzende erhält € 120.000,00, der stellvertretende Vorsitzende erhält € 45.000,00.
Für die Tätigkeit im Prüfungs- und Risikoausschuss des Aufsichtsrats erhält der Vorsitzende des Prüfungs- und Risikoausschusses zusätzlich jährlich € 65.000,00, jedes andere Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses erhält zusätzlich jährlich € 25.000,00. Die Gesellschaft hat die Mitglieder des Prüfungs- und Risikoausschusses bei der Wahrnehmung von notwendigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu unterstützen und auch die dafür anfallenden Kosten in einem angemessenen Umfang zu übernehmen.
Ein Mitglied des Aufsichtsrats, das nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder dem Prüfungs- und Risikoausschuss angehört hat, erhält je angefangenem Monat eine zeitanteilig geringere Vergütung.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats und jedes Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses erhält darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe von EUR 1.500,00 für jede Teilnahme an physisch stattfindenden Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses. Soweit Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses nicht physisch, sondern lediglich virtuell stattfinden (insbesondere, wenn eine Sitzung nur telefonisch oder nur per Videokonferenz stattfindet), so erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses kein Sitzungsgeld, wenn die Sitzung nicht mehr als eine Stunde gedauert hat. Mitglieder, die nicht persönlich an physisch stattfindenden Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses teilnehmen (wie die zugeschaltete Teilnahme per Telefon oder per Videokonferenz), erhalten stets lediglich 25 % des Sitzungsgelds, wobei die Teilnahme allein durch die Abgabe einer Stimmrechtsbotschaft zu keinem Anspruch auf ein Sitzungsgeld führt.
Über die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats der United Internet AG gibt die folgende Aufstellung Aufschluss (T€):
scrollen
| 2022 | Fix T€ |
Sitzungsgeld T€ |
Gesamt T€ |
|---|---|---|---|
| Prof. Dr. Andreas Söffing | 95 | 30 | 125 |
| Stefan Rasch | 55 | 29 | 84 |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | 20 | 5 | 25 |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | 45 | 15 | 60 |
| Philipp von Bismarck | 145 | 29 | 174 |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | 30 | 14 | 44 |
| 390 | 122 | 512 |
scrollen
| 2021 | Fix T€ |
Sitzungsgeld T€ |
Gesamt T€ |
|---|---|---|---|
| Prof. Dr. Andreas Söffing | 32 | 5 | 37 |
| Kurt Dobitsch | 13 | 1 | 14 |
| Michael Scheeren | 5 | 1 | 6 |
| Stefan Rasch | 20 | 5 | 25 |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | 20 | 6 | 26 |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | 21 | 6 | 27 |
| Philipp von Bismarck | 35 | 6 | 41 |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | 20 | 6 | 26 |
| 166 | 36 | 202 |
Die Gesellschaft hat einen auf ihre Firma lautenden Avalkreditrahmen. Unter diesem Rahmen waren zum Stichtag Avale im Gesamtbetrag in Höhe von 13.221 T€ ausstehend.
Darüber hinaus besteht eine gesamtschuldnerische Mithaftung der Gesellschaft im Hinblick auf einen von Banken gewährten Avalkreditrahmen, den sowohl die Gesellschaft als auch diverse Tochterunternehmen in Anspruch nehmen können. Zum Bilanzstichtag waren Avale in Höhe von 9.858 T€ hierunter ausstehend.
Zum Bilanzstichtag war kein ausstehendes Aval unter einer der beiden Rahmenvereinbarungen in Anspruch genommen. Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme aus Haftungsverhältnissen wird aufgrund der stabilen Geschäftslage der kreditnehmenden Tochtergesellschaften und der United Internet AG aktuell als sehr gering eingestuft.
Die United Internet AG hat gegenüber der 1&1 Versatel GmbH eine Patronatserklärung abgegeben. In diesem Zusammenhang hat sich die United Internet AG verpflichtet, für die bis zum 31. Dezember 2022 eingegangenen Verpflichtungen im folgenden Geschäftsjahr einzustehen und sicherzustellen, dass die 1&1 Versatel GmbH in der Weise geleitet und finanziell ausgestattet wird, dass sie ihre vorgenannten Verpflichtungen pünktlich und vollständig erbringen kann.
Die United Internet AG hat gegenüber der Fasthosts Internet Limited, Gloucester, sowie der IONOS SARL jeweils eine Patronatserklärung abgegeben. Diese haben mit der Elavon Financial Services DAC einen Vertrag über die Akzeptanz von MasterCard- und Visa-Kreditkarten am 26. November 2020 abgeschossen, der die Abwicklung und Abrechnung von Kreditkartentransaktionen zum Gegenstand hat ("Akzeptanzvertrag"). In den Patronatserklärungen erklärt sich die United Internet AG bereit, die uneingeschränkte Verpflichtung sicherzustellen, dass die Fasthosts Internet Limited, Gloucester, sowie die IONOS SARL in der Weise geleitet und finanziell ausgestattet werden, dass sie stets in der Lage sind, allen ihren Verbindlichkeiten aus oder im Zusammenhang mit dem Akzeptanzvertrag fristgemäß nachzukommen, und dass die auf die Verbindlichkeiten gezahlten Beträge, insbesondere auch bei Insolvenz der Tochtergesellschaft, endgültig verbleiben. Diese Vereinbarungen bleiben gültig, bis sämtliche Ansprüche von Elavon nicht nur vorübergehend erfüllt sind.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen vor, den im festgestellten Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 ausgewiesenen Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2022 in Höhe von € 2.463.142.179,04 wie folgt zu verwenden:
scrollen
| ― | Ausschüttung einer Dividende von € [0,50] je für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 dividendenberechtigter Stückaktie (insg. 172.816.295 dividendenberechtigte Stückaktien) € 86.408.147,50 |
| ― | Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen € 500.000.000,00 |
| ― | Vortrag auf neue Rechnung € 1.876.734.031,54 |
Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die 19.183.705 zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses durch den Vorstand von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von € 0,50 je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden.
Gemäß § 58 Abs. 4 Satz 2 AktG ist der Anspruch auf die Dividende am dritten auf den Hauptversammlungsbeschluss folgenden Geschäftstag fällig.
Die United Internet AG ist unbeschränkt haftende Gesellschafterin (Komplementärin) der United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur.
Bezüglich der Wiedergabe der Stimmrechtsmitteilungen wird auf die Anlage 3 zum Anhang verwiesen.
Im Zusammenhang mit einer Beteiligungsvereinbarung bestehen drei nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Derivate (bedingte Kaufpreisforderungen der United Internet AG). Die beizulegenden Zeitwerte der Derivate sind u. a. abhängig von der Wertentwicklung einer Beteiligung oder der Entwicklung des GBP / € Wechselkurses bzw. dem Eintritt zukünftiger Ereignisse. Die Laufzeit ist unbestimmt und endet bei Beendigung der Beteiligungsvereinbarung bzw. nach spätestens sieben Jahren. Die Ansprüche der United Internet AG sind auf 41 Mio. € respektive 25 Mio. € bzw. 17 Mio. € beschränkt. Zahlungsverpflichtungen der United Internet AG können aus der Vereinbarung nicht resultieren. Der Buchwert der drei Derivate beträgt jeweils 0 €; die beizulegenden Zeitwerte belaufen sich auf 40,75 Mio. € bzw. 2,20 Mio. € bzw. 16,87 Mio. €. Die Bewertungen basieren auf einem Black-Scholes-Modell, einer MonteCarlo-Simulation bzw. dem Erwartungswert unter Verwendung beobachtbarer und nicht beobachtbarer Inputfaktoren. Die Inputfaktoren umfassen vor allem die erwartete Laufzeit, die Volatilität sowie die Entwicklung des GBP / € Wechselkurses bzw. den geplanten Börsengang der IONOS Group SE (vormals: 1&1 IONOS TopCo SE).
Im Geschäftsjahr 2022 sind auf Ebene des Einzelabschlusses der United Internet AG Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von 831 T€ als Aufwand erfasst. Diese beziehen sich mit 600 T€ auf Abschlussprüfungsleistungen und mit 231 T€ auf andere Bestätigungsleistungen. Die andere Bestätigungsleistungen betreffen im Wesentlichen die prüferische Durchsicht des Nachhaltigkeitsberichts.
Im Geschäftsjahr 2021 war die Ernst & Young GmbH, Eschborn, Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Die Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde durch den Vorstand und den Aufsichtsrat abgegeben und ist den Aktionären im Internetportal der United Internet AG (www.united-internet.de) zugänglich.
Am 17. Januar 2023 hat die IONOS Group SE im Rahmen einer "Intention to Float" (ITF) gemeinsam mit ihren Aktionären United Internet (75,1 %) und WP XII Venture Holdings II SCSp (24,9 %), ein mit Warburg Pincus verbundenes Unternehmen (zusammen "Warburg Pincus"), offiziell konkrete Pläne für einen Börsengang (IPO) von IONOS bekannt gegeben. Die Aktien sollen, unter Berücksichtigung des Marktumfelds, im 1. Quartal 2023 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden.
Am 27. Januar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt haben. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 € bis 22,50 € angeboten. United Internet und Warburg Pincus bieten jeweils 15 % ihrer Anteile (d. h. insgesamt 21.000.000 nennwertlose Namensaktien) an, was 15.771.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von United Internet sowie 5.229.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von Warburg Pincus entspricht. Bis zu 3.150.000 weitere nennwertlose Namensaktien aus den Beständen von United Internet und Warburg Pincus können zur Deckung möglicher Mehrzuteilungen (Greenshoe) angeboten werden.
Am 7. Februar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den finalen Platzierungspreis für die Aktien der IONOS Group SE auf 18,50 € je Aktie festgelegt haben.
Die Aktien der IONOS Group SE werden seit dem 8. Februar 2023 am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) unter der ISIN: DE000A3E00M1, WKN: A3E00M, Ticker Symbol: IOS notiert. Nach dem Börsengang der IONOS Group SE halten United Internet 63,8 % und Warburg Pincus 21,2 % der Aktien. Weitere 15,0 % befinden sich im Streubesitz (Freefloat). Aus dem Anteilsverkauf erhält United Internet einen Bruttoerlös von rund 292 Mio. €, während sich das gesamte Platzierungsvolumen auf rund 389 Mio. € beläuft.
Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2 Mio. eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194 Mio. € um 2 Mio. € auf 192 Mio. € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 194 Mio. Aktien um 2 Mio. Aktien auf 192 Mio. Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des Grundkapitals der Gesellschaft.
Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.
Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschreitet, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.
Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet nun 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien beläuft sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. €.
1&1 hat am 24. Februar 2023 eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Gegenstand der Beschwerde sind die aus Sicht von 1&1 anhaltenden Behinderungen beim Ausbau ihres 5G-Mobilfunknetzes durch die Vodafone GmbH. Dies verzögert aus Sicht von 1&1 den eigenen Netzausbau, woraus sich aber keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen ergeben.
Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte verfolgt 1&1 unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen.
Am 10. März 2023 hat United Internet bekannt gegeben, dass Herr Martin Mildner, Finanzvorstand der United Internet AG, auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit bei der United Internet AG zum 31. März 2023 beenden wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Philipp von Bismarck und der CEO Ralph Dommermuth bedauern diese Entscheidung.
Nachfolger von Martin Mildner als CFO der United Internet AG wird am 1. April 2023 Ralf Hartings, der innerhalb der United Internet Gruppe seit 2021 als Finanzvorstand der 1&1 Mail & Media SE tätig ist und diese Position zugleich am 31. März 2023 beenden wird. Ralf Hartings verfügt über langjährige Berufserfahrung im Telekommunikationsbereich, so war er mehr als 15 Jahre international für Vodafone sowie für Verizon Wireless in den USA tätig.
Martin Mildner hat neben den zentralen Aufgaben des Finanzvorstands auch die Shared Services der United Internet AG verantwortet. Diese Zuständigkeit wird ab dem 1. April 2023 auf Markus Huhn übergehen, der an diesem Tag neben Ralph Dommermuth und Ralf Hartings als weiteres Mitglied in den Vorstand einziehen wird. Markus Huhn ist bereits 28 Jahre in der United Internet Gruppe tätig, seit 2008 als Finanzvorstand. Seine aktuelle Aufgabe als CFO der 1&1 AG wird Herr Huhn parallel fortführen.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind bei United Internet keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.
Aussagen zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns und der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts finden sich im Kapitel 4.3 im "Prognosebericht".
Montabaur, den 29. März 2023
Der Vorstand
Ralph Dommermuth
Martin Mildner
scrollen
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibungen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2022 EUR |
Zugänge EUR |
Abgänge EUR |
31.12.2022 EUR |
01.01.2022 EUR |
Zugänge EUR |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 70.980,00 | 0,00 | 0,00 | 70.980,00 | 19.717,00 | 23.660,00 |
| I. Sachanlagen | ||||||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 45.862,54 | 0,00 | 0,00 | 45.862,54 | 44.874,54 | 268,00 |
| II. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 4.221.863.087,68 | 0,00 | 0,00 | 4.221.863.087,68 | 0,00 | 0,00 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 1.415.000.000,00 | 180.000.000,00 | 0,00 | 1.595.000.000,00 | 0,00 | 0,00 |
| 5.636.863.087,68 | 180.000.000,00 | 0,00 | 5.816.863.087,68 | 0,00 | 0,00 | |
| 5.636.979.930,22 | 180.000.000,00 | 0,00 | 5.816.979.930,22 | 64.591,54 | 23.928,00 |
scrollen
| Kumulierte Abschreibungen | Buchwerte | |||
|---|---|---|---|---|
| Abgänge EUR |
31.12.2022 EUR |
31.12.2022 EUR |
31.12.2021 EUR |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 0,00 | 43.377,00 | 27.603,00 | 51.263,00 |
| I. Sachanlagen | ||||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 0,00 | 45.142,54 | 720,00 | 988,00 |
| II. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 4.221.863.087,68 | 4.221.863.087,68 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 1.595.000.000,00 | 1.415.000.000,00 |
| 0,00 | 0,00 | 5.816.863.087,68 | 5.636.863.087,68 | |
| 0,00 | 88.519,54 | 5.816.891.410,68 | 5.636.915.338,68 |
scrollen
| Anteil am Kapital in % |
Eigenkapital der Gesellschaft zum 31.12.2022 T€ |
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag GJ 2022 T€ |
|
|---|---|---|---|
| Unmittelbar gehaltene Anteile | |||
| 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (1) | 100,00 | 968.686 | 0 |
| 1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf | 100,00 | 277.338 | -7.754 |
| CA BG AlphaRho AG, Wien / Österreich | 100,00 | 65 | -30 |
| United Internet Corporate Holding SE, Montabaur (1) | 100,00 | 120 | 0 |
| United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 25 | 0 |
| United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur (1) (13) | 100,00 | 128.439 | 0 |
| United Internet Management Holding SE, Montabaur (1) | 100,00 | 120 | 0 |
| United Internet Service SE, Montabaur (1) | 100,00 | 120 | 0 |
| 1&1 AG, Montabaur | 78,32 | 7.794.190 | 354.878 |
| IONOS Group SE, Montabaur | 75,10 | 510.498 | -8.980 |
| Mittelbar gehaltene Anteile | |||
| 1&1 Cardgate LLC, Philadelphia / USA (4) | 100,00 | 178 | 180 |
| 1&1 De-Mail GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 25 | 0 |
| 1&1 Energy GmbH, Montabaur | 100,00 | 2.635 | 4.773 |
| 1&1 Internet Development SRL, Bukarest / Rumänien (4) (11) | 100,00 | .087 | 2.557 |
| 1&1 Logistik GmbH, Montabaur (2) (3) | 100,00 | 25 | 0 |
| 1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 1.748 | 0 |
| 1&1 Mail & Media GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 72.665 | 0 |
| 1&1 Mail & Media Inc., Philadelphia / USA | 100,00 | 18.765 | -54 |
| 1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 25 | 0 |
| 1&1 Mobilfunk GmbH , Düsseldorf (2) (3) | 100,00 | 944 | 0 |
| 1&1 Telecom GmbH, Montabaur (2) (3) | 100,00 | 1.143 | 0 |
| 1&1 Telecom Holding GmbH, Montabaur (2) (3) | 100,00 | 1.752.964 | 0 |
| 1&1 Telecom Sales GmbH, Montabaur (2) (3) | 100,00 | 25 | 0 |
| 1&1 Telecom Service Montabaur GmbH, Montabaur (2) (3) | 100,00 | 52 | 0 |
| 1&1 Telecom Service Zweibrücken GmbH, Zweibrücken (2) (3) | 100,00 | 25 | 0 |
| 1&1 Telecommunication SE, Montabaur (2) (3) | 100,00 | 638.357 | 0 |
| 1&1 Towers GmbH, Düsseldorf (2) (3) | 100,00 | 25 | 0 |
| 1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf (5) | 100,00 | 342.431 | 0 |
| A 1 Marketing, Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 1.152 | 0 |
| A1 Media USA LLC, Philadelphia / USA (4) | 100,00 | 269 | 36 |
| Arsys Internet E.URL., Perpignan / Frankreich (4) | 100,00 | 164 | 5 |
| Arsys Internet S L.U., Logrono / Spanien (4) | 100,00 | 105.535 | 4.595 |
| AZ pl Sp. z oo., Stettin / Polen (4) | 100,00 | 805 | 741 |
| Blitz 17-665 SE, Maintal (2) (3) | 100,00 | 120 | 0 |
| Blitz 17-666 SE, Maintal (2) (3) | 100,00 | 120 | 0 |
| CA BG AlphaPi AG, Wien / Österreich | 100,00 | 140 | -29 |
| CM4all GmbH, Köln (4) | 100,00 | 472 | -617 |
| Content Management Support GmbH in Liquidation, Köln (4) (10) | 100,00 | 26 | -19 |
| Content Management Inc., New York / USA (4) | 100,00 | 136 | 17 |
| Cronon GmbH, Berlin (4) (6) (17) | 100,00 | 157 | 0 |
| Domain Robot Enterprises Inc., Vancouver / Kanada (9) (18) | 100,00 | 0 | 0 |
| DomCollect International GmbH, Montabaur (7) (18) | 100,00 | 25 | 0 |
| Drillisch Logistik GmbH, Maintal (3) | 100,00 | 18.696 | 687 |
| Drillisch Online GmbH, Maintal (2) (3) | 100,00 | 145.699 | 0 |
| Fasthosts Internet Ltd., Gloucester / Großbritannien (4) | 100,00 | 24.566 | 7.609 |
| HBS Cloud Sp. z o.o., Stettin / Polen (4) | 100,00 | 11 | 3 |
| home pl S.A., Stettin / Polen (4) | 100,00 | 51.880 | 9.453 |
| Immobilienverwaltung AB GmbH, Montabaur (4) | 100,00 | 455 | 55 |
| Immobilienverwaltung NMH GmbH in Liquidation, Montabaur (4) (10) | 100,00 | 0 | 0 |
| InterNetX, Corp., Miami / USA (18) | 100,00 | 110 | 81 |
| InterNetX GmbH, Regensburg (7) (18) | 100,00 | 4.469 | 0 |
| InterNetX Holding GmbH, Regensburg (4) | 100,00 | 33.676 | 26.426 |
| IONOS Inc., Philadelphia / USA (4) | 100,00 | 21.583 | 3.510 |
| IONOS S.A.R.L., Saargemünd / Frankreich (4) | 100,00 | 1.725 | 1.615 |
| IONOS SE, Montabaur (4) (6) | 100,00 | 390.319 | 0 |
| IONOS Cloud Inc., Newark / USA (4) | 100,00 | 1.110 | -293 |
| IONOS Cloud Ltd., Gloucester / Großbritannien (4) | 100,00 | 2.515 | 2.559 |
| IONOS Cloud S.L.U., Madrid / Spanien (4) | 100,00 | 2.861 | 1.420 |
| IONOS Cloud Holdings Ltd., Gloucester / Großbritannien (4) | 100,00 | 72.017 | -67 |
| IONOS Datacenter SAS, Niederlauterbach / Frankreich (4) | 100,00 | 2.170 | 180 |
| IONOS Holding SE, Montabaur (4) | 100,00 | 497.148 | 48.142 |
| IONOS (Philippines), Inc., Cebu City / Philippinen (4) (12) (vormals 1&1 IONOS (Philippines), Inc.) | 100,00 | 877 | 34 |
| IONOS Service GmbH, Montabaur (4) (6) | 100,00 | 240 | 0 |
| IQ-optimize Software AG, Maintal (2) (3) | 100,00 | 87 | 0 |
| PSI-USA, Inc., Las Vegas / USA (18) | 100,00 | 606 | 151 |
| Schlund Technologies GmbH, Regensburg (7) (18) | 100,00 | 25 | 0 |
| Sedo GmbH, Köln (7) (18) | 100,00 | 13.428 | 0 |
| Sedo.com LLC, Cambridge / USA (18) | 100,00 | 14.668 | 6.048 |
| STRATO AG, Berlin (4) (6) | 100,00 | 9.716 | 0 |
| STRATO Customer Service GmbH, Berlin (4) (6) (17) | 100,00 | 200 | 0 |
| Tesys Internet S.L.U., Logrono / Spanien (4) | 100,00 | 2.223 | 262 |
| TROPOLYS Netz GmbH, Düsseldorf | 100,00 | -32.708 | -13 |
| TROPOLYS Service GmbH, Düsseldorf | 100,00 | -20.306 | -10 |
| U M United Internet Media Austria GmbH, Wien / Österreich | 100,00 | 975 | 38 |
| United Domains Inc., Cambridge / USA (4) (10) | 100,00 | 440 | 0 |
| United Internet Media GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 50 | 0 |
| United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur (1) | 100,00 | 25 | 0 |
| united-domains AG, Starnberg (4) (6) | 100,00 | 432 | 0 |
| united-domains Reselling GmbH, Starnberg (4) (8) | 100,00 | 25 | 0 |
| Versatel Immobilien Verwaltungs GmbH, Düsseldorf | 100,00 | -4.026 | -2 |
| we22 GmbH, Köln (4) (vormals we22 Aktiengesellschaft) | 100,00 | 3.598 | -210 |
| we22 Solutions GmbH, Berlin (4) | 100,00 | 315 | -794 |
| World4You Internet Services GmbH, Linz / Österreich (4) | 100,00 | 4.407 | 1.416 |
| Tele Columbus AG, Berlin (16) (20) | 95,39 | 828.473 | -82.067 |
| premium.pl Sp. z o.o., Stettin / Polen (4) (14) | 75,00 | 487 | 63 |
| DomainsBot S r.l., Rom / Italien (18) (19) | 49,00 | 1.037 | 383 |
| Intellectual Property Management Company Inc., Dover / USA (16) (18) | 49,00 | 0 | 0 |
| Kublai GmbH, Frankfurt (16) | 40,00 | 846.905 | -1.099 |
| rankingCoach International GmbH, Köln (15) | 31,52 | 0 | -2.218 |
| Open-Xchange AG, Köln (22) | 25,39 | 35.578 | -2.383 |
| Stackable GmbH, Pinneberg (4) (16) | 25,10 | 30 | -205 |
| uberall GmbH, Berlin (21) | 25,10 | 15.122 | -11.732 |
| AWN AG, Berlin (16) | 20,00 | 513 | 9.630 |
| High-Tech Gründerfonds III GmbH & Co. KG, Bonn (3) | < 20,00 | - | - |
| MMC Investments Holding Company Ltd., Port Louis / Mauritius (10) | < 20,00 | - | - |
| Worcester Six Management Company Ltd., Birmingham / United Kingdom (4) | < 20,00 | - | - |
| Growth Brands Opportunity Group, LLC, Wilmington / USA | < 20,00 | - | - |
(1) Ergebnisabführung mit der United Internet AG (direkt/indirekt)
(2) Ergebnisabführung mit der 1&1 AG (direkt/indirekt)
(3) Wird unmittelbar/mittelbar gehalten über die 1&1 AG, Maintal
(4) Wird unmittelbar/mittelbar gehalten über die IONOS Group SE, Montabaur
(5) Ergebnisabführung mit der 1&1 Versatel GmbH (direkt/indirekt)
(6) Ergebnisabführung mit der IONOS Holding SE (direkt/indirekt)
(7) Ergebnisabführung mit der InterNetX Holding GmbH (direkt/indirekt)
(8) Ergebnisabführung mit der united-domains AG
(9) Keine operative Geschäftstätigkeit
(10) In Liquidation
(11) United Internet Corporate Services GmbH (1,00%)
(12) Hüseyin Dogan (0,008%), Britta Schmidt (0,008%), Debra Sitoy (0,008%), Gelfa M Lobitana (0,008%), Pierre Pauline M Yrastorza (0,008%)
(13) Davon 99,998% persönlich haftender Gesellschafter (Komplementär) UI AG und davon 0,002% Kommanditist UICS GmbH
(14) Przemyslaw Pawel Bojczuk (25,00%)
(15) Auf Basis der veröffentlichten Zahlen des Konzernabschlusses zum Stichtag 31. Dezember 2020
(16) Auf Basis der veröffentlichten Zahlen zum Stichtag 30. September / 31. Dezember 2021
(17) Ergebnisabführung mit der Strato AG, Berlin
(18) Wird unmittelbar/mittelbar gehalten über die InterNetX Holding GmbH, Regensburg
(19) Enthält DomainsBot Inc., Dover / USA
(20) Wird unmittelbar/mittelbar gehalten über die Kublai GmbH, Frankfurt
(21) Auf Basis der veröffentlichten Zahlen zum Stichtag 31. Dezember 2019
(22) Auf Basis der veröffentlichten Zahlen zum Stichtag 31. Dezember 2020
United Internet AG
11.04.2022 / 17:55
Dissemination of a Voting Rights Announcement transmitted by DGAP - a service of EQS Group AG.
The issuer is solely responsible for the content of this announcement.
scrollen
| Name: | United Internet AG |
| Street: | Elgendorfer Straße 57 |
| Postal code: | 56410 |
| City: | Montabaur Germany |
| Legal Entity Identifier (LEI): | 3VEKWPJHTD4NKMBVG947 |
scrollen
| X | Acquisition/disposal of shares with voting rights |
| Acquisition/disposal of instruments | |
| Change of breakdown of voting rights | |
| Other reason: |
Legal entity: Allianz Global Investors GmbH
City of registered office, country: Frankfurt/Main, Germany
holding directly 3% or more voting rights, if different from 3.
□
08 Apr 2022
scrollen
| % of voting rights attached to shares (total of 7.a.) | % of voting rights through instruments (total of 7.b.1 + 7.b.2) | Total of both in % (7.a. + 7.b.) | Total number of voting rights pursuant to Sec. 41 WpHG | |
|---|---|---|---|---|
| New | 2.997 % | 0.00 % | 2.997 % | 194000000 |
| Previous notification | 4.99 % | 0.01 % | 4.997 % | / |
scrollen
| ISIN | Absolute | In % | ||
|---|---|---|---|---|
| Direct (Sec. 33 WpHG) | Indirect (Sec. 34 WpHG) | Direct (Sec. 33 WpHG) | Indirect (Sec. 34 WpHG) | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| DE0005089031 | 0 | 5815027 | 0.00 % | 2.997 % |
| Total | 5815027 | 2.997 % |
scrollen
| Type of instrument | Expiration or maturity date | Exercise or conversion period | Voting rights absolute | Voting rights in % |
|---|---|---|---|---|
| 0 | 0.00 % | |||
| Total | 0 | 0.00 % |
scrollen
| Type of instrument | Expiration or maturity date | Exercise or conversion period | Cash or physical settlement | Voting rights absolute | Voting rights in % |
|---|---|---|---|---|---|
| 0 | 0.00 % | ||||
| Total | 0 | 0.00 % |
scrollen
| Person subject to the notification obligation is not controlled nor does it control any other undertaking(s) that directly or indirectly hold(s) an interest in the (underlying) issuer (1.). | |
| X | Full chain of controlled undertakings starting with the ultimate controlling natural person or legal entity: |
scrollen
| Name | % of voting rights (if at least 3% or more) | % of voting rights through instruments (if at least 5% or more) | Total of both (if at least 5% or more) |
|---|---|---|---|
| -Allianz SE | % | % | % |
| -Allianz Asset Management GmbH | % | % | % |
| -Allianz Global Investors GmbH | % | % | % |
(only in case of attribution of voting rights in accordance with Sec. 34 para. 1 sent. 1 No. 6 WpHG)
Date of general meeting:
Holding total positions after general meeting (6.) after annual general meeting:
scrollen
| Proportion of voting rights | Proportion of instruments | Total of both |
|---|---|---|
| % | % | % |
□
Date
11 Apr 2022
United Internet AG
United Internet AG: Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung 04.08.2022 / 17:40
Veröffentlichung einer Stimmrechtsmitteilung übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
scrollen
| Name: | United Internet AG |
| Straße, Hausnr.: | Elgendorfer Straße 57 |
| PLZ: | 56410 |
| Ort: | Montabaur Deutschland |
| Legal Entity Identifier (LEI): | 3VEKWPJHTD4NKMBVG947 |
scrollen
| X | Erwerb bzw. Veräußerung von Aktien mit Stimmrechten |
| Erwerb bzw. Veräußerung von Instrumenten | |
| Änderung der Gesamtzahl der Stimmrechte | |
| Sonstiger Grund: |
Juristische Person: Flossbach von Storch AG Registrierter Sitz, Staat: Köln, Deutschland
mit 3% oder mehr Stimmrechten, wenn abweichend von 3.
02.08.2022
scrollen
| Anteil Stimmrechte (Summe 7.a.) | Anteil Instrumente (Summe 7.b.1.+ 7.b.2.) | Summe Anteile (Summe 7.a. + 7.b.) | Gesamtzahl der Stimmrechte nach § 41 WpHG | |
|---|---|---|---|---|
| neu | 2,97 % | 0,00 % | 2,97 % | 194000000 |
| letzte Mitteilung | 4,995819587629 % | 0,0 % | 4,995819587629 % | / |
scrollen
| ISIN | absolut | in % | ||
|---|---|---|---|---|
| direkt (§ 33 WpHG) | zugerechnet (§ 34 WpHG) | direkt (§ 33 WpHG) | zugerechnet (§ 34 WpHG) | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| DE0005089031 | 0 | 5756500 | 0,00 % | 2,97 % |
| Summe | 5756500 | 2,97 % |
scrollen
| Art des Instruments | Fälligkeit / Verfall | Ausübungszeitraum / Laufzeit | Stimmrechte absolut | Stimmrechte in % |
|---|---|---|---|---|
| 0 | 0,00 % | |||
| Summe | 0 | 0,00 % |
scrollen
| Art des Instruments | Fälligkeit / Verfall | Ausübungszeitraum / Laufzeit | Barausgleich oder physische Abwicklung | Stimmrechte absolut | Stimmrechte in % |
|---|---|---|---|---|---|
| 0 | 0,00 % | ||||
| Summe | 0 | 0,00 % |
scrollen
| Mitteilungspflichtiger (3.) wird weder beherrscht noch beherrscht Mitteilungspflichtiger andere Unternehmen, die Stimmrechte des Emittenten (1.) halten oder denen Stimmrechte des Emittenten zugerechnet werden. | |
| X | Vollständige Kette der Tochterunternehmen, beginnend mit der obersten beherrschenden Person oder dem obersten beherrschenden Unternehmen: |
scrollen
| Unternehmen | Stimmrechte in %, wenn 3% oder höher | Instrumente in %, wenn 5% oder höher | Summe in %, wenn 5% oder höher |
|---|---|---|---|
| Flossbach von Storch AG | % | % | % |
| Flossbach von Storch Invest S.A. | % | % | % |
(nur möglich bei einer Zurechnung nach § 34 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG)
Datum der Hauptversammlung:
Gesamtstimmrechtsanteile (6.) nach der Hauptversammlung:
scrollen
| Anteil Stimmrechte | Anteil Instrumente | Summe Anteile |
|---|---|---|
| % | % | % |
□
Datum
04.08.2022
United Internet AG
United Internet AG: Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung 21.12.2022 / 15:00 CET/CEST
Veröffentlichung einer Stimmrechtsmitteilung übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
scrollen
| Name: | United Internet AG |
| Straße, Hausnr.: | Elgendorfer Straße 57 |
| PLZ: | 56410 |
| Ort: | Montabaur Deutschland |
| Legal Entity Identifier (LEI): | 3VEKWPJHTD4NKMBVG947 |
scrollen
| Erwerb bzw. Veräußerung von Aktien mit Stimmrechten | |
|---|---|
| Erwerb bzw. Veräußerung von Instrumenten | |
| Änderung der Gesamtzahl der Stimmrechte | |
| X | Sonstiger Grund: freiwillige Konzernmitteilung aufgrund Schwellenberührung eines Tochterunternehmens |
Natürliche Person (Vorname, Nachname): Ralph Dommermuth Geburtsdatum: 19.11.1963
mit 3% oder mehr Stimmrechten, wenn abweichend von 3.
Ralph Dommermuth GmbH
20.12.2022
scrollen
| Anteil Stimmrechte (Summe 7.a.) | Anteil Instrumente (Summe 7.b.1.+ 7.b.2.) | Summe Anteile (Summe 7.a. + 7.b.) | Gesamtzahl der Stimmrechte nach § 41 WpHG | |
|---|---|---|---|---|
| neu | 51,03 % | 0,00 % | 51,03 % | 194000000 |
| letzte Mitteilung | 50,10 % | 0,00 % | 50,10 % | / |
scrollen
| ISIN | absolut | in % | ||
|---|---|---|---|---|
| direkt (§ 33 WpHG) | zugerechnet (§ 34 WpHG) | direkt (§ 33 WpHG) | zugerechnet (§ 34 WpHG) | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| DE0005089031 | 0 | 99000000 | 0,00 % | 51,03 % |
| Summe | 99000000 | 51,03 % |
scrollen
| Art des Instruments | Fälligkeit / Verfall | Ausübungszeitraum / Laufzeit | Stimmrechte absolut | Stimmrechte in % |
|---|---|---|---|---|
| 0 | 0,00 % | |||
| Summe | 0 | 0,00 % |
scrollen
| Art des Instruments | Fälligkeit / Verfall | Ausübungszeitraum / Laufzeit | Barausgleich oder physische Abwicklung | Stimmrechte absolut | Stimmrechte in % |
|---|---|---|---|---|---|
| 0 | 0,00 % | ||||
| Summe | 0 | 0,00 % |
scrollen
| Mitteilungspflichtiger (3.) wird weder beherrscht noch beherrscht Mitteilungspflichtiger andere Unternehmen, die Stimmrechte des Emittenten (1.) halten oder denen Stimmrechte des Emittenten zugerechnet werden. | |
| X | Vollständige Kette der Tochterunternehmen, beginnend mit der obersten beherrschenden Person oder dem obersten beherrschenden Unternehmen: |
scrollen
| Unternehmen | Stimmrechte in %, wenn 3% oder höher | Instrumente in %, wenn 5% oder höher | Summe in %, wenn 5% oder höher |
|---|---|---|---|
| Ralph Dommermuth | % | % | % |
| Ralph Dommermuth Verwaltungs GmbH | % | % | % |
| Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft | 51,03 % | % | 51,03 % |
| Ralph Dommermuth GmbH | 51,03 % | % | 51,03 % |
| - | % | % | % |
| Ralph Dommermuth | % | % | % |
| RD Holding-Verwaltungs GmbH | % | % | % |
| RD Holding GmbH & Co. KG | 51,03 % | % | 51,03 % |
(nur möglich bei einer Zurechnung nach § 34 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG)
Datum der Hauptversammlung:
Gesamtstimmrechtsanteile (6.) nach der Hauptversammlung:
scrollen
| Anteil Stimmrechte | Anteil Instrumente | Summe Anteile |
|---|---|---|
| % | % | % |
□
Datum
21.12.2022
United Internet AG
United Internet AG: Veröffentlichung über Erwerb oder Veräußerung eigener Aktien nach § 40 Abs. 1 Satz 2 WpHG
15.02.2023 / 09:42 CET/CEST
Veröffentlichung einer Stimmrechtsmitteilung übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
United Internet AG
Elgendorfer Straße 57
56410 Montabaur
Deutschland
mit 3% oder mehr Aktien, wenn abweichend von 1.
□
14.02.2023
scrollen
| Aktienanteil in % |
Gesamtanzahl Stimmrechte des Emittenten | |
|---|---|---|
| Neu | 2,75 % | 192.000.000 |
| Letzte Veröffentlichung | 3,27 % | / |
scrollen
| absolut | in % | ||
|---|---|---|---|
| direkt | indirekt (über Tochter oder Dritten, § 71d Abs. 1 AktG) | direkt | indirekt (über Tochter oder Dritten, § 71d Abs. 1 AktG) |
| --- | --- | --- | --- |
| 5.284.109 | 2,75 % | % |
United Internet AG
United Internet AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution 01.03.2023 / 14:16 CET/CEST
Dissemination of a Voting Rights Announcement transmitted by EQS News - a service of EQS Group AG.
The issuer is solely responsible for the content of this announcement.
scrollen
| Name: | United Internet AG |
| Street: | Elgendorfer Straße 57 |
| Postal code: | 56410 |
| City: | Montabaur Germany |
| Legal Entity Identifier (LEI): | 3VEKWPJHTD4NKMBVG947 |
scrollen
| X | Acquisition/disposal of shares with voting rights |
| Acquisition/disposal of instruments | |
| Change of breakdown of voting rights | |
| Other reason: |
Legal entity: BlackRock, Inc.
City of registered office, country: Wilmington, Delaware, United States of America (USA)
holding directly 3% or more voting rights, if different from 3.
16 Feb 2023
scrollen
| % of voting rights attached to shares (total of 7.a.) | % of voting rights through instruments (total of 7.b.1 + 7.b.2) | Total of both in % (7.a. + 7.b.) | Total number of voting rights pursuant to Sec. 41 WpHG | |
|---|---|---|---|---|
| New | 2.82 % | 0.55 % | 3.37 % | 192000000 |
| Previous notification | 3.10 % | 0.26 % | 3.35 % | / |
scrollen
| ISIN | Absolute | In % | ||
|---|---|---|---|---|
| Direct (Sec. 33 WpHG) | Indirect (Sec. 34 WpHG) | Direct (Sec. 33 WpHG) | Indirect (Sec. 34 WpHG) | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| DE0005089031 | 0 | 5405940 | 0 % | 2.82 % |
| Total | 5405940 | 2.82 % |
scrollen
| Type of instrument | Expiration or maturity date | Exercise or conversion period | Voting rights absolute | Voting rights in % |
|---|---|---|---|---|
| Lent Securities (right to recall) | N/A | N/A | 1002381 | 0.52 % |
| Total | 1002381 | 0.52 % |
scrollen
| Type of instrument | Expiration or maturity date | Exercise or conversion period | Cash or physical settlement | Voting rights absolute | Voting rights in % |
|---|---|---|---|---|---|
| Contract for Difference | N/A | N/A | Cash | 57949 | 0.03 % |
| Total | 57949 | 0.03 % |
scrollen
| Person subject to the notification obligation is not controlled nor does it control any other undertaking(s) that directly or indirectly hold(s) an interest in the (underlying) issuer (1.). | |
| X | Full chain of controlled undertakings starting with the ultimate controlling natural person or legal entity: |
scrollen
| Name | % of voting rights (if at least 3% or more) | % of voting rights through instruments (if at least 5% or more) | Total of both (if at least 5% or more) |
|---|---|---|---|
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| Trident Merger LLC | % | % | % |
| BlackRock Investment Management, LLC | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Capital Holdings, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Advisors, LLC | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| Trident Merger LLC | % | % | % |
| BlackRock Investment Management, LLC | % | % | % |
| Amethyst Intermediate LLC | % | % | % |
| Aperio Holdings LLC | % | % | % |
| Aperio Group, LLC | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock (Singapore) Holdco Pte. Ltd. | % | % | % |
| BlackRock (Singapore) Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 4, LLC | % | % | % |
| BlackRock Holdco 6, LLC | % | % | % |
| BlackRock Delaware Holdings Inc. | % | % | % |
| BlackRock Fund Advisors | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 4, LLC | % | % | % |
| BlackRock Holdco 6, LLC | % | % | % |
| BlackRock Delaware Holdings Inc. | % | % | % |
| BlackRock Institutional Trust Company, National Association | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Australia Holdco Pty. Ltd. | % | % | % |
| BlackRock Investment Management (Australia) Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock (Singapore) Holdco Pte. Ltd. | % | % | % |
| BlackRock HK Holdco Limited | % | % | % |
| BlackRock Asset Management North Asia Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 4, LLC | % | % | % |
| BlackRock Holdco 6, LLC | % | % | % |
| BlackRock Delaware Holdings Inc. | % | % | % |
| BlackRock Institutional Trust Company, National Association | % | % | % |
| SAE Liquidity Fund (GenPar), LLC | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Canada Holdings LP | % | % | % |
| BlackRock Canada Holdings ULC | % | % | % |
| BlackRock Asset Management Canada Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock (Singapore) Holdco Pte. Ltd. | % | % | % |
| BlackRock HK Holdco Limited | % | % | % |
| BlackRock Lux Finco S. a r.l. | % | % | % |
| BlackRock Japan Holdings GK | % | % | % |
| BlackRock Japan Co., Ltd. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock International Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Finance Europe Limited | % | % | % |
| BlackRock Advisors (UK) Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Luxembourg Holdco S.a.r.l. | % | % | % |
| BlackRock (Luxembourg) S.A. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock International Limited | % | % | % |
| BlackRock Life Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Finance Europe Limited | % | % | % |
| BlackRock Investment Management (UK) Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Luxembourg Holdco S.a.r.l. | % | % | % |
| BlackRock Investment Management Ireland Holdings Limited | % | % | % |
| BlackRock Asset Management Ireland Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Luxembourg Holdco S.a.r.l. | % | % | % |
| BlackRock UK Holdco Limited | % | % | % |
| BlackRock Asset Management Schweiz AG | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Finance Europe Limited | % | % | % |
| BlackRock Investment Management (UK) Limited | % | % | % |
| BlackRock Fund Managers Limited | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Finance Europe Limited | % | % | % |
| BlackRock (Netherlands) B.V. | % | % | % |
| BlackRock Asset Management Deutschland AG | % | % | % |
| - | % | % | % |
| BlackRock, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 2, Inc. | % | % | % |
| BlackRock Financial Management, Inc. | % | % | % |
| BlackRock International Holdings, Inc. | % | % | % |
| BR Jersey International Holdings L.P. | % | % | % |
| BlackRock Holdco 3, LLC | % | % | % |
| BlackRock Cayman 1 LP | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay Finco Limited | % | % | % |
| BlackRock Cayman West Bay IV Limited | % | % | % |
| BlackRock Group Limited | % | % | % |
| BlackRock Finance Europe Limited | % | % | % |
| BlackRock (Netherlands) B.V. | % | % | % |
| BlackRock Asset Management Deutschland AG | % | % | % |
| iShares (DE) I Investmentaktiengesellschaft mit Teilgesellschaftsvermögen | % | % | % |
| - | % | % | % |
(only in case of attribution of voting rights in accordance with Sec. 34 para. 1 sent. 1 No. 6 WpHG)
Date of general meeting:
Holding total positions after general meeting (6.) after annual general meeting:
scrollen
| Proportion of voting rights | Proportion of instruments | Total of both |
|---|---|---|
| % | % | % |
□
Date
21 Feb 2023
United Internet AG
United Internet AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution 06.03.2023 / 09:05 CET/CEST
Dissemination of a Voting Rights Announcement transmitted by EQS News - a service of EQS Group AG.
The issuer is solely responsible for the content of this announcement.
scrollen
| Name: | United Internet AG |
| Street: | Elgendorfer Straße 57 |
| Postal code: | 56410 |
| City: | Montabaur Germany |
| Legal Entity Identifier (LEI): | 3VEKWPJHTD4NKMBVG947 |
scrollen
| X | Acquisition/disposal of shares with voting rights |
| Acquisition/disposal of instruments | |
| Change of breakdown of voting rights | |
| Other reason: |
Legal entity: Wellington Management Group LLP
City of registered office, country: Boston, United States of America (USA)
holding directly 3% or more voting rights, if different from 3.
28 Feb 2023
scrollen
| % of voting rights attached to shares (total of 7.a.) | % of voting rights through instruments (total of 7.b.1 + 7.b.2) | Total of both in % (7.a. + 7.b.) | Total number of voting rights pursuant to Sec. 41 WpHG | |
|---|---|---|---|---|
| New | 3.03 % | 0.00 % | 3.03 % | 192000000 |
| Previous notification | 2.99 % | 0.00 % | 2.99 % | / |
scrollen
| ISIN | Absolute | In % | ||
|---|---|---|---|---|
| Direct (Sec. 33 WpHG) | Indirect (Sec. 34 WpHG) | Direct (Sec. 33 WpHG) | Indirect (Sec. 34 WpHG) | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| DE0005089031 | 0 | 5823940 | 0.00 % | 3.03 % |
| Total | 5823940 | 3.03 % |
scrollen
| Type of instrument | Expiration or maturity date | Exercise or conversion period | Voting rights absolute | Voting rights in % |
|---|---|---|---|---|
| 0 | 0.00 % | |||
| Total | 0 | 0.00 % |
scrollen
| Type of instrument | Expiration or maturity date | Exercise or conversion period | Cash or physical settlement | Voting rights absolute | Voting rights in % |
|---|---|---|---|---|---|
| 0 | 0.00 % | ||||
| Total | 0 | 0.00 % |
scrollen
| Person subject to the notification obligation is not controlled nor does it control any other undertaking(s) that directly or indirectly hold(s) an interest in the (underlying) issuer (1.). | |
| X | Full chain of controlled undertakings starting with the ultimate controlling natural person or legal entity: |
scrollen
| Name | % of voting rights (if at least 3% or more) | % of voting rights through instruments (if at least 5% or more) | Total of both (if at least 5% or more) |
|---|---|---|---|
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Investment Advisors Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Company LLP | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Trust Company, NA | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Investment Advisors Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Global Holdings, Ltd. | % | % | % |
| Wellington Management International Ltd. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Investment Advisors Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Canada LLC | % | % | % |
| Wellington Management Canada ULC | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Investment Advisors Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Global Holdings, Ltd. | % | % | % |
| Wellington Management Australia Pty. Ltd. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Investment Advisors Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Global Holdings, Ltd. | % | % | % |
| Wellington Management Hong Kong Ltd. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Investment Advisors Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Global Holdings, Ltd. | % | % | % |
| Wellington Management Japan Pte Ltd. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Luxembourg S.à r.l. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Elbe Master Investors (Cayman) L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Elbe Investors (Cayman) L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Elbe Partners, L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| International Research Equity Extended Master Fund (Cayman) L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| International Research Equity Extended Fund, L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Global Research Equity Extended Master Fund (Cayman) L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Global Research Equity Extended Fund, L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Global Research Equity Extended Fund (Cayman), L.P. | % | % | % |
| - | % | % | % |
| Wellington Management Group LLP | % | % | % |
| Wellington Group Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Management Funds Holdings LLP | % | % | % |
| Wellington Alternative Investments LLC | % | % | % |
| Wellington Master Emerging Alternatives Fund (Cayman) L.P. | % | % | % |
(only in case of attribution of voting rights in accordance with Sec. 34 para. 1 sent. 1 No. 6 WpHG)
Date of general meeting:
Holding total positions after general meeting (6.) after annual general meeting:
scrollen
| Proportion of voting rights | Proportion of instruments | Total of both |
|---|---|---|
| % | % | % |
Date
□
03 March 2023
Wir haben den Jahresabschluss der United Internet AG, Montabaur, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der United Internet AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
scrollen
| ― | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Jahresabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
[1] Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen
Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:
(1) Sachverhalt und Problemstellung
(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
(3) Verweis auf weitergehende Informationen
Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:
(1) Im Jahresabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Finanzanlagen" Anteile an verbundenen Unternehmen von € 4.221.893.087,68 (64,3% der Bilanzsumme) ausgewiesen.
Die handelsrechtliche Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen richtet sich nach den Anschaffungskosten und dem niedrigeren beizulegenden Wert. Zur Ermittlung des beizulegenden Werts wird - soweit vorhanden -der Marktpreis der jeweiligen Finanzanlage herangezogen. Darüber hinaus werden die beizulegenden Werte der wesentlichen Beteiligungen als Barwerte der erwarteten künftigen Zahlungsströme, die sich aus den von den gesetzlichen Vertretern erstellten Planungsrechnungen ergeben, mittels Ertragswertverfahren ermittelt. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der individuell ermittelten Kapitalkosten der jeweiligen Finanzanlage. Auf Basis der ermittelten Werte sowie weiterer Dokumentationen ergab sich für das Geschäftsjahr kein Abwertungsbedarf.
Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße abhängig davon, wie die gesetzlichen Vertreter die künftigen Zahlungsströme einschätzen, sowie von den jeweils verwendeten Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der hohen Komplexität der Bewertung und der wesentlichen Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Bewertung nachvollzogen. Wir haben insbesondere beurteilt, ob die beizulegenden Werte der wesentlichen Beteiligungen sachgerecht mittels Ertragswertverfahren unter Beachtung der relevanten Bewertungsstandards ermittelt wurden. Dabei haben wir uns unter anderem auf einen Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfangreiche Erläuterungen der gesetzlichen Vertreter zu den wesentlichen Werttreibern gestützt, die den erwarteten Zahlungsströmen zugrunde liegen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ geringe Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes und der Wachstumsrate wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes und der Wachstumsrate herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen.
Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und zugrunde gelegten Bewertungsannahmen sind unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen aus unserer Sicht insgesamt geeignet, um die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen sachgerecht vorzunehmen.
(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Finanzanlagen sind in dem Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", dem Abschnitt "Erläuterungen zur Bilanz - Anlagevermögen" des Anhangs und in den Anlagen "1 -Anlagenspiegel" und "2 - Anteilsbesitz" zum Anhang enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.
Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:
scrollen
| ― | den Abschnitt "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen" des Lageberichts |
| ― | die in den Abschnitten "2.2 Geschäftsverlauf" und "2.3 Lage des Konzerns" sowie "5. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem " des Lageberichts enthaltenen, als ungeprüft gekennzeichneten Angaben |
| ― | die in Abschnitt "7. Erklärung zur Unternehmensführung" des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB |
Die sonstigen Informationen umfassen zudem den gesonderten nichtfinanziellen Bericht zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und §§ 315b bis 315c HGB.
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
scrollen
| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
scrollen
| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
| ― | beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei unitedinternetag-2022-12-31_EA_ZLB.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
scrollen
| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben. |
| ― | beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt. |
| ― | beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts ermöglichen. |
Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. Mai 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 30. Januar 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2022 als Abschlussprüfer der United Internet AG, Montabaur, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und Lagebericht -auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Erik Hönig.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.
Montabaur, den 29. März 2023
Der Vorstand
Ralph Dommermuth
Martin Mildner
United Internet AG
Elgendorfer Straße 57
56410 Montabaur
Deutschland
www.united-internet.de
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.