Annual / Quarterly Financial Statement • Feb 16, 2012
Annual / Quarterly Financial Statement
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| 30.6.2011 | 30.6.2010 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| A. | ANLAGEVERMÖGEN | ||||
| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
7.929,00 | 7.539,00 | |||
| II. | Sachanlagen | ||||
| 1. Technische Anlagen und Maschinen | 2.198.956,00 | 0,00 | |||
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 8.568,00 | 0,00 | |||
| 2.207.524,00 | 0,00 | ||||
| III. | Finanzanlagen | ||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.085.868,00 | 1.085.868,00 | |||
| 3.301.321,00 | 1.093.407,00 | ||||
| B. | UMLAUFVERMÖGEN | ||||
| I. | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 101.150,00 | 0,00 | |||
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 4.530.771,24 | 0,00 | |||
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände | 90.400,80 | 111.590,45 | |||
| 4.722.322,04 | 111.590,45 | ||||
| II. | Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 4.508.747,08 | 114.183,17 | ||
| 9.231.069,12 | 225.773,62 | ||||
| C. | RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 32.158,50 | 0,00 | ||
| D. | AKTIVE LATENTE STEUERN | 440.000,00 | 0,00 | ||
| 13.004.548,62 | 1.319.180,62 |
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| 30.6.2011 | 30.6.2010 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| A. | EIGENKAPITAL | ||||
| I. | Gezeichnetes Kapital | 1.659.000,00 | 1.200.000,00 | ||
| II. | Kapitalrücklage | 9.307.250,00 | 0,00 | ||
| III. | Gewinnrücklagen | 217.000,00 | 0,00 | ||
| IV. | Gewinnvortrag | -824.160,99 | 0,00 | ||
| V. | Jahresfehlbetrag | -714.135,88 | -824.160,99 | ||
| 9.644.953,13 | 375.839,01 | ||||
| B. | RÜCKSTELLUNGEN | ||||
| 1. | Sonstige Rückstellungen | 116.288,62 | 242.331,00 | ||
| C. | VERBINDLICHKEITEN | ||||
| 1. | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.937.500,00 | 0,00 | ||
| - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 125.000,00 (Vorjahr: EUR 0,00) |
|||||
| - davon mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre: EUR 1.312.500,00 (Vorjahr EUR 0,00) |
|||||
| 2. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 329.252,71 | 518.116,12 | ||
| - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 329.252,71 (Vorjahr EUR 518.116,12) |
|||||
| 3. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 958.254,21 | 182.826,49 | ||
| - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 958.254,21 (Vorjahr EUR 182.826,49) |
|||||
| 4. | Sonstige Verbindlichkeiten | 18.299,95 | 68,00 | ||
| - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 18.299,95 (Vorjahr: EUR 68,00) |
|||||
| - davon aus Steuern: EUR 15.699,53 (Vorjahr: EUR 0,00) |
|||||
| - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 20,24 (Vorjahr: EUR 0,00) |
|||||
| 3.243.306,87 | 701.010,61 | ||||
| 13.004.548,62 | 1.319.180,62 | ||||
| D. | HAFTUNGSVERHÄLTNISSE | ||||
| Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften | 744.034,50 | 0,00 | |||
| 744.034,50 | 0,00 |
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| 2010/11 | Rumpfgeschäftsjahr 2010 |
|||
|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| 1. | Umsatzerlöse | 85.000,00 | 0,00 | |
| 2. | Sonstige betriebliche Erträge | 10.702,00 | 0,00 | |
| 3. | Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | -235.758,82 | 0,00 | ||
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung |
-38.956,64 | 0,00 | ||
| -274.715,46 | 0,00 | |||
| 4. | Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
-49.074,40 | -216,00 | |
| 5. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | -949.600,90 | -823.944,99 | |
| 6. | Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- und Teilgewinnabführungsverträgen |
738.394,09 | 0,00 | |
| 7. | Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 213.733,72 | 0,00 | |
| - davon aus Abzinsungen: EUR 7.147,53 (Vorjahr: EUR 0,00) |
||||
| - davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 200.645,76 (Vorjahr: EUR 0,00) |
||||
| 8. | Aufwendungen aus Verlustübernahme | -570.885,63 | 0,00 | |
| 9. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -50.716,25 | 0,00 | |
| - davon an verbundene Unternehmen: EUR 50.716,25 (Vorjahr: EUR 0,00) |
||||
| 10. | Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -847.162,83 | -824.160,99 | |
| 11. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 220.034,05 | 0,00 | |
| - davon aus latenten Steuern: EUR 223.000,00 (Vorjahr: EUR 0,00) |
||||
| 12. | Sonstige Steuern | -87.007,10 | 0,00 | |
| 13. | Jahresfehlbetrag | -714.135,88 | -824.160,99 |
für das Geschäftsjahr vom 01.07.2010 bis 30.06.2011
Der Jahresabschluss der Tonkens Agrar AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzuordnen. Zwar besteht eine Börsennotierung im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse, jedoch gilt dieses Börsensegment nicht als organisierter Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 WpHG. Die Erleichterungsvorschriften für kleine Kapitalgesellschaften wurden nur insoweit in Anspruch genommen, wie nicht gemäß § 131 Abs. 1 Satz 3 AktG ein Aktionär in der Hauptversammlung ein Vorlagerecht für einen Jahresabschluss ohne Erleichterungsmöglichkeiten besitzt.
Die Änderungen des Handelsgesetzbuches durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (im nachfolgenden "BilMoG") werden erstmals auf diesen Jahresabschluss angewendet.
Die Einführung des BilMoG hat in der BilMoG-Eröffnungsbilanz zum 1. Juli 2010 zu Bewertungs- und Ausweisänderungen von Bilanzposten des Vorjahres geführt. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen im Rahmen der erstmaligen Anwendung ist nach Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB unterblieben.
Betroffen sind die Bilanzierung und Bewertung
| ― | der latenten Steuern |
| ― | der Gewinnrücklagen |
Nach Art. 67 Abs. 8 Satz 1 EGHGB brauchen Unternehmen für das Geschäftsjahr der erstmaligen Anwendung folgende Vorschriften für die von BilMoG betroffenen Posten nicht anzuwenden:
| ― | Bewertungsstetigkeit (§ 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB) |
| ― | Ausweisstetigkeit (§ 265 Abs. 1 HGB) |
| ― | Erläuterungspflichten zur Stetigkeitsdurchbrechung (§ 284 Abs. 2 Nr. 3 HGB) |
Durch die BilMoG-Erstanwendung wurde die Gliederung der Bilanz um folgende Positionen erweitert:
| ― | Aktive latente Steuern |
Entsprechend der neuen HGB-Regelungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erstmalig die folgenden Angaben als sogenannte davon-Vermerke ausgewiesen:
| ― | Erträge und Aufwendungen aus der Veränderung bilanzieller latenter Steuern unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und Ertrag" |
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden linear bemessen. Ihnen liegen die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zugrunde.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit eine voraussichtliche dauernde Wertminderung vorliegt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert abzüglich erforderlicher Abschreibungen bewertet. Die Restlaufzeiten betragen weniger als ein Jahr.
Die liquiden Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.
Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.
Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht.
Der Aufwand und Ertrag aus der Veränderung der bilanzierten latenten Steuern seit dem 1. Juli 2010 wird in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" als sog. davon-Vermerk ausgewiesen.
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Durch die sonstigen Rückstellungen werden allen erkennbaren Risiken angemessen und ausreichend Rechnung getragen.
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.
Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegenstände ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt.
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind antizipative Forderungen aus im Folgejahr abziehbaren Vorsteuern in Höhe von TEUR 23 enthalten.
Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:
Temporäre Differenzen:
| ― | Finanzanlagen: Differenz TEUR 386, davon steuerpflichtig 5 % (TEUR 19) zu einem Steuersatz von 26,33 % (TEUR 5) |
Aktivierung steuerlicher Verlustvorträge:
| ― | Körperschaftsteuerverlustvortrag TEUR 1.695 zu einem Steuersatz von 15,83 % |
| ― | Gewerbesteuerverlustvortrag TEUR 1.590 zu einem Steuersatz von 10,51 % |
Das Grundkapital beträgt zum 30.06.2011 EUR 1.659.000,00 und ist eingeteilt in nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 10.06.2015 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 600.000,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital).
Das genehmigte Kapital beträgt nach teilweiser Ausschöpfung noch EUR 373.000,00.
Im Rahmen der Kapitalerhöhungen im Wirtschaftsjahr 2010/2011 von TEUR 1.200 auf TEUR 1.659 wurden die Mehrerlöse aus der Platzierung der Aktien (TEUR 9.307) in die Kapitalrücklage eingestellt.
Im Zuge der Umstellung auf BilMoG sind latente Steuern auf Verlustvorträge aktiviert worden. Diese wurden erfolgsneutral in die Gewinnrücklagen (TEUR 217) eingestellt.
In der Bilanz erfolgt eine Darstellung des Eigenkapitals vor Ergebnisverwendung. Die gemäß § 158 Abs. 1 AktG erforderliche Überleitungsrechnung zum Bilanzgewinn stellt sich wie folgt dar:
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| 30.06.2011 | |
|---|---|
| € | |
| --- | --- |
| Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres | -714.135,88 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | -824.160,99 |
| Bilanzverlust zum Stichtag | -1.538.296,87 |
Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 116 berücksichtigen im Wesentlichen Rückstellungen für Vergütungen an den Aufsichtsrat von TEUR 30 sowie Abschluss- und Prüfungskosten von TEUR 82.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen von TEUR 1.937,5. Davon mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren von TEUR 1.313. Alle anderen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sicherheiten wurden für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Form von Verpfändung von Guthaben, Sicherungsübereignungen und Forderungsabtretungen bestellt. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 958,3. Diese Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Darlehensgewährungen.
Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen.
Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt.
Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet:
Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1.937.
Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus.
Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 39 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde.
Umsatzerlöse erzielte die Gesellschaft von TEUR 85. Es handelt sich hierbei um Einspeisevergütungen aus der Photovoltaikanlage.
Die Abschreibungen enthalten planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen von TEUR 49,1.
Zum Bilanzstichtag unterliegt der Wert der aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 440.000,00 der Ausschüttungssperre.
Die Gesellschaft unterliegt Bürgschaftsverpflichtungen zu Gunsten von Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR 777. Die besicherten Darlehen valutieren zum Stichtag mit TEUR 769.
Aufgrund der Liquiditätssituation der Tochtergesellschaften ist von einer Inanspruchnahme für deren Haftungsverhältnisse nicht auszugehen.
Eine Inanspruchnahme durch die Gläubiger der Tochterunternehmen kann nicht ausgeschlossen werden; es liegen diesbezüglich jedoch keine Gründe für eine Inanspruchnahme vor.
Mit den Tochtergesellschaften Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH in Sülzetal, Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH in Sülzetal, Osterfelder Agrar GmbH in Osterfeld, Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH in Osterfeld, AMB Agrar Holding GmbH in Sülzetal und BIOGAS STEMMERN GmbH in Sülzetal, bestehen jeweils ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der auch zur Übernahme von Verlusten dieser Gesellschaft verpflichtet. Diese Verträge wurden mit der Eintragung in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaften wirksam. Er gilt rückwirkend ab dem Beginn des Geschäftsjahres der jeweiligen Gesellschaft, in dessen Verlauf der Vertrag in das Handelsregister des Sitzes der Gesellschaft eingetragen wird, frühestens aber für das Geschäftsjahr, das am 01.07.2010 beginnt.
Die Gesellschaft hält zum Bilanzstichtag folgende Anteile an Unternehmen:
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| Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil am Kapital |
Eigenkapital 30.06.2011 |
Jahresergebnis per 30.06.2011 |
|---|---|---|---|
| % | TEUR | TEUR | |
| --- | --- | --- | --- |
| Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Sülzetal | 100,00 direkt | 463 | 0 |
| Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH, Sülzetal | 51,00 direkt und 49,00 indirekt |
229 | 0 |
| Osterfelder Agrar GmbH, Osterfeld | 100,00 direkt | 1.140 | 0 |
| Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH, Osterfeld | 100,00 direkt | 275 | 0 |
| BIOGAS STEMMERN GmbH, Sülzetal | 100,00 direkt | 25 | 4 |
| AMB Agrar Holding GmbH, Zinna | 100,00 direkt | 12 | 0 |
| Bördelagerhaus GmbH, Wanzleben | 50,00 indirekt | 2.902 | -349 |
| SGO GmbH, Colditz | 50,00 indirekt | -281 | -221 |
Folgende Damen und Herren gehörten im Geschäftsjahr dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an:
| ― | Herr Dr. Sebastian Kühl, Rechtsanwalt, Hamburg, Vorsitzender (seit 19.05.2010), |
| ― | Frau Bea Tonkens, Landwirtin, Zinna, stellvertretender Vorsitzender (seit 19.05.2010) sowie |
| ― | Herr Bernd Peters, Dipl.-Agraringenieur, Wolfsburg (vom 19.05.2010 bis 30.04.2011) |
| ― | Herr Dr. Johannes Waitz, Rechtsanwalt, Braunschweig (seit 13.05.2011) |
Die Gesamtbezüge des Aufsichtrates für das Geschäftsjahr betrugen TEUR 30.
Zu Mitgliedern des Vorstandes waren im abgelaufenen Geschäftsjahr bestellt:
| ― | Herr Gerrit Tonkens, Landwirt, Sülzetal (seit 19.05.2010) |
| ― | Herr Bernd Peters, Dipl.-Agraringenieur, Wolfsburg (vom 14.05.2011 bis 06.07.2011) |
Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 32
Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die Gesellschaft, neben dem Vorstand, durchschnittlich 6 angestellte Mitarbeiter.
Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird elektronisch beim Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an,
Das im Berichtsjahr als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer (TEUR 111, Vorjahr TEUR 286) setzt sich aus Honoraren für Abschlussprüfungen (TEUR 31, Vorjahr TEUR 196), anderen Bestätigungsleistungen (TEUR 40, Vorjahr TEUR 0) sowie sonstigen Leistungen (TEUR 40, Vorjahr TEUR 90) zusammen.
Sülzetal, den 22.12.2011
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| Gerrit Tonkens |
| - Vorstand - |
Tonkens Agrar AG, Sülzetal
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| in EUR | Anschaffungs Herstellungskosten |
Zugänge Zuschreibg |
Umbuchungen | Abgänge Zuschüsse |
Abschreibg. kumuliert |
Buchwert Geschäftsjahr |
|---|---|---|---|---|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| 1. Sonstige entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen |
||||||
| Imm. Vermögensgegenstände | 11.986,08 | 4.231,08 | 0,00 | 0,00 | 4.057,08 | 7.929,00 |
| 11.986,08 | 4.231,08 | 0,00 | 0,00 | 4.057,08 | 7.929,00 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Technische Anlagen und Maschinen | ||||||
| Betriebsvorrichtungen | 0,00 | 0,00 | 2.236.226,44 | 0,00 | 37.270,44 | 2.198.956,00 |
| 0,00 | 0,00 | 2.236.226,44 | 0,00 | 37.270,44 | 2.198.956,00 | |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
||||||
| Büroeinrichtung | 10.867,78 | 10.867,78 | 0,00 | 0,00 | 2.299,78 | 8.568,00 |
| Geringwertige Wirtschaftsgüter | 5.663,10 | 5.663,10 | 0,00 | 0,00 | 5.663,10 | 0,00 |
| 16.530,88 | 16.530,88 | 0,00 | 0,00 | 7.962,88 | 8.568,00 | |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
2.236.226,44 | 2.236.226,44 | -2.236.226,44 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Sachanlagen | 2.252.757,32 | 2.252.757,32 | 0,00 | 0,00 | 45.233,32 | 2.207.524,00 |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.085.868,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.085.868,00 |
| Summe | 3.350.611,40 | 2.256.988,40 | 49.290,40 | 3.301.321,00 |
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| in EUR | Buchwert Vorjahr |
AfA im Geschäftsjahr |
|---|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Sonstige entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen |
||
| Imm. Vermögensgegenstände | 7.539,00 | 3.841,08 |
| 7.539,00 | 3.841,08 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Technische Anlagen und Maschinen | ||
| Betriebsvorrichtungen | 0,00 | 37.270,44 |
| 0,00 | 37.270,44 | |
| 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
||
| Büroeinrichtung | 0,00 | 2.299,78 |
| Geringwertige Wirtschaftsgüter | 0,00 | 5.663,10 |
| 0,00 | 7.962,88 | |
| 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
0,00 | 0,00 |
| Sachanlagen | 0,00 | 45.233,32 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.085.868,00 | 0,00 |
| Summe | 1.093.407,00 | 49.074,40 |
über das Geschäftsjahr 2010/2011 (01.07.2010-30.06.2011)
Die Weltwirtschaft setzte ihren Erholungskurs bis zum 1. Quartal 2011 fort, doch bereits im 2. Quartal schwächte sich das Wachstumstempo bedingt durch die Schuldenkrise in Europa in Verbindung mit einer gedämpften Wirtschaftsentwicklung in den USA wieder ab. Die politischen Ereignisse in Nordafrika sowie dem Nahen Osten schürten ebenfalls Unsicherheit und ließen den Ölpreis auf einem hohen Niveau verharren. Das globale BIP-Wachstum wird für das Gesamtjahr 2011 voraussichtlich 3,7 % betragen. Das Wachstum der Schwellenländer, vor allem Asiens, liegt hierbei mit erwarteten 6,0% nach wie vor deutlich über dem globalen Durchschnitt.1 Aufgrund von Überhitzungstendenzen in einigen asiatischen Schwellenländern - insbesondere in China - wurden staatliche Gegenmaßnahmen eingeleitet, die zum Ende des 1. Halbjahres 2011 die Wachstumsdynamik leicht dämpften. Die anziehende Inflation konnte allerdings trotz Preiskontrollen und Zinserhöhungen kaum gebremst werden. Treiber waren weiterhin die steigenden Lebensmittelpreise. Der FAO Food Price Index (FFPI), der Nahrungsmittelpreisindex der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen, dokumentierte allein für 2010 eine Erhöhung der Preise um 25,4%. Bis Juni 2011 sind die Preise nochmals um 3,6% gestiegen.2
Zudem beschleunigten die deutlich erhöhten Rohstoff- und Energiepreise die Inflationsraten. In den größten westlichen Industriestaaten erhöhte sich die Inflation anhand des Verbraucherpreisindex (VPI) um 2,4% (Deutschland) bis hin zu 4,5% (Großbritannien).3 Edelmetalle - allen voran Gold -wurden von vielen Anlegern als sicherer Hafen geschätzt. Der Goldpreis nahm um 23,2 %zu und notierte zum 30. Juni 2011 bei 1.511 EUR pro Unze.4
Nachdem die EZB den Leitzins seit Mai 2009 konstant auf 1,00% hielt, wurde 2011 aufgrund der steigenden Inflation ein Zinserhöhungszyklus eingeleitet. Im April wurde der Zins auf 1,25% erhöht und im Juli 2011 folgte eine weitere Erhöhung um 25 Basispunkte. Dementgegen beließ die Bank of England ihren Leitzins trotz der überdurchschnittlich hohen Inflation unverändert bei 0,50% und auch die USA sorgten mit einem seit 2008 unverändertem Leitzins von 0,00% bis 0,25% für die Zurverfügungstellung erheblicher Liquidität auf den Geldmärkten.5 Die Aktienmärkte reagierten im Zuge dessen positiv auf die allgemein starke globale Konjunkturentwicklung, obwohl die Unsicherheit infolge der horrenden Schulden der USA, Japans und diverser Länder Europas zunahm. Der MSCI World Index schloss zum 30.6.2011 bei 1331,2 Punkten und erhöhte sich damit im Berichtszeitraum um 24,5%. Der Dow Jones Industrial stieg von 10.024,0 auf 11.295,8 Punkte (+12,7%), der japanische Nikkei 225 stagnierte hingegen weitestgehend und legte bloß um 1,1% auf 9.816,1 Punkte zu.6
1 Vgl. http://wko.at/statistik/jahrbuch/worldGDP.pdf
2 Vgl. http://www.fao.org/worldfoodsituation/wfs-home/foodpricesindex/en/
3 Vgl. http://de.global-rates.com/wirtschaftsstatistiken/inflation/verbraucherpreisen/vpi/brasilien.aspx
4 Vgl. Daten aus www.finanzen.net
5 Vgl. http://www.leitzinsen.info/
6 Vgl. www.finanzen.net
Deutschland galt auch im Berichtszeitraum als Wachstumsmotor Europas, die Konjunktur verlor jedoch zuletzt wieder an Schwung. Nach einem positiven 2. Halbjahr 2010 und ersten Quartal 2011 kühlte die deutsche Wirtschaft ab dem zweiten Quartal 2011 mit 0,1% gegenüber dem Vorquartal deutlich ab. Das Exportwachstum überwog mit einem Plus von 7,6 % das Importwachstum in Höhe von 7,2%. Doch hier zeigt sich bereits im letzten Quartal 2011 eine Trendumkehr. Die Exporte zogen um 2,3% an, während die Importe um 3,2% gegenüber dem Vorquartal gestiegen sind. Im Vergleich zum gesamten Vorjahreszeitraum konnte Deutschland ein Wachstum von 2,8% zum 30. Juni 2011 vorweisen.
Vor allem der deutsche Ausstieg aus der Atomenergie führte dazu, dass Strom kaum noch exportiert, sondern zunehmend auf Importe zurückgegriffen wurde. Der private Konsum stieg im Vorjahresvergleich um 0,7% und Konsumausgaben des Staates um 1,4 %.7 Das Niveau der Auftragseingänge war im Berichtszeitraum unverändert hoch. Gegenüber dem Vorjahr kamen 5,4% mehr Aufträge aus dem Inland und 12,6% mehr Aufträge aus dem Ausland.8 Die Wachstumsrate für die Industrieproduktion in Deutschland beläuft sich auf 6,7% im Vergleich zum Juni 2010. Die Bauproduktion entwickelte sich mit +4,0% gegenüber dem Vorjahr ebenfalls positiv.9
Das Geschäftsklima hat sich gegenüber dem Vorjahr von 106,5 auf 114,5 Punkte verbessert. Dabei hellte sich die Stimmung des Bauhauptgewerbes am deutlichsten auf.10 Die Erwerbstätigkeit entwickelt sich im Juni 2011 als Folge gut gefüllter Auftragsbücher und aussichtsreicher wirtschaftlicher Perspektiven weiterhin günstig. Zu Ende des Monats lag die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland bei 40,9 Mio. Personen und damit fast eine halbe Million höher als noch vor einem Jahr während die Zahl der Erwerbslosen nur noch 2,57 Millionen Personen betrug.11
7 Vgl. http://www.hsbctrinkaus.de/global/display/maerkteundresearch/marktanalysen/brennpunktwirtschaft?id=BW_20110901122123
8 Vgl. http://www.hsbctrinkaus.de/global/display/maerkteundresearch/marktanalysen/brennpunktwirtschaft?id=BW_20110907073852
9 Vgl. http://www.hsbctrinkaus.de/global/display/maerkteundresearch/marktanalysen/brennpunktwirtschaft?id=BW_20110907131902
10 Vgl. http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoContent/N/data/lndices/GSK2006/GSK2006Container/GSK2006PDF/GSKKTDLPDF2011/KT_06_11_dd.pdf
11 Vgl. http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/07/PD11__279__132,templateld=renderPrint.psml
Die an den Agrarbörsen gehandelten Rohstoffe haben sich als weitere Anlageklasse fest im Portfolio zahlreicher Investoren etabliert. Mit steigender Liquidität durch die liberale Finanzpolitik der Notenbanken sind auch große Mengen an billigem Geld in die Rohstoffmärkte geflossen und haben zu starken Preiserhöhungen geführt. Doch diese Liquidität wurde bei aufkommender Nervosität auch schnell wieder abgezogen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Notierungen. Das Jahr 2010 verlief für viele deutsche Bauern sehr turbulent. Nachdem sich anfangs die Wirtschaftskrise negativ auf die Agrarpreise auswirkte, ist der Konjunkturaufschwung zum Ende des Jahres 2010 auch bei den deutschen Landwirten angekommen. Auf fast allen Agrarmärkten haben sich die Preise verbessert.
2011 gab es hingegen ein widersprüchliches Bild. Während die Produktion weltweit gegenüber dem Vorjahr von 1.799 Mio. Tonnen auf 1.748 Mio. Tonnen sank, wurde ein leichter Konsumanstieg von 1.770 auf 1.791 Mio. Tonnen registriert. Es wurden 824 Mio. Tonnen Mais (Vj. 820 Mio. Tonnen) und 651 Mio. Tonnen Weizen (Vj. 679 Mio. Tonnen) produziert. Der Rückgang der Weizenproduktion ist hierbei hauptsächlich auf Regenschäden in Europa zurückzuführen.12
12 Vgl. Grain Market Report des International Grains council, http://www.igc.int/downloads/gmrsummary/gmrsumme.pdf
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| 07/08 | 08/09 | 09/10 | 10/11 | |
|---|---|---|---|---|
| WEIZEN | ||||
| Produktion | 607 | 685 | 679 | 651 |
| Handel | 110 | 137 | 128 | 126 |
| Verbrauch | 602 | 646 | 562 | 657 |
| Endbestände | 132 | 171 | 197 | 192 |
| Hauptexportländera) | 47 | 68 | 76 | 69 |
| MAIS | ||||
| Produktion | 797 | 800 | 820 | 824 |
| Handel | 101 | 84 | 86 | 93 |
| Verbrauch | 779 | 784 | 821 | 846 |
| Endbestände | 134 | 149 | 148 | 126 |
| GETREIDE | ||||
| Produktion | 1.698 | 1.802 | 1.799 | 1.748 |
| Handel | 240 | 250 | 240 | 243 |
| Verbrauch | 1.676 | 1.735 | 1.770 | 1.791 |
| Endbestände | 304 | 371 | 400 | 358 |
| Hauptexportländera) | 123 | 159 | 170 | 128 |
In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt.14 Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild:
Getreide:
Nachdem die Getreideernte im Gesamtjahr 2010 mit 43,9 Mio. Tonnen deutlich niedriger als die Ernte in 2009 (-13,2 %) ausfiel,15 lag das Ernteergebnis 2011 mit rund 39 Mio. Tonnen nun um rund 11% unter der Vorjahresernte. Die Aussaat in 2010 war unbefriedigend, der Winter brachte Frostschäden, das Frühjahr 2011 war geprägt von Trockenheit und Hitze und schließlich wurde die Erntezeit im Sommer negativ durch häufige Regenfälle beeinträchtigt. Positives gab es hinsichtlich der Erzeugerpreise zu berichten. Mit 190 EUR pro Tonne Brotweizen bewegen sich diese auf dem Niveau des Vorjahres.16
Raps:
Der Ertrag aus der Rapsernte lag mit 3,7 Mio. Tonnen 34% unter dem Vorjahreswert (5,7 Mio. Tonnen). Insbesondere der harte Winter mit Wechsel- und Kahlfrösten hat der Ernte zugesetzt. Viele Bestände mussten umgebrochen werden und die übrigen Bestände konnten sich nicht vollständig erholen. Die Rapspreise lagen mit 423 Euro pro Tonne um knapp 70 EUR über dem Preis von 2010.17
13 Vgl. Grain Market Report
14 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Die Deutsche Landwirtschaft, Ausgabe 2010
15 Vgl. http://www.bauernverband.de/index.php?redid=345264
16 Vgl. http://www.bauernverband.de/?redid=152813&mid=434328
17 Vgl. http://www.bauernverband.de/?redid=152813&mid=434328

Kartoffeln:
Die Kartoffelernte 2011 wird nach Schätzungen des Deutschen Bauern Verbandes (DBV) rund 11,9 Mio. Tonnen betragen und damit rund 18% über dem Vorjahresergebnis liegen. Hauptursache für diese Entwicklung sind die deutlich gestiegenen Hektarerträge bei leicht ausgedehnten Anbauflächen. Auch der mehrjährige Durchschnitt (2005 bis 2010) von 11,1 Mio. Tonnen wurde übertroffen (+ rd. 8 %). Die Kartoffeln wurden im Frühjahr unter optimalen Bedingungen gepflanzt. Es ergab sich jedoch aufgrund der häufigen Sommerniederschläge ein hoher Anteil von Übergrößen. Übergroße Kartoffeln sind in der Verarbeitungsindustrie ausdrücklich erwünscht, jedoch im Rahmen der Speisekartoffelvermarktung im Lebensmitteleinzelhandel nur schwer abzusetzen.18 Zwar sind somit höhere Naturalerträge erzielt worden, allerdings stehen aufgrund eines hohen Anteils an Übergrößen und der Absortierung nur eine vermarktbare Nettomenge wie 2010 zur Verfügung.19
Die Anbaufläche erstreckte sich in 2011 über auf rund 260.000ha, was einer 2%igen Ausweitung gegenüber dem Vorjahr, jedoch einer Reduzierung im Vergleich zum langjährigen Mittel (-3%) entspricht. Bei großem Angebotsdruck während der Ernte 2011 liegen die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln derzeit bei gut 7 bis 11 Euro/dt. Tendenziell ist das Preisniveau schwächer als im Herbst des Vorjahres, das bei 23 bis 27 Euro/dt. lag. Erwartet wird jedoch, dass sich die Preise im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels in den kommenden Monaten stabilisieren, da ein höherer Teil der Erntemenge mangels Lagerfähigkeit und aufgrund der Übergrößen nicht als Speisekartoffeln zu vermarkten ist.20
Milch:
Im Berichtszeitraum ist eine deutliche Entspannung auf den Milchmärkten erkennbar gewesen. Bereits ab März 2010 stiegen die Milchpreise je Kilogramm um rund 5,0% gegenüber Jahresbeginn und legten schließlich bis zum Bilanzstichtag um fast 11,0% zu. Das Milchsegment ist geprägt durch einen über der Produktion verlaufenden Bedarf.21 Deswegen ist mit einer anhaltenden Steigerung der Preise zu rechnen.22 Preise für Milch ab Hof legten um rund 13,0% zu und Milch von freien Molkereien erhöhte sich um rund 11%.
18 Vgl. http://berichte.bmelv-statistik.de/EQB-6001020-2011.pdf
19 Vgl. http://www.bauernverband.de/index.php?redid=466026
20 Vgl. http://berichte.bmelv-statistik.de/EQB-6001020-2011.pdf
21 Vgl. http://www.kreiszeitung-wesermarsch.de/Home/region/stadland_Die-Milchnachfrage-waechst-weltweit-_arid,586299_print,1.html
22 Vgl. http://www.bmelv-statistik.de/de/fachstatistiken/preise-milch/
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| 2010 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Merkmal | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | ||||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Ab Hof | ||||||
| bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt | 30,6 | 31,84 | 33,37 | 34,41 | 34,65 | 34,42 |
| bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 31,32 | 32,08 | 32,79 | 33,32 | 33,51 | 33,05 |
| Frei Molkerei | ||||||
| bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 32,38 | 33,14 | 33,86 | 34,39 | 34,59 | 34,12 |
| Tatsächlicher Fettgehalt % | 3,92 | 3,99 | 4,13 | 4,23 | 4,27 | 4,34 |
| Tatsächlicher Eiweißgehalt % | 3,28 | 3,35 | 3,46 | 3,51 | 3,5 | 3,52 |
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| 2011 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Merkmal | Jan. | Feb. | März | April | Mai | Juni |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | ||||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Ab Hof | ||||||
| bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt | 33,12 | 33,2 | 34,07 | 34,2 | 34,44 | 34,40 r |
| bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 32,25 | 32,49 | 33,48 | 34,09 | 34,59 | 34,79 |
| Frei Molkerei | ||||||
| bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt | 33,32 | 33,57 | 34,55 | 35,17 | 35,67 | 35,87 |
| Tatsächlicher Fettgehalt % | 4,25 | 4,22 | 4,2 | 4,11 | 4,03 | 3,98 |
| Tatsächlicher Eiweißgehalt % | 3,45 | 3,43 | 3,42 | 3,37 | 3,35 | 3,33 r |
23 http://www.bmelv-statistik.de/de/fachstatistiken/preise-milch/
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Rohproduktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung und Vermarktung von Agrarprodukten. Mit Fertigstellung einer Biogasanlage im Dezember 2011 wurde darüber hinaus ein viertes Geschäftssegment "Erneuerbare Energien" aufgebaut, welches auch den Betrieb einer Photovoltaikanlage beinhaltet. Diese Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von insgesamt 1 Megawatt wurde in zwei Teilschritten je 500kW in den Monaten April und Juni auf eigenen Hallen am Stammsitz der Gesellschaft in Sülzetal installiert und speist zuverlässig Solarstrom in das öffentliche Netz. Die Biogasanlage, die ebenfalls in Sülzetal betrieben wird, über eine Leistung von 500kW und speist seit Dezember 2011 Strom in das öffentliche Netz.
Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 7,0% der rund 2.900 Hektar großen Fläche stellt Eigentumsfläche dar. 73,0% sind gepachtet und rund 20,0% werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an und betreibt keinen sogenannten ökologischen Anbau von Agrarprodukten.

Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 100.000,00 DM und wird zu 100% von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist landwirtschaftlicher Betrieb einschließlich Tierhaltung.
Die am 30. September 2009 gegründete BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100% von der Tonkens AG gehalten, Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Biogas-Anlagen sowie die Beteiligung an Gesellschaften, die den Betrieb von Biogas-Anlagen zum Gegenstand haben. Hierzu gehört auch die Übernahme der unbeschränkten persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Personengesellschaften dieser Art.
Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 200.000,00 DM, wobei 51% von der Tonkens AG und 49% von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen.
Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Haardorf wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 100.000,00 DM. Es wird zu 100% von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld.
Die Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus GmbH mit Sitz in Weickelsdorf wurde am 26. November 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 21107 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 26.000,00 EUR, es wird zu 100% von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist das Be- und Verarbeiten und das Handeln von Früchten der landwirtschaftlichen Erträge und verarbeiteter Folgeprodukte. Dies sind frische Kartoffeln, Kartoffelprodukte für Nahrungs- und Genusszwecke, landwirtschaftliche und gärtnerische Bedarfsartikel, Pflanzenbehandlungsmittel, Düngemittel, Saatgut, Pflanzgut, Futtermittel, Getreideprodukte; Brenn-, Heiz- und Kraftstoffe. Sie nimmt die Rechte aus der Warenzeichenanmeldung vom 12. Oktober 1994, Nr. 2 080 422 (Az. K 61999/31 Wz des Deutschen Patentamtes) wahr, welches die Gesellschaft mit gesonderter Urkunde erworben hat.
Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100% von der Tonkens AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen.
Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50% von Herrn Berend van der Velde und zu 50% von der AMB Agrar Holding GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Tonkens AG, gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die den Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind.
Die SGO GmbH mit Sitz in Colditz wurde am 30.06.2009 gegründet und ist Handelsregister des Amtsgerichtes Leipzig unter HRB 25289 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100% von der Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben über einen Treuhandvertrag gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist im Wesentlichen der Groß- und Einzelhandel mit Obst, Gemüse, Speisekartoffeln, Lebensmitteln, Getränken, Blumen, Konserven sowie Verpackungsmaterial.
Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder
| ― | Milchproduktion |
| ― | Ackerbrau |
| ― | Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung sowie |
| ― | Erneuerbare Energien |
verschrieben. Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das mittels fünf Faktoren erzielt werden soll:

Die Tonkens Gruppe profitiert aufgrund der für ein Agrarunternehmen erheblichen Größe von Synergie- und Spareffekten, die kleinere Wettbewerber nicht nutzen können. So können Logistik- und Vertriebskapazitäten in der Gruppe effizient genutzt werden. Zudem bietet die gute Bodenqualität der Tonkens Gruppe einen weiteren Vorteil. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet, das eine gemessen am Durchschnitt in Deutschland überdurchschnittliche Erntequalität vorweist. Hinzu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das Management hat über die Jahre eine vielversprechende Marktposition errichtet und sich als einer der führenden Anbieter für Zwiebeln und Kartoffeln in Deutschland etabliert. Ergänzt wird das Kerngeschäft schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Demnach soll beispielsweise nur so viel Biogas erzeugt werden, wie entsprechend im laufenden Betrieb Abfallstoffe anfallen. Die Tonkens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem attraktiven und von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig und hat mit den eingeworbenen Mitteln im Rahmen der Kapitalerhöhung aus dem Juni 2011 ihre geplante Wachstumsstrategie unterlegt.
Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von Zwiebeln und Kartoffeln. Durch zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen wird die Wertschöpfung spürbar erhöht. Die Produktion wird hierbei dahingehend fortlaufend angepasst, dass Sorten gezielt auf die wachsende eigene Vermarktung sowie die entsprechenden Qualitäten hin angebaut werden, Während der weit überwiegende Teil der Landwirte als Produzent von Rohstoffen auftritt, plant der Vorstand die Tonkens Agrar AG zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb der eigenen Rohstoffe zu entwickeln. Das fertige Endprodukt soll direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, die Industrie sowie die Gastronomie vertrieben werden, um so höhere Margen zu erzielen. Zudem ist beabsichtigt, durch einen zunehmenden Automatisierungsgrad und eine weitere Modernisierung der Verarbeitungstechnik kosten- sowie zeitintensive Zwischenschritte in der Produktion zu vermeiden.
Grundsätzlich muss beachtet werden, dass die Tonkens Agrar AG im Vorjahr nach der Gründung ein Rumpfgeschäftsjahr vom 19. Mai 2010 bis zum 30. Juni 2010 gebildet hat. Demnach sind die Zahlen mit dem Berichtsjahr, welches den Zeitraum 01. Juli 2010 bis 30. Juni 2011 umfasst, nicht vergleichbar.
Für die Tonkens Agrar AG fielen im Berichtszeitraum im Wesentlichen Verwaltungsdienstleistungen für ihre einzelnen Tochtergesellschaften an.
Durch die Einspeisung von Strom durch die Photovoltaikanlage wurden Umsatzerlöse in Höhe von 0,09 Mio. Euro (V.: 0,00 Mio. Euro) generiert.
Betriebsaufwendungen, welche sich hauptsächlich aus Fremdleistungen sowie Rechts- und Beratungskosten im Rahmen der Börsennotierung und Barkapitalerhöhung zusammensetzen, führten zu einem Jahresfehlbetrag von 0,7 Mio. Euro nach 0,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Die im Mai 2011 angekündigte Kapitalerhöhung wurde im Folgemonat abgeschlossen. Der Gesellschaft sind durch die Ausgabe von 227.000 Aktien 4,3 Mio. Euro vor Emissionskosten zugeflossen und der Freefloat wurde auf mehr als 40% erhöht. Die Mittel wurden zur Finanzierung von Weiterverarbeitungskapazitäten sowie dem Bau der Biogasanlage eingesetzt.
Dem Vorstand gehörte zum Stichtag neben Gerrit Tonkens auch Bernd Peters an, zuvor Mitglied des Aufsichtsrats, der am 14.05.2011 zum Finanzvorstand bestellt wurde. Dem Aufsichtsrat gehörten Dr. Sebastian Kühl (Vorsitzender), Bea Tonkens (stellvertretende Vorsitzende) sowie Dr. Johannes Waitz an, der die Nachfolge von Bernd Peters angetreten ist. Dr. Waitz ist Rechtsanwalt aus Braunschweig mit den Schwerpunkten Gesellschaftsrecht, M&A und Handelsrecht.
Das Unternehmen hat dem erhöhten Umsatz Rechnung getragen und das Personal entsprechend erweitert. Die Anzahl der Mitarbeiter der Tonkens Agrar AG belief sich zum 30.06.2011 auf insgesamt 6 Vollzeitstellen.
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| 30.06.2011 | 30.06.2010 | |
|---|---|---|
| Gesamt | 6 | 1 |
| Davon Teilzeit | 0 | 0 |
Die Tonkens Agrar AG erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 0,09 Mio. Euro, die im Rahmen von Sonstigen Erzeugnissen aus Nebenbetrieben angefallen sind. Daneben wurden sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 0,01 Mio. Euro aus Sachbezügen und der Auflösung sonstiger Rückstellungen erwirtschaftet. Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betrugen 0,74 Mio. Euro. Des Weiteren erwirtschaftete Tonkens 0,21 Mio. Euro sonstige Zinsen und ähnliche Erträge.
Auf der Aufwandseite fielen im Berichtsjahr Personalaufwendungen in Höhe von 0,27 Mio. Euro, Abschreibungen in Höhe von 0,05 Mio. Euro sowie sonstiger Betriebsaufwand im Wert von 0,95 Mio. Euro an. Der sonstige Betriebsaufwand enthält unter anderem Fremdleistungen und Honorare von 0,40 Mio. Euro, Rechts- und Beratungskosten von 0,22 Mio. Euro und Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von 0,13 Mio. Euro. Aufwendungen aus Verlustübernahme betrugen 0,57 Mio. Euro. Mit Zinsaufwendungen von 0,05 Mio. Euro und sonstigen Steuern von 0,09 Mio. Euro entstand ein Jahresfehlbetrag von 0,7 Mio. Euro nach 0,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Aktivseite der Bilanz beinhaltet als größte Positionen technische Anlagen und Maschinen im Wert von 2,20 Mio. Euro, Anteile an verbundenen Unternehmen im Wert von 1,09 Mio. Euro, Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen von 4,53 Mio. Euro, sonstige Vermögensgegenstände von 0,09 Mio. Euro sowie einen Kassenbestand und Bankguthaben in Höhe von 4,51 Mio. Euro.
Die Passivseite setzt sich zum größten Teil aus dem gezeichneten Kapital in Höhe von 1,66 Mio. Euro, Kapitalrücklagen im Wert von 9,31 Mio. Euro, einem Bilanzverlust von 1,54 Mio. Euro, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1,94 Mio. Euro, Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung von 0,33 Mio. Euro sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 0,96 Mio. Euro zusammen. Letzteres sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Darlehensgewährungen. Die Bilanzsumme beträgt 13,00 Mio. Euro nach 1,32 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Entwicklung der Finanz- und Vermögenslage wurde im Berichtsjahr durch die Kapitalmaßnahme und Investitionen im Biogas- und Veredelungsbereich sowie in die vereinzelte Optimierung der Lagerhaltung geprägt.
Die Tonkens Agrar AG verfügt zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote von 74,2%, die liquiden Mittel belaufen sich auf 4,51 Mio. Euro. Im Vorjahr beliefen sich die liquiden Mittel auf 0,11 Mio. Euro bei einer Eigenkapitalquote von 28,5%. Die deutlich erhöhte Eigenkapitalquote ergibt sich insofern aus den Kapitalerhöhungen im Berichtsjahr.
Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 1.937,5, davon mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren in Höhe von TEUR 1.313. Alle anderen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sicherheiten wurden für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Form von Verpfändung von Guthaben, Sicherungsübereignungen und Forderungsabtretungen bestellt. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 958,3. Diese Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Darlehensgewährungen.
Um Zinsrisiken im Rahmen der Geschäftstätigkeit abzusichern, wurden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Dabei handelt es sich zumeist um außerhalb der Börse gehandelte Instrumente (sogenannte OTC). Tonkens hat hauptsächlich auf Zinsswaps zurückgegriffen, deren Einsatz unter einheitlichen Richtlinien und strengen internen Kontrollen erfolgt. Mit wertmäßig geringen Ausnahmen ist der Einsatz derivativer Instrumente auf die Absicherung des operativen Geschäfts sowie die damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes dieser Derivate ist damit die Fluktuation in Bezug auf Ergebnis und Liquidität zu mindern.
Das gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag 1,94 Mio. Euro und betrifft eine bis zum 30. Dezember 2020 laufende Finanzierung mit einem Nominalbetrag von EUR 1.968.750. Die Höhe der mit Bewertungseinheiten abgesicherten Risiken beträgt TEUR 39.
Im Bereich der Tochtergesellschaften wird bei der Bördelagerhaus GmbH ein seit mehreren Jahren laufendes Schuldscheindarlehen wie vereinbart Ende März 2012 zur Rückzahlung fällig. Die Gesellschaft befindet sich diesbezüglich in abschließenden Verhandlungen zur Refinanzierung, welche für einen Teil des Darlehens benötigt wird und geht davon aus, die notwendigen Mittel generieren zu können. Darüber hinaus plant die Gesellschaft Investitionen zur Erweiterung der Kartoffelschälanlagen. Hier konnte bereits eine Genehmigung (vorl. Bescheid zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn) eingeholt und dadurch die Förderung gesichert werden. Sollte das Finanzierungskonzept nicht erfolgreich umgesetzt oder werden, könnte eine angespannte Liquiditätslage der Tochtergesellschaft eintreten.
Die AG hat keine Bürgschaften übernommen und es besteht kein Ergebnisabführungsvertrag mit dieser Gesellschaft. Allerdings hat die AG an die BLH zwischenzeitlich in 2011/12 Darlehen über 150 T€ und 130 T€ gewährt. Diese Rückzahlung wäre dann ebenfalls in Gefahr.
Kaum ein Wirtschaftszweig wird so von externen Effekten beeinflusst wie die Landwirtschaft. Insbesondere die teilweise hohe Preisvolatilität hat in den Industrie -wie auch Entwicklungsländern stark negative Auswirkungen auf den Agrarsektor und die Ernährungssicherheit im weitesten Sinne. Diese hohe Preisvolatilität hat diverse Ursachen:
1. Wetter und Klimawandel - Die Erträge aus der Landwirtschaft sind in starkem Maße von den Witterungsbedingungen abhängig, auf die Tonkens keinen Einfluss hat. Die Sonnenstunden, Regenfälle, aber auch Stürme, Hagel oder Frost können die Ernte empfindlich, sowohl positiv wie auch negativ, beeinflussen. Diesem Risiko begegnet Tonkens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversifikation sowie durch - wo ökonomisch sinnvoll - einen Versicherungsschutz.
2. Umfang der Vorräte - Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine gesteuerte und kontrollierte Lagerhaltung.
3. Energiepreise - Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolatilität von den Energiemärkten zunehmend auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen. Diesem Risiko begegnet das Unternehmen durch den Betrieb einer Photovoltaikanlage und den im Dezember 2011 in Betrieb genommenen Biogasanlagen.
4. Wechselkurse - Währungsschwankungen können über ihren Einfluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG verbucht Ein- und Ausgaben ausschließlich in Euro und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten.
5. Wachsende Nachfrage - Das Pro-Kopf-Einkommen steigt weltweit und nimmt vor allem in den Schwellenländern ein immer höheres Maß an. Mit der größeren Kaufkraft steigt auch die Nachfrage nach Rohstoffen, Energie und Nahrungsmitteln. Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, entsteht ein Aufwärtsdruck auf die Preise, der mit höheren Beschaffungskosten für die Landwirte, andererseits auch mit höheren Angebotspreisen bei ihren Produkten einhergeht.
6. Ressourcenknappheit - Höhere Energiekosten, technologische und natürliche Grenzen limitieren das Produktionswachstum. Auch hier führt die eigens produzierte Solar- und Biogasenergie zu einer gezielten Verringerung des Risikos. Darüber hinaus ist die Gesellschaft beständig im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Flächen für den Anbau zu pachten und so sicher zu stellen, dass weiteres Wachstum möglich ist.
7. Restriktionen - Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Treibstoff und Pflanzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht mittels eines zentralisierten Einkaufs die Einflüsse möglichst gering zu halten. Darüber hinaus soll zunehmend eigener Dünger im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen den Einsatz externen Düngers substituieren.
8. Finanzmärkte - Das hohe Maß an Spekulationen auf den Terminmärkten verstärkt jegliche kurzfristigen Preisbewegungen in den Bereichen Energie, Ressourcen und Agrar. Um sich gegen dieses Risiko in gewissem Maße abzusichern, werden die Agrarprodukte teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem Landhandel verkauft.
9. Das Betreiben von Solar- und Biogasanlagen geht mit der Gefahr von Personen- oder Sachschäden durch einen Unfall einher, wofür die Tonkens Gruppe als Betreiber solcher Anlagen haftbar gemacht werden könnte. Überdies könnten staatliche Vergütungssätze gekürzt werden, die die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen mindern. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko von Personen- und Sachschäden durch die Einführung hoher Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen. Eine Kürzung der Vergütungssätze ist im Hinblick auf die Förderung der Erneuerbaren Energie durch die Regierung unwahrscheinlich. Da Veränderungen in dieser Hinsicht nicht kurzfristig erfolgen, ist das Risiko überschaubar.
10. Der Bau der Photovoltaikanlagen wurde teilweise mittels Darlehen finanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurde in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft ein Zinssicherungsgeschäft abgeschlossen.
11. Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt Tonkens ausreichend finanzielle Mittel. Neben Liquidität aus dem Cashflow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und damit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen. Da Tonkens über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten verfügt, wird dieses weitgehend reduziert.
Momentan hat die Gesellschaft keine Kenntnis von eingetretenen Risiken, die eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung nach sich ziehen könnte.
Im Dezember 2011 ging die in Sülzetal errichtete Biogasanlage mit einer Leistung von 500 kW in Betrieb. Als Einsatzstoffe kommen fast ausschließlich landwirtschaftliche Reststoffe aus der Produktion, der Veredelung von Kartoffeln und Zwiebeln sowie Gülle und Mist aus der Milchviehhaltung zum Einsatz. Das führt zu erheblichen Vorteilen gegenüber der üblichen Versorgung von Biogasanlagen durch Mais. Eingespart werden so im Bereich der Einsatzstoffe mehr als 250.000 Euro pro Jahr. Tonkens hat noch im Dezember mit der Einspeisung selbst erzeugter sauberer Energie in das öffentliche Stromnetz durch die Biogasanlage begonnen. Darüber hinaus gewinnt die Gesellschaft aus dem Betrieb der Anlagen einen hervorragenden Dünger und kann insofern den externen und kostenträchtigen Bezug von Dünger deutlich verringern.
Bernd Peters, der seit Unternehmensgründung der Tonkens Agrar AG Mitglied des Aufsichtsrates gewesen ist und zum 14. Mai 2011 zum Vorstand bestellt wurde, schied am 6. Juli 2011 auf eigenen Wunsch wieder aus dem Vorstand aus. Aus dem Rücktritt ergaben sich nur sehr geringe finanzielle Belastungen. Aus Anlass der Beendigung des Anstellungsvertrages zahlte die Gesellschaft dem Vorstand als Ausgleich für die Aufgabe seiner Tätigkeit sowie den Verlust sonstiger betrieblicher Leistungen eine Abfindung in Höhe von EUR 40.000,00.
Die ursprünglich dem Finanzvorstand zugeordneten Aufgaben wurden in das erfahrene Team des Unternehmens eingegliedert. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene organisatorische Maßnahmen wie der Ausbau des Rechnungswesens, die Modernisierung der Soft- und Hardware sowie diverse Personalerweiterungen durchgeführt.
Laut aktuellen Prognosen des ifo Instituts hat sich die deutsche Konjunktur im auslaufenden zweiten Halbjahr 2011 weiter abgekühlt. Vor dem Hintergrund eines insgesamt abnehmenden Welthandels, muss sich insbesondere die Exportwirtschaft auf ein verlangsamtes Wachstum einstellen. Die positive konjunkturelle Grundtendenz bleibt allerdings bestehen. Gemäß dem Institut für Wirtschaftsforschung ist wegen günstiger Finanzierungsbedingungen, steigender Beschäftigungszahlen und einer weiterhin robusten Auslandsnachfrage ein Anstieg des Bruttosozialproduktes von rund 3 Prozent für das Gesamtjahr 2011 im Rahmen der Möglichkeiten.
Die Deutsche Bundesbank sieht reelle Chancen auf eine "lang gezogene Expansionsphase" und erwartet für Deutschland ebenfalls ein Wirtschaftswachstum von rund 3 Prozent. Dabei stimmen vor allem die starke Binnennachfrage und der stabile Arbeitsmarkt positiv.
Für 2012 prognostiziert die Deutsche Bundesbank ein Wirtschaftswachstum von 0,6%. Damit bliebe das Wachstum deutlich unter der Regierungsprognose von 1% zurück. Die Bundesbank sieht die allgemeine Verunsicherung im Zuge der Euro-Finanzkrise sowie die wirtschaftliche Abschwächung als Belastung für die deutsche Konjunktur. Für den Arbeitsmarkt wird mit einer stabilen Arbeitslosenzahl von 3 Mio. gerechnet, wobei zum Ende des Jahres von einer leichten Beschäftigungszunahme ausgegangen wird.24
Das weltweite Wachstum soll laut IWF in 2012 rund 4% betragen, wobei für die USA ein Anstieg der Wirtschaftleistung um 1,8% erwartet wird. Für die Schwellenländer Asiens sieht die asiatische Entwicklungsbank (AsEB) eine Steigerung von 7,2% als realistisch an. Im Worst-Case-Szenario, in dem sich die europäische und amerikanische Konjunktur abkühlt, wächst die Wirtschaft Ostasiens laut AsEB nur noch um 5,4%.25
24 Vgl. http://www.bundesbank.de/download/presse/pressenotizen/2011/20111209.wirtschaftsprognose.php
25 Vgl. http://www.boerse-go.de//nachricht/Asiatische-Entwicklungsbank-senkt-Wachstumsprognose-fuer-Suedostasien,a2709604.html
Die Periode hoher Volatilität an den Märkten für Agrarprodukte ging in das sechste aufeinanderfolgende Jahr. Die hohen und volatilen (Agrar-)Rohstoffpreise und ihre Auswirkungen in Form mangelnder Ernährungssicherheit zählen zu den wichtigen Herausforderungen, denen sich die Politik gegenübersieht. Unter der Annahme normaler Witterungsbedingungen wird sich die Agrarproduktion infolge einer zu erwartenden angebotsseitigen Reaktion auf das teilweise hohe Preisniveau wahrscheinlich erhöhen. Die Erhöhung bei den Rohstoffpreisen schlägt sich des Weiteren über die gesamte Rohstoffkette in den Futtermittelpreisen für Nutztiere nieder.26
Die globale Agrarproduktion dürfte in den kommenden Jahren im Schnitt um rund 2,0% steigen, gegenüber 2,6% im vorangegangenen Zehnjahreszeitraum. Die weltweite Verlangsamung der projizierten Ertragssteigerungen bei wichtigen Agrarprodukten wird die Weltmarktpreise auch künftig eher unter Druck setzen. Der Pro-Kopf-Nahrungsmittelkonsum wird in Osteuropa, Asien und Lateinamerika am zügigsten expandieren. Hier steigen derzeit die Einkommen bei langsamerem Bevölkerungswachstum. Insbesondere Pflanzenöle, Zucker, Fleisch- und Milchprodukte werden laut Prognose der FAO den größten Nachfrageanstieg verzeichnen. Der Agrarhandel dürfte laut OECD-FAO nur moderat wachsen, wobei das schnellste Wachstum in erster Linie unter aufstrebenden osteuropäischen Ländern und Ländern Zentralasiens sowie lateinamerikanischen Ländern zu verzeichnen sein wird.27
Der Einsatz von Agrarprodukten zur Erzeugung von Biokraftstoffen sollte sein robustes Wachstum beibehalten, das in hohem Maße der gesetzlichen Förderungen zu verdanken ist. Steigende Ölpreise haben eine noch stärkere Zunahme des Einsatzes von Agrarrohstoffen zur Biokraftstofferzeugung zur Folge. Bei stark steigenden Ölpreisen, lohnt sich die Biokraftstofferzeugung in vielen Ländern sogar ohne staatliche Unterstützung.28
Die rasch wachsende Weltbevölkerung und der zunehmende Wohlstand der Schwellenländer führen künftig zu einem starken Nachfrageanstieg nach Nahrungs- und Futtermitteln. Die FAO prognostiziert einen globalen Anstieg des Bedarfs um jährlich 1,6% bis 2015.29
Mittlerweile ist die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das zum 1. Januar 2012 in Kraft treten wird, vom Bundesrat beschlossen worden. Diese Novelle beinhaltet nicht die früher befürchteten schweren Einschnitte in der Förderung von Biogasanlagen, sondern wird aufgrund der nach wie vor attraktiven Bedingungen bloß zu einer leichten Nachfragedelle führen. Die Bundesregierung hält nach wie vor an der Wichtigkeit des KWK-Marktes fest und hat eine Verlängerung der Anmeldezeit für KWK-Anlagen von 2016 auf 2020 beschlossen. Derzeit wird eine Erhöhung des KWK-Zuschlags um 0,05 EUR pro kWh diskutiert.30
26 Vgl. http://www.agri-outlook.org/dataoecd/11/50/48188919.pdf
27 Vgl. http://www.agri-outlook.org/dataoecd/11/50/48188919.pdf
28 Vgl. http://www.agri-outlook.org/dataoecd/11/50/48188919.pdf
29 Vgl. http://www.fao.org/docrep/004/y3557e/y3557e00.htm
30 Vgl. http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/EEG.pdf;jsessionid=DDDF01F6EA71C47D7F0E6C744B3ADF7D.2_cid182?__blob=publicationFile
Die mittlerweile fast abgeschlossene Ernte im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 hat zum Teil deutlich über dem Vorjahr liegende Erträge ergeben. Da jedoch insgesamt in der Branche die Ernten höher ausgefallen sind, standen die Erzeugerpreise in der Saison gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei Kartoffeln aber auch Zwiebeln spürbar unter Druck. Hier konnte in den letzten Wochen eine leichte Erholung beobachtet werden. Während auf den Märkten bei Zwiebeln große Mengen bei einer guten Qualität verfügbar sind, was keine kaum Preiserhöhungen zulässt, stellt sich die Entwicklung bei Kartoffeln unterschiedlich dar. Im Bereich der Kartoffeln für die industrielle Verarbeitung zeigt sich bereits kurz nach Abschluss der Erntesaison, insbesondere in Ländern wie den Niederlanden oder Belgien, eine überdurchschnittlich schlechte Qualität. Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand ab dem Frühjahr 2012 steigende Preise. Bei Speisekartoffeln leiden die Produzenten bereits jetzt unter der Tatsache, dass die Ernte aufgrund der hohen Feuchtigkeit während des Wachstums einen sehr hohen Anteil übergroßer Kartoffeln ergab. Diese lassen sich speziell im Lebensmitteleinzelhandel nicht vermarkten. Die Tonkens Agrar AG hat deshalb in erheblichem Umfang in eine verbesserte Lagerhaltung investiert (Kistenlagerung), um bei besseren Marktbedingungen eine hohe Qualität und Quantität bieten zu können. Der Vorstand geht hier davon aus, dass sich das Angebot an Speisekartoffeln im Frühjahrverknappen wird bei entsprechend anziehenden Preisen.
Die Rapsernte verlief in weiten Teilen Europas enttäuschend. Durch den kalten Winter 2010 und schlechten Saatbedingungen sind weite Teile der Ernte nicht verkaufsfähig gewesen. Durch das allgemein geringe Angebot, auch in den Nachbarländern, sind starke Preisaufschläge die Folge.
Der Milchpreis befindet sich derzeit auf dem höchsten Preisniveau der letzten drei Jahre und dem zweithöchsten der letzten zehn Jahre. Bei konstant hohen Verkaufsmengen ist hier mit steigenden Erlösen zu rechnen.
Mit Inbetriebnahme der ersten Biogasanlage am Standort Sülzetal wurden die Voraussetzungen geschaffen, den Unternehmensstandort zu einem sich selbst mit Energie versorgenden Betrieb auszubauen. Erträge aus der Energieproduktion sollen ergänzend zum volatilen Agrargeschäft die Umsatzspitzen regulieren und die Abhängigkeit der Gesellschaft von saisonalen Effekten abbauen. Gleichzeitig sichert sich Tonkens so teilweise gegen Energiepreisschwankungen ab. Die Inbetriebnahme einer zweiten Biogasanlage mit einer Leistung von 500 kW an einem Unternehmensstandort ist im Jahr 2012 geplant.
Tonkens konzentriert sich weiter auf die Diversifikation und Erweiterung der Wertschöpfungskette. Insbesondere im Hinblick auf die Veredelung von Kartoffeln und Zwiebeln verspricht sich das Unternehmen einen spürbaren positiven Ergebnisbeitrag für die Zukunft. Am Standort Wanzleben besteht so die Möglichkeit, auf großer und moderner Flächen für die geplante Erweiterung der Verarbeitungskapazitäten zurückzugreifen. Tonkens befindet sich derzeit in abschließenden Verhandlungen, nachdem es gelungen ist, die entsprechenden behördlichen Genehmigungen als Vorbedingung für das Auslösen der maßgeblichen Investitionen einzuholen.
Geschälte Kartoffeln liefert Tonkens insbesondere an verarbeitende Betriebe in der Lebensmittelindustrie und geschälte Zwiebeln an Großküchen sowie die Industrie. Darüber hinaus hat das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr die Zusammenarbeit mit einer namhaften Gesellschaft aus dem Lebensmitteleinzelhandel aufgenommen. Hier werden regionale Produkte - in diesem Fall abgepackte Kartoffeln - vermarktet.
Das Ziel für das laufende Geschäftsjahr 2011/2012 ist es, insbesondere die Grundlagen für eine nachhaltige Ausweitung der Margen zu schaffen. Hierzu dienen vordringlich Investitionen in neue Verarbeitungsanlagen, eine weitere Optimierung der Lagerung sowie eine zweite Biogasanlage. Mit diesen und weiteren Vorhaben wie besserer Verarbeitungstechnik und einem höheren Automatisierungsgrad verbunden ist eine gezielte Entwicklung der Gesellschaft von einem Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse, also einem Rohstoffproduzenten, hin zu einem Unternehmen, welches seine Produkte komplett selbst verarbeitet und vermarktet. Der Anteil veredelter Produkte an den Umsatzerlösen wird deshalb über das laufende Geschäftsjahr hinaus in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen.
Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2010/2011 bereits umfassend in die Lagerhaltung investiert, um die Qualität der eigenen Produkte über einen längeren Zeitraum gewährleisten zu können. Statt der branchenüblich vorherrschenden losen Lagerhaltung die bei zunehmender Einlagerungszeit zu anwachsenden Beeinträchtigungen der Qualität führt, nimmt bei Tonkens der Anteil in speziellen Kisten eingelagerter Ware beständig zu.
Vor dem Hintergrund des Marktumfeldes erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr 2011/2012 Umsätze unter dem Niveau des Vorjahres. Die Ergebnisentwicklung lässt sich hingegen aufgrund der Marktpreise, insbesondere bei Zwiebeln und Kartoffeln, kaum abschätzen. So besteht bei Zwiebeln derzeit auf den Märkten ein großes Angebot bei guter Qualität, weshalb davon ausgegangen werden muss, dass die Preise in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau stagnieren. Bei Kartoffeln hingegen geht der Vorstand davon aus, dass die Preise speziell im Lebensmitteleinzelhandel anziehen. Mit einer entsprechend hohen Lagerhaltung hat sich das Unternehmen auf diese erwartete Entwicklung eingestellt. Da das Ertragsbild im Berichtsjahr von erheblichen außerordentlichen Effekten geprägt war, ist es aber aus Sicht des Vorstands ein realistisches Ziel, das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr verbessern zu können.
Im kommenden Geschäftsjahr 2012/2013 sollen dann alle bereits realisierten oder noch in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen greifen, die auf einen erheblich steigenden Anteil der Eigenverarbeitung der Produkte abzielen. Diese gezielte Entwicklung soll bei deutlich steigenden Umsätzen und ausgeweiteten Margen zu einem spürbar verbesserten Ergebnis führen.
Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 319 Abs. 3 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.
Sülzetal, den 22. Dezember 2011
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| Gerrit Tonkens |
| Vorstand Tonkens Agrar AG |
An die Tonkens Agrar AG, Sülzetal
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, den 23. Dezember 2011
17692
RÖVERBRÖNNER GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
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| Dirk Jessen | Anja Hornow |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüferin |
Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.
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