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SÜSS MicroTec SE

Annual Report Apr 9, 2021

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Annual Report

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GESCHÄFTSBERICHT 2020

KENNZAHLEN

in Mio. € 31.12.2020 31.12.2019 Veränderung 2020/2019
Geschäftsentwicklung
Auftragseingang 281,1 219,3 28,2%
Auftragsbestand zum 31.12. 120,1 93,2 28,9%
Umsatz gesamt 252,1 213,8 17,9%
Rohertrag 83,7 49,7 68,4%
Rohertragsmarge 33,2% 23,2% 10,0%-Punkte
Rohertrag – bereinigt um Sondereffekte 83,8 63,9 31,1%
Rohertragsmarge –
bereinigt um Sondereffekte
33,2% 29,9% 3,4%-Punkte
Herstellungskosten 168,4 164,1 2,6%
Herstellungskosten –
bereinigt um Sondereffekte
168,3 149,9 12,3%
Forschungs- und Entwicklungskosten 19,8 20,2 -2,0%
EBITDA 28,2 -5,2
EBITDA-Marge 11,2% -2,4% 13,6%-Punkte
EBIT 20,4 -13,8
EBIT-Marge 8,1% -6,5% 14,5%-Punkte
EBIT – bereinigt um Sondereffekte 23,0 0,4
EBIT-Marge – bereinigt um Sondereffekte 9,1% 0,2% 8,9%-Punkte
Ergebnis nach Steuern 12,4 -16,3
Ergebnis je Aktie, unverwässert (in EUR) 0,65 -0,85
Sondereffekte
Wertaufholungen/Sonderabwertungen
auf Vermögenswerte
-2,1 14,2
Schließungskosten enthalten in den
Umsatzkosten
2,2 0,0
Schließungskosten enthalten in den Vertriebs-,
Verwaltungs- und Entwicklungskosten
2,5 0,0
Bilanz und Cashflow
Eigenkapital 136,5 125,4 8,9%
Eigenkapitalquote 59,0% 62,7% -3,7%-Punkte
Eigenkapitalrentabilität 9,1% -13,0% 22,1%-Punkte
ROCE 12,9% -8,7% 21,6%-Punkte
Bilanzsumme 231,4 199,9 15,8%
Net Cash 20,3 -18,0
Free Cashflow 44,0 -36,9
Weitere Kennzahlen
Investitionen 11,3 6,1 85,2%
Investitionsquote 4,5% 2,9% 1,6%-Punkte
Abschreibungen 7,8 8,6 -9,3%
Mitarbeiter zum 31.12. 1.009 937 7,7%
LITHOGRAFIE BONDER FOTOMASKEN
EQUIPMENT
MIKROOPTIK SONSTIGE
• Mask-Aligner
• UV-Projektions
belichtungssysteme
• Belacker/Entwickler
• Bonder • Fotomasken
Bearbeitungs
systeme
• Mikrooptik
und -linsen
• Zentrale
Konzernfunktionen
Auftragseingang:
173,5 Mio. €
Umsatz:
Auftragseingang:
37,4 Mio. €
Umsatz:
Auftragseingang:
47,2 Mio. €
Umsatz:
Auftragseingang:
21,9 Mio. €
Umsatz:
Auftragseingang:
1,1 Mio. €
Umsatz:
141,4 Mio. € 30,4 Mio. € 57,7 Mio. € 21,5 Mio. € 1,1 Mio. €
EBIT: EBIT: EBIT: EBIT: EBIT:
9,0 Mio. € 0,4 Mio. € 15,3 Mio. € 0,0 Mio. € -4,2 Mio. €

MITARBEITER NACH REGIONEN

UMSATZ NACH REGIONEN in Mio. €

Corona, US Garching, DE (Hauptsitz) Sternenfels, DE

Market Rasen, UK Pierre-Bénite, FR Hauterive, CH Eindhoven, NL

Singapur, SG Shanghai, CN Hwaseong City, KR Hsinchu, TW Yokohama, JP

UMSATZ NACH REGIONEN

9,0% Nordamerika

INHALT

  • Neun Fragen an den Vorstand
  • Bericht des Aufsichtsrats
  • Investor Relations SÜSS MicroTec am Kapitalmarkt
  • Zusammengefasster Lagebericht
  • Konzernabschluss nach IFRS
  • Anhang zum IFRS-Konzernabschluss
  • Glossar
  • Finanzkalender 2021
  • Kontakt/Impressum
  • Fünfjahresübersicht

NEUN FRAGEN AN DEN VORSTAND

Liebe Leserinnen und Leser,

wir, der Vorstand von SÜSS MicroTec, möchten uns in diesem Jahr nicht mit einem klassischen Vorwort an Sie wenden, sondern wir haben verschiedene Fragen formuliert, deren Beantwortung für unsere Aktionärinnen und Aktionäre, für Kunden sowie für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen interessant sein dürfte.

Oliver Albrecht, Finanzvorstand (links) Dr. Franz Richter, Vorstandsvorsitzender

Herr Dr. Richter, wie blicken Sie auf Ihr letztes volles Geschäftsjahr als Vorstandsvorsitzender bei SÜSS MicroTec zurück?

Dr. Franz Richter: Zunächst blicke ich voller Stolz und Zufriedenheit auf das Geschäftsjahr 2020 zurück. Trotz der alles überschattenden Covid-19-Pandemie ist es uns gelungen, ein hervorragendes Ergebnis zu erwirtschaften. Im Auftragseingang liegen wir um fast 30 Prozent über dem guten Vorjahr, auch im Umsatz und im Ergebnis konnten wir gegenüber Vorjahr deutlich zulegen. Zudem starten wir in das neue Geschäftsjahr mit einem sehr soliden Auftragsbestand von rund 120 Mio. Euro. In diesem schwierigen und von großen Unsicherheiten geprägten Umfeld ist es uns erneut gelungen, Kunden von unseren Produkten und Lösungen zu überzeugen und damit unser Unternehmen robust durch dieses ungewöhnliche Geschäftsjahr zu bringen. Rückblickend möchte ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussprechen, die trotz der Covid-19-Beschränkungen und -Schutzmaßnahmen den Erfolg des Unternehmens ermöglicht haben. Es ist jedoch zu erwarten, dass zumindest die erste Hälfte des kommenden Geschäftsjahres weiterhin fest unter dem Einfluss der Pandemie und deren Bekämpfung stehen wird. Als Vorstand von SÜSS MicroTec werden wir alles tun, um unsere Mitarbeiter weiterhin bestmöglich zu schützen und dennoch einen geregelten Arbeitsablauf aufrechtzuerhalten.

Zudem kann ich voller Überzeugung sagen, dass ich SÜSS MicroTec Ende April 2021 mit einem guten Gefühl verlassen werde. Gemeinsam haben wir in den letzten Jahren viel bewegt, haben das Unternehmen solide aufgestellt, Technologien weiterentwickelt und das Thema Innovationen sowie Forschung und Entwicklung vorangetrieben. Dennoch können wir uns auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen, sondern müssen den eingeschlagenen Weg der Innovationen und der technologischen Führerschaft konsequent weiterverfolgen.

Wäre dies auch ein Rat an Ihren Nachfolger Herrn Dr. Bendele?

Dr. Franz Richter: Unbedingt! Wir können meines Erachtens als Halbleiter-Equipment-Hersteller aus Deutschland nur nachhaltig erfolgreich bleiben, wenn wir Spitzenprodukte anbieten, die innovativ und in vielerlei Hinsicht einzigartig sind. Diesen Weg beschreiten wir seit einigen Jahren sehr konsequent. Nicht nur die steigenden Auftragszahlen und die guten Erlöse, sondern auch das positive Kundenfeedback sprechen für den Erfolg dieser Strategie.

Wie sehr hat die Covid-19-Pandemie das Geschäftsleben beeinflusst?

Dr. Franz Richter: Die Pandemie beeinflusst jeden einzelnen Bereich des Unternehmens und natürlich auch das Leben unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Neben den üblichen Hygiene- und Abstandsregeln haben wir im Unternehmen, soweit es möglich war, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das mobile Arbeiten ermöglicht, um die Kontakte innerhalb des Unternehmens zu beschränken. Geschäftsreisen finden so gut wie nicht statt. Anstelle der persönlichen Treffen wurde per Telefon oder Videokonferenz der Kontakt gehalten. Rückblickend muss ich sagen, dass dies ausgesprochen gut funktioniert. Gründe hierfür sind zum einen die neuen technischen Möglichkeiten und zum anderen natürlich die seit vielen Jahren bestehende Nähe zu vielen Schlüsselkunden.

Die eben genannten technischen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation werden heute vielfach genutzt, sowohl im geschäftlichen Umfeld wie auch im Privatbereich. Dies hat zu vermehrten Investitionen in den Ausbau der weltweiten Datennetze geführt und uns im abgelaufenen Geschäftsjahr zusätzliche Aufträge und Umsätze gebracht. Mobile Kommunikation, Vernetzung und Datenübertragung sind einige der Megatrends, die unser Geschäft stark prägen.

Sie sprachen gerade von Megatrends für Ihr Geschäft, gibt es weitere?

Dr. Franz Richter: Der anstehende beziehungsweise der bereits begonnene Umstieg auf den Telekommunikationsstandard 5G ist ein weiterer wichtiger Treiber unseres Geschäfts. Zudem sind Smart Devices, Smart Home und Smart Factory sowie das Internet der Dinge, die zunehmende Mobilität, künstliche Intelligenz sowie Computerspiele und das ganze Thema Sensorik (MEMS) wichtige Wachstumstrends für uns. Die plötzlich auftretende Covid-19-Pandemie hat den vorher schon sich entwickelnden Megatrend zu mobilem Arbeiten und Homeoffice zusätzlich beschleunigt. Die Ausstattung der Heimarbeitsplätze mit Laptops und Computern, schnelle Datenverbindungen und qualitativ hochwertige und sichere Bild-, Ton- und Datenübertragung sind wichtige Treiber der Nachfrage nach unseren Maschinen. Diesen Trend sehen wir auch nach Überwindung der Covid-19-Pandemie als nachhaltig an.

Anfang des Jahres haben Sie die Schließung Ihres US-Standortes in Kalifornien verkündet. Wurden hier nicht die vielversprechenden UV-Projektionsscanner hergestellt?

Dr. Franz Richter: Das ist richtig. Wir haben uns hierzu im letzten Geschäftsbericht auch schon kurz geäußert. Die aktuelle Marktlage und der mittelfristig niedrige Investitionsbedarf bei potenziellen Kunden für die Produktgruppe UV-Projektionsscanner und Laser-Processing-Tools haben uns bewogen, die beiden Produktgruppen einzustellen und den betroffenen Standort in den USA zu schließen. Es ist uns im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch gelungen, den noch vorhandenen Bestand an angearbeiteten Maschinen an einen Kunden zu verkaufen und somit die Verluste der Schließung zu reduzieren. Zudem haben wir Anfang diesen Jahres ja bereits berichtet, dass wir die Produktion der Scanner weiterführen werden und zukünftig an unserem neuen Standort in Taiwan fertigen. Die Marktsituation für unsere Scanner hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert und aufgrund aktueller Kundenanfragen sehen wir großes Potenzial für diese Produktlinie.

Herr Albrecht, Sie sind nun ein gutes Jahr Finanzvorstand bei SÜSS MicroTec. Wie haben Sie das letzte Jahr erlebt, was waren Ihre besonderen Herausforderungen?

Oliver Albrecht: Ich blicke heute auf ein sehr bewegtes Geschäftsjahr 2020 zurück. Meine ersten Wochen und Monate als Finanzvorstand bei SÜSS MicroTec waren von der Erstellung des Jahresabschlusses 2019 sowie der Planung für das Geschäftsjahr 2020 geprägt. Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2019 haben wir uns für das Geschäftsjahr 2020 das Ziel gesteckt, die Rentabilität und den Free Cashflow deutlich zu verbessern sowie das Vertrauen am Kapitalmarkt zurückzugewinnen. Wie Sie in den Geschäftszahlen 2020 und in der Aktienkursentwicklung erkennen können, ist uns dies auch sehr gut gelungen.

Zu den wichtigsten Herausforderungen beziehungsweise den Hauptaufgaben im Finanzbereich gehörte die Weiterentwicklung und Überarbeitung der internen Berichts- und Steuerungsinstrumente, um mehr Transparenz über die Margen und Kostenstrukturen zu erhalten. Zur Verbesserung der Managementberichterstattung haben wir angefangen, ein BI-Tool (Business-Intelligence-Tool) im Unternehmen aufzubauen. Zudem wurde der Bereich Controlling personell verstärkt, um zukünftig noch schnellere und bedarfsorientiertere Analysen zu ermöglichen. Durch die pandemiebedingte große Unsicherheit über die weitere Umsatz- und Marktentwicklung lag mein besonderer Fokus auf der Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Deshalb haben wir große Anstrengungen unternommen, das Working Capital und den Free Cashflow zu verbessern, was uns

auch dank eines guten Auftragseingangs sehr gut gelungen ist, wie die Zahlen zeigen.

Herr Albrecht, Sie sprachen es bereits an, das Geschäftsjahr 2020 ist positiv verlaufen. Würden Sie uns die wichtigsten Kennzahlen näher erläutern?

Oliver Albrecht: Sehr gern. Im Auftragseingang erreichten wir im Geschäftsjahr 2020 einen guten Wert von 281,1 Mio. Euro nach 219,3 Mio. Euro im Vorjahr. Die zusätzlichen Aufträge kamen aus der Region Asien und betrafen im Wesentlichen das Segment Lithografie, insbesondere Maschinen für die Bearbeitung von 300-mm-Wafern waren sehr gefragt. Wir haben zudem verschiedene neue Produkte und Lösungen in der Pipeline, welche uns zukünftiges profitables Wachstum ermöglichen werden. Im Umsatz konnten wir gegenüber Vorjahr um rund 18 Prozent deutlich zulegen und erreichten einen Wert von 252,1 Mio. Euro. Damit liegen wir komfortabel innerhalb der von uns gesetzten Bandbreite. Zu dieser positiven Entwicklung haben alle Segmente ihren Beitrag geleistet. Besonders hervorzuheben ist die gute Entwicklung in den Segmenten Lithografie und Fotomasken-Equipment. Die Nachfrage nach unseren Produkten kam, wie in den letzten Jahren auch, zu mehr als 60 Prozent aus dem asiatischen Raum. Entsprechend der guten Umsatzentwicklung konnten wir auch im Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) zulegen. Im Geschäftsjahr erreichten wir einen Wert von 20,4 Mio. Euro nach minus 13,8 Mio. Euro im Vorjahr. Hierbei haben sich die durchgehend gute Auslastung der Produktion sowie der Produktmix positiv ausgewirkt. Zudem konnten wir im zweiten Halbjahr 2020 UV-Projektionsscanner in den Umsatz bringen, welche bereits abgeschrieben waren und somit einen hohen Margenbeitrag geleistet haben. Zudem zeigen unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung erste Ergebnisse. Das Ergebnis 2020 ist durch Schließungskosten für unseren US-Standort in Kalifornien mit rund 6,0 Mio. Euro belastet. Gegenläufig wirkten sich Wertaufholungen von bereits abgeschriebenen UV-Projektionsscannern aus, so dass der negative Ergebniseffekt insgesamt nur 2,6 Mio. Euro beträgt. Das Jahr 2019 beinhaltet einen negativen Sondereffekt aus Aufwendungen aus der Sonderabwertung von Vermögenswerten für UV-Projektion und Laser-Ablation in Höhe von 14,2 Mio. Euro. Bereinigt ergibt sich ein EBIT für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 0,5 Mio. Euro.

Lassen Sie mich am Schluss noch ein paar Worte zu unserer Liquiditätssituation sagen. Nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit negativem Cashflow ist es uns 2020 gelungen, wieder einen deutlich positiven Cashflow zu erwirtschaften. Nach minus 36,9 Mio. Euro im Vorjahr lag der Cash Flow 2020 bei 44,0 Mio. Euro. Die Gründe hierfür sind die gestiegenen Kundenanzahlungen, die bei dem starken Auftragseingang deutlich höher ausgefallen sind, sowie die Reduzierung des Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, insbesondere der überfälligen Forderungen. Durch gezieltes Forderungsmanagement, eine weitere Optimierung der Materialwirtschaft und Reduzierung der Durchlaufzeiten werden wir auch zukünftig einen starken Fokus auf die positive Entwicklung des Cashflows haben.

Seit 2020 haben Sie drei neue Mitglieder im Aufsichtsrat, können Sie uns hierzu mehr Informationen geben?

Dr. Franz Richter: Seit der Berufung von Dr. Schulte im November 2020 besteht unser Aufsichtsrat nun wieder aus fünf Mitgliedern und ist damit entsprechend der Satzung vollständig besetzt. Mit Herrn Dr. Schulte konnte eine sehr erfahrene Persönlichkeit für den Aufsichtsrat gewonnen werden. Durch seine einschlägige Erfahrung in der Halbleiterbranche, insbesondere dem Spezialmaschinenbau, wird er den Aufsichtsrat zukünftig mit seinem Wissen und seiner tiefen Branchenkenntnis bereichern. Zuvor wurden auf der Hauptversammlung im Mai 2020 mit Herrn Dr. David Dean und Herrn Jan Smits zwei weitere Branchenkenner in den Aufsichtsrat gewählt. Beide Herren sind international erfahrene Persönlichkeiten mit tiefer Sachkenntnis. Aufgrund ihrer umfangreichen und langjährigen Erfahrungen in weltweit operierenden Industrieunternehmen werden sie SÜSS MicroTec in Zukunft eine wertvolle Hilfe sein.

Wie sieht Ihre Erwartung für das laufende Geschäftsjahr aus?

Oliver Albrecht: Ich bin sehr zuversichtlich, dass 2021 erneut ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr für uns werden kann, auch wenn die anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19- Pandemie einen Ausblick erschweren und es jederzeit zu gesamtwirtschaftlichen Rückschlägen kommen kann. Dies hätte erwartungsgemäß einen negativen Einfluss auf unser Geschäft. Wir starten zunächst jedoch mit einem sehr soliden Auftragsbestand von rund 120 Mio. Euro in das neue Geschäftsjahr.

Für das Gesamtjahr 2021 erwarten wir einen Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr in einer Bandbreite von 270 Mio. bis 290 Mio. Euro. Entsprechend positiv wird sich das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) entwickeln. Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die EBIT-Marge in einer Bandbreite von 9,0 bis 11,0 Prozent liegen wird. Zudem streben wir für das Gesamtjahr erneut einen positiven Free Cash Flow in einer Bandbreite von 12 Mio. bis 18 Mio. Euro an.

Wir blicken, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, mit aller gebotenen Vorsicht positiv in die Zukunft und gehen von einem erfolgreichen Geschäftsverlauf aus.

Garching, im April 2021

gezeichnet Dr. Franz Richter Vorstandsvorsitzender gezeichnet Oliver Albrecht Finanzvorstand

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der erforderlichen Sorgfalt wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat die Arbeit des Vorstands sorgfältig und regelmäßig überwacht. Auf den nachfolgenden Seiten berichtet der Aufsichtsrat über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020.

Dr. David Dean, Aufsichtsratsvorsitzender

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die Covid-19-Pandemie hat wie kein anderes Ereignis das Weltgeschehen im Jahr 2020 geprägt. Kein Land, kein Kontinent und keine Bevölkerungsgruppe ist von dem Virus verschont worden. Alle Mitarbeiter von SÜSS MicroTec – sei es an unseren Produktionsstandorten, in der Entwicklung, in der Zusammenarbeit mit Kunden oder im Management – haben deutlich gespürt, wie ihre Arbeitsweisen an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden mussten. Der Aufsichtsrat möchte deshalb an dieser Stelle dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank für ihre Flexibilität, ihr Engagement und den unermüdlichen Einsatz für das Unternehmen sowie ihr Verständnis für die notwendigen Schutzmaßnahmen und Einschränkungen aussprechen: Gemeinsam ist es ihnen gelungen, ein ausgesprochen gutes Geschäftsjahr mit einer signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerung zu erreichen.

Auch die Arbeit des Aufsichtsrats von SÜSS MicroTec und seiner Ausschüsse, über die wir hier ausführlich berichten, hat sich an die neuen Rahmenbedingungen angepasst.

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng – und im vergangenen Jahr häufig virtuell – zusammen, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln. Die Beratungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand verliefen dabei konstruktiv und waren von intensiven und vertrauensvollen Diskussionen geprägt. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Vorstand stimmte die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und unterrichtete ihn regelmäßig schriftlich und mündlich zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte sowie die aktuelle Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung wurden im Einzelnen erläutert und vom Aufsichtsrat anhand der erhaltenen Unterlagen und Informationen überprüft. Bedeutende Geschäftsvorgänge hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand ausführlich erörtert, zu zustimmungspflichtigen Geschäften hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt. Im Geschäftsjahr 2020

fanden insgesamt sieben ordentliche und fünf außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand statt.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 einen Personalausschuss (Nominierungs- und Vergütungsausschuss) und einen Prüfungsausschuss gebildet. Über die Besetzung der Ausschüsse berichtet SÜSS MicroTec in der Erklärung zur Unternehmensführung, die auf der Internetseite des Unternehmens öffentlich zugänglich gemacht ist.

Wie auch in den vorangegangenen Jahren stand der Aufsichtsratsvorsitzende über die Aufsichtsratssitzungen hinaus mit dem Vorstand in engem Kontakt und informierte sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle. Darüber hinaus standen die Financial Experts des Aufsichtsrats, Jan Teichert (bis 30. April 2020) und Dr. Dietmar Meister (ab 20. Mai 2020 als Vorsitzender des Prüfungsausschusses), im regelmäßigen intensiven Austausch mit dem Vorstand sowie mit den Jahresabschlussprüfern, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Zweigniederlassung München, zu Themen der Rechnungslegung, der Jahresabschlussprüfung, des internen Kontrollsystems und des Risiko- und Compliance-Managementsystems.

SITZUNGEN UND BERATUNGSSCHWERPUNKTE

Die Geschäftsentwicklung, die Finanzlage und die strategische Ausrichtung von SÜSS MicroTec, seiner Tochtergesellschaften und des Konzerns wurden im Aufsichtsrat regelmäßig erörtert. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat umfassend über die Unternehmensplanung, die strategische Weichenstellung und die Entwicklung bei Auftragseingang, Umsatz, Liquidität und Ergebnis. Der Aufsichtsrat befasste sich darüber hinaus mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risiko- und Compliance-Managementsystems und der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.

Im Folgenden wird auf die Schwerpunkte der einzelnen Aufsichtsratssitzungen eingegangen. Aufgrund der Covid-19-Schutzmaßnahmen fanden einige Sitzungen des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 als Video- bzw. Telefonkonferenz statt.

Das Geschäftsjahr 2020 begann mit einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am Hauptsitz des Unternehmens in Garching am 29. Januar 2020. Zunächst erörterte der Aufsichtsrat die aktuelle Geschäftslage sowie das vorläufige Ergebnis des Jahresabschlusses 2019. Hauptthema der Sitzung war eine Diskussion über die Produktion der UV-Projektionsscanner am US-Standort Corona, Kalifornien. Es wurden die bisherige Entwicklung des Produktbereichs sowie die Konsequenzen und Alternativen einer Weiterführung oder einer Schließung diskutiert. Zudem wurden die möglichen Auswirkungen auf andere Standorte von SÜSS MicroTec, insbesondere in Taiwan, erörtert. Nach intensiven Diskussionen und Abwägung der möglichen Alternativen stimmte der Aufsichtsrat zu, die Produktlinien Laser-Tools und Scanner nicht fortzuführen und den Produktionsstandort Corona, Kalifornien, zu schließen.

Die erste ordentliche Aufsichtsratssitzung des Geschäftsjahres 2020 fand am 14. Februar 2020 am Produktionsstandort Sternenfels statt. Hier befasste sich der Aufsichtsrat mit der zu überarbeitenden Planung für das Geschäftsjahr 2020 und den langfristigen Zielen sowie dem Bonusplan für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2020. Eine Entscheidung über die Vorstandsvergütung wurde bis zur Verabschiedung der Planung 2020 zurückgestellt. In der Sitzung wurden dann die vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Änderungen der Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat erörtert und beschlossen. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat mit der Weiterentwicklung der Verantwortungen im Vorstand und ebenso mit der Organisationsstruktur des Unternehmens auf der Ebene unterhalb des Vorstands. Er erörterte in diesem Zusammenhang ebenfalls die zukünftige Besetzung von Top-Positionen innerhalb des Konzerns. Es wurden die Tagesordnung zur Hauptversammlung und der Terminplan für das Jahr 2021 festgelegt. Weiter genehmigte der Aufsichtsrat die Einrichtung einer Kontokorrentlinie im Rahmen des syndizierten Kredits. Der Aufsichtsrat erörterte die Weiterentwicklung der Corporate Governance sowie des Compliance-Managementsystems im Konzern. Der Vorstand erläuterte dem Aufsichtsrat gleichfalls den aktuellen Stand der Abläufe in Bezug auf Datenschutz sowie IT-Sicherheit. Schließlich führte der Aufsichtsrat im Rahmen einer Selbstbeurteilung eine Effizienzprüfung gemäß Ziffer 5.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex durch, um die Wirksamkeit der Arbeit des Aufsichtsrats zu hinterfragen. Die Beurteilung erfolgte anhand eines Fragenkataloges der Hans-Böckler-Stiftung.

Am 27. Februar 2020 fand im Rahmen einer Telefonkonferenz die zweite außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats statt. In dieser Sitzung wurde die Planung 2020 erörtert und unter Hinweis auf die sich entwickelnde Risikosituation im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie beschlossen.

An der zweiten ordentlichen Sitzung am 30. März 2020, welche aufgrund der Covid-19-Pandemie als Telefonkonferenz stattfand, nahmen Vertreter des Abschlussprüfers, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, teil. Diese berichteten dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2019. Der Abschlussprüfer erläuterte dem Aufsichtsrat die Schwerpunkte der Einzel- und Konzernabschlussprüfung. Der Vorstand berichtete über das Geschäftsjahr 2019 sowie den aktuellen Geschäftsverlauf. Der Aufsichtsrat billigte nach eingehender Prüfung den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr 2019. Ebenso verabschiedete der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats über seine Tätigkeiten im Geschäftsjahr 2019. Weiteres Thema dieser Aufsichtsratssitzung war, neben allgemeinen Vorstandsthemen, der Beschluss über einen Darlehensverzicht gegenüber der SUSS MicroTec Photonic Systems. Der Vorstand gab dem Aufsichtsrat ein Update zum Unternehmenskauf PiXDRO, berichtete über das Hedging-Konzept und stellte neue IT-Lösungen vor. Zudem wurden die Ergebnisse der Effizienzprüfung besprochen. Darüber hinaus wurde vor dem Hintergrund von Covid-19 über das Kostenmanagement des Unternehmens im Geschäftsjahr 2020, weitere Möglichkeiten zu Einsparungen sowie den aktuellen Status und notwendige Maßnahmen diskutiert. Der Aufsichtsrat genehmigte die nichtfinanzielle Konzernerklärung und besprach offene Punkte in Vorbereitung der Tagesordnung der Hauptversammlung, welche am 20. Mai 2020 stattfand.

Die dritte ordentliche Aufsichtsratssitzung fand am 7. Mai 2020 als Telefonkonferenz statt. Der Aufsichtsrat befasste sich mit der aktuellen Geschäftslage und dem Quartalsbericht für das erste Quartal 2020 sowie dem Ausblick auf das Gesamtjahr 2020. Weitere Themen bildeten das Kostenmanagement, pandemiebedingte Maßnahmen, vor allem im Personalbereich, sowie Handlungsalternativen bei verschiedenen Entwicklungen des Cashflow-Profils. Zudem wurde der Status verschiedener Projekte vom Vorstand dargestellt und mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Die Bonusplanung 2020 für die zweite Führungsebene sowie die Zielvereinbarungen des Director Operations wurden in dieser Sitzung erörtert. Die Hauptversammlung und der Bericht des Vorsitzenden des Aufsichtsrats bildeten weitere Themen der Sitzung.

Die vierte ordentliche Sitzung am 20. Mai 2020 fand unmittelbar nach der Hauptversammlung als Videokonferenz statt. Der nach den Ergänzungswahlen zum Aufsichtsrat neu konstituierte Aufsichtsrat trat erstmals ohne Vorstand zusammen. Nach den satzungsgemäß vorgesehenen Wahlen des Aufsichtsratsvorsitzenden und seines Stellvertreters wurden die Vorsitzenden und Mitglieder des Personal- und Prüfungsausschusses gewählt. In der nachfolgenden gemeinsamen Sitzung mit dem Vorstand berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende über die beschlossene Rollenverteilung innerhalb des Aufsichtsrats. Weitere Schwerpunkte dieser Sitzung waren Berichte des Vorstands über IT-Angelegenheiten sowie die Covid-19 Maßnahmen und die Planung für das unternehmensweite Risikomanagement (Enterprise-Risk-Management). Im Nachgang wurden im Aufsichtsratskreis Vorstandsangelegenheiten und das Vorgehen zur Nachbesetzung der vakanten Aufsichtsratsposition beraten.

Die dritte außerordentliche Aufsichtsratssitzung schloss sich an den Onboarding-Workshop für die neuen Aufsichtsratsmitglieder am 3. Juli 2020 in Garching an. Die strategierelevanten Schlussfolgerungen aus dem Workshop konnten somit direkt im Anschluss diskutiert werden. Die Themen Risikomanagement, die Verantwortung für den Bereich Operations auf Vorstandsebene sowie die Liquiditätssituation und Prognose des Unternehmens bildeten weitere Schwerpunkte der Sitzung.

Am 3. August 2020 fand die fünfte ordentliche Sitzung des Aufsichtsrats am Schweizer Produktionsstandort und Sitz der SUSS MicroOptics in Hauterive statt. Gegenstand der Sitzung waren unter anderem die Geschäftszahlen des zweiten Quartals 2020 und der Ausblick für das Gesamtjahr 2020. Der Vorstand stellte eine Ergebnisanalyse der Jahre 2017 bis 2019 vor und gab ein Update zu laufenden Projekten, zu IT-Investitionen und zu Digitalisierungsprojekten sowie zur Organisation und zum Bereich Operations. In dieser Sitzung wurde der Prüfungsauftrag für die Wirtschaftsprüfer diskutiert und dem Vorschlag des Vorstands zur Erweiterung des Prüfungsumfangs zugestimmt. Der Aufsichtsrat gab seine Zustimmung zur Ausübung der Verlängerungsoption des Endfälligkeitstages von Tranchen des Konsortialkreditvertrags.

Am 7. Oktober 2020 fand die vierte außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats in Garching statt. In dieser Sitzung berichteten der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses über aktuelle Themen. Der Aufsichtsrat beschloss den Prüfungsumfang 2020 und beauftragte die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2020. Für das Geschäftsjahr 2022 wird aufgrund der Rotationspflicht nach Art. 17 Abs. 1 EU-VO eine Neuausschreibung der Prüfungsleistungen erfolgen. Der Vorstand berichtete über die aktuelle Geschäftslage und gab ein Update zu laufenden Projekten, u.a. zur Integration der erworbenen SUSS MicroTec, Niederlande. Im Rahmen dieser Aufsichtsratssitzung führte die Rechtsabteilung des Unternehmens eine Belehrung der neuen Mitglieder des Aufsichtsrats sowie eine Auffrischung der Belehrung der langjährigen Aufsichtsräte im Hinblick auf insiderrelevante Themen gemäß den Bestimmungen der EU-Marktmissbrauchsverordnung durch.

Am 9. November 2020 fand die sechste ordentliche Aufsichtsratssitzung des Geschäftsjahres 2020 als Videokonferenz statt. In dieser Sitzung berichtete der Vorstand über die Geschäftslage im dritten Quartal, den Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 und gab einen Statusbericht zur laufenden Planung für das Geschäftsjahr 2021. Der Vorstandsvorsitzende sowie die Vorsitzenden des Personal- und Prüfungsausschusses berichteten jeweils über wichtige Themen. Der Vorstand berichtete über die aktuelle Situation in den laufenden Projekten, u.a. wurden die Ergebnisse der Compliance-Analyse ausführlich dargestellt. Schließlich erörterte der Aufsichtsrat ohne Teilnahme des Vorstands die weitere Vorgehensweise zur Umsetzung der gesetzlichen Neuregelungen nach ARUG II, beriet sich in Vorstandsangelegenheiten und fasste Beschlüsse zur Anpassung der Geschäftsordnungen von Aufsichtsrat und Personalausschuss.

Themen der siebten ordentlichen Sitzung, die am 7. Dezember 2020 als Videokonferenz stattfand, waren u.a. die aktuelle Geschäftslage und der Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie die Berichte aus den Ausschüssen inkl. der Billigung einer Nichtprüfungsleistung durch den Aufsichtsrat. Das Regelthema der Geschäftsplanung für das Folgejahr wurde ausführlich diskutiert und zur Verabschiedung der finalen Planung eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung festgelegt. Des Weiteren erörterte der Aufsichtsrat den Status der laufenden Projekte sowie der Personalund Nachfolgeplanung. Als weiterer Schwerpunkt wurde die aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex diskutiert und verabschiedet. Anschließend diskutierte der Aufsichtsrat ohne Vorstand den Status der Vorbereitungen zu den gesetzlichen Neuregelungen nach dem ARUG II, daraus resultierende Effekte auf die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und verabschiedete eine adaptierte Fassung. Weiterhin wurden Vorstandsangelegenheiten besprochen.

Am 18. Dezember 2020 fand die fünfte und letzte außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 statt. Gegenstand dieser als Videokonferenz abgehaltenen Sitzung war die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2021. Der Aufsichtsrat genehmigte die vom Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 vorgelegte Planung für die Gewinn- und Verlustrechnung.

WEITERE ZUSAMMENKÜNFTE DES AUFSICHTSRATS

Im Zuge der Nachfolgeregelung für den CEO, der Bestellung eines COOs und der Suche nach einem fünften Aufsichtsratsmitglied sind der Personalausschuss (Nominierungs- und Vergütungsausschuss) und der Aufsichtsrat seit Juni 2020 zu einer Vielzahl von außerordentlichen Sitzungen ohne Vorstand per Videokonferenz zusammengetreten. Lediglich für die drei Sitzungen am 9. Oktober 2020, am 13. November 2020 und am 19. November 2020 wurde ein Sitzungsgeld beantragt.

Soweit es erforderlich war, hat der Aufsichtsrat Beschlüsse im schriftlichen Verfahren gefasst.

Alle Aufsichtsratsmitglieder haben während ihrer Amtszeit an sämtlichen Sitzungen und Beschlüssen teilgenommen.

Aufsichtsratsmitglied Sit
zungs
teil
nahme
Davon:
per
sönlich
anwe
send
Davon:
telefo
nische
Teil
nahme
Davon:
Video
konfe
renz
Anwesen
heit
(während
laufender
Amts
periode)
Dr. Stefan Reineck
(bis 20.05.2020)
5 2 3 100%
Jan Teichert
(bis 30.04.2020)
4 2 2 100%
Gerhard Pegam
(bis 25.03.2020)
3 2 1 100%
Dr. Myriam Jahn 15 5 3 7 100%
Dr. Dietmar Meister 15 5 3 7 100%
Dr. David Dean
(seit 20.05.2020)
10 3 7 100%
Jan Smits
(seit 20.05.2020)
10 3 7 100%
Dr. Bernd Schulte
(seit 6.11.2020)
5 5 100%

SITZUNGEN VON PERSONAL- UND PRÜFUNGSAUSSCHUSS

Der Personalausschuss (Nominierungs- und Vergütungsausschuss), zum 31. Dezember 2020 bestehend aus den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. David Dean (Vorsitzender), Dr. Myriam Jahn, Dr. Dietmar Meister, Jan Smits und Dr. Schulte (ab 6. November 2020), kam im Jahr 2020 zu einer Vielzahl von Sitzungen per Videokonferenz zusammen. Wesentliche Inhalte der Ausschusssitzungen waren die Nachfolgeregelung für den CEO, die Suche eines COOs und die Suche nach dem fünften Aufsichtsratsmitglied sowie die Weiterentwicklung der Vergütungssysteme für Vorstand und Aufsichtsrat. Zu allen Terminen war der Personalausschuss vollzählig vertreten.

Im Prüfungsausschuss wurden, mit der Konstitution am 20. Mai 2020, die Aufsichtsratsmitglieder Dr. Dietmar Meister (Vorsitzender), Dr. David Dean und Jan Smits gewählt. Der Ausschuss befasst sich insbesondere mit der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Corporate Governance & Compliance, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des internen Revisionssystems und der Abschlussprüfung. Der Prüfungsausschussvorsitzende verfügt über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung (§ 107 Abs. 4, § 100 Abs. 5 AktG) sowie über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von internen Kontrollverfahren.

Der Prüfungsausschuss tagte im Jahr 2020 einmal als Präsenzsitzung und zweimal per Videokonferenz. Zu allen Terminen war der Prüfungsausschuss vollzählig vertreten. Im Vorfeld der Quartalsabschlüsse zum 31. März 2020, 30. Juni 2020 sowie 30. September 2020 besprach der Prüfungsausschussvorsitzende die zu veröffentlichenden Quartalszahlen detailliert mit dem Vorstand. Neben den obengenannten Aufgaben und den quartalsmäßigen Fragestellungen zur Rechnungslegung befasste sich der Prüfungsausschuss u.a. mit folgenden Sonderthemen:

  • Geschäftsordnung für den Prüfungsausschuss
  • Management-Letter 2019
  • Rechnungslegungsprozesse für wesentliche Geschäftsprozesse und Bilanzierungshandbuch
  • Risikomanagement-Prozesse und -Berichte
  • Effekte aus IFRS auf die Rechnungslegung
  • Empfehlung zum Prüfungsumfang der Beauftragung des Wirtschaftsprüfers für das Geschäftsjahr 2020 sowie zu den Prüfungsschwerpunkten
  • Weiterentwicklung des internen Berichtswesens für den Aufsichtsrat

SCHULUNGEN/ONBOARDING NEUER MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS

Die im Mai 2020 neu hinzugekommenen Aufsichtsräte Dr. David Dean und Jan Smits wurden gemeinsam mit den weiteren Aufsichtsräten im Rahmen eines zweitägigen Onboarding-Workshops am 2. und 3. Juli 2020 mit dem Unternehmen vertraut gemacht. Dort wurden das Geschäftsmodell, die Unternehmensstrategie, Produkte, Märkte und Technologien sowie die einzelnen Geschäftsbereiche detailliert vorgestellt und diskutiert. Dabei lernten die Aufsichtsräte weitere Führungskräfte unterhalb des Vorstands kennen. Es erfolgten Werksführungen an den deutschen Produktionsstandorten Garching und Sternenfels. Am 4. August fand für alle Aufsichtsratsmitglieder eine Werksführung am Schweizer Produktionsstandort der SUSS MicroOptics in Hauterive statt.

CORPORATE GOVERNANCE

Der Aufsichtsrat befasste sich im Geschäftsjahr 2020 mit den Inhalten und insbesondere den Neuregelungen des Deutschen Corporate Governance Kodex 2020 und deren Umsetzung. Informationen zur Corporate Governance im Unternehmen sind in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht. Ein ausführlicher Bericht zur Höhe und Struktur der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat ist im Abschnitt Vergütungsbericht des zusammengefassten Lageberichts auf den Seiten 42 ff. in diesem Bericht wiedergegeben. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen im Dezember 2020 die aktualisierte jährliche Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG und machten diese den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich.

In seiner Sitzung vom 14. Februar 2020 führte der Aufsichtsrat im Rahmen einer Selbstbeurteilung seine Effizienzprüfung und deren Dokumentation entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) durch. Dabei wurden keine Defizite im Sinne des DCGK festgestellt. Die Überprüfung der Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit findet in regelmäßigen Abständen durch sämtliche Mitglieder unter Hinzuziehung von unternehmensspezifischen Frage- und Checklisten statt. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats (Stand Dezember 2020) fordert die Effizienzprüfung und die Überprüfung der Wirksamkeit der Ausschüsse im Wege einer Selbstbeurteilung mindestens einmal jährlich.

Gegenstand der Effizienzprüfung sind insbesondere:

  • die Verfahrensabläufe im Aufsichtsrat
  • die Qualität der Diskussion
  • die inhaltliche Ausrichtung des Aufsichtsrats
  • die Notwendigkeit der Bildung von weiteren Ausschüssen

Es bestanden im Berichtsjahr 2020 unverändert keine Berateroder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft. Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind, wurden in einem Fall im Geschäftsjahr 2020 vom Vorstand angezeigt, mit dem Aufsichtsrat erörtert und mit diesem eine angemessene Vorgehensweise vereinbart, mit der Interessenkonflikte vermieden werden konnten.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNG

Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Zweigniederlassung München, hat den nach den Vorschriften des HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zum 31. Dezember 2020 sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2020 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315e

HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.

Die Prüfungsberichte der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Zweigniederlassung München, lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor und wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 6. April 2021 in Gegenwart des Abschlussprüfers umfassend behandelt. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung sowie darüber, dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems vorlägen. Insbesondere gab er Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns ab und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer ging ferner auf Umfang, Schwerpunkte und Kosten der Abschlussprüfung ein. Schwerpunkte der diesjährigen Jahres- und Konzernabschlussprüfung bildeten grundsätzlich das interne rechnungslegungsbezogene Kontroll- und IT-System sowie unter anderem die Beurteilung der Werthaltigkeit von Vorräten und Lieferforderungen, die Umsatzrealisation und die Beurteilung möglicher Risiken aus Planabweichungen und Margenverlusten in einzelnen Produktsegmenten. Als besonders bedeutsame Prüffelder (Key-Audit-Matters) sind die Prüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts und eines Nutzungsrechts sowie die Umsatzrealisierung bei Mehrkomponentengeschäften gemäß IFRS 15 zu nennen. Im Einzelabschluss der SÜSS MicroTec SE wurden zudem die Bewertung der Anteile der SUSS MicroTec Inc. sowie der an diese gewährten Ausleihungen geprüft.

Der Aufsichtsrat hat in der Bilanzsitzung am 6. April 2021 den Jahresabschluss der Gesellschaft und des Konzerns sowie den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht der SÜSS MicroTec SE jeweils für das Geschäftsjahr 2020 geprüft. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwände. Die Berichte des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat nach eingehender Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt und damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat auch den Konzernabschluss gebilligt. Dem zusammengefassten Lagebericht für die SÜSS MicroTec SE und den Konzern und insbesondere der Beurteilung der weiteren Entwicklung des Unternehmens hat der Aufsichtsrat zugestimmt.

BESETZUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Im Geschäftsjahr 2020 gab es personelle Änderungen im Aufsichtsrat. Herr Dr. Stefan Reineck hat sein Amt als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der SÜSS MicroTec SE mit Wirkung zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019, die am 20. Mai 2020 stattfand, niedergelegt.

Darüber hinaus legte Herr Jan Teichert sein Amt als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der SÜSS MicroTec SE unter Einhaltung der satzungsgemäßen Frist von einem Monat zum 30. April 2020 nieder. Herr Gerhard Pegam legte sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats der SÜSS MicroTec SE unter Einhaltung der satzungsgemäßen Frist von einem Monat zum 25. März 2020 nieder.

Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Mai 2020 wurden Herr Dr. David Dean und Herr Jan Smits neu in den Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE gewählt. Herr Dr. Dean wurde zudem zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats, zu seiner Stellvertreterin wurde Frau Dr. Myriam Jahn gewählt.

Das Registergericht München hat auf entsprechenden Antrag des Aufsichtsrats hin mit Beschlussfassung vom 6. November 2020 Herrn Dr. Bernd Schulte als fünftes Mitglied in den Aufsichtsrat berufen. Mit der Berufung von Herrn Dr. Schulte besteht der Aufsichtsrat des Unternehmens nunmehr aus fünf Mitgliedern und ist damit entsprechend der Satzung vollständig besetzt.

DANK

Besonders, aber nicht nur wegen der erschwerten Arbeitsbedingungen während der Covid-19 Pandemie, möchte der Aufsichtsrat erneut allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens seinen Dank und eine besondere Anerkennung für die geleistete Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr aussprechen.

Garching, April 2021

gezeichnet Dr. David Dean Aufsichtsratsvorsitzender

INVESTOR RELATIONS – SÜSS MICROTEC AM KAPITALMARKT

Das gesellschaftliche Leben, das internationale Wirtschaftsgeschehen und auch jegliche privaten Belange standen im Geschäftsjahr 2020 unter dem alles dominierenden Einfluss der anhaltenden Covid-19-Pandemie. Bis flächendeckende Impfungen durchgeführt sind, bleiben auch Wirtschaft und Kapitalmärkte anfällig für Schwankungen, ausgelöst durch Nachrichten oder Maßnahmen im Rahmen der Covid-19-Pandemie. In diesem Umfeld konnte der DAX, der deutsche Leitindex, zum Jahresende 2020 dennoch neue Höchstwerte erklimmen und schloss das Jahr 2020 mit einem Wert von 13.750,99 Punkten, was einem Plus von rund 5 Prozent gegenüber dem Jahresanfang 2020 bedeutet.

DIE SÜSS MICROTEC-AKTIE

Die SÜSS MicroTec-Aktie fiel im ersten Quartal 2020 nach der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen im Januar und mit Beginn des weltweiten wirtschaftlichen Downturns auf 6,50 Euro gegenüber dem XETRA-Schlusskurs von 12,54 Euro zum Jahresanfang 2020. Im gleichen Zeitraum fiel der TecDAX um rund 15 Prozent. Der Germany Prime IG/Semiconductor Index, der die größten börsennotierten deutschen Unternehmen aus der Halbleiterbranche repräsentiert, darunter auch die SÜSS MicroTec SE, entwickelte sich im Zeitraum Januar bis März 2020 stark negativ und zeigte am 31. März 2020 gegenüber dem Jahresbeginn einen Verlust von etwa 34 Prozent.

Nachdem die SÜSS MicroTec-Aktie Anfang April ihren bisherigen Jahrestiefstand erreichte, konnte sie im Verlauf des zweiten Quartals erneut deutlich zulegen. Am Ende des ersten Halbjahres lag der XETRA-Schlusskurs bei 14,44 Euro, was einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn bedeutet. Im gleichen Zeitraum verlor der TecDAX rund 4 Prozent, der Prime IG/Semiconductor Index dagegen konnte um rund 1 Prozent zulegen.

Im dritten Quartal 2020 konnte die SÜSS MicroTec-Aktie insgesamt ihren positiven Kursverlauf weiter fortsetzen, musste jedoch zu Quartalsbeginn im Juli und auch Anfang August einige Rücksetzer verzeichnen und fiel auf unter 13 Euro. Nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen und der Bestätigung der erhöhten Jahresguidance am 6. August 2020 entwickelte sich der Aktienkurs sehr positiv und lag zum Ende des dritten Quartals bei einem XETRA-Schlusskurs von 15,82 Euro. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber Jahresbeginn um rund 26 Prozent. Im gleichen Zeitraum wies der TecDAX nur einen minimalen Kursgewinn von weniger als einem Prozent aus, der Prime IG/Semiconductor Index stieg in den ersten neun Monaten 2020 um rund 12 Prozent.

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres erreicht die Aktie erstmals seit Jahren wieder untertägig einen Kurswert von über 20 Euro. Am 30.12.2020 schloss die Börse mit einem XETRA-Kurswert der SÜSS MicroTec-Aktie von 18,90 Euro. Die Jahresendrallye zeigte sich auch in allen anderen Indexwerten in Deutschland und weltweit.

Die Anzahl der im Tagesdurchschnitt an dem deutschen Börsenplatz XETRA gehandelten SÜSS MicroTec-Aktien lag im Geschäftsjahr 2020 bei rund 75 Tsd. Stück (Vorjahr: durchschnittlich rund 28 Tsd. Aktien pro Tag).

KURSENTWICKLUNG DER SÜSS MICROTEC-AKTIE IM JAHR 2020

XETRA-Schlusskurs der SÜSS MicroTec-Aktie am 2. Januar 2020: 12,54 €

SÜSS MicroTec SE, indiziert

TecDAX, indiziert

Prime IG/Semiconductor, indiziert

VERGLEICH DER KURSENTWICKLUNG VON SÜSS MICROTEC UND VERGLEICHSINDIZES IM GESCHÄFTSJAHR 2020

30.12.2020 28.12.2019 Veränderung
TecDAX (in Punkten) 3.228,81 3.014,94 7,09%
Prime IG/Semiconductor 615,49 410,89 49,79%
SÜSS MicroTec (in €) 18,90 12,00 57,50%

DIE SÜSS MICROTEC-AKTIE IM ÜBERBLICK

ISIN DE000A1K0235
Reuters-Kürzel SMHN
Bloomberg-Kürzel SMHN:GR
Börsensegment Prime Standard
Anzahl der ausgegebenen Aktien (Stand 31.12.2020) 19.115.538
Wertpapiergattung Namensaktien
Designated Sponsor MainFirst
Bank AG
Beginn der Börsennotierung 18.05.1999
Jahresanfangs-/-schlusskurs in €1 12,54 €/
18,90 €
Jahreshoch in € 1 19,54€
(04.12.2020)
Jahrestief in € 1 5,99€
(03.04.2020)

1 XETRA-Schlusskurs

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Unsere größten Aktionäre haben sich namentlich im Geschäftsjahr 2020 nicht verändert. Es gab innerhalb der einzelnen Positionen jedoch einige Veränderungen, so hat Dimensional Holdings seinen Anteil von 3,02 Prozent im Jahr 2019 auf 3,09 Prozent im Jahr 2020 erhöht. Der Anteil von Lupus Alpha ist leicht von 5,06 Prozent im Jahr 2019 auf 4,98 Prozent im Jahr 2020 gesunken. Darüber hinaus ist der Anteilsbesitz von Janus Henderson von 4,95 Prozent im Jahr 2019 auf 5,01 Prozent im Jahr 2020 leicht gestiegen. Am 30. März 2020 erreichten uns Stimmrechtsmitteilungen mit der Information, dass die Luxunion S.A. (Muttergesellschaft der Luxempart Pipe SARL) und die Gerlin N.V. (Muttergesellschaft der Teslin Capital Management BV) gemeinsam 15,01 Prozent der Stimmrechte halten. Luxempart Pipe SARL und Gerlin NV hatten am 13. Februar 2020 einen Acting-in-Concert-Vertrag geschlossen und dies den Behörden und dem Unternehmen mitgeteilt.

Der Streubesitz beträgt zum Jahresende 2020 rund 85 Prozent. Da im Jahresverlauf 2020 zwei langfristig orientierte Fondsgesellschaften eine Acting-in-Concert-Vereinbarung geschlossen haben, wurde der Free Float gemäß den Regularien der Deutschen Börsen um diesen Anteil reduziert. Bei den größten Aktionären handelt es sich überwiegend um Fonds, Kapitalanlagegesellschaften und Vermögensverwalter.

AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31. DEZEMBER 2020 in %

ANALYSTENEMPFEHLUNGEN

Zum Jahresende 2020 wurde das Unternehmen von sechs Banken und Research-Häusern aktiv gecovert. Neu hinzugekommen gegenüber dem Vorjahr ist die MainFirst Bank AG (Stifel). Stand Dezember 2020 haben vier Analysten eine Kaufempfehlung für die SÜSS MicroTec-Aktie ausgesprochen, zwei haben die Aktie auf neutral gesetzt. Eine Übersicht über die aktuellen Analystenschätzungen zur SÜSS MicroTec-Aktie finden Sie im Internet unter > www.suss.com > Investor Relations > Aktie.

HAUPTVERSAMMLUNG

Am 20. Mai 2020 fand die ordentliche Hauptversammlung von SÜSS MicroTec statt. Aufgrund der Covid-19-Schutzmaßnahmen sowie der kurzfristig angepassten Gesetzeslage wurde diese Hauptversammlung als virtuelle Veranstaltung per Videoübertragung abgehalten. Die Aktionäre hatten im Vorfeld der Hauptversammlung die Möglichkeit, ihre Fragen und gegebenenfalls Anträge einzureichen. Die Fragen wurden im Verlauf der Hauptversammlung vom Vorstand beantwortet. Zudem gab der Vorstandsvorsitzende Dr. Franz Richter den Teilnehmern der Veranstaltung einen Überblick über das laufende Geschäftsjahr und legte Rechenschaft über das abgelaufene Geschäftsjahr ab.

Folgende Beschlüsse wurden im Rahmen der Hauptversammlung gefasst. Neben der Entscheidung über die Entlastung des Vorstands sowie des Aufsichtsrats wurde über die Bestellung des Abschlussprüfers abgestimmt. Zudem wurden auf dieser Hauptversammlung Herr Dr. David Dean und Herr Jan Smits in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Dr. Dean bekleidet seither das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Amtszeit von Herrn Dr. Stefan Reineck als Aufsichtsrat und als Vorsitzender des Aufsichtsrats endete nach 13 Jahren mit Ablauf der Hauptversammlung am 20. Mai 2020.

Die Aktionäre des Unternehmens gaben ihre Zustimmung zu allen Beschlussvorlagen, die Vorstand und Aufsichtsrat auf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung präsentierten.

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Wirtschaftsbericht Geschäftstätigkeit, Unternehmenssteuerung und strategische Ausrichtung Wirtschaftliches Umfeld SÜSS MicroTec in Zahlen Die Holding – SÜSS MicroTec SE Übernahmerechtliche Angaben gemäß § 289a HGB und § 315a HGB Konzernerklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f und § 315d HGB Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB Vergütungsbericht Vergütung des Vorstands Vergütung des Aufsichtsrats Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung des SÜSS MicroTec-Konzerns Prognosebericht Branchenspezifische Rahmenbedingungen Erwartete Entwicklung in den Hauptmärkten Endogene Indikatoren 63 Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns – Ausblick 2021 Zukunftsgerichtete Angaben

WIRTSCHAFTSBERICHT

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT, UNTERNEHMENS-STEUERUNG UND STRATEGISCHE AUSRICHTUNG

Der SÜSS MicroTec-Konzern (nachfolgend SÜSS MicroTec) entwickelt, fertigt und vertreibt Maschinen für die Herstellung von Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik und verwandte Anwendungen. Das SÜSS MicroTec-Produktportfolio umfasst ein Spektrum an Maschinen und Lösungen für die Bereiche Mid- bzw. Backend-Lithografie, Wafer-Bonden und Fotomaskenreinigung. Ergänzt werden unsere Aktivitäten im Spezialmaschinenbau für die Halbleiterindustrie durch unser Schweizer Tochterunternehmen, welches mikrooptische Komponenten für die Telekommunikationsindustrie sowie für die Automobilindustrie fertigt. Als Zulieferer von Systemlösungen für die Halbleitertechnik ist die SÜSS MicroTec-Gruppe für den Labor- und den Produktionsbereich tätig. Innovative Technologieentwicklung mit langfristigem Wachstumspotenzial für zukunftsorientierte Märkte und Anwendungen bilden den Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens. Dabei wird das Ziel verfolgt, den kompletten Prozess des Kunden soweit wie möglich mit Fertigungsequipment zu unterstützen. Nach der Auslieferung und Installation unserer Maschinen sind wir für unsere Kunden als Servicepartner an unseren weltweiten Standorten vertreten.

Der Konzern war im Geschäftsjahr 2020 weiterhin in fünf Segmente eingeteilt.

SEGMENTSTRUKTUR

LEITUNG UND KONTROLLE – VERGÜTUNGSSTRUKTUR FÜR DIE ORGANMITGLIEDER

Die Leitung der SÜSS MicroTec SE entspricht dem dualistischen System. Die Organe der Gesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung. Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat wird im Abschnitt Konzernerklärung zur Unternehmensführung gem. § 289f und § 315d HGB dargestellt.

Der Vorstand erhält für seine Tätigkeit eine monatliche Festvergütung sowie eine variable Vergütung, die bei Erreichen individuell festgelegter Ziele gezahlt wird. In den Festbezügen enthalten sind Nebenleistungen in Form eines Dienstwagens mit privater Nutzungsmöglichkeit und Zuschüsse zur Krankenversicherung sowie zur freiwilligen Rentenversicherung. Die Höhe der Festbezüge wird in erster Linie von der übertragenen Funktion bzw. Verantwortung bestimmt. Die variable Vergütung enthält kurzfristige und auch langfristige Komponenten, nähere Hinweise hierzu sind im Vergütungsbericht zu finden.

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 19 der Satzung der SÜSS MicroTec SE geregelt. Gemäß § 19 der Satzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats folgende Vergütung: Neben der Erstattung ihrer Auslagen und einem Sitzungsgeld von 2.000 € pro Sitzung erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine feste Vergütung, die sich an seiner Verantwortung und seinem Tätigkeitsumfang orientiert. Demnach erhält der Vorsitzende des Aufsichtsrats 60.000 €, sein Stellvertreter 50.000 € und ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats 45.000 € pro Geschäftsjahr als feste Vergütung.

RECHTLICHE KONZERNSTRUKTUR

Die SÜSS MicroTec SE (nachfolgend auch "das Unternehmen") entstand am 09.08.2017 durch Handelsregistereintragung im Wege einer formwechselnden Umwandlung aus der SÜSS MicroTec AG mit Sitz in Garching. Die rechtliche Konzernstruktur besteht unverändert aus der Muttergesellschaft, der SÜSS MicroTec SE als Management- und Finanzierungsholding, sowie den mehrheitlich im Eigentum der Muttergesellschaft stehenden Tochtergesellschaften. In den Tochtergesellschaften sind jeweils Entwicklungs- und Produktionstätigkeiten oder auch lokale Vertriebs- und Servicetätigkeiten für den Konzern organisiert. SÜSS MicroTec verfügt über Standorte in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Japan, China, Singapur, Korea, Taiwan und den Niederlanden.

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UNTERNEHMENSSTEUERUNG, ZIELE UND UNTERNEHMENSSTRATEGIE

SÜSS MicroTec verfolgt die Besetzung von Spezialmärkten in der Industrie der Halbleiterausrüster als Strategie. Ziel ist es, durch eine klare Positionierung stets innerhalb der führenden Anbieter in den relevanten Märkten zu agieren. Partnerschaften mit führenden Instituten und Unternehmen der Industrie sollen sicherstellen, dass wesentliche Trends und zukunftsträchtige Technologien stets rechtzeitig erkannt und auf deren Potenziale für SÜSS MicroTec überprüft werden. Im Vordergrund steht dabei organisches Wachstum; im Falle interessanter Technologien oder sinnvoller Komplementärprodukte werden allerdings auch Technologie-Zukäufe in Betracht gezogen.

Unsere Zielmärkte sind insbesondere das Mid- bzw. Backend der Halbleiterindustrie, hier werden die fertigen Chips auf Wafer-Ebene für die Kontaktierung mit den entsprechenden Endgeräten, wie beispielsweise Mobiltelefone oder Tablets, vorbereitet. Dieser Prozessschritt nennt sich (Advanced) Packaging. Zudem sind wir mit unseren Maschinen für die Reinigung von Fotomasken im Frontend der Halbleiterindustrie tätig. Zu unseren Kunden gehören die weltweit führenden und international agierenden Hersteller von Mikrochips sowie deren Auftragsfertiger, die nach externen Herstellervorgaben ihre Produktion durchführen und keine eigene Produkt- und Prozessentwicklung haben. Den höchsten Umsatzanteil erzielen wir seit vielen Jahren in Asien, insbesondere in Taiwan, Korea und China.

Die Unternehmenssteuerung orientiert sich insbesondere am Auftragseingang, dem Umsatz und der EBIT-Marge der einzelnen Segmente sowie dem Free Cashflow (Differenz zwischen dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit) des Unternehmens. Diese Kennzahlen stellen für SÜSS MicroTec die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren dar. Der Free Cashflow stellt nur auf Konzernebene einen bedeutsamen finanziellen Leistungsindikator dar und wird nicht zur Steuerung der einzelnen Segmente verwendet. Die Leistungsfähigkeit der Segmente wird durch Beobachtung der Entwicklung der Rohertragsmarge (Umsatz abzüglich der Herstellungskosten) sowie des Segmentergebnisses gemessen. Die Darstellung des Segmentergebnisses enthält auch Erträge und Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung und aus Anlagenabgängen. In der Summe entsprechen die Ergebnisse der Segmente der Steuerungskennzahl operatives Ergebnis (EBIT, Ergebnis vor Zinsen und Steuern) des Konzerns.

In der nachfolgenden Darstellung ist die Entwicklung wichtiger Kennzahlen in den letzten fünf Jahren dargestellt.

AUFTRAGSEINGANG in Mio. €

FREE CASHFLOW in Mio. €

UMSATZ in Mio. € UND BRUTTOMARGE in %1

1 Bruttomarge 2019 ist belastet mit Sonderabwertungen für die Produktlinien Scanner und Laser in Höhe von 14,2 Mio. €. Ohne diese Sonderaufwendungen ergibt sich für 2019 eine Bruttomarge von 29,9%.

EBIT in Mio. € UND EBIT-MARGE in %1,2

1 EBIT 2019 ist belastet mit Sonderabwertungen aus den Produktlinien Scanner und Laser in Höhe von 14,2 Mio. €. Ohne Sondereffekte ergibt sich eine EBIT-Marge von 0,2%.

2 EBIT 2020 ist belastet mit einem negativen Sondereffekt von 6,0 Mio. € aus der Schließung des Produktionsstandorts in Corona, USA. Dem stehen Erlöse aus dem Verkauf bzw. der Wertaufholung bereits abgeschriebener Anlagen in Höhe von 3,4 Mio. € gegenüber: Ohne Sondereffekte ergibt sich eine EBIT-Marge von 9,1%.

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

WELTWEIT STARKER EINBRUCH DER WIRTSCHAFTSLEISTUNG

Aufgrund der erwarteten Auswirkungen des Corona-Virus (Covid-19) hatte die OECD ihre Schätzungen für das weltweite Wirtschaftswachstum im März 2020 auf 2,4 Prozent zurückgenommen. Das Corona-Virus hat zu einer Pandemie geführt, die das gesamte Geschäftsjahr 2020 enorm negativ beeinflusst hat. Die OECD geht in der neuesten Schätzung vom Dezember 2020 von einem Rückgang des globalen realen Bruttoinlandsproduktes um 4,2 Prozent aus (Quelle: OECD Economic Outlook, Volume 2020, Issue 2). In einer weiteren Konjunkturschätzung vom Internationalen Währungsfonds (IMF) wird von einer weltweiten Rezession und damit einem Rückgang der Weltwirtschaftsleistung um 3,5 Prozent ausgegangen.

Regional betrachtet haben besonders einige Länder in Europa die stärksten Rückgänge hinnehmen müssen. Spaniens Wirtschaftsleistung ist 2020 um rund 11 Prozent eingebrochen, Großbritannien und Italien verzeichneten Rückgänge von 10 Prozent bzw. 9,2 Prozent. Der Euroraum insgesamt verzeichnete einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 7,2 Prozent. Die Schwellenländer sind insgesamt weniger betroffen und weisen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,4 Prozent auf (Quelle: IMF World Economic Outlook Update, Januar 2021).

Für Deutschland wird ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts für das Geschäftsjahr 2020 um 5,0 Prozent erwartet (Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Finanzen, Monatsbericht Januar 2021).

HALBLEITERMARKT

Auch der Halbleitermarkt stand im Geschäftsjahr 2020 unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie, konnte sich aber im Vergleich zu anderen Industriezweigen gut entwickeln. Das Jahr 2020 war, insbesondere vor dem Hintergrund der Covid-19-Kontaktbeschränkungen, geprägt von umfassenden IT-Investitionen in die Infrastruktur für mobiles Arbeiten beziehungsweise Homeoffice. Daneben waren die Umstellung auf den neuen Mobilfunkstandard 5G sowie Investitionen in künstliche Intelligenz und Edge-Technologien wichtige Wachstumstreiber. Edge-Technologien sind eine wichtige Voraussetzung, um nur relevante Daten statt "big data" in die Cloud zu bringen, und leisten damit einen Beitrag zur Reduzierung des Datenverkehrs. Zudem herrschte laut Gartner im Jahr 2020 eine starke Nachfrage nach Servern, Prozessoren und Speicherelementen wie NAND und DRAM. Entsprechend erhöhte sich der weltweite Umsatz mit Halbleitern und stieg im Jahr 2020 trotz der Covid-19-Pandemie auf 449,8 Mrd. USD nach 419,1 Mrd. USD im Vorjahr (Quelle: Gartner, 14. Januar 2021).

HALBLEITER-EQUIPMENT

Die positive Entwicklung am Halbleitermarkt spiegelt sich entsprechend auch in den Investitionen für Halbleiter-Equipment wider. Nach einem historischen Umsatzhoch im Halbleiter-Equipment-Markt von 64,4 Mrd. USD fiel der Umsatz weltweit nach Aussagen des Branchenverbands SEMI um 10,5 Prozent auf 59,6 Milliarden USD im Jahr 2019. Im Jahr 2020 erwies sich der Equipment-Markt als sehr robust und konnte einen neuen Höchstwert von 68,9 Mrd. USD erreichen. Dies entspricht einem Plus von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Regional betrachtet waren China, Taiwan und Korea die größten Absatzmärkte von Halbleiter-Equipment (Quelle: SEMI, 14. Dezember 2020).

UMSATZENTWICKLUNG IM HALBLEITERMARKT in Mrd. USD

UMSATZENTWICKLUNG HALBLEITER-EQUIPMENT-MARKT in Mrd. USD

Quelle: Gartner, 14. Januar 2021

Quelle: SEMI, 15. Dezember 2020

SÜSS MICROTEC IN ZAHLEN

ERTRAGSLAGE: AUFTRAGSEINGANG, UMSATZ UND EBIT

Vergleich Gesamtjahreszahlen 2020 – Prognose 2020

Im Prognosebericht des Lageberichts 2019 stellte das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2020 einen Konzernumsatz von 230 Mio. € bis 240 Mio. € und eine EBIT-Marge in der Bandbreite von 2,5 bis 3,5 Prozent in Aussicht. Im Juli 2020 hat das Unternehmen im Rahmen der Vorabveröffentlichung der Halbjahreszahlen 2020 die Umsatzerwartung auf eine Bandbreite von 240 Mio. € bis 260 Mio. € angehoben. Auslöser waren verstärkte Investitionen hinsichtlich der Einführung des Mobilfunkstandards 5G. Zudem wurde eine entsprechende Verbesserung der EBIT-Marge auf eine Bandbreite von 3,0 bis 5,0 Prozent prognostiziert. Für das Geschäftsjahr 2020 plante das Unternehmen einen Auftragseingang in einer Bandbreite von 190 Mio. € bis 200 Mio. €, der mit einem erzielten Wert von 281 Mio. € deutlich übertroffen werden konnte. Dies ist vor allem auf die trotz der Covid-19- Pandemie sehr positive Markt- und Branchenentwicklung in der Halbleiterindustrie zurückzuführen.

Die Ergebnisprognose wurde ein weiteres Mal im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal im November 2020 auf eine EBIT-Marge in der Bandbreite von 5,5 bis 7,5 Prozent für das Gesamtjahr 2020 angepasst. Die gleichmäßig hohe Auslastung der Produktion sowie die eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen in der Produktion ermöglichten den deutlichen Anstieg im EBIT gegenüber dem Vorjahr. Zudem erfolgten im Geschäftsjahr 2020 aufgrund des Eingangs von Bestellungen für vier Scanner Wertaufholungen in Höhe von insgesamt 3,4 Mio. €. Diese Anlagen wurden im Vorjahr aufgrund der Bewertung der Erfolgsaussichten der Produktlinie Scanner bereits abgeschrieben.

SÜSS MicroTec schloss das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz in Höhe von 252,1 Mio. € und damit im Rahmen der erhöhten Erwartungen vom Juli 2020 ab. Die EBIT-Marge erreichte einen Wert von 8,1 Prozent, was leicht über den zuletzt im November 2020 veröffentlichten Erwartungen lag. Margenstarke Umsätze und eine verbesserte Produktionsauslastung sowie Wertaufholungen für den Bereich Scanner waren die wesentlichen Gründe für einen leichten Anstieg der EBIT-Marge im Vergleich zur ursprünglichen Erwartung.

Für den Free Cashflow prognostizierten wir im März 2020 einen Wert in einer Bandbreite von 4 Mio. € bis 7 Mio. €, haben jedoch darauf hingewiesen, dass die Entwicklung unserer Liquidität generell vom Zahlungsverhalten und den erhaltenen Anzahlungen unserer Kunden abhängt. Der Free Cashflow für 2020 belief sich zum Bilanzstichtag auf 44,0 Mio. € und übertraf damit deutlich unsere Erwartungen. Die Hauptgründe hierfür waren eine über den Erwartungen liegende Ergebnisentwicklung sowie niedrigere Investitionen als geplant, Maßnahmen zur Reduzierung des Working Capitals und erfolgreiche Anstrengungen zur Erhöhung der Kundenanzahlungen, die deutlich angestiegen sind.

Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2020 trotz beziehungsweise wegen der pandemiebedingten Einschränkungen und Schutzmaßnahmen sehr erfolgreich. Insbesondere der plötzliche Umstieg auf mobiles Arbeiten und die rapide ansteigende Nachfrage nach Homeoffice-Lösungen hat sich, neben der Umstellung auf den Mobilfunkstandard 5G, als Auftrags- und Umsatztreiber im abgelaufenen Geschäftsjahr erwiesen. Vor allem das Segment Lithografie konnte von diesen Trends profitieren.

Unternehmensentwicklung im Jahr 2020

Der Auftragseingang von SÜSS MicroTec belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf insgesamt 281,1 Mio. €, während im Vorjahr ein Auftragseingang von 219,3 Mio. € erzielt wurde. Die prognostizierte Entwicklung des Auftragseingangs wurde in dem von Covid-19- Beschränkungen geprägten Marktumfeld des Jahres 2020 übertroffen. Insgesamt lag der Auftragseingang 2020 um mehr als 28 Prozent über dem Auftragseingang des Vorjahres. Zum 31. Dezember 2020 ergab sich damit ein Auftragsbestand von 120,1 Mio. €; der Auftragsbestand des Vorjahres belief sich auf 93,2 Mio. €. Das Verhältnis von neu eingegangenen Aufträgen zu realisierten Umsätzen (Book-to-Bill-Ratio) lag bei 1,12 nach 1,03 im Vorjahr.

Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 213,8 Mio. € auf 252,1 Mio. € und waren über die Quartale etwas gleichmäßiger verteilt als im Vorjahr.

Die Ertragslage des SÜSS MicroTec-Konzerns zeigte im Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Ergebnisanstieg. Das EBIT erhöhte sich von minus 13,8 Mio. € im Vorjahr auf 20,4 Mio. €. Das EBIT des Geschäftsjahres 2019 war belastet mit Wertminderungen auf Vermögenswerte der Produktlinien Scanner und Laser in Höhe von 14,2 Mio. €, die aufgrund der Neubewertungen der Erfolgsaussichten der beiden Produktlinien vorgenommen wurden. Ohne diese Sonderaufwendungen hätte sich im Geschäftsjahr 2019 ein EBIT von 0,5 Mio. € ergeben. Im Geschäftsjahr 2020 wurde das EBIT insgesamt durch einen negativen Sondereffekt in Höhe von ca. 2,6 Mio. € belastet. Dieser resultiert aus Belastungen aufgrund der Einstellung der Produktion am Standort Corona, USA, in Höhe von 6,0 Mio. €, welcher durch positive Sondereffekte im Rahmen von Wertaufholungen von bereits abgeschriebenen UV-Projektionsscannern in Höhe von rund. 3,4 Mio. € teilweise kompensiert werden konnte. Eine zusätzliche Ergebnisbelastung ergab sich im Dezember 2020 aus der Zahlung einer wegen der Pandemie in Deutschland steuerlich begünstigten Sonderprämie an die Mitarbeiter* in Höhe von 0,8 Mio. €.

* Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir im Nachfolgenden für männliche, weibliche und diverse in unserem Unternehmen beschäftigte Personen einheitlich den Begriff "Mitarbeiter".

Für 2020 und das Vorjahr haben sich folgende Kennzahlen ergeben:

in Mio. € 2020 2019
Auftragseingang 281,1 219,3
Umsatz 252,1 213,8
Umsatzkosten 168,4 164,1
Wertaufholungen/Sonderabwertungen
auf Vermögenswerte der Produkt
linien Laser und Scanner
-2,1 14,2
Schließungskosten enthalten in den
Umsatzkosten
2,2 0
Rohertrag 83,7 49,7
Rohertragsmarge 33,2% 23,2%
Rohertrag bereinigt um Sondereffekte 83,8 63,9
Rohertragsmarge bereinigt
um Sondereffekte
33,2% 29,9%
Schließungskosten enthalten in
den Vertriebs-, Verwaltungs- und
Entwicklungskosten
2,5 0
EBIT 20,4 -13,8
EBIT-Marge 8,1% -6,5%
EBIT bereinigt um Sondereffekte 23,0 0,5
EBIT-Marge bereinigt um Sondereffekte 9,1% 0,2%
Free Cashflow 44,0 -36,9

Die drei umsatzstärksten Segmente des Unternehmens konnten im Geschäftsjahr 2020 ein Umsatzwachstum erzielen. Im umsatzstärksten Segment von SÜSS MicroTec, der Lithografie, konnte ein erheblicher Umsatzanstieg in Höhe von 20,5 Prozent erzielt werden. Der Anteil der Umsätze des Segments Lithografie betrug 2020 56,1 Prozent der gesamten Konzernumsätze. Auch im Segment Bonder war ein Umsatzanstieg von 26,4 Mio. € auf 30,4 Mio. € zu verzeichnen. Im Segment Fotomasken-Equipment erhöhte sich der Umsatz erneut deutlich von 46,4 Mio. € auf 57,7 Mio. €. Das Segment Mikrooptik verzeichnete dagegen rückläufige Umsätze. Die Umsätze im Jahr 2020 fielen nach einem starken Anstieg in 2019 leicht von 22,6 Mio. € auf 21,5 Mio. €.

Im Geschäftsjahr 2020 konnte ein Rohertrag von 83,7 Mio. € erzielt werden, was einer Rohertragsmarge von 33,2 Prozent entspricht. Im Vorjahr betrug der Rohertrag 49,7 Mio. € und die Rohertragsmarge 23,2 Prozent. Der Rohertrag des Geschäftsjahres 2019 war belastet mit Sonderaufwendungen für die Abwertung von Vermögenswerten der Produktlinien Scanner und Laser in Höhe von 14,2 Mio. €. Ohne diese Sonderaufwendungen belief sich der Rohertrag auf 63,9 Mio. €, was einer Rohertragsmarge von 29,9 Prozent entspricht.

Die Rohertragsmarge ist im Jahr 2020 mit Aufwendungen für die Einstellung der Produktion am Standort in Kalifornien in Höhe von 3,5 Mio. € belastetet, wovon 1,2 Mio. € weitere Sonderabwertungen betreffen. Es konnten jedoch aufgrund des Eingangs von Bestellungen für vier Scanner Wertaufholungen in Höhe von insgesamt 3,4 Mio. € durchgeführt werden. Diese Anlagen wurden im Vorjahr aufgrund der Bewertung der Erfolgsaussichten der Produktlinie Scanner bereits abgeschrieben. Insgesamt haben diese Effekte

die Rohertragsmarge mit 0,1 Mio. € belastet. Ohne diese Sondereffekte hätte sich ein Rohertrag von 83,8 Mio. € ergeben, was einer Rohertragsmarge von 33,2 Prozent entspricht.

Die Rohertragsmarge im Bereich Lithografie konnte von 12,6 Prozent im Vorjahr auf 31,0 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden.

Zudem haben Margenzuwächse im Bereich Fotomasken-Equipment erheblich zur Verbesserung der Konzernrohertragsmarge beigetragen, wobei die Rohertragsmarge des Segments von 35,8 Prozent auf 40,0 Prozent gesteigert werden konnten.

Die Rohertragsmargen im Bereich Bonder und im Bereich MicroOptics haben sich hingegen rückläufig entwickelt.

Die jeweils um Sondereffekte bereinigte Rohertragsmarge im Konzern konnte somit von 29,9 Prozent im Vorjahr auf 33,2 Prozent gesteigert werden. Den größten Beitrag lieferte dabei das Segment Lithografie, bei dem die um Sondereffekte bereinigte Rohertragsmarge von 24,7 Prozent im Vorjahr auf 31,2 Prozent gesteigert werden konnte.

Die Vertriebskosten des Geschäftsjahres stiegen unterproportional zum Umsatz und lagen bei 23,5 Mio. € (Vorjahr: 22,9 Mio. €), was – in Relation zum erzielten Umsatz – einer Aufwandsquote von 9,3 Prozent (Vorjahr: 10,7 Prozent) entspricht. Die Gründe hierfür liegen unter Anderem in den gesunkenen Kosten für Dienstreisen und Reisekosten allgemein, da diese aufgrund der Covid-19-Beschränkungen im Geschäftsjahr 2020 so gut wie nicht stattgefunden haben. Gleiches gilt für Messen, Seminare und ähnliche Präsenzveranstaltungen, wie beispielsweise unsere Hauptversammlung.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht gesunken und beliefen sich auf 19,8 Mio. € (Vorjahr: 20,2 Mio. €). SÜSS MicroTec hält seine Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung weiter auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.

In der Produktlinie Belacker/Entwickler lag der Schwerpunkt neben den kontinuierlichen Verbesserungen diverser Einzelkomponenten weiterhin auf der Entwicklung einer neuen 300-mm-Anlage.

Im Segment Mask-Aligner wurde im Bereich der Exposure-Systems eine neue Generation manueller Mask-Aligner speziell für Imprint-Anwendungen entwickelt und in den Markt eingeführt, ferner wurden Arbeiten am automatischen Nano-Imprint-Cluster sowie an Metrologie-Applikationen vorangetrieben.

Im Segment Bonder konzentrierten sich die Arbeiten auf die Fertigstellung und Markteinführung der Hybrid- und Fusion-Bond-Module für die XBS200- und XBS300-Anlagen. In diesem Zug konnte die Post-Bond-Alignment-Genauigkeit beim Wafer-zu-Wafer-Hybrid-Bonden auf < 100 nm (3 sigma) verbessert werden. Darüber hinaus wurde die Entwicklung eines verbesserten Plasmamoduls zur Oberflächenaktivierung gestartet. Für Anwendungen im

Bereich des temporären Bondens wurde ein Debond-Modul entwickelt, welches auf einem 355-nm-Festkörperlaser basiert.

Für das Segment Fotomasken-Equipment standen die Entwicklung einer Software-Applikation zur Anlagenzustandsanalyse sowie die Integration und Qualifikation neuer Technologien im Bereich EUVL-Fotomaskenreinigung im Mittelpunkt.

Im Segment Mikrooptik lag der Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten auf dem Bereich Automotive. Hier sind wir mit unseren Mikrolinsen im Bereich "Light Carpet" für den Einstiegsbereich des Autos tätig.

Die Verwaltungskosten erhöhten sich im Verhältnis zum Umsatz unterproportional von 18,9 Mio. € im Vorjahr auf nun 20,8 Mio. € und entsprechen damit einer Aufwandsquote von 8,2 Prozent (Vorjahr: 8,9 Prozent). Der Anstieg resultiert zum einem aus einem Anstieg der Personalaufwendungen im Verwaltungsbereich. So wurde im Verwaltungsbereich zusätzliches Personal eingestellt. Zudem kam es in 2020 projektbezogen zu einem Anstieg der Beratungsaufwendungen für Personalsuche und Weiterentwicklung des Compliance-Managements.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Geschäftsjahr auf 4,3 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €). Sie beinhalten – wie auch im Vorjahr im Wesentlichen Fremdwährungsgewinne in Höhe von 3,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Fremdwährungseffekten im Zusammenhang mit US-Dollar-Positionen aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr volatileren USD-Kurses.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich in 2020 auf 3,4 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnungen in Höhe 2,6 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €) sowie Aufwendungen für sonstige Steuern.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beliefen sich auf 7,8 Mio. € (Vorjahr: 8,6 Mio. €). Damit ergab sich ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 28,2 Mio. € (Vorjahr: -5,2 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte ergibt sich ein EBITDA von 31,0 Mio. €.

Das Finanzergebnis belief sich 2020 auf -0,4 Mio. € (nach -0,4 Mio. € im Vorjahr). Ein leichter Anstieg ist dem Finanzierungsbedarf des Konzerns im ersten Halbjahr 2020 geschuldet, in dem ein Teil der Konsortialkreditlinie aus dem am 24.10.2019 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag weiterhin in Anspruch genommen wurde. Die Inanspruchnahme aus dem Konsortialkreditvertrag zum 31. Dezember 2019 in Höhe von 9,5 Mio. € wurde aber bis zur Mitte des Geschäftsjahres 2020 vollständig zurückgezahlt. Zudem besteht seit mehreren Jahren ein Darlehen der SÜSS MicroTec SE für die Grundstücksfinanzierung in Garching sowie ein in 2019 neu aufgenommenes weiteres langfristiges Darlehen über 10 Mio. €.

Die Finanzerträge in Höhe von 5 Tsd. € (Vorjahr: 18 Tsd. €) resultierten im Wesentlichen aus Zinserträgen.

Das Konzernergebnis vor Steuern von 20,0 Mio. € ist mit einem Steueraufwand von 7,7 Mio. € belegt. Grund für den – in Relation zum Ergebnis vor Steuern – hohen Steueraufwand sind vor allem im Geschäftsjahr 2020 erneut aufgelaufene Verluste ausländischer Konzerngesellschaften (insbesondere in den USA), für die unter Berücksichtigung der aktuellen Konzernplanung (analog zu den Vorjahren) keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden.

Im Konzern ergibt sich für das Geschäftsjahr 2020 ein Gewinn nach Steuern von 12,4 Mio. € (Vorjahr: Verlust nach Steuern von minus 16,3 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt 0,65 € nach minus 0,85 € im Vorjahr.

ENTWICKLUNG IN DEN EINZELNEN SEGMENTEN

AUFTRAGSEINGANG NACH SEGMENTEN in %

UMSATZ NACH SEGMENTEN in %

Pro Segment werden nachfolgend die wichtigsten Kennzahlen erläutert.

Lithografie

Das Segment Lithografie umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb der Produktlinien Mask-Aligner und UV-Projektionsscanner sowie Belacker und Entwickler. Die Fertigung dieser Produktlinien ist in Deutschland an den Standorten Garching bei München und Sternenfels angesiedelt. Zusätzlich wurde in 2020 mit der Fertigung von Belackern und Entwicklern in Taiwan begonnen. Das Segment Lithografie ist mit einem Umsatzanteil von mehr als 55 Prozent der größte Bereich der SÜSS MicroTec-Gruppe. Die Komponenten, die auf diesen Maschinen gefertigt werden, gehen im Wesentlichen in die Endmärkte Advanced Packaging, Mikrosystemtechnik und Verbindungshalbleiter (LED) sowie 3D-Integration.

Die Entwicklung und Produktion der beiden Produktlinien UV-Projektionsscanner und Laser-Processing-Tools, die bei der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/USA) angesiedelt ist, wurde im Geschäftsjahr 2020 eingestellt. Nachdem ein Teil der angearbeiteten und abgeschriebenen Anlagen noch in 2020 verkauft werden konnten und Aufträge für weitere UV-Projektionsscanner akquiriert werden konnten, hat das Unternehmen Anfang 2021 entschieden und mitgeteilt, dass die Produktion der UV-Projektionsscanner im Jahresverlauf 2021 am neuen Produktionsstandort in Taiwan wiederaufgenommen wird.

KENNZAHLEN LITHOGRAFIE

in Mio. € 2020 2019
Auftragseingang 173,5 106,0
Segmentumsatz 141,4 117,3
Rohertragsmarge 31,0% 12,6%
Rohertragsmarge
bereinigt um Sondereffekte
31,1% 24,7%
Segmentergebnis EBIT 9,0 -19,3
Segmentergebnis EBIT
bereinigt um Sondereffekte
11,6 -5,1
Nettovermögen 53,1 65,9
Mitarbeiter 615 558

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte das Segment Lithografie einen Auftragseingang von 173,5 Mio. € (Vorjahr: 106,0 Mio. €) sowie einen Umsatz von 141,4 Mio. € (Vorjahr: 117,3 Mio. €). Dies entspricht einem Anstieg im Umsatz von 20,5 Prozent sowie einem Plus im Auftragseingang von 63,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsätze mit Belackern konnten deutlich gesteigert werden; hier zeigte sich vor allem das Geschäft mit 300-mm-Geräten sehr positiv. SÜSS MicroTec konnte hier insbesondere Paketaufträge, d.h. Aufträge für eine größere Anzahl baugleicher Maschinen, verzeichnen. Insgesamt erwies sich die Nachfrage nach Produktionsanlagen für das Advanced Packaging sowie für 5G-Anwendungen als sehr stark. Regional betrachtet kamen die Aufträge überwiegend aus der Region Asien. Die Produktlinien UV-Projektionsscanner und Laser-Ablation leisteten im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Einstellung der Produktion erwartungsgemäß nur einen geringen Beitrag zum Auftragseingang und Umsatz des Segments. Die Anfang 2020 erworbene SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger [Pixdro] B.V.) mit Sitz in Eindhoven/Niederlande steuerte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzanteil von 4 Mio. € bei.

Die Rohertragsmarge im Segment Lithografie lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 31,0 Prozent und damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres (12,6 Prozent). Die Rohertragsmarge in 2019 war belastet mit den zuvor erläuterten Sonderabwertungen in Höhe von 14,2 Mio. €. Bereinigt um diese Sonderaufwendungen ergab sich eine Rohertragsmarge von 24,7 Prozent für 2019. Die Rohertragsmarge des Segments Lithografie ist in 2020 mit weiteren Aufwendungen für die Einstellung der Produktion des Produktionsstandortes in Kalifornien belastet. In 2020 angefallene Schließungskosten haben den Rohertrag in Höhe von 3,5 Mio. € vermindert, wovon 1,2 Mio. € weitere Sonderabwertungen betreffen. Es konnten jedoch aufgrund des Eingangs von Bestellungen für vier Scanner, die im Vorjahr aufgrund der Bewertung der Erfolgsaussichten der Produktlinie Scanner bereits abgeschrieben wurden, Wertaufholungen in Höhe von insgesamt 3,4 Mio. € durchgeführt werden. Insgesamt haben diese Effekte den Rohertrag mit 0,1 Mio. € belastet. Ohne diese Sondereffekte hätte sich ein Rohertrag des Segments von 44,0 Mio. € ergeben, was einer Rohertragsmarge von 31,1 Prozent entspricht.

Die Gründe für die gestiegene Rohertragsmarge sind vielfältig. Neben einer deutlich geringeren Sonderbelastung im Jahr 2020 waren die margenträchtigen Umsätze mit Mask-Alignern als auch der deutliche Umsatzanstieg bei Coatern ursächlich für die Verbesserung der Rohertragsmarge. Zudem verzeichneten wir über alle Segmente eine verbesserte Produktionsauslastung im Vergleich zum Vorjahr.

Das Segment Lithografie steuerte ein Segmentergebnis (EBIT) in Höhe von 9,0 Mio. € (Vorjahr: minus 19,3 Mio. €) zum Konzern-EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bei. Bereinigt um den Betrag der Sonderaufwendungen von 14,2 Mio. € ergab sich für 2019 ein EBIT von minus 5,1 Mio. € sowie eine negative EBIT-Marge von minus 4,3 Prozent.

Im Geschäftsjahr 2020 lag die EBIT-Marge bei 6,4 Prozent. Das EBIT des Segments Lithografie ist in 2020 jedoch mit weiteren Aufwendungen für die Einstellung der Produktion des Produktionsstandortes in Kalifornien belastet. Neben den oben beschriebenen Effekten, die in Summe den Rohertrag mit 0,1 Mio. € belastet haben, sind weitere Schließungskosten in Höhe von 2,5 Mio. € angefallen, die unter Vertriebs-, Verwaltungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen wurden. Insgesamt haben diese Effekte das EBIT des Segments Lithografie um 2,6 Mio. € vermindert. Ohne diese Sondereffekte hätte sich ein EBIT von 11,6 Mio. € ergeben, was einer EBIT-Marge von 8,2 Prozent entspricht.

Insgesamt wurden die Ziele im Segment Lithografie hinsichtlich Umsatz, Rohertrag und EBIT deutlich übertroffen.

Bonder

Das Segment Bonder umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb der Bonder. Die Fertigung ist an unserem größten Standort in Sternenfels angesiedelt. Zu den adressierten Märkten der Bonder zählen die Mikrosystemtechnik, die Verbindungshalbleiter sowie die 3D-Integration.

KENNZAHLEN BONDER

in Mio. € 2020 2019
Auftragseingang 37,4 24,6
Segmentumsatz 30,4 26,4
Rohertragsmarge 30,6% 32,8%
Segmentergebnis EBIT 0,4 -0,3
Nettovermögen 19,8 22,0
Mitarbeiter 99 101

Das Segment Bonder entwickelte sich im Umsatz mit 30,4 Mio. € (Vorjahr: 26,4 Mio. €) positiv. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen die gestiegene Nachfrage nach temporären Bondsystemen für 3D-Packaging (Weiterentwicklung von 3D-Speichern), IoT- und Medizintechnikanwendungen (u.a. für Covid-19-Testgeräte). Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2020 lag mit 37,4 Mio. € deutlich über dem Wert des Vorjahres (Vorjahr: 24,6 Mio. €). Es konnten im letzten Jahr wieder vermehrt Aufträge für temporäre Bondsysteme, Aufträge für Permanent-Bonder und erstmalig für Anwendungen im Bereich Hybrid-Bonding, insbesondere aus der Region Asien, gewonnen werden.

Das Rohergebnis des Segments Bonder belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 9,3 Mio. € nach 8,7 Mio. € im Vorjahr. Die Rohertragsmarge verringerte sich von 32,8 Prozent auf 30,6 Prozent aufgrund von Umbaukosten einer nicht abgenommenen Anlage.

Im Segment Bonder ergab sich ein Segmentergebnis (EBIT) von 0,4 Mio. € nach minus 0,3 Mio. € im Vorjahr. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 1,3 Prozent nach minus 1,1 Prozent im Vorjahr. Die Ergebnisverbesserung resultiert im Wesentlichen aus einem unterproportionalen Kostenanstieg in den Bereichen Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung. Damit wurde die Zielerreichung im Segment Bonder hinsichtlich Umsatz leicht übertroffen. Bei Rohertrag und EBIT wurden die Ziele deutlich übertroffen.

Fotomasken-Equipment

Das Segment Fotomasken-Equipment umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Maschinen, die auf die Reinigung und Prozessierung von Fotomasken für die Halbleiterindustrie spezialisiert sind. Diese Geschäftseinheit ist ebenfalls am Standort Sternenfels angesiedelt. Zu den adressierten Märkten des Segments Fotomasken-Equipment zählt die Halbleiterindustrie, hier ist SÜSS MicroTec überwiegend im Frontend tätig. Im Frontend der Halbleiterindustrie werden die Mikrochips hergestellt, im Backend finden nachgelagerte Prozessschritte wie beispielsweise das Zersägen des Wafers in einzelne Mikrochips statt.

KENNZAHLEN FOTOMASKEN-EQUIPMENT

in Mio. € 2020 2019
Auftragseingang 47,2 64,0
Segmentumsatz 57,7 46,4
Rohertragsmarge 40,0% 35,8%
Segmentergebnis EBIT 15,3 9,8
Nettovermögen 19,7 24,8
Mitarbeiter 154 150

Das Segment Fotomasken-Equipment verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr im Auftragseingang einen deutlichen Rückgang, nachdem im Vorjahr ein ungewöhnlich hoher Wert erreicht worden war. Der Auftragseingang lag Ende Dezember 2020 bei 47,2 Mio. € nach einem sehr hohen Wert im Vorjahr von 64,0 Mio. €. Der Segmentumsatz erhöhte sich entsprechend und erreichte einen Wert von 57,7 Mio. € nach 46,4 Mio. € im Vorjahr. Ursächlich für die anhaltend gute Auftragslage ist eine hohe Investitionsbereitschaft unserer Kunden im Bereich EUV-Lithografie. Auch hier kam die Nachfrage im Wesentlichen aus der Region Asien.

Die Rohertragsmarge erhöhte sich im Geschäftsjahr 2020 auf 40,0 Prozent. Im Geschäftsjahr 2019 konnte ein Wert von 35,8 Prozent erreicht werden. Die Rohertragsmarge unterliegt ähnlichen Schwankungen wie der Auftragseingang und Umsatz, da sie von wenigen großvolumigen Einzelaufträgen bestimmt wird, die unterschiedliche Margen haben. Im Jahr 2020 konnte eine deutliche Verbesserung der Rohertragsmarge erzielt werden.

Das Segment Fotomasken-Equipment trug mit einem Segmentergebnis von 15,3 Mio. € (Vorjahr: 9,8 Mio. €) zum Konzern-EBIT bei. Die EBIT-Marge lag bei 26,5 Prozent und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (EBIT-Marge 2019: 21,1 Prozent) erneut deutlich erhöht. Die Zielwerte wurden beim Umsatz nicht ganz erreicht. Dennoch konnten die Erwartungen im Rohertrag und EBIT aufgrund einzelner margenstarker Aufträge übererfüllt werden.

Mikrooptik

Das Segment Mikrooptik umfasst die Produktion und den Vertrieb von Mikrolinsen und hochspezialisierten Optiken, die für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen hergestellt werden. Die Aktivitäten sind in der SUSS MicroOptics S.A. in Hauterive (Schweiz) gebündelt.

KENNZAHLEN MIKROOPTIK

in Mio. € 2020 2019
Auftragseingang 21,9 23,6
Segmentumsatz 21,5 22,6
Rohertragsmarge 27,0% 35,7%
Segmentergebnis EBIT 0,0 2,2
Nettovermögen 23,0 17,7
Mitarbeiter 106 94

Als Folge der Covid-19-Pandemie, insbesondere im Bereich Automotive, konnten die Auftragseingangs-, Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr 2020 nicht erreicht werden. Das Unternehmen musste im ersten und zweiten Quartal teilweise Kurzarbeit anmelden. Zusätzliche Ergebnisbelastungen resultierten aus Qualitätsproblemen bei einem Hauptzulieferer, der mittlerweile durch einen anderen Zulieferer ersetzt wurde. Des Weiteren haben Entwicklungsaktivitäten zur Akquisition von Neuaufträgen im Bereich Automotive und die Errichtung eines neuen Reinraums zur Kapazitätserweiterung das Ergebnis belastet.

Der Auftragseingang verringerte sich von 23,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2019 auf 21,9 Mio. € im Jahr 2020, was einem Rückgang um 7,8 Prozent entspricht. Der Segmentumsatz belief sich auf 21,5 Mio. € nach 22,6 Mio. € im entsprechenden Vorjahreszeitraum und hat sich damit um 4,9 Prozent verringert. Die Rohertragsmarge verringerte sich auf 27,0 Prozent nach 35,7 Prozent im Vorjahr.

Das EBIT des Segments Mikrooptik belief sich auf 0,0 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €), was einer EBIT-Marge von 0,0 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent) entspricht.

ENTWICKLUNG IN DEN WICHTIGSTEN REGIONEN

Auftragseingang

Asien, EMEA (Europe, Middle East, Africa) und Nordamerika sind die für das Geschäft von SÜSS MicroTec wichtigen Weltregionen. In den Regionen Asien und EMEA konnten im Geschäftsjahr 2020 deutlich höhere Auftragseingänge erzielt werden als im Vorjahr. In der Region EMEA erhöhte sich der Auftragseingang von 47,7 Mio. € im Vorjahr auf 52,3 Mio. €. In Asien konnte der Auftragseingang sogar um 42,6 Prozent auf 202,8 Mio. € gesteigert werden. Asien bleibt mit einem Anteil am Auftragseingang von konzernweit knapp 65 Prozent weiterhin die wichtigste Absatzregion für SÜSS MicroTec. In der Region Nordamerika verzeichnete SÜSS MicroTec in 2020 Auftragseingänge von 26,0 Mio. €; dies entspricht einem Rückgang um 11,6 Prozent gegenüber Vorjahr.

Umsatzerlöse

Der Anstieg der Umsatzerlöse und damit das Erreichen der im Sommer 2020 erhöhten Prognose resultierte aus der Region Asien, während sich die Umsätze in den Regionen EMEA und Nordamerika rückläufig entwickelten. So erhöhten sich die Umsätze in der Region Asien von 133,8 Mio. € auf 185,2 Mio. €. In Nordamerika fielen die Umsätze von 26,4 Mio. € auf 22,7 Mio. €.

In Asien waren Umsatzeinbußen bei Lithografiegeräten und Bondern zu verzeichnen, während sich die Umsätze im Segment Fotomasken-Equipment in dieser Region sehr positiv entwickelten. Der starke Auftragseingang der Region Asien/Pazifik bei Fotomasken-Equipment wurde schwerpunktmäßig im zweiten Halbjahr 2020 erzielt. Diese Bestellungen konnten deshalb aufgrund der üblichen Produktionszeiten für unsere Maschinen nicht mehr in 2020 als Umsatz realisiert werden.

FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Die Nettoliquidität des Konzerns – der Saldo aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Finanzverbindlichkeiten – verbesserte sich deutlich von minus 18,0 Mio. € im Vorjahr auf 20,3 Mio. € zum 31. Dezember 2020.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhte sich von 10,3 Mio. € im Vorjahr auf 40,8 Mio. € zum Ende des Berichtsjahres. Die Finanzverbindlichkeiten haben sich verringert und beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf 20,5 Mio. € nach 28,3 Mio. € zum Vorjahresende.

Die im Zuge des Erwerbs der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger [Pixdro] B.V.) erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden wurden vollständig im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt, weshalb die Abstimmbarkeit der Veränderungen der Bilanzpositionen aufgrund der Kaufpreisallokation mit den entsprechenden Cashflow-Positionen nur eingeschränkt möglich ist.

AUFTRAGSEINGANG NACH REGIONEN in %

UMSATZ NACH REGIONEN in %

Der Cashflow aus dem operativen Geschäft belief sich auf 55,2 Mio. € (Vorjahr: minus 30,8 Mio. €). Der wesentliche Grund für die deutliche Verbesserung war das im Vergleich zum Vorjahr um 28,6 Mio. € gesteigerte Konzernergebnis.

Zudem trug der starke Anstieg der erhaltenen Kundenanzahlungen um 14,1 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr zur Verbesserung der Liquidität bei. Ferner resultierte aus der Reduktion des Vorratsvermögens ein positiver Cash-Effekt von rund 9,6 Mio. €. Sowohl der Abbau der vertraglichen Vermögenswerte um 0,9 Mio. € sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,2 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr führten zu einer Verbesserung der Liquidität. Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist im Wesentlichen auf das verbesserte Forderungsmanagement zurückzuführen. Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen führte zu Liquiditätsabflüssen in Höhen von 0,4 Mio. €. Insgesamt wirkten sich die Veränderungen im Working Capital mit 25,5 Mio. € liquiditätserhöhend aus. Im Vorjahr belief sich der negative Effekt aus der Veränderung des Working Capital auf minus 28,4 Mio. €. Zudem wirkten sich Steuererstattungen in Höhe von 5,6 Mio. € positiv auf die Liquiditätslage aus.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug minus 11,2 Mio. € (Vorjahr: minus 6,1 Mio. €); davon entfielen rund 6,8 Mio. € auf Investitionen in Sachanlagen. Für den Ausbau von Reinräumen und die Anschaffung von diversen technischen Anlagen bei SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz) waren bis zum Jahresende 2020 Mittelabflüsse von rund 4,7 Mio. € zu verzeichnen. Weitere Mittelabflüsse von rund 1,3 Mio. € betrafen Investitionen in verschiedene technische Anlagen und Demoequipment für den Bereich Lithografie für die Standorte Garching und Sternenfels. Zudem wurden aufgrund der Erweiterung der Tätigkeiten der SMT Taiwan in den seit 2019 angemieteten Räumlichkeiten insgesamt 1,1 Mio. € in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Die übrigen Investitionen betrafen im Wesentlichen weitere Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in Gebäudemaßnahmen.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betrugen im aktuellen Geschäftsjahr 1,1 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) und betreffen im Wesentlichen Herstellungskosten für Software.

Mit Kaufvertrag vom 19. Dezember 2019 hat die SÜSS MicroTec SE 100 % der Anteile an der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger [Pixdro] B.V.) mit Sitz in Eindhoven/Niederlande von der Meyer Burger (Germany) GmbH erworben. Dabei ist die Meyer Burger [Pixdro] B.V. (ehem. Meyer Burger Netherlands B.V.) im Rahmen der Transaktion aus der Spaltung der Meyer Burger Netherlands B.V. entstanden. Mit dieser Akquisition erweiterte SÜSS MicroTec das bestehende Lithografie-Produktportfolio im Bereich Belacker/Entwickler um die Möglichkeit, Fotolacke und dielektrische Schichten mit diesem neuen Verfahren aufzubringen.

Der Bewertungsstichtag richtet sich gemäß IFRS 3.9 nach dem Zeitpunkt der Kontrollübernahme. Daher wurde der 31. März 2020 (Übertragung der Anteile mit allen verbundenen Rechten und Pflichten) als Stichtag für die Erstkonsolidierung und für die Kaufpreisallokation zugrunde gelegt. Es wurde eine Kaufpreisaufteilung auf die wesentlichen erworbenen immateriellen und materiellen Vermögenswerte und Schulden durchgeführt. Zudem wurden die bislang nicht bilanzierten, selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte sowie Schulden berücksichtigt. Insgesamt belastete der Erwerb dieser Beteiligung den Cashflow aus Investitionstätigkeit mit 3,3 Mio. €.

Der Free Cashflow belief sich damit auf 44,0 Mio. €. Im Vorjahr wurde ein Free Cashflow von minus 36,9 Mio. € erzielt. Diese Kennzahl wird als Differenz zwischen dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit ermittelt und stellt die freien liquiden Mittel dar, die für Ausschüttungen und den Kapitaldienst zur Verfügung stehen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf minus 13,3 Mio. € (Vorjahr: 16,4 Mio. €). Die gezogene Darlehenstranche aus dem in 2019 geschlossenen Konsortialkreditvertrag zum 31. Dezember 2019 in Höhe von 9,5 Mio. € konnte aufgrund der guten Liquiditätssituation in 2020 vollständig zurückgezahlt werden. Wie auch im Vorjahr wurden planmäßige Tilgungen in Höhe von insgesamt 1,0 Mio. € für das Bankdarlehen der SÜSS MicroTec SE geleistet, das der Finanzierung des Betriebsgrundstücks in Garching dient. Zudem belasteten Tilgungen von Miet- und Leasingverbindlichkeiten den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in einer Höhe von 2,8 Mio. €.

Neben den liquiden Mitteln in Höhe von 40,8 Mio. € (Vorjahr: 10,3 Mio. €) verfügt der Konzern zum Ende des Berichtsjahres über einen syndizierten Kreditrahmen von 56,0 Mio. € (Vorjahr: 56,0 Mio. €), der für Avale bis zu 16 Mio. € und für Barziehungen von bis zu 40 Mio. € in Anspruch genommen werden kann. Zum Bilanzstichtag betrug die Inanspruchnahme in Form von Barkrediten 0 Mio. € (Vorjahr: 9,5 Mio. €) und die Inanspruchnahme in Form von Avalen belief sich auf 6,3 Mio. € (Vorjahr: 8,3 Mio. €).

Mit der Aufnahme der langfristigen Darlehen und mit dem Konsortialkreditvertrag, der eine Laufzeit bis zum 24. Oktober 2025 hat, verfügt der Konzern nach aktueller Einschätzung insgesamt über ausreichend finanziellen Spielraum, Produktentwicklungen, geplante Investitionen oder andere strategische Aktivitäten im kommenden Jahr zu finanzieren.

Neben dem Geschäfts- oder Firmenwert bestimmen im Wesentlichen die Betriebsgrundstücke in Garching und in Sternenfels die langfristigen Vermögenswerte.

Der Geschäfts- oder Firmenwert beträgt 18,3 Mio. € (Vorjahr: 15,7 Mio. €). Ein Teil des Goodwills (2,4 Mio. USD) wird in US-Dollar geführt und unterliegt daher Währungsschwankungen. Der Anstieg des Goodwills im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus dem im Rahmen der Akquisition der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger [Pixdro] B.V.) erworbenen Goodwill. Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert ist dem Segment Lithografie zugeordnet.

Darüber hinaus enthalten die langfristigen Vermögenswerte Lizenzen und Patente sowie das bei der SÜSS MicroTec SE aktivierte SAP-System, deren Buchwerte sich auf 2,2 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) summieren. Sie entfallen in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) auf die Segmente Lithografie, Bonder, Fotomasken-Equipment und Mikrooptik sowie in Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) auf das Segment Sonstige. In 2019 hat SÜSS MicroTec außerdem im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit einem Kunden in den USA ein Nutzungsrecht für 2,9 Mio. € erworben, das die Nutzung eines Applikationszentrums mit den darin installierten Maschinen zum Inhalt hat und eine Laufzeit von fünf Jahren aufweist. Dieses Nutzungsrecht ist den Segmenten Lithografie und Bonder zugeordnet. Es kam im Geschäftsjahr 2020 zu Verzögerungen bei der Installation dieser Anlagen aufgrund der Covid-19-Pandemie sowie aufgrund von strukturellen Veränderungen im Betreiberkonsortium. Die Installationen und Endabnahmen dieser Anlagen und somit der Beginn des vertraglich zugesicherten fünfjährigen Nutzungszeitraums wird in enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern zeitnah angestrebt.

Den größten Anteil am konzernweiten Sachanlagevermögen haben die beiden Betriebsgrundstücke in Garching und Sternenfels, die – zusammen mit den Produktions-, Lager- und Verwaltungsgebäuden – zum Jahresende einen Restbuchwert von 15,5 Mio. € (Vorjahr: 16,1 Mio. €) aufweisen. Dort sind die SUSS MicroTec Lithography GmbH, die SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG sowie die SÜSS MicroTec SE ansässig.

Das übrige Sachanlagevermögen ist von geringerer Bedeutung für die Vermögenslage des Konzerns, da die Gruppe auf kostenintensive Produktionsanlagen in der Regel nicht angewiesen ist.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden erstmals die nach IFRS 16 zu bildenden Nutzungsrechte, die sich aus Miet- und Leasingverträgen ergeben, ausgewiesen. Der Buchwert der Nutzungsrechte nach IFRS 16 beläuft sich auf 10,1 Mio. € (Vorjahr: 7,4 Mio. €). Der Buchwert des Sachanlagevermögens hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Mio. € erhöht. Grund für den Zuwachs sind im Wesentlichen die Investitionen für den Ausbau von Reinräumen und die Anschaffung von diversen technischen Anlagen bei SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), in Höhe von rund 4,7 Mio. € sowie der Anstieg des Buchwerts der Nutzungsrechte nach IFRS 16 in Höhe von 2,7 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der 2020 erfolgten Verlängerung der Mietverträge der SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), für die genutzten Büro- und Gewerbefläche in einem Industriepark.

Die latenten Steueransprüche betragen zum Stichtag 1,3 Mio. € nach 0,8 Mio. € im Vorjahr. Gegenläufig werden 9,1 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €) passive latente Steuern ausgewiesen, die im Wesentlichen im Zusammenhang stehen mit temporären Differenzen der deutschen Gesellschaften beim Geschäfts- oder Firmenwert, bei den erhaltenen Kundenanzahlungen, bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei den Vorräten sowie bei den vertraglichen Vermögenswerten. Unterschiede resultieren im Wesentlichen aus der unterschiedlichen Umsatzlegung zwischen IFRS und Steuerrecht. Zum 31. Dezember 2020 hat sich bei den deutschen Gesellschaften erneut ein Passivüberhang der latenten Steuern ergeben. Zudem wurden aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen bei den Pensionsverpflichtungen der SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), in Höhe

von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) angesetzt. Die deutschen Gesellschaften und die SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), waren im Geschäftsjahr 2020 die wesentlichen Gesellschaften, für die latente Steuerpositionen angesetzt wurden.

Unter Berücksichtigung des Jahresergebnisses 2020 haben sich zum 31. Dezember 2020 für die deutschen Gesellschaften steuerliche Verlustvorträge in Höhe von rund 8,6 Mio. € (Vorjahr: 7,5 Mio. €) ergeben. Darauf wurden aktive latente Steuern in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,1 Mio. €) gebildet. Für die Verlustvorträge der US-Gesellschaften und der Tochtergesellschaft in Japan wurden – wie in den Vorjahren – keine aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge angesetzt.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind im Berichtsjahr um 21,3 Mio. € auf 166,1 Mio. € gestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die um 30,5 Mio. € gestiegenen liquiden Mittel zurückzuführen. Gegenläufig wirkte sich die Reduzierung der Vorräte um 2,0 Mio. €, der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,3 Mio. € sowie der Abbau der vertraglichen Vermögenswerte um 0,9 Mio. aus. Zudem wurden aufgrund von in 2020 zugeflossener Steuererstattungen der deutschen Gesellschaften betreffend das Geschäftsjahr 2019 die Steuererstattungsansprüche insgesamt um 4,3 Mio. € reduziert.

Die Vorräte verringerten sich insgesamt von 75,0 Mio. € zum Vorjahresstichtag auf 73,1 Mio. € zum Jahresende. Der Bruttowert der Materialien und Hilfsstoffe verminderte sich um rund 3,9 Mio. € auf 42,3 Mio. €. Zudem verminderte sich der Bruttowert der Demonstrationsgeräte von 31,7 Mio. € auf 17,6 Mio. €. Die kumulierten Wertberichtigungen, die die Demonstrationsgeräte und die Materialien und Hilfsstoffe betreffen, reduzierten sich von 39,2 Mio. € auf 27,8 Mio. €.

Darüber hinaus ist der Bestand an unfertigen Erzeugnissen um 2,8 Mio. € auf 28,4 Mio. € angestiegen, da zum Jahresende einige Maschinen nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt werden konnten. Zudem ist der Bestand an Fertigerzeugnissen im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Mio. € angestiegen, da einige Anlagen auf Kundenwunsch erst Anfang 2021 ausgeliefert wurden.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken im Vergleich zum Vorjahr von 19,0 Mio. € auf 17,7 Mio. €. Der Rückgang ist auf das verbesserte Forderungsmanagement zurückzuführen.

Die vertraglichen Vermögenswerte betreffen Ansprüche von SÜSS MicroTec auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus Maschinenlieferungen. Sie zeigen zum Jahresende einen Wert von 30,2 Mio. € und haben sich somit im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert (Vorjahr: 31,2 Mio. €).

Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich von 10,3 Mio. € auf 40,8 Mio. €.

Der Rückgang der sonstigen Vermögenswerte von 4,2 Mio. € im Vorjahr auf 3,3 Mio. € zum Jahresende ergab sich im Wesentlichen stichtagsbedingt.

Die langfristigen Schulden erhöhten sich von 24,5 Mio. € auf 32,3 Mio. €. Unter den langfristigen Schulden werden die Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen, die sich im Geschäftsjahr auf insgesamt 16,7 Mio. € (Vorjahr: 15,1 Mio. €) beliefen. Darüber hinaus sind in den langfristigen Schulden die Pensionsrückstellungen des Konzerns in Höhe von 6,4 Mio. € sowie die passiven latenten Steuern von 9,1 Mio. € enthalten. Während sich die Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten um 1,4 Mio. € verringerten, erhöhten sich die langfristigen Leasingverbindlichkeiten um 3,0 Mio. €. Wie auch im Vorjahr wurde das Darlehen für die Grundstücksfinanzierung Garching planmäßig mit 1,0 Mio. € getilgt. Der starke Anstieg der passiven latenten Steuern um 5,8 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem größeren Ergebnisunterschieden zwischen IFRS und Steuerrecht bei den deutschen Gesellschaften aufgrund der unterschiedlichen Umsatzrealisierung.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich von 50,0 Mio. € auf 62,3 Mio €. Bei den Bankverbindlichkeiten war ein Rückgang um 9,0 Mio. € auf 1,4 Mio. € zu verzeichnen, da die zum 31. Dezember 2019 in Anspruch genommene Konsortialkreditlinie in Höhe von 9,5 Mio. € in 2020 vollständig zurückgezahlt wurde. Die gemäß IFRS 16 als kurzfristige Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen passivierten Verbindlichkeiten sind von 2,8 Mio. € leicht auf 2,4 Mio. € gesunken. Die in den kurzfristigen Schulden enthaltenen Kundenanzahlungen sind stark angestiegen und beliefen sich zum Geschäftsjahresende auf 25,7 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen war stichtagsbedingt ein leichter Rückgang von 10,0 Mio. € im Vorjahr auf 9,8 Mio. € zu verzeichnen. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten stiegen aufgrund höherer Verbindlichkeiten für Prämien und Provisionen sowie Mitarbeiterboni von 6,8 Mio. € auf 10,4 Mio. €. Die Rückstellungen sind von 4,2 Mio. € auf 4,5 Mio. € leicht angestiegen. Die Steuerschulden blieben mit 0,8 Mio. € konstant (Vorjahr: 0,7 Mio. €).

Das Eigenkapital des SÜSS MicroTec-Konzerns hat sich zum 31. Dezember 2020 um 8,9 Prozent auf 136,5 Mio. € erhöht. Die Eigenkapitalquote sank im Jahresvergleich von 62,7 Prozent auf 59,0 Prozent aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr um 31,5 Mio. € gestiegenen Bilanzsumme.

EIGENKAPITAL in Mio. € UND EIGENKAPITALQUOTE in %

INVESTITIONEN

Gezielte Investitionen stärken das Unternehmen

Die SÜSS MicroTec SE ist Eigentümerin der Betriebsgrundstücke in Garching und Sternenfels, an denen der Firmenhauptsitz ist sowie die Betriebe der SUSS MicroTec Lithography GmbH und der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG ihren Sitz haben. Die SÜSS MicroTec SE investiert laufend in die Betriebsgebäude an den beiden Standorten, um sie auf dem neuesten technischen Stand zu halten.

Bedingt durch die Struktur des Unternehmens sind Investitionen in technische Anlagen und Maschinen keine wesentliche Komponente in der Unternehmensentwicklung. Die wesentliche Wertschöpfung entsteht durch Design, Montage und Justage der Komponenten sowie der entsprechenden Softwaresteuerung. Diese Tätigkeiten erfordern keine investitionsintensiven Produktionsanlagen und Maschinen. Aufgrund des erwarteten Unternehmenswachstums werden jedoch künftig zusätzliche Investitionen in Kapazitätserweiterung notwendig werden. Im Segment Mikrooptik wird für das wachsende Automotivegeschäft ein neuer Reinraum in 2021 in Betrieb genommen, für den zusätzliche erhöhte Investitionen in den kommenden Jahren in Produktions- und Fertigungsanlagen zur Serienfertigung anfallen. Aufgrund der Erweiterung der Fertigungskapazitäten in Taiwan fallen zudem Investitionen im unteren einstelligen Millionenbereich an.

Wir gehen davon aus, dass sich die üblichen Investitionen in bestehende Sachanlagen langfristig in einem Bereich von etwa vier bis fünf Prozent des Jahresumsatzes bewegen werden. Für Entwicklungsleistungen, die nach IFRS die Voraussetzungen zur Aktivierung erfüllen, werden immaterielle Vermögenswerte erfasst.

Die SÜSS MicroTec SE ist Eigentümerin des konzernweiten SAP-Systems, das sowohl von den deutschen Gesellschaften als auch von den US-Gesellschaften SUSS MicroTec, Inc., Corona, USA, und SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Corona, USA, sowie von der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu, Taiwan, genutzt wird.

MITARBEITER

Die Mitarbeiter sowie deren Wissen stellen einen erheblichen Teil unseres Unternehmenswerts dar. Unser Geschäft ist geprägt von Internationalität, globaler Ausrichtung und kultureller Vielfalt. Über den Globus verteilt haben wir Mitarbeiter in Entwicklung, Produktion, Verwaltung, Vertrieb und Service, welche ein wichtiges Netzwerk für den standortübergreifenden Wissensaustausch und die interkulturelle Zusammenarbeit bilden. Wir arbeiten in flachen Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen und ermöglichen unseren Mitarbeitern, sich einzubringen und sich entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen weiterzuentwickeln. Die Motivation, das Wissen und die Flexibilität unserer Mitarbeiter sind wichtige Voraussetzungen für den langfristigen Unternehmenserfolg.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren 1.009 (Vorjahr: 937) Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Im gesamten Unternehmen waren zum 31. Dezember 2020 39 Auszubildende in kaufmännischen und technischen Bereichen beschäftigt (2019: 41). Seit jeher arbeitet das Unternehmen eng mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen, auch um SÜSS MicroTec möglichst früh bei talentierten Absolventen bekannt zu machen und den Nachwuchs für das erfolgreiche Bestehen des Unternehmens zu sichern.

Börsennotierte Unternehmen sind verpflichtet, eine nichtfinanzielle Erklärung abzugeben. SÜSS MicroTec erstellt hierzu einen separaten nichtfinanziellen Bericht, in dem unter anderem die Belange der Mitarbeiter sowie die Ziele und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele dargestellt werden. Dieser Bericht wird zusammen mit dem Lagebericht beim Bundesanzeiger offengelegt sowie ergänzend im Geschäftsbericht sowie auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht.

Durch das im Mai 2015 in Kraft getretene Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (§ 76 Abs. 4 und § 111 Abs. 5 des AktG) sind bestimmte Gesellschaften verpflichtet, erstmals Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat sowie Vorstand und den nachfolgenden zwei Führungsebenen festzulegen. Darüber hinaus muss festgelegt werden, bis wann der jeweilige Frauenanteil erreicht werden soll. Über die Zielquoten sowie die Zielerreichung im Geschäftsjahr 2020 berichten wir ausführlich im Corporate Governance Bericht.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben verringerten sich von 20,2 Mio. € im Vorjahr auf 19,8 Mio. €, was im Geschäftsjahr 2020 in Relation zum Umsatz einer Aufwandsquote von 7,9 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent) entspricht. Im Vorjahr sind noch Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen für die im Geschäftsjahr 2020 eingestellten Produktlinien Scanner und Laser in Höhe von 3,8 Mio. € angefallen. Im Geschäftsjahr 2020 sind in der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/USA) noch Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 1,1 Mio. € angefallen. Unter Bereinigung der dargestellten Aufwendungen der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/USA), die vollständig dem Segment Lithografie zuzuordnen sind, stiegen die Forschungs- und Entwicklungsausgaben von 16,4 Mio. € auf 18,8 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr, was einer Aufwandsquote von 7,4 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent) entspricht. Hinzu kommen kundenspezifische Entwicklungsleistungen, die in den Umsatzkosten enthalten sind.

Die Aufwendungen betrafen mit 10,5 Mio. € (Vorjahr: 11,5 Mio.) das Segment Lithografie. Die um die oben dargestellten Effekte der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/USA) bereinigten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Segments Lithografie betrugen im aktuellen Geschäftsjahr 9,4 Mio. € (Vorjahr bereinigt: 7,7 Mio.). Des Weiteren betrafen 3,8 Mio. € (Vorjahr: 3,8 Mio. €) das Segment Bonder. 3,8 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €) waren dem Segment Fotomasken-Equipment zuzuordnen. Das Segment Mikrooptik verbuchte 2020 einen Aufwand für Forschung und Entwicklung von rund 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €).

Ende 2020 waren 189 Mitarbeiter – und damit fast jeder fünfte Mitarbeiter von SÜSS MicroTec – im Bereich Forschung und Entwicklung tätig (Vorjahr: 169 Mitarbeiter).

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUFWAND (F&E) in Mio. € UND F&E-QUOTE in % vom Umsatz

MITARBEITER NACH SEGMENTEN in %

MITARBEITER NACH REGIONEN in %

DIE HOLDING – SÜSS MICROTEC SE

Die Aufgabe der Holding ist die Steuerung und Führung des SÜSS MicroTec-Konzerns. Sie übernimmt unter anderem die Aufgaben der strategischen Ausrichtung, beispielsweise der Ausweitung des Produktportfolios, Akquisitionen anderer Unternehmen und Technologien und Finanzfragen der gesamten Gruppe. Ebenso ist die Holding für Corporate Identity, Investor Relations und Marketing und Versicherungsmanagement verantwortlich. Darüber hinaus übernimmt die Holding die Finanzierung von strategisch bedeutsamen Entwicklungsprojekten der operativen Tochtergesellschaften.

Die SÜSS MicroTec SE ist mit Ausnahme der Beteiligung an der HUGLE Lithography Inc., San Jose (USA), mit einer Beteiligungshöhe von 53,1 Prozent alleinige Anteilseignerin an den im Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Ausleihungen der Holding erfolgten nur an Tochterunternehmen und deren Tochterunternehmen. Die Ertragslage der Holding als Einzelgesellschaft ist nicht direkt von der Entwicklung unserer Märkte abhängig. Die Holding refinanziert sich im Wesentlichen durch Umlage der Kosten für Managementdienstleistungen, IT-Systemkosten und Lizenzen, Versicherungen auf die operativen Gesellschaften, durch Vermietung der Gebäude an den Standorten Garching und Sternenfels an Tochtergesellschaften, durch Zinserträge aus den Ausleihungen an Tochterunternehmen sowie durch Gewinnabführungen aus bestehenden Ergebnisabführungsverträgen sowie Gewinnausschüttungen der Tochtergesellschaften.

DARSTELLUNG DER FINANZIELLEN KENNZAHLEN DER HOLDING

in Tsd. € SÜSS MicroTec SE (HGB)
2020 2019 Änderung in %
Jahresüberschuss/
Jahresfehlbetrag
716 -18.536 19.252
Eigenkapital 63.140 62.424 716 1
Bilanzsumme 125.467 109.952 15.515 14
Eigenkapital-Quote 50% 57%
Anlagevermögen 82.590 78.908 3.682 5
in Prozent der Bilanzsumme 66% 72%
Umlaufvermögen 42.877 31.044 11.833 38
in Prozent der Bilanzsumme 34% 28%

Der Jahresüberschuss stellt für die Holding den bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikator dar.

WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN DER VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die immateriellen Vermögensgegenstände belaufen sich zum Stichtag auf 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €).

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind zum Bilanzstichtag mit 56,9 Mio. € (Vorjahr: 55,6 Mio. €) bilanziert.

Mit Kaufvertrag vom 19. Dezember 2019 hat die SÜSS MicroTec SE 100 Prozent der Anteile an der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger [Pixdro] B.V.) mit Sitz in Eindhoven/

Niederlande von der Meyer Burger (Germany) GmbH erworben. Dabei ist die Meyer Burger [Pixdro] B.V. (ehem. Meyer Burger Netherlands B.V.) im Rahmen der Transaktion aus der Spaltung der Meyer Burger Netherlands B.V. entstanden. Daher wurde der 31. März 2020 als Stichtag für den Beteiligungserwerb zugrunde gelegt. Die Anschaffungskosten der Beteiligung betrugen insgesamt 3,3 Mio. €.

Gegenläufig wirken sich außerplanmäßige Abschreibung auf die Wertansätze der Beteiligung der SUSS MicroTec Inc., Corona (USA), in Höhe von 1,8 Mio. € sowie auf den Wertansatz der Beteiligung der SUSS MicroTec Ltd., Market Rasen (Vereinigtes Königreich), in Höhe von 0,2 Mio. € aus.

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen um rund 2,2 Mio. € an und weisen einen Buchwert von 8,4 Mio. € auf. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem an die SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), ausgereichten Darlehen, das zur Finanzierung langfristiger Investitionen, vor allem für den Ausbau der Reinraumkapazitäten, benötigt wurde.

Das an die SUSS MicroTec KK, Yokohama/Japan, gewährte Darlehen von 775 Mio. JPY (Vorjahr: 775 Mio. JPY) weist zum 31. Dezember 2020 einen Buchwert von 1,1 Mio. € auf.

Das an die SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu/ Taiwan, gewährte Darlehen von nominal 85 Mio. TWD (Vorjahr: 85 Mio. TWD) weist zum 31. Dezember 2020 einen Buchwert von 2,5 Mio. € auf.

Das an die SUSS MicroTec Inc., Corona (USA), gewährte Darlehen von nominal 3 Mio. USD (Vorjahr: 3 Mio. USD) weist zum 31. Dezember 2020 einen Buchwert von 2,4 Mio. € auf. Im Übrigen wurde auf bereits in der Vergangenheit vollumfänglich wertberichtigte Darlehen in Höhe von 14,5 Mio. US-Dollar im Geschäftsjahr 2020 verzichtet.

Die kurzfristigen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sanken um 13,8 Mio. € auf 5,7 Mio. €. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf das negative handelsrechtliche Jahresergebnis der SUSS MicroTec Lithography GmbH zurückzuführen, das aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags von der SÜSS MicroTec SE übernommen wurde. Der Betrag der Ergebnisabführung von der SUSS MicroTec REMAN GmbH war hingegen positiv, genauso wie der Betrag der phasengleichen Gewinnvereinnahmung von der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG.

Im Geschäftsjahr gab es einen starken Anstieg der Liquiditätsposition der SÜSS MicroTec SE um 30,8 Mio. € auf 36,4 Mio. €. Der wesentliche Grund für die deutliche Verbesserung war das im Vergleich zum Vorjahr gesteigerte Ergebnis. Die deutschen Tochtergesellschaften führen Ihre Liquidität im Rahmen eines Cash-Poolings an die SÜSS MicroTec SE ab.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen im Geschäftsjahr um 25,1 Mio. € auf 49,0 Mio. €. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Cash-Pool-Verbindlichkeit gegenüber der SUSS MicroTec Lithography GmbH. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken im Verlauf des Jahres 2020 um 10,5 Mio. € auf insgesamt 10,5 Mio. €.

Die SÜSS MicroTec SE hat über die IKB Deutsche Industriebank AG ein KfW-Darlehen über 10 Mio. € aufgenommen, das eine Laufzeit von zehn Jahren aufweist und in zwei Tranchen von jeweils 5 Mio. € im April 2019 und August 2019 ausgezahlt wurde. Das Darlehen ist tilgungsfrei bis 30. Juni 2021.

Die SÜSS MicroTec SE hat am 24. Oktober 2019 einen Konsortialkreditvertrag mit vier Banken (Deutsche Bank AG, Landesbank Baden-Württemberg, Commerzbank Aktiengesellschaft und Crédit Mutuel – BECM Banque Européenne du Crédit Mutuel SAS) über insgesamt 56 Mio. € abgeschlossen. Der Konsortialkreditvertrag weist eine Laufzeit von fünf Jahren auf und gewährt der SÜSS MicroTec SE einen Kreditrahmen in Höhe von 40 Mio. € für Barinanspruchnahmen sowie einen Avalrahmen von 16 Mio. €. Für einen Teilbetrag des Kreditrahmens in Höhe von 24 Mio. € erfolgt die Darlehensausreichung von Barinanspruchnahmen in Einzeltranchen ab 0,5 Mio. € mit Laufzeiten von einem, drei, sechs oder zwölf Monaten; die Gewährung erfolgt revolvierend. Der restliche Betrag in Höhe von 16 Mio. € kann als Kontokorrentlinie in Anspruch genommen werden. Der Avalrahmen kann auch von den anderen deutschen Gesellschaften der SÜSS MicroTec-Gruppe in Anspruch genommen werden. Zum 31. Dezember 2020 erfolgte aus dem Barkreditrahmen keine Inanspruchnahme (Vorjahr: 9,5 Mio. €). Die SÜSS MicroTec SE hat ein vertragliches Optionsrecht zur Verlängerung des Konsortialkredits. Drei Konsortialbanken haben der Verlängerung um ein weiteres Jahr bereits zugestimmt.

Im Geschäftsjahr 2020 erfolgten wie im Vorjahr planmäßige Tilgungen in Höhe von 1,0 Mio. € für ein Bankdarlehen, das der Finanzierung des Betriebsgrundstückes in Garching dient. Zum 31. Dezember 2020 weist das Darlehen einen Restbuchwert von 0,5 Mio. € auf (Vorjahr: 1,5 Mio. €).

Aufgrund des positiven Jahresergebnisses stieg das Eigenkapital der Gesellschaft von 62,4 Mio. € auf 63,1 Mio. €. Da die Ergebnisabführungen der deutschen Tochtergesellschaften aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung in 2020 höher ausfielen als geplant, konnte die SÜSS MicroTec SE das geplante Ergebnisziel für das Geschäftsjahr 2020 übertreffen.

WESENTLICHE EREIGNISSE MIT EINFLUSS AUF DIE ERTRAGSLAGE DER HOLDING

Im handelsrechtlichen Jahresabschluss der SÜSS MicroTec SE ergab sich für das Geschäftsjahr 2020 ein Jahresüberschuss von 0,7 Mio. € (Vorjahr: Jahresfehlbetrag 18,5 Mio. €).

Die Umsatzerlöse der Holding beliefen sich auf 11,2 Mio. € (Vorjahr: 10,2 Mio. €) und umfassten im Wesentlichen die den Tochtergesellschaften in Rechnung gestellten Umlagen für Managementleistungen, Marketing und Versicherungen. Darüber hinaus waren in den Umsatzerlösen auch Weiterbelastungen für das konzernweite SAP-System, Mieterlöse und Lizenzgebühren enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind überwiegend Fremdwährungsgewinne in Höhe von 3,3 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) enthalten. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Fremdwährungseffekten im Zusammenhang mit US-Dollar-Positionen aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr volatileren USD-Kurses.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten – neben laufenden Aufwendungen für die Verwaltung – Fremdwährungsverluste in Höhe von 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €).

Aufgrund des seit dem 01. Januar 2011 gültigen Ergebnisabführungsvertrages mit der SUSS MicroTec Lithography GmbH, Garching, wurde bei der Holding ein Aufwand aus Verlustübernahme in Höhe von 6,2 Mio. € (Vorjahr: Aufwand von 9,1 Mio. €) ergebniswirksam erfasst. Aufgrund des im Geschäftsjahr 2008 geschlossenen Ergebnisabführungsvertrages mit der SUSS MicroTec REMAN GmbH, Oberschleißheim, wurde bei der Holding ein Ertrag aus Gewinnübernahme in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) erfasst. Weiterhin wurden aus der phasengleichen Ergebnisvereinnahmung der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG Beteiligungserträge von 7,7 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €) gebucht.

Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens umfassen die Zinserträge für die langfristigen Darlehen, die an die Tochtergesellschaften SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/USA), SUSS MicroTec Inc. (Corona/USA) und SUSS MicroTec KK (Yokohama/Japan) gewährt wurden.

Auf Finanzanlagen wurden Abwertungen in Höhe von 2,0 Mio. € (Vorjahr: 7,0 Mio. €) vorgenommen. Davon entfielen 1,8 Mio. € auf die Beteiligung an der SUSS MicroTec, Inc. (Corona/USA) und 0,2 Mio. € auf die Beteiligung der SUSS MicroTec Ltd. (Market Rasen/Vereinigtes Königreich).

Die Zinsaufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Mio. € auf 0,5 Mio. €.

In der SÜSS MicroTec SE waren im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 31 (Vorjahr: 29) Mitarbeiter tätig.

Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der SÜSS MicroTec SE hängt vor allem von der Entwicklung der Finanz- und Ertragslage wesentlicher Tochtergesellschaften ab. Die Finanz- und Ertragslage der Tochtergesellschaften ist ausschlaggebend für die Höhe des zinstragenden Nettofinanzierungssaldos der Holding und für die Ausschüttung und Abführung von Ergebnissen an die Muttergesellschaft. Zudem ist das Ergebnis beeinflusst von Fremdwährungseffekten, die sich im Wesentlichen aus der Veränderung der Wechselkurse von USD und JPY ergeben.

Die Entwicklung der Nettoliquidität des Konzerns wird sich auch in 2021 im Wesentlichen in der SÜSS MicroTec SE als Finanzierungsholding widerspiegeln, da die Tochtergesellschaften in der Regel nur geringe Cash-Bestände vorhalten. Für 2021 planen wir den Jahresüberschuss in Anlehnung an die Entwicklung des Konzernergebnisses im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 deutlich zu steigern. Wir rechnen dabei insbesondere mit höheren Ergebnisabführungen und Dividendenausschüttungen durch die Tochtergesellschaften.

ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN GEMÄSS § 289A HGB UND § 315A HGB

1. Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum 31. Dezember 2020 belief sich das gezeichnete Kapital des Unternehmens auf 19.115.538,00 € (Vorjahr: 19.115.538,00 €). Das Grundkapital ist in 19.115.538 (Vorjahr: 19.115.538) auf Namen lautende, nennwertlose Stückaktien unterteilt, auf die ein anteiliger Betrag von 1,00 € je Aktie entfällt. Die Aktien sind voll eingezahlt.

Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär nur, wer als solcher im Aktienregister eingetragen ist. Die Aktionäre haben der Gesellschaft die zur Führung des Aktienregisters erforderlichen Daten zu übermitteln.

2.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bestehen nach der Satzung nicht. Wir haben auch keine Kenntnis von dem Bestehen derartiger Vereinbarungen zwischen Aktionären.

3.

Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Die Universal-Investment-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt, hielt im Geschäftsjahr mehr als 10 Prozent und seit der letzten Meldung zum 25.11.2019 einen Anteil von 14,69 Prozent am Kapital der Gesellschaft. Darüber hinaus erreichten uns am 13./14.02.2020 sowie 19.02.2020 Meldungen von Luxunion S.A. (Luxemburg/Luxemburg), Teslin Capital Management BV (Maasbergen/Niederlande) und Gerlin NV (Maasbergen/ Niederlande), die gemeinsam einen Acting-in-Concert-Vertrag geschlossen haben und demzufolge Stimmrechte in Höhe von 13,32 Prozent gemeinschaftlich ausübten. Am 26. März 2020 haben uns Luxunion S.A. (Luxemburg/Luxemburg), Teslin Capital Management BV (Maasbergen/Niederlande) und Gerlin NV (Maasbergen/ Niederlande) mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 24.03.2020 die Schwelle von 15 Prozent überschritten hat und zu diesem Tag 15,01 Prozent beträgt. Auf der Internetseite www.suss.com im Bereich Investor Relations sind auch die aktuellen Stimmrechtsmitteilungen gemäß Wertpapierhandelsgesetz veröffentlicht.

4.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.

5.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Soweit die SÜSS MicroTec SE im Rahmen eines Mitarbeiteraktienprogramms Aktien an Mitarbeiter ausgibt, werden die Aktien den Mitarbeitern unmittelbar übertragen. Die begünstigten Mitarbeiter können die ihnen aus den Mitarbeiteraktien zustehenden Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben. Derzeit gibt es kein Aktienprogramm für Mitarbeiter.

6.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und die Änderung der Satzung

Die Bestellung und die Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind in Artikel 39, 46 SE-VO, § 16 SE-Ausführungsgesetz, den §§ 84 und 85 AktG sowie § 8 der Satzung des Unternehmens geregelt. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat auf höchstens sechs Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens sechs Jahre, ist zulässig. Über die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern beschließt der Aufsichtsrat mit der einfachen Mehrheit der Stimmen. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Personen, wobei die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt wird. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden bzw. Sprecher ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, wird das Mitglied in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten gerichtlich bestellt. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.

Über Änderungen der Satzung beschließt die Hauptversammlung. Solche Beschlüsse bedürfen nach § 27 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und einer einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt. Die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung betreffen, ist gemäß § 18 Abs. 3 der Satzung dem Aufsichtsrat übertragen.

7.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen

Der Vorstand ist ermächtigt, in der Zeit bis zum 5. Juni 2023 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt 2.500.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 2.500.000 neuen auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen (Genehmigtes Kapital 2018) zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

  • um Spitzenbeträge auszugleichen;
  • wenn im Fall einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen die Gewährung der Aktien zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung bestehender Beteiligungen) oder zum Zwecke des Erwerbs von Forderungen gegen die Gesellschaft erfolgt;
  • wenn eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet (§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG); beim Gebrauchmachen von dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ist der Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund anderer Ermächtigungen nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG zu berücksichtigen.

Auf die Summe der nach dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien darf rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung entfallen. Auf diese Grenze werden Aktien angerechnet, die

  • a) während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden und die
  • b)zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungsoder Optionsrechten bzw. Wandlungs- oder Optionspflichten ausgegeben werden bzw. ausgegeben werden können oder müssen, sofern die Schuldverschreibungen nach dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, nach jeder Ausübung des genehmigten Kapitals oder Ablauf der Frist für die Ausnutzung des genehmigten Kapitals die Fassung der Satzung entsprechend anzupassen.

Die Gesellschaft ist ferner ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von bis zu 10 Prozent beschränkt. Auf die hiernach erworbenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die sich bereits im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, durch die Gesellschaft oder für ihre Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 5. Juni 2023. Sie kann auch durch Konzernunternehmen oder durch Dritte ausgeübt werden, die für Rechnung der Gesellschaft oder eines Konzernunternehmens handeln. Der Erwerb erfolgt über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots.

8.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Mit dem Konsortium bestehend aus Deutsche Bank AG, Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Commerzbank AG und Banque Européenne Crédit Mutuel (BECM) besteht ein Konsortialkredit in Höhe von 56 Mio. Euro. Dieser enthält ein außerordentliches Kündigungsrecht, falls eine maßgebliche Änderung der Gesellschaftsverhältnisse eintritt und zwischen den Parteien keine rechtzeitige Einigung über die Fortsetzung des Kreditverhältnisses erzielt wurde.

Sonstige wesentliche Vereinbarungen der SÜSS MicroTec SE, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, bestehen nicht.

9.

Entschädigungsvereinbarung der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Im Dienstvertrag eines ausscheidenden Vorstands gibt es eine Change-of-Control-Klausel, die ein Sonderkündigungsrecht mit entsprechenden Entschädigungsleistungen vorsieht, falls die Vorstandstätigkeit aus Anlass eines Kontrollwechsels vorzeitig beendet wird.

Zusammenfassend bestehen keine besonderen Regelungen bezüglich der mit den Anteilen verbundenen Stimmrechte und hieraus resultierenden Kontrollmöglichkeiten, weder durch Einrichtung besonderer Aktiengattungen noch durch Stimmrechtsoder Übertragungsbeschränkungen. Über die gesetzlichen Regelungen hinausgehende Vorschriften über die Bestellung oder Abberufung von Mitgliedern des Vorstands sind nicht vorhanden. Wesentliche Geschäftsbereiche oder Aktivitäten der SÜSS MicroTec SE können im Fall eines Übernahmeangebots durch vorliegende Change-of-Control-Klauseln nicht wegfallen.

KONZERNERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEMÄSS § 289F UND § 315D HGB

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE haben mit Datum 31. März 2021 eine gemeinsame Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f und 315d HGB abgegeben und diese auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.suss.com > Investor Relations > Corporate Governance allgemein zugänglich gemacht. Die Konzernerklärung zur Unternehmensführung enthält seit dem Geschäftsjahr 2020 erstmalig auch den Bericht zur Corporate Governance des Unternehmens.

NICHTFINANZIELLE KONZERNERKLÄRUNG GEMÄSS § 315B HGB

Der Vorstand der SÜSS MicroTec SE hat gemäß den Vorgaben des § 315b Abs. 1, 3 HGB eine nichtfinanzielle Konzernerklärung für das Geschäftsjahr 2020 erstellt.

Die Erklärung wird in einem gesonderten nichtfinanziellen Bericht gemäß §§ 315b, 315c HGB im Bundesanzeiger zusammen mit dem zusammengefassten Lagebericht sowie auf der Internetseite des Unternehmens unter www.suss.com > Investor Relations > Veröffentlichungen zugänglich gemacht.

VERGÜTUNGSBERICHT

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

SÜSS MicroTec legt die Vorstandsvergütung bereits seit mehreren Jahren individualisiert offen. Ziel des Systems der Vorstandsvergütung bei SÜSS MicroTec ist es, einen Anreiz für die langfristige und auf Nachhaltigkeit angelegte Unternehmensführung zu setzen. Besondere Leistungen sollen entsprechend vergütet werden. Aber auch Zielverfehlungen müssen zu einer spürbaren Verringerung der Vergütung führen; darüber hinaus muss sich die Vergütung an der Größe und der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens orientieren. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder, die für mehr als 12 Monate bestellt sind, besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Vergütungsbestandteilen.

Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat zuständig. Das Aufsichtsratsplenum beschließt und überprüft regelmäßig das Vergütungssystem für den Vorstand und beschließt über die Vorstandsverträge.

Der Aufsichtsrat hat sich eingehend mit der Ausrichtung der Vorstandsvergütung an einer nachhaltigen Unternehmensführung befasst und auf Grundlage der neuen gesetzlichen Anforderungen aus ARUG II sowie dem DCGK 2020 ein überarbeitetes Vergütungssystem erstellt, welches für Neuverträge ab dem Jahr 2021 zur Anwendung kommen wird. Für das Geschäftsjahr 2020 sowie zukünftig für Dienstverträge, die noch unter Bestandsschutz stehen, ist das nachfolgend dargestellte Vergütungssystem maßgeblich.

FESTE VERGÜTUNG

Die Höhe der Festbezüge wird in erster Linie von der übertragenen Funktion bzw. der Verantwortung bestimmt. Die erfolgsunabhängigen Teile der Vergütung bestehen aus dem Grundgehalt sowie Nebenleistungen in Form eines Dienstwagens und Zuschüssen zur Krankenversicherung sowie zur freiwilligen Rentenversicherung. Versorgungszusagen (Alters-, Berufsunfähigkeitsund Witwenrente) in Form von Direktversicherungen (Kapitallebensversicherungen) bestehen nicht.

ERFOLGSBEZOGENE VERGÜTUNG

Die erfolgsbezogene Vergütung besteht aus einer variablen Vergütung.

VARIABLE VERGÜTUNG

Seit dem 01. Januar 2016 kann die variable Vergütung für alle Vorstandsmitglieder höchstens 100 Prozent der Festvergütung zu Beginn des Geschäftsjahres betragen. Die Regelungen gelten auch für künftige Geschäftsjahre. Im Geschäftsjahr 2020 bestimmen sich wie in den Vorjahren 70 Prozent der variablen Vergütung nach Jahreszielen und 30 Prozent nach Zielen, die jeweils drei Jahre im Voraus vereinbart werden.

AN JAHRESZIELEN ORIENTIERTE VARIABLE VERGÜTUNG (VARIABLE VERGÜTUNG A)

70 Prozent der variablen Vergütung entfallen auf Jahresziele, die für jeweils ein Geschäftsjahr vom Aufsichtsrat festgelegt werden.

Für das Geschäftsjahr 2020 finden folgende Jahresziele Anwendung: Auftragseingang, Umsatz, EBIT und Return on Investment (ROI), wobei die Gewichtung der Jahresziele unterschiedlich ist.

Werden die Jahresziele Auftragseingang zu 70 Prozent, Umsatz zu 90 Prozent, EBIT zu 75 Prozent und ROI um einen Prozentpunkt oder weniger erreicht, entfällt diese Vergütungskomponente. Bei einer Zielerreichung von 130 Prozent beim Auftragseingang, 110 Prozent beim Umsatz, 125 Prozent beim EBIT und ein Prozentpunkt beim ROI ist jeweils der Maximalbetrag erreicht. Zwischen den oberen und unteren Grenzwerten ist die Bemessungsgrundlage für diese Vergütungskomponente im Verhältnis zum Zielerreichungsgrad zu ermitteln.

Die an den Jahreszielen orientierte Vergütung wird jährlich ermittelt. Im Interesse einer Förderung der langfristigen Unternehmensentwicklung steht den Vorstandsmitgliedern zunächst aber nur die Hälfte der variablen Vergütung A endgültig zu. In Bezug auf die andere Hälfte des Auszahlungsbetrags (Vorbehaltshälfte) ist das Vorstandsmitglied verpflichtet, im ersten Handelsfenster nach Auszahlung des Auszahlungsbetrags Aktien der Gesellschaft zu erwerben und für eine Sperrfrist von drei Jahren, gerechnet ab dem letzten Tag des Handelsfensters, in dem die Aktien erworben wurden, in einem auf seinen Namen lautenden Depot zu halten.

AN MEHRJAHRESZIELEN ORIENTIERTE VARIABLE VERGÜTUNG (VARBIABLE VERGÜTUNG B)

30 Prozent der variablen Vergütung entfallen auf mehrjährige Ziele, die für einen Zeitraum von in der Regel drei Geschäftsjahren im Voraus festgelegt werden und jährlich fortgeschrieben werden.

Als Mehrjahresziele für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 sind das Umsatzwachstum und die EBT-Marge für diesen Zeitraum vereinbart. Die Gewichtung für diese Ziele ist jeweils 50 Prozent. Bei einer Zielerreichung von 70 Prozent und weniger entfällt diese variable Vergütungskomponente (Minimalwert) und bei einer Zielerreichung von 120 Prozent und mehr ist der Maximalwert für diese Vergütungskomponente erreicht.

Die an Mehrjahreszielen orientierte variable Vergütung B wird jährlich ermittelt und für das jeweilige Geschäftsjahr vollständig ausgezahlt.

ABFINDUNGEN

In Vorstandsverträgen ist für den Fall, dass die Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund vorzeitig endet, eine Ausgleichszahlung vorgesehen. Diese ist auf maximal zwei Jahresvergütungen einschließlich Nebenleistungen begrenzt (Abfindungs-Cap) und vergütet nicht mehr als die Restlaufzeit des jeweiligen Anstellungsvertrags. Im März 2019 wurde mit dem Vorstandsvorsitzenden ein Nachtrag zum bestehenden Dienstvertrag geschlossen, der eine Change-of-Control-Regelung enthält. Dieser sieht ein Sonderkündigungsrecht mit entsprechenden Entschädigungsleistungen vor, falls die Vorstandstätigkeit aus Anlass eines Kontrollwechsels vorzeitig beendet wird.

VORSTANDSVERGÜTUNG

Die im Folgenden aufgeführten Tabellen zur Vorstandsvergütung entsprechen dem Deutschen Corporate Governance Kodex zum Zeitpunkt der Vereinbarung. Die Festvergütung und die Nebenleistungen richten sich nach dem vereinbarten Festbetrag. Für die variable Vergütung ist sowohl ein Zielwert für eine Erreichung von 100 Prozent angegeben als auch die erreichbare Minimalund Maximalvergütung.

HÖHE DER VORSTANDSVERGÜTUNG

Die folgenden Tabellen ("Gewährte Zuwendungen" und "Zufluss") zeigen die Vergütung für die Geschäftsjahre 2020 und 2019 je Vorstandsmitglied gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex Ziffer 4.2.5 Abs. 3.

Zielvergütung des Vorstands nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex:

in € Dr. Franz Richter
Vorstandsvorsitzender (CEO)
Gewährte Zuwendungen 2019 (100 %) 2020 (100 %) 2020 (Min.) 2020 (Max.)
Festvergütung 400.000,00 400.000,00 400.000,00 400.000,00
Nebenleistungen (fix) 1 34.060,44 34.307,52 34.307,52 34.307,52
Aufwand für Altersversorgung
Summe 434.060,44 434.307,52 434.307,52 434.307,52
Einjährige variable Vergütung (A) 2 140.000,00 140.000,00 280.000,00
davon Investitionen in SÜSS MicroTec-Aktien3 70.000,00 70.000,00 140.000,00
Mehrjährige variable Vergütung 2020–2022 (B)2 60.000,00 60.000,00 120.000,00
Summe 634.060,44 634.307,52 434.307,52 834.307,52
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung 634.060,44 634.307,52 434.307,52 834.307,52

1 Enthält:

Zuschuss freiwillige Rentenversicherung

geldwerter Vorteil PKW bzw. Fahrzeugpauschale

Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenversicherung

2 Variable Vergütung (einjährig und mehrjährig) maximal 100% der Festvergütung des betreffenden Geschäftsjahres.

3 Für die im Rahmen der variablen Vergütung (nach Abzug persönlicher Steuern) erworbenen Aktien gilt eine Sperrfrist von drei Jahren.

in € Oliver Albrecht
Finanzvorstand (CFO)
Eintritt: 18.11.2019 (bis 17.04.2020 Interim)
Gewährte Zuwendungen 2019 (100 %) 2020 (100 %) 2020 (Min.) 2020 (Max.)
Festvergütung 53.300,00 356.452,27 356.452,27 356.452,27
Nebenleistungen (fix) 1 16.920,77 16.920,77 16.920,77
Aufwand für Altersversorgung
Summe 53.300,00 373.373,04 373.373,04 373.373,04
Einjährige variable Vergütung (A) 2 74.016,39 148.032,79
davon Investitionen in SÜSS MicroTec-Aktien3 37.008,31 74.016,39
Mehrjährige variable Vergütung 2020–2022 (B)2 31.721,31 63.442,62
Summe 53.300,00 479.110,74 373.373,04 584.848,45
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung 53.300,00 479.110,74 373.373,04 584.848,45

1 Enthält:

Zuschuss freiwillige Rentenversicherung

geldwerter Vorteil PKW bzw. Fahrzeugpauschale

Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenversicherung

2 Variable Vergütung (einjährig und mehrjährig) maximal 100% der Festvergütung des betreffenden Geschäftsjahres.

3 Für die im Rahmen der variablen Vergütung (nach Abzug persönlicher Steuern) erworbenen Aktien gilt eine Sperrfrist von drei Jahren.

Zufluss der Vorstandsvergütung nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex:

in € Dr. Franz Richter
Vorstandsvorsitzender (CEO)
Oliver Albrecht
Finanzvorstand (CFO)
Eintritt: 18.11.2019
(bis 17.04.2020 Interim)
Zufluss 2019 2020 2019 2020
Festvergütung 400.000,00 400.000,00 53.300,00 356.452,27
Nebenleistungen (fix)1 34.060,44 34.307,52 16.920,77
Aufwand für Altersversorgung
Abfindungszahlungen
Summe 434.060,44 434.307,52 53.300,00 373.373,04
Einjährige variable Vergütung (A)2 105.725,00 256.486,50 135.601,47
davon Investitionen in SÜSS MicroTec-Aktien3 52.862,50 128.243,25 67.800,73
Mehrjährige variable Vergütung 2020–2022 (B)2 14.904,23 118.500,00 63.442,62
Summe 554.689,67 809.294,02 53.300,00 572.417,13
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung 554.689,67 809.294,02 53.300,00 572.417,13

1 Enthält:

Zuschuss freiwillige Rentenversicherung

geldwerter Vorteil PKW bzw. Fahrzeugpauschale Unternehmensanteil gesetzliche oder private Krankenversicherung

2 Variable Vergütung (einjährig und mehrjährig) maximal 100 Prozent der Festvergütung des betreffenden Geschäftsjahres. 3 Für die im Rahmen der variablen Vergütung (nach Abzug persönlicher Steuern) erworbenen Aktien gilt eine Sperrfrist von drei Jahren.

PENSIONEN

Es bestehen keine Pensionsverpflichtungen für Mitglieder oder ehemalige Mitglieder des Vorstands.

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 20 der Satzung der SÜSS MicroTec SE geregelt. Neben der Erstattung seiner Auslagen und einem Sitzungsgeld von 2.000,00 € pro Sitzung erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine feste Vergütung, die sich an seiner Verantwortung und seinem Tätigkeitsumfang orientiert. Demnach erhält der Vorsitzende des Aufsichtsrats 60.000,00 €, sein Stellvertreter 50.000,00 € und ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats 45.000,00 € pro Geschäftsjahr als feste Vergütung.

2019 in € Vergütung Sitzungsgeld
Aufsichtsrat
Dr. Stefan Reineck
(Aufsichtsratsvorsitzender)
60.000,00 16.000,00
Jan Teichert (Stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender)
50.000,00 16.000,00
Gerhard Pegam 45.000,00 16.000,00
Dr. Myriam Jahn 45.000,00 16.000,00
Dr. Dietmar Meister
(ab 06. Juni 2019)
25.687,50 10.000,00

Im Geschäftsjahr 2020 haben weder die Mitglieder des Aufsichtsrats noch ihnen nahestehende Personen oder Unternehmen eine Vergütung bzw. Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten.

2020 in € Vergütung Sitzungsgeld
Aufsichtsrat
Dr. David Dean
(Aufsichtsratsvorsitzender,
seit 20.05.2020)
37.049,18 18.000,00
Dr. Stefan Reineck
(Aufsichtsratsvorsitzender,
bis 20.05.2020)
23.114,75 12.000,00
Dr. Myriam Jahn (Stellvertretende
Aufsichtsratsvorsitzende)
48.087,43 28.000,00
Jan Teichert (Stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender,
bis 30.04.2020)
16.256,83 8.000,00
Dr. Dietmar Meister 45.000,00 28.000,00
Jan Smits (seit 20.05.2020) 27.786,89 18.000,00
Dr. Berndt Schulte (seit 06.11.2020) 6.885,25 8.000,00
Gerhard Pegam (bis 25.03.2020) 10.450,82 6.000,00

CHANCEN UND RISIKEN FÜR DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG DES SÜSS MICROTEC-KONZERNS

Unser Chancen- und Risikomanagement zielt darauf ab, den Unternehmenswert des SÜSS MicroTec-Konzerns nachhaltig zu sichern und zu steigern. Zu unserer unternehmerischen Zielsetzung gehören das frühzeitige und erfolgreiche Erkennen von Chancen sowie die Identifikation und angemessene Bewertung der damit verbundenen Risiken und die adäquate Reaktion darauf. Die vielfältigen Chancen für unseren Konzern resultieren aus der Technologieführerschaft in unseren Geschäftsfeldern, unserem breiten Spektrum an Produkten und Lösungen für die Halbleiter-Equipment-Industrie, den Kooperationen mit internationalen Kunden und Forschungsinstituten sowie unserer globalen Ausrichtung.

Chancen und Risiken definieren wir wie folgt:

  • Chancen sind mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für den Konzern positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.
  • Unter Risiken verstehen wir mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für den Konzern negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

Die Analyse und Beurteilung der Chancen und Risiken des Konzerns ist Gegenstand fortlaufender Betrachtungen durch den Vorstand und das Management des Konzerns. Auf der Grundlage eines chancenorientierten, gleichzeitig aber risikobewussten Managements ist es jedoch nicht unser Ziel, alle potenziellen Risiken grundsätzlich zu vermeiden. Vielmehr streben wir stets ein Optimum aus Risikovermeidung, -reduzierung und kontrollierter Risikoakzeptanz an. Das Bewusstsein für Risiken sollte nicht die Fähigkeit beeinträchtigen, Chancen zu erkennen und zum Wohle des Unternehmens und seiner Aktionäre zu nutzen.

CHANCEN DES KONZERNS

Die globale Geschäftstätigkeit des SÜSS MicroTec-Konzerns innerhalb eines dynamischen Marktumfelds eröffnet ständig neue Chancen, die das angestrebte Wachstum von SÜSS MicroTec unterstützen und vorantreiben können. Das Erkennen und Nutzen dieser Chancen gehört daher zu den wesentlichen Bestandteilen unserer Wachstumspolitik.

Gesamtwirtschaftliche Chancen

SÜSS MicroTec ist mit Produktions-, Verkaufs- und Serviceniederlassungen weltweit vertreten und arbeitet darüber hinaus mit vielen externen Handelspartnern zusammen. Durch die internationale Präsenz bieten sich dem Konzern zahlreiche Chancen, weltweit neue Kunden zu akquirieren, neue Kooperationen einzugehen und an dem Wachstum der Industriemärkte in den bedeutenden und aufstrebenden Volkswirtschaften teilzuhaben.

Unternehmensstrategische Chancen

SÜSS MicroTec entwickelt und fertigt Anlagen sowie Prozesslösungen für Mikrostrukturanwendungen für die Halbleiterindustrie – ein Bereich, in dem SÜSS MicroTec über siebzig Jahre Erfahrung verfügt. Das Portfolio umfasst ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen für die Bereiche Backend-Lithografie, Wafer-Bonding und Fotomaskenreinigung, ergänzt durch mikrooptische Komponenten. Ob für die Produktion von Speicherchips, die Fertigung von Kameras für Mobiltelefone oder für die Herstellung von Reifendrucksensoren – die Lösungen von SÜSS MicroTec werden innerhalb eines breiten Spektrums von Herstellungsprozessen für Alltags- oder Industrieanwendungen eingesetzt. Diese Stärken geben dem Konzern die Möglichkeit, aussichtsreiche Entwicklungsprojekte durchzuführen, erfolgversprechende Kooperationen einzugehen und damit die Produktpalette weiter auszubauen sowie Anwendungen und Technologien weiterzuentwickeln. Der SÜSS MicroTec-Konzern pflegt zahlreiche Entwicklungspartnerschaften mit Forschungsinstituten und Industriepartnern. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten bietet großes Potenzial für SÜSS MicroTec, denn diese arbeiten in der Regel sehr eng mit unseren Kunden zusammen und werden zu einem nicht unerheblichen Anteil durch die Kunden finanziert. Neue Basistechnologien werden häufig in den Laboren der Forschungsinstitute entwickelt und finden dann erst ihren Weg in die Industrie. Umso wichtiger ist es für ein Hightech-Unternehmen wie SÜSS MicroTec, von Anfang an in die Neuentwicklung von Technologien und Prozessen miteingebunden zu sein. Dies erhöht die Chancen, später Maschinen und Lösungen für das industrielle Umfeld in der Volumenproduktion liefern zu können.

Neben der Weiterentwicklung eigener Technologien sieht SÜSS MicroTec grundsätzlich auch die Chance, den Konzern durch Akquisition von neuen Geschäftsfeldern und Technologien zu erweitern.

Branchen- und marktspezifische Chancen

Grenzenlose Mobilität, autonomes Fahren, Industrie 4.0/Smart Factory und künstliche Intelligenz – all das wäre ohne leistungsfähige Chips nicht denkbar. Die technisch anspruchsvolle Fertigung dieser Chips erfolgt in mehreren komplexen Bearbeitungsschritten (Mikrostrukturierung), wofür die Chiphersteller entsprechende Sondermaschinen benötigen. Diese Sondermaschinen entwickelt und baut SÜSS MicroTec.

Die von SÜSS MicroTec bedienten Märkte der Halbleiter-Equipment-Industrie unterliegen einem stetigen Wandel, der durch die Informations- und Kommunikationstechnologie, aber auch durch die rasanten Entwicklungen im Automotive-Sektor beeinflusst wird. Entwicklungen wie der zunehmende Einsatz von Assistenzsystemen in Autos, das autonome Fahren oder der Wechsel zu elektrischen Antrieben treiben die Nachfrage nach Halbleiterbauteilen der Automotive-Branche. So benötigen Elektro- und Hybrid-Autos deutlich mehr Halbleiter als herkömmliche Fahrzeuge. Neben den Assistenzsystemen und den Funktionen, die für das autonome Fahren notwendig sind, wird zudem eine hohe Anzahl von Halbleitern für das Bereitstellen von Premium-Infotainment benötigt. Weiterhin sind die zahlreichen Funktionen von Smartphones und Tablets ein Haupttreiber des Geschäfts in der Halbleiter-Equipment-Industrie. Die Anzahl der in Smartphones und Tablets enthaltenen unterschiedlichen Bauelemente – wie zum Beispiel Speicherchips, Sensoren für Fingerprint- und Gesichtserkennung, Image-Sensoren für die Kamera – steigert die Nachfrage der Smartphone-Hersteller nach leistungsfähigen Chips, was wiederum zu einer gesteigerten Nachfrage nach Halbleiter-Equipment führt. Auch die Digitalisierung der Dienstleistungswirtschaft (Smart Pay, Smart Logistics, Smart Services) und der Privathaushalte (Smart Home, Smart Health) lassen die Nachfrage nach Halbleitern und Sensoren seit Jahren steigen. Weiterhin sind tragbare High-Tech-Komponenten wie Smart Watches oder intelligente Kleidung Wachstumstreiber für die Halbleiterindustrie. Es ist davon auszugehen, dass diese Trends in den kommenden Jahren weiter anhalten werden.

Unser globales Netzwerk von Vertriebsmitarbeitern, Produktingenieuren und Handelspartnern ist darauf ausgerichtet, die branchen- und marktspezifischen Anforderungen unserer Kunden weltweit zu erfüllen. SÜSS MicroTec ist in den Kernmärkten der Halbleiter-Equipment-Industrie in Taiwan, China, Singapur, Südkorea und Japan mit eigenen Tochtergesellschaften vertreten. Zu unserer Philosophie gehört es, über unsere Niederlassungen stets den direkten Kontakt zu unseren Kunden zu pflegen mit dem Ziel, aktuelle Entwicklungen auf den Halbleitermärkten umgehend zu erkennen. Damit besteht für SÜSS MicroTec die Möglichkeit, rasch auf sich abzeichnende Neuentwicklungen zu reagieren und seine Anwendungen entsprechend anzupassen.

Um neue Entwicklungen am Markt frühzeitig wahrzunehmen, ist uns der direkte und regelmäßige Kontakt zu Kooperationspartnern, Kunden und potenziellen Neukunden sehr wichtig. SÜSS MicroTec ist daher auf Messen für die Halbleiterindustrie vertreten und veranstaltet internationale Technologieforen.

SÜSS MicroTec ist jährlich auf einer Vielzahl von Messen und Konferenzen vertreten und nutzt diese Plattformen regelmäßig, um ihre neuesten Technologien der verschiedenen Produktlinien zu präsentieren. Bedingt durch die Covid-19-Pandemie wurden im Jahr 2020 eine Vielzahl an Events, wie Messen und Konferenzen auf das nächste Jahr oder unbestimmte Zeit verschoben, auf virtuellen Plattformen abgehalten oder komplett abgesagt. Davon betroffen waren unter anderem die SEMICON-Messen, auf denen SÜSS MicroTec im Normalfall regelmäßig vertreten ist, sowie die SEMICON Korea (Seoul), China (Shanghai) und Europa (München) – diese wurden fast allesamt abgesagt. Im September fand als einzige Ausnahme die SEMICON Taiwan (Taipeh) in Form einer Hybridmesse statt, bei der die Live-Veranstaltung um einen virtuellen Teil ergänzt wurde. SÜSS MicroTec war mit reduzierter Standbelegung und unter strengsten Vorsichtsmaßnahmen auf der Messe vertreten. Darüber hinaus partizipierte SÜSS MicroTec auf verschiedenen virtuellen Messen wie der "Electronic Components and Technology Conference" (ECTC), der "IMAPS Device Packaging", oder der "International Wafer Level Packaging Conference" (IWLPC). Auch neue Technologie-Konferenzen wie die APEX Additive TechExchange nutzte SÜSS MicroTec, um neue Technologien und Anwendungen wie das Inkjet-Printing virtuell zu präsentieren.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Branchenverband SEMI und zahlreichen internationalen Forschungsinstituten kann SÜSS MicroTec einen großen Adressatenkreis ansprechen. Die internationale Präsenz von SÜSS MicroTec und der durch die Teilnahme an Messen und Veranstaltungen geförderte Bekanntheitsgrad geben uns die Möglichkeit, das Ohr immer direkt am Markt zu haben und auf technologische Fortschritte und Neuentwicklungen schnell zu reagieren.

Operative Chancen

Die Lithografie ist weiterhin der größte Unternehmensbereich der SÜSS MicroTec-Gruppe und sorgte in 2020 für mehr als 55 Prozent des gesamten Konzernumsatzes. Mit den Produktlinien Mask-Aligner und Belacker/Entwickler ist SÜSS MicroTec seit vielen Jahren erfolgreich am Markt vertreten und bedient damit Kunden aus verschiedenen Branchen und Märkten. Das konstante Umsatzvolumen dieser beiden Produktlinien sichern dem SÜSS MicroTec-Konzern eine gleichmäßige Auslastung der Produktionsstandorte Garching, Sternenfels und Taiwan. Mit der Weiterentwicklung und Verbesserung der Technologien dieser beiden Produktlinien festigen wir unsere Marktposition und stellen sicher, dass mit Mask-Alignern und Belacker/Entwicklern auch zukünftig stabile Umsätze erzielt werden können.

Um die geplanten Umsatzsteigerungen der SÜSS MicroTec-Gruppe in den kommenden Jahren erreichen zu können, ist eine Ausweitung der Kapazitäten im Bereich Entwicklung und Produktion nötig. Deshalb wurden im zweiten Halbjahr 2019 in HsinChu (Taiwan) Räumlichkeiten in einem vom Staat geförderten Science-Park angemietet. Hier haben wir im Geschäftsjahr 2020 mit der Produktion von Belackern/Entwicklern begonnen, so dass sich zukünftig der Standort Sternenfels verstärkt auf die Produktion von Bondern und Maskenreinigern konzentrieren wird. SÜSS

MicroTec verspricht sich von dem neuen Produktionsstandort in Taiwan eine höhere Flexibilität und bessere Kundennähe, um gezielt auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können. Zudem könnten sich aus der räumlichen Nähe von Entwicklung und Produktion zu Kunden in Taiwan Kosten- und Wettbewerbsvorteile zur Gewinnung zusätzlicher Aufträge ergeben.

Nachdem in der Vergangenheit mit den Technologien der SUSS MicroTec Photonic Systems – der UV-Projektionsbelichtung und der Laserprozessierung – zu geringe, nicht kostendeckende Umsätze erzielt wurden und die Marktaussichten keine signifikante kurzfristige Verbesserung erwarten ließen, hat der Vorstand zu Beginn des Jahres 2020 entschieden, die Produktion der Laser und Scanner einzustellen. Im Januar 2020 wurde der Großteil der Mitarbeiter der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. am Standort Corona/USA entlassen. Bis Jahresende 2020 fielen Schließungskosten für den Standort in Kalifornien von insgesamt 6,0 Mio. € an, wovon 3,5 Mio. € den Rohertrag belasteten und 2,5 Mio. € unter Vertriebs-, Verwaltungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen wurden. Es konnten jedoch drei bereits abgeschriebene Anlagen aus der Abwicklung der SMT Photonic Systems Inc., Kalifornien, USA, veräußert werden, was sich mit ca. 3,4 Mio. € positiv auf das EBIT auswirkte. Nachdem ein Teil der angearbeiteten und abgeschriebenen Anlagen noch in 2020 verkauft und Aufträge für weitere UV-Projektionsscanner akquiriert werden konnten, hat das Unternehmen Anfang 2021 mitgeteilt, dass die Produktion der UV-Projektionsscanner im Jahresverlauf 2021 am neuen Produktionsstandort in Taiwan wieder aufgenommen wird.

SÜSS MicroTec hat mit Wirkung zum 31. März 2020 das Inkjet-Printergeschäft der Meyer Burger (Pixdro) B.V. übernommen. Mit dem Kauf wurden rund 30 Mitarbeiter am Standort in Eindhoven (Niederlande) übernommen. Die SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger [Pixdro] B.V.) produziert und vertreibt halb- und vollautomatische Geräte für tintenstrahldruckbasierte Beschichtungsverfahren. Während die Hauptanwendungen der Meyer Burger (Pixdro) B.V. bisher im Bereich Forschung und Entwicklung, Printed Circuit Boards (PCB) und Photovoltaik (PV) lagen, eröffnet die additive, digitale Tintenstrahldruck-Technologie auch eine Vielzahl neuer Möglichkeiten im Bereich der Halbleitertechnologie. Durch die Akquisition dieses Geschäftsbereiches einschließlich zugehöriger Patente erweitert SÜSS MicroTec das bestehende Lithografie-Produktportfolio im Bereich Belacker/ Entwickler um die Möglichkeit, Fotolacke und dielektrische Schichten mit diesem neuen Verfahren aufzubringen. Im Gegensatz zu anderen Beschichtungsmethoden werden bei diesem Verfahren nahezu 100 Prozent des verwendeten Materials bei gleichzeitig hohem Durchsatz auf den Wafer aufgebracht. Für SÜSS MicroTec-Kunden bedeutet dies die Möglichkeit zu signifikanten Einsparungen bei den verwendeten Materialien, geringeren Reinigungs- und Entsorgungsaufwand und damit einhergehend signifikante Kosteneinsparung bei gleichzeitiger Reduzierung der Umweltbelastung. SÜSS MicroTec geht davon aus, dass durch diese Vorteile weitere Kunden für Belacker/ Entwickler gewonnen werden können, und verspricht sich durch die neue Technologie in den kommenden Jahren deutliche Umsatzzuwächse.

Das Segment Bonder untergliedert sich in die beiden Teilbereiche temporäres und permanentes Bonden. Nach einem Einbruch des Marktes für 3D-Speicher im Vorjahr und Umsatzrückgängen im Bereich temporäres Bonden konnten in 2020 Auftragseingang und Umsatz deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. So konnten im letzten Jahr wieder vermehrt Aufträge für temporäre Bondsysteme, Aufträge für Permanent-Bonder und erstmalig für Anwendungen im Bereich Hybrid-Bonding, insbesondere aus der Region Asien, gewonnen werden. Das Segmentergebnis verbesserte sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr. Für die Zukunft gehen wir von einem deutlichen Umsatzwachstum und einem weiter verbesserten Segmentergebnis aus und rechnen fest damit, dass wir in den kommenden Jahren im Segment Bonder unseren Marktanteil festigen und ausbauen können und in beiden Bereichen neue Kunden und margenträchtige Aufträge gewinnen werden.

Im Segment Fotomasken-Equipment wird der Großteil der Umsätze mit wenigen Einzelaufträgen erzielt, die jeweils einen sehr hohen Auftragswert von mehreren Millionen Euro aufwiesen. Die Umsätze pro Geschäftsjahr weisen daher große Schwankungen auf. In diesem Segment sehen wir unsere Marktposition als sehr gefestigt an und gehen davon aus, auch in Zukunft hohe Gewinne zu erzielen. Das Umsatzvolumen hat sich in 2020 sehr positiv entwickelt. Nach einem sehr starken Jahr 2020 erwarten wir für 2021 einen moderaten Umsatz- und Ergebnisrückgang in diesem Segment. Bedingt durch wenige, aber betragsmäßig große Aufträge erwarten wir langfristig weiterhin Schwankungen im Umsatz pro Geschäftsjahr, was sich entsprechend auf das Segmentergebnis pro Geschäftsjahr auswirken kann.

Im Segment Mikrooptik konnten im Jahr 2020 als Folge der Covid-19-Pandemie, insbesondere im Bereich Automotive die Auftragseingangs-, Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr 2020 nicht erreicht werden. Das Unternehmen musste im ersten und zweiten Quartal teilweise Kurzarbeit anmelden. Zusätzliche Ergebnisbelastungen resultierten aus Qualitätsproblemen bei einem Hauptzulieferer. Entwicklungsaktivitäten zur Akquisition von Neuaufträgen im Bereich Automotive und die Errichtung eines neuen Reinraums zur Kapazitätserweiterung hatten das Ergebnis zusätzlich belastet. Das Segment Mikrooptik erwartet für 2021 und die Folgejahre einen deutlichen Anstieg im Umsatz und Ergebnis, der insbesondere im Automotive-Bereich erzielt werden soll. Dieses Wachstum soll vor allem durch eine zunehmende Nachfrage nach Mikrolinsen für Scheinwerfern bei Elektrofahrzeugen generiert werden.

Finanzielle Chancen

Starke Veränderungen am Währungsmarkt können den Absatz und das Unternehmensergebnis von SÜSS MicroTec sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Die Wertveränderungen des Euro im Vergleich zum US-Dollar werden künftig den Absatz und die erzielbaren Margen im nordamerikanischen und asiatischen Raum beeinflussen. Eine Aufwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar würde sich eher negativ auswirken, während eine Abwertung voraussichtlich positive Effekte für SÜSS MicroTec nach sich ziehen würde.

Mitarbeiterspezifische Chancen

SÜSS MicroTec sieht sich selbst als mittelständisches Unternehmen, das aufgrund der relativ geringen Unternehmensgröße flache Hierarchien aufweist und so seinen Mitarbeitern in allen Belangen kurze Kommunikationswege und schnelle Entscheidungsprozesse ermöglicht. Unsere mittelständischen Strukturen in Verbindung mit unserer internationalen Ausrichtung machen SÜSS MicroTec aus unserer Sicht zu einem attraktiven Arbeitgeber. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit unserer weltweit tätigen Mitarbeiter beläuft sich auf rund zehn Jahre. Unsere bisherige Strategie, langjährige Mitarbeiter zu halten, werden wir unverändert fortsetzen. Darüber hinaus werden wir unsere Bemühungen verstärken, auch weiterhin qualifizierte Mitarbeiter für uns zu gewinnen. Obwohl der aktuelle Fachkräftemangel an den Standorten Garching und Sternenfels spürbar ist, gehen wir davon aus, dass wir mit einer marktgerechten Vergütung, interessanten Aufgaben und attraktiven Arbeitsplatzbedingungen auch künftig alle freien Stellen mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern besetzen können.

Unser Vergütungssystem beinhaltet für unsere Führungskräfte eine variable Vergütung, deren Höhe sich nach dem Grad der Zielerreichung richtet. Die Ziele werden jährlich neu definiert und basieren auf bestimmten Kenngrößen des Konzerns (wie zum Beispiel EBIT, Umsatz und Auftragseingang), die anhand der aktuellen Budgetplanung jährlich neu festgelegt werden. Zusätzlich werden mit dem Mitarbeiter persönliche Ziele vereinbart. Für die Mitarbeiter des Vertriebs werden in der Regel Ziele definiert, die im Zusammenhang mit der Gewinnung von Kundenaufträgen stehen. Die persönlichen Ziele von Mitarbeitern anderer Abteilungen haben meist Leistungen oder Projekte zum Inhalt, die einen Zusatznutzen für den jeweiligen Fachbereich mit sich bringen. Durch die Einbindung der Budgetplanung in das Vergütungssystem setzen wir für unsere Führungskräfte einen finanziellen Anreiz, aktiv dazu beizutragen, die gesetzten Ziele zu erreichen. Damit erhöhen wir unsere Chancen, unseren geplanten Umsatz und unser geplantes Ergebnis tatsächlich zu erzielen. Die Definition von persönlichen Zielen für die Führungskräfte bietet uns darüber hinaus die Chance, strategische und erfolgskritische Projekte in verschiedenen Bereichen umzusetzen, auch wenn dafür ein Arbeitseinsatz der Mitarbeiter notwendig ist, der über das normale Tagesgeschäft hinausgeht.

Als weltweit agierendes Technologieunternehmen ist SÜSS MicroTec darauf angewiesen, dass die Mitarbeiter, die im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind, neue Produktentwicklungen gezielt vorantreiben, um so den Bedürfnissen unserer Kunden Rechnung zu tragen. SÜSS MicroTec setzt hierzu die entsprechenden Anreize und vergütet Ideen der Mitarbeiter, die in unseren Produkten zum Einsatz kommen, mit einer jährlich auszuzahlenden Erfindervergütung. Unsere internationale Präsenz ermöglicht es uns, hochqualifizierte Mitarbeiter weltweit anzuwerben, wenn es die aktuellen Entwicklungen erforderlich machen.

Entwicklungsspezifische Chancen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unsere Entwicklungsaktivitäten (bereinigt um Forschung- und Entwicklungsaufwendungen der SUSS MicroTec Photonic Systems, Corona, USA) weiter ausgebaut und unsere Mitarbeiterzahl in diesem Bereich weiter erhöht. Mehrere Entwicklungsprojekte für unsere Produktlinien Mask-Aligner und Belacker/Entwickler sowie Bonder und Fotomaskenreinigung wurden erfolgreich zum Abschluss gebracht.

Bei der Produktlinie Mask-Aligner lagen die Entwicklungs-Schwerpunkte vor allem auf den Bereichen Imprint-Anwendungen und Metrologie-Funktionen. Speziell für Imprint wurde eine neue Generation manueller Mask-Aligner MABA8 entwickelt und im Markt eingeführt, die auch das Herzstück des automatischen Nano-Imprint-Clusters bilden wird. Ein neuartiges Stempel-Fabrikationsgerät sowie die Verbesserung des Imprint-spezifischen Toolings runden das Imprint-Angebot weiter ab. Im Bereich Metrologie wurden Arbeiten an Dicken-Messsystemen sowie Defekt-Inspektionsgeräten durchgeführt. Daneben standen die Entwicklung weiterer Funktionen wie automatische Regelung zur Erhöhung der Positioniergenauigkeit, die flächendeckende Einführung von UV-LED-Lichtquellen und der Umstieg auf das Betriebssystem Windows 10 auf der Agenda.

In der Produktlinie Belacker/Entwickler lag der Fokus auf zwei Hauptthemen. Im ersten, etwas breiteren Thema wurden im Rahmen von kontinuierlichen Verbesserungen diverse Komponenten hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und leichten Wartung weiter optimiert. Die Komponente wurden dazu gezielt ausgewählt, um den höchstmöglichen Kundennutzen zu erreichen. Das zweite Hauptthema befasste sich mit einer neuen 300-mm-Anlage. Die Konzepte aus dem Vorjahr wurden in konkrete Baugruppen gegliedert und ausdetailliert sowie das Steuerungskonzept aufgesetzt.

Im Segment Bonder konzentrierten sich die Arbeiten auf die Fertigstellung und Markteinführung von Hybrid- und Fusion-Bond-Modulen für die XBS200-und XBS300-Plattform sowie auf die kontinuierliche Verbesserung des Post-Bond-Alignments. Das im Bereich temporäres Bonden entwickelte 355-nm-Festkörperlaser-Debond-Modul erschließt Anwendungen mit geringeren technologischen Anforderungen im Vergleich zum etablierten 308-nm-Excimer-Laser-Debond-Modul. Neben der Fortführung von Kooperationen mit führenden Forschungsinstituten haben wir uns am Graphene-Flagship-Programm der Europäischen Union beteiligt und in diesem Rahmen damit begonnen, ein Gerät für den vollflächigen Transfer von 2D-Materialien auf Waferebene zu konzipieren, welches in einer Europäischen Pilotlinie eingesetzt werden soll. 2D-Materialien werden bei der Herstellung der nächsten Transistorgenerationen benötigt.

Für das Segment Fotomasken-Equipment standen die Entwicklung einer Software-Applikation zur Anlagenzustandsanalyse sowie die Integration und Qualifikation neuer Technologien im Bereich EUVL-Fotomaskenreinigung im Mittelpunkt.

Im Geschäftssegment Fotomasken wurde im Rahmen des bereits im Jahr zuvor gestartete AI-Projekt die WTA-1.0-(Within-Tool-Analysis) Software Plattform fertig gestellt und erfolgreich getestet. Diese Applikation erlaubt es, auf Basis der in der Anlage erfassten Daten und Parameter entsprechende Zustände zu analysieren und zu bewerten, um damit dann Vorhersagen über mögliche Fehler oder Prozessabweichungen zu treffen und dynamische Änderungen vorzunehmen. Dadurch kann die Verfügbarkeit der Anlagen, die Prozessqualität und die Zahl der prozessierten Masken optimiert werden.

Für die Reinigung von EUVL-Fotomasken konnte das sogenannte Sidewall-Cleaning-Verfahren finalisiert und erfolgreich in die MaskTrack-X-Anlage integriert werden. Diese Technologie erlaubt die Abreinigung von größeren Partikeln an den Maskenkanten, die mit bisherigen Methoden nur bedingt entfernt werden konnten. Weiterhin wurde für den Bereich EUVL die simultane Reinigung von Maskenvorder- und -rückseite mit SPM umgesetzt. Diese Technologie reduziert zum einen die benötigte Prozesszeit und verhindert zudem Partikel-Cross-Kontaminationen im weiteren Prozessverlauf.

Im Segment Mikrooptik lag der Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten für Anwendungen im Bereich Automotive.

Wir werden unsere Anstrengungen auch im kommenden Jahr fortsetzen und die Schwerpunkte weiter auf Kosteneffizienz und Umweltverträglichkeit sowie die Entwicklung neuer und die Verbesserung bestehender Technologien legen. Unser Ziel ist es, unsere Produktlinien stets an die neuesten Entwicklungen im Markt anzupassen und neue Kundenanforderungen zu erfüllen. Damit wollen wir unsere Marktposition festigen und weiter ausbauen.

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

Zur Erkennung und Steuerung von Risiken sowie zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen ist das Risikomanagementsystem seit langem Bestandteil der Unternehmensführung.

Neben kurzfristigen (operativen) Risiken befasst sich das Risikomanagement bei SÜSS MicroTec auch mit langfristigen (strategischen) Entwicklungen, die sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken können. Auf der Grundlage eines chancenorientierten, gleichzeitig aber risikobewussten Managements ist es jedoch nicht unser Ziel, alle potenziellen Risiken grundsätzlich zu vermeiden. Vielmehr streben wir stets ein Optimum aus Risikovermeidung, -reduzierung und kontrollierter Risikoakzeptanz an. Das Bewusstsein für Risiken sollte nicht die Fähigkeit beeinträchtigen, Chancen zu erkennen und zum Wohle des Unternehmens und seiner Aktionäre zu nutzen.

Organisation und Dokumentation des Risikomanagements

Die Organisation des Risikomanagements orientiert sich an der funktionellen und hierarchischen Struktur des Konzerns. Mit der Einführung des Risikomanagementsystems wurde ein Risikomanagementbeauftragter ernannt, der alle drei Monate direkt an den Vorstand berichtet.

Extern wird das eingerichtete Risikofrüherkennungssystem durch den Abschlussprüfer im Rahmen der Jahresabschlussprüfung geprüft. Er berichtet darüber an Vorstand und Aufsichtsrat.

Risikoidentifikation

Alle berichtspflichtigen Einheiten des Konzerns veranstalten regelmäßige Workshops, die neben der Retrospektive vor allem auf zukünftige Entwicklungen eingehen. Außerdem dienen die Workshops dazu, die konzernweit einheitliche Bewertungsmethodik sicherzustellen. Im Rahmen eines strukturierten Prozesses werden vierteljährlich sämtliche identifizierten Risiken mit Hilfe einer intranetbasierten standardisierten Risikomanagementsoftware erfasst und bewertet. Anschließend werden Risikoberichte erstellt, die bekannte Risiken einer kritischen Würdigung unterziehen und neue Themen aufnehmen.

Plötzlich auftretende Risiken sind darüber hinaus unverzüglich an den Risikomanagementbeauftragten der jeweiligen Einheit zu melden.

Die Aufbereitung der Informationen erfolgt durch den Risikomanagementbeauftragten, der an den Vorstand berichtet. Die Ergebnisse des Gesamtprozesses werden dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich präsentiert.

Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung ist das Qualitätsmanagement des Konzerns. An den großen Produktionsstandorten liegt eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 vor, die ein zuverlässiges, prozess- und systemorientiertes Qualitätsmanagement bestätigt. Klar strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgen nicht nur für Transparenz, sondern sind mittlerweile bei den meisten Produktionskunden eine Vorbedingung für die erfolgreiche Vermarktung unserer Maschinen.

Eintrittswahrscheinlichkeit
sehr gering gering mittel hoch sehr hoch
gering
mittel
hoch
> 0% bis
≤ 5%
> 5% bis
≤ 10%
> 10% bis
≤ 25%
> 25% bis
≤ 50%
> 50% bis
≤ 100%
bestandsgefährdend > 10 Mio. € bis ≤ 20 Mio. €
schwerwiegend > 2 Mio. € bis ≤ 10 Mio. €
Auswirkung bedeutend > 500 Tsd. € bis ≤ 2 Mio. €
moderat > 20 Tsd. € bis ≤ 500 Tsd. €
vertretbar 0 € bis ≤ 20 Tsd. €

Risikobewertung

Die Bewertung von Risiken erfolgt durch die Angabe der maximalen geschätzten Schadenshöhe, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Auf dieser Grundlage wird der Risikowert durch Einbeziehung einer Eintrittswahrscheinlichkeit ermittelt, wobei auch die entsprechenden Gegenmaßnahmen berücksichtigt werden. Die Angabe des Risikowerts bezieht sich jeweils auf den Zeitraum der kommenden zwölf bzw. 24 Monate.

Die identifizierten Risiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix in drei verschiedene Risikokategorien eingeordnet, die sowohl die mögliche Schadenshöhe als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigen. Risiken ab einer Schadenshöhe von 10 Mio. € – gemessen an der Höhe des Liquiditätsabflusses – werden als "bestandsgefährdend" angesehen.

Die Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und Grad der Auswirkung bestimmt, welche Risikokategorien aus Konzernsicht als wesentlich zu betrachten sind. Hierbei wird unterschieden in geringe (grün), mittlere (gelb) und hohe (rot) Risiken.

Entsprechend unserer Methode zur Risikobewertung werden nur die hohen Risiken als wesentlich eingestuft.

Risikohandhabung

Je nach Art des Risikos und der Höhe der Bewertung werden abgestufte Maßnahmen der Risikovermeidung bzw. -minderung getroffen. Dabei orientiert sich das Risikomanagement stets an der einleitend erwähnten Maxime eines chancenorientierten Umgangs mit Risiken.

Die Risikoabwendung und Organisation von Gegenmaßnahmen wird subsidiär durchgeführt. Die Risikoverantwortlichen beziehungsweise die Berichtseinheiten sind zur Entwicklung und Umsetzung von Abwehrstrategien gegen erkannte Risiken verpflichtet. Sollten ihre Kompetenzen nicht zur Umsetzung ausreichen, fordern sie Hilfe von höheren Ebenen an.

Aus der weltweiten Tätigkeit in der Hochtechnologie ergeben sich allgemeine und aktuelle Risiken für das Unternehmen. Der Vorstand hat zur Überwachung von Risiken in geeigneter Weise Maßnahmen getroffen, um Entwicklungen, die den Fortbestand der SÜSS MicroTec-Gruppe gefährden, rechtzeitig zu erkennen.

Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess gemäß § 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB

Das Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess zielt darauf ab, das Risiko der Falschaussage in der Konzernrechnungslegung sowie in der externen Berichterstattung zu minimieren. Es dient im ersten Schritt der Identifikation und Bewertung, weiterhin der Begrenzung und Überprüfung erkannter Risiken im Konzernrechnungslegungsprozess, die dem Ziel der Regelungskonformität des Konzernabschlusses entgegenstehen könnten. Das interne Kontrollsystem des Rechnungslegungsprozesses soll gewährleisten, dass trotz identifizierter Risiken in der Finanzberichterstattung ein mit hinreichender Sicherheit regelkonformer Konzernabschluss erstellt wird.

Die Konzernabschlusserstellung wird durch eine einheitliche, standardisierte Berichterstattungs- und Konsolidierungssoftware unterstützt, die umfangreiche Prüf- und Validierungsroutinen beinhaltet. In diesem Sinne sieht das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem sowohl präventive als auch nachträglich aufdeckende Kontrollen vor. Hierzu gehören etwa IT-gestützte und manuelle Abstimmungen in Form von regelmäßigen Stichproben- und Plausibilitätskontrollen, diverse risiko-, prozess- oder inhaltlich orientierte Kontrollen in den Unternehmensbereichen, die Einrichtung von Funktionstrennungen und vordefinierten Genehmigungsprozessen, die konsequente Umsetzung des Vier-Augen-Prinzips bei allen wesentlichen rechnungslegungsrelevanten Prozessen sowie streng reglementierte Zugriffsregelungen in unseren IT-Systemen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte.

Die Angemessenheit des Risikofrüherkennungssystems wird im Rahmen der Abschlussprüfung zum Jahresende durch den Abschlussprüfer überprüft. Weiterhin werden ausgewählte rechnungslegungsbezogene interne Kontrollen untersucht und deren Wirksamkeit beurteilt. Darüber hinaus werden rechnungslegungsbezogene Aspekte der eingesetzten IT-Systeme geprüft.

Die Verantwortung für die Einrichtung und wirksame Unterhaltung angemessener Kontrollen über die Finanzberichterstattung liegt beim Management der SÜSS MicroTec SE, das zu jedem Geschäftsjahresende die Angemessenheit und Wirksamkeit des Kontrollsystems beurteilt. Zum 31. Dezember 2020 hat das Management die Wirksamkeit der internen Kontrollen über die Finanzberichterstattung festgestellt. Selbstverständlich bestehen bei jedem Kontrollsystem gewisse Einschränkungen hinsichtlich seiner Wirksamkeit. Eine absolute Sicherheit kann auch mit angemessenen und funktionsfähigen Systemen nicht gewährleistet werden.

Die SÜSS MicroTec SE nutzt ihr konzernweit gültiges Bilanzierungshandbuch zur einheitlichen Regelung von Bilanzierungsgrundsätzen. Das Bilanzierungshandbuch basiert auf den IFRS-Rechnungslegungsstandards und wird von allen Konzerngesellschaften beim Rechnungslegungsprozess zugrunde gelegt. Durch transparente und strukturierte Vorgaben soll der Ermessensspielraum der Mitarbeiter bei Ansatz und Bewertung von Vermögenswerten und Schulden eingeschränkt und somit das Risiko konzernuneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken verringert werden. Den Tochtergesellschaften sind bestimmte Berichtspflichten und -umfänge zwingend vorgegeben. Die Einhaltung der Berichtspflichten und -fristen wird durch die zentralen Abteilungen Finanzen und Controlling überwacht.

Die Buchhaltung der Tochtergesellschaften wird entweder lokal mit eigenen Mitarbeitern oder mit der Unterstützung von externen Buchführungsfirmen oder Steuerberatungsgesellschaften durchgeführt. Dabei werden unterschiedliche EDV-Systeme eingesetzt. Alle deutschen Gesellschaften arbeiten bereits seit 2008 mit SAP. Seit 2010 wird SAP bei der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsinchu, Taiwan, verwendet. 2011 wurde SAP bei der SUSS MicroTec, Inc., Corona, Kalifornien, USA, implementiert. 2015 wurde die SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Kalifornien, USA, an das konzernweite SAP-System angeschlossen. Bei der in 2020 erworbenen SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger [Pixdro] B.V.) ist die Datenmigration im ersten Quartal 2021 in ein neu bei SÜSS MicroTec gehostetes SAP-System erfolgt. Das Reporting an die Konzernzentrale erfolgt mit Hilfe der Managementinformationssoftware "INFOR PM Application Studio". Auf Konzernebene werden innerhalb der Finanzabteilung und des Controllings die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der von den Tochtergesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse überprüft. Kontrollen im Rahmen des Konsolidierungsprozesses, wie beispielsweise der Schulden- oder der Aufwands- und Ertragskonsolidierung, erfolgen manuell. Eventuelle Mängel werden korrigiert und an die Tochtergesellschaften zurückberichtet. Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende Berechtigungskonzepte und Zugangsbeschränkungen vor Missbrauch geschützt. Zugriffsberechtigungen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

RISIKEN DES KONZERNS

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Als international agierendes Unternehmen vertreibt SÜSS MicroTec seine Produkte weltweit. Ein großer Teil der Umsätze wird in Asien und hier vor allem in den Ländern Taiwan, China und Südkorea erzielt. Darüber hinaus ist Europa eine wichtige Vertriebsregion, gefolgt von den USA. Typischerweise sind mit jeder internationalen

Geschäftstätigkeit eine Vielzahl von allgemeinen Marktrisiken verbunden, die von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, gesellschafts- und geopolitischen Faktoren sowie regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Im Einzelnen können makroökonomische Entwicklungen – beispielsweise eine Konjunkturabschwächung in einzelnen Regionen oder Währungskursschwankungen – die Investitionsbereitschaft unserer Kunden beeinträchtigen oder zu Verzögerungen bei Kaufentscheidungen führen.

SÜSS MicroTec ist weltweit vertreten, weist eine breite Kundenstruktur auf und bietet seinen Kunden fünf unterschiedliche Produktlinien an, die in verschiedenen Branchen und Industriezweigen eingesetzt werden können. Damit ist SÜSS MicroTec grundsätzlich weder von einzelnen Märkten noch von einzelnen Abnehmern abhängig. Konjunkturelle Einbrüche in einer Region oder Branche können somit zumindest teilweise aufgefangen werden. Dank der Bündelung der Fertigung an wenigen Standorten und der Möglichkeit, die Mitarbeiter übergreifend für die Fertigung verschiedener Maschinentypen einzusetzen, ist SÜSS MicroTec bei größeren konjunkturellen Verwerfungen in der Lage, unverzüglich auf die Marktgegebenheiten zu reagieren und die Organisation sowie die Kostenstrukturen in angemessener Zeit anzupassen. Als Instrumente zur Reduzierung der Personalkosten stehen die Nutzung von Gleitzeitkonten und der Abbau von Zeitarbeitskräften zur Verfügung. Darüber hinaus besteht die Option, Kurzarbeit zu beantragen. Zudem werden von den Einkaufsabteilungen regelmäßig die Beschaffungsmengen überprüft und angepasst.

Politische Entscheidungen, neue Gesetzgebungen und sonstige Regularien in den Ländern, in denen SÜSS MicroTec tätig ist, können unser Geschäft negativ beeinflussen. Dazu gehören die Steuergesetzgebung in den jeweiligen Ländern, Exportbeschränkungen, Handelsstreitigkeiten zwischen bestimmten Staaten und Verschärfungen in den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbsrecht, Arbeitssicherheit sowie Patent- und Markenrecht.

SÜSS MicroTec nimmt regelmäßig an öffentlichen Ausschreibungen teil und zählt auch Universitäten und staatliche Forschungseinrichtungen weltweit zu seinen Kunden. Die Regelungen für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen und die Kriterien für die Vergabe unterscheiden sich je nach Land und können das Gewinnen von öffentlichen Aufträgen und deren Abwicklung deutlich erschweren.

Generell können starke Veränderungen am Währungsmarkt den Absatz und das Unternehmensergebnis von SÜSS MicroTec sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Die Wertveränderungen des Euro insbesondere im Vergleich zum US-Dollar werden künftig den Absatz und die erzielbaren Margen im nordamerikanischen und asiatischen Raum beeinflussen. Eine Aufwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar würde sich negativ auswirken, während eine Abwertung positive Effekte für SÜSS MicroTec nach sich ziehen würde, da SÜSS MicroTec derzeit mehr US-Dollar-Zuflüsse als Abflüsse hat.

Der Kurs des Schweizer Frankens hat keine spürbaren Auswirkungen auf das Bestellverhalten unserer Kunden in den Segmenten Lithografie, Bonder oder Fotomasken-Equipment. Allerdings ist das Geschäft der SUSS MicroOptics S.A., die in Hauterive, Schweiz, angesiedelt ist und Mikrolinsen herstellt, vom Wechselkurs des Schweizer Frankens beeinflusst. Ein im Vergleich zum Euro oder US-Dollar stark aufgewerteter Schweizer Franken könnte das MicroOptics-Geschäft negativ beeinflussen.

Der SÜSS MicroTec-Konzern wickelt nur in sehr geringem Umfang Geschäfte in asiatischen Währungen (taiwanesischer Dollar, Singapur-Dollar, südkoreanischer Won und chinesischer Renminbi) ab. Die in Taiwan, Singapur, Südkorea und China ansässigen Tochtergesellschaften des Konzerns weisen jedoch in Euro und US-Dollar dotierte Forderungen gegen Kunden und andere SÜSS MicroTec-Gesellschaften aus. Je nach Umfang und Fälligkeit können aus der Bewertung dieser Forderungen in der jeweiligen Landeswährung signifikante Währungsverluste im Konzern entstehen.

Risiken, die sich durch die weitere Ausbreitung des Coronavirus "Covid-19" ergeben könnten

Die Entwicklung der Weltwirtschaft und das gesellschaftliche Leben waren im Berichtsjahr 2020 von den Auswirkungen der Covid-19- Pandemie stark geprägt. Handel und Konsum sind durch die Lockdown-Maßnahmen in Deutschland und in der restlichen Welt zum Teil stark eingebrochen. Die Arbeitslosigkeit nahm in vielen Ländern erheblich zu. Die Wirtschaftsleistung ging trotz massiver Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik in allen Regionen der Welt deutlich zurück, insbesondere in Europa, aber auch in den USA und in den meisten Schwellenländern. Lediglich China gehörte zu den wenigen Ländern der Welt, die auf das Jahr gerechnet ein leichtes Wachstum erreichten (Quelle: IHS Markit, Stand Januar 2021).

Wir erwarten, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 langsam von der schweren Rezession des Jahres 2020 erholen wird. Die globale Wirtschaftsleistung dürfte deutlich zunehmen. Zwar dürfte die Covid-19-Pandemie noch immer das Wachstum bremsen, weil einschränkende Schutz- und Kontaktbeschränkungsmaßnahmen in vielen Ländern weiter erforderlich sind und staatliche Hilfen reduziert werden könnten. Zugleich ist aber damit zu rechnen, dass im Verlauf des Jahres mehr Impfstoffe auf der ganzen Welt verfügbar sein werden und die Pandemie langsam eingedämmt wird. Dies dürfte dazu führen, dass sich das Wirtschaftsleben weiter normalisiert und der private Konsum in der zweiten Jahreshälfte wieder zunimmt. Besonders kräftig dürfte die Erholung in den USA sowie in den Schwellenländern ausfallen – insbesondere in China und Indien. In der Europäischen Union ist dagegen mit einer etwas langsameren Erholung zu rechnen, vor allem aufgrund einer möglichen weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit (Quelle: IHS Markit, Stand Januar 2021).

SÜSS MicroTec hatte im Geschäftsjahr 2020, abgesehen von der SUSS MicroOptics, wo die Auftragseingangs-, Umsatz- und Ergebnisziele pandemiebedingt nicht erreicht werden konnten und das Tochterunternehmen im ersten und zweiten Quartal teilweise Kurzarbeit anmelden musste, keine negativen Auswirkungen im Auftragseingang und Umsatz zu verzeichnen. Im Gegenteil konnte

SÜSS MicroTec den Wachstumskurs in 2020 trotz Covid-19 fortsetzen und rechnet auch für das Geschäftsjahr 2021 mit einem weiteren Umsatzwachstum.

Dennoch führte die Ausbreitung von Covid-19 zu verschiedenen Beeinträchtigungen im Unternehmensablauf.

Bedingt durch die Covid-19-Pandemie wurden im Jahr 2020 eine Vielzahl an Events wie Messen und Konferenzen auf das nächste Jahr oder unbestimmte Zeit verschoben, auf virtuellen Plattformen abgehalten oder komplett abgesagt. Davon betroffen waren unter anderem die SEMICON-Messen, auf denen SÜSS MicroTec im Normalfall regelmäßig vertreten ist. Im September fand als einzige Ausnahme die SEMICON Taiwan (Taipeh) in Form einer Hybridmesse statt, an der SÜSS MicroTec mit reduzierter Standbelegung und unter strengsten Vorsichtsmaßnahmen vertreten war.

Dadurch konnten Neuentwicklungen und Technologien, die auf diesen Messen üblicherweise den Kunden vorgestellt werden, nicht präsentiert werden. Möglicherweise werden auf absehbare Zeit diese Messen nur in begrenzter Zahl oder virtuell stattfinden. Damit würde SÜSS MicroTec eine wichtige Plattform zur Gewinnung von neuen Kunden und Aufträgen fehlen.

Derzeit sind Reisen weltweit noch sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Bei SÜSS MicroTec sind Geschäftsreisen zwischen Deutschland und den anderen Risikogebieten ausgesetzt; bis auf Weiteres werden keine deutschen Mitarbeiter zu Kunden in die vom Covid-19-Virus stark betroffenen Gebiete entsandt. Umgekehrt ist auch Deutschland von zahlreichen anderen Ländern (z.B. Taiwan, USA und verschiedene europäische Länder) mit Reisebeschränkungen belegt. Grundsätzlich verfügt SÜSS MicroTec jedoch in den Hauptabsatzgebieten über eigene Niederlassungen und damit über Servicemitarbeiter vor Ort, sodass Installationsund Wartungsarbeiten an den Maschinen der Kunden weiterhin angeboten werden können, ohne dass hierfür weite Reisen notwendig wären.

Im Geschäftsjahr 2020 konnten einzelne fertiggestellte Maschinen nicht rechtzeitig an Kunden in den betroffenen Regionen ausgeliefert oder in Betrieb genommen werden, da neben dem Personenverkehr auch der Frachtverkehr Einschränkungen unterlag. Darüber hinaus verzögerten sich in Einzelfällen kundenseitige Bestellungen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich solche Einzelfälle bis zur Normalisierung des Wirtschaftslebens wiederholen können.

Während der anhaltenden Covid-19-Pandemie hat sich unsere Lieferkette als stabil und widerstandsfähig erwiesen. Auf der Beschaffungsseite waren wir in wenigen Einzelfällen mit Lieferengpässen bei unseren Lieferanten konfrontiert, die wir jedoch ohne eigene Umsatzausfälle durch entsprechende Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Umdisponierung von Aufträgen oder den Bezug von alternativen Lieferanten, lösen konnten. Unsere Lieferanten sind vorwiegend in Deutschland ansässig. Im Zuge des Produktionsaufbaus in Taiwan arbeiten wir daran, den Lieferantenstamm weltweit zu erweitern, um das Risiko von möglichen Lieferengpässen weiter zu verringern.

Im Geschäftsjahr 2020 waren Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz maßgeblich von den Entwicklungen der Covid-19- Pandemie geprägt. Da wir der Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter höchste Priorität zumessen, haben wir frühzeitig entsprechende Pandemie- und Notfallpläne in Kraft gesetzt. So hatten wir beispielsweise unsere Unternehmensabläufe in einem vorübergehenden Zwei-Schicht-Modell organisiert, um einen Mindestbetrieb aufrechterhalten zu können. Zusätzlich erbringen die Mitarbeiter – soweit organisatorisch sinnvoll – ihre Tätigkeit im Homeoffice. Zur Steuerung dieser Maßnahmen haben wir einen Krisenstab eingerichtet. Trotz und wegen dieser Organisationsmaßnahmen konnten die Produktionsabläufe stabil gehalten werden. Wir hatten nur eine geringe Anzahl an Infektionen und konnten die Produktionsziele für 2020 vollständig erreichen.

Durch die umsatzbedingte Verbesserung unserer Profitabilität, die hohen erhaltenen Kundenanzahlungen und die Verbesserungsmaßnahmen im Working-Capital-Management hat sich die Liquiditätssituation der SÜSS MicroTec deutlich verbessert. Die Barziehungen im Konsortialkredit wurden vollständig zurückgezahlt. Damit hat SÜSS MicroTec ein ausreichendes Liquiditätspolster, um einen vorübergehenden pandemiebedingten Umsatzrückgang abfedern zu können. Mit dem zur Verfügung stehenden finanziellen Spielraum und unter Berücksichtigung der möglichen Einsparungsmaßnahmen kann SÜSS MicroTec sämtliche finanziellen Verpflichtungen der kommenden 12 Monate zur Sicherstellung des Fortbestands des Unternehmens erfüllen.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie fand der Großteil unserer Investor-Relations-Aktivitäten im Geschäftsjahr 2020 virtuell statt. Trotz der mit dem Ausbruch der Pandemie einhergehenden Einschränkungen haben wir unseren intensiven Austausch mit unseren Aktionären fortführen können. Der Vorstand nahm wie gewohnt an einer Vielzahl von Konferenzen und Roadshows teil. Die Hauptversammlung wurde virtuell abgehalten. Die nächste Hauptversammlung am 16. Juni 2021 soll ebenfalls virtuell stattfinden.

Unsere Geschäftsaktivitäten werden in unterschiedlicher Art durch die Pandemie und die damit einhergehenden Unsicherheiten beeinflusst, die auch rechnungslegungsspezifische Auswirkungen haben. Kurz- wie mittelfristige Auswirkungen sich verändernder Marktbedingungen werden insbesondere im Risikomanagement und in Planungsprozessen reflektiert.

Derzeit können wir pandemiebedingt keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage durch Covid-19 feststellen. Die Entwicklung der Covid-19 Pandemie ist nach wie vor dynamisch, was zu erhöhten Risiken hinsichtlich der Wertschöpfung mit und der Werthaltigkeit von Vermögenswerten führen könnte, z.B. in Verbindung mit möglichen Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und immateriellen Vermögenswerten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräten. Die in der Weltwirtschaft vorherrschende Unsicherheit könnte Zulieferer, Kunden und andere Geschäftspartner belasten und zu einer Unterbrechung unserer Lieferketten, Zahlungsausfällen und betrieblichen Änderungen führen. Wir werden die Auswirkungen der Pandemie weiterhin sorgfältig

überwachen, darunter fallen auch die Auswirkungen auf unsere Vorräte und Forderungen gegenüber Kunden sowie signifikante Annahmen in Bezug auf Geschäfts- oder Firmenwerte und das immaterielle Vermögen. Grundsätzlich erwarten wir, dass sich die gute Marktentwicklung in der Halbleiterindustrie auch in 2021 fortsetzt.

Branchen- und marktspezifische Risiken

Die schwierige Einschätzbarkeit der kurz- und mittelfristigen Marktentwicklung gehört unverändert zu den größten Risiken für SÜSS MicroTec. Insbesondere die Halbleiterindustrie, die zu unseren Absatzmärkten zählt, ist von starken Marktzyklen geprägt. Ein signifikanter Einbruch des gesamten Halbleitermarktes würde bei SÜSS MicroTec entsprechende Umsatzrückgänge nach sich ziehen und das Unternehmensergebnis schmälern. Die damit verbundenen Risiken versuchen wir im Rahmen unseres Risikomanagements frühzeitig zu identifizieren, um die Organisationsund Personalstruktur rechtzeitig bei einer schwachen Geschäftsentwicklung anzupassen. Dabei versuchen wir zukünftigen Kapazitätsbedarf verstärkt über Outsourcing abzudecken.

Der Umsatzanteil mit chinesischen Kunden ist in 2020 weiter angestiegen. Aufgrund der starken Nachfrage chinesischer Kunden wird dieser Umsatzanteil mit China vermutlich auch in 2021 weiter steigen. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass durch den Handelsstreit zwischen den USA und China zunehmend auch europäische Unternehmen betroffen sind, weil die USA entsprechende Handelsrestriktionen und Embargobestimmungen zur Vermeidung von Technologietransfer nach China erlassen haben. SÜSS MicroTec ist davon insofern betroffen, dass einzelne technologisch relevante Komponenten mit US-Herkunft und Ersatzteile nicht nach China verkauft werden dürfen. Sollte sich dieser Handelskonflikt weiter verschärfen, könnte dieser zu entsprechenden Umsatzeinbußen mit chinesischen Kunden führen. SÜSS MicroTec versucht dieses Risiko zu vermeiden, indem alternative Lieferanten zu den bisherigen Lieferanten qualifiziert werden.

Im Geschäftssegment Photomask-Equipment erzielt SÜSS MicroTec mit wenigen Kunden und Aufträgen einen signifikanten Umsatzund Ergebnisanteil. Sollte einer dieser Kunden oder Aufträge an einen Wettbewerber verloren gehen, könnte dies zu einem entsprechenden Umsatz- und Ergebnisrückgang führen. SÜSS MicroTec versucht dieses Risiko durch technologische Innovationen und einer hohen Kundenzufriedenheit klein zu halten.

Mitarbeiterspezifische Risiken

In einzelnen Bereichen ist das Unternehmen von dem Wissen einzelner Mitarbeiter abhängig, vor allem im Bereich der Forschung und Entwicklung und Applikation. Darüber hinaus sind Neuentwicklungen und die Weiterentwicklung bestehender Technologien nur möglich, wenn ausreichend qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter eingesetzt werden können. Darüber hinaus könnten sich auch in der Produktion fehlende oder nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter negativ auf die Lieferzeiten und auf die Qualität auswirken. Eine Nichtverfügbarkeit dieser Mitarbeiter in diesen Bereichen stellt ein entsprechendes Risiko dar. Der momentan in Deutschland herrschende Fachkräftemangel ist auch an den Standorten Garching und Sternenfels spürbar. Um ausreichend qualifizierte Mitarbeiter mit der nötigen Erfahrung für SÜSS MicroTec gewinnen zu können, muss SÜSS MicroTec eine hohe Arbeitsgeberattraktivität vorweisen. Zudem muss für die Neubesetzung von freien Stellen mehr Zeit eingeplant werden, was innerhalb der Abteilungen zu Engpässen und notwendigen Stellvertretungen führen kann.

Entwicklungsspezifische Risiken

Das Geschäftsmodell der SÜSS MicroTec-Gruppe basiert auf seiner starken Innovationskultur und Technologieführerschaft. Als Hersteller von Sondermaschinen liefert SÜSS MicroTec kundenspezifische Lösungen und richtet seine Produktpolitik nach den sich schnell verändernden Bedingungen im Halbleiter-Equipment-Markt. Trotzdem sehen wir das Risiko, dass in Einzelfällen unsere technischen Entwicklungen die Vorstellungen der Märkte und unserer Kunden verfehlen könnten. In diesen Fällen bestünde die Gefahr, dass sich die betroffenen Kunden von SÜSS MicroTec abwenden und alternative technische Lösungen bei unseren Konkurrenten suchen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben unsere Ingenieure für alle Produktlinien neue Technologien entwickelt und zahlreiche Detailverbesserungen an bestehenden Technologien vorgenommen.

Neben der Ausarbeitung von kundenspezifischen Lösungen arbeiten die Ingenieure der SÜSS MicroTec-Gruppe permanent an langfristigen Entwicklungsprojekten, die zukünftige Entwicklungen der Märkte antizipieren sollen, damit die Produkte von SÜSS MicroTec auch in Zukunft aktuelle technische Anforderungen erfüllen werden. Es besteht das Risiko, dass einzelne Entwicklungsprojekte nicht zum gewünschten Ergebnis führen oder das erzielte Ergebnis nicht die Erwartungen der Märkte trifft. In diesen Fällen bestünde die Gefahr, dass SÜSS MicroTec auf dem angestrebten Markt zeitweise nicht mit innovativen Produkten vertreten wäre. Die betroffenen Kunden könnten sich von SÜSS MicroTec abwenden und Alternativen am Markt suchen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir uns auf Projekte konzentriert, von denen wir glauben, dass sie bei unseren Kunden auf positive Resonanz stoßen werden. Sollte sich diese Einschätzung als falsch erweisen und die Neuentwicklungen nicht die Erwartungen unserer Kunden treffen, hätte SÜSS MicroTec knappe Ressourcen im Bereich Entwicklung ungünstig eingesetzt. Dies würde sich entsprechend negativ auf das Ergebnis der betroffenen Produktlinie auswirken. Insgesamt ist dieses Risiko aber nicht als bestandsgefährdend für SÜSS MicroTec anzusehen.

Um unseren Erfolg am Markt und die Zufriedenheit unserer Kunden zu erhalten, sind laufend Neuentwicklungen und Verbesserungen an unseren bestehenden Produkten erforderlich. Es besteht das Risiko, dass technische Neuentwicklungen von uns nicht rechtzeitig erkannt oder umgesetzt werden. In diesen Fällen sehen wir die Gefahr, dass SÜSS MicroTec seine Marktführerschaft in einzelnen Bereichen verlieren könnte und auf lange Sicht Umsatzeinbußen hinnehmen müsste.

Aktuell stehen wir vor der Herausforderung, dass der Markt durch eine weitere Verkleinerung der Strukturen neue Anforderungen an die "Particle Removal Efficiency" unserer Maskenreiniger stellt. Eine effiziente Partikel-Ablösung bei gleichzeitigem Strukturerhalt der Masken gestaltet sich sehr anspruchsvoll. Im Segment Fotomasken-Equipment konzentrieren wir unsere Entwicklungsarbeiten verstärkt auf diese Herausforderungen, um unseren Kunden auch künftig Maskenreiniger anbieten zu können, die die hohen technologischen Anforderungen erfüllen. Hierfür arbeiten wir auch mit externen Entwicklungspartnern zusammen.

Operative Risiken

Zum 31. Dezember 2020 weist SÜSS MicroTec einen Goodwill in Höhe von rund 18,3 Mio. € aus, der ausschließlich dem Segment Lithografie zuzuordnen ist. Das Segment Lithografie erwirtschaftet mehr als 50 Prozent des Konzernumsatzes. Das Segment Lithografie wird auch im nächsten Jahr voraussichtlich mehr als die Hälfte des gesamten Konzernumsatzes erwirtschaften. Für Wertminderungen im Segment Lithografie sehen wir auf Basis aktueller Planungen daher keine Anzeichen.

Die Produktlinie Mask-Aligner, die zum Segment Lithografie gehört, ist eine der umsatzstarken Produktlinien der SÜSS MicroTec-Gruppe und leistet seit vielen Jahren einen hohen Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis. Wir gehen fest davon aus, dass diese Produktlinie auch in den kommenden Jahren einen hohen Umsatzbeitrag und stabile Margen erzielen wird. Trotzdem besteht das Risiko, dass der Mask-Aligner zukünftig die technischen Anforderungen der Kunden nicht mehr erfüllen und von anderen Technologien verdrängt werden könnte. Dieses Risiko sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch als gering an.

Auch die Produktlinie Belacker, die ebenfalls zum Segment Lithografie gehört, leistet seit vielen Jahren einen hohen Umsatzbeitrag im Konzern. In 2020 konnte SÜSS MicroTec mehrere Großaufträge mit Belackern und Entwicklern akquirieren, die zu einem deutlichen Umsatzwachstum und einer leicht verbesserten Rohertragsmarge führten. Das Bestellverhalten unserer Kunden in 2020 hat erneut gezeigt, dass wir technologisch weiterhin eine führende Position einnehmen und uns gegenüber japanischen und chinesischen Wettbewerbern am Markt für Belacker gut behaupten können. Dennoch müssen wir bei dieser Produktlinie über Kostensenkungsmaßnahmen und Effizienzsteigerungsprogramme im Bereich Konstruktion, Montage und Materialeinkäufe die hohen Herstellkosten senken, um auch zukünftig gegenüber der zunehmenden asiatischen Konkurrenz wettbewerbsfähig zu bleiben. Aus diesem Grund und um eine größere Kundennähe zu erreichen, hat SÜSS MicroTec entschieden, die Fertigungskapazitäten mit einer Produktion in Taiwan auszubauen. Dementsprechend wurde die Anzahl der Mitarbeiter in Taiwan von 83 Mitarbeiter in 2019 auf 142 Mitarbeiter per 31.12.2020 aufgebaut. Ende Dezember konnten die ersten Coater aus Taiwan ausgeliefert werden. Mit dem Aufbau sind Fixkosten verbunden, die nur durch eine entsprechende Auslastung gedeckt werden können. Zu diesem Zweck sollen zukünftig auch noch andere Produkte in Taiwan gefertigt werden.

Im Segment Lithografie sind auch die Produktlinien der SUSS MicroTec Photonic Systems für UV-Projektionsbelichtung und Laserprozessierung erfasst. Nachdem Auftragseingang und Umsatz der beiden Produktlinien weit hinter den Erwartungen zurückblieben, obwohl die neue Generation der DSC300 bei potenziellen Kunden äußerst positive Rückmeldungen hervorrief, entschied das Unternehmen Anfang 2020, die Produktion der Laser und Scanner einzustellen und den US-Produktionsstandort in Corona zu schließen. In der Zwischenzeit zeichnet sich eine deutlich verbesserte Marktsituation für diese Produktlinie mit konkreten Bestellabsichten eines Großkunden zu verbesserten Preisen ab, so dass das Unternehmen im Februar 2021 entschied, die Produktionslinien zukünftig in Taiwan zu fertigen. Die Verlagerung der Produktion der UV-Produktionsscanner nach Taiwan erfordert einen Technologietransfer nach Taiwan und den Aufbau zusätzlichen Personals, was mit entsprechenden Kosten und Risiken verbunden ist. Aufgrund der mit einem Großkunden vereinbarten Rahmenbedingungen gehen wir von einem attraktiven Business-Case aus.

Mit Wirkung zum 31. März hat SÜSS MicroTec das Inkjet-Printergeschäft der ehem. Meyer Burger (Pixdro) B.V. übernommen. Durch die Akquisition dieses Geschäftsbereiches einschließlich zugehöriger Patente erweitert SÜSS MicroTec das bestehende Lithografie-Produktportfolio im Bereich Belacker/Entwickler um die Möglichkeit, Fotolacke und dielektrische Schichten mit diesem neuen Verfahren aufzubringen und die additive, digitale Tintenstrahldruck-Technologie für eine Vielzahl neuer Möglichkeiten im Bereich der Halbleitertechnologie einzusetzen. Der Geschäftsplan sieht vor, dass mit dieser ergänzenden Technologie zusätzliche Aufträge und profitable Umsätze generiert werden können. Der übernommene Geschäftsbereich konnte die Umsatzerwartungen aufgrund von kundenseitigen Projektverschiebungen in 2020 nicht erreichen und erzielte einen Beitrag zum Konzern-EBIT von minus 1,6 Mio. €. Das Unternehmen erwartet für 2021, mit steigenden Umsätzen einen positiven EBIT-Beitrag zu erzielen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Segment Bonder ein leicht positives EBIT von 0,4 Mio. € erzielt, nachdem in 2019 ein leicht negatives EBIT von minus 0,3 Mio. € erzielt wurde. Die weitere Umsatz- und Ergebnisentwicklung hängt sehr stark von der Entwicklung des 3D-Speichermarktes ab, der in der Vergangenheit rückläufig war, und inwieweit es gelingt, gegen den etablierten Marktführer weitere automatische Permanent-Bonder für metallbasierte Bondverfahren sowie für Hybrid- und Fusion-Bond-Prozesse zu verkaufen. Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass das Segment Bonder mit Produktlinien im Bereich permanentes Bonden und temporäres Bonden konstant substanzielle Umsätze und positive Ergebnisbeiträge zum Konzernergebnis leisten wird.

2020 wurden im Segment Mikrooptik weiter hohe Umsätze im Automotive-Bereich erzielt. Mit ihrer Tätigkeit als Zulieferer für die Automobilindustrie unterliegt die SUSS MicroOptics Risiken, die sich von den ansonsten bei SÜSS MicroTec vorherrschenden Risiken eines Herstellers von Halbleiter-Equipment unterscheiden können. Um das Geschäftsfeld Automotive weiter ausbauen zu können, muss SUSS MicroOptics Auflagen der Automobilindustrie erfüllen und hat hierfür eine Zertifizierung nach IATF 16949:2016 durchlaufen und erfolgreich bestanden. 2020 umfassten die Umsätze im Automotive-Bereich optische Linsen, die im Rahmen einer Design-Beleuchtung und zunehmend auch für Frontscheinwerfer eingesetzt werden. Mit der Ausweitung des Mikrooptik-Geschäfts auf den Automotive-Bereich können für SÜSS MicroTec erhöhte Produkthaftungsrisiken entstehen. Aus diesem Grund sind wir dabei, den eigenen Versicherungsschutz der SUSS Micro-Optics auszuweiten, sodass mögliche Schadensfälle im Bereich Automotive mit abgedeckt sind. Bei einem bedeutenden Großkunden im Bereich Automotive sind wir über dessen Produkthaftungsversicherung abgesichert. Um das erwartete, deutlich steigende Auftrags- und Umsatzvolumen bedienen zu können und die Anforderungen der Automotive-Kunden in Bezug auf die Liefersicherheit gewährleisten zu können, wurden Kapazitätserweiterungen am Standort Hauterive (Schweiz) vorgenommen. So wurden in 2020 erneut hohe Investitionen in Reinräume und Fertigungsanlagen getätigt. Auch für 2021 sind Investitionen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich geplant. Sollten die für die Zukunft erwarteten hohen Auftrags- und Umsatzvolumina, insbesondere durch Nachfrageschwankungen der Automotive-Kunden, nicht wie geplant eintreten, hätte SÜSS MicroTec Investitionsmittel ungünstig eingesetzt. Dieses Risiko sehen wir jedoch als gering an.

Im jetzigen Marktumfeld besteht unverändert ein deutlicher Preisdruck. Dieser beinhaltet das Risiko, dass auch bei sich erholenden Märkten ursprüngliche Zielverkaufspreise nicht mehr erzielt werden können. Diesem Risiko begegnen wir mit einer stetigen Preispolitik. So verzichten wir bei unattraktiven Konditionen auch auf Aufträge, um bei sich erholenden Märkten den Kunden gegenüber eine konsistente Preisgestaltung zu gewährleisten.

Wir nehmen verstärkt Anforderungen unserer Kunden nach sehr kurzen Lieferzeiten wahr, während unsere Kunden ihrerseits verbindliche Bestellungen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt bei uns platzieren. Um den Anforderungen unserer Kunden nach kurzfristigen Lieferterminen trotzdem nachkommen zu können, gehen wir, wenn nötig, in Vorleistung und produzieren einzelne Maschinen nach den Wünschen der Kunden, bevor uns eine verbindliche Bestellung vorliegt. Es besteht das Risiko, dass in diesen Fällen die erwartete Bestellung ausbleibt und SÜSS MicroTec damit Produktionskapazitäten ungünstig eingesetzt hat und möglicherweise Material für eine kundenspezifische Maschine beschafft hat, das anderweitig nicht mehr eingesetzt werden kann. Zudem liegen in diesen Fällen keine Kundenanzahlungen vor, sodass SÜSS MicroTec in stärkerem Maße Lagerbestand aufbauen und vorfinanzieren muss. Diesem Risiko begegnen wir mit einer kritischen Einschätzung der (meist langjährigen) Kunden und ihrer Wünsche sowie mit einer Begrenzung unserer Vorproduktion auf weitgehend gängige Maschinentypen, die bei Ausbleiben der konkret erwarteten Bestellung in der Regel auch für andere Kundenaufträge eingesetzt werden können.

Die Produkte von SÜSS MicroTec werden durch ein umfassendes Risiko- und Qualitätsmanagement regelmäßig analysiert, kontrolliert und optimiert. Trotzdem besteht aufgrund der wachsenden Komplexität der Anlagen das Risiko, dass Qualitätsmängel erst bei Inbetriebnahme und Prozessqualifizierung identifiziert werden. Aufgrund des Einsatzes der Produkte im Produktionsumfeld von Unternehmen mit wachsenden Anforderungen an die Produktqualität kann sich das Haftungsrisiko für SÜSS MicroTec erhöhen. SÜSS MicroTec verfügt, neben anderen Versicherungen, über eine Produkthaftpflichtversicherung für die Gruppe, die das potenzielle Risiko limitiert. Die Angemessenheit dieser Versicherungen, in deren Schutz auch die Konzerngesellschaften einbezogen sind, wird regelmäßig hinsichtlich der abgedeckten Risiken und Deckungssummen überprüft und bei Bedarf angepasst. Darüber hinaus bemühen wir uns, mit allen Vertragspartnern Haftungsbegrenzungen in den Verträgen zu vereinbaren.

SÜSS MicroTec ist bei einzelnen Komponenten von einigen wenigen Schlüssellieferanten abhängig. Um dieses Risiko weiter zu reduzieren, wird der Bereich strategischer Einkauf personell weiter ausgebaut, um zusammen mit dem Engineering alternative Bezugsquellen zu erschließen.

Im Falle einer Betriebsunterbrechung durch einen feuerbedingten Großschaden besteht für SÜSS MicroTec das Risiko, dass sich Kunden aufgrund von Lieferterminverschiebungen bzw. mangelnder Lieferfähigkeit an Wettbewerber wenden. Dies könnte zu Verlusten von Auftragseingängen und Umsatzrückgängen führen. Direkte Schäden an Gebäuden und Ertragsausfälle durch Betriebsunterbrechungen sind durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts wird als sehr gering eingeschätzt.

Risiken der Informationstechnologie

Grundsätzlich sehen wir unsere IT-Infrastruktur als gut ausgebaut an und sind der Meinung, dass wir ausreichend Vorkehrungen getroffen haben, um Datenmanipulationen, Datenverluste oder Datenmissbrauch zu vermeiden. Zudem investieren wir regelmäßig in neue Hard- und Software, um den Ausfall von IT-Systemen und Softwarelösungen möglichst gering zu halten. Mit Virenscannern und Virenschutzprogrammen, die laufend auf dem aktuellen Stand gehalten werden, schützen wir unsere IT-Systeme vor Zugriffen und Beschädigungen von außen. Trotzdem können wir nicht ausschließen, dass es in einzelnen Fällen zu Datenmanipulationen, Datenverlusten oder Datenmissbrauch kommen könnte. Es ist auch denkbar, dass neue Viren oder Trojaner, die von unseren Sicherheitsprogrammen nicht erkannt werden, in unsere IT-Systeme eindringen könnten. Verschärft wird das Problem durch die zunehmende Nutzung von mobilen Endgeräten wie Notebooks oder Smartphones, die auf unser Firmennetzwerk zugreifen. Verstärkt wird dies auch durch die Covid-19-bedingte zunehmende Tätigkeit im Homeoffice. Auch die Anbindung unserer ausländischen Standorte an das zentrale Firmennetzwerk erfordert besondere Sicherheitsvorkehrungen, um unbefugte Zugriffe von außen zu verhindern. Um das Risiko fremder Zugriffe auf unser Firmennetzwerk, das sich durch die Nutzung von mobilen Endgeräten ergibt, möglichst gering zu halten, ist eine konzernweit geltende Richtlinie in Kraft, die den Umgang mit mobilen Endgeräten regelt.

FINANZIELLE RISIKEN

Kreditrisiken

Ein Kreditrisiko ist der unerwartete Verlust von Zahlungsmitteln oder Erträgen. Dieser tritt ein, wenn der Kunde nicht in der Lage ist, seinen Verpflichtungen innerhalb der Fälligkeit nachzukommen, oder die als Sicherheit dienenden Vermögenswerte an Wert verlieren. Das Unternehmen hat eine konzernweit gültige Richtlinie zum Thema "Credit-Assessment" implementiert. Diese Richtlinie legt für die einzelnen Vertriebseinheiten des Unternehmens fest, welche Zahlungsbedingungen und Zahlungsabsicherungen im Einzelfall unter Berücksichtigung kunden- und länderspezifischer Aspekte vereinbart werden. Aufträge mit Kunden, die in sogenannten Risk-Countries angesiedelt sind, können demzufolge nur gegen angemessene Vorauszahlungen, eine Bankgarantie oder einen Letter of Credit abgewickelt werden. Im Fall von Kunden, die in sogenannten Non-Risk-Countries ansässig sind und eine bestimmte Größenordnung überschreiten, wird ein entsprechendes Kundenrating erstellt. Die Ratings beruhen auf den Angaben externer Kreditratingagenturen. Je nach Einstufung des Kunden sind für die Auftragsabwicklung abgestufte Zahlungskonditionen bzw. -absicherungen notwendig.

Vom Bruttobestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 18,6 Mio. € (Vorjahr: 19,7 Mio. €) sind zum Bilanzstichtag insgesamt 12,6 Mio. € (Vorjahr: 13,1 Mio. €) der Forderungen weder überfällig noch wertgemindert. Bei diesen Forderungen lagen zum 31. Dezember 2020 keine Anhaltspunkte vor, dass Zahlungsausfälle eintreten werden.

Die Altersstruktur der überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen stellt sich zum Bilanzstichtag und zum Vorjahresstichtag wie folgt dar:

ALTERSANALYSE DER ÜBERFÄLLIGEN FORDERUNGEN OHNE WERTBERICHTIGUNG

in Tsd. € 2020 2019
1–30 Tage 2.243 2.325
31– 60 Tage 1.323 514
61–90 Tage 806 1.185
91–180 Tage 428 1.081
Überfällige Forderungen
ohne Wertberichtigung
4.800 5.105

Insgesamt sind zum Bilanzstichtag 1,3 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) des Bruttoforderungsbestands überfällig und wertberichtigt. Die Altersstruktur der überfälligen und wertberichtigten Forderungen zum Bilanzstichtag und zum Vorjahresstichtag ist in folgender Tabelle dargestellt:

ALTERSANALYSE DER ÜBERFÄLLIGEN FORDERUNGEN MIT WERTBERICHTIGUNGEN

in Tsd. € 2020 2019
181–360 Tage 965 869
361–720 Tage 70 217
> 720 Tage 228 322
Überfällige Forderungen
mit Wertberichtigung
1.263 1.408

Weitere Informationen zur Bestimmung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen finden sich im Konzernanhang.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko der SÜSS MicroTec konnte im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von hohen Liquiditätszuflüssen im Geschäftsjahr 2020 deutlich reduziert werden. Zum Jahresende weist der SÜSS MicroTec-Konzern einen Net-Cash-Bestand von 20,3 Mio. € aus (Vorjahr: -18,0 Mio. €). Der Free Cashflow belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 44,0 Mio. € (Vorjahr: -36,9 Mio. €).

Die fristenkongruente Finanzierung von langfristigem Vermögen ist durch Eigenkapital und die Aufnahmen von langfristigen Darlehen sichergestellt, insbesondere um Zinsänderungsrisiken zu reduzieren. Zwischen der SÜSS MicroTec SE und der IKB Deutsche Industriebank AG besteht ein Darlehensvertrag, der der Finanzierung des Betriebsgrundstücks in Garching dient. Das Darlehen belief sich ursprünglich auf 7,5 Mio. €. Es wurde am 16. Dezember 2013 valutiert und zur Auszahlung gebracht und weist eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2021 auf. Zum 31. Dezember 2020 weist der SÜSS MicroTec-Konzern für dieses Darlehen Bankverbindlichkeiten von 0,5 Mio. € aus. Das Darlehen wird in 2021 in Höhe von 0,5 Mio. € vollständig getilgt. Zudem fallen für das Darlehen bankübliche Zinsen an.

In 2019 wurden zwei KfW-Förderdarlehen über einen Gesamtbetrag von 10,0 Mio. € bei der IKB aufgenommen. Die beiden Darlehen wurden im April 2019 bzw. im August 2019 ausbezahlt. Sie weisen eine Laufzeit von 10 Jahren auf. Die beiden Darlehen sind mit Grundschulden auf das Betriebsgrundstück in Garching besichert. Zum 31. Dezember 2020 wird dieser Darlehensbetrag unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Neben den vorhandenen liquiden Mittel in Höhe von 40,8 Mio. € ist der kurz- und mittelfristige Finanzierungsbedarf durch freie Linien im Rahmen des im Oktober 2019 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrags mit vier Banken (Deutsche Bank, LBBW, Commerzbank und BECM) über insgesamt 56 Mio. € ausreichend sichergestellt. Der Konsortialkreditvertrag weist eine Laufzeit von 5 Jahren auf und gewährt der SÜSS MicroTec SE einen

Kreditrahmen in Höhe von 40 Mio. € für Barinanspruchnahmen sowie einen Avalrahmen von 16 Mio. €. Der Avalrahmen kann auch von den anderen deutschen Gesellschaften in Anspruch genommen werden. Zum 31. Dezember 2020 sind aus diesem Vertrag keine Barinanspruchnahmen erfolgt (Vorjahr: 9,5 Mio. €). Der Betrag wurde im Vorjahr unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Die verfügbaren Avallinien nutzen wir derzeit, um Anzahlungsbürgschaften im operativen Geschäft zu stellen. Zum 31. Dezember 2020 sind diese Kredit- und Avallinien in Höhe von 6,3 Mio. € in Form von Avalen in Anspruch genommen. Wir gehen davon aus, dass wir auch zukünftig alle erforderlichen Anzahlungsbürgschaften stellen können.

Mit Abschluss des Konsortialkreditvertrags, der uns insgesamt einen Kreditrahmen von 40 Mio. € für Barinanspruchnahmen gewährt, ist die Basis-Finanzierung der SÜSS MicroTec-Gruppe auf absehbare Zeit abgesichert. Ein potenzielles Finanzierungsrisiko schätzen wir damit als sehr gering ein. Trotzdem ist es unser Ziel, mit entsprechenden Cashflows auch aus der Optimierung des Working Capital den Anteil des Fremdkapitals auf einem niedrigen Niveau zu halten. Weitere Einzelheiten zur Liquiditätssituation der Gesellschaft finden sich unter Textziffer (24) des Konzernanhangs.

Marktpreisrisiken

Marktpreisschwankungen können für das Unternehmen signifikante Cashflow- sowie Gewinnrisiken zur Folge haben. Änderungen der Fremdwährungskurse und der Zinssätze beeinflussen sowohl das weltweite operative Geschäft als auch die Investitions- und Finanzierungsalternativen.

SÜSS MicroTec ist im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit aufgrund der internationalen Ausrichtung Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Die Währungssicherung erfolgt auf Basis bestehender Fremdwährungsaufträge. Gegenläufige Zahlungsströme, die sich insbesondere aus Fremdwährungsbestellungen von Roh-, Hilfsund Betriebsstoffen ergeben, werden von dem so ermittelten zu sichernden Fremdwährungsbetrag abgesetzt. Als Sicherungsinstrumente werden bei Bedarf Devisentermingeschäfte genutzt. Für weitere Einzelheiten verweisen wir auf den Konzernanhang unter Textziffer (30).

Eine günstige Entwicklung der Fremdwährungskurse kann zu höheren Margen einzelner Aufträge führen und zusätzliche Kursgewinne generieren.

Der im Oktober 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag beinhaltet einen variablen Zins für die in Anspruch genommenen Kreditbeträge. Die Höhe des variablen Zinses ergibt sich aus dem Euribor zuzüglich einer Marge, die vom Verschuldungsgrad abhängig ist. Für den nicht in Anspruch genommenen Teil des Kreditrahmens ist eine Bereitstellungsprovision zu entrichten, die ebenfalls variabel ist. Somit unterliegt SÜSS MicroTec in geringem Umfang einem Zinsänderungsrisiko. Unter Berücksichtigung der Zinspolitik der europäischen Zentralbank schätzt SÜSS MicroTec das Zinsänderungsrisiko derzeit als sehr gering ein.

Sowohl das Darlehen im Zusammenhang mit der Grundstücksfinanzierung Garching als auch das neu abgeschlossene KfW-Förderdarlehen sind mit einem fixen Zinssatz belegt.

GESAMTEINSCHÄTZUNG

Im Konzern wurden im Geschäftsjahr 2020 keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Der Fortbestand des Unternehmens war unter Substanz- und Liquiditätsgesichtspunkten zu keiner Zeit gefährdet.

Die für den SÜSS MicroTec-Konzern wesentlichen Risiken sind in der folgenden Tabelle im Überblick dargestellt. Die Risiken wurden dabei nach der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie nach den möglichen finanziellen Auswirkungen (gemessen an der Höhe des möglichen Liquiditätsabflusses) bewertet.

Eintrittswahrscheinlichkeit Auswirkung
sehr
gering
gering mittel hoch sehr
hoch
vertretbar moderat bedeutend schwer
wiegend
bestands
gefährdend
> 0%
bis
≤ 5%
> 5%
bis
≤ 10%
> 10%
bis
≤ 25%
> 25%
bis
≤ 50%
> 50%
bis
≤ 100%
0 €
bis
≤ 20 Tsd. €
> 20 Tsd. €
bis
≤ 500 Tsd. €
> 500 Tsd. €
bis
≤ 2 Mio. €
> 2 Mio. €
bis
≤ 10 Mio. €
> 10 Mio. €
bis
≤ 20 Mio. €
Gesamtwirtschaftliche Risiken
Negative Auswirkungen durch
Wechselkursschwankungen
x x
Entwicklungsspezifische
Risiken
Ungenügende Innovations
fähigkeit, Verlust der
technischen Kompetenz,
verfehlte Entwicklungsprojekte
x x
Personalengpässe im Bereich
Forschung und Entwicklung
x x
Operative Risiken
Zu lange Lieferzeiten aufgrund
von Personalengpässen in
Produktion und produktions
nahen Bereichen
x x
Umsatzeinbußen bei
Fotomasken-Equipment
aufgrund der Abhängigkeit
von wenigen Großkunden
x x
Länderspezifisches Risiko China
(Handelsbeschränkungen)
x x
Abhängigkeit von
Schlüssellieferanten
x x
Qualitätsmängel bei
Zulieferteilen
x x
Umsatzausfälle aufgrund
von Lieferverschiebungen
durch feuerbedingte
Betriebsunterbrechung
x x
IT-Risiken
Datensicherheit x x
Risiken, die sich durch die
Ausbreitung des "Covid-19"-
Virus und Mutationen
ergeben könnten
x x

PROGNOSEBERICHT

Der diesjährige Prognosebericht steht unter dem maßgeblichen Einfluss der Covid-19-Pandemie. Alle Aussagen finden vorbehaltlich der weiterhin ungewissen Entwicklung der Pandemie statt.

Die mit diesem Prognosebericht verbundenen Risiken und Unsicherheiten sind ungewöhnlich groß. Entsprechend groß ist beispielsweise auch die Spannbreite der Erwartungen einzelner Wirtschaftsforschungsinstitute für die Konjunkturprognosen 2021. Für das erwartete Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2021 reichen die Schätzungen von 2,8 Prozent (OECD-Wirtschaftsausblick, Ausgabe 2020/2) über 3,5 Prozent (DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin, Dezember 2020) bis hin zu 4,9 Prozent (RWI – Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen, Konjunkturprognose 18. Dezember 2020). Die Unsicherheit der Prognosen beruht auf den Fragen: Wie lange dauert der aktuelle Lockdown? Wird es weitere Lockdowns geben? Müssen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiter verschärft werden? Wie hoch ist die Impfbereitschaft und wie schnell kann eine flächendeckende Impfung durchgeführt werden? Einigkeit herrscht bei den Wirtschaftsforschern aber zumindest in dem Punkt, dass die ersehnte Erholung erst im zweiten Halbjahr 2021 greifen dürfte.

International betrachtet ist die Unsicherheit ebenso groß. Einzig die weltweit voranschreitende Zulassung verschiedener Impfstoffe lässt Hoffnungen erwachsen, dass die Covid-19-Pandemie noch in diesem Jahr weitestgehend unter Kontrolle gebracht werden kann und somit eine Rückkehr zum "gewohnten" Leben

stattfinden kann. Besorgniserregend sind jedoch die nun aufgetretenen Mutationen des Virus, welche die Aussichten weiterhin mit einer großen Ungewissheit belasten. Der Internationale Währungsfonds erwartet vor diesem Hintergrund ein weltweites Wirtschaftswachstum von 5,5 Prozent im Jahr 2021 und erneut 4,2 Prozent Wachstum im Jahr 2022 (Quelle: IMF World Economic Outlook Update, Januar 2021). Die Erholung wird jedoch erwartungsgemäß in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ausfallen und ist besonders abhängig von der regionalen medizinischen Versorgung, der Impfquote sowie den jeweiligen politischen Unterstützungsmaßnahmen. Für die Eurozone erwartet der IMF ein Wachstum für 2021 von 4,2 Prozent. Das stärkste Wachstum von rund 6,3 Prozent wird in den Schwellenländern, insbesondere in Asien, erwartet.

Abgesehen von der weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie und den regionalen sowie globalen konjunkturellen Bedingungen beeinflusst das Wachstum des Halbleitermarktes den Geschäftsverlauf von SÜSS MicroTec. In dem nachfolgenden Prognosebericht gehen wir auf die verschiedenen Faktoren ein, die das Unternehmen ebenso wie Markt- und Branchenbeobachter als maßgeblich für die weitere Geschäftsentwicklung erachten.

BRANCHENSPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

INDUSTRIE FÜR HALBLEITER UND HALBLEITER-EQUIPMENT

Der weltweite Umsatz mit Halbleitern

Wachstumsraten des Halbleitermarkts und die des Marktes für Halbleiter-Equipment können in Teilen voneinander abweichen. Für die Equipment-Branche ist zu berücksichtigen, dass durch Effizienzgewinne, Durchsatz- und Yield-Erhöhungen sowie durch den Trend zu größeren Wafer-Durchmessern das Wachstum im Maschinenbereich erheblich geringer ausfallen kann.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorsitzende der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronics Components and Systems in seinen Schätzungen vom Dezember 2020 einen Zuwachs im Halbleitermarkt um 8 bis 10 Prozent auf ein Gesamtvolumen von mehr als 480 Mrd. USD nach 449,8 Mrd. USD im Jahr 2020. Die Gründe für das weitere Wachstum liegen in der Erholung des Marktes für Speicherchips, Themen wie künstliche Intelligenz und einer nachhaltig starken Nachfrage nach 5G-fähigen Smartphones. Gartner erwartet zudem für 2021 ein Wachstum der Verkäufe von Smartphones um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil von Smartphones, welche 5G-fähig sind, wird bei etwa 35 Prozent des Gesamtmarktes liegen (Quelle: Gartner, 3. Februar 2021). Bestimmend für das weitere Wachstum wird vor allem die Geschwindigkeit und das Volumen des weiteren Rollouts des neuen Mobilfunkstandards und seinen Auswirkungen auf den Smartphone-Markt sein. Darüber hinaus wird für 2021 laut Gartner ein Wachstum der Ausgaben für Informationstechnologie von rund 6,3 Prozent auf ein Marktvolumen von 3,9 Trillionen USD erwartet. Insbesondere die rasante Verbreitung des mobilen Arbeitens im Rahmen der Covid-19-Schutzmaßnahmen hat zu einer Art digitalen Revolution der Heimarbeitsplätze geführt. Weitere Treiber sind laut SEMI-Forschern unter anderem Cloud-Services, Server, Laptops und Gaming sowie Gesundheitsanwendungen und das Internet der Dinge.

Nach dem weltweiten Rückgang der Nachfrage nach Halbleiterequipment im Jahr 2019 auf ein Marktvolumen von 59,6 Mrd. USD verzeichnete die Branche 2020 einen deutlichen Zuwachs um rund 16 Prozent auf ein Volumen von 68,9 Mrd. USD im Jahr 2020. Für das laufende Geschäftsjahr 2021 erwarten die Experten vom Branchenverband SEMI einen weiteren Zuwachs um rund 4,3 Prozent sowie ein Plus von weiteren 5,8 Prozent im Jahr 2022 (Quelle: SEMI, 14. Dezember 2020). Das erwartete Wachstum wird sowohl vom Halbleiter-Frontend als auch vom Mid- und Backend der Halbleiterindustrie getragen. Insbesondere Investitionen in Wafer-Fab-Equipment für Speichermedien, Logik und sonstige Foundry-Ausstattungen werden das Wachstum vorantreiben. Regional betrachtet wird ein Großteil der Investitionen in diesem Segment im Jahr 2021 voraussichtlich in Korea, dicht gefolgt von China und Taiwan, getätigt werden.

HALBLEITERMARKT in Mrd. USD

HALBLEITER-EQUIPMENT-MARKT in Mrd. USD

Quelle: Gartner, 14. Januar 2021; ZVEI, Dezember 2020 (für 2021e)

Quelle: SEMI, 15. Dezember 2020

ERWARTETE ENTWICKLUNG IN DEN HAUPTMÄRKTEN

MIKROSYSTEMTECHNIK (MEMS) UND SENSOREN

An den positiven Erwartungen für den MEMS-Markt haben sich gegenüber Vorjahr keine wesentlichen Änderungen ergeben. Der Markt für mikroelektromechanische Systeme (MEMS) und Sensoren entwickelte sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch. Ursprünglich hauptsächlich für die Erfassung einfacher physikalischer Daten wie Druck oder Beschleunigung eingesetzt, kamen viele weitere Anwendungen in verschiedensten Bereichen hinzu. Heute macht z.B. die Unterhaltungselektronik nach den Einschätzungen des Marktforschungsinstituts Yole Développement etwa 60 Prozent des gesamten Anwendungsbereichs aus. Weiter vorangetrieben wird das Wachstum durch Megatrends wie das autonome Fahren, künstliche Intelligenz sowie den Wechsel des Mobilfunkstandards auf 5G. Zudem nimmt der Anteil an tragbaren Endgeräten, die z.B. unsere Gesundheitsdaten überwachen und aufzeichnen, stetig zu. Gartner erwartet in seinen Schätzungen vom 12. Januar 2021, dass der Markt für "wearable devices" im Jahr 2021 um rund 18 Prozent gegenüber Vorjahr auf ein Gesamtvolumen von rund 81,5 Mrd. USD anwachsen wird. Noch bedeutender ist das Wachstum der Smartphonebranche bzw. der gesamten Konsumgüterbranche für das Sensorengeschäft. Der Wert des globalen MEMS- und Sensor-Marktes wird gemäß Yole Développement von 11,5 Mrd. USD im Jahr 2019 über 10,9 Mrd. USD im Jahr 2020 auf rund 17,7 Mrd. USD im Jahr 2025 wachsen (Yole Développement, Juni 2020).

Lithografie- und Bondlösungen von SÜSS MicroTec kommen bei der Fertigung von MEMS zum Einsatz.

ADVANCED PACKAGING

Unter dem Begriff Advanced Packaging versteht man heute verschiedene Technologien wie beispielsweise das Wafer-Level-Packaging (WLP), bei dem die Kontaktierung der einzelnen Chips noch auf dem Wafer erfolgt. Erst im Anschluss an das Packaging werden die Chips vereinzelt. Der Packaging-Prozess erfolgt daher an einer sehr sensiblen Stelle der Wertschöpfungskette eines Wafers. Nachdem der Wert des produzierten Wafers hier seinen Höhepunkt erreicht, entscheiden Präzision und Zuverlässigkeit des Packaging über Ertrag und Qualität des gesamten Produktionsprozesses. Das jeweilige Packaging-Verfahren ist speziell auf die Erfordernisse zur schonenden Verarbeitung der verbauten Einzelteile ausgerichtet.

Zu nennen sind als spezielle Packaging-Verfahren das Fan-in- und Fan-out-WLP, Flip-Chip-Bonding, Wafer-Level-Chip-Scale-Packaging sowie die 2,5D-Integration und die 3D-Integration. SÜSS MicroTec ist insbesondere mit seinen Lithografie- und Temporary-Bonding-Lösungen in diesem Feld aktiv.

FAN-OUT-WAFER-LEVEL-PACKAGING

Eine spezielle Form des Wafer-Level-Packaging (WLP) ist das sogenannte Fan-out-Wafer-Level-Packaging (FOWLP). Diese Technologie bietet unter anderem Vorteile bei der Verkleinerung des Formfaktors der Packages, die momentan vor allem in Smart Devices, also Endgeräten wie Mobiltelefonen, Smartwatches und Tablets, zum Einsatz kommen. Weitere Anwendungsbereiche stellen Automotive sowie der Medizinbereich dar. Yole Développement erwartet für die Jahre 2019 bis 2025 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 16 Prozent auf ein Volumen von 3 Mrd. USD in diesem speziellen Marktsegment, in dem SÜSS MicroTec mit seinen Lithografiegeräten (Belacker, Entwickler, UV-Projektionsscanner) präsent ist. Dies ist ein Rückgang gegenüber den Schätzungen des Vorjahres, die ein Wachstum von rund 26 Prozent von 2018 bis 2024 prognostizierten.

3D-INTEGRATION

Die 3D-Integration ist die weiterentwickelte Form der Advanced-Packaging-Technologien. Hierbei werden gedünnte Mikrochips übereinandergestapelt und mittels Durchkontaktierungen, sogenannten TSVs (Thru-Silicon-Vias), miteinander verbunden. Die Vorteile dieser Technologie sind eine große Packungsdichte und eine hohe Komplexität auf kleinstem Raum. Durch die 3D-Integration ist es zudem möglich, verschiedene Funktionalitäten, wie beispielsweise Speicher und Prozessor, in einem Package zu vereinigen. SÜSS MicroTec bietet mit seinen temporären Bondern und Debondern zuverlässige Anlagen für die Bearbeitung der gedünnten und damit äußerst sensitiven Wafer.

ENDOGENE INDIKATOREN

Neben der Entwicklung in den Zielmärkten ist für den Geschäftserfolg das Innovationspotenzial entscheidend. SÜSS MicroTec pflegte auch im Geschäftsjahr 2020 wichtige Entwicklungskooperationen mit verschiedenen Partnern aus Industrie und Forschung. Kooperationen mit renommierten Universitäten und Forschungsinstituten sowie technologiegetriebenen Unternehmen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.

GESAMTAUSSAGE ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG DES KONZERNS – AUSBLICK 2021

Nach dem sehr starken Auftragseingang im dritten und vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020 können wir – unter dem Vorbehalt, dass die Covid-19-Pandemie gewisse Unsicherheiten mit sich bringt – grundsätzlich optimistisch in das Geschäftsjahr 2021 blicken. Die generellen Erwartungen der Halbleiterindustrie und die speziellen Investitionsvorhaben unserer Hauptkunden lassen weiteres Wachstum erwarten. Das Marktumfeld in der Halbleiterindustrie ist weiterhin geprägt von aufstrebenden Trends im Feld der Digitalisierung, mobilem Arbeiten und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Industrie, der Dienstleistungswirtschaft und den Privathaushalten. Daher rechnen wir für 2021 mit einer hohen Nachfrage nach unseren Produkten und ganzheitlichen Lösungen durch unsere Kunden in den für uns relevanten Märkten. Welche konkreten Auswirkungen die anhaltende Covid-19-Pandemie und die damit möglicherweise verbundenen Konjunkturabschwächungen auf SÜSS MicroTec haben werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abschätzen.

Wir starten zunächst jedoch mit einem sehr soliden Auftragsbestand von mehr als 120 Mio. € in das neue Geschäftsjahr. Bezogen auf das Vorjahr erwarten wir für das Geschäftsjahr 2021 einen leicht höheren Auftragseingang. Für das Gesamtjahr 2021 erwarten wir einen Umsatz in einer Bandbreite von 270 Mio. € bis 290 Mio. €. Entsprechend positiv wird sich das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) entwickeln. Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die EBIT-Marge in einer Bandbreite von 9,0 Prozent bis 11,0 Prozent liegen wird.

Negative Effekte durch die weitere und länger anhaltende, weltweite Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 sind hierbei nicht berücksichtigt. Die möglichen Auswirkungen, die sich aus einer weiteren Ausbreitung von Covid-19 auf SÜSS MicroTec ergeben könnten, sind im Chancen- und Risikobericht sowie im letzten Absatz dieses Berichts beschrieben.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird unter Berücksichtigung notwendiger Investitionen im Zusammenhang mit unseren strategischen Wachstumszielen sowie zur Verbesserung unserer Produktionskapazitäten ein Free Cashflow in der Bandbreite von 12 Mio. € bis 18 Mio. € erwartet. Der Free Cashflow und damit auch die Netto-Liquidität hängen jedoch sehr stark vom Zahlungsverhalten und den erhaltenen Anzahlungen unserer Kunden ab. Sollten sich größere Kundenzahlungen ins Folgejahr verschieben, könnte sich dies negativ auf den Free Cashflow und die Netto-Liquidität für 2021 auswirken. Im Jahr 2019 wurde ein langfristig syndizierter Kreditrahmen von 40 Mio. € vereinbart, der ausreichend finanzielle Sicherheit für das angestrebte Wachstum schafft.

Das Segment Lithografie wird im Geschäftsjahr 2021 erneut den größten Umsatzbeitrag für den Konzern liefern. Auf Basis des zum Jahresende 2020 gebuchten Auftragsbestands und der Auftragseingangserwartung für 2021 rechnen wir mit einem Umsatz leicht über Vorjahresniveau. Durch den Wegfall der Schließungskosten für den Produktionsstandort Corona und die Einleitung diverser Optimierungs- und Kosteneinsparungsmaßnahmen erwarten

wir eine erhebliche Verbesserung des Segment-EBIT gegenüber dem Vorjahr. Für das Segment Bonder erwarten wir eine deutliche Umsatzsteigerung, die mit einer deutlichen Verbesserung der EBIT-Marge einhergehen sollte. Aufgrund des sehr guten Niveaus des Geschäftsjahres 2020 erwarten wir im Segment Fotomasken-Equipment eine moderat rückläufige Umsatzentwicklung in 2021. Gleichzeitig wird die EBIT-Marge umsatzbedingt leicht rückläufig sein. Im Segment Mikrooptik rechnen wir in 2021 mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes und einer deutlichen Erholung der EBIT-Marge. Das Vorjahr war geprägt durch Covid-19 bedingte Belastungen und zusätzliche Kosten für Auftragsgenerierung im Automotive-Geschäft sowie Kapazitätsausbaumaßnahmen.

ZUKUNFTSGERICHTETE ANGABEN

Dieser Bericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf zukünftige Entwicklungen des SÜSS MicroTec-Konzerns und seiner Gesellschaften beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum derzeitigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken – wie die im Risikobericht angesprochenen – eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den derzeit erwarteten Ergebnissen abweichen.

Garching, 31. März 2021

gezeichnet Dr. Franz Richter Vorstandsvorsitzender gezeichnet Oliver Albrecht Finanzvorstand

KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS

DER SÜSS MICROTEC SE FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG (IFRS)

in Tsd. € Anhang 01.01.2020 – 31.12.2020 01.01.2019 –   31.12.2019
Umsatzerlöse (3) 252.114 213.799
Umsatzkosten exkl. Sonderabwertungen auf Vermögenswerte Laser/Scanner -170.539 -149.824
Wertaufholungen/Sonderabwertungen auf Vermögenswerte der
Produktlinien Laser und Scanner
2.115 -14.246
Umsatzkosten (4) -168.424 -164.070
Bruttoergebnis vom Umsatz 83.690 49.729
Vertriebskosten -23.508 -22.867
Forschungs- und Entwicklungskosten (10) -19.847 -20.195
Verwaltungskosten -20.770 -18.931
Sonstige betriebliche Erträge (5) 4.257 1.688
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) -3.385 -3.182
Analyse des operativen Ergebnisses (EBIT):
EBITDA (Earnings before Interest and Taxes, Depreciation and Amortization) 28.201 -5.189
Abschreibungen auf Sachanlagen,
immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen
(10) -7.764 -8.569
Operatives Ergebnis (EBIT) 20.437 -13.758
Finanzerträge 5 18
Finanzaufwendungen -423 -380
Finanzergebnis (7) -418 -362
Gewinn/Verlust vor Steuern 20.019 -14.120
Ertragsteuern (8) -7.656 -2.141
Gewinn/Verlust 12.363 -16.261
davon SÜSS MicroTec-Aktionäre 12.363 -16.261
davon nicht beherrschende Anteile 0 0
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (9)
Ergebnis je Aktie in € 0,65 -0,85
Ergebnis je Aktie (verwässert) (9)
Ergebnis je Aktie in € 0,65 -0,85

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS)

in Tsd. € 01.01.2020 – 31.12.2020 01.01.2019 – 31.12.2019
Periodenergebnis 12.363 -16.261
Posten, die nicht aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden
Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne -235 -320
Latente Steuern 63 190
Sonstiges Ergebnis nach Steuern für Bestandteile,
die nicht aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden
-172 -130
Posten, die in späteren Perioden aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden
Fremdwährungsanpassung -1.075 1.344
Absicherung künftiger Zahlungsströme 0 0
Latente Steuern 0 0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern für Posten, die in späteren Perioden
aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden
-1.075 1.344
Im Eigenkapital zu erfassende Erträge und Aufwendungen -1.247 1.214
Summe der in der Periode erfassten Erträge und Aufwendungen 11.116 -15.047
davon SÜSS MicroTec-Aktionäre 11.116 -15.047
davon nicht beherrschende Anteile 0 0

KONZERNBILANZ (IFRS)

in Tsd. € Anhang 31.12.2020 31.12.2019
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte 65.398 55.109
Immaterielle Vermögenswerte (11) 5.089 4.153
Geschäfts- oder Firmenwert (12) 18.286 15.707
Sachanlagen (13) 40.352 33.905
Sonstige Vermögenswerte (14) 350 568
Latente Steueransprüche (8) 1.321 776
Kurzfristige Vermögenswerte 166.007 144.789
Vorräte (15) 72.983 75.047
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (16) 17.717 18.992
Vertragliche Vermögenswerte (17) 30.247 31.182
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (18) 559 366
Steuererstattungsansprüche (19) 395 4.708
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (20) 40.827 10.280
Sonstige Vermögenswerte (21) 3.279 4.214
Bilanzsumme 231.405 199.898
in Tsd. € Anhang 31.12.2020 31.12.2019
Passiva
Eigenkapital 136.504 125.388
Eigenkapital der Aktionäre der SÜSS MicroTec SE 136.504 125.388
Gezeichnetes Kapital (22) 19.116 19.116
Rücklagen (22) 118.969 106.606
Kumuliertes übriges Eigenkapital (22) -1.581 -334
Langfristige Schulden 32.563 24.468
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (23) 6.396 6.037
Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten (24) 9.062 10.500
Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen 7.656 4.638
Sonstige Verbindlichkeiten 312 0
Passive latente Steuern (8) 9.137 3.293
Kurzfristige Schulden 62.338 50.042
Rückstellungen (25) 4.501 4.198
Steuerschulden (29) 814 702
Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten (24) 1.386 10.399
Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen 2.387 2.751
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (26) 10.436 6.773
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.834 10.013
Vertragliche Verbindlichkeiten (27) 25.679 9.346
Sonstige Verbindlichkeiten (28) 7.301 5.860
Bilanzsumme 231.405 199.898

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS)

in Tsd. € 01.01.2020 – 31.12.2020 01.01.2019 – 31.12.2019
Gewinn/Verlust (nach Steuern) 12.363 -16.261
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 667 1.230
Abschreibungen auf Sachanlagen 7.098 7.339
Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -97 318
Veränderung der Wertberichtigung auf das Vorratsvermögen -6.468 14.337
Veränderung der Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und auf vertragliche Vermögenswerte
251 114
Sonstige nicht zahlungswirksame Transaktionen -418 -1.522
Veränderung des Vorratsvermögens 9.751 4.610
Veränderung des vertraglichen Vermögenswerte 940 -28.171
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.175 3.155
Veränderung der übrigen Vermögenswerte 1.012 498
Veränderung der Pensionsrückstellungen 363 75
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -432 926
Veränderung der vertraglichen Verbindlichkeiten 14.147 -8.887
Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen 4.916 -3.569
Veränderung der Steuerforderungen und Steuerverbindlichkeiten 9.891 -4.995
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 55.159 -30.803
in Tsd. € 01.01.2020 – 31.12.2020 01.01.2019 – 31.12.2019
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -6.838 -5.676
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -1.115 -454
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 97 0
Auszahlungen für den Erwerb SUSS MicroTec Netherlands B.V. -3.307 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -11.163 -6.130
Tilgung von Bankdarlehen -10.451 -1.000
Aufnahme von Bankdarlehen 0 19.500
Veränderung von Kontokorrentverbindlichkeiten 0 -3
Tilgung von Miet- und Leasingverbindlichkeiten -2.830 -2.098
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -13.281 16.399
Wechselkursbedingte Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -168 142
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 30.547 -20.392
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Jahresanfang 10.280 30.672
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode 40.827 10.280
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthält
Zinszahlungen während der Periode 359 143
Zinseinnahmen während der Periode 3 10
Steuerzahlungen während der Periode 2.936 6.309
Steuererstattungen während der Periode 5.656 330

KONZERNEIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGS-RECHNUNG (IFRS)

in Tsd. € Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklage
Gewinnrücklage Bilanzgewinn/
-verlust
Stand 01.01.2019 19.116 71.547 202 51.118
Entnahme aus der Kapitalrücklage der SÜSS MicroTec SE -15.725 15.725
Periodenergebnis -16.261
Im Eigenkapital zu erfassende Erträge und Aufwendungen
Gesamtergebnis -16.261
Stand 31.12.2019 19.116 55.822 202 50.582
Stand 01.01.2020 19.116 55.822 202 50.582
Entnahme aus der Kapitalrücklage der SÜSS MicroTec SE
Periodenergebnis 12.363
Im Eigenkapital zu erfassende Erträge und Aufwendungen
Gesamtergebnis 12.363
Stand 31.12.2020 19.116 55.822 202 62.945
Kumuliertes übriges Eigenkapital
Posten, die in späteren Perioden
aufwands- oder
ertragswirksam
umgegliedert werden
Posten, die nicht
aufwands- oder
ertragswirksam
umgegliedert werden
Latente
Steuern
Absicherung
künftiger
Zahlungs
ströme
Fremdwährungs
anpassungen
Latente
Steuern
Neubewertung
von leistungs
orientierten
Plänen
140.435
140.435
0 0 991 751 -3.290
-16.261
-16.261
1.214 0 0 1.344 190 -320
-15.047
-15.047
0 0 1.344 190 -320
125.388
125.388
0 0 2.335 941 -3.610
125.388
125.388
0 0 2.335 941 -3.610
12.363
12.363
-1.247
-1.247
0 0 -1.075 63 -235
11.116
11.116
0 0 -1.075 63 -235
136.504
136.504
0 0 1.260 1.004 -3.845

ENTWICKLUNG DES KONZERN-ANLAGEVERMÖGENS

Der Anlagespiegel ist Teil des Konzernanhangs.

ANLAGESPIEGEL 2020

Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
in Tsd. € 01.01.2020 Währungs
differenz
Zugänge Zugänge durch
Unternehmens
zusammenschlüssen
Umbuchungen/
Umgliederungen
Abgang
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
22.412 -140 1.115 51 69
2. Entwicklungskosten 29.467 -71
3. Andere immaterielle Vermögenswerte 3.197 -192 437
55.076 -403 1.115 488 0 69
II. Geschäfts- oder Firmenwert 30.120 -180 2.759
III. Sachanlagen
1. Grundstücke, Gebäude, Einbauten 20.692 -16 112
2. Technische Anlagen und Maschinen 22.365 -243 6.190 67
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
12.528 -78 1.674 10 79
4. Fahrzeuge 383 -1
5. Aktivierte Leasinggegenstände
Technische Anlagen und Maschinen 311 -27
Fuhrpark 32 -1
6. Nutzungsrechte 9.487 -206 5.819 1.339
65.798 -572 13.795 77 0 1.418
IV. Finanzanlagen
Sonstige Finanzanlagen 2.120
2.120 0 0 0 0 0
Summe 153.114 -1.155 14.910 3.324 0 1.487
Kumulierte Abschreibungen
Zugang Währungs
differenz
01.01.2020 31.12.2020
640 -140 18.259 23.369
-71 29.467 29.396
26 -191 3.197 3.442
666 -402 50.923 56.207
14.413 32.699
747 -16 4.474 20.788
2.751 -264 14.503 28.379
859 -73 10.086 14.055
5 -1 359 382
-27 311 284
-1 32 31
2.736 -58 2.128 13.761
7.098 -440 31.893 77.680
2.120 2.120
0 0 2.120 2.120
7.764 -842 99.349 168.706

ENTWICKLUNG DES KONZERN-ANLAGEVERMÖGENS

Der Anlagespiegel ist Teil des Konzernanhangs.

ANLAGESPIEGEL 2019

Historische Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
in Tsd. € 01.01.2019 Währungs
differenz
Erstmalige
Erfassung
Nutzungsrecht
(IFRS 16)
Zugänge Umbuchungen/
Umgliederungen
Abgang
I. Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
19.567 45 3.374 574
2. Entwicklungskosten 29.451 16
3. Andere immaterielle Vermögenswerte 3.153 44
52.171 105 0 3.374 0 574
II. Geschäfts- oder Firmenwert 30.079 41
III. Sachanlagen
1. Grundstücke, Gebäude, Einbauten 19.555 3 1.156 22
2. Technische Anlagen und Maschinen 19.305 538 3.010 200 688
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
12.422 39 1.510 -200 1.243
4. Fahrzeuge 381 1 1
5. Aktivierte Leasinggegenstände
Technische Anlagen und Maschinen 305 6
Fuhrpark 31 1
6. Nutzungsrechte 0 0 2.464 7.023
51.999 588 2.464 12.700 0 1.953
IV. Finanzanlagen
Sonstige Finanzanlagen 2.120
2.120 0 0 0 0 0
Summe 136.369 734 2.464 16.074 0 2.527
Kumulierte Abschreibungen Restbuchwerte
31.12.2019 01.01.2019 Währungs
differenz
Zugang Sonder
abwertungen
Abgang 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019
22.412 17.932 42 760 64 539 18.259 1.635 4.153
0
29.467 29.395 16 56 29.467 56
3.197 2.810 37 280 70 3.197 343 0
55.076 50.137 95 1.096 134 539 50.923 2.034 4.153
30.120 14.413 14.413 15.666 15.707
20.692 3.727 3 734 32 22 4.474 15.828 16.218
22.365 11.458 370 2.086 995 406 14.503 7.847 7.862
12.528 9.936 33 1.153 206 1.242 10.086 2.486 2.442
383 353 1 5 359 28 24
311 305 6 311 0 0
32 31 1 32 0
9.487 0 0 2.128 2.128 0 7.359
65.798 25.810 414 6.106 1.233 1.670 31.893 26.189 33.905
2.120 2.120 2.120 0
2.120 2.120 0 0 0 0 2.120 0
153.114 92.480 509 7.202 1.367 2.209 99.349 43.889 53.765

––––––––––––– 77

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG (IFRS)

Die Segmentberichterstattung ist Bestandteil des Konzernanhangs.

SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN

Lithografie Bonder Fotomasken-Equipment
in Tsd. € 2020 2019 2020 2019 2020 2019
Außenumsatz 141.374 117.295 30.407 26.420 57.651 46.362
Innenumsatz 0 0 0 0 0 0
Gesamter Umsatz 141.374 117.295 30.407 26.420 57.651 46.362
Segmentergebnis (EBIT) 8.970 -19.290 388 -269 15.284 9.806
Ergebnis vor Steuern 8.971 -19.363 389 -302 15.286 9.783
Wesentliche nicht zahlungswirksame
Aufwendungen (-)/Erträge (+)
12.388 -14.024 -193 439 -260 -656
Segmentvermögen 89.467 85.224 24.561 25.089 26.532 31.258
davon Geschäfts- oder Firmenwert 18.286 15.707 0 0 0 0
Nicht zugeordnetes Konzernvermögen
Konzernaktiva
Segmentschulden -36.342 -19.337 -4.769 -3.092 -6.809 -6.477
Nicht zugeordnete Konzernschulden
Konzernschulden
Abschreibungen 2.757 4.217 526 568 621 436
davon planmäßig 2.757 2.850 526 568 621 436
davon außerplanmäßig 0 1.367 0 0 0 0
Investitionen 4.662 2.090 412 424 364 116
Mitarbeiter zum 31.12. 615 558 99 101 154 150

SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN

Umsatzerlöse Investitionen Vermögen (ohne Goodwill)
in Tsd. € 2020 2019 2020 2019 2020 2019
EMEA 44.291 53.666 9.989 5.544 156.262 146.560
Nordamerika 22.671 26.381 18 432 3.281 9.191
Asien/Pazifik 185.152 133.752 1.253 154 6.825 8.138
Konsolidierungseffekte 0 0 0 0 20 -610
Gesamt 252.114 213.799 11.260 6.130 166.388 163.279
Konsolidierungseffekte Sonstige Mikrooptik
2020 2019 2020 2019 2020
1.126 1.145 22.596 21.537
-9.513 -10.777 9.513 10.777 0 0
-9.513 -10.777 10.639 11.922 22.596 21.537
-6.211 -4.210 2.206 5
-6.420 -4.619 2.182 -8
-773 -25 -708 -653
17.704 17.955 19.711 26.159
0 0 0 0
-2.146 -2.592 -2.027 -3.141
1.422 1.254 1.926 2.606
1.422 1.254 1.926 2.606
0 0 0 0
1.558 1.305 1.942 4.517
34 35 94 106

ANHANG ZUM IFRS-KONZERNABSCHLUSS

der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr 2020

(1) BESCHREIBUNG DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die SÜSS MicroTec SE (das "Unternehmen" oder die "Gesellschaft") mit Sitz in Garching bei München/Deutschland, Schleißheimer Str. 90, und ihre Tochtergesellschaften bilden einen international tätigen Konzern (nachfolgend: "der Konzern"), der Produkte im Bereich der Mikrosystemtechnik und der Mikroelektronik fertigt und vertreibt. Die Produktion verteilt sich auf die Standorte Garching und Sternenfels in Deutschland, Hauterive (Kanton Neuchâtel) in der Schweiz sowie auf Corona (Kalifornien) in den USA und in HsinChu in Taiwan. Im Dezember 2020 hat das Unternehmen erstmals Coater von der Produktionsstätte HsinChu, Taiwan, ausgeliefert. Die SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd. war bislang als reine Vertriebsgesellschaft tätig. Mit dem Erwerb der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger (Pixdro) B.V. mit Sitz in Eindhoven/Niederlande zum 31. März 2020 wurde ein weiterer Produktionsstandort erworben. Mit dieser Akquisition erweiterte SÜSS MicroTec das bestehende Lithografie-Produktportfolio im Bereich Belacker/Entwickler um die Möglichkeit, Fotolacke und dielektrische Schichten mit diesem neuen Verfahren aufzubringen.

Vertrieben werden die Produkte des Unternehmens sowohl über die Produktionsstandorte selbst als auch zusätzlich über selbstständige Vertriebsgesellschaften in den USA, in Frankreich, Großbritannien, Japan, Singapur, China und Korea. In Ländern, in denen der Konzern nicht selbst vertreten ist, wird der Vertrieb über Handelsvertretungen abgewickelt.

(2) ZUSAMMENFASSUNG DER WESENTLICHEN RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

A) GRUNDLAGE DER DARSTELLUNG

Der vorliegende Konzernabschluss wurde nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den zugehörigen Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde grundsätzlich auf Basis historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung. Davon ausgenommen sind bestimmte Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt wurden. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SÜSS MicroTec-Konzerns.

Die Gesellschaft ist eine Societas Europaea (SE) und unterliegt deutschem Recht. Die SÜSS MicroTec SE ist entstanden durch formwechselnde Umwandlung der SÜSS MicroTec AG; die Umwandlung wurde am 9. August 2017 ins Handelsregister Abteilung B des Amtsgerichts München eingetragen. Nach den Regelungen des Handelsgesetzbuches muss die Gesellschaft einen Konzernabschluss nach den Rechnungslegungsvorschriften des § 315e HGB aufstellen, da es sich bei der SÜSS MicroTec SE um ein kapitalmarktorientiertes Unternehmen handelt. Der Konzernlagebericht wurde nach den Vorschriften des § 315 HGB erstellt.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2020 werden beim Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.

B) ERSTMALIG ANGEWANDTE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

Im Geschäftsjahr 2020 hat die SÜSS MicroTec SE darüber hinaus die nachfolgenden neuen Standards und Änderungen zu bestehenden Standards erstmalig angewendet:

  • Änderungen von Verweisen auf den konzeptionellen Rahmen in IFRS-Standards (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab dem 1. Januar 2020)
  • Änderungen zu IAS 1 und IAS 8 zur Definition des Begriffs "Wesentlichkeit" (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2020)
  • Änderungen zu IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform des Zinssatz-Benchmarks (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2020)
  • Änderungen an IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" zur Definition eines Geschäftsbetriebs (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2020)

C) NICHT VORZEITIG ANGEWANDTE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN

Das IASB hat die nachfolgend dargestellten Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards bzw. Interpretationen herausgegeben, deren Anwendung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verpflichtend ist:

  • Änderung an IFRS 16: Covid-19-bezogene Mietkonzessionen (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden für Berichtsperioden die nach dem 1. Juni 2020 beginnen)
  • Änderungen an IFRS 4 Versicherungsverträge: Verlängerung der befristeten Freistellung von der Anwendung von IFRS 9 (EU-endorsed, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2021)

  • IFRS 17 "Versicherungsverträge" (Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)

  • Änderung an IAS 1 Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Schulden als lang- oder kurzfristig zzgl. Änderungen an IAS 1 – Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts (Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2023)
  • Annual Improvements, Zyklus 2018-2020; Änderungen an:
  • IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Querverweise auf das Rahmenkonzept
  • IAS 16 Sachanlagen: Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung
  • IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen: Belastende Verträge – Kosten der Vertragserfüllung

(Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2022)

• Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze – Phase 2 (Übernahme in EU-Recht steht noch aus, verpflichtend anzuwenden ab 1. Januar 2021)

SÜSS MicroTec sieht für die Regelungen des IFRS 17 keinen Anwendungsbereich. Aus der Erstanwendung der übrigen genannten geänderten Standards und Interpretationen ergeben sich für SÜSS MicroTec voraussichtlich keine wesentlichen Effekte auf den Konzernabschluss.

D) WESENTLICHE BILANZIERUNGS-UND BEWERTUNGSMETHODEN

Der Konzernabschluss erfüllt unter Beachtung der qualitativen Kriterien der Rechnungslegung sowie der anzuwendenden IFRS den Grundsatz des True and Fair View sowie der Fair Presentation. Bei der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses wurden im Wesentlichen die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet.

Geschäfts- oder Firmenwert

Nach IFRS 3 wird der derivative Geschäfts- oder Firmenwert nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf Wertminderung überprüft. Eine Überprüfung erfolgt auch, wenn Ereignisse oder Umstände (Triggering Events) eintreten, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Goodwills erfolgt auf der Ebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten (Cash Generating Units), die im SÜSS MicroTec-Konzern den operativen Segmenten entsprechen.

Eine Wertminderung wird vorgenommen, sofern die Buchwerte der Vermögenswerte nicht mehr durch den erzielbaren Betrag der jeweiligen Cash Generating Unit gedeckt sind. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Die SÜSS MicroTec SE hat im Berichtsjahr den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf der Basis des Nutzungswerts errechnet. Dieser Wert beruht grundsätzlich auf Bewertungen mittels diskontierter Mittelzuflüsse.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können. Sie werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre jeweilige Nutzungsdauer, die maximal zehn Jahre beträgt, abgeschrieben.

Entwicklungskosten im Rahmen der Produktentwicklung werden zu Herstellungskosten aktiviert, soweit eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich ist und sowohl technische Realisierbarkeit als auch erfolgreiche Vermarktung sichergestellt sind. Die Entwicklungstätigkeit muss ferner mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Die aktivierten Entwicklungsleistungen umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten einschließlich entwicklungsbezogener Gemeinkosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab Produktionsstart planmäßig linear über den erwarteten Produktlebenszyklus von in der Regel drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer liegen in der SÜSS MicroTec-Gruppe nicht vor.

Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungsdauern für die wesentlichen Anlagekategorien sind nachstehend wiedergegeben:

Gebäude, Einbauten 10–40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 4–5 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–5 Jahre
Fahrzeuge 5 Jahre

Bei Anlagenabgängen werden die zugehörigen historischen Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen ausgebucht und die Differenz zum Verkaufserlös als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag erfasst.

Für gewährte Nutzungsrechte erfasst der Konzern nach IFRS 16 einen Vermögenswert, der unter den Sachanlagen ausgewiesen wird. Das Nutzungsrecht wird bei Abschluss des Leasingvertrags zu Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Barwert der voraussichtlichen Leasingzahlungen ergeben. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben.

Eine Neubewertung der Sachanlagen gemäß den Regelungen des IAS 16 erfolgte nicht.

Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Eine Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie auf Sachanlagen wird vorgenommen, sofern die Buchwerte der Vermögenswerte nicht mehr durch die zu erwartenden Veräußerungserlöse bzw. die diskontierten Netto-Cashflows aus der weiteren Nutzung gedeckt sind. Ist die Ermittlung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte nicht möglich, wird der Cashflow für die nächsthöhere Gruppierung von Vermögenswerten bestimmt, für die ein derartiger Cashflow ermittelt werden kann. Die Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgt auf der Grundlage der Berichtseinheiten (Segmente).

Sofern in den Folgeperioden die Gründe für die Wertminderungen entfallen sind, werden Zuschreibungen vorgenommen. Die Zuschreibung erfolgt dabei höchstens auf den Betrag, der sich ohne die Vornahme der Wertminderung ergeben hätte. Eine Zuschreibung auf abgewertete Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt nicht.

Vorräte

Die Vorräte werden zu Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert stellt dabei den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten dar. Zudem werden Bestandsrisiken des Vorratsvermögens, die sich aus geminderter Verwertbarkeit und technischen Risiken ergeben, durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Herstellungskosten der unfertigen bzw. fertigen Erzeugnisse beinhalten direkte Material- und Fertigungskosten sowie zurechenbare Material- und Fertigungsgemeinkosten.

Für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt die Ermittlung der Anschaffungskosten auf der Grundlage eines gewichteten Durchschnittswerts.

Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertberichtigung der Vorräte geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Vertragsverhältnisse, die bei der einen Partei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Partei zu einer finanziellen Schuld oder zu einem Eigenkapitalinstrument führen.

Finanzielle Vermögenswerte werden in drei Kategorien eingeteilt und unterschiedlich bewertet:

• Schuldinstrumente, die mit der Zielsetzung gehalten werden, die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und deren vertragliche Ausstattungsmerkmale zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten

  • Schuldinstrumente, die mit der Zielsetzung gehalten werden, die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen und den finanziellen Vermögenswert zu verkaufen und deren vertragliche Ausstattungsmerkmale zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen: Bewertung erfolgsneutral zum Fair Value
  • Eigenkapitalinstrumente und sonstige Schuldinstrumente, die nicht unter die bereits genannten Kategorien fallen: Bewertung erfolgswirksam zum Fair Value

Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet, wenn sie unter die Definition "zu Handelszwecken gehalten" fallen. Alle übrigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie vertragliche Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie vertragliche Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis und in den Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Vertragliche Vermögenswerte betreffen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen. Beim erstmaligen Ansatz werden vertragliche Vermögenswerte mit 96 Prozent des Transaktionspreises bewertet, es sei denn, dem Konzern liegen Informationen über einen davon abweichenden Wert vor. Erhaltene Kundenanzahlungen werden davon abgesetzt. Vertragliche Vermögenswerte werden in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt – je nach Art der finanziellen Vermögenswerte – erfolgsneutral oder erfolgswirksam. Die Forderungen werden entsprechend üblichen Zahlungsvereinbarungen kurzfristig fällig. Soweit Anzahlungsvereinbarungen mit Kunden bestehen, erfolgt eine sofortige Erfüllung der Forderungen durch Verrechnung mit erhaltenen Kundenanzahlungen.

Auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen, wenn die Forderungen als zweifelhaft oder uneinbringlich betrachtet werden. Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als zweifelhaft bzw. uneinbringlich, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann bzw. ein Rückgriff auf die Verwertung von ggf. vorhandenen Sicherheiten unmöglich oder nicht erfolgreich ist. Darüber hinaus werden Wertberichtigungen in Abhängigkeit von der Altersstruktur überfälliger Forderungen gebildet. Diese Wertminderungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst.

Wertminderungen auf Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte unterliegen Ausfallrisiken, welche durch die Bilanzierung einer Risikovorsorge oder bei bereits eingetretenen Verlusten durch Erfassung einer Wertminderung berücksichtigt werden. Dem Ausfallrisiko von Forderungen und vertraglichen Vermögenswerten wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierten Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Im Einzelnen wird für diese finanziellen Vermögenswerte nach konzerneinheitlichen Maßstäben eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Ausfalls (expected-loss) gebildet. Aus dieser Risikovorsorge werden dann die tatsächlichen Einzelwertberichtigungen der eingetretenen Ausfälle erfasst. Ein potenzieller Wertberichtigungsbedarf wird nicht nur bei Vorliegen verschiedener Tatsachen wie Zahlungsverzug über einen bestimmten Zeitraum oder endgültigem Zahlungsausfall (z. B. durch Insolvenz), sondern auch für nicht überfällige Forderungen angenommen.

Für die Ermittlung portfoliobasierter Wertberichtigungen werden nicht-signifikante Forderungen sowie signifikante Individualforderungen ohne Hinweise auf Wertminderungen anhand vergleichbarer Kreditrisikomerkmale zu homogenen Portfolios zusammengefasst und nach Risikoklassen aufgeteilt. Für die Ermittlung der Wertminderungshöhe werden durchschnittliche historische Ausfallwahrscheinlichkeiten in Verbindung mit zukunftsbezogenen Parametern des jeweiligen Portfolios herangezogen.

Kreditausfallrisiken sind für sämtliche finanzielle Vermögenswerte zu betrachten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value (Fremdkapitalinstrumente) bewertet werden wie auch für vertragliche Vermögenswerte gemäß IFRS 15.

Wertpapiere

Bei Wertpapieren ist zu unterscheiden, ob sie als "Schuldinstrumente" oder als "Eigenkapitalinstrumente" zu klassifizieren sind. Je nach Klassifizierung und Ausgestaltung werden Wertpapiere zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bewertungseffekte, die sich aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ergeben, werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst, es sei denn, die Bewertungseffekte sind erfolgswirksam im Finanzergebnis zu erfassen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmitteläquivalente umfassen alle liquiditätsnahen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung bzw. der Anlage eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 ("Employee Benefits") bilanziert.

Beitragsorientierte Pläne ("Defined Contribution Plans") führen in der Regel nicht zu einer Rückstellungsbildung, da sich die Verpflichtung des Unternehmens auf die Zahlung von Beiträgen an den Versorgungsträger/Fonds beschränkt. Die Prämienzahlungen an die Versorgungsträger/Fonds werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst.

Bei leistungsorientierten Plänen ("Defined Benefit Plans") besteht die Verpflichtung des Unternehmens in der Gewährung der zugesagten Leistungen an aktive und frühere Arbeitnehmer. Leistungsorientierte Pläne führen in der Regel zur Bildung von Pensionsrückstellungen.

Die Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abzüglich bewerteten Planvermögens) wird mittels des Anwartschaftsbarwertverfahrens ("Projected Unit Credit Method") berechnet. Zukünftige Gehaltssteigerungen und sonstige Erhöhungen der Leistungen werden berücksichtigt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis von Pensionsgutachten unter Einbeziehung der zur Deckung dieser Verpflichtungen bestehenden Vermögenswerte (zum beizulegenden Zeitwert bewertetes Planvermögen). Die Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Erträge aus dem Planvermögen sowie die Veränderungen in der Auswirkung der Vermögensobergrenze) werden in voller Höhe im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. Im Fall künftiger Planänderungen wird der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort ergebniswirksam erfasst.

Rückstellungen

Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrags zuverlässig schätzbar ist. Die Bewertung erfolgt zu Vollkosten. Langfristige Rückstellungen werden auf Grundlage angemessener Zinssätze mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.

Finanzschulden

Die Finanzschulden umfassen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Verbindlichkeiten, die sich aus Miet- und Leasingverträgen ergeben, werden gemäß IFRS 16 bewertet und angesetzt.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten" zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Vertragliche Verbindlichkeiten

Vertragliche Verbindlichkeiten betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für nach IFRS 15 abgeschlossene Verträge. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bei Erfüllung einer Leistungsverpflichtung gemäß IFRS 15 werden sie von den dazugehörigen vertraglichen Vermögenswerten abgesetzt bzw. mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verrechnet.

Leasing

Die Leasingverträge des Konzerns umfassen Büro- und Produktionsflächen sowie Kfz. Die Laufzeit der Leasingvereinbarungen beträgt zwischen drei und zehn Jahre, teilweise mit der Option, die Leasingvereinbarungen nach diesem Zeitraum zu verlängern. Einzelne Leasingvereinbarungen sehen zusätzliche Mietzahlungen auf Basis der Veränderung lokaler Preisindizes vor.

Der Konzern mietet IT-Ausstattung mit vertraglichen Laufzeiten zwischen einem Jahr und drei Jahren. Diese Leasingvereinbarungen sind in der Regel kurzfristig; zudem liegen ihnen Gegenstände von geringem Wert zugrunde. Der Konzern hat beschlossen, für diese Leasingvereinbarungen weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten zu erfassen.

Nutzungsrechte werden unter den Sachanlagen separat dargestellt:

Die Leasingverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € Leasing
verbindlich
keiten
Stand zum 01.01.2020 7.389
Zugänge 2020 5.822
Tilgung -3.017
Sondertilgung 0
Währungsdifferenz -151
Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen
zum 31.12.2020
10.043
davon langfristig 7.656
davon kurzfristig 2.387

Die Leasingverbindlichkeiten teilen sich in einen langfristigen Teil in Höhe von 7.656 Tsd. € und einen kurzfristen Teil in Höhe von 2.387 Tsd. € auf.

Für abgeschlossene Leasingverträge und in diesem Zusammenhang gewährte Nutzungsrechte erfasst der Konzern nach IFRS 16 einen Vermögenswert, der unter den Sachanlagen ausgewiesen wird. Das Nutzungsrecht wird bei Abschluss des Leasingvertrags zu Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Barwert der voraussichtlichen Leasingzahlungen ergeben. Anschließend wird das Nutzungsrecht vom Bereitstellungsdatum bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben.

Die Leasingverbindlichkeit wird zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem Barwert der am Bereitstellungsdatum noch nicht geleisteten Leasingzahlungen angesetzt. Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode. Eine Neubewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Index- oder (Zins-)Satzänderung verändern.

Der Konzern hat entschieden, Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen, sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse, einschließlich IT-Ausstattung, nicht anzusetzen.

in Tsd. € Nutzungsrechte
gesamt
davon Grundstücke,
Gebäude, Einbauten
davon Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Stand zum 01.01.2020 7.359 6.593 766
Zugänge zu Nutzungsrechten 5.819 5.149 670
Abgänge zu Nutzungsrechten -1.339 -1.256 -83
Abschreibungen des Geschäftsjahres -2.736 -2.271 -465
Sonderabschreibungen 0 0 0
Abgang Afa 1.150 1.067 83
Währungsdifferenz -148 -148 0
Stand zum 31.12.2020 10.105 9.134 971

Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverhältnissen in Zusammenhang stehenden Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Aufwand. Im Geschäftsjahr 2020 betragen die diesbezüglichen Leasingaufwendungen 353 Tsd. €.

Nicht fortgeführte Aktivitäten

Nicht fortgeführte Aktivitäten werden ausgewiesen, sobald ein Unternehmensbestandteil mit Geschäftsaktivitäten und Cashflows, die operativ und für Zwecke der Rechnungslegung vom restlichen Unternehmen klar abgegrenzt werden können, als zur Veräußerung klassifiziert wird oder bereits abgegangen ist und der Geschäftsbereich einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig darstellt.

Umsatzrealisierung

Umsatzerlöse werden gemäß IFRS 15 erfasst, wenn die Voraussetzungen zur Umsatzrealisierung erfüllt sind. Mit Hilfe eines prinzipienbasierten fünfstufigen Modells wird beurteilt, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt bzw. über welchen Zeitraum Umsatz zu realisieren ist.

Für den Verkauf von Maschinen wurden folgende separierbare Leistungsverpflichtungen identifiziert, für die jeweils gesondert Umsatz realisiert wird:

  • Produktion und Lieferung der Maschine
  • Installation der Maschine und Initialschulung des Kunden an der Maschine (inkl. Gewährleistung)
  • Schulung der Mitarbeiter1 an der Maschine
  • Gewährleistung, welche den gesetzlichen Umfang übersteigt
  • Wartung und Service der Maschine
  • Lieferung von Ersatzteilen
  • Durchführung von Upgrades an der Maschine

Für jede identifizierte Leistungsverpflichtung wird beurteilt, ob die Leistungserbringung zeitraumbezogen oder zeitpunktbezogen erfolgt. Umsatz wird realisiert, wenn die Kontrolle über das Gut oder die Dienstleistung an den Kunden übergegangen ist.

Für die Produktion und Lieferung der Maschine einerseits und die Installation bzw. Initialschulung an der Maschine andererseits erfolgt die Umsatzlegung jeweils zeitpunktbezogen im Zeitpunkt des Kontrollübergangs auf den Kunden. Dabei ist für die Leistungsverpflichtung "Produktion und Lieferung der Maschine" der Zeitpunkt der Lieferung bzw. des Gefahrenübergangs auf den Kunden maßgeblich. Bei Abschluss von "Bill and Hold"-Vereinbarungen erfolgt der Gefahrenübergang zu dem Zeitpunkt, zu dem die Maschine auf Wunsch des Kunden an einem Ort seiner Wahl eingelagert wird und das Risiko des zufälligen Untergangs auf den Kunden übergeht. Für die Leistungsverpflichtung "Installation der Maschine/Initialschulung des Kunden" findet ein Kontrollübergang in dem Zeitpunkt statt, in dem die Installation abgeschlossen ist und die Maschine vom Kunden abgenommen wird. Auf die Leistungsverpflichtung "Produktion und Lieferung der Maschine" entfallen üblicherweise 96 % des Auftragswerts; der Leistungsverpflichtung "Installation der Maschine/Initialschulung des Kunden" werden üblicherweise 4% des Auftragswerts zugerechnet.

Unsicherheit in den Ertragsteuern. 1 Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir im Nachfolgenden für männliche, weibliche und diverse in unserem Unternehmen beschäftigte Personen einheitlich den Begriff "Mitarbeiter".

Die Umsatzrealisierung im Zeitpunkt des Kontrollübergangs erfolgt in entsprechender Höhe.

Umsätze aus dem Verkauf von Mikrooptiken werden zeitpunktbezogen bei Lieferung realisiert.

Umsätze aus Serviceleistungen werden bei erbrachter Leistung oder, bei vorhandenen Serviceverträgen, zeitanteilig realisiert. Im Fall von Ersatzteilverkäufen wird der Umsatz bei Lieferung realisiert.

Umsatzkosten

Die Umsatzkosten umfassen die den Umsatzerlösen zuzuordnenden Herstellungs- und Beschaffungskosten der verkauften Erzeugnisse und Ersatzteile. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und die immateriellen Vermögenswerte sowie die Abwertungen auf die Vorräte.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Aufwendungen für Forschung und nicht aktivierungsfähige Entwicklungen werden bei Entstehung als Aufwand erfasst.

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge werden dem operativen Ergebnis zugeordnet und periodengerecht erfasst. Dies betrifft auch die Aufwendungen und Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung.

Latente Steuern

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden entsprechend IAS 12 ("Income Taxes") für alle temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und Schulden und deren Wertansätzen in der IFRS-Konzernbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge gebildet. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen bzw. Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft hinreichend gesichert erscheint.

Auf temporäre Unterschiede beim Geschäfts- oder Firmenwert werden latente Steuern nur dann angesetzt, wenn die Abschreibungen auf derivative Geschäfts- oder Firmenwerte steuerlich geltend gemacht werden können.

Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß auf temporäre Differenzen angewendet werden, sobald sie sich umkehren, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind. Dies gilt auch für die zukünftig erwartete Nutzung von verbleibenden steuerlichen Verlustabzügen. Somit reflektiert die Höhe der angesetzten latenten Steuern eine etwaig enthaltene

Ergebnis pro Aktie (EPS – Earnings per Share)

Die Gesellschaft berechnet das Ergebnis pro Aktie nach IAS 33 ("Earnings per Share").

Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie (EPS) wird berechnet, indem das Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Das verwässerte Ergebnis pro Aktie wird ermittelt, indem das bereinigte Jahresergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Aktien zuzüglich der zu einer Verwässerung führenden Aktienäquivalente dividiert wird.

Derivative Finanzinstrumente

Die Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt gemäß IFRS 9. Derivative Finanzinstrumente werden den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zugeordnet, zum Marktwert bilanziert und unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten bzw. sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der erstmalige Ansatz erfolgt zum Handelstag. Marktwertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung oder, soweit eine Klassifizierung als Cashflow-Hedge erfolgt, nach der Berücksichtigung von latenten Steuern im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

Bilanzierung von Zuschüssen

Zuwendungen aus der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 ("Accounting for Government Grants") nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Zuschüsse, die sich auf aktivierungsfähige Entwicklungskosten beziehen, werden von diesen abgesetzt.

Transaktionen in Fremdwährung

Einkäufe und Verkäufe in Fremdwährungen werden mit dem zum Zeitpunkt der Lieferung geltenden Tageskurs umgerechnet. Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem geltenden Währungskurs am Bilanzstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Die aus diesen Umrechnungen entstandenen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden ergebniswirksam erfasst.

E) VERWENDUNG VON SCHÄTZUNGEN

Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach den IFRS verlangt Einschätzungen und Annahmen, die Einfluss auf den Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Die Schätzungen und die jeweils zugrundeliegenden Annahmen werden laufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen.

Umsatzrealisierung

Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2019 eine Änderung seiner Einschätzung im Hinblick auf eine sachgerechte Aufteilung der vertraglich vereinbarten Auftragswerte auf die Komponenten "Produktion/Lieferung der Maschine" sowie "Installation der Maschine/Initialschulung des Kunden" vorgenommen (IAS 8.39). Anstelle der im Geschäftsjahr 2018 verwendeten Methode der angepassten Marktwerte erfolgte im Geschäftsjahr 2019 eine Umstellung auf die Kostenzuschlagsmethode nach IFRS 15.79 b). Der Vorstand ist der Auffassung, dass mit der Anwendung dieser Methode eine sachgerechtere Ermittlung und Erfassung von Gewinnmargen auf die jeweiligen Komponenten eines Gesamtprojekts erreicht wird. Die veränderte Erlöszurechnung im Zuge des um 6 %-Punkte gegenüber dem Geschäftsjahr 2018 erhöhten Erlösanteils für die Komponente Maschinenlieferung bewirkte in 2019 eine Erhöhung des Konzernumsatzes um 3.666 Tsd. €. Die Methode wurde im Geschäftsjahr 2020 unverändert beibehalten.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Wertberichtigung zweifelhafter Forderungen umfasst in erheblichem Maß Einschätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen, die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden und den aktuellen Konjunkturentwicklungen beruhen. Das Unternehmen stellt bei der Ermittlung von Wertminderungen auf Forderungen auf erwartete Verluste ab. Zum 31. Dezember 2020 betrug die gesamte Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 928 Tsd. € (Vorjahr: 678 Tsd. €).

Wertminderungen

Die SÜSS MicroTec SE überprüft den Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich auf mögliche Wertminderung. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer Cash Generating Unit, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, ist mit Schätzungen des Managements verbunden. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert, abzüglich der Verkaufskosten, und dem Nutzungswert. Die Gesellschaft bestimmt diese Werte grundsätzlich mit Bewertungsmethoden, die auf diskontierten Cashflows basieren. Diese diskontierten Cashflows werden für einen Fünf-Jahres-Zeitraum ermittelt. Dabei werden für die unmittelbare Zukunft die aus der Konzernplanung abgeleiteten Cashflows zugrunde gelegt. Für die über die Detailplanungsperiode hinausgehenden Cashflow-Prognosen werden geeignete Forecasts aus der Halbleiterzulieferindustrie herangezogen. Auf Basis dieser Forecasts wird für jedes Jahr des Betrachtungszeitraums eine Wachstumsrate ermittelt. Für den Fünf-Jahres-Zeitraum errechnet sich für die Cash Generating Unit Lithografie, der der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 7,8% (Vorjahr: 6,0%). Nach dem Ende des fünfjährigen Planungshorizonts wird für die folgenden Jahre eine Umsatzsteigerungsrate von 1,0  % p. a. angenommen. Die Diskontierung der prognostizierten Netto-Cashflows wird unter Nutzung des ermittelten risikoadjustierten Zinssatzes in Höhe von 7,66% (Vorjahr: 8,53%) durchgeführt. Die verwendeten risikoadjustierten Zinssätze wurden mit externen Ermittlungen abstimmt. Prämissen sowie die zugrundeliegende Methodik können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts haben.

Ist im Rahmen von Wertminderungstests bei Sachanlagen oder sonstigen immateriellen Vermögenswerten die Ermittlung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte nicht möglich, wird der Cashflow für die nächsthöhere Gruppierung von Vermögenswerten bestimmt, für die ein derartiger Cashflow ermittelt werden kann. Auch bei Sachanlagen oder sonstigen immateriellen Vermögenswerten ist die Bestimmung des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte gleichermaßen mit Schätzungen des Managements verbunden, was einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung haben kann.

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Verpflichtungen für Pensionen und damit zusammenhängende Aufwendungen und Erträge werden in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diese Bewertungen beruhen auf Schlüsselprämissen, darunter Abzinsungsfaktoren, die erwartete Rendite des Fondsvermögens, Gehaltstrends sowie Lebenserwartungen. Die angesetzten Abzinsungsfaktoren spiegeln die Zinssätze wider, die am Bilanzstichtag für hochwertige festverzinsliche Anlagen mit entsprechender Laufzeit erzielt werden.

Aufgrund schwankender Markt- und Wirtschaftslage können die zugrunde gelegten Prämissen von der tatsächlichen Entwicklung abweichen, was wesentliche Auswirkungen auf die Verpflichtungen für Pensionen haben kann.

Rückstellungen

Die Bestimmung von Rückstellungen für vertraglich vereinbarte Garantien und Gewährleistungsansprüche ist in erheblichem Maß mit Einschätzungen verbunden. Soweit das Unternehmen diese Rückstellungen aus historischen Garantie- und Gewährleistungsfällen ableitet, vermindert ein Rückgang des Umsatzvolumens solche Vorsorgen entsprechend und umgekehrt.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert. Sie werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Abhängig vom Inhalt der vertraglichen Vereinbarungen sind Schätzungen notwendig, um den wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag zu bestimmen.

Kaufpreisallokation (Purchase-Price-Allocation)

Bei Unternehmenserwerben nach IAS 27 (rev. 2008) und IFRS 3 (rev. 2008) ist der Kaufpreis für den Unternehmenserwerb auf die beim Kauf erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden vorzunehmen. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden sind mit einzelnen Ausnahmen (z.B. Steuerschulden, Pensionsverpflichtungen, anteilsbasierte Vergütungen) zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Hierbei sind nicht nur bilanzierte Vermögenswerte zu berücksichtigen, sondern auch bislang nicht angesetzte immaterielle Vermögenswerte.

F) KONSOLIDIERUNG

Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss werden die SÜSS MicroTec SE sowie alle aktiven Gesellschaften, bei denen nach dem Control-Prinzip unabhängig von der Beteiligungshöhe die Beherrschungsmöglichkeit besteht, einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die SÜSS MicroTec SE die Verfügungsgewalt hat, an positiven und negativen variablen Rückflüssen einer Gesellschaft zu partizipieren, und diese Rückflüsse durch ihre Verfügungsgewalt beeinflussen kann. Bei einer Mehrheit der Stimmrechte wird grundsätzlich von der Kontrolle ausgegangen.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden ebenso wie die Zwischenergebnisse eliminiert.

Umrechnung von Jahresabschlüssen in fremder Währung

Die Darstellungswährung des Konzerns ist der Euro, die der funktionalen Währung der Muttergesellschaft entspricht. Alle Angaben erfolgen in Tausend Euro, sofern nichts anderes vermerkt ist.

Bilanzposten von Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung die jeweilige lokale Währung ist, werden (mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu historischen Kursen umgerechnet wird) zum Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet, die Posten der Gewinnund Verlustrechnung zu Durchschnittskursen.

2020
Bilanz G&V Bilanz G&V
1 EUR vs. 1 USD 1,227 1,145 1,123 1,122
1 EUR vs. 1 JPY 126,497 121,829 121,891 122,271
1 EUR vs. 1 GBP 0,899 0,886 0,850 0,877
1 EUR vs. 1 CHF 1,081 1,072 1,086 1,112
1 EUR vs. 1 TWD 34,449 33,701 33,605 34,563
1 EUR vs. 1 SGD 1,622 1,573 1,511 1,528
1 EUR vs. 1 CNY 7,984 7,896 7,817 7,744
1 EUR vs. 1 KRW 1.333,213 1.346,230 1.295,938 1.300,753

Die resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separate Komponente des Eigenkapitals (kumuliertes übriges Eigenkapital) ausgewiesen.

Angaben zum Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden die Abschlüsse der SÜSS MicroTec SE und aller wesentlichen Gesellschaften, bei denen nach dem Control-Prinzip unabhängig von der Beteiligungshöhe die Beherrschungsmöglichkeit besteht, einbezogen.

Im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 ergaben sich nachfolgenden beschriebene Veränderungen im Konsolidierungskreis.

Mit Kaufvertrag vom 19. Dezember 2019 hat die SÜSS MicroTec SE 100% der Anteile an der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger (Pixdro) B.V.) mit Sitz in Eindhoven/Niederlande von der Meyer Burger (Germany) GmbH erworben. Dabei ist die Meyer Burger (Pixdro) B.V. (ehem. Meyer Burger Netherlands B.V.) im Rahmen der Transaktion aus der Spaltung der Meyer Burger Netherlands B.V. entstanden. Mit dieser Akquisition erweiterte SÜSS MicroTec das bestehende Lithografie-Produktportfolio im Bereich Belacker/Entwickler um die Möglichkeit, Fotolacke und dielektrische Schichten mit diesem neuen Verfahren aufzubringen.

Der Bewertungsstichtag richtet sich gemäß IFRS 3.9 nach dem Zeitpunkt der Kontrollübernahme. Daher wurde der 31. März

2020 als Stichtag für die Erstkonsolidierung und für die Kaufpreisallokation zugrunde gelegt. Dabei wurde eine Kaufpreisaufteilung auf die wesentlichen erworbenen immateriellen und materiellen Vermögenswerte sowie auf die Schulden durchgeführt. Zudem wurden die bislang nicht bilanzierten, selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte sowie Schulden berücksichtigt.

Der erworbene Firmenwert in Höhe 2.759 Tsd. € ergibt sich aus der Differenz der Nettozeitwerte der identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommener Schulden zum Kaufpreis. Der Firmenwert umfasst die erwarteten Synergien infolge der Implementierung der PiXDRO Technologie in SÜSS MicroTec Produkte sowie die Erwartungen des daraus resultierenden Marktwachstums. SÜSS MicroTec Kunden können mit dieser Technologie signifikante Einsparungen bei den verwendeten Materialien, einen geringeren Reinigungs- und Entsorgungsaufwand und damit einhergehend signifikante Kosteneinsparung bei gleichzeitiger Reduzierung der Umweltbelastung erzielen. SÜSS MicroTec geht davon aus, dass durch diese Vorteile weitere Kunden für Belacker/Entwickler gewonnen werden können und verspricht sich durch diese neue Technologie in den kommenden Jahren deutliche Umsatzzuwächse.

Anbei eine Darstellung der beizulegenden Zeitwerte aus der Akquisition der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger (Pixdro) B.V) zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung zum 31. März 2020:

in Tsd. € im Konzern erfasst
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte 4.063
Immaterielle Vermögenswerte 488
Geschäfts- oder Firmenwert 2.759
Sachanlagen 552
Latente Steueransprüche 264
Kurzfristige Vermögenswerte 2.934
Vorräte 2.326
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 550
Sonstige Vermögenswerte 58
Bilanzsumme 6.997
Passiva
Langfristige Schulden 97
Passive latente Steuern 97
Kurzfristige Schulden 3.592
Rückstellungen 160
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 336
Vertragliche Verbindlichkeiten 2.347
Sonstige Verbindlichkeiten 749
Bilanzsumme 3.689
Nettovermögen: übernommene Vermögenswerte ./. übernommene Schulden 3.308
Übertragene Gegenleistung 3.308

Die hier darstellten Vermögenswerte und Schulden der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger (Pixdro) B.V) wurden vollumfänglich dem Segment Lithographie zugeordnet.

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 werden demzufolge folgende Tochterunternehmen und Beteiligungen der SÜSS MicroTec SE (Konzernobergesellschaft) einbezogen (Angaben zu Kapital und Jahresergebnis der einzelnen Gesellschaften gemäß lokalem Recht und in lokaler Währung).

Gesellschaft / Sitz Währung Gezeichnetes
Kapital
Beteiligung Eigenkapital Jahresergebnis Konsolidierung
SÜSS MicroTec SE, Garching1 EUR 19.115.538,00 Holding 63.134.940,46 711.264,38 voll
SUSS MicroTec Lithography GmbH,
Garching2
EUR 2.000.100,00 100% 34.489.300,32 -6.237.175,93 voll
SUSS MicroTec Photomask Equipment
GmbH & Co. KG, Sternenfels
EUR 3.000.000,00 100% 3.000.000,00 7.728.368,52 voll
SUSS MicroTec Photomask Equipment
Beteiligungs-GmbH, Sternenfels
EUR 25.000,00 100% 14.700,45 -482,03 voll
SUSS MicroTec Ltd., Market Rasen,
Vereinigtes Königreich
GBP 10.000,00 100% 441.616,39 2.082,42 voll
SUSS MicroTec KK, Yokohama, Japan JPY 30.000.000,00 100% -719.212.509,00 -12.513.520,00 voll
SUSS MicroTec S.a.r.l., Pierre-Bénite,
Frankreich
EUR 114.750,00 100% 3.032.489,96 279.575,00 voll
SUSS MicroOptics S.A., Hauterive, Schweiz CHF 2.500.000,00 100% 18.652.404,03 289.284,35 voll
SUSS MicroTec, Inc., Corona, USA USD 4.197.000,00 100% 60.712.824,74 -659.258,73 voll
SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd.,
Hsin Chu, Taiwan
TWD 5.000.000,00 100% 315.170.386,00 -10.167.927,00 voll
SUSS MicroTec Company Ltd.,
Shanghai, China
CNY 1.655.320,00 100% 66.876.127,26 7.567.795,78 voll
HUGLE Lithography Inc., San Jose, USA3 USD 1.190.442,00 53,1% -39.579,00 -800,00
SUSS MicroTec REMAN GmbH,
Oberschleißheim2
EUR 25.564,59 100% 426.445,58 225.290,06 voll
SUSS MicroTec (Singapore) Pte. Ltd.,
Singapur
SGD 25.000,00 100% 4.480.171,86 1.659.240,61 voll
SUSS MicroTec Korea Co. Ltd.,
Hwaseong City, Korea
KRW 50.000.000,00 100% 3.751.708.522,00 126.658.712,00 voll
SUSS MicroTec Photonic Systems Inc.,
Corona, USA
USD 10.400,00 100% -42.406.960,04 -6.883.091,01 voll
SUSS MicroTec Netherlands B.V.,
Niederlande
EUR 10,00 100% -1.309.918,11 -1.159.856,11 voll

1 Eigenkapital und Jahresergebnis vor Berücksichtigung der Ergebnisabführungsverträge mit der SUSS MicroTec Lithography

GmbH und der SUSS MicroTec REMAN GmbH und vor Berücksichtigung der Ergebniszurechnung von der SUSS MicroTec

Photomask Equipment GmbH & Co. KG

2 Eigenkapital und Jahresergebnis vor Berücksichtigung des Ergebnisabführungsvertrags mit der SÜSS MicroTec SE

3 Wegen Unwesentlichkeit keine Konsolidierung

Für alle einbezogenen Unternehmen liegen Abschlüsse zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres zugrunde.

Von den inländischen Tochtergesellschaften in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft haben die SUSS MicroTec Lithography GmbH, Garching, und die SUSS MicroTec REMAN GmbH, Oberschleißheim, die gemäß § 264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt. Sämtliche Befreiungsvorschriften wurden in Anspruch genommen.

Die SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG (in der Rechtsform der Personengesellschaft) hat die gemäß § 264b HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt. Sämtliche Befreiungsvorschriften wurden in Anspruch genommen.

Die SÜSS MicroTec SE stellt in Anwendung von § 315e HGB einen Konzernabschluss nach IFRS für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 werden im Bundesanzeiger bekannt gemacht.

ERLÄUTERUNGEN ZUR IFRS-KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

Die folgenden Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung beinhalten ausschließlich die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns. Alle Angaben erfolgen – soweit nichts anderes angegeben ist – in Tsd. €.

(3) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Maschinen und Anlagen 192.177 154.588
Ersatzteile und Upgrades 25.122 22.858
Serviceleistungen 12.087 12.961
Mikrooptik 21.537 22.563
Sonstige Umsatzerlöse 1.991 829
Umsatzerlöse 252.114 213.799

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2020 teilen sich wie folgt auf die Segmente auf:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik Sonstige 2020
gesamt
Maschinen und Anlagen 116.188 26.881 49.108 192.177
Ersatzteile und Upgrades 18.759 2.193 3.946 224 25.122
Serviceleistungen 6.211 1.196 4.597 83 12.087
Mikrooptik 21.537 0 21.537
Sonstige Umsatzerlöse 216 137 838 1.191
Umsatzerlöse gesamt 141.374 30.407 57.651 21.537 1.145 252.114

Die regionale Verteilung der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2020 ergab sich wie folgt:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik Sonstige 2020
gesamt
EMEA 24.249 4.803 3.029 12.210 0 44.291
Nordamerika 18.841 1.851 1.190 788 0 22.670
Asien/Pazifik 98.284 23.753 53.432 8.539 1.145 185.153
Umsatzerlöse gesamt 141.374 30.407 57.651 21.537 1.145 252.114

Die Umsatzerlöse des Vorjahres teilen sich wie folgt auf die Segmente auf:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik Sonstige 2019
gesamt
Maschinen und Anlagen 93.626 22.879 38.083 154.588
Ersatzteile und Upgrades 16.808 2.430 3.461 16 143 22.858
Serviceleistungen 6.844 1.111 4.839 167 12.961
Mikrooptik 22.563 0 22.563
Sonstige Umsatzerlöse 17 -21 17 816 829
Umsatzerlöse 117.295 26.420 46.362 22.596 1.126 213.799

Die regionale Verteilung der Umsatzerlöse 2019 ergab sich wie folgt:

in Tsd. € Lithografie Bonder Fotomasken
Equipment
Mikrooptik Sonstige 2019
gesamt
EMEA 29.025 6.392 3.352 14.897 0 53.666
Nordamerika 18.613 5.681 1.340 747 0 26.381
Asien/Pazifik 69.657 14.347 41.670 6.952 1.126 133.752
Umsatzerlöse gesamt 117.295 26.420 46.362 22.596 1.126 213.799

Vertragssalden

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen, vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden.

in Tsd. € 31.12.2020 31.12.2019
Vertragssalden
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
17.717 18.992
Vertragliche Vermögenswerte 30.247 31.182
Vertragliche Verbindlichkeiten -25.679 -9.346

Die vertraglichen Vermögenswerte betreffen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für erbrachte, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus Maschinenaufträgen. Die vertraglichen Vermögenswerte werden in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn SÜSS MicroTec eine Schlussrechnung an den Kunden ausstellt.

Die vertraglichen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:

in Tsd. € 2020 2019
Anfangsbestand vertraglicher
Vermögenswerte zum 01.01.
31.182 3.026
Zugänge 92.227 58.653
Abgänge (Umbuchung in die
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen)
-93.162 -30.497
Endbestand vertraglicher
Vermögenswerte zum 31.12.
30.247 31.182

Die vertraglichen Verbindlichkeiten betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für den Bau von Maschinen. Nach Lieferung bzw. erfolgter Abnahme und entsprechender Umsatzrealisierung werden die vertraglichen Verbindlichkeiten mit den entstandenen vertraglichen Vermögenswerten bzw. den Forderungen verrechnet.

Die vertraglichen Verbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:

in Tsd. € 2020 2019
Anfangsbestand vertraglicher
Verbindlichkeiten zum 01.01.
-9.346 -18.225
Zugänge -187.430 -93.657
Abgänge 171.097 102.536
Endbestand vertraglicher
Verbindlichkeiten zum 31.12.
-25.679 -9.346

Der zum Vorjahresstichtag in den vertraglichen Verbindlichkeiten ausgewiesene Betrag von 9.346 Tsd. € wurde im Geschäftsjahr 2020 zu wesentlichen Teilen als Umsatz erfasst.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2020 beläuft sich auf 119.897 Tsd. € (Vorjahr: 93.180 Tsd. €). SÜSS MicroTec geht davon aus, dass dieser Auftragsbestand in 2021 vollständig als Umsatz realisiert werden wird.

(4) UMSATZKOSTEN

Die Umsatzkosten enthielten im Geschäftsjahr 2019 Wertminderungen auf Vermögenswerte der Produktlinien Scanner und Laser sowie Rückstellungen für Abnahmeverpflichtungen in Höhe von insgesamt 14.246 Tsd. €. Aufgrund des Eingangs von Bestellungen für vier Scanner, die im Vorjahr bereits vollständig abgewertet wurden, erfolgten entsprechende Wertaufholungen, welche die Umsatzkosten in 2020 in Höhe von 3.354 Tsd. € verringerten. Als gegenläufiger Effekt wurden weitere Sonderabwertungen in Höhe von 1.239 Tsd. € vorgenommen.

in Tsd. € 2020 2019
Wertaufholungen/Abwertungen auf
Vorratsvermögen
-3.354 12.270
Abwertungen auf sonstige
Vermögenswerte des Umlaufvermögens
1.239 323
Abwertungen auf produktionsbezogenes
Anlagevermögen
0 1.367
Rückstellungen für Bestellobligo 0 286
Sonderabwertungen Scanner / Laser -2.115 14.246

In die Umsatzkosten sind Wertminderungen auf Demogeräte in Höhe von 3.429 Tsd. € (Vorjahr: 4.925 Tsd. €) und auf die übrigen Lagerbestände von 3.885 Tsd. € (Vorjahr: 2.773 Tsd. €) eingeflossen. Die Demogeräte werden als Evaluierungs-, Entwicklungsoder Vorführmaschinen genutzt und unterliegen damit einem normalen Verschleiß, dem durch angemessene Abwertungen Rechnung getragen wird. Die übrigen Wertminderungen betreffen im Wesentlichen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Von den gesamten Wertminderungen entfallen 4.616 Tsd. € (Vorjahr: 5.764 Tsd. €) auf Bestände des Segments Lithografie und 2.011 Tsd. € (Vorjahr: 1.550 Tsd. €) auf Bestände des Segments Bonder. Die Bestände des Segments Fotomasken-Equipment wurden um 661 Tsd. € (Vorjahr: 384 Tsd. €) abgewertet.

(5) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Fremdwährungsgewinne 3.226 1.245
Kfz-Sachbezüge 290 255
Erträge aus der Auflösung von
Wertberichtigungen auf Forderungen
20 13
Erträge aus der Auflösung von
sonstigen Rückstellungen
13 0
Sonstige Zuschüsse 75 22
Versicherungsentschädigungen 157 20
Sonstiges 476 133
Sonstige betriebliche Erträge 4.257 1.688

Die Fremdwährungsgewinne entstanden im Wesentlichen aus verschiedenen Geschäftsvorfällen im operativen Bereich, die in Fremdwährung abgewickelt wurden (vorwiegend in US-Dollar) und durch die unterjährige Veränderung der Wechselkurse beeinflusst waren. Zudem sind hier Erträge aus der Stichtagsbewertung von konzerninternen Verrechnungskonten erfasst, die aus Sicht der bilanzierenden Gesellschaft in Fremdwährung bestehen.

(6) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Fremdwährungsverluste 2.564 2.493
Sonstige Steuern 820 548
Zuführung von Wertberichtigungen
auf zweifelhafte Forderungen und
vertragliche Vermögenswerte
0 127
Sonstiges 1 14
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.385 3.182

Die Fremdwährungsverluste entstanden – wie im Vorjahr – im Wesentlichen aus Bewertungsänderungen von Kundenforderungen in US-Dollar aufgrund unterjährig veränderter Wechselkurse sowie aus Bewertungsänderungen von konzerninternen Verrechnungskonten in Fremdwährung.

(7) FINANZERGEBNIS

Das Finanzergebnis setzt sich aus Zinsaufwendungen und Zinserträgen sowie sonstigen Finanzaufwendungen und sonstigen Finanzerträgen zusammen.

Die Finanzerträge in Höhe von 5 Tsd. € (Vorjahr: 18 Tsd. €) resultierten im Wesentlichen aus Zinserträgen für Geldmarktanlagen und Wertpapiere.

Die Finanzaufwendungen setzen sich folgendermaßen zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Zinsen für Bankverbindlichkeiten 355 177
Zinsen für Leasingverpflichtungen 10 70
Avalprovisionen 57 99
Sonstige Zins- und Finanzaufwendungen 1 34
Finanzaufwendungen 423 380

In den Zinsen für Bankverbindlichkeiten sind 41 Tsd. € (Vorjahr: 78 Tsd. €) enthalten, die auf die Grundstücksfinanzierung in Garching entfallen (Darlehensstand zum 31. Dezember 2020: 500 Tsd. €). Weitere 100 Tsd. € entfallen auf zwei aufgenommene Darlehen, die im Rahmen eines KfW-Förderprogramms gewährt wurden (Darlehensstand zum 31. Dezember 2020: 10.000 Tsd. €). Bankzinsen in Höhe von rund 186 Tsd. € (Vorjahr: 22 Tsd. €) entfallen auf die Bereitstellung und teilweise Inanspruchnahme der Konsortialkredits, der einen Kreditrahmen von 40 Mio. € umfasst.

(8) ERTRAGSTEUERN

Der Steueraufwand und die Aufteilung in laufende und latente Steuern stellen sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2020 2019
Laufender Steueraufwand 2.132 709
Latenter Steuerertrag (-)/-aufwand (+) 5.524 1.432
davon auf temporäre Differenzen 5.845 3.569
Gesamtaufwand 7.656 2.141

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand.

in % 2020 2019
Angenommener Steuersatz
Körperschaftsteuer 15,00 15,00
Solidaritätszuschlag 5,50 5,50
Gewerbesteuer 12,43 12,43
Kombinierter Steuersatz 28,25 28,25
in Tsd. € 2020 2019
Ergebnis vor Steuern 20.483 -14.120
Erwartete Ertragsteuern 5.786 -3.989
Abweichende Steuersätze im Ausland -276 505
Mindestbesteuerung 86 6
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen
und Kürzungen
15 5
Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben 65 262
Steueraufwand Vorjahre 50 -649
Nichtaktivierung /Wertberichtigung
aktiver latenter Steuern
1.841 5.740
Inanspruchnahme Verlustvorträge -280 -23
Steuerfreie Erträge 123 53
Sonstiges 246 231
Effektive Ertragsteuern 7.656 2.141

Die Gegenüberstellung der erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern aus den fortgeführten Aktivitäten zeigt eine Abweichung von -1.870 Tsd. € (Vorjahr: -6.130 Tsd. €). Anstatt eines erwarteten Steueraufwands in Höhe von 5.786 Tsd. € ergab sich auf Konzernebene im Berichtsjahr ein Steueraufwand in Höhe von 7.656 Tsd. €.

Im Berichtsjahr wurden aktive latente Steuern in Höhe von 1.841 Tsd. € nicht angesetzt bzw. wertberichtigt. Davon betroffen waren vor allem temporäre Differenzen und Verlustvorträge der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Corona, Kalifornien, USA. Die beiden US-Gesellschaften SUSS MicroTec, Inc. und SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. bilden eine "Tax-Group", deren zu versteuerndes Einkommen in den USA der Gruppenbesteuerung unterliegt. Nachdem in der Vergangenheit mit den Technologien der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. – der UV-Projektionsbelichtung und der Laserprozessierung zu geringe nicht kostendeckende Umsätze erzielt wurden und die Marktaussichten keine signifikante kurzfristige Verbesserung erwarten ließen hat der Vorstand zu Beginn des Jahres 2020 entschieden, die Produktion der Laser und Scanner einzustellen Auf diese in 2020 entstandenen Verluste sowie auf die bereits in der Vergangenheit aufgelaufenen Verlustvorträge der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. werden mangels positiver Ertragsaussichten keine aktiven latenten Steuern angesetzt bzw. diese werden komplett wertberichtigt. Das Ergebnis der SUSS MicroTec, Inc. wird in den kommenden Jahren voraussichtlich leicht positiv sein.

Es wurde keine Steuerabgrenzung auf nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften vorgenommen. Von einer Ermittlung der möglichen steuerlichen Auswirkungen wurde wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands abgesehen.

Die Abgrenzungsposten für latente Steuern ermitteln sich wie folgt:

Aktiva Passiva
in Tsd. € 2020 2019 2020 2019
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 327 491 0 0
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.113 1.061 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 8.617 8.823
Kundenanzahlungen 0 0 18.518 7.822
Langfristige Rückstellungen 189 207 58 110
Immaterielle Vermögenswerte 3 3 907 825
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0 0 3 2
Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 2.064 2.064
Passiver Ausgleichsposten SMT Photomask Equipment 0 0 127 158
Vorräte 18.365 13.530 10 0
Sachanlagen 0 1 255 206
Sonstiges 64 64 1 1
Verlustvorträge 2.681 2.137 0 0
Saldierung -21.422 -16.718 -21.424 -16.718
Gesamt 1.320 776 9.136 3.293

Der Konzern verfügt über steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 50.796 Tsd. € (Vorjahr: 46.687 Tsd. €). Davon verfallen im Zeitraum bis zum 31. Dezember 2030 insgesamt 20.762 Tsd. €. Im Zeitraum von 2031 bis 2040 verfallen insgesamt 7.333 Tsd. €. Verlustvorträge in Höhe von 22.701 Tsd. € sind zeitlich unbegrenzt nutzbar.

Im Gesamtbetrag sind Verlustvorträge in Höhe von 19.920 Tsd. € enthalten, die die SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/ USA) betreffen. Da SÜSS MicroTec bisher nicht davon ausgegangen ist, diese Verlustvorträge in absehbarer Zeit nutzen zu können, wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Ein möglicher Untergang dieser Verlustvorträge wirkt sich deshalb nicht auf den Konzernabschluss aus.

Das zu versteuernde Einkommen der vier deutschen Gesellschaften SÜSS MicroTec SE, SUSS MicroTec Lithography GmbH, SUSS MicroTec Reman GmbH und SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG war in 2019 in Summe negativ, weshalb auf den entstandenen Verlustvortrag im Vorjahr aktive latente Steuern in Höhe von 2.137 Tsd. € gebildet wurden. Im Geschäftsjahr 2020 wurden in der körperschaftsteuerlichen Organschaft Verlustvorträge verbraucht, jedoch entstand in der gewerbesteuerlichen Organschaft ein Verlust, da der Ergebnisbeitrag der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG nicht in der gewerbesteuerlichen Organschaft berücksichtigt wird. Als Personengesellschaft ist die SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG gewerbesteuerlich ein selbstständiges Steuersubjekt. Die aktiven latenten Steuern auf den Verlustvortrag der deutschen Gesellschaften betragen zum 31. Dezember 2020 2.417 Tsd. €.

Die Erhöhung der Verlustvorträge im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem erneut negativen Jahresergebnis der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. Das Ergebnis ist zudem belastet mit Aufwendungen, die sich aus der Einstellung der Produktlinien Scanner und Laser ergeben haben.

Für Verlustvorträge in Höhe von 42.240 Tsd. € (Vorjahr: 39.123 Tsd. €) und temporäre Differenzen in Höhe von 30.234 Tsd. € (Vorjahr: 47.573 Tsd. €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt.

Nach IAS 12.74 f. ist eine Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern vorzunehmen, wenn zum einen eine zivilrechtliche Aufrechnungslage gegeben ist, und zum anderen die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Zum 31. Dezember 2020 wurden somit aktive und passive latente Steuern in Höhe von 21.422 Tsd. € (Vorjahr: 16.718 Tsd. €) saldiert.

(9) ERGEBNIS JE AKTIE

Die folgende Tabelle zeigt die Ermittlung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Aktie zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Gewinn/Verlust, der auf Aktionäre der
SÜSS MicroTec SE entfällt
12.363 -16.261
Gewichteter Durchschnitt ausstehender
Aktien (Stück)
19.115.538 19.115.538
Ergebnis je Aktie in € – unverwässert 0,65 -0,85
Ergebnis je Aktie in € – verwässert 0,65 -0,85

(10) SONSTIGE ANGABEN ZUR IFRS-KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

AUFWENDUNGEN FÜR FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2020 19.847 Tsd. € (Vorjahr: 20.195 Tsd. €). Die aktivierten Entwicklungskosten wurden bereits im Vorjahr planmäßig abgeschrieben. Neuaktivierungen wurden in 2020 nicht vorgenommen.

Die Nettoinvestitionen und -aufwendungen für Forschung und Entwicklung stellen sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2020 2019
Forschungs- und
Entwicklungsaufwendungen
19.847 20.195
Abschreibungen auf aktivierte
Entwicklungskosten
0 56
Nettoinvestitionen 0 -56

In den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind vereinnahmte öffentliche Fördermittel in einem Umfang von 250 Tsd. € enthalten.

PERSONALAUFWAND

In der Gewinn- und Verlustrechnung der SÜSS MicroTec-Gruppe sind im Folgenden dargestellte Personalaufwendungen in den verschiedenen Positionen enthalten:

in Tsd. € 2020 2019
Löhne und Gehälter 68.999 65.107
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Unterstützung
8.481 8.589
Aufwendungen für Altersvorsorge 4.269 4.008
Personalaufwand 81.749 77.704

Die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung enthalten vor allem die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und Berufsgenossenschaftsbeiträge.

Die Aufwendungen für Altersvorsorge beinhalten Pensionsaufwendungen aus betrieblichen Versorgungsplänen sowie Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung.

MATERIALAUFWAND

Die Materialaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2020 95.685 Tsd. € (Vorjahr: 81.578 Tsd. €).

ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:

2020 2019
in Tsd. € planmäßige
Abschreibungen
Sonder
abschreibungen
Abschreibungen
gesamt
planmäßige
Abschreibungen
Sonder
abschreibungen
Abschreibungen
gesamt
Immaterielle Vermögenswerte 667 0 667 1.096 134 1.230
Sachanlagen 7.097 0 7.097 6.106 1.233 7.339
Abschreibungen 7.764 0 7.764 7.202 1.367 8.569

Im Geschäftsjahr wurden Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten in Höhe von 667 Tsd. € (Vorjahr: 1.096 Tsd. €) planmäßig abgeschrieben. Im Vorjahr wurden zudem Sonderabschrei¬bungen auf Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte, die im Zusammenhang mit der Einstellung der Produktlinien Laser und Scanner in Höhe von 64 Tsd. €. vorgenommen.

Neben den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 7.097 Tsd. € (Vorjahr: 6.106 Tsd. €) wurden im Geschäftsjahr 2020 keine Sonderabschreibungen vorgenommen. Im Vorjahr wurden Sonderabschreibungen auf produktionsbezogenes Anlagevermögen der Produktlinien Scanner und Laser in Höhe von 1.233 Tsd. € vorgenommen.

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN AKTIVA

Die folgenden Erläuterungen zur Konzernbilanz beinhalten für das Berichtsjahr ausschließlich die fortgeführten Aktivitäten des Konzerns. Alle Angaben erfolgen – so weit nichts anderes angegeben ist – in Tsd. €.

(11) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Unter den immateriellen Vermögenswerten werden zum Stichtag Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte in Höhe von 4.679 Tsd. € (Vorjahr: 4.153 Tsd. €) ausgewiesen. Darin ist auch das konzernweite SAP-System enthalten. Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Nutzungsrecht in Höhe von 2.920 Tsd. € aktiviert, das ein gemeinsames Applikationszentrum mit dem Kooperationspartner BRIDG in Kissimmee/USA betrifft. Das Nutzungsrecht wurde den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Lithografie in Höhe von 875 Tsd. € und Bonder in Höhe von 2.045 Tsd. € zugeordnet. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung hat SÜSS MicroTec vier Maschinen der Produktionslinien Bonder und Coater an BRIDG verkauft. Diese vier Maschinen werden – zusammen mit weiteren Demonstrationsmaschinen von SÜSS MicroTec – im Applikationszentrum von BRIDG am Standort Kissimmee in Florida installiert. SÜSS MicroTec hat für fünf Jahre das Recht, neben den eigenen Demonstrationsgeräten auch die an BRIDG veräußerten Maschinen in diesem Applikationszentrum für Forschung und Entwicklung sowie für Kundendemonstrationen zu nutzen. Dieses Nutzungsrecht wurde mit 2.920 Tsd. € bewertet und wird ab Nutzungsbeginn über fünf Jahre abgeschrieben. Es kam im Geschäftsjahr 2020 zu Verzögerungen bei der Installation dieser Anlagen, aufgrund der Covid-19-Pandemie sowie aufgrund von strukturellen Veränderungen im Betreiberkonsortium. Die Installationen und Endabnahmen dieser Anlagen und somit der Beginn des vertraglich zugesicherten fünfjährigen Nutzungszeitraums, wird in enger Abstimmung mit den Kooperationspartnern zeitnah angestrebt. Es stehen noch vertragliche Verpflichtungen in Form von Installationsleistungen in Höhe von 122 Tsd. € aus.

(12) GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT

Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 18.286 Tsd. € (Vorjahr: 15.707 Tsd. €) entfällt in voller Höhe auf die Cash Generating Unit Lithografie. Ein Teil des Goodwills (2.366 Tsd. USD) wird in US-Dollar geführt und unterliegt daher Währungsschwankungen. Der Anstieg des Goodwills im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus dem im Rahmen der Akquisition der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger (Pixdro) B.V.) erworbenen Goodwills. Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert ist dem Segment Lithografie zugeordnet.

(13) SACHANLAGEN

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Positionen des Sachanlagevermögens sowie ihre Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagespiegel, der Bestandteil dieses Anhangs ist, enthalten.

Im Sachanlagevermögen werden seit 2019 Nutzungsrechte für geleaste und gemietete Vermögenswerte ausgewiesen; der Buchwert beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 10.105 Tsd. € (Vorjahr: 7.359 Tsd. €).

Zum 31. Dezember 2020 sind Immobilien mit einem Buchwert von 8.400 Tsd. € (Vorjahr: 8.577 Tsd. €) mit einer Grundschuld zur Sicherung von Bankdarlehen (siehe Textziffer 24) belastet. Nach Tilgung des Darlehens wird diese als Eigentümergrundschuld weitergeführt.

(14) SONSTIGE (LANGFRISTIGE) VERMÖGENSWERTE

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte enthalten geleistete Kautionen für angemietete Bürogebäude. Der Versicherungsfall für die Rückdeckungsversicherung ist im Geschäftsjahr 2020 eingetreten und es erfolgte eine Auszahlung.

in Tsd. € 2020 2019
Rückdeckungsversicherung 0 178
Kautionen 350 390
Sonstige langfristige Vermögenswerte 350 568

(15) VORRÄTE

Die Vorräte lassen sich wie folgt aufteilen:

in Tsd. € 2020 2019
Materialien und Hilfsstoffe 42.308 46.197
Unfertige Erzeugnisse 28.338 25.519
Fertigerzeugnisse 12.467 10.312
Demonstrationsgeräte 17.634 31.727
Handelswaren 0 480
Wertberichtigungen -27.764 -39.188
Vorratsvermögen 72.983 75.047

In 2019 wurden im Zusammenhang mit der Einstellung der Produktlinien Scanner und Laser Lagerbestände von 12.270 Tsd. € komplett abgewertet. Aufgrund des Eingangs von Bestellungen für vier Scanner, die im Vorjahr bereits vollständig abgewertet wurden, erfolgten entsprechende Wertaufholungen, welche die Umsatzkosten des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von 3.354 Tsd. € verringerten. Von diesen Anlagen wurden bis zum Bilanzstichtag bereits drei verkauft und eine Anlage ist noch in den Vorräten mit einem Buchwert nach Wertaufholung in Höhe von 991 Tsd. enthalten. Als gegenläufiger Effekt wurden weitere Sonderabwertungen in Höhe von 1.239 Tsd. € vorgenommen.

Von dem Gesamtbetrag der zum 31. Dezember 2020 bilanzierten Vorräte in Höhe von 72.983 Tsd. € (Vorjahr: 75.047 Tsd. €) sind 31.561 Tsd. € (Vorjahr: 43.457 Tsd. €) zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert.

Aus der erstmaligen Anwendung der Bilanzierungsrichtlinie betreffend standardisierter Gängigkeitsabschläge auf Vorräte bei der SUSS MicroTec Company Ltd., Shanghai, China sowie bei der SUSS MicroTec (Taiwan) Company Ltd., Hsin Chu, Taiwan, haben sich für das Geschäftsjahr 2020 Abwertungen in Höhe von 1.127 Tsd. € ergeben. Wenn die Anwendung der Bilanzierungsrichtlinie bereits im Vorjahr erfolgt wäre, hätten sich Abwertungen in Höhe von 1.194 Tsd. € für das Geschäftsjahr 2019 ergeben.

Der Betrag der Vorräte, der im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst wurde, beträgt rund 153.040 Tsd. € (Vorjahr: 131.403 Tsd. €).

(16) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen teilen sich wie folgt auf:

in Tsd. € 2020 2019
Forderungen gegen Dritte 18.630 19.655
Wertberichtigungen -913 -663
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
17.717 18.992

Die Wertberichtigungen auf die Forderungen aus Verträgen mit Kunden wurden in 2020 auf Basis der erwarteten Verluste wie folgt gebildet:

in Tsd. € Nicht fällig Überfällig
1–180 Tage
Überfällig
181–360 Tage
Überfällig
361–720 Tage
Überfällig
> 720 Tage
2020
gesamt
Forderungen gegen Dritte 12.567 4.800 965 70 228 18.630
Wertberichtigungen -10 -24 -616 -35 -228 -913
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.557 4.776 349 35 0 17.717

Im Vorjahr stellten sich die Wertberichtigungen auf die Forderungen aus Verträgen mit Kunden wie folgt dar:

in Tsd. € Nicht fällig Überfällig
1–180 Tage
Überfällig
181–360 Tage
Überfällig
361–720 Tage
Überfällig
> 720 Tage
2019
gesamt
Forderungen gegen Dritte 13.142 5.105 869 217 322 19.655
Wertberichtigungen -14 -26 -180 -121 -322 -663
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.128 5.079 689 96 0 18.992

Von den nicht fälligen Forderungen wurde ein Prozentsatz von 0,11% wertberichtigt.

Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf den Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wieder.

in Tsd. € 2020 2019
Wertberichtigungen zum Beginn
des Geschäftsjahres
663 564
Zahlungseingänge und Wertaufholungen
auf ursprünglich abgeschriebene
Forderungen
-383 -13
Zuführung 633 112
Wertberichtigungen zum
Geschäftsjahresende
913 663

Der Konzern hat aufgrund von Erfahrungswerten abgeleitet, dass ein niedriges Ausfallrisiko besteht und sich dieses seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat.

Weitere Informationen zur Bestimmung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen finden sich im Konzern-Lagebericht.

(17) VERTRAGLICHE VERMÖGENSWERTE

in Tsd. € 2020 2019
Vertragliche Vermögenswerte 30.262 31.197
Wertberichtigungen -15 -15
Vertragliche Vermögenswerte 30.247 31.182

Die vertraglichen Vermögenswerte in Höhe von 30.247 Tsd. € (Vorjahr: 31.182 Tsd. €) betreffen Ansprüche des Konzerns auf Gegenleistung für abgeschlossene, aber zum Stichtag noch nicht abgerechnete Leistungen aus Maschinenaufträgen. Die vertraglichen Vermögenswerte werden in die Forderungen umgegliedert, wenn die Rechte vorbehaltlos werden. Dies geschieht in der Regel, wenn der Konzern eine Schlussrechnung an den Kunden ausstellt. Mit der Erfüllung der bilanzierten vertraglichen Verpflichtungen wird innerhalb der kommenden 12 Monate gerechnet.

(18) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten von 559 Tsd. € (Vorjahr: 366 Tsd. €) sind im Wesentlichen Lieferantenboni und sonstige Steuerforderungen ausgewiesen.

(19) STEUERERSTATTUNGSANSPRÜCHE

Die kurzfristigen Steuerforderungen in Höhe von 395 Tsd. € (Vorjahr: 4.708 Tsd. €) betreffen, wie auch im Vorjahr, geleistete Steuervorauszahlungen. Davon entfallen rund 198 Tsd. € (Vorjahr: 4.321 Tsd. €) auf die Gesellschaften in Deutschland.

(20) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 40.827 Tsd. € (Vorjahr: 10.280 Tsd. €) handelt es sich um Kassenbestände, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten, die innerhalb von drei Monaten vom Zeitpunkt der Einlage verfügbar sind. Die Veränderung zum Vorjahr wird in der Konzernkapitalflussrechnung dargestellt.

(21) SONSTIGE (KURZFRISTIGE) VERMÖGENSWERTE

Unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten sind folgende Positionen enthalten:

2020 2019
1.320 1.355
842 729
708 1.828
203 160
206 142
3.279 4.214

Die aktive Rechnungsabgrenzung enthält Vorauszahlungen für zukünftige Aufwendungen, z. B. Versicherungsbeiträge oder Mietvorauszahlungen.

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN PASSIVA

(22) EIGENKAPITAL

GEZEICHNETES KAPITAL

Das Grundkapital der SÜSS MicroTec SE betrug zum Bilanzstichtag unverändert 19.115.538,00 € (eingeteilt in 19.115.538 auf den Namen lautende und voll einbezahlte Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von je 1,00 €). Wir verweisen hier auf die Darstellung der Konzerneigenkapital-Veränderungsrechnung.

Jede Stückaktie ist mit einem Stimmrecht ausgestattet. Die Stückaktien sind nicht rückzahlbar und nicht konvertierbar. Dividenden können ausschließlich aus den ausschüttbaren Gewinnen gemäß handelsrechtlichem Jahresabschluss der SÜSS MicroTec SE ausgeschüttet werden.

Das genehmigte Kapital beträgt zum Bilanzstichtag 2.500 Tsd. € (Vorjahr: 2.500 Tsd. €).

in Tsd. € 2020 2019
Grundkapital 19.116 19.116
Genehmigtes Kapital 2.500 2.500

RÜCKLAGEN

Die Rücklagen des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Kapitalrücklage 55.822 55.822
Gewinnrücklage 202 202
Bilanzgewinn 62.945 50.582
Rücklagen 118.969 106.606

KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des kumulierten übrigen Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2019 2019
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
-3.610 -3.290
Fremdwährungsanpassungen 2.335 991
Absicherung künftiger Zahlungsströme 0 0
Steuereffekte
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
941 751
Absicherung künftiger Zahlungsströme 0 0
Stand zu Beginn der Periode -334 -1.548
Veränderungen vor Steuern
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
-235 -320
Fremdwährungsanpassungen -1.075 1.344
Absicherung künftiger Zahlungsströme 0 0
Steuereffekte
Neubewertung von
leistungsorientierten Plänen
63 190
Absicherung künftiger Zahlungsströme 0 0
Stand am Ende der Periode -1.581 -334

EIGENKAPITALMANAGEMENT

Das Eigenkapital des SÜSS MicroTec-Konzerns – bestehend aus dem gezeichneten Kapital, den Rücklagen und dem kumulierten übrigen Eigenkapital – beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf insgesamt 136.504 Tsd. € (Vorjahr: 125.388 Tsd. €); das entspricht einer Eigenkapitalquote von 59,0% (Vorjahr: 62,7%). Neben einer angemessenen Eigenkapitalrentabilität strebt der SÜSS MicroTec-Konzern eine nachhaltig hohe Eigenkapitalquote an, um künftiges Wachstum sicherzustellen und den Unternehmenswert zu steigern. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern alle Möglichkeiten nutzen, die eine Börsennotierung der SÜSS MicroTec SE mit sich bringt.

Der Vorstand der Gesellschaft geht nach derzeitigem Planungsstand davon aus, im kommenden Geschäftsjahr ein deutlich positives Ergebnis zu erzielen. Bei einer drastischen Verfehlung der Planung besteht die Gefahr, dass sich das Eigenkapital infolge eines Jahresfehlbetrags verringern könnte.

(23) PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Das Unternehmen gewährt verschiedene Versorgungszusagen, die im Wesentlichen die Risiken Alter, Tod und Invalidität berücksichtigen. Die Pläne unterscheiden sich je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder. Die Leistungen berechnen sich in der Regel auf Basis der Gehälter und der Dauer der Betriebszugehörigkeit der versicherten Mitarbeiter.

Es ist zwischen leistungs- und beitragsorientierten Versorgungssystemen zu unterscheiden. Bei leistungsorientierten Versorgungszusagen besteht die Verpflichtung des Konzerns darin, die zugesagten Leistungen an ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen, für die entsprechende Rückstellungen gebildet werden.

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen geht der Konzern über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds hinaus keine weitere Verpflichtung ein. Die Beitragszahlungen werden ergebniswirksam erfasst, Rückstellungen werden hier nicht gebildet.

Die Pensionsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Barwert der Pensionsverpflichtungen 16.582 13.951
Zeitwert des Planvermögens -10.186 -7.914
Errechnete Pensionsverbindlichkeit 6.396 6.037

LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE ("DEFINED BENEFIT PLANS")

Der Konzern verfügt in Deutschland, Japan und in der Schweiz über leistungsorientierte Pensionspläne.

Die vorhandenen Pensionszusagen in Deutschland umfassen Ansprüche auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrenten, ausgestaltet einerseits in Abhängigkeit vom Jahresgehalt und andererseits als feste Zusagen. Anspruchsberechtigt sind ausgewählte Personen der Geschäftsleitung. Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen für die Pensionszusagen in Deutschland sind nachfolgend dargestellt:

in % 2020 2019
Abzinsungssatz 0,39 0,70
Erwartete Rendite auf das Planvermögen 0,00 0,00
Gehaltssteigerung 0,00 0,00
Rentensteigerung 2,00 2,00

Lebenserwartung gem. Richttafeln Dr. Heubeck 2018 G

Beim Gehalt wurden keine Steigerungsraten berücksichtigt, da in den deutschen Plänen keine aktiven Anwärter mehr enthalten sind.

Die Pensionszusagen der Tochtergesellschaft in der Schweiz umfassen Ansprüche auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrenten, die sich aus dem Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) ergeben. Demnach ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, für seine Arbeitnehmer – abhängig vom Erreichen einer Altersgrenze und eines Mindestjahreslohns – eine Altersvorsorgeversicherung abzuschließen. Der Arbeitgeber muss hierfür eine in das Register für die berufliche Vorsorge eingetragene Vorsorgeeinrichtung errichten oder sich einer solchen anschließen.

Die SUSS MicroOptics hat für insgesamt 114 aktive Versicherte (Vorjahr: 104 aktive Versicherte) eine Altersvorsorge abgeschlossen. Für zwei Personen wird Invalidenrente bezahlt. Eine Person bezieht Altersrente (unverändert zum Vorjahr). Bis zum 31. Dezember 2019 bestand für die SUSS MicroOptics ein Vorsorgeplan bei der Helvetia Sammelstiftung. Zum 1. Januar 2020 hat sich die SUSS MicroOptics der AXA Fondation LLP Suisse romande angeschlossen. Der Wechsel beinhaltete eine Planänderung mit Erhöhung der Altersgutschriften. Die zum 31. Dezember 2019 berücksichtigten Vorsorgeverpflichtungen beinhalten bereits alle Anpassungen.

Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen für den Versorgungsplan der SUSS MicroOptics sind nachfolgend dargestellt:

in % 2020 2019
Abzinsungssatz 0,20 0,00
Erwartete Rendite auf das Planvermögen 0,50 0,70
Gehaltssteigerung 1,00 1,50
Rentensteigerung 0,00 0,00

Die Tochtergesellschaft in Japan verfügt über einen beitragsfreien und ungedeckten leistungsorientierten Pensionsplan, aus dem bestimmte Mitarbeiter nach Ausscheiden aus dem Unternehmen eine Pensionszahlung erhalten. Die Höhe der Pensionszahlung richtet sich nach einem festgelegten Berechnungsschema und sieht für jeden anspruchsberechtigten Mitarbeiter eine Zuwendung von 80% eines Monatsgehalts pro Beschäftigungsjahr vor. Anspruchsberechtigt ist jeder Mitarbeiter der Gesellschaft nach einer Betriebszugehörigkeit von mindestens drei Jahren.

Die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen für die Pensionszusagen der Tochtergesellschaft in Japan sind nachfolgend dargestellt:

in % 2020 2019
Abzinsungssatz 0,10 0,00
Gehaltssteigerung 1,58 1,54
Rentensteigerung 0,00 0,00

Die Anwartschaftsbarwerte der Versorgungsverpflichtungen und beizulegenden Zeitwerte des Planvermögens des Konzerns haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € 2020 2019
Anwartschaftsbarwert am 1.1. 13.951 10.663
Dienstzeitaufwand 1.361 834
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 769
Zinsaufwand 12 86
Pensionszahlungen 1.364 64
Versicherungsmathematischer (-) Gewinn/
(+) Verlust aus Veränderungen der
finanziellen Annahmen
-1.041 1.917
Versicherungsmathematischer (-) Gewinn/
(+) Verlust aus Veränderungen der demo
grafischen Annahmen
-260 0
Versicherungsmathematischer (-) Gewinn/
(+) Verlust aus erfahrungsbedingten
Anpassungen
1.167 -712
Währungsveränderungen 28 330
Anwartschaftsbarwert am 31.12. 16.582 13.951
in Tsd. € 2020 2019
Planvermögen am 1.1. 7.914 5.588
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 0 37
Geleistete Fondsdotierungen 2.607 974
Versicherungsmathematischer
(+) Gewinn/(-) Verlust
-367 1.104
Währungsveränderungen 32 211
Planvermögen am 31.12. 10.186 7.914

Die Komponenten des Planvermögens sind Rückdeckungsversicherungen für Pensionsverpflichtungen in der Schweiz. Bis 31. Dezember 2019 waren diese über die Helvetia Sammelstiftung abgesichert. Zum 1. Januar 2020 wurde ein Wechsel der Versicherung vorgenommen und die Versorgungspläne wurden an die AXA Fondation LLP Suisse romande angeschlossen. Gemäß Kennzahlenbericht der AXA Fondation LLP Suisse romande stellte sich das Anlageportfolio zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:

Schuldtitel (z.B. Anleihen) 38,61%
Eigenkapitalinstrumente 25,16%
Immobilien 24,75%
Alternative Anlagen 9,27%
Liquidität 2,21%

Von den dargestellten Planvermögensklassen besten für die Schuldtitel und Eigenkapitalinstrumente Marktpreisenotierungen in einem regulierten Markt.

Hinsichtlich des Versorgungsplans bestehen Zinsänderungsrisiken sowie versicherungsmathematische und biometrische Risiken. Als Strategie zu Risikominimierung erfolgt eine diversifizierte Anlagestrategie durch einen professionellen Vermögensverwalter.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden Beiträge zum Versorgungsplan des Arbeitgebers in Höhe von 520 Tsd. € und Beiträge begünstigter Arbeitnehmer in Höhe 511 Tsd. € von geleistet.

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen entfällt in Höhe von 14.710 Tsd. € (Vorjahr: 12.060 Tsd. €) auf fondsfinanzierte Versorgungsansprüche.

Die Pensionsaufwendungen gliedern sich wie folgt:

in Tsd. € 2020 2019
Dienstzeitaufwand 1.361 835
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 769
Personalaufwandskomponente 1.361 1.604
Zinsaufwand 12 86
Versicherungsmathematische
(-) Gewinne /(+)Verluste
0 14
Zinsaufwandskomponente 12 100

Für 2021 erwartet der Konzern zur Erfüllung der Pensionsverpflichtungen Zahlungsmittelabflüsse von insgesamt 788 Tsd. € (Vorjahr: 614 Tsd. €.).

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Verpflichtungen (Duration) liegt zum 31. Dezember 2020 bei 18,6 Jahren (Vorjahr: 19,4 Jahre).

In der folgenden Übersicht wird aufgezeigt, in welcher Weise der Barwert aller definierten Leistungsverpflichtungen durch Veränderungen der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen beeinflusst worden wäre:

in Tsd. € 2020 2019
Veränderung des Barwerts aller defi
nierten Leistungsverpflichtungen, falls
der Abzinsungssatz
50 Basispunkte niedriger wäre
1.549 1.309
der Abzinsungssatz
50 Basispunkte höher wäre
-1.319 -1.104
die Lohnsteigerung
50 Basispunkte niedriger wäre
-309 -264
die Lohnsteigerung
50 Basispunkte höher wäre
320 279
die künftige Rentensteigerung
0,50% niedriger wäre
-769 -600
die künftige Rentensteigerung
0,50% höher wäre
862 665

BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE ("DEFINED CONTRIBUTION PLANS")

Der Konzern hat für seine Mitarbeiter in den USA einen "Defined Contribution Plan" eingerichtet. Von dem Plan profitieren alle Mitarbeiter der der SUSS MicroTec, Inc., Corona, USA, ab einem Alter von 18 bzw. 21 Jahren und einem Minimum an geleisteten Arbeitsstunden von 1.000 Stunden pro Jahr. Sämtliche Beiträge werden in einem "Trust-Fund" gehalten. Die anspruchsberechtigten Mitarbeiter erreichen den unverfallbaren Leistungsanspruch über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Im Geschäftsjahr 2020 wurden aufgrund der Einstellung der Produktion der SUSS MicroTec Photonic Systems Inc., Corona, USA, Mitarbeiter entlassen und zum Teil von der SUSS MicroTec, Inc., Corona, USA, übernommen.

Die beiden 401-(k)-Pläne bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit, einen bestimmten Anteil ihrer jährlichen Vergütung in den 401-(k)- Plan einzubezahlen. Der maximal mögliche Betrag bestimmt sich durch das vom IRS vorgegebene Limit, das sich für 2020 auf 19.500 USD belief. Ab einem Alter von 50 Jahren können Mitarbeiter darüber hinaus weitere 6.500 USD einzahlen.

Der Arbeitgeber leistet ebenfalls Beiträge zu den 401-(k)-Plänen. Für jeden 1,00 USD, der vom Arbeitnehmer in den 401-(k)-Plan einbezahlt wird, steuert der Arbeitgeber 1,00 USD als Beitrag bei. Der Arbeitgeber beteiligt sich bis zu einer Beitragshöhe von maximal 4 % des Arbeitnehmer-Gehalts am Altersvorsorgeplan.

Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die Aufwendungen des Konzerns für den 401-(k)-Plan 230 Tsd. USD (Vorjahr: 312 Tsd. USD) wovon 14 Tsd. USD Beiträge für Mitglieder der Geschäftsführung entrichtet wurden.

Weiterhin wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 4.039 Tsd. € (Vorjahr: 3.696 Tsd. €) abgeführt.

(24) FINANZSCHULDEN

FINANZSCHULDEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergibt sich zum 31. Dezember 2020 bzw. zum Vorjahresstichtag wie folgt:

31.12.2020 in Tsd. € Restlaufzeit
bis zu
einem Jahr
Restlaufzeit
von mehr als
einem bis zu
fünf Jahren
Restlaufzeit
von mehr als
fünf Jahren
Summe
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 485 5.895 4.062 10.442
Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6 0 0 6
Gesamt 491 5.895 4.062 10.448
31.12.2019 in Tsd. € Restlaufzeit
bis zu
einem Jahr
Restlaufzeit
von mehr als
einem bis zu
fünf Jahren
Restlaufzeit
von mehr als
fünf Jahren
Summe
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.396 5.188 5.312 20.896
Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3 0 0 3
Gesamt 10.399 5.188 5.312 20.899

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Darlehensvertrag zur Finanzierung des
Betriebsgrundstücks Garching
500 1.500
KfW-Förderdarlehen 10.000 10.000
Inanspruchnahme Konsortialkredit 0 9.500
Abgegrenzte Finanzierungskosten -58 -104
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
10.442 20.896

Der Darlehensvertrag für die Grundstücksfinanzierung Garching wurde am 23./28. Oktober 2013 zwischen der SÜSS MicroTec SE und der IKB abgeschlossen. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2021 und weist einen fixen Zinssatz von 3,65% auf. Es wurde am 16. Dezember 2013 valutiert und zur Auszahlung gebracht. Das Darlehen ist mit Grundschulden auf das Betriebsgrundstück in Garching besichert; der Buchwert des Grundstücks und der Gebäude beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 8.400 Tsd. € (Vorjahr: 8.577 Tsd. €).

Die Restschuld aus diesem Darlehen beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 500 Tsd. € (Vorjahr: 1.500 Tsd. €).

In 2019 wurden zwei KfW-Förderdarlehen über einen Betrag von jeweils 5.000 Tsd. € bei der IKB aufgenommen. Die beiden Darlehen wurden im April 2019 bzw. im August 2019 ausbezahlt. Sie weisen eine Laufzeit von 10 Jahren und einen fixen Zinssatz von 1,00 % auf. Die beiden Darlehen sind mit Grundschulden auf das Betriebsgrundstück in Garching besichert.

Im Oktober 2019 hat die SÜSS MicroTec SE einen Konsortialkreditvertrag mit vier Banken (Deutsche Bank, LBBW, Commerzbank und BECM) über insgesamt 56 Mio. € abgeschlossen. Der Konsortialkreditvertrag weist eine Laufzeit von 5 Jahren auf und gewährt der SÜSS MicroTec SE einen Kreditrahmen in Höhe von 40 Mio. € sowie einen Avalrahmen von 16 Mio. €. Der Avalrahmen kann auch von den anderen deutschen Gesellschaften in Anspruch genommen werden.

Die Zinsen für die Inanspruchnahme des Kreditrahmens sind variabel und setzen sich zusammen aus dem EURIBOR und einer Marge, deren Höhe vom Nettoverschuldungsgrad des SÜSS MicroTec Konzerns und dem Ausnutzungsgrad des Kreditrahmens abhängt. Für den nicht in Anspruch genommenen Teil des Kreditrahmens werden Bereitstellungszinsen in Höhe von 35 % der Marge berechnet.

Der Konsortialkreditvertrag sieht für die kreditgebenden Banken ein Sonderkündigungsrecht vor, wenn die Eigenkapitalquote des SÜSS MicroTec Konzerns unter 40,0% fällt. Weitere Covenants wurden nicht vereinbart.

Zum 31. Dezember 2020 ist der Kreditrahmen aus dem Konsortialkreditvertrag nicht in Anspruch genommen worden (Vorjahr: 9.500 Tsd. €). Gegenläufig wurden 58 Tsd. € Finanzierungskosten abgegrenzt. Der Avalrahmen war mit 6.286 Tsd. € (Vorjahr: 8.277 Tsd. €). in Anspruch genommen.

Die gesamten Kredit- und Avallinien und deren Inanspruchnahme haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € 2020 2019
Kredit-/Avallinie 56.000 56.000
Inanspruchnahme in Form von Avalen 6.286 8.277
Inanspruchnahme Konsortialkredit 0 9.500
Verfügbare Kredit-/Avallinie 49.714 38.223

FINANZSCHULDEN AUS LEASINGVERPFLICHTUNGEN

Unter Anwendung von IFRS 16 werden für abgeschlossene Mietund Leasingverträge Verbindlichkeiten in Höhe des Barwertes der Leasingverpflichtungen passiviert.

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen ergibt sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt:

31.12.2020 in Tsd. € Restlaufzeit
bis zu
einem Jahr
Restlaufzeit
von mehr als
einem bis zu
fünf Jahren
Restlaufzeit
von mehr als
fünf Jahren
Summe
Verbindlichkeiten aus Miet- und Leasingverträgen 2.387 4.795 2.861 10.043
Gesamt 2.387 4.795 2.861 10.043

Die Entwicklung der Leasingverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

in Tsd. € 2020
Stand zum 01.01.2020 7.389
Zugänge 2020 5.822
Tilgung -3.017
Sondertilgung 0
Währungsdifferenz -151
Finanzschulden aus Leasingverpflichtungen
zum 31.12.2020
10.043
davon langfristig 7.656
davon kurzfristig 2.387

(25) (KURZFRISTIGE) RÜCKSTELLUNGEN

Die kurzfristigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Garantierückstellungen 3.320 2.792
Rückstellung für Abfindungen 180 400
Übrige Rückstellungen 1.001 1.006
Kurzfristige Rückstellungen 4.501 4.198

Die Garantierückstellungen wurden für gesetzliche und vertraglich vereinbarte Garantien und Gewährleistungsansprüche von Kunden aus Maschinenlieferungen in Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme gebildet.

Die übrigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Nachlaufkosten sowie Personalrückstellungen.

Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € Stand
01.01.2020
Verbrauch Auflösung Zuführung Stand
31.12.2020
Garantierückstellungen 2.792 -2.792 0 3.320 3.320
Abfindungen 400 -400 0 180 180
Übrige Rückstellungen 1.006 -1.006 0 1.001 1.001
Kurzfristige Rückstellungen 4.198 -4.198 0 4.501 4.501

(26) SONSTIGE (KURZFRISTIGE) FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:

in Tsd. € 2020 2019
Prämien und Provisionen 5.786 3.171
Fremdleistungen 2.159 2.009
Fördermittel 1.140 0
noch abzuführende Lohn- und
Kirchensteuer
723 796
Kreditorische Debitoren 193 385
Aufsichtsratsvergütung 103 221
Lizenzgebühren 82 25
Sonstiges 250 166
Sonstige (kurzfristige) finanzielle
Verbindlichkeiten
10.436 6.773

Sämtliche Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres zu Abflüssen führen. Die erhaltenen Fördermittel in Höhe von 1.140 Tsd. betreffen ein Förderungsprogramm der Europäischen Union für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Mit der Umsetzung des geförderten Projekts wurde noch nicht begonnen.

(27) VERTRAGLICHE VERBINDLICHKEITEN

Die vertraglichen Verbindlichkeiten in Höhe von 25.679 Tsd. € (Vorjahr: 9.346 Tsd. €) betreffen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen für den Bau von Maschinen. Nach Lieferung bzw. erfolgter Abnahme und entsprechender Umsatzrealisierung werden die vertraglichen Verbindlichkeiten mit den entstandenen vertraglichen Vermögenswerten bzw. den Forderungen verrechnet.

(28) SONSTIGE (KURZFRISTIGE) VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:

in Tsd. € 2020 2019
Abgegrenzte Personalkosten 4.457 3.603
Sachleistungsverpflichtungen 2.030 1.931
Umsatzsteuer 426 113
Sonstiges 388 213
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7.301 5.860

In den abgegrenzten Personalkosten sind im Wesentlichen Verpflichtungen für Urlaubsrückstände und Gleitzeitguthaben enthalten.

(29) STEUERSCHULDEN

Die Steuerverbindlichkeiten enthalten inländische Ertragsteuern in Höhe von 776 Tsd. € (Vorjahr: 365 Tsd. €) und ausländische Ertragsteuern in Höhe von 38 Tsd. € (Vorjahr: 337 Tsd. €).

SONSTIGE ANGABEN

(30) ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN ÜBER FINANZINSTRUMENTE

Unter Finanzinstrumente fallen nach IAS 32 grundsätzlich sämtliche auf vertraglicher Basis vorgenommenen wirtschaftlichen Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungsmittel beinhalten. Hierzu gehören einerseits originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie andererseits Finanzforderungen und -verbindlichkeiten. Weiterhin umfassen die Finanzinstrumente auch derivative Instrumente, die zur Sicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken eingesetzt werden. Die geschätzten Marktwerte der Finanzinstrumente stellen nicht notwendigerweise die Werte dar, die das Unternehmen bei einer tatsächlichen Transaktion unter aktuellen Marktbedingungen realisieren würde. Folgender Abschnitt gibt einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Finanzinstrumenten für das Unternehmen und liefert zusätzliche Informationen über Bilanzpositionen, die Finanzinstrumente enthalten. Darüber hinaus sind im Lagebericht im Kapitel "Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung des SÜSS MicroTec Konzerns" weitere Informationen zum Risikomanagement von Finanzinstrumenten zu finden.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte aller Kategorien von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:

in Tsd. € 2020 2019
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
40.827 10.280
Kredite und Forderungen 48.523 50.540
Zu Handelszwecken gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
0 0
89.350 60.820
Finanzielle Verbindlichkeiten
Zu Handelszwecken gehaltene
finanzielle Verbindlichkeiten
0 0
Finanzielle Verbindlichkeiten 40.761 45.074
40.761 45.074

Die folgende Tabelle stellt die Marktwerte sowie die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar:

2020
Buchwert
in Tsd. €
Marktwert Bewertungskategorien
gem. IFRS 9
Hierarchiestufe
Marktwertermittlung
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 40.827 40.827 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.717 17.717 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Vertragliche Vermögenswerte 30.247 30.247 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 559 559 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.834 9.834 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzschulden 20.491 21.209
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.448 11.166 zu fortgeführten Anschaffungskosten Fair Value Stufe 2
Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen 10.043 10.043 zum beizulegenden Zeitwert
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10.436 10.436 zu fortgeführten Anschaffungskosten
2019
Buchwert
in Tsd. €
Marktwert Bewertungskategorien
gem. IFRS 9
Hierarchiestufe
Marktwertermittlung
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 10.280 10.280 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.992 18.992 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Vertragliche Vermögenswerte 31.182 31.182 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 366 366 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.013 10.013 zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzschulden 28.288 29.006
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.899 21.617 zu fortgeführten Anschaffungskosten Fair Value Stufe 2
Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen 7.389 7.389 zum beizulegenden Zeitwert
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.773 6.773 zu fortgeführten Anschaffungskosten

Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Vertraglichen Vermögenswerte sowie die Sonstigen finanziellen Vermögenswerte stellen die Buchwerte jeweils den Betrag des maximalen Ausfallrisikos dar, dem der Konzern am Abschlussstichtag ausgesetzt ist.

Für die Ermittlung der Marktwerte werden die folgenden Methoden verwendet und Annahmen getroffen:

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Buchwerte entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Anlagen den Marktwerten der Instrumente.

Forderungen/Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Buchwerte entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Forderungen und Verbindlichkeiten annäherungsweise den Marktwerten der Instrumente.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten

Die Buchwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten entsprechen aufgrund der Kurzfristigkeit der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in etwa dem Marktwert.

Die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu Marktwerten bewertet werden, hängt von ihrem Typ ab. Der Marktwert von Devisentermingeschäften bestimmt sich in Abhängigkeit von Devisenterminkursen. Der Marktwert von Zinsderivaten bestimmt sich durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme über die Restlaufzeit des Kontrakts auf der Basis aktueller Marktzinsen und der Zinsstrukturkurve.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Der Marktwert der Finanzverbindlichkeiten betreffend die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurde durch Diskontierung des erwarteten Mittelabflusses (nicht beobachtbare Inputfaktoren) zu den marktüblichen Zinssätzen für Schuldtitel mit vergleichbaren Konditionen und Restlaufzeiten ermittelt.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. € 2020 2019
Finanzielle Vermögenswerte, die zu
fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
45 -343
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu
fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
-50 9

Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen enthalten Veränderungen in den Wertberichtigungen, Fremdwährungseffekte, Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung sowie Zahlungseingänge auf ursprünglich abgeschriebene Darlehen und Forderungen.

DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen in Fremdwährungen entstehen durch grenzübergreifende Lieferbeziehungen zwischen den SÜSS MicroTec-Gesellschaften und externen Kunden oder Lieferanten, die nicht im Euroraum ansässig sind. Dies betrifft vor allem Kunden oder Lieferanten in den Währungsräumen des US-Dollar und des japanischen Yen, die Produkte von SÜSS MicroTec-Gesellschaften aus dem Euro-Währungsraum beziehen oder an diese verkaufen. Zum Zeitpunkt der Erteilung des Auftrags werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, um Währungsveränderungen bis zum Zeitpunkt der Bezahlung abzusichern. Die Veränderung der Marktwerte weist das Unternehmen unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Die potenziellen

Risiken liegen einerseits in der Fluktuation der Währungskurse und andererseits im Bonitätsrisiko der Gegenpartei, die ausschließlich aus deutschen Kreditinstituten erstklassiger Bonität besteht.

Zum 31. Dezember 2020 bestehen keine offenen Devisentermingeschäfte (wie auch im Vorjahr).

Die Fremdwährungssensitivität wird durch die Aggregation der Fremdwährungspositionen des operativen Geschäfts und des Konzern-Treasury ermittelt. Dabei werden die Fremdwährungsrisiken durch Simulation einer zehnprozentigen Abwertung aller Fremdwährungen gegenüber dem Euro berechnet. Diese simulierte Abwertung hätte zum Bilanzstichtag zu einer Reduzierung der Euro-Gegenwerte in Höhe von 930 Tsd. € (Vorjahr: 696 Tsd. €) und einer entsprechenden Verringerung des Jahresergebnisses geführt.

Die folgenden Tabellen zeigen die Zusammensetzung des Fremdwährungs-Exposures und die Auswirkungen einer zehnprozentigen Aufwertung oder Abwertung des Euro auf das Jahresergebnis zum Bilanzstichtag und zum Vorjahresstichtag:

2020
in Tsd. € USD JPY CHF Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
8.211 1.440 31 9.682
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
2.434 0 26 2.460
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-270 -223 -1.423 -1.916
Netto-Exposure 10.375 1.217 -1.366 10.226
Effekt auf das Jahresergebnis bei
10%iger Aufwertung des Euro
-943 -111 124 -930
Effekt auf das Jahresergebnis bei
10%iger Abwertung des Euro
1.153 135 -152 1.136
2019
in Tsd. € USD JPY CHF Summe
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
4.152 2.188 27 6.367
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
2.966 1.335 76 4.377
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-1.590 -842 -653 -3.085
Netto-Exposure 5.528 2.681 -550 7.659
Effekt auf das Jahresergebnis bei
10%iger Aufwertung des Euro
-503 -244 50 -696
Effekt auf das Jahresergebnis bei
10%iger Abwertung des Euro
614 298 -61 851

(31) LEASINGVERHÄLTNISSE

Der Konzern mietet sämtliche Räumlichkeiten, in denen die ausländischen SÜSS MicroTec Gesellschaften ansässig sind sowie die Räumlichkeiten der SUSS MicroTec REMAN GmbH (Oberschleißheim/Deutschland). Die gemieteten Räumlichkeiten werden als Büros, Warenlager und Produktionsflächen genutzt. Die Mietverträge sind jeweils nach lokalem Recht abgeschlossen und weisen keine einheitliche Struktur auf. So sind teilweise Mietsteigerungen oder Mietverlängerungsoptionen vereinbart.

Insbesondere an Standorten, an denen in größerem Umfang Einbauten in die gemieteten Räumlichkeiten vorgenommen wurden (z.B. Reinräume für Produktion oder Applikation), werden bei Abschluss des Mietvertrags Mietverlängerungsoptionen angestrebt, die der Konzern ausüben kann. Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte eine vorzeitige Verlängerung der Mietverträge der SUSS MicroOptics, Hauterive (Schweiz), für die genutzte Büro- und Gewerbefläche in einem Industriepark bis Ende August 2030.

Darüber hinaus mietet der Konzern in den einzelnen Ländern, in denen er mit Niederlassungen vertreten ist, Firmenfahrzeuge. Die Leasingdauer beläuft sich in der Regel auf drei oder vier Jahre.

(32) NAHESTEHENDE PERSONEN

Nach IAS 24 müssen Personen angegeben werden, die die SÜSS MicroTec SE beherrschen oder von ihr beherrscht werden, soweit sie nicht bereits in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Beherrschung liegt vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte der SÜSS MicroTec SE hält oder kraft Satzung oder vertraglicher Vereinbarung die Möglichkeit besitzt, die Finanzund Geschäftspolitik der SÜSS MicroTec SE zu steuern.

Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht nach IAS 24 auf Geschäfte mit Joint Ventures sowie auf Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der SÜSS MicroTec SE ausüben, einschließlich naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Konzerns kann hierbei auf einem Anteilsbesitz an der SÜSS MicroTec SE von 20 % oder mehr, einem Sitz im Vorstand oder Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE oder einer anderen Schlüsselposition im Management beruhen.

Im Geschäftsjahr wurde der Konzern von den Angabepflichten nach IAS 24 "Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen" – mit Ausnahme der Angaben zur Vergütung der Organe – nicht berührt. Details zur Vergütung der Organe sind im Vergütungsbericht nachzulesen, der Teil des Lageberichts ist.

(33) FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND EVENTUALVERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. € 2020 2019
Bestellobligo 16.086 22.468
Summe 16.086 22.468

Das Bestellobligo verpflichtet den Konzern zu einer späteren Abnahme von Fremdleistungen oder Materialien.

(34) ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

In der Konzernkapitalflussrechnung des SÜSS MicroTec-Konzerns wird entsprechend IAS 7 ("Cashflow Statements") zwischen Zahlungsströmen aus betrieblicher Geschäftstätigkeit und aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d.h. Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten ohne nennenswerte Wertschwankungen verfügbar sind.

Die im Zuge des Erwerbs der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (ehem. Meyer Burger (Pixdro) B.V.) erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden wurden vollständig im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt, weshalb die Abstimmbarkeit der Veränderungen der Bilanzpositionen aufgrund der Kaufpreisallokation mit den entsprechenden Cashflow-Positionen nur eingeschränkt möglich ist.

Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt. Demgegenüber wird der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ausgehend vom Jahresergebnis indirekt abgeleitet.

Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen um Effekte aus der Währungsumrechnung bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzpositionen können daher nicht mit den entsprechenden Werten auf Grundlage der Konzernbilanzen abgestimmt werden.

Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Transaktionen in Höhe -423 Tsd. € resultieren im aktuellen Geschäftsjahr ausschließlich aus negativen Währungseffekten.

Im Vorjahr beliefen sich die nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen auf von -1.522 Tsd. €. Sie beinhalteten einen negativen Effekt in Höhe von 2.920 Tsd. € aus der Aktivierung eines Nutzungsrechts im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit einem Applikationszentrum.

Weitere positive Effekte betrafen die Zuführung zu einer Rückstellung für Abfindungen in Höhe von 400 Tsd. €, die Erhöhung der Pensionsrückstellung in der Schweiz um 769 Tsd. € sowie Währungseffekte.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf 13.281 Tsd. €. Er zeigt zum einen mit -1.000 Tsd. € die planmäßige Tilgung des Bankdarlehens, das der Finanzierung des Grundstücks Garching dient. Die Inanspruchnahme aus dem Konsortialkreditvertrag zum 31. Dezember 2019 in Höhe von 9.500 Tsd. € konnte in 2020 vollständig zurückgeführt werden. Tilgungen der Miet- und Leasingverpflichtungen nach IFRS 16 erfolgten in Höhe von -2.830 Tsd. €.

Fair-Value-Änderungen oder Wechselkurseffekte waren im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit weder in 2020 noch im Vorjahr zu verzeichnen.

(35) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

INFORMATIONEN ZU DEN SEGMENTEN

Die Aktivitäten des SÜSS MicroTec-Konzerns werden im Rahmen der Segmentberichterstattung gemäß den Regeln von IFRS 8 ("Operating Segments") nach Produktlinien und nach Regionen abgegrenzt. Diese Aufgliederung orientiert sich an der internen Steuerung und Berichterstattung an den Vorstand und berücksichtigt die unterschiedlichen Risiko- und Ertragsstrukturen der Segmente.

Die Aktivitäten des SÜSS MicroTec-Konzerns werden in die operativen Segmente Lithografie, Bonder, Fotomasken-Equipment und Mikrooptik aufgeteilt. Im Segment Sonstige werden weitere Aktivitäten des Konzerns sowie die nicht zuordenbaren Kosten der Konzernfunktionen gebündelt.

Im Segment Lithografie entwickelt, produziert und vertreibt der SÜSS MicroTec-Konzern die Produktlinien Mask-Aligner, Entwickler und Belacker sowie die Produktlinien UV-Projektionsscanner und Laser-Processing. Die Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten sind in Deutschland an den Standorten Garching bei München und Sternenfels bei Stuttgart angesiedelt.

Die Entwicklung und Produktion der beiden Produktlinien UV-Projektionsscanner und Laser-Processing-Tools, die bei der US-Tochtergesellschaft SUSS MicroTec Photonic Systems Inc. (Corona/USA) angesiedelt ist, wurde im Geschäftsjahr 2020 eingestellt. Nachdem ein Teil der angearbeiteten und abgeschriebenen Anlagen noch in 2020 verkauft werden konnten und Aufträge für weitere UV-Projektionsscanner akquiriert werden konnten, hat das Unternehmen Anfang 2021 entschieden und mitgeteilt, dass die Produktion der UV-Projektionsscanner im Jahresverlauf 2021 am neuen Produktionsstandort in Taiwan wieder aufgenommen wird. Es konnten im Geschäftsjahr 2020 aufgrund des Eingangs von Bestellungen für vier UV-Projektionsscanner, die bereits abgeschrieben wurden, Wertaufholungen in Höhe von insgesamt 3,4 Mio. € durchgeführt werden. Die Schließungskosten für den Standort in Kalifornien betrugen im Jahr 2020 insgesamt 6,0 Mio. €, wovon 3,5 Mio. € den Rohertrag belasteten und 2,5 Mio. € in den Vertriebs-, Verwaltungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen wurden.

Darüber hinaus sind wesentliche Teile der Vertriebsorganisationen in Nordamerika und Asien für das Segment Lithografie tätig. Die Lithografie stellt etwas mehr als die Hälfte des Gesamtgeschäfts der Gruppe dar und ist in den Märkten Advanced Packaging, MEMS und Verbindungshalbleiter vertreten.

Im Segment Bonder sind die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb der Produktlinie Bonder ausgewiesen. Die Aktivitäten in diesem Segment sind in Sternenfels bei Stuttgart konzentriert. Der Vertrieb für das Segment Bonder ist über Sternenfels hinaus weltweit in kleinen Einheiten an Standorten in Europa, in den USA und in Asien ansässig.

Das Segment Fotomasken-Equipment umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb der Produktlinien HMx, ASx, MaskTrack und MaskTrack Pro der SUSS MicroTec Photomask Equipment GmbH & Co. KG. Die Entwicklung und Produktion der auf die Reinigung und Prozessierung von Fotomasken für die Halbleiter-Industrie spezialisierten Systeme ist am Standort Sternenfels angesiedelt.

Das Segment Mikrooptik umfasst die Produktion und den Vertrieb von Mikrolinsen und hochspezialisierten Optiken, die für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen hergestellt werden. Die Aktivitäten sind in der SUSS MicroOptics S.A. in Hauterive/ Schweiz gebündelt.

Im Segment Sonstige sind alle übrigen Aktivitäten sowie die größtenteils auf Segmentebene nicht zurechenbaren Kosten der zentralen Konzernfunktionen abgebildet.

SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentdaten wurden auf der Grundlage der im Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ermittelt. Infolge der gesellschaftsübergreifenden Segmentierung des Konzerns nach Produktlinien treten grundsätzlich keine wesentlichen intersegmentären Transaktionen auf. Eine Ausnahme bilden die Weiterbelastungen von Kosten, die im Segment Sonstige erfasst sind, an die anderen Segmente für die Wahrnehmung bestimmter Konzernfunktionen wie Finanzierungs- und Strategiefragen. Diese Weiterbelastungen enthalten auch die in der Holding angefallenen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Einführung und dem Systembetrieb von SAP.

Um den Anforderungen des IFRS 8 "Segmentberichterstattung" zu entsprechen, enthält die Segmentberichterstattung die Angabe eines Vorsteuerergebnisses je Segment. Damit ist die Überleitung der Summe der Segmentergebnisse zum Gesamtkonzernergebnis vor Steuern möglich. Nach Auffassung des Vorstands ist jedoch das Ergebnis eines Segments vor Zinsen und

Steuern (EBIT) die relevanteste Information zur Beurteilung der Ergebnisse im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche.

Im Geschäftsjahr waren mit einem Kunden Umsätze zu verzeichnen, die einen Anteil von mehr als 10 % am Konzernumsatz darstellten. Auf diesen Kunden entfielen dabei Umsätze in Höhe von rund 31,4 Mio. €, die in den Segmenten Lithografie und Fotomasken Equipment ausgewiesen werden. Im Vorjahr hat SÜSS MicroTec ebenfalls mit einem Kunden Umsätze erzielt, die einen Anteil von mehr als 10 % am Konzernumsatz darstellten.

Unter den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen werden neben den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Abwertungen auf das Vorratsvermögen auch die Zuführung zu und die Auflösung von Rückstellungen und sonstigen Verpflichtungen gezeigt.

Das Segmentvermögen stellt das betriebsnotwendige Vermögen der einzelnen Segmente dar. Es umfasst die immateriellen Vermögenswerte inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts, die Sachanlagen sowie das Vorratsvermögen und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

In den Segmentschulden sind die operativen Schulden und Rückstellungen der einzelnen Segmente enthalten.

Bei den Investitionen handelt es sich um Zugänge von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Für die geografische Segmentberichterstattung werden die Umsatzerlöse nach dem Standort der Kunden segmentiert. SÜSS MicroTec hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von 24.802 Tsd. € (Vorjahr: 17.624 Tsd. €) in Deutschland erzielt.

Das Vermögen und die Investitionen wurden auf der Grundlage des Standorts der jeweiligen Konzerngesellschaft ermittelt. Das langfristige Vermögen des Konzerns besteht im Wesentlichen aus immateriellen Vermögenswerten, Geschäfts- oder Firmenwerten und Sachanlagen. Vom langfristigen Vermögen sind 39.698 Tsd. € (Vorjahr: 39.189 Tsd. €) Gesellschaften in Deutschland zuzurechnen; 24.029 Tsd. € (Vorjahr: 14.576 Tsd. €) entfallen auf ausländische Gesellschaften. Der SÜSS MicroTec-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Investitionen in Höhe von 3.742 Tsd. € (Vorjahr: 4.727 Tsd. €) in Deutschland vorgenommen.

(36) NACHTRAGSBERICHT

Der neue Produktionsstandort in Taiwan wird zukünftig auch für die Fertigung von UV-Projektionsscannern genutzt. Die Anfang 2020 eingestellte Produktion von UV-Projektionsscannern in den USA wird in Taiwan wieder aufgenommen. Erste Maschinen sollen dort bereits im Verlauf des Geschäftsjahres 2021 gefertigt und ausgeliefert werden. Die Markterwartungen für UV-Projektionsscanner haben sich gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessert. Das Interesse sowohl bestehender, als auch potenzieller Kunden an der Scanner-Technologie hat deutlich zugenommen, da momentan hohe Investitionsmittel in das hier bediente Marktsegment fließen. Mit einem wichtigen Kunden wurden bereits die Rahmenbedingungen für die Lieferung mehrere Anlagen im Rahmen eines Memorandum-of-understanding vereinbart. Die sich deutlich verbesserten Marktaussichten und -bedingungen zeigen eine deutliche Verbesserung der Profitabilität die Produktlinie UV-Projektionsscanner. Unter diesen neuen Voraussetzungen hat der Vorstand die Wiederaufnahme der Fertigung in unserer neuen Produktionsstätte in HsinChu, Taiwan beschlossen.

Der Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE hat Herrn Dr. Götz Bendele mit Wirkung zum 1. Mai 2021 zum Vorsitzenden des Vorstands der SÜSS MicroTec SE bestellt. Zudem wurde Herr Dr. Thomas Rohe zum Mitglied des Vorstandes und Chief Operating Officer per 1. Mai 2021 bestellt. Gleichzeitig scheidet Dr. Franz Richter als Vorstandsvorsitzender zum 30. April 2021 aus dem Vorstand aus.

(37) VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

VORSTAND DER SÜSS MICROTEC SE

Mitglieder des Vorstandes der SÜSS MicroTec SE im Geschäftsjahr 2020 waren:

Dr. Franz Richter

• Dr.-Ing., Eichenau,

Vorstandsvorsitzender

Zuständigkeitsbereiche:

Marketing und Vertrieb, Konzernstrategie, Service, Forschung und Entwicklung, Patentwesen, Divisions/Produktlinien, Personal, Produktion und Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Materialwirtschaft und Logistik. Weitere Mandate:

• Meyer Burger Technology AG, Gwatt, Schweiz (Mitglied des Verwaltungsrats)

Oliver Albrecht

• Diplom-Kaufmann, Ulm Finanzvorstand

Zuständigkeitsbereiche:

Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, IT, Recht und Compliance, Steuern und Versicherungen, Facility Management, Investor Relations. Weitere Mandate:

keine

AUFSICHTSRAT DER SÜSS MICROTEC SE

Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 waren:

Dr. David Dean

• Feldafing; Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 20. Mai 2020 Weitere Mandate:

Aufsichtsrat oder Beirat in folgenden Firmen:

  • PT XL Axiata Tbk, Jakarta, Indonesien
  • Axiata Group Berhad, Kuala Lumpur, Malaysia
  • Ncell Pvt Ltd., Kathmandu, Nepal

Dr. Myriam Jahn

• Düsseldorf, Mitglied der Geschäftsleitung bei der q.beyond AG (bis 31.12.2020), Köln; stellvertretende

Vorsitzende des Aufsichtsrats seit 20. Mai 2020

Weitere Mandate: keine

Dr. Dietmar Meister

• Hilden, Unternehmensberater, Hilden; Aufsichtsratsmitglied Weitere Mandate: keine

Jan Smits

• Heeze, Niederlande; Unternehmensberater; Aufsichtsratsmitglied seit 20. Mai 2020 Weitere Mandate: keine

Dr. Bernd Schulte

• Aachen; Aufsichtsratsmitglied seit 06. November 2020

Weitere Mandate:

• Mitglied des Vorstands der Aixtron SE, Herzogenrath

Dr. Stefan Reineck

• Kirchardt, Geschäftsführender Gesellschafter der RMC Dr. Reineck Management & Consulting GmbH, Kirchardt; Aufsichtsratsvorsitzender bis 20. Mai 2020

Weitere Mandate:

  • attocube systems AG, München (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
  • Phoseon Technology Inc., Hillsboro, Oregon, USA (bis 31.03.2019 Mitglied im Board of Directors)
  • Wittenstein SE, Igersheim (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Jan Teichert

• Metten; Mitglied des Vorstands der Einhell Germany AG, Landau / Isar; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 30. April 2020

Weitere Mandate:

keine

Gerhard Pegam

• Au/Bad Feilnbach; Geschäftsführender Gesellschafter der GPA Consulting, Au Bad Feilnbach; Aufsichtsratsmitglied bis 25. März 2020.

Weitere Mandate:

  • OC Oerlikon Corporation AG, Pfäffikon, Schweiz (Stellvertretender Verwaltungsratspräsident)
  • Schaffner Holding AG, Solothurn, Schweiz (Mitglied des Verwaltungsrats)

VERGÜTUNG VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Die Mitglieder des Vorstands erhielten eine Barvergütung in Höhe von 1.382 Tsd. € (Vorjahr: 1.428 Tsd. €).

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats betrug einschließlich Sitzungsgeldern und Aufwandsentschädigungen 341 Tsd. € (Vorjahr: 300 Tsd. €).

Individualisierte Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist, dargestellt.

Aktien- und Optionsbestände der Organmitglieder zum Jahresende:

2020 2019
Aktien Optionen Aktien Optionen
Dr. Franz Richter 119.760 0 113.760 0
Oliver Albrecht 0 0 0 0
Dr. David Dean 0 0
Dr. Myriam Jahn 0 0 0 0
Dr. Dietmar Meister 0 0 0 0
Jan Smits 0 0
Dr. Bernd Schulte 0 0
Dr. Stefan Reineck
(bis 20.05.2020)
9.600 0
Jan Teichert
(bis 30.04.2020)
0 0
Gerhard Pegam
(bis 25.03.2020)
0 0 0 0

(38) MITARBEITER

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 958 Mitarbeiter (Vorjahr: 914 Mitarbeiter) in der SÜSS MicroTec-Gruppe beschäftigt.

Stand am Jahresende:

2020 2019
Verwaltung 88 79
Marketing und Vertrieb 336 336
Produktion und Technik 585 522
Summe 1.009 937

(39) HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Im aktuellen Geschäftsjahr hat SÜSS MicroTec für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, insgesamt Honoraraufwendungen nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB in Höhe von 358 Tsd. € (Vorjahr: 254 Tsd. €) erfasst. Davon betreffen 345 Tsd. € Abschlussprüfungsleistungen und 13 Tsd. € sonstige Bestätigungsleistungen. Von den Honoraren für Abschlussprüfungsleistungen entfallen 82 Tsd. € auf das Geschäftsjahr 2019.

Auf Netzwerkpartner des Konzernabschlussprüfers (weitere Mitglieder von BDO Global) entfielen im Geschäftsjahr 2020 weitere Honoraraufwendungen für Abschlussprüfungen von 78 Tsd. € (Vorjahr: 21 Tsd. €).

(40) CORPORATE GOVERNANCE

Wie bereits in den Vorjahren haben Vorstand und Aufsichtsrat im Dezember 2020 eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und erklärt, dass die SÜSS MicroTec SE seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2019 sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 19. Dezember 2019 (bekannt gemacht im amtlichen Teil des Bundesanzeigers am 20. März 2020) mit folgenden Ausnahmen entsprochen hat und den Empfehlungen zukünftig mit folgenden Ausnahmen entsprechen wird (Transparenz und externe Berichterstattung (Abschnitt F.2) und Vergütung des Vorstands (Abschnitt G.I.). In Bezug auf die Abweichung des Abschnitt G.I. hat der Aufsichtsrat der SÜSS MicroTec SE einen externen Vergütungsexperten mit der Überprüfung und Weiterentwicklung des Vergütungssystems für den Aufsichtsrat und die Vorstandsmitglieder beauftragt und wird der Hauptversammlung 2021 ein sachgerecht weiterentwickeltes Vergütungssystem sowohl für den Aufsichtsrat als auch für die Vorstandsmitglieder vorlegen, das insbesondere auch die wesentlichen neuen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex für zukünftig abgeschlossene Vorstandsverträge berücksichtigen soll.

Die Entsprechenserklärungen wurden im Internet unter > www.suss.com/de/investor-relations/corporate-governance/ entsprechenserklaerung dauerhaft zugänglich gemacht.

(41) FREIGABE DES ABSCHLUSSES

Der Vorstand der SÜSS MicroTec SE hat den IFRS-Konzernabschluss am 31. März 2021 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Garching, 31. März 2021 Der Vorstand

gezeichnet gezeichnet Dr. Franz Richter Oliver Albrecht Vorstandsvorsitzender Finanzvorstand

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der SÜSS MicroTec SE zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Garching, den 31. März 2021

SÜSS MicroTec SE Der Vorstand

gezeichnet Dr. Franz Richter Vorstandsvorsitzender gezeichnet Oliver Albrecht Finanzvorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die SÜSS MicroTec SE, Garching

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE, Garching, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft.

Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der SÜSS MicroTec SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und
  • vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverornung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMEN-GEFASSTEN LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACH-VERHALTE IN DER PRÜFUNG DES KONZERN-ABSCHLUSSES

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben folgende Sachverhalte als besonders wichtige Prüfungssachverhalte identifiziert:

    1. Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts und eines Nutzungsrechts
    1. Umsatzrealisierung bei Mehrkomponentengeschäften (IFRS 15)

1. WERTHALTIGKEIT DES GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTS UND EINES NUTZUNGSRECHTS

Sachverhalt

Im Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE zum 31. Dezember 2020 wird ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von insgesamt EUR 18,3 Mio. ausgewiesen, der 7,9 % der Konzernbilanzsumme bzw. 13,4 % des Konzern-Eigenkapitals ausmacht. Dieser Geschäftsoder Firmenwert wurde der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Lithografie zugeordnet, die dem Segment Lithografie entspricht.

Darüber hinaus entfallen EUR 2,9 Mio. der im Konzernabschluss ausgewiesenen immateriellen Vermögenswerte von insgesamt EUR 5,1 Mio. auf das im Vorjahr aus einer Kooperationsvereinbarung als Gegenleistung eingeräumte Nutzungsrecht an räumlichen Kapazitäten in einem Applikationszentrum. Aufgrund von Verzögerungen in der Herstellung der Betriebsbereitschaft des Applikationszentrums – im Wesentlichen bedingt durch die Corona-Pandemie sowie strukturelle Veränderungen im Betreiberkonsortium in 2020 – konnte das Nutzungsrecht noch nicht der angedachten Nutzung zugeführt werden. Der Beginn der Nutzung sowie die zeitraumbezogene Amortisation des Nutzungsrechts über die ursprüngliche vertragliche Nutzungsdauer von fünf Jahren soll nach Einschätzung des Vorstands in 2021 erfolgen. Aufgrund dieser Verzögerung wurde das Nutzungsrecht entsprechend IAS 36.10 a) einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Zu diesem Zweck wurde das Nutzungsrecht jeweils anteilig den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Lithografie und Bonder zugeordnet.

Zahlungsmittelgenerierende Einheiten mit Geschäfts- oder Firmenwerten oder noch nicht nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswerten werden mindestens einmal jährlich sowie ergänzend bei Anhaltspunkten für eine Wertminderung von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest (sog. Impairment Test) unterzogen. Die Bewertung erfolgt dabei mittels eines Bewertungsmodells nach dem sog. Discounted-Cash-Flow-Verfahren. Liegt der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit über dem erzielbaren Betrag, wird in Höhe des Unterschiedsbetrags eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist komplex und erfordert zahlreiche Schätzungen und Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter, vor allem hinsichtlich der Höhe der zukünftigen Zahlungsmittelüberschüsse, der Wachstumsrate für die Prognose der über den Detailplanungszeitraum hinausgehenden Cashflows und des zu verwendenden Diskontierungszinssatzes. Aufgrund der betragsmäßigen Bedeutung des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie des Nutzungsrechts für den Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE und den mit der Bewertung verbundenen Unsicherheiten liegt ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt vor.

Die Angaben der SÜSS MicroTec SE zum Geschäfts- oder Firmenwert und zu dem Nutzungsrecht sind den Abschnitten (2D) Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, (2E) Verwendung von Schätzungen sowie (11) Immaterielle Vermögenswerte bzw. (12) Geschäfts- oder Firmenwert des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns durch Einsicht in die vertraglichen Unterlagen davon überzeugt, dass die Kooperation des Konzerns mit dem Applikationszentrum trotz der Verzögerungen bei der Herstellung der Betriebsbereitschaft fortgesetzt werden soll und dass von einer Nutzung der räumlichen Kapazitäten des Applikationszentrums nach wie vor auszugehen ist. Darüber hinaus haben wir die Angemessenheit der jeweils anteiligen Zuordnung des Nutzungsrechts zu den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Lithografie und Bonder für Zwecke des Impairment Tests beurteilt.

Im Rahmen unserer Prüfung des Impairment Tests haben wir die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen und ermessensbehafteten Parameter sowie der Berechnungsmethode der Werthaltigkeitstests unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten beurteilt. Wir haben ein Verständnis der Planungssystematik und des Planungsprozesses sowie der wesentlichen von den gesetzlichen Vertretern in der Planung getroffenen Annahmen erlangt. Die Prognose der zukünftigen Zahlungsmittelüberschüsse im Detailplanungszeitraum haben wir mit dem vom Aufsichtsrat genehmigten Budget für das Jahr 2021 sowie Planungen für die Folgejahre 2022 bis 2025 abgestimmt. Wir haben die Planungstreue der Gesellschaft prüferisch gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die der Planung zugrunde liegenden Annahmen und die bei der Prognose der über den Detailplanungszeitraum hinausgehenden Cashflows unterstellten Wachstumsraten durch Abgleich mit vergangenen Entwicklungen und aktuellen branchenspezifischen Markterwartungen nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir die verwendeten Diskontierungssätze anhand der durchschnittlichen Kapitalkosten einer Peer Group kritisch hinterfragt.

Insgesamt konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern bei der Durchführung des Werthaltigkeitstests getroffenen Annahmen und die verwendeten Bewertungsparameter nachvollziehbar sind und innerhalb einer vertretbaren Bandbreite liegen.

2. UMSATZREALISIERUNG BEI MEHRKOMPONENTEN-GESCHÄFTEN (IFRS 15)

Sachverhalt

Im Konzernabschluss der SÜSS MicroTec SE werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 252.114 ausgewiesen. Davon entfallen TEUR 192.228 auf den Verkauf von Maschinen und Anlagen. Die Gesellschaft erfasst die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Maschinen und Anlagen auf der Grundlage von Mehrkomponentengeschäften gemäß IFRS 15.22 ff.

Die Verträge über den Verkauf von Maschinen und Anlagen beinhalten im Regelfall die Herstellung und Lieferung einer Maschine einerseits sowie die Installation der Maschine inklusive einer Initialschulung des Kunden an der Maschine andererseits. Für Zwecke der Bilanzierung hat SÜSS MicroTec SE diese Leistungsverpflichtungen als separierbare Leistungsverpflichtungen eingestuft. Zusätzlich können gemäß den kundenspezifischen Anforderungen weitere separierbare Leistungsverpflichtungen vereinbart sein. Für den gesamten Leistungsumfang ist in der Regel ein Gesamtauftragswert mit dem Kunden vereinbart, sodass eine Aufteilung des gesamten Transaktionspreises auf die einzelnen separierbaren Leistungsverpflichtungen in Höhe der Einzelveräußerungspreise notwendig ist. Die Gesellschaft wendet dabei die Kostenzuschlagsmethode gemäß IFRS 15.79 b) an.

Für jede separierbare Leistungsverpflichtung wird von SÜSS MicroTec SE beurteilt, ob die Leistungserbringung zeitraumbezogen oder zeitpunktbezogen erfolgt. Umsatz wird realisiert, wenn die Kontrolle über den Vermögenswert übergegangen oder die Dienstleistung an den Kunden erbracht ist. Für die Herstellung und Lieferung der Maschine erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen bei Kontrollübergang auf den Kunden. Maßgeblich hierfür ist der Zeitpunkt des vertraglichen Gefahrenübergangs auf den Kunden. In Bezug auf die Installation der Maschine inklusive einer Initialschulung des Kunden wird Umsatz ebenfalls zeitpunktbezogen mit erfolgter Leistungserbringung realisiert. Hierbei ist die Abnahme der Maschine durch den Kunden in Form eines Abnahmeprotokolls maßgeblich.

Die unternehmensinternen Prozesse zur Erfassung, Bewertung und Abbildung der relevanten Auftragsdaten für eine Umsatzund Ergebnisrealisierung bei Mehrkomponentengeschäften nach IFRS 15 und deren Prüfungen sind – insbesondere im Hinblick auf die Beurteilung des Kontrollübergangs, der stichtagsbezogenen Ergebnisabgrenzung sowie die Aufteilung des Auftragswerts auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen – komplex und beinhalten Ermessen der gesetzlichen Vertreter. Aus diesen Gründen stellt die Umsatzrealisierung bei Mehrkomponentengeschäften einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar.

Die Angaben der SÜSS MicroTec SE zur Umsatzrealisierung bei Mehrkomponentengeschäften sind in den Abschnitten (2D) Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, (2E) Verwendung von Schätzungen und (3) Umsatzerlöse des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Wir haben im Rahmen unserer Prüfung die bei den bedeutsamen Tochtergesellschaften eingerichteten Prozesse und Kontrollen zur Erfassung von Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Maschinen und Anlagen beurteilt und uns im Rahmen von Funktionsprüfungen von der Wirksamkeit relevanter Kontrollen überzeugt. Die Auswertungen dieser Tochtergesellschaften zur stichtagsbezogenen Umsatzabgrenzung haben wir nachvollzogen. Mit Unterstützung unserer IT-Spezialisten haben wir die korrekte Anwendung der für die Auswertungen gewählten Selektionskriterien geprüft und uns von der Vollständigkeit der selektierten Projekte überzeugt. Die buchhalterische Erfassung der ermittelten Anwendungsfälle im Konzernabschluss haben wir nachvollzogen.

Hinsichtlich der korrekten Erfassung der für die Beurteilung des Kontrollübergangs relevanten Vertragsdaten haben wir für eine

Auswahl aus der Gesamtzahl der Projekte im Anwendungsbereich der Umsatz- und Ergebnisabgrenzung bei Mehrkomponentengeschäften zum Stichtag zusätzliche Funktionstests durchgeführt. Darüber hinaus haben wir im Rahmen von aussagebezogenen Prüfungshandlungen für eine bewusste Auswahl von Aufträgen anhand der vertraglichen Konditionen (INCOTERMS) und der Transportunterlagen den Zeitpunkt des Kontrollübergangs nachvollzogen und uns von der nach IFRS 15 korrekten Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse aus Herstellung und Lieferung der Maschinen überzeugt. Die Umsatzrealisierung für die Leistungsverpflichtung "Installation inklusive Initialschulung" haben wir für ausgewählte Einzelfälle anhand von Abnahmeprotokollen geprüft.

Die betriebswirtschaftlichen Mehrjahresauswertungen zu dem tatsächlichen, durchschnittlichen Kostenanfall bei den beiden Leistungsverpflichtungen "Maschinenherstellung und Lieferung" sowie "Installation inklusive Initialschulung" und die Berechnung erzielbarer Ergebnismargen bei veränderter Aufteilung der Gesamtprojektwerte auf die Leistungskomponenten wurden von uns nachvollzogen.

Wir konnten uns davon überzeugen, dass die stichtagsbezogene Umsatz- und Ergebniserfassung bei Mehrkomponentengeschäften nach IFRS 15 und die Aufteilung der Gesamtauftragswerte auf verschiedene Leistungsverpflichtungen im Rahmen eines Projektauftrags im Geschäftsjahr 2020 angemessen war und im Rahmen der relevanten Vorschriften des IFRS 15 erfolgte.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

  • den gesondert veröffentlichten nichtfinanziellen Konzernbericht gemäß dem Verweis im Abschnitt "Nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß § 315b HGB" des zusammengefassten Lageberichts,
  • die Konzernerklärung zur Unternehmensführung gemäß Verweis im Abschnitt "Konzernerklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f und 315d HGB des zusammengefassten Lageberichts und
  • die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERN-ABSCHLUSS UND DEN ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmensstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahres- und Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie

die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und über die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DER FÜR ZWECKE DER OFFENLEGUNG ERSTELLTEN ELEKTRONISCHEN WIEDERGABEN DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS NACH § 317 ABS. 3B HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3b HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei [SMT_KA20_ESEF.zip:

7bc2e49c0aaa4408c56df518ebd08f49f226a2176 74d18499119d6841035df57]

enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERN-

ABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3b HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3b HGB (IDW EPS 410) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzern-abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Konzernabschluss und geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
  • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
  • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
  • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.
  • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

ÜBRIGE ANGABEN GEMÄSS ARTIKEL 10 EU-APRVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Mai 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012 als Konzernabschlussprüfer der SÜSS MicroTec SE tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Konzernabschluss oder im zusammengefassten Lagebericht angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die Konzernunternehmen erbracht:

• Prüfung der Eröffnungsbilanz der SUSS MicroTec Netherlands B.V. (vormals Meyer Burger (Pixdro) B.V.) zum 31. März 2020

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dimitrios Skiadas.

München, 31. März 2021

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dirks gez. Skiadas

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

GLOSSAR

3D-Integration

3D-Integration unterteilt sich in zwei Hauptkategorien: in 3D-Packaging und 3D-Interconnect. 3D-Packaging bezeichnet Bauteile, die auf Wafer-Level-Packaging-Ebene gestapelt werden, ohne durch sogenannte Through-Silicon-Vias (TSV) miteinander verbunden zu sein. Unter 3D-Packaging werden Technologien wie SOC (System-on-a-Chip) sowie weitere Verfahren subsumiert, bei denen die Verbindung üblicherweise auf Wire-Bonding (Drahtbonden) basiert. 3D-Interconnect beinhaltet dagegen Bauteile, die durch Through-Silicon-Vias (TSV) verbunden sind. Dabei handelt es sich um vertikale Durchkontaktierungen durch das in der Regel stark gedünnte massive Silizium.

300-mm-Technologie

Wafer sind runde Scheiben z.B. aus einkristallinem Reinst-Silizium, das als Grundmaterial für die Herstellung von Mikrochips dient. Der allergrößte Teil (etwa 42%) der heute weltweit verwendeten Siliziumscheiben hat einen Durchmesser von 300mm. Je größer der Durchmesser des Wafers, umso größer ist auch die Anzahl der Chips, die auf einem Wafer hergestellt werden können. Je höher die Anzahl der Chips, die auf einem Wafer hergestellt werden können, desto geringer sind die Produktionskosten pro einzelnen Chip.

Advanced Packaging

Mit dem Begriff "Packaging" wird die Technologie des "Verpackens" von Mikrochips in Gehäuse bezeichnet. Dabei müssen alle Anschlusskontakte des Mikrochips einzeln auf die Außenseite des Gehäuses geführt werden, um dann die Verbindung zur Leiterplatte zu gewährleisten. Unter Advanced Packaging versteht man weiterentwickelte Packaging-Verfahren, die in der Regel Methoden einsetzen, die bisher nur bei der Herstellung der Mikrochips selbst, also im sogenannten Frontend der Chipfertigung, eingesetzt wurden. Als Beispiel können hier Lithografie und Fotoresist-Techniken genannt werden.

Backend

Backend bezeichnet den zweiten (hinteren) Teil der Fertigungskette in der Mikrochip-Fertigung. Nachdem der Wafer sämtliche Prozessschritte zur Herstellung des eigentlichen Mikrochips durchlaufen hat (Frontend), beginnt der Backend-Prozess. Dort werden die Mikrochips auf dem Wafer getestet und ggf. für das Bonden vorbereitet. Danach werden die Wafer in die einzelnen Mikrochips zersägt und diese werden in Gehäuse "verpackt". Aus Kostengründen findet der Backend-Prozess überwiegend in Asien statt, wo die Halbleiterhersteller eigene Backend-Werke betreiben oder Test und Packaging bei Drittfirmen (Foundries) durchführen lassen.

Belacker (Beschichtungsgerät)

Belacker sind Spezialmaschinen für die Halbleiterfertigung, die einen fotoempfindlichen Lack mittels Rotationskraft auf dem Wafer verteilen.

Bonden

Mit dem Begriff "Bonden" bezeichnet man das Verbinden von zwei oder mehreren Bauteilen oder Wafern mit Hilfe verschiedener chemischer und physikalischer Effekte, z.B. bedeutet "adhäsives Bonden" das Verkleben zweier Bauteile durch Klebstoffe (meistens Epoxidharze oder Fotoresist); "Fusion-Bond" oder "Direct Bond" ist das direkte Verbinden zweier Wafer, die zunächst nur durch die schwachen atomaren Kräfte von Wassermolekülen in der Grenzschicht (Van-der-Waals-Kräfte) miteinander verbunden werden. Durch ein anschließendes Ausheizen werden die Wassermoleküle aufgebrochen und die frei werdenden Sauerstoffatome verbinden sich mit Siliziumatomen des Wafers zu Siliziumoxid (kovalente Bindung). Diese Bindung stellt eine sehr feste, nichtlösbare Verbindung der beiden Wafer dar.

Bump

(engl.: Unebenheit); metallische (Lot, Gold o. Ä.), dreidimensionale Kontaktstelle auf einem Chip. Kann vereinfacht auch als Lotkügelchen auf einem einzelnen Anschlusskontakt eines Mikrochips bezeichnet werden.

Chip

Allgemeiner Begriff für Halbleiterbauelemente. In der Elektronik versteht man unter einem Chip oder Mikrochip den IC (Integrated Circuit), der in ein Gehäuse eingebettet ist. Von außen sieht man in der Regel nur das schwarze Gehäuse und die Anschlussstellen, mit denen der Chip mit der Leiterplatte verbunden wird (durch Wire-Bonding oder Flip-Chip-Bonding). Als Chip oder Mikrochip wird häufig aber auch nur das Stück Silizium bezeichnet, das im Gehäuse sitzt.

Cluster

Eine Gerätegruppe von einzelnen Prozessmodulen (z.B. Belacker, Aligner), die von einem zentral angeordneten Roboter mit den zu bearbeitenden Wafern bestückt wird.

Compound-Semiconductor

Siehe Verbindungshalbleiter.

Cost-of-Ownership

Bewertet Anschaffungs- und Betriebskosten sowie die Kosten für Reinraumfläche, Verbrauch und Wartung der Maschinen. Diese Kosten werden dann in Bezug auf den Anteil funktionsfähiger Bauteile am Ende des Herstellungsverfahrens berechnet. Je höher die Ausbeute an perfekten Chips, desto besser ist die Cost-of-Ownership der Maschinen für den Kunden. Eine hervorragende Cost-of-Ownership ist besonders im Rahmen der Massenproduktion von großer Bedeutung.

Die

"Die", IC (Integrated Circuit) und Chip sind oft synonym verwendete Begriffe. "Dies" heißen die ICs, solange sie noch nicht in das Gehäuse integriert wurden. Solange der Wafer also die einzelnen Prozessschritte durchläuft, spricht man von "Dies". Erst nach dem Vereinzeln und Verpacken der "Dies" spricht man von Chips.

DRAM

DRAM steht für "Dynamic Random Access Memory". Elektronischer Speicherbaustein, der hauptsächlich in Computern eingesetzt wird.

Fab

(engl.: Fabrik); Fabriken, die sich auf die Produktion von ICs auf Wafern (Chips) spezialisiert haben. Die Errichtung einer großen, modernen Fab mit den erforderlichen Reinräumen und Maschinen (Equipment) kostet heute ca. 1,5 bis 4 Mrd. USD.

Flip-Chip-Bonding

Fortschrittliche Verbindungstechnik zwischen Mikrochip und Chipgehäuse, die höhere Taktfrequenzen bei der Signalübertragung ermöglicht. Die aktive Chipseite zeigt dabei nach unten, d.h., der Chip muss vor der Montage umgedreht (engl.: to flip) werden.

Fotoresist

Lichtempfindliches Material, das zunächst als Schicht auf den Wafer aufgetragen und dann mit Hilfe von UV-Licht durch eine Maske hindurch belichtet wird. An den belichteten Stellen werden durch das UV-Licht chemische Veränderungen erzeugt. Diese Teilbereiche werden während der Entwicklung aus der Schicht herausgelöst, so dass eine reliefartige Struktur im Fotoresist entsteht. Dieser Prozess ist dem in der Fotografie sehr ähnlich.

Foundry

Foundry ist eine Fabrik zur Chipherstellung, in der Mikrochips nach einem vom Kunden vorgegebenen Design der Schaltkreise gefertigt werden. Es handelt sich somit um eine Art Auftragsfertigung. Da den Foundry-Betreibern keine Kosten für das Chipdesign sowie für den Vertrieb und das Marketing ihrer Produkte entstehen, können sie ihre Forschung und Entwicklung für Ressourcen vollständig auf die Prozesstechnologie konzentrieren. Die weltweit führenden Foundries sind in Taiwan und Singapur angesiedelt.

Frontend

Frontend-Prozesse sind sämtliche Produktionsschritte, die der Wafer als Ganzes durchläuft. Hier wird der Chip an sich hergestellt. Danach schließt sich das Backend an. Dort werden die Mikrochips auf dem Wafer getestet und der Wafer anschließend in die einzelnen Chips zersägt, die dann mit einem Gehäuse versehen werden.

Halbleiter

Ein kristalliner Werkstoff, dessen elektrischer Widerstand sich durch das Implantieren von Fremdatomen in das Kristallgitter verändern lässt. Silizium ist das wichtigste und am häufigsten vorkommende Halbleiterelement. Auch ICs aus diesem Werkstoff werden oft Halbleiter genannt.

IC (Integrated Circuit)

Ein Integrated Circuit ist ein integrierter Schaltkreis und besteht aus elektronischen Bauelementen wie Transistoren, Widerständen und Kondensatoren, die auf engstem Raum in einem Mikrochip integriert sind. Heute werden viele 10 Millionen solcher Zellen in einen Chip integriert und miteinander verschaltet. Die hohe Integrationsdichte von Mikrochips hat zu einer enormen Leistungsfähigkeit der Chips geführt.

IDM (Integrated-Device-Manufacturer)

Hierbei handelt es sich um Unternehmen in der Halbleiterbranche, die Halbleiterbauteile selbst entwickeln, produzieren und vermarkten.

Laser-Prozessierung

Neue Entwicklungen in der Festkörper-Laser-Technologie, wie z.B. die hochleistungsfähigen UV-Laser mit hohen Pulsraten in Pikosekunden, haben die Anwendungsmöglichkeiten für Laser um die Mikrostrukturierung erweitert. SÜSS MicroTec bietet zwei Laser-Technologien an:

Excimer-Laserabdampfung: In der Mikrostrukturierung bietet der Einsatz von Excimer-Laser vor allem Möglichkeiten für eine Materialabdampfung. Durch Beschuss mit gepulster Laserstrahlung lässt sich Material von einer Oberfläche abtragen. Dabei stößt eine fotochemische Reaktion eine Elektronenanregung an, die in einem plötzlichen Druckanstieg und einer explosiven Abtragung von Material in Form von Monomeren und Gasen resultiert. Die thermische Wirkung ist hierbei minimal – die Prozesstechnologie schont temperaturempfindliche Materialien. Die Systeme verwenden eine Fotomaske, die mit einem Laserstrahl beleuchtet wird. Eine Projektionsoptik zwischen Maske und Wafer bildet, ähnlich einem Projektionsstepper in der Lithografie, die Maskenstrukturen auf dem Wafer ab. Jedoch wird das Material nicht belichtet, sondern direkt abgetragen. Mit einem Step-and-repeat-Verfahren wird der komplette Wafer strukturiert.

Prozessierung mit Festkörper-Laser: Die Festkörper-Laser-Technologie verspricht alle Vorteile der Laser-Prozessierung: Sie erreicht hohe Auflösungen von bis zu zwei Mikrometern und sorgt für besonders präzise Ergebnisse. Strukturierungsprozesse laufen ohne thermische Nebenwirkungen ab. Die Systeme kommen ohne Maske aus und verwenden eine direkte Schreibmethode.

LED (Light Emitting Diode)

Leuchtdioden sind Halbleiterbauteile, die Licht erzeugen können. LEDs leuchten sehr hell und verbrauchen gleichzeitig sehr wenig Energie. Darüber hinaus haben sie eine mehr als zehnmal so große Lebensdauer wie eine normale Glühbirne.

Lithografie

Die elektrischen Schaltkreise der ICs werden durch Strukturierung einzelner Ebenen auf einem Siliziumwafer in einer Art Schichtenaufbau hergestellt. Um die sehr kleinen Strukturen in den einzelnen Schichten zu erzeugen, wird der Wafer mit einem lichtempfindlichen Material (Fotoresist) beschichtet und dann unter Verwendung einer Maske belichtet. Die Strukturen auf der Maske werden so mittels Schattenwurf auf den Wafer aufgebracht. An Stellen, an denen die Maske lichtundurchlässig ist, wird der Fotoresist auf dem Wafer nicht belichtet. An lichtdurchlässigen Stellen der Maske fällt Licht auf den Wafer und der Fotoresist wird belichtet. Während der Entwicklung im Anschluss an die Belichtung werden die Stellen des Fotoresists, die durch die transparenten Stellen der Maske belichtet wurden, aus der Schicht herausgelöst und der Wafer wird an diesen Stellen freigelegt. Typische Strukturgrößen für Lithografieanwendungen im Frontend liegen heute in einer Größenordnung von 32nm (0,032μm) bis 0,6μm. Im Backend werden Strukturgrößen von einigen Mikrometern bis einigen zehn Mikrometern fotolithografisch erzeugt, z.B. um die Bumps für das Flip-Chip-Bonding herzustellen.

Maske

Eine teiltransparente Platte aus Glas oder Quarzglas, auf der die Muster abgebildet sind, die zur Herstellung eines IC benötigt werden; die Muster bestehen aus durchsichtigen und undurchsichtigen Bereichen entsprechend der Größe und Form der gewünschten Schaltkreise.

Mask-Aligner (Belichtungsgerät)

Mask-Aligner richten eine Glasmaske submikrometergenau zu einem Wafer aus. Das mikroskopische Bild auf der Glasmaske wird mittels Belichtung auf den belackten Wafer übertragen.

MEMS (Micro Electro Mechanical System)

MEMS steht für "Micro Electro Mechanical System" und ist der vor allem in Nordamerika verwendete Begriff für die Mikrosystemtechnik (MST, in Europa gebräuchlicher). Fertigungstechnologien und Prozesse der Halbleiterfertigung werden eingesetzt, um mechanische und andere nichtelektronische Elemente herzustellen. MEMS-Produkte werden beispielsweise in der Automobilindustrie, der Telekommunikation, der Optoelektronik und der Medizintechnik eingesetzt.

Mikrometer/Mikron

Metrisches Längenmaß; Zeichen: μm. Ein Mikrometer ist ein Millionstel Meter. Zur Veranschaulichung: Der Durchmesser eines menschlichen Haares beträgt ca. 60μm.

Mikrosystem

Ein aus verschiedenen Bauteilen, die in der Dimension unterhalb eines Millimeters liegen, zusammengesetztes System.

Mikrosystemtechnik

Je nach Region gibt es die unterschiedlichsten Definitionen des Begriffs. In Europa wird damit die gesamte Verkleinerung von Bauteilen aus der Feinwerktechnik in den Bereich von Strukturen unterhalb eines Millimeters verstanden. In den USA und Asien bedeutet "Micro System Technology" oder der häufiger verwendete Begriff "Micro Electro Mechanical System" (MEMS) den Einsatz von Techniken der Halbleiterelektronik zur Erzeugung kleinster Sensoren oder aber auch komplexer Systeme, wie z.B. einer kompletten chemischen oder biologischen Analyseeinheit. MEMS-Baugruppen sind z.B. der Beschleunigungssensor aus Silizium, der zum Auslösen des Airbags eingesetzt wird, oder aber die Düse in der Patrone des Tintenstrahldruckers.

Nanoimprinting/Nano-Imprint-Lithografie (NIL)

Ein mechanisches Verfahren, mit dem zwei- oder dreidimensionale Strukturen im Nanometerbereich mit einem Abformwerkzeug oder Stempel hergestellt werden. Im Gegensatz zur fotolithografischen Erzeugung von Schaltungen auf Halbleiter-Wafern werden die Strukturen durch "Stempeln" in einem weichen Kunststoff vorgegeben. Man erhofft sich vom Nanoimprinten in der Zukunft einen Preisvorteil, weil die Fortsetzung der Fotolithografie in Richtung höchste Auflösung extrem kurze Wellenlängen der Lichtstrahlung (EUV, Röntgen) benötigen wird und das entsprechende Equipment unangemessen teuer zu werden droht.

Nanotechnologie

Sammelbegriff für eine breite Auswahl von Technologien, die sich mit Strukturen und Prozessen im Größenbereich von einem bis mehrere hundert Nanometer befassen. Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter (10-9m) und bezeichnet einen Grenzbereich, in dem die typischen Abmessungen von einzelnen Molekülen liegen. Nanotechnologie ist eine konsequente Fortsetzung und Erweiterung der Mikrotechnik mit meist völlig unkonventionellen neuen Ansätzen: Die Nanotechnologie beschäftigt sich damit, Werkstoffe und Strukturen im Nanometerbereich zu schaffen.

Optoelektronik

Durch das gezielte Kombinieren von Technologien der Halbleiterelektronik mit sogenannten III/V-Materialien wie z.B. Galliumarsenid kann Licht erzeugt oder detektiert werden (Halbleiter-Laser, LED, Fotodioden etc.). Diese Technologie wird hauptsächlich in der Telekommunikation für die Übertragung sehr großer Datenmengen (faseroptische Netze) eingesetzt. Allerdings finden LEDs wegen ihrer vielen Vorteile, wie des geringen Energiebedarfs, der sehr hohen Helligkeit und der sehr langen Lebensdauer, zunehmend Verwendung im Automobilbau und im Haushalt.

OSAT (Outsourced Assembly- and Test-Houses)

Diese Unternehmen sind im Mid- und Backend der Halbleiterindustrie angesiedelt. Sie offerieren Packaging-Lösungen, Testsysteme und weitere Serviceleistungen für Halbleiterhersteller, ohne dabei an einen bestimmten Hersteller gebunden zu sein. Schwerpunkt ist häufig das Packaging und Assembly von ICs und anderen Halbleiterprodukten.

Packaging-Foundries

Siehe Backend.

Projektionslithografie

Während bei der Vollfeldlithografie (Mask-Alignern) der komplette Wafer in einem Vorgang belichtet wird, werden bei projektionslithografischen Prozessen typischerweise nur einzelne Bereiche des Wafers unter Verwendung einer Projektionsoptik belichtet. Die komplette Belichtung des Wafers wird dann entweder schrittweise (Step and repeat) oder kontinuierlich (Scan) durchgeführt. SÜSS MicroTec fertigt 1:1-Projektionsscanner für das Halbleiter-Mid- und -Backend. Hierbei wird eine Vollfeldmaske verwendet und der Wafer in einem Scannvorgang belichtet. Eine Verkleinerung der Strukturgrößen von der Maske zum Wafer findet nicht statt. Die Projektionsscanner-Technologie von SÜSS MicroTec kombiniert Vorteile der Vollfeldbelichtung mit denen der klassischen Projektionslithografie und bietet eine Alternative zu Mask-Alignern und Projektionssteppern.

Sensor

Ein Bauteil zum Erfassen und Umwandeln von Messgrößen wie Temperatur, Druck oder Beschleunigung; diese Größe wird in ein elektrisches Signal gewandelt und an eine Signalauswertungseinheit weitergegeben.

Silizium

Werkstoff mit dem Aufbau eines Kristallgitters mit halbleitenden Eigenschaften; halbleitend bedeutet, dass je nach Einbau von bestimmten Fremdatomen der Werkstoff als elektrischer Leiter oder als Nichtleiter verwendet werden kann. In der Halbleiterindustrie wird Silizium in Form von Scheiben eines Einkristalls als der wesentliche Grundstoff verwendet.

Substrat-Bonder (Verbindungsgerät)

Ein Bonder verbindet zwei oder mehr äußerst präzise zueinander ausgerichtete Substrate, meist Wafer, durch Löten, Kleben oder andere physikalisch-chemische Verfahren miteinander. Viele MEMS-Bausteine benötigen diesen Prozessschritt. Erst dann können Airbags, Reifendrucksensoren, GPS-Sensoren, Tintenstrahldrucker etc. funktionieren.

System-on-a-Chip

Hochkomplexe ICs, die viele verschiedene Funktionen enthalten; bis vor Kurzem musste man diese noch auf mehreren ICs unterbringen. Die gewaltige Innovationskraft in der Prozesstechnik, die die Fertigung von ICs mit immer kleineren Strukturbreiten erlaubt, ermöglicht heute, dass auf einem Chip verschiedene Sorten von Speichern, digitale Signalprozessoren und analoge Funktionen untergebracht werden können. Vorteil hiervon ist, dass anstatt vieler Chips nur noch sehr wenige oder ein einzelner erforderlich ist und sich so der Platzbedarf, der Montageaufwand (und damit die Kosten des Endprodukts) und, was sehr wichtig ist, die Leistungsaufnahme verringern. In batteriebetriebenen Geräten (Notebooks, Handys) verlängert sich so die Lebensdauer der Batterien. Der Trend zu immer kleineren und mobilen Geräten, die zudem immer günstiger werden sollen, verleiht System-on-a-Chip immer größere Bedeutung.

Through-Silicon-Via (TSV)

Bei der Through-Silicon-Via-Technik werden die einzelnen Chipkomponenten übereinandergestapelt und mittels vertikaler Durchkontaktierungen (Through-Silicon-Vias) miteinander verbunden. Dadurch verkürzt sich der Weg des Datenstroms zwischen den einzelnen Chipkomponenten, so lassen sich Kapazitätsverluste wesentlich reduzieren. Through-Silicon-Vias tragen somit zu einer Verringerung der Baugröße von Chips bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungsfähigkeit bei.

Tool

Maschine, Werkzeug, Roboter usw.; Tools sind alle Einzelsysteme, die in einer Halbleiterfabrik zu einer Produktionslinie kombiniert werden.

Verbindungshalbleiter

Halbleiter, die sich aus mehreren Elementen zusammensetzen (Galliumarsenid, Indiumphosphid, Siliziumgermanium etc.); Vorteile gegenüber einfachen Elementhalbleitern: Verbindungshalbleiter sind besonders schnell, können auch bei sehr hohen Temperaturen arbeiten und verbrauchen trotzdem weniger Energie als einfache Siliziumchips.

Wafer

Runde Scheiben z.B. aus Reinst-Silizium oder Verbindungshalbleitern (Galliumarsenid, Indiumphosphid etc.), aus denen Chips produziert werden; in den letzten zehn Jahren hat sich der Durchmesser von 150 über 200 auf heute sogar 300mm vergrößert. Auf die Grundfläche der neuesten 300-mm-Wafer passen doppelt so viele Chips wie auf einen 200-mm-Wafer – die Produktionskosten sind dadurch ca. 30% niedriger.

Wire-Bonding

Gängiges Kontaktverfahren, um Chips über Metalldrähte mit einem Gehäuse zu verbinden.

Yield

Die Ausbeute ist eine der wesentlichen Kenngrößen in der Halbleiterfertigung. Sie bezeichnet die Ausbeute der funktionsfähigen Mikrochips im Verhältnis zur Gesamtzahl der Mikrochips auf einem Wafer. Je höher der Yield, desto effektiver und kostengünstiger ist die Chipproduktion für den Kunden.

FINANZ- KALENDER 2021

09. Apr –––––– Geschäftsbericht 2020
12. Mai –––––– Quartalsbericht 2021
16. Jun –––––– Hauptversammlung 2021
05. Aug –––––– Halbjahresfinanzbericht 2021
11. Nov –––––– Neunmonatsbericht 2021

KONTAKT

SÜSS MicroTec SE

Schleißheimer Straße 90 85748 Garching, Deutschland Telefon: +49 89 32007-0 E-Mail: [email protected]

Investor Relations Telefon: +49 89 32007-161 E-Mail: [email protected] www.suss.com

IMPRESSUM

Herausgeber SÜSS MicroTec SE Redaktion Finance: Markus Münch Investor Relations: Franka Schielke Wirtschaftsprüfer BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Konzept, Gestaltung und Umsetzung wagneralliance Kommunikation GmbH, Offenbach Fotos SÜSS MicroTec SE, Garching

Zukunftsorientierte Aussagen: Die Jahresberichte enthalten zukunftsorientierte Aussagen. Zukunftsorientierte Aussagen sind Aussagen, die keine historischen Tatsachen darstellen, einschließlich Aussagen über Erwartungen und Ansichten des Managements der SÜSS MicroTec SE. Diese Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Plänen, Einschätzungen und Prognosen des Managements der Gesellschaft. Anleger sollten sich nicht uneingeschränkt auf diese Aussagen verlassen. Zukunftsorientierte Aussagen stehen im Kontext ihres Entstehungszeitpunkts. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in diesem Bericht enthaltenen zukunftsorientierten Aussagen aufgrund neuer Informationen oder zukünftiger Ereignisse zu aktualisieren. Unberührt hiervon bleibt die Pflicht der Gesellschaft, ihren gesetzlichen Informations- und Berichtspflichten nachzukommen. Zukunftsorientierte Aussagen beinhalten immer Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, die in diesem Bericht beschrieben sind, können dazu führen, dass die tatsächlich eintretenden Ereignisse erheblich von den in diesem Bericht enthaltenen zukunftsorientierten Aussagen abweichen.

FÜNFJAHRESÜBERSICHT

in Mio. € 2020 2019 2018 2017 2016
Geschäftsentwicklung
Auftragseingang 281,1 219,3 191,0 200,3 161,1
Auftragsbestand zum 31.12. 120,1 93,2 84,7 133,4 101,5
Umsatz gesamt 252,1 213,8 203,9 166,5 177,6
Rohertrag 83,7 49,7 67,3 59,5 58,6
Rohertragsmarge 33,2% 23,2% 33,0% 35,7% 33,0%
Herstellungskosten 168,4 164,1 136,7 107,0 119,0
Forschungs- und Entwicklungskosten 19,8 20,2 18,3 15,2 14,1
EBITDA 28,2 -5,2 15,7 18,0 15,3
EBITDA-Marge 11,2% -2,4% 7,7% 10,8% 8,6%
EBIT 20,4 -13,8 10,9 13,9 11,1
EBIT-Marge 8,1% -6,5% 5,3% 8,3% 6,3%
Ergebnis nach Steuern 12,4 -16,3 4,8 6,7 5,0
Ergebnis je Aktie, unverwässert (in €) 0,65 -0,85 0,25 0,35 0,26
Bilanz und Cashflow
Eigenkapital 136,5 125,4 140,4 127,0 124,4
Eigenkapitalquote 59,0% 62,7% 70,3% 62,9% 69,2%
Eigenkapitalrentabilität 9,1% -13,0% 3,4% 5,3% 4,0%
Bilanzsumme 231,4 199,9 199,6 202,0 179,6
Net Cash 20,3 -18,0 28,2 33,0 31,1
Free Cashflow 44,0 -36,9 -5,0 2,9 -9,1
Weitere Kennzahlen
Investitionen 11,3 6,1 6,9 6,5 3,6
Investitionsquote 4,5% 2,9% 3,4% 3,9% 2,0%
Abschreibungen 7,8 8,6 4,8 4,1 4,2
Mitarbeiter zum 31.12. 1.009 937 881 779 711

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