Annual Report • May 17, 2011
Annual Report
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1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen
1.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Weltwirtschaft
Im Jahr 2010 erholte sich die Konjunktur weltweit. Hauptgründe hierfür waren der hohe Staatskonsum und staatliche Subventionen, die durch eine expansive Fiskalpolitik der Zentralbanken gestützt wurden und die Binnennachfrage beflügelten. Die Leitzinsen wurden auf historische Tiefststände gesenkt. Darüber hinaus wirkten die Schwellenländer China, Brasilien und Indien mit Zuwächsen von 10,0 %, 7,5 % und 9,8 % stabilisierend auf die Konjunkturentwicklung, indem sie für eine hohe Nachfrage nach ausländischen Gütern sorgten. Die globale Wirtschaftsleistung stieg in der Folge um rund 4,5 % und der Welthandel erreichte wieder das Niveau vor der Krise. An den Börsen spiegelte sich diese positive Entwicklung insbesondere in steigenden Aktienkursen, höheren Rohstoffpreisen und sinkenden Zinsen wider.
Der Ölpreis pro Barrel stieg im Jahresverlauf um 9 % von 82 auf 89 USD. Mit einer üblichen Zeitverzögerung von 3 bis 6 Monaten erhöhten sich aufgrund der Ölpreisbindung ebenfalls die Erdgaspreise.
Europa und Deutschland
Im europäischen Raum verlief die wirtschaftliche Erholung sehr unterschiedlich. Während sich die Situation in den südlichen Länder wie Griechenland, Spanien, Portugal oder Italien nur sehr langsam verbesserte, erholten sich Länder wie die Niederlande, Österreich und besonders Deutschland sehr schnell. Deutschland avancierte zum „Motor Europas“ und galt zusammen mit Frankreich als Stütze des Euros. Doch das Wachstum dieser Staaten basierte stark auf den gestiegenen staatlichen Ausgaben und der hohen Liquidität, welche die Europäische Zentralbank (EZB) dem Markt sehr preiswert zur Verfügung stellte.
Deutschland profitierte von den strukturellen Reformen der Vergangenheit und der Lohnzurückhaltung der Arbeitnehmer sowie ausgereiften Export-Produkten, die weltweit stark nachgefragt wurden. Die traditionell eher schwache Binnennachfrage zeigte eine Trendumkehr, der private Konsum stieg um 0,5 % und der staatliche Konsum sogar um 2,2 %. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im Berichtsjahr um 3,6 % und erreichte damit den höchsten Wachstumswert seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenzahl reduzierte sich 2010 auf knapp 3 Millionen im Jahresdurchschnitt.
1.2 Direktes Marktumfeld der AG
Nach einem witterungsbedingten verhaltenen Start profitierte auch das Baugewerbe im Verlauf des Jahres von den steigenden privaten und staatlichen Investitionen. So registrierte das Statistische Bundesamt für 2010 eine Erhöhung der Bauinvestitionen um preisbereinigte 2,8 %. Vor allem der Wohnungsbau hat sich mit einem Plus von 4,4 % positiv entwickelt. Die Wirtschaftsleistung der Branche legte mit 1,8 % erstmals seit 10 Jahren zu, das Baugewerbe stellte einen Anteil von 4,1 % am gesamten BIP Deutschlands dar. Die Zahl der im Baugewerbe beschäftigten Personen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % zu.
Nach Einschätzungen der Landesbausparkassen (LBS) hat sich die Anzahl der Baugenehmigungen 2010 um 8 % auf 192.000 erhöht. Für das Jahr 2011 rechnen die Wohnungsbauexperten mit einem Zuwachs um 12 % auf dann 215.000 Genehmigungen. Hält diese Entwicklung an, ist das Niveau der Jahre 2003 bis 2006 bald erreicht und die dreijährige historische Niedrigphase, in der im Durchschnitt nur 180.000 Genehmigungen pro Jahr erteilt wurden, überwunden. Mehr als zwei Drittel dieser neuen Wohneinheiten dienen der Wohnungseigentumsbildung, sind also privater Natur. Wohnraum wird knapper und teurer und die Rahmenbedingungen für den Erwerb eines Eigenheims sind so gut wie schon lange nicht mehr. Die wirtschaftliche Lage ist stabil und das Zinsniveau niedrig. Das Potenzial im Wohnungsbau ist sehr groß, denn der Bedarf ist deutlich höher als das Angebot. Dies zeigen nach Angaben der LBS nicht nur der wachsende Ersatzbedarf und die steigende Anzahl von Privathaushalten, sondern auch internationale Vergleichszahlen. 2010 entstanden in Deutschland weniger als zwei neu gebaute Wohnungen pro 1.000 Einwohner, so wenig wie nirgendwo in Europa. In der Schweiz wurde viermal so viel gebaut und auch in fast allen anderen Euroländern lagen die Vergleichszahlen doppelt so hoch wie in Deutschland.
Im direkten Marktumfeld der Norddeutsche Steingut AG (kurz: NSTG AG) waren beim internationalen Wettbewerb unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. So ist in Holland die Bautätigkeit im Sommer als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich eingebrochen und damit die Nachfrage nach Fliesen stark reduziert. In vielen Ländern Osteuropas hat die Eurokrise im Berichtsjahr laufende Investitionen verzögert und damit den Bedarf an keramischen Fliesen nachhaltig beeinflusst, so dass der Verbrauch entgegen den Erwartungen nochmals teilweise deutlich abgenommen hat. In Südeuropa, wo in Ländern wie Spanien oder Italien in den letzten Jahren die Kapazitäten drastisch reduziert wurden, war teilweise in den Produktionskapazitäten eine leichte Trendwende zu beobachten, jedoch von einem sehr niedrigen Niveau kommend.
Es wird damit gerechnet, dass die italienischen Hersteller ihren Export insgesamt nur um rund 5 % haben steigern können und die spanischen Hersteller einen nur um rund 2 % verbesserten Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen haben. Chinesische Produzenten haben ihren Absatz auf den Weltmärkten deutlich steigern können, während die Erlöse kaum gestiegen sind. Der Preisdruck hat international merklich zugenommen. In Folge dieser Entwicklung wurde im Juni 2010 von der EU-Kommission ein Anti-Dumping-Verfahren gegen chinesische Hersteller von Keramikfliesen eingeleitet, welches im Februar 2011 zu Lasten dieser abgeschlossen wurde.
Die Fliesenbranche in Deutschland litt noch an den Folgen der Immobilienkrise. Hinzu kam, dass mit zwei ausgedehnten Winterperioden zu Anfang und Ende des Berichtsjahres, die Bautätigkeit erheblich beeinträchtigt wurde und auch die steigende Ausgabenbereitschaft der privaten Verbraucher sich im Branchenumfeld nicht positiv niederschlug. Für den Fliesenverbrauch im Inland ist bestenfalls von einer Seitwärtsbewegung auszugehen. Allerdings stieg der Anteil der Großformate am Verbrauch weiter deutlich an, so dass insgesamt der Sektor eine leichte Wertsteigerung verzeichnet. Ein weiter steigender Dieselpreis hingegen führte zu einer Verteuerung der Transporte und anziehende Rohstoffnotierungen teilweise mit spekulativem Hintergrund zu höheren Einkaufspreisen und verschärftem Wettbewerb.
1.3. Unternehmensstrategie
Die NSTG AG hat im Geschäftsjahr 2010 konsequent an der Verwirklichung der Strategieziele gearbeitet und dabei den konkreten Veränderungen im Markt Rechnung getragen. Insbesondere die Auswirkungen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der letzten Jahre auf das Marktumfeld erfordern eine Intensivierung dieser Schritte, was im Berichtsjahr gelungen ist.
Mehrmarkenpolitik und breite Marktabdeckung
Nach Jahren signifikanter Verbrauchsrückgänge verzeichneten wir im Jahr 2010 einen stagnierenden Fliesenmarkt in Deutschland, was schrittweise zu veränderten Marktstrukturen führte. Dem zu entsprechen, erforderte eine teilweise Neuausrichtung unserer Vertriebsgesellschaften. Dadurch erreichten wir eine weitere intensivere Bearbeitung der Handelspartner und die Beibehaltung unseres Status als Vollsortimenter in der Marke Grohn. Das wird auch zukünftig im Rahmen unserer Mehrmarkenstrategie im Mittelpunkt stehen.
Parallel zu unserer strategischen Entscheidung, die Kapazitäten am Altstandort Bremen-Grohn zu reduzieren, änderten sich auch die Umsatzziele im Einstiegspreisbereich sowie im Baumarktbereich, der im Berichtsjahr Rückgänge zu verzeichnen hatte, die teilweise geplant waren.
Nach wie vor bleibt die weitere Entwicklung des Exportanteils ein Teil unserer Strategie. Der Rückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010, insbesondere als Folge der weltweiten Finanz- und Eurokrise, ist Anlass, in diesem Bereich verstärkte Aktivitäten zu entfalten. Für viele Länder in Osteuropa gibt es mittlerweile wieder positive Prognosen im Hinblick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Im Berichtsjahr haben wir die für den Export zuständigen Vertriebsbereiche neu strukturiert und das Produktsortiment für die Hauptmärkte an die gestiegenen Qualitätsanforderungen angepasst.
Steigende Wertschöpfung durch höherwertige Sortimente
Das Fliesenformat und die optische Anmutung der keramischen Fliesen haben in wenigen Jahren eine äußerst starke Veränderung erfahren. In unserem Unternehmen ist als notwendige Reaktion hierauf der Anteil großer Formate am Gesamtsortiment permanent gesteigert worden. Hierauf wurde auch im Jahr 2010 ein Großteil der Investitionsmittel verwendet. Im Werk der Kerateam Fliesenproduktions- und vertriebs GmbH & Co. KG (kurz: Kerateam) in Leisnig ist mit der Produktion des Formates 30 x 60 cm Wandfliesen begonnen worden. Die Nord Ceram Fliesenproduktions- und -vertriebs GmbH & Co. KG (kurz: Nord Ceram) in Bremerhaven hat ihre Anteile größerer Bodenfliesen weiter steigern können und in Bremen-Grohn erfolgte die Einführung eines neuen Wandformates 20 x 60 cm.
Gleichzeitig wurden nicht mehr wettbewerbsfähige Kapazitäten für kleine und mittlere Formate stillgelegt. Dies erfolgte im Werk Bremen-Grohn, welches im Berichtsjahr nur noch 2,3 Mio. m² nach 4,9 Mio. m² im Geschäftsjahr 2009 produzierte.
Zunehmende Technologieführerschaft
Weltweit werden aktuell neue Produktionsverfahren für den keramischen Prozess entwickelt, die auch in unsere Produktionskapazitäten schnell Einzug halten. Dies zeigte sich im Jahr 2010 in erster Linie durch die Inbetriebnahme eines Digitaldruckers für Bodenfliesen im Werk der Nord Ceram. Hiermit werden aktuell optisch aufwendige und anspruchsvolle Sortimente hergestellt, wobei die Breite der Anwendung ständig steigt. Zu diesem Zweck sind alle Prozesse der Produktentwicklung angepasst worden. Wir legen auch in den kommenden Monaten viel Augenmerk auf das Potenzial dieser Technologie.
Wie schon in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2010 in weitere Systeme zur Flexibilisierung der Herstellungsprozesse investiert.
Nicht zuletzt konnten die Kapazitäten der Nachveredelung speziell von Feinsteinzeugfliesen zur Erlangung einer gestiegenen Wertschöpfung erhöht werden.
Kostenführerschaft als eine Säule der Strategie
Die NSTG AG besitzt mit ihren Produktionskapazitäten in Leisnig (Kerateam, 50 % Anteil) und in Bremerhaven (Nord Ceram) hoch effiziente Einheiten, die in vielen Sortimenten eine Kostenführerschaft behaupten. Trotz der Notwendigkeit zur Steigerung der Wertigkeit der Produkte, was oft mit einer erhöhten Komplexität verbunden ist, ist es unser Ziel diese Kostenführerschaft zu erhalten.
In diesem Zusammenhang wurde in Leisnig mit der Installation der 4. Produktionsanlage begonnen, die im I. Quartal 2011 die Tagesleistung um weitere 20 % erhöhen wird. Parallel dazu steigt der Anteil größerer Formate an der Gesamtproduktion im Werk schrittweise. Für dieses richtungweisende Projekt werden Investitionsmittel von ca. 14 Mio. € aufgewendet.
Das Werk der Nord Ceram in Bremerhaven konnte im Berichtsjahr 2010 seine Tagesleistung ebenfalls ausweiten, bei einem steigenden Anteil größerer Fliesen.
Somit war es im Rahmen der weiteren strategischen Ausrichtung möglich, die Altanlagen im Werk Bremen bis auf eine Produktionslinie zu reduzieren, was die technischen Risiken minimiert und gleichzeitig zu einer veränderten Beschaffungsstruktur für die Marke Grohn bei der NSTG AG führt.
Schonung der natürlichen Ressourcen und Nachhaltigkeit der Produkte
Langlebigkeit und Belastbarkeit sowie die Schonung der Ressourcen – von der Rohstoffgewinnung bis hin zum Recycling – sind Beispiele für bewertbare Faktoren, welche die Umweltverträglichkeit der Fliese gegenüber Substituten für den Bauherren und Verbraucher kenntlich machen. Denn Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Bauwesen werden entscheidend durch den Baustoff bestimmt. Deshalb setzt sich die Norddeutsche Steingut AG gemeinsam mit anderen Produzenten für die Erarbeitung von Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) ein. In der EPD werden alle technischen und umweltrelevanten Eigenschaften offen gelegt, also Transparenz hinsichtlich der vorbildlichen Umwelteigenschaften der Fliese und des Herstellungsprozesses geschaffen. Diese gemeinsame Initiative von deutschen Herstellern wird auf der Basis normierter Dokumentationsanforderungen des Institutes für Bauen und Umwelt (IBU) organisiert.
Wir setzen damit unseren Weg zu einer konsequent verbesserten Ökobilanz der Produkte fort. Neben den praktischen Vorteilen der Fliese, wie resistente Oberflächen, Reinigungsfreundlichkeit, Rutschhemmung oder Langlebigkeit steht die Nachhaltigkeit der Produkte und Prozesse permanent im Mittelpunkt.
Ein weiteres umweltrelevantes Thema stellt die Vorbereitung der Norddeutsche Steingut AG auf die ab dem Jahr 2013 vorgeschriebene Teilnahme am Emissionsrechtehandel mit CO2-Zertifikaten dar. Mit den notwenigen Planungsschritten wurde im Geschäftsjahr 2010 begonnen. Der Erwerb der Zertifikate wird die Beschaffungskosten weiter erhöhen, weshalb zwischenzeitlich bereits ein Programm zur weiteren Senkung des Einsatzes von Energieträgern, speziell Erdgas, in Angriff genommen wurde.
2. Unternehmensentwicklung
2.1. Umsatzentwicklung
Im Berichtsjahr hat die Norddeutsche Steingut AG nach Abschluss der bereits im Vorjahr beschlossenen Maßnahmen der Redimensionierung am Standort Bremen-Grohn die Beschaffungsstrategie für Fertigwaren geändert. Der geplante Rückgang der Eigenproduktion auf nicht mehr rentablen Altanlagen wurde nur teilweise durch Beschaffung von Handelswaren aus den Tochtergesellschaften ersetzt. Der aufwändige Sortimentswechsel sowie die schwierigen Marktbedingungen führten zu einem Umsatzrückgang von 41,2 Mio. € im Vorjahr auf 36,8 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Gelang es im Vorjahr noch durch Wachstum des Inlandsumsatzes den rückläufigen Export zu kompensieren, so war für das Jahr 2010 sowohl ein Rückgang des inländischen (-3,3 Mio. €) als auch des ausländischen (-1,1 Mio. €) Umsatzes vor dem Hintergrund der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen für den Fliesenmarkt zu verzeichnen.
2.2. Forschung & Entwicklung
Im Berichtsjahr wurde die Produktentwicklung für die Marken der Norddeutsche Steingut AG sowie der Tochtergesellschaften wie geplant am Standort Bremerhaven konzentriert, wodurch die Effizienz der Forschung & Entwicklung innerhalb der Unternehmensgruppe spürbar gesteigert werden konnte. Darüber hinaus wurden weitere Produktentwicklungen, insbesondere in den Formaten 60 x 60 cm, realisiert. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung belief sich auf 0,2 Mio. € (Vj. 0,4 Mio. €).
2.3. Organe, Mitarbeiter und Personalentwicklung
Die Norddeutsche Steingut AG beschäftigte zum Bilanzstichtag 144 (Vorjahr 193), im Jahresdurchschnitt 149 (Vorjahr 197) Mitarbeiter. Der Rückgang der Mitarbeiterzahl ergab sich infolge eines deutlichen Abbaus bzw. einer Verlagerung von Arbeitsplätzen im Rahmen der Redimensionierung des Standortes Bremen-Grohn. Der Personalaufwand hat sich entsprechend von 8,6 Mio. € im Vorjahr auf 6,3 Mio. € verringert. Für das Geschäftsjahr 2011 ist vor dem Hintergrund eines neuen Tarifabschlusses davon auszugehen, dass die Personalkosten leicht ansteigen werden. Die Erhöhung von 2,8 % greift ab dem 1. Januar 2011.
Die Zahl der Ausbildungsplätze in den kaufmännischen und technischen Berufen belief sich unverändert gegenüber dem Vorjahr auf 13. Die seit langem eigenständige Außenstelle des Martinshofs in Bremen-Grohn, eine Werkstätte für Behinderte, war im Berichtszeitraum ebenfalls unverändert für uns aktiv.
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 26. August 2010 in Bremen wurde Georg Steuler, dessen reguläre Amtszeit mit Ablauf der Hauptversammlung endete, wieder als Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt. Seine Amtszeit wird mit Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014 beschließt, enden. In der konstituierenden Sitzung am 26. August 2010 im Anschluss an die Hauptversammlung, wählte der Aufsichtsrat Michael Steuler zum Vorsitzenden und Jürgen Grimm zu seinem Stellvertreter.
Dem Vorstand der Norddeutsche Steingut AG gehören unverändert als gleichberechtigte Mitglieder Karl-Heinz Fabel und Stefan Zeidler an.
2.4. Tochterunternehmen
Deutsche Fliese AG
Die Deutsche Fliese AG, gegründet 2004, vertritt als Vertriebsgesellschaft der Norddeutsche Steingut AG und der Tochtergesellschaften die gebündelten Interessen der Marken BW (Bremer Wandplatten), Pro (Nord Ceram) und Profi (Kerateam) im Baumarktsektor. Gesellschafter des Unternehmens sind mit Anteilen von jeweils 50 % die Kerateam Fliesenproduktions- und vertriebs GmbH & Co. KG und die Norddeutsche Steingut AG.
Im Geschäftsjahr 2010 hatte die Deutsche Fliese AG einen Umsatzrückgang von 13,8 % zu verzeichnen, womit die Tochtergesellschaft umsatzseitig immer noch das zweitbeste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte erzielen konnte. Diese Entwicklung begründet sich in erster Linie mit der planmäßigen Eliminierung von wirtschaftlich nicht auskömmlichen Sortimenten. Die Sortimentsbereinigung wird auch zukünftig fortgesetzt, wobei nur teilweise ein Ersatz durch höherwertige Sortimente erfolgen wird.
Nord Ceram Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG
Mit ihrer hochgradigen Spezialisierung auf Bodenfliesen in aktuellem Design entspricht die 100%ige Tochtergesellschaft Nord Ceram KG seit ihrer Gründung erfolgreich den Markttrends im Wohn- und Objektbereich. Entgegen dem derzeitigen Trend innerhalb der Branche hat die Nord Ceram KG ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2010 weiter von 34,1 Mio. € im Vorjahr um 6,4 % auf 36,3 Mio. € steigern können. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Erhöhung des Anteils an großformatigen Fliesen.
Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG
Mit Blick auf den klaren Trend in der Nachfrage nach Großformaten wurde bei der Kerateam KG im Berichtsjahr eine erhebliche Erweiterungsinvestition getätigt. Der neue Schnellbrandofen als vierte Ofenlinie wird ab dem ersten Quartal 2011 Wandfliesen im Format 30 x 60 cm herstellen und damit das Wachstum dieser wichtigen Tochtergesellschaft unterstützen. Die Kerateam KG, an der zu jeweils 50 % die Steuler-Fliesen GmbH und die Norddeutsche Steingut AG beteiligt sind, ist seit ihrer Gründung konstant als Wandfliesenspezialist erfolgreich.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden seit dem Monat Februar die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Tochtergesellschaft durch die Erweiterungsinvestitionen bei laufendem Geschäftsbetrieb wie erwartet beeinträchtigt. In erster Linie aufgrund der hierdurch für einen Übergangszeitraum reduzierten Produktionskapazität sank der Umsatz von 31,7 Mio. € auf 30,1 Mio. €.
3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
3.1. Vermögenslage
Die Anlageninvestitionen im Stammwerk in Bremen-Grohn beliefen sich auf 0,5 Mio. € nach 0,8 Mio. € im Vorjahr und betrafen sowohl kleinere Neu- als auch Ersatzinvestitionen. Am Produktionsstandort Bremerhaven lagen die Neu- und Erweiterungsinvestitionen mit 1,6 Mio. € leicht unter dem Umfang des Vorjahres.
Das Vorratsvermögen der Norddeutsche Steingut AG hat sich im Berichtsjahr insgesamt von 14,7 auf 15,0 Mio. € leicht erhöht. Hierzu haben zwei gegenläufige Entwicklungen beigetragen. Während der Bestand an fertigen Erzeugnissen und Waren aufgrund des Kapazitätsabbaus um rd. 0,7 Mio. € auf 12,5 Mio. € zurückgegangen ist, erhöhte sich der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen um rd. 1,0 Mio. € auf 2,2 Mio. €. Letztgenannte Entwicklung resultiert ausschließlich aus der Kündigung eines Konsignationslagervertrages, so dass die Rohstoffbeschaffung und Lagerhaltung von der Gesellschaft selbst vorgenommen wird. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände waren in Höhe von 10,5 Mio. € (Vorjahr 11,2 Mio. €) auszuweisen, wobei sich keine wesentlichen strukturellen Änderungen in der Zusammensetzung ergeben haben.
Neben der Reduzierung der Bestände im Bereich der Fertigerzeugnisse und Waren hat die Gesellschaft weiterhin besonderes Augenmerk auf den Abbau der Verschuldung gelegt. Die Verbindlichkeiten konnten insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Mio. € zurückgeführt werden. Einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 0,8 Mio. € steht hierbei ein Rückgang bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 1,3 Mio. €, bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 1,0 Mio. € und bei den sonstigen Verbindlichkeiten um 0,3 Mio. € gegenüber.
Das Eigenkapital der Norddeutsche Steingut AG beläuft sich zum 31. Dezember 2010 bei einem Jahresergebnis von -0,3 Mio. € auf 25,8 Mio. €. Da sich die Bilanzsumme von 55,7 Mio. € auf 53,3 Mio. € reduzierte, ist die Eigenkapitalquote gestiegen. Diese betrug zum Bilanzstichtag 48,5 % nach 46,8 % im Vorjahr.
3.2. Finanzlage
Die Norddeutsche Steingut AG ist ihren Zahlungsverpflichtungen im Berichtsjahr jederzeit nachgekommen. Das Bankguthaben betrug zum 31. Dezember 2010 unverändert gegenüber dem Vorjahr 0,2 Mio. €. Das konservative ausgeprägte Finanzmanagement wurde im Berichtsjahr beibehalten.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beläuft sich auf -2,2 Mio. € (Vorjahr 7,3 Mio. €); der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -1,4 Mio. € (Vorjahr -2,0 Mio. €), während sich der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit auf 1 Mio. € (Vorjahr -5,5 Mio. €) beläuft.
3.3. Ertragslage
Die Ertragslage war im Berichtsjahr durch den Kapazitätsabbau im Rahmen der im Vorjahr eingeleiteten Redimensionierung und die anhaltend schwierige Marktsituation geprägt. Demgemäß sank der Umsatz von 41,2 Mio. € auf 36,8 Mio. €.
Unter der Berücksichtigung des Bestandsabbaus an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von 1,3 Mio. € (Vorjahr -0,9 Mio. €) belief sich die Gesamtleistung auf 35,4 Mio. € nach 40,3 Mio. € im Vorjahr.
Im Bereich der betrieblichen Aufwendungen zeigen sich deutlich die Effekte aus der Reduzierung der Produktionskapazitäten. Während innerhalb des Materialaufwandes der Roh-, Hilfs- und Betriebstoffverbrauch um 2,3 Mio. € und der Fremdenergiebezug um 1,1 Mio. € sank, stieg der Handelswareneinsatz um 2,7 Mio. €. Auch der Personalaufwand lag mit 6,3 Mio. € u. a. in Folge des Personalabbaus deutlich unter dem Vorjahr (8,6 Mio. €). Nach Sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 9,7 Mio. € (Vorjahr 10,1 Mio. €), Erträgen aus Beteiligungen von 1,8 Mio. € (Vorjahr 2,3 Mio. €) und einem Zinsergebnis von -1,3 Mio. € (Vorjahr -1,2 Mio. €) ergibt sich ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Unter Berücksichtigung der Effekte aus der Anpassung an die geänderten handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, die als außerordentliche Aufwendungen erfasst wurden, und den Steuern, ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von 0,3 Mio. €.
3.4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Die Strategie der Norddeutsche Steingut AG mit den Zielen der Risikominimierung und der Positionierung als Vollsortimenter sowie solventer und zuverlässiger Partner des Handels wurde im Geschäftsjahr 2010 konsequent weiter verfolgt. Das Unternehmen hat hierbei im Bereich der Risikominimierung sowie der Ausrichtung der Produktion auf die Markttrends weitere erhebliche Fortschritte gemacht.
4. Angaben gemäß § 289 Abs. 4 HGB
Gezeichnetes Kapital, Stimmrechtsbeschränkungen und Aktien mit Sonderrechten
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 31. Dezember 2010 gegenüber dem Vorjahr unverändert € 6.135.502,57, eingeteilt in 2.400.000 Inhaberstückaktien, welche vollständig stimm- und dividendenberechtigt sind. Beschränkungen, welche die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, auch wenn sich diese aus Vereinbarungen zwischen Aktionären ergeben können, sowie Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen, sind dem Vorstand nicht bekannt. Soweit Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind, sind ihre Kontrollrechte nicht beschränkt.
Befugnisse des Vorstands
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 26. August 2010 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 25. August 2015 einmalig oder mehrfach um insgesamt bis zu € 1.500.000,00 durch die Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bareinlage zu erhöhen und über die Bedingungen der Aktienausgabe zu entscheiden (Genehmigtes Kapital gemäß §§ 202 ff. AktG). Ein Bedingtes Kapital besteht nicht.
Kapitalbeteiligungen und Stimmrechtskontrolle
Die Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, ist mit einem Anteil von 54,67 % indirekt am Grundkapital der Norddeutsche Steingut AG beteiligt. Zudem hält Herr Friedrich Dieckell, Bremerhaven, 15,4 % der Anteile. Weitere Aktionäre mit einem Anteil von mehr als 10 % am Grundkapital der Norddeutsche Steingut AG sind nicht bekannt.
Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
Die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt nach § 84 und § 85 AktG sowie nach § 6 der Satzung. Demnach besteht der Vorstand der Norddeutsche Steingut AG aus mindestens zwei Mitgliedern. Es können auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden. Über die Zahl sowie Bestellung der Vorstandsmitglieder, den Widerruf der Bestellung sowie den Abschluss der Anstellungsverträge und sonstiger Verträge mit den Vorstandsmitgliedern entscheidet der Aufsichtsrat.
Satzungsänderungen
Satzungsänderungen folgen den Regelungen des § 133 und der §§ 179 ff. AktG.
Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots
Weder mit Mitgliedern des Vorstands noch mit Arbeitnehmern wurden für den Fall eines Übernahmeangebotes Entschädigungsvereinbarungen getroffen. Auch bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen.
5. Vergütungssystem
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder basiert auf den Ergebnissen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Norddeutsche Steingut AG und ihrer Tochtergesellschaften und beinhaltet neben erfolgsunabhängigen Komponenten auch variable Vergütungsbestandteile. Auch die Vergütung des Aufsichtsrats enthält neben einer festen Vergütung eine erfolgsabhängige Komponente auf Grundlage der Höhe der Dividende. Einzelheiten der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat können dem Anhang entnommen werden.
6. Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag
Nach dem Bilanzstichtag ist es nicht zu Vorgängen von besonderer Bedeutung oder berichtspflichtigen Ereignissen gekommen.
7. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
Die Norddeutsche Steingut AG ist als produzierendes bzw. handelndes Unternehmen mit ihren Absatzgebieten im In- und Ausland den unterschiedlichsten Risiken ausgesetzt. Diese Aktivitäten bieten zum einen Umsatz- und Wachstumspotenziale, bergen aber auch Gefahren. Das Ziel der verschiedenen Maßnahmen zur Risikoidentifizierung und -minimierung ist, frühzeitig und umfassend alle möglichen Risiken zu erfassen und entsprechende, definierte Gegenmaßnahmen einzuleiten, um so eine hohe Risikoreduzierung zu gewährleisten. Die Risikopolitik der Norddeutsche Steingut AG sieht hierbei generell eine Meidung unnötiger Risiken hinsichtlich der Erreichung der mittel- und langfristigen Unternehmensziele vor.
Das Unternehmen verfügt über ein Risikomanagementsystem, das sämtliche Unternehmensabläufe integriert und mögliche Risikofaktoren permanent auswertet. Das effiziente Berichtswesen stellt dabei das wesentliche Instrument des Risikocontrollings und der Risikoerkennung dar.
Das Risikosystem beruht auf fünf Säulen, die auf der Grundlage des aktuellen Risikomanagementhandbuches ineinander greifen:
- Risikoidentifikation: ein Risikoatlas, in dem alle möglichen Risiken detailliert abgebildet sind, dient dazu, alle relevanten Risiken zu erkennen und zu erfassen.
- Risikobewertung: Risiken werden hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie ihrer Auswirkung qualitativ und quantitativ nach festgelegten Kriterien bewertet um eine Konzentration auf wesentliche Risiken sicher zu stellen.
- Risikosteuerung: im Unternehmen existieren klare Verantwortlichkeiten. Dafür sind Frühwarnindikatoren, eine Risikoüberwachung und Überwachungsintervalle sowie eine klare Risikostrategie installiert.
- Risikomatrix: eine Risikomatrix dient der Visualisierung sowie der Abstufung verschiedener Gefahrenstufen für das Unternehmen. Die unterschiedlichen Risiken werden je nach Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Schadenhöhe in verschiedene Risikogruppen eingeteilt; diese Einteilung wird regelmäßig überprüft.
- Risikomonitoring: die Beschreibung der eingesetzten Überwachungsinstrumente, Reaktionen auf Veränderungen im Kontrollumfeld, Protokollführung und Dokumentationspflichten sind klar definiert.
Dieses System wird in allen Abteilungen und Geschäftsbereichen angewandt, die als risikosensitiv und unternehmensrelevant eingestuft sind. Detaillierte Datenbankanwendungen, die täglich aktualisiert werden, ermöglichen die Analyse und individualisierte Auswertung von Auffälligkeiten bis auf die Einzelartikelebene.
Risiken entstehen besonders im Rahmen des Kerngeschäfts, sowohl auf Absatz-, Beschaffungs- und Produktionsseite. Die Faktoren lassen sich nach folgenden Gruppen unterscheiden:
Operative Risiken
Das Geschäft des Unternehmens ist abhängig von der konjunkturellen Entwicklung und wird insbesondere durch die Intensität der Bauaktivitäten und den privaten Konsum beeinflusst. Dem Konkurrenzdruck innerhalb der Branche, in erster Linie aus dem ost- sowie südeuropäischen und asiatischen Ausland, muss ebenfalls Rechnung getragen werden. Auf Lieferantenseite ergeben sich Risiken, die infolge der volatilen Energie- und Rohstoffpreise entstehen. Steigende Ölpreise führen zu höheren Bezugskosten im Speditionsbereich und steigende Gaspreise zu höheren Produktionskosten. Auch gilt es zu beachten, dass eine Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu vermeiden ist, um Lieferengpässen oder Lieferverzögerungen nicht ausgesetzt zu sein. Die Norddeutsche Steingut AG begegnet diesem Risiko, um eine jederzeitige Lieferfähigkeit sicherstellen zu können, mittels einer gezielten Lieferantendiversifikation.
Der Vertrieb beurteilt permanent die Absatz-, Umsatzentwicklung und Verkaufsperformance mit den einzelnen Kunden. Ein konzernweites Reporting zur Entwicklung der Kostenarten erleichtert außerdem die Messung der Produktionsperformance und deren Kosten. Hierbei wird festgehalten, wie hoch die Kapazität des Werkes ist, wie sich die Kosten für Rohstoffe und Energie auf den Beschaffungsmärkten entwickeln, und welches Qualitätsniveau die Produktion aufweist. Durch diese Vorgehensweise wird das dem Vorstand zugeordnete Risikomanagement im Bereich der Beschaffung von Energie oder Rohstoffen abgedeckt. Darüber hinaus liegt das Investitionscontrolling hinsichtlich der Entwicklung von Investitionsobjekten und Kostenabweichungen bei Großprojekten unmittelbar in der Verantwortung des Vorstands.
Neue Trends im Herstellungsbereich werden mittels kontinuierlicher Analysen der Produktionsabläufe und der Beobachtung der Märkte erkannt, sodass die Produktion flexibel auf neue Gegebenheiten eingestellt wird. Dasselbe gilt für regulatorische oder rechtliche Änderungen, weshalb das Unternehmen höchsten Wert auf die stetige Anpassung strikter formeller Abläufe legt. Dies umschließt auch die kapitalmarktrechtlichen Anforderungen, die sich aus der Notierung der Norddeutsche Steingut AG als börsennotierte Aktiengesellschaft im regulierten Markt (General Standard) ergeben.
Liquiditätsrisiken
Vereinzelte Forderungsausfälle stellen ein permanentes Risiko des operativen Geschäftes dar; sie können die Liquidität des Unternehmens beeinträchtigen. Dieses Risiko wird in einem aktiven Forderungsmanagement in Zusammenarbeit mit Vorstand, Geschäftsführern der Tochtergesellschaften, Vertrieb und Rechnungswesen ständig bewertet. Mit Hilfe eines permanenten Vertragscontrollings werden dabei die Risiken laufender und neuer Verträge kontrolliert, sowohl auf Kunden- als auch Lieferantenseite. Ebenso findet in Zusammenarbeit von Vertrieb und den Geschäftsführungen eine beständige Bewertung der Bestandshöhe und Bestandsentwicklung statt sowie eine Einschätzung des Bewertungsrisikos bis auf die Ebene einzelner Artikel. Das System hat im Berichtsjahr funktioniert: Der Bestand an Fertigerzeugnissen und Waren wurde weiter abgebaut und die gebundenen Mittel somit reduziert.
Zur Planbarkeit des Zinsaufwands und des Forderungsausfallrisikos werden Derivate zur Zinssicherung, beziehungsweise Kreditversicherungen eingesetzt. Mit dem Einsatz dieser Absicherungen sind die Kundenforderungen zu einem großen Teil versichert.
Anlage- und Währungsrisiko
Bei sämtlichen finanziellen Investitionen besteht ein grundsätzliches Verlustrisiko. Im Bereich der Anlage freier Mittel wird weiterhin eine konservative Anlagepolitik verfolgt. Ein Währungsrisiko besteht nicht, da der gesamte Zahlungsverkehr in Euro bearbeitet wird und Guthaben in Euro geführt werden.
Personalrisiken
Der Erfolg der Norddeutsche Steingut AG ist zu einem wesentlichen Teil der Leistung der Belegschaft und der Führungskräfte zuzurechnen. Sollten Mitarbeiter beziehungsweise leitende Angestellte aus dem Unternehmen teilweise oder ganz ausscheiden, könnten dadurch Risiken entstehen, die im äußersten Fall erst nach erfolgter Einarbeitung bzw. Eingliederung neuer Mitarbeiter kompensiert werden können. Die Norddeutsche Steingut AG begegnet diesem Risikopotenzial durch ein aktives Personalmanagement, welches Ausfallzeiten und quoten, Mitarbeiterfluktuation und Schulungsmaßnahmen überwacht.
Mit der Fortführung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems, konnte die Norddeutsche Steingut AG das Ziel der Risikokontrolle und -minimierung weiter forcieren. Nach der Überzeugung des Vorstands der Norddeutsche Steingut AG verfügt das Unternehmen über ein nachvollziehbares, alle wesentlichen Unternehmensaktivitäten und -risiken umfassendes System, welches ein permanentes und systematisches Vorgehen ermöglicht und die Reaktionsfähigkeit auf externe Umstände weiter beschleunigt.
8. Prognosebericht
Künftige Wirtschafts- und Branchensituation, künftige Unternehmenssituation
Nach dem aus gesamtwirtschaftlicher Sicht erfreulichen Jahr 2010 sind die Erwartungen für 2011 hoch. Das weltweite Wachstum beziffert die Deutsche Bank Research auf 1,25 %. Das Wachstum für Deutschland sehen die Wirtschaftsexperten bei 1,8 % bis 2,3 %. Optimisten halten sogar 3 % bis 4 % für möglich. Die deutsche Wirtschaft profitiert von gut gefüllten Auftragsbüchern, einer stabilen Binnennachfrage sowie sinkenden Arbeitslosenzahlen. Nach dem deutschen Rekordjahr 2010 wird sich die wirtschaftliche Dynamik 2011 normalisieren. Die kräftige Konjunktur in Verbindung mit dem verabschiedeten Sparpaket dürfte das Staatsdefizit auf unter 3 % drücken, womit die Maastricht-Kriterien wieder erfüllt werden.
Die Chancen Deutschlands liegen weiterhin im Exportgeschäft, das gleichzeitig einem zunehmenden Wandel unterliegt. Laut einer Studie des Münchener Ifo-Instituts und der Bank Unicredit, ist China bereits 2010 zu einem der wichtigsten Handelspartner Deutschlands aufgestiegen. Allein im Zeitraum von Januar bis September 2010 kamen fast 10 % aller Importe aus China während die Ausfuhren nach China um schätzungsweise 40 % kletterten. Bereits 2011 könnte China zum zweitgrößten Abnehmer für deutsche Produkte aufsteigen. Der Großteil der Ausfuhren geht weiterhin an Länder der EU, wobei Frankreich traditionell den wichtigsten Handelspartner darstellt.
Für den privaten Konsum 2011 hat das Ifo-Institut seine Prognosen kräftig angehoben und sieht die Binnennachfrage als Haupttreiber der Konjunktur. Der private Konsum wird durch die anhaltende Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt gestützt und wird voraussichtlich um 1,4 % steigen.
In der Baubranche wird sich der positive Trend abgemildert fortsetzen. Denn der Staat muss künftig sparen und so werden die Aufträge aus öffentlicher Hand wieder zurückgehen. Andererseits haben zahlreiche Unternehmen und Private die Chancen einer wertstabilen Anlagemöglichkeit erkannt und investieren in Immobilien. Lohnsteigerungen und die gesunkene Arbeitslosigkeit tragen außerdem zu einer erhöhten Konsumneigung bei, die sich auch auf die Baubranche positiv auswirken sollte. Zahlreiche Forschungsinstitute prognostizieren für 2011 deswegen eine reale Veränderung der Bauinvestitionen um durchschnittlich +1,8 %. Euroconstruct geht für Deutschland im Jahr 2011 von 166.000 fertig gestellten Wohnungen aus, was einer Veränderung von rund +6 % entspricht. Damit befindet sich der Wohnungsbau aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau, wenn der Vergleich zu dem bevölkerungsärmeren Frankreich (65 Mio. Einwohner) hinzugezogen wird, das mit 335.000 Wohnungen eine beinahe doppelt so große Bauleistung als Deutschland im nächsten Jahr vorweisen dürfte.
Die Norddeutsche Steingut AG wird die bereits eingeschlagene Strategie weiter verfolgen und den Umsatzanteil der kleinformatigen Standardformate weiter reduzieren. Neben weiteren Großformaten ist geplant, auf der Produktseite mit dem Digitaldruckverfahren die Angebotsvielfalt signifikant zu erweitern und so neues Kundenpotenzial zu erschließen.
Ein wichtiger Umsatzträger werden künftig Objektfliesen sein, weshalb das Sortiment in diesem Bereich 2010 deutlich erweitert wurde. Hier wird mit den Schwerpunkten Einzelhandel sowie Büro- und Verwaltungsgebäude eine steigende Investitionsbereitschaft erwartet.
Für das Geschäftsjahr 2011 gehen wir bei einem leicht steigenden Fliesenverbrauch in Deutschland und einigen europäischen Kernmärkten von einem steigenden Umsatz aus, wobei gleichzeitig der Anteil höherwertiger Produkte weiter zunimmt. Mit dieser Entwicklung verbunden ist grundsätzlich auch eine Verbesserung der Margen, während andererseits erhebliche Belastungen absehbar sind. So treffen die Abgabenerhöhungen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Norddeutsche Steingut AG als energieintensives Unternehmen erheblich. Der Strompreis je Kilowattstunde wird deutlich ansteigen. Das Unternehmen setzt zwar bereits seit Jahren Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen ein, um die Abhängigkeit von den großen Energiekonzernen zu verringern, muss aber dennoch Strom und in größerem Umfang Erdgas als Energieträger für die Produktion extern beziehen. Hinzu kommen höhere Logistikkosten in Folge der gestiegenen Dieselpreise, höhere Personalkosten auf Grundlage der Tariferhöhung und steigende Beschaffungskosten bei Rohstoffen. Vor allem mit Blick auf den starken Anstieg der Preise bei strategischen Rohstoffen ist die Ertragsentwicklung nur schwer prognostizierbar. Für das Geschäftsjahr 2011 erwarten wir jedoch bei einem ansteigenden Umsatz eine moderate Ergebnisverbesserung. Von einer weiterhin positiven Unternehmensentwicklung gehen wir auch für das Jahr 2012 aus.
9. Erklärung der Unternehmensführung
Durch den Vorstand wurde die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft unter dem Link http://www.norddeutsche-steingut.de/investor_relations/index.html veröffentlicht.
10. Versicherung gemäß § 289 Abs. 1 HGB
Wir versichern, dass nach bestem Wissen im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen Chancen und Risiken im Sinne des § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB beschrieben sind.
11. Schlusserklärung gem. § 312 Abs. 3 AktG
Abschließend erklären wir, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden im Berichtszeitraum keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.
Bremen, den 25. März 2011
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft
Stefan Zeidler
Karl-Heinz Fabel
Aktiva
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| Anhang Ziffern | 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
|---|---|---|---|
| A. ANLAGEVERMÖGEN | (2) | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 59 | 54 | |
| II. Sachanlagen | 20.436 | 22.447 | |
| III. Finanzanlagen | 6.957 | 6.956 | |
| 27.452 | 29.457 | ||
| B. UMLAUFVERMÖGEN | |||
| I. Vorräte | (3) | 14.995 | 14.688 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | (4) | 10.501 | 11.186 |
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 241 | 266 | |
| 25.737 | 26.140 | ||
| C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | (5) | 126 | 150 |
| 53.315 | 55.747 | ||
| Passiva | |||
| Anhang Ziffern | 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
| A. EIGENKAPITAL | (6) | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 6.135 | 6.135 | |
| II. Kapitalrücklage | 8.181 | 8.181 | |
| III. Gewinnrücklagen | 11.684 | 11.684 | |
| IV. Bilanzgewinn | -151 | 102 | |
| 25.849 | 26.102 | ||
| B. RÜCKSTELLUNGEN | (7) | 6.304 | 6.600 |
| C. VERBINDLICHKEITEN | (8) | 21.162 | 23.045 |
| 27.466 | 29.645 | ||
| 53.315 | 55.747 |
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| Anhang Ziffern | 2010 T€ |
2009 T€ |
|
|---|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | (10) | 36.769 | 41.179 |
| 2. Verminderung (-) des Bestands | |||
| an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -1.168 | -867 | |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | (11) | 6.128 | 6.034 |
| 41.729 | 46.346 | ||
| 4. Materialaufwand | (12) | 21.926 | 22.502 |
| 5. Personalaufwand | (13) | 6.283 | 8.624 |
| 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| des Anlagevermögens und Sachanlagen | 4.220 | 4.488 | |
| 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen | (14) | 9.651 | 10.080 |
| 8. Erträge aus Beteiligungen | (15) | 1.757 | 2.271 |
| 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 0 | 18 | |
| 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (16) | 1.351 | 1.188 |
| 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 55 | 1.753 | |
| 12. Außerordentliche Aufwendungen | (17) | 160 | 1.561 |
| 13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 30 | 0 | |
| 14. Sonstige Steuern | -178 | -177 | |
| 15. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss | -253 | 15 | |
| 16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 102 | 87 | |
| 17. Bilanzverlust/-gewinn | -151 | 102 |
Allgemeine Angaben
Der vorliegende Abschluss wurde gemäß der §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.
Die neuen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweisregeln nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) werden ab dem Jahr 2010 angewendet. Wesentliche Änderungen haben sich durch die Berücksichtigung der neuen Vorschriften für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 bei den Rückstellungen für Pensionen und den Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen ergeben. Die Vorjahreszahlen wurden in Ausübung des Wahlrechtes gem. Art. 67 Abs. 8 EGHGB nicht angepasst.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir die mit arabischen Zahlen versehenen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und gem. § 265 Abs. 7 HGB in diesem Anhang aufgegliedert und erläutert. Aus dem gleichen Grund wurden die Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten der Bilanz ebenfalls an dieser Stelle gemacht.
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss wird in T€ dargestellt.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Sie betreffen Software. Die Nutzungsdauer beträgt überwiegend 5 Jahre.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die abnutzbaren Gegenstände des Sachanlagevermögens werden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, die beim unbeweglichen Sachanlagevermögen überwiegend 33 Jahre beträgt, linear abgeschrieben. Zugänge von beweglichen Anlagegütern werden im Geschäftsjahr linear zeitanteilig abgeschrieben.
Geringwertige Anlagegüter mit einem Wert von bis zu T€ 1.000 werden über 5 Jahre linear abgeschrieben.
Bei den Finanzanlagen sind die Anteilsrechte mit den Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt.
Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie die Fremdfertigwaren werden je Artikel mit den gewogenen durchschnittlichen Anschaffungskosten, ggf. zu den niedrigeren Tagespreisen bilanziert. Für Ersatzteile, Pressenformen, Druckschläuche und Ersatzteile bestehen Festwerte von insgesamt T€ 748.
Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind mit den Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten und Abschreibungen berücksichtigt werden soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind.
In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden zur Überprüfung von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen und der verbleibende Betrag den Herstellungskosten gegenüberstellt. Sofern der auf diesem Wege ermittelte beizulegende Wert unter den Herstellungskosten liegt, kommt dieser niedrigere Wert zum Ansatz.
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden im Rahmen der bestehenden rechtsverbindlichen Zusagen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Bewertung erfolgt zum Anwartschaftsbarwertverfahren unter Annahme einer jährlichen Rentenerhöhung von 2,0 %. Für die Abzinsung werden die von der Deutschen Bundesbank bekannt gemachten Abzinsungszinssätze für eine Restlaufzeit von 15 Jahren (1. Januar 2010: 5,25 %; 31. Dezember 2010: 5,15 %) verwendet.
Aus der erstmaligen Anwendung der Bewertungsvorschriften nach BilMoG ergibt sich zum 1. Januar 2010 ein Anpassungsbetrag von € 1.271.137,00. Vom Wahlrecht nach Artikel 67 Abs. 1 EGHGB, diesen Anpassungsbetrag mit jährlich mindestens einem Fünfzehntel anzusammeln, ist Gebrauch gemacht worden. Die sich hieraus ergebenden, nach Art. 67 Abs. 2 EGHGB anzugebenden, nicht ausgewiesenen Rückstellungen betragen € 44.894,00 für laufende Pensionen und € 1.141.500,00 für Anwartschaften.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltenen Jubiläumsverpflichtungen werden mit dem von der Bundesbank bekannt gemachten relevanten Abzinsungszinssatz abgezinst (31. Dezember 2010: 5,15 %).
Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Erläuterungen zur Bilanz
2. Anlagevermögen
Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres dem Anlagenspiegel zu entnehmen.
Angaben zum Anteilsbesitz
Diese sind in der Aufstellung des Anteilsbesitzes (Anlage 2 zum Anhang) dargestellt.
3. Vorräte
Dieser Posten enthält:
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| 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 2.171 | 1.146 |
| Unfertige Erzeugnisse | 283 | 278 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 12.541 | 13.264 |
| 14.995 | 14.688 |
Die Norddeutsche Steingut AG hatte bis zum 31. Oktober 2010 einen Konsignationslagervertrag mit einem Dienstleistungsunternehmen abgeschlossen, über den die Versorgung mit Rohstoffen und Handelswaren geregelt wurde. Seit dem 1. November 2010 beschafft und steuert die Gesellschaft das Vorratsmanagement wieder selbst. Aus diesem Grund sind höhere Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen auszuweisen.
4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Dieser Posten enthält:
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| 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.359 | 1.185 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 8.772 | 9.024 |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 369 | 977 |
| 10.500 | 11.186 |
In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 7.016 (Vorjahr T€ 6.723) enthalten. In Höhe von T€ 1.756 (Vorjahr T€ 2.270) bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Ergebnisabführungen.
5. Rechnungsabgrenzungsposten
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| 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
|---|---|---|
| Disagio | 126 | 150 |
In Zusammenhang mit dem Neubau des Ofen III im Werk Bremerhaven sind Darlehen i. H. v. T€ 6.000 aufgenommen worden. Es wurde ein Disagio i. H. v. 4 % des Nennbetrages vereinbart und von den Banken einbehalten. Hierfür wurde ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet, der über die Gesamtlaufzeit der Darlehen von 10 Jahren als Zinsaufwand verrechnet wird.
6. Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital betrug am 31. Dezember 2010 T€ 6.136 und ist in 2.400.000 Stückaktien eingeteilt.
Die Aktien lauten auf den Inhaber.
Am Bilanzstichtag bestand gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 26. August 2010 ein genehmigtes Kapital von T€ 1.500, das bis zum 25. August 2015 befristet ist.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage betrug am 31. Dezember 2010 unverändert T€ 8.181.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen setzen sich aus gesetzlichen Rücklagen in Höhe von T€ 435 und anderen Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 11.249 zusammen. Der Bilanzgewinn des Vorjahres wurde entsprechend des Beschlusses der Hauptversammlung auf neue Rechnung vorgetragen.
7. Rückstellungen
Dieser Posten enthält:
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| 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 5.029 | 5.036 |
| Steuerrückstellungen | 560 | 590 |
| Sonstige Rückstellungen | 715 | 973 |
| 6.304 | 6.600 |
Die Steuerrückstellungen betreffen in Höhe von T€ 475 latente Steuerverpflichtungen. Diese Rückstellungen beruhen auf einer unterschiedlichen Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Handels- und Steuerbilanz. Der Bewertung liegen Steuersätze von 15 % für Körperschaftsteuer, 5,5 % für den Solidaritätszuschlag und 15 % für die Gewerbesteuer zugrunde.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Zuwendungen aufgrund von Dienstjubiläen (T€ 259), ausstehende Beiträge für die Berufsgenossenschaft (T€ 110), ausstehende Urlaubslöhne und -gehälter (T€ 116) sowie Abschlusskosten (T€ 120).
8. Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:
Verbindlichkeitenspiegel
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| davon mit einer Restlaufzeit von | ||||
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | Gesamtbetrag 31.12.2010 (Vorjahr) T€ |
bis zu einem Jahr (Vorjahr) T€ |
mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren (Vorjahr) T€ |
mehr als fünf Jahren (Vorjahr) T€ |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| 1. Gegenüber Kreditinstituten | 18.021 (17.190) |
8.062 (6.602) |
9.584 (9.463) |
375 (1.125) |
| 2. Aus Lieferungen und Leistungen | 1.920 (2.900) |
1.920 (2.900) |
0 (0) |
0 (0) |
| 3. Gegenüber verbundenen Unternehmen | 4 (1.393) |
4 (1.393) |
0 (0) |
0 (0) |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 1.217 (1.562) |
1.217 (1.562) |
0 (0) |
0 (0) |
| 21.162 (23.045) |
11.203 (12.457) |
9.584 (9.463) |
375 (1.125) |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden in Höhe von € 13,8 Mio. sowie durch Sicherungsübereignung der maschinellen Produktionsanlagen des Werkes in Bremerhaven (Buchwert € 7,3 Mio.) besichert.
Darüber hinaus sind die Verbindlichkeiten neben den üblichen Eigentumsvorbehalten nicht besichert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen T€ 176 Steuern (Vorjahr T€ 173) und T€ 2 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit (Vorjahr T€ 10).
9. Haftungsverhältnisse / Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Für die Geschäftsanteile an einer Genossenschaft besteht eine Haftsumme von T€ 21.
Aus dem erbbaurechtlichen Vertrag mit der Stadt Bremerhaven über das Betriebsgrundstück in Bremerhaven, der eine Laufzeit bis zum Jahr 2051 hat, ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Erbbauzinsen in Höhe von p. a. T€ 215. Unter Berücksichtigung eines Rechnungszinsfußes von 6,0 % ergibt sich ein abgezinster Barwert der Verpflichtung von ca. 3,2 Mio. €.
Die jährlichen Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen belaufen sich auf T€ 549. Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2011 und 2013 oder sind auf unbestimmte Zeit abgeschlossen.
Für einen im Konzernverbund abgeschlossenen Factoringvertrag besteht eine gesamtschuldnerische Mithaft der Steingut AG. Das hieraus resultierende Haftungsrisiko beläuft sich zum 31. Dezember 2010 auf T€ 1.705.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
10. Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geographisch bestimmten Märkten in Prozent vom Gesamtumsatz wie folgt:
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| 2010 % |
2009 % |
|
|---|---|---|
| Inland | 87,5 | 85,9 |
| Ausland | 12,5 | 14,1 |
| 100,0 | 100,0 | |
| Von den Auslandsumsätzen entfallen auf: | ||
| Europäische Gemeinschaft | 87,9 | 90,3 |
| Übriges Europa | 12,1 | 9,5 |
| Übersee | 0,0 | 0,2 |
| 100,0 | 100,0 |
11. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten aperiodische und neutrale Posten in Höhe von T€ 399 (Vorjahr T€ 642). Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (T€ 112), Aufwandserstattungen (T€ 67), Schadenersatzleistungen aus Versicherungsschäden (T€ 163) und Auflösungen von Wertberichtigungen auf Forderungen (T€ 32).
12. Materialaufwand
Von den Materialaufwendungen betreffen T€ 19.473 (Vorjahr: T€ 18.942) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren sowie T€ 2.453 (Vorjahr: T€ 3.561) Aufwendungen für bezogene Leistungen.
13. Personalaufwand
Von den Personalaufwendungen betreffen T€ 5.132 (Vorjahr: T€ 6.557) Löhne und Gehälter sowie T€ 1.150 (Vorjahr: T€ 2.067) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung. Davon fielen für Altersversorgung T€ 192 (Vorjahr: T€ 769) an. Vom Wahlrecht nach Artikel 65 EGHGB, die BilMoG-Anpassung zum 1. Januar 2010 über 15 Jahre anzusammeln, wird Gebrauch gemacht. Der Anpassungsbetrag von T€ 85 wird unter dem außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen. Der auf die Pensionsverpflichtung entfallende Zinsanteil von T€ 315 wird unter dem Finanzergebnis ausgewiesen.
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Betriebsaufwendungen (T€ 1.684), Verwaltungsaufwendungen (T€ 1.585), Vertriebsaufwendungen (T€ 6.111) und übrige Aufwendungen (T€ 271). Im Geschäftsjahr 2010 wurden als Aufwand folgende Honorare des Abschlussprüfers erfasst: Abschlussprüfung T€ 78, Steuerberatung T€ 10 sowie sonstige Beratungsleistungen T€ 6.
15. Erträge aus Beteiligungen
Ausgewiesen werden die Gewinnanteile der Kerateam Fliesenproduktions- und vertriebs GmbH & Co. KG, Leisnig.
16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Darlehenszinsen (T€ 868), den Zinsanteil für Pensionspläne (T€ 315), Kontokorrentzinsen (T€ 148) sowie Zinsen an verbundenen Unternehmen (T€ 20).
17. Außerordentliche Aufwendungen
Der Ausweis betrifft mit T€ 84 den Anpassungsbetrag zu den Rückstellungen für Pensionen gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB aus der erstmaligen Anwendung der Bewertung nach dem BilMoG und mit T€ 76 den Anpassungsbetrag zu den Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen gem. Art. 66 Abs. 3 EGHGB.
Sonstige Angaben
18. Derivate
Zum Bilanzstichtag bestanden drei Zinsswaps über nominell T€ 8.793, die zur Sicherung gegen Zinsänderungsrisiken aus Refinanzierungen abgeschlossen wurden. Die Zinsswaps hatten insgesamt einen Zeitwert zum 31. Dezember 2010 von T€ -151. Bei diesem Wert handelt es sich um einen so genannten Mittelkurs. Dieser gibt die Marktgegebenheiten zum Berechnungszeitpunkt wieder. Die Marktgegebenheiten wurden unter Anwendung anerkannter mathematischer Verfahren und auf Basis der zum Berechnungszeitpunkt vorliegenden Marktdaten, die jedoch kontinuierlich Veränderungen unterliegen, ermittelt.
19. Kauf und Veräußerung eigener Anteile
Die Gesellschaft hat auch im Berichtsjahr Belegschaftsaktien herausgegeben. Hierfür wurden vorübergehend eigene Anteile in Höhe von € 6.365,50 erworben. 1.265 Aktien (0,05 % des Grundkapitals) wurden zu einem Kurs von € 3,52 für insgesamt € 4.452,80 an Mitarbeiter des Unternehmens abgegeben.
20. Aufsichtsrat und Vorstand
Dem Aufsichtsrat gehören an:
Ÿ Michael Steuler, Höhr-Grenzhausen - Vorsitzender -
- Geschäftsführer der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen
weitere Mitgliedschaften:
- Beirat der Schaefer Kalk GmbH & Co. KG, Diez
- Beirat der Commerzbank AG, Frankfurt
Ÿ Jürgen Grimm, Taunusstein - stellv. Vorsitzender -
Geschäftsführer der Weiss Chemie + Technik GmbH & Co. KG, Haiger
weitere Mitgliedschaften:
- stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen
Ÿ Georg Steuler, Knittlingen
- ehemaliger Geschäftsführer der Steuler-Industriewerke GmbH, Höhr-Grenzhausen
- ehemaliger Geschäftsführer der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen
Ÿ Peter Jung, Bremen
- Vorstandsvorsitzender der Mercatura Cosmetics Biotec AG, Achim
weitere Mitgliedschaften:
- Mitglied des Aufsichtsrates der Vivantes GmbH, Berlin
- Mitglied des Aufsichtsrates der Orbitak AG, Bremen
Von der Belegschaft gewählt:
Ÿ Rita Wilder, Bremen
- Kaufmännische Angestellte -
Ÿ Heinz-Werner Rake, Osterholz-Scharmbeck
- Laborant -
Dem Vorstand gehören an:
Ÿ Karl-Heinz Fabel, Lübberstedt
- Technischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG
Ÿ Stefan Zeidler, Bremen
- Kaufmännischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG -
Für das Geschäftsjahr 2010 betrugen die Bezüge des Aufsichtsrats T€ 23, des Vorstandes T€ 504 (Herr Zeidler T€ 250 und Herr Fabel T€ 254) sowie die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und der Hinterbliebenen von Vorstandsmitgliedern T€ 467. Die Vergütung der aktuellen Vorstandsmitglieder besteht überwiegend aus erfolgsunabhängigen Komponenten. Des Weiteren erfolgt eine variable Vergütung anhand der Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Norddeutsche Steingut AG und ihrer Tochtergesellschaften. Für das Jahr 2010 ist eine variable Vergütung angefallen. Für die ehemaligen Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen bestanden zum 31. Dezember 2010 Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 3.914. Es werden jährlich T€ 8 je Vorstandsmitglied an die Swiss Life Versicherung zur Deckung zukünftiger Versorgungsansprüche gezahlt.
21. Personal
Im Jahresdurchschnitt setzte sich der Personalbestand, ermittelt nach § 267 Abs. 5 HGB, folgendermaßen zusammen:
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| 2010 Anzahl | 2009 Anzahl | |
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 79 | 125 |
| Angestellte | 55 | 59 |
| 134 | 184 |
22. Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, den zum 31. Dezember 2010 in Höhe von T€ 151 ausgewiesenen Bilanzverlust der Norddeutsche Steingut AG auf das neue Geschäftsjahr vorzutragen.
23. Entsprechungserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex
Nach § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.
Die entsprechende Erklärung wurde auf der Homepage der Gesellschaft am 25. März 2011 veröffentlicht.
24. Konzernzugehörigkeit
Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, sowie den Konzernabschluss der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, einbezogen. Der Konzernabschluss der Norddeutsche Steingut AG ist am Sitz der Gesellschaft und im elektronischen Bundesanzeiger erhältlich.
Gemäß Mitteilung nach § 22 Abs. 1 WpHG hält die Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, seit dem 10. Dezember 2010 die Mehrheit der Stimmrechtsanteile an der Norddeutsche Steingut AG, gegenwärtig 54,7 %. Die Stimmrechtsanteile werden von der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen, gehalten und sind der Steuler Holding GmbH gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG zuzurechnen. Die Norddeutsche Steingut AG bzw. der Konzern gehören daher zum Steuler-Holding GmbH Konzern.
Bremen, den 25. März 2011
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft
Stefan Zeidler
Karl-Heinz Fabel
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| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
|---|---|---|---|---|
| 01.1.2010 T€ |
Zugänge T€ |
Umbuchung T€ |
31.12.2010 T€ |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Software | 851 | 23 | 0 | 874 |
| 851 | 23 | 0 | 874 | |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 22.996 | 213 | 0 | 23.209 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 65.975 | 1.458 | 402 | 67.835 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.611 | 222 | 0 | 4.833 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 402 | 298 | -402 | 298 |
| 93.984 | 2.191 | 0 | 96.175 | |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.935 | 0 | 0 | 6.935 |
| 2. Genossenschaftsanteile | 21 | 1 | 0 | 22 |
| 6.956 | 1 | 0 | 6.957 | |
| 101.791 | 2.215 | 0 | 104.006 |
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| Kumulierte Abschreibungen | ||||
|---|---|---|---|---|
| 01.1.2010 T€ |
Zugänge T€ |
Abgänge T€ |
31.12.2010 T€ |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Software | 797 | 18 | 0 | 815 |
| 797 | 18 | 0 | 815 | |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 13.469 | 577 | 0 | 14.046 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 54.101 | 3.425 | 0 | 57.526 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.967 | 200 | 0 | 4.167 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 71.537 | 4.202 | 0 | 75.739 | |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 2. Beteiligungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 2. Genossenschaftsanteile | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 4. Wertpapiere des Anlagevermögens | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | |
| 72.334 | 4.220 | 0 | 76.554 |
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| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| 31.12.2010 T€ |
31.12.2009 T€ |
|
| --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| Software | 59 | 54 |
| 59 | 54 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 9.163 | 9.527 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 10.309 | 11.874 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 666 | 644 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 298 | 402 |
| 20.436 | 22.447 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.935 | 6.935 |
| 2. Beteiligungen | 0 | 0 |
| 2. Genossenschaftsanteile | 22 | 21 |
| 4. Wertpapiere des Anlagevermögens | 0 | 0 |
| 6.957 | 6.956 | |
| 27.452 | 29.457 |
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| Eigenkapital 31.12.2010 T€ |
Anteil % |
Ergebnis 2010 T€ |
Ergebnis 2009 T€ |
|
|---|---|---|---|---|
| 1. Bremer Wandplatten GmbH, Bremen | 26 | 100,00 | 0 | 0 |
| 2. Grohn Keramische Fliesen GmbH, Bremen | 27 | 100,00 | 0 | 0 |
| 3. Nord Ceram Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG, Bremen | 2.403 | 100,00 | 2.005 | 1.638 |
| 4. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs Verwaltungs GmbH, Leisnig | 45 | 50,00 | 1 | 1 |
| 5. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG, Leisnig | 10.441 | 50,00 | 3.511 | 4.539 |
| 6. Deutsche Fliese AG, Bremen | 53 | 50,00 | 1 | 0 |
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bremen, 30. März 2011
**Gräwe & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft**
gez. Heuer, Wirtschaftsprüfer
gez. Heilemann, Wirtschaftsprüfer
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