AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA

Annual Report Jun 6, 2018

5461_10-k_2018-06-06_72ef0271-8089-4b2e-945f-9301d15a9d1b.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

GESCHÄFTSBERICHT 2017

KENNZAHLEN 2017 IFRS/KONZERN

Bilanzsumme 37.009
TEUR
Eigenkapital 31.102
TEUR
Eigenkapitalquote
Einzelbilanz
93%
Anzahl Aktien 11.984 Tsd.
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 3.438
TEUR
Umsatz 9.612
TEUR
Ergebnis
nach Steuern und Minderheitsanteilen
1.623
TEUR oder 0,14
Euro pro Aktie

AKTIE

WKN A1MMEV
ISIN DE000A1MMEV4
Kürzel GSJ
Börsenplatz / Frankfurter Wertpapierbörse /
Marktsegment Scale (Open Market)
Index / Sektor Scale
All Share / Tech
Designated Sponsors Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA

INHALT

KENNZAHLEN 2017 IFRS/KONZERN 1
VORWORT DES MANAGEMENTS 4
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 14
ÜBERBLICK ÜBER UNSERE MEHRHEITSBETEILIGUNG UND DIE FÜR UNS
WESENTLICHEN MINDERHEITSBETEILIGUNGEN
17
GASTBEITRAG IN DER FRANKFUTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG 30
FINANZTEIL 32
IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017 33
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2017
34
Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2017
35
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2017 90
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2017
91
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom
1. Januar bis zum 31. Dezember 2017
93
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar
bis zum 31. Dezember 2017
95
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 116
KONTAKT UND IMPRESSUM 118

VORWORT DES MANAGEMENTS

VORWORT DES MANAGEMENTS

Christoph Gerlinger | CEO

Liebe Aktionäre, Freunde und Kollegen,

wir legen Ihnen heute unseren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017 vor.

Die German Startups Group ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, die sich direkt oder indirekt über Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen insbesondere an Startups zu beteiligt, also Venture Capital zur Verfügung stellt. Der Fokus der German Startups Group liegt auf Unternehmen, deren Produkte oder Geschäftsmodelle eine disruptive, also sprunghafte, Innovation beinhalten, eine hohe Skalierbarkeit erwarten lassen und bei denen die German Startups Group an die unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer glaubt, zum Beispiel wenn diese bereits Erfahrungen als Gründer oder leitende Mitarbeiter von Startups oder Company Buildern bezüglich dem Aufbau und der Führung von Startups sammeln konnten. Im Geschäftsjahr 2017 haben wir mit einem Konzern-Nettogewinn von 1,7 Mio. EUR (IFRS) nach einem Konzern-Nettoverlust von 3,3 Mio. EUR Vorjahr (IFRS) wieder ein positives Ergebnis erzielt und setzen damit den Trend der Profitabilität fort, der durch den Nettoverlust in 2016 einmalig seit Gründung in 2012 unterbrochen wurde. Davon entfallen 54 TEUR auf die Minderheitsgesellschafter der vollkonsolidierten Mehrheitsbeteiligung Exozet Berlin GmbH ("Exozet") und 1,6 Mio. EUR auf die Aktionäre der German Startups Group. Bei einer Durchschnittsanzahl von 11.984.400 Aktien im Jahr 2017 entspricht das einem Ergebnis je Aktie

von 0,14 EUR nach Steuern (2016: -0,29 EUR), von denen -0,04 EUR pro Aktie auf unseren Verzicht auf die zunächst beabsichtigte Aktivierung von latenten Steuern zurückzuführen sind.

Die erfreuliche Entwicklung ist vor allem den erfolgreichen Anteilsveräußerungen an Scalable Capital, realbest, Pyreg und CRX Markets sowie den Exits unserer Portfoliounternehmen Delivery Hero und eWings zu verdanken. Insbesondere Scalable Capital war ein herausragender Investmenterfolg für uns. Mit der Veräußerung der Scalable Capital Anteile konnten wir ein Multiple auf das investierte Kapital von 11x, eine Internal Rate of Return (IRR) von rund 200% p. a. und einen Gewinn ggü. Buchwert von 2,4 Mio. EUR erzielen. Beim Börsengang von Delivery Hero wurde ebenfalls ein Multiple von knapp 5x auf das investierte Kapital, eine IRR von 60% p.a. sowie ein Veräußerungsgewinn von ca. 1,3 Mio. EUR gegenüber den Anschaffungskosten erwirtschaftet.

Auch die weiteren Portfoliounternehmen entwickelten sich im vergangenen Halbjahr positiv, sodass wir bei weiteren 7 der verbliebenen 20 für die Gesellschaft wesentlichen Minderheitsbeteiligungen einen Wertzuwachs verbuchen konnten. Die Mehrheitsbeteiligung an der sich weiterhin positiv entwickelnden Exozet-Gruppe wird im Konzernabschluss nicht bewertet, sondern vollkonsolidiert. Mithin können wir ihren Wertzuwachs nicht in Bilanz und GuV verbuchen, sondern führt dieser zur Entstehung von stillen Reserven.

Insgesamt gab es im Jahr 2017 Follow-On Investments bei den folgenden drei für die Gesellschaft wesentlichen Portfoliounternehmen und zwei Neuinvestments –

  • Book-A-Tiger,
  • Fiagon und
  • Remerge sowie
  • AuctionTech GmbH und
  • Stryking GmbH (als Wandeldarlehen)

Zum 31. Dezember 2017 hält die Gesellschaft 20 für sie wesentliche Beteiligungen. Diese 20 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen machen zusammen 89% des Werts aller 37 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus. Allein auf die 10 Fokusbeteiligungen entfallen 66% des Werts aller 37 aktiven Minderheitsbeteiligungen.

Die Gesellschaft bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Preise. Dies ist bei 16 der 20 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen der Fall. Bezogen auf den Wert des Gesamtportfolios sind 86% des Fair Value fremdobjektiviert. 14% des Fair Value des

Gesamtportfolios verkörpern eine Höherbewertung gegenüber dem letzten fremdobjektvierten Anteilspreis aufgrund einer Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises oder der Anwendung alternativer Bewertungsmethoden. Die Fremdobjektivierungsereignisse dieser 16 fremdobjektivierten, für die German Startups Group wesentlichen Beteiligungen lagen am 31. Dezember 2017 im Durchschnitt - gewichtet nach dem Anteil des Fair Value der einzelnen Beteiligung zum 31. Dezember 2017 am Fair Value der gesamten 16 fremdobjektivierten, für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen in Höhe von 12.931 TEUR - 295 Tage zurück.

Das Eigenkapital beinhaltet in der Regel auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Management GmbH am Bilanzergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit handelsrechtlichen Verlustvorträgen, ein Gewinnvorab in Höhe von 25 Prozent (bzw. 20 Prozent, soweit das Beteiligungskapital 100 Mio. EUR überschreitet, für den übersteigenden Teil) zu. Wenn die Finanzanlagen am 31. Dezember 2017 zu ihrem IFRS Fair Value veräußert worden wären, hätte der Komplementärin eine Vorabausschüttung in Höhe von 529 TEUR zugestanden.

Unter anderem hält die German Startups Group Minderheitsbeteiligungen an den folgenden Wachstumsunternehmen:

Die Portfoliounternehmen der Gesellschaft können im Bereich Strategieentwicklung, im Hinblick auf Finanzierungsrunden, M&A-Transaktionen, Börsengänge oder Restrukturierungsnotwendigkeiten von der Expertise, der Erfahrung und dem Netzwerk der German Startups Group

profitieren. Nach eigener Einschätzung stellt die German Startups Group den Startups im Rahmen des Anteilserwerbs damit sogenanntes "Smart Money" zur Verfügung.

Eine besondere Wettbewerbsstärke unserer Gesellschaft liegt nach unserer Einschätzung darin, dass wir nicht nur neue Anteile aus Kapitalerhöhungen zeichnen, sondern auch bereits bestehende Anteile von Altgesellschaftern (sog. "Secondary Shares") erwerben können, während klassische Venture Capital-Fonds, nach Beobachtung der Gesellschaft, in der Regel fast ausschließlich in "Primary Shares" investieren, also neue Anteile aus Kapitalerhöhungen. Außerdem ist die German Startups Group aufgrund der zeitlichen Langlebigkeit unserer "Evergreen-Struktur" unserer Einschätzung nach einer der wenigen institutionellen Investoren in Deutschland, der theoretisch auch über viele Jahre und in diversen Finanzierungsrunden und verschiedenen Reifegraden in ein Portfoliounternehmen investieren kann.

Unsere Mehrheitsbeteiligung Exozet ist eine mehrfach prämierte Agentur für Digitale Transformation und beschäftigt rund 140 Mitarbeiter in Berlin, Potsdam-Babelsberg und Wien. Neben Medienhäusern wie Axel Springer, ZDF, ORF, Deutsche Welle und BBC ist Exozet für etablierte Marken und Unternehmen wie Gothaer Versicherungen, die Deutsche Bahn, Audi, Deutsche Telekom sowie für Startups wie z.B. Wooga, LaterPay, Goodstuff Media, concertVR und für Portfoliounternehmen der GSG tätig. Exozet begleitet die Kunden durch den Prozess der Digitalen Transformation, entwickelt neue digitale Strategien und Anwendungen und unterstützt sie so maßgeblich dabei, ihr Geschäft zukunftsfähig zu machen. Exozet ist hierbei nicht nur Berater, sondern setzt die entwickelten Konzepte für ihre Kunden anschließend auch nahtlos mit umfangreichen Humanressourcen an Softwareentwicklern und Kreativen um. Ein weiteres wichtiges Standbein und Alleinstellungsmerkmal von Exozet ist die hohe Kompetenz bei der Erstellung von videozentrierten Lösungen z.B. Portale, Player und Apps. Exozet hat frühzeitig auf die Entwicklung von Virtual Reality und Augmented Reality Produkten gesetzt.

Aufbauend auf ihrem bisher größten Einzelauftrag der Firmengeschichte aus 2016 konnte Exozet Folgeaufträge für die Weiterentwicklung der Mediathek des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ZDF gewinnen und erfolgreich umsetzen. Der Fokus 2017 lag in der Umsetzung des Relaunchs der heute.de-Webseite, des Teletextsystems und der Integration von ZDFtivi in die ZDFmediathek. Für ZDFtivi wurden zusätzlich auch die Mobile Apps entwickelt. Parallel dazu wurde die ZDFmediathek kontinuierlich weiterentwickelt. Mit neuem Design, neuer Nutzerführung und deutlich mehr und intelligenteren Funktionen wurden diese Seiten von Grund auf neu gestaltet und den geänderten Sehgewohnheiten der Zuschauer angepasst. So werden z.B. für eingeloggte Benutzer, beruhend auf ihrer Nutzungshistorie, mit einem eigens dafür entwickelten Algorithmus personalisierte Empfehlungen ausgespielt. Auch die verbesserte Suche bietet durch Indizierungs- und Taggingservices unterschiedliche semantische

Empfehlungsverfahren. Etwa ein Drittel der monatlich 45 Mio. Besuche der ZDFmediathek erfolgen mittlerweile über mobile Geräte. Exozet begleitet den Sender auch in Zukunft dabei, sich im digitalen Markt neu aufzustellen.

Mit einer mehrstufigen Web-Kommunikation unterstützt Exozet den Kunden freenet.tv, dem Endkonsumenten den komplexen Vorgang des Wechsels zwischen Anbietern nahe zu bringen. Das von Exozet entwickelte Portal www.freenet.tv vermittelt Informationssuchenden alle Details über das erklärungsbedürftige neue Produkt und hat damit zentrale Bedeutung. Exozet hat dazu das Content- und Shop Management System geliefert und die komplexe Architektur zur Einbindung in bestehende Systeme (Backend, Shopsysteme, CRM, etc.) durch zahlreiche Schnittstellenanbindungen umgesetzt.

Das Audi e-tron VR-experience Kundenprojekt unserer Mehrheitsbeteiligung ist ein weiteres Beispiel einer der strategischen Stoßrichtungen Exozets: "...we deliver next generation experiences...". Exozet ermöglicht dem Kunden Audi mit Virtual / Augmented Reality die neu entwickelten Fahrzeuge in einem real anmutenden Erlebnis darzustellen und den Betrachter zum Teil des Geschehens werden zu lassen.

Exozet-Büros in Berlin

Mit der German Startups Group ist es uns in nur sechs Jahren seit Geschäftsaufnahme im Frühjahr 2012 gelungen,

  • unsere Marke zu etablieren, breite Bekanntheit und nach unserer Überzeugung hohe Reputation zu erzeugen,
  • seither zweitaktivster VC Investor in Deutschland nach dem überwiegend aus öffentlichen Mitteln gespeisten - High-Tech Gründerfonds zu sein,1
  • Ende 2015 mit Erfolg an die Börse zu gehen,
  • ein Portfolio von 21 für uns wesentlichen, teilweise sehr bekannten und erfolgreichen deutschen Startups der Growth, Early und Seed Stage aufzubauen, inkl. reiferen Wachstumsunternehmen wie Armedangels, Book-a-Tiger, Chrono24, Juniqe, Mister Spex, sowie jüngeren Hoffnungsträgern wie Finiata, Remerge uvm.,
  • einige Exits zu realisieren, darunter Delivery Hero, eWings, Fyber und Amorelie,
  • mehrere Beteiligungen mit teils hohem Gewinn zu veräußern, darunter Scalable Capital, CRX Markets, realbest und Pyreg,
  • eine Wandelanleihe in Höhe von 3 Mio. EUR mit Wandelrecht zu 2,50 EUR und 5 Jahren Laufzeit zu begeben, die seit 3. April 2018 im Freiverkehr der Börse Frankfurt gehandelt wird,
  • den bevorstehenden Eintritt in neue Geschäftsfelder vorzubereiten sowie
  • in allen Geschäftsjahren seit dem ersten vollen Kalenderjahr profitabel zu sein, nur mit Ausnahme des Geschäftsjahrs 2016.

Voraussichtlich Ende 2Q18 starten wir unsere angekündigte Online-Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von sog. Secondary Shares an deutschen Startups. Die im November 2017 gegründete 100%ige Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH (www.germanstartups.market) bringt unter der Marke G|S Market™ künftig Verkaufsinteressenten von Secondary Shares, also Startup-Anteilen in Besitz von Gründern, Business Angels, Mitarbeitern oder Venture Capitalists auf einer Online Plattform mit qualifizierten Anlegern als Kaufinteressenten zusammen und schafft damit Liquidität für solche bisher weitgehend illiquiden Anteile. Kaufinteressenten können nach erfolgreicher Akkreditierung auf der Plattform als (semi-)professionelle Anleger die sich bietenden Investmentopportunitäten einsehen und über die Plattform in Kontakt mit den jeweiligen Anbietern treten. Die Gesellschaft hat im Vorfeld umfassende Recherchen angestellt und in dessen Zusammenhang auch etliche Meinungsbildner der deutschen Startup- und VC-Szene befragt und von ihnen überwiegend sehr positives Feedback erhalten. Die Programmierung der Plattform durch unsere Mehrheitsbeteiligung Exozet ist mittlerweile fortgeschritten.

1 Quelle: CB Insights 2015, PitchBook 2016

Die German Startups Group wird die Plattform auch für weitere Anlageformen öffnen, wie z.B. Zeichnung und Erwerb von Anteilen neu aufgelegter sowie bereits laufender VC-Fonds, Wandeldarlehen, Venture Debt-Finanzierungen und gesamter Angel-/VC-Portfolios, und für von der German Startups Group syndizierte, also gepoolte Investments. Die neue Onlineplattform soll qualifizierten Anlegern Zugang zum gesamten Spektrum von Anlagemöglichkeiten in der Assetklasse verschaffen und zwar schon mit Investmentbeträgen ab 200 TEUR, während Direktinvestments und VC-Fonds oft erst ab siebenstelligen Mindestbeträgen zugänglich sind. Da die genannten Anlageformen in der Regel nicht ohne notarielle Urkunde und/oder Zustimmung Dritter übertragbar sind, findet das Matchmaking als "invitatio ad offerandum" statt. Die German Startups Group strebt Provisionen an, die im Mittel bei 5% des Werts der Anlage liegen dürften. In den USA gibt es erfolgreiche Vorbilder für solche Plattformen.

Parallel beabsichtigt die German Startups Group mit einer weiteren von ihr zu 50% mehrheitlich mitgegründeten Tochtergesellschaft German Startups Asset Management GmbH iGr. in der zweiten Jahreshälfte die Auflage eines passiven VC-Fonds namens G|S Tech50™, dessen Ziel es ist, an möglichst vielen der Top50 wertvollsten deutschen Startups Anteile zu erwerben und damit Anlegern in einem einzigen Anteilsschein die Partizipation an einer ganzen Zahl führender deutscher Technologie-Wachstumsunternehmen zu ermöglichen. Daneben wird die German Startups Asset Management Single Asset Special Purpose Vehicles (SPVs) auflegen, mit denen wir es Investoren auch in der Assetklasse ermöglichen wollen, Cherry Picking zu betreiben, indem sie sich an den SPVs unterbeteiligen. Die German Startups Asset Management GmbH iGr. hat eine Registrierung als sog. Kapitalverwaltungsgesellschaft bei der BaFin vorzunehmen. Diese ist inzwischen abgeschlossen.

Die German Startups Group vollzieht damit in 2018 eine Transformation vom Asset-Owner zu einem Asset Manager und zu einer Plattform, die Tech-Asset-Owner, VC-Asset-Manager und qualifizierte Anleger zusammenbringt und erweitert so ihr bisheriges Geschäftsmodell der Erzielung des Wertzuwachses von Beteiligungen in der eigenen Bilanz und der Digitalagentur um transaktionsbasierte Kommissionen, Management Fees und Carries aus Anlagen außerhalb ihrer eigenen Bilanz. Die Loslösung von der eigenen Bilanz eröffnet ihr ganz neue Wachstumsperspektiven, weil die Gesellschaft aufgrund des – in den Augen ihres Managements im derzeitigen Aktienkurs verkörperten – deutlichen Discounts auf den NAV pro Aktie zur Vermeidung einer Verwässerung ihrer Aktionäre zu diesen Kursen von Kapitalerhöhungen abgesehen hat und das auch weiter tut. Für die Entwicklung vom Asset-Owner zum Asset-Manager gibt es unter deutschen Beteiligungsgesellschaften erfolgreiche Beispiele.

Das Tempo und die Tragweite digitaler Disruption in allen Lebens- und Wertschöpfungsbereichen nehmen weiter zu. Technologieinvestments werden so als Assetklasse auch für deutsche Anleger immer wichtiger. Entsprechend schätzen wir das Marktpotential des geplanten Angebots der Online Plattform G|S Market™ und von weiteren, teils neuartigen VC-Fonds, wie unserem geplanten G|S Tech50™ Fonds, als groß ein.

Neben der strategischen Mehrheitsbeteiligung an Exozet, an der German Startups Market GmbH und an der in Gründung befindlichen German Startups Asset Management GmbH iGr. streben wir mittel- und langfristig den Aufbau weiterer operativer Geschäftsfelder an, für deren Durchführung wir aufgrund unserer Kenntnisse, Erfahrungen und unseres Netzwerks besonders befähigt sind und die wir mit überschaubaren Investitionen realisieren können.

Bzgl. der Minderheitsbeteiligungen stellen wir bis auf weiteres die Gewinnrealisierung durch Anteilsverkäufe aus dem Minderheitenportfolio in den Vordergrund und wollen deshalb bis auf weiteres überwiegend in Folgerunden bestehender Portfoliounternehmen investieren, da hier das Chance-Risiko-Verhältnis aufgrund längerer Kenntnis der Geschäftsmodelle, handelnden Personen usw, erfahrungsgemäß besser ist und wir für die Dauer des hohen Kursabschlags auf den von uns geschätzten deutlich höheren Net Asset Value pro Aktie keine Kapitalerhöhungen durchführen wollen, um die Altaktionäre nicht zu niedrigen Kursen zu verwässern. Zusätzlich haben wir bereits in 2017 weitreichende Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt. Darüber hinaus verzichtet die Komplementärin seit 1. Juli 2017 bis auf weiteres auf einen Prozentpunkt des 2,5%igen variablen Teils der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung ("Management Fee"). Ziel dieser Maßnahmen ist es, im Interesse der Aktionäre den in unseren Augen im aktuellen Aktienkurs verkörperten Abschlag auf den Net Asset Value pro Aktie zu verringern oder zu eliminieren und bei der Realisierung von Veräußerungsgewinnen die Nettoerlöse nicht allzu sehr durch Kosten zu schmälern. Unsere Veräußerungserlöse können wir künftig auch zum Aktienrückkauf oder für Ausschüttungen nutzen, soweit sie nicht zur Tilgung von Darlehen und in 2023 der Wandelanleihe zurückzustellen sind.

Die Aktien der German Startups Group werden seit 11. November 2015 an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Das gesamte Grundkapital von 11.984.400 Aktien der German Startups Group ist in den Handel im Qualitätssegment Scale der Deutschen Börse einbezogen. Mit der Kursentwicklung der letzten 15 Monate sind wir leider nicht zufrieden. Trotz positiver Nachrichten, insbesondere zum Thema gewinnträchtiger Anteilsveräußerungen, dem Gewinn 2017 und der Erweiterung unseres Geschäftsmodells konnten wir keinen Kursanstieg verzeichnen. Wir bleiben dennoch bei unserer Hypothese, dass deutsche Innovationskraft auch in turbulenten Zeiten unabhängig von Niedrigzinsumfeld, Eurokrise, Konjunktur, Geldpolitik, Rohstoffpreisen und dem Kapitalmarktumfeld Wert schafft und im Übrigen nicht stark mit Börsenkursen der

wichtigsten Assetklassen korrelieren. Jedoch ist es für Anleger bisher nicht leicht, daran unmittelbar teilzuhaben. Wir schlagen mit unserer Aktie die Brücke zwischen der Startup-Szene und dem Kapitalmarkt, sodass alle Anleger die Chance haben, an dem unermüdlichen kreativen Wirken deutscher Gründer, Tech-Unternehmer und Software-Ingenieure zu partizipieren. Mit unserer Online-Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von sog. Secondary Shares an deutschen Startups schaffen wir neue Möglichkeiten für Anleger, Tech-Investments zu tätigen. Am 2. Mai 2018 haben wir ein erstes Aktienrückkaufprogramm gestartet.

Wir danken unserem gesamten Team für die geleistete Mitarbeit und ihren Beitrag zum gemeinsamen Erfolg.

Berlin, im Mai 2018

Das Management

German Startups Group GmbH & Co. KGaA

Christoph Gerlinger

CEO | Geschäftsführer German Startups Group Management GmbH

BERICHT DES AUFSICHTRATS

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionäre,

im Geschäftsjahr 2017 hat der Aufsichtsrat der German Startups Group GmbH & Co. KGaA die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben im kontinuierlichen Dialog mit dem Geschäftsführer der persönlich haftenden Gesellschafterin wahrgenommen, den er bei der Leitung des Unternehmens sowohl beraten als auch gemäß § 111 AktG überwacht hat. Insgesamt haben sich aus seiner Tätigkeit und insbesondere aus der Überwachung der Geschäftsführung keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat wird deshalb in der Hauptversammlung die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der German Startups Group Management GmbH für das Geschäftsjahr 2017 vorschlagen.

In sechs Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Beschlüsse wurden vom Aufsichtsrat zudem auch in fünf Umlaufverfahren gefasst. Aufgrund der Tatsache, dass der Aufsichtsrat nur aus drei Mitgliedern besteht, war es nicht erforderlich, Ausschüsse zu bilden. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Geschäftsführer in engem Kontakt und informierte sich über wesentliche Geschäftsvorfälle und die Geschäftslage. Der Aufsichtsrat befasste sich in seinen Sitzungen unter anderem mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens und den alternativen Finanzierungsoptionen. Über die eingegangenen Beteiligungen und deren Entwicklung hat die Geschäftsführung jeweils berichtet.

Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Einzelabschluss gem. HGB für das Geschäftsjahr 2017 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, die inzwischen in Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft umfirmiert hat, ohne Bestehen einer Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, die inzwischen in Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft umfirmiert hat, ohne Bestehen einer Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Aufsichtsrat hat den Konzernjahresabschluss gemäß IFRS der German Startups Group GmbH & Co. KGaA und den Einzelabschluss gemäß HGB in der Sitzung vom 3. Mai 2018 zusammen mit der Geschäftsführung unter telefonischer Zuschaltung des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt den Einzelabschluss 2017 und den Konzernabschluss 2017 nach IFRS.

Die Feststellung des Jahresabschlusses gemäß HGB obliegt der Hauptversammlung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin an, den Jahresabschluss festzustellen.

Zum Ablauf der Hauptversammlung am 8. Juni 2017 hat Herr Andreas von Blottnitz sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn von Blottnitz für seine wertvolle Mitarbeit und seinen Einsatz für die German Startups Group. Mit Wirkung vom 8. Juni 2017 ist Herr Markus Kronenberghs in den Aufsichtsrat eingetreten.

Der Aufsichtsrat dankt dem Geschäftsführer und den Mitarbeitern für die im Geschäftsjahr 2017 geleistete Arbeit.

Berlin, im Mai 2018

Gerhard A. Koning Vorsitzender des Aufsichtsrats

BETEILIGUNGEN

ÜBERBLICK ÜBER UNSERE MEHRHEITSBETEILIGUNG UND DIE FÜR UNS WESENTLICHEN MINDERHEITSBETEILIGUNGEN

Zum 31. Dezember 2017 sind von den 37 Minderheitsbeteiligungen an operativ tätigen Unternehmen 20 für die Gesellschaft wesentlich und machen zusammen 89% des Werts aller 37 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus.

Exozet ist eine mehrfach prämierte Digitalagentur, die Beratungs- und Umsetzungsleistung rund um die "Digitale Transformation" aller Geschäftsprozesse anbietet. Hierzu gehören insbesondere das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimedialösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality sowie E-Commerce und Online-Marketing auf verschiedensten Plattformen, also die nahtlose Kombination aus Technologie und Design in digitalen Medien. Exozet beschäftigt ca. 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin (Schwerpunkt), Potsdam-Babelsberg und Wien. Neben klassischen Medienhäusern wie Axel Springer und der BBC war oder ist Exozet für etablierte Marken und Unternehmen wie ZDF, Media Broadcast - freenet, Gothaer, Burda, Audi, Deutsche Telekom sowie für Startups wie z. B. Wooga, LaterPay, Adviqo, colorfy, the Zene und für Portfoliounternehmen der German Startups Group tätig. Exozet wurde von CEO Frank Zahn gegründet. 2016 wechselte Peter Skulimma als Chief Commercial Officer zu Exozet.

UNSERE ZEHN FOKUSBETEILIGUNGEN (Auswahl Stand 31.12.2017)

Armedangels ist ein Social-Fashion-E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Köln, das auf Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche, gesundheitsunbedenkliche Materialien setzt und seine Bekleidung online sowie über herkömmliche Vertriebswege in fünf verschiedene Länder verkauft. Armedangels spricht so eine stark wachsende Kundengruppe an, die großen Wert auf die vorstehenden Kriterien legt. 2007 mit wenigen T-Shirt-Motiven als reiner Online-Shop gegründet, hat sich das Unternehmen nach eigener Einschätzung erfolgreich als junge, nachhaltige Marke etabliert. Armedangels erzielt substantielle Umsätze, wächst stark und beschäftigt über 50 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist unter anderem Gewinner des Neumacher-Gründerwettbewerbs der Wirtschaftswoche und wurde von den Lesern des Lifestyle Magazins Intro zum besten Modelabel 2015 gewählt. 2016 konnte das Kölner Fair-Fashion-Label nach eigenen Angaben 23 Millionen Euro umsetzen, ein Plus von 44%. Unser Anteil zum 31.12.2017: 2,5%

Ceritech entwickelt ein Verfahren, womit das Unternehmen zu geringen Produktionskosten Seltene Erden aus gipshaltigen Produktionsrückständen gewinnen kann. Ceritech bereitet dabei Partnerschaften mit zwei großen ausländischen Düngemittelwerken vor, bei denen große Mengen Phosphogips als Abfallprodukt der Phosphorsäureproduktion anfallen, aus dem Ceritech Seltene Erden extrahieren kann. Seltene Erden stellen für viele Hochtechnologieprodukte nach aktuellem Stand der Technik einen unverzichtbaren, weil kaum substituierbaren Werkstoff für Produkte wie Smartphones, Tablets und Elektromobilität dar. Sie sind z. B. in Deutschland für die Umsetzung der Energiewende – von Solarzellen über energiesparende Leuchtmittel bis hin zu Hochleistungsmagneten für Elektromotoren, Windrädern oder Fusionsreaktoren – unerlässlich. Die derzeit größten Anbieter von Seltenen Erden sind chinesische Unternehmen, die in den letzten Jahren nahezu eine Monopolstellung innehatten. Unser Anteil zum 31.12.2017: 6,1%

Juniqe ist die Lifestylemarke für handverlesene, bezahlbare Kunst. Motive internationaler Künstler werden von dem Online-Shop als Poster und Kunstdrucke für die Wand sowie auf Shirts, Schreibwaren und Wohnaccessoires angeboten. Die Produktion erfolgt auf Bestellung, sodass das Geschäftsmodell keine großen Vorratsbestände voraussetzt und höhere Margen erzeugt. Ferner verursachen die angebotenen Produkte eine geringere Rücksenderate als bei herkömmlichen E-Commerce-Anbietern. Das Unternehmen wurde 2013 von einem Team aus ehemaligen leitenden Casacanda-Mitarbeitern in Berlin gegründet (Casacanda wurde in 2012 von Fab.com übernommen). Juniqe liefert bereits nach eigenen Angaben in 13 europäische Länder, wuchs im Umsatz mit durchschnittlich 190% p. a. und erzielte im Jahr 2015 bereits einen zweistelligen Millionenumsatz. Juniqe belegte Platz 1 der CB-Insights-Liste "15 High Momentum German Early Stage Startups" im August 2015. Die Gründer wurden im Januar 2016 vom Wirtschaftsmagazin Forbes auf die Liste der "30 Under 30 Europe" im Bereich Retail und E-Commerce gewählt. Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,7%

2010 haben die Gründer von Friendsurance erkannt, dass viele Menschen Versicherungen besitzen, die sie nie oder nur selten in Anspruch nehmen. Versicherungsunternehmen honorieren im Gegenzug umsichtiges und faires Verhalten aber nicht. Deswegen hat Friendsurance ein neuartiges Versicherungsprinzip entwickelt, das Schadensfreiheit mit Beitragsrückzahlungen belohnt: Beim Friendsurance-Prinzip schließen sich Versicherte zu kleinen Gruppen zusammen. Von den gezahlten Versicherungsbeiträgen fließt ein Teil in einen gemeinsamen Topf. Wenn kein Schaden auftritt, bekommt jedes Mitglied der Gruppe einen Teil aus dem Topf als Beitragsrückzahlung erstattet. Typischerweise erhalten über 75% derjenigen, die das Friendsurance-Prinzip nutzen, Beiträge zurück. Das Friendsurance-Prinzip kann derzeit für Haftpflicht-, Hausrat-, Rechtsschutz- und Elektronikversicherungen renommierter Anbieter genutzt werden. Bei Versicherungen, die direkt über www.friendsurance.de abgeschlossen werden, ist dieses Prinzip bereits kostenlos in die Police integriert. Die Vision von Friendsurance ist es, Versicherungen für alle günstiger zu machen. Daran arbeiten aktuell rund 90 Mitarbeiter am Unternehmensstandort Berlin. Dabei kooperiert Friendsurance mit vielen Versicherungsunternehmen.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 3,8%

Mister Spex ist für viele ein Synonym für Online-Optiker in Deutschland. Über das Internet bietet das Unternehmen eine umfangreiche Auswahl qualitativ hochwertiger Korrektionsbrillen, Sonnenbrillen, Sportbrillen und Kontaktlinsen zu günstigen Preisen. Neben der Sortimentsvielfalt, der Preistransparenz und der Preisersparnis profitieren Kunden auch durch ein deutschlandweites Partnernetzwerk mit lokalen Augenoptikern von kostenlosen Services wie Sehtest und Brillenanpassung. Zudem verfügt Mister Spex über eine eigene Optikerwerkstatt in Berlin, in der die Endfertigung und Qualitätskontrolle der Brillen erfolgt. Das Unternehmen weitet außerdem seine Offline-Präsenz aus und hat bislang drei stationäre Läden eröffnet, mit weiteren in der Planung. Im Juli 2013 übernahm Mister Spex die schwedischen Online-Eyewear-Shops Lensstore sowie Loveyewear und im Februar 2015 den norwegischen Anbieter Lensit.no. Zudem ist Mister Spex mit eigenen Online-Shops im europäischen Ausland aktiv. Mister Spex ist Gewinner des eCommerce Award for Excellence 2015. Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,4%

Mehr als fünf Millionen glückliche Kunden und 15 Jahre Erfahrung im reCommerce - das ist reBuy, der Online-Shop für den An- und Verkauf gebrauchter Elektronik- und Medienprodukte. reBuy bietet im Markt einmalige 36 Monate Garantie. Über 3 Millionen geprüfte Artikel sind stets verfügbar. Im Bereich gebrauchter Elektronik ist das 2004 gegründete reCommerce-Unternehmen europäischer Marktführer. reBuy hat das Wirtschaftsjahr 2017 mit einem positiven operativen Ergebnis (EBITDA) und einem Umsatz von 109 Mio Euro abgeschlossen. In Deutschland können Kunden auf reBuy.de Elektronik- und Medienartikel aus insgesamt 14 Kategorien verkaufen oder erwerben. International ist das 500 Mitarbeiter starke Unternehmen bereits in Österreich, Frankreich, UK und den Niederlanden aktiv und expandiert weiter. Die Vision von reBuy ist es, dass Gebrauchtware zukünftig als bewusste Alternative zu Neuware verstanden wird, ohne Kompromisse in Optik oder Funktionalität, aber mit einer großen Preisersparnis. Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,0%

Das AdTech-Startup Remerge bietet App-Anbietern die Möglichkeit, durch eine integrierte Retargeting-Plattform nach eigenen Angaben in über 350.000 anderen Apps Werbung zu platzieren. Werbetreibende können so nach Angaben von Remerge bis zu 700.000 Nutzer pro Sekunde weltweit erreichen. Die anzusprechende Nutzerzielgruppe lässt sich nach verschiedenen Kriterien detailliert definieren. Dies verringert nach Aussage des Unternehmens die Streuverluste und erhöht sowohl die Wirkung der Marketing-Ausgaben auf Seite der Werbetreibenden als auch die Einnahmen der App-Publisher, weil durch Remerge höhere Klickraten erzielt werden können. Apps werden als Werbeträger wegen ihrer enormen internationalen Verbreitung auf über 2,5 Mrd. Smartphones weltweit für Werbetreibende immer wichtiger. Remerge konnte in den ersten drei Quartalen 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach eigenen Angaben ein Umsatzwachstum von über 500% erzielen. Auch das in 2Q15 neu gestartete US-Geschäft des AdTech-Unternehmens entwickelt sich hervorragend. Mittlerweile macht Remerge in den Vereinigten Staaten pro Monat mehr Umsatz als im gesamten Jahr 2015. Das Berliner Unternehmen ist Gewinner des Angel's Choice Award der Web Summit 2015 und eine der "3 Companies to Watch" laut Online Marketing Rockstars. Unser Anteil zum 31.12.2017: 2,0%

In Partnerschaft mit namhaften Versicherern bietet die Berliner Simplesurance Verbrauchern die Möglichkeit, direkt beim Online-Einkauf mit wenigen Klicks und zu günstigen Konditionen einzelne Produktversicherungen, z. B. gegen Bruchschäden bei einem iPhone, oder Garantieverlängerungen abzuschließen. Der Onlineshop verdient so Vermittlungsprovisionen und bietet seinen Kunden einen zusätzlichen Service, während Simplesurance eine Marge an den online verkauften Versicherungspolicen erzielt. Mit Endkunden-Portalen in nach eigenen Angaben neun europäischen Ländern bietet Simplesurance auch die Möglichkeit der direkten Produktversicherung.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 2,4%

Tictail ermöglicht es allen Einzelhändlern, selbst sogenannten Tante-Emma-Läden, innerhalb weniger Minuten und ohne jegliche Vorkenntnisse allein per Tictail-Smartphone- oder Desktop-App einen kostenlosen Online-Shop zu eröffnen. Die Händler können dadurch nach eigenen Angaben schnell und unkompliziert parallel zum stationären Ladengeschäft online Bestellungen annehmen und so zusätzlichen Umsatz generieren. Gleichzeitig aggregiert Tictail die angebotenen Produkte aller Händler auf ihrer Plattform und bildet somit eine Art digitales Einkaufszentrum, wodurch die einzelnen Händler sofort Online-Besucher verzeichnen. Zusätzlich können Händler ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot über kostenpflichtige Extrafeatures wie z. B. eine Facebook-Shop-Integration verbreiten. Ziel von Tictail ist es, durch die Mobilisierung der kleinteiligen Einzelhändler-Szene die meistgenutzte und beliebteste E-Commerce-Plattform weltweit zu werden. Der technologische Fokus liegt auf einem vom Ladenbesitzer intuitiv, ohne Vorkenntnisse zu bedienenden, interaktiven, kundenfreundlichen und anpassbaren Design. Nach Aussage des Unternehmens nutzen bereits über 125.000 Händler aus ca. 140 Ländern Tictail. Die Tictail-App wurde schon bei Markteinführung 2014 sowohl von Apple als auch von Google als "beste neue App" prämiert. Neben der German Startups Group zählen unter anderem Balderton Capital, Creandum und Acton Capital Partners zu den Gesellschaftern.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,2%

TVSmiles hat mit sogenannten Quiz Ads eine hocheffiziente Werbeform im Wachstumsmarkt Mobile Advertising entwickelt. TVSmiles bietet werbetreibenden Unternehmen eine Alternative zu klassischer Werbung, die Verbraucher oft unfreiwillig erdulden müssen, um an die Inhalte zu gelangen, die sie eigentlich konsumieren wollen. Der Werbetreibende schaltet in der im September 2013 veröffentlichten TVSmiles-Mobile-App Quiz Ads, durch die sich Nutzer freiwillig auf spielerische Art über das werbetreibende Unternehmen informieren und entsprechende Quizfragen beantworten können. Durch die Interaktion mit dem Unternehmen können Nutzer Punkte sammeln und diese gegen Prämien einlösen. Einerseits sind die Nutzer durch diese Werbeform nach eigener Ansicht viel empfänglicher für die werbetreibende Marke und deren Botschaft, andererseits führt dies zu einer hohen Kundentreue, da TVSmiles fortwährend Anreize für die Nutzer schafft, mit den werbetreibenden Unternehmen zu interagieren. Dies ermöglicht es TVSmiles zudem, Informationen über Nutzerverhalten und Produktpräferenzen zu gewinnen. Das AdTech-Startup hat kürzlich mit dem Start seiner Plattform Kwizzad sein Geschäftsmodell erweitert. Das neue Produkt ermöglicht es Anbietern von Mobile Apps, das von TVSmiles über drei Jahre optimierte, quizbasierte Werbeformat selbst zu integrieren und damit ihre Monetarisierung zu verbessern. Die App Publisher erzielen damit nach Angaben des Unternehmens die höchsten Werbeerlöse pro tausend Kontakte im Vergleich zu den anderen digitalen Werbeplattformen, da die spielerische Beschäftigung mit den Werbeinhalten eine effektive Umsetzung der Kampagnenziele ermöglicht. Nach Einschätzung der German Startups Group steigert Kwizzad das Skalierungspotential von TVSmiles enorm. CEO Christian Heins war zuvor Mitglied der Geschäftsleitung des Fernsehsenders 9Live. TVSmiles erreichte den ersten Platz in der Kategorie Mobile/App im Gründerszene Wachstums-Ranking 2016. Das Geschäftsmodell des in Berlin ansässigen Unternehmens basiert auf, nach eigenen Angaben, mehr als drei Millionen heruntergeladenen TVSmiles-Apps, durch die die Nutzer auf kontinuierliche Weise angesprochen werden können. TVSmiles nutzt drei Vertriebskanäle: die klassische Werbung, die digitale Werbung sowie die Direkt-/Affiliate-Werbung. Aktive Nutzer verwenden die App nach Daten von TVSmiles durchschnittlich länger als 90 Minuten im Monat. Unser Anteil zum 31.12.2017: 8,5% - daneben Wandeldarlehen in sechsstelliger Höhe

UNSERE WEITEREN FÜR UNS WESENTLICHEN BETEILIGUNGEN

AuctionTech wurde 2017 von ehemaligen leitenden Mitarbeitern des ehemals größten Online-Auktionshauses für Luxusgüter (Auctionata) gegründet, aus deren Insolvenzmasse sie mithilfe der German Startups Group die über viele Jahre hinweg entwickelte Online-Livestream-Auktionstechnologie erworben hat. Das Gründerteam rund um CEO Jan Thiel bietet diese einzigartige Technologie herkömmlichen Auktionshäusern und Online-Marktplätzen als Cloud-Software-as-a-Service an, damit sie ungeachtet ihrer Größe oder ihres Standorts Live-Videoauktionen ohne Latenz betreiben und so Bieter weltweit erreichen können. Potentielle Segmente sind neben Kunst, Luxusgütern, Uhren, Schmuck und Antiquitäten auch Classic Cars, Immobilien und B2B-Investitionsgüter. Die Technologie kann gegen eine Lizenzgebühr als White-Label-Lösung unkompliziert in die eigene Seite eingebunden werden, sodass kein Marken- oder Medienbruch entsteht.

Die German Startups Group ist als Lead Investor an AuctionTech beteiligt. Unser Anteil zum 31.12.2017: 18,1%

ayondo bietet Social Trading und CFD-Trading aus einer Hand. So können Anleger den Strategien der "Top Trader" folgen und deren Handelssignale direkt auf ihrem ayondo-Konto ausführen oder selbst "Top Trader" werden und mit jedem Trade zusätzlich verdienen. ayondo wurde bei den ADVFN International Financial Awards 2015 als beste Social-Trading-Plattform und vom Finanzmagazin Euro am Sonntag im CFD-Broker-Test mit der Note "sehr gut" ausgezeichnet. Die ayondo Holding ist in Zug/Schweiz domiziliert und verfügt über eine Niederlassung in Singapur. Sie hat mit dem CFD-Broker ayondo markets Ltd. (reguliert durch die FCA) eine Tochtergesellschaft in London und mit der ayondo GmbH (BaFin reguliert) eine Tochtergesellschaft in Frankfurt am Main. Das Technologie-Team hat seinen Sitz in Toronto. ayondo plant eine sogenannte Reverse Takeover Transaction mit einem an der Börse in Singapur (SGX) gelisteten Unternehmen.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 0,5%

Book a Tiger ist eine Online-Plattform für die Vermittlung von Reinigungskräften, die Nutzern über ein einfach zu handhabendes Buchungssystem eine Alternative zu vielfach schwarz beschäftigten Haushaltshilfen bietet. Die Inanspruchnahme des Service von Book a Tiger bietet den Kunden verschiedene Vorteile wie die steuerliche Absetzbarkeit der Dienstleistung, eine flexible Buchung per Smartphone, Versicherungsschutz sowie die Gewissheit einer verlässlichen und professionellen Reinigung auch im Falle von Urlaub oder Krankheit, da die Putzkräfte durch ein strenges standardisiertes Auswahlverfahren selektiert, ausgebildet und ggf. als Vertretung eingesetzt werden. Die Gründer von Book a Tiger, Nikita Fahrenholz und Claude Ritter, sind gleichzeitig die Mitgründer des überaus erfolgreichen deutschen Startups Delivery Hero (Lieferheld, Pizza.de, Foodora), an dem die German Startups Group ebenfalls beteiligt ist, und sind deshalb mit dem systematischen Aufbau neuartiger digitaler Geschäftsmodelle vertraut. Sie haben ihr Angebot seit der Gründung im März 2014 nach eigenen Angaben schon auf Geschäftskunden in mehr als 200 Städten ausgeweitet und sind neben Deutschland mittlerweile in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden aktiv. Book a Tiger ist laut CB Insights eines der "20 of Europe's Hottest Series A and B Tech Startups". Nikita Fahrenholz belegte 2015 den zweiten Platz auf der Financial-Times-Liste "Top 10 under 30" der europäischen Tech-Unternehmer. Unser Anteil zum 31.12.2017: 2,0%

Finiata bietet Factoring-Lösungen für Freiberufler, Freelancer, Selbständige sowie kleine und mittlere Unternehmen. Bislang wird dieses Marktsegment von etablierten Anbietern nicht hinreichend bedient, da individuelle Risikobewertungen hohe Kosten verursachen. Das erfahrene Gründerteam – die vierköpfige Führungsmannschaft kann 13 Jahre FinTech-Erfahrung vorweisen – nutzt bereits etablierte Scoring-Konzepte und erreicht durch Digitalisierung und Automatisierung niedrigere Kosten und Prozesskomplexitäten. Das Ziel von Finiata ist es, die Risikobewertung erstmals automatisiert in Sekundenschnelle vorzunehmen und das Forderungsausfallrisiko zu minimieren, sodass z. B. durch einfaches Abfotografieren einer Ausgangsrechnung mit Handy der Rechnungsbetrag beinahe sofort vereinnahmt werden kann. Durch Kooperationen mit den führenden europäischen FinTech-Unternehmen wurde die Funktionalität der Finanzlösung maximiert.

Das Gründerteam um CEO Sebastian Diemer hat gemeinsam bereits mit Kreditech, das auf Basis eines datengesteuerten Scoring-Modells Kredite für Privatpersonen anbietet, eines der

erfolgreichsten deutschen FinTech-Startups aufgebaut. Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,7%

Customer Alliance unterstützt Hotels seit 2009 mithilfe verschiedener Produkte weltweit beim Aggregieren und der Integration von gästebezogenen Daten sowie dem Ausschöpfen ihres Umsatzpotenzials. Mit "Review Analytics" bietet Customer Alliance ein 360°-Bewertungs-Management-System für einen umfassenden und professionellen Umgang mit Online-Bewertungen. So ist es möglich, etwa Online-Bewertungen zu verwalten und wichtige Statistiken für das Qualitätsmanagement zu erhalten. Daneben ermöglicht das Tool "Price Analytics" eine gezielte Preisgestaltung, indem es die Preisstruktur von Mitbewerbern im Auge behält und Hoteliers frühzeitig auf Marktveränderungen einstellt. Customer Alliances neuestes Produkt "Booked" ist ein responsives Buchungssystem, das Hotels erlaubt, ein leicht zu verwaltendes Buchungswidget auf ihren Webseiten zu implementieren, mit dem Kunden schnell und einfach Direktbuchungen vornehmen und Hotels ihre Provisionszahlungen verringern können. Seit der Firmengründung im Jahr 2009 verwenden mittlerweile über 3.500 Hotels aus über 35 Ländern Software-Lösungen von Customer Alliance. Das internationale Team besteht aus ca. 100 Mitarbeitern.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,9%

Fiagon ist ein MedTech-Startup, das mit seiner patentierten"FlexSensor"-Technologie innovative chirurgische Navigationssysteme der neuesten Generation entwickelt und fertigt. Mit der elektromagnetischen Navigationstechnologie setzte Fiagon in den letzten Jahren, gemeinsam mit weltweit renommierten Ärzten, einen neuen Standard in der medizinischen HNO-Navigation. Die nach eigenen Angaben einzigartige Technologie wird vom Stammsitz in Hennigsdorf bei Berlin heraus bereits international, über das europäische Ausland hinaus auch in den USA sowie in China für die Fachbereiche Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie in der Neurochirurgie und der Wirbelsäulenchirurgie eingesetzt. Fiagon erzielte im Jahr 2015 nach eigenen vorläufigen Angaben einen Umsatz von über 5 Millionen Euro und wächst stark und seit Jahren nachhaltig. Unser Anteil zum 31.12.2017: 1,4%

Die Mobile-, Web- und Smartwatch-App Onefootball ist mit über 20 Millionen Nutzern in ca. 200 Ländern nach eigenen Angaben die weltweit größte Online-Fußballplattform. Onefootball bietet als eines der bekanntesten deutschen Startups Fußballfans mit News, Live-Ergebnissen und Statistiken vielfältige Wege, sich über ihre Lieblingsmannschaften, -wettbewerbe und –spieler zu informieren und sich mithilfe sozialer Funktionen sowie Wett- und Tippmöglichkeiten tiefergehend mir ihrem Verein zu beschäftigen. Zu den Investoren von Onefootball gehören Union Square Ventures, einer der erfolgreichsten amerikanischen Venture-Capital-Investoren, Klaus Hommels VC-Fonds Lakestar, prominente Business Angels sowie der Sportartikelhersteller Adidas, der zudem als strategischer Partner fungiert. Onefootball wurde in den Jahren 2014 und 2015 von Google als eine der Top 50 Android Apps weltweit ausgezeichnet und zählt laut dem Wired Magazine den "100 Hottest European Startups 2015". Onefootball wurde auf der WWDC 2016, Apples großer Entwicklerkonferenz, als eine von wenigen deutschen Apps präsentiert. Unser Anteil zum 31.12.2017: 0,28%

Exozet-Büros in Berlin

Service Partner One digitalisiert den bislang fast ausschließlich analog bedienten Multimilliardenmarkt des Office Managements. Dienstleistungen wie u. a. Reinigung, Handwerkeraufgaben, Umzüge und Lieferungen von z. B. Getränken, Obstkörben oder Büromaterialien werden auf einer Plattform gebündelt und können zentral per iPad schnell und unkompliziert von Office Managern und Mitarbeitern gebucht werden. Die langfristige Kundenbindung als All-in-One-Serviceanbieter bietet zudem exzellente Möglichkeiten zum Cross-Selling weiterer Produkte und Dienstleistungen. Service Partner One zählt bereits über 1.000 Bürobetriebe in drei Ländern zu seinen Kunden. Das Berliner Unternehmen beschäftigt über 100 Mitarbeiter und expandiert gerade stark mit dem Ziel, die führende Online-Plattform für Office Management in Europa zu werden.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 3,4%

SoundCloud, gegründet im Jahr 2007, ist eine soziale Sound- und Musikplattform mit Sitz in London und operativer Betriebsstätte und Sitz der Geschäftsleitung in Berlin. SoundCloud bietet Zugang zu einer der, nach Einschätzung des Unternehmens, weltweit größten Communities von Musikschaffenden und Schöpfern von Klängen und Musik. Das Unternehmen ermöglicht es den Nutzern, über Widgets, Apps und ihre eigene Plattform, selbstkreierte Musik und anderweitige Klänge zu entdecken, sich miteinander zu vernetzen und ihre Entdeckungen mit anderen Nutzern zu teilen. Außerdem können die Nutzer über SoundCloud Musik aufnehmen, hochladen und diese über Webseiten, Blogs und soziale Netzwerke teilen. SoundCloud nutzen monatlich etwa 170 Mio. User. Umsätze generiert das Unternehmen mit kostenpflichtigen Abonnements wie Pro- oder Premier-Zugängen, die etwa Musikschaffenden die Möglichkeit bieten, ihre Musik bekannter zu machen. Im Frühjahr 2016 hat die Plattform das Abo-Modell SoundCloud Go eingeführt, wodurch Hörer Zugang zu einem erweiterten Musikkatalog, vor allem der drei Majorlabels, und eine Offline-Funktion erhalten.

Unser Anteil zum 31.12.2017: 0,15%

Wunder, 2014 in Hamburg gegründet, ist die weltweit führende urbane P2P-Ridesharing-Plattform, mit der sich Fahrgemeinschaften in ländlichen Gegenden organisieren lassen. Nutzer können per mobiler App auf Knopfdruck eine Mitfahrgelegenheit zu ihrem gewünschten Ziel anfordern und den Fahrer anschließend durch ein Trinkgeld entlohnen, von dem Wunder einen prozentualen Anteil erhält. Danach bietet sich für Fahrer und Fahrgast die Möglichkeit, sich gegenseitig zu bewerten, um eine hohe Qualität innerhalb der Community zu gewährleisten. Als zweitplatziertes Startup beim Webfuture Award 2014 ist Wunder bereits in verschiedenen Ländern aktiv, darunter vor allem Indien und den Philippinen. Gunnar Froh, Gründer und Geschäftsführer von Wunder, war zuvor Operations Manager und einer der ersten Mitarbeiter von Airbnb. Neben der German Startups Group sind Partech Ventures und andere Venture-Capital-Anbieter sowie renommierte Business Angels in das Mobilitäts-Startup investiert. Unser Anteil zum 31.12.2017: 0,68%

GASTBEITRAG IN DER FAS

GASTBEITRAG IN DER FRANKFUTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG

Ausgabe 30, 30. Juli 2017

FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG, 30. JULI 2017, NR. 30 geld&mehr 29

HEULEN Ein Start-up-Pionier attackiert deutsche Investoren und Medien: Ihr versteht das Thema Tech nicht und verspielt mit eurer Miesepeterei die Zukunft! Ein Weckruf von Christoph Gerlinger

ES IST ZUM

Die deutsche Misere lässt sich anhand von zwei prominenten Börsengängen darstellen, wo Tradition (Old Economy) und Zukunft (New Economy) frontal aufeinandergetroffen sind – und das auch noch in ein und derselben Branche, im Ernährungsbereich. Ende Juni sind zwei Firmen an der Börse gestartet, Vapiano, eine klassische Pizza-Kette, und Delivery Hero, eine Essensplattform im Internet. Der Tenor deutscher Investoren und Finanzmedien im Vorfeld lässt sich wie folgt zusammenfassen: "Vapiano ist etwas Solides, das kann man sehen und anfassen – Delivery Hero dagegen ist nur eine Internetplattform, die Verluste macht, also heiße Luft." So viel Unverständnis tut weh! Es ist zum Heulen.

Denn worum geht es? Vapiano ist ein herkömmliches Systemgastronomiemodell für italienische Küche, aufgezogen als Franchisekette. Dasselbe Geschäftsmodell gibt es seit den 50er Jahren: Innovation? Sehr gering. Unterscheidungskraft? Praktisch null. Ein solches Modell mag vielleicht risikoarm sein, chancenarm ist es in jedem Fall.

Delivery Hero dagegen ist eine Internetplattform für Essenslieferungen, mit der ebenfalls an Mahlzeiten verdient wird, allerdings ohne jeglichen materiellen Einsatz, sprich, ohne Wareneinsatz, ohne Teig, ohne Restaurants, ohne Köche, ohne Kellner und sogar – mit Ausnahme einer Tochterfirma – ohne Fahrer und Fahrzeuge. Dies ähnelt den Geschäftsmodellen von Uber, dem weltgrößten Personenbeförderungsunternehmen, und Airbnb, dem weltgrößten Personenbeherbergungsunternehmen. Autos beziehungsweise Hotels besitzen beide nicht.

Delivery Hero betreibt also nur eine Online-Plattform, um hungrige Menschen schnell und bequem mit Liefer-Restaurants zusammenzubringen. Damit ist weit mehr zu verdienen als mit dem Ausrollen von Pizzateig: Die Plattform kassiert für sich eine Vermittlungsgebühr von bis zu 20 Prozent des Essenspreises – ganz ohne den Herd anzudrehen.

Ein solches Geschäftsmodell ist um ein Vielfaches leichter zu vervielfältigen, größenskalierbar heißt der Fachbegriff, als eine physische Restaurantkette. Die Delivery Hero Holding, erst 2011 von Serienunternehmern in Berlin gegründet, beschäftigt folglich schon mehr als 1000 Mitarbeiter allein am Hauptsitz, ist in mehr als 40 Ländern aktiv und wächst stark – allein vergangenes Jahr um knapp 80 Prozent. Eine tolle deutsche Erfolgsgeschichte, oder?

Der Ton in der öffentlichen Debatte in Deutschland ist ein anderer. Obwohl der kleinere Wettbewerber Takeaway.com in den Niederlanden bereits mit großem Erfolg an die Börse gegangen war, lamentierte die "Wirtschaftswoche" noch im Mai in einer Titelstory über den ebenfalls öffentlich weithin unverstandenen Serienunternehmer Oliver Samwer, der mit seiner Start-up-Schmiede Rocket Internet maßgeblich an Delivery Hero beteiligt ist: "Delivery Hero scheint noch nicht reif für die Börse zu sein: Zusammen kamen die beiden Unternehmen [Delivery Hero samt der fusionierten Foodpanda] auf ein Minus von 117 Millionen Euro." Am 30. Juni ist Delivery Hero, allen Unkenrufen zum Trotz, an die Börse gegangen und seither mit fast fünf Milliarden Euro bewertet – immerhin rund die Hälfte der mehr als 100 Jahre alten Lufthansa.

Doch wer verdient bislang an solchen unternehmerischen Tech-Pionierleistungen? Da in Deutschland gemessen am Bruttoinlandsprodukt nur etwa ein Dreizehntel (ja: 1/13!) so viel Venture Capital (VC), Wagniskapital, wie in Amerika bereitsteht, siedeln sich die besten Gründer oft gleich in den Vereinigten Staaten an. Wenn sie doch hier bleiben und in Deutschland ihr Start-up aufziehen, werden sie von VC-Fonds finanziert, deren Anteilseigner sich oft zu großen Teilen aus angelsächsischen Investoren rekrutieren. Deutsche Finanziers in dem Bereich sind in der Regel zu klein, um bei Erfolg auch das Wachstum in der nächsten Stufe, der Growth Stage, mit Einzelbeträgen jenseits von zehn Millionen Euro zu finanzieren. Deshalb ziehen Start-ups dann nach Amerika oder akzeptieren das Wachstumskapital angelsächsischer VC-Fonds. Eigentümer werden dann internationale Investoren, diese dominieren fortan die sogenannten Cap Table, die Liste der wichtigsten Anteilseigner.

Selbst beim Gang an die Börse geht der Jackpot an uns vorbei. Delivery Hero hat schon am ersten Tag Zeichnungsgewinne von knapp zehn Prozent erzeugt, der Wettbewerber Takeaway.com bringt es inzwischen auf Kursgewinne von mehr als 60 Prozent. Es ist stark anzunehmen, dass bei beiden Unternehmen kaum deutsche Investoren unter den Zeichnern waren, die Aktien wurden ganz überwiegend in London und New York plaziert. Noch nicht einmal über die Großbanken hierzulande, die Deutsche Bank oder die Commerzbank, war eine Zeichnung möglich, geschweige denn wurde die Aktie aktiv beworben. Deutsche Banken messen der Aktie von Delivery Hero nur einen Beleihungswert von 15 Prozent des Kurses zu (im Vergleich dazu Lufthansa 70 Prozent).

Die ungeheure Kraft, die hinter exponentiellem Wachstum steckt, das schließlich auch Anlaufverluste zu üppigen künftigen Gewinnen werden lässt, ist für das menschliche Gehirn nur sehr schwer intuitiv abzuschätzen, wie unter anderem die aus dem Google X-Forschungslabor

hervorgegangene Singularity University im Silicon Valley lehrt. Als Beispiel nehme man ein Unternehmen, das über zehn Jahre hinweg jeweils 80 Prozent pro Jahr wächst. Es wäre völlig falsch, zu glauben, dass dieses Unternehmen nach zehn Jahren grob aufgerundet zwanzigmal so groß ist. Tatsächlich ist es auf die über 350-fache Größe angewachsen. Das beweist: Uns fehlt das intuitive Vorstellungsvermögen, exponentielle Wachstumseffekte richtig einschätzen zu können. Allein die drei wertvollsten Vertreter der jüngsten Generation von Internetgiganten – Apple, Google und Facebook – sind heute mehr wert als der ganze Dax und dabei viel jünger und mit weniger physischem Ballast beschwert als die 30 wichtigsten deutschen Konzerne.

Die von mir gegründete German Startups Group hält als börsennotierter Venture-Capital-Anbieter seit 2013 eine Beteiligung an Delivery Hero. Deren Wert hat sich in diesen dreieinhalb Jahren bis heute verfünffacht. Eine hochlukrative Investition also. Dennoch wurden wir am Kapitalmarkt häufig für das angeblich riskante Engagement bei Delivery Hero kritisiert, noch dazu, weil wir aufgrund unseres geringen prozentualen Anteils keine Kontrolle hätten.

Auch unser eigener Börsengang im Jahr 2015 als aktivster VC-Investor in Deutschland wurde vorwiegend von negativen, sachfernen Kommentaren begleitet. Dies gipfelte in einem besonders qualifizierten Schlusswort – weit unter der

wirt, ist seit zwei Jahrzehnten in der Internetbranche aktiv und hat mehrere Börsengänge hinter sich gebracht. Heute ist er Chef der German Startups Group. Die börsennotierte Holding mit Sitz in Berlin hält Beteiligungen an mehr als 40 Firmen, darunter am Online-Brillenhändler Mister Spex, am Musikdienst Soundcloud und an Delivery Hero, der Essensplattform, die vor vier Wochen an der Börse gestartet ist. Foto Archiv

Gürtellinie – in der hoch angesehenen "Börsenzeitung": "Falls dabei was schiefgeht: Das Geld ist nicht weg. Es hat nur ein anderer." Für Furore sorgen regelmäßig Artikel, wie im Februar 2014 in der "Wirtschaftswoche", welche die deutsche Start-up-Szene für tot erklären: "Die Party bei den Berliner Start-ups ist vorbei", hieß der Titel der Geschichte, die alle Start-up-Pleiten aufzählte und ein niederschmetterndes Bild des Berliner Tech-Ökosystems zeichnete. Aufhänger der Story: der Abverkauf eines Großteils des Investmentportfolios von Team Europe, dem damals neben Rocket Internet prominentesten Company Builder der Hauptstadt. Glücklicherweise kam in dem Artikel auch Kolja

Hebenstreit, Mitgründer von Team Europe, zu Wort, der den Verkauf wie folgt begründete: "An weniger Unternehmen gleichzeitig zu arbeiten ergibt bessere Ergebnisse, daher die Anteilsverkäufe." Team Europe konzentrierte sich in der Folge auf Delivery Hero. Die Party für die Macher von Team Europe ist aber nach dem Börsengang ganz sicher nicht vorbei. Da mögen sich die Kommentatoren im Börsenfernsehen noch so wundern, dass Delivery Hero erfolgreich an der Börse gestartet ist: "Wie erklären Sie sich das, dass die Leute bei einem Unternehmen, das Verluste schreibt, so zugreifen?", fragte mürrisch eine TV-Frau. Ähnliche negative Reflexe wie der Börsengang von Delivery Hero und wie

der unserer German Startups Group rief der Start des neuen Wachstumsbörsensegments Scale im März 2017 hervor – selbst in der hochseriösen Finanzpresse. "Neuer Markt 2.0" oder "Vorsicht vor Etikettenschwindel an der Börse", lauteten die abschätzigen Überschriften, um nur ein paar zu nennen. In anderen Ländern ist das Platzen der New-Economy-Blase längst verarbeitet. Auch in Deutschland gibt es Unternehmen aus dieser Zeit, die ihre Anleger mittlerweile reich gemacht haben, sofern die an ihren Aktien festgehalten haben. Die kraftstrotzende United Internet zum Beispiel ist so ein Fall. Dennoch sitzt bei uns die Angst immer noch tief, dass man mit einem Tech-Unternehmen, das stark wächst, aber noch nicht profitabel ist, möglicherweise Verluste machen könnte.

So verzittern wir aus einem Mangel an Urteilskraft in Kombination mit "German Angst" die Zukunft. Man muss sich dabei vor Augen führen, dass auch die heutigen deutschen Weltmarktführer einmal als Start-up angefangen haben. Auch sie haben Anlaufverluste verursacht, die sich teilweise über Jahrzehnte hinweg anhäuften.

Bestes Beispiel hierfür ist Friedrich Krupp mit seiner Krupp Gussstahlfabrik, der ein disruptives Verfahren zur Stahlverarbeitung erfand, jedoch knapp 50 Jahre brauchte, um die wiederkehrenden finanziellen Engpässe zu überwinden, Gewinne zu machen und schließlich zum Weltkonzern aufzusteigen. Die Fähigkeit, so etwas ex ante einschätzen zu können, und die Ausdauer, solche Situationen durchzustehen, scheint den Deutschen abhandengekommen zu sein.

Natürlich erfordert eine solche Anlageentscheidung mehr Wissen und Mut, denn man muss sich stärker mit den Geschäftsmodellen, dem Markt und der technischen Innovation auseinandersetzen. Und man muss mehr Volatilität aushalten, sprich Kursschwächen durchstehen können. Dafür winken aber auch vielfach höhere Gewinne. Dazu scheinen deutsche Anleger jedoch nicht willens oder in der Lage zu sein. Deutsche Technologieunternehmen sprechen daher lieber angelsächsische Investoren an oder gehen gleich im Ausland an die Börse. Die schwache Kursperformance des 2014 an die Börse gegangenen und in seinem Potential völlig unverstandenen Online-Shops für Babyprodukte, "windeln.de", spricht Bände. Genauso haben deutsche Anleger auch jahrelang Amazon verspottet. Der Kurs von Amazon ist seit dem Börsengang vor 20 Jahren um sagenhafte 5400 Prozent gestiegen: Klug ist, wer es gewagt hat.

Wenn Deutschland wieder ein führender unternehmerischer Standort auch für disruptive Technologien werden möchte, brauchen wir mehr Mut, mehr Urteilskraft auf Seiten des Kapitalmarkts und der Medien und ganz besonders: weniger deutsche Miesepeterei.

FINANZTEIL

FINANZTEIL

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017 33
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2017
34
Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2017
35
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2017 90
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2017
91
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom
1. Januar bis zum 31. Dezember 2017
93
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar
bis zum 31. Dezember 2017
95
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 116

GEPRÜFTER KONZERNABSCHLUSS (IFRS) DER GERMAN STARTUPS GROUP GMBH & CO. KGAA ZUM 31. DEZEMBER 2017

31.12.2017 31.12.2016
Note EUR EUR
Aktivseite
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert 2.4, 7.1 3.014.589,27 3.014.589,27
Immaterielle Vermögenswerte 2.5, 7.2 2.318.934,92 1.793.882,64
Sachanlagen 2.6, 7.3 198.236,35 208.135,51
Finanzanlagen 2.8, 3, 5, 7.4 21.921.309,13 24.397.608,01
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.8, 3, 5, 7.5 1.154.834,60 885.753,19
Latente Ertragssteueransprüche 2.12, 5, 7.11 3.544.806,87 3.526.487,81
32.152.711,13 33.826.456,43
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 2.9, 7.6 603.372,75 195.306,86
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.10, 7.7 2.370.613,66 2.714.585,45
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 7.8 1.005.941,99 1.977.517,34
Laufende Ertragssteueransprüche 7.7 79.110,85 66.594,72
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 7.7 95.061,08 248.967,87
Flüssige Mittel 2.11, 7.9 702.490,26 1.576.876,04
4.856.590,59 6.779.848,28
37.009.301,72 40.606.304,71
Passivseite
Den Aktionären und der Komplementärin
zustehendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 11.984.400,00 11.984.400,00
Kapitalrücklage 13.376.799,24 13.392.250,86
Bilanzergebnis 4.051.023,75 2.428.411,76
29.412.222,99 27.805.062,62
Ausgleichsposten Anteile Minderheitsgesellschafter 1.690.247,68 1.646.019,15
Eigenkapital 7.10 31.102.470,67 29.451.081,77
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2.13, 7.14 150.000,00 250.000,00
Passive latente Steuerverbindlichkeit 2.12, 5, 7.11 864.958,08 703.441,79
Rückstellungen 2.14, 5, 7.12 0,00 465.909,89
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.13, 7.14 623.835,75 745.607,55
1.638.793,83 2.164.959,23
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.14 887.382,97 342.997,07
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 7.15 0,00 60.160,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.14, 7.13 625.009,98 635.544,99
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.14, 7.13 2.303.276,39 7.240.650,67
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7.16 383.618,58 566.202,47
Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 7.17 68.749,30 144.708,51
4.268.037,22 8.990.263,71
37.009.301,72 40.606.304,71

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017

IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

01.01.2017 bis
31.12.2017
01.01.2016 bis
31.12.2016
Note EUR EUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 2.8, 3, 7.18
Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet sind
4.135.408,71 4.384.444,00
Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet sind
-3.077.661,32 -6.262.590,07
Gewinn aus dem Verkauf von Finanzanlagen 2.643.135,90 21.029,72
Verlust aus dem Verkauf von Finanzanlagen -262.437,19 0,00
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 3.438.446,10 -1.857.116,35
Ergebnis übrige Bestandteile
Umsatzerlöse 2.15, 7.19 9.612.138,10 10.909.248,98
Veränderung des Bestandes an unfertigen Erzeugnissen 7.24 403.691,29 31.784,74
Andere aktivierte Eigenleistungen 7.25 874.270,64 671.639,27
Sonstige betriebliche Erträge 7.21 435.512,37 199.938,90
Materialaufwand 7.26 -2.110.755,20 -2.246.890,31
Personalaufwand 7.22 -6.769.925,92 -6.755.760,66
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 7.22 -427.906,43 -428.686,12
Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Notierung der Aktie
84.763,28 EUR (Vj.: 153 TEUR)
7.23 -3.160.614,92 -4.152.040,53
Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen 7.27 -22.923,85 -52.520,89
Ergebnis übrige Bestandteile -1.166.513,92 -1.823.286,62
Außerplanmäßige Abschreibung auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapital
beschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen
7.28 0,00 -1.503.034,78
Finanzergebnis
Zinserträge 70.918,59 66.517,75
Zinsaufwendungen 7.29 -585.993,85 -254.620,10
Finanzergebnis -515.075,26 -188.102,35
Ergebnis vor Ertragsteuern 1.756.856,92 -5.371.540,10
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -80.468,01 2.029.675,01
Ergebnis/Gesamtergebnis 1.676.388,91 -3.341.865,09
Gewinnvortrag 2.428.411,76 5.894.628,65
Anteile Minderheitsgesellschafter -53.776,92 -124.351,80
Bilanzergebnis 4.051.023,75 2.428.411,76
Von dem Gesamtergebnis

den Aktionären und der Komplementärin der German Startups Group GmbH &
1.622.611,99 -3.466.216,89
Co. KGaA zustehend

auf die Minderheitsgesellschafter entfallend
53.776,92 -124.351,80
Ergebnis je Aktie 7.29 0,14 -0,29
davon Ergebnis je Aktie auf außerplanmäßige Abschreibung auf in Vorjahren
abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten
0,00 -0,12

Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

Inhaltsübersicht

  • Grundlegende Informationen
  • Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
  • Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
  • Konzerninhärente Risiken nach IFRS 7
  • Kritische Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen bei der Bilanzierung
  • Segmentberichterstattung
  • Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen des Abschlusses
  • Sonstige Pflichtangaben

1 Grundlegende Informationen

Die Muttergesellschaft German Startups Group GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "GSG", "German Startups Group", "Gesellschaft" oder "Muttergesellschaft") ist mit Umwandlungsbeschluss vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der German Startups Group Berlin AG (HRB 141612 B) entstanden und wird am Amtsgericht Charlottenburg unter der Handelsregisternummer HRB 160736 B geführt. In dem Zeitraum vom 11. November 2015 bis zum 1. März 2017 wurden die Aktien der Gesellschaft im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der GSG im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolgequalitätssegment des Entry Standards der deutschen Börse.

Der Sitz der Gesellschaft ist zum Stichtag 31. Dezember 2017 Platz der Luftbrücke 4 - 6 in 12101 Berlin, Deutschland.

Gegenstand der Muttergesellschaft ist die Gründung von Unternehmen und der Erwerb, das längerfristige Halten, Verwalten und Fördern im Schwerpunkt von Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen sowie daneben von Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen sowie darüber hinaus das Erbringen von Leistungen im Zusammenhang mit dem Vorstehenden an Portfoliounternehmen, wie die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemein Organisations- sowie Managementangelegenheiten. Ziel der Gesellschaft ist in Bezug auf die Beteiligungen die langfristige Förderung und Wertsteigerung.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Juni 2017 (Eintragung im Handelsregister am 15. Juni 2017) wurde der Gegenstand des Unternehmens erweitert auf die Ausgabe von Genussscheinen, Zertifikaten und anderen Papieren, die den Inhaber zur Teilhabe an der Wertsteigerung von einzelnen Portfoliounternehmen oder Gruppen von Portfoliounternehmen ermächtigen und der Betrieb einer Sekundärmarkt-Plattform für Anteile an Unternehmen.

Ferner ist Gegenstand der Muttergesellschaft die redaktionelle Bereitstellung von Informationen über Unternehmen, die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, in börsennotierten Wertpapieren, insbesondere Aktien, Genussscheine, andere Mezzanin-Instrumente, Anleihen, Fonds, Zertifikate und Derivate sowie – in geringem Umfang und ohne dabei erlaubnispflichtige Geschäfte zu betreiben – in Wertpapiere aller Art von oder bezogen auf branchenangehörige(n) oder – verwandte(n) Gesellschaften, einschließlich solcher, mit denen man auf fallende Kurse setzt, mit dem Ziel, die eigene Finanzierungsfähigkeit im Falle einer negativen Kursentwicklung von Vergleichsunternehmen abzusichern.

Das Segment "Creative Technologies (Exozet-Gruppe)" umfasst vor allem Beratungs- und Umsetzungsleistung rund um die "Digitale Transformation" aller Geschäftsprozesse, insbesondere das Konzipieren, programmiertechnische und kreative Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimediaprodukten und -lösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtualund Augmented Reality, E-Commerce und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen.

Der Geschäftsführer der German Startups Group Management GmbH, Berlin, (vormals: German Startups Group Berlin Management GmbH, Berlin) – der persönlich haftenden Gesellschafterin der GSG – hat den Konzernabschluss am 28. April aufgestellt sowie zur Weitergabe an den Aufsichtsrat und zur Veröffentlichung freigegeben.

2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die diesem Abschluss zugrunde liegenden wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wiedergegeben.

2.1 Grundlagen

Grundlagen des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss des GSG-Konzerns zum 31. Dezember 2017 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRS IC) erstellt worden.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Der Konzernabschluss stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Cashflows den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dar. Dazu erfolgt eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Auswirkungen der Geschäftsvorfälle, sonstiger Ereignisse und Bedingungen gemäß den im IFRS-Rahmenkonzept enthaltenen Definitionen und Erfassungskriterien für Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen.

Die GSG hielt zum 31. Dezember 2014 bereits 13,62 Prozent der Anteile an der Exozet Berlin GmbH und hat in 2015 weitere Anteile erworben. Mit Wirkung zum 30. Juni 2015 hielt die GSG erstmals 50,48 Prozent der Anteile an der Exozet Berlin GmbH (im Folgenden auch "Exozet Berlin"), was erstmals zur Aufstellung eines Konzernabschlusses (Erstkonsolidierungszeitpunkt) geführt hat.

Mit Handelsregistereintragung vom 6. Dezember 2016 ist das Stammkapital der Exozet Berlin um 8.372 EUR auf insgesamt 104.710 EUR erhöht worden. Die GSG hat an dieser Kapitalerhöhung in Höhe ihrer bisherigen Beteiligungsquote partizipiert und hielt damit zum Vorjahresbilanzstichtag 31. Dezember 2016 50,48 Prozent des Stammkapitals der Exozet Berlin.

Mit notariellem Kaufvertrag vom 22. Mai 2017 erwarb die GSG weitere 0,29 Prozent der Anteile an der Exozet Berlin GmbH, sodass die GSG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 mit 50,77 Prozent an der Exozet Berlin GmbH beteiligt ist.

Die Vorjahresvergleichszahlen betreffen den Konzernabschluss des GSG-Konzerns zum 31. Dezember 2016, welcher ebenfalls in Übereinstimmung mit den IFRS Grundsätzen aufgestellt wurde. Diese Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden grundsätzlich beibehalten.

Die folgenden Erläuterungen umfassen Angaben und Bemerkungen, die nach IFRS neben der

Bilanz, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Kapitalflussrechnung als Anhang in den Konzernabschluss aufzunehmen sind.

Der vorliegende Konzernabschluss der German Startups Group GmbH & Co. KGaA zum 31. Dezember 2017 basiert auf der Annahme der Unternehmensfortführung. Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des GSG-Konzerns. Die Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Bilanzgliederung erfolgt nach Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie voraussichtlich innerhalb des normalen Geschäftszyklus realisiert werden oder innerhalb eines Jahres fällig bzw. erfüllt oder veräußert werden sollen.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuererstattungsansprüche sowie Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Die bilanzierten latenten Ertragssteueransprüche und latenten Steuerverpflichtungen werden als langfristig ausgewiesen.

Sämtliche Posten des Konzernabschlusses wurden grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, soweit nachfolgend nicht andere Bewertungsmethoden für einzelne Posten erläutert werden. Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet, wenn sie Teil des Beteiligungsportfolios sind, das gemäß der Risikomanagement- und Anlagestrategie auf Basis des Fair Values gesteuert und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird. In den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten als "held for trading" ausgewiesene Finanzinstrumente werden ebenfalls ergebniswirksam zum Fair Value bewertet, auf Basis des Börsenkurses (Stufe 1) am Bewertungsstichtag.

Die der Aufstellung des Abschlusses nach IFRS zugrunde gelegten Schätzungen und Annahmen wirken sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen sowie auf die Höhe von Erträgen und Aufwendungen der Berichtsperiode aus. Obwohl diese Annahmen und Schätzungen nach bestem Wissen der Unternehmensleitung auf Basis der laufenden Ereignisse und Maßnahmen erfolgten, können die tatsächlichen Ergebnisse letztendlich von diesen Einschätzungen abweichen. Wesentliche Ermessensentscheidungen waren dabei vor allem in der Bewertung des Fair Values der Finanzanlagen notwendig. Sofern verfügbar und sachgerecht, basieren diese Entscheidungen auf fremdobjektivierten Unternehmensbewertungen aus Kapitalerhöhungen. Die Methodik der Bewertungen wird in Abschnitt 3.1 erläutert.

Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards und Interpretationen sowie Änderungen bei bestehenden Standards, die für am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden sind, wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewendet.

Zum 1. Januar 2017 waren folgende geänderte Rechnungslegungsstandards, die für den Konzern relevant sein könnten, erstmals verpflichtend anzuwenden, die keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hatten:

Standard/Titel Inhalt Verbindliche
Anwendung
in der EU
IAS 7 Die Änderung des Standards betrifft die 01.01.2017
Kapitalflussrechnungen verpflichtende Angabe einer
Überleitungsrechnung von Fremdkapitalkosten,
deren Cashflows innerhalb der
Finanzierungstätigkeit ausgewiesen werden oder
ausgewiesen werden können
IAS 12 Klarstellung, dass Abwertungen auf zum 01.01.2017
Ertragsteuern beizulegenden Zeitwert bewertete
Schuldinstrumente (aufgrund gestiegener
Marktzinsen) zum Ansatz von aktiven latenten
Steuern für nicht realisierte Verluste führen,
wenn der steuerliche Wert seinen
Anschaffungskosten entspricht
AIP 2014-2016 Die Änderung des IFRS 12 stellt klar, dass die 01.01.2017
Änderungen durch das Annual Angaben auch für Anteile gelten, die in den
Improvements Project 2014- Anwendungsbereich von IFRS 5 fallen (mit
2016 Cycle Ausnahme von IFRS 12.B10-B16).

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen, gibt es folgende veröffentlichte, jedoch vom Unternehmen nicht freiwillig vorzeitig angewandte IFRS, die für den Konzern relevant sein könnten:

Standard/Titel Inhalt Verbindliche
Anwendung in
der EU
IFRS 9
Finanzinstrumente
Neukonzeption der Bilanzierung von
Finanzinstrumenten sowie Abschaffung von IAS 39
Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung. IFRS 9
enthält neue Regelungen zu den drei
Bewertungskategorien (darunter die neue Kategorie
für ergebnisneutrale Fair-Value-Bewertung), zur
Wertminderung von Finanzinstrumenten nach dem
expected loss model und zum Hedge Accounting.
01.01.2018
IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
Neuer Standard zur Erlöserfassung, der die
bisherigen Standards IAS 18 Umsatzerlöse, IAS 11
Fertigungsaufträge und die entsprechenden
Interpretationen ersetzt. Darin wird geregelt, wie
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden –
insbesondere in welcher Höhe und zu welchem
Zeitpunkt bzw. über welchen Zeitraum – zu
realisieren sind. Dies erfolgt über ein sogenanntes 5-
Schritte-Modell. IFRS 15 enthält zudem auch
Regelungen zur Aktivierung von Ausgaben im
Zusammenhang mit der Akquisition bzw. zur Erfüllung
des jeweiligen Kundenvertrags.
01.01.2018
IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit
Kunden
Klarstellung hinsichtlich der Identifizierung von
Leistungsverpflichtungen, Prinzipal-Agenten
Beziehungen, Lizenzierung sowie Erleichterungs
vorschriften für den Übergang auf IFRS 15
01.01.2018
AIP 2014-2016
Änderungen durch das Annual
Improvements Project 2014-
2016 Cycle
Die Änderung an IAS 28 stellt klar, dass das Wahlrecht
zur erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert einer Beteiligung an einem assoziierten
Unternehmen oder Gemeinschaftsunter-nehmen
beim erstmaligen Ansatz für jede Beteiligung
unterschiedlich ausgeübt werden kann.
01.01.2018
IFRS 16
Leasingverhältnisse
Neukonzeption der Leasingbilanzierung. IFRS 16
ersetzt die bisherigen Regelungen zur
Leasingbilanzierung in IAS 17 und den dazugehörigen
Interpretationen. Kernelement von IFRS 16 ist es,
beim Leasingnehmer mit geringen Ausnahmen alle
Leasingverhältnisse und die damit verbundenen
vertraglichen Rechte und Verpflichtungen in der
Bilanz zu erfassen. Die bisherige Unterscheidung
zwischen Finance Lease und Operating Lease
entfällt. Die Vorschriften für den Leasinggeber sind
ähnlichen denen des IAS 17.
01.01.2019
IAS 28 Klarstellung, dass Unternehmen verpflichtet sind, 01.01.2019
Anteile an assoziierten IFRS 9 auf langfristige Anteile an assoziierten
Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen
anzuwenden (als Teil der Nettoinvestition in das
assoziierte Unternehmen; nicht nach der Equity
IFRS 9 Methode bewertet)
Durch die Änderung wird eine Gleichbehandlung von
01.01.2019
Finanzinstrumente positiven und negativen
Vorfälligkeitsentschädigungen herbeigeführt.
Entschädigungszahlungen vom Darlehensgeber an den
kündigenden Schuldner (negatives Entgelt) erfüllen
künftig das Zahlungsstromkriterium des IFRS 9.
IFRIC 22 IFRIC 22 stellt die Bilanzierung von 01.01.2018
Transaktionen in fremder
Währung und im Voraus
gezahlte Gegenleistungen
Geschäftsvorfällen, die den Erhalt von Zahlung von
Gegenleistungen in fremder Währung beinhalten,
klar
IFRIC 23 Anwendungshinweise zur Bilanzierung von 01.01.2019
Unsicherheit bezüglich der
ertragsteuerlichen Behandlung
tatsächlichen und latenten Steuerschulden und -
ansprüchen nach IAS 12, bei denen Unsicherheiten in
Bezug auf die ertragsteuerliche Behandlung
AIP 2015-2017 bestehen.
- IAS 12: Klarstellung in Bezug auf die Erfassung
01.01.2018
Änderungen durch das Annual
Improvements Project 2015-
2017 Cycle
ertragsteuerlicher Konsequenzen aus
Finanzinstrumenten, die als Eigenkapital
ausgewiesen werden.
- IAS 23: Klarstellung, dass sobald ein Vermögenswert
in einem gebrauchs- oder verkaufsfähigem Zustand
ist, ein Unternehmen jegliche noch vorhandenen
Fremdkapitalbestände, die speziell aufgenommen
wurden, um diesen Vermögenswert zu erhalten, als
Teil des allgemein aufgenommenen Fremdkapitals
bei der Ermittlung des Finanzierungskostensatz
behandelt.
- IFRS 3 / IFRS 11: Klarstellung der Bilanzierung für
einen Statuswechsel von At-Equity-Anteilen zu
Anteilen an einer Joint Operation (IFRS 11) und für
einen Statuswechsel von Anteilen an einer Joint
Operation zu alleiniger Kontrolle (IFRS 3).

GSG prüft derzeit die Auswirkungen oben erläuterter Änderungen der Standards auf die Zwischenabschlüsse und den Konzernabschluss. Mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wird nicht gerechnet. Der Konzern beabsichtigt die Anwendung der IFRS zum verpflichtenden Zeitpunkt, soweit eine entsprechende Anerkennung im Rahmen des Endorsement-Verfahrens erfolgt ist.

Die konzernweite Untersuchung der Auswirkungen aus der Anwendung von IFRS 9 auf den Konzernabschluss ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Änderungen betreffen die Neukonzeption der Bilanzierung von Finanzinstrumenten sowie die Abschaffung von IAS 39. Der Standard enthält neue Regelungen zur den drei Bewertungskategorien, zur Wertminderung von Finanzinstrumenten nach dem expected loss model und zum Hedge Accouting. Derzeit wird eingeschätzt, dass die quantitativen Auswirkungen auf den Konzern gering sind.

Die konzernweite Untersuchung der Auswirkungen aus der Anwendung von IFRS 15 auf den Konzernabschluss ist nahezu abgeschlossen. Der neue Standard zur Umsatzrealisierung wird kaum Auswirkungen auf die Umsatzrealisierung haben, da der weit überwiegende Teil der Umsätze im Konzernabschluss aufgrund von Routinetransaktionen (Erlösrealisation im Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsmacht) realisiert wird. Es liegen im Konzern keine Vereinbarungen vor, die mehrere Leistungen innerhalb eines Vertrages oder innerhalb mehrerer Verträge regeln (Multielement-Arrangements).

Mit der Beurteilung der Auswirkungen aus der Anwendung des IFRS 16 auf den Konzernabschluss wurde begonnen. Bisher geht die GSG davon aus, dass sich aufgrund der nach IFRS 16 vorgeschriebenen Bilanzierung von Vermögenswerten und Verpflichtungen in der Bilanz des Leasingnehmers zum Erstanwendungszeitpunkt eine geringe Erhöhung der Bilanzsumme ergeben wird. Anstelle von Leasingaufwendungen werden durch die Änderungen von IFRS 16 in der Folge zukünftig Abschreibungen und Zinsaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Abschließende Einschätzungen bezüglich der Auswirkungen und deren Quantifizierung wurden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorgenommen. Bezüglich der vorstehenden Änderung wurde ebenso noch keine Entscheidung hinsichtlich der anwendbaren Übergangsmethode getroffen.

Die Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden im Wesentlichen in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.

2.2 Funktionale Währung und Fremdwährungsumrechnung

a) Funktionale Währung und Berichtswährung

Die German Startups Group GmbH & Co. KGaA und sämtliche in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften stellen ihre Einzelabschlüsse in Euro (EUR) auf. Der Euro ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem die German Startups Group GmbH & Co. KGaA und die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften operieren und ist daher deren "funktionale Währung".

b) Umrechnung von Geschäftsvorfällen und auf Fremdwährung lautende Posten

Fremdwährungsgeschäfte werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Fremdwährungsposten werden in der Folgezeit zum jeweiligen Referenzkurs der Europäischen Zentralbank am Stichtag umgerechnet.

Bei der Erfüllung von Fremdwährungsgeschäften sowie aus der Umrechnung monetärer Fremdwährungsposten zum Stichtagskurs entstehende Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gesamtergebnisrechnung als Fremdwährungsgewinne oder -verluste erfasst, sofern diese nicht bereits über die Fair Value Bewertung der Finanzanlagen in den Gewinnen oder Verlusten aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet sind, enthalten sind.

2.3 Konsolidierungskreis

Der Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen ("GSG-Konzern") umfasst unverändert neben der Muttergesellschaft GSG drei zu konsolidierende Tochtergesellschaften, die nach IFRS 10 in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Dies sind die Exozet Berlin GmbH und deren hundertprozentige Tochtergesellschaften, die Exozet Potsdam GmbH sowie die Exozet Neue Medien Produktion Wien GmbH (zusammen "Exozet-Gruppe"). Die Exozet-Gruppe bildet ein eigenes Segment ("Creative Technologies") im Rahmen der Segmentberichterstattung. Bezüglich weiterer Finanzinformationen der Exozet-Gruppe sowie dessen Minderheits-gesellschaftern verweisen wir dementsprechend auch auf die Segmentberichterstattung unter Punkt 6.

Finanzinformationen
zur Exozet-Gruppe
TEUR
Kurzfristige Vermögenswerte 3.251
Langfristige Vermögenswerte 3.146
Kurzfristige Schulden 2.110
Langfristige Schulden 1.290

Die GSG hält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 mit Ausnahme der voll konsolidierten Exozet-Gruppe sieben Beteiligungen von mehr als 20 Prozent sowie zwei Beteiligungen von mehr als 50 Prozent, die, als reine Zwischengesellschaften, die Anteile an den eigentlichen

Portfoliounternehmen halten. Diese werden nicht vollkonsolidiert bzw. "at equity" in den Konzernabschluss einbezogen, da die Portfoliounternehmen für den Konzernabschluss nicht wesentlich sind und die von diesen Zwischengesellschaften gehaltenen Beteiligungen jeweils zu ihrem Fair Value in den Konzernabschluss einbezogen sind.

Die im November 2017 gegründete hundertprozentige Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH, Berlin, (www.german-startups.market) wird zum Bilanzstichtag noch nicht vollkonsolidiert in den Konzernabschluss einbezogen, da sie ihr operatives Geschäft erst 2018 aufnehmen wird und dementsprechend für den Konzernabschluss nicht wesentlich ist. Die Gesellschaft ist als Beteiligung zu ihrem Fair Value in den Konzernabschluss einbezogen.

2.4 Geschäfts- oder Firmenwert

Der GSG-Konzern bilanziert zum 31. Dezember 2017 gemäß IFRS 3.55 einen Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 3.015 TEUR (31.12.2016: 3.015 TEUR). Dieser resultiert in Höhe von 609 TEUR aus der Teilkonsolidierung der Exozet-Gruppe sowie in Höhe von 2.406 TEUR aus der Kapitalkonsolidierung der GSG mit der Exozet-Gruppe. Entsprechend den Vorschriften der IFRS unterliegt der Goodwill keiner laufenden Abschreibung. Gemäß IAS 36 ist der Goodwill einem jährlichen Impairment-Test zu unterziehen. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Exozet-Gruppe besteht das Risiko, dass der Goodwill in Zukunft ergebniswirksam abzuschreiben ist. Im Berichtsjahr ergeben sich keine Wertminderungen, sodass keine Abschreibungen vorzunehmen waren.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units, CGUs) aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt auf diejenigen CGUs, von denen erwartet wird, dass sie aus dem Zusammenschluss, bei dem der Goodwill entstand, Nutzen (in Form von Zahlungsströmen) ziehen. Dabei handelt es sich um die niedrigste Unternehmensebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Der im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert ist ausschließlich der Exozet-Gruppe als CGU zugeordnet.

Der Nutzungswert des zum 31. Dezember 2017 bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerts wurde aus dem Barwert der für die nächsten 5,0 Jahre prognostizierten Cashflows der einzelnen der Exozet-Gruppe angehörenden Unternehmen, als kleinste zu identifizierende CGUs, nach IFRS 36 ermittelt. Die Berechnung des Barwertes erfolgte nach folgenden Schlüsselannahmen:

Zeitraum für CF
Prognosen in Jahren
Diskontsatz Diskontsatz
ewige Rente
Exozet-Gruppe 5,0 15,51 % 12,15 %
(Vorjahr: 10,48 %) (Vorjahr: 7,26)

Es wurden für alle der Exozet-Gruppe angehörenden Unternehmen die gleichen Schlüsselannahmen gewählt, da alle Unternehmen im gleichen Branchenumfeld agieren, gleichartigen Risiken ausgesetzt sind und die einzelnen Unternehmen in wechselseitigen Beziehungen zueinander stehen, so dass die Wachstumserwartung der Unternehmen konvergent verläuft. Der Diskontsatz wurde auf Basis externer und interner Informationsquellen berechnet. Die Cashflows des Prognosezeitraums basieren auf den vom Management der Exozet-Gruppe genehmigten Finanzplänen, die auf Grundlage von Trendextrapolationen sowie aktuellen Initiativen aufgestellt wurden.

2.5 Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene, immaterielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten, werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen verbunden sein wird. Sie werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte sind entsprechend IAS 38 mit ihren jeweiligen Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten erfolgt entsprechend IAS 38.57, wenn die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen werden kann, es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen aus dem Vermögenswert ein wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können. Darüber hinaus muss der Konzern die Absicht haben und über ausreichende Ressourcen verfügen, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Die Planmäßige Abschreibung der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte beginnt mit deren Fertigstellung.

Die immateriellen Vermögenswerte werden über einen Zeitraum zwischen 36 und 78 Monaten linear abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßigen Abschreibungen nach IAS 36 erforderlich sind.

2.6 Sachanlagevermögen

Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend IAS 16 zu Anschaffungsoder Herstellungskosten bilanziert und, soweit abnutzbar, linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßige Abschreibung nach IAS 36 erforderlich ist. Unter entsprechender Anwendung des IAS 8.8 werden die Anschaffungskosten beweglicher Anlagegüter bis zu einem Wert von 150 EUR im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von mehr als 150 EUR aber nicht mehr als 1.000 EUR wurde ein Sammelposten gebildet, der linear über fünf Jahre abgeschrieben wird.

2.7 Wertminderungen nach IAS 36

An jedem Stichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines Vermögenswerts im Sinne von IAS 36 vorliegen. Sofern derartige Anhaltspunkte vorliegen bzw. wenn ein jährlicher Impairment-Test notwendig ist, wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des Vermögenswertes ermittelt. Ein jährlicher Impairment-Test ist bei Geschäfts- oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit einer unbestimmten Nutzungsdauer bzw. immateriellen Vermögenswerten, die noch nicht genutzt werden können, erforderlich.

Eine Wertminderung liegt vor, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zu betrachtenden Gruppe von Vermögenswerten (CGU) den erzielbaren Betrag übersteigt. Die Wertminderung ist erfolgswirksam zu erfassen. Der Konzern definiert die Exozet-Gruppe als eine separate zahlungsmittelgenerierende Einheit.

Der erzielbare Betrag ermittelt sich als der höhere Wert aus Netto-Veräußerungspreis und Nutzungswert (value in use). Der Nutzungswert ist der Barwert der künftigen Zahlungsströme, die durch die fortlaufende Nutzung eines Vermögenswertes und durch dessen Abgang am Ende der Nutzungsdauer erwartet werden. Sofern für einen Vermögenswert keine Zahlungsströme direkt zugeordnet werden können, wird der Nutzungswert der erzielbare Betrag der CGU, zu der der Vermögenswert gehört.

Wenn sich die Annahmen hinsichtlich des erzielbaren Betrages ändern, werden die Abwertungsverluste aus Wertminderungen im Rahmen einer Wertaufholung, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten, entsprechend neutralisiert. Die Wertaufholung erfolgt bis zu dem Buchwert, der sich ergeben hätte, wenn der Vermögenswert ohne Wertminderung planmäßig abgeschrieben worden wäre.

2.8 Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte / Ergebnis Beteiligungsgeschäft

Eines der Hauptgeschäftsfelder des GSG-Konzerns besteht darin, sich an Startups zu beteiligen, also sogenanntes Venture-Capital bereitzustellen. Die Beteiligung geschieht dabei nahezu ausschließlich über Eigenkapitalinstrumente gemäß IAS 32, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in solche Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden (sollen). Demnach sind Eigenkapitalinstrumente Verträge, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründen.

Nach IAS 39 sind diese Instrumente stets zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wenn sie beim erstmaligen Ansatz vom Unternehmen als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, weil die finanziellen Vermögenswerte gemäß einer dokumentierten Risikomanagement- und Anlagestrategie gesteuert und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird und die auf dieser Grundlage ermittelten Informationen zu diesen Vermögenswerten intern an die Geschäftsführung weitergereicht werden. Dabei werden Entwicklungen in den beizulegenden Zeitwerten stets in der Gewinn-und Verlustrechnung im Ergebnis Beteiligungsgeschäft erfasst.

Die ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen Wandeldarlehen und Darlehen, die an Portfoliounternehmen mit dem Zwecke der Wandlung in Eigenkapital ausgegeben wurden. Diese Darlehen sind als langfristig einzuordnen, da aus den entsprechenden Verträgen eine Gewährung des Fremdkapitals von mehr als 12 Monaten eingeräumt wird bzw. für die vorgesehenen Wandlungen kein fester Termin vereinbart wurde. Diese Finanzinstrumente werden ebenso wie die Eigenkapitalinstrumente zum Fair Value bewertet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Tabelle nach IFRS 7 unter Punkt 3.2.

2.9 Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt grundsätzlich zum niedrigeren Wert aus ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungsund Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten alle Kosten, die anfallen, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu bringen. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Material- und Fertigungsgemeinkosten, soweit sie im Zusammenhang mit dem Herstellungsvorgang anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie auf den Herstellungsbereich entfallen. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten keine Fremdkapitalkosten. Abwertungen wurden in der Berichtsperiode nicht vorgenommen.

Die zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bilanzierten Vorräte enthalten ausschließlich unfertige Leistungen aus Werk- und Dienstleistungsverträgen der Exozet-Gruppe.

2.10 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die Forderungen und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet.

Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche Wertpapiere zu Handelszwecken ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Die übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet.

Eine Wertminderung ist dann zu erfassen, wenn objektive Anzeichen dafür vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich oder werthaltig sind.

2.11 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Barmittel, Sichteinlagen bei Banken, sonstige kurzfristige, äußerst liquide Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten.

Das Kapitalmanagement wird im Wesentlichen von dem Geschäftsführer der Komplementärgesellschaft persönlich geführt. Vorrangiges Ziel ist unverändert die Erhaltung des Kapitals, die Sicherung der Liquidität der Gesellschaft sowie die Investition in im Wert steigende Unternehmensbeteiligungen, eine nachhaltige Steigerung des Eigenkapitals, der Ertragskraft sowie der Liquiden Mittel.

2.12 Latente und laufende Ertragssteueransprüche und -verbindlichkeiten

Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert in Bezug auf Vermögenswerte und Schulden und für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge gemäß IAS 12 berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Bilanzstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt der Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen. Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den GSG-Konzern (exklusive Exozet Wien) ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent sowie ein Gewerbesteuersatz von 14,35 Prozent für die in Berlin ansässigen Gesellschaften und von 15,75 Prozent für die Exozet Potsdam. Insgesamt wurden die latenten Steuern mit dem zum Vorjahr unveränderten Steuersatz von 30,18 Prozent berechnet bzw. mit dem zum Vorjahr unveränderten Steuersatz von 31,58 Prozent soweit es sich um latente Steuern handelt, die die Exozet Potsdam betreffen. Für die Exozet Wien wurde der in Österreich für Unternehmen einheitliche Steuersatz von 25 Prozent zur Bestimmung der latenten Steuern herangezogen.

Die laufenden Steuerschulden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von bzw. Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.

2.13 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten / sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen ausschließlich die Exozet-Gruppe und sind besichert durch persönliche Bürgschaften des Geschäftsführers der Exozet-Gruppe sowie durch Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

2.14 Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Rückstellungen betreffen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt nach IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben zum Bilanzstichtag, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtungen erforderlich wären.

Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn die Gesellschaft nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

2.15 Ertragsrealisation

Umsatzerlöse werden entsprechend den Kriterien des IAS 18 dann als realisiert ausgewiesen, nachdem die Dienstleistungen gegenüber den Auftraggebern vollständig erbracht wurden. Darüber hinaus muss dem Unternehmen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit wirtschaftlicher Nutzen zufließen und sich die Höhe der Umsatzerlöse verlässlich bestimmen lassen. Die Umsatzerlöse resultieren in überwiegendem Maße aus Dienstleistungsverträgen. Diese umfassen Beratungs- und Umsetzungsleistungen der "Exozet-Gruppe" rund um die Digitale Transformation aller Geschäftsprozesse, insbesondere das Konzipieren, programmiertechnische und kreative Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimediaprodukten und -lösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, E-Commerce und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen.

Im geringen Umfang bestehen Lizenzerlöse, die periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der zugrunde liegenden Verträge erfasst werden.

Die in der GSG realisierten Umsatzerlöse resultieren vorrangig aus Beratungsleistungen, die den Portfoliounternehmen oder Ko-Investoren in Rechnung gestellt wurden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von im Vorjahr gebildeten Rückstellungen, geldwerte Vorteile für Sachbezüge von Arbeitnehmern sowie Erstattungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz. Diese gelten in den Perioden ihrer jeweiligen Verbuchung als realisiert.

3 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

3.1 Grundsätze des Risikomanagements

Im Rahmen der Neuorganisation des Beteiligungsmanagements der Gesellschaft wurde durch die Geschäftsleistung entschieden, ein neues Risiko-Management-System zu etablieren, welches das alte System vollständig ersetzt. Das alte System basierte auf einem umfassenden Prozedere regelmäßiger Controllingreports zu allen Portfoliounternehmen. Die Erfahrungen mit diesen Reports haben gezeigt, dass diese aufwendig zu erstellen und schwer zu handhaben waren. Darüber hinaus erforderte dessen Vollständigkeit und Richtigkeit einen unverhältnismäßigen Aufwand.

Auf Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit hat die Geschäftsleitung ein neues Risiko-Management-System implementiert, das auf die Anforderungen des Beteiligungsportfolios der Gesellschaft zugeschnitten ist, den Zweck ebenso gut erfüllt und weit weniger Aufwand verursacht.

Das neue System basiert auf drei Säulen der Risikoanalyse:

Monitoring

Die Gesellschaft hat für jedes Portfoliounternehmen bezüglich der Firma sowie den kommerziellen Namen des jeweiligen Portfoliounternehmens einen Pressemonitor eingerichtet. Die News-Feeds des Pressemonitors werden täglich ausgewertet. Zudem erfolgen tägliche Auswertungen der Social Media-Aktivitäten und steht die Gesellschaft im regelmäßigen Kontakt. Werden Ereignisse oder Handlungsmöglichkeiten identifiziert, die sich auf die Geschäftsentwicklung der Portfoliounternehmen auswirken könnten, treten das Investment-Management oder die Geschäftsleitung unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens.

Monatliche oder quartalsweise Risikoanalyse

Die meist monatlichen Reportings der Portfoliogesellschaften werden durch das Investment-Management der Gesellschaft ausgewertet. Bei einer negativen Entwicklung, insbesondere der Liquiditätslage der Gesellschaft, erfolgt eine unverzügliche Mitteilung des Investment-Managements an die Geschäftsleitung. Das Investment-Management oder die Geschäftsleitung treten unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens. Bezüglich des pünktlichen Eingangs der Reportings werden Überwachungslisten geführt. Fehlende Reportings werden unverzüglich angemahnt. Die Geschäftsführung lässt sich regelmäßig, über die monatlichen oder quartalsweisen Reportings der Portfoliogesellschaften hinaus, bei persönlichen Treffen mit den Geschäftsführern der Portfoliounternehmen über die Geschäftsentwicklungen berichten.

Auffangnetz

Da Startups allgemein und somit auch die Portfoliounternehmen der GSG mit einer knappen Kapitaldecke und Liquiditätsausstattung arbeiten, führen unvorhergesehene negative Entwicklungen in der Regel binnen weniger Wochen oder Monate zu einer proaktiven Ansprache der Investoren seitens der Geschäftsführung der Startups, um die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Finanzierungsrunde oder deren Tolerierung zu erfragen. Diese Anfragen werden unverzüglich nach Eingang auch daraufhin analysiert, ob sich eventuelle Bewertungsänderungen ergeben.

Wie im Venture-Capital-Geschäft typisch, kann es auch bei GSG vorkommen, dass sie nur eingeschränkte Daten erhält, sofern sie keine vertraglichen Reporting Rights besitzt. Unabhängig davon können Umfang und Qualität der verfügbaren Daten sowohl über die Laufzeit einer Beteiligung als auch zwischen verschiedenen Portfoliounternehmen naturgemäß deutlich schwanken.

Die Einschätzungen des Risikomanagements können daher nur auf Basis der verfügbaren Daten erfolgen und sind entsprechend nur als Hilfestellung für das Investmentmanagement zu verstehen, erlauben aber keine genauen Wertungen, erst recht nicht, was Aussagen über naturgemäß unsichere zukünftige Entwicklungen betrifft.

3.2 Klassen der Finanzinstrumente nach IFRS 7

In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der
Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien nach
IAS 39 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte
der Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse
angegeben:
Bilanzposten
31. Dezember 2017, in TEUR
(31. Dezember 2016, in TEUR)
Buchwert Bewertungskategorie 1) Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam Beizulegender Zeitwert Bilanzstichtag
Finanzanlagen 21.921 21.921 21.921
(24.398) afv (24.398) (24.398)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.371 0 2.371
(2.715) LaR (0) (2.715)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.155 1.155 1.155
(886) afv (886) (886)
22 22 22
(992) HfT (992) (992)
984 0 984
(986) LaR (0) (986)
Flüssige Mittel 702 0 702
(1.577) LaR (0) (1.577)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.037
(593)
AmC 0
(0)
1.037
(593)
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
625
(636)
AmC 0
(0)
625
(636)
Sonstige 2.927 2.927
finanzielle Verbindlichkeiten (7.986) AmC 0
(0)
(7.986)
Davon aggregiert 23.076 23.076 23.076
(25.284) afv (25.284) (25.284)
4.057 0 4.057
(5.278) LaR (0) (5.278)
22 22 22
(992) HfT (992) (992)
4.589 0 4.589
(9.215) AmC (0) (9.215)

1 afv: at fair value (zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte); LaR: Loans and Receivables (Kredite und Forderungen); Hft: Held for trading (Handelszwecke); AmC: Amortised Cost (Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden)

Die in der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2017 ausgewiesenen Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, entsprechen jeweils im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente können nach der Bedeutung der in ihre Bewertungen einfließenden Faktoren und Informationen klassifiziert und in (Bewertungs-) Stufen eingeordnet werden. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine Stufe erfolgt nach der Bedeutung seiner Inputfaktoren für seine Gesamtbewertung und zwar nach der niedrigsten Stufe, deren Berücksichtigung für die Bewertung als Ganzes erheblich bzw. maßgeblich ist. Die Bewertungsstufen untergliedern sich hierarchisch nach ihren Inputfaktoren:

  • Stufe 1 auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte (unverändert übernommene) Preise
  • Stufe 2 Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen
  • Stufe 3 nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren)

Die German Startups Group bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Anteilspreise. Bestehen Qualitätsunterschiede bei den Anteilen, z.B. in Form von einer höheren oder niedrigeren Position in der Hierarchie der Liquidationspräferenzen, adjustiert die German Startups Group die fremdobjektvierten Anteilspreise entsprechend, um die Vor- oder Nachteile gegenüber den zum Vergleich herangezogenen Anteilen zu berücksichtigen. Liegt der Zeitpunkt der Fremdobjektivierung des Anteilspreises schon länger zurück und sind in der Zwischenzeit wesentliche positive oder negative Entwicklungen eingetreten, bewertet die GSG die Anteile entsprechend höher oder niedriger und bedient sich dabei geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden (z.B. DCF oder Peer-Group-Analyse), wenn es sachgerecht erscheint und keine bloße Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises möglich ist. Liegt kein fremdobjektivierter Anteilspreis vor, bewertet die German Startups Group anhand geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden oder zu Anschaffungskosten.

Insbesondere durch im Berichtsjahr getätigte Anteilsveräußerungen hat sich das Beteiligungsportfolio der Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zu dem Beteiligungsportfolio zählen auch Wandeldarlehen, da deren Wandlung in Anteile zeitnah beabsichtigt ist.

Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 20 ihrer 37 aktiven Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich ("für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen"). Diese Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Values, das Momentum der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments vorzunehmen.

Zum 31.12.2017 bewertet die Gesellschaft 16 der 20 für sie wesentlichen Portfoliounternehmen auf Basis von fremdobjektivierten Anteilspreisen, d.h. solchen Preisen, die fremde dritte Investoren zuletzt für gleiche oder äquivalente Anteile bezahlt haben, oder niedriger. Bezogen auf den Wert des Gesamtportfolios sind 86 Prozent des Wertes fremdobjektiviert. 14 Prozent des Wertes des Gesamtportfolios verkörpern Höherbewertungen gegenüber dem letzten fremdobjektvierten Anteilspreis aufgrund einer Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises oder der Anwendung alternativer Bewertungsmethoden.

Die Fremdobjektivierungsereignisse der 16 zu oder unter dem fremdobjektivierten Anteilspreis bewerteten, für die GSG wesentlichen Beteiligungen lagen am 31. Dezember 2017 im Durchschnitt 295 Tage zurück. Die Stichtagsbewertung führte zu keinen abweichenden Ergebnissen. Der Fair Value dieser 16 Beteiligungen beträgt zum 31.Dezember 2017 12.931 TEUR. Der vorstehende Durchschnitt ist gewichtet nach dem Anteil des Fair Value der einzelnen Beteiligungen am Fair Value aller 16 Beteiligungen.

Zudem bilanziert die Gesellschaft in den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten ein Darlehen, welches im Zusammenhang mit Portfoliounternehmen gewährt wurde. Der auf Basis der Bewertungsstufe 3 ermittelte Fair-Value des Darlehens beträgt zum Bilanzstichtag 184 TEUR.

Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche Wertpapiere ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Umkategorisierungen von Stufe 1 auf Stufe 3 werden dann vorgenommen, wenn keine öffentliche Preisfeststellung mehr verfügbar ist, z. B. wenn ein Portfoliounternehmen an die Börse geht und der Handel in Aktien des Portfoliounternehmens später eingestellt wird, bevor die Gesellschaft diese Aktien veräußert hat.

Das Risikomanagement überprüft die klassischen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Portfoliounternehmen, ergänzt um weitere typische KPIs und Informationen aus der ständigen Kommunikation mit der Finanzleitung oder der Geschäftsführung der Portfoliounternehmen.

In der Regel hat der GSG-Konzern als Minderheitsgesellschafter zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftsführung, dennoch setzt sich die GSG im Risikomanagement laufend mit der Performance der Portfoliounternehmen auseinander, soweit von diesen aktuelle Finanzinformationen vorgelegt werden, und kann so bessere Investmententscheidungen treffen, bei Fehlentwicklungen den Dialog mit dem Management und Ko-Gesellschaftern suchen und frühzeitig in der Anwerbung von neuem Kapital helfen.

Da es sich oftmals um Frühphasenbeteiligungen handelt, sind Umsatz und EBIT allein keine relevanten Wertbestimmungsmerkmale. Performanceindikatoren liegen gerade in der Frühphase von Internet-Unternehmen oft in KPIs, wie der Nutzung und dem Nutzerverhalten, den Kundenakquisitionskosten sowie dem Wert eines akquirierten Nutzers. Entsprechend gibt die Analyse der Reportings der Portfoliounternehmen der GSG die Möglichkeit, gezielt nach weiteren, oftmals fehlenden aber relevanten Kennzahlen zu fragen, oder diese im Marktvergleich zu prüfen und ein Gefühl für das Potential zu entwickeln.

Die als Wandeldarlehen ausgegebenen finanziellen Vermögenswerte wurden auf Basis der Stufe 3 bewertet, da für den Wert der Wandeldarlehen keine Faktoren der Stufen 1 und 2 vorliegen. Als Basis für die Bewertung wurde entweder der Ausgabebetrag der Wandeldarlehen erhöht um die fälligen Zinsen herangezogen oder der nach den obenstehenden für die Beteiligungen geltenden Bewertungsmethoden ermittelte Fair Value der durch die Wandlung der Darlehen zu übernehmenden Anteile.

Bei den nach Bewertungsstufe 3 bewerteten finanziellen Vermögenswerten ist darauf hinzuweisen, dass sich der Fair Value ändern kann, wenn die Inputfaktoren durch plausible alternative Angaben ersetzt werden.

Eine Sensitivitätsanalyse ist bei den langfristigen finanziellen Vermögenswerten, die in Höhe von 23.076 TEUR (31.12.2016: 25.283 TEUR) auf Basis der Stufe 3 bewertet wurden, nicht möglich, da keine beobachtbaren Parameter zur Verfügung stehen.

Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten langfristigen Bilanzpositionen basierend auf Stufe 3 stellt sich wie folgt dar:

2017
TEUR
2016
TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 25.283 18.656
Erträge aus Neubewertung 4.135 4.384
Aufwendungen aus Neubewertung -3.078 -6.263
Zugang 1.286 8.524
Abgang -4.550 -18
Zeitwert zum 31. Dezember 23.076 25.283

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind und Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, ausgewiesen.

Die Entwicklung der beim zum Fair Value bewerteten kurzfristigen zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten basierend auf Stufe 1 stellt sich wie folgt dar:

2017
TEUR
2016
TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 992 0
Zugang 0 998
Abgänge -961 0
Aufwendungen aus Neubewertung -9 -6
Zeitwert zum 31. Dezember 22 992

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.

4 Konzerninhärente Risiken nach IFRS 7

4.1 Zinsänderungsrisiko

Die Aktivitäten des Konzerns beinhalten nur unwesentliche finanzielle Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, da die in den langfristigen Schulden bilanzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten überwiegend festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten beinhalten.

4.2 Ausfallrisiko (Kreditrisiko)

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für die Konzerngesellschaften, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Der GSG-Konzern geht Geschäftsverbindungen grundsätzlich nur mit kreditwürdigen Vertragsparteien ein, um die Risiken eines Verlustes aus der Nichterfüllung von Verpflichtungen zu vermeiden. Ausfallrisiken können lediglich hinsichtlich der an einige Unternehmen gewährten Darlehen/Wandeldarlehen sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Exozet-Gruppe bestehen. Bei den Unternehmen, denen Darlehen/Wandeldarlehen gewährt wurden, kann in Folge ihres Entwicklungsstadiums die Liquidität teilweise gering sein, so dass möglicherweise eine Rückzahlung der Darlehen/Wandeldarlehen gefährdet scheint. Dies liegt im Regelfall aber nicht im Interesse des GSG-Konzerns, sondern die Wandlung in Anteile im Rahmen der nachfolgenden Finanzierungsrunde. Sollte wider Erwarten für die zum Bilanzstichtag insgesamt ausgereichten Wandeldarlehen eine Wandlung in Eigenkapital in den Folgeperioden nicht vorgenommen werden, besteht ein Ausfallrisiko in Höhe von 971 TEUR (31.12.2016: 704 TEUR). Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 werden die Forderungen aus den Wandeldarlehen in Höhe ihres Fair Value von 971 TEUR (31.12.2016: 704 TEUR) bilanziert. Für die im Zusammenhang mit Portfoliounternehmen ausgegebenen Darlehen bestehen Ausfallrisiken in Höhe von 184 TEUR (31.12.2016: 182 TEUR).

Zum Stichtag besteht im Hinblick auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht im Wert gemindert sind und für die der Gesellschaft keine Sicherheiten gestellt wurden, folgende Altersstruktur:

Altersstruktur Forderungen
aus
Lieferungen und
Leistungen in TEUR
31.12.2017 31.12.2016
nicht älter als 30 Tage 1.665 1.909
nicht älter 60 Tage 146 114
nicht älter 90 Tage 5 33
nicht älter 180 Tage 167 331
nicht älter 360 Tage 55 250
älter als 360 Tage 333 78
Gesamt 2.371 2.715

Im Berichtsjahr waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 64 TEUR (2016: 193 TEUR) aufgrund von Unternehmensinsolvenzen vollständig auszubuchen. Für die verbleibenden Forderungen der Konzerngesellschaft bestehen keine Anzeichen für Wertminderungen. Wertberichtigungen werden grundsätzlich dann gebildet, wenn das Risiko besteht, dass eine Forderung vollständig oder teilweise uneinbringlich geworden ist.

Bei den in der Tabelle aufgeführten Forderungen, die älter als 90 Tage sind, handelt es sich in überwiegendem Maße um Sicherungseinbehalte von Kunden der Exozet-Gruppe, die nach Ablauf von vertraglich vereinbarten Gewährleistungsfristen an diese Gesellschaften ausbezahlt werden. Für die übrigen Forderungen besteht nur ein geringes Ausfallrisiko, da für diese Zahlungsvereinbarungen mit den Kunden bestehen, die eingehalten werden.

Im Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus in Vorjahren veräußerten Anteilen an Portfoliounternehmen um 71 TEUR (2016: 327 TEUR) im Wert gemindert.

4.3 Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko

Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement der GSG liegt bei dem Geschäftsführer der Komplementärin (German Startups Group Management GmbH) und für die Exozet-Gruppe bei deren Geschäftsführung. Die Geschäftsführer haben ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen aufgebaut. Die Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken werden durch das Halten von angemessenen Rücklagen, offenen Kontokorrentlinien und durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gesteuert. Zum Bilanzstichtag bestehen offene Kreditlinien bei der Exozet-Gruppe in Höhe von 454 TEUR inkl. 16 TEUR Avallinie (31.12.2016: 325 TEUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von insgesamt 1.037 TEUR (31.12.2016: 593 TEUR) stammen sämtlich aus der Exozet-Gruppe und sind in Höhe von 252 TEUR (31.12.2016: 397 TEUR) besichert durch persönliche Bürgschaften des Geschäftsführers der Exozet Berlin

GmbH sowie einer Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dieser Gesellschaft.

Die kurzfristigen Schulden sind im Vergleich zum 31. Dezember 2016 von 8.990 TEUR um 4.722 TEUR auf 4.268 TEUR zum 31. Dezember 2017 gesunken. Im Berichtszeitraum nutzte die GSG einen Teil der in 2017 erzielten Veräußerungserlöse, um zwei Drittel bzw. 4,5 Mio. EUR der valutierenden Finanzverbindlichkeiten in ihrer Einzelbilanz in Höhe von 6,5 Mio. EUR vorzeitig zu tilgen. 2016 hatte die Gesellschaft die Darlehen zur Finanzierung attraktiver Investmentopportunitäten aufgenommen.

4.4 Marktrisiko

Es besteht grundsätzlich das Marktrisiko, dass die Unternehmen, an denen Beteiligungen bestehen, mit ihrem jeweiligen Produkt und/oder Geschäftsmodell nicht erfolgreich sein werden. Das maximale Marktrisiko kann auf den Betrag der in diesem Zusammenhang entstehenden vollständigen Abschreibung der gesamten Buchwerte sowie weiterer eventuell im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Ansprüchen stehenden Aufwendungen beziffert werden.

Für das Risikomanagement verweisen wir auf den Abschnitt Grundsätze des Risikomanagements. Es erfolgt keine Sensitivitätsanalyse, da es bislang keine ausreichenden Daten über die in den jeweiligen Geschäftsbereichen typischen Marktrisiken gibt. Über die strukturelle Diversifikation der Portfoliounternehmen wird gewährleistet, dass die Ausfallrisiken stochastisch unabhängig sind, und das Risiko damit minimiert wird. Sollten allerdings Risiken in einem bestimmten Marktsegment bestehen, ist nicht zu vermeiden, dass hierdurch eventuell Investitionen in Unternehmen, die im gleichen Marktsegment tätig sind, betroffen sein könnten.

In der Exozet-Gruppe wird der überwiegende Umsatzanteil mit Bestandskunden generiert. Die Umsätze mit Bestandskunden tendieren dazu, über ein Kalenderjahr hinweg weniger volatil bzw. besser prognostizierbar zu sein als die Umsätze mit Neukunden. Für weiteres Wachstum erscheint es notwendig, dass die Exozet-Gruppe den Neukundenumsatz signifikant steigert.

4.5 Venture-Capital-Risiko

Aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital besteht das dem Geschäftsmodell inhärente Risiko des Totalverlusts einer oder mehrerer Investitionen.

Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Beteiligungscontrolling während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture-Capital Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Startups

scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern, könnte dies die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der GSG wesentlich nachteilig beeinflussen und im Extremfall für die Aktionäre der GSG einen Totalverlust ihrer Anlage in GSG-Aktien herbeiführen.

Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 20 ihrer 37 aktiven Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich ("für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen"). Diese Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Values, das Momentum der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments vorzunehmen. 13 der 20 für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind der Growth Stage zuzuordnen. Dies entspricht 61 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Sieben der für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind wiederum der Early Stage zuzuordnen und bilden 28 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Zum Stichtag befindet sich keine der für die GSG wesentlichen Beteiligung in der Seed Stage. 11 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen entfallen auf die für die Gesellschaft nicht wesentlichen Beteiligungen.

Zudem kann sich der GSG-Konzern bei einer negativen Entwicklung eines Portfoliounter-nehmens faktisch gezwungen sehen, zur Begrenzung des Wertverlustes oder zur Verhinderung eines vollständigen Verlustes hinsichtlich dieser Beteiligung eine nicht geplante Nachfinanzierung des Portfoliounternehmens vorzunehmen. Dies erhöht das Risiko, dem die GSG bei dem betreffenden Portfoliounternehmen ausgesetzt ist.

5 Kritische Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen bei der Bilanzierung

Die Gesellschaft trifft im Rahmen der Bilanzierung Einschätzungen und Annahmen über erwartete zukünftige Entwicklungen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Einschätzungen am Bilanzstichtag und beeinflussen die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie das Verständnis der zu Grunde liegenden Risiken der Finanzberichtserstattung. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß in den seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. In den nachfolgenden Bereichen kommt es insbesondere zu kritischen Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung:

  • Für den Ansatz von laufenden und latenten Steuerposten müssen Schätzungen vorgenommen werden. Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der zugrundeliegenden Steuerplanung sowie der Auslegung komplexer Steuervorschriften. Daher können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen unserer Einschätzungen Veränderungen des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben. Zum Stichtag betragen die latenten Ertragssteueransprüche 3.545 TEUR (31.12.2016: 3.526 TEUR), die latenten Ertragssteuerverbindlichkeiten betragen 865 TEUR (31.12.2015: 703 TEUR).
  • Bei der Schätzung des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Vermögenswerte bestehen im Rahmen der Fair-Value-Bewertung Unsicherheiten in der Bewertung der einzelnen Portfoliounternehmen. Zum Stichtag beträgt der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzanlagen sowie der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte 23.076 TEUR (31.12.2016: 25.283 TEUR).

6 Segmentberichterstattung

Die Segmentinformationen des Konzerns erfolgen an Hand des sogenannten Managementansatzes. Dementsprechend basieren die Segmentinformationen auf der internen Managementberichterstattung der jeweiligen Segmente.

Die berichtspflichtigen Segmente bestehen aus den zwei Segmenten "Beteiligungen (GSG)" und "Creative Technologies (Exozet-Gruppe)".

Die Aktivität des Segments "Beteiligungen (GSG)" erstreckt sich auf die Gründung von Unternehmen und den Erwerb, das langfristige Halten, Verwalten und Fördern von Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei der Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen im Zusammenhang mit diesen Portfoliounternehmen.

Gegenstand des Segments ist ferner die redaktionelle Bereitstellung von Informationen über Unternehmen und die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln in Unternehmen, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, in börsennotierte Wertpapiere, insbesondere Aktien, Genussscheine, andere Mezzanine-Instrumente, Anleihen, Fonds, Zertifikate und Derivate.

Ziel des Segments ist in Bezug auf die Portfoliounternehmen die langfristige Förderung und Wertsteigerung dieser Beteiligungen.

Das Segment "Creative Technologies (Exozet-Gruppe)" umfasst vor allem Beratungs- und Umsetzungsleistung rund um die "Digitale Transformation" aller Geschäftsprozesse, insbesondere das Konzipieren, Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimedialösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, E-Commerce und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen.

Die Berichtssegmente vergleichen sich gegenüber dem Vorjahr wir folgt:

Berichtssegmente 2017 Beteiligungen Creative
Technologies
GSG-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 3.438 0 3.438
Ergebnis übrige Bestandteile -1.574 407 -1.167
Umsatzerlöse mit Dritten 126 9.486 9.612
Außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0
Segmentergebnis
(EBIT)
1.863 409 2.272
Finanzergebnis -462 -53 -515
Segmentergebnis (EBT) 1.401 356 1.757
Steuern vom Einkommen und Ertrag 54 -134 -80
Ergebnis / Gesamtergebnis 1.456 220 1.676
Berichtssegmente 2016 Beteiligungen Creative
Technologies
GSG-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft -1.857 0 -1.857
Ergebnis übrige Bestandteile -2.517 694 -1.823
Umsatzerlöse mit Dritten 51 10.858 10.909
Außerplanmäßige Abschreibungen -1.503 0 -1.503
Segmentergebnis (EBIT) -5.877 694 -5.183
Finanzergebnis -86 -102 -188
Segmentergebnis (EBT) -5.963 592 -5.371
Steuern vom Einkommen und Ertrag 2.162 -132 2.030
Ergebnis / Gesamtergebnis -3.801 460 -3.341

7 Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen des Abschlusses

7.1 Geschäfts- oder Firmenwert

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bilanziert der GSG-Konzern einen Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 3.015 TEUR (31.12.2016: 3.015 TEUR). Dieser resultiert in Höhe von 609 TEUR aus der Teilkonsolidierung der Exozet-Gruppe sowie in Höhe von 2.406 TEUR (31.12.2016: 2.406 TEUR) aus der Kapitalkonsolidierung der GSG mit der Exozet-Gruppe.

7.2 Immaterielle Vermögenswerte

Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2.319 TEUR (31.12.2016: 1.794 TEUR).

Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aus Softwareentwicklungen in Höhe von 2.055 TEUR (31.12.2016: 1.437 TEUR) sowie einen Kundenstamm in Höhe von 264 TEUR (31.12.2016: 352 TEUR). Die Softwareentwicklungen werden nach ihrer Fertigstellung linear über einen Zeitraum von 38 bis 79 Monaten abgeschrieben. Der Kundenstamm wird linear über 66 Monate abgeschrieben. Die Restnutzungsdauer des Kundenstamms beträgt 36 Monate.

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf den Anlagenspiegel in Anlage II.

7.3 Sachanlagen

Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 Sachanlagen in Höhe von 198 TEUR (31.12.2016: 208 TEUR). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Betriebs- und Geschäftsausstattungen sowie um Büroeinrichtungen, deren betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zwischen 3 und 13 Jahren beträgt. Die Abschreibung wird linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte vorgenommen.

Das übrige Sachanlagevermögen beinhaltet selbständig nutzbare Vermögenswerte mit einem Wert von mehr als 150 EUR aber nicht mehr als 1.000 EUR.

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten Sachanlagen verweisen wir auf den Anlagenspiegel in Anlage II.

7.4 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen beinhalten die Beteiligungen der Gesellschaft. Aufgrund von Zukäufen und Abgängen von Unternehmensbeteiligungen sowie durch die Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) sind die Finanzanlagen von 24.398 TEUR zum 31.Dezember 2016 um 2.476 TEUR auf 21.921 TEUR zum 31. Dezember 2017 gesunken. Für weitere Informationen verweisen wir auf die vorangegangene Darstellung der Finanzinstrumente sowie die Darstellung der Nettogewinne und -verluste aus den Finanzanlagen.

7.5 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 1.155 TEUR (31.12.2016: 886 TEUR) handelt es sich in Höhe von 971 TEUR um Wandeldarlehen an Portfoliounternehmen, die in absehbarer Zeit in Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden sollen und in Höhe von 184 TEUR um langfristige Darlehen.

7.6 Vorräte

Die zum 31. Dezember 2017 bilanzierten Vorräte in Höhe von 603 TEUR (31.12.2016: 195 TEUR) beinhalten ausschließlich durch die Exozet-Gruppe erbrachte unfertige Leistungen, die nach dem 31. Dezember 2017 fertig gestellt werden.

7.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, laufende Ertragssteueransprüche und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.371 TEUR (31.12.2016: 2.715 TEUR). Hiervon resultieren 29 TEUR aus der Muttergesellschaft GSG und 2.342 TEUR aus der Exozet-Gruppe und deren operativem Geschäft im Creative-Technology-Bereich.

Die laufenden Ertragssteueransprüche in Höhe von 79 TEUR (31.12.2016: 67 TEUR) resultieren aus steuerlichen Verlustrückträgen sowie einbehaltener Kapitalertragsteuer, die im Folgejahr an die Konzerngesellschaften ausgezahlt werden.

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 95 TEUR (31.12.2016: 249 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche.

7.8 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 1.006 TEUR (31.12.2016: 1.978 TEUR) betreffen Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen in Höhe von 788 TEUR (31.12.2016 802 TEUR), Rückzahlungsansprüche aus kurzfristigen Forderungen in Höhe von 121 TEUR, im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktanlagen in Höhe von 22 TEUR (31.12.2016: 992 TEUR) und 74 TEUR Ansprüche aus Kaufpreisgarantien. Die Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus in Vorjahren veräußerten Anteilen an Portfoliounternehmen um 71 TEUR (2016: 327 TEUR) im Wert gemindert.

7.9 Liquide Mittel

Die liquiden Mittel in Höhe von 702 TEUR (31.12.2016: 1.577 TEUR) bestehen ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten. Die Entwicklung der liquiden Mittel, die den Finanzmittelfonds nach IAS 7 "Kapitalflussrechnung" bilden, ist in der gesonderten Kapitalflussrechnung dargestellt.

7.10 Eigenkapital

Das Grundkapital betrug zum 31. Dezember 2017 unverändert zum Vorjahresbilanzstichtag 31. Dezember 2016 11.984.400 EUR.

Aufgrund des durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Januar 2015 genehmigten Kapitals 2015/I ist das Grundkapital der Gesellschaft im Wege einer Barkapitalerhöhung mit Handelsregistereintragung vom 24. März 2016 um 268.000 EUR durch Ausgabe von 268.000 neuen auf den Namen lautenden Stückaktien auf 11.382.750 EUR erhöht worden, jeweils mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 EUR. Der Ausgabebetrag je Aktie betrug 2,80 EUR.

Mit Eintragung im Handelsregister vom 31. März 2016 ist das Grundkapital unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2015/I um weitere 601.650 EUR im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung auf 11.984.400 EUR erhöht worden, durch Ausgabe von 601.650 neuen auf den Namen lautende Stückaktien, jeweils mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 EUR. Ausgegeben wurden 233.356 Aktien zu einem Ausgabebetrag von 3,10 EUR je Aktie sowie 368.294 Aktien zu einem Ausgabebetrag von 3,00 EUR je Aktie.

Mit Eintragung im Handelsregister vom 1. August 2016 ist das genehmigte Kapital 2015/I aufgehoben und durch das genehmigte Kapital 2016/I ersetzt worden. Danach ist die persönlich haftende Gesellschafterin mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Grundkapital bis zum 22. März 2021 um bis zu 5.500 TEUR einmalig oder mehrmals gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Mit zeitgleicher Handelsregistereintragung ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5.500 TEUR durch Ausgabe von 5.500.000 auf den Namen lautenden

Stückaktien bedingt erhöht worden (Bedingtes Kapital 2016/I).

Mit Eintragung im Handelsregister vom 15. Juni 2017 ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Juni 2017 die persönlich haftende Gesellschafterin ermächtigt, das Grundkapital bis zum 7. Juni 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu 492 TEUR einmalig oder mehrmals gegen Bar- und Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017/I).

Die Kapitalrücklage in Höhe von 13.376.799,24 EUR zum 31. Dezember 2017 beinhaltet ausschließlich Aufgelder aus den vorgenommenen Erhöhungen des Grundkapitals, reduziert um in direktem Zusammenhang mit bereits durchgeführten Kapitalerhöhungen stehenden Aufwendungen.

Da im Berichtszeitraum keine Kapitalerhöhungen durchgeführt wurden, beträgt der Durchschnitt der im Berichtszeitraum ausgegebenen Aktien 11.984.400.

Es werden keine eigenen Aktien selbst oder von konsolidierten, nicht vollständig konsolidierten Tochter- oder assoziierten Unternehmen gehalten.

Die ausgegebenen Aktien wurden vollständig eingezahlt.

Für weitere Informationen verweisen wir auf die anliegende Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Das Eigenkapital vor Anteilen der Minderheitsgesellschafter an der Exozet Berlin GmbH, umfasst auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Management GmbH am Bilanzergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit Verlustvorträgen, ein Gewinnvorab in Höhe von 25 Prozent zu. Zum 31.12.2017 beträgt der handelsrechtliche Bilanzverlust der GSG 11.314 TEUR (31.12.2016: 13.234 TEUR).

7.11 Latente Steuerverbindlichkeiten und latente Ertragssteueransprüche

Die in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von -80 TEUR (2016: 2.030 TEUR) betreffen in Höhe von 143 TEUR (2016: 2.174 TEUR) Aufwendungen aus latenten Steuern sowie in Höhe von 63 TEUR (2016: 144 TEUR) Erträge aus Rückerstattungen von Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlägen aus Vorjahren aufgrund von Verlustrückträgen in das Vorjahr 2016.

Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den GSG-Konzern (exklusive Exozet Wien) ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent sowie ein Gewerbesteuersatz von 14,35 Prozent bzw. für Exozet Potsdam ein Gewerbesteuersatz von 15,75%. Insgesamt wurden die latenten Steuern, soweit sie nicht die Exozet Potsdam oder die Exozet Wien betreffen, mit dem zum Vorjahr unveränderten Steuersatz von 30,18 Prozent berechnet. Für die Ermittlung der latenten Steuern der Exozet Wien wurde der in Österreich einheitlich anzuwendende Unternehmenssteuersatz von 25 Prozent herangezogen.

Im GSG-Konzern bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 13.625 TEUR (2016: 11.360 TEUR) sowie körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 13.256 TEUR (2016: 11.634 TEUR), auf die in Höhe von 3.545 TEUR (31.12.2016: 3.526 TEUR) aktive latente Steuern bilanziert wurden. Die GSG hat sich entschieden, auf einen in 2017 entstandenen steuerlichen Verlust in Höhe von 1.513 TEUR aus Vorsichtsgründen keine weiteren latenten Steuern zu aktivieren. Somit verbucht der GSG-Konzern den aus dem Aufbau steuerlicher Verlustvorträge resultierenden Steuerertrag in Höhe von 524 TEUR, also 0,04 EUR pro Aktie entgegen ihrer Planung nicht, sondern nimmt den entsprechenden negativen Ergebniseffekt in Kauf.

Auf 5 Prozent des Bewertungsunterschieds der Finanzanlagen, die nach IFRS erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, bilanziert der GSG-Konzern passive latente Steuern in Höhe von 165 TEUR (31.12.2016: 166 TEUR), aus der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte der Exozet-Gruppe resultieren im Berichtsjahr passive latente Steuern in Höhe von 700 TEUR (31.12.2016: 537 TEUR). Insgesamt bilanziert der GSG-Konzern zum Bilanzstichtag passive latente Steuern in Höhe von 865 TEUR (31.12.2016: 703 TEUR).

Bei der Bildung der passiven latenten Steuern auf die Bewertungsunterschiede bei den Finanzanlagen wurden lediglich 5 Prozent als Bemessungsgrundlage verwendet, da aufgrund der Langfristigkeit der Beteiligungen § 8b KStG Anwendung findet.

1.01. bis
31.12.2017
TEUR
1.01. bis
31.12.2016
TEUR
Ergebnis
vor Steuern
1.757 -5.372
Erwarteter Ertragssteueraufwand/-ertrag
(-)
(30,18%)
-530 1.621
Minderung aufgrund unterschiedlicher
Steuersätze auf das Ergebnis des
Beteiligungsgeschäfts
986 626
Effekt
aufgrund Nichtansatz aktiver latenter
Steuern auf Verlustvorträge
-457 0
Sonstige Effekte -79 -217
Ertragsteuern -80 2.030

7.12 Rückstellungen

Zum 31. Dezember 2017 waren keine Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten zu bilden (31.12.2016: 466 TEUR). Die Rückstellung des Vorjahres wurde in Höhe von 197 TEUR in Anspruch genommen und in Höhe von 269 TEUR Ertragswirksam aufgelöst.

7.13 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von 636 TEUR zum 31. Dezember 2016 um 11 TEUR auf 625 TEUR zum 31. Dezember 2017 gesunken. Der Rückgang ist ausschließlich stichtagsbedingt.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sind von 7.241 TEUR zum 31. Dezember 2016 um 4.937 TEUR auf 2.303 TEUR zum 31. Dezember 2017 gesunken.

Der Posten betrifft im Wesentlichen in Höhe von 2.251 TEUR (31.12.2016: 6.737 TEUR) kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten Höhe von 42 TEUR (31.12.2016: 93 TEUR) sowie Verbindlichkeiten gegenüber dem Personal für variable Vergütungen. Die übrigen sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten betragen 10 TEUR (31.12.2016: 26 TEUR).

Der erhebliche Rückgang der kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die GSG einen Teil der in 2017 erzielten Veräußerungserlöse genutzt hat, um mehr als zwei Drittel ihrer valutierenden Finanzverbindlichkeiten vorzeitig zu tilgen. Die GSG hatte im Jahr 2016 zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 8 Mio. EUR zur Finanzierung attraktiver Investitionsopportunitäten aufgenommen und davon zeitweise 6,5 Mio. EUR in Anspruch genommen.

7.14 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten / sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bilanziert der GSG-Konzern aus der Exozet-Gruppe resultierende langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 150 TEUR (31.12.2016: 250 TEUR) sowie kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 887 TEUR (31.12.2016: 343 TEUR). Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um aufgenommene Investitionsdarlehen sowie genutzte Kontokorrentlinien. Darüber hinaus bilanziert der GSG-Konzern sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 624 (31.12.2016: 746 TEUR) aus Darlehensverbindlichkeiten. Sämtliche langfristigen Verbindlichkeiten sind innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Rückzahlung fällig bzw. können innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Rückzahlung fällig gestellt werden.

7.15 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

Zum Bilanzstichtag bilanziert der GSG-Konzern keine erhaltenen Anzahlungen (31.12.2016: 60 TEUR). Die im Vorjahr bilanzierten erhaltenen Anzahlungen beinhalteten vertraglich vereinbarte Kundenanzahlungen auf noch nicht erbrachte Leistungen der Exozet-Gruppe.

7.16 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 384 TEUR (31.12.2016: 566 TEUR) beinhalten überwiegend Verbindlichkeiten gegenüber der Finanzverwaltung aus Umsatzsteuern, Lohn- und Kirchensteuern sowie Verbindlichkeiten aus Urlaubsansprüchen der Mitarbeiter.

7.17 Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten

Die Position beinhaltet Verbindlichkeiten gegenüber der Finanzverwaltung aus Gewerbesteuern in Höhe von insgesamt 69 TEUR (31.12.2016: 145 TEUR), die auf den laufenden Gewinn der Exozet Berlin im Jahr 2016 angefallen sind.

7.18 Ergebnis Beteiligungsgeschäft

1.01. bis
31.12.2017
1.01. bis
31.12.2016
TEUR TEUR
3.438 -1.857

Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2017 wurden Buchgewinne in Höhe von 4.135 TEUR (2016: 4.384 TEUR) aus der Fair-Value-Neubewertung der Portfoliounternehmen erzielt. Die Gewinne resultierten im Wesentlichen aus den gestiegenen Fair Values von 12 Portfoliounternehmen, teilweise auch währungsbedingt. 2.643 TEUR Gewinn (2016: 21 TEUR) resultieren aus der Veräußerung von Finanzanlagen.

Gleichzeitig fielen Buchverluste in Höhe von 3.078 TEUR (2016: 6.263 TEUR) aus der Fair-Value-Neubewertung an. Verluste aus der Veräußerung von Finanzanlagen betrugen im Berichtszeitraum 2017 262 TEUR. Für weitere Informationen verweisen wir auf die bereits ausgeführten Darstellungen zu den Finanzanlagen.

Zur Mitte des Finanzjahres konnte die Gesellschaft gleich zwei substantielle Veräußerungsgewinne verzeichnen. So gelang es ihr im Juni 2017 die Fokusbeteiligung an dem FinTech Scalable Capital zu veräußern und damit ihren bisher größten Exit mit einem Veräußerungsgewinn von 2,4 Millionen EUR, einem Multiple von 11x sowie einer Internal Return Rate (IRR) von 200 Prozent p.a. zu realisieren. Kurz darauf feierte eine weitere Fokusbeteiligung – der Essenslieferdienst Delivery Hero – sein Börsendebüt, an dem sich die Gesellschaft zuletzt in 2013 und 2014 beteiligt hatte. Dieser Exit generierte einen Veräußerungsgewinn von 1,3

Millionen EUR für die Gesellschaft, mit einem Multiple von 5x und einer Internal Rate of Return (IRR) von über 60 Prozent p.a.

7.19 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse vergleichen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt:

1.01. bis
31.12.2017
1.01. bis
31.12.2016
TEUR TEUR
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen 9.148 10.387
Nutzungsentgelte (Lizenzen) 464 522
9.612 10.909

Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahreseitraum von 10.909 TEUR um 1.297 TEUR auf 9.612 TEUR zurück gegangen. Anders als erwartet konnten die aufgrund des im Vorjahr abgeschlossenen Großprojekts erwarteten Umsatzrückgänge beim ZDF nicht durch einen Umsatzzuwachs bei anderen Kunden kompensiert werden. Trotz Kostensenkungsmaßnahmen im Bereich Sachkosten, bei den freien Mitarbeitern und nur geringer Steigerung bei den Personalkosten führte dies zu einer Verringerung des operativen Gewinns.

Exozet hat bei den Auftragseingängen in 2017 mit knapp 11,8 Mio. EUR (+3,9 Mio. EUR, +49 Prozent) einen neuen Rekord erzielt. Bei den Bestandskunden (ohne ZDF) sind die Auftragseingänge von 5,1 Mio. EUR auf 7,0 Mio. EUR gestiegen (+37 Prozent). Bei den Neukunden stiegen die Auftragseingänge um +31 Prozent d.h. von 1,6 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR. Beim Kunden ZDF sind die Auftragseingänge auch im erheblichen Maße gestiegen.

Der "nicht abgearbeitete Auftragsbestand" aus 2017 beträgt zu Beginn 2018 ca. 7,0 Mio. EUR, deutlich mehr als zu Beginn 2016 (ca. 4,0 Mio. EUR) und zu Beginn 2015 (5,5 Mio. EUR).

7.20 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge vergleichen sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres 1. Januar bis 31. Dezember 2016 wie folgt:

1.01. bis
31.12.2017
1.01. bis
31.12.2016
TEUR TEUR
436 200

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalteten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, geldwerte Vorteile für Sachbezüge von Arbeitnehmern sowie Erstattungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz.

7.21 Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriell Vermögenswerte

Die Abschreibungen in Höhe von 428 TEUR (2016: 429 TEUR) entfallen in Höhe von 78 TEUR auf die Sachanlagen sowie in Höhe von 350 TEUR auf die bilanzierten immateriellen Vermögensgegenstände. Zur detaillierten Darstellung der Abschreibungen verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Darstellungen im Anlagenspiegel in der Anlage 3 dieses Berichts.

7.22 Personalaufwand

Die Personalaufwendungen des Berichtszeitraums sowie der Vorperiode stellen sich wie folgt dar:

1.01. bis
31.12.2017
1.01. bis
31.12.2016
TEUR TEUR
6.770 6.756
(davon Arbeitgeberbeitr.
zur gesetzl. Rentenversicherung)
(494) (492)

In dem Konzernabschluss werden insgesamt Personalaufwendungen in Höhe von 6.770 TEUR ausgewiesen. Diese entfallen in Höhe von 174 TEUR (2016: 313 TEUR) auf die GSG und in Höhe von 6.596 TEUR (2016: 6.443 TEUR) auf die Exozet-Gruppe.

Die bei der GSG angefallenen Personalaufwendungen in Höhe von 173 TEUR (2016: 313 TEUR) betreffen die Vergütungen der Angestellten der GSG. Von den Personalaufwendungen in der GSG werden 60 TEUR (2016: 199 TEUR) mit der an die Komplementärin zu zahlenden Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verrechnet, ein Teilbetrag von 74 TEUR (2016: 11 TEUR) wurde an andere Gesellschaften weiter berechnet, sodass die GSG wirtschaftlich nur die verbleibenden Personalaufwendungen in Höhe von 39 TEUR (2016: 103 TEUR) getragen hat, die für Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Eigenkapitalbeschaffung ausschließlich im ersten Halbjahr 2017 angefallen sind und daher das Ergebnis nicht gemindert haben. Zur detaillierten Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Ausführungen unter 7.24.

7.23 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtsjahres sowie des Vorjahreszeitraums
gliedern sich wie folgt:
1.01. bis
31.12.2017
1.01. bis
31.12.2016
Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR TEUR
Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung 1
(951)
(1.072)1
888 806
Miete 491 556
Reisekosten 251 261
Buchführungs- und Jahresabschlusskosten 210 175
Rechts- und Beratungskosten 170 238
Aufwendungen für Lizenzen, Konzessionen 154 198
Nicht abziehbare Vorsteuer 150 0
Forderungsverluste / Wertminderung Umlaufvermögen 144 520
Bürobedarf/Internetkosten 122 126
Versicherungen und Beiträge 111 113
Werbekosten 91 237
Listingkosten / Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen 92 401
Mietleasing bewegliche Wirtschaftsgüter 79 76
Fortbildungskosten 43 32
Satzungsmäßige Aufsichtsratsvergütung 34 40
Kosten der Warenabgabe 40 90
Freiwillige Sozialleistungen 22 37
Hauptversammlung 19 6
Bewirtung 14 7
Spenden 2 15
Zuführung zur Rückstellung zu ausstehenden Rechnungen 0 164
Sonstiges 34 54
Gesamt 3.161 4.152

1 Die Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der geschäftsführenden Komplementärin, betrug im Berichtszeitraum 951 TEUR (2016: 1.072 TEUR). Hiervon wurden laufende Personalaufwendungen in Höhe von 60 TEUR (2015: 199 TEUR) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 3 TEUR (2016: 67 TEUR), die mit der Management Fee verrechnet, also von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht und damit wirtschaftlich nicht von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragen wurden. Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verweisen wir auf unsere nachstehenden Erläuterungen.

Forderungsverluste / Wertminderungen Umlaufvermögen

Im Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesene Kaufpreisforderungen aus in Vorjahren veräußerten Anteilen an Portfoliounternehmen um 71 TEUR (2016: 327 TEUR) im Wert gemindert. Zudem enthält diese Position Aufwendungen aus der Neubewertung der zum Fair Value bewerteten kurzfristigen zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte basierend aus Stufe 1 in Höhe von 9 TEUR (siehe hierzu unter 3.2).

Im Berichtsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 64 TEUR (2016: 193 TEUR) aufgrund von Unternehmensinsolvenzen vollständig ausgebucht.

Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen

Die Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen resultieren in Höhe von 85 TEUR (2016: 401 TEUR) aus der Notierung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA an der Frankfurter Wertpapierbörse. Im Vorjahr waren in dieser Position Listingkosten in Höhe von 153 TEUR sowie weitere Kapitalbeschaffungskosten in Höhe von 248 TEUR enthalten, für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen.

Management-Fee

Seit dem 15. August 2014 hat die Komplementärin, die German Startups Group Management GmbH (im Folgenden auch "GSGM"), die Geschäftsführung inne und trägt die Komplementär-Haftung.

Im Detail berechnet sich die Vergütung der geschäftsführenden und haftungstragenden Komplementärin wie folgt:

Für die Übernahme der Haftung als persönlich haftende Gesellschafterin erhält die Komplementärin einen Betrag in Höhe von 3 TEUR pro Jahr.

Für die laufende Geschäftsführung erhielt die Komplementärin in 2017 eine feste Vergütung in Höhe von 184 TEUR pro Jahr, die sich jährlich um 8 TEUR erhöht. Diese Vergütung entfällt, sobald die Gesellschaft eine IFRS-Einzelbilanzsumme in Höhe von 50 Mio. EUR erreicht hat.

Die Komplementärin erhält zudem eine monatliche variable Vergütung in Höhe von 0,2083 Prozent der jeweils zum Monatsultimo festgestellten IFRS-Bilanzsumme bis zu einer IFRS-Bilanzsumme in Höhe von 100 Mio. EUR (mithin 2,5 Prozent p.a.) und in Höhe von 0,1667 Prozent auf den eine IFRS-Bilanzsumme von 100 Mio. EUR (mithin 2,0 Prozent p.a.) übersteigenden Betrag. Im Berichtsjahr verzichtete die Komplementärin ab 1.07.2017 auf einen erheblichen Teil der vereinbarten Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung in Höhe von 1,0% der IFRS-Einzelbilanzsumme p.a. Der variable Anteil betrug damit für das zweite Halbjahr 2017 nur 1,5% der IFRS-Einzelbilanzsumme p.a.

Die anhand voranstehender Vergütungsbestandteile berechnete Bruttovergütung wird reduziert in Höhe der von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragenen Aufwendungen des allgemeinen Geschäftsbetriebs einschließlich der Aufwendungen für Personal, Mieten und Reisekosten. Faktisch trägt die Komplementärin damit die Kosten des allgemeinen

Geschäftsbetriebs der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, durch eine entsprechende Verminderung der gezahlten Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung.

Die Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der geschäftsführenden Komplementärin betrug im Berichtszeitraum 951 TEUR (2016: 1.072 TEUR) und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 121 TEUR gesunken, obwohl die Bezugsgröße, die Einzelbilanzsumme (IFRS), im Jahresmittel um 2.278 TEUR gestiegen ist. Hiervon wurden laufende Personalaufwendungen in Höhe von 60 TEUR (2016: 175 TEUR) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 3 TEUR (2016: 67 TEUR), die mit der Management Fee der GSGM verrechnet, also wirtschaftlich von der GSGM und nicht von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragen wurden, in Abzug gebracht. Die an die Geschäftsführende Komplementärin tatsächlich gezahlte Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung betrug somit für das Jahr 2017 888 TEUR (2016: 806 TEUR).

Der Rückgang der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die geschäftsführende und haftungstragende Komplementärin zugunsten der Aktionäre mit Wirkung ab 1. Juli 2017 auf einen erheblichen Teil der vereinbarten Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verzichtet hat.

Darüber hinaus hat die Komplementärin Anspruch auf Ersatz sämtlicher im Rahmen der Erfüllung ihrer Pflichten entstehenden Auslagen und Kosten mit Ausnahme der Vergütung ihrer Geschäftsführer. Insbesondere kann die Komplementärin im eigenen Namen, aber auf Rechnung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Dritte (Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer sowie sonstige notwendig werdende Berater) beauftragen.

In nachfolgender Tabelle werden die Kosten des allgemeinen Geschäftsbetriebs, die von der Bruttovergütung der geschäftsführenden und haftungstragenden Komplementärin in Abzug gebracht wurden im Vergleich zum Vorjahr dargestellt. Auch lassen sich aus der Tabelle die Auswirkungen des Verzichts der Komplementärin auf einen Teil der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung ab dem 1. Juli 2017 erkennen, aus dem Vergleich der jeweils im ersten und zweiten Halbjahr entstandenen Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung. Die rechnerische Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung lag im zweiten Halbjahr mit 361 TEUR um 229 TEUR (39 Prozent) niedriger als im ersten Halbjahr (590 TEUR).

1.07. bis
31.12.2017*
1.01. bis
30.06.2017
1.01. bis
31.12.2017**
1.01. bis
31.12.2016
TEUR TEUR TEUR TEUR
An die Komplementärin gezahlte
Geschäftsführungs
und Haftungsvergütung
360 528 888 806
Laufende Personalaufwendungen,
die mit der Management Fee der
GSGM verrechnet, also von der
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung der
Komplementärin in Abzug
gebracht und damit wirtschaftlich
von der GSGM und nicht von der
Muttergesellschaft German
Startups Group GmbH & Co. KGaA
getragen wurden
0 60 60 199
Sonstige betriebliche
Aufwendungen, die mit der
Management Fee der GSGM
verrechnet, also von der
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung der
Komplementärin in Abzug
gebracht und damit wirtschaftlich
von der GSGM und nicht von der
Muttergesellschaft German
Startups Group GmbH & Co. KGaA
getragen wurden.
1 2 3 67
Rechnerische Brutto
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung der
Komplementärin
361* 590 951** 1.072

* Teilverzicht der Komplementärin auf 1,0 Prozentpunkte der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung

** Die Bezugsgröße der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung lag in 2017 im Mittel 2.278 TEUR höher als in 2016

Nachstehend werden die Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin für das Jahr 2017 und 2016 sowie die von der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung in Abzug gebrachten Personalaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Kosten des allgemeinen Geschäftsbetriebs) sowie die in der German Startups Group GmbH & Co. KGaA verbleibenden Kosten im Detail erläutert.

Die in der folgenden Tabelle dargestellten Angaben beziehen sich auf den IFRS-Einzelabschluss der German Startups Group GmbH & Co. KGaA

Aufwand der Durch An andere Aufwendungen, Von der German
GSG laut Verrechnung mit Gesellschaften die durch Startups Group
Einzelergebnis
rechnung
der Geschäftsf.-
und
weiterbelastete
Aufwendungen
zugehörige
Umsatzerlöse
GmbH & Co.
KGaA
Haftungsverg. neutralisiert wirtschaftlich
der GSGM an die werden getragene
GSGM Aufwendungen
weiterbelastete
Aufwendungen
1.01. – 31.12.2017
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Personalaufwand 173 60 74 0 39
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Buchführungs- und
Jahresabschlusskosten
168 0 0 50 118
Rechts- und Beratungskosten 105 0 0 0 105
Listingkosten/ Kosten im Rahmen
von Kapitalmaßnahmen
85 0 0 0 85
Rechts- und Beratungskosten im
Zusammenhang mit Beteiligungen
37 0 0 0 37
Satzungsmäßige
Aufsichtsratsvergütung
34 0 0 0 34
Hauptversammlung 19 0 0 0 19
Versicherungen und Beiträge 19 0 0 0 19
Werbekosten im Zusammenhang
mit IR-Aufgaben
17 0 0 12 5
Rechts- und Beratungsleistungen
im Zusammenhang mir IR
Aufgaben
11 0 0 0 11
Internetkosten 7 3 0 0 41
Spenden 2 0 0 0 2
Reisekosten im Zusammenhang
mit IR-Aufgaben
2 0 0 0 2
Bewirtung im Zusammenhang mit
IR-Aufgaben 2 0 0 0 2
Sonstiges 6 0 0 0 62
Summe sonstige betriebliche
Aufwendungen ohne
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung 521 3 0 62 457
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung der GSGM 888 -63 0 0 951
Gesamt sonst. betr.
Aufwendungen
1.4093 -60 0 62 1.407

1 Für Investor Relations Zwecke und Unternehmenswebsite

2 Für Investor Relations Zwecke, Nebenkosten des Geldverkehrs, Aufwendungen aus Währungsdifferenzen sowie Aufwendungen aus der Zuführung zu einer Rückstellung für etwaig ausstehende Rechnungen

3 Exkl. Forderungsverluste und nicht abziehbare Vorsteuer

Die vergleichende Darstellung für das Jahr 2016 ergibt sich wie folgt:
------------------------------------------------------------------------ -- -- -- -- -- --
Aufwand der GSG
laut
Einzelergebnis
rechnung
Durch
Verrechnung mit
der Geschäftsf.-
und
Haftungsverg. der
GSGM an die
GSGM
weiterbelastete
Aufwendungen
An andere
Gesellschaften
weiterbelastete
Aufwendungen
Aufwendungen,
die durch
zugehörige
Umsatzerlöse
neutralisiert
werden
Von der German
Startups Group
Berlin GmbH &
Co. KGaA
wirtschaftlich
getragene
Aufwendungen
1.01. – 31.12.2016
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Personalaufwand 313 199 11 0 103
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Listingkosten/ Kosten im
Rahmen von
Kapitalmaßnahmen
Rechts- und
Beratungskosten
4011
199
0
12
0
0
0
9
401
178
Buchführungs- und
Jahresabschlusskosten
147 0 0 60 87
Miete 57 38 19 0 0
Werbekosten 45 2 0 0 432
Satzungsmäßige
Aufsichtsratsvergütung
Versicherungen und
Beiträge
40
27
0
0
0
0
0
0
40
27
Reisekosten 16 5 0 0 112
Spenden 15 0 0 0 15
Bürobedarf 8 8 0 0 0
Hauptversammlung 6 0 0 0 6
Bewirtung 5 0 0 0 53
Fortbildungskosten 1 1 0 0 0
Sonstiges 7 1 0 0 64
Summe sonstige
betriebliche
Aufwendungen ohne
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung
974 67 19 69 819
Geschäftsführungs- und
Haftungsvergütung der
GSGM
806 -266 0 0 1.072
Gesamt sonst. betr.
Aufwendungen
1.7805 -199 19 69 1.891

1 Davon Listingkosten 153 TEUR

2 Für Investor Relations Zwecke, Aufsichtsratssitzungen und Entwicklungskosten der Unternehmenswebsite

3 Für Investor Relations Zwecke und Aufsichtsratssitzungen

4 Für Investor Relations Zwecke, Nebenkosten des Geldverkehrs, Aufwendungen aus Währungsdifferenzen sowie Aufwendungen aus der Zuführung zu einer Rückstellung für etwaig ausstehende Rechnungen

5 Exkl. Zuführung zur Rückstellung für ausstehende Rechnungen und Forderungsverluste

Der Personalaufwand der GSG beträgt laut IFRS-Einzelabschluss der German Startups Group GmbH & Co. KGaA 173 TEUR (2016: 313 TEUR). Davon wurden 60 TEUR (2016: 199 TEUR) von der Bruttogeschäftsführungs- und Haftungsvergütung der Komplementärin in Abzug gebracht. 74 TEUR (2016: 11 TEUR) wurden an andere Gesellschaften weiterbelastet, so dass die German Startups Group GmbH & Co. KGaA wirtschaftlich nur die verbleibenden Personalkosten in Höhe

von 39 TEUR (2016: 103 TEUR) getragen hat, die fast ausschließlich im Zusammenhang mit der eigenen Entität der German Startups Group GmbH & Co. KGaA entstanden sind, unter anderem für die eigene Buchhaltung, Listing-, Investor-Relations- und ähnliche Aufgaben.

Die Rechts- und Beratungskosten stehen in Höhe von 105 TEUR (2016: 199 TEUR) im Zusammenhang mit allgemein in Anspruch genommenen Beratungsleistungen bezüglich der der Gesellschaft selbst, in Höhe von 37 TEUR mit Beteiligungen sowie in Höhe von 11 TEUR mit Investor Relations Zwecken.

Die Listingkosten/ Kosten im Rahmen von Kapitalmaßnahmen resultieren ausschließlich aus der Notierung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA an der Frankfurter Wertpapierbörse.

Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten in Höhe von 168 TEUR (2016: 147 TEUR) beinhalten Kosten für Jahres-, Halbjahres- und Quartalsabschlüsse zuzüglich anfallender Prüfungskosten sowie laufende Kosten für die Buchhaltung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA. Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten sind der eigenen Entität der Gesellschaft zuzuordnen sind und werden damit von der GSG getragen. 50 TEUR der Buchführungskosten resultieren aus der Inanspruchnahme von konzerninternen Buchhaltungs- und Controllingleistungen von konsolidierten Tochterunternehmen, denen Umsatzerlöse in gleicher Höhe gegenüberstehen.

Die satzungsgemäße Aufsichtsratsvergütung in Höhe von 34 TEUR (2016: 40 TEUR) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 6 TEUR reduziert. Der Rückgang resultiert aus einem freiwilligen Verzicht eines Aufsichtsratsmitglieds auf seine Aufsichtsratsvergütung.

Die geleisteten Spenden in Höhe von 2 TEUR (2016: 15 TEUR) sowie die Kosten für Versicherungen und Beiträge in Höhe von 19 TEUR (2016: 27 TEUR) sind Kosten der eigenen Entität der Gesellschaft, die von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragen werden.

Die übrigen von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragenen Kosten sind Kosten für Investor Relations Zwecke und Finanzierung.

7.24 Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen

Der Ertrag aus der Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen in Höhe von 404 TEUR (2016: 32 TEUR) resultiert ausschließlich aus der Erhöhung des Bestands der unfertigen Leistungen der Exozet-Gruppe.

7.25 Andere aktivierte Eigenleistungen

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 874 TEUR (2016: 672 TEUR) resultieren aus der Entwicklung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten aus Softwareentwicklungen der Exozet-Gruppe.

7.26 Materialaufwand

Der Materialaufwand in Höhe von 2.111 TEUR (2016: 2.247 TEUR) beinhaltet überwiegend abgerechnete Fremdleistungen sowie Domain- und Hostingkosten im Rahmen der Leistungserbringung der Exozet-Gruppe.

Im August gab die Gesellschaft die bereits länger vorbereitete Beteiligung an der neugegründeten AuctionTech, einem Technologieanbieter für Online-Livestream-Auktionen, als Lead Investor bekannt. AuctionTech ging hervor aus einem Gründerteam ehemaliger Auctionata-Mitarbeiter rund um CEO Jan Thiel, der zuvor Co-Founder und stellvertretender CEO der mittlerweile liquidierten Auctionata AG war. Mitte des Jahres hatte die GSG die dahintersteckende patentierte Technologie, die für einen zweistelligen Millionenbetrag entwickelt worden war, für einen fünfstelligen Betrag aus der Insolvenzmasse der Auctionata gekauft und diese in die AuctionTech eingebracht. Der Abgang der Technologie ist ergebniswirksam in den Materialaufwendungen erfasst worden.

7.27 Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen

Die Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen sind von 53 TEUR im Jahr 2016 um 30 TEUR auf 23 TEUR im Berichtsjahr 2017 gesunken. Der Rückgang korrespondiert mit dem in 2017 geringeren Ausbau des Beteiligungsportfolios im Vergleich zu den Vorjahren.

7.28 Außerplanmäßige Abschreibungen auf in den Vorjahren abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen

Im Berichtsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen von in Vorjahren abgegrenzten Eigenkapitalbeschaffungskosten vorgenommen (2016: 1.503 TEUR).

7.29 Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen sind von 255 TEUR im Jahr 2016 um 331 TEUR auf 586 TEUR im Berichtsjahr 2017 gestiegen. Grund für den Anstieg war überwiegend die Aufnahme von zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 8 Mio. EUR im zweien Halbjahr 2016 zur Finanzierung attraktiver Investmentopportunitäten der GSG, wovon zeitweise 6,5 Mio. EUR in Anspruch genommen wurden. Die GSG hat einen Teil der in 2017 erzielten Veräußerungserlöse genutzt, um mehr als zwei Drittel ihrer valutierenden Finanzverbindlichkeit vorzeitig zu tilgen.

7.30 Ergebnis je Aktie

Zum Stichtag bestehen wie im Vorjahr keine potenziell verwässernden Eigenkapitalinstrumente, wie z.B. Stock-Options. Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmen überein und berechnen sich als Quotient aus dem Gewinn, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien

während des Berichtszeitraumes wie folgt:

1.01.
bis
1.01.
bis
31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR
Den Aktionären und der Komplementärin der German
Startups Group GmbH & Co. KGaA zustehender
Gewinn/Gesamtergebnis 1.622.611,99 -3.466.216,89
Durchschnittliche Anzahl Aktien 11.984.400 11.773.301
Ergebnis je Aktie 0,14 -0,29

7.31 Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Dabei wurde zwischen laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der zum Stichtag ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln entspricht den Guthaben bei Kreditinstituten. Im Vorjahr wurden Sachkapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt

1.117 TEUR durchgeführt, die nach IAS 7.43 nicht in der Kapitalflussrechnung 2016 abgebildet sind.

Die erhaltenen Steuerzahlungen in Höhe von 68 TEUR (2016: 3 TEUR), erhaltene Zinszahlungen in Höhe von 1 TEUR (2016: 76 TEUR) sowie die geleisteten Zinszahlungen in Höhe von 512 TEUR (2016: 255 TEUR) sind in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.

Die Cashflows der Finanzierungstätigkeit betragen -4.460 TEUR und betreffen nahezu ausschließlich die Rückzahlung von Darlehen.

8 Sonstige Pflichtangaben

Eventualverbindlichkeiten / Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die zum 31. Dezember 2016 bestehen Zusagen für Beteiligungserwerbe an Portfoliounternehmen im Rahmen der Inkubationstätigkeit der Rheingau Founders GmbH sowie der Investitionstätigkeit des Rheingau Investors Club und für die Darlehensabgabe an die Rheingau Founders GmbH in Höhe von 16 TEUR bestehen zum Bilanzstichtag nicht mehr.

Aus festvereinbarten Miet- und Leasingverträgen des GSG-Konzerns bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen:

Bis 1 Jahr 1 -
5 Jahre
über 5 Jahre
Mindestmietzahlungen
unbewegliche Wirtschaftsgüter
334 1.481 0
Mindestmietzahlungen
bewegliche Wirtschaftsgüter
89 90 0
Gesamt 423 1.571 0

Im Zuge des Erwerbs der Anteile an der Exozet Berlin GmbH in 2015 hat die GSG den damaligen Gesellschaftern der Exozet Berlin GmbH ("Comet-Pool") eine Put-Option zum Verkauf der verbleibenden Anteile der übrigen Gesellschafter an der Exozet Berlin GmbH an die GSG eingeräumt. Die Put-Option war durch den Comet-Pool gemeinsam und einheitlich sowie einseitig durch schriftliche Mitteilung an die GSG im Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. März 2018 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Dezember 2017 ausübbar. Der Preis für die Anteile bei Ausübung der Put-Option ermittelt sich anhand des Gesamtwerts der Exozet-Gruppe (entspricht 100 Prozent des Stammkapitals). Der maßgebliche Unternehmenswert der Exozet-Gruppe berechnet sich auf Basis eines vertraglich festgelegten, zweistufigen Bewertungsverfahrens. Die Bewertung der ersten Stufe setzt sich zu 50 Prozent aus einer Umsatz-Komponente und zu 50 Prozent aus einer EBITDA-Komponente zusammen. Die Bewertung der ersten Stufe ist auf maximal 15 Mio. EUR begrenzt ("cap"). Vom resultierenden Ergebnis werden in der zweiten Bewertungsstufe alle Verbindlichkeiten der Gesellschaft abgezogen und alle werthaltigen Forderungen sowie Bar-Guthaben hinzugezählt. Die Gegenleistung erfolgt nach Wahl der GSG bis zu 50 Prozent in neu aus Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts auszugebenden GSG-Aktien mit Bewertung zum Durchschnittsschlusskurs (XETRA) der letzten 20 Handelstage, jedoch nur, wenn die Aktien an einer Börse gehandelt werden und mit keinem Lock-up ausgestattet sind, ansonsten in Geld. Im Rahmen der im Geschäftsjahr 2016 durchgeführten Kapitalerhöhung der Exozet Berlin GmbH wurde dem Geschäftsführer Herrn Peter Skulimma von der GSG eine analoge Call- und Put-Option wie dem Comet-Pool eingeräumt. Diese betrifft sämtliche Anteile, die Herr Skulimma an der Exozet Berlin GmbH hält (3,96 Prozent).

Die vorgenannten Put-Optionen führen im Falle ihrer Ausübung dazu, dass GSG die Beteiligung an der Exozet Berlin auf bis zu 100 Prozent aufstocken würde. Im Falle der Ausübung der Put-Option durch den Comet Pool bzw. Peter Skulimma sind Frank Zahn bzw. Peter Skulimma verpflichtet, für weitere zwei Jahre als Geschäftsführer für die Exozet Berlin tätig zu sein.

In Anbetracht des Ablaufs der Ausübungsfrist am 31.03.18 haben die GSG und der Comet-Pool in den vergangenen Wochen über eine Verlängerung der Ausübungsfrist der bisherigen Put-Optionen um 12 Monate und einen Ersatz derselben durch neue Put-Optionen verhandelt. Diese Verhandlungen dauern zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses weiter an. Um seine Rechtsposition zu sichern, hat der Comet-Pool seine Put-Option am 28.03.2018 vorsorglich ausgeübt. Sollte es den Parteien nicht gelingen, die bestehenden Optionen zu verlängern oder neue Optionen zu vereinbaren, mit der zugleich die vorsorgliche Ausübung widerrufen würde, wäre die GSG verpflichtet, die restlichen 49,3 Prozent der Exozet Berlin vom Comet-Pool zu erwerben. Die Interpretation der vereinbarten Bewertungsformel und damit der Kaufpreis sind indessen derzeit strittig. Es besteht lediglich Einvernehmen, dass er in der Spanne 3,2 – 4,6 Mio. EUR läge. Die GSG hätte das Recht, nach Ihrer Wahl die Hälfte davon durch Ausgabe neuer Aktien zu begleichen. In dem Fall, dass die vorsorgliche Optionsausübung wirksam würde, wären zunächst übliche Prüfungsmaßnahmen durchzuführen (sog. Due Diligence), Kaufverträge auszuhandeln, der Kaufpreis zu bestimmen und sodann von der GSG zu entscheiden, ob ein Teil des Kaufpreises in GSG-Aktien vergütet werden soll und wenn ja, von ihr eine Sachkapitalerhöhung samt Wertgutachten für die Sacheinlage durchzuführen. In diesem Fall beabsichtigt die GSG, sämtliche ihr danach gehörenden 100% der Anteile der Exozet Berlin, für die bereits Kaufinteresse von verschiedenen Seiten an sie herangetragen wurde, zu veräußern und könnte nach Einschätzung der Geschäftsführung der GSG einen deutlich höheren Verkaufserlös erzielen, als sie als Kaufpreis für 49,3 Prozent der Anteile aufzuwenden hätte, und als den Buchwert der dem Konzernteil Exozet zuzurechnenden Vermögensgegenstände in der Konzernbilanz. Sollte sich trotz des bestehenden Kaufinteresses von verschiedenen Seiten die Absicht, die Exozet-Anteile an Dritte weiter zu veräußern, als nicht realisierbar erweisen, könnte es erforderlich werden, dass die GSG einen Teil des von ihr aufzuwendenden Kaufpreises finanzieren müsste, zum Beispiel durch Veräußerung anderer Beteiligungen. Dieses Szenario hält die Geschäftsleitung der GSG jedoch für sehr unwahrscheinlich.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

22. Februar 2018 – Die Obotritia Capital KGaA, Potsdam, die Beteiligungsgesellschaft des erfolgreichen Investors Rolf Elgeti mit Fokus auf Immobilien und Tech Investments, steigt mit rund 8% Anteil bei der German Startups Group ein. Obotritia hat außerbörslich ein Aktienpaket eines Aktionärs der German Startups Group erworben. Zu weiteren Investments der Obotritia in börsennotierte Tech-Unternehmen zählt u.a. der VR Spezialist Staramba AG in Berlin via der Obotritia-Tochtergesellschaft Hevella Capital.

28. Februar 2018 – Die German Startups Group gibt eine Wandelanleihe von 3 Mio. EUR mit fünf Jahren Laufzeit und einem Wandlungskurs von 2,50 EUR pro Aktie aus. Sie wurde voll von der Obotritia Capital KGaA des Investors Rolf Elgeti gezeichnet, die zudem ein Aktienpaket von 8% erworben hat und damit zum neuen Lead Investor der German Startups Group wird. Die German Startups Group ist außerdem seit dessen Schaffung am 8. Februar 2018 im Scale 30- Index des gleichnamigen Segments der Deutschen Börse vertreten.

2. März 2018 – Die German Startups Group geht eine mittelbare Beteiligung an dem weltweit führenden Onlinemarktplatz für Luxusuhren, Chrono24, mit Sitz in Karlsruhe ein. Das 2003 gegründete Unternehmen gehört sowohl unter Uhrenliebhabern als auch Händlern weltweit als erste Online-Adresse, wenn es um neue und gebrauchte Luxusuhren geht. 2017 betrug der Wert der über Chrono24 vermittelten Uhren mehr als 1 Mrd. EUR. Chrono24 schätzt, dass jeder dritte Luxusuhrenliebhaber weltweit Chrono24 nutzt.

Die German Startups Group erwirbt 2,1% der Gesellschaftsanteile von einem der Gesellschafter der Chrono24, der sie weiterhin treuhänderisch für die German Startups Group halten wird. Die German Startups Group folgt damit ihrer Strategie, auch Secondary Shares von reifen,

etablierten Wachstumsunternehmen zu kaufen und so bei gemindertem Risiko an der weiteren Wertsteigerung zu partizipieren. Die Deal Terms der Transaktion waren bereits im Spätsommer 2017 vorvereinbart worden. Im Beteiligungsportfolio der Gesellschaft stellt Chrono24 eine Fokusbeteiligung dar.

Chrono24 hat sich zu weiten Teilen selbst finanziert. Zuletzt hatte 2015 u.a. Insight Ventures aus New York insgesamt 21 Mio. EUR in einer Series-A-Runde investiert.

11. April 2018 - Die German Startups Group startet voraussichtlich Ende 2Q18 ihre angekündigte Online-Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von sog. Secondary Shares an deutschen Startups. Die im November 2017 gegründete 100%ige Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH (www.german-startups.market) bringt unter der Marke G|S Market™ künftig Verkaufsinteressenten von Secondary Shares, also Startup- Anteilen in Besitz von Gründern, Business Angels, Mitarbeitern oder Venture Capitalists auf einer Online Plattform mit qualifizierten Anlegern als Kaufinteressenten zusammen und schafft damit Liquidität für solche bisher weitgehend illiquiden Anteile. Parallel beabsichtigt die German Startups Group mit einer weiteren von ihr zu 50% mitgegründeten Tochtergesellschaft in der zweiten Jahreshälfte die Auflage eines passiven VC-Fonds namens G|S Tech50™, dessen Ziel es ist, an möglichst vielen der Top50 wertvollsten deutschen Startups Anteile zu erwerben und damit Anlegern in einem einzigen Anteilsschein die Partizipation an einer ganzen Zahl führender deutscher Technologie-Wachstumsunternehmen zu ermöglichen. Die German Startups Group vollzieht damit eine Transformation vom Asset-Owner zu einem Asset Manager und zu einer Plattform, die Tech-Asset-Owner, VC-Asset-Manager und qualifizierte Anleger zusammenbringt und erweitert so ihr bisheriges Geschäftsmodell der Erzielung des Wertzuwachses von Beteiligungen in der eigenen Bilanz und der Digitalagentur um transaktionsbasierte Kommissionen, Management Fees und Carries aus Anlagen außerhalb ihrer eigenen Bilanz.

Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung erfolgt durch die alleinige persönlich haftende Gesellschafterin der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, der German Startups Group Management GmbH, Berlin. Sie ist befugt die Gesellschaft allein zu vertreten. Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung verweisen wir auf Punkt 7.24.

Im Geschäftsjahr waren zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt:

- Herr Gerhard A. Koning, Diplom-Ökonom Vorsitzender
- Herr Martin Korbmacher,
Diplom-Mathematiker
stellvertretender Vorsitzender
- Bis 8. Juni 2017 Herr Andreas von Blottnitz, Betriebswirt (WA)
- Ab 8. Juni 2017 Herr Markus Kronenberghs, Diplome de Grande
Ecole de
Commerce,
European Master in
Management

Die satzungsgemäß vereinbarten Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für den Berichtszeitraum 2017 insgesamt 40 TEUR (2016: 40 TEUR). Herr Markus Kronenberghs verzichtete in 2017 freiwillig auf seine seit seiner Bestellung als Aufsichtsrat vom 8. Juni 2017 entstandene Aufsichtsratvergütung, sodass der GSG-Konzern in 2017 nur eine Aufsichtsratvergütung in Höhe von 34 TEUR zu tragen hatte.

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die GSG hält zum Stichtag 31. Dezember 2017 mit Ausnahme der voll konsolidierten Exozet Berlin GmbH sieben Beteiligungen von mehr als 20 Prozent, die als reine "Special Purpose Vehicles" Anteile an den eigentlichen Portfoliounternehmen halten. Eine Aufstellung der für die GSG wesentlichen Portfoliounternehmen ist als Anlage I beigefügt.

Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Außer den Organen der Gesellschaft haben wir folgende nahestehende Personen und Unternehmen identifiziert zu denen im Berichtszeitraum angabepflichtige Beziehungen nach IAS 24 bestanden:

Unternehmen Beziehung
Cooperativa Venture Services
GmbH
Nikolas Samios: Geschäftsführender Gesellschafter
(angabepflichtige Beziehung endete am 18. Juli 2017 mit
dem Ausscheiden von Nikolas Samios als Prokurist der GSG)
Event Horizon Capital & Advisory
GmbH
Martin Korbmacher: Geschäftsführender Gesellschafter
Gerlinger & Partner GmbH Christoph Gerlinger: Geschäftsführender Gesellschafter
KK & K Invest GmbH, (vormals:
Koning Unternehmensberatung UG)
Gerhard Koning: Geschäftsführender Gesellschafter

Mit Ausnahme der Komplementärin wurden mit den anderen nahestehenden Unternehmen im Berichtsjahr 2017 keine oder nur unwesentliche Aufwendungen oder Erträge erzielt. Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber den anderen nahestehenden Unternehmen nur unwesentliche Forderungen oder Verbindlichkeiten bis zu 1 TEUR.

Zur Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung der geschäftsführenden Komplementärin verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Punkt 7.23. Die German Startups Group Management GmbH hat der GSG Personalaufwandsauslagen und Reisekostenauslagen in Höhe von 74 TEUR (2016: 9 TEUR) weiterbelastet, die mithin nicht von der GSG getragen wurden.

Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen in Höhe von 17 TEUR (31.12.2016: 4 TEUR) gegenüber der German Startups Group Management GmbH. Verbindlichkeiten bestehen keine (2016: 0 TEUR).

Berlin, den 28. April 2018

Für die geschäftsführende Komplementärin

Christoph Gerlinger

Für die German Startups Group wesentliche Minderheitsbeteiligungen an operativ tätigen Unternehmen zum 31.12.2017:

Firma Kommerzieller
Name
Produkt/Geschäftsm
odell
Marktsegment Reifegrad1 Beteiligungs
quote
AuctionTech
GmbH
AuctionTech Technologieanbieter
Realtime-Live
Auktionen im
Internet
B2B Internet Services Early 18,14%
ayondo Holding
AG
Ayondo CFD- und Social
Trading
B2C Internet Services Growth 0,50%
BAT Household
Services GmbH
Book a Tiger Online-Putzkraft
Vermittlung
B2B Internet Services Early 1,99%
Blackbill
Internet GmbH
Finiata Online-Factoring
Plattform
B2B Internet Services Early 1,69%
CA Customer
Alliance GmbH
Customer
Alliance
Hotel-Bewertungs
management- und
-vertriebstool
B2B Internet Services Early 1,93%
Ceritech AG Ceritech Neuartige Verfahren
zur Gewinnung
Seltener Erden
Hardware & Others Early 6,09%
Fiagon AG
Medical
Technologies
Fiagon Chirurgische
Navigationssystems
hardware
Hardware & Others Growth 1,43%
Kollwitz
Internet GmbH
Juniqe Online-Shop für
erschwingliche Kunst
B2C Internet Services Growth 1,65%
Mister Spex
GmbH
Mister Spex Online-Shop für
Brillen und
Kontaktlinsen
B2C Internet Services Growth 1,38%
Mysafetynet
Limited
Friendsurance Peer-to-Peer-Online
Versicherungen
B2C Internet Services Growth 3,79%
Onefootball
GmbH
Onefootball Mobile Fußball News
und Live-Ticker App
B2C Internet Services Growth 0,28%2
reBuy
reCommerce
GmbH
reBuy eCommerce
Plattform für
Gebrauchtwarenan
und -verkauf
B2C Internet Services Growth 0,99%
remerge GmbH Remerge App-Marketing und
Retargeting
B2B Internet Services Growth 2,20%
Service Partner
ONE GmbH
Service Partner
One
Online-Office
Management
B2B Internet Services Early 3,41%3
simplesurance
GmbH
Schutzklick eCommerce
Zusatzversicherungs
makler
B2C Internet Services Growth 2,23%3
Firma Kommerzieller
Name
Produkt/Geschäftsm
odell
Marktsegment Reifegrad1 Beteiligungs
quote
Social Fashion
Company
GmbH
Armedangels Online-Shop für
nachhaltig her
gestellte Kleidung
B2C Internet Services Growth 2,48%2,4
SoundCloud
Limited
SoundCloud Musik-Streaming
Plattform und
-Community
B2C Internet Services Growth 0,15%2
Tictail Inc. Tictail Mobile-Tool für
eCommerce
Shopsysteme
B2C Internet Services Growth 1,21%
TVSMILES
GmbH
TVSMILES Mobile Advertising /
Quiz App
B2B Internet Services Early 8,53%5
WunderCar
Mobility
Solutions
GmbH
Wunder Online Ridesharing
und
Mobilitätsplattform
B2C Internet Services Early 0,68%

1 nach Einteilung der Gesellschaft

2 indirekte Beteiligung

3 direkte und indirekte Beteiligung

4 Bereinigtes Stammkapital

5 Beteiligungsquote ohne treuhänderisch gehaltene Anteile

IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2017

Anschaffungs-
/ Herstellungskosten
Abschreibungen
Stand
1.1.2017
Zugänge
2017
Abgänge
2017
Stand
31.12.2017
Stand
1.1.2017
Zugänge
2017
Abgänge
2017
Stand
31.12.2017
Restbuchwert
31.12.2017
Restbuchwert
31.12.2016
Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Anlagevermögen
Geschäfts-
oder
Firmenwert
3.014.589,27 0,00 0,00 3.014.589,27 0,00 0,00 0,00 0,00 3.014.589,27 3.014.589,27
Immaterielle
Vermögenswerte
3.649.661,67 874.610,64 0,00 4.524.272,31 1.855.779,03 349.558,37 0,00 2.205.337,40 2.318.934,91 1.793.882,64
Sachanlagen 579.358,29 68.448,90 0,00 647.807,19 371.222,78 78.348,06 0,00 449.570,84 198.236,35 208.135,51
7.243.609,23 943.059,54 0,00 8.186.668,77 2.227.001,81 427.906,43 0,00 2.654.908,24 5.531.760,53 5.016.607,42

90

IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

1.1.-31.12.2017 1.1.-31.12.2016
Note TEUR TEUR
7.31
Jahresergebnis nach Minderheiten 1.623 -3.466
Ergebnis Minderheiten 53 124
Ergebnis / Gesamtergebnis 1.676 -3.342
Zahlungsunwirksame Änderung der zu beizulegenden
Zeitwerten bewerteten Finanzanlagen und sonstige
Ausleihungen
-1.058 1.827
Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen -2.381 -21
Zahlungsunwirksame Veränderung der latenten Steuern,
Abschreibungen auf Anlagevermögen, der langfristigen
Rückstellungen
-38 -1.588
Verminderung / Erhöhung der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen
kurzfristigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-240 1.806
Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen und
sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
38 510
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -2.003 -808
Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und
Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte
-1.406 -7.650
Auszahlungen aus dem Erwerb von Sachanlagen -68 -68
Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen
Vermögensgegenständen
-875 -672
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen 6.968 545
Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der
kurzfristigen Finanzmitteldisposition
0 -979
Einzahlungen aus Investitionen im Rahmen der
kurzfristigen Finanzmitteldisposition
969 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 5.588 -8.824
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Grundkapital) 0 268
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen
(Kapitalrücklage)
0 482
Verminderung der Kapitalrücklage durch Kosten für die
Kapitalerhöhung
0 -69
Einzahlung aus Kapitalerhöhung Minderheitsgesellschafter 0 516
Auszahlungen für Kosten für zukünftige
Kapitalerhöhungen
0 -232
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)
Krediten
-4.715 -1.072
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der
Aufnahme von (Finanz-)Krediten
280 6.787
Auszahlungen aus dem Erwerb von Anteilen konsolidierter
Tochterunternehmen
-25 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4.460 6.681
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -875 -2.950
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.577 4.527
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 702 1.577

IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

Note 7.10

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 wie folgt dar:

Gezeichnetes
Kapital
EUR
Zur Durch
führung der
be
schlossenen
Kapital
erhöhung
geleistete
Einlage
EUR
Kapital
rücklage
EUR
Bilanz
ergebnis
EUR
Den Aktionären
und der
Komple
mentärin
zustehendes
Eigenkapital
EUR
Ausgleich
posten Anteile
Minderheits
gesellschafter
EUR
Gesamt
EUR
1. Januar 2017 11.984.400,00 0,00 13.392.250,86 2.428.411,76 27.805.062,62 1.646.019,15 29.451.081,77
Kapitalerhöhungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Kosten der
Kapitalbeschaffung
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgang
Ausgleichposten
Anteile Minderheits
gesellschafter aus
Anteilserwerben
konsolidierter
Tochterunternehmen
0,00 0,00 -15.451,62 0,00 -15.451,62 -9.548,38 -25.000,00
Ergebnis für den
Zeitraum 1. Januar
bis 31. Dezember
2017
0,00 0,00 0,00 1.622.611,99 1.622.611,99 53.776,92 1.676.388,90
31. Dezember 2017 11.984.400,00 0,00 13.376.799,24 4.051.023,75 29.412.222,99 1.690.247,68 31.102.470,67

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 wie folgt dar:

Zur Durch
führung der
be
schlossenen
Kapital
Den Aktionären
und der Komple
Ausgleich
erhöhung mentärin posten Anteile
Gezeichnetes geleistete Kapital Bilanz zustehendes Minderheits
Kapital Einlage rücklage ergebnis Eigenkapital gesellschafter Gesamt
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2016 11.114.750,00 711.735,80 11.731.258,95 5.894.628,65 29.452.373,40 1.005.199,43 30.457.572,83
Kapitalerhöhungen 869.650,00 -711.735,80 1.709.035,60 0,00 1.866.949,80 516.467,92 2.383.417,72
Kosten der
Kapitalbeschaffung 0,00 0,00 -48.043,69 0,00 -48.043,69 0,00 -48.043,69
Zugang
Ausgleichposten
Anteile
Minderheitsgesell
schafter aus der
Änderung des
Konsolidierungskreises
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Ergebnis für den
Zeitraum 1. Januar
bis 31. Dezember
2016
0,00 0,00 0,00 -3.466.216,89 -3.466.216,89 124.351,80 -3.341.865,09
31. Dezember 2016 11.984.400,00 0,00 13.392.250,86 2.428.411,76 27.805.062,62 1.646.019,15 29.451.081,77

Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

1. Grundlagen des Konzerns

Die German Startups Group GmbH & Co. KGaA ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der German Startups Group Berlin AG entstanden. Die Handelsregistereintragung der formwechselnden Umwandlung erfolgte am 15. August 2014.

Komplementärin der German Startups Group GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "Gesellschaft" oder "GSG" genannt) ist die German Startups Group Management GmbH, die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die Komplementärin wird durch ihren Geschäftsführer, Christoph Gerlinger, vertreten.

Der Aufsichtsrat der German Startups Group GmbH & Co. KGaA besteht aus drei Mitgliedern.

In dem Zeitraum vom 11. November 2015 bis zum 1. März 2017 wurden die Aktien der Gesellschaft im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der GSG im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolgequalitätssegment des Entry Standards der deutschen Börse.

Der Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen umfasst neben der German Startups Group GmbH & Co. KGaA drei Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich um die Exozet Berlin GmbH ("Exozet Berlin"), die Exozet Potsdam GmbH ("Exozet Potsdam") sowie die Exozet Neue Medien Produktion Wien GmbH ("Exozet Wien") (zusammen "Exozet-Gruppe").

Der Erstkonsolidierungszeitpunkt war der 30. Juni 2015.

Mit Eintragung im Handelsregister vom 15. Juni 2017 wurde die Firma der German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA geändert in German Startups Group GmbH & Co. KGaA.

Geschäftsmodell der German Startups Group GmbH & Co. KGaA (Segment Beteiligungen)

Die GSG ist eine unternehmerische Beteiligungsgesellschaft, die durch den Einsatz von geschäftlicher Expertise und Kapital junge Wachstumsunternehmen beim Aufbau, der Finanzierung, dem Wachstum und – zu gegebener Zeit – der Veräußerung – dem Exit – unterstützt und Beteiligungen eingeht. Die Beteiligung findet dabei primär über die Zeichnung oder den Erwerb von Anteilen statt, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in Eigenkapital gewandelt werden (sollen). Die GSG verfolgt dabei keine statuarisch festgelegte Anlagestrategie.

Typische Investmentkriterien zur Beteiligung der GSG an einem Startup sind folgende drei Kerneigenschaften:

    1. unternehmerisches Talent der Gründer (oft sog. Serial Entrepreneurs),
    1. disruptive Innovation in Produkt- oder Geschäftsmodell sowie
    1. hohe Skalierbarkeit.

Dabei achtet die GSG auf eine diversifizierte Mischung an Branchen, Reifegraden und teilweise sogar Synergiepotenzialen innerhalb ihres Beteiligungsportfolios. So bestehen derzeit Beteiligungen in den Bereichen:

  • § B2C Internet Services
  • § B2B Internet Services
  • § Hardware & Others

Die GSG hat ihre Tätigkeit im Juni 2012 aufgenommen und kontinuierlich ein diversifiziertes Portfolio von Anteilen an Startups aufgebaut und sich zu einem der aktivsten privaten Venture-Capital-Investoren in Deutschland entwickelt. Nach Einschätzung der Gesellschaft verschafft ihr die Marktposition einen Wettbewerbsvorteil, da Gründer aussichtsreicher Startups meist einen im Markt anerkannten Investor bevorzugen.

Der Fokus bei der Auswahl der Unternehmen lag und liegt derzeit auf disruptiven Innovationen bzgl. eines Produktes oder eines Geschäftsmodells, einer hohen Skalierbarkeit sowie unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer. Neben der Bereitstellung von Wachstumskapital unterstützt die GSG Portfoliounternehmen auch in verschiedenen Aspekten der strategischen und operativen Planung und Umsetzung, insbesondere auch bei der Strukturierung von weiteren Finanzierungsrunden und auch von Exits. Regionaler Schwerpunkt ist Deutschland. Eine steigende Bedeutung spielt dabei auch der sich zunehmend entwickelnde Startup-Cluster in und um Berlin.

Die GSG hat sich ein dichtes Netzwerk an Multiplikatoren und Partnerunternehmen, wie Serial Entrepreneurs, Company Buildern, Inkubatoren und Acceleratoren sowie anderen Ko-Investoren aufgebaut, um sich so zu positionieren, dass sie breiten Zugang zu "Deal Flow", also zu Beteiligungsmöglichkeiten erhält.

Sie verfügt dabei über ein Alleinstellungsmerkmal, als einer der wenigen Venture Capital Investoren im deutschsprachigen Raum, vermehrt auch sog. Secondary Shares zu erwerben, sprich solche Anteile, die von Startups nicht neu ausgegeben werden, sondern sich bereits in den Händen von Gründern, Mitarbeitern, Angels oder anderen Venture Capital Investoren befinden. Dadurch ist es ihr in der Vergangenheit bereits öfter gelungen, Anteile an bereits etablierten Wachstumsunternehmen mit einer geringeren Risiko-Exposure im Vergleich zu seed und early stage Startups zu erwerben, zum Teil zu attraktiven Konditionen.

Der dabei über die Jahre aufgebaute organische Dealflow an Secondary-Shares trug auch zur Entscheidung der Gesellschaft bei, das Geschäftsmodell mittels der in 2017 gegründeten Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH um einen geplanten Online-Marktplatz für Secondary Shares von Startups, die Zeichnung und den Erwerb von Anteilen neu aufgelegter sowie bereits laufender VC-Fonds, Wandeldarlehen, Venture Debt-Finanzierungen, gesamte Angel-/VC-Portfolios, und für von der German Startups Group syndizierte, also gepoolte, Investments zu erweitern. Die German Startups Market GmbH wurde zum Bilanzstichtag noch nicht vollkonsolidiert in den Konzernabschluss einbezogen, da sie ihr operatives Geschäft erst 2018 aufnehmen wird und dementsprechend für den Konzernabschluss 2017 noch nicht wesentlich ist.

Geschäftsmodell der Exozet-Gruppe (Segment Creative Technologies)

Exozet ist ein führendes Dienstleistungsunternehmen im Bereich Digitale Medien, Digitale Transformation und Softwareentwicklung und beschäftigt ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin (Schwerpunkt), Potsdam-Babelsberg und Wien. Die Exozet Berlin ist selbst operativ tätig und zugleich hundertprozentige Gesellschafterin der beiden Töchter Exozet Wien und Exozet Potsdam.

Exozet ist mehrfach prämiert und neben klassischen Medienhäusern wie Axel Springer, ZDF, ORF, Deutsche Welle und BBC für etablierte Marken und Unternehmen wie Gothaer Versicherungen, die Deutsche Bahn, Audi, Deutsche Telekom sowie für Startups wie z.B. Wooga, LaterPay, Goodstuff Media, concertVR und für Portfoliounternehmen der GSG tätig.

Exozet begleitet die Kunden durch den Prozess der Digitalen Transformation, entwickelt neue digitale Strategien und Anwendungen und unterstützt sie so maßgeblich dabei, ihr Geschäft zukunftsfähig zu machen. Exozet ist hierbei nicht nur Berater, sondern setzt die entwickelten Konzepte für ihre Kunden anschließend auch nahtlos mit umfangreichen Humanressourcen an Softwareentwicklern und Kreativen um. Ein weiteres wichtiges Standbein und ein Alleinstellungsmerkmal von Exozet ist die hohe Kompetenz bei der Erstellung von videozentrierten Lösungen z.B. Portale, Player und Apps. Exozet hat frühzeitig auf die Entwicklung von Virtual Reality und Augmented Reality Produkten gesetzt. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Anwendungen, die sich bei Automobilkonzernen und Automobilzulieferern bereits erfolgreich in der Praxis bewähren.

Die Exozet Potsdam ist in der Entwicklung von medialen Unterhaltungsprodukten tätig. Die Exozet Wien ist im Wesentlichen eine Vertriebsgesellschaft, die die Produkte der Exozet-Gruppe an Kunden mit Sitz in Österreich vertreibt.

2. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Ausgangspunkt für die Analyse des Geschäftsverlaufs und der wirtschaftlichen Lage soll ein Überblick über die makro- und mikroökonomische Situation, die Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften sowie deren Rahmenbedingungen geben.

Der deutsche Venture-Capital-Markt hat im Berichtsjahr stark zugelegt. So wurden 2017 insgesamt 4,3 Mrd. EUR in deutsche Startups investiert, was einen Anstieg um 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.2 Größere Finanzierungsrunden der führenden deutschen Startups werden meist von US-amerikanischen Investoren angeführt, die nach Einschätzung der Geschäftsleitung im Vergleich zu deutschen Investoren oft eine höhere Risikotoleranz haben. Dies erklärt auch die immer noch marktdominierende Stellung der USA im globalen Venture Capital Vergleich mit einem Investmentvolumen von insgesamt knapp 72 Mrd. USD3 . Deshalb wird Deutschland auch weiterhin auf ausländisches Kapital angewiesen sein, um der Nachfrage der Startups im deutschsprachigen Raum nach Eigenkapital gerecht zu werden. Gleichzeitig haben die Milliardenbewertungen von Startups wie Delivery Hero, HelloFresh oder der Auto1 Group gezeigt, dass auch Deutschland globale Marktführer hervorbringen kann, was Angebot sowie auch Nachfrage nach Venture Capital Investments insgesamt weiter verstärken sollte.

Man kann daher davon ausgehen, dass auch in den zukünftigen Jahren die Nachfrage der Startups im deutschsprachigen Raum nach Eigenkapital das Angebot übersteigen wird. Auch wenn der Wettbewerb von VC-Anbietern zunähme, würde der Markt für gut positionierte Investoren wie die GSG nach unserer Einschätzung weiterhin zahlreiche vielversprechende Beteiligungsmöglichkeiten bieten.

Die GSG hat bei Startups, ihren Gründern, wichtigen Business Angels, Company Buildern und Ko-Investoren nach unserer Einschätzung eine hohe Reputation erworben, die noch weiter ausgebaut werden soll, um weiterhin eine hohe Quantität und Qualität von Beteiligungsopportunitäten zu erhalten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf ihrer Strategie,

2 https://global.handelsblatt.com/finance/german-startups-raise-record-e4-3-billion-in-funding-873012 3 https://www.cbinsights.com/research/report/venture-capital-q4-2017/

sich auch als Käufer von Secondary Shares zu positionieren, was bereits in der Vergangenheit attraktive Investmentopportunitäten erzeugt und den Ausbau ihres Netzwerks gefördert hat.

In einer Studie zum Vergleich der Innovationsfähigkeit von 35 Industrieländern, die von der Deutsche Telekom Stiftung und dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) seit 2005 jährlich herausgegeben wird, belegt Deutschland in 2017 unverändert Rang 44 des internationalen Rankings.

Ein wesentlicher Grund für diese Platzierung ist das zu geringe Angebot an Wagnis- und Beteiligungskapital. Die Innovationsfinanzierung über Beteiligungs- und Wagniskapital ist in Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin deutlich unterentwickelt, auch wenn sie in den vergangenen Jahren aufholen konnte.

Um eine nachhaltig positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft und ihrer Zukunftsfähigkeit sicherzustellen, ist Innovationskraft und damit Investitionen in neue Technologien in Deutschland unverzichtbar.

Den Kern der Innovationskraft bilden schnell wachsende Jungunternehmen, die den überwiegenden Teil der neuen Produkte und Dienstleistungen hervorbringen und in den Märkten etablieren. So stellen junge Unternehmen vor allem im Technologie- und Internetbereich durch ihre sehr hohe Innovationskraft, hohe Skalierbarkeit, Know-How, Erfahrungen, Netzwerke und hohe Risikobereitschaft die Grundlage für die Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze - und damit die Generierung von Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträgen - und verkörpern zugleich enorme Wertsteigerungschancen für ihre Gesellschafter. So weist die Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zum Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL 2017 der Digitalen Wirtschaft eine entscheidende Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu. Ihr zufolge erzielte die Internetwirtschaft im Jahr 2016 einen Umsatz von knapp 112 Mrd. EUR, was einen Anteil von rund 3,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland ausmacht5 . Zum Vergleich: In den VC-reicheren USA wurden bereits 2010 21 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von VC-finanzierten Firmen erwirtschaftet, das entspricht mehr als 3 Billionen USD Umsatz und 11 Prozent aller Arbeitsplätze der freien Wirtschaft - also über 10 Millionen Jobs6 , die maßgeblich durch Venture-Capital Investitionen geschaffen wurden. Entsprechend ist auch weiterhin von einer Aufholbewegung im Markt mit entsprechend guten Chancen für die Anbieter von Venture Capital im deutschsprachigen Raum auszugehen.

Geschäftsverlauf

Im Vergleich zum 31.12.2016 wurde das Beteiligungsportfolio der GSG im Geschäftsjahr 2017 durch substantielle Exits und Anteilsveräußerungen weiter geschärft und konsolidiert. Hierzu

4 http://www.innovationsindikator.de/index.php?id=319#!/home

5 https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/monitoring-report-wirtschaft-digital-2017.html

6 http://de.slideshare.net/darugburn/venture-impact-2011-report

zählen vor allem der Börsengang von Delivery Hero und die Veräußerung des Anteils an Scalable Capital sowie auch der Exit von eWings und den weiteren Anteilsveräußerungen von CRX Markets, Pyreg und realbest.

Darüber hinaus hat sich die Gesellschaft mit wenigen Ausnahmen auf Anteilsaufstockungen bei bestehenden Portfoliounternehmen fokussiert, deren Geschäftsentwicklung eine weitere Partizipation attraktiv gemacht haben.

Zu den Ausnahmen zählen die folgenden in 2017 neu eingegangenen Beteiligungen:

  • § AuctionTech GmbH
  • § Stryking GmbH (als Wandeldarlehen)

Die GSG hält ferner unverändert eine Mehrheitsbeteiligung an der Exozet-Gruppe, die Sie voll konsolidiert. Sie hielt seit dem 14.10.2016 52.858 Geschäftsanteile an der Exozet Berlin (50,48% am Stammkapital). Im Jahr 2017 hat die GSG im Rahmen des Ausscheidens eines Mitgeschäftsführers und Minderheitsgesellchafters weitere 300 Anteile an Exozet erworben und ist seither mit 50,77 Prozent am Stammkapital beteiligt.

Die GSG hat erwartungsgemäß wieder einen positiven Ergebnisbeitrag zum Konzern geleistet. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2017 wurden die Anteile an den beiden Beteiligungen Pyreg und realbest veräußert, als attraktive Verkaufsopportunitäten vorgelegt wurden. Kurz darauf folgte eine Teilveräußerung der Beteiligung an CRX Markets an zwei Finanzinvestoren, mit der eine Internal Rate of Return (IRR) von 60 Prozent p.a. erzielt werden konnte, sowie im Mai der Exit des Portfoliounternehmens eWings, der ein Multiple von 3x generierte. Der Verkauf des restlichen Anteils an CRX Markets folgte im November.

Zur Mitte des Jahres konnte die Gesellschaft gleich zwei substantielle Veräußerungsgewinne verzeichnen. So gelang es ihr im Juni 2017 die Fokusbeteiligung an dem FinTech-Startup Scalable Capital zu veräußern und damit ihren bisher größten Exit mit einem Veräußerungsgewinn von 2,4 Mio. EUR, einem Multiple von 11x sowie einer Internal Return Rate (IRR) von 200 Prozent p.a. zu realisieren. Kurz darauf feierte eine weitere Fokusbeteiligung – der Essenslieferdienst Delivery Hero – sein Börsendebüt, an dem sich die Gesellschaft zuletzt in 2013 und 2014 beteiligt hatte. Dieser Exit generierte gemessen an den ursprünglichen Anschaffungskosten einen Veräußerungsgewinn von 1,3 Mio. EUR für die Gesellschaft, mit einem Multiple von 5x und einer Internal Rate of Return (IRR) von über 60 Prozent p.a.

Im August gab die Gesellschaft die bereits länger vorbereitete Beteiligung an der neugegründeten AuctionTech bekannt, einem Technologieanbieter für Online-Livestream-Auktionen. Hier ist die GSG infolge ihrer aktiven Rolle sogar Lead Investor. AuctionTech ging hervor aus einem Gründerteam ehemaliger Auctionata-Mitarbeiter rund um CEO Jan Thiel, der zuvor Co-Founder und stellvertretender CEO der mittlerweile liquidierten Auctionata AG war, an der die GSG 2016 beteiligt war. Zuvor hatte die GSG die dahintersteckende patentierte Technologie, die für einen zweistelligen Millionenbetrag entwickelt worden war, für einen fünfstelligen Betrag aus der Insolvenzmasse der Auctionata erworben und diese in die AuctionTech eingebracht.

Zusätzlich zur Verdichtung und Straffung des Portfolios gab die Gesellschaft rund um die Hauptversammlung im Juni, bei der sämtliche Beschlussvorschläge mit mindestens 99,5 Prozent angenommen wurden, bekannt, ihre Kostenlast substantiell gesenkt zu haben und weiter senken zu wollen und dazu auch Einsparungen bei der an die Komplementärin zu zahlenden Management Fee anzustreben. Seither verzichtet die Komplementärin zugunsten der Aktionäre auf einen Prozentpunkt der ihr zustehenden variablen Vergütung in Höhe von 2,5 Prozent, von der unter anderem Personalaufwand, Mieten, Veranstaltungen und Geschäftsreisen der GSG bezahlt werden.

Das Berichtssegment "Creative Technologies (Exozet Gruppe)" konnte, aufbauend auf ihrem bisher größten Einzelauftrag der Firmengeschichte aus 2016, Folgeaufträge für die Weiterentwicklung der Mediathek des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ZDF gewinnen und erfolgreich umsetzen.

Der Fokus lag u.a. auf der gelungenen Neuentwicklung der Websites und Mediatheken heute.de und ZDFtivi. Mit neuem Design, neuer Nutzerführung und deutlich mehr und intelligenteren Funktionen wurden diese Sites von Grund auf neugestaltet und den geänderten Sehgewohnheiten der Zuschauer angepasst. So werden z.B. für eingeloggte Benutzer, beruhend auf ihrer Nutzungshistorie, mit einem eigens dafür entwickelten Algorithmus personalisierte Empfehlungen ausgespielt. Auch die verbesserte Suche bietet durch Indizierungs- und Taggingservices unterschiedliche semantische Empfehlungsverfahren. Die ZDFmediathek ist zudem nun komplett responsiv, d.h. die Darstellung wird je nach benutztem Gerät auf die entsprechende Bildschirmgröße von Smartphone, Tablet, Desktop-Computer oder Smart TV angepasst. Ermöglicht wird dies durch das von Exozet neu konzipierte Backend, das mit einer auf Microservices basierenden Systemarchitektur ausgestattet wurde. Etwa ein Drittel der monatlich 45 Millionen Besuche der ZDFmediathek erfolgen mittlerweile über mobile Geräte. Exozet begleitet den Sender auch in Zukunft dabei, sich im digitalen Markt neu aufzustellen.

Bezüglich der Auswirkungen des erfolgten Geschäftsverlaufs in 2017 auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung verweisen wir auf untenstehende Ausführungen zu der Ertragslage des GSG-Konzerns.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die folgende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Geschäftsjahr 2017 gibt Informationen über die Entwicklung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Berichtszeitraum und über die wirtschaftliche Lage des Konzerns zum Stichtag 31. Dezember 2017.

Ertragslage

Das Konzerngesamtergebnis konnte gegenüber dem des Vorjahres signifikant gesteigert werden. Der Konzern weist im Geschäftsjahr ein Gesamtergebnis in Höhe von 1.676 TEUR (2016: –3.341 TEUR) aus bzw. 1.623 TEUR (2016: -3.466 TEUR) nach Abzug der den Minderheitsgesellschaftern zustehenden Ergebnisanteile. Dies entspricht einer Steigerung des Gesamtergebnisses um 5.018 TEUR bzw. sogar 5.089 TEUR nach Abzug der den Minderheitsgesellschaftern zustehenden Ergebnisanteile. Das Konzerngesamtergebnis setzt sich zusammen aus dem Segmentergebnis Beteiligungen in Höhe von 1.456 TEUR (Vorjahr:

-3.801 TEUR) sowie dem Segmentergebnis Creative Technologies in Höhe von 220 TEUR (Vorjahr: 460 TEUR).

Ursache für die positive Entwicklung des Konzerngesamtergebnisses war überwiegend die Ergebnisentwicklung im Berichtssegment Beteiligungen, das entsprechend der Vorjahresprognose der Geschäftsleitung, wieder einen positiven Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis leisten konnte. So konnte das Ergebnis des Beteiligungsgeschäfts von -1.857 TEUR im Vorjahr um 5.295 TEUR auf 3.438 TEUR im Geschäftsjahr 2017 gesteigert werden. Unter anderem aus der Veräußerung der Fokusbeteiligungen an den FinTech-Startups Scalable Capital und CRX Markets konnten Gewinne in Höhe von 2.643 TEUR (2016: 21 TEUR) realisiert werden. Die Buchverluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, konnten gegenüber dem Vorjahr von 6.263 TEUR um 3.185 TEUR (51 Prozent) auf 3.078 TEUR verringert werden. Die Buchverluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen betrugen im Berichtsjahr 262 TEUR (2016: 0 TEUR).

Bei den Buchgewinnen aus Finanzanlagen in Höhe von 4.135 TEUR (2016: 4.384 TEUR) im Berichtsjahr 2017, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, handelt es sich um Wertsteigerungen von Beteiligungen, die noch nicht als Veräußerungsgewinne realisiert sind. Gemäß IAS 39 wurden diese erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen. Damit ist eine reale Abbildung der Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft gewährleistet.

Zudem war das Konzerngesamtergebnis des Geschäftsjahres, anders als das des Vorjahres, nicht durch einmalige, außerplanmäßige Abschreibungen belastet, die im Vorjahr in Höhe von 1.503 TEUR gesondert in der Position "Außerplanmäßige Abschreibungen auf in Vorjahren abgegrenzte Eigenkapitalbeschaffungskosten für geplante aber nicht durchgeführte Kapitalerhöhungen" in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen wurden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des GSG-Konzerns konnten von 4.152 TEUR um 991 TEUR auf 3.161 TEUR im Berichtsjahr 2017 reduziert werden.

Die GSG hat sich entschieden, auf einen in 2017 entstandenen steuerlichen Verlust in Höhe von 1.513 TEUR aus Vorsichtsgründen keine weiteren latenten Steuern zu aktivieren. Somit verbucht der GSG-Konzern den aus dem Aufbau steuerlicher Verlustvorträge resultierenden Steuerertrag in Höhe von 524 TEUR, also 0,04 EUR pro Aktie entgegen ihrer im Dezember 2017 bestehenden Absicht nicht, sondern nimmt den entsprechenden negativen Ergebniseffekt in Kauf.

Das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) verzeichnete entgegen ihrer Vorjahresprognose einen rückläufigen Umsatz (von 10.858 TEUR auf 9.486TEUR). Umsatzrückgänge sind aufgrund des im Vorjahr abgeschlossenen ZDF-Großprojekts erwartet worden. Entgegen der Prognose der Geschäftsleitung sind die anderen Geschäftsbereiche der Exozet hingegen weniger stark gewachsen als erhofft und konnten den Umsatzrückgang mit dem ZDF nicht kompensieren. Trotz Kostensenkungsmaßnahmen im Bereich Sachkosten, bei den freien Mitarbeitern und nur geringer Steigerung bei den Personalkosten führte dies zu einer Verringerung des operativen Gewinns. Das Segment Beteiligungen erzielte in 2017 Umsatzerlöse in Höhe von 126 TEUR (Vorjahr: 51 TEUR), sodass der GSG-Konzern im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von 9.612 TEUR erwirtschaftete (Vorjahr: 10.909 TEUR).

Exozet hat bei den Auftragseingängen in 2017 mit knapp 11,8 Mio. EUR (+3,9 Mio. EUR, +49 Prozent) einen neuen Rekord erzielt. Bei den Bestandskunden (ohne ZDF) sind die Auftragseingänge von 5,1 Mio. EUR auf 7,0 Mio. EUR gestiegen (+37 Prozent). Bei den Neukunden stiegen die Auftragseingänge um +31 Prozent d.h. von 1.6 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR. Beim Kunden ZDF sind die Auftragseingänge auch im erheblichen Maße gestiegen.

Der "nicht abgearbeitete Auftragsbestand" aus 2017 beträgt zu Beginn 2018 ca. 7,0 Mio. EUR, deutlich mehr als zu Beginn 2016 (ca. 4,0 Mio. EUR).

Finanzlage

Der Bestand an liquiden Mitteln des Konzerns hat sich in der Stichtagsbetrachtung im Vergleich zum 31.12.2016 von 1.577 TEUR um 875 TEUR auf 702 TEUR verringert. Im ersten Quartal 2018 ist mit der Wandelanleihe in Höhe von 3 Mio. EUR eine größere Finanzierungs-maßnahme gelungen. Der Liquiditätszufluss wurden in Höhe von 1.988 TEUR genutzt um bestehenden Finanzverbindlichkeiten zu tilgen.

Aufgeteilt nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich die Finanzlage wie folgt entwickelt:

1.01. bis
31.12.2017
TEUR
1.01. bis
31.12.2016
TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -2.002 -808
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 5.588 -8.824
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4.460 6.681
Zahlungswirksame Veränderung des
Finanzmittelfonds -874 -2.950
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.577 4.527
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 702 1.577

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit resultiert in Höhe von 1.676 TEUR aus dem Gewinn des Berichtsjahres (nach Minderheitenanteilen), der in Höhe von 1.058 TEUR vermindert wurde um zahlungsunwirksame Änderungen der zu beizulegenden Zeitwerten bilanzierten Finanzanlagen und sonstigen Ausleihungen. Gleichzeitig sind die kurzfristigen Aktiva um 240 TEUR im Vergleich zum Vorjahr gesunken und die kurzfristigen Passiva um 38 TEUR gestiegen. Die zahlungsunwirksamen Änderungen der immateriellen Vermögensgegenstände, der Rückstellungen und der latenten Steuern betrugen -38 TEUR und die Gewinne aus der Veräußerung von Finanzanlagen 2.381 TEUR.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält in Höhe von 1.406 TEUR Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und der Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, in Höhe von 943 TEUR Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie in Höhe von

6.968 TEUR Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen. Die Position enthält des Weiteren in Höhe von 969 TEUR Einzahlungen aus Investitionen im Rahmen kurzfristiger Finanzmitteldispositionen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -4.460 TEUR beinhaltet in Höhe von 4.715 TEUR Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten sowie in Höhe von 280 TEUR Einzahlung aus Kreditaufnahmen.

Der Konzern war während der Berichtsperiode stets in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist von 40.606 TEUR zum 31.12.2016 auf 37.009 TEUR zum Bilanzstichtag 31.12.2017 zurückgegangen. Der Rückgang der Bilanzsumme resultiert überwiegend aus der Tilgung von Finanzkrediten. Die Bilanzstruktur stellt sich im Vergleich zum Vorjahr dabei wie folgt dar:

31.12.2017
TEUR
31.12.2016
TEUR
Langfristige Vermögenswerte 32.153 33.826
Kurzfristige Vermögenswerte 4.856 6.780
Summe Aktiva 37.009 40.606
Langfristiges Kapital 32.741 31.616
Kurzfristige Schulden 4.268 8.990
Summe Passiva 37.009 40.606

Die langfristigen Vermögenswerte bestehen zum Bilanzstichtag im Wesentlichen aus den Beteiligungen und Wandeldarlehen der GSG in Höhe von 23.076 TEUR (31.12.2016: 25.283 TEUR), dem aus der Erstkonsolidierung zugegangenen Firmenwert für die Exozet-Gruppe in Höhe von 3.015 TEUR (31.12.2016: 3.015 TEUR), immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 2.319 TEUR (31.12.2016: 1.794 TEUR) sowie latenten Ertragssteueransprüchen aus den steuerlichen Verlustvorträgen der Konzerngesellschaften in Höhe von 3.545 TEUR (31.12.2016: 3.526 TEUR). Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten in erster Linie die Technologien der Exozet–Gruppe sowie deren im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Erstkonsolidierung bewerteten Kundenstamm.

Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2017 wurden unverändert zu Vorjahren die erworbenen Beteiligungen und Wandeldarlehen zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 4.856 TEUR (31.12.2016: 6.780 TEUR) beinhalten zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.371 TEUR (31.12.2016: 2.715 TEUR), sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 1.006 TEUR (31.12.2016: 1.978 TEUR) sowie Vorräte aus unfertigen Leistungen der Exozet-Gruppe 603 TEUR (31.12.2016:

195 TEUR). Darüber hinaus bilanziert der Konzern sonstige kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 95 TEUR (31.12.2016: 249 TEUR).

Das langfristige Kapital besteht zu 31.102 TEUR aus Eigenkapital (31.12.2016: 29.451 TEUR). Der Anstieg des Eigenkapitals ergibt sich als saldierter Effekt aus dem positiven Gesamtergebnis in Höhe von 1.676 TEUR (2016: -3.342 TEUR) sowie dem Erwerb von Anteilen konsolidierter Tochterunternehmen in Höhe von 25 TEUR.

Die langfristigen Schulden in Höhe von 1.639 TEUR (31.12.2016: 2.165 TEUR) beinhalten passive latente Steuerverbindlichkeiten, langfristige Darlehen sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Abnahme der langfristigen Schulden resultiert überwiegend aus der Auflösung von Rückstellungen der Vorjahre im Berichtsjahr.

Die kurzfristigen Schulden sind im Vergleich zum 31. Dezember 2016 von 8.990 TEUR um 4.722 TEUR auf 4.268 TEUR zum 31. Dezember 2017 gesunken. Der Rückgang resultiert überwiegend aus der Tilgung kurzfristiger Darlehen bei der GSG in Höhe von 4.510 TEUR.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Im Fokus der GSG steht der langfristige Erfolg des Unternehmens, der sich aus dem Erfolg der Portfoliounternehmen ableitet. Dafür beteiligt sich die GSG an vielversprechenden Startups, um mit ihrer aktiven Unterstützung derselben Wertsteigerungen zu erzeugen und zu gegebener Zeit Gewinnausschüttungen und Veräußerungsgewinne zu erzielen.

Im Vordergrund der Überwachung des unternehmerischen Erfolgs steht für das Segment Beteiligungen (GSG) die Veränderung des operativen Buchwerts des Eigenkapitals der GSG, die monatlich auf Basis der Entwicklungen der Portfoliounternehmen aus der Summe der Fair Values der Beteiligungen und ausgegebenen Wandeldarlehen sowie der Barmittel und Forderungen abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten berechnet wird.

Im Rahmen des Trackings der einzelnen Portfoliounternehmen werden, sofern verfügbar, betriebswirtschaftliche Key Performance Indicators (KPIs) mindestens auf quartalsweiser Basis ausgewertet und über ein Risiko- und Portfoliomanagementsystem in Handlungsempfehlungen übersetzt.

Für das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) wird zur Überwachung des unternehmerischen Erfolges im Wesentlichen auf die Entwicklung der Umsatzerlöse und die EBIT-Marge abgestellt. Die Budget- und Zielvorgaben für Umsatz und EBIT 2016 wurden deutlich übertroffen.

Ergebnis pro Aktie

Es ergibt sich ein Ergebnis pro Aktie nach Steuern in Höhe von 0,14 EUR (2016: -0,29 EUR).

Aus Vorsichtsgründen verzichtet die GSG darauf, auf einen in 2017 entstandenen steuerlichen Verlust in Höhe von 1.513 TEUR weitere latente Steuern zu aktivieren. Bezüglich weiterer Erläuterungen zu dieser Thematik verweisen wir auf unsere Ausführungen zur Ertragslage des GSG-Konzerns.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Die GSG rechnet in 2018 insgesamt mit einem positiven Geschäftsverlauf.

Im Segment Beteiligungen wird die GSG ihre Beteiligungstätigkeit weiter fortführen, wenn auch mit stärkerem Fokus auf Anteilserhöhungen an ausgesuchten Portfoliounternehmen, da die GSG hierbei auf das aufgebaute, in der Regel nicht öffentlich verfügbare Wissen über die Entwicklung des Unternehmens zugreifen kann. Die GSG rechnet in diesem Geschäftsbereich mit einem Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau.

Daneben beabsichtigt die GSG ihr Geschäftsmodell um das Segment Marktplatz zu erweitern (siehe auch oben). Der zu diesem Zweck neu gegründeten Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH misst sie dabei besonders gute Geschäftsaussichten zu, rechnet jedoch im ersten Geschäftsjahr mit moderaten Anlaufverlusten.

Für ihren Geschäftsbereich "Creative Technologies" erwartet die GSG aufgrund des guten Auftragsbestands eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung.

Bericht über die wesentlichen Chancen und Risiken

Im folgenden Chancen- und Risikobericht legt die Geschäftsführung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA ihre Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken dar. Sie werden in einer Gesamtaussage zusammengefasst.

Venture Capital verfügt grundsätzlich über ein ausgeprägtes inhärentes Chance-/Risikoprofil. Als Risiko- oder Wagniskapital bezeichnet, weist es schon semantisch darauf hin. Ziel der Investments ist es, Startups mit einer hohen Innovationskraft, hoher Skalierbarkeit und unternehmerischem Talent der Gründer die schnelle Entwicklung zu einem florierenden Unternehmen zu ermöglichen und so mittelfristig von der Ertragskraft dieser Unternehmen und

den davon hervorgerufenen Unternehmenswertsteigerungen zu profitieren. Da die Beteiligung teilweise in Phasen stattfindet, in der die Unternehmen noch keine nennenswerten Erlöse erzielen, ergeben sich hohe Chancen und Risiken für die Investoren.

Das Management dieser Risiken erfordert einen intelligenten Selektionsprozess, die Prüfung der Beteiligungsangebote, die Integration von für Investoren typischen Schutzrechten in die Beteiligungsverträge, ihre laufende Beobachtung, eine kontinuierliche Kommunikation und ggfs. eine intensive Betreuung einzelner Portfoliounternehmen bei Fehlentwicklungen.

Generell ist das Geschäftsfeld der GSG, die Bereitstellung von Risikokapital, risikobehaftet, sodass zu Beginn einer Beteiligung an einem Portfoliounternehmen leider nie ausgeschlossen werden kann, dass einzelne Beteiligungen langfristig nicht werthaltig bleiben und dementsprechend zu Verlusten führen. Das Jahr 2017 hat jedoch gezeigt, dass die Gesellschaft nach dem Verlustjahr 2016 wieder an die Gewinne der Vorjahre anknüpfen kann. Ebenfalls hat die Gesellschaft bewiesen, dass sie Portfoliounternehmen auch außerhalb von Börsengängen und Exits veräußern kann.

Welche Chancen in der nahen Zukunft konkret bestehen, welche Chancen und Risiken von Exozet dem gegenüberstehen und wie der Konzern gewährleistet, dass diese kontinuierlich kontrolliert werden, erläutern wir nachstehend.

Chancen

Erzielung von außerordentlichen Wertsteigerungen von Portfoliounternehmen

Das grundlegende Modell eines jeden Risikokapitalinvestors ist die Erlangung einer attraktiven Gesamt-Rendite über ein diversifiziertes Portfolio von Unternehmensbeteiligungen hinweg. Hat sich ein Portfoliounternehmen positiv entwickelt, bieten sich oftmals Veräußerungsopportunitäten, indem Finanz- oder strategische Investoren Erwerbsangebote abgeben oder ein Börsengang stattfindet. In der Veräußerbarkeit von Beteiligungen an Portfoliounternehmen und der Höhe des Veräußerungserlöses liegen die zentralen Chancen (und Risiken) der GSG.

Während das Risiko in aller Regel auf den einmaligen Verlust des eingesetzten Kapitals beschränkt ist (bei allen Beteiligungen ohne Nachschusspflicht), kann im Erfolgsfall ein Vielfaches des eingesetzten Kapitals erlöst werden. Diese Asymmetrie kann dazu führen, dass eine "gute" Beteiligung mehrere Totalausfälle überkompensiert.

Für 2018 strebt die Gesellschaft eine strategische Transformation an, mit der sie sich hin zu einem Marktplatz und einem Asset-Manager entwickeln und so auch außerhalb ihrer eigenen Bilanz wachsen will. Ein erster Schritt ist die im Juni 2017 bereits angekündigte

Sekundärmarktplattform, für deren Umsetzung sie im Dezember die Gründung einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft bekannt gegeben hatte. Unter der eingetragenen Marke German Startups Market sollen künftig Kauf- und Verkaufsinteressenten von Startup- und VC-Fonds-Anteilen gematcht und so Vermittlungskommissionen generiert werden. Mit dem geplanten Asset-Management verfolgt die Gesellschaft das Ziel, Überschüsse aus Management-Fees und sog. Carries zu erwirtschaften.

Die besondere Entwicklung der Berliner Startup-Landschaft

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie7 der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY kann Berlin seinen Titel als Deutschlands Startup-Hauptstadt erneut verteidigen. Die Top 100 Startups in Deutschland konnten seit ihrer Gründung bis Ende 2017 8,5 Mrd. US-Dollar an Venture Capital einsammeln, wovon knapp 70 Prozent (5,9 Mrd. US-Dollar) an junge Tech-Unternehmen aus Berlin gingen. Weit abgeschlagen landeten Hamburg und München auf den Plätzen zwei und drei mit jeweils ca. 8 Prozent. Allein im Jahr 2017 wurden etwa 2,6 Mrd. US-Dollar in die Deutsche Startupszene investiert, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 44 Prozent darstellt. Nummer eins war dabei die GSG-Beteiligung Delivery Hero. Der Essenslieferdienst hat bis zu seinem Börsengang ca. 1,8 Mrd. US-Dollar eingesammelt.

Die Kapitalgeber kommen dabei vor allem aus dem nicht-europäischen Ausland, insbesondere aus den USA, Großbritannien, China und Japan, da dort Venture Capital eine feste Größe im Anlagemix auch institutioneller Anleger darstellt.

Von den zehn erfolgreichsten Startups kommen laut der Studie von EY allein sechs aus Berlin. Laut dieser Studie ist GSG einer der "Keyplayer" in der Berliner Startupszene8 .

Es liegt im natürlichen Interesse vieler Stakeholder der Berliner Politik und Wirtschaft, die Startup-Landschaft weiter auszubauen. So zeigen zahlreiche Studien, dass die jungen Unternehmen für Arbeitsplätze (vgl. OECD-Scoreboard 20159 ), die Akquise ausländischer Investoren und nicht zuletzt für das positive Weltbild Berlins sorgen. Über das quantitative Wachstum des Berliner Ökosystems hinaus ergibt sich in den nächsten Jahren die Chance auf die Entstehung eines sich sukzessive selbstverstärkenden Clusters nach dem Vorbild des amerikanischen Silicon Valley. Glaubt man internationalen Experten, ist der Grundstock hierfür bereits gelegt10.

Entscheidend hierfür sind weniger die regulatorischen Rahmenbedingungen, sondern der Zuzug von weiteren Gründern, z.B. Produktdesignern, Programmierern, Internet-

7 http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-fast-growth-in-germany/\$FILE/ey-fast-growth-in-germany.pdf

8 http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-fast-growth-in-germany/\$FILE/ey-fast-growth-in-germany.pdf

9 www.keepeek.com/Digital-Asset-Management/oecd/science-and-technology/oecd-science-technology-and-industry-scoreboard-2015_sti_scoreboard-2015-en

10 http://techcrunch.com/2013/06/04/berlins-network-effect-will-make-it-a-global-startup-center/

Vermarktungsexperten, Monetarisierungsspezialisten mit unternehmerischem Talent und sukzessive auch von weiteren Kapitalinvestoren sowie relevante "Exits", also größere, erfolgreiche Startup-Verkäufe, die dann wiederum als Vorbild für weitere Gründer und Kapitalgeber dienen. Diese Effekte verstärken sich mit jedem erfolgreichen Exit eines Berliner Startups. Diese verschaffen nicht nur dem Thema Startups aus Berlin zusätzliche Publicity, sondern bescheren auch den Gründern und Venture-Capital-Investoren dieser Unternehmen einen signifikanten Vermögenszuwachs, von denen Teile erfahrungsgemäß in das Startup-Ökosystem reinvestiert werden. Beispiele wie der sehr erfolgreiche Börsengang des Portfoliounternehmens Delivery Hero geben Anlass für Gründer, Mitarbeiter, Investoren und Politik sich stärker im Berliner Ökosystem zu engagieren sowie ihre Zeit, Arbeitskraft und ihr Kapital dort zu investieren.

Die GSG erwartet sich verbessernde Voraussetzungen für die bestehenden Portfoliounternehmen, eine weiterhin hohe Anziehungskraft auf die besten Köpfe aus Deutschland und dem Ausland und damit letztendlich auch höhere Chancen auf profitable Exits als auch vielfältige, spannende Opportunitäten für kommende Beteiligungen. Als zweitaktivster Risikokapitalgeber in Deutschland, im Zeitraum 2012 - 2016 erhielt die GSG im Berichtszeitraum mehr als 400 Beteiligungsangebote.

Die Exozet-Gruppe ist nach Einschätzung der Geschäftsführung nicht von wenigen Großkunden abhängig und hat ein tiefes Verständnis für Digitale Medien, insbesondere des Online-Geschäftes einschließlich mobiler Anwendungen. Die besonderen Chancen liegen insbesondere in einer weiteren Steigerung von Umsatz, Gewinn und somit dem Unternehmenswert. Es ist nach aktuellem Planungsstand beabsichtigt, mindestens 0,3 Mio. EUR in Produktentwicklungen zu investieren. Für das Geschäftsjahr 2018 und mittelfristig stehen folgende Wachstumsthemen im Vordergrund: "Digitale Produktentwicklung und Consulting", "Service Design" und "VR" (Virtual Reality, Augmented Reality, Immersive Media, Blockchain). Als technologische Basis im Wachstumsbereich VR hat die Exozet-Gruppe über Jahre Erfahrung in 3D-Programmierung gesammelt, zum Beispiel mit Unity3D-Programmierung. In 2017 konnten im Bereich VR / AR weitere Projekte u.a. im Automotive-Sektor akquiriert werden und eine Anzahl solcher Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Die Exozet-Gruppe nimmt aus Sicht der Gesellschaft auch bei videozentrierten Lösungen im Onlinebereich (Mediatheken, Portale, Broadcaster) eine starke Stellung ein und verfügt hierbei über neuartige technische Lösungen, die die Chance zum weiteren Ausbau dieses Geschäfts bieten. Daneben beabsichtigt Exozet, ihr Consulting Team weiter auszubauen; dieses Team erarbeitet Konzepte und Business Pläne für die digitale Produktentwicklung und im Bereich "Rapid Protoyping" / "Google Sprints". Dieser Bereich übergibt diese Projekte nahtlos in das Exozet-interne Umsetzungsteams. Exozet beobachtet seit geraumer Zeit einen Nachfrageanstieg nach entsprechenden Lösungen aus einer Hand. Außerdem nimmt nach den Erfahrungen des letzten Jahres die Nachfrage nach VR-Lösungen insbesondere im Automobilbereich markant zu und kann weitere Wachstumschancen eröffnen. Exozet wird

weiter auf ihre Branchenexpertise im Automobilbereich wie auch bei den Versicherungen, Telekommunikation, Medienhäusern und bei Fernsehsendern setzen. Daneben nimmt Exozet 2018 aktiv weitere Geschäftszweige und Unternehmen ins Visier, die sich mit der Digitalen Transformation auseinander setzen.

Risiken

Geschäftsentwicklung der Portfoliounternehmen, Totalausfall, Blockrisiko, Venture Capital Risiko

Die Kehrseite der hohen Wertsteigerungschancen ist die Gefahr des Totalverlustes der Investition. Dieses Risiko ist bei Risikokapitalinvestments immer gegeben. Die GSG reduziert die Auswirkungen eines potenziellen Totalverlusts bei einer bestimmten Beteiligung auf die Gesamtrendite durch die breite Streuung des Beteiligungsportfolios über verschiedene Unternehmen, Reifegrade, Branchen und Segmente. Durch diese mehrfache Diversifikation wird ein Blockrisiko systematisch vermieden. Es werden fast ausschließlich Investments ohne Nachschusspflicht getätigt. Aber das bestehende Risiko lässt sich weder vollständig vermeiden noch durch die bei der GSG installierten Kontrollen ausschließen.

Außerdem wirkt die GSG dem Risiko mit ihrem Risikomanagement entgegen, indem sie sich fortlaufend mit der Performance der Portfoliounternehmen auseinandersetzt, soweit von diesen aktuelle Finanzinformationen vorgelegt werden, und kann so selber bessere Investmententscheidungen treffen, bei Fehlentwicklungen den Dialog mit dem Management und Ko-Gesellschaftern suchen und frühzeitig in der Anwerbung von neuem Kapital unterstützen. Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite der Bereitstellung von Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Risikomanagement während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture-Capital Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Start-Ups scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern, könnte dies eine für die GSG entwicklungs-beeinträchtigende oder im Extremfall sogar kritische Situation verursachen.

Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 20 ihrer 37 aktiven

Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich ("für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen"). Diese Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Values, das Momentum der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments vorzunehmen. 13 der 20 für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind der Growth Stage zuzuordnen. Dies entspricht 61 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen.

Sieben der für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind wiederum der Early Stage zuzuordnen und bilden 28 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Zum Stichtag befindet sich keine der für die GSG wesentlichen Beteiligung in der Seed Stage. 11 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen entfallen auf die für die Gesellschaft nicht wesentlichen Beteiligungen.

Als wesentliches Risiko für die Profitabilität von Exozet lässt sich vor allem die Verfügbarkeit von neuen, qualifizierten Mitarbeitern bzw. die Geschwindigkeit des Recruitings derselben festhalten.

Die Exozet Gruppe ist ein Technologie-Unternehmen und damit naturgemäß dem Risiko ausgesetzt, technologische Trends nicht frühzeitig zu erkennen. Insbesondere ist der Zeitpunkt, zu dem die Nachfrage nach bestimmten Technologielösungen stark wächst und/oder zurück geht, schwer prognostizierbar. So kann es sein, dass Exozet technologische oder personelle Ressourcen aufbaut bzw. diese auf Programmiersprachen, Tools oder Plattformen ausrichtet, die zu einem späteren Zeitpunkt durch die Verwendung anderer Technologien hinfällig werden. Hinzu kommt die Gefahr, dass bei der Auftragsannahme Festpreise für Leistungen vereinbart wurden, deren Herstellungskosten zu niedrig einkalkuliert wurden, da sie mehr interne und/oder externe Ressourcen verbrauchen, als geplant, sodass Exozet ein negativer Projektdeckungsbeitrag entsteht. Ein ständiges Risiko eines Technologieanbieters wie Exozet besteht in Bezug auf Computervirenbefall oder Datenlecks - sowohl auf Seiten Exozets selbst, als auch innerhalb der für Kunden programmierten Software -, die zu einem Schaden beim jeweiligen Kunden führen und damit Gewährleistungspflichten hervorrufen können. Um das erstgenannte Risiko zu verringern, diversifiziert sich Exozet über verschiedene Units und fördert unterschiedliche Technologien, sei es bei der Entwicklung neuer Produkte, im Vertrieb oder in der Ausbildung von Entwicklern. Überdies verfügt Exozet über eine spezifische IT Haftpflichtversicherung, welche entsprechende Risiken möglichst vollständig absichert.

In der Exozet-Gruppe wird der Umsatz überwiegend mit Bestandskunden generiert. Die Umsätze mit Bestandskunden tendieren dazu, über ein Kalenderjahr hinweg weniger volatil bzw. besser prognostizierbar zu sein als die Umsätze mit Neukunden. Für weiteres Wachstum erscheint es notwendig, dass die Exozet-Gruppe den Neukundenumsatz signifikant steigert. Den schwankenden Auftragseingängen und Umsätzen stehen Kosten gegenüber, die mehrheitlich auf einige Monate hinaus fix sind, z.B. die Personalkosten; dadurch ergibt sich naturgemäß ein Margenrisiko. Eine besondere Abhängigkeit von wenigen Kunden besteht bei Exozet nicht, da der Umsatzanteil des größten Kunden in 2017 bei weniger als 25 Prozent lag.

Auslandsgeschäfte, Zinsänderung und Währung

Obwohl GSG überwiegend nur im deutschsprachigen Raum investiert, kann es dazu kommen, dass in Deutschland tätige Startups ihren Sitz im Ausland haben oder ihn und/oder ihre

Geschäftstätigkeit dorthin verlegen. Diesbezüglich bestehen die üblichen Gefahren und Risiken bzgl. ausländischer Rechtsordnungen. Einzelne Verträge basieren auf dem jeweiligen landesspezifischen Recht. Das Risiko wird auch durch die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Anwaltskanzleien als gering eingestuft.

Bei den Wandeldarlehen wurden für den Fall, dass keine Wandlung stattfindet, feste Zinssätze vereinbart, sodass kein Risiko von Zinsänderungen besteht. Kurzfristige Geldanlagen hingegen sind variabel verzinst. Aufgrund der derzeit niedrigen Marktzinssätze bestehen auch hinsichtlich der Verzinsung der kurzfristigen Geldanlagen keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken, die einen signifikanten Einfluss auf die Ertragslage haben könnten.

Die Gesellschaft hat sich bei juristisch in den USA domizilierten Unternehmen in US-Dollar beteiligt sowie bei einem in der Schweiz domizilierten Unternehmen entsprechend in Schweizer Franken. Bezüglich zukünftiger möglicher Veräußerungsgewinne oder -verluste bestehen Währungsänderungsrisiken, die zusätzliche Kursgewinne oder -verluste herbeiführen können. Diese Risiken sind aufgrund der geringen Anzahl der in Fremdwährungen getätigten Beteiligungen bzw. Forderungen als unwesentlich anzusehen. Analoge unwesentliche Risiken bestehen auch für die Exozet-Gruppe für Geschäfte in US-Dollar und britischen Pfund.

Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Es bestehen keine Verpflichtungen der GSG, in bestehende oder neue Beteiligungen zu investieren, so dass sich hieraus kein Finanzierungsrisiko ergibt. Die kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten der Exozet-Gruppe in Höhe von 1,2 Mio. EUR sollen planmäßig aus dem Cash Flow der Exozet getilgt werden.

Der erhebliche Rückgang der kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten insgesamt ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die GSG einen Teil der in 2017 erzielten Veräußerungserlöse genutzt hat, um mehr als zwei Drittel ihrer valutierenden Finanzverbindlichkeiten vorzeitig zu tilgen. Die GSG hatte im Jahr 2016 zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 8 Mio. EUR zur Finanzierung attraktiver Investitionsopportunitäten aufgenommen und davon zeitweise 6,5 Mio. EUR in Anspruch genommen. Zum Bilanzstichtag valutieren noch kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten der GSG in Höhe von 2 Mio. EUR, die bis zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung bereits vor Fälligkeit vollständig getilgt wurden. Im März 2018 hat die Gesellschaft eine Wandelanleihe mit einem Nominalbetrag in Höhe von 3 Mio. EUR und einer Laufzeit von 5 Jahren ausgegeben. Die Wandelanleihe kann von ihren Inhabern am Ende ihrer Laufzeit zu einem Ausgabekurs von 2,50 EUR in GSG-Aktien gewandelt werden.

Ein Finanzierungsrisiko besteht aus der den Minderheitsgesellschaftern der Exozet eingeräumten Put-Option für die restlichen 49,3 Prozent, die bei Wirksamwerden der vorsorglichen Ausübung der Put-Option zur Hälfte in Geld und zur anderen Hälfte in Aktien zu vergüten wäre. In

Anbetracht des Ablaufs der Ausübungsfrist am 31.03.18 haben die GSG und der Comet-Pool in den vergangenen Wochen über eine Verlängerung der Ausübungsfrist der bisherigen Put-Optionen um 12 Monate und einen Ersatz derselben durch neue Put-Optionen verhandelt. Diese Verhandlungen dauern zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses weiter an. Um seine Rechtsposition zu sichern, hat der Comet-Pool seine Put-Option am 28.03.2018 vorsorglich ausgeübt. Sollte es den Parteien nicht gelingen, die bestehenden Optionen zu verlängern oder neue Optionen zu vereinbaren, mit der zugleich die vorsorgliche Ausübung widerrufen würde, wäre die GSG verpflichtet, die restlichen 49,3 Prozent der Exozet Berlin vom Comet-Pool zu erwerben. Die Interpretation der vereinbarten Bewertungsformel und damit der Kaufpreis sind indessen derzeit strittig. Es besteht lediglich Einvernehmen, dass er in der Spanne 3,2 – 4,6 Mio. EUR läge. Die GSG hätte das Recht, nach Ihrer Wahl die Hälfte davon durch Ausgabe neuer Aktien zu begleichen. In dem Fall, dass die vorsorgliche Optionsausübung wirksam würde, wären zunächst übliche Prüfungsmaßnahmen durchzuführen (sog. Due Diligence), Kaufverträge auszuhandeln, der Kaufpreis zu bestimmen und sodann von der GSG zu entscheiden, ob ein Teil des Kaufpreises in GSG-Aktien vergütet werden soll und wenn ja, von ihr eine Sachkapitalerhöhung samt Wertgutachten für die Sacheinlage durchzuführen. In diesem Fall beabsichtigt die GSG, sämtliche ihr danach gehörenden 100% der Anteile der Exozet Berlin, für die bereits Kaufinteresse von verschiedenen Seiten an sie herangetragen wurde, zu veräußern und könnte nach Einschätzung der Geschäftsführung der GSG einen deutlich höheren Verkaufserlös erzielen, als sie als Kaufpreis für 49,3 Prozent der Anteile aufzuwenden hätte, und als den Buchwert der dem Konzernteil Exozet zuzurechnenden Vermögensgegenstände in der Konzernbilanz.

Sollten die Verhandlungen mit den Minderheitsgesellschaftern zu keinem Ergebnis führen und sich trotz des bestehenden Kaufinteresses von verschiedenen Seiten die Absicht, die Exozet-Anteile an Dritte weiter zu veräußern, als nicht realisierbar erweisen, könnte es erforderlich werden, dass die GSG einen Teil des von ihr aufzuwendenden Kaufpreises finanzieren müsste, zum Beispiel durch Veräußerung anderer Beteiligungen oder durch Aufnahme von Fremd- oder Eigenkapital.

Regulatorische, steuerliche und sonstige Risiken

GSG unterliegt nach ihrer geprüften Rechtsauffassung aktuell keiner gesonderten Regulierung durch eine Finanzaufsicht. Sollte sich dies aufgrund einer geänderten Rechtslage bzw. abweichender Interpretation der bestehenden Gesetzeslage ändern, könnte dies zur Unzulässigkeit der Fortführung des Beteiligungsgeschäfts, und/oder zu deutlichen Mehrkosten durch zusätzlichen Verwaltungsaufwand, Personalkosten und Beratungs- und Prüfungskosten führen oder einen Wechsel der Rechtsform erzwingen.

Aufgrund komplexer steuerlicher Sachverhalte und einer möglichen abweichenden bzw. unterschiedlichen Auslegung durch die Steuerbehörden im Vergleich zu der vom Konzern erwarteten Auslegung kann es zu einer von der vom Konzern erwarteten, abweichenden Besteuerung kommen, die eine Anpassung der erfassten latenten Steuern zur Folge haben könnte.

Der Konzern bilanziert zum 31.12.2017 aktive latente Steuern in Höhe von 3.545 (2016: 3.526 TEUR) und passive latente Steuern in Höhe von 865 (2016: 703 TEUR). Hinsichtlich des Betrages von 2.680 TEUR (2016: 2.823 TEUR), um den die aktiven latenten Steuern die passiven latenten Steuern übersteigen, besteht das Risiko, dass diese möglicherweise entwertet werden, wenn der Gesetzgeber die Regelungen zur Besteuerung von Gewinnen aus der Veräußerung von Kapitalgesellschaften ändert oder die Gesellschaft in Zukunft keine zur Verrechnung des Verlustvortrages verwendbaren steuerpflichtigen Gewinne erzielt.

Gesamteinschätzung zur Lage der Gesellschaft

Zusammenfassend sieht die Geschäftsführung der GSG ihre Gesellschaft auch angesichts der geplanten deutlichen Erweiterung ihres Geschäftsmodells in einer aussichtsreichen Lage und rechnet mit steigenden Gewinnen der Geschäftsbereiche Beteiligungen und Creative Technologies sowie einem erfolgreichen Start des in 2018 neu gegründeten Geschäftsbereichs "Marktplatz" der Tochtergesellschaft GSM. Den dem Venture-Capital-Geschäft inhärenten Geschäftsrisiken wird mit mehrdimensionaler Diversifikation, einem strukturierten Investmentprozess sowie einem Risiko- und Beteiligungsmanagement soweit möglich entgegengewirkt. Die erwarteten Marktentwicklungen der kommenden Jahre versprechen die Bedingungen für Venture-Capital-Investoren weiter zu verbessern.

Berlin, den 28. April 2017

Für die geschäftsführende Komplementärin

Christoph Gerlinger

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

An die German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Berlin

Wir haben den von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Berlin, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Notes, Kapitalflussrechnung und Entwicklung des Eigenkapitals - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen

Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Berlin, 28. April 2018

Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Marko Pape Udo Heckeler Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

KONTAKT UND IMPRESSUM

IMPRESSUM

German Startups Group GmbH & Co. KGaA

Platz der Luftbrücke 4-6 12101 Berlin

Tel +49 (0)30-54908603 Fax +49 (0)30-54908604 E-Mail [email protected]

TITELBILD – DASKLEINEATELIER / Fotolia.com BILD RÜCKSEITE – DANIEL GEYER / fotografie-erlebnis.de

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.