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Semperit AG Holding

Interim / Quarterly Report Nov 16, 2022

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Interim / Quarterly Report

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BERICHT ÜBER DAS 1.–3. QUARTAL 2022

Ertragskennzahlen

in Mio. EUR Q1-3 2022 Veränderung Q1-3 2021 Q3 2022 Veränderung Q3 2021 2021
Umsatzerlöse 829,6 –10,4% 926,1 259,0 –2,4% 265,3 1.182,2
EBITDA 85,9 –73,5% 324,3 10,7 –86,1% 76,8 361,8
EBITDA-Marge 10,3% –24,7 PP 35,0% 4,1% –24,8 PP 28,9% 30,6%
EBIT –9,0 >100% 290,0 –57,4 >100% 65,4 315,0
EBIT-Marge –1,1% –32,4 PP 31,3% –22,2% –46,8 PP 24,7% 26,6%
Ergebnis nach Steuern –34,6 >100% 224,1 –69,3 >100% 50,2 247,5
Ergebnis je Aktie1
, in EUR
–1,68 >100% 10,85 –3,37 >100% 2,43 11,99
Cashflow aus dem Ergebnis 43,8 –85,2% 295,7 –3,2 >100% 65,2 323,4
Eigenkapitalrentabilität2 –9,4% –68,1 PP 58,7% –28,1% –67,0 PP 38,9% 45,7%

Bilanzkennzahlen

in Mio. EUR 30.09.2022 Veränderung 30.09 2021 30.06.2022 Veränderung 30.06.2021 31.12.2021
Bilanzsumme 841,1 –13,6% 974,1 969,9 3,8% 934,6 958,6
Eigenkapital 492,7 –3,0% 507,8 556,4 22,6% 453,8 540,1
Eigenkapitalquote 58,6% +6,4 PP 52,1% 57,4% +8,8 PP 48,6% 56,3%
Zugänge zu Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
32,4 –1,9% 33,1 20,3 –7,9% 22,0 56,4
Mitarbeiter (Stichtag)1 6.700 –4,7% 7.027 6.936 –0,3% 6.956 6.948

Sektor- und Segmentkennzahlen

in Mio. EUR Q1-3 2022 Veränderung Q1-3 2021 Q3 2022 Veränderung Q3 2021 2021
Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform + Semperseal
Umsatzerlöse 558,4 36,4% 409,4 186,1 31,7% 141,3 556,1
EBITDA 100,4 55,6% 64,5 32,4 39,9% 23,2 82,1
EBIT 78,1 69,7% 46,0 23,6 38,5% 17,0 56,8
Semperflex
Umsatzerlöse 252,2 46,6% 172,1 78,5 36,2% 57,7 240,5
EBITDA 68,3 82,7% 37,4 21,5 92,5% 11,2 51,3
EBIT 59,4 >100% 29,0 18,5 >100% 8,4 40,0
Sempertrans
Umsatzerlöse 109,8 38,7% 79,2 40,0 42,7% 28,0 104,5
EBITDA 10,3 58,2% 6,5 3,7 –21,5% 4,7 6,8
EBIT 7,3 85,4% 3,9 2,6 –31,8% 3,8 3,2
Semperform
Umsatzerlöse 83,0 24,4% 66,7 29,3 25,7% 23,3 90,6
EBITDA 12,3 24,4% 9,9 4,1 24,7% 3,3 12,4
EBIT 9,1 28,3% 7,1 3,0 29,2% 2,3 8,5
Semperseal
Umsatzerlöse 113,3 24,0% 91,4 38,3 18,2% 32,4 120,5
EBITDA 9,5 –11,6% 10,7 3,2 –21,9% 4,1 11,6
EBIT 2,2 –62,2% 5,9 –0,6 >100% 2,5 5,1
Sektor Medizin = Sempermed
Umsatzerlöse 271,2 –47,5% 516,7 72,9 –41,2% 124,0 626,1
EBITDA –4,0 >100% 277,4 –19,6 >100% 56,9 301,1
EBIT –75,6 >100% 262,6 –78,5 >100% 52,1 280,9

Hinweis: Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. 1 Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).

2 Hochgerechnet auf das Gesamtjahr.

Konzernlagebericht

Die Semperit-Gruppe verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres wie erwartet einen Ergebnisrückgang gegenüber der außerordentlich starken Vergleichsperiode des Vorjahres. Im Sektor Industrie konnte das Ergebnis im Jahresvergleich – trotz der einsetzenden wirtschaftlichen Abkühlung deutlich übertroffen werden. Ebenfalls den Erwartungen entsprechend, hatte die pandemiebedingte Sonderkonjunktur im Sektor Medizin bereits in der ersten Jahreshälfte ihr Ende gefunden. Im dritten Quartal 2022 war der Trend bereits deutlich negativ. Dies bedingte auch Anpassungen der bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen für den Sektor Medizin und eine daraus resultierende erforderliche Wertberichtigung.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2022 lagen die Preise an den relevanten Rohstoffbörsen für Naturkautschuk (betrifft Sempertrans) und Naturlatex (betrifft Sempermed) in Asien auf ähnlichen Niveaus wie in der Vergleichsperiode des Vorjahres (Naturkautschuk -2% und Naturlatex +5%).

Die Durchschnittspreise für den wesentlichen Grundrohstoff Butadien (relevant für alle Segmente) erreichten im Zeitraum Januar bis September 2022 in Asien mit +8% und vor allem in Europa mit +40% ein signifikant höheres Niveau als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies führte in Kombination mit einer Verknappung des Angebots bei starker Nachfrage zu einem weiteren starken Anstieg der Preise für Butadien-Derivate, wie z.B. Butadien-Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk und Nitril-Butadien-Kautschuk. Ein weiterer signifikanter Kostentreiber für die Synthesekautschuke in Europa war der enorm angestiegene Gaspreis (im Durchschnitt für die ersten neun Monate des Jahres 2022 mehr als vervierfacht gegenüber der entsprechenden Vergleichsperiode des Vorjahres).

Aufgrund einer rückläufigen Marktnachfrage lagen die Preise für Nitril-Latex, dem bedeutendsten Rohstoff für Sempermed, im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2022 deutlich unter den insgesamt sehr hohen Preisen der Vergleichsperiode 2021 trotz höherer Durchschnittspreise für Butadien und Acrylnitril.

Für den Füllstoff Ruß, der im gesamten Sektor Industrie eingesetzt wird, ist die Preisentwicklung von Schweröl (Heavy Fuel Oil, HFO), die wiederum stark mit der allgemeinen Rohölpreisentwicklung korreliert, ein relevanter Indikator: Der Durchschnittpreis für Schweröl lag in den ersten neun Monaten um mehr als 40% über jenem in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Durch diese Entwicklung und aufgrund einer knappen Versorgungssituation, die noch eine weitere Dynamik seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine erfahren hat, sowie durch deutlich gestiegene Energie- und Logistikkosten, haben sich die Preise für Ruß im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2021 um mehr als 80% nach oben bewegt.

Der Preis für Eisenerz – dem zugrundeliegenden Rohstoff für Walzdraht – war in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 einer sehr starken Volatilität unterworfen und lag mit einem Mittelwert von 120 USD/Tonne rund 25% unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Preise für Walzdraht – dieses Vormaterial ist relevant für die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform – haben nach Erreichen von Rekordwerten zur Jahresmitte zuletzt etwas nachgegeben. Ausgelöst wurde diese Korrektur einerseits durch eine globale Abkühlung der Konjunktur und andererseits auch explizit durch niedrigeres Wirtschaftswachstum in China infolge u.a. der Immobilienkrise oder der Covid-Lockdowns. In Europa hat die Energiekrise dazu geführt, dass die Herstellung von Walzdraht deutlich kostenintensiver wurde, was die Konkurrenzfähigkeit gegenüber China massiv benachteiligt.

Russland-Ukraine-Konflikt

Am 24. Februar 2022 erreichte der Russland-Ukraine-Konflikt eine neue Eskalationsstufe, indem Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Seit dem Ausbruch dieses Krieges wurden zahlreiche internationale Strafsanktionen gegen Russland (und Belarus) verhängt, die Maßnahmen in der Energie-, Finanz- und Transportwirtschaft beinhalten, den Import von Technologiegütern beschränken und auch Exportkontrollen und Visabeschränkungen vorsehen. Neben Sanktionen gegen die russische Zentralbank wurde auch der Ausschluss bestimmter russischer Finanzinstitute aus dem Bankenkommunikationsnetzwerk "SWIFT" beschlossen, das sichere und schnelle internationale Zahlungen ermöglicht. Die USA reagierten auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiters mit einem Importverbot für russisches Erdöl und Erdgas. Auch die EU hat einen schrittweisen Einfuhrstopp für Kohle, Rohöl- und raffinierte Erdölerzeugnisse (Ölembargo), sowie andere fossile Brennstoffe aus Russland beschlossen.

Der russische Rubel (RUB) reagierte mit einem massiven Wertverfall und die russische Nationalbank implementierte umfassende Devisenbeschränkungen, um den russischen Währungsmarkt zu stabilisieren. Die Ratingagenturen haben mittlerweile die Kreditwürdigkeit Russlands in den sogenannten "Ramschbereich" für hochriskante Geldanlagen hinabgestuft; ein durch die Blockade verursachter Zahlungsausfall bei Auslandschulden des russischen Staats erfolgte Ende Juni 2022.

Die Energiepreise reagierten mit Rekordwerten: Die Marktpreisnotierungen für die Erdölsorten Brent und WTI erreichten im weltweiten Großhandel im März 2022 vorerst die höchsten Stände seit mehr als 15 Jahren; jene für Erdgas verhielten sich ähnlich. Im weiteren Verlauf des Jahres waren bei Öl noch weitere Preissteigerungen zu beobachten, bevor sich die Situation wieder etwas entspannte. Bei der Gaspreisentwicklung ist nach fortwährenden Preissteigerungen und kurzfristigen Erholungspausen im Schnitt ein deutlich gesteigertes Preisniveau zu verzeichnen. In erdgasintensiven Industriesektoren kommt es daher bereits zu temporären Stilllegungen der Produktion.

Die bereits beobachtbaren direkten und indirekten Konsequenzen dieser Entwicklungen waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 dramatisch gestiegene und volatilere Preise für Energie, Rohstoffe, Vor- und Zwischenprodukte, Transport- und Lieferkettenprobleme, geänderte Zinsen und Zinserwartungen sowie weiter steigende Inflation, wie auch vor allem im ersten Halbjahr auftretenden Materialengpässe. Unter diesen Rahmenbedingungen kommt es zu signifikanten Auswirkungen auf die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Europa.

Im Zusammenhang mit den Sanktionen der EU hat die Semperit-Gruppe die Lieferungen an Kunden in Russland und Belarus zeitnah nach Kriegsausbruch gestoppt.

Für wesentliche Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung der Produkte der Semperit-Gruppe ist aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts eine Verschiebung der weltweiten Beschaffungsströme und der Lagerbewirtschaftung zu beobachten. Die Semperit-Gruppe hat bereits seit längerem eine internationale Mehrquellenbeschaffung (Multiple Sourcing) etabliert. Der Bezug der Materialien von russischen Unternehmen, die auf den Sanktionslisten stehen, bzw. von Unternehmen, die im Eigentum von sanktionierten Personen stehen, wurde eingestellt. Dadurch hat sich das Sourcing der Semperit-Gruppe ebenso verändert wie die Beschaffungsströme. Die Verfügbarkeiten relevanter Materialien sind gesichert. Ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor im Zusammenhang mit dem Krieg und im Speziellen mit den Sanktionen ist das Risiko, dass spezielle Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung der Produkte der Semperit-Gruppe oder weitere Unternehmen entlang der Lieferkette auf die Sanktionsliste aufgenommen werden könnten. Dies würde zu weiteren Verschiebungen der Beschaffungsströme und Preiserhöhungen führen.

Entsprechend der angespannten Situation wurden Sicherheitsbestände an produktionskritischen Materialien, wie z.B. bestimmte Füllstoffe, erhöht. Hierzu werden Lagerkapazitäten entlang der Lieferkette genutzt. Die Sicherstellung höherer Bestände im Zusammenhang mit einem Anstieg der Fertigprodukte resultiert allerdings in einer Erhöhung des Nettoumlaufvermögens auf ein Niveau, das temporär bewusst und proaktiv für die Sicherstellung der Produktion und der Liefersicherheit herbeigeführt wurde, gleichzeitig aber nicht dem langfristigen Ziel der Semperit-Gruppe entspricht. In Bezug auf die Sicherstellung der Lieferströme war des Weiteren zu beobachten, dass es durch das Fehlen russischer, ukrainischer und belarussischer Lkw-Fahrer zu Einschränkungen und einer Verteuerung der europäischen Frachtkapazitäten im Straßengüterverkehr kam.

Die Preise für Synthesekautschuk, paraffinische Öle und Füllstoffe wie beispielsweise Ruß und Silikate korrelieren aufgrund der Energieintensität ihrer Produktion stark mit der Marktpreisentwicklung für Erdöl und Erdgas. Durch die Sanktionsmaßnahmen könnten weitere Anbieter ausfallen, wodurch sich darüber hinaus ein preistreibender Nachfrageüberhang bemerkbar machen könnte. Vor diesem Hintergrund rechnet die Semperit-Gruppe weiterhin mit hohen Preisniveaus für wesentliche Roh- und Hilfsstoffe; die Möglichkeiten zur Preisweitergabe werden auch weiterhin von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und den Dynamiken auf den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen, wobei tendenziell die Möglichkeit Preise weiterzugeben abnimmt.

Die Marktpreisentwicklung für Erdöl und Erdgas im Lichte des Russland-Ukraine-Konflikts führte zu einem Anstieg der Aufwendungen für Energie. Zusätzlich erwartet die Semperit-Gruppe auch weiterhin Mehrkosten aufgrund des hohen Energiepreisniveaus. Der bei weitem größte Gasverbraucher in der Semperit-Gruppe ist die Untersuchungshandschuhproduktion in Kamunting (Malaysia). Die nicht-europäischen Produktionsstandorte sind von den Preisanstiegen und -volatilitäten auf dem europäischen Gasmarkt nicht direkt betroffen, allerdings sind auch an den internationalen Märkten deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen: Für die Semperit-Gruppe ist das insbesondere in Malaysia relevant, wo der Gaspreis an den Brent-Preis – der infolge der Krise im Schnitt deutlich angestiegen ist – gekoppelt ist. Die aktuellen Preisentwicklungen sind durch den Wegfall der Regulierung der Gaspreise in Malaysia seit Ende 2021 noch deutlicher spürbar.

In dem angespannten Umfeld kann ein Gas-Lieferstopp aus Russland nicht ausgeschlossen werden – unabhängig davon, ob dies eine russische Entscheidung ist, oder möglicherweise durch weitere EU-Sanktionen bzw. durch die Zerstörung von Leitungskapazitäten herbeigeführt wird. Um auf einen möglichen Ausfall der russischen Gaslieferungen vorbereitet zu sein, hat das Management der Semperit-Gruppe beschlossen, künftig Energiequellen und Technologien zu nutzen, die im Gegensatz zu den aktuell verwendeten Dampfkesselbrennern nicht mit Erdgas befeuert werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Standorte im österreichischen Wimpassing und im tschechischen Odry, aber auch für die deutschen Standorte. Diese Alternativen sind im österreichischen Wimpassing und im tschechischen Odry bereits voll einsatzbereit und an den deutschen Standorten in Vorbereitung und werden in den kommenden Monaten einsatzbereit sein.

Das Management der Semperit-Gruppe beobachtet die geopolitischen und marktbezogenen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt sehr genau und managt die Situation mit größter Umsicht.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Kennzahlen Semperit-Gruppe

in Mio. EUR Q1-3 20222 Veränderung Q1-3 2021 2021
Umsatzerlöse 829,6 –10,4% 926,1 1.182,2
EBITDA 85,9 –73,5% 324,3 361,8
EBITDA-Marge 10,3% –24,7 PP 35,0% 30,6%
EBIT bereinigt 44,9 –84,5% 290,0 315,0
EBIT-Marge bereinigt 5,4% –25,9 PP 31,3% 26,6%
EBIT –9,0 n.a. 290,0 315,0
EBIT-Marge –1,1% –32,4 PP 31,3% 26,6%
Ergebnis nach Steuern bereinigt 19,3 –91,4% 224,1 247,5
Ergebnis nach Steuern –34,6 n.a. 224,1 247,5
Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte 32,4 –1,9% 33,1 56,4
Mitarbeiter (Stichtag)1 6.700 –4,7% 7.027 6.948

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den

Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus den Wertminderungen in den Segmenten Sempermed und Semperseal (Q1-3 2022: EBIT Wirkung: -53,9 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: -53,9 Mio. EUR)

Die Semperit-Gruppe verzeichnete in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von –10,4% auf 829,6 Mio. EUR. Der Umsatz stieg im Sektor Industrie um +36,4% auf 558,4 Mio. EUR an, während der Umsatz im Sektor Medizin um –47,5% auf 271,2 Mio. EUR zurückging. Der Umsatzanstieg im Sektor Industrie war insbesondere durch die Anhebung der durchschnittlichen Verkaufspreise in allen Segmenten (Semperflex +40,0%, Sempertrans +26,3%, Semperseal +32,0%, Semperform +27,0%) gegenüber den ersten drei Quartalen 2021 getrieben, womit rohstoff- und energiebedingte Preissteigerungen zeitnah weitergegeben werden konnten. Die Steigerungen der Absatzmengen bei Sempertrans und Semperflex haben die Rückgänge der Absatzmengen bei Semperseal und Semperform überproportional kompensiert. Bei Semperflex (+6,5%) ist dies auf ein positives Marktumfeld sowie globale Marktanteilsgewinne bei Hydraulik- und Industrieschläuchen zurückzuführen, während die Absatzmengenerhöhung im Segment Sempertrans (+12,4%) im Wesentlichen auf die Markterholung nach den Corona-bedingt schwierigen Vorjahren zurückzuführen ist. Gleichzeitig lagen die Absatzmengen im Segment Semperform in den Bereichen Handlauf (aufgrund der Corona-bedingten temporären Schließung der chinesischen Produktionsstandorte im April/Mai 2022), und Engineered Solutions unter dem Vorjahr, während die Absatzmengen im Bereich Special Applications (Seilbahnringe und Schifolien) weiter erhöht werden konnten. Im Segment Semperseal wurde ebenfalls ein Rückgang der Absatzmengen verzeichnet. Der erwartete Umsatzrückgang im Sektor Medizin war vor allem durch das rückläufige Preisniveau bedingt. Die Verkaufspreise lagen im Schnitt in den ersten drei Quartalen 2022 zwar immer noch über dem Vor-Corona-Niveau, sanken im Verlauf des Jahres 2022 aber kontinuierlich weiter. Die Absatzmengen haben sich weiterhin positiv gegenüber dem Vorjahr entwickelt (+8,5%), jedoch waren diese in der Vergleichsperiode im Vorjahr aufgrund des Corona-bedingten Stillstandes der Produktion in Malaysia stark negativ beeinflusst.

Anschließend an die Verhältnisse in Vor-Corona-Zeiten erzielte der Sektor Industrie 67% der Umsatzerlöse der Semperit-Gruppe, der Sektor Medizin 33%. Damit hat sich das Verhältnis der Umsatzvolumina gegenüber der Vergleichsperiode 2021 nun wieder umgekehrt (Q1-3 2021: Sektor Medizin 56%, Sektor Industrie 44%).

Der Bestand an eigenen Erzeugnissen hat sich in den ersten drei Quartalen 2022 um 10,1 Mio. EUR verringert (Q1-3 2021: Erhöhung um 26,0 Mio. EUR): Der Bestandsabbau im Segment Sempermed überstieg hier den Bestandsaufbau im Sektor Industrie deutlich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 4,8 Mio. EUR gesunken. In den ersten drei Quartalen 2021 war in dieser Position ein positiver Entkonsolidierungseffekt in Höhe von +3,7 Mio. EUR aus der Umgliederung von (historischen) Fremdwährungsdifferenzen in die Konzerngewinn- und Verlustrechnung infolge der Liquidation der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) enthalten. Außerdem war im Vorjahr eine Forschungsförderung in Höhe von 0,9 Mio. EUR enthalten, die heuer bislang noch nicht abschließend zuerkannt worden ist.

Der Materialaufwand (inklusive Energie und bezogene Leistungen) stieg in den ersten neun Monaten 2022 um 68,5 Mio. EUR oder +17,5% auf 459,2 Mio. EUR. Die Veränderung war zum größten Teil auf höhere Energiepreise in beiden Sektoren, aber auch auf den gestiegenen Materialaufwand im Sektor Industrie zurückzuführen: Die Marktpreisentwicklung für Erdöl und Erdgas im Lichte des Russland-Ukraine-Konflikts führte zu einem Anstieg der Aufwendungen für Energie – vor allem Elektrizität (+60,5%) und Erdgas (+148,8%). Gegenläufig dazu wirkten die niedrigeren Produktions- bzw. Handelswarenmengen bei Sempermed. Zum Teil enthält der Materialaufwand auch Vorsorgen für einzelne Rohstoffbezugs- und Energieverträge, die sich angesichts der aktuellen Marktentwicklungen nachteilig entwickelt haben.

Der Personalaufwand stieg in den ersten neun Monaten 2022 auf 176,6 Mio. EUR (+9,1%). Der wesentliche Grund dafür waren in erster Linie allgemeine Lohn- und Gehaltssteigerungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 103,1 Mio. EUR um rund +19,9% über dem Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres (Q1-3 2021: 86,0 Mio. EUR). Der Anstieg ist vor allem auf höhere Aufwendungen für Ausgangsfrachten von rund 11,3 Mio. EUR sowie zu einem geringeren Teil auf preisbedingt gestiegene nicht-produktionsbezogene Energiekosten, Wartungsaufwendungen und post Corona wieder gestiegene Reisekosten zurückzuführen. Entgegengesetzt wirkten sich in den ersten neun Monaten 2022 geringere Beratungsaufwendungen aus.

Das in den vergangenen zwei Jahren infolge der durch die Covid- bedingten Sonderkonjunktur im Sektor Medizin stark gestiegene EBITDA ist von 324,3 Mio. EUR in den ersten neun Monaten 2021 erwartungsgemäß deutlich auf 85,9 Mio. EUR und damit um –73,5% gesunken. Die EBITDA-Marge lag bei 10,3% (Q1-3 2021: 35,0%).

Die Abschreibungen erhöhten sich in den ersten neun Monaten 2022 auf 40,9 Mio. EUR (+19,5%); dies ist vor allem durch die Inbetriebnahme der neuen Produktionslinien im Handschuhwerk in Kamunting bedingt. Hier wurden am 30. April 2022 sechs neue Produktionslinien in Betrieb genommen.

Vor dem Hintergrund der Marktdynamik für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe wurden die bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen in Bezug auf den Sektor Medizin überprüft. Im Zuge dessen wurde ein Wertminderungsbedarf in der Höhe von 51,8 Mio. EUR identifiziert. Die Wertminderungen betrugen in den ersten neun Monaten 2022 in Summe 53,9 Mio. EUR (Q1-3 2021: 0 Mio. EUR) und beinhalten weiters Wertminderungen einzelner Maschinen und technischer Anlagen im Segment Semperseal, für die gegenwärtig keine zukünftige Verwendungsmöglichkeit in den Produktionsprozessen mehr gesehen wird.

Das EBIT sank in den ersten neun Monaten 2022 auf –9,0 Mio. EUR nach 290,0 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe ging von 31,3% im Vorjahr auf aktuell –1,1% zurück. Bereinigt man das Ergebnis um die per Ende September gebuchte Wertminderungen, so ergibt sich für die ersten neun Monaten 2022 ein bereinigtes EBIT von 44,9 Mio. EUR, und eine bereinigte EBIT-Marge von 5,4%.

Das negative Finanzergebnis konnte auf einen Wert von –7,0 Mio. EUR, der deutlich unter jenem der Vergleichsperiode lag (Q1-3 2021: –11,7 Mio. EUR), reduziert werden. Das sonstige Finanzergebnis verbesserte sich vor allem durch das gestiegene Netto-Fremdwährungsergebnis um 4,2 Mio. EUR. Sowohl in den ersten neun Monaten 2022 wie auch in der Vergleichsperiode des Vorjahres war das Netto-Fremdwährungsergebnis vor allem durch die Kursentwicklung des US-Dollars bedingt, wobei die Veränderung gegenüber dem Vorjahreswert unter anderem durch die Tilgung der Tranchen für Schuldscheindarlehen geprägt war.

Der Steueraufwand ist auf 18,7 Mio. EUR gesunken (Q1-3 2021: 54,3 Mio. EUR). Im Vorjahr war der hohe Steueraufwand durch die sonderkonjunkturelle Entwicklung und die daraus folgende Ergebnisverbesserung im Segment Sempermed bedingt. In den ersten neun Monaten 2022 spiegelt die Entwicklung der Steuerquote die Entwicklung des Gesamtergebnisses nicht: Das Konzernergebnis ist insbesondere aufgrund der Wertberichtigung im Segment Sempermed negativ, durch positive Ergebnisse in anderen Segmenten ergibt sich aber in Summe ein Steueraufwand.

Das Ergebnis nach Steuern lag aufgrund des erwarteten niedrigeren operativen Ergebnisses bei –34,6 Mio. EUR und damit unter dem Vorjahr (Q1-3 2021: 224,1 Mio. EUR). Das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie lag für die ersten neun Monate 2022 bei –1,68 EUR (Q1-3 2021: 10,85 EUR). Das um die Wertminderungen bereinigte Ergebnis nach Steuern lag bei 19,3 Mio. EUR.

Drittes Quartal 2022

Kennzahlen Semperit Gruppe / Drittes Quartal

in Mio. EUR Q3 20222 Q3 2021 Veränderung Veränderung
in Mio. EUR
Umsatzerlöse 259,0 265,3 –2,4% –6,3
EBITDA 10,7 76,8 –86,1% –66,1
EBITDA-Marge 4,1% 28,9% –24,8 PP -
EBIT bereinigt –3,5 65,4 n.a. –68,9
EBIT-Marge bereinigt –1,4% 24,7% –26,0 PP -
EBIT –57,4 65,4 n.a. –122,8
EBIT-Marge –22,2% 24,7% –46,8 PP -
Ergebnis nach Steuern bereinigt –15,5 50,2 n.a. –65,7
Ergebnis nach Steuern –69,3 50,2 n.a. –119,5
Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
12,1 11,0 9,9% 1,1
Mitarbeiter (Stichtag)1 6.700 7.027 –4,7% -

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den

Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus den Wertminderungen in den Segmenten Sempermed und Semperseal (Q3 2022: EBIT Wirkung: - 53,9 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: -53,9 Mio. EUR)

Die Semperit-Gruppe verzeichnete im dritten Quartal 2022 einen Umsatzrückgang von –2,4% auf 259,0 Mio. EUR gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres (Q3 2022: 265,3 Mio. EUR). Im Sektor Medizin konnte ein Umsatzrückgang von –41,2% und im Sektor Industrie eine Umsatzsteigerung von 31,7% verzeichnet werden. Trotz des nach wie vor überdurchschnittlich hohen Umsatzniveaus zeigte sich im Segment Semperflex in Bezug auf die Absatzmengen im dritten Quartal 2022 ein zunehmend schwierigeres Marktumfeld. Hinsichtlich der Entwicklung der Absatzmengen und der Verkaufspreise in den übrigen Segmenten sind die Angaben im Wesentlichen sowohl für die ersten neun Monate 2022 als auch für das dritte Quartal 2022 gültig.

Der Materialaufwand stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 28,8% auf 150,3 Mio. EUR. Die Veränderung war zum größten Teil durch allgemein gestiegene Energie- wie auch Rohmaterialpreise bedingt.

Der Personalaufwand stieg auf 55,5 Mio. EUR (Q3 2021:52,0 Mio. EUR).

Der sonstige betriebliche Aufwand stieg auf 33,6 Mio. EUR (Q3 2021: 30,7 Mio. EUR); im Wesentlichen aufgrund von erhöhten Wartungs- und Reiseaufwendungen.

Das EBITDA hat sich infolge des stark rückläufigen Ergebnisses des Sektors Medizin trotz des deutlich verbesserten Ergebnisses des Sektors Industrie von 76,8 Mio. EUR in der Vergleichsperiode auf 10,7 Mio. EUR im dritten Quartal 2022 erwartungsgemäß signifikant reduziert.

Das EBIT sank auf –57,4 Mio. EUR nach 65,4 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe ging von 24,7% im dritten Quartal 2021 auf aktuell –22,2%% zurück. Bereinigt man das Ergebnis um die per Ende September gebuchte Wertminderung in der Höhe von –53,9 Mio. EUR so ergibt sich ein bereinigtes EBIT für das dritte Quartal 2022 von –3,5 Mio. EUR, und eine bereinigte EBIT-Marge von –1,4%.

Dividende

Bei der Hauptversammlung am 27. April 2022 wurde für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 1,50 EUR je Aktie beschlossen, womit in Summe 30,9 Mio. EUR zur Ausschüttung gelangten. Bei einem Aktienkurs von 29,30 EUR per Jahresende 2021 errechnet sich eine Dividendenrendite von 5,1%. Auch im Vorjahr wurde eine Dividende in Höhe von 1,50 EUR pro Aktie ausgeschüttet, die in Bezug auf den Schlusskurs 2020 bei 24,30 EUR einer Dividendenrendite von 6,2% entsprach.

Vermögens- und Finanzlage

Bilanz

Die Entwicklung der Bilanzstruktur lässt sich zum 30. September 2022 wie folgt zusammenfassen:

in Mio. EUR 30.09.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil Veränderung
Langfristiges Vermögen 344,5 41% 407,4 43% –15,4%
Kurzfristiges Vermögen 496,6 59% 551,1 57% –9,9%
AKTIVA 841,1 100% 958,6 100% –12,3%
Eigenkapital1 493,8 59% 541,2 56% –8,8%
Langfristige Rückstellungen und
Verbindlichkeiten
139,0 17% 140,1 15% –0,8%
Kurzfristige Rückstellungen und
Verbindlichkeiten
208,4 25% 277,3 29% –24,9%
PASSIVA 841,1 100% 958,6 100% –12,3%

1 inkl. nicht beherrschender Anteile

Das langfristige Vermögen verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 insbesondere durch die Wertminderung im Segment Sempermed in Höhe von 52,7 Mio. EUR sowie durch die Wertminderung einzelner Maschinen und technischer Anlagen im Segment Semperseal in Höhe von 2,1 Mio. EUR.

Das kurzfristige Vermögen ist seit 31. Dezember 2021 insbesondere durch die um 91,4 Mio. niedrigeren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gesunken. Gegenläufig wirkten unter anderem die um 35,7 Mio. EUR höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund der Verluste der laufenden Periode und der Zahlung der Dividende im zweiten Quartal 2022 in Höhe von 30,9 Mio. EUR (2021: 30,9 Mio. EUR). Gegenläufig wirkte die Veränderung der Währungsumrechnungsrücklage insbesondere aufgrund der Wechselkursänderungen von US-Dollar (USD) und Malaysischem Ringgit (MYR). Die Eigenkapitalrentabilität lag bei –9,4% (Q1-3 2021: 58,7%).

Die langfristigen Verbindlichkeiten veränderten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 nur geringfügig.

Die Verringerung der kurzfristigen Verbindlichkeiten resultierte im Wesentlichen aus dem Rückgang der Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern sowie der Finanzverbindlichkeiten nach der Tilgung von Schuldscheindarlehen in der Höhe von 34 Mio. EUR im Juli. Die Semperit-Gruppe wies per 30. September 2022 einen Netto-Finanzmittelüberschuss in Höhe von 92,0 Mio. EUR auf, da der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten die Finanzverbindlichkeiten überstieg (31. Dezember 2021: 144,2 Mio. EUR). Das rechnerische Verhältnis zwischen Netto-Finanzmittelüberschuss (d.h. ein rechnerisch negativer Nettoverschuldungswert) und EBITDA lag per 30. September 2022 damit bei –0,7x (31. Dezember 2021: –0,4x).

Die bestehenden Rahmenkreditlinien mit einem Bankenkonsortium bzw. der Österreichischen Kontrollbank AG (OeKB) in Höhe von 75 Mio. EUR bzw. 15 Mio. EUR wurden bisher nicht in Anspruch genommen.

Cashflow

Die Entwicklung der Liquiditätssituation lässt sich in den ersten neun Monaten 2022 wie folgt darstellen:

in Mio. EUR Q1-3 2022 Veränderung Q1-3 2021 2021
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 20,2 –91,6% 240,3 289,2
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –39,8 –50,3% –80,2 –48,0
Free Cashflow –19,6 n.a. 160,1 241,2
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –80,9 16,9% –69,2 –155,6
Veränderung der liquiden Mittel –100,6 n.a. 90,9 85,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
am Ende der Periode
144,1 –39,4% 237,8 235,5

Der im Vergleich zum Vorjahr geringere Cashflow aus der Betriebstätigkeit war im Wesentlichen in den ersten neun Monaten 2022 durch das niedrigere Ergebnis bedingt und wurde durch Ertragsteuern, die im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der hohen Vorjahresergebnisse, insbesondere im Segment Sempermed zu zahlen waren, um 49,4 Mio. EUR weiter reduziert. Der Cashflow aus dem Working Capital (Saldo aus Veränderungen in den Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) zeigte eine Finanzmittelbindung von 32,4 Mio. EUR (Q1-3 2021: 39,3 Mio. EUR).

Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit war in den ersten neun Monaten 2021 die Veranlagung von US-Dollar-Festgeldern in Höhe von 48,3 Mio. EUR enthalten. Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen in den ersten neun Monaten 2022 mit 41,8 Mio. EUR über dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres in Höhe von 31,2 Mio. EUR. Die größten Investitionen fanden in Malaysia mit 15,2 Mio. EUR (Q1-3 2021: 11,9 Mio. EUR), Österreich mit 11,4 Mio. EUR (Q1-3 2021: 7,0 Mio. EUR), Tschechien mit 4,0 Mio. EUR (Q1-3 2021: 3,2 Mio. EUR) und Deutschland mit 3,0 Mio. EUR (Q1-3 2021: 1,6 Mio. EUR) statt.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 betrug der Free Cashflow insgesamt –19,6 Mio. EUR gegenüber 160,1 Mio. EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltete insbesondere die Dividenden an die Aktionäre der Semperit AG Holding in Höhe von 30,9 Mio. EUR (Q1-3 2021: 30,9 Mio. EUR) sowie die Rückführung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 34,0 Mio. EUR. In der Vergleichsperiode war im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit neben der Dividendenausschüttung insbesondere die Rückzahlung des Hybridkapitals in Höhe von 30,0 Mio. EUR bzw. die Zahlung von Hybridkupons in Höhe von 0,8 Mio. EUR enthalten.

Entwicklung der Sektoren und Segmente

Sektor Industrie

Kennzahlen Sektor Industrie

in Mio. EUR Q1-3 20222 Veränderung Q1-3 2021 Q3 20222 Veränderung Q3 2021 2021 Umsatzerlöse 558,4 36,4% 409,4 186,1 31,7% 141,3 556,1 EBITDA 100,4 55,6% 64,5 32,4 39,9% 23,2 82,1 EBITDA-Marge 18,0% +2,2 PP 15,8% 17,4% +1,0 PP 16,4% 14,8% EBIT bereinigt 80,2 74,3% 46,0 25,7 50,9% 17,0 56,8 EBIT-Marge bereinigt 14,4% +3,1 PP 11,2% 13,8% +1,8 PP 12,0% 10,2% EBIT 78,1 69,7% 46,0 23,6 38,5% 17,0 56,8 EBIT-Marge 14,0% +2,7 PP 11,2% 12,7% +0,6 PP 12,0% 10,2% Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 17,3 1,0% 17,2 7,7 40,2% 5,5 28,7 Mitarbeiter (Stichtag)1 3.874 4,2% 3.720 3.874 4,2% 3.720 3.764

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den

Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Wertminderung im Segment Semperseal (Q1-3 2022 und Q3 2022: EBIT Wirkung: -

2,1 Mio. EUR).

Im Sektor Industrie – bestehend aus den Segmenten Semperflex, Sempertrans, Semperseal und Semperform – konnte im ersten Halbjahr 2022 eine kontinuierlich steigende positive Umsatzentwicklung, vor allem bedingt durch Preissteigerungen beobachtet werden, wenngleich diese in den einzelnen Segmenten unterschiedlich ausgeprägt war. Nach einer überdurchschnittlich hohen Nachfrageentwicklung im ersten Halbjahr 2021 ist seit dem zweiten Halbjahr 2021 eine kontinuierlich leichte Reduktion des Nachfrageniveaus und damit einhergehend der Auftragseingänge beobachtbar. Diese Entwicklung hat sich auch im dritten Quartal 2022 weiter fortgesetzt, mitunter aufgrund hoher Lagerstände der Kunden. Die Auftragsbücher liegen dennoch nach wie vor über den Vergleichswerten des Vorjahres. Gleichzeitig belasten die trotz leichter Entspannung nach wie vor hohen Rohstoffpreisniveaus, durch den Russland-Ukraine-Krieg zusätzlich befeuerte Energiepreissteigerungen, die kräftig steigende Inflation sowie auch das steigende Lohnniveau die Ertragslage. Mit dem fortwährenden Bestreben, die Preissteigerungen bei den verschiedenen Inputfaktoren zeitnah an die Abnehmer weiterzugeben, wird der sich aus diesen Entwicklungen ergebenden Margenbelastung entgegengewirkt.

Segment Semperflex

Kennzahlen Semperflex

in Mio. EUR Q1-3 2022 Veränderung Q1-3 2021 Q3 2022 Veränderung Q3 2021 2021
Umsatzerlöse 252,2 46,6% 172,1 78,5 36,2% 57,7 240,5
EBITDA 68,3 82,7% 37,4 21,5 92,5% 11,2 51,3
EBITDA-Marge 27,1% +5,4 PP 21,7% 27,3% +8,0 PP 19,3% 21,3%
EBIT 59,4 n.a. 29,0 18,5 n.a. 8,4 40,0
EBIT-Marge 23,5% +6,7 PP 16,9% 23,6% +9,0 PP 14,5% 16,6%
Zugänge zu Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
6,3 49,9% 4,2 3,2 70,2% 1,9 8,0
Mitarbeiter (Stichtag)1 1.802 4,3% 1.727 1.802 4,3% 1.727 1.753

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Die Semperflex-Kunden zeigten bis H1 2022 einen überdurchschnittlich hohen Bedarf, getrieben durch die gute Marktnachfrage wie auch durch die beabsichtigten kundenseitigen Bestandsaufbauten. Der Trend drehte sich allerdings schrittweise im dritten Quartal 2022 infolge der erzielten hohen Lagerbestände der Kunden sowie durch die erwartete und einsetzende wirtschaftliche Abkühlung. Dies galt für Hydraulikschläuche ebenso wie für Industrieschläuche. Im Auftragseingang wurde daher eine Reduktion verzeichnet, welche dem zuvor überdurchschnittlich hohen Stand der Auftragsbücher in Verbindung mit der steigenden Unsicherheit über die globale Entwicklung 2023 Rechnung trägt.

Der Umsatz konnte in den ersten neun Monaten 2022 signifikant gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres gesteigert werden. Die Gründe hierfür waren die im Schnitt positive Nachfrage und infolgedessen gesteigerte Absatzmengen, unterstützt durch die Produktionsmengenerweiterung in Odry bzw. die deutlichen Outputsteigerungen in allen Semperflex-Werken (lockdownbedingt ausgenommen das Werk in China), durch Preisweitergaben notwendigen Preisanpassungen infolge von weiteren deutlichen Steigerungen beinahe aller Kostenpositionen. Die negativen Effekte der massiv erhöhten Rohstoff-, Transport- und Energiepreise, die durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine noch weiter Auftrieb erhielten, belasteten das Ergebnis. Sie konnten jedoch, ebenso wie die Auswirkungen der im ersten Halbjahr verzeichneten knappen Rohstoff- und Containerverfügbarkeit und der Lohnsteigerungen, durch deutliche Absatzmengensteigerungen und dadurch entstandene Mengenvorteile, Effizienzsteigerungen und Preiserhöhungen kompensiert werden. Somit übertrafen EBITDA und EBIT sowie die entsprechenden Margen das jeweilige Niveau der Vergleichsperiode.

Im dritten Quartal 2022 verzeichneten die Ergebnisse analog zu den ersten neun Monaten deutlich positive Entwicklungen gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres – wenn auch die positive Abweichung aufgrund der oben beschriebenen Marktsituation etwas geringer als in den vorhergehenden Perioden ausfiel.

in Mio. EUR Q1-3 2022 Veränderung Q1-3 2021 Q3 2022 Veränderung Q3 2021 2021
Umsatzerlöse 109,8 38,7% 79,2 40,0 42.7% 28,0 104,5
EBITDA 10,3 58,2% 6,5 3,7 –21,5% 4,7 6,8
EBITDA-Marge 9,4% +1,2 PP 8,2% 9,2% –7,5 PP 16,7% 6,6%
EBIT 7,3 85,4% 3,9 2,6 –31,8% 3,8 3,2
EBIT-Marge 6,7% +1,7 PP 5,0% 6,5% –7,1 PP 13,6% 3,1%
Zugänge zu Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
1,5 –45,4% 2,8 0,8 –25,3% 1,1 4,1
Mitarbeiter (Stichtag)1 893 –2,9% 920 893 –2,9% 920 921

Segment Sempertrans

Kennzahlen Sempertrans

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst

Im spätzyklischen Geschäft des Segments Sempertrans konnten in den ersten neun Monaten 2022 erwartungsgemäß verbesserte Ergebnisse aus der positiven Entwicklung der Projektpipelines realisiert werden. Getrieben von der für die Auftragslage von Sempertrans günstigen Preisentwicklung für bergbauliche Produkte und der weltweiten Nachfrage seit 2021, stieg der Bedarf an Förder- und Transportgurten an. Diese allgemeine Marktentwicklung blieb bis dato von dem Russland-Ukraine-Krieg unbeeinflusst. Das positive Sentiment spiegelt sich in dem nach wie vor höchsten Niveau der Auftragsbücher der letzten drei Jahre wider.

Damit konnte eine deutliche Absatzmengensteigerung verzeichnet werden. Dieser positive Trend zusammen mit den verkaufsseitigen Preiserhöhungen im Gefolge der starken Kostensteigerungen trugen kräftig zur Umsatzentwicklung bei. Trotz der erhöhten Inputfaktorpreise, die unter anderem auch durch den Russland-Ukraine-Krieg getrieben wurden, konnten EBITDA und EBIT sowie die entsprechenden Margen ebenfalls eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Diese Verbesserung konnte auch trotz des einmaligen positiven Entkonsolidierungseffekts im dritten Quartal 2021 in Höhe von 3,7 Mio. EUR erzielt werden. Der Effekt war auf den positiven Entkonsolidierungseffekt aus der Umgliederung von (historischen) Fremdwährungsdifferenzen in die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung infolge der Liquidation der Gesellschaft Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) zurückzuführen. Das Ergebnis im dritten Quartal 2022 lag jedoch konsequenterweise unter den Werten der Vergleichsperiode im Vorjahr.

Segment Semperseal

Kennzahlen Semperseal

in Mio. EUR Q1-3 20222 Veränderung Q1-3 2021 Q3 20222 Veränderung Q3 2021 2021
Umsatzerlöse 113,3 24,0% 91,4 38,3 18,2% 32,4 120,5
EBITDA 9,5 –11,6% 10,7 3,2 –21,9% 4,1 11,6
EBITDA-Marge 8,3% –3,4 PP 11,7% 8,3% –4,3 PP 12,6% 9,6%
EBIT bereinigt 4,3 –26,9% 5,9 1,6 –37,8% 2,5 5,1
EBIT-Marge bereinigt 3,8% –2,7 PP 6,5% 4,1% –3,7 PP 7,7% 4,2%
EBIT 2,2 –62,2% 5,9 –0,6 n.a. 2,5 5,1
EBIT-Marge 2,0% –4,5 PP 6,5% –1,4% –9,1 PP 7,7% 4,2%
Zugänge zu Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
6,2 –15,3% 7,3 2,3 84,4% 1,2 11,5
Mitarbeiter (Stichtag)1 576 14,9% 501 576 14,9% 501 514

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den

Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Wertminderung im Segment Semperseal (Q1-3 2022 und Q3 2022: EBIT Wirkung: -

2,1 Mio. EUR).

Marktseitig konnte nach der Erholung im Geschäftsjahr 2021 im Verlauf der ersten neun Monate 2022 vorerst eine weitere leichte Verbesserung verzeichnet werden, welche jedoch insbesondere infolge der Abkühlung der Märkte (Bauwirtschaft, Industrie) seit dem Sommer kontinuierlich nachließ. Der Stand der Auftragsbücher lag damit per Ende September 2022 unter dem Umfang des Vergleichswerts aus 2021 – analog dazu setzte auch ein ähnlicher Trend bei den Verkaufsmengen ein. Die Russland-Ukraine-Krise hatte ebenfalls merkbare Auswirkungen auf die Auftragseingänge gezeigt. Dass die Semperit-Gruppe den EU-Sanktionen folgend die Geschäftstätigkeit mit russischen Kunden beendet hat, hat sich bereits in den aktuellen Ergebnissen und wird sich auch in der weiteren Entwicklung des Auftragsbuchs widerspiegeln.

Umsatzseitig konnte infolge schrittweise durchgeführter Preiserhöhungen eine merkbare Steigerung erreicht werden. Gleichzeitig brachten allerdings die steigenden Inputfaktorpreise die EBITDAund EBIT-Entwicklung unter Druck, da der schrittweise Kostenanstieg nur zeitverzögert weitergegeben werden konnte. Hinzu kam im dritten Quartal 2022 die Erfassung einer Wertminderung von 2,1 Mio. EUR auf bestimmte Maschinen und technische Anlagen. Daher lagen EBITDA, EBIT sowie die entsprechenden Margen unter dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres.

Im dritten Quartal 2022 machte sich die starke wirtschaftliche Abkühlung bereits bemerkbar, wodurch der Rückgang der Kennzahlen deutlicher ausfiel als durchschnittlich in den ersten neun Monaten 2022. Schrittweise durchgeführte Preiserhöhungen konnten die Kostensteigerungen im dritten Quartal 2022 nur teilweise kompensieren. Das EBIT wurde zusätzlich durch die Wertminderung belastet.

Die Fertigung von Dichtungen in der neuen Produktionsstätte in den USA (Newnan, Georgia) ist im ersten Quartal 2022 angelaufen; die feierliche Eröffnung fand aufgrund der Corona-Pandemie jedoch erst Anfang Juni statt. Hingegen wurden erste Lieferungen bereits im April 2022 getätigt; die zweite Produktionslinie wurde im Juli in Betrieb genommen und läuft nun im Vollbetrieb.

Segment Semperform

Kennzahlen Semperform

in Mio. EUR Q1-3 2022 Veränderung Q1-3 2021 Q3 2022 Veränderung Q3 2021 2021
Umsatzerlöse 83,0 24,4% 66,7 29,3 25,7% 23,3 90,6
EBITDA 12,3 24,4% 9,9 4,1 24,7% 3,3 12,4
EBITDA-Marge 14,9% –0,0 PP 14,9% 13,9% –0,1 PP 14,1% 13,7%
EBIT 9,1 28,3% 7,1 3,0 29,2% 2,3 8,5
EBIT-Marge 11,0% +0,3 PP 10,7% 10,3% +0,3 PP 10,0% 9,4%
Zugänge zu Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
3,3 17,3% 2,8 1,4 8,6% 1,3 5,2
Mitarbeiter (Stichtag)1 603 5,6% 571 603 5,6% 571 576

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den

Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Das Segment Semperform zeigte im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Business Units in den ersten neun Monaten 2022 ein vergleichsweise gemischtes Bild: Insbesondere der Bereich Special Applications konnte sich nach und nach erholen, bedingt durch die Erholung und den Aufholeffekt in der Wintertourismusbranche, wie auch durch die Diversifizierung des Produktportfolios. Im Handlaufgeschäft war eine gesunde weltweite Nachfrage zu beobachten; insbesondere Europa und Amerika zeigte sich positiv, während China durch den Lockdown im Frühjahr beeinträchtigt war. Lediglich der Bereich Engineered Solutions verzeichnete in den Nischenmärkten Eisenbahn und Haushalte einen leichten Rückgang im Vergleich zum außerordentlich hohen Niveau im H1 2022; gleichzeitig konnten die Märkte für Filtrierungen und Bauindustrie eine gestiegene Nachfrage verzeichnen. Die notwendigen Preiserhöhungen brachten die Marktanteilsentwicklung des Bereichs Engineered Solutions jedoch etwas unter Druck. Dank dieser Entwicklungen und der schrittweisen Preiserhöhungen stieg der Auftragseingang in den ersten neun Monaten; der Stand der Auftragsbücher übertraf zum Ende der Periode jenen zum Ende des dritten Quartals im Vorjahr deutlich. Der Geschäftsverlauf war durch die Russland-Ukraine-Krise weitgehend unbeeinträchtigt.

Der Umsatz konnte das Niveau aus dem Vorjahr übertreffen. Dies ist insbesondere auf den veränderten Portfolio-Mix und die schrittweise eingeführten Preiserhöhungen zur Kompensation der stark gestiegenen Inputfaktorpreisen zurückzuführen. Während das EBITDA und EBIT daher gegenüber der jeweiligen Vergleichsperiode gesteigert wurden, konnten auch gute Margen erzielt werden. Im dritten Quartal 2022 ist lediglich die EBITDA-Marge etwas schwächer ausgefallen, als in der Vergleichsperiode im Vorjahr. Dies ist durch die Ergebnisverschiebungen unter den Business Units mit verschiedenen Margenniveaus bedingt.

Sektor Medizin: Segment Sempermed

Kennzahlen Sempermed

Q1-3 20222 Veränderung Q1-3 2021 Q3 20222 Veränderung Q3 2021 2021
271,2 –47,5% 516,7 72,9 –41,2% 124,0 626,1
–4,0 n.a. 277,4 –19,6 n.a. 56,9 301,1
–1,5% –55,2 PP 53,7% –26,9% –72,8 PP 45,9% 48,1%
–23,8 n.a. 262,6 –26,7 n.a. 52,1 280,9
–8,8% –59,6 PP 50,8% –36,6% –78,6 PP 42,0% 44,9%
–75,6 n.a. 262,6 –78,5 n.a. 52,1 280,9
–27,9% –78,7 PP 50,8% –107,6% –149,6 PP 42,0% 44,9%
12,9 –14,0% 15,0 3,7 –28,3% 5,2 24,9
2.716 –14,3% 3.170 2.716 –14,3% 3.170 3.038

1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den

Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Wertminderung im Segment Sempermed (Q1-3 2022 und Q3 2022: EBIT Wirkung: -

51,8 Mio. EUR).

Die marktseitige Entwicklung des Segments Sempermed war in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber der Vergleichsperiode deutlich durch das Ende der Corona-bedingten Sonderkonjunktur sowie die Folgen der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten im Markt bestimmt: Einerseits waren die ersten zwei Quartale in 2021 noch durch den markanten Anstieg der Verkaufspreise bis zum Erreichen des Plateaus im zweiten Quartal 2021 gekennzeichnet; erst im dritten Quartal 2021 begann die merkbar rückläufige Preisentwicklung. Im Gegensatz dazu setzte sich, insbesondere seit dem zweiten Quartal 2022, die anhaltende Marktpreisreduktion fort. Dies wurde durch den weiteren Rückgang der Marktnachfrage, bedingt durch Bestandsoptimierungsprogramme der Kunden und eine damit verbundene hohe Überkapazität in der Handschuhproduktion verstärkt. Andererseits wurden im Vergleich zum Vorjahr höhere Mengen bei Untersuchungshandschuhen abgesetzt. Die Absatzentwicklung war in 2021 vor allem durch den Corona-bedingten Stillstand der Produktion in Malaysia deutlich beeinträchtigt. Dieser Aufholeffekt konnte die negative Wirkung der hohen Lagerbestände sowohl auf Seiten der Großhändler als auch der Endkunden auf die Nachfragesituation temporär überkompensieren, wie auch den negativen Preiseffekt zum Teil etwas abschwächen. Vergleichsweise hohe Rohstoff- und Containerpreise, starke Erhöhungen bei den Gas- und Energiekosten sowie die Anhebung der Mindestlöhne in Malaysia seit dem zweiten Quartal 2022 wie auch die schwache Kapazitätsauslastung beeinträchtigten das Ergebnis allerdings zusätzlich.

Diese Entwicklungen spiegeln sich in den Kennzahlen des Segments wider. Im operativen Bereich wurden in den ersten neun Monaten 2022 insgesamt Vorsorgen in Höhe von rund 10,8 Mio. EUR gebildet, um Verträge, die sich aufgrund der aktuellen Marktsituation negativ entwickelt haben, verlustfrei zu bewerten. Des Weiteren wurden vor dem Hintergrund der Marktdynamik für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe die bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen aufgrund des aktuellen Feedbacks aus dem Markt überprüft. Im Zuge dessen wurde ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 51,8 Mio. EUR identifiziert. Somit kamen EBITDA und EBIT bzw. das bereinigte EBIT als auch die entsprechenden Margen sowohl in den ersten neun Monaten 2022 als auch im dritten Quartal 2022 unter Druck und waren negativ.

Mitarbeiter

Der Personalstand per 30. September 2022 lag mit 6.700 Mitarbeitern (FTE, Vollzeitäquivalent) um –4,7% unter dem Niveau vom 30. September 2021 (7.027). Im Sektor Industrie stieg die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum 30. September 2021 in allen Segmenten an, mit Ausnahme von Sempertrans. Insbesondere in den Segmenten Semperflex, Semperform und Semperseal kam es zu einem Mitarbeiteranstieg von 4,3%, 5,6% bzw. 14,9%. Hingegen nahm die Mitarbeiterzahl im Segment Sempertrans um –2,9% ab. Der Sektor Medizin verzeichnete einen Mitarbeiterrückgang um –14,3% im Vorjahresvergleich. Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Vorstands- und Aufsichtsratsangelegenheiten

Der Aufsichtsrat hat Dr. Karl Haider Anfang Jänner 2022 zum neuen CEO der Semperit AG Holding bestellt. Er nahm seine Tätigkeit mit 11. Jänner 2022 auf; sein Vorstandsmandat läuft bis 31. März 2025.

Dr. Helmut Sorger, zuletzt CFO der Nordamerika-Division der börsennotierten Wienerberger AG, wurde zum neuen Finanzvorstand der Semperit-Gruppe bestellt und nahm seine Tätigkeit mit 1. Oktober 2022 auf; sein Vorstandsmandat läuft bis 31. Dezember 2025. Er folgt auf Petra Preining, die eine neue berufliche Herausforderung annahm und ihr Mandat daher per 30. September 2022 vorzeitig niederlegte.

In der 133. Hauptversammlung am 27. April 2022 wurde die Mitgliederzahl der Aufsichtsräte innerhalb der satzungsmäßigen Grenzen von acht auf insgesamt sieben von der Hauptversammlung gewählte Mitglieder reduziert. Dipl.-Ing. Herbert Ortner wurde in der Hauptversammlung nach Ende seiner Funktionsperiode wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Mag. Stephan Büttner wurde als neues Mitglied des Aufsichtsrats gewählt.

Ausblick

Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr und einem wie erwartet schwächeren dritten Quartal 2022 rechnet die Semperit-Gruppe mit einem weiteren Rückgang für den Rest des Geschäftsjahres 2022 und bestätigt daher den im März 2022 veröffentlichten Ausblick. Dem liegen folgende Annahmen zugrunde:

Die letzten drei Monate des Jahres sind in der Regel – sowohl saisonal wie auch durch die Betriebsurlaube zu Weihnachten bedingt – das deutlich schwächste Quartal im Jahresverlauf. Nach dem Auslaufen der Corona-bedingten Sonderkonjunktur wird nach dem negativen Ergebnis im dritten Quartal auch im vierten Quartal 2022 mit einer Belastung des Ergebnisses auf Gruppenebene durch den Sektor Medizin gerechnet. Hinzu kommt die anlaufende Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die auch den Sektor Industrie beeinflussen wird.

Darüber hinaus kann das Jahresergebnis der Semperit-Gruppe natürlich auch weiterhin von Entwicklungen wie dem Russland-Ukraine-Krieg erheblich beeinflusst werden. Einerseits hat die Semperit-Gruppe im Einklang mit den Sanktionen der europäischen Union alle Lieferungen nach Russland und Weißrussland eingestellt. Andererseits wird die mit dem Russland-Ukraine-Konflikt eng verbundene Entwicklung der Energiekrise in Europa eine negative Wirkung auf das Ergebnis haben. Des Weiteren bleibt die Unsicherheit in Bezug auf die weltweite Verfügbarkeit, bzw. die Preissteigerungen bei erforderlichen Roh- und Hilfsstoffe ein weiteres Risiko. Im Zusammenhang mit funktionsfähigen Lieferketten bestehen weiters Unsicherheiten in Bezug auf eine hinreichende Containerverfügbarkeit zur Auslieferung der Erzeugnisse und die Verfügbarkeit qualifizierten Personals.

Hinzu kommt die nach wie vor schwierige Kalkulierbarkeit der Effekte im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und deren Einfluss auf die internationalen Produktionsstandorte. Dies gilt insbesondere für China, als Standort von Semperit Werken, wie auch allgemein, als Standort mit wesentlichem Einfluss auf weltweite Lieferketten.

Absatzseitig bestehen Unsicherheiten, da sowohl im Sektor Medizin als auch zum Teil im Sektor Industrie kundenseitige Bestandsoptimierungsprogramme zu einem Bestellverhalten der Kunden abseits des Üblichen führen können. Dies ist unter anderem durch die Kostensteigerungen bedingt, da die Möglichkeiten zur Preisweitergabe von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und den Dynamiken an den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen werden.

Unklar und damit auch unsicher sind die noch nicht absehbaren weiteren Entwicklungen geopolitischer Krisenherde, wie zum Beispiel aktuell Taiwan. Hinzu kommen die negativen Effekte von Inflation und Fremdwährungsentwicklungen.

Das Management der Semperit-Gruppe agiert umsichtig und hat die Evaluierung entsprechender proaktiver Maßnahmen zur Mitigation dieser Entwicklungen frühzeitig eingeleitet. Die aktuellen geopolitischen und marktbezogenen Entwicklungen werden ebenso genau beobachtet, wie deren Auswirkungen auf Investitionsgütermärkte sowie den Markt für Unternehmensübernahmen.

Der Vorstand der Semperit AG Holding verfolgt die Transformation der Gruppe zum Industriegummispezialisten konsequent weiter, wiewohl diese durch die Corona-Pandemie verzögert wurde. Nach dem Ende der pandemiebedingten Sonderkonjunktur und der nun gegebenen Marktdynamik am Markt für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe ist die Trennung vom Sektor Medizin seit dem Sommer 2022 wieder in den Vordergrund gerückt: Der Vorstand setzt sukzessive die nächsten Schritte in Richtung Trennung und hat erste Gespräche mit potenziellen Kaufinteressenten aufgenommen. Die Trennung vom Segment Sempermed soll zeitnah erfolgen.

Hinweis

Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 15. November 2022 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen nicht vorhersehbaren strukturellen und konjunkturellen Änderungen im weiteren Jahresverlauf 2022. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

in TEUR Anhang Q1-3 2022 Q1-3 2021 Q3 2022 Q3 2021
Umsatzerlöse 2.2 829.598 926.075 258.973 265.288
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen –10.064 25.997 –10.130 5.002
Aktivierte Eigenleistungen 2.562 3.257 676 1.377
Betriebsleistung 822.096 955.330 249.518 271.667
Sonstige betriebliche Erträge 2.3 2.529 7.356 481 4.493
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 2.4 –459.154 –390.641 –150.294 –116.681
Personalaufwand 2.5 –176.560 –161.794 –55.466 –51.982
Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.6 –103.059 –85.955 –33.579 –30.730
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 85.852 324.295 10.659 76.767
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen
–40.946 –34.271 –14.159 –11.366
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen
2.7 –53.873 0 –53.873 0
EBIT (Betriebsergebnis) –8.968 290.025 –57.373 65.401
Finanzierungserträge 747 251 430 63
Finanzierungsaufwendungen –2.078 –3.006 –626 –921
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –5.053 –4.100 –1.964 –1.382
Sonstiges Finanzergebnis 2.8 –572 –4.815 –445 –1.753
Finanzergebnis –6.956 –11.670 –2.605 –3.993
Ergebnis vor Steuern –15.924 278.355 –59.978 61.408
Ertragsteuern 2.9 –18.693 –54.273 –9.352 –11.214
Ergebnis nach Steuern –34.616 224.081 –69.330 50.194
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding
entfallendes Ergebnis – aus Stammaktien
–34.629 223.216 –69.261 50.075
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding
entfallendes Ergebnis – aus Hybridkapital
0 388 0 0
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 13 477 –69 118
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1 –1,68 10,85 –3,37 2,43

1 Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).

Konzerngesamtergebnisrechnung

in TEUR Anhang Q1-3 2022 Q1-3 2021 Q3 2022 Q3 2021
Ergebnis nach Steuern –34.616 224.081 –69.330 50.194
Sonstige Ergebnisse, die in zukünftigen Perioden nicht
ergebniswirksam werden –286 210 0 160
Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen 0 0 0 0
Darauf entfallende Ertragsteuer –286 210 0 160
Sonstige Ergebnisse, die in zukünftigen Perioden
ergebniswirksam werden 18.385 11.793 5.590 1.861
Bewertungsergebnisse von Cashflow Hedges 0 0 0 –13
davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 0 200 0 427
Währungsumrechnungsdifferenzen 18.385 11.793 5.589 1.871
Darauf entfallende Ertragsteuer 0 0 0 3
Sonstiges Ergebnis gesamt 18.099 12.002 5.590 2.021
Gesamtergebnis –16.517 236.083 –63.740 52.215
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding
entfallendes Gesamtergebnis – aus Stammaktien
–16.573 235.145 –63.683 51.697
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding
entfallendes Gesamtergebnis – aus Hybridkapital
0 388 0 0
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes
Gesamtergebnis
55 550 –57 518

Konzerngeldflussrechnung

in TEUR Anhang Q1-3 2022 Q1-3 2021
Ergebnis vor Steuern –15.924 278.355
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen
94.819 34.271
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen
(einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen)
221 334
Veränderung langfristiger Rückstellungen –56 –2.468
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 5.053 4.100
Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) 1.328 2.755
Gezahlte Ertragsteuern –49.445 –24.783
Sonstige unbare Erträge bzw. Aufwendungen 7.806 3.127
Cashflow aus dem Ergebnis 43.803 295.690
Veränderung Vorräte –10.189 –32.713
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –29.403 –8.224
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte 8.832 –11.428
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.143 1.608
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen 9 –4.682
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 20.194 240.250
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen 537 142
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen –41.761 –31.205
Erhaltene Zinsen 748 234
Erhaltene Investitionszuschüsse 102 32
Einzahlungen aus der Tilgung von Finanzveranlagungen 1.282 0
Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzveranlagungen –729 –48.251
Erwerb eines Tochterunternehmens abzüglich erworbener Zahlungsmittel 0 –1.126
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –39.820 –80.174
Tilgung kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten –38.933 2.740
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten –2.485 –2.337
Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding –30.860 –30.860
Dividenden an kündbare nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen –5.707 –4.147
Dividenden an nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen 0 –122
Tilgung von Verbindlichkeiten aus Kapitalrückführung an nicht beherrschende Anteile an
Tochterunternehmen
–349 –830
Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen 0 168
Rückführung von Hybridkapital 0 –30.000
Zahlung von Hybridkupons 0 –785
Gezahlte Zinsen –2.607 –3.040
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit –80.942 –69.212
Nettoveränderung liquider Mittel –100.568 90.864
Währungsdifferenzen 9.145 1.971
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 235.539 144.972
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 144.116 237.807

Konzernbilanz

Anhang
in TEUR
30.09.2022 31.12.2021
VERMÖGENSWERTE
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 6.643 8.492
Sachanlagen 320.468 376.576
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5.767 7.430
Sonstige Vermögenswerte 6.635 3.241
Latente Steuern 5.005 11.707
344.518 407.447
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 198.864 186.834
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 134.492 98.766
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.098 1.536
Sonstige Vermögenswerte 13.565 23.625
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 2.718 4.064
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 144.116 235.539
495.854 550.365
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 3
764
764
496.618 551.128
AKTIVA 841.136 958.575
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital
Grundkapital 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.503 21.503
Gewinnrücklagen 446.441 512.216
Währungsumrechnungsrücklage 3.386 –14.956
Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding 492.690 540.122
Nicht beherrschende Anteile 1.084 1.028
493.773 541.151
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen 42.775 42.824
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 17.271 11.941
Finanzverbindlichkeiten 45.284 51.685
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 122 154
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 19.724 19.602
Sonstige Verbindlichkeiten 2.081 1.948
Latente Steuern 11.714 11.954
138.972 140.108
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen 31.788 26.406
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 0
5.595
Finanzverbindlichkeiten 6.796 39.654
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95.985 95.166
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 15.965 12.826
Sonstige Verbindlichkeiten 35.392 40.844
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 22.465 56.826
208.392 277.317
PASSIVA 841.136 958.575

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

in TEUR Anhang Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Hybrid
kapital
Gewinn
rücklagen
Währungs
umrech
nungs
rücklage
Summe Nicht
beherr
schende
Anteile
Summe
Eigen
kapital
Stand 01.01.2021 21.359 21.503 30.000 294.886 –35.483 332.266 2.331 334.597
Ergebnis nach Steuern 0 0 0 223.604 0 223.604 477 224.081
Sonstiges Ergebnis 0 0 0 210 11.720 11.930 73 12.002
Gesamtergebnis 0 0 0 223.814 11.720 235.534 550 236.083
Dividende 0 0 0 –30.860 0 –30.860 –122 –30.982
Zahlung von Hybridkupons 0 0 0 –785 0 –785 0 –785
Rückführung von
Hybridkapital
0 0 –30.000 0 0 –30.000 0 –30.000
Erwerb von nicht
beherrschenden Anteilen
0 0 0 1.922 0 1.922 –1.922 0
Veräußerung von Anteilen
an Tochterunternehmen
0 0 0 –293 0 –293 462 168
Stand 30.09.2021 21.359 21.503 0 488.683 –23.763 507.782 1.299 509.081
Stand 01.01.2022 21.359 21.503 0 512.216 –14.956 540.122 1.028 541.151
Ergebnis nach Steuern 0 0 0 –34.629 0 –34.629 13 –34.616
Sonstiges Ergebnis 0 0 0 –286 18.343 18.056 43 18.099
Gesamtergebnis 0 0 0 –34.915 18.343 –16.573 55 –16.517
Dividende 0 0 0 –30.860 0 –30.860 0 –30.860
Stand 30.09.2022 21.359 21.503 0 446.441 3.386 492.690 1.084 493.773

Anhang (verkürzt)

1. Allgemeines

1.1. Grundsätze der Erstellung

Der Konzernzwischenbericht wurde gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) in Anlehnung an die Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34) erstellt.

Für nähere Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Semperit-Gruppe wird auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 verwiesen, der diesbezüglich die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenbericht bildet.

Die Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, sofern nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Der vorliegende Konzernzwischenbericht der Semperit-Gruppe zum 30. September 2022 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.

1.2. Neue und geänderte Rechnungslegungsgrundsätze

Folgende geänderte Standards und Interpretationen waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 erstmals anzuwenden bzw. wurden (vorzeitig) angewendet:

Endorsement Pflicht zur
Anwendung für die
Semperit-Gruppe
Auswirkungen
auf die Semperit
Gruppe
Geänderte Standards
Diverse Änderungen an IFRS 3, IAS 16 und IAS 37 28. Juni 2021 1. Jänner 2022 nein
Diverse Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2018–2020 28. Juni 2021 1. Jänner 2022 nein

2. Performance

2.1. Segmentberichterstattung

Q1-3 2022 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
seal
Semper
form
Corporate
Center
Summe
Umsatzerlöse 271.231 252.235 109.808 113.339 82.985 0 829.598
EBITDA –3.992 68.310 10.277 9.455 12.334 –10.531 85.852
EBIT –75.589 59.394 7.310 2.244 9.124 –11.451 –8.968
Trade Working Capital 64.262 87.644 34.609 31.943 22.912 –3.997 237.372
Zugänge zu immateriellen
Vermögenswerten und Sachanlagen1
12.870 6.253 1.537 6.218 3.314 2.226 32.418
Q1-3 2021 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
seal
Semper
form
Corporate
Center
Summe
Umsatzerlöse 516.674 172.098 79.156 91.430 66.717 0 926.075
EBITDA 277.442 37.394 6.494 10.700 9.918 –17.653 324.295
EBIT 262.614 29.008 3.943 5.944 7.111 –18.596 290.025
Trade Working Capital 97.773 51.141 24.917 20.049 18.626 –2.975 209.531
Zugänge zu immateriellen
Vermögenswerten und Sachanlagen1
14.968 4.172 2.814 7.340 2.826 938 33.059

1 exklusive Nutzungsrechte gemäß IFRS 16

Q1-3 2022 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
seal
Semper
form
Gruppe
Westeuropa 134.504 150.976 38.244 91.508 51.057 466.289
Nordamerika 67.147 37.359 10.861 9.243 4.944 129.555
Osteuropa 31.407 38.706 17.525 12.045 8.881 108.564
Asien 23.674 18.356 26.875 502 16.802 86.210
Mittel- und Südamerika 10.580 3.530 5.999 40 1.068 21.217
Afrika 1.632 1.947 7.920 0 215 11.714
Australien und Ozeanien 2.286 1.362 2.384 0 18 6.050
Umsatzerlöse 271.231 252.235 109.808 113.339 82.985 829.598

2.2. Umsatzerlöse

Q1-3 2021 in TEUR Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
seal
Semper
form
Gruppe
Westeuropa 287.907 96.556 27.987 72.133 36.096 520.679
Nordamerika 112.472 19.166 6.069 4.720 3.479 145.906
Osteuropa 54.991 35.003 10.313 13.824 7.714 121.845
Asien 44.757 19.387 20.339 745 18.229 103.457
Mittel- und Südamerika 12.056 1.446 7.334 8 873 21.718
Afrika 2.762 403 3.984 0 267 7.415
Australien und Ozeanien 1.729 136 3.130 0 59 5.054
Umsatzerlöse 516.674 172.098 79.156 91.430 66.717 926.075

2.3. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 522 TEUR (1-9/2021: 522 TEUR) enthalten, welche die Semperit-Gruppe im Zuge der Corona-Krise als Unterstützungsleistungen in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 bezogen hat. Die Zuwendungen wurden in China und Österreich gewährt.

2.4. Aufwendungen für Material und bezogenen Leistungen

in TEUR Q1-3 2022 Q1-3 2021
Materialaufwand 377.688 343.809
Aufwendungen für Energie 68.048 34.058
Produktionsbezogene Wartungsaufwendungen 8.630 7.721
Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.788 5.053
Summe 459.154 390.641

2.5. Personalaufwand

in TEUR Q1-3 2022 Q1-3 2021
Löhne 65.155 59.018
Gehälter 75.415 68.900
Aufwendungen für Abfertigungen 1.071 2.277
Aufwendungen für Altersversorgung 813 1.026
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
29.047 26.305
Sonstige Sozialaufwendungen 5.058 4.267
Summe 176.560 161.794

2.6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

in TEUR Q1-3 2022 Q1-3 2021
Ausgangsfrachten 45.404 34.108
Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwand 9.969 12.852
Instandhaltung und fremde Leistungen 8.725 7.216
Versicherungsprämien 4.572 4.248
Software-Lizenzaufwand 3.993 2.831
Reise- und Fahrtaufwand 3.406 1.293
Energiekosten nicht für die Produktion 3.269 1.595
Provisions- und Werbeaufwand 3.126 2.644
Miet- und Leasingaufwand 2.839 2.567
Abfallentsorgung 1.970 1.882
Sonstige Steuern 1.465 1.219
Büromaterial 1.019 842
Gebühren, Beiträge, Spenden 963 929
Kommunikation 801 693
Fortbildungsaufwendungen 562 488
Bankspesen und Absicherungskosten 377 411
Wertberichtigungen (+) / Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen (–) –276 –37
Reklamationsaufwand (+) / Erträge aus der Auflösung von
Reklamationsrückstellungen (–)
–1.021 –584
Übrige 11.898 10.758
Summe 103.059 85.955

2.7. Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Wertminderungsbedarf im Segment Sempermed

Durch die Corona-Pandemie und den dadurch enorm gestiegenen Bedarf an Schutzausrüstung sowohl im medizinischen Bereich wie auch in anderen Bereichen (z.B. in Gastronomie und Hotellerie) wurde der bisherige Käufermarkt für Untersuchungs- bzw. Schutzhandschuhe zu einem Verkäufermarkt. Diese sonderkonjunkturelle Entwicklung fand ihren Ausdruck in einem beträchtlichen Nachfrageüberhang, einer regelrechten Preisrallye und einer Wertaufholung des in der Vergangenheit wertgeminderten Segmentvermögens der Sempermed. Im Geschäftsjahr 2021 erreichte die Preisrallye etwa zur Jahresmitte ihren Höhepunkt; der Average Sales Price (ASP) ist seither erwartungsgemäß laufend gefallen. Der Angebotsüberhang wird aktuell durch den Abbau von (überhöhten) Lagerbeständen an Untersuchungs- und Schutzhandschuhen entlang der gesamten Distributionskette zusätzlich verstärkt. Bestandsoptimierungsprogramme führen somit (erneut) zu einem Bestellverhalten der Kunden abseits der Normalität, einer zeitweiligen Unterauslastung der zum Teil neu geschaffenen Produktionskapazitäten am Markt und zu einer allgemein rückläufigen Profitabilität in der Branche.

Im Q3 2022 gab es beobachtbare Anhaltspunkte dafür, dass sich die relative Wettbewerbsposition des Segments Sempermed post Corona wieder verschlechtert bzw. verschlechtert hat. Das aktuelle Feedback aus dem Markt lässt darauf schließen, dass die Überkapazitäten am Markt und daraus resultierender Preisdruck die Profitabilität gegenüber der bisherigen Planung nachhaltig negativ beeinflussen. Die abnehmende Dauer und Intensität der Corona-Pandemie, die zunehmende Geschwindigkeit der Rückkehr zu einem Käufermarkt, die länger andauernde Veränderung des Bestellverhaltens der Kunden, der Entwicklung der Produktionskapazitäten von (insbesondere chinesischen) Wettbewerbern, der Druck zur Branchenkonsolidierung am Markt für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe sowie die steigenden Zinsen wurden dabei in der jüngsten Mittelfristplanung reflektiert.

Vor diesem Hintergrund ermittelte das Management der Sempermed den erzielbaren Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments zum 30. September 2022. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert berechnet und war wie auch schon im Geschäftsjahr 2019 niedriger als das Trade Working Capital, was erneut eine vollumfängliche Wertminderung des langfristigen Segmentvermögens zur Folge hätte. Bei der Zuordnung des Wertminderungsaufwands dürfen jedoch separat ermittelbare beizulegende Zeitwerte (abzüglich Veräußerungskosten) oder separat ermittelbare Nutzungswerte der die zahlungsmittelgenerierende Einheit bildendenden Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Die Ermittlung dieser separaten Werte erfolgte auf der Basis folgender Annahmen und Methoden:

  • Für immaterielle Vermögenswerte waren separate erzielbare Beträge nicht bestimmbar; ihr erzielbarer Betrag war daher annahmegemäß null.
  • Für Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grund erfolgte überwiegend eine gutachterliche Bewertung durch Sachverständige auf der Basis von Vergleichswerten bzw. Wiederbeschaffungskosten abzüglich von Abschlägen für die funktionelle und wirtschaftliche Obsoleszenz der Bauten. Individuelle Merkmale der Industriegrundstücke wurden dabei berücksichtigt.
  • Für technische Anlagen und Maschinen erfolgte ebenfalls eine gutachterliche Bewertung durch Sachverständige. Die Bewertung erfolgte auf der Basis von Wiederbeschaffungskosten vergleichbarer Anlagen, wobei die funktionelle sowie die wirtschaftliche Obsoleszenz durch entsprechende Abschläge berücksichtigt wurden.
  • Für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte ebenfalls eine gutachterliche Bewertung durch Sachverständige. Die Bewertung erfolgte auf der Basis von Wiederbeschaffungskosten vergleichbarer Anlagen, wobei die funktionelle sowie die wirtschaftliche Obsoleszenz durch entsprechende Abschläge berücksichtigt wurden.
  • Für Nutzungsrechte wurde eine Bewertung unter Berücksichtigung ihres zukünftigen Einsatzes bzw. ihrer alternativen Verwendung durchgeführt.
  • Für die Vermögenswerte der FormTech Engineering (M) Sdn Bhd in Nilai (MY) wurde ein separat erzielbarer Betrag ermittelt.
  • Die Veräußerungskosten wurden entweder explizit von den Gutachtern geschätzt oder basierend auf Erfahrungswerten ermittelt.

Zum 30. September 2022 betrug die Summe der erzielbaren Beträge der die zahlungsmittelgenerierende Einheit bildenden Vermögenswerte 45.941 TEUR und lag damit unter dem vorläufigen Buchwert zum Bilanzstichtag in Höhe von 162.924 TEUR (davon Trade Working Capital, exkl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Bezug auf Anlageninvestitionen in Höhe von 66.063 TEUR sowie die Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 1.808 TEUR). Der daraus resultierende Wertminderungsbedarf zum Bilanzstichtag in Höhe von 52.728 TEUR wurde wie folgt auf das langfristige Segmentvermögen alloziert, in den funktionalen Währungen jener Tochterunternehmen, die dem Segment Sempermed zugehörig sind, erfasst, und mit den jeweiligen durchschnittlichen Devisenmittelkursen der ersten neun Monaten des Jahres 2022 in Euro umgerechnet:

in TEUR Q1-3 2022 Q1-3 2021
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 841 0
Sachanlagen 50.929 0
Wertminderungsaufwand im Segment Sempermed 51.770 0

Die tatsächlich realisierten Beträge für das Segmentvermögen der Sempermed können allerdings – sie sind letztendlich auch vom Realisationsmodus abhängig – von den bilanzierten Wertansätzen, die auf den aktuellen Schätzungen des Managements der Sempermed und dessen Annahmen zur zukünftigen Marktdynamik und zur relativen Wettbewerbsposition der Sempermed basieren, abweichen. Die diesbezüglichen bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen sind regelmäßig zu überprüfen; die Wertansätze wären gegebenenfalls anzupassen.

Wertminderungsbedarf im Segment Semperseal

Im Segment Semperseal wurden bestimmte Maschinen und technische Anlagen identifiziert, für die es keine weitere Verwendung in der Semperit Gruppe geben wird. Diese Vermögenswerte wurden nun zum Schrottwert angesetzt. In Summe ergab sich daraus ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 2.103 TEUR.

2.8. Sonstiges Finanzergebnis

in TEUR Q1-3 2022 Q1-3 2021
Aufwand (+) / Ertrag (–)
Sonstiges Finanzergebnis
Netto-Fremdwährungsergebnis –1.468 –5.542
Nettoergebnis aus den Bewertungskategorien FVPL und
FV – Sicherungsinstrumente
2.043 1.036
Übrige –4 –309
Summe 572 –4.815

2.9. Ertragsteuern

in TEUR Q1-3 2022 Q1-3 2021
Laufende Ertragsteuern 12.576 52.744
Latenter Steueraufwand (+) / latenter Steuerertrag (–) 6.117 1.530
Summe 18.693 54.273

3. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 13. Oktober 2022 wurde die zur Veräußerung gehaltene Liegenschaft samt darauf befindlichen Gebäuden der französischen Sempertrans France Belting Technology S.A.S. mit einem Buchwert von 764 TEUR verkauft. Der Ertrag aus der Veräußerung betrug 4.704 TEUR.

Kontakt

Semperit AG Holding

Am Belvedere 10 1100 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com

Investor Relations

Mag. Judit Helenyi Tel.: +43 1 79 777-310 www.semperitgroup.com/ir

Finanzkalender 2022 / 2023

16.11.2022 Bericht über das 1.-3. Quartal 2022
22.03.2023 Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2022
15.04.2023 Nachweisstichtag Hauptversammlung
25.04.2023 Hauptversammlung
27.04.2023 Dividenden Ex-Tag
28.04.2023 Nachweisstichtag Dividende (= Tag, an dessen
Ende die anspruchsberechtigten Wertpapiere
beim CSD Austria festgestellt werden)
02.05.2023 Dividenden Zahltag
10.05.2023 Bericht über das 1. Quartal 2023
10.08.2023 Halbjahresfinanzbericht 2023
08.11.2023 Bericht über das 1.-3. Quartal 2023

Adressen der Semperit Gruppe

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Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Am Belvedere 10, 1100 Wien, Österreich. Inhouse produziert mit firesys GmbH, www.firesys.de

Disclaimer

In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.

Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: Wien, am 15. November 2022). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden. Diese Aussagen sind erkennbar an Formulieren wie "erwarten", "wollen", "antizipieren", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "einschätzen", "werden" und "vorhersagen", "ins Auge fassen" oder ähnlichen Begriffen.

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