Interim / Quarterly Report • Nov 16, 2022
Interim / Quarterly Report
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| in Mio. EUR | Q1-3 2022 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 829,6 | –10,4% | 926,1 | 259,0 | –2,4% | 265,3 | 1.182,2 |
| EBITDA | 85,9 | –73,5% | 324,3 | 10,7 | –86,1% | 76,8 | 361,8 |
| EBITDA-Marge | 10,3% | –24,7 PP | 35,0% | 4,1% | –24,8 PP | 28,9% | 30,6% |
| EBIT | –9,0 | >100% | 290,0 | –57,4 | >100% | 65,4 | 315,0 |
| EBIT-Marge | –1,1% | –32,4 PP | 31,3% | –22,2% | –46,8 PP | 24,7% | 26,6% |
| Ergebnis nach Steuern | –34,6 | >100% | 224,1 | –69,3 | >100% | 50,2 | 247,5 |
| Ergebnis je Aktie1 , in EUR |
–1,68 | >100% | 10,85 | –3,37 | >100% | 2,43 | 11,99 |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 43,8 | –85,2% | 295,7 | –3,2 | >100% | 65,2 | 323,4 |
| Eigenkapitalrentabilität2 | –9,4% | –68,1 PP | 58,7% | –28,1% | –67,0 PP | 38,9% | 45,7% |
| in Mio. EUR | 30.09.2022 | Veränderung | 30.09 2021 | 30.06.2022 | Veränderung | 30.06.2021 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 841,1 | –13,6% | 974,1 | 969,9 | 3,8% | 934,6 | 958,6 |
| Eigenkapital | 492,7 | –3,0% | 507,8 | 556,4 | 22,6% | 453,8 | 540,1 |
| Eigenkapitalquote | 58,6% | +6,4 PP | 52,1% | 57,4% | +8,8 PP | 48,6% | 56,3% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
32,4 | –1,9% | 33,1 | 20,3 | –7,9% | 22,0 | 56,4 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 6.700 | –4,7% | 7.027 | 6.936 | –0,3% | 6.956 | 6.948 |
| in Mio. EUR | Q1-3 2022 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform + Semperseal | |||||||||
| Umsatzerlöse | 558,4 | 36,4% | 409,4 | 186,1 | 31,7% | 141,3 | 556,1 | ||
| EBITDA | 100,4 | 55,6% | 64,5 | 32,4 | 39,9% | 23,2 | 82,1 | ||
| EBIT | 78,1 | 69,7% | 46,0 | 23,6 | 38,5% | 17,0 | 56,8 | ||
| Semperflex | |||||||||
| Umsatzerlöse | 252,2 | 46,6% | 172,1 | 78,5 | 36,2% | 57,7 | 240,5 | ||
| EBITDA | 68,3 | 82,7% | 37,4 | 21,5 | 92,5% | 11,2 | 51,3 | ||
| EBIT | 59,4 | >100% | 29,0 | 18,5 | >100% | 8,4 | 40,0 | ||
| Sempertrans | |||||||||
| Umsatzerlöse | 109,8 | 38,7% | 79,2 | 40,0 | 42,7% | 28,0 | 104,5 | ||
| EBITDA | 10,3 | 58,2% | 6,5 | 3,7 | –21,5% | 4,7 | 6,8 | ||
| EBIT | 7,3 | 85,4% | 3,9 | 2,6 | –31,8% | 3,8 | 3,2 | ||
| Semperform | |||||||||
| Umsatzerlöse | 83,0 | 24,4% | 66,7 | 29,3 | 25,7% | 23,3 | 90,6 | ||
| EBITDA | 12,3 | 24,4% | 9,9 | 4,1 | 24,7% | 3,3 | 12,4 | ||
| EBIT | 9,1 | 28,3% | 7,1 | 3,0 | 29,2% | 2,3 | 8,5 | ||
| Semperseal | |||||||||
| Umsatzerlöse | 113,3 | 24,0% | 91,4 | 38,3 | 18,2% | 32,4 | 120,5 | ||
| EBITDA | 9,5 | –11,6% | 10,7 | 3,2 | –21,9% | 4,1 | 11,6 | ||
| EBIT | 2,2 | –62,2% | 5,9 | –0,6 | >100% | 2,5 | 5,1 | ||
| Sektor Medizin = Sempermed | |||||||||
| Umsatzerlöse | 271,2 | –47,5% | 516,7 | 72,9 | –41,2% | 124,0 | 626,1 | ||
| EBITDA | –4,0 | >100% | 277,4 | –19,6 | >100% | 56,9 | 301,1 | ||
| EBIT | –75,6 | >100% | 262,6 | –78,5 | >100% | 52,1 | 280,9 |
Hinweis: Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. 1 Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).
2 Hochgerechnet auf das Gesamtjahr.
Die Semperit-Gruppe verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres wie erwartet einen Ergebnisrückgang gegenüber der außerordentlich starken Vergleichsperiode des Vorjahres. Im Sektor Industrie konnte das Ergebnis im Jahresvergleich – trotz der einsetzenden wirtschaftlichen Abkühlung deutlich übertroffen werden. Ebenfalls den Erwartungen entsprechend, hatte die pandemiebedingte Sonderkonjunktur im Sektor Medizin bereits in der ersten Jahreshälfte ihr Ende gefunden. Im dritten Quartal 2022 war der Trend bereits deutlich negativ. Dies bedingte auch Anpassungen der bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen für den Sektor Medizin und eine daraus resultierende erforderliche Wertberichtigung.
Im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2022 lagen die Preise an den relevanten Rohstoffbörsen für Naturkautschuk (betrifft Sempertrans) und Naturlatex (betrifft Sempermed) in Asien auf ähnlichen Niveaus wie in der Vergleichsperiode des Vorjahres (Naturkautschuk -2% und Naturlatex +5%).
Die Durchschnittspreise für den wesentlichen Grundrohstoff Butadien (relevant für alle Segmente) erreichten im Zeitraum Januar bis September 2022 in Asien mit +8% und vor allem in Europa mit +40% ein signifikant höheres Niveau als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies führte in Kombination mit einer Verknappung des Angebots bei starker Nachfrage zu einem weiteren starken Anstieg der Preise für Butadien-Derivate, wie z.B. Butadien-Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk und Nitril-Butadien-Kautschuk. Ein weiterer signifikanter Kostentreiber für die Synthesekautschuke in Europa war der enorm angestiegene Gaspreis (im Durchschnitt für die ersten neun Monate des Jahres 2022 mehr als vervierfacht gegenüber der entsprechenden Vergleichsperiode des Vorjahres).
Aufgrund einer rückläufigen Marktnachfrage lagen die Preise für Nitril-Latex, dem bedeutendsten Rohstoff für Sempermed, im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2022 deutlich unter den insgesamt sehr hohen Preisen der Vergleichsperiode 2021 trotz höherer Durchschnittspreise für Butadien und Acrylnitril.
Für den Füllstoff Ruß, der im gesamten Sektor Industrie eingesetzt wird, ist die Preisentwicklung von Schweröl (Heavy Fuel Oil, HFO), die wiederum stark mit der allgemeinen Rohölpreisentwicklung korreliert, ein relevanter Indikator: Der Durchschnittpreis für Schweröl lag in den ersten neun Monaten um mehr als 40% über jenem in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Durch diese Entwicklung und aufgrund einer knappen Versorgungssituation, die noch eine weitere Dynamik seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine erfahren hat, sowie durch deutlich gestiegene Energie- und Logistikkosten, haben sich die Preise für Ruß im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2021 um mehr als 80% nach oben bewegt.
Der Preis für Eisenerz – dem zugrundeliegenden Rohstoff für Walzdraht – war in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 einer sehr starken Volatilität unterworfen und lag mit einem Mittelwert von 120 USD/Tonne rund 25% unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Preise für Walzdraht – dieses Vormaterial ist relevant für die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform – haben nach Erreichen von Rekordwerten zur Jahresmitte zuletzt etwas nachgegeben. Ausgelöst wurde diese Korrektur einerseits durch eine globale Abkühlung der Konjunktur und andererseits auch explizit durch niedrigeres Wirtschaftswachstum in China infolge u.a. der Immobilienkrise oder der Covid-Lockdowns. In Europa hat die Energiekrise dazu geführt, dass die Herstellung von Walzdraht deutlich kostenintensiver wurde, was die Konkurrenzfähigkeit gegenüber China massiv benachteiligt.
Am 24. Februar 2022 erreichte der Russland-Ukraine-Konflikt eine neue Eskalationsstufe, indem Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Seit dem Ausbruch dieses Krieges wurden zahlreiche internationale Strafsanktionen gegen Russland (und Belarus) verhängt, die Maßnahmen in der Energie-, Finanz- und Transportwirtschaft beinhalten, den Import von Technologiegütern beschränken und auch Exportkontrollen und Visabeschränkungen vorsehen. Neben Sanktionen gegen die russische Zentralbank wurde auch der Ausschluss bestimmter russischer Finanzinstitute aus dem Bankenkommunikationsnetzwerk "SWIFT" beschlossen, das sichere und schnelle internationale Zahlungen ermöglicht. Die USA reagierten auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiters mit einem Importverbot für russisches Erdöl und Erdgas. Auch die EU hat einen schrittweisen Einfuhrstopp für Kohle, Rohöl- und raffinierte Erdölerzeugnisse (Ölembargo), sowie andere fossile Brennstoffe aus Russland beschlossen.
Der russische Rubel (RUB) reagierte mit einem massiven Wertverfall und die russische Nationalbank implementierte umfassende Devisenbeschränkungen, um den russischen Währungsmarkt zu stabilisieren. Die Ratingagenturen haben mittlerweile die Kreditwürdigkeit Russlands in den sogenannten "Ramschbereich" für hochriskante Geldanlagen hinabgestuft; ein durch die Blockade verursachter Zahlungsausfall bei Auslandschulden des russischen Staats erfolgte Ende Juni 2022.
Die Energiepreise reagierten mit Rekordwerten: Die Marktpreisnotierungen für die Erdölsorten Brent und WTI erreichten im weltweiten Großhandel im März 2022 vorerst die höchsten Stände seit mehr als 15 Jahren; jene für Erdgas verhielten sich ähnlich. Im weiteren Verlauf des Jahres waren bei Öl noch weitere Preissteigerungen zu beobachten, bevor sich die Situation wieder etwas entspannte. Bei der Gaspreisentwicklung ist nach fortwährenden Preissteigerungen und kurzfristigen Erholungspausen im Schnitt ein deutlich gesteigertes Preisniveau zu verzeichnen. In erdgasintensiven Industriesektoren kommt es daher bereits zu temporären Stilllegungen der Produktion.
Die bereits beobachtbaren direkten und indirekten Konsequenzen dieser Entwicklungen waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 dramatisch gestiegene und volatilere Preise für Energie, Rohstoffe, Vor- und Zwischenprodukte, Transport- und Lieferkettenprobleme, geänderte Zinsen und Zinserwartungen sowie weiter steigende Inflation, wie auch vor allem im ersten Halbjahr auftretenden Materialengpässe. Unter diesen Rahmenbedingungen kommt es zu signifikanten Auswirkungen auf die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Europa.
Im Zusammenhang mit den Sanktionen der EU hat die Semperit-Gruppe die Lieferungen an Kunden in Russland und Belarus zeitnah nach Kriegsausbruch gestoppt.
Für wesentliche Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung der Produkte der Semperit-Gruppe ist aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts eine Verschiebung der weltweiten Beschaffungsströme und der Lagerbewirtschaftung zu beobachten. Die Semperit-Gruppe hat bereits seit längerem eine internationale Mehrquellenbeschaffung (Multiple Sourcing) etabliert. Der Bezug der Materialien von russischen Unternehmen, die auf den Sanktionslisten stehen, bzw. von Unternehmen, die im Eigentum von sanktionierten Personen stehen, wurde eingestellt. Dadurch hat sich das Sourcing der Semperit-Gruppe ebenso verändert wie die Beschaffungsströme. Die Verfügbarkeiten relevanter Materialien sind gesichert. Ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor im Zusammenhang mit dem Krieg und im Speziellen mit den Sanktionen ist das Risiko, dass spezielle Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung der Produkte der Semperit-Gruppe oder weitere Unternehmen entlang der Lieferkette auf die Sanktionsliste aufgenommen werden könnten. Dies würde zu weiteren Verschiebungen der Beschaffungsströme und Preiserhöhungen führen.
Entsprechend der angespannten Situation wurden Sicherheitsbestände an produktionskritischen Materialien, wie z.B. bestimmte Füllstoffe, erhöht. Hierzu werden Lagerkapazitäten entlang der Lieferkette genutzt. Die Sicherstellung höherer Bestände im Zusammenhang mit einem Anstieg der Fertigprodukte resultiert allerdings in einer Erhöhung des Nettoumlaufvermögens auf ein Niveau, das temporär bewusst und proaktiv für die Sicherstellung der Produktion und der Liefersicherheit herbeigeführt wurde, gleichzeitig aber nicht dem langfristigen Ziel der Semperit-Gruppe entspricht. In Bezug auf die Sicherstellung der Lieferströme war des Weiteren zu beobachten, dass es durch das Fehlen russischer, ukrainischer und belarussischer Lkw-Fahrer zu Einschränkungen und einer Verteuerung der europäischen Frachtkapazitäten im Straßengüterverkehr kam.
Die Preise für Synthesekautschuk, paraffinische Öle und Füllstoffe wie beispielsweise Ruß und Silikate korrelieren aufgrund der Energieintensität ihrer Produktion stark mit der Marktpreisentwicklung für Erdöl und Erdgas. Durch die Sanktionsmaßnahmen könnten weitere Anbieter ausfallen, wodurch sich darüber hinaus ein preistreibender Nachfrageüberhang bemerkbar machen könnte. Vor diesem Hintergrund rechnet die Semperit-Gruppe weiterhin mit hohen Preisniveaus für wesentliche Roh- und Hilfsstoffe; die Möglichkeiten zur Preisweitergabe werden auch weiterhin von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und den Dynamiken auf den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen, wobei tendenziell die Möglichkeit Preise weiterzugeben abnimmt.
Die Marktpreisentwicklung für Erdöl und Erdgas im Lichte des Russland-Ukraine-Konflikts führte zu einem Anstieg der Aufwendungen für Energie. Zusätzlich erwartet die Semperit-Gruppe auch weiterhin Mehrkosten aufgrund des hohen Energiepreisniveaus. Der bei weitem größte Gasverbraucher in der Semperit-Gruppe ist die Untersuchungshandschuhproduktion in Kamunting (Malaysia). Die nicht-europäischen Produktionsstandorte sind von den Preisanstiegen und -volatilitäten auf dem europäischen Gasmarkt nicht direkt betroffen, allerdings sind auch an den internationalen Märkten deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen: Für die Semperit-Gruppe ist das insbesondere in Malaysia relevant, wo der Gaspreis an den Brent-Preis – der infolge der Krise im Schnitt deutlich angestiegen ist – gekoppelt ist. Die aktuellen Preisentwicklungen sind durch den Wegfall der Regulierung der Gaspreise in Malaysia seit Ende 2021 noch deutlicher spürbar.
In dem angespannten Umfeld kann ein Gas-Lieferstopp aus Russland nicht ausgeschlossen werden – unabhängig davon, ob dies eine russische Entscheidung ist, oder möglicherweise durch weitere EU-Sanktionen bzw. durch die Zerstörung von Leitungskapazitäten herbeigeführt wird. Um auf einen möglichen Ausfall der russischen Gaslieferungen vorbereitet zu sein, hat das Management der Semperit-Gruppe beschlossen, künftig Energiequellen und Technologien zu nutzen, die im Gegensatz zu den aktuell verwendeten Dampfkesselbrennern nicht mit Erdgas befeuert werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Standorte im österreichischen Wimpassing und im tschechischen Odry, aber auch für die deutschen Standorte. Diese Alternativen sind im österreichischen Wimpassing und im tschechischen Odry bereits voll einsatzbereit und an den deutschen Standorten in Vorbereitung und werden in den kommenden Monaten einsatzbereit sein.
Das Management der Semperit-Gruppe beobachtet die geopolitischen und marktbezogenen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt sehr genau und managt die Situation mit größter Umsicht.
| in Mio. EUR | Q1-3 20222 | Veränderung | Q1-3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 829,6 | –10,4% | 926,1 | 1.182,2 |
| EBITDA | 85,9 | –73,5% | 324,3 | 361,8 |
| EBITDA-Marge | 10,3% | –24,7 PP | 35,0% | 30,6% |
| EBIT bereinigt | 44,9 | –84,5% | 290,0 | 315,0 |
| EBIT-Marge bereinigt | 5,4% | –25,9 PP | 31,3% | 26,6% |
| EBIT | –9,0 | n.a. | 290,0 | 315,0 |
| EBIT-Marge | –1,1% | –32,4 PP | 31,3% | 26,6% |
| Ergebnis nach Steuern bereinigt | 19,3 | –91,4% | 224,1 | 247,5 |
| Ergebnis nach Steuern | –34,6 | n.a. | 224,1 | 247,5 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle | ||||
| Vermögenswerte | 32,4 | –1,9% | 33,1 | 56,4 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 6.700 | –4,7% | 7.027 | 6.948 |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den
Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus den Wertminderungen in den Segmenten Sempermed und Semperseal (Q1-3 2022: EBIT Wirkung: -53,9 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: -53,9 Mio. EUR)
Die Semperit-Gruppe verzeichnete in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von –10,4% auf 829,6 Mio. EUR. Der Umsatz stieg im Sektor Industrie um +36,4% auf 558,4 Mio. EUR an, während der Umsatz im Sektor Medizin um –47,5% auf 271,2 Mio. EUR zurückging. Der Umsatzanstieg im Sektor Industrie war insbesondere durch die Anhebung der durchschnittlichen Verkaufspreise in allen Segmenten (Semperflex +40,0%, Sempertrans +26,3%, Semperseal +32,0%, Semperform +27,0%) gegenüber den ersten drei Quartalen 2021 getrieben, womit rohstoff- und energiebedingte Preissteigerungen zeitnah weitergegeben werden konnten. Die Steigerungen der Absatzmengen bei Sempertrans und Semperflex haben die Rückgänge der Absatzmengen bei Semperseal und Semperform überproportional kompensiert. Bei Semperflex (+6,5%) ist dies auf ein positives Marktumfeld sowie globale Marktanteilsgewinne bei Hydraulik- und Industrieschläuchen zurückzuführen, während die Absatzmengenerhöhung im Segment Sempertrans (+12,4%) im Wesentlichen auf die Markterholung nach den Corona-bedingt schwierigen Vorjahren zurückzuführen ist. Gleichzeitig lagen die Absatzmengen im Segment Semperform in den Bereichen Handlauf (aufgrund der Corona-bedingten temporären Schließung der chinesischen Produktionsstandorte im April/Mai 2022), und Engineered Solutions unter dem Vorjahr, während die Absatzmengen im Bereich Special Applications (Seilbahnringe und Schifolien) weiter erhöht werden konnten. Im Segment Semperseal wurde ebenfalls ein Rückgang der Absatzmengen verzeichnet. Der erwartete Umsatzrückgang im Sektor Medizin war vor allem durch das rückläufige Preisniveau bedingt. Die Verkaufspreise lagen im Schnitt in den ersten drei Quartalen 2022 zwar immer noch über dem Vor-Corona-Niveau, sanken im Verlauf des Jahres 2022 aber kontinuierlich weiter. Die Absatzmengen haben sich weiterhin positiv gegenüber dem Vorjahr entwickelt (+8,5%), jedoch waren diese in der Vergleichsperiode im Vorjahr aufgrund des Corona-bedingten Stillstandes der Produktion in Malaysia stark negativ beeinflusst.
Anschließend an die Verhältnisse in Vor-Corona-Zeiten erzielte der Sektor Industrie 67% der Umsatzerlöse der Semperit-Gruppe, der Sektor Medizin 33%. Damit hat sich das Verhältnis der Umsatzvolumina gegenüber der Vergleichsperiode 2021 nun wieder umgekehrt (Q1-3 2021: Sektor Medizin 56%, Sektor Industrie 44%).
Der Bestand an eigenen Erzeugnissen hat sich in den ersten drei Quartalen 2022 um 10,1 Mio. EUR verringert (Q1-3 2021: Erhöhung um 26,0 Mio. EUR): Der Bestandsabbau im Segment Sempermed überstieg hier den Bestandsaufbau im Sektor Industrie deutlich.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 4,8 Mio. EUR gesunken. In den ersten drei Quartalen 2021 war in dieser Position ein positiver Entkonsolidierungseffekt in Höhe von +3,7 Mio. EUR aus der Umgliederung von (historischen) Fremdwährungsdifferenzen in die Konzerngewinn- und Verlustrechnung infolge der Liquidation der Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) enthalten. Außerdem war im Vorjahr eine Forschungsförderung in Höhe von 0,9 Mio. EUR enthalten, die heuer bislang noch nicht abschließend zuerkannt worden ist.
Der Materialaufwand (inklusive Energie und bezogene Leistungen) stieg in den ersten neun Monaten 2022 um 68,5 Mio. EUR oder +17,5% auf 459,2 Mio. EUR. Die Veränderung war zum größten Teil auf höhere Energiepreise in beiden Sektoren, aber auch auf den gestiegenen Materialaufwand im Sektor Industrie zurückzuführen: Die Marktpreisentwicklung für Erdöl und Erdgas im Lichte des Russland-Ukraine-Konflikts führte zu einem Anstieg der Aufwendungen für Energie – vor allem Elektrizität (+60,5%) und Erdgas (+148,8%). Gegenläufig dazu wirkten die niedrigeren Produktions- bzw. Handelswarenmengen bei Sempermed. Zum Teil enthält der Materialaufwand auch Vorsorgen für einzelne Rohstoffbezugs- und Energieverträge, die sich angesichts der aktuellen Marktentwicklungen nachteilig entwickelt haben.
Der Personalaufwand stieg in den ersten neun Monaten 2022 auf 176,6 Mio. EUR (+9,1%). Der wesentliche Grund dafür waren in erster Linie allgemeine Lohn- und Gehaltssteigerungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 103,1 Mio. EUR um rund +19,9% über dem Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres (Q1-3 2021: 86,0 Mio. EUR). Der Anstieg ist vor allem auf höhere Aufwendungen für Ausgangsfrachten von rund 11,3 Mio. EUR sowie zu einem geringeren Teil auf preisbedingt gestiegene nicht-produktionsbezogene Energiekosten, Wartungsaufwendungen und post Corona wieder gestiegene Reisekosten zurückzuführen. Entgegengesetzt wirkten sich in den ersten neun Monaten 2022 geringere Beratungsaufwendungen aus.
Das in den vergangenen zwei Jahren infolge der durch die Covid- bedingten Sonderkonjunktur im Sektor Medizin stark gestiegene EBITDA ist von 324,3 Mio. EUR in den ersten neun Monaten 2021 erwartungsgemäß deutlich auf 85,9 Mio. EUR und damit um –73,5% gesunken. Die EBITDA-Marge lag bei 10,3% (Q1-3 2021: 35,0%).
Die Abschreibungen erhöhten sich in den ersten neun Monaten 2022 auf 40,9 Mio. EUR (+19,5%); dies ist vor allem durch die Inbetriebnahme der neuen Produktionslinien im Handschuhwerk in Kamunting bedingt. Hier wurden am 30. April 2022 sechs neue Produktionslinien in Betrieb genommen.
Vor dem Hintergrund der Marktdynamik für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe wurden die bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen in Bezug auf den Sektor Medizin überprüft. Im Zuge dessen wurde ein Wertminderungsbedarf in der Höhe von 51,8 Mio. EUR identifiziert. Die Wertminderungen betrugen in den ersten neun Monaten 2022 in Summe 53,9 Mio. EUR (Q1-3 2021: 0 Mio. EUR) und beinhalten weiters Wertminderungen einzelner Maschinen und technischer Anlagen im Segment Semperseal, für die gegenwärtig keine zukünftige Verwendungsmöglichkeit in den Produktionsprozessen mehr gesehen wird.
Das EBIT sank in den ersten neun Monaten 2022 auf –9,0 Mio. EUR nach 290,0 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe ging von 31,3% im Vorjahr auf aktuell –1,1% zurück. Bereinigt man das Ergebnis um die per Ende September gebuchte Wertminderungen, so ergibt sich für die ersten neun Monaten 2022 ein bereinigtes EBIT von 44,9 Mio. EUR, und eine bereinigte EBIT-Marge von 5,4%.
Das negative Finanzergebnis konnte auf einen Wert von –7,0 Mio. EUR, der deutlich unter jenem der Vergleichsperiode lag (Q1-3 2021: –11,7 Mio. EUR), reduziert werden. Das sonstige Finanzergebnis verbesserte sich vor allem durch das gestiegene Netto-Fremdwährungsergebnis um 4,2 Mio. EUR. Sowohl in den ersten neun Monaten 2022 wie auch in der Vergleichsperiode des Vorjahres war das Netto-Fremdwährungsergebnis vor allem durch die Kursentwicklung des US-Dollars bedingt, wobei die Veränderung gegenüber dem Vorjahreswert unter anderem durch die Tilgung der Tranchen für Schuldscheindarlehen geprägt war.
Der Steueraufwand ist auf 18,7 Mio. EUR gesunken (Q1-3 2021: 54,3 Mio. EUR). Im Vorjahr war der hohe Steueraufwand durch die sonderkonjunkturelle Entwicklung und die daraus folgende Ergebnisverbesserung im Segment Sempermed bedingt. In den ersten neun Monaten 2022 spiegelt die Entwicklung der Steuerquote die Entwicklung des Gesamtergebnisses nicht: Das Konzernergebnis ist insbesondere aufgrund der Wertberichtigung im Segment Sempermed negativ, durch positive Ergebnisse in anderen Segmenten ergibt sich aber in Summe ein Steueraufwand.
Das Ergebnis nach Steuern lag aufgrund des erwarteten niedrigeren operativen Ergebnisses bei –34,6 Mio. EUR und damit unter dem Vorjahr (Q1-3 2021: 224,1 Mio. EUR). Das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie lag für die ersten neun Monate 2022 bei –1,68 EUR (Q1-3 2021: 10,85 EUR). Das um die Wertminderungen bereinigte Ergebnis nach Steuern lag bei 19,3 Mio. EUR.
| in Mio. EUR | Q3 20222 | Q3 2021 | Veränderung | Veränderung in Mio. EUR |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 259,0 | 265,3 | –2,4% | –6,3 |
| EBITDA | 10,7 | 76,8 | –86,1% | –66,1 |
| EBITDA-Marge | 4,1% | 28,9% | –24,8 PP | - |
| EBIT bereinigt | –3,5 | 65,4 | n.a. | –68,9 |
| EBIT-Marge bereinigt | –1,4% | 24,7% | –26,0 PP | - |
| EBIT | –57,4 | 65,4 | n.a. | –122,8 |
| EBIT-Marge | –22,2% | 24,7% | –46,8 PP | - |
| Ergebnis nach Steuern bereinigt | –15,5 | 50,2 | n.a. | –65,7 |
| Ergebnis nach Steuern | –69,3 | 50,2 | n.a. | –119,5 |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
12,1 | 11,0 | 9,9% | 1,1 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 6.700 | 7.027 | –4,7% | - |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den
Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus den Wertminderungen in den Segmenten Sempermed und Semperseal (Q3 2022: EBIT Wirkung: - 53,9 Mio. EUR; Ergebnis nach Steuern Wirkung: -53,9 Mio. EUR)
Die Semperit-Gruppe verzeichnete im dritten Quartal 2022 einen Umsatzrückgang von –2,4% auf 259,0 Mio. EUR gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres (Q3 2022: 265,3 Mio. EUR). Im Sektor Medizin konnte ein Umsatzrückgang von –41,2% und im Sektor Industrie eine Umsatzsteigerung von 31,7% verzeichnet werden. Trotz des nach wie vor überdurchschnittlich hohen Umsatzniveaus zeigte sich im Segment Semperflex in Bezug auf die Absatzmengen im dritten Quartal 2022 ein zunehmend schwierigeres Marktumfeld. Hinsichtlich der Entwicklung der Absatzmengen und der Verkaufspreise in den übrigen Segmenten sind die Angaben im Wesentlichen sowohl für die ersten neun Monate 2022 als auch für das dritte Quartal 2022 gültig.
Der Materialaufwand stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 28,8% auf 150,3 Mio. EUR. Die Veränderung war zum größten Teil durch allgemein gestiegene Energie- wie auch Rohmaterialpreise bedingt.
Der Personalaufwand stieg auf 55,5 Mio. EUR (Q3 2021:52,0 Mio. EUR).
Der sonstige betriebliche Aufwand stieg auf 33,6 Mio. EUR (Q3 2021: 30,7 Mio. EUR); im Wesentlichen aufgrund von erhöhten Wartungs- und Reiseaufwendungen.
Das EBITDA hat sich infolge des stark rückläufigen Ergebnisses des Sektors Medizin trotz des deutlich verbesserten Ergebnisses des Sektors Industrie von 76,8 Mio. EUR in der Vergleichsperiode auf 10,7 Mio. EUR im dritten Quartal 2022 erwartungsgemäß signifikant reduziert.
Das EBIT sank auf –57,4 Mio. EUR nach 65,4 Mio. EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe ging von 24,7% im dritten Quartal 2021 auf aktuell –22,2%% zurück. Bereinigt man das Ergebnis um die per Ende September gebuchte Wertminderung in der Höhe von –53,9 Mio. EUR so ergibt sich ein bereinigtes EBIT für das dritte Quartal 2022 von –3,5 Mio. EUR, und eine bereinigte EBIT-Marge von –1,4%.
Bei der Hauptversammlung am 27. April 2022 wurde für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 1,50 EUR je Aktie beschlossen, womit in Summe 30,9 Mio. EUR zur Ausschüttung gelangten. Bei einem Aktienkurs von 29,30 EUR per Jahresende 2021 errechnet sich eine Dividendenrendite von 5,1%. Auch im Vorjahr wurde eine Dividende in Höhe von 1,50 EUR pro Aktie ausgeschüttet, die in Bezug auf den Schlusskurs 2020 bei 24,30 EUR einer Dividendenrendite von 6,2% entsprach.
Die Entwicklung der Bilanzstruktur lässt sich zum 30. September 2022 wie folgt zusammenfassen:
| in Mio. EUR | 30.09.2022 | Anteil | 31.12.2021 | Anteil | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | 344,5 | 41% | 407,4 | 43% | –15,4% |
| Kurzfristiges Vermögen | 496,6 | 59% | 551,1 | 57% | –9,9% |
| AKTIVA | 841,1 | 100% | 958,6 | 100% | –12,3% |
| Eigenkapital1 | 493,8 | 59% | 541,2 | 56% | –8,8% |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
139,0 | 17% | 140,1 | 15% | –0,8% |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten |
208,4 | 25% | 277,3 | 29% | –24,9% |
| PASSIVA | 841,1 | 100% | 958,6 | 100% | –12,3% |
1 inkl. nicht beherrschender Anteile
Das langfristige Vermögen verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 insbesondere durch die Wertminderung im Segment Sempermed in Höhe von 52,7 Mio. EUR sowie durch die Wertminderung einzelner Maschinen und technischer Anlagen im Segment Semperseal in Höhe von 2,1 Mio. EUR.
Das kurzfristige Vermögen ist seit 31. Dezember 2021 insbesondere durch die um 91,4 Mio. niedrigeren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gesunken. Gegenläufig wirkten unter anderem die um 35,7 Mio. EUR höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund der Verluste der laufenden Periode und der Zahlung der Dividende im zweiten Quartal 2022 in Höhe von 30,9 Mio. EUR (2021: 30,9 Mio. EUR). Gegenläufig wirkte die Veränderung der Währungsumrechnungsrücklage insbesondere aufgrund der Wechselkursänderungen von US-Dollar (USD) und Malaysischem Ringgit (MYR). Die Eigenkapitalrentabilität lag bei –9,4% (Q1-3 2021: 58,7%).
Die langfristigen Verbindlichkeiten veränderten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 nur geringfügig.
Die Verringerung der kurzfristigen Verbindlichkeiten resultierte im Wesentlichen aus dem Rückgang der Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern sowie der Finanzverbindlichkeiten nach der Tilgung von Schuldscheindarlehen in der Höhe von 34 Mio. EUR im Juli. Die Semperit-Gruppe wies per 30. September 2022 einen Netto-Finanzmittelüberschuss in Höhe von 92,0 Mio. EUR auf, da der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten die Finanzverbindlichkeiten überstieg (31. Dezember 2021: 144,2 Mio. EUR). Das rechnerische Verhältnis zwischen Netto-Finanzmittelüberschuss (d.h. ein rechnerisch negativer Nettoverschuldungswert) und EBITDA lag per 30. September 2022 damit bei –0,7x (31. Dezember 2021: –0,4x).
Die bestehenden Rahmenkreditlinien mit einem Bankenkonsortium bzw. der Österreichischen Kontrollbank AG (OeKB) in Höhe von 75 Mio. EUR bzw. 15 Mio. EUR wurden bisher nicht in Anspruch genommen.
Die Entwicklung der Liquiditätssituation lässt sich in den ersten neun Monaten 2022 wie folgt darstellen:
| in Mio. EUR | Q1-3 2022 | Veränderung | Q1-3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 20,2 | –91,6% | 240,3 | 289,2 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –39,8 | –50,3% | –80,2 | –48,0 |
| Free Cashflow | –19,6 | n.a. | 160,1 | 241,2 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –80,9 | 16,9% | –69,2 | –155,6 |
| Veränderung der liquiden Mittel | –100,6 | n.a. | 90,9 | 85,6 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode |
144,1 | –39,4% | 237,8 | 235,5 |
Der im Vergleich zum Vorjahr geringere Cashflow aus der Betriebstätigkeit war im Wesentlichen in den ersten neun Monaten 2022 durch das niedrigere Ergebnis bedingt und wurde durch Ertragsteuern, die im Geschäftsjahr 2022 aufgrund der hohen Vorjahresergebnisse, insbesondere im Segment Sempermed zu zahlen waren, um 49,4 Mio. EUR weiter reduziert. Der Cashflow aus dem Working Capital (Saldo aus Veränderungen in den Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) zeigte eine Finanzmittelbindung von 32,4 Mio. EUR (Q1-3 2021: 39,3 Mio. EUR).
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit war in den ersten neun Monaten 2021 die Veranlagung von US-Dollar-Festgeldern in Höhe von 48,3 Mio. EUR enthalten. Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen in den ersten neun Monaten 2022 mit 41,8 Mio. EUR über dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres in Höhe von 31,2 Mio. EUR. Die größten Investitionen fanden in Malaysia mit 15,2 Mio. EUR (Q1-3 2021: 11,9 Mio. EUR), Österreich mit 11,4 Mio. EUR (Q1-3 2021: 7,0 Mio. EUR), Tschechien mit 4,0 Mio. EUR (Q1-3 2021: 3,2 Mio. EUR) und Deutschland mit 3,0 Mio. EUR (Q1-3 2021: 1,6 Mio. EUR) statt.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 betrug der Free Cashflow insgesamt –19,6 Mio. EUR gegenüber 160,1 Mio. EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltete insbesondere die Dividenden an die Aktionäre der Semperit AG Holding in Höhe von 30,9 Mio. EUR (Q1-3 2021: 30,9 Mio. EUR) sowie die Rückführung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 34,0 Mio. EUR. In der Vergleichsperiode war im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit neben der Dividendenausschüttung insbesondere die Rückzahlung des Hybridkapitals in Höhe von 30,0 Mio. EUR bzw. die Zahlung von Hybridkupons in Höhe von 0,8 Mio. EUR enthalten.
Kennzahlen Sektor Industrie
in Mio. EUR Q1-3 20222 Veränderung Q1-3 2021 Q3 20222 Veränderung Q3 2021 2021 Umsatzerlöse 558,4 36,4% 409,4 186,1 31,7% 141,3 556,1 EBITDA 100,4 55,6% 64,5 32,4 39,9% 23,2 82,1 EBITDA-Marge 18,0% +2,2 PP 15,8% 17,4% +1,0 PP 16,4% 14,8% EBIT bereinigt 80,2 74,3% 46,0 25,7 50,9% 17,0 56,8 EBIT-Marge bereinigt 14,4% +3,1 PP 11,2% 13,8% +1,8 PP 12,0% 10,2% EBIT 78,1 69,7% 46,0 23,6 38,5% 17,0 56,8 EBIT-Marge 14,0% +2,7 PP 11,2% 12,7% +0,6 PP 12,0% 10,2% Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 17,3 1,0% 17,2 7,7 40,2% 5,5 28,7 Mitarbeiter (Stichtag)1 3.874 4,2% 3.720 3.874 4,2% 3.720 3.764
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den
Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Wertminderung im Segment Semperseal (Q1-3 2022 und Q3 2022: EBIT Wirkung: -
2,1 Mio. EUR).
Im Sektor Industrie – bestehend aus den Segmenten Semperflex, Sempertrans, Semperseal und Semperform – konnte im ersten Halbjahr 2022 eine kontinuierlich steigende positive Umsatzentwicklung, vor allem bedingt durch Preissteigerungen beobachtet werden, wenngleich diese in den einzelnen Segmenten unterschiedlich ausgeprägt war. Nach einer überdurchschnittlich hohen Nachfrageentwicklung im ersten Halbjahr 2021 ist seit dem zweiten Halbjahr 2021 eine kontinuierlich leichte Reduktion des Nachfrageniveaus und damit einhergehend der Auftragseingänge beobachtbar. Diese Entwicklung hat sich auch im dritten Quartal 2022 weiter fortgesetzt, mitunter aufgrund hoher Lagerstände der Kunden. Die Auftragsbücher liegen dennoch nach wie vor über den Vergleichswerten des Vorjahres. Gleichzeitig belasten die trotz leichter Entspannung nach wie vor hohen Rohstoffpreisniveaus, durch den Russland-Ukraine-Krieg zusätzlich befeuerte Energiepreissteigerungen, die kräftig steigende Inflation sowie auch das steigende Lohnniveau die Ertragslage. Mit dem fortwährenden Bestreben, die Preissteigerungen bei den verschiedenen Inputfaktoren zeitnah an die Abnehmer weiterzugeben, wird der sich aus diesen Entwicklungen ergebenden Margenbelastung entgegengewirkt.
Kennzahlen Semperflex
| in Mio. EUR | Q1-3 2022 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 252,2 | 46,6% | 172,1 | 78,5 | 36,2% | 57,7 | 240,5 |
| EBITDA | 68,3 | 82,7% | 37,4 | 21,5 | 92,5% | 11,2 | 51,3 |
| EBITDA-Marge | 27,1% | +5,4 PP | 21,7% | 27,3% | +8,0 PP | 19,3% | 21,3% |
| EBIT | 59,4 | n.a. | 29,0 | 18,5 | n.a. | 8,4 | 40,0 |
| EBIT-Marge | 23,5% | +6,7 PP | 16,9% | 23,6% | +9,0 PP | 14,5% | 16,6% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
6,3 | 49,9% | 4,2 | 3,2 | 70,2% | 1,9 | 8,0 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 1.802 | 4,3% | 1.727 | 1.802 | 4,3% | 1.727 | 1.753 |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Die Semperflex-Kunden zeigten bis H1 2022 einen überdurchschnittlich hohen Bedarf, getrieben durch die gute Marktnachfrage wie auch durch die beabsichtigten kundenseitigen Bestandsaufbauten. Der Trend drehte sich allerdings schrittweise im dritten Quartal 2022 infolge der erzielten hohen Lagerbestände der Kunden sowie durch die erwartete und einsetzende wirtschaftliche Abkühlung. Dies galt für Hydraulikschläuche ebenso wie für Industrieschläuche. Im Auftragseingang wurde daher eine Reduktion verzeichnet, welche dem zuvor überdurchschnittlich hohen Stand der Auftragsbücher in Verbindung mit der steigenden Unsicherheit über die globale Entwicklung 2023 Rechnung trägt.
Der Umsatz konnte in den ersten neun Monaten 2022 signifikant gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres gesteigert werden. Die Gründe hierfür waren die im Schnitt positive Nachfrage und infolgedessen gesteigerte Absatzmengen, unterstützt durch die Produktionsmengenerweiterung in Odry bzw. die deutlichen Outputsteigerungen in allen Semperflex-Werken (lockdownbedingt ausgenommen das Werk in China), durch Preisweitergaben notwendigen Preisanpassungen infolge von weiteren deutlichen Steigerungen beinahe aller Kostenpositionen. Die negativen Effekte der massiv erhöhten Rohstoff-, Transport- und Energiepreise, die durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine noch weiter Auftrieb erhielten, belasteten das Ergebnis. Sie konnten jedoch, ebenso wie die Auswirkungen der im ersten Halbjahr verzeichneten knappen Rohstoff- und Containerverfügbarkeit und der Lohnsteigerungen, durch deutliche Absatzmengensteigerungen und dadurch entstandene Mengenvorteile, Effizienzsteigerungen und Preiserhöhungen kompensiert werden. Somit übertrafen EBITDA und EBIT sowie die entsprechenden Margen das jeweilige Niveau der Vergleichsperiode.
Im dritten Quartal 2022 verzeichneten die Ergebnisse analog zu den ersten neun Monaten deutlich positive Entwicklungen gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres – wenn auch die positive Abweichung aufgrund der oben beschriebenen Marktsituation etwas geringer als in den vorhergehenden Perioden ausfiel.
| in Mio. EUR | Q1-3 2022 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 109,8 | 38,7% | 79,2 | 40,0 | 42.7% | 28,0 | 104,5 |
| EBITDA | 10,3 | 58,2% | 6,5 | 3,7 | –21,5% | 4,7 | 6,8 |
| EBITDA-Marge | 9,4% | +1,2 PP | 8,2% | 9,2% | –7,5 PP | 16,7% | 6,6% |
| EBIT | 7,3 | 85,4% | 3,9 | 2,6 | –31,8% | 3,8 | 3,2 |
| EBIT-Marge | 6,7% | +1,7 PP | 5,0% | 6,5% | –7,1 PP | 13,6% | 3,1% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
1,5 | –45,4% | 2,8 | 0,8 | –25,3% | 1,1 | 4,1 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 893 | –2,9% | 920 | 893 | –2,9% | 920 | 921 |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst
Im spätzyklischen Geschäft des Segments Sempertrans konnten in den ersten neun Monaten 2022 erwartungsgemäß verbesserte Ergebnisse aus der positiven Entwicklung der Projektpipelines realisiert werden. Getrieben von der für die Auftragslage von Sempertrans günstigen Preisentwicklung für bergbauliche Produkte und der weltweiten Nachfrage seit 2021, stieg der Bedarf an Förder- und Transportgurten an. Diese allgemeine Marktentwicklung blieb bis dato von dem Russland-Ukraine-Krieg unbeeinflusst. Das positive Sentiment spiegelt sich in dem nach wie vor höchsten Niveau der Auftragsbücher der letzten drei Jahre wider.
Damit konnte eine deutliche Absatzmengensteigerung verzeichnet werden. Dieser positive Trend zusammen mit den verkaufsseitigen Preiserhöhungen im Gefolge der starken Kostensteigerungen trugen kräftig zur Umsatzentwicklung bei. Trotz der erhöhten Inputfaktorpreise, die unter anderem auch durch den Russland-Ukraine-Krieg getrieben wurden, konnten EBITDA und EBIT sowie die entsprechenden Margen ebenfalls eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Diese Verbesserung konnte auch trotz des einmaligen positiven Entkonsolidierungseffekts im dritten Quartal 2021 in Höhe von 3,7 Mio. EUR erzielt werden. Der Effekt war auf den positiven Entkonsolidierungseffekt aus der Umgliederung von (historischen) Fremdwährungsdifferenzen in die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung infolge der Liquidation der Gesellschaft Sempertrans Best (ShanDong) Belting Co. Ltd. (SBB) zurückzuführen. Das Ergebnis im dritten Quartal 2022 lag jedoch konsequenterweise unter den Werten der Vergleichsperiode im Vorjahr.
| in Mio. EUR | Q1-3 20222 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 20222 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 113,3 | 24,0% | 91,4 | 38,3 | 18,2% | 32,4 | 120,5 |
| EBITDA | 9,5 | –11,6% | 10,7 | 3,2 | –21,9% | 4,1 | 11,6 |
| EBITDA-Marge | 8,3% | –3,4 PP | 11,7% | 8,3% | –4,3 PP | 12,6% | 9,6% |
| EBIT bereinigt | 4,3 | –26,9% | 5,9 | 1,6 | –37,8% | 2,5 | 5,1 |
| EBIT-Marge bereinigt | 3,8% | –2,7 PP | 6,5% | 4,1% | –3,7 PP | 7,7% | 4,2% |
| EBIT | 2,2 | –62,2% | 5,9 | –0,6 | n.a. | 2,5 | 5,1 |
| EBIT-Marge | 2,0% | –4,5 PP | 6,5% | –1,4% | –9,1 PP | 7,7% | 4,2% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
6,2 | –15,3% | 7,3 | 2,3 | 84,4% | 1,2 | 11,5 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 576 | 14,9% | 501 | 576 | 14,9% | 501 | 514 |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den
Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Wertminderung im Segment Semperseal (Q1-3 2022 und Q3 2022: EBIT Wirkung: -
2,1 Mio. EUR).
Marktseitig konnte nach der Erholung im Geschäftsjahr 2021 im Verlauf der ersten neun Monate 2022 vorerst eine weitere leichte Verbesserung verzeichnet werden, welche jedoch insbesondere infolge der Abkühlung der Märkte (Bauwirtschaft, Industrie) seit dem Sommer kontinuierlich nachließ. Der Stand der Auftragsbücher lag damit per Ende September 2022 unter dem Umfang des Vergleichswerts aus 2021 – analog dazu setzte auch ein ähnlicher Trend bei den Verkaufsmengen ein. Die Russland-Ukraine-Krise hatte ebenfalls merkbare Auswirkungen auf die Auftragseingänge gezeigt. Dass die Semperit-Gruppe den EU-Sanktionen folgend die Geschäftstätigkeit mit russischen Kunden beendet hat, hat sich bereits in den aktuellen Ergebnissen und wird sich auch in der weiteren Entwicklung des Auftragsbuchs widerspiegeln.
Umsatzseitig konnte infolge schrittweise durchgeführter Preiserhöhungen eine merkbare Steigerung erreicht werden. Gleichzeitig brachten allerdings die steigenden Inputfaktorpreise die EBITDAund EBIT-Entwicklung unter Druck, da der schrittweise Kostenanstieg nur zeitverzögert weitergegeben werden konnte. Hinzu kam im dritten Quartal 2022 die Erfassung einer Wertminderung von 2,1 Mio. EUR auf bestimmte Maschinen und technische Anlagen. Daher lagen EBITDA, EBIT sowie die entsprechenden Margen unter dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Im dritten Quartal 2022 machte sich die starke wirtschaftliche Abkühlung bereits bemerkbar, wodurch der Rückgang der Kennzahlen deutlicher ausfiel als durchschnittlich in den ersten neun Monaten 2022. Schrittweise durchgeführte Preiserhöhungen konnten die Kostensteigerungen im dritten Quartal 2022 nur teilweise kompensieren. Das EBIT wurde zusätzlich durch die Wertminderung belastet.
Die Fertigung von Dichtungen in der neuen Produktionsstätte in den USA (Newnan, Georgia) ist im ersten Quartal 2022 angelaufen; die feierliche Eröffnung fand aufgrund der Corona-Pandemie jedoch erst Anfang Juni statt. Hingegen wurden erste Lieferungen bereits im April 2022 getätigt; die zweite Produktionslinie wurde im Juli in Betrieb genommen und läuft nun im Vollbetrieb.
| in Mio. EUR | Q1-3 2022 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 83,0 | 24,4% | 66,7 | 29,3 | 25,7% | 23,3 | 90,6 |
| EBITDA | 12,3 | 24,4% | 9,9 | 4,1 | 24,7% | 3,3 | 12,4 |
| EBITDA-Marge | 14,9% | –0,0 PP | 14,9% | 13,9% | –0,1 PP | 14,1% | 13,7% |
| EBIT | 9,1 | 28,3% | 7,1 | 3,0 | 29,2% | 2,3 | 8,5 |
| EBIT-Marge | 11,0% | +0,3 PP | 10,7% | 10,3% | +0,3 PP | 10,0% | 9,4% |
| Zugänge zu Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
3,3 | 17,3% | 2,8 | 1,4 | 8,6% | 1,3 | 5,2 |
| Mitarbeiter (Stichtag)1 | 603 | 5,6% | 571 | 603 | 5,6% | 571 | 576 |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den
Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Das Segment Semperform zeigte im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Business Units in den ersten neun Monaten 2022 ein vergleichsweise gemischtes Bild: Insbesondere der Bereich Special Applications konnte sich nach und nach erholen, bedingt durch die Erholung und den Aufholeffekt in der Wintertourismusbranche, wie auch durch die Diversifizierung des Produktportfolios. Im Handlaufgeschäft war eine gesunde weltweite Nachfrage zu beobachten; insbesondere Europa und Amerika zeigte sich positiv, während China durch den Lockdown im Frühjahr beeinträchtigt war. Lediglich der Bereich Engineered Solutions verzeichnete in den Nischenmärkten Eisenbahn und Haushalte einen leichten Rückgang im Vergleich zum außerordentlich hohen Niveau im H1 2022; gleichzeitig konnten die Märkte für Filtrierungen und Bauindustrie eine gestiegene Nachfrage verzeichnen. Die notwendigen Preiserhöhungen brachten die Marktanteilsentwicklung des Bereichs Engineered Solutions jedoch etwas unter Druck. Dank dieser Entwicklungen und der schrittweisen Preiserhöhungen stieg der Auftragseingang in den ersten neun Monaten; der Stand der Auftragsbücher übertraf zum Ende der Periode jenen zum Ende des dritten Quartals im Vorjahr deutlich. Der Geschäftsverlauf war durch die Russland-Ukraine-Krise weitgehend unbeeinträchtigt.
Der Umsatz konnte das Niveau aus dem Vorjahr übertreffen. Dies ist insbesondere auf den veränderten Portfolio-Mix und die schrittweise eingeführten Preiserhöhungen zur Kompensation der stark gestiegenen Inputfaktorpreisen zurückzuführen. Während das EBITDA und EBIT daher gegenüber der jeweiligen Vergleichsperiode gesteigert wurden, konnten auch gute Margen erzielt werden. Im dritten Quartal 2022 ist lediglich die EBITDA-Marge etwas schwächer ausgefallen, als in der Vergleichsperiode im Vorjahr. Dies ist durch die Ergebnisverschiebungen unter den Business Units mit verschiedenen Margenniveaus bedingt.
Kennzahlen Sempermed
| Q1-3 20222 | Veränderung | Q1-3 2021 | Q3 20222 | Veränderung | Q3 2021 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 271,2 | –47,5% | 516,7 | 72,9 | –41,2% | 124,0 | 626,1 |
| –4,0 | n.a. | 277,4 | –19,6 | n.a. | 56,9 | 301,1 |
| –1,5% | –55,2 PP | 53,7% | –26,9% | –72,8 PP | 45,9% | 48,1% |
| –23,8 | n.a. | 262,6 | –26,7 | n.a. | 52,1 | 280,9 |
| –8,8% | –59,6 PP | 50,8% | –36,6% | –78,6 PP | 42,0% | 44,9% |
| –75,6 | n.a. | 262,6 | –78,5 | n.a. | 52,1 | 280,9 |
| –27,9% | –78,7 PP | 50,8% | –107,6% | –149,6 PP | 42,0% | 44,9% |
| 12,9 | –14,0% | 15,0 | 3,7 | –28,3% | 5,2 | 24,9 |
| 2.716 | –14,3% | 3.170 | 2.716 | –14,3% | 3.170 | 3.038 |
1 Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den
Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 2 Bereinigt um den negativen Sondereffekt aus der Wertminderung im Segment Sempermed (Q1-3 2022 und Q3 2022: EBIT Wirkung: -
51,8 Mio. EUR).
Die marktseitige Entwicklung des Segments Sempermed war in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber der Vergleichsperiode deutlich durch das Ende der Corona-bedingten Sonderkonjunktur sowie die Folgen der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten im Markt bestimmt: Einerseits waren die ersten zwei Quartale in 2021 noch durch den markanten Anstieg der Verkaufspreise bis zum Erreichen des Plateaus im zweiten Quartal 2021 gekennzeichnet; erst im dritten Quartal 2021 begann die merkbar rückläufige Preisentwicklung. Im Gegensatz dazu setzte sich, insbesondere seit dem zweiten Quartal 2022, die anhaltende Marktpreisreduktion fort. Dies wurde durch den weiteren Rückgang der Marktnachfrage, bedingt durch Bestandsoptimierungsprogramme der Kunden und eine damit verbundene hohe Überkapazität in der Handschuhproduktion verstärkt. Andererseits wurden im Vergleich zum Vorjahr höhere Mengen bei Untersuchungshandschuhen abgesetzt. Die Absatzentwicklung war in 2021 vor allem durch den Corona-bedingten Stillstand der Produktion in Malaysia deutlich beeinträchtigt. Dieser Aufholeffekt konnte die negative Wirkung der hohen Lagerbestände sowohl auf Seiten der Großhändler als auch der Endkunden auf die Nachfragesituation temporär überkompensieren, wie auch den negativen Preiseffekt zum Teil etwas abschwächen. Vergleichsweise hohe Rohstoff- und Containerpreise, starke Erhöhungen bei den Gas- und Energiekosten sowie die Anhebung der Mindestlöhne in Malaysia seit dem zweiten Quartal 2022 wie auch die schwache Kapazitätsauslastung beeinträchtigten das Ergebnis allerdings zusätzlich.
Diese Entwicklungen spiegeln sich in den Kennzahlen des Segments wider. Im operativen Bereich wurden in den ersten neun Monaten 2022 insgesamt Vorsorgen in Höhe von rund 10,8 Mio. EUR gebildet, um Verträge, die sich aufgrund der aktuellen Marktsituation negativ entwickelt haben, verlustfrei zu bewerten. Des Weiteren wurden vor dem Hintergrund der Marktdynamik für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe die bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen aufgrund des aktuellen Feedbacks aus dem Markt überprüft. Im Zuge dessen wurde ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 51,8 Mio. EUR identifiziert. Somit kamen EBITDA und EBIT bzw. das bereinigte EBIT als auch die entsprechenden Margen sowohl in den ersten neun Monaten 2022 als auch im dritten Quartal 2022 unter Druck und waren negativ.
Der Personalstand per 30. September 2022 lag mit 6.700 Mitarbeitern (FTE, Vollzeitäquivalent) um –4,7% unter dem Niveau vom 30. September 2021 (7.027). Im Sektor Industrie stieg die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum 30. September 2021 in allen Segmenten an, mit Ausnahme von Sempertrans. Insbesondere in den Segmenten Semperflex, Semperform und Semperseal kam es zu einem Mitarbeiteranstieg von 4,3%, 5,6% bzw. 14,9%. Hingegen nahm die Mitarbeiterzahl im Segment Sempertrans um –2,9% ab. Der Sektor Medizin verzeichnete einen Mitarbeiterrückgang um –14,3% im Vorjahresvergleich. Die Definition des Umlageschlüssels für Overhead-Funktionen wurde adaptiert, wodurch es zu leichten Verschiebungen zwischen den Segmenten kommt; die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Der Aufsichtsrat hat Dr. Karl Haider Anfang Jänner 2022 zum neuen CEO der Semperit AG Holding bestellt. Er nahm seine Tätigkeit mit 11. Jänner 2022 auf; sein Vorstandsmandat läuft bis 31. März 2025.
Dr. Helmut Sorger, zuletzt CFO der Nordamerika-Division der börsennotierten Wienerberger AG, wurde zum neuen Finanzvorstand der Semperit-Gruppe bestellt und nahm seine Tätigkeit mit 1. Oktober 2022 auf; sein Vorstandsmandat läuft bis 31. Dezember 2025. Er folgt auf Petra Preining, die eine neue berufliche Herausforderung annahm und ihr Mandat daher per 30. September 2022 vorzeitig niederlegte.
In der 133. Hauptversammlung am 27. April 2022 wurde die Mitgliederzahl der Aufsichtsräte innerhalb der satzungsmäßigen Grenzen von acht auf insgesamt sieben von der Hauptversammlung gewählte Mitglieder reduziert. Dipl.-Ing. Herbert Ortner wurde in der Hauptversammlung nach Ende seiner Funktionsperiode wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Mag. Stephan Büttner wurde als neues Mitglied des Aufsichtsrats gewählt.
Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr und einem wie erwartet schwächeren dritten Quartal 2022 rechnet die Semperit-Gruppe mit einem weiteren Rückgang für den Rest des Geschäftsjahres 2022 und bestätigt daher den im März 2022 veröffentlichten Ausblick. Dem liegen folgende Annahmen zugrunde:
Die letzten drei Monate des Jahres sind in der Regel – sowohl saisonal wie auch durch die Betriebsurlaube zu Weihnachten bedingt – das deutlich schwächste Quartal im Jahresverlauf. Nach dem Auslaufen der Corona-bedingten Sonderkonjunktur wird nach dem negativen Ergebnis im dritten Quartal auch im vierten Quartal 2022 mit einer Belastung des Ergebnisses auf Gruppenebene durch den Sektor Medizin gerechnet. Hinzu kommt die anlaufende Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die auch den Sektor Industrie beeinflussen wird.
Darüber hinaus kann das Jahresergebnis der Semperit-Gruppe natürlich auch weiterhin von Entwicklungen wie dem Russland-Ukraine-Krieg erheblich beeinflusst werden. Einerseits hat die Semperit-Gruppe im Einklang mit den Sanktionen der europäischen Union alle Lieferungen nach Russland und Weißrussland eingestellt. Andererseits wird die mit dem Russland-Ukraine-Konflikt eng verbundene Entwicklung der Energiekrise in Europa eine negative Wirkung auf das Ergebnis haben. Des Weiteren bleibt die Unsicherheit in Bezug auf die weltweite Verfügbarkeit, bzw. die Preissteigerungen bei erforderlichen Roh- und Hilfsstoffe ein weiteres Risiko. Im Zusammenhang mit funktionsfähigen Lieferketten bestehen weiters Unsicherheiten in Bezug auf eine hinreichende Containerverfügbarkeit zur Auslieferung der Erzeugnisse und die Verfügbarkeit qualifizierten Personals.
Hinzu kommt die nach wie vor schwierige Kalkulierbarkeit der Effekte im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und deren Einfluss auf die internationalen Produktionsstandorte. Dies gilt insbesondere für China, als Standort von Semperit Werken, wie auch allgemein, als Standort mit wesentlichem Einfluss auf weltweite Lieferketten.
Absatzseitig bestehen Unsicherheiten, da sowohl im Sektor Medizin als auch zum Teil im Sektor Industrie kundenseitige Bestandsoptimierungsprogramme zu einem Bestellverhalten der Kunden abseits des Üblichen führen können. Dies ist unter anderem durch die Kostensteigerungen bedingt, da die Möglichkeiten zur Preisweitergabe von der Preissensitivität der jeweiligen Kunden und den Dynamiken an den segmentspezifischen Produktmärkten abhängen werden.
Unklar und damit auch unsicher sind die noch nicht absehbaren weiteren Entwicklungen geopolitischer Krisenherde, wie zum Beispiel aktuell Taiwan. Hinzu kommen die negativen Effekte von Inflation und Fremdwährungsentwicklungen.
Das Management der Semperit-Gruppe agiert umsichtig und hat die Evaluierung entsprechender proaktiver Maßnahmen zur Mitigation dieser Entwicklungen frühzeitig eingeleitet. Die aktuellen geopolitischen und marktbezogenen Entwicklungen werden ebenso genau beobachtet, wie deren Auswirkungen auf Investitionsgütermärkte sowie den Markt für Unternehmensübernahmen.
Der Vorstand der Semperit AG Holding verfolgt die Transformation der Gruppe zum Industriegummispezialisten konsequent weiter, wiewohl diese durch die Corona-Pandemie verzögert wurde. Nach dem Ende der pandemiebedingten Sonderkonjunktur und der nun gegebenen Marktdynamik am Markt für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe ist die Trennung vom Sektor Medizin seit dem Sommer 2022 wieder in den Vordergrund gerückt: Der Vorstand setzt sukzessive die nächsten Schritte in Richtung Trennung und hat erste Gespräche mit potenziellen Kaufinteressenten aufgenommen. Die Trennung vom Segment Sempermed soll zeitnah erfolgen.
Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 15. November 2022 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen nicht vorhersehbaren strukturellen und konjunkturellen Änderungen im weiteren Jahresverlauf 2022. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.
| in TEUR | Anhang | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Q3 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.2 | 829.598 | 926.075 | 258.973 | 265.288 |
| Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen | –10.064 | 25.997 | –10.130 | 5.002 | |
| Aktivierte Eigenleistungen | 2.562 | 3.257 | 676 | 1.377 | |
| Betriebsleistung | 822.096 | 955.330 | 249.518 | 271.667 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.3 | 2.529 | 7.356 | 481 | 4.493 |
| Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen | 2.4 | –459.154 | –390.641 | –150.294 | –116.681 |
| Personalaufwand | 2.5 | –176.560 | –161.794 | –55.466 | –51.982 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 2.6 | –103.059 | –85.955 | –33.579 | –30.730 |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) | 85.852 | 324.295 | 10.659 | 76.767 | |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
–40.946 | –34.271 | –14.159 | –11.366 | |
| Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
2.7 | –53.873 | 0 | –53.873 | 0 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | –8.968 | 290.025 | –57.373 | 65.401 | |
| Finanzierungserträge | 747 | 251 | 430 | 63 | |
| Finanzierungsaufwendungen | –2.078 | –3.006 | –626 | –921 | |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | –5.053 | –4.100 | –1.964 | –1.382 | |
| Sonstiges Finanzergebnis | 2.8 | –572 | –4.815 | –445 | –1.753 |
| Finanzergebnis | –6.956 | –11.670 | –2.605 | –3.993 | |
| Ergebnis vor Steuern | –15.924 | 278.355 | –59.978 | 61.408 | |
| Ertragsteuern | 2.9 | –18.693 | –54.273 | –9.352 | –11.214 |
| Ergebnis nach Steuern | –34.616 | 224.081 | –69.330 | 50.194 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Stammaktien |
–34.629 | 223.216 | –69.261 | 50.075 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis – aus Hybridkapital |
0 | 388 | 0 | 0 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 13 | 477 | –69 | 118 | |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1 | –1,68 | 10,85 | –3,37 | 2,43 |
1 Das Ergebnis je Aktie bezieht sich nur auf die Stammaktionäre der Semperit AG Holding (exkl. Vergütungen aus dem Hybridkapital).
| in TEUR | Anhang | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 | Q3 2022 | Q3 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | –34.616 | 224.081 | –69.330 | 50.194 | |
| Sonstige Ergebnisse, die in zukünftigen Perioden nicht | |||||
| ergebniswirksam werden | –286 | 210 | 0 | 160 | |
| Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | –286 | 210 | 0 | 160 | |
| Sonstige Ergebnisse, die in zukünftigen Perioden | |||||
| ergebniswirksam werden | 18.385 | 11.793 | 5.590 | 1.861 | |
| Bewertungsergebnisse von Cashflow Hedges | 0 | 0 | 0 | –13 | |
| davon Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode | 0 | 200 | 0 | 427 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 18.385 | 11.793 | 5.589 | 1.871 | |
| Darauf entfallende Ertragsteuer | 0 | 0 | 0 | 3 | |
| Sonstiges Ergebnis gesamt | 18.099 | 12.002 | 5.590 | 2.021 | |
| Gesamtergebnis | –16.517 | 236.083 | –63.740 | 52.215 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Stammaktien |
–16.573 | 235.145 | –63.683 | 51.697 | |
| davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis – aus Hybridkapital |
0 | 388 | 0 | 0 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis |
55 | 550 | –57 | 518 |
| in TEUR | Anhang | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | –15.924 | 278.355 | |
| Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
94.819 | 34.271 | |
| Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen (einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen) |
221 | 334 | |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | –56 | –2.468 | |
| Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis | 5.053 | 4.100 | |
| Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) | 1.328 | 2.755 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | –49.445 | –24.783 | |
| Sonstige unbare Erträge bzw. Aufwendungen | 7.806 | 3.127 | |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 43.803 | 295.690 | |
| Veränderung Vorräte | –10.189 | –32.713 | |
| Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | –29.403 | –8.224 | |
| Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte | 8.832 | –11.428 | |
| Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.143 | 1.608 | |
| Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen | 9 | –4.682 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 20.194 | 240.250 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen | 537 | 142 | |
| Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | –41.761 | –31.205 | |
| Erhaltene Zinsen | 748 | 234 | |
| Erhaltene Investitionszuschüsse | 102 | 32 | |
| Einzahlungen aus der Tilgung von Finanzveranlagungen | 1.282 | 0 | |
| Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzveranlagungen | –729 | –48.251 | |
| Erwerb eines Tochterunternehmens abzüglich erworbener Zahlungsmittel | 0 | –1.126 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –39.820 | –80.174 | |
| Tilgung kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten | –38.933 | 2.740 | |
| Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | –2.485 | –2.337 | |
| Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding | –30.860 | –30.860 | |
| Dividenden an kündbare nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen | –5.707 | –4.147 | |
| Dividenden an nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen | 0 | –122 | |
| Tilgung von Verbindlichkeiten aus Kapitalrückführung an nicht beherrschende Anteile an Tochterunternehmen |
–349 | –830 | |
| Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen | 0 | 168 | |
| Rückführung von Hybridkapital | 0 | –30.000 | |
| Zahlung von Hybridkupons | 0 | –785 | |
| Gezahlte Zinsen | –2.607 | –3.040 | |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –80.942 | –69.212 | |
| Nettoveränderung liquider Mittel | –100.568 | 90.864 | |
| Währungsdifferenzen | 9.145 | 1.971 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 235.539 | 144.972 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 144.116 | 237.807 |
| Anhang in TEUR |
30.09.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | ||
| Langfristiges Vermögen | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 6.643 | 8.492 |
| Sachanlagen | 320.468 | 376.576 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 5.767 | 7.430 |
| Sonstige Vermögenswerte | 6.635 | 3.241 |
| Latente Steuern | 5.005 | 11.707 |
| 344.518 | 407.447 | |
| Kurzfristiges Vermögen | ||
| Vorräte | 198.864 | 186.834 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 134.492 | 98.766 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 2.098 | 1.536 |
| Sonstige Vermögenswerte | 13.565 | 23.625 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 2.718 | 4.064 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 144.116 | 235.539 |
| 495.854 | 550.365 | |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte | 3 764 |
764 |
| 496.618 | 551.128 | |
| AKTIVA | 841.136 | 958.575 |
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | ||
| Eigenkapital | ||
| Grundkapital | 21.359 | 21.359 |
| Kapitalrücklagen | 21.503 | 21.503 |
| Gewinnrücklagen | 446.441 | 512.216 |
| Währungsumrechnungsrücklage | 3.386 | –14.956 |
| Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding | 492.690 | 540.122 |
| Nicht beherrschende Anteile | 1.084 | 1.028 |
| 493.773 | 541.151 | |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | ||
| Rückstellungen | 42.775 | 42.824 |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen | 17.271 | 11.941 |
| Finanzverbindlichkeiten | 45.284 | 51.685 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 122 | 154 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 19.724 | 19.602 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 2.081 | 1.948 |
| Latente Steuern | 11.714 | 11.954 |
| 138.972 | 140.108 | |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | ||
| Rückstellungen | 31.788 | 26.406 |
| Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen | 0 5.595 |
|
| Finanzverbindlichkeiten | 6.796 | 39.654 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 95.985 | 95.166 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 15.965 | 12.826 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 35.392 | 40.844 |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 22.465 | 56.826 |
| 208.392 | 277.317 | |
| PASSIVA | 841.136 | 958.575 |
| in TEUR | Anhang | Grund kapital |
Kapital rücklagen |
Hybrid kapital |
Gewinn rücklagen |
Währungs umrech nungs rücklage |
Summe | Nicht beherr schende Anteile |
Summe Eigen kapital |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2021 | 21.359 | 21.503 | 30.000 | 294.886 | –35.483 | 332.266 | 2.331 | 334.597 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | 223.604 | 0 | 223.604 | 477 | 224.081 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 210 | 11.720 | 11.930 | 73 | 12.002 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 223.814 | 11.720 | 235.534 | 550 | 236.083 | |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | –30.860 | 0 | –30.860 | –122 | –30.982 | |
| Zahlung von Hybridkupons | 0 | 0 | 0 | –785 | 0 | –785 | 0 | –785 | |
| Rückführung von Hybridkapital |
0 | 0 | –30.000 | 0 | 0 | –30.000 | 0 | –30.000 | |
| Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen |
0 | 0 | 0 | 1.922 | 0 | 1.922 | –1.922 | 0 | |
| Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen |
0 | 0 | 0 | –293 | 0 | –293 | 462 | 168 | |
| Stand 30.09.2021 | 21.359 | 21.503 | 0 | 488.683 | –23.763 | 507.782 | 1.299 | 509.081 | |
| Stand 01.01.2022 | 21.359 | 21.503 | 0 | 512.216 | –14.956 | 540.122 | 1.028 | 541.151 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | –34.629 | 0 | –34.629 | 13 | –34.616 | |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | –286 | 18.343 | 18.056 | 43 | 18.099 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | –34.915 | 18.343 | –16.573 | 55 | –16.517 | |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | –30.860 | 0 | –30.860 | 0 | –30.860 | |
| Stand 30.09.2022 | 21.359 | 21.503 | 0 | 446.441 | 3.386 | 492.690 | 1.084 | 493.773 | |
Der Konzernzwischenbericht wurde gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) in Anlehnung an die Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34) erstellt.
Für nähere Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Semperit-Gruppe wird auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 verwiesen, der diesbezüglich die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenbericht bildet.
Die Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, sofern nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Der vorliegende Konzernzwischenbericht der Semperit-Gruppe zum 30. September 2022 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.
Folgende geänderte Standards und Interpretationen waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 erstmals anzuwenden bzw. wurden (vorzeitig) angewendet:
| Endorsement | Pflicht zur Anwendung für die Semperit-Gruppe |
Auswirkungen auf die Semperit Gruppe |
||
|---|---|---|---|---|
| Geänderte Standards | ||||
| Diverse | Änderungen an IFRS 3, IAS 16 und IAS 37 | 28. Juni 2021 | 1. Jänner 2022 | nein |
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2018–2020 | 28. Juni 2021 | 1. Jänner 2022 | nein |
| Q1-3 2022 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Corporate Center |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 271.231 | 252.235 | 109.808 | 113.339 | 82.985 | 0 | 829.598 |
| EBITDA | –3.992 | 68.310 | 10.277 | 9.455 | 12.334 | –10.531 | 85.852 |
| EBIT | –75.589 | 59.394 | 7.310 | 2.244 | 9.124 | –11.451 | –8.968 |
| Trade Working Capital | 64.262 | 87.644 | 34.609 | 31.943 | 22.912 | –3.997 | 237.372 |
| Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen1 |
12.870 | 6.253 | 1.537 | 6.218 | 3.314 | 2.226 | 32.418 |
| Q1-3 2021 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Corporate Center |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 516.674 | 172.098 | 79.156 | 91.430 | 66.717 | 0 | 926.075 |
| EBITDA | 277.442 | 37.394 | 6.494 | 10.700 | 9.918 | –17.653 | 324.295 |
| EBIT | 262.614 | 29.008 | 3.943 | 5.944 | 7.111 | –18.596 | 290.025 |
| Trade Working Capital | 97.773 | 51.141 | 24.917 | 20.049 | 18.626 | –2.975 | 209.531 |
| Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen1 |
14.968 | 4.172 | 2.814 | 7.340 | 2.826 | 938 | 33.059 |
1 exklusive Nutzungsrechte gemäß IFRS 16
| Q1-3 2022 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Westeuropa | 134.504 | 150.976 | 38.244 | 91.508 | 51.057 | 466.289 |
| Nordamerika | 67.147 | 37.359 | 10.861 | 9.243 | 4.944 | 129.555 |
| Osteuropa | 31.407 | 38.706 | 17.525 | 12.045 | 8.881 | 108.564 |
| Asien | 23.674 | 18.356 | 26.875 | 502 | 16.802 | 86.210 |
| Mittel- und Südamerika | 10.580 | 3.530 | 5.999 | 40 | 1.068 | 21.217 |
| Afrika | 1.632 | 1.947 | 7.920 | 0 | 215 | 11.714 |
| Australien und Ozeanien | 2.286 | 1.362 | 2.384 | 0 | 18 | 6.050 |
| Umsatzerlöse | 271.231 | 252.235 | 109.808 | 113.339 | 82.985 | 829.598 |
| Q1-3 2021 in TEUR | Semper med |
Semper flex |
Semper trans |
Semper seal |
Semper form |
Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Westeuropa | 287.907 | 96.556 | 27.987 | 72.133 | 36.096 | 520.679 |
| Nordamerika | 112.472 | 19.166 | 6.069 | 4.720 | 3.479 | 145.906 |
| Osteuropa | 54.991 | 35.003 | 10.313 | 13.824 | 7.714 | 121.845 |
| Asien | 44.757 | 19.387 | 20.339 | 745 | 18.229 | 103.457 |
| Mittel- und Südamerika | 12.056 | 1.446 | 7.334 | 8 | 873 | 21.718 |
| Afrika | 2.762 | 403 | 3.984 | 0 | 267 | 7.415 |
| Australien und Ozeanien | 1.729 | 136 | 3.130 | 0 | 59 | 5.054 |
| Umsatzerlöse | 516.674 | 172.098 | 79.156 | 91.430 | 66.717 | 926.075 |
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 522 TEUR (1-9/2021: 522 TEUR) enthalten, welche die Semperit-Gruppe im Zuge der Corona-Krise als Unterstützungsleistungen in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 bezogen hat. Die Zuwendungen wurden in China und Österreich gewährt.
| in TEUR | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 377.688 | 343.809 |
| Aufwendungen für Energie | 68.048 | 34.058 |
| Produktionsbezogene Wartungsaufwendungen | 8.630 | 7.721 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 4.788 | 5.053 |
| Summe | 459.154 | 390.641 |
| in TEUR | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|
| Löhne | 65.155 | 59.018 |
| Gehälter | 75.415 | 68.900 |
| Aufwendungen für Abfertigungen | 1.071 | 2.277 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 813 | 1.026 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
29.047 | 26.305 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 5.058 | 4.267 |
| Summe | 176.560 | 161.794 |
| in TEUR | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|
| Ausgangsfrachten | 45.404 | 34.108 |
| Rechts-, Beratungs- und Prüfungsaufwand | 9.969 | 12.852 |
| Instandhaltung und fremde Leistungen | 8.725 | 7.216 |
| Versicherungsprämien | 4.572 | 4.248 |
| Software-Lizenzaufwand | 3.993 | 2.831 |
| Reise- und Fahrtaufwand | 3.406 | 1.293 |
| Energiekosten nicht für die Produktion | 3.269 | 1.595 |
| Provisions- und Werbeaufwand | 3.126 | 2.644 |
| Miet- und Leasingaufwand | 2.839 | 2.567 |
| Abfallentsorgung | 1.970 | 1.882 |
| Sonstige Steuern | 1.465 | 1.219 |
| Büromaterial | 1.019 | 842 |
| Gebühren, Beiträge, Spenden | 963 | 929 |
| Kommunikation | 801 | 693 |
| Fortbildungsaufwendungen | 562 | 488 |
| Bankspesen und Absicherungskosten | 377 | 411 |
| Wertberichtigungen (+) / Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen (–) | –276 | –37 |
| Reklamationsaufwand (+) / Erträge aus der Auflösung von Reklamationsrückstellungen (–) |
–1.021 | –584 |
| Übrige | 11.898 | 10.758 |
| Summe | 103.059 | 85.955 |
Durch die Corona-Pandemie und den dadurch enorm gestiegenen Bedarf an Schutzausrüstung sowohl im medizinischen Bereich wie auch in anderen Bereichen (z.B. in Gastronomie und Hotellerie) wurde der bisherige Käufermarkt für Untersuchungs- bzw. Schutzhandschuhe zu einem Verkäufermarkt. Diese sonderkonjunkturelle Entwicklung fand ihren Ausdruck in einem beträchtlichen Nachfrageüberhang, einer regelrechten Preisrallye und einer Wertaufholung des in der Vergangenheit wertgeminderten Segmentvermögens der Sempermed. Im Geschäftsjahr 2021 erreichte die Preisrallye etwa zur Jahresmitte ihren Höhepunkt; der Average Sales Price (ASP) ist seither erwartungsgemäß laufend gefallen. Der Angebotsüberhang wird aktuell durch den Abbau von (überhöhten) Lagerbeständen an Untersuchungs- und Schutzhandschuhen entlang der gesamten Distributionskette zusätzlich verstärkt. Bestandsoptimierungsprogramme führen somit (erneut) zu einem Bestellverhalten der Kunden abseits der Normalität, einer zeitweiligen Unterauslastung der zum Teil neu geschaffenen Produktionskapazitäten am Markt und zu einer allgemein rückläufigen Profitabilität in der Branche.
Im Q3 2022 gab es beobachtbare Anhaltspunkte dafür, dass sich die relative Wettbewerbsposition des Segments Sempermed post Corona wieder verschlechtert bzw. verschlechtert hat. Das aktuelle Feedback aus dem Markt lässt darauf schließen, dass die Überkapazitäten am Markt und daraus resultierender Preisdruck die Profitabilität gegenüber der bisherigen Planung nachhaltig negativ beeinflussen. Die abnehmende Dauer und Intensität der Corona-Pandemie, die zunehmende Geschwindigkeit der Rückkehr zu einem Käufermarkt, die länger andauernde Veränderung des Bestellverhaltens der Kunden, der Entwicklung der Produktionskapazitäten von (insbesondere chinesischen) Wettbewerbern, der Druck zur Branchenkonsolidierung am Markt für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe sowie die steigenden Zinsen wurden dabei in der jüngsten Mittelfristplanung reflektiert.
Vor diesem Hintergrund ermittelte das Management der Sempermed den erzielbaren Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit des Segments zum 30. September 2022. Der erzielbare Betrag wurde als Nutzungswert berechnet und war wie auch schon im Geschäftsjahr 2019 niedriger als das Trade Working Capital, was erneut eine vollumfängliche Wertminderung des langfristigen Segmentvermögens zur Folge hätte. Bei der Zuordnung des Wertminderungsaufwands dürfen jedoch separat ermittelbare beizulegende Zeitwerte (abzüglich Veräußerungskosten) oder separat ermittelbare Nutzungswerte der die zahlungsmittelgenerierende Einheit bildendenden Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Die Ermittlung dieser separaten Werte erfolgte auf der Basis folgender Annahmen und Methoden:
Zum 30. September 2022 betrug die Summe der erzielbaren Beträge der die zahlungsmittelgenerierende Einheit bildenden Vermögenswerte 45.941 TEUR und lag damit unter dem vorläufigen Buchwert zum Bilanzstichtag in Höhe von 162.924 TEUR (davon Trade Working Capital, exkl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Bezug auf Anlageninvestitionen in Höhe von 66.063 TEUR sowie die Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 1.808 TEUR). Der daraus resultierende Wertminderungsbedarf zum Bilanzstichtag in Höhe von 52.728 TEUR wurde wie folgt auf das langfristige Segmentvermögen alloziert, in den funktionalen Währungen jener Tochterunternehmen, die dem Segment Sempermed zugehörig sind, erfasst, und mit den jeweiligen durchschnittlichen Devisenmittelkursen der ersten neun Monaten des Jahres 2022 in Euro umgerechnet:
| in TEUR | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 841 | 0 |
| Sachanlagen | 50.929 | 0 |
| Wertminderungsaufwand im Segment Sempermed | 51.770 | 0 |
Die tatsächlich realisierten Beträge für das Segmentvermögen der Sempermed können allerdings – sie sind letztendlich auch vom Realisationsmodus abhängig – von den bilanzierten Wertansätzen, die auf den aktuellen Schätzungen des Managements der Sempermed und dessen Annahmen zur zukünftigen Marktdynamik und zur relativen Wettbewerbsposition der Sempermed basieren, abweichen. Die diesbezüglichen bewertungsrelevanten Schätzungen und Annahmen sind regelmäßig zu überprüfen; die Wertansätze wären gegebenenfalls anzupassen.
Im Segment Semperseal wurden bestimmte Maschinen und technische Anlagen identifiziert, für die es keine weitere Verwendung in der Semperit Gruppe geben wird. Diese Vermögenswerte wurden nun zum Schrottwert angesetzt. In Summe ergab sich daraus ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 2.103 TEUR.
| in TEUR | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|
| Aufwand (+) / Ertrag (–) | ||
| Sonstiges Finanzergebnis | ||
| Netto-Fremdwährungsergebnis | –1.468 | –5.542 |
| Nettoergebnis aus den Bewertungskategorien FVPL und FV – Sicherungsinstrumente |
2.043 | 1.036 |
| Übrige | –4 | –309 |
| Summe | 572 | –4.815 |
| in TEUR | Q1-3 2022 | Q1-3 2021 |
|---|---|---|
| Laufende Ertragsteuern | 12.576 | 52.744 |
| Latenter Steueraufwand (+) / latenter Steuerertrag (–) | 6.117 | 1.530 |
| Summe | 18.693 | 54.273 |
Am 13. Oktober 2022 wurde die zur Veräußerung gehaltene Liegenschaft samt darauf befindlichen Gebäuden der französischen Sempertrans France Belting Technology S.A.S. mit einem Buchwert von 764 TEUR verkauft. Der Ertrag aus der Veräußerung betrug 4.704 TEUR.
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| 16.11.2022 | Bericht über das 1.-3. Quartal 2022 |
|---|---|
| 22.03.2023 | Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2022 |
| 15.04.2023 | Nachweisstichtag Hauptversammlung |
| 25.04.2023 | Hauptversammlung |
| 27.04.2023 | Dividenden Ex-Tag |
| 28.04.2023 | Nachweisstichtag Dividende (= Tag, an dessen Ende die anspruchsberechtigten Wertpapiere beim CSD Austria festgestellt werden) |
| 02.05.2023 | Dividenden Zahltag |
| 10.05.2023 | Bericht über das 1. Quartal 2023 |
| 10.08.2023 | Halbjahresfinanzbericht 2023 |
| 08.11.2023 | Bericht über das 1.-3. Quartal 2023 |
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