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Semperit AG Holding

Earnings Release Nov 18, 2014

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Earnings Release

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Bericht über das 1.–3. Quartal 2014

Highlights

  • Umsatz +2,0% auf 698,3 Mio. EUR
  • EBITDA nahezu unverändert bei 101,3 Mio. EUR
  • EBIT -3,2% auf 66,7 Mio. EUR
  • Ergebnis nach Steuern -10,9% auf 39,6 Mio. EUR
  • Investitionen von 48,9 Mio. EUR
Ertragskennzahlen
in Mio. EUR Q1–3 2014 (Jan.–Sep.) Veränderung Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Q3 2014 (Jul.–Sep.) Veränderung Q3 2013
(Jul.–Sep.)
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 698,3 +2,0% 684,4 234,0 +0,4% 233,0 906,3
EBITDA 101,3 –0,7% 102,0 32,5 –10,3% 36,3 132,5
EBITDA-Marge 14,5% –0,4 PP 14,9% 13,9% –1,7 PP 15,6% 14,6%
EBIT 66,7 –3,2% 69,0 20,5 –18,8% 25,3 87,8
EBIT-Marge 9,6% –0,5 PP 10,1% 8,8% –2,0 PP 10,8% 9,7%
Ergebnis nach Steuern 39,6 –10,9% 44,5 11,8 –27,1% 16,2 54,9
Ergebnis je Aktie1), in EUR 1,93 –10,2% 2,15 0,58 –26,6% 0,79 2,65
Cash Flow aus dem Ergebnis 83,4 –7,4% 90,1 26,4 –16,5% 31,6 116,2
Eigenkapitalrentabilität2) 11,8% –2,4 PP 14,2% 10,5% –5,1 PP 15,6% 13,3%
Bilanzkennzahlen
in Mio. EUR 30.9.2014 Veränderung 30.9.2013 30.6.2014 Veränderung 30.6.2013 31.12.2013
Bilanzsumme 907,2 +8,4% 836,7 856,9 +5,1% 815,2 852,1
Eigenkapital1) 449,8 +8,6% 414,1 418,9 +1,9% 411,1 411,5
Eigenkapitalquote 49,6% +0,1 PP 49,5% 48,9% –1,5 PP 50,4% 48,3%
Investitionen in Sachanlagen
und immaterielle
Vermögenswerte 48,9 +55,9% 31,4 21,1 +6,0% 19,9 49,7
Mitarbeiter (Stichtag) 11.600 +16,9% 9.926 11.155 +11,1% 10.039 10.276
Sektor- und Segmentkennzahlen
in Mio. EUR Q1–3 2014 (Jan.–Sep.) Veränderung Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Q3 2014 (Jul.–Sep.) Veränderung Q3 2013
(Jul.–Sep.)
2013
(Jan.–Dez.)
Sektor Medizin = Sempermed
Umsatzerlöse 334,0 +0,9% 331,0 113,3 +0,6% 112,7 434,9
EBITDA 43,9 –0,5% 44,1 14,7 –7,9% 15,9 58,7
EBIT 25,5 –8,2% 27,8 8,1 –23,9% 10,7 36,6
Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform
Umsatzerlöse 364,3 +3,1% 353,4 120,7 +0,3% 120,3 471,5
EBITDA 72,0 +1,9% 70,7 22,3 –12,5% 25,5 90,1
EBIT 56,1 +3,4% 54,2 16,9 –14,7% 19,9 67,7
Semperflex
Umsatzerlöse 156,0 +13,5% 137,5 49,3 +4,8% 47,0 186,1
EBITDA 38,9 +23,7% 31,4 11,3 +5,1% 10,7 41,5
EBIT 30,4 +34,0% 22,7 8,4 +6,6% 7,8 29,7
Sempertrans
Umsatzerlöse 107,7 –6,8% 115,6 36,7 –1,4% 37,2 154,5
EBITDA 15,8 –13,1% 18,1 5,5 –11,4% 6,2 23,9
EBIT 12,6 –15,7% 15,0 4,5 –13,9% 5,2 19,4
Semperform
Umsatzerlöse 100,6 +0,2% 100,4 34,7 –3,9% 36,1 130,8
EBITDA 17,4 –17,7% 21,1 5,5 –35,4% 8,6 24,7
EBIT 13,0 –21,2% 16,5 4,1 –39,9% 6,8 18,6

Hinweis:

Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. 1) Auf Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend

2) Hochgerechnet auf das Gesamtjahr

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Semperit Gruppe

ERSTES BIS DRITTES QUARTAL 2014

Der Umsatzanstieg der Semperit Gruppe in den ersten drei Quartalen 2014 um 2,0% oder 13,9 Mio. EUR auf 698,3 Mio. EUR ist ausschließlich auf organisches Mengenwachstum zurückzuführen. Die starke Vertriebsleistung und die gute Kapazitätsauslastung konnten das durch die gesunkenen Rohstoffpreise rückläufige Preisniveau mehr als kompensieren.

Die Umsatzverbesserung im Segment Medizin resultierte überwiegend aus positiven Mengeneffekten für Untersuchungshandschuhe. Im Segment Semperflex lagen die Umsätze mit einem organischen Anstieg von mehr als 10% deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Segment Semperform konnte seine Umsätze halten. Allein das Segment Sempertrans verzeichnete preisbedingte Umsatzeinbußen.

Die Anteile der Segmente am Gesamtumsatz der ersten drei Quartale 2014 stellen sich wie folgt dar: 48% entfallen auf Sempermed, 22% auf Semperflex, 16% auf Sempertrans und 14% auf Semperform.

Die regionale Verteilung der Umsätze weist in den ersten drei Quartalen 2014 eine Abnahme für Europa, mit einem Anteil von 60% gegenüber den ersten drei Quartalen 2013 mit 63%, aus. Die Regionen Nord- und Südamerika sowie Asien verzeichneten demgegenüber eine leichte Zunahme ihres Anteils.

In den ersten drei Quartalen 2014 erfolgte eine Bestandserhöhung um 3,2 Mio. EUR gegenüber 5,5 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2013.

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen von 18,2 Mio. EUR auf 15,0 Mio. EUR zurück.

Der Materialaufwand verzeichnete im Vergleich zur Umsatzentwicklung einen entgegengesetzten Trend und konnte um 1,8% von 388,8 Mio. EUR auf 382,0 Mio. EUR reduziert werden. Die Semperit Gruppe setzt ihr aktives Rohstoffmanagement unverändert fort, um der Preissituation auf den Beschaffungsmärkten flexibel begegnen zu können. Darüber hinaus war die Entwicklung des Materialaufwandes auch durch das allgemein niedrigere Preisniveau begünstigt.

Die Personalaufwendungen erhöhten sich aufgrund der gestiegenen Mitarbeiteranzahl und höherer Lohn- und Gehaltskosten um 11,1% auf 125,0 Mio. EUR. Hauptverantwortlich für die höhere Mitarbeiteranzahl waren die personellen Verstärkungen in den Segmenten Sempermed, Semperflex und Semperform.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen bedingt durch höhere Instandhaltungskosten, Ausgangsfrachten sowie strategische Projekte im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2013 um 3,4% auf 109,4 Mio. EUR.

In den ersten drei Quartalen 2014 lag das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) fast unverändert bei 101,3 Mio. EUR (–0,7%). Einer höheren Betriebsleistung (+1,7%) bei gleichzeitigem Rückgang des Materialaufwandes (–1,8%) standen höhere Personalaufwendungen (+11,1%) und sonstige betriebliche Aufwendungen (+3,4%) gegenüber. Damit einhergehend ist die EBITDA-Marge leicht von 14,9% auf 14,5% gesunken.

Kennzahlen Semperit Gruppe
in Mio. EUR Q1–3 2014
(Jan.–Sep.)
Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Veränderung
relativ
Veränderung
absolut
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 698,3 684,4 +2,0% +13,9 906,3
EBITDA 101,3 102,0 –0,7% –0,7 132,5
EBITDA-Marge 14,5% 14,9% –0,4 PP 14,6%
EBIT 66,7 69,0 –3,2% –2,2 87,8
EBIT-Marge 9,6% 10,1% –0,5 PP 9,7%
Ergebnis nach Steuern 39,6 44,5 –10,9% –4,8 54,9
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 48,9 31,4 +55,9% +17,5 49,7
Mitarbeiter (Stichtag) 11.600 9.926 +16,9% +1.674 10.276

Die Abschreibungen erhöhten sich um 4,7% auf 34,6 Mio. EUR nach 33,1 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2013. Das EBIT sank von 69,0 Mio. EUR auf 66,7 Mio. EUR (–3,2%). Damit verbunden war eine Verringerung der EBIT-Marge von 10,1% auf 9,6%.

Das negative Finanzergebnis belief sich in den ersten drei Quartalen 2014 auf 15,3 Mio. EUR nach 11,2 Mio. EUR im Vorjahr. Hauptverantwortlich dafür waren höhere Zuweisungen des Ergebnisses an kündbare nicht beherrschende Anteile sowie ein Anstieg der Finanzaufwendungen von 2,3 Mio. EUR auf 3,7 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2014, der auf das Schuldscheindarlehen zurückzuführen ist. Die Position "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" erhöhte sich auf 12,8 Mio. EUR und betrifft vor allem mehrere Gesellschaften im Segment Sempermed.

Der Aufwand für Ertragsteuern verzeichnete einen Rückgang um 12,0% auf 11,7 Mio. EUR. Die Steuerquote am Ergebnis vor Steuern und vor kündbaren nicht beherrschenden Anteilen verringerte sich 19,6% auf 18,3%.

Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich um 10,9% auf 39,6 Mio. EUR. Daraus resultierte in den ersten drei Quartalen 2014 ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,93 EUR nach 2,15 EUR in den ersten drei Quartalen 2013.

DRITTES QUARTAL 2014

Die Semperit Gruppe konnte sich im dritten Quartal 2014 gut behaupten. Die Umsätze waren im Quartalsvergleich mit 234,0 Mio. EUR nahezu unverändert. Positiv wirkten sich die Mengensteigerungen aus, die gesunkenen Rohstoffpreise hatten einen gegenteiligen Effekt auf den Umsatz. Beide Sektoren, Medizin und Industrie, konnte ihre Umsätze um 0,6% bzw. 0,3% leicht steigern. Im Vergleich mit dem zweiten Quartal 2014 konnte die Semperit Gruppe ihre Umsätze ebenfalls leicht steigern.

Die Profitabilität war beeinträchtigt durch höhere Aufwendungen für Material und Personal, bedingt durch die gestiegenen Volumina und damit einhergehend einem höheren Mitarbeiterstand sowie Lohn- und Gehaltsanpassungen und höhere Abschreibungen. Im Vergleich mit dem sehr guten dritten Quartal des Jahres 2013 verringerte sich das EBITDA um 10,3% auf 32,5 Mio. EUR, das EBIT um 18,8% auf 20,5 Mio. EUR. Damit einhergehend sank die EBITDA-Marge auf 13,9%, die EBIT-Marge auf 8,8%. Beide Werte liegen damit innerhalb der angestrebten Margen-Bandbreite von 12% bis 15% für die EBITDA-Marge und von 8% bis 11% für die EBIT-Marge.

Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich um 27,1% auf 11,8 Mio. EUR, das Ergebnis je Aktie von 0,79 EUR im dritten Quartal 2013 auf 0,58 EUR im dritten Quartal 2014.

in Mio. EUR Q3 2014
(Jul.–Sep.)
Q3 2013
(Jul.–Sep.)
Veränderung
relativ
Veränderung
absolut
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 234,0 233,0 +0,4% +1,0 906,3
EBITDA 32,5 36,3 –10,3% –3,7 132,5
EBITDA-Marge 13,9% 15,6% –1,7 PP 14,6%
EBIT 20,5 25,3 –18,8% –4,7 87,8
EBIT-Marge 8,8% 10,8% –2,0 PP 9,7%
Ergebnis nach Steuern 11,8 16,2 –27,1% –4,4 54,9
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 27,8 11,5 +142,5% +16,4 49,7

Drittes Quartal 2014

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Die Bilanzsumme stieg in den ersten drei Quartalen 2014 im Vergleich zum 31.12.2013 um 6,5% auf 907,2 Mio. EUR. Auf der Aktivseite lag die Hauptursache dafür vor allem in der Steigerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einem auch durch die Erweiterungsinvestitionen bedingten Anstieg der Sachanlagen. Dem stand auf der Aktivseite eine Verringerung der liquiden Mittel gegenüber. Auf der Passivseite stiegen insbesondere die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen sowie aus Lieferungen und Leistungen.

Das Trade Working Capital (Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) erhöhte sich seit Jahresende 2013 von 186,6 Mio. EUR auf 215,4 Mio. EUR und lag damit bei 23,4% der rollierenden 12-Monatsumsatzerlöse von 920,2 Mio. EUR (Wert zum 31.12.2013: 20,6%). Der Anstieg ist zum größten Teil auf eine Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einem erhöhten Vorratsbestand zurückzuführen. Dem stand eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber.

Die liquiden Mittel verringerten sich von 182,6 Mio. EUR per Jahresende 2013 auf 163,2 Mio. EUR per 30. September 2014. Die Gründe dafür waren die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding in Höhe von 24,7 Mio.EUR (Vorjahr: 16,5 Mio. EUR) sowie von Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen in Höhe von 15,0 Mio. EUR (12,6 Mio.EUR in den ersten drei Quartalen 2013).

Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen und gegenüber Kreditinstituten belaufen sich in Summe auf 139,6 Mio. EUR (Jahresende 2013: 139,3 Mio. EUR), woraus sich per Saldo eine Nettoliquidität von 23,5 Mio. EUR (Jahresende 2013: 43,3 Mio. EUR) errechnet.

Per 30. September 2014 lag das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit Gruppe mit 449,8 Mio. EUR um 38,3 Mio. EUR über dem Wert zum Jahresende 2013 (411,5 Mio. EUR). Die Veränderung resultierte aus dem Ergebnis nach Steuern, der Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding und der Änderung der Währungsumrechnungsrücklage.

Per 30. September 2014 wird eine Eigenkapitalquote von 49,6% ausgewiesen (Jahresende 2013: 48,3%), die damit nach wie vor deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Die Kapitalstruktur der Semperit Gruppe kann unverändert als sehr solide bezeichnet werden. Die Eigenkapitalrentabilität lag bei 11,8% nach 14,2% in den ersten drei Quartalen 2013. Die Eigenkapitalrentabilität berechnet sich aus dem auf das Gesamtjahr hochgerechneten Ergebnis nach Steuern mit 52,8 Mio. EUR bezogen auf das Eigenkapital mit 449,8 Mio. EUR (jeweils die auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteile).

Das Fremdkapital hat sich mit 454,9 Mio. EUR im Vergleich zum Jahresende 2013 erhöht. Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erhöhten sich um 7,2 Mio. EUR auf 109,6 Mio. EUR. Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital erhöhten sich leicht auf 76,8 Mio. EUR. Die übrigen Verbindlichkeiten inklusive Schuldscheindarlehen und latenter Steuern erhöhten sich leicht um 6,5 Mio. EUR auf 268,4 Mio. EUR.

Der Cash Flow aus dem Ergebnis betrug 83,4 Mio. EUR, was einem Rückgang von 6,7 Mio. EUR oder 7,4% entspricht. Hauptverantwortlich dafür ist das geringere Ergebnis vor Steuern sowie ein Anstieg der gezahlten Ertragsteuern.

INVESTITIONEN

Die zahlungswirksamen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in den ersten drei Quartalen 2014 lagen mit 48,9 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der ersten drei Quartale 2013. Die Investitionsschwerpunkte bildeten Erweiterungs- und Verbesserungsinvestitionen in den Segmenten Sempermed (Erweiterung am Standort Kamunting, Malaysia), Semperflex (Erweiterung am Standort Odry, Tschechien), Sempertrans (Erweiterung am Standort Bełchatów, Polen) und Semperform (neue Anlage am Standort Wimpassing, Österreich).

MITARBEITER

Der Personalstand per 30. September 2014 lag mit 11.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um 16,9% über dem Niveau per 30. September 2013 mit 9.926 Personen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf den Personalaufbau in den Segmenten Sempermed, Semperflex und Semperform.

Wirtschaftliches Umfeld

In seiner letzten Prognose vom Oktober 2014 geht der Internationale Währungsfonds (IWF) von einer uneinheitlichen Entwicklung der globalen Konjunktur im Jahr 2014 aus. Bedingt durch die verhaltene Dynamik des ersten Halbjahres wird für das Jahr 2014 nur noch ein Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung von 3,3% erwartet. Der Prognosewert für 2015 beläuft sich auf 3,8%.

Für die USA konnte nach einem witterungsbedingt schwachen ersten Quartal 2014 ein Wirtschaftsaufschwung von 4,2% im zweiten Quartal beobachtet werden. Für das Gesamtjahr 2014 geht der IWF von 2,8% und für 2015 von 3,0% aus. Aufgrund der geringeren Auslands- wie auch Inlandsnachfrage belaufen sich die BIP-Prognosen für Lateinamerika auf 1,3% für das Jahr 2014 und auf 2,2% für 2015. Die Konjunkturerwartungen für Asien für das Jahr 2014 liegen bei einem BIP-Anstieg um 5,5% und für 2015 von 5,6%. In China wird im Jahr 2014 mit einem Wirtschaftswachstum von 7,4% gerechnet und von 7,1% im Folgejahr.

Die Europäische Kommission sieht in ihrer jüngsten Prognose von Anfang November 2014 eine weitere Verlangsamung der europäischen Konjunktur. Die Erwartungen zur durchschnittlichen BIP-Entwicklung belaufen sich für 2014 nunmehr lediglich auf 1,3% für die EU und auf 0,8% für den Euroraum. Die Prognosewerte für 2015 liegen aktuell bei 1,5% bzw. 1,1%. In Deutschland trübten sich die Konjunkturprognosen zuletzt ein – das BIP sollte 2014 um 1,3% und 2015 um 1,1% ansteigen. Für Österreich wurden die Erwartungen zuletzt auf 0,7% für 2014 und 1,2% für 2015 nach unten revidiert.

Die Geschäftsfelder der Semperit Gruppe werden von den aktuellen makroökonomischen Entwicklungen in unterschiedlicher Weise beeinflusst. Der Industriesektor mit den relevanten Branchen Energie, Bau, Maschinenbau und Industrieanlagen wird von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geprägt. Der Markt für medizinische Produkte entwickelt sich hingegen weitgehend unabhängig von konjunkturellen Zyklen.

Rohstoffentwicklung

Zu Beginn des Jahres 2014 waren in für die Kautschukindustrie wichtigen Rohstoffteilmärkten, wie dem Markt für Naturkautschuk und Naturlatex einerseits sowie dem Markt für Synthesekautschuk andererseits, unterschiedliche Preisentwicklungen zu verzeichnen. Die Entwicklung dieser Märkte ist unter anderem von der Nachfrage des Hauptabnehmers von Kautschukprodukten, der Reifen- bzw. Automobilindustrie, beeinflusst.

Nach dem Preisrückgang für Naturlatex zu Jahresanfang 2014 hat sich das Preisniveau im Verlauf des Jahres weiter verringert. Die Durchschnittspreise in den ersten drei Quartalen 2014 lagen um rund 20% unter denen der ersten drei Quartale 2013 und im gleichen Ausmaß unter dem Niveau zu Jahresende 2013. Während Synthesekautschuk global hergestellt wird, erfolgt der weitaus größte Teil der Produktion von Naturkautschuk und Naturlatex in Südostasien, allen voran in Thailand, Indonesien und Malaysia.

Das Preisniveau von Synthesekautschuk befestigte sich am Anfang des ersten Quartals 2014 etwas und gab nach einem Hoch im März 2014 sukzessive leicht nach. Die Durchschnittspreise in den ersten drei Quartalen 2014 liegen auf dem Niveau von Dezember 2013, jedoch um deutlich mehr als 10% unter dem Vergleichswert für die ersten drei Quartale 2013.

Bei den für die Semperit Gruppe anderen wichtigen Rohstoffen wie dem Füllstoff Ruß oder auch Drähten und Seilen war eine weitgehende Preisstabilität zu verzeichnen.

Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Sektoren

Die Semperit Gruppe unterteilt ihre Geschäftstätigkeit in die beiden Sektoren Medizin und Industrie. Der Sektor Medizin umfasst das Segment Sempermed, der Sektor Industrie die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform. In den ersten drei Quartalen 2014 konnte die Semperit Gruppe den Umsatz ihrer beiden Sektoren Medizin und Industrie weiter steigern: Der Sektor Medizin weist einen Umsatzanstieg um 0,9% auf 334,0 Mio. EUR aus und der Sektor Industrie um 3,1% auf 364,3 Mio. EUR.

Das EBITDA im Sektor Medizin ist um 0,5% auf 43,9 Mio. EUR gesunken. Dem Sektor Industrie gelang es, das EBITDA um 1,9% auf 72,0 Mio. EUR zu erhöhen. Die EBITDA-Marge liegt damit bei beiden Sektoren deutlich im zweistelligen Bereich: 13,1% für Medizin und 19,8% für den Sektor Industrie.

Das EBIT verringerte sich im Sektor Medizin um 8,2% auf 25,5 Mio. EUR, während es im Sektor Industrie um 3,4% auf 56,1 Mio. EUR stieg. Die EBIT-Marge im Sektor Medizin erreichte einen Wert von 7,6% nach 8,4% im Vorjahr. Positiv zu vermelden sind im Sektor Medizin die zweistelligen Zuwachsraten im Absatz von Untersuchungshandschuhen, die aus einer guten Vertriebsleistung resultieren. Der Sektor Industrie konnte seine Profitabilität halten. Die EBIT-Marge lag in den ersten drei Quartalen 2014 bei 15,3% und damit nahezu unverändert gegenüber den ersten drei Quartalen 2013. Alle drei Segmente des Sektors Industrie weisen zweistellige EBIT-Margen auf. Im exponierten Segment Semperflex gelang es, durch eine sehr gute Verkaufsleistung und eine entsprechende Kapazitätsauslastung die EBIT-Marge von 16,5% auf 19,5% zu steigern. Im Segment Sempertrans ging die EBIT-Marge von 13,0% auf 11,7% zurück, im Segment Semperform von 16,5% auf 13,0%.

Entwicklung der Segmente

SEMPERMED

Das Segment Sempermed konnte in den ersten drei Quartalen 2014 eine leichte Umsatzsteigerung um 0,9% auf 334,0 Mio. EUR erzielen. Deutlich höheren Verkaufsmengen – dank einer allgemein guten Vertriebsleistung – standen negative Preiseffekte aufgrund der im Vergleich zu 2013 niedrigeren Rohstoffpreise vor allem für Naturlatex, aber auch für Nitril (synthetischer Latex) gegenüber.

Das EBITDA des Segments Sempermed ist in den ersten drei Quartalen 2014 mit 43,9 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben und zeigt die stabile operative Performance. Das EBIT verringerte sich auf 25,5 Mio. EUR nach 27,8 Mio. EUR im Vorjahr (–8,2%). Daraus resultierte eine EBITDA-Marge von 13,1% nach 13,3% und eine EBIT-Marge von 7,6% nach 8,4%.

Der direkte Vergleich zwischen dem dritten Quartal 2014 und dem dritten Quartal 2013 weist eine leichte Umsatzsteigerung bei rückläufigem EBITDA und EBIT auf. Die Profitabilität wurde im dritten Quartal 2014 unter anderem durch die im ersten Halbjahr 2014 erfolgte Anhebung der Strom- und Gaspreise in Malaysia, die durch den Konkurrenzdruck nur unzureichend an die Kunden weitergegeben werden konnten, beeinflusst.

Bei Untersuchungshandschuhen konnten im Vergleich mit den ersten drei Quartalen 2013 zweistellige Absatzsteigerungen erzielt werden, wobei insbesondere in Europa die Nachfrage stark war, während sich die USA leicht schwächer zeigten. Nicht nur im Bereich Medizin, sondern auch in den sich inzwischen stärker entwickelnden Anwendungsbereichen der Industrie- und vor allem der Konsumgüterbranche gelangen Zuwächse. Die Produktionsanlagen des Segments Sempermed waren – wie auch schon in den Vorquartalen – gut ausgelastet.

Der Absatz von Operationshandschuhen bewegte sich in den ersten drei Quartalen 2014 in etwa auf dem Vorjahresniveau.

Kennzahlen Sempermed

in Mio. EUR Q1–3 2014 (Jan.–Sep.) Veränderung Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Q3 2014 (Jul.–Sep.) Veränderung Q3 2013
(Jul.–Sep.)
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 334,0 +0,9% 331,0 113,3 +0,6% 112,7 434,9
EBITDA 43,9 –0,5% 44,1 14,7 –7,9% 15,9 58,7
EBITDA-Marge 13,1% –0,2 PP 13,3% 12,9% –1,2 PP 14,1% 13,5%
EBIT 25,5 –8,2% 27,8 8,1 –23,9% 10,7 36,6
EBIT-Marge 7,6% –0,8 PP 8,4% 7,2% –2,3 PP 9,5% 8,4%
Investitionen 18,6 +1,0% 18,4 13,2 +99,3% 6,6 33,2

Um der steigenden Nachfrage zu begegnen und die Produktivität zu steigern, erhöht Sempermed seine Produktionskapazitäten am Standort Kamunting in Malaysia. Insgesamt werden im Zeitraum 2014 bis 2016 rund 50 Mio. EUR in den Bau einer neuen Handschuhfabrik investiert.

SEMPERFLEX

Das Segment Semperflex ist von allen Segmenten allfälligen Konjunkturschwankungen vergleichsweise stark ausgesetzt. Dank einer beachtlichen Produktions- und Vertriebsleistung konnte es den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2014 um 13,5% auf 156,0 Mio. EUR steigern. Durch die konstant hohen Produktionsmengen konnten Skalenerträge erzielt und die Effizienz gesteigert werden. In Summe führte dies im Vergleich mit dem Vorjahr zu einer Verbesserung der Profitabilität, sodass der Anstieg von EBITDA und EBIT mit mehr als 20% bzw. mehr als 30% deutlich höher als der Umsatzanstieg ausfiel.

Das EBITDA des Segments konnte in den ersten drei Quartalen 2014 um 23,7% auf 38,9 Mio. EUR verbessert werden und das EBIT um 34,0% auf 30,4 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge lag mit 24,9% über dem Vorjahresniveau von 22,9% und die EBIT-Marge bei 19,5% nach 16,5% in den ersten drei Quartalen 2013. Der Vergleich der dritten Quartale 2014 und 2013 brachte bei Umsatz, EBITDA und EBIT ebenso Anstiege.

Aufgrund der bisherigen Buchungslage sind die Kapazitäten bis Ende 2014 gut ausgelastet. Für 2015 ist allerdings eine nachlassende Nachfrage zu verzeichnen. Der Ausbau der Kapazitäten am Standort Odry, Tschechien, für den im Jahr 2014 mehr als 10 Mio. EUR Investitionsvolumen vorgesehen sind, schreitet planmäßig voran. Die neuen Produktionskapazitäten sollen ab dem ersten Quartal 2015 zur Verfügung stehen.

Kennzahlen Semperflex

in Mio. EUR Q1–3 2014 (Jan.–Sep.) Veränderung Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Q3 2014 (Jul.–Sep.) Veränderung Q3 2013
(Jul.–Sep.)
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 156,0 +13,5% 137,5 49,3 +4,8% 47,0 186,1
EBITDA 38,9 +23,7% 31,4 11,3 +5,1% 10,7 41,5
EBITDA-Marge 24,9% +2,0 PP 22,9% 22,9% +0,1 PP 22,8% 22,3%
EBIT 30,4 +34,0% 22,7 8,4 +6,6% 7,8 29,7
EBIT-Marge 19,5% +3,0 PP 16,5% 17,0% +0,3 PP 16,7% 16,0%
Investitionen 11,5 +65,8% 6,9 5,2 >100,0% 2,0 6,0

Die Business Unit Hydraulikschläuche ist für den Großteil der Segmentumsätze verantwortlich und verzeichnete durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden Lieferanteilsgewinne in Europa und den USA. Die Entwicklung in Asien ist weiterhin schwierig, die Nachfrage in der gesamten Region nach wie vor verhalten. In Summe konnte der Absatz im zweistelligen Bereich gesteigert werden.

Bei den Industrieschläuchen stieg die Verkaufsmenge im Vergleich zu den guten ersten drei Quartalen 2013 einstellig. Trotz der herausfordernden Situation in Russland und der Ukraine behauptete sich die Business Unit in Europa sehr gut. Die Entscheidung zur Globalisierung des Vertriebs von Industrieschläuchen über die europäischen Stammmärkte hinaus zeigt vor allem in Asien weitere Erfolge.

Der Umsatz der kleinsten Business Unit dieses Segments, Elastomer- und Verschleißschutzplatten, entwickelte sich dank einer Steigerung des Volumens positiv.

SEMPERTRANS

Das Segment Sempertrans verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode, unterstützt durch die Gewinnung neuer Kunden und eine Ausweitung der Vertriebsaktivitäten in neue Märkte und Marktsegmente, eine gute Mengenentwicklung. Trotz rückläufiger Rohstoffpreise und einem damit verbundenen Umsatzrückgang konnte eine zufriedenstellende EBIT-Marge von 11,7% in den ersten drei Quartalen 2014 (12,2% im dritten Quartal 2014) erzielt werden. In Summe ging der Umsatz um 7,9 Mio. EUR auf 107,7 Mio. EUR zurück. Dieser Rückgang beeinträchtigte auch die Entwicklung des EBITDA, das sich um 13,1% auf 15,8 Mio. EUR reduzierte, und des EBIT, das mit 12,6 Mio. EUR um 15,7% unter dem Niveau der ersten drei Quartale 2013 lag. Dennoch lagen sowohl die EBITDA-Marge mit 14,6% als auch die EBIT-Marge mit 11,7% im zweistelligen Bereich. Der Vergleich des dritten Quartals 2014 mit der Vorjahresperiode weist sowohl bei Umsatz als auch bei EBITDA und EBIT Rückgänge aus, gegenüber dem zweiten Quartal 2014 ist eine Stabilisierung zu verzeichnen.

Im Projektgeschäft und im Bergbau werden nach wie vor einzelne Neuprojekte eingehender geprüft und Auftragsentscheidungen verhaltener getroffen. Auch das Industriegeschäft, das den Absatz an Unternehmen außerhalb der Minenbranche umfasst, zeigt sich, bis auf einzelne Ausnahmen wie zum Beispiel die Zementindustrie, stabil, aber weiterhin verhalten. Das Ersatzteilgeschäft verläuft zufriedenstellend. Trotz dieses Wettbewerbsumfelds ist das Segment Sempertrans jedoch bis in das erste Quartal 2015 gut ausgelastet.

Kennzahlen Sempertrans
in Mio. EUR Q1–3 2014 (Jan.–Sep.) Veränderung Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Q3 2014 (Jul.–Sep.) Veränderung Q3 2013
(Jul.–Sep.)
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 107,7 –6,8% 115,6 36,7 –1,4% 37,2 154,5
EBITDA 15,8 –13,1% 18,1 5,5 –11,4% 6,2 23,9
EBITDA-Marge 14,6% –1,1 PP 15,7% 15,0% –1,7 PP 16,7% 15,5%
EBIT 12,6 –15,7% 15,0 4,5 –13,9% 5,2 19,4
EBIT-Marge 11,7% –1,3 PP 13,0% 12,2% –1,8 PP 14,0% 12,5%
Investitionen 11,2 >100,0% 2,2 5,9 >100,0% 1,2 6,8

Aus geografischer Sicht entwickelte sich vor allem Westeuropa gut. Hier profitiert Sempertrans von einem flächendeckenden Vertriebs- und Händlernetz und der guten Markenpositionierung. Der Absatz in Krisenregionen wie der Ukraine – mit Auswirkungen auf Russland – sowie dem Nahen Osten und Nordafrika entwickelte sich schwächer. Dies führt dazu, dass auch Mitbewerber von Sempertrans auf andere Märkte ausweichen und sich auf diesen der Wettbewerb verstärkt. Eine gute Auftragssituation zeigt sich demgegenüber in Südamerika. In Indien und China hält der Preiswettbewerb aufgrund des für lokale Verhältnisse weiterhin verhaltenen Wirtschaftswachstums nach wie vor an. Das Werk in China profitierte von einer verbesserten Auslastung und Maßnahmen zur Steigerung der operativen Performance. Die Auftragsentwicklung in den anderen Teilen Asiens ist ebenfalls verhalten.

Die Arbeiten am Ausbau der Kapazitäten im polnischen Förderband-Werk in Bełchatów (Gesamtinvestitionen von rund 40 Mio. EUR) schreiten planmäßig voran, sodass die Kapazitäten Zug um Zug ab dem zweiten Halbjahr 2015 zur Verfügung stehen werden. Neben dem schrittweisen Aufbau und der Einarbeitung von Personal für die Erweiterung in Bełchatów wird auch zielgerichtet in Personalressourcen für die Positionierung als Lösungsanbieter sowie in Verkaufspersonal zur Erschließung neuer Märkte bzw. Marktsegmente investiert.

SEMPERFORM

Das Segment Semperform verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2014 einen gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderten Umsatz von 100,6 Mio. EUR. Dem Volumenwachstum in fast allen Business Units standen jedoch negative Preiseffekte gegenüber. In Summe weist das Segment Semperform in den ersten drei Quartalen 2014 ein EBITDA von 17,4 Mio. EUR nach 21,1 Mio. EUR im Vorjahr und ein EBIT von 13,0 Mio. EUR nach 16,5 Mio. EUR aus (–17,7% bzw. –21,2%). Im Vergleich zur starken Ertragsleistung in den ersten drei Quartalen 2013 war die Profitabilität in den ersten drei Quartalen 2014 durch Preisnachlässe für Kunden aus Russland (zum Ausgleich des schwächeren Rubels) und durch den Wegfall des Ergebnisbeitrages aus dem Geschäft mit Moosgummi (Produktionseinstellung im ersten Halbjahr 2013) und eine ungleiche Produktionsauslastung in einzelnen Business Units beeinflusst. Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 17,3% nach 21,0% in den ersten drei Quartalen 2013, die EBIT-Marge auf 13,0% nach 16,5%. Im dritten Quartal 2014 zeigte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Rückgang bei Umsatz, EBITDA und EBIT.

Mit den Produkten Fenster- und Türdichtungen bildet die Business Unit Bauprofile die größte Einheit des Segments Semperform. Die Auftragssituation und auch die Auslastung der Kapazitäten sind gut. Im dritten Quartal gingen die Bestellungen aus Russland und der Ukraine aufgrund eines generellen Nachfragerückgangs allerdings signifikant zurück. Der Marktanteil der Business Unit veränderte sich dadurch nicht. Der Rückgang in Russland und der Ukraine konnte im dritten Quartal jedoch noch mit einem verstärkten Absatz von Dichtungen für Alu-Fenster in Westeuropa kompensiert werden.

Die Business Unit Industrieformteile entwickelte sich im dritten Quartal 2014 verhaltener. Der Auftragseingang war von vorsichtigerem Bestellverhalten der Industriekunden geprägt. Die Nachfrage im Eisenbahn-Gleisoberbau war weiterhin volatil, bei Filtermembranen zeigte sich ein weltweiter Nachfragerückgang.

in Mio. EUR Q1–3 2014 (Jan.–Sep.) Veränderung Q1–3 2013
(Jan.–Sep.)
Q3 2014 (Jul.–Sep.) Veränderung Q3 2013
(Jul.–Sep.)
2013
(Jan.–Dez.)
Umsatzerlöse 100,6 +0,2% 100,4 34,7 –3,9% 36,1 130,8
EBITDA 17,4 –17,7% 21,1 5,5 –35,4% 8,6 24,7
EBITDA-Marge 17,3% –3,7 PP 21,0% 16,0% –7,7 PP 23,7% 18,9%
EBIT 13,0 –21,2% 16,5 4,1 –39,9% 6,8 18,6
EBIT-Marge 13,0% –3,5 PP 16,5% 11,8% –7,1 PP 18,9% 14,2%
Investitionen 6,4 >100,0% 3,1 3,2 >100,0% 1,3 3,1

Kennzahlen Semperform

Die Business Unit Handläufe verzeichnete im Vergleich mit dem Vorjahr weltweit noch ein solides Mengenwachstum im Geschäft mit Erstausrüstern (OEMs). Im dritten Quartal 2014 ist eine Stagnation der Nachfrage der Rolltreppen-Hersteller zu verzeichnen, eine Änderung im vierten Quartal ist nicht zu erwarten. Der wichtigste Markt im OEM-Geschäft, China, ist weiterhin von starkem Wettbewerb und hohem Preisdruck gekennzeichnet. Im After Sales Market (ASM) wurden global, auch in Asien, gute Fortschritte erzielt. Um der mittel- bis langfristig steigenden Nachfrage nach Handläufen Rechnung zu tragen, wird der chinesische Produktionsstandort um etwas mehr als 2 Mio. EUR ausgebaut.

Die kleinste Business Unit Sonderanwendungen konnte im dritten Quartal 2014 leicht zulegen, für das Gesamtjahr ist eine stabile Entwicklung zu erwarten.

Ausblick

Die Semperit Gruppe erwartet für den weiteren Jahresverlauf 2014 eine weitgehend stabile Auftragslage und eine zufriedenstellende Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Vergleich zu 2013. Die Abkühlung der Weltwirtschaft sowie geopolitische Krisen haben eine verhaltene Markt- und Nachfrageentwicklung in den konjunkturabhängigen Bereichen zur Folge. Während sich Nordamerika unverändert positiv entwickelt, ist in Europa eine deutliche Abschwächung der Nachfrage zu verzeichnen. In Asien fehlen flächendeckende Wachstumsimpulse.

Im Sektor Medizin ist die Wachstumsdynamik weithin unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung. Der Fokus im Segment Sempermed liegt weiterhin auf der Steigerung von Effizienz sowie in der gezielten Bearbeitung neuer Kundensegmente. Die Semperit Gruppe geht von einem stetigen Wachstum der globalen Nachfrage nach Untersuchungsund Schutzhandschuhen aus. Um dieses Marktwachstum zu nutzen, erhöht Sempermed seine Produktionskapazitäten am Standort Kamunting in Malaysia. Insgesamt werden im Zeitraum 2014 bis 2016 rund 50 Mio. EUR in den Bau einer neuen Handschuhfabrik investiert.

Der Sektor Industrie ist trotz der aktuellen Konjunkturschwäche für die kommenden Monate gut gebucht. Eine weitere Abschwächung der Konjunktur wird jedoch die Nachfrage in einzelnen Business Units voraussichtlich belasten. Der schwächeren Marktentwicklung tritt die Semperit Gruppe mit intensiven Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten entgegen, um weitere Marktanteile zu gewinnen.

Zur Fortsetzung des langfristigen Wachstums setzt die Semperit Gruppe im Sektor Industrie ein umfassendes Investitionsprogramm um. So werden die Fertigungskapazitäten für Hydraulik- und Industrieschläuche in Odry, Tschechien, für Förderbänder am Standort Bełchatów in Polen, für Handläufe in Shanghai, China, sowie für Profile in Wimpassing, Österreich, derzeit ausgebaut. Die zusätzlichen Kapazitäten stehen Zug um Zug im Laufe der Jahre 2015 und 2016 zur Verfügung.

Für das Jahr 2014 sind Anlageninvestitionen (CAPEX) von mehr als 60 Mio. EUR geplant, im Vergleich zu 49,7 Mio. EUR im Jahr 2013. Davon sind rund 25 Mio. EUR Instandhaltungsinvestitionen.

Semperit hält an den bisherigen Wachstumszielen unverändert fest: Im Durchschnitt soll in den Jahren von 2010 bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden. Die angestrebte Bandbreite einer Zielmarge bleibt für das EBITDA unverändert zwischen 12% und 15% und für das EBIT zwischen 8% und 11%.

Hinweis

Dieser Ausblick entspricht den Einschätzungen des Vorstands am 14. November 2014 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des restlichen Jahres 2014. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse und Ergebnisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Zwischen dem Bilanzstichtag 30. September 2014 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 14. November 2014 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 14. November 2014

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Declan Daly, MBA Vorstand IT

Konzernzwischenabschluss und Konzernanhang

Konzerngewinn- und -verlustrechnung

in TEUR 1.1.–
30.9.2014
1.1.–
30.9.2013
1.7.–
30.9.2014
1.7.–
30.9.2013
Umsatzerlöse 698.308 684.403 234.013 233.003
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen 3.208 5.498 2.703 –4.374
Aktivierte Eigenleistungen 906 696 246 197
Betriebsleistung 702.421 690.597 236.963 228.826
Sonstige betriebliche Erträge 15.035 18.243 4.779 5.800
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen –382.034 –388.845 –130.726 –124.784
Personalaufwand –125.042 –112.579 –41.246 –35.999
Sonstige betriebliche Aufwendungen –109.368 –105.756 –37.340 –37.761
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen 314 348 110 174
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 101.326 102.008 32.540 36.257
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
–34.607 –33.054 –12.024 –11.004
EBIT (Betriebsergebnis) 66.719 68.953 20.516 25.254
Finanzerträge 1.149 1.275 393 426
Finanzaufwendungen –3.710 –2.320 –1.251 –989
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –12.785 –10.110 –4.673 –3.588
Finanzergebnis –15.346 –11.155 –5.531 –4.151
Ergebnis vor Steuern 51.373 57.798 14.985 21.103
Ertragsteuern –11.739 –13.332 –3.151 –4.868
Ergebnis nach Steuern 39.633 44.465 11.834 16.235
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis 39.714 44.149 11.857 16.165
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –81 316 –23 70
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert)1) 1,93 2,15 0,58 0,79

1) Auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend

in TEUR 1.1.–
30.9.2014
1.1.–
30.9.2013
1.7.–
30.9.2014
1.7.–
30.9.2013
Ergebnis nach Steuern lt. Konzerngewinn- und -verlustrechnung 39.633 44.465 11.834 16.235
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam
werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 457 –79 80 –23
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 98 72 21 0
554 –7 101 –23
Cash Flow Hedge
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode –1.405 0 –255 0
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 166 0 123 0
–1.239 0 –133 0
Währungsumrechnungsdifferenzen
Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode 24.077 –19.460 19.227 –13.350
Darauf entfallende latente Steuern 178 6 14 10
Sonstiges Ergebnis gesamt 23.570 –19.461 19.210 –13.363
Gesamtergebnis 63.204 25.005 31.044 2.872
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes
Gesamtergebnis
63.004 24.263 30.873 2.927
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis 200 742 172 –55

Konzerngesamtergebnisrechnung

Konzerngeldflussrechnung

in TEUR 1.1.–
30.9.2014
1.1.–
30.9.2013
Ergebnis vor Steuern 51.373 57.798
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Sachanlagen
und immateriellen Vermögenswerten
34.607 33.054
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen
(einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere und Finanzveranlagungen)
424 246
Veränderung langfristiger Rückstellungen 1.031 38
Anteile am Gewinn assoziierter Unternehmen –314 –348
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen 162 205
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 12.785 10.110
Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) 1.846 593
Gezahlte Zinsen –3.587 –1.411
Erhaltene Zinsen 1.216 1.449
Gezahlte Ertragsteuern –16.140 –11.668
Cash Flow aus dem Ergebnis 83.403 90.066
Veränderung Vorräte –8.337 –400
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –27.289 249
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte –3.701 1.915
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.823 11.614
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen 8.540 425
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens 6.319 –3.417
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 66.756 100.453
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 246 329
Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und Finanzveranlagungen 2.000 1.051
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –48.919 –31.378
Investitionen in kurz- und langfristige Wertpapiere und Finanzveranlagungen –946 0
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit1) –47.619 –29.999
Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 7.728 124.568
Tilgung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung –12.550 –106.324
Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding –24.688 –16.459
Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen –14.984 –12.616
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen –351 –19.500
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit1) –44.846 –30.331
Nettoveränderung liquider Mittel –25.708 40.123
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung 6.329 –3.919
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 182.554 133.322
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 163.175 169.526

1) Werte der Vergleichsperiode angepasst (siehe Erläuterungen im Konzernanhang, Seite 21)

Konzernbilanz

in TEUR 30.9.2014 31.12.2013
VERMÖGENSWERTE
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 113.638 106.826
Sachanlagen 283.059 256.628
Anteile an assoziierten Unternehmen 1.571 1.419
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 8.534 9.043
Sonstige Vermögenswerte 3.965 3.982
Latente Steuern 16.824 15.733
427.590 393.630
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 156.766 148.428
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138.519 111.230
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 3.912 1.518
Sonstige Vermögenswerte 12.571 11.408
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 4.640 3.350
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 163.175 182.554
479.583 458.488
VERMÖGENSWERTE 907.173 852.118
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN
Eigenkapital
Grundkapital 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.503 21.503
Gewinnrücklagen 400.331 385.793
Währungsumrechnungsrücklage 6.593 –17.204
Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding 449.786 411.451
Nicht beherrschende Anteile 2.531 2.702
452.317 414.153
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 39.524 39.248
Sonstige Rückstellungen 12.850 12.071
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 109.632 101.928
Schuldscheindarlehen 126.632 124.539
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 128
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 2.835 5.798
Sonstige Verbindlichkeiten 534 658
Latente Steuern 6.557 6.684
298.564 291.054
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 2.961 3.248
Sonstige Rückstellungen 20.579 19.095
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 0 481
Schuldscheindarlehen 539 1.225
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.454 13.403
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 79.910 73.067
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 19.341 17.532
Sonstige Verbindlichkeiten 14.738 11.337
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 5.769 7.524
156.291 146.912
EIGENKAPITAL UND SCHULDEN 907.173 852.118

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Gewinnrücklagen
in TEUR
Stand 1.1.2013
Grund
kapital
21.359
Kapital
rücklagen
21.503
Neu
bewer
tungs
rücklage
–125
Andere
Gewinn
rücklagen
349.786
Summe
Gewinn
rücklagen
349.661
Wäh
rungs
umrech
nungs
rücklage
13.715
Summe
Eigenkapital
der Aktio
näre der
Semperit
AG Holding
406.238
Nicht
beherr
schende
Anteile
21.755
Summe
Eigen
kapital
427.993
Ergebnis nach Steuern 0 0 0 44.149 44.149 0 44.149 316 44.465
Sonstiges Ergebnis 0 0 –1 0 –1 –19.886 –19.887 426 –19.461
Gesamtergebnis 0 0 –1 44.149 44.149 –19.886 24.263 742 25.005
Dividende 0 0 0 –16.459 –16.459 0 –16.459 0 –16.459
Erwerb von nicht
beherrschenden Anteilen
0 0 0 29 29 0 29 –19.529 –19.500
Stand 30.9.2013 21.359 21.503 –125 377.506 377.381 –6.172 414.072 2.968 417.040
Stand 1.1.2014 21.359 21.503 –115 385.907 385.793 –17.204 411.451 2.702 414.153
Ergebnis nach Steuern 0 0 0 39.714 39.714 0 39.714 –81 39.633
Sonstiges Ergebnis 0 0 –507 0 –507 23.797 23.290 280 23.570
Gesamtergebnis 0 0 –507 39.714 39.207 23.797 63.004 200 63.204
Dividende 0 0 0 –24.688 –24.688 0 –24.688 0 –24.688
Erwerb von nicht
beherrschenden Anteilen
0 0 0 19 19 0 19 –370 –351
Stand 30.9.2014 21.359 21.503 –621 400.953 400.331 6.593 449.786 2.531 452.317

Anhang zum Konzernzwischenabschluss

GRUNDLAGEN DER BERICHTERSTATTUNG

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2014 wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34), erstellt. Es wurden keine wesentlichen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen. Für nähere Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013, der die Basis für den vorliegenden Zwischenabschluss darstellt.

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss der Semperit Gruppe wurde weder einer Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.

PRÄSENTATION DER KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG

In der Konzerngeldflussrechnung wurde wie bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 der Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von Aktionären der Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia, aufgrund des Finanzierungscharakters als Auszahlungen im Rahmen des Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit dargestellt. Die Vergleichsperiode 1. Jänner bis 30. September 2013 wurde entsprechend angepasst (Verschiebung der Auszahlung für den "Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen" in Höhe von 19.500 TEUR vom Cash Flow aus der Investitionstätigkeit zum Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit).

KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE UND -METHODEN

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der von ihm beherrschten Unternehmen, der Tochterunternehmen. Beherrschung ist die Möglichkeit, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Für die Gesellschaften, an denen der faktische durchgerechnete Anteil des Konzerns entweder 50% oder 41,43% beträgt, wird von einer Beherrschung im Sinne von IFRS 10 ausgegangen, weil dem vom Konzern für die jeweiligen Gremien benannten Vorsitzenden ein Dirimierungsrecht zusteht (i.d.R. im jeweiligen Board of Directors), das es ermöglicht, die Finanz- und Geschäftspolitik der jeweiligen Gesellschaft zu bestimmen. Der Konzern sieht aufgrund gesellschaftsrechtlicher Stellungnahmen, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden, und aufgrund eigener fachlicher Beurteilung, die durch externe Berater gestützt wird, den Beherrschungstatbestand nach IFRS 10 als erfüllt an.

Die Tatsache, dass gewisse Entscheidungen der Gesellschafterversammlung vorbehalten bleiben, ist für diese Einschätzung nicht schädlich. Dabei handelt es sich nicht um laufende Geschäftsentscheidungen, sondern um wesentliche gesellschaftsrechtliche Entscheidungen, die häufig einem höheren Mehrheitserfordernis oder der Einstimmigkeit unterliegen. Die zugrunde liegende Rechtsauffassung geht davon aus, dass die Gesellschafterversammlung aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Gesellschaftern laufende Geschäftsentscheidungen nicht gegen den Willen der Semperit Gruppe an sich ziehen kann.

Die Semperit Gruppe führt derzeit mehrere Verfahren hinsichtlich der Entscheidungsbefugnisse des Board of Directors der thailändischen Joint Venture Gesellschaft Siam Sempermed Corp. Ltd. (SSC), der Geschäftsgebarung der SSC sowie der Geschäftsbeziehungen der SSC mit Konzerngesellschaften des thailändischen Joint Venture Partners Sri Trang Agro-Industry Public Company Limited (Sri Trang). Die von Sri Trang bestellten Mitglieder des Board of Directors der SSC behindern derzeit die Ausübung der Kontrolle durch Semperit. Nach der Rechtsauffassung von Sri Trang könne das Dirimierungsrecht des von Semperit benannten Vorsitzenden des Board of Directors von der Gesellschafterversammlung der SSC unwirksam gemacht werden. Semperit ist, gestützt durch mehrere Rechtsgutachten, der Überzeugung, dass der Gesellschafterversammlung diese Möglichkeit nicht zusteht und hat entsprechende Schiedsklagen eingebracht. Die Semperit Gruppe geht davon aus, dass die von ihr vertretene Rechtsauffassung in diesen Verfahren bestätigt wird.

Sollte Semperit wider Erwarten nicht Recht bekommen und die Ausübung der Kontrolle dauerhaft behindert bleiben, wäre die Kontrolle über die SSC eingeschränkt. Als Konsequenz müsste Semperit die bisherige Vollkonsolidierung der SSC auf eine Einbeziehung nach der Equity-Methode umstellen. Die Auswirkungen wären eine Bilanzverkürzung, eine Reduktion der Umsatzerlöse und ein Rückgang des EBITDA und des EBIT. Das gesamte anteilige Ergebnis an der SSC wäre in der Position "Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen" zu erfassen. Die Position "Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" wäre um den Anteil, der bisher auf die SSC entfällt, zu kürzen. Das Ergebnis nach Steuern würde im Wesentlichen unverändert bleiben.

ANWENDUNG VON NEUEN UND GEÄNDERTEN RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZEN

Folgende geänderte Standards waren im Berichtszeitraum 1. Jänner bis 30. September 2014 erstmals anwendbar:

Erstmals anwendbare Standards und Interpretationen Inkrafttreten1) Endorsement
Neue Standards und Interpretationen
IFRS 10 Konzernabschlüsse 1.1.2014 Dezember 2012
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen 1.1.2014 Dezember 2012
IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen 1.1.2014 Dezember 2012
Geänderte Standards und Interpretationen
IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011) 1.1.2014 Dezember 2012
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
(überarbeitet 2011)
1.1.2014 Dezember 2012
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Änderung: Aufrechnung von finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
1.1.2014 Dezember 2012
IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Änderungen: Novationen von Derivaten
und Fortsetzung der Sicherungsbilanzierung
1.1.2014 Dezember 2013
IFRS 10,11,12 Änderung: Investment Entities 1.1.2014 November 2013

1) Die Standards sind gemäß dem Amtsblatt der EU verpflichtend für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.

IFRS 10 ersetzt IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse und SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Der neue Standard schafft durch eine geänderte Definition des Begriffs "Beherrschung" eine einheitliche Grundlage zur Abgrenzung des Konsolidierungskreises und enthält umfassende Anwendungsbeispiele, die auch bisher nicht geregelte Sachverhalte wie Schutzrechte und Prinzipal-Agenten-Beziehungen abdecken. Der Standard führt zu keinen Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss bzw. Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

IFRS 12 enthält die erforderlichen Anhangsangaben zu Anteilen an Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen, assoziierten Unternehmen sowie gegebenenfalls strukturierten Unternehmen. Der Standard ersetzt die bisher in IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse sowie IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen enthaltenen Angabepflichten. Der neue Standard wird für die Semperit Gruppe zu einer Ausweitung der Anhangsangaben im Konzernabschluss führen, auf den Konzernzwischenabschluss hat dies noch keinen Einfluss.

Die sonstigen geänderten bzw. neuen Standards und Interpretationen haben keine Relevanz für die Semperit Gruppe bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss bzw. Konzernabschluss.

ÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Jänner 2014 wurde in Malaysia eine Mantelgesellschaft erworben, die im März 2014 in Semperit Engineering Technology Asia Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia, umfirmiert wurde. Die Gesellschaft erbringt konzernintern Engineering-Dienstleistungen in Asien.

Die spanische Tochtergesellschaft Semperit Ibérica S.A., Barcelona, wurde mit 22. April 2014 liquidiert.

TRANSAKTIONEN UNTER ANTEILSEIGNERN

In den ersten drei Quartalen 2014 wurden um 351 TEUR 0,26% Anteile an Latexx Partners Berhad erworben. Der Konzernanteil zum 30. September 2014 betrug 98,37% nach 98,11% zum 31. Dezember 2013. In den ersten drei Quartalen 2013 wurden um 19.500 TEUR 12,17% Anteile erworben, wodurch sich der Konzernanteil bis zum 30. September 2013 auf 98,11% erhöhte.

Diese Transaktionen in den ersten drei Quartalen 2013 bzw. in den ersten drei Quartalen 2014 wurden jeweils als Transaktionen unter Anteilseignern bilanziert. Für weitere Informationen wird auf die Ausführungen zu Konsolidierungsgrundsätzen und -methoden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 verwiesen.

ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN (EQUITY-METHODE)

Der Konzernbuchwert der Synergy Health Allershausen GmbH betrug zum 30. September 2014 1.571 TEUR (31. Dezember 2013: 1.419 TEUR). Weiters weist die Semperit Gruppe zum Stichtag 30. September 2014 ein Darlehen an dieses assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (31. Dezember 2013: 563 TEUR) aus.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Corporate
Center und
in TEUR Sempermed Semperflex Sempertrans Semperform Konzern
eliminierungen
Gruppe
1.1.–30.9.2014
Umsatzerlöse 333.959 156.022 107.737 100.589 0 698.308
EBITDA 43.915 38.884 15.754 17.374 –14.601 101.326
EBIT = Segmentergebnis 25.508 30.371 12.641 13.041 –14.841 66.719
1.1.–30.9.2013
Umsatzerlöse 330.979 137.474 115.590 100.360 0 684.403
EBITDA 44.146 31.443 18.119 21.098 –12.799 102.008
EBIT = Segmentergebnis 27.786 22.667 14.996 16.544 –13.041 68.953

Gesellschaften, die im Produktions- und Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen bereits segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding sowie aus jenen Teilen einer Managementgesellschaft in China und einer Servicegesellschaft in Singapur, die dem Corporate Center zugeordnet sind. Weiterverrechnungen und Zuordnungen von Kosten des Corporate Centers sind, soweit möglich, bereits den Segmenten zugewiesen.

In den ersten drei Quartalen 2014 sind keine Wertminderungen bei Sachanlagen sowie immateriellen Vermögenswerten eingetreten. In den ersten drei Quartalen 2013 war das Ergebnis des Segments Sempermed durch eine Wertminderung des brasilianischen Kundenstamms in Höhe von 537 TEUR belastet, im Segment Semperform ergab sich aufgrund einer geänderten strategischen Ausrichtung die Notwendigkeit, eine Wertminderung in Höhe von 358 TEUR durchzuführen.

ANSCHAFFUNG UND VERÄUSSERUNG VON SACHANLAGEN UND IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN

In den ersten drei Quartalen 2014 wurden in der Semperit Gruppe Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 48.919 TEUR (Vorjahr: 31.378 TEUR) vorgenommen. Demgegenüber wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit einem Nettobuchwert von 501 TEUR (Vorjahr: 503 TEUR) veräußert.

VERPFLICHTUNGEN ZUM ERWERB VON SACHANLAGEN

Zum 30. September 2014 bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 47.689 TEUR (31. Dezember 2013: 38.919 TEUR). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert aus begonnenen Investitionsprojekten zur Erweiterung von Kapazitäten.

ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39.9.

Vermögenswerte

Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert
30.9.2014
Buchwert
31.12.2013
Kredite und Forderungen 138.519 111.230
Zur Veräußerung verfügbar 6.680 7.277
Kredite und Forderungen 563 563
Kredite und Forderungen 6 6
Zu Handelszwecken gehalten 178 219
Kredite und Forderungen 5.019 2.497
157.566 152.948
Kredite und Forderungen 5.608 29.606

Verbindlichkeiten

Bewertungskategorie IAS 39 Buchwert
30.9.2014
Buchwert
31.12.2013
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
127.172 125.764
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
109.632 102.409
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
79.910 73.067
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
12.454 13.530
Zu Handelszwecken gehalten 457 177
Als Sicherungsinstrument designiert 1.491 196
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
128 3.131
Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
20.100 19.826

Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:

  • Stufe 1: Bewertung anhand von auf einem aktiven Markt beobachtbaren Preisen für ein spezifisches Finanzinstrument
  • Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf Inputfaktoren basieren, die am Markt beobachtbar sind
  • Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten, nicht am Markt beobachtbaren Inputfaktoren

In den ersten drei Quartalen 2014 erfolgten keine Umgliederungen von Finanzinstrumenten zwischen den einzelnen Stufen.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente.

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Beizu
legender
Zeitwert
30.9.2014
Beizu
legender
Zeitwert
31.12.2013
Stufe
Vermögenswerte
Wertpapiere Zur Veräußerung verfügbar 6.680 7.277 1
Derivative Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehalten 178 219 2
Verbindlichkeiten
Derivative Finanzverbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehalten 457 177 2
Derivative Finanzverbindlichkeiten Als Sicherungsinstrument designiert 1.491 196 2

Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung gehaltenen Wertpapiere werden anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.

Bei den zu Handelszwecken gehaltenen derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte. Die beizulegenden Zeitwerte werden anhand allgemein anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle (z.B. Ermittlung des Barwertes erwarteter zukünftiger Zahlungsströme auf Basis aktueller Fremdwährungskurs- und Zinskurven) ermittelt.

Bei den als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Zinsswaps. Die Bewertung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt mittels anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle. Dabei werden zukünftige Zahlungsströme aufgrund der zum Bilanzstichtag veröffentlichten Zinsstrukturkurven simuliert. Zusätzlich wird beim Buchwert eine Kreditrisikoanpassung der jeweiligen Gegenpartei vorgenommen. Dabei werden positive Exposures mit dem Ausfallsrisiko der Gegenpartei und negative Exposures mit dem eigenen Ausfallsrisiko bewertet.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

Bei allen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Ausnahme der im Folgenden angegebenen sowie den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten.

in TEUR Bewertungskategorie IAS 39 Beizu
legender
Zeitwert
30.9.2014
Beizu
legender
Zeitwert
31.12.2013
Stufe
Verbindlichkeiten
Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
138.716 132.990 3
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
131 3.215 3

Beim Schuldscheindarlehen wurde der beizulegende Zeitwert durch Diskontierung der vertraglichen Zahlungsströme mit aktuellen Zinssätzen ermittelt. Die Vergleichszinssätze zum Bilanzstichtag wurden dabei aus den laufzeitkonformen Kapitalmarktrenditen abgeleitet und um am Markt beobachtbare aktuelle Risiko- und Liquiditätskosten angepasst. Der Ableitung der Vergleichszinssätze liegt eine aktuelle Einschätzung des Ratings der Semperit Gruppe durch das Management zugrunde. Der Unterschied zwischen dem Zeitwert zum 30. September 2014 und dem Zeitwert zum 31. Dezember 2013 ergibt sich einerseits aus den gesunkenen Kreditrisikokosten in den ersten drei Quartalen 2014 und andererseits aufgrund einer Begebung eines weiteren Schuldscheines in Höhe von 2 Mio. EUR.

Für bestehende fixverzinste Finanzierungsleasingverbindlichkeiten wurden aktuelle fremdübliche Zinssätze erhoben und den vertraglichen Zinssätzen gegenübergestellt. Der Unterschied zwischen Buchwert und Zeitwert zeigt somit die Spanne zwischen der vertraglich vereinbarten, historischen Verzinsung und der derzeit am Markt erhältlichen. Die Finanzierungsleasingverbindlichkeiten werden unter dem Posten "Restliche sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" dargestellt.

Zur Bewertung der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen wird auf die Ausführungen im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 verwiesen. Der beizulegende Zeitwert ist nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ermittelbar und wird demnach nicht angegeben.

SCHULDSCHEINDARLEHEN

Die Semperit AG Holding hat im Juli 2013 ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 125 Mio. EUR begeben. Im zweiten Quartal 2014 erfolgte eine Erhöhung aus der Begebung eines weiteren Schuldscheines zu gleichen Bedingungen in Höhe von 2 Mio. EUR an die "Privatstiftung zur Förderung der Gesundheit von Beschäftigten der Semperit AG Holding". Damit beläuft sich das Gesamtvolumen auf 127 Mio. EUR Nominale.

In den ersten drei Quartalen 2014 wurden Zinsen in der Höhe von 2.985 TEUR bezahlt. Zum 30. September 2014 wurden Zinsen in der Höhe von 539 TEUR aliquot abgegrenzt und als kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen. Der Unterschied des Buchwertes in der Höhe von 126.632 TEUR (exklusive Zinsen) zum Nominale ergibt sich aus den Transaktionskosten der Emission im Juli 2013, welche über die Laufzeit des Schuldscheindarlehens entsprechend der Effektivzinsmethode verteilt werden.

Wie auch zum 31. Dezember 2013 beläuft sich das gehedgte Nominale für die Emission vom Juli 2013 auf 30.240 TEUR. Diese Absicherung der variabel verzinsten Tranchen des Schuldscheindarlehens wurde per Oktober 2013 mittels Zinsswaps eingegangen. Dadurch wurde ein Teil der variabel verzinsten Tranchen in eine fixe Verzinsung konvertiert. Die Zinsswaps werden gemäß IAS 39 als Cash Flow Hedges bilanziert. Aufgrund der Bewertung wurde den ersten drei Quartalen 2014 der effektive Teil der Cash Flow Hedges in Höhe von –1.405 TEUR (31. Dezember 2013: –100 TEUR) im sonstigen Ergebnis erfasst und 166 TEUR in die Gewinn und Verlustrechnung umgegliedert. Dadurch veränderte sich die Cash Flow Hedge Reserve um –1.239 TEUR auf –1.339 TEUR (31. Dezember 2013: –100 TEUR).

DIVIDENDE UND EIGENE AKTIEN

Die Hauptversammlung hat am 29. April 2014 beschlossen, für das Geschäftsjahr 2013 eine erhöhte Dividende von 0,90 EUR je Aktie (Vorjahr: 0,80 EUR je Aktie) und einen einmaligen 0,30 EUR Jubiläumsbonus anlässlich des 190-Jahre-Bestandsjubiläums des Unternehmens auszuschütten. In Summe wurden am 8. Mai 2014 24.688 TEUR ausgeschüttet (Vorjahr: 16.459 TEUR).

Die Hauptversammlung beschloss auch, den Vorstand für die Dauer von 30 Monaten zum Rückkauf und gegebenenfalls zur Einziehung eigener Aktien bis zu dem gesetzlich höchstzulässigen Ausmaß von 10% des Grundkapitals zu ermächtigen.

Die Semperit AG Holding besitzt zum 30. September 2014 keine eigenen Aktien.

EVENTUALVERBINDLICHKEITEN

Seit dem letzten Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 traten bei den Eventualverbindlichkeiten keine materiellen Veränderungen ein.

GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Salden und Transaktionen zwischen der Semperit Aktiengesellschaft Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und die B & C Privatstiftung ist der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Industrieholding GmbH. Die B & C Privatstiftung und ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Unternehmen bzw. Personen.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit Aktiengesellschaft Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an der Semperit Aktiengesellschaft Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Dem assoziierten Unternehmen Synergy Health Allershausen GmbH wurde ein langfristiges Darlehen gewährt, das zum 30. September 2014 in Höhe von 563 TEUR (31. Dezember 2013: 563 TEUR) zu Buche steht. Weitere Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur in geringfügigem Umfang und werden zu geschäftsüblichen Konditionen abgewickelt.

GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU MITGESELLSCHAFTERN

Die in der Vollkonsolidierung erfassten Gesellschaften Semperflex Asia Corp. Ltd., Siam Sempermed Corp. Ltd., Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd. und Semperflex Shanghai Ltd. unterhalten Geschäftsbeziehungen mit dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesen Tochterunternehmen, Sri Trang Agro-Industry Public Company Limited.

Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd. unterhält Geschäftsbeziehungen mit Wang Chao Coal & Electricity Group, dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesem Tochterunternehmen.

AUFSICHTSRATSANGELEGENHEITEN

Die Hauptversammlung hat am 29. April 2014 Herrn Dr. Stefan Fida und Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann neu in den Aufsichtsrat gewählt, Herr Mag. Patrick Prügger wurde wiedergewählt.

In der an die Hauptversammlung anschließenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurden Herr Dr. Veit Sorger als Aufsichtsratsvorsitzender und Herr Dr. Michael Junghans als sein Stellvertreter wiederbestellt. Des Weiteren wurde Frau Michaela Jagschitz vom Betriebsrat zusätzlich als Mitglied des Aufsichtsrats delegiert. In Summe besteht der Aufsichtsrat damit aus 12 Mitgliedern (bisher 9 Mitgliedern).

VORSTANDSANGELEGENHEITEN

Herr Declan Daly wurde vom Aufsichtsrat im März 2014 für drei Jahre zum Vorstandsmitglied der Semperit AG Holding bestellt, sein Mandat begann am 1. Juni 2014. Herr Daly ist in der Semperit Gruppe für alle IT-Agenden, die allgemeine Prozessoptimierung und Business Exzellenz verantwortlich.

RECHTSSTREITIGKEITEN BEZÜGLICH DER JOINT VENTURE GESELLSCHAFT SIAM SEMPERMED CORP. LTD.

Die Semperit Gruppe führt derzeit mehrere Verfahren vor nationalen Gerichten in Thailand und vor Schiedsgerichten der International Chamber of Commerce (ICC) mit Sitz in Zürich. Diese Verfahren betreffen die Entscheidungsbefugnisse des Board of Directors der thailändischen Joint Venture Gesellschaft Siam Sempermed Corp. Ltd. (SSC), die Geschäftsgebarung der SSC sowie die Geschäftsbeziehungen der SSC mit Konzerngesellschaften des thailändischen Joint Venture Partners Sri Trang Agro-Industry Public Company Limited (Sri Trang). Semperit ist in der Mehrzahl der Verfahren klagende Partei.

Kern der Streitigkeiten ist, dass die vom Joint Venture Partner Sri Trang bestellten Mitglieder des Board of Directors der SSC derzeit die Ausübung der Kontrolle durch Semperit behindern. Nach der Rechtsauffassung von Sri Trang könne das Dirimierungsrecht des von Semperit benannten Vorsitzenden des Board of Directors von der Gesellschafterversammlung der SSC unwirksam gemacht werden. Semperit ist, gestützt durch mehrere Rechtsgutachten, der Überzeugung, dass der Gesellschafterversammlung diese Möglichkeit nicht zusteht und hat entsprechende Schiedsklagen eingebracht.

Sollte Semperit wider Erwarten nicht Recht bekommen und die Ausübung der Kontrolle dauerhaft behindert bleiben, wäre die Kontrolle über die SSC eingeschränkt. Als Konsequenz müsste Semperit die bisherige Vollkonsolidierung der SSC auf eine Einbeziehung nach der Equity-Methode umstellen (zu den Auswirkungen dieser Umstellung siehe die Ausführungen unter Konsolidierungsgrundsätze und -methoden).

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befinden sich die Verfahren überwiegend noch in einem frühen Stadium, die Schiedsgerichte sind in der Phase der Konstituierung. Abgesehen von einstweiligen Verfügungen, die angestrebt werden, ist mit keiner zeitnahen Beendigung der Verfahren zu rechnen. Die Semperit Gruppe geht davon aus, dass von ihr vertretene Rechtspositionen in diesen Verfahren bestätigt werden. Die Kosten für die Verfahren werden laufend erfolgswirksam erfasst.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zwischen dem Bilanzstichtag 30. September 2014 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 14. November 2014 gab es keine angabepflichtigen Ereignisse.

Wien, am 14. November 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Declan Daly, MBA Vorstand IT

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

GEMÄSS § 87 ABS. 1 Z 3 BÖRSEGESETZ

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2014 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Zwischenlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten neun Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Wien, am 14. November 2014

Der Vorstand

Dipl.-Bw. Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Declan Daly, MBA Vorstand IT

Semperit Aktie

Die 125. Ordentliche Hauptversammlung fand am 29. April 2014 in Wien, Österreich, statt. Alle Beschlüsse dieser Hauptversammlung sind auf www.semperitgroup.com/ir unter 'Hauptversammlung' einzusehen. Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag des Vorstands zur Ausschüttung einer Gesamtdividende von 1,20 EUR je Aktie (erhöhte Basisdividende von 0,90 EUR sowie Jubiläumsbonus anlässlich "190 Jahre Semperit" von 0,30 EUR) zu. Die Bezahlung der Dividende erfolgte am 8. Mai 2014, der Dividenden-Ex-Tag war der 6. Mai 2014.

Semperit Aktie im Überblick

Kennzahlen 1.1.-30.9.2014 1.1.-31.12.2013
Kurs zum Stichtag in EUR 36,50 36,00
Tiefstkurs in EUR 35,51 26,86
Höchstkurs in EUR 46,40 38,22
Marktkapitalisierung zum Stichtag in Mio. EUR 750,9 740,6
Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stk. 20.573.434 20.573.434
Kurs-Gewinn-Verhältnis1) 14,2 13,6
Ergebnis je Aktie2) in EUR 1,93 2,65

1) Hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2) Auf Aktionäre der Semperit AG Holding entfallend

KONTAKT

Semperit AG Holding

Modecenterstraße 22 1031 Wien, Österreich Tel.: +43 1 79 777-0 Fax: +43 1 79 777-600 www.semperitgroup.com

Investor Relations

Tel.: +43 1 79 777-210 [email protected] www.semperitgroup.com/ir

ADRESSEN DER SEMPERIT GRUPPE

www.semperitgroup.com/de/kontakt

Finanzkalender 2014
18.11.2014 Bericht über das 1.–3. Quartal 2014
Finanzkalender 2015
26.3.2015 Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2014
und Bilanzpressekonferenz
28.4.2015 Hauptversammlung
5.5.2015 Dividenden-Ex-Tag
8.5.2015 Dividenden-Zahltag
19.5.2015 Bericht über das 1. Quartal 2015
18.8.2015 Halbjahresfinanzbericht 2015
17.11.2015 Bericht über das 1.–3. Quartal 2015

IMPRESSUM

Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich Inhouse produziert mit FIRE.sys.

DISCLAIMER

In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.

Der vorliegende Zwischenbericht der Semperit Gruppe wurde weder einer Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.

Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: 14. November 2014). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.

Fotografie: www.luishernanherreros.com

34 Semperit Gruppe Bericht über das 1.–3. Quartal 2014 www.semperitgroup.com

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