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Semperit AG Holding

Annual Report Mar 21, 2013

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Annual Report

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Jahresfinanzbericht 2012

S bewegt sich

Kennzahlen

Ertragskennzahlen

2012 Veränderung 20111) 20101) 20091)
Umsatzerlöse in Mio. EUR 828,6 +1,0% 820,0 689,4 588,1
EBITDA in Mio. EUR 108,7 –1,3% 110,0 112,3 102,8
EBITDA-Marge in % 13,1% –0,3 PP 13,4% 16,3% 17,5%
EBIT in Mio. EUR 72,5 –9,8% 80,4 82,3 69,6
EBIT-Marge in % 8,8% –1,0 PP 9,8% 11,9% 11,8%
Ergebnis nach Steuern in Mio. EUR 46,2 –10,7% 51,8 45,4 38,8
Ergebnis je Aktie in EUR 2,25 –10,7% 2,52 2,21 1,89
Cash Flow aus dem Ergebnis in Mio. EUR 85,6 –4,2% 89,4 91,0 92,6
Eigenkapitalrentabilität in % 11,4% –2,3 PP 13,6% 12,9% 12,5%
Bilanzkennzahlen
2012 Veränderung 20111) 20101) 20091)
Bilanzsumme in Mio. EUR 824,5 +33,7% 616,7 593,5 531,5
Eigenkapital 2) in Mio. EUR 406,2 +7,1% 379,4 351,1 310,6
Eigenkapitalquote in % 49,3% –12,2 PP 61,5% 59,2% 58,4%
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände
in Mio. EUR 41,2 –8,6% 45,1 52,5 22,7
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 8.305 +6,0% 7.833 7.008 6.649

Segmentinformationen

2012 Veränderung 20111) 20101) 20091)
Sektor Medizin = Sempermed
Umsatzerlöse in Mio. EUR 383,5 +3,2% 371,5 316,4 271,4
EBIT in Mio. EUR 27,6 –19,8% 34,4 47,1 49,6
Sektor Industrie = Semperflex + Sempertrans + Semperform
Umsatzerlöse in Mio. EUR 445,1 –0,8% 448,5 373,0 316,7
EBIT in Mio. EUR 58,2 +8,7% 53,5 40,1 22,5
Semperflex
Umsatzerlöse in Mio. EUR 180,6 –3,4% 186,9 145,5 105,3
EBIT in Mio. EUR 27,6 +12,5% 24,5 24,2 0,4
Sempertrans
Umsatzerlöse in Mio. EUR 143,8 –2,2% 147,0 118,1 114,9
EBIT in Mio. EUR 16,0 +47,5% 10,8 0,0 11,8
Semperform
Umsatzerlöse in Mio. EUR 120,7 +5,4% 114,6 109,4 96,5
EBIT in Mio. EUR 14,6 –19,6% 18,2 15,9 10,3

Hinweis: Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

1) Werte für 2011 angepasst (siehe Erläuterungen im Konzernanhang 2.18). Die Werte für 2009 und 2010 wurden nicht angepasst.

2) ohne nicht beherrschende Anteile

Inhalt

Gespräch mit dem Vorstand 20
Unternehmensprofil /
Semperit Gruppe im Überblick 26
Unternehmensstrategie 35
Sempermed 38
Semperflex 44
Sempertrans 48
Semperform 52
Corporate Center 57
Forschung und Entwicklung 60
Aktives Kosten- und
Rohstoffmanagement 63
Unternehmensverantwortung /
Nachhaltigkeit 66
Mitarbeiter 71
Investor Relations 75

Die Semperit Gruppe Corporate Governance Konzernlagebericht

Corporate Governance Bericht 78 Bericht des Aufsichtsrats 87

Wirtschaftliches Umfeld 89
Entwicklung Rohstoffmärkte 89
Finanzwirtschaftliche
Entwicklung 90
Dividende 92
Vermögens- und Finanzlage 93
Cash Flow 94
Investitionen und Akquisitionen 95
Entwicklung der Sektoren 95
Entwicklung der Segmente 96
Mitarbeiter 100
Forschung und Entwicklung 100
Umweltschutz und
Ressourcenschonung 101
Angaben laut
§ 243a Abs. 1 UGB 101
Risikobericht 103
Ausblick 107
Hinweis 108
Nachtragsbericht 108

Konzernabschluss

Konzerngewinn- und
-verlustrechnung 110
Konzerngesamtergebnis
rechnung 111
Konzerngeldflussrechnung 112
Konzernbilanz 113
Konzerneigenkapital
veränderungsrechnung 114
Konzernanhang 115
Allgemeine Erläuterungen 115
Bilanzierungs- und Bewertungs
methoden 121
Konsolidierungskreis 134
Segmentberichterstattung 138
Erläuterungen zur Konzerngewinn
und -verlustrechnung 141
Erläuterungen zur
Konzernbilanz 147
Erläuterungen zur
Konzerngeldflussrechnung
164
Risikomanagement
165
Sonstige Verpflichtungen
und Risiken
169
Geschäftsbeziehungen zu naheste
henden Unternehmen und Personen
sowie zu Mitgesellschaftern
170
Ereignisse nach dem
Bilanzstichtag
171

Bestätigungsvermerk 172

Semperit AG Holding

Lagebericht 174
Jahresabschluss 186
Bestätigungsvermerk 199
Erklärung der
gesetzlichen Vertreter
201
Serviceangaben
Unternehmensgeschichte 202

Glossar 203

Die Erde dreht sich nicht um uns. Deshalb drehen wir uns um sie.

Wir tätigen Investitionen, wie die Übernahme von Latexx Partners in Malaysia. Wir bauen unsere Präsenz rund um den Erdball aus. So sind wir bereit für den globalen Wettbewerb.

Wir machen es wie die Menschheit: Wir wachsen.

Denn mit der Weltbevölkerung wächst auch der Bedarf an Gesundheit und Hygiene, Rohstoffen sowie Infrastruktur und Energie. Für uns heißt das: Die Welt braucht mehr und mehr Produkte von uns.

Unsere Produkte können sich sehen lassen. Auch wenn man sie nicht immer sieht.

Semperit steckt in unglaublich vielen Dingen des Alltags – zum Beispiel in allen Arbeitsprozessen, in denen Hygiene eine große Rolle spielt. Die Vielfalt von Produkten und technischen Lösungen macht uns unabhängig und lässt uns sicher wachsen.

Flexibilität ist Trumpf. Bei unseren Produkten ebenso wie bei der Kundenorientierung.

Als global agierende Unternehmensgruppe überzeugen wir unsere Kunden mit innovativen und leistungsstarken Produkten, die flexibel anwendbar sind und Mehrwert schaffen.

Wir wissen: Wer bewegt, der gewinnt.

Das gilt in der Rohstoffförderung und bei Investitionsentscheidungen. Deshalb streben wir eine ausgewogene Balance zwischen Wachstum und Aktionärsvergütung an.

Wir haben etwas Besseres als einen starken Motor: Wir haben vier.

Wer nach oben will, braucht Antriebskraft. Gut, dass wir vier Unternehmensbereiche haben, die uns weiter bringen: Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform.

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Wort. Es ist ein Wert.

Unser wichtigster Rohstoff Naturkautschuk ist nachwachsend und unschlagbar in seiner Qualität. Darüber hinaus arbeiten wir an der weiteren Verbesserung unserer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Indikatoren.

Das Schönste an unserer Geschichte: Sie geht weiter.

Semperit gibt es seit 1824. Eine stolze Leistung, für die wir uns aber leider nichts kaufen können. Deshalb haben wir Maßnahmen gesetzt, die uns eine erfolgreiche Zukunft sichern.

"Die Semperit Gruppe ist strategisch und finanziell gut aufgestellt."

Der Vorstand der Semperit AG Holding – Thomas Fahnemann, Johannes Schmidt-Schultes und Richard Ehrenfeldner – erörtert den Geschäftsverlauf 2012 und wie auf die aktuellen Herausforderungen reagiert wird.

Lassen Sie uns mit einem Rückblick auf 2012 beginnen. Was waren die wichtigsten Entwicklungen?

Fahnemann: Das Highlight des Jahres 2012 war sicher die Akquisition von Latexx Partners in Malaysia, dem weltweit sechstgrößten Produzenten von medizinischen Handschuhen. Wir konnten damit einen wichtigen Meilenstein unserer Wachstumsstrategie setzen und die globale Präsenz der Semperit Gruppe deutlich ausbauen. In Summe haben wir 2012 mit einem neuen Rekordumsatz von 828,6 Mio. EUR abgeschlossen. Der Geschäftsverlauf bestätigt unsere strategische Diversifikation mit den Sektoren Medizin und Industrie.

Mit der Performance des Sektors Industrie sind wir sehr zufrieden. Im Sektor Medizin, sprich bei Sempermed, konnten wir die abgesetzte Menge an Untersuchungs- und Schutzhandschuhen um 10% steigern. Aufgrund der anhaltenden Überkapazitäten auf dem Markt haben wir mit einem entsprechenden Preisdruck zu kämpfen gehabt. Zusätzlich belasteten Einmalkosten in Thailand die Marge des Segments Sempermed.

Ein Punkt, der mir noch besonders wichtig ist: Ich hatte die Gelegenheit, viele unserer mehr als 9.000 Mitarbeiter bei so genannten Town-Hall-Meetings kennenzulernen und ihnen Rede und Antwort zu stehen. Dabei diskutierten wir auch die entwickelten Werte und Grundsätze. Meiner Einschätzung nach haben wir nun eine auf die Wachstumsstrategie abgestimmte Firmenkultur, die die Zusammenarbeit und das gegenseitige Lernen zwischen allen Abteilungen, Ländern und Kontinenten widerspiegelt.

Ehrenfeldner: Eine strategische Anmerkung noch zu Latexx Partners: Wir verbessern durch die Übernahme unsere regionale Diversifikation. Bislang lag der Fokus bei der Produktion auf Thailand, jetzt verfügen wir auch über beachtliche Produktionskapazitäten in Malaysia – einem Land, das für 50% der weltweiten Untersuchungs- und Schutzhandschuhproduktion verantwortlich ist. Nicht zuletzt erweitert sich auch unser Kundenkreis beachtlich, und es bestehen wertvolle Reserven hinsichtlich einer zukünftigen Erweiterung der Produktionsanlagen.

Welche Entwicklungen des Geschäftsjahres sind aus Ihrer Sicht für die Aktionäre von Semperit von besonderer Bedeutung?

Schmidt-Schultes: Die Semperit Gruppe ist strategisch gut positioniert, solide aufgestellt und verfolgt einen ambitionierten Wachstumskurs. Trotz der Ausgaben für die Übernahme von Latexx Partners verfügt die Semperit Gruppe nach wie vor über eine ausgezeichnete finanzielle Stabilität mit einer Eigenkapitalquote von 49,3% per Jahresende 2012 und einer Nettoliquidität von fast 15 Mio. EUR. Wir haben also netto keine Schulden, das kann kaum ein anderes Unternehmen unserer Branche von sich behaupten.

Was für die Aktionäre sicherlich mit am wichtigsten ist: Die Höhe der Dividende bleibt trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten bei 80 Cent pro Aktie – das ist unser Vorschlag an die Hauptversammlung. Damit sind wir auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr, was vor dem Hintergrund der angespannten globalen Wirtschaftslage nicht selbstverständlich ist. Unsere Ausschüttungspolitik soll verlässlich und mittelfristig planbar sein: Sofern keine außergewöhnlichen Effekte eintreten, streben wir eine Ausschüttungsquote von rund 30% des Ergebnisses nach Steuern an

Forschung und Entwicklung ist bekanntlich ein Grundpfeiler für das weitere Wachstum. Welche Innovationen gab es 2012?

Ehrenfeldner: Wir haben 2012 gleich bei drei Produktlinien einen technischen Durchbruch geschafft. Zum einen mit dem UV-vernetzten synthetischen Handschuh "Syntegra UV" im Segment Sempermed. Dabei handelt es sich um einen Operationshandschuh, der ohne allergieauslösende Beschleunigerchemikalien auskommt und durch ein völlig neuartiges Verfahren hergestellt wird. Wir arbeiten aktuell an der Markteinführung, speziell in Europa gibt es großes Interesse.

Ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft von Semperit liefert ein energiesparendes Förderband des Segments Sempertrans: Die Transportenergie, die das Förderband in Bewegung hält, konnte durch Modifikationen im Aufbau und durch die verwendeten Gummimischungen um bis zu 25% gesenkt werden. Wie attraktiv diese Einsparung ist, bestätigt der erste Großauftrag für die größte Braunkohlemine in Polen, der Anfang 2013 gewonnen werden konnte.

Das dritte Innovationsprojekt 2012 betrifft die Entwicklung einer Commodity-Linie im Bereich der Industrieschläuche des Segments Semperflex. Wir haben uns dabei auf ein Redesign konzentriert, um dem asiatischen Mitbewerb hinsichtlich Kosten Paroli bieten zu können. Hinsichtlich Qualität und Leistungsvermögen können wir natürlich voll die Kundenerwartungen erfüllen und den gewohnten Semperit Standard halten.

"Der Geschäftsverlauf bestätigt unsere strategische Diversifikation mit den Sektoren Medizin und Industrie."

Thomas Fahnemann, Vorstandsvorsitzender

Zurück zum operativen Geschäft: Wie gut ist es Semperit in den einzelnen Regionen gegangen?

Fahnemann: Die Marktentwicklung in Europa und in den USA hat uns bis September positiv überrascht, danach haben wir auch in diesen Regionen eine Abkühlung erlebt. Von Asien hatten wir uns mehr erwartet, obwohl für unsere Produkte aus dem Sektor Industrie teilweise ein Investitionsstau in China und Südostasien besteht. Die chinesische Wirtschaft ist 2012 um etwa 7,5% gewachsen. Die Ausgangslage stimmt also, aber gerade der für uns relevante Investitionsbereich im Sektor Industrie – dazu zählen vor allem Industrie- und Baumaschinen, aber auch Rolltreppen – zeigte sich zuletzt deutlich schwächer als erwartet. Zusammenfassend haben sich Europa und die USA gut entwickelt, und wir waren hier in der Lage, Marktanteile zu gewinnen. In Asien haben wir unseren Vertrieb 2012 strategisch neu aufgestellt und werden 2013 unter der Voraussetzung, dass sich die Konjunktur bzw. die branchenspezifische Nachfrage beleben wird, ein Wachstum verzeichnen können.

Das Segment Sempertrans ist nach dem Turnaround nun noch stärker. Was haben Sie 2012 besser gemacht? Fahnemann: Der Fokus auf technologisch hochwertige Produkte, die Erschließung weiterer Absatzmärkte und ein verbessertes Rohstoffmanagement haben zu diesem ausgezeichneten Ergebnis geführt. Vor allem in Südamerika waren wir mit unseren Produkten sehr erfolgreich, interessante Projekte haben sich auch in Afrika ergeben, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Minen für chemische Grundstoffe. Sempertrans profitiert ganz eindeutig von der ständig steigenden Nachfrage nach Rohstoffen und Energie.

Schmidt-Schultes: Weil es bei unseren Investoren oft ein Thema ist, möchte ich noch kurz zu den von großen Minenunternehmen angekündigten Verschiebungen oder Reduktionen von Investitionen Stellung nehmen. Wir sind von diesen Ankündigungen und Maßnahmen nicht betroffen, da wir über eine sehr diversifizierte Kundenstruktur, ein spezialisiertes Produktsortiment und auch über ausreichend Expansionsmöglichkeiten in neue Märkte verfügen. Sempertrans ist auch 2013 auf einem guten Weg, die Kapazitäten sind zufriedenstellend gebucht.

Wie entwickelten sich 2012 die Segmente Semperflex und Semperform?

Fahnemann: Die Nachfrage nach den Hydraulik- und Industrieschläuchen der Semperflex hängt stark von der allgemeinen Entwicklung der Bau- und Transportindustrie, aber auch des Agrarsektors ab. Teilweise hat in diesen Sektoren 2012 eine Eintrübung der Nachfrage eingesetzt. In China und in Südostasien fiel die Entwicklung deutlich schwächer als erwartet aus – vor allem bedingt durch hohe Lagerbestände. Trotz schrumpfenden Marktes konnten wir unsere Marktanteile, vor allem in Europa, im Vergleich zum Mitbewerb halten bzw. auch ausbauen – ein großes Kompliment an unsere Vertriebsmannschaft. Die Maßnahmen zu mehr Flexibilität in der Produktion und das verbesserte Rohstoffmanagement schlugen sich positiv im Ergebnis nieder.

Nun zum Segment Semperform: In mehreren Geschäftsfeldern war 2012 ein deutlicher Druck auf unsere Verkaufspreise festzustellen, und auch für 2013 ist mit keiner Entspannung zu rechnen. Um dem entgegenzuwirken und um die Abhängigkeit vom europäischen Markt, wo derzeit rund 80% aller Semperform Produkte abgesetzt werden, zu reduzieren, wird beispielsweise in der Business Unit Handläufe an einer differenzierten Produktgestaltung gearbeitet, um vor allem den chinesischen Markt besser abdecken zu können.

Worin bestehen aktuell die größten Herausforderungen für den Sektor Medizin?

Fahnemann: Um die Herausforderungen und unsere Strategie für den Sektor Medizin zu verdeutlichen, möchte ich einige Marktdaten nennen. Der Weltmarkt für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe wächst jährlich in einer Bandbreite von 5% bis 7%. Regional betrachtet bestehen bei der Nachfrage sehr große Unterschiede. In den USA liegt der jährliche Handschuhverbrauch bei 150 bis 160 Stück pro Kopf, in Europa bei 60 bis 70 Stück und in Asien bei 10 bis 20 Stück. Enormes Aufholpotenzial besteht auch in Südamerika und Afrika. Der Grund dafür liegt in einem wachsenden Hygienebewusstsein, aber auch in strengeren gesetzlichen Vorschriften. Mit einer klaren Wachstumsstrategie wollen wir stärker als bislang die Potenzia-

"Wir haben 2012 gleich bei drei Produktlinien einen technischen Durchbruch geschafft."

Richard Ehrenfeldner, Vorstand Technik

le dieser Märkte nutzen.

Der Aufbau von Vertriebseinheiten wie zuletzt in Südamerika und Asien ist dafür ebenso notwendig wie die Bündelung aller Kräfte und die Sicherstellung von Synergien zur Optimierung der Kostenpositionen. Die Verlagerung des Sempermed Headquarters nach Singapur per Jahresanfang 2013 nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein – nicht nur, weil Asien für uns ein großer Wachstumsmarkt ist, sondern auch, weil sich in dieser Region der Großteil der Produktionskapazitäten von Sempermed befindet.

Schmidt-Schultes: In 2013 werden weitere Kosten für die Integration von Latexx Partners in Asien anfallen, gleichzeitig werden wir aber effizienter werden und in den Folgejahren die für unser Geschäft so kritischen Größenvorteile erzielen können. Wichtige Meilensteine konnten wir dafür 2012 setzen, weitere müssen und werden folgen.

Sehen Sie aktuell Spielraum für weitere Akquisitionen bzw. größere Investitionen?

Schmidt-Schultes: Wir haben 2012 einen Rahmenkreditvertrag über 180 Mio. EUR abgeschlossen, wovon wir per Jahresende 100 Mio. EUR genutzt haben. In Kombination mit den liquiden Mitteln besteht ausreichender Spielraum für weitere Investitionen in unsere Produktionsanlagen – rund 50 Mio. EUR sind für 2013 geplant. Aber auch für weitere, unternehmenswertsteigernde Akquisitionen sind wir gut gerüstet. Bei all diesen Wachstumsschritten halten wir sehr diszipliniert an unserem Ziel fest, eine solide Eigenkapitalquote aufrechtzuerhalten und damit die Absicherung der Stabilität und des weiteren Unternehmenserfolgs der

Sie haben für den Zeitraum bis 2015 ein jährliche Umsatzsteigerung von durchschnittlich 10% und eine EBIT-Marge von 10% auf Konzernebene als Ziel genannt. Wo liegen Sie aktuell? Semperit Gruppe zu gewährleisten.

Fahnemann: Seit 2010 sind wir durchschnittlich um 9,8% pro Jahr gewachsen. Das genannte Ziel von 10% ist für mich somit erfüllt – zumal Latexx Partners 2012 erst mit zwei Monaten berücksichtigt ist, der volle Umsatzschub kommt erst 2013. Die internen Voraussetzungen für weiteres Wachstum hinsichtlich Unternehmensstruktur und -kultur sowie Managementkompetenzen haben wir ebenfalls weitgehend geschaffen.

Schmidt-Schultes: Die angestrebte EBIT-Marge haben wir im aktuellen Ausblick nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten auf eine Bandbreite von 8% bis 11% erweitert; der Wert für 2012 liegt bei 8,8%. Diese Momentaufnahme zeigt sehr deutlich, dass mit unserer Wachstumsstrategie teilweise auch temporäre Beeinträchtigungen der Marge verbunden sein können. Das angestrebte und aus unserer Sicht auch realistische Wachstum ist im Sinne unserer langfristigen Strategie wichtiger als der letzte Zehntel-Prozentpunkt der EBIT-Marge.

Wie fällt Ihr Ausblick für das Geschäftsjahr 2013 aus?

Fahnemann: Bei Latexx Partners stehen die Integration in die Semperit Familie und die Erhöhung der Kapazitätsauslastung im Vordergrund. Der Preisdruck am Markt für Untersuchungsund Schutzhandschuhe wird aber anhalten und auf den Sektor Medizin einwirken. Im Sektor Industrie erwarten wir eine relativ stabile Nachfragesituation – mit Ausnahme des Segments Semperflex, wo es zu Dämpfungen in der Nachfrage und damit im Absatz kommen kann.

In Summe müssen wir uns auch 2013 anstrengen, um unsere Positionen in den einzelnen Märkten weiter auszubauen. Dank der erstmaligen Vollkonsolidierung von Latexx Partners gehen wir aus heutiger Sicht jedoch von einer deutlichen Umsatzsteigerung aus.

Johannes Schmidt-Schultes, Vorstand Finanzen

semperit gruppe im Überblick

Die Semperit Gruppe mit Firmensitz in Wien ist international tätig und zählt zu den weltweit führenden Unternehmen der Kautschuk- und Kunststoffindustrie. Mit rund 9.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden im Jahr 2012 Umsatzerlöse in Höhe von 828,6 Mio. EUR und ein Ergebnis nach Steuern von 46,2 Mio. EUR erzielt.

In 17 Ländern auf drei Kontinenten unterhält die Semperit Gruppe Produktionsstätten und sie verfügt darüber hinaus über ein eigenes, weltumspannendes Vertriebsnetz mit Niederlassungen in Asien, Europa, den USA sowie Lateinamerika. Die Produkte werden in mehr als 90 Ländern verkauft. Zum Kundenkreis zählen führende Anbieter in den Sektoren Medizin und Industrie, die mit hochspezialisierten Produkten aus Kautschuk und Kunststoff beliefert werden. Zu den wichtigsten Produktgruppen zählen Untersuchungs- und Operationshandschuhe, Hydraulik- und Industrieschläuche, Förderbänder, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile, Seilbahnringe, Skifolien und Produkte für den Eisenbahnoberbau.

Der seit Jahren anhaltende Erfolg der Semperit Gruppe basiert auf hohen, wettbewerbsfähigen Qualitätsstandards, einer starken Innovationskraft und einer klaren Unternehmensstrategie. Als ältestes Kautschuk verarbeitendes Unternehmen Europas blickt Semperit auf eine knapp 190-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Die damit verbundene langjährige Reputation in der Verarbeitung von Kautschuk und Polymeren bildet in Kombination mit laufenden Produkt-

Chen Chen, Lead Buyer, Group Procurement & Logistics

innovationen und einer beständigen Orientierung an den Kunden- und Marktbedürfnissen die stabile Basis für die Wachstumsstrategie der Semperit Gruppe. Diese Strategie fokussiert auf profitable und wachsende Kernsegmente unter Absicherung der hohen Kosteneffizienz. Die solide Bilanzstruktur und eine stabile Cash-Flow-Generierung flankieren alle strategischen Vorhaben und weiteren Internationalisierungsschritte. Dabei bekennt sich Semperit ausdrücklich zu den Grundsätzen des nachhaltigen Wirtschaftens, nimmt soziale Verantwortung wahr und bemüht sich um einen möglichst schonenden Umgang mit Ressourcen aller Art.

Struktur der Semperit Gruppe

Die operative Geschäftstätigkeit der Semperit Gruppe unterteilt sich in die Sektoren Medizin (Segment Sempermed) sowie Industrie mit den Segmenten Semperflex, Sempertrans und Semperform. In allen Bereichen nimmt Semperit führende internationale Marktpositionen ein.

Die Segmentleiter steuern die darin zusammengefassten Unternehmenseinheiten und stimmen ihre strategische Ausrichtung mit der Gesamtstrategie der Semperit Gruppe ab. Für den Sektor Medizin wird die Segmentleitung ab 2013 ihre Funktion von Singapur aus – und damit nahe am zentralen Wachstumsmarkt sowie den großen Produktionsstätten in Asien – wahrnehmen.

Während sich die weltweit erfolgreiche Positionierung des Segments Sempermed auf den Märkten für Untersuchungs- und Operationshandschuhe weitgehend stabilisierend auf den Geschäftsverlauf auswirkt, zeigen die Industriesegmente unterschiedlich stark ausgeprägte Nachfragezyklen und damit verbundene Wachstumschancen. Die Industriesegmente zeichnen sich zudem aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrads und der erfolgreichen Erschließung attraktiver Nischenmärkte durch eine im Vergleich zum Sektor Medizin höhere Profitabilität und Dynamik aus.

Sempermed

  • 2 Wimpassing, Österreich Technologiezentrum, Produktion von Operationshandschuhen
  • 3 Budapest, Ungarn Vertrieb

4 Sopron, Ungarn Verpackung von Operationsund Schutzhandschuhen, Qualitätskontrolle

1 1 Levallois, Frankreich Vertrieb

1 3 Daventry Northamptonshire, Großbritannien Vertrieb

7 Shanghai, China Beschaffung und Qualitätsmanagement

1

1

1

8 Surat Thani, Thailand Neue Anlage für puderfreie Nitril-/Latex-Untersuchungsund Schutzhandschuhe

9 Hatyai, Thailand Drei der weltweit größten Werke für Latex-/Nitril-Untersuchungsund Schutzhandschuhe

20 Kamunting, Malaysia Firmensitz von Latexx Partners Berhad und Werk für Latex-/ Nitril-Untersuchungs- und Schutzhandschuhe

21 Nilai, Malaysia Produktion von Porzellan tauchformen für die Produktion von Handschuhen

22 Singapur Vertrieb

25 Bridgeton, New Jersey, US A Distributionszentrum

A

  • 26 Clearwater, Florida, US Vertrieb
  • 27 Coppell, Texas, US A Distributionszentrum
  • 28 Ontario, California, US A Distributionszentrum
  • 29 Piracicaba, São Paulo, Brasilien Vertrieb
  • 31 Santiago, Chile Vertrieb

Semperform

27

2 4

2 5

2 6

31

29 30

2 Wimpassing, Österreich Hauptproduktionsstätte für Handläufe, Formteile und Profile 4 Sopron, Ungarn Produktion für den lokalen Markt, unterstützt den Standort Wimpassing 8 Deggendorf, Deutschland Spezialisiert auf Profile im

28

Levallois, Frankreich Vertrieb

Fenster- und Fassadenbau

1

11

1

3 Daventry Northamptonshire, Großbritannien Vertrieb

7 Shanghai, China Herstellung und Vertrieb von Handläufen

22 Singapur Vertrieb

24 Fair Lawn, New Jersey, US A Endfertigung von Handläufen, Vertriebstätigkeit für den nordamerikanischen Markt

1 Wien, Österreich Firmensitz

Sempertrans

14

12 1

3 4

2 Wimpassing, Österreich Technologiezentrum

9 13

11

10 5 6 2

7 8

9 Bełchatów, Polen Herstellung von hochbelastbaren Stahlseil- und Textilgurten für Förderbänder, die in Bergbau, Industrie, Kraftwerken und im Transport eingesetzt werden.

10 Argenteuil, Frankreich Herstellung von Textil- und Stahlseilgurten, Schwerpunkt liegt auf Spezialgurten

12 Bethune, Frankreich Vertrieb, Installation und Wartung von Förderbändern

15 Roha, Indien Textilförderbänder, die hauptsächlich im indischen Markt vertrieben werden

16 Shandong, China Herstellung von Textilund Stahlseilgurten für den nationalen sowie den Exportmarkt

22 Singapur Vertrieb

23 Jakarta, Indonesien Vertrieb

Semperflex

15

32

2 Wimpassing, Österreich Technologiezentrum, Herstellung von spiralisierten Hydraulikschläuchen, Industrieschläuchen, Elastomer- und Verschleißschutzplatten

5 Odry, Tschechische Republik Kompetenzzentrum für das Long-Length-Industrieschlauchportfolio, Herstellung von Hydraulik-Geflechtschläuchen, Hydraulik Hose Testing Center

6 Rovigo, Italien Produktion von Industrieschläuchen, Entwicklung von Sonderanwendungen

7 Waldböckelheim, Deutschland Vertrieb für Hydraulikschläuche in Deutschland, Expert-Center für komplette Hochdruck-Schlauchleitungssysteme

Vertrieb

13 Daventry Northamptonshire, Großbritannien

14 Nacka, Schweden Vertrieb

17 Shanghai, China Herstellung von Hydraulikschläuchen für den chinesischen Markt

23

16

17

19 Hatyai, Thailand Herstellung von mit Stahldraht verstärkten Hydraulikschläuchen, eines der größten Schlauchwerke Asiens

22 Singapur Vertrieb

23 Jakarta, Indonesien Vertrieb

24 Fair Lawn, New Jersey, USA Vertrieb

  • 30 São Paulo, Brasilien Vertrieb
  • 32 Mumbai, Indien Vertrieb, Lager

Vorstand der Semperit Gruppe

Die Ressortverantwortung der Vorstandsmitglieder der Semperit Gruppe wird vom Aufsichtsrat bestimmt und stellt sich per Jahresende 2012 nach dem Ausscheiden von DI Richard Stralz per Ende November 2012 wie folgt dar:

Die Semperit Gruppe wird durch ein Executive Committee geleitet, das sich aus den drei Mitgliedern des Vorstands, den Leitern der vier Segmente sowie der zentralen Unternehmensbereiche Global Human Resources, Unternehmensrecht, Konzernbeschaffung und -logistik, Forschung & Entwicklung, Corporate Development sowie Technologie zusammensetzt.

Semperit –Es gibt immer eine lösung

Der Name Semperit leitet sich von den beiden lateinischen Wörtern "semper" und "ire" ab und bedeutet sinngemäß "Es gibt immer eine Lösung". In der Unternehmenskultur von Semperit spiegelt sich diese Bedeutung als Anspruch und Motivation wider: Es wird das Ziel verfolgt, den Kunden weltweit innovative und wettbewerbsfähige Produkte anzubieten, die nachhaltigen Mehrwert schaffen und neue Möglichkeiten eröffnen.

Leitbild und Auftrag der Semperit Gruppe

Die Semperit Gruppe strebt in ihrer Vision für die nächsten Jahre die Positionierung als globaler Player an, der in allen Kernsegmenten eine Top-3-Position einnimmt und den Erfolg durch eine effiziente, leistungsorientierte Unternehmensstruktur absichert. Die Vision stützt sich zudem auf eine geografisch ausgewogene Umsatzverteilung – je ein Drittel der Umsatzerlöse soll in Nordund Südamerika, Europa sowie Asien und der restlichen Welt generiert werden. Semperit verbindet dabei ihre jeweiligen lokalen Wurzeln mit dem globalen Horizont. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Semperit Gruppe ein verlässlicher und loyaler Arbeitgeber, der die persönlichen Perspektiven fördert.

Semperit ist im Business-to-Business-Geschäft tätig. Die Geschäftspartner erwarten ein Optimum an Qualität sowie ein Maximum an Effizienz, das ist unser Auftrag. In der Fertigung wie auch im Vertrieb ist die Semperit Gruppe global aufgestellt und nimmt in ihren Kompetenzbereichen führende Positionen ein. Sie überzeugt ihre Kunden mit Innovationskraft und ist in der Lösungsfindung sowohl pragmatisch als auch routiniert. Neben der Kunden- und Mitarbeiterorientierung bekennt sich Semperit ausdrücklich zur Gewinnorientierung. Nur so kann das angestrebte Wachstum finanziert, die Marktpositionen weltweit ausgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit auf Dauer gesichert werden.

Die Semperit Gruppe leistet wertvolle Beiträge zur medizinischen Versorgung und technischen Infrastruktur und tut dies im Interesse der Kunden mit höchst anspruchsvollen Produkten und Serviceleistungen. Semperit schätzt langjährige Partnerschaften, die von gegenseitigem Respekt und fairem Umgang geprägt sind. Österreich ist die Heimat von Semperit – gleichzeitig ist Semperit mit mehr als 30 Produktionsstandorten und Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien und Amerika aktiv.

Unsere Werte

Die Achtung voreinander, der Umgang miteinander und die Verantwortung füreinander sind keine direkt messbaren ökonomischen Erfolgsfaktoren. Und dennoch ist der Stil der Zusammenarbeit für den Erfolg unseres Unternehmens entscheidend. Deshalb orientieren wir unser tägliches Handeln an folgenden Grundsätzen:

Wir sind fair und loyal.

Vertrauen und Verantwortung

  • Wir vertrauen einander, richtige Entscheidungen zu treffen, und übertragen Verantwortung an die jeweils sinnvollste Ebene.
  • Wir agieren transparent und bieten Informationen proaktiv an.
  • Wir holen Meinungen und Ideen ein und sind offen für konstruktives Feedback.
  • Wir sprechen offen über Fehler und lernen aus ihnen.
  • Wir bieten Orientierung, indem wir klare Ziele setzen und hohe Leistungsbereitschaft fördern.

Wertschätzung und Verlässlichkeit

  • Wir anerkennen aktiv gute Leistung und konzentrieren uns auf die Stärken unserer Mitarbeiter.
  • Wir hören einander zu und respektieren unterschiedliche Meinungen.
  • Wir halten verlässlich zugesagte Termine ein. Prioritäten werden gemeinsam auf nachvollziehbare Weise vereinbart.

Initiative und Engagement

  • Wir schaffen ein unternehmerisches Umfeld und sind ein Vorbild an Initiative und Gewinnmaximierung.
  • Wir entscheiden schnell, beziehen jedoch Stakeholder in den Entscheidungsprozess mit ein.
  • Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, innovative Lösungen zu finden, und anerkennen ihren Erfolg.

Fairness und Loyalität

  • Wir sind loyal, indem wir zu unseren Entscheidungen und Verpflichtungen stehen.
  • Wir bieten unseren Mitarbeitern gleiche Chancen und Möglichkeiten und fördern ihre persönliche Entwicklung.
  • Wir teilen Wissen, Erfolg und Misserfolg.

Integrität und Aufrichtigkeit

  • Wir verpflichten uns zur Einhaltung von Gesetzen und leben die Unternehmensrichtlinien.
  • Wir lassen Taten auf Worte folgen und motivieren Mitarbeiter, ihre Meinung zu sagen.
  • Wir verpflichten uns zu Fairness und Gleichbehandlung.

Verbrauch von Untersuchungshandschuhen pro Kopf und Jahr in Stück

Einflussfaktoren und Megatrends im Sektor Medizin

Die generelle Nachfrage im Sektor Medizin hängt weniger von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Zyklen ab, sondern folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten, die nachstehend im Überblick angeführt werden:

  • Steigendes Hygienebewusstsein und zunehmender Wohlstand in den Wachstumsmärkten Asien und Lateinamerika wird Aufholprozess in der Nachfrage auslösen
  • Strengere Hygienevorschriften im Lebensmitteleinzelhandel, bei Sicherheitsdiensten und im Pflegebereich
  • Laut UNO erwarteter Anstieg der Weltbevölkerung von aktuell knapp 7 Mrd. auf bis zu 7,7 Mrd. Menschen bis 2020
  • Demografischer Wandel mit höherer Lebenserwartung steigert Nachfrage nach medizinischen Produkten und Dienstleistungen

Während der letzten Jahre konnte ein durchschnittliches Volumenwachstum bei der Nachfrage von Untersuchungs- und Operationshandschuhen von jährlich 5% bis 7% verzeichnet werden. Der weltweite Jahresverbrauch beläuft sich aktuell auf rund 160 Mrd. Stück Untersuchungshandschuhe (Einzelzählung) und etwa 1,7 Mrd. Paar Operationshandschuhe. Neben dieser Nachfrageentwicklung hängt der Geschäftsverlauf wesentlich vom Verlauf der Rohstoffpreise und der Fähigkeit einer flexiblen Produktions- und Preisgestaltung ab.

Einflussfaktoren und Megatrends im Sektor Industrie

Der Erfolg der Industriesegmente der Semperit Gruppe ist eng mit den Entwicklungen und Perspektiven der jeweiligen Kundenbranchen verbunden.

Segment Semperflex

Die Hydraulik- und Industrieschläuche des Segments Semperflex kommen zum einen in der Bau- und Transportindustrie zum Einsatz, weshalb das Ausmaß der Investitionen in die Infrastruktur die Nachfrage bestimmt.

Zum anderen finden sich Semperflex Produkte auch in landwirtschaftlichen Maschinen wie Traktoren, Mähdrescher und Erntemaschinen, weshalb die Entwicklung und Prosperität des Agrarsektors ebenfalls die Nachfrage beeinflussen. Von besonderer Relevanz ist hierbei der Aufholprozess in Asien und Lateinamerika hinsichtlich Automatisierung durch vermehrten Maschineneinsatz.

Regionale Nachfrage nach Baumaschinen (in Mrd. USD)

Semperit Gruppe Jahresfinanzbericht 2012 33

Quelle: Semperit

Segment Sempertrans

Einen zentralen Einflussfaktor auf den Geschäftsverlauf des Segments Sempertrans bildet die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen, die im Bergbau gewonnen und über die Semperit Förderbänder transportiert werden. Die zunehmende Bedeutung von Steinkohle als Primärenergieträger liefert nur ein Beispiel für das damit verbundene Wachstumspotenzial. Nach Einschätzung renommierter Experten wird Kohle schon in den nächsten Jahren eine höhere Bedeutung als Öl und Gas einnehmen. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch die starke Nachfrage aus China und Indien. Alleine bis 2016 soll der weltweite Kohleabbau um 1 Mrd. Tonnen gesteigert werden.

Segment Semperform

Das Segment Semperform ist hauptsächlich in Europa tätig und konnte sich in Marktnischen erfolgreich positionieren. Der Erfolg der wichtigsten Produktgruppe, der Fensterprofile, hängt von Investitionen in die Infrastruktur und der Situation der Baubranche ab. Die Nachfrage nach Produkten der Business Unit Industrieformteile steht in Abhängigkeit zur Entwicklung der Bauund Industriebranchen sowie des Eisenbahnoberbaus. Der Geschäftsverlauf der Business Unit Handläufe, ein weiteres Hauptprodukt des Segments, wird von den Infrastrukturinvestitionen und der Urbanisierung (Kaufhäuser, U-Bahnen, Flughäfen) vor allem in Asien beeinflusst. Die Nachfrage nach Seilbahnfutterungen wird neben der Errichtung von Neuanlagen von der Beanspruchung der bestehenden Anlagen und damit letztlich vom Schneeaufkommen in Wintersportdestinationen bestimmt. Der Absatz von Ski- bzw. Gummifolien des Segments Semperform hängt von der Nachfrage nach Skiern und Snowboards ab.

unternehmensstrategie

Die Semperit Gruppe verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie und nutzt aktiv Chancen zur weiteren Internationalisierung und Diversifikation.

Das übergeordnete Ziel der Unternehmensstrategie ist eine nachhaltige und kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswerts und die Positionierung als erfolgreichstes Unternehmen der Kautschuk- und Kunststoffindustrie. Wachstumsimpulse werden von den Segmenten Sempermed, Semperflex und Sempertrans erwartet. Darüber hinaus wirkt das Segment Semperform mit seiner breiten Marktaufstellung und soliden Cash-Flow-Generierung stabilisierend.

Strategische Ziele im Überblick

Das zentrale Element der Semperit Unternehmensstrategie ist die Beschleunigung des Umsatzund Ertragswachstums. Erklärtes Ziel ist es, in den Jahren 2010 bis 2015 im Durchschnitt (CAGR) ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen. Erreicht werden sollen diese Wachstumsraten sowohl organisch als auch durch selektive Akquisitionen.

Ziele / Kenngrößen 2015 Strategie 2015 Umgesetzte Maßnahmen 2010 – 2012
Durchschnittlich zweistelliges
Umsatzwachstum von
2010 bis 2015 (CAGR)
Ambitionierte organische Wachs
tumsstrategie und selektive,
strategische Akquisitionen in den
Durchschnittliche Wachstumsrate von 9,6% in den Jahren
2010 bis 2012 erzielt
Sektoren Medizin und Industrie Mit Latexx Partners größte Akquisition der Unternehmens
geschichte im Sektor Medizin in 2012 durchgeführt
EBIT-Marge 8% – 11% Flexibilität und Effizienz in der
Produktion erhöhen, globales
Kostenmanagement, qualitätsori
entierte Preisgestaltung, aktives
Rohstoffmanagement
EBIT-Marge innerhalb der Bandbreite,
erfolgreicher Turnaround von Sempertrans erzielt
Nettoverschuldung
zu EBITDA max. 1,5x
Verbesserung der Kapitalstruktur
durch Ausnutzung unterschiedli
cher Finanzierungsmöglichkeiten,
aktives Working Capital
Management, optimiertes
Cash Management
Keine Nettoverschuldung, sondern Nettoliquidität von
14,8 Mio. EUR per Ende 2012
Positionierung als
attraktiver Arbeitgeber
Globale leistungsorientierte
Management- und Führungskultur
Signifikante Veränderungen in der Organisation umgesetzt:
Rekrutierung von Top-Talenten und Einführung von globalen
leistungsorientierten HR-Tools (siehe Seite 71)

Für die beiden Sektoren Medizin und Industrie müssen dabei unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten beachtet werden. Während im Sektor Medizin Kapazitätssteigerungen mit den langfristigen Marktchancen abzustimmen sind, unterliegt der Sektor Industrie mit seinen Segmenten Semperflex, Sempertrans und Semperform in weiten Teilen einer zyklischen Nachfrage. Die diesbezüglichen Produktionskapazitäten und Ressourcen sind deshalb flexibel und rasch an die jeweiligen Nachfrageentwicklungen anzupassen.

Die Stabilität des Sektors Medizin in Kombination mit der Dynamik des Sektors Industrie verleiht der Semperit Gruppe gemeinsam mit der internationalen Ausrichtung eine wertvolle sektorale wie auch geografische Diversifikation. Nachstehend findet sich ein Überblick der wichtigsten strategischen Stoßrichtungen sowie deren Ziele und Umsetzungsstand.

Strategieprozess

Mit Jahresende 2010 wurde ein unternehmensweiter Prozess zur Neuausrichtung und Konkretisierung der Unternehmensstrategie gestartet, der Anfang 2011 in ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Erreichung der Wachstumsziele mündete. Bis Ende 2012 wurden in allen Segmenten sowie auf Konzernebene wesentliche Meilensteine auf diesem ambitionierten internationalen Wachstumspfad umgesetzt. Die strategischen Zielsetzungen werden im Rahmen des Executive Committee, das sich neben den Vorständen aus den Leitern der Segmente und zentralen Stabsstellen formiert, laufend hinterfragt und aktualisiert. Der Aufsichtsrat der Semperit AG Holding wird über den Vorstand regelmäßig in diesen Prozess eingebunden. Begleitet wird der gesamte Strategieprozess von der Abteilung Corporate Development. Die Umsetzung der akkordierten Maßnahmen liegt in der Verantwortung der Segmentleiter, die dabei von den Stabsstellen unterstützt werden.

Wachstumspotenziale

Die Strategie der Semperit Gruppe zielt darauf ab, in allen Segmenten führende Marktpositionen zu erreichen bzw. abzusichern. Diese Wachstumsstrategie stützt sich auf starkes organisches Wachstum, umfasst aber auch selektive Akquisitionen im operativen Kerngeschäft. Aus regionaler Sicht fokussiert die Expansionsstrategie der Semperit Gruppe vor allem auf die Wachstumsmärkte in Asien und Lateinamerika. Den wichtigsten Nachfragetrend bildet im Sektor Medizin der weltweit kontinuierlich steigende Bedarf nach Untersuchungs- wie auch Operationshandschuhen. Im Sektor Industrie wird die Nachfrage unter anderem durch den weltweiten Bedarf nach Rohstoffen und Energie, den Ausbau der Infrastruktur und die Automatisierung des Agrarsektors getragen.

Zentrale Erfolgsfaktoren der Semperit Gruppe

Aufbauend auf dem kontinuierlichen Erfolgskurs der letzten 20 Jahre verfolgt die aktuelle Strategie der Semperit Gruppe eine deutliche Beschleunigung des Wachstums. Nachstehende Erfolgsfaktoren bilden das solide Fundament aller diesbezüglichen Vorhaben und Zielsetzungen.

Marktorientierung und Kundenbeziehungen im Fokus

Im Zentrum aller Bemühungen der Semperit Gruppe stehen die Sicherstellung und laufende Verbesserung der Kundennähe und Marktorientierung. Die für alle Segmente weltweit durchgeführte Kundenumfrage 2011/2012 stieß auf großes Interesse, wie die Rücklaufquote von über 40% bestätigte. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden systematisch erfasst und analysiert und mündeten in konkrete Initiativen, die sukzessive umgesetzt werden. Dazu zählen vor allem die Verbesserung der gesamten Auftragsabwicklung und der Logistikkette sowie die Intensivierung der laufenden Kundenkommunikation.

Eine starke lokale Präsenz gewährleistet die physische Nähe zu den Kunden und eine auf die Bedürfnisse des lokalen Marktes zugeschnittene und wettbewerbsfähige Produktpalette.

Innovationskraft und Produktentwicklung

Das konzernweite Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit Gruppe in Wimpassing verantwortet die kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette sowie die laufende Optimierung der Produktionsabläufe und des Ressourceneinsatzes. So dienen gezielte Aktivitäten in der Forschung und Entwicklung zum Beispiel der Minimierung des Rohstoff- und Energieeinsatzes sowie des Abfalls und Ausschusses im Herstellungsprozess. Jahrzehntelanges Know-how in Kombination mit moderner Technik und intensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gewährleisten innovative Produktlösungen zur Erfüllung von spezifischen Markt- und Kundenanforderungen. So gelang es Sempermed als weltweit erstem Hersteller, einen Operationshandschuh aus dem naturlatexähnlichen Material Polyisopren zu entwickeln, der anstelle von allergieauslösenden Beschleunigerchemikalien durch UV-Licht vernetzt wird. Diese Innovation wurde im November 2012 auf der weltweit größten Medizinfachmesse "Medica" in Düsseldorf erstmals präsentiert; die Markteinführung ist für 2013 geplant. Weitere Innovationen werden auf Seite 61 dieses Berichts vorgestellt.

Leistungsorientierung und neue Organisationsstruktur

Die Semperit Gruppe sieht im Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in einer gemeinsamen starken Wertekultur entscheidende Erfolgsfaktoren zur Realisierung der Wachstumsstrategie. Um den damit verbundenen Ansprüchen gerecht werden zu können, wurde 2012 ein umfangreiches Karriere- und Nachfolgeplanungsprogramm etabliert, die Recruiting-Aktivitäten erneuert und intensiviert und für Führungskräfte ein hochkarätiges Leadership-Development-Programm gestartet. Darüber hinaus wurde 2012 eine klare Organisationsstruktur implementiert und ein neues globales Steuerungssystem über Management by Objectives gepaart mit einem global einheitlichen Bonussystem eingeführt.

Die Entwicklung einer leistungsorientierten Führungskultur nimmt in der Human-Resources-Strategie ebenso eine zentrale Rolle ein wie professionelle Feedback-Gespräche oder Instrumente zur internen Karriere- und Nachwuchsplanung und zur Förderung des internationalen Erfahrungsaustausches innerhalb der Gruppe. Details zu Human Resources bei Semperit finden sich ab Seite 71 dieses Berichts.

Solide Bilanzstruktur, hohe Ertragskraft

Mit einer Eigenkapitalquote von 49,3% per Jahresende 2012 und einer Eigenkapitalrentabilität von 11,4% für das Geschäftsjahr 2012 erreicht die Semperit Gruppe im Branchenvergleich ein überdurchschnittlich hohes Niveau. Im Fokus des Finanzmanagements stehen die Verteidigung dieser soliden Basis sowie die Sicherstellung der hohen Innenfinanzierungskraft durch eine stabile Cash-Flow-Generierung. Zudem wird eine Dividendenpolitik verfolgt, die eine attraktive und kontinuierliche Aktionärsvergütung auf branchenüblichem Niveau sicherstellt. Für 2012 und die Folgejahre wird eine Ausschüttungsquote von rund 30% des Jahresüberschusses (Ergebnisses nach Steuern) angestrebt.

Die Absicherung der Liquidität und die Erhaltung der sehr attraktiven Kapitalstruktur nehmen insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit eine hohe Priorität ein. Mit liquiden Mitteln in Höhe von 133,3 Mio. EUR und einem nicht ausgenutzten Teil des Rahmenkreditvertrages in Höhe von 80 Mio. EUR verfügt die Semperit Gruppe über eine ausreichende Liquidität zur Finanzierung ihrer strategischen Vorhaben.

Stabilität gewährleistet auch die Aktionärsstruktur der Semperit AG Holding, mit einem langfristig orientierten Mehrheitseigentümer, der B & C Industrieholding GmbH, die per 31.12.2012 54,2% der Aktien hielt.

Sempermed

Mit einem Umsatz in Höhe von 383,5 Mio. EUR im Jahr 2012 verantwortet das Segment Sempermed etwas mehr als 45% aller Umsatzerlöse der Semperit Gruppe. Sempermed entwickelt, produziert und vertreibt ein umfangreiches Portfolio an Untersuchungs-, Schutzund Operationshandschuhen.

Produktportfolio

Untersuchungs- und Schutzhandschuhe

Das Segment Sempermed erzielt den überwiegenden Teil seiner Umsatzerlöse durch den Absatz von Untersuchungs- und Schutzhandschuhen, den kleineren Teil durch Operationshandschuhe. Unter der Marke Sempercare® wird das breite Spektrum der medizinischen Untersuchungshandschuhe für den täglichen Einsatz in Krankenhäusern, in der Pflege, im Dentalbereich und bei den niedergelassenen Ärzten angeboten.

Semperguard® nennt sich die Marke für Ein- und Mehrwegschutzhandschuhe, die Schutz in unterschiedlichen Anwendungsbereichen bieten, beispielsweise im Labor- und Pharmabereich, in der Lebensmittelindustrie sowie in der professionellen Reinigung und Hygiene. Aufgrund des immer stärker ausgeprägten Hygienebewusstseins ist der Endkundenbereich, der über den Einzelhandel versorgt wird, von zunehmender Bedeutung für diese Produktgruppe.

Produziert werden die weltweit vertriebenen Untersuchungs- und Schutzhandschuhe in Thailand, wo Semperit mit Sri Trang Agro-Industry zwei Standorte unterhält: In Hatyai, einer Stadt im Süden Thailands unweit der Grenze zu Malaysia, betreibt Sempermed drei der weltgrößten Werke ihrer Branche. Etwa 300 Kilometer nördlich von Hatyai liegt Surat Thani, wo Sempermed seit Ende 2011 Handschuhe produziert.

Durch die Akquisition von Latexx Partners im vierten Quartal 2012 hat Semperit seine weltweite Marktposition signifikant gestärkt. Nunmehr verfügt Semperit auch über beachtliche Produktionskapazitäten in Kamunting, Malaysia. Aufgrund dieser akquisitorischen Ausweitung der Produktionskapazitäten werden die Pläne zum Bau einer Fabrik in Trang, Thailand, nicht weiter verfolgt.

Die technologische Weiterentwicklung aller Sempermed Produktionsanlagen wird vom Technologiezentrum in Wimpassing verantwortet. Neben der Absicherung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualitätsstandards stehen dabei Effizienzsteigerungen und ein möglichst sparsamer Einsatz aller Ressourcen im Vordergrund. Die weitere Automatisierung von Prozessen, wie etwa bei der Verpackung, ist dafür ebenso notwendig wie die laufende Optimierung der Prozesse oder das Ausloten von Produkteigenschaften entsprechend der Kundenbedürfnisse bzw. -erwartungen.

Sempercare Nitrile Skin2

Operationshandschuhe

Unter der weltweit bekannten Marke Sempermed® werden medizinischen Einrichtungen hochqualitative Operationshandschuhe aus Naturlatex (gepudert und puderfrei) sowie aus dem synthetischen Material Polyisopren in unterschiedlichen Varianten angeboten. Die Produktion aller Operationshandschuhe erfolgt im niederösterreichischen Wimpassing. Im rund 60 Kilometer davon entfernten Sopron in Ungarn werden die arbeitsintensive Qualitätskontrolle und die Verpackung durchgeführt.

Absatzmärkte und Vertrieb

Mit einem Anteil von rund 45% bildet Nord- und Südamerika den wichtigsten Absatzmarkt der Sempermed, gefolgt von Europa mit 40%. Auf den asiatisch-pazifischen Raum entfallen mehr als 10%, auf andere Länder weniger als 5%. Durch die Akquisition von Latexx Partners wird sich bis Ende 2013 der Anteil von Europa auf unter 40% verringern, der von Asien steigen und der von Nord- und Südamerika in etwa konstant bleiben.

Bei den Untersuchungs- und Schutzhandschuhen nimmt Sempermed mit einem Absatz von 13,5 Mrd. Stück (+10% gegenüber 2011) einen Weltmarktanteil von etwa 8% ein. Darin inkludiert sind rund 2,0 Mrd. Stück Vinyl-Handschuhe und Nischenprodukte, die als Handelsware von Sempermed vertrieben werden.

Hinsichtlich verwendeter Rohstoffe erhöhte sich 2012 der Anteil der aus dem synthetischen Material Nitril hergestellten Untersuchungs- und Schutzhandschuhe auf rund 35% nach 30% in 2011. Naturlatex war der Grundstoff von rund 55% aller Produkte der Sempermed (2011: 60%). Durch die Akquisition von Latexx Partners wird der Anteil der auf Nitril-Basis hergestellten Handschuhe steigen. Der Rest entfällt auf synthetischen Latex aus Vinyl/PVC.

Im deutlich kleineren Markt für Operationshandschuhe setzte Sempermed 2012 mehr als 130 Mio. Paar ab (+3% gegenüber 2011) und nahm damit einen Weltmarktanteil von rund 7% ein. In diesem Geschäftsfeld wird das Ziel verfolgt, bis 2015 rund 160 Mio. Paar Operationshandschuhe abzusetzen und einen Weltmarktanteil von 8% zu erreichen.

Der Vertrieb für alle Handschuhe erfolgt über ein weltweit etabliertes Netzwerk von ausgewählten Distributionspartnern und eigenen Vertriebsniederlassungen. Im Rahmen von Messen wie der Medica oder der A+A in Düsseldorf informiert Sempermed regelmäßig über aktuelle Produktinnovationen und Einsatzmöglichkeiten zur Unterstützung der Vertriebsaktivitäten. Die wichtigste Innovation des Jahres 2012 ist der Sempermed Syntegra® UV, ein Operationshandschuh ohne die allergieauslösenden Beschleunigerchemikalien, der im November 2012 auf der Medica der Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde und 2013 am Markt eingeführt wird.

Geschäftsverlauf und Highlights 2012

Das Segment Sempermed konnte im Geschäftsjahr 2012 eine Umsatzsteigerung um 3,2% bzw. 12 Mio. EUR auf 383,5 Mio. EUR erzielen. Davon sind rund 15 Mio. EUR auf die im vierten Quartal erfolgte Konsolidierung von Latexx Partners zurückzuführen. Bei einem EBIT von 27,6 Mio. EUR errechnet sich für 2012 eine EBIT-Marge von 7,2% nach 9,3% in 2011. Marktüberkapazitäten, intensiver Preisdruck aufgrund des damit verbundenen Verdrängungswettbewerbs sowie eine geringere Auslastung und höhere Energiekosten im ersten Quartal waren die Hauptfaktoren dieser Entwicklung. Zudem belasteten Anlaufkosten für die neue Anlage in Surat Thani, Thailand, die EBIT-Marge.

Kennzahlen Sempermed
2012 Veränderung 20111) 20101)
Umsatz in Mio. EUR 383,5 3,2% 371,5 316,4
EBITDA in Mio. EUR 41,5 –6,5% 44,4 56,9
EBITDA-Marge in % 10,8 –1,2 PP 12,0 18,0
EBIT in Mio. EUR 27,6 –19,8% 34,4 47,1
EBIT-Marge in % 7,2 –2,1 PP 9,3 14,9
Investitionen in Mio. EUR 20,0 –3,7% 20,7 26,8
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 5.265 8,9% 4.834 4.244

1) 2011 angepasst, 2010 nicht angepasst

Akquisition von Latexx Partners

Im Rahmen ihrer ambitionierten Wachstumsstrategie konnte die Semperit Gruppe 2012 die Mehrheitsanteile an dem börsennotierten Unternehmen Latexx Partners mit Sitz in Malaysia übernehmen. Latexx Partners wurde 1988 gegründet und ist seit 1996 an der Börse in Kuala Lumpur / Malaysia gelistet. Nachdem im Oktober 2012 der Erwerb von Aktien und Optionsscheinen (Warrants) im Ausmaß von 47,3% aller Anteile an Latexx Partners verlautbart wurde, stellte Semperit ein freiwilliges, bedingtes Angebot für alle restlichen Aktien und Optionsscheine. Darüber hinaus wurden am freien Markt Aktien zugekauft. Per Jahresende 2012 wurden 82,9% aller Aktien und 98,8% aller Optionsscheine (Warrants) gehalten, wofür in Summe rund 131 Mio. EUR aufgewendet wurden.

Latexx Partners ist der weltweit sechstgrößte Hersteller von medizinischen Handschuhen und einer der führenden Anbieter in Malaysia. Latexx Partners beliefert über 300 Kunden in 80 Ländern und beschäftigt fast 2.000 Mitarbeiter. Die Aufnahme in den Konsolidierungskreis der Semperit AG Holding erfolgte mit 31. Oktober 2012. Die damit verbundenen Auswirkungen werden ausführlich im Anhang des Konzernabschlusses dieses Berichts beschrieben. Latexx Partners verfügt über eine attraktive Kostenstruktur und eine starke OEM-Positionierung. Die hochflexible Produktion und die Entwicklung innovativer Produkte wie des ultradünnen Nitril-Handschuhs durch Latexx Partners sind weitere Gründe für die Stärkung der weltweiten Marktposition der Semperit Gruppe.

Semperit verfolgt für 2013 das Ziel, Latexx Partners stärker in das globale Sempermed Vertriebsnetzwerk zu integrieren, um die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen zu können. Zusätzlich sind weitere Investitionen am Standort in Malaysia geplant. Zudem werden die internationalen Semperit Standards in der Produktion eingeführt. Latexx Partners wird durch die Akquisition mit Semperit Teil eines global führenden, stark wachstumsorientierten Unternehmens.

Markttrends und Potenzial

Untersuchungs- und Schutzhandschuhe

Die weltweite Nachfrage nach Untersuchungs- und Schutzhandschuhen weist starke regionale Unterschiede und Besonderheiten auf. Der Gesamtmarkt für 2012 wird auf rund 160 Mrd. Stück geschätzt. Davon entfallen Anteile von jeweils rund 30% auf Nordamerika, Europa und Asien sowie 10% auf Lateinamerika und die übrigen Märkte. Die geschätzte Verteilung nach Rohstoffen zeigt derzeit einen Gleichstand zwischen dem natürlichen Rohstoff Naturlatex und den synthetischen Alternativen Nitril sowie Vinyl/PVC. Für die Folgejahre wird mit einer weiteren Zunahme der Marktanteile für Nitril-, aber auch für Vinyl/PVC-Handschuhe gerechnet.

Der Jahresverbrauch pro Kopf liegt in den USA bei 150 bis 160 Stück Handschuhen und ist damit etwa zehnmal so hoch wie in Asien. Der Vergleichswert für Europa beläuft sich auf rund 60 bis 70 Handschuhe. Bedingt durch das höhere Ausgangsniveau in den USA und Europa liegt das jährliche Wachstum in diesen Märkten lediglich bei 4% bis 6%. Deutlich dynamischer zeigen sich hingegen der asiatische Raum und die Länder Lateinamerikas, aber auch die osteuropäischen Märkte wie Russland und die Ukraine. Die jährlichen Steigerungsraten belaufen sich in diesen Märkten auf 8% bis 10%. Der Grund für diese Dynamik liegt in einem zunehmenden Hygienebewusstsein, aber auch in strengeren Auflagen im öffentlich-medizinischen Bereich und dem niedrigeren Ausgangsniveau. In Summe wird von einem globalen Volumenwachstum von 5% bis 7% pro Jahr ausgegangen.

Für das strategische Ziel, bis 2015 in Summe rund 23 Mrd. Handschuhe abzusetzen und damit einen Weltmarktanteil von 12% zu erreichen, ist die Akquisition von Latexx Partners in Malaysia von großer Bedeutung. Darüber hinaus verfolgt Sempermed die laufende Ausweitung der Vertriebsaktivitäten in den stark wachsenden Märkten. So wurde 2013 ein Vertriebsbüro für Lateinamerika in Santiago de Chile und für den asiatischen Markt in Singapur eröffnet. Eine Erhöhung der Marktanteile in Europa und den USA wird ebenfalls angestrebt.

Operationshandschuhe

Bei einem jährlichen Wachstum von etwa 3% beläuft sich die weltweite Nachfrage nach Operationshandschuhen aktuell auf 1,7 Mrd. Paare bzw. 3,4 Mrd. Stück. Aufgrund des Einsatzgebiets und des damit verbundenen hohen Schutzbedürfnisses agieren die Zielgruppen konservativ und müssen von nachhaltiger Zuverlässigkeit der Produkte und weiteren Produktinnovationen kontinuierlich überzeugt werden. Sempermed profitiert von einem starken Markenimage und wird die notwendige Differenzierung zur Abgrenzung gegenüber Mitbewerbern weiter vorantreiben.

Semperflex

Mit einem Umsatz in Höhe von 180,6 Mio. EUR im Jahr 2012 erzielte das Segment Semperflex etwas mehr als 20% der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe. Semperflex entwickelt, produziert und vertreibt Hydraulikschläuche, Industrieschläuche sowie Elastomer- und Verschleißschutzplatten.

Produktportfolio

Hydraulikschläuche bilden die größte Business Unit von Semperflex. Sie kommen zur Druckund Kraftübertragung in hochleistungsfähigen Großmaschinen wie Baggern oder Kränen zum Einsatz. Das Portfolio reicht von Standard-Hydraulikschläuchen entsprechend weltweit relevanten Normen über Hydraulikschläuche für moderne Hochleistungs-Hydraulikanwendungen bis hin zu Spiralschläuchen mit ihren hohen Anforderungen hinsichtlich Druck- und Temperaturbelastung sowie Impulsfestigkeit.

Die Business Unit Industrieschläuche deckt die breite Palette für Anwendungen in Industrie und Gewerbe ab. So finden sich Industrieschläuche von Semperflex auf Milchsammel- oder Kanalreinigungswägen ebenso wie auf Flugzeugbetankungsanlagen, im Bergbau, in der Getränkeindustrie, in Stahlwerken oder in der Bauindustrie.

Elastomer- und Verschleißschutzplatten bilden ein weiteres Geschäftsfeld von Semperflex. Elastomerplatten werden vorwiegend an Stanzbetriebe bzw. technische Händler geliefert, die daraus Dichtungen jeder Art gewinnen. Verschleißplatten kommen unter anderem für Verkleidungen zum Einsatz und überzeugen durch ihre gute Verarbeitbarkeit und Abriebfestigkeit.

Produktionsstandorte

Am Standort Wimpassing in Österreich erfolgt die Fertigung von spiralisierten Hydraulikschläuchen, stahldorngefertigten Industrieschläuchen sowie von Elastomer- und Verschleißschutzplatten. In Hatyai, Thailand, betreibt Semperflex gemeinsam mit der Sri Trang Agro-Industry eines der größten Schlauchwerke Asiens, das seit über 15 Jahren für die Produktion der weltweit vertriebenen Hydraulikschläuche verantwortlich ist. In Shanghai, China, wird ein weiteres Hydraulik-Schlauchwerk in Asien betrieben.

In Odry, Tschechien, ist das Kompetenz- und Fertigungszentrum der sogenannten Long-Length-Industrieschläuche angesiedelt. Hier werden auch Hydraulik-Geflechtschläuche für den europäischen Markt produziert. Im zentralen Hydraulik-Hose-Test-Center erfolgt zudem die Qualitätssicherung für diese Produktgruppe. Im norditalienischen Rovigo werden maßgeschneiderte Industrieschläuche für individuelle Anwendungen gefertigt. Um für die verstärkte Nachfrage bei einem deutlichen Anspringen der globalen Konjunktur gerüstet zu sein, wurde 2012 in die Erweiterung der Kapazitäten in Tschechien, Thailand und China investiert.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Semperflex Produktportfolios und der angewendeten Produktionstechnologien erfolgt im Technologiezentrum in Wimpassing, Österreich. Durch zentral definierte Standards wird eine global einheitliche Qualität sichergestellt. In allen weltweiten Produktionsstandorten kommen vergleichbare Produktionsverfahren und Rohstoffe zum Einsatz. Die Kunden können somit weltweit auf die Qualität von Semperflex vertrauen und profitieren gleichzeitig von der geografischen Nähe.

Absatzmärkte und Vertrieb

Zu den Kunden der Business Unit Hydraulikschläuche zählen vor allem große, namhafte Schlaucheinbinder, die Schlaucharmaturen mit den Schläuchen verbinden und weiterverkaufen, sowie Händler. Die Endabnehmer von Hydraulikschläuchen finden sich zu rund 50% in der Bauindustrie (z.B. in Baumaschinen wie Baggern), zu rund 30% in der Landwirtschaft (z.B. in landwirtschaftlichen Maschinen wie Mähdreschern) und zu 20% im Bergbau (z.B. Spezialfahrzeuge in Minen). Aus geografischer Sicht entfallen auf Europa rund 50% des Absatzes, der Rest verteilt sich auf Nord- und Südamerika sowie Asien.

Die Industrieschläuche werden über Vertriebspartner im technischen Handel an Kunden aus der Chemie-, Gas-, Prozess- und Mineralölindustrie vertrieben. Beliefert werden darüber hinaus auch Kunden aus der Lebensmittelbranche, dem Fahrzeugbereich oder der Recyclingindustrie. Die Industrieschläuche von Semperflex werden derzeit nahezu ausschließlich in Europa abgesetzt, vorwiegend aufgrund der weltweit sehr unterschiedlichen Normen. Bei Hydraulikschläuchen ermöglichen hingegen weltweit einheitliche Normen einen weiteren Aktionsradius.

Elastomer- und Verschleißschutzplatten finden beispielsweise Verwendung als Verkleidungen in Autoinnenräumen oder in der Lebensmittelindustrie bei der Verarbeitung von Lebensmitteln oder Flüssigkeiten. Der Absatzmarkt beschränkt sich auf Europa.

Geschäftsverlauf und Highlights 2012

Das Segment Semperflex verbuchte im Geschäftsjahr 2012 trotz der Eintrübung der Konjunktur, die sich besonders im vierten Quartal bemerkbar machte, lediglich einen leichten Rückgang der Umsatzerlöse um 3,4% auf 180,6 Mio. EUR. Trotz der geringeren Absatzmenge war es aufgrund einer exzellenten Vertriebsleistung vor allem in Europa und den USA möglich, die Marktanteile im Vergleich zum Mitbewerb zu halten bzw. auszubauen.

Das EBIT verbesserte sich im Vergleich zum bereits starken Jahr 2011 um 12,5% auf 27,6 Mio. EUR, die EBIT-Marge liegt bei 15,3% nach 13,1%. Neben Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion trugen auch das verbesserte Rohstoffmanagement und die zeitnahe bzw. bedarfsgerechte Erhöhung aber auch Reduktion der Produktionskapazitäten an die rückläufige Nachfrage zu dieser Entwicklung bei.

Kennzahlen Semperflex
2012 Veränderung 20111) 20101)
Umsatz in Mio. EUR 180,6 –3,4% 186,9 145,5
EBITDA in Mio. EUR 38,6 9,7% 35,2 34,2
EBITDA-Marge in % 21,4 2,6 PP 18,8 23,5
EBIT in Mio. EUR 27,6 12,5% 24,5 24,2
EBIT-Marge in % 15,3 2,2 PP 13,1 16,7
Investitionen in Mio. EUR 15,0 –6,6% 16,1 13,9
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 1.368 –1,0% 1.383 1.161

1) 2011 angepasst, 2010 nicht angepasst

Markttrends und Potenzial

Die Hydraulik- und Industrieschläuche des Segments Semperflex kommen zum einen in der Bau- und Transportindustrie zum Einsatz, weshalb das Ausmaß der Investitionen in die Infrastruktur die Nachfrage bestimmt. Zum anderen finden sich Semperflex Produkte auch in landwirtschaftlichen Maschinen wie Traktoren, Mähdreschern und Erntemaschinen, weshalb die Entwicklung und Prosperität des Agrarsektors ebenfalls die Nachfrage beeinflussen. Von Relevanz ist hierbei die fortschreitende Automatisierung in Asien und Lateinamerika durch vermehrten Maschineneinsatz.

In 2012 zeigten sich unterschiedliche Trends: Während in Europa und den USA lediglich ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, musste in Asien ein deutlicher Nachfragerückgang festgestellt werden. Vor allem in China und in Südostasien entwickelte sich die Nachfrage aufgrund hoher Lagerbestände deutlich schwächer. Der globale Markt schrumpfte 2012 und wird auch noch 2013 von rückläufigen Tendenzen geprägt sein.

Sempertrans

Als einer der weltweit größten Anbieter von technischen Förderbändern konnte das Segment Sempertrans im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 143,8 Mio. EUR erzielen und verantwortet damit etwas mehr als 15% des Gesamtumsatzes.

Produktportfolio

Sempertrans hat sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Förderbändern spezialisiert und überzeugt in diesem Geschäftsfeld mit einem umfangreichen und hochqualitativen Produktportfolio. Technische Förderbänder kommen unter anderem im Bergbau, in der Stahlindustrie, der Zementindustrie, in Kraftwerken sowie im Tiefbau und in der Transportindustrie – vor allem bei Hafenanlagen – zum Einsatz. Das Produktportfolio von Sempertrans umfasst sowohl Förderbänder mit Textil- als auch mit Stahlseilkarkassen und geht optimal auf die Anforderungen der jeweiligen Einsatzgebiete ein. Zentrale Eigenschaften sind dabei Abrasionsfestigkeit, Hitze- oder Ölbeständigkeit bei gleichzeitig ausgezeichneten Leistungsdaten im hochfesten Bereich.

Mit hoher technischer Kompetenz unterstützt Sempertrans die Kunden bei der Auslegung und Spezifikation der Fördergurtbänder, um einen optimalen Einsatz ihrer Gesamtanlagen sicherzustellen. Service- und Beratungsleistungen für Montage, Betrieb und Wartung liefern darüber hinaus wertvolles Feedback für die laufende Weiterentwicklung des Produktportfolios.

Dank einer mehr als fünfzigjährigen Erfahrung kann Sempertrans für nahezu jeden Anwendungsbereich die optimale Lösung anbieten. Die Stahlseilfördergurte von Sempertrans zeichnen sich durch hohe Betriebssicherheit und lange Lebensdauer aus. Ihre Gurtbreite reicht von 500 Millimeter bis 3.200 Millimeter, und je nach Anwendungsgebiet muss darüber hinaus unterschiedlichen Anforderungen entsprochen werden. Sempertrans Stahlseilfördergurte kommen bei besonders harten Bedingungen und weiten Achsabständen zum Einsatz und bestechen durch ihre hohe Zugfestigkeit.

Textilfördergurte werden von Sempertrans in einer Bandbreite von 400 Millimetern bis 2.750 Millimetern hergestellt und dienen dem Transport von Schüttgütern jedweder Charakteristik. Beispielsweise wurde der Transoil-Fördergurt speziell für die Förderung von öl- oder fetthaltigen Produkten entwickelt. Mit Transflam bzw. Transtherm werden feuer- bzw. hitzebeständige Förderbänder angeboten.

Querschnitt eines Förderbandes mit Stahlseilen

Produktionsstandorte

Am Standort Bełchatów in Polen stellt Sempertrans hochqualitative Stahlseilgurte und Textilgurte her. Spezialität dieser Produktionsstätte sind schwere, hochfeste und (über)breite Stahlseilgurte. In der auf demselben Werksgelände liegenden Fabrik Stolin werden auch Stahlseile für die interne Verwendung produziert, womit individuelle Lösungen und kurze Lieferzeiten sichergestellt werden. In einem Vorort von Paris konzentriert sich der Produktionsstandort Argenteuil auf die Herstellung von technisch anspruchsvollen Textil- und Stahlseilfördergurten für Spezialanwendungen.

In Asien ist Sempertrans mit zwei eigenen Produktionsstätten auf den wachstumsstarken Märkten Indien und China vertreten. In Indien zählt Sempertrans Nirlon seit dem Jahr 2000 zur Semperit Gruppe. In der Stadt Roha, die rund 120 Kilometer südöstlich von Mumbai liegt, werden leichte und mittelschwere Textilfördergurte von höchster Qualität erzeugt. In China erwarb Semperit im Jahr 2009 einen Mehrheitsanteil an Sempertrans Best. Die Produktionsstätte in der Provinz Shandong stellt Textil- und Stahlseilfördergurte her.

Absatzmärkte und Vertrieb

Die Gesamtproduktion von Sempertrans belief sich 2012 auf rund 33.000 Tonnen nach 36.000 Tonnen im Vorjahr. Weltweit ist Sempertrans mit einem Anteil von rund 5% die Nummer 4. Zu den direkt belieferten Kunden zählen vorwiegend Abnehmer aus dem Bergbau (vor allem Obertage-Bergbau) und der Schwerindustrie. Darüber hinaus werden Anlagenbauer, Distributoren und Serviceunternehmen beliefert. Die Betreuung aller Kundensegmente erfolgt über ein weltweit agierendes Vertriebsteam und ein professionelles Key Account Management. Mit Sempertrans Maintenance France Nord steht den weltweiten Kunden eine besondere Serviceeinheit zur Verfügung, die sich durch hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung in der Installation und Wartung von Förderbändern an der Anlage auszeichnet.

Geschäftsverlauf und Highlights 2012

Das Segment Sempertrans verzeichnete im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatzrückgang um 2,2% auf 143,8 Mio. EUR. Diese Entwicklung basiert überwiegend auf Mengeneffekten, die aus der planmäßigen Volumensverschiebung von Standardtextilbändern hin zu höherwertigen Spezialtextil- und Stahlbändern resultierten. Die Bedeutung dieser Strategie spiegelt sich im Anstieg des EBIT um 47,5% auf 16,0 Mio. EUR wider, die EBIT-Marge liegt bei 11,1% nach 7,4%.

Ein besonderes Highlight gelang Sempertrans im Berichtsjahr mit der Entwicklung eines energiesparenden Förderbands, das sich durch eine neue Gummimischung auszeichnet. Sie ermöglicht eine signifikante Reduktion des Laufwiderstands und damit eine Energieeinsparung von bis zu 25% im Vergleich zu konventionellen Fördergurtanlagen. Die erfolgreiche Markteinführung der Energiesparförderbänder unterstreicht ein erster Großauftrag im Jänner 2013: Sempertrans wird rund 30 km Förderbänder an den polnischen Energieversorger PGE liefern.

Darüber hinaus konnten im Berichtsjahr vor allem auf dem südamerikanischen Markt Absatzerfolge verzeichnet werden; beispielsweise lieferte Sempertrans einen Großauftrag in eine der bedeutendsten Kupferminen Chiles. Interessante Projekte liefen auch in Afrika, wo Produkte von Sempertrans bei der Gewinnung von Phosphaten und anderen chemischen Grundstoffen zum Einsatz kommen.

Kennzahlen Sempertrans
2012 Veränderung 20111) 20101)
Umsatz in Mio. EUR 143,8 –2,2% 147,0 118,1
EBITDA in Mio. EUR 21,2 47,0% 14,4 3,6
EBITDA-Marge in % 14,7 4,9 PP 9,8 3,0
EBIT in Mio. EUR 16,0 47,5% 10,8 0,0
EBIT-Marge in % 11,1 3,7 PP 7,4 0,0
Investitionen in Mio. EUR 1,9 –6,3% 2,0 5,9
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 928 –0,3% 931 927

1) 2011 angepasst, 2010 nicht angepasst

Markttrends und Potenzial

Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen und Energie sind zwei aktuelle Megatrends, die in den nächsten Jahren vor allem von Asien und Lateinamerika getragen werden. Um von dieser Entwicklung durch höhere Marktanteile zu profitieren, wird Sempertrans die Bearbeitung dieser Regionen verstärken. Für 2013 und die folgenden Jahre sind entsprechende Investitionen geplant. Der strategische Fokus liegt auf hochwertigen Anwendungsbereichen und in den florierenden Wachstumsmärkten – insbesondere in Asien.

Semperform

Als einer der führenden europäischen Produzenten von Form- und Extrusionsartikel aus Gummi und Kunststoff konnte das Segment Semperform im Geschäftsjahr 2012 Umsatzerlöse in Höhe von 120,7 Mio. EUR erzielen und verantwortet damit rund 15% des Gesamtumsatzes der Semperit Gruppe.

Produktportfolio

Semperform verfügt über ein umfangreiches Produktportfolio, das von Fenster- und Türprofilen, Elastomer- und Dichtungsprofilen, Rolltreppen-Handläufen bis hin zu Seilbahngummiringen / Seilbahnfutterungen und Gummifolien reicht.

Die Business Unit Bauprofile ist mit einem Anteil am Segmentumsatz von rund 40% das größte Geschäftsfeld von Semperform und bietet Dichtungen für Fenster, Türen und Fassaden an. Die aus Kautschuk gefertigten Fensterdichtungselemente dienen mit ihren maßgefertigten Profilquerschnitten sowohl der Wärmedämmung als auch dem Schutz zwischen Rahmen und Fensterflügel. Bei Dichtungen für Kunststofffenster nimmt Semperform in Europa eine führende Marktposition ein. Tür- und Tordichtungen von Semperform bestechen durch eine besondere Oberflächenbeschichtung, die einen Abrieb an der Gleitfläche verhindert. Dichtungen für Alufenster und Fassaden von Semperform kommen weltweit zum Einsatz und erweisen sich als besonders witterungsbeständig und belastbar. Die Produktion aller Dichtungen erfolgt am Standort Deggendorf, Deutschland, der über eine jährliche Kapazität von über 400 Mio. Laufmeter verfügt. Der wichtigste Rohstoff ist EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer).

In der Business Unit Industrieformteile, die rund 30% des Segmentumsatzes verantwortet, sind Spritzgussartikel mit dichtenden oder dämpfenden Funktionen zusammengefasst. Beispielsweise werden für den Eisenbahn-Gleisoberbau elastische Lagerungen für Schwellen zur Schalldämpfung (Schwellenschuh) hergestellt oder Trogprofile, die bei Gleisfertigteilelementen verwendet werden. Zum Portfolio zählen auch Rohrbau- sowie Sanitär- und Industriedichtungen. Produziert werden die Formteile an den Standorten Wimpassing, Österreich und Sopron, Ungarn.

Semperform produziert Handläufe für Rolltreppen mit unterschiedlichen technischen Spezifikationen und Eigenschaften an den Produktionsstandorten Wimpassing, Österreich, und Shanghai, China. Semperform ist in diesem Produktbereich nicht nur mengenmäßig einer der Marktführer, sondern ist darüber hinaus als Qualitäts- und Technologieführer positioniert.

Profil eines Rolltreppen-Handlaufs

Etwa zwei Drittel des jährlichen Absatzvolumens der Business Unit Handläufe entfallen auf den chinesischen Markt. Handläufe gelten als Sicherheitsbauteil für den Innen- wie auch den Außenbereich und sind technologisch überaus anspruchsvoll. Die Vorzüge der Semperit Handläufe liegen in der hohen Maßkonstanz der Profile und der großen Reißfestigkeit, mit denen die gesetzlichen Sicherheitsnormen übertroffen werden.

Sonderanwendungen runden das Produktportfolio von Semperform ab und tragen rund 10% zum Umsatz des Segments bei. Dazu zählen Skifolien, die in den Produkten nahezu aller namhaften Hersteller für die Stabilität des Skis oder des Snowboards verantwortlich sind. In dieser Marktnische nimmt Semperit weltweit eine führende Stellung ein. Semperform Seilbahngummiringe werden als Futterungen für Rollen oder Scheiben in Beförderungsanlagen als Verschleißteile eingesetzt. Neben der Errichtung von Neuanlagen hängt die Nachfrage von der Beanspruchung der bestehenden Anlagen und damit letztlich von der Witterung bzw. dem Schneeaufkommen in Wintersportdestinationen ab.

Absatzmärkte und Vertrieb

Rund 85% der Produkte von Semperform werden in Europa abgesetzt, rund 10% in Asien, Afrika und anderen Ländern, der Rest entfällt auf Nord- und Südamerika. Trotz der Heterogenität der Produkte lassen sich vor allem bei der Herstellung der Rohstoffmischungen Synergiepotenziale erzielen.

Dichtungen für Fenster, Türen und Fassaden (Business Unit Bauprofile) werden vorwiegend von Systemanbietern dieser Branchen nachgefragt. Die Hauptabsatzmärkte bilden Österreich, Deutschland, Frankreich, Polen, die Ukraine und Russland.

Die von der Business Unit Industrieformteile vertriebenen elastischen Gummilagerungen werden hauptsächlich im europäischen Eisenbahnoberbau eingesetzt. Der Absatzmarkt für Rohrbau- sowie Sanitär- und Industriedichtungen ist Europa.

Der Absatz der seit 1955 produzierten Rolltreppen-Handläufe erfolgt einerseits an OEM-Kunden (original equipment manufacturer), andererseits ist für diese Business Unit auch der Ersatzteilmarkt (after sales market) von Bedeutung. Neben dem klassischen Schwarz sind die Handläufe von Semperit auch in anderen Farben verfügbar und kommen praktisch überall auf der Welt zum Einsatz – vor allem in Kaufhäusern, öffentlicher Verkehrsinfrastruktur wie U-Bahnen, Eisenbahnen oder Flughäfen sowie in Bürogebäuden.

Die Business Unit Sonderanwendungen konnte sich im Nischenmarkt der Seilbahngummiringe als einer der Weltmarktführer positionieren und beliefert alle großen Hersteller von Seilbahnen, Sesselliften, Schleppliften und Seilförderanlagen. Auch bei Ski- und Snowboardfolien ist Semperit eines der global führenden Unternehmen.

Geschäftsverlauf und Highlights 2012

Das Segment Semperform konnte im Geschäftsjahr 2012 eine Umsatzsteigerung um 5,4% auf 120,7 Mio. EUR erzielen. Bei nahezu gleichbleibenden Volumina resultierte diese Entwicklung aus positiven Preiseffekten. Das EBIT ging um fast 20% auf 14,6 Mio. EUR zurück. Die daraus resultierende EBIT-Marge liegt mit 12,1% deutlich über dem von der Semperit Gruppe angestrebten Zielwert von 10%. Unter Berücksichtigung der Auflösung einer Rückstellung in 2011 ist das EBIT in 2012 in etwa auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Trotz erfolgreicher Projekte zur Kostenreduktion – unter anderem zur Optimierung der verwendeten Gummimischungen – war in der Business Unit Bauprofilen die Ertragssituation nicht zufriedenstellend, und auch der Markt für Handläufe ist nach wie vor von einer sehr aggressiven Preissituation geprägt.

Kennzahlen Semperform
2012 Veränderung 20111) 20101)
Umsatz in Mio. EUR 120,7 5,4% 114,6 109,4
EBITDA in Mio. EUR 20,4 –13,4% 23,6 22,5
EBITDA-Marge in % 16,9 –3,7 PP 20,6 20,6
EBIT in Mio. EUR 14,6 –19,6% 18,2 15,9
EBIT-Marge in % 12,1 –3,8 PP 15,9 14,5
Investitionen in Mio. EUR 3,8 –32,4% 5,6 5,8
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 691 5,7% 654 650

1) 2011 angepasst, 2010 nicht angepasst

Markttrends und Potenziale

Semperform profitiert von der erfolgreichen Positionierung in ausgewählten Nischenmärkten, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen unterliegen und selten eine stärkere Dynamik als das allgemeine Wirtschaftswachstum aufweisen.

In der Business Unit Bauprofile gilt es die erreichte Marktstellung in Europa zu verteidigen und das Potenzial in ausgewählten osteuropäischen Märkten voll auszuschöpfen. Bei den Industrieformteilen liegt der Fokus unter anderem auf neuen Projekten im Eisenbahnoberbau.

Aufgrund der großen Bedeutung des chinesischen Markts für die Business Unit Handläufe wird an einer differenzierten Produktgestaltung gearbeitet, um den lokalen Bedürfnissen und Preisvorstellungen bestmöglich zu entsprechen. Der Geschäftserfolg hängt von den Infrastrukturinvestitionen und der weiteren Urbanisierung (Kaufhäuser, U-Bahnen, Flughäfen), vor allem in Asien, ab.

Bei Spezialanwendungen wie Seilbahnringe und Skifolien verfolgt Semperform das Ziel, die internationalen Positionen zu verteidigen und selektiv auszubauen. Aufgrund der bereits starken Marktposition ist jedoch ein weiterer Ausbau nur noch sehr bedingt möglich.

Fenster- und Türprofile aus dem Semperit Gummiwerk Deggendorf in Deutschland

Corporate Center

Die Semperit Gruppe verfolgt eine klare Unternehmensstrategie mit ambitionierten Wachstumszielen. Um für diese Vorhaben bestmöglich gerüstet zu sein, wurden während der letzten Jahre zahlreiche Maßnahmen und Initiativen für eine weitere Professionalisierung der Unternehmensgruppe gesetzt.

Es wurden zentrale Fachbereiche eingerichtet, die als Corporate Center die operativen Unternehmenseinheiten bei grundlegenden Fragestellungen – unter anderem in den Bereichen Personal, Finanzwesen, Logistik, Recht und Qualitätsmanagement – unterstützen. Diese Fachbereiche definieren in enger Abstimmung mit dem Vorstand die Leitlinien für die jeweiligen Themenbereiche und stellen beispielsweise auch Kostenvorteile durch die Zusammenfassung von Bestellvorgängen oder Standardisierungen sicher. Kosten für direkt vom Corporate Center erbrachte Dienstleistungen werden den jeweiligen Unternehmenseinheiten verrechnet.

Neben wirksamen Programmen im Personalbereich, die ab Seite 71 dieses Berichts vorgestellt werden, standen dabei die Absicherung und Weiterentwicklung der Qualitätsstandards und Maßnahmen zur Optimierung der strategischen und operativen Planungs- und Steuerungsinstrumente im Fokus. Nachstehend werden einzelne Projekte vorgestellt, einen Überblick der wichtigsten Initiativen liefert die Tabelle auf der nächsten Seite.

Optimierung der Gesellschaftsstruktur

Zur Sicherstellung einer effektiven und steueroptimalen Unternehmensführung setzt die Semperit Gruppe laufend Maßnahmen um, die auch die Abbildung der vier operativen Segmente widerspiegeln und stärken. Aufgrund der starken Präsenz in Asien wurde beispielsweise für das Segment Sempermed ein neues Hauptquartier in Singapur eingerichtet. Die Dienstleistungen, die vom Corporate Center erbracht werden, unterstützen derartige Optimierungsvorgänge dank der fundierten Expertise in zentralen Fragestellungen.

Implementierung eines Compliance-Managementsystems

Zur Stärkung und Erweiterung der bislang vorhandenen Compliance-Instrumente erfolgte im Berichtsjahr die Implementierung einer Compliance-Organisation, die alle Unternehmenseinheiten erfasst. Ein Group Compliance Officer wird in seinen Agenden von 15 Compliance Officers, die in den größten Tochtergesellschaften der Semperit Gruppe tätig sind, unterstützt. Etwaige Vorfälle werden von ihm an das Compliance Committee berichtet, das sich aus dem Group Compliance Officer, dem Head of Internal Audit & Risk Management, General Counsel, Head of Accounting, Head of Planning & Reporting und dem Head of Human Resources zusammensetzt und direkt an den Vorstand berichtet.

Neben diesen organisatorischen Verbesserungen wurde im Berichtsjahr 2012 ein Verhaltenskodex (Code of Conduct) beschlossen, der für alle Mitarbeiter und Führungskräfte verbindlich ist. Seine wichtigsten Zielsetzungen liegen in der Vermeidung von Korruption, von Geldwäsche, von Menschenrechtsverletzungen, von Insider-Handel sowie Aspekten des Datenschutzes, der Exportbeschränkungen und dem Schutz der Interessen aller Stakeholder. Eine weitere Konkretisierung dieser Verhaltensanforderungen erfolgt in thematischen Compliance-Richtlinien, die in vierzehn Sprachen allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen werden und deren Inhalte auch in regelmäßigen Schulungen vermittelt werden.

Siehe auch: www.semperitgroup.com/de/ir/corporate-governance/code-of-conduct

Finanzen und Berichtswesen

Zur Sicherstellung der finanziellen Flexibilität, die für die Umsetzung der Wachstumsstrategie notwendig ist, konnte 2012 vom Group Treasury ein Rahmenkreditvertrag in Höhe von 180 Mio. EUR abgeschlossen werden. Parallel zur konzernweiten Harmonisierung aller Berichtsstandards wurden 2012 auch die Richtlinien für Investitionsentscheidungen grundlegend überarbeitet. Zur Optimierung der internen Zusammenarbeit wurde 2012 auch die erste Group Finance Conference organisiert, bei der sich die Finanzverantwortlichen aller Unternehmenseinheiten trafen. Zudem erfolgte eine Überprüfung des Internen Kontrollsystems (IKS) zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung, und es wurden Mindeststandards des Internen Kontrollsystems konzernweit harmonisiert.

Risikomanagement

Zur Weiterentwicklung des bestehenden Risikomanagementsystems wurden 2012 konzernweit Risikomanager berufen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Group Risk Manager Optimierungsmaßnahmen entwickeln. Die Überprüfung und Bewertung der aktuellen Risikosituation wurden an mehreren Standorten in Europa, Asien und den USA durch Risikoassessments und Internal Audits durchgeführt.

Robuste und effiziente IT-Strukturen

Den zunehmenden Anforderungen an die IT-Strukturen, die mit der Internationalisierungsund Wachstumsstrategie einhergehen, begegnete Semperit 2012 mit mehreren Projekten. Für mehrere Einsatzbereiche wurden IT-Audits durchgeführt und daraus abgeleitete Verbesserungsvorschläge umgesetzt. Für 2013 stehen die Aktualisierung der IT-Notfallpläne sowie die weitere Globalisierung und Harmonisierung der IT-Infrastruktur inkl. Sicherheitsaspekten im Fokus.

Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der Umsetzung
Group Accounting /
Group Planning &
Reporting
Implementierung von SAP FC als Planungs-,
Reporting-, Analyse- und Konsolidierungstool
2013 / 2014 Neues Ziel
Group Planning &
Reporting
Aktualisierung der CAPEX- und OPEX-Spending-Vorgaben 2012 Umgesetzt
Konzernweite Harmonisierung der Reporting-Standards 2012 Umgesetzt
Group Accounting Weitgehende konzernweite Harmonisierung der
Wirtschaftsprüfer
2012 Erreicht / Weitere
Harmonisierung geplant
Finance-Team Organisation einer Group Finance Conference 2012 Erste Konferenz abgehal
ten, jährliche Wiederholung
geplant
Group Credit
Management
Konzernweite Standardisierung der
Credit-Management-Prozesse
2012 / 2013 In Umsetzung
Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der Umsetzung
Investor Relations Aufbau einer Investorendatenbank 2012 Erreicht / Laufende
Aktualisierung
Intensivere Kommunikation mit dem Kapitalmarkt,
Steigerung der Coverage durch Analysten, verstärkte
Teilnahme an Konferenzen bzw. Roadshows
2012 Coverage von vier auf
sechs Analysten erhöht
Group IT Verbesserung der Disaster-Recovery-Pläne für
Konzern-Standorte
2013 Neues Ziel
High-Level-IT-Strategie, IT-Struktur und Ausrichtung
der IT aus Unternehmensstrategie abgeleitet
2012 Umgesetzt
Durchführung von IT-Audits in den Bereichen Risiko,
Compliance, Security. Umsetzung priorisierter
Verbesserungsmaßnahmen mit gutem Fortschritt in 2012.
2012 / 2013 Laufende Umsetzung,
Abschluss in 2013
Harmonisierung und Standardisierung der globalen
IT-Infrastruktur und Security-Architektur
2013 Neues Ziel
Legal Department Aufbau einer Compliance-Organisation in den
Tochtergesellschaften
2012 Umgesetzt
Group Internal Audit &
Risk Management
Überprüfung des Internen Kontrollsystems (IKS) und
konzernweite Harmonisierung durch Mindeststandards
2012 / 2013 Österreich abgeschlossen,
weiterer Rollout in 2013
Benennung und Schulung regionaler (Asien, Amerika,
Europa) sowie lokaler Risikomanager, weitere Optimierung
des Risikomanagementsystems
2012 Umgesetzt
Lokale Risikoassessments an wichtigen Standorten in Europa,
Asien und USA sowie Internal Audits vor allem in Asien
2012 Umgesetzt
Group Tax Harmonisierung der globalen Transferpreise 2012 Laufende Umsetzung
Group Treasury Rahmenkreditvertrag in Höhe von 180 Mio. EUR 2012 Umgesetzt
Harmonisierung des globalen Cash Managements 2013 Neues Ziel
Group Procurement &
Logistics
Ausbau der Einkaufsorganisation in Asien 2012 Umgesetzt / Weitere
Verstärkung in 2013
Auf- und Ausbau strategische Lieferpartnerschaften 2012 / 2013 Evaluierung in 2012 /
Umsetzung in 2013
Group Human Resources Führungsstil und Performance-Management:
360-Grad-Feedback, Leadership Academy,
Implementierung eines neuen Bonussystems
2012 / 2013 Konzeption und Start des
Rollouts 2012, Fortsetzung
ab 2013
Kultur- und Organisationsentwicklung: Neue Unter
nehmenswerte und Führungsleitsätze, Visualisierung
und Anpassung der Organisationsstruktur (Matrix)
2012 Umgesetzt, laufende
Erweiterung
Corporate Development Etablierung der M&A-Funktion und eines
M&A-Soll-Prozesses
2012 Umgesetzt
Screening und Ansprache möglicher Akquisitionsziele
und ggf. Due Diligence sowie Transaktionsverhandlungen
2012 / 2013 Umgesetzt, Akquisition von
Latexx Partners Berhad /
Weitere Akquisitionsziele
in Arbeit
Etablierung eines Soll-Strategie-Prozesses und dessen
Anwendung bei zukünftigen Strategieentwicklungen
2013 Neues Ziel
Etablierung einer Business-Process-Management
Funktion und eines Prozessoptimierungsprojekts als
Grundlage für das Update der Semperit-IT-Landschaft
2013 / 2014 Neues Ziel
Group Communications Implementierung von Unternehmenswerten
(u.a. durch Values Campaign, Semperit Awards)
2012 Umgesetzt
Neues Partners-Magazin in Deutsch und Englisch für
Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter
2012 Umgesetzt
Group Quality
Management
Pilotaudit Business Social Compliance Initiative (BSCI)
in Thailand zum Thema Einhaltung Arbeitsstandards
2012 Erfolgreich abgeschlossen,
Audit in 2013 geplant

Forschung und Entwicklung

Die fast 190-jährige Geschichte der Semperit Gruppe wäre ohne die erfolgreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeit vieler Generationen von Grundlagenforschern, Ingenieuren, Chemikern, Physikern, Kunststofftechnikern sowie Anwendungstechnikern nicht möglich. Die tägliche Arbeit ruht auf vier Säulen: Handhabung der Rohstoffe, Entwicklung der Werkstoffe (Rezeptur und Herstellung), Produktentwicklung und Prozessentwicklung.

Die Semperit Gruppe verfügt über Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Malaysia, China, Indien, Polen, Thailand, Tschechien und Österreich. Die Koordination erfolgt durch das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wimpassing, Niederösterreich. Weltweit sind rund 340 Mitarbeiter in diesem Bereich beschäftigt, die Ausgaben belaufen sich jährlich auf mehr als 8 Mio. EUR oder rund 1% des Umsatzes. Der Standort in Wimpassing dient mit mehr als 60 Mitarbeitern in der Forschung und Entwicklung auch dem bereichsübergreifenden Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch sowie der Koordination mit externen Entwicklungspartnern.

Die Forschungsstrategie der Semperit Gruppe fokussiert auf folgende Zielsetzungen:

  • Marktorientierte Produktinnovationen: Grundlage für fortgesetztes Wachstum
  • Optimierung des Ressourceneinsatzes: Der Material und Energieeinsatz beim Design und der Herstellung von Produkten wird laufend optimiert, und die daraus resultierenden Qualitätsvorteile führen zur Sicherstellung von Wettbewerbsvorteilen.
  • Flexibilisierung der Produktionsverfahren: Gewährleistet flexibles Reagieren auf Änderungen der Rohstoffpreise und der Marktnachfrage
  • Wissenstransfer: Voraussetzung für die Erzielung von Synergien

Marktorientierte Produktinnovationen

Semperit befindet sich in allen vier Segmenten in reger Konkurrenz mit globalen Herstellern. Daher ist es eine absolute Notwendigkeit für eine Unternehmensgruppe wie Semperit, deren Produkte in mehr als 90 Ländern weltweit vertrieben werden, mit laufenden Produkt- und Materialinnovationen nachhaltiges Wachstum zu erzielen sowie attraktive Marktnischen aufzuspüren und zu besetzen.

Optimierung des Ressourceneinsatzes

Die zwei zentralen Programme der Semperit Gruppe zur Verbesserung des Ressourcen-Einsatzes sind das kontinuierlich laufende Waste-of-Material-Programm (WOM-Programm) sowie das

Highlights in Forschung und Entwicklung 2012

Sempermed Sempermed Syntegra UV: Operationshandschuh
ohne allergieauslösende Beschleunigerchemikalien
Semperflex Effizienterer Materialeinsatz beim Abrasionsschlauch, einem
Industrieschlauch zur Förderung hoch abrasiver Medien
(Quarzsand, Korund, Glas etc.).
Entwicklung einer neuen Commodity-Produktlinie für Industrieschläuche
für Wasser/Luft-, Öl- und EPDM/Multi-Purpose-Anwendungen
Sempertrans Markteinführung eines energiesparenden Förderbands mit geringerem
Rollwiderstand
Semperform Entwicklung eines Handlaufs mit verbessertem Materialeinsatz
und neuem Querschnitt

Waste-of-Properties-Programm (WOP-Programm). Für beide Programme bilden stabile und reproduzierbare Prozesse die Grundlage. Dafür ist es wesentlich, neben den Herstellprozessen der Produkte auch die zentralen Grund- und Hilfsprozesse der kautschukverarbeitenden Industrie wie Mischen, Formgeben oder Vulkanisieren immer wieder neu zu hinterfragen und kontinuierlich zu verbessern.

Das WOM-Programm verfolgt die Reduktion von Abfall, Ausschuss und Reklamationen durch die Verbesserung der Stabilität und durch die optimale Beherrschung von Prozessen. Zu den Programminhalten zählen auch die laufende Optimierung von Produktdesigns und der Einsatz von Hilfsstoffen in der Fertigung. Das WOP-Programm bezieht sich auf die Eigenschaften von Rohstoffen und selbst entwickelten bzw. intern hergestellten Materialien. Dabei wird kritisch hinterfragt, welche Eigenschaften vom Endprodukt tatsächlich erwartet werden und welche diesbezüglichen Rationalisierungspotenziale bestehen.

Flexibilisierung der Produktionsverfahren

Um optimal auf Preisschwankungen der Rohstoffe und Nachfrageverschiebungen reagieren zu können, nimmt die entsprechende Flexibilität der Produktionsverfahren eine hohe Priorität ein. Diese Flexibilität wird durch die Entwicklung von Beschaffungsalternativen für strategisch wichtige Rohstoffe, die nur von wenigen Lieferanten erworben werden können, ermöglicht. Sobald eine Materialalternative gefunden wurde, erfolgt die Erstellung von global identischen Mischungen, deren Anwendung optimal auf die jeweiligen Maschinen angepasst werden, um einen Effizienzverlust in der Produktion zu vermeiden.

Neben der Materialeinsparung und Flexibilisierung ist auch die optimale Abstimmung der verwendeten Materialien auf die einzelnen Maschinentypen von Bedeutung. Je besser Material und Maschine aufeinander abgestimmt sind, desto höher ist die Durchlaufgeschwindigkeit und damit auch die Produktionsmenge pro Stunde. Das Zusammenspiel von Material, Maschine und Mitarbeiter sowie sachgerechtem Transport und Lagerung unterliegt bei Semperit einem ständigen Prüfprozess mit dem Ziel kontiniuerliche Effizienzgewinne zu erzielen.

Wissenstransfer

Die Semperit Gruppe unterhält im Bereich der Grundlagenforschung zahlreiche Kooperationen mit internationalen Forschungseinrichtungen und Universitäten.

Die Forschungsfelder reichen von der Grundlagenentwicklung zur Rheologie (Verformungsund Fließverhalten) von Kautschukmischungen über die Lebensdauervorhersage von dynamisch beanspruchten Artikeln bis hin zur Erforschung der Haftung von Elastomeren mit Festigkeitsträgern wie Stahl. Neben der Kooperation mit Universitäten erfolgt wichtige Grundlagenforschung insbesondere auch an sogenannten Kplus-Zentren, die als zeitlich begrenzte Forschungseinrichtungen gemeinsam von Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft betrieben werden.

Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation liefert das UV-Crosslinking-Projekt. Semperit und das Polymer Competence Center in Leoben wurden für diese Innovation mit dem "Fast Forward Award" des Landes Steiermark ausgezeichnet. Als Projektziel wurde die Reduktion von Allergien und Hautirritationen bei Naturlatexhandschuhen durch die Eliminierung von irritativen Chemikalien und Latexproteinen verfolgt. Semperit gelang es als weltweit erstem Hersteller einen Operationshandschuh aus dem naturlatexähnlichen Material Polyisopren zu entwickeln, der anstelle von allergieauslösenden Beschleunigerchemikalien durch UV-Licht vernetzt wird. Der "Sempermed Syntegra UV" wurde im November 2012 auf der weltweit größten Medizinmesse, der Medica in Düsseldorf, dem Fachpublikum präsentiert.

Ausgewählte Forschungskooperationen

  • Technische Universität Wien
  • Technische Universität Graz
  • Montanuniversität Leoben
  • Polymer Competence Center Leoben
  • AC²T-Kompetenzzentrum Wiener Neustadt
  • Deutsches Institut für Kautschuktechnologie in Hannover, Deutschland
  • Krakow University of Technology, Polen
  • University of Wrocław, Polen
  • Technisches Institut Zlin, Tschechien

Aktives Kostenund Rohstoffmanagement

Aufgrund des hohen Anteils der Rohstoffe an den Gesamtaufwendungen der Semperit Gruppe nehmen eine aktive Einkaufspolitik sowie ein integriertes Rohstoffmanagement einen hohen strategischen Stellenwert ein.

Die Semperit Gruppe wendet rund 60% aller Umsatzerlöse für Rohstoffe auf. Aufgrund des Produktportfolios entfällt ein Großteil dieser Aufwendungen auf Latex und Kautschuk, Festigkeitsträger, Ruße und Chemikalien, die für die weitere Verarbeitung notwendig sind. Im Rahmen eines aktiven Kosten- und Rohstoffmanagements werden jene Risiken minimiert, die mit der volatilen Entwicklung der Rohstoffkosten einhergehen. Detaillierte Marktanalysen ermöglichen es, rechtzeitige Gegenmaßnahmen einzuleiten und marktkonforme Lieferkonditionen zu erzielen.

Dank der flexiblen Ausrichtung der Produktionslinien und Rezepturen kann ein rascher Wechsel der eingesetzten Rohstoffe bewerkstelligt werden. Die kontinuierliche Optimierung des Ressourcenverbrauchs wird über konzernweite Programme sichergestellt (Details siehe Seite 60, Forschung und Entwicklung).

Group Procurement & Logistics

Aufgrund der segmentübergreifenden Bedeutung der wichtigsten Rohstoffe (siehe Tabelle) werden dadurch ermöglichte Synergien bei der Beschaffung über die zentral eingerichtete Abteilung Group Procurement & Logistics sichergestellt. Da rund 60% bis 70% des gesamten Rohstoffbedarfs der Semperit Gruppe über Beschaffungsmärkte in Asien abgedeckt werden, wurde 2012 die Einkaufsorganisation in Asien verstärkt, um die notwendige Marktnähe sicherstellen zu können. Damit sollen die Einkaufsmöglichkeiten in Asien besser genutzt werden, unter anderem in China. Dies betrifft nicht nur Rohstoffe, sondern auch Investitionsgüter.

Zudem fokussierte diese zentrale Servicestelle im Jahr 2012 auf den Auf- und Ausbau von strategischen Lieferpartnerschaften für die wichtigsten Rohstoffe, um entsprechende Vorteile nachhaltig sicherzustellen. Die Vorteile gelten nicht nur für den Einkauf, sondern auch für die Verarbeitung der Rohstoffe. Für das Jahr 2013 ist der weitere Ausbau strategischer Lieferpartnerschaften vorgesehen.

Aufgrund der globalen Aufstellung der Semperit Gruppe nimmt auch die Optimierung von Logistikprozessen im Sinne einer bestmöglichen Kundenbelieferung einen hohen Stellenwert ein. Fördergurtbänder, die von Semperit in Polen und China produziert werden, kommen

Bedeutung wichtiger Rohstoffe nach Segmenten

Group Procurement & Logistics

Initiativen Termin Stand der Umsetzung
Ausbau der Einkaufsorganisation in Asien 2012 Umgesetzt / Weitere Verstärkung in 2013
Auf- und Ausbau strategische Lieferpartnerschaften 2012 / 2013 Evaluierung in 2012 / Umsetzung in 2013

ebenso weltweit zum Einsatz wie die Untersuchungshandschuhe, die Semperit in Thailand erzeugt. Hierzu werden laufend Logistik-Dienstleistungen für die globale Produktion und Distribution gebündelt eingekauft.

Aktives Working Capital Management

Zur Minimierung des Working Capital und der dadurch gebundenen Finanzmittel verfolgt die Semperit Gruppe zum einen ein aktives Management der Lagerbestände in den Produktionsstätten in Form konkreter Zielvorgaben und durch Optimierungsmaßnahmen bei der Auftragsabwicklung. Zum anderen wird eine laufende Verbesserung der Zahlungsziele bei den Lieferanten angestrebt.

Naturkautschuk und Naturlatex

Weltweit werden jährlich rund 11 Mio. Tonnen Naturkautschuk und Naturlatex produziert, wovon etwa 70% auf die Länder Thailand, Malaysia und Indonesien entfallen. Als nachwachsender Rohstoff wird Naturlatex vom Kautschukbaum gewonnen und zu einem Anteil von 80% bis 90% zu Naturkautschuk verarbeitet. Der Kautschukbaum wächst nach seiner Auspflanzung etwa sieben Jahre lang heran, bevor die erste Ernte mittels Anstich der Rinde erfolgen kann. Pro Tag liefert ein Baum etwa 100 Milliliter Latex; das sind etwa 30 bis 40 Gramm Festkautschuk.

In den genannten südostasiatischen Ländern wird der überwiegende Teil der Anbaufläche von Kleinbauern (sogenannten Smallholdern) bewirtschaftet. Die durchschnittliche Anbaufläche beläuft sich auf etwa 2 Hektar, womit jährlich etwa 2 bis 3 Tonnen Festkautschuk gewonnen werden können. Abgenommen werden diese Mengen von Zwischenhändlern, die den Latex oder den Rohkautschuk an die Verarbeitungsbetriebe liefern. Ein Großteil von etwa 80% bis 90% der Verarbeitungsmengen wird in Form von Kautschuk in den Märkten nachgefragt und abgesetzt. Die Preisfindung für die Endabnehmer erfolgt über Produktbörsen. Aufgrund der kleinstrukturierten Latexgewinnung lässt sich das Angebot schwer steuern, und die Qualität unterliegt deutlichen Schwankungen. Für Semperit gehen damit sowohl in der Produktion als auch beim Einkauf weitreichende Herausforderungen einher.

Energiemix

Die Ausgaben für Energie zur Produktion im Jahr 2012 betrugen in der Semperit Gruppe rund 48 Mio. EUR. Die Grafik zeigt die Verteilung der dabei eingesetzten Energieträger. Neben konventionellen Energieträgern wie Strom, Gas und Dampf setzt Semperit in Thailand fast ausschließlich auf Biomasse. Dabei werden Kautschukbäume am Ende ihrer Lebensdauer als Brennstoff für die Beheizung der Latex-Bäder bei der Handschuh-Produktion verwendet. Dies schließt den nachhaltigen Kreislauf, von der Pflanzung des Baums über die Ernte des natürlich nachwachsenden Rohstoffs Naturlatex bis zur Verwendung als Brennstoff.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Nach einer volatilen unterjährigen Entwicklung lagen die Preise für Naturkautschuk gegen Jahresende 2012 um rund 10% unter dem Niveau Ende 2011.

Für synthetischen Latex und Kautschuk ist Butadien der zentrale Ausgangsstoff. Als Nebenprodukt der Petrochemie findet die Preisfindung in teilweiser Abhängigkeit zur Rohölpreisentwicklung statt, wobei in den letzten Jahren durch marktspezifische Einflüsse eine überproportionale Verteuerung zu verzeichnen war.

Nach einem signifikanten Preisanstieg im ersten Halbjahr reduzierte sich der Butadienpreis im zweiten Halbjahr und bewegte sich zum Jahresende in Europa um etwas mehr als 10% unter dem Niveau zu Ende des Vorjahres.

Industrielle Ruße

Bei der Verarbeitung von Kautschuk nehmen industrielle Ruße eine wesentliche Rolle ein. Sie erhöhen die Festigkeit von Gummi und gewährleisten durch diese sogenannte Verstärkung eine verbesserte Steifigkeit, Härte, Kerbzähigkeit, Reißfestigkeit sowie einen optimierten Abriebwiderstand. Der weltweite Jahresbedarf beläuft sich auf rund 9 Mio. Tonnen. Die Herstellung von Ruß ist überaus energieintensiv. Die anhaltend hohen Energiepreise 2012 haben auch den Ruß-Markt entsprechend beeinflusst und für ein relativ hohes Preisniveau gesorgt.

Strom 40% Biomasse 40%

unternehmensverantwortung

Die Semperit Gruppe fühlt sich den Grundsätzen einer nachhaltigen Unternehmensführung verpflichtet. Eine ausgewogene Balance zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekten bildet die Voraussetzung für das Erreichen der strategischen Unternehmensziele.

Entsprechend hoch ist der Stellenwert aller diesbezüglichen Indikatoren bei der operativen und strategischen Unternehmensplanung. Dieser integrative Ansatz wird vom Vorstand der Semperit AG Holding unterstützt und findet seinen Niederschlag auch in der Erfolgsmessung bzw. der Gestaltung der erfolgsabhängigen Gehaltskomponenten.

Neben den strategischen Zielsetzungen, die auf Seite 35 dieses Berichts erläutert werden, fokussiert die Semperit Gruppe auf folgende Handlungsfelder zur Weiterentwicklung ihrer Nachhaltigkeitsagenda:

  • Möglichst schonender Umgang mit Ressourcen aller Art
  • Etablierung einer leistungsorientierten Unternehmenskultur und eines gemeinsamen Wertekatalogs (Seite 32)
  • Implementierung eines Compliance-Managementsystems
  • Positionierung als attraktiver und fairer Arbeitgeber
  • Transparente Kommunikation unter Einbindung von allen relevanten Stakeholder wie
  • Kapitalmarktakteure
  • Kunden
  • Mitarbeiter
  • Verantwortung gegenüber der Gesellschaft

Minimierung der Umweltauswirkungen

In allen Unternehmenseinheiten der Semperit Gruppe werden aktiv und laufend wirksame Maßnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkungen gesetzt. Die Basis für das Umweltmanagementsystem bilden gesetzliche Bestimmungen und Auflagen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen liegt in der Verantwortung des Managements der jeweiligen Produktions- und Betriebsstätten. Darüber hinaus sind die Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Belange des Umweltschutzes wie zum Beispiel Abfall- und Abwasserbeauftragte klar geregelt. Zur Einhaltung aller diesbezüglichen Vorschriften werden die Mitarbeiter regelmäßig unterwiesen und geschult.

Die Geschäftstätigkeit der Semperit ist im branchentypischen Umfang mit Emissionen in Luft und Wasser und mit Abfällen verbunden. Semperit versucht Produktionsprozesse derart auszurichten, dass Emissionen und Abfälle nicht nur gesetzes- und auflagenkonform sind, sondern die erlaubten Grenzwerte in vielen Fällen deutlich unterschreiten. Durch den Einsatz von effizienten Technologien wie Abwasserreinigungs- und Abwasserfilteranlagen, Absauganlagen und Staubfiltern bzw. abgeschlossenen Verwiegesysteme für leicht staubende Rohstoffe und Chemikalien nimmt Semperit eine aktive Rolle bei der Minimierung von Umweltauswirkungen ein.

Alle bei Semperit anfallenden Abwässer werden den jeweiligen lokalen Vorschriften entsprechend entsorgt. Zum Teil bestehen eigene Abwasseranlagen, die gemäß den geltenden behördlichen Auflagen ausgeführt und betrieben werden. Etwaige Rückstände aus der Schmutzbehandlung werden fachgerecht entsorgt. Das Abfallwirtschaftskonzept von Semperit, das durch die verantwortlichen Behörden in Österreich approbiert wurde, legt größten Wert auf eine umweltgerechte Entsorgung von Abfällen und zielt auf eine möglichst weitgehende Abfallvermeidung bzw. -reduktion ab. Abgeleitet aus dem Semperit Programm zur Abfallvermeidung, werden für jede Unternehmenseinheit detaillierte Ziele definiert. Wo technisch und wirtschaftlich sinnvoll, werden Abfälle durch Recycling in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Verwertbare Gummiabfälle werden in einem eigenen Regeneratwerk aufgearbeitet und als Rohstoff wiederverwertet. Ist eine Wiederverwertung nicht möglich oder sinnvoll, wird eine Verbrennung unter thermisch kontrollierten Bedingungen über ein qualifiziertes Entsorgungsunternehmen sichergestellt. Zur Reduktion von Verpackungsmaterialien werden statt Einweggebinden wiederverwendbare Paletten, Gitterboxen und PAL-Boxen eingesetzt.

Johannes Schmidt-Schultes pflanzt einen Baum nach asiatischer Tradition auf dem Gelände der indischen Produktionsstätte für Förderbänder.

Sparsamer und verantwortungsvoller Ressourceneinsatz

Alle erstmals verwendeten Rohmaterialien, Mischungen und Prozesse werden im Planungsstadium auf ihre umweltseitigen Auswirkungen untersucht und optimiert. Der Einsatz von Problemrohstoffen wird, sofern technisch möglich, durch die zentrale Werkstoffentwicklung vermieden. Detaillierte Ziele zur Reduktion des Materialeinsatzes sowie des Energieverbrauchs sind festgelegt und werden periodisch durch die Geschäftsleitung überprüft und um weitere Maßnahmen ergänzt. So konnte der Verbrauch von Energieträgern für die europäischen Produktionsstätten von 2010 bis 2012 um durchschnittlich rund 3% gesenkt werden. Im gesamten Produktionsprozess werden keine verbotenen Stoffe verwendet. Zusätzlich werden, wo möglich, verrottbare bzw. wiederverwertbare Rohstoffe eingesetzt – beispielsweise Ersatz von Folien durch Papier, Ersatz von PVC durch PP.

Verbrauchswerte für europäische Produktionsstätten

in Gigawattstunden (GWh) 2010 2011 2012 Veränderung
2010–2012
im Durchschnitt
Gas 122 116 115 –2,8%
Strom 102 102 98 –2,1%
Dampf 36 33 30 –8,9%
Summe 261 251 243 –3,4%

Externe Zertifizierungen

Die Semperit Technische Produkte GmbH und alle Produktionsstandorte der Semperit Gruppe sind seit vielen Jahren nach ISO 9001 und im Sektor Medizin zusätzlich nach ISO 13485 zertifiziert. Ein weiteres Beispiel liefert der Produktionsstandort in Shanghai von Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd., der sich Ende 2010 einer externen Auditierung seines Qualitätsmanagementsystems unterzogen hat und seit damals ein Zertifikat nach ISO 14001 aufrecht hält.

Diese Umwelt- und Energieorientierung wird in der Umsetzung der EU-Energierichtlinie in unseren Werken in Österreich und Deutschland durch die Integration der ISO 50001-Forderungen in unser Qualitätsmanagementssystem bis Ende 2014 ihre Fortsetzung finden.

Die Semperit Gruppe unterstützt zudem die 2007 in Kraft getretene REACH-Richtlinie (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals), deren Zielsetzung ein verantwortungsvoller Umgang mit chemischen Stoffen ist.

Faire Arbeitsbedingungen

Rund drei Viertel aller Mitarbeiter von Semperit sind in Unternehmensstandorten in Asien, vorwiegend in Malaysia und Thailand, beschäftigt. Semperit legt nicht nur großen Wert darauf, die lokalen Bestimmungen zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit und zur Vermeidung von Kinderarbeit einzuhalten, sondern schafft Bedingungen, die weit über das durchschnittliche Niveau der Region hinausgehen. So stellt Siam Sempermed Corp. Ltd. Arbeiter und Angestellte erst ab dem 18. Lebensjahr ein und verbessert Lebensbedingungen der Mitarbeiter durch zahlreiche freiwillige Sozialleistungen kontinuierlich. Das diesbezügliche Angebot reicht von preiswerten Wohnmöglichkeiten über persönliche Arbeitsbekleidung bis hin zur Prämierung von außerordentlichen Leistungen und Zusatzversicherungen.

Die Bemühungen, optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, wurden 2012 auch extern anerkannt. Im Herbst 2012 konnte die thailändische Tochtergesellschaft Siam Sempermed ein Pilotaudit erfolgreich abschließen, das die dortigen Arbeitsbedingungen durchleuchtete. Die Begutachtung erfolgte durch eine externe Zertifizierungsstelle entsprechend den Richtlinien der Business Social Compliance Initiative (BSCI). Die BSCI ist eine Plattform zur Verbesserung der sozialen Standards in einer weltweiten Wertschöpfungskette. In 2013 werden die offiziellen Bestätigungsaudits in Thailand durchgeführt. Weitere außereuropäische Semperit Standorte werden in den nächsten Jahren vergleichbaren Auditierungen unterzogen.

Offener Dialog, gemeinsame Unternehmenswerte

Die Semperit Gruppe erstellte 2012 einen Wertekatalog, der allen Mitarbeitern als Leitfaden für ihr tägliches Handeln dienen soll. Unter Einbindung des gesamten Managementteams wurden zentrale Unternehmenswerte definiert und auf der Konzerntagung im Mai 2012 vorgestellt. Im Rahmen von Mitarbeiterveranstaltungen und einer Wertebroschüre in der jeweiligen Landessprache wurde der Wertekatalog gemeinsam mit den daraus abgeleiteten Führungsleitsätzen präsentiert. Um eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Leitsätzen zu fördern, wurden die Mitarbeiter eingeladen, positive Eindrücke und Erfahrungen für einen Wettbewerb zu melden. Die besten Werte-Botschafter wurden im Dezember 2012 mit den Semperit Value Awards ausgezeichnet.

Intensiviert bzw. ausgebaut wurden 2012 auch die Instrumente der internen Kommunikation. Neben dem zweimal jährlich erscheinenden "Partners" Magazin werden die Mitarbeiter in Form von Newsletter über aktuelle Entwicklungen informiert. Eingerichtet wurde auch eine Semperbox, die als Briefkasten für Verbesserungsvorschläge, Wünsche, Anregungen und Kritik dient.

Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der Umsetzung
Unternehmenswerte Definition und Implementierung von Vision,
Mission und Unternehmenswerten
(u.a. durch Values Campaign, Semperit Awards)
2012 Umgesetzt
Information
über Semperit
Publikation des "Partners"-Magazin
in Deutsch und Englisch
2012 Neues Magazin für Kunden,
Lieferanten und Mitarbeiter
Facebook 2012 Umgesetzt
"Welcome Package" zur besseren Integration
neuer Mitarbeiter
2012 Umgesetzt
Ausbau der internen Kommunikation durch Einführung
"Semperit News"
2012 / 2013 Eingeführt,
weiterer Ausbau in 2013
Townhall-Veranstaltungen in allen produzierenden
Standorten: Dialog Vorstand – Mitarbeiter
2012 Eingeführt,
weiterer Ausbau in 2013

Das Semperit Team beim größten Firmenlauf Österreichs

Regionale Verantwortung

Semperit fühlt sich den Regionen gegenüber, in denen die Unternehmensgruppe tätig ist, in besonderer Weise verpflichtet. Thailand ist als weltweit größter Produzent von Naturkautschuk für die Semperit Gruppe von besonderer Bedeutung. Semperit ist seit fast 25 Jahren mit den beiden Unternehmen Siam Sempermed Corp. Ltd. und Semperflex Asia Corp. Ltd. in Thailand tätig. In den nächsten Jahren werden beachtliche Finanzmittel in den weiteren Aus- und Aufbau von Produktionsstätten investiert und damit die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region unterstützt. Unter der besonderen Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten wird auch die Integration des Unternehmens Latexx Partners in Malaysia erfolgen, das 2012 erworben wurde.

Soziales Engagement

Semperit spendet regelmäßig Untersuchungs- und Operationshandschuhe für karitative Einrichtungen. Anstelle von Weihnachtsgeschenken wird seit 2010 der bislang dafür aufgewendete Betrag der internationalen Organisation "Ärzte ohne Grenzen" zur Verfügung gestellt. Beispielsweise unterstützt Semperit im Rahmen dieser Partnerschaft eine mobile Klinik in Indien für Menschen, die durch den Konflikt in den Wäldern Zentralindiens von der Gesundheitsversorgung abgeschnitten sind.

Neben diesen Sponsoringaktivitäten, die die Semperit AG Holding setzt, obliegt es den jeweiligen Unternehmenseinheiten, in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen lokale Einrichtungen und Initiativen zu unterstützen. So führt die Siam Sempermed Corp. Ltd. in Hatyai, Thailand, seit mehreren Jahren Erhaltungsmaßnahmen im lokalen SOS-Kinderdorf durch und stellt Lehrmaterialien sowie Sportgeräte zur Verfügung.

9.600 Mitarbeiter weltweit im Einsatz

Die strategischen Wachstumsziele der Semperit Gruppe verlangen nach einem professionellen Personalmanagement, das die Mitarbeiter auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet, die Leistungsorientierung fördert und den zukünftigen Bedarf an Führungs- und Fachkräften abdeckt.

Anstieg Mitarbeiteranzahl durch Akquisition von Latexx Partners

Die Semperit Gruppe beschäftigte per Jahresende 2012 rund 9.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon entfallen fast 1.800 Mitarbeiter auf die Akquisition von Latexx Partners in Malaysia. Im Jahresdurchschnitt 2012 waren es 8.305 Mitarbeiter und damit um 6% mehr als im Vorjahr. Das größte Segment bildet Sempermed mit durchschnittlich 5.265 Mitarbeitern, die vorwiegend in den Produktionsstätten in Asien (vor allem in Thailand und in Malaysia) tätig sind. Auf das Segment Semperflex entfallen mit fast 1.400 Mitarbeitern rund 17% der Gesamtbelegschaft. In den Segmenten Sempertrans und Semperform waren durchschnittlich rund 930 bzw. rund 700 Mitarbeiter tätig und in der Semperit AG Holding etwas mehr als 50 Mitarbeiter. In Österreich waren im Jahresdurchschnitt 2012 rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter der Semperit Gruppe liegt bei rund 35 Jahren.

Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

2012 Veränderung 2011 2010
Sempermed 5.265 +8,9% 4.834 4.244
Semperflex 1.368 –1,0% 1.382 1.161
Sempertrans 928 –0,3% 931 927
Semperform 690 +5,5% 654 650
Semperit AG Holding 54 +68,7% 32 27
Gesamt 8.305 +6,0% 7.833 7.008
davon in Österreich 707 +0,7% 702 662

Human-Resources-Strategie

Die Semperit Gruppe verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie, die von einer effektiven Personalpolitik unterstützt wird. Die übergeordneten Zielsetzungen bilden dabei die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, die Implementierung von modernen Führungsinstrumenten, die Förderung der Internationalität sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen für eine leistungsorientierte und faire Unternehmenskultur mit klaren Wertevorstellungen (siehe Seite 32).

Die zentral eingerichtete Stabsstelle Human Resources berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und verantwortet die Erstellung von Richtlinien und Instrumenten, die konzernweit zur Anwendung kommen. Dezentrale Human-Resources-Verantwortliche sind für die Umsetzung bzw. Anwendung dieser Vorgaben in den jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig und setzen darüber hinaus eigene Initiativen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse vor Ort.

Als Basis für viele Human-Resources-Instrumente wie Performance Management, Compensation & Benefits oder Management-Development-Programme wurde 2012 begonnen, das Stellenbewertungssystem nach Mercer konzernweit zu implementieren. Das neue System der Semperit Grades macht Positionen konzernweit vergleichbar und ermöglicht auch einen externen Vergleich der Vergütung mit dem lokalen Arbeitsmarkt, was besonders in den asiatischen Wachstumsmärkten für die Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen von großer Bedeutung ist. Im ersten Schritt wurden in 2012 die Stellen der Standorte in Österreich, alle internationalen Top-Positionen sowie die Niederlassungen in China und das gesamte Segment Semperflex einer Evaluierung unterzogen. Für das Jahr 2013 ist die Implementierung in der restlichen Semperit Organisation geplant.

Folgende Tabelle weist zentrale Ansatzpunkte der Semperit Human-Resources-Strategie aus:

Handlungsfeld Initiativen Termin Stand der Umsetzung
Stärkung des Images
und der Attraktivität
als Arbeitgeber
Stärkere Präsenz auf Jobmessen, Neugestaltung des
Image-Folders und der Job-Website, verstärkte Kontakte
mit Schulen und Universitäten
2012 Umgesetzt,
laufende Erweiterung
Kultur- und Organisa
tionsentwicklung
Neue Werte und Führungsleitsätze, Visualisierung
und Anpassung der Organisationsstruktur (Matrix)
2012 Umgesetzt,
laufende Erweiterung
Systeme und
Werkzeuge für
Personalmanagement
Einführung von Job-Evaluation 2012 / 2013 In Österreich, China
und Segment Semperflex
umgesetzt, weiterer
Rollout ab 2013
Personalentwicklung,
Karriere- und
Nachfolgeplanung
Definition von Karrierepfaden, Nachfolgeplanung für
Schlüsselpositionen, Konzept für Talente-Identifikation
2012 / 2013 Für Group Key Positions
umgesetzt, lokaler Rollout
ab 2013
Führungsstil und
Performance
Management
360-Grad-Feedback, Leadership Academy,
Implementierung eines neuen Bonussystems
2012 / 2013 Konzeption und Start des
Rollouts 2012, Fortsetzung
ab 2013

360-Grad-Feedback und Semperit Leadership Academy

Zur Beurteilung des Managements entlang der gemeinsam definierten Führungsleitsätze wurde 2012 das Instrument "360-Grad-Feedback" eingeführt, das ein hohes Maß an Objektivität ermöglicht und anonym durchgeführt wird. Neben der Selbstbeurteilung der Führungskräfte, geben sowohl der direkte Vorgesetzte als auch Mitarbeiter und Kollegen sowie Kunden bzw. externe Geschäftspartner ein direktes Feedback. Aufbauend auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen wurden für die "Semperit Leadership Academy" Schulungsschwerpunkte erstellt, um die Führungskompetenzen des Managements auf allen Ebenen weiter zu schärfen und zu optimieren.

Performance Management

Zur Förderung der Leistungsorientierung wurde 2012 ein neues erfolgsorientiertes Bonussystem für Führungskräfte und Experten der Semperit Gruppe implementiert. Neben den übergeordneten Unternehmenszielen werden individuelle Ziele im Rahmen von Zielvereinbarungsgesprächen definiert. Diese jährlich durchgeführten Gespräche dienen auch der Festlegung von Entwicklungsplänen und der qualitativen Förderung von Führungs- und Fachkompetenzen.

Aus- und Weiterbildung

Die Unternehmensführung der Semperit Gruppe sieht in der Kompetenz und Innovationskraft der Mitarbeiter einen wichtigen Erfolgsfaktor zum weiteren Ausbau der aktuellen Marktpositionen. Ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm bereitet die Mitarbeiter optimal auf ihre operativen und strategischen Herausforderungen vor und vermittelt auch die notwendigen Fachkompetenzen. Im Rahmen eines umfassenden Trainingskatalogs werden persönlichkeitsbildende Schulungen angeboten, die den Mitarbeitern das Rüstzeug für Konflikt-, Zeit- und Zielmanagement und Präsentationstechnik vermitteln. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit an Fachschulungen teilzunehmen. Ein Beispiel dafür liefert eine Schulungsinitiative für Qualitätsmanagement, die 2012 technischen Fachkräften zur Verbesserung der Qualitätsplanung bei Neuanlagen angeboten wurde. IT-Schulungen und Sprachkurse runden das Weiterbildungsangebot ab. Im Geschäftsjahr 2012 wurden in Österreich 15 Lehrlinge ausgebildet. Semperit bietet damit Jugendlichen einen fundierten Einstieg in die Berufswelt und gewinnt in weiterer Folge qualifizierte und mit dem Prozessablauf vertraute Fachkräfte.

Interner Know-how-Transfer

Um trotz zunehmender Internationalisierung und Diversifizierung eine grenz- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern, nimmt der Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb der Semperit Gruppe eine wichtige Rolle ein. Internationale Treffen von Technikern und Verkaufsmitarbeitern sowie bereichsübergreifende Schulungsprogramme stellen die gewünschten Synergieeffekte sicher.

Im Rahmen des Programms "XPERIENCE XCHANGE" treffen sich neu eingetretene Mitarbeiter und Nachwuchskräfte des Unternehmens mehrfach pro Jahr mit Top-Managern zum Erfahrungsaustausch und diskutieren aktuelle unternehmensrelevante Themenbereiche.

Kooperationen und Employer Branding

Zur Abdeckung des aktuellen und zukünftigen Bedarfs an Fach- und Führungskräften unterhält die Semperit Gruppe mehrere Kooperationen mit Technischen Lehranstalten, Universitäten und Fachhochschulen, um gut ausgebildete und ambitionierte Mitarbeiter zu adressieren. Zudem werden zahlreiche unternehmensrelevante Diplomarbeiten und Dissertationen unterstützt und Praktika angeboten. Bei Karrieremessen und Recruiting-Tagen präsentiert sich Semperit als attraktiver Arbeitgeber mit spannenden Berufsfeldern und Karrieremöglichkeiten.

Für die Stärkung des Images von Semperit als attraktiver Arbeitgeber wurden im Berichtsjahr sowohl Jobinserate als auch der Messeauftritt und Werbematerialien neu gestaltet. Verbessert wurde auch die Benutzerfreundlichkeit der Website www.semperitgroup.com/jobs-karriere. Beispielsweise wurden die Jobangebote und das Online-Bewerbungsformular neu strukturiert und stehen nun auch in Englisch zur Verfügung.

Paulina Kowalewska, Sempertrans Bełchatów

Onboarding Academy

Führungs- und Fachkräfte, die für Semperit in Europa tätig sind, sowie neu eintretende Angestellte in Österreich durchlaufen im Rahmen der sogenannten Onboarding Academy ein umfangreiches Einschulungsprogramm. Das mehrtägige Programm liefert einen raschen Überblick über die gesamte Unternehmensgruppe und erleichtert die Integration in das Unternehmen sowie die internationale Vernetzung über Bereichsgrenzen hinweg.

Sicherheit und Gesundheit

Semperit ist sich der besonderen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewusst und setzt aktiv Maßnahmen zur laufenden Verbesserung der betrieblichen Sicherheit sowie zur Förderung der Gesundheit. Regelmäßig werden sicherheitstechnische und arbeitsplatzspezifische Schulungen angeboten, und neue Mitarbeiter erhalten während ihrer Einschulung ausführliche Sicherheitsanweisungen. Der Bereich Sicherheitstechnik bietet allen Mitarbeitern allgemeine Schulungsunterlagen und Sicherheitsschulungen an. Zur Identifikation von geeigneten Präventionsmaßnahmen sind bei Semperit auch Beinahe-Unfälle meldepflichtig.

Mit betrieblichen Sporteinrichtungen, Seminaren, regelmäßigen Gesundheitsuntersuchungen, Impfungen und Erste-Hilfe-Kursen werden den Mitarbeitern von Semperit zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit angeboten. In den Unternehmenseinheiten werden Sportaktionen organisiert und finanziell unterstützt.

Chancengleichheit

Geprägt vom Selbstverständnis eines fairen und verantwortungsvollen Arbeitgebers möchte Semperit die innerbetriebliche Chancengleichheit stetig verbessern. Als traditioneller Industriebetrieb mit technischem Fokus liegt der Frauenanteil in Österreich aktuell bei lediglich 20%, konzernweit bei mehr als 35%. Flexible Arbeitsmodelle in Form von Gleit- und Teilzeit sowie Sondervereinbarungen für Mitarbeiter mit Elternteilzeit sollen einen Beitrag zur kontinuierlichen Steigerung des Frauenanteils leisten.

Investor Relations

Mit einer Börsennotiz, die bis in das Jahr 1890 zurückreicht, zählt die Semperit Aktie zu den ältesten Titeln der Wiener Börse. Selbst während der überaus turbulenten letzten fünf Börsenjahre konnte sich die Semperit Aktie gut behaupten und in Summe einen Kursanstieg von 25,4% verzeichnen, während der ATX 46,8% an Wert verlor.

Entwicklung der Kapitalmärkte

Während im ersten Quartal 2012 die Einigung auf ein Rettungspaket für Griechenland und verbesserte Konjunkturaussichten die Stimmung auf den internationalen Kapitalmärkten aufhellten, setzten im zweiten Quartal starke Kurskorrekturen ein. Im weiteren Jahresverlauf stabilisierte sich die Börsenentwicklung, womit die wichtigsten Handelsplätze das Jahr 2012 überwiegend positiv abschließen konnten. In Großbritannien legte der FTSE 100 als Leitindex der London Stock Exchange rund 3,5% zu, und in Deutschland gewann der DAX rund 29,1% an Wert.

Der ATX verzeichnete 2012 einen Anstieg um 26,9%, nachdem er im Jahr zuvor einen Rückgang um 34,9% ausgewiesen hatte. Der durchschnittliche Tagesumsatz aller im Prime Market der Wiener Börse gelisteten Unternehmen ging im Vergleichszeitraum um knapp 40% auf rund 144,7 Mio. EUR zurück.

Kursentwicklung Semperit Aktie und ATX, indiziert mit 1.1.2012

Kennzahlen zur Semperit Aktie

2012 Verände
rung
20112) 20102) 20092) 20082)
Kurs per 31.12. in EUR 31,36 +5,4% 29,75 39,59 26,97 11,80
Höchstkurs in EUR 33,90 –18,3% 41,47 39,98 28,42 31,62
Tiefstkurs in EUR 26,65 –1,8% 27,15 25,90 12,00 11,80
Anzahl der ausgegebenen Aktien in Tsd. Stk. 20.573 20.573 20.573 20.573 20.573
Börsenkapitalisierung per 31.12. in Mio. EUR 645,1 +5,4% 612,1 814,5 554,9 242,8
Ergebnis je Aktie in EUR 2,25 –10,6% 2,52 2,21 1,89 1,83
Cash Flow aus dem Ergebnis je Aktie in EUR 4,16 –4,2% 4,34 4,42 4,50 3,79
Dividende je Aktie in EUR 0,801) 0,80 1,25 1,15 1,09
Ausschüttungsquote in % 35,6% +5,2 PP 31,7 56,6 61,0 59,6
Kurs-Gewinn-Verhältnis per 31.12. 13,9 +23,0% 11,8 17,9 14,3 6,5
Durchschnittlicher Börsenumsatz/Tag in Mio. EUR 0,6 –57,1% 1,4 1,8 1,1 0,9

1) Vorschlag an die Hauptversammlung

2) 2011 angepasst, 2008 bis 2010 nicht angepasst

Entwicklung der Semperit Aktie

Nach einem deutlichen Kursanstieg gegen Ende Jänner 2012 wies die Semperit Aktie im weiteren Verlauf des ersten Halbjahres eine leichte Abwärtsbewegung auf. Ihren Tiefstkurs des Jahres 2012 erreichte sie am 27. Juli mit 26,65 EUR. Im weiteren Jahresverlauf zeigte sich der Kursverlauf deutlich volatiler. Die Bekanntmachung der Akquisition von Latexx Partners im Herbst wurde vom Kapitalmarkt positiv aufgenommen. In Summe schloss die Semperit Aktie das Jahr 2012 mit einem Plus von 5,4%.

Die Börsenkapitalisierung belief sich per Jahresende 2012 auf 645,1 Mio. EUR nach 612,1 Mio. EUR zum Stichtag des Vorjahres. Der durchschnittliche Umsatz mit Semperit Aktien je Handelstag ging im Berichtsjahr von 1,4 Mio. EUR des Vorjahres auf 0,6 Mio. EUR zurück.

Aktionärsstruktur

Die Semperit AG Holding notiert mit 20.573.434 auf Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien im Prime Market der Wiener Börse. Die B & C Industrieholding GmbH ist mit 54,18% (11.145.917 Aktien) Mehrheitseigentümer und langfristiger Kernaktionär. Der Eigentümer der B & C Industrieholding GmbH, die B & C Privatstiftung, ist eine nach österreichischem Recht gegründete Privatstiftung mit dem Stiftungszweck der Förderung des österreichischen Unternehmertums. Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz.

Kommunikation mit dem Kapitalmarkt

Die Semperit AG Holding will den bestehenden und potenziellen Aktionären mit einer transparenten und zeitnahen Kommunikation ein umfassendes Bild über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens vermitteln. Dadurch sollen eine korrekte Bewertung der Semperit Aktie an den Börsen und ein langfristiges Vertrauensverhältnis zu Aktionären und Öffentlichkeit ermöglicht werden.

Legg Mason / Royce & Associates 10%

B & C

Aktionärsstruktur nach Regionen

Andere Länder

Der Vorstandsvorsitzende, der Vorstand für Finanzen und Investor Relations suchen aktiv den Dialog mit den Kapitalmärkten. Neben der Teilnahme an Konferenzen und der Organisation von Roadshows in europäischen Finanzzentren sowie New York wurden mehrere Fondsmanager zu Investorengesprächen mit dem Vorstand nach Wien und zu einer Besichtigung des Stammwerks in Wimpassing eingeladen. Die Intensivierung der Investor-Relations-Tätigkeiten spiegeln sich unter anderem in der Erhöhung der Anzahl der Analysten, die die Semperit Aktie regelmäßig analysieren, von vier auf sechs wider: Baader Bank (neu in 2012), Deutsche Bank, Erste Bank, Hauck & Aufhäuser (neu in 2012), Kepler Capital Markets, Raiffeisen Centrobank (RCB).

Auf der Website sind die Presseinformationen sowie alle Berichte, Präsentationen und Conference Calls abrufbar: www.semperitgroup.com/ir.

Dividendenpolitik

Die Mittelverwendungsstrategie der Semperit Gruppe zielt auf eine ausgewogene Balance zwischen Wachstumsinvestitionen und einer angemessenen Aktionärsvergütung in Form von Dividenden ab. Investitionen zur Steigerung der Kapazitäten oder zur Erschließung neuer Märkte wird dann der Vorzug gegeben, wenn damit eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts verbunden ist. Die Dividendenpolitik der Semperit Gruppe sieht eine Ausschüttung (Pay-out-Ratio) von rund 30% des Jahresüberschusses (Ergebnisses nach Steuern) an. Der Vorstand schlägt daher der Hauptversammlung am 30. April 2013 eine Dividende in Höhe von 0,80 EUR je Aktie für das Geschäftsjahr 2012 vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 35,6% des Jahresüberschusses nach 31,7% im Vorjahr. Bei einem Jahresschlusskurs von 31,36 EUR je Aktie errechnet sich eine Dividendenrendite von 2,6% (2011: 2,7%).

Ergebnis je Aktie in EUR (2011 angepasst)

Dividende je Aktie in EUR (2012 Vorschlag an die Hauptversammlung)

Finanzkalender 2013

21.03.2013 Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2012 und Bilanzpressekonferenz
30.04.2013 Hauptversammlung, Wien
07. 05.2013 Dividenden-Ex-Tag
14.05.2013 Dividenden-Zahltag
14.05.2013 Bericht über das 1. Quartal 2013
13.08.2013 Halbjahresfinanzbericht 2013
12.11. 2013 Bericht über das 1.–3. Quartal 2013

Kontakt

[email protected] +43 1 79777 210 www.semperitgroup.com/ir

Corporate Governance Bericht

Österreichischer Corporate Governance Kodex

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde im Jahr 2002 ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung österreichischer Aktiengesellschaften festgelegt. Dieser enthält die international üblichen Standards, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktien-, Börse- und Kapitalmarktrechts sowie die wesentlichen Grundsätze der OECD-Richtlinien für Corporate Governance.

Das Regelwerk verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Unternehmen und Konzernen. Der Kodex strebt ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder von Unternehmen an. Er schafft Richtlinien für die Gleichbehandlung aller Aktionäre, für Transparenz, für die offene Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, für die Vermeidung von Interessenkonflikten von Organen sowie für eine effiziente Kontrolle durch den Aufsichtsrat und den Abschlussprüfer.

Geltung erlangt der Österreichische Corporate Governance Kodex durch freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen zu den Corporate Governance Grundsätzen in der jeweils gültigen Fassung. Die auf das Geschäftsjahr 2012 anwendbare Fassung des Kodex wurde im Juli 2012 veröffentlicht und berücksichtigt das 2. Stabilitätsgesetz 2012. Der Corporate Governance Kodex kann auf der Website www.corporate-governance.at abgerufen werden.

Verpflichtungserklärung

Die Semperit Gruppe verpflichtet sich freiwillig zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex und hat auch die Absicht, den Kodex in Zukunft einzuhalten bzw. Abweichungen zu begründen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Semperit AG Holding erfüllt sämtliche verbindliche L-Regeln ("Legal Requirements"). Soweit keine Erklärung erfolgt, werden C-Regeln ("Comply or Explain") von den jeweils betroffenen Organen bzw. der Gesellschaft eingehalten.

Organe der Semperit AG Holding: Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann

Vorstandsvorsitzender seit 14.4.2011, davor seit Unternehmenseintritt am 1.12.2010 stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Ende der laufenden Funktionsperiode: 30.11.2013

Ressortverantwortung: Business Sector Medical: Sempermed, Business Sector Industrial: Semperflex, Sempertrans und Semperform, Corporate Development & Strategy, Procurement & Logistics, Human Resources und Communications.

Thomas Fahnemann, geboren 1961, absolvierte im Anschluss an sein Betriebswirtschaftsstudium in Mainz ein Executive-MBA-Programm an der Northwestern University in Chicago. Seine berufliche Laufbahn startete Thomas Fahnemann 1983 bei der Hoechst AG in Frankfurt. Er bekleidete in der Folge mehrere Führungsfunktionen in Deutschland und den USA. 1995 wechselte er als Konzern-Abteilungsleiter zu Trevira, North Carolina, USA, und 1998 als Chief Operating Officer zu KoSa in Houston, USA. 2003 wechselte er als CEO und Vorstandsvorsitzender zur Lenzing AG in Österreich. Von 2009 bis 2010 übernahm er den Vorsitz im Vorstand der RHI AG, Wien. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

Dr. Johannes Schmidt-Schultes

Mitglied des Vorstands seit 15.4.2011, Vorstand Finanzen (CFO), Ende der laufenden Funktionsperiode: 14.4.2014 Ressortverantwortung: Accounting, Planning & Reporting, Controlling, Tax, Treasury, Investor Relations, Internal Audit, Risk Management, Legal and Compliance und Information Technology.

Johannes Schmidt-Schultes, geboren 1966, schloss 1993 das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hannover ab. 1996 folgte das Doktorat an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Studienaufenthalte führten ihn an die Aston University in Birmingham, UK, sowie an die University of California in Berkeley, USA. Während seines Doktoratsstudiums war Johannes Schmidt-Schultes für den Strategieberater Bain & Company in München tätig. Von 1996 bis 1999 war er Abteilungsleiter im Bereich Beteiligungs-Controlling und Konzernentwicklung bei der VIAG AG in München, von 1999 bis 2001 war er Geschäftsführer Finanzen bei Kloeckner & Co in Wien. 2001 wechselte er zur Deutschen Telekom Group – zuerst als CFO von T-Mobile Österreich in Wien und von 2004 bis 2007 von T-Mobile UK in Hatfield, UK. Von 2007 bis 2011 war er stellvertretender Vorstand für Finanzen der australischen Telekom Telstra Corporation mit Sitz in Melbourne. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

DI Richard Ehrenfeldner

Mitglied des Vorstands seit 1.10.2001, Vorstand Technik (CTO), Ende der laufenden Funktionsperiode: 31.5.2015 Ressortverantwortung: Technology, Innovation, Operational Excellence und Quality Management.

Richard Ehrenfeldner, geboren 1954, startete nach seinem Studienabschluss für Verfahrenstechnik (Chemieanlagenbau) an der Technischen Universität in Graz 1984 seine berufliche Laufbahn bei AT&S in Leoben und leitete dort die Bereiche Produktion und Expansion mit Schwerpunkt Großinvestition in Produktionserweiterung. 1989 wechselte er zur Semperit AG Holding. Als technischer Leiter des Segments Sempermed war er für die Expansion der Werke sowie für die Errichtung und Entwicklung neuer Standorte in Sopron, Hatyai und Shanghai verantwortlich. Er übt kein Aufsichtsratsmandat in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften im Sinne der C-Regel 16 des Österreichischen Corporate Governance Kodex aus.

DI Richard Stralz

Mitglied des Vorstands von 1.6.2004 bis 30.11.2012

Vorstand

Der Vorstand besteht seit 1.12.2012 aus drei Mitgliedern und leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung in einer Form, wie es das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie das öffentliche Interesse erfordern (L-Regel 13).

In der Geschäftsordnung sind die Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstands geregelt. Grundlegende Entscheidungen obliegen dem Gesamtvorstand. Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die das Erscheinungsbild des Unternehmens für die Stakeholder wesentlich prägen, umfassend und selbst wahr. Grundlage der Unternehmensführung bilden die gesetzlichen Bestimmungen, die Satzung und die vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsordnung. Darüber hinaus gibt auch der Österreichische Corporate Governance Kodex Verhaltensregeln vor.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzt sich aus sechs Kapitalvertretern und drei Arbeitnehmervertretern zusammen. Der Aufsichtsrat hat durch Beschluss aus seiner Mitte folgende Ausschüsse für die Behandlung spezifischer Angelegenheiten gebildet: Präsidium, Vergütungsausschuss, Prüfungsausschuss, Nominierungsausschuss und Strategieausschuss. Die Entscheidungsbefugnis zur Beschlussfassung obliegt dem Gesamtaufsichtsrat. Der Aufsichtsrat überwacht den Vorstand und unterstützt diesen bei der Leitung des Unternehmens, insbesondere bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2012 fünf Sitzungen ab. Keines der Aufsichtsratsmitglieder hat im Gesamtjahr 2012 an weniger als 50% der Sitzungen teilgenommen.

Der Prüfungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat seine Tätigkeit gemäß den gesetzlichen Bestimmungen und Aufgaben wahrgenommen (drei Sitzungen) und sich im Besonderen mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2011, dem Risikomanagement, der Corporate Governance und der Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern befasst.

Der Nominierungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat sich in zwei Sitzungen mit der Nachbesetzung freiwerdender Aufsichtsratsmandate und Themen im Zusammenhang mit der Beendigung eines Vorstandsmandates befasst.

Der Strategieausschuss hat eine Sitzung abgehalten und sich mit grundlegenden Fragen zur strategischen Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe befasst, insbesondere in den asiatischen Wachstumsregionen.

Der Vergütungsausschuss unter Vorsitz von Dr. Veit Sorger hat sich in vier Sitzungen einerseits mit den Modalitäten der Beendigung eines Vorstandsvertrages, Zielvereinbarungen für Vorstandsmitglieder und andererseits mit dem Vergütungsmodell für Vorstandsmitglieder befasst.

Eine explizite und formelle Selbstevaluierung des Aufsichtsrats (gemäß C-Regel 36) fand im Geschäftsjahr 2012 erstmalig statt. Der Selbstevaluierung soll die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Aufsichtsratstätigkeit folgen. Die anonyme Auswertung der von den Aufsichtsräten ausgefüllten Fragebögen erfolgte durch einen externen Anbieter. Das Aufsichtsrats-Präsidium hat erste Handlungsmöglichkeiten aus den Ergebnissen abgeleitet. Im Plenum des Aufsichtsrats erfolgten eine Diskussion der Evaluierung und die Verständigung auf Maßnahmen, die in der laufenden Aufsichtsratstätigkeit umgesetzt werden. Dieser Prozess soll jährlich wiederholt werden – wobei in regelmäßigen Abständen eine externe Unterstützung beigezogen wird.

organe der semperit AG holding: Aufsichtsrat

Geburts
jahr
Erstmalige Wahl in
den Aufsichtsrat
Mandatsdauer 1) Aufsichtsratsfunktionen in
weiteren börsenotierten
Gesellschaften
Kapitalvertreter
Dr. Veit Sorger
Vorsitzender
2) 3) 4) 5)
6) 7) 8)
1942 26.05.2004 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Lenzing AG
Dr. Michael Junghans
Vorsitzender-Stellvertreter
2) 3) 4) 5)
6) 7)
1967 28.04.2010 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2012 beschließt
Lenzing AG (Vorsitzender),
AMAG Austria Metall AG,
Allgemeine Baugesellschaft
A. Porr AG9)
Dr. Walter Koppensteiner
Mitglied
2) 8) 1959 23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Mag. Martin Payer 2) 8) 1978 24.05.2007 Bis 23.04.2012 Lenzing AG
Mag. Patrick Prügger
Mitglied
2) 5) 1975 14.04.2011 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2013 beschließt
Lenzing AG,
AMAG Austria Metall AG,
Allgemeine Baugesellschaft
A. Porr AG9)
Mag. Andreas
Schmidradner
Mitglied
2) 5) 7) 1961 20.05.2008 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2012 beschließt
Lenzing AG
Anton Schneider 2) 8) 1951 30.04.2009 Bis 23.04.2012 Linz Textil Holding AG,
SHW AG (Deutschland)
(Vorsitzender)
Mag. Ingrid Wesseln
Mitglied
2) 8) 1966 23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Arbeitnehmervertreter Betriebsratsfunktionen
Mag. Sigrid Haipl 1960 26.03.2012 Betriebsratsvorsitzende
Angestellte, Wien
Alexander Hollerer 5) 6) 7) 1954 01.07.1998 Stellvertretender Vorsit
zender des europäischen
Betriebsrats, Vorsitzender
des Zentralbetriebsrats
der Semperit AG Holding,
Betriebsratsvorsitzender
Angestellte, Wimpassing
Andreas Slama 5) 7) 1966 31.01.2009 Vorsitzender des europäi
schen Betriebsrats, Betriebs
ratsvorsitzender Arbeiter,
Wimpassing
Mag. Matthias Unkrig 1968 05.04.2005 Bis 26.03.2012

1) Ein Fünftel der Mitglieder des Aufsichtsrats scheidet laut Satzung alljährlich mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung aus. 2) Haben dem Aufsichtsrat ihre Unabhängigkeit gemäß C-Regel 53 des Österreichischen Corporate Governance Kodex erklärt.

3) Präsidium

4) Vergütungsausschuss

5) Prüfungsausschuss

6) Nominierungsausschuss

7) Strategieausschuss

8) Keine Vertretung eines Anteilseigners über 10% (C-Regel 54 des Österreichischen Corporate Governance Kodex). 9) Bis 25.10.2012.

Leitlinien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern

Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen.

Der Aufsichtsrat orientiert sich bei der Beurteilung der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds an folgenden Leitlinien, die jenen im Anhang 1 des Österreichischen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom Juli 2012 entsprechen:

  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß § 95 (5) Aktiengesetz führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht für Aufsichtsratsmitglieder, die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteiligung sind oder die Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird in enger Abstimmung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt und in regelmäßigen Abständen im Rahmen von Aufsichtsratssitzungen diskutiert. Der Aufsichtsrat bestimmt die Verteilung der Ressorts und Zuständigkeitsbereiche im Vorstand sowie jene Geschäfte, die neben den gesetzlichen Bestimmungen seiner expliziten Zustimmung bedürfen. Darüber hinaus unterstützt der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens, insbesondere bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung.

Vergütung des Vorstands

Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus einem fixen, einem kurzfristigen variablen erfolgsabhängigen Anteil, einem langfristigen variablen erfolgsabhängigen Anteil sowie aus Sachbezügen zusammen. Die Bemessungsgrundlage für die kurzfristige variable erfolgsabhängige Vergütung des Vorstands sind der Jahresüberschuss, die Höhe der Gewinnausschüttung (letztmalig für ein Vorstandsmitglied in 2012), die Gesamtkapitalrentabilität sowie persönliche qualitative Ziele.

Für alle Vorstandsmitglieder wurde im Sinne der Vorgaben des Corporate Governance Kodex eine variable erfolgsabhängige Gehaltskomponente eingeführt, die an die Erreichung nachhaltiger, langfristiger und mehrjähriger Leistungskriterien anknüpft. Basierend auf der Erreichung der Zielkriterien wird dieser Bonus im Nachhinein für das abgelaufene Geschäftsjahr bestimmt und über drei Jahre verteilt zu gleichen Teilen ausbezahlt. Bei Nichterreichung der Zielkriterien

Abgerechnete Bezüge an den Vorstand

2011 2012
in TEUR Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt
Thomas
Fahnemann,
Vorsitzender
458 458 461 258 719
Richard
Ehrenfeldner
362 344 706 376 226 602
Johannes
Schmidt-Schultes 1)
172 172 271 85 356
Richard Stralz 2) 346 315 661 330 169 499
Rainer
Zellner 3)
142 960 1.102
Summe 1.480 1.619 3.099 1.438 738 2.176

1) am 15.04.2011 zum Vorstand bestellt.

2) am 30.11.2012 aus dem Vorstand ausgeschieden (obige Beträge sind ausbezahlte Bezüge basierend auf Ansprüchen für den Zeitraum bis 30.11.2012).

3) am 14.04.2011 aus dem Vorstand ausgeschieden (obige Beträge sind ausbezahlte Bezüge basierend auf Ansprüchen für den Zeitraum bis 14.04.2011).

erfolgt keine Bonuszuweisung in dieser Gehaltskomponente beziehungsweise im Falle einer vorzeitigen Beendigung des Vorstandsmandates auch die vollständige Einbehaltung von noch nicht ausbezahlten Anteilen.

Die Höchstgrenze für die variablen erfolgsabhängigen Vergütungsanteile (kurzfristige und langfristige Komponenten) liegt zwischen 82% und 111% der Jahresfixvergütung. Im Geschäftsjahr 2012 beliefen sich die abgerechneten Bezüge des aktiven Vorstands auf 2.176 TEUR (Vorjahr: 3.099 TEUR), wovon ein Anteil von 738 TEUR (Vorjahr: 1.619 TEUR) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch unterjährige Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Es wurden darüber hinaus Auszahlungen an das ehemalige Vorstandsmitglied Richard Stralz anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 847 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) vorgenommen. Die abgerechneten Bezüge an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner betrugen in 2012 1.008 TEUR (2011: 357 TEUR - diese Bezüge entfallen auf den Zeitraum vom 14.04.2011 bis 31.12.2011).

Die Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen betrugen für die aktiven Vorstände 210 TEUR (Vorjahr: 186 TEUR).

Für alle Mitglieder des Vorstands ist die betriebliche Altersvorsorge entweder in einem Statut der Gesellschaft festgelegt, welches eine Rückdeckungsversicherung vorsieht, oder im jeweiligen Vertrag nach dem Prinzip einer beitragsbezogenen Zusage geregelt.

Im Fall der Beendigung der Funktion von Vorstandsmitgliedern erfolgt eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes oder des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetzes. Für den Vorstand sowie die leitenden Führungskräfte im Konzern besteht eine D&O-Versicherung – es wurde kein Selbstbehalt der Vorstände im Schadensfall vereinbart; die damit verbundenen Aufwendungen trägt die Gesellschaft.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats wurde von der Hauptversammlung am 23.04.2012 durch Änderung des § 15 der Satzung der Semperit AG Holding neu geregelt. In 2012 wurden die Aufsichtsräte letztmalig nach dem bisherigen Schema entlohnt. Demnach erhielt jedes Mitglied des Aufsichtsrats als Ersatz seiner Barauslagen ein Anwesenheitsgeld für jede Sitzung in Höhe von 120 EUR sowie eine jährliche Vergütung in Höhe von 4.360 EUR. Beide Beträge waren an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex gekoppelt (Basis: VPI 2000 Jahresdurchschnitt 2004 = 108,1), sodass die Beträge für 2012 über den oben genannten liegen. Für den Vorsitzenden erhöhte sich die fixe Vergütung um 100% und für seinen Stellvertreter um 50%. Darüber hinaus erhielt der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit (ohne Belegschaftsvertreter) einen Anteil von 0,15% von dem mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehenen Konzernjahresüberschuss der Semperit AG Holding als ergebnisabhängige Tantieme. Diese Tantieme wurde unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats so verteilt, dass alle Mitglieder den gleichen Betrag erhielten, der Vorsitzende zusätzlich 100% und sein Stellvertreter zusätzlich 50%. Zudem durfte der ergebnisabhängige Anteil je Aufsichtsratsmitglied maximal das 2,5-Fache der jährlichen fixen Vergütung (ohne Anwesenheitsgeld) nicht übersteigen.

in EUR Geburtsjahr Jährliche
Fixvergütung
Anwesenheitsgeld Ergebisabhängige
Tantieme
Gesamt
Dr. Veit Sorger 1942 10.083 694 21.639 32.416
Dr. Michael Junghans 1967 7.562 694 16.229 24.486
Dr. Walter Koppensteiner 1959
Dr. Walter Lederer 2) 1961 1.437 0 3.083 4.519
Mag. Martin Payer 3) 1978 5.042 694 10.820 16.555
Mag. Patrick Prügger 1975 3.591 555 7.707 11.853
Mag. Andreas Schmidradner 1961 5.042 694 10.820 16.555
Anton Schneider 3) 1951 5.042 555 10.820 16.416
Mag. Ingrid Wesseln 1966
37.798 3.885 81.117 122.801

Ausbezahlte Bezüge an die Kapitalvertreter im Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 20121)

1) Die Arbeitnehmervertreter erhalten keine Bezüge.

2) Am 14.04.2011 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

3) Am 23.04.2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Der Vorschlag an die Hauptversammlung am 30. April 2013 zur Entlohnung der Aufsichtsräte für deren Tätigkeit im Jahr 2012 sieht abweichend vom bestehenden Schema keine variable Vergütung mehr vor und umfasst folgende Komponenten:

  • Basisvergütung in Höhe von 20.000,- EUR (Zuschlag von 50% für den Vorsitzenden und 25% für den Vorsitzenden-Stellvertreter)
  • Vergütung in Höhe von 2.500,- EUR für die Mitgliedschaft pro Ausschuss
  • Anwesenheitsgeld in Höhe von 1.000,- EUR pro Aufsichtsratssitzung und 500,- EUR pro Ausschusssitzung

Für den Aufsichtsrat besteht eine D&O-Versicherung; die damit verbundenen Aufwendungen trägt die Gesellschaft.

Compliance-Richtlinie

Um missbräuchliche Verwendung oder Weitergabe von Insiderinformationen zu vermeiden, hat Semperit eine Compliance-Richtlinie zur Umsetzung und Sicherstellung aller diesbezüglichen börsenrechtlichen Bestimmungen erlassen. Überwacht und administriert wird dieser Bereich von einem eigenen Compliance-Beauftragten, der direkt dem Vorstand berichtet. Die Compliance-Richtlinie kann unter folgendem Link eingesehen werden:

www.semperitgroup.com/de/ir/corporate-governance/compliance-code.

Verhaltenskodex

Zur Stärkung und Erweiterung der bislang vorhandenen Compliance-Instrumente abseits der börserechtlichen Compliance erfolgte im Berichtsjahr die Implementierung einer Compliance-Organisation, die alle Unternehmenseinheiten erfasst. Ein Group Compliance Officer wird in seinen Agenden von 15 Compliance Officers, die in den größten Tochtergesellschaften der Semperit Gruppe tätig sind, unterstützt. Etwaige Vorfälle werden von ihm an das Compliance Committee berichtet, das direkt dem Vorstand untersteht.

Neben diesen organisatorischen Verbesserungen wurde im Berichtsjahr 2012 ein Verhaltenskodex (Code of Conduct) beschlossen, der für alle Mitarbeiter und Führungskräfte verbindlich ist. Seine wichtigsten Zielsetzungen liegen in der Vermeidung von Korruption, von Geldwäsche, von Menschenrechtsverletzungen, von Insider-Handel sowie in Aspekten des Datenschutzes, der Exportbeschränkungen und dem Schutz der Interessen aller Stakeholder. Eine weitere Konkretisierung dieser Verhaltensanforderungen erfolgt in thematischen Compliance-Richtlinien, die in mehr als zehn Sprachen allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen und deren Inhalte auch in regelmäßigen Schulungen vermittelt werden. Der Verhaltenskodex kann unter folgendem Link auf der Webseite eingesehen werden:

www.semperitgroup.com/de/ir/corporate-governance/code-of-conduct.

Frauenförderung

Die Semperit Gruppe achtet auf die Gleichbehandlung der Geschlechter in allen Fragestellungen. In den letzten Jahren konnte der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. In Bezug auf das Top-Management des Unternehmens liegt der Frauenanteil bei 5% und im Aufsichtsrat bei mehr als 20%. In Österreich beträgt der Anteil der Frauen in Nachwuchsführungskräfteprogrammen bereits rund ein Drittel. Darüber hinaus wird – soweit es die jeweilige Position erlaubt – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und der Möglichkeit zur Heimarbeit gefördert.

Director's Dealings

Aktienkäufe und -verkäufe von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats werden gemäß § 48d Börsegesetz innerhalb von fünf Arbeitstagen nach dem Tag des Abschlusses des Geschäfts der Finanzmarktaufsicht gemeldet und auf der Webseite der Finanzmarktaufsicht veröffentlicht.

Internal Audit & Risk Management

Die Abteilung Internal Audit & Risk Management berichtet direkt dem Vorstand und erstellt einen Revisionsplan und einen jährlichen Tätigkeitsbericht für das jeweils vorangegangene Geschäftsjahr. Der Vorstand erörtert diese Berichte mit den Aufsichtsratsmitgliedern. Zudem nimmt die Abteilung die Aufgaben des Risikomanagements wahr. Dazu zählen insbesondere die zentrale Koordination und Überwachung von Risikomanagementprozessen für den gesamten Konzern sowie die Risikobewertung und umfassende Berichterstattung an den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements ist vom Wirtschaftsprüfer auf Grundlage der vorgelegten Dokumente und der zur Verfügung gestellten Unterlagen zu beurteilen. Dieser Bericht wird sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit & Risk Management gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. So wurden 2012 unter Leitung des Internal Audit & Risk Management die rechnungslegungsrelevanten Prozesse mit Blick auf ein zielführendes Internes Kontrollsystem erneut einer umfassenden, systematischen Überprüfung unterzogen. Die aus dieser Überprüfung abgeleiteten neuen Mindeststandards sind von den Konzernunternehmen weltweit einzuhalten.

Externe Evaluierung

In Entsprechung der R-Regel 62 des Österreichischen Corporate Governance Kodex ließ die Semperit Gruppe die Einhaltung der Kodexbestimmungen und die Richtigkeit der damit verbundenen öffentlichen Berichterstattung zuletzt Anfang 2011 extern evaluieren. Die von KPMG durchgeführte Evaluierung ist auf keine Tatsachen gestoßen, die im Widerspruch zur Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats im Corporate Governance Bericht über die Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex stehen.

Wien, am 19. März 2013

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Semperit Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2012 mit der Akquisition von Latexx Partners, dem weltweit sechstgrößten Produzenten von Untersuchungshandschuhen mit Sitz in Malaysia, einen weiteren Grundstein für die Fortsetzung des Wachstumskurses im Segment Sempermed legen. Trotz dieses strategischen Meilensteins und wichtiger operativer Erfolge stand der Verlauf des Geschäftsjahres 2012 im Schatten der konjunkturellen Unsicherheiten und war zudem geprägt von starkem Konkurrenzdruck. Bei einer leichten Umsatzsteigerung musste deshalb beim EBIT und bei der EBIT-Marge ein Rückgang verzeichnet werden.

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben unter anderem in fünf Sitzungen wahrgenommen. Zentrale Inhalte der Sitzungen waren neben der erwähnten Akquisition die Erörterung des Geschäftsverlaufs, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen.

Der Prüfungsausschuss hat sich im Berichtsjahr in drei Sitzungen unter anderem mit der Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems, der Corporate Governance Instrumente und der Compliance-Maßnahmen auseinandergesetzt. Beispielsweise wurde ein Compliance Officer neu bestellt und ein Verhaltenskodex (Code of Conduct) verabschiedet, der konzernweit verbindliche Regelungen vorgibt. Besonderes Augenmerk legte der Prüfungsausschuss 2012 auf die Auswahl des Abschlussprüfers für die Jahresabschlüsse der Semperit AG Holding und ihrer Tochtergesellschaften. Auf seine Anregungen hin erfolgte eine Ausschreibung für die Jahresabschlussprüfung 2013, wurde eine konzernweite Harmonisierung und Standardisierung der Prüfungsleistungen eingeleitet und die Anzahl der konzernweit tätigen Wirtschaftsprüfer von 15 auf 7 gesenkt. Dieser Weg wird mit dem Ziel fortgesetzt, die Verlässlichkeit der Prüfungsleistungen weiter zu erhöhen.

Auf Basis des effizienten Prüfungsprozesses für den Geschäftsabschluss 2012 wird der Aufsichtsrat der Hauptversammlung empfehlen, die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, auch für das Geschäftsjahr 2013 zum Abschlussprüfer zu bestellen.

Der Nominierungsausschuss traf sich im Berichtsjahr zu zwei Sitzungen und hat sich mit der Nachbesetzung freiwerdender Aufsichtsratsmandate sowie Themen in Zusammenhang mit der Beendigung eines Vorstandsmandates befasst. Vier Sitzungen hielt im Jahr 2012 der Vergütungsausschuss ab und eine der Strategieausschuss.

Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig mit einem monatlichen Bericht über die Geschäftsentwicklung informiert. Im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen werden ausführliche schriftliche Unterlagen des Konzerns zeitgerecht zur Verfügung gestellt. Der Vorstand berichtete dem Präsidium des Aufsichtsrats auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft.

Dr. Veit Sorger, Vorsitzender des Aufsichtsrats

DI Richard Stralz, seit 1. Juni 2004 Mitglied des Vorstandes der Semperit AG Holding, ist mit 30. November 2012 aus dem Vorstand ausgeschieden. Er hat während seiner fast 25-jährigen Tätigkeit für Semperit maßgeblich zur Umsetzung der Internationalisierungs- und Wachstumsstrategie beigetragen, wofür ich mich im Namen des gesamten Aufsichtsrats bei ihm bedanken möchte.

Der Jahresabschluss der Semperit AG Holding samt Lagebericht wurde unter Einbeziehung der Buchführung vom Abschlussprüfer, der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, geprüft. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entspricht und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage des Unternehmens für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung vermittelt und der Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss steht. Des Weiteren hat er bestätigt, dass der Corporate Governance Bericht aufgestellt worden ist. Der Abschlussprüfer hat dem Jahresabschluss 2012 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, hat den in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss sowie den in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernlagebericht geprüft und festgestellt, dass der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 vermittelt und der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss steht. Der Abschlussprüfer hat dem Konzernabschluss 2012 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 19. März 2013 mit dem Jahresabschluss, dem Corporate Governance Bericht, dem Konzernabschluss und den Prüfberichten des Abschlussprüfers intensiv befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht geprüft und schließt sich den Ergebnissen der Abschlussprüfung an. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss 2012, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist. Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2012 sind vom Aufsichtsrat genehmigt worden.

Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem Gewinnverteilungsvorschlag des Vorstands einverstanden, wonach vom ausgewiesenen Bilanzgewinn der Semperit AG Holding in Höhe von 16.941 TEUR eine Dividende von 0,80 EUR je dividendenberechtigte Aktie ausgeschüttet wird und der verbleibende Gewinn auf neue Rechnung vorgetragen werden soll.

Im Namen des gesamten Aufsichtsrats möchte ich mich beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und für die im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten Erfolge bedanken. Den Aktionären und Kunden der Semperit Gruppe danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen. Gleichzeitig sei ihnen versichert, dass keine Anstrengung unterlassen wird, den Erfolgskurs des Unternehmens fortzusetzen.

Wien, am 19. März 2013

Dr. Veit Sorger e.h. Vorsitzender des Aufsichtsrats

Konzernlagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

Nach der Verschärfung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2011 kühlte die Weltwirtschaft 2012 weiter ab. Die notwendige Sanierung öffentlicher und privater Haushalte, schwache Arbeitsmärkte und hohe Unsicherheiten reduzierten vor allem die Nachfrage nach Investitions- und dauerhaften Konsumgütern. Die Rezession in der Eurozone und eine verhaltene Nachfrage in den USA belasteten zudem den Welthandel massiv, der nach 6,2% im Vorjahr 2012 nur noch um 3,5% wuchs.

In der Eurozone ging die Wirtschaftsleistung 2012 nach den jüngsten Berechnungen der Weltbank um 0,4% zurück, im Vorjahr wurde ein Anstieg um 1,5% verzeichnet. In den USA stieg das BIP voraussichtlich um 2,2% nach 1,8% im Vorjahr, und Japan konnte mit einem Anstieg um 1,9% die Rezession des Vorjahres überwinden.

Nach 9,3% im Vorjahr schwächte sich 2012 das BIP-Wachstum in China auf 7,9% ab. Einen Rückgang von 6,9% auf 5,1% verzeichnete Indien. Eine deutliche Konjunktureintrübung stellte sich 2012 in Brasilien ein, der BIP-Anstieg verlangsamte sich von 2,7% auf 0,9%. Robust zeigte sich hingegen die Konjunktur in Mexiko mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,0%.

Im Vergleich zu anderen Mitgliedsländern der Eurozone verzeichnete Österreich bislang keinen Rückgang des realen BIP. Nach Berechnungen der Österreichischen Nationalbank ging das BIP im vierten Quartal 2012 zwar leicht zurück, für das Gesamtjahr 2012 wird jedoch ein Anstieg von 0,8% errechnet (2011: 2,7%). Nach jüngsten Einschätzungen der Wirtschaftsforscher wird für 2013 mit einer spürbaren Konjunkturbelebung in Österreich gerechnet.

Auf die Geschäftsfelder der Semperit Gruppe wirken sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen unterschiedlich aus. Während sich der Markt für medizinische Produkte weitgehend unabhängig von den konjunkturellen Zyklen entwickelt, stehen die für den Sektor Industrie der Semperit Gruppe relevanten Branchen Energie, Bau, Maschinenbau und Industrieanlagen stärker unter dem Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Situation.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Die für die Kautschukindustrie relevanten Rohstoffmärkte waren in 2012 von unterschiedlichen Entwicklungen in einzelnen Teilmärkten und von einer weiterhin hohen Volatilität gekennzeichnet. Tendenziell haben die Rahmenbedingungen zu einer weitgehenden Nachfrageschwäche und damit zuletzt zu einer Abwärtsbewegung geführt. Die angebotsseitigen Verknappungen, die sich in 2011 wesentlich auf die Beschaffung und die Preise ausgewirkt hatten, lösten sich in 2012 zur Gänze auf.

Die Preise für Naturkautschuk verzeichneten zu Jahresbeginn 2012 einen deutlichen Preisanstieg, der zum Großteil den Interventionsankündigungen der thailändischen Regierung zuzuschreiben war. Aufgrund der geringeren Nachfrage gingen jedoch die Preise in den Folgequartalen zurück. Nach dieser volatilen unterjährigen Entwicklung lagen die Preise für Naturkautschuk gegen Jahresende 2012 um rund 10% unter dem Niveau gegen Jahresende 2011.

Für synthetischen Latex und Kautschuk ist Butadien der zentrale Ausgangsstoff. Als Nebenprodukt der Petrochemie findet die Preisfindung in teilweiser Abhängigkeit zur Rohölpreisentwicklung statt, wobei in den letzten Jahren durch marktspezifische Einflüsse eine überproportionale Verteuerung zu verzeichnen war. Nach einem signifikanten Preisanstieg im ersten Halbjahr 2012 reduzierte sich der Butadienpreis im zweiten Halbjahr und bewegte sich zum Jahresende 2012 in Europa um etwas mehr als 10% unter dem Niveau zu Ende 2011.

Bei der Verarbeitung von Kautschuk nehmen industrielle Ruße eine wesentliche Rolle ein. Dieser Rohstoff war bei einer schwächeren Nachfrage in ausreichenden Mengen verfügbar. Die anhaltend hohen Energiepreise 2012 haben auch den Rußmarkt entsprechend beeinflusst und für ein relativ hohes Preisniveau gesorgt.

Bei Drähten und Seilen, die in den Segmenten des Sektors Industrie weiterverarbeitet werden, lagen die Preise Ende 2012 unter dem Niveau zu Ende 2011.

Finanzwirtschaftliche Entwicklung

Kurzfassung Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

in Mio. EUR 2012 2011
angepasst
Veränderung
Umsatzerlöse 828,6 820,0 +1,0%
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen –1,9 2,8
Aktivierte Eigenleistungen 1,6 0,8 +98,4%
Betriebsleistung 828,2 823,6 +0,6%
Sonstige betriebliche Erträge 32,8 33,8 -3,0%
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen –501,0 –513,1 -2,3%
Personalaufwand1) –127,4 –117,9 +8,1%
Sonstige betriebliche Aufwendungen –124,2 –116,6 +6,5%
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen2) 0,3 0,2 +25,1%
EBIT
DA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 1)
108,7 110,0 –1,3%
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –36,2 –29,7 +21,8%
EBIT
(Betriebsergebnis) 1)
72,5 80,4 –9,8%
Finanzergebnis 1) –14,0 –13,4 +4,4%
Ergebnis vor Steuern 1) 58,5 66,9 –12,6%
Ertragsteuern1) –12,2 –15,2 –19,3%
Ergebnis nach Steuern 1) 46,2 51,8 –10,7%

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

2) Im Geschäftsjahr 2011 im Finanzergebnis ausgewiesen

Umsatzerlöse

Die Semperit Gruppe konnte trotz eines im Durchschnitt geringeren Preisniveaus, das auf leicht rückläufige Rohmaterialpreise zurückzuführen war, im Geschäftsjahr 2012 ein Umsatzplus von 1,0% erzielen und weist damit einen Rekordumsatz von 828,6 Mio. EUR aus. Dieser Anstieg ist auf die Konsolidierung von Latexx Partners zurückzuführen, die mit 31. Oktober 2012 aufgenommen wurde. Zur Umsatzsteigerung haben die Segmente Semperform (+5,4%) und Sempermed (+3,2%, inkl. Latexx Partners seit 31. Oktober 2012) beigetragen. In den Segmenten Semperflex und Sempertrans gingen die Umsatzerlöse um 3,4% und 2,2% zurück. Eine Detailanalyse der Segmente erfolgt ab Seite 96.

Ertragslage

Die Ergebnisentwicklung in 2012 wurde von zwei Hauptkomponenten bestimmt. Zum einen konnte im Sektor Industrie eine sehr positive Entwicklung verzeichnet werden, die trotz teilweise schwieriger Marktbedingungen eine Verbesserung des EBIT um 4,7 Mio. EUR bzw. 8,7% auf 58,2 Mio. EUR ermöglichte. Zum anderen musste im Sektor Medizin mit dem Segment Sempermed ein Rückgang des EBIT von 34,4 Mio. EUR des Vorjahres auf 27,6 Mio. EUR verzeichnet werden. Neben der angespannten Wettbewerbssituation waren sowohl negative als auch positive Einmaleffekte dafür verantwortlich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen im Jahresvergleich leicht um 1,0 Mio. EUR auf 32,8 Mio. EUR zurück. Die in Summe leicht rückläufigen Rohstoffpreise führten zu einer Abnahme der Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen um 12,1 Mio. EUR bzw. 2,3% auf 501,0 Mio. EUR. Rund 90% dieser Aufwendungen entfallen auf Rohmaterialien, der Rest zum größten Teil auf Energiekosten für die Produktion. Der Anteil des Materialaufwands am Umsatz ging im Berichtsjahr von über 62% auf 60,5% zurück.

Verglichen mit dem Anstieg der Umsatzerlöse um 1,0% erhöhten sich 2012 sowohl der Personalaufwand als auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen überproportional auf 127,4 Mio. EUR (+8,1%) sowie 124,2 Mio. EUR (+6,5%). Zu dieser Entwicklung trugen die Anpassung der gesetzlichen sowie kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter (unter anderem Anhebung der Mindestlöhne in Thailand und China) sowie der Anstieg des durchschnittlichen Personalstands um 472 Mitarbeiter auf 8.305 Mitarbeiter, der vorwiegend auf die Akquisition von Latexx Partners zurückzuführen ist, bei. Bedingt durch diese Entwicklungen erhöhte sich der Anteil der Personalaufwendungen an den Umsatzerlösen von 14,4% auf 15,4%. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren unter anderem von den Akquisitionskosten für Latexx Partners beeinflusst.

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen) reduzierte sich im Geschäftsjahr 2012 geringfügig um 1,3% oder 1,4 Mio. EUR auf 108,7 Mio. EUR, womit ein Rückgang der EBITDA-Marge von 13,4% auf 13,1% verbunden war. Die Abschreibungen verzeichneten einen Anstieg um 21,8% oder 6,5 Mio. EUR auf 36,2 Mio. EUR. Hauptverantwortlich dafür waren im Segment Sempermed die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten in Thailand und die erstmalige Konsolidierung von Latexx Partners.

Aufgrund dieser Entwicklungen musste beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ein Rückgang um 9,8% oder 7,9 Mio. EUR auf 72,5 Mio. EUR verzeichnet werden. Die EBIT-Marge beläuft sich für 2012 auf 8,8% nach 9,8% im Vorjahr.

Das Finanzergebnis ging gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Mio. EUR auf minus 14,0 Mio. EUR zurück. Diese Entwicklung ist vor allem auf höhere Finanzaufwendungen aufgrund des neu abgeschlossenen Rahmenkreditvertrags zurückzuführen. Das auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallende Ergebnis bleibt mit 15,0 Mio. EUR annähernd gleich wie in 2011.

Das Ergebnis vor Steuern der Semperit Gruppe liegt mit 58,5 Mio. EUR um 12,6% unter dem Vorjahreswert von 66,9 Mio. EUR. Die Ertragsteuerbelastung verringerte sich im Geschäftsjahr 2012 um 2,9 Mio. EUR auf 12,2 Mio. EUR. Die Steuerquote (berechnet auf das Ergebnis vor Steuern und vor kündbaren nicht beherrschenden Anteilen) reduzierte sich von 18,6% auf 16,7%. Würde die Steuerquote auf das Ergebnis vor Steuern bezogen werden, errechnete sich eine Quote von 20,9% für 2012 und von 22,7% für 2011. Der Grund für den Rückgang der Steuerquote liegt in der veränderten regionalen Zusammensetzung des Ergebnisses und in einmaligen latenten Steuererträgen.

Das Ergebnis nach Steuern der Semperit Gruppe verringerte sich von 51,8 Mio. EUR des Vorjahres um 10,7% auf 46,2 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich im gleichen relativen Ausmaß auf 2,25 EUR nach 2,52 EUR im Jahr 2011. Das Ergebnis je Aktie basiert auf einer unveränderten Anzahl von 20.573.434 Stückaktien, von denen jede im gleichen Umfang am Grundkapital beteiligt ist. Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt 21,4 Mio. EUR. Die Eigenkapitalrentabilität, basierend auf einem Eigenkapital von 406,2 Mio. EUR, beträgt 11,4% nach 13,6% in 2011.

Dividende

Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 30. April 2013 eine unveränderte Dividende von 0,80 EUR je Aktie vorschlagen. Damit gelangen wie im Vorjahr 16,5 Mio. EUR zur Ausschüttung. Die Ausschüttungsquote für das Geschäftsjahr 2012 beläuft sich auf 35,6% nach 31,7% im Vorjahr. Bezogen auf den Aktienkurs von 31,36 EUR per Jahresende 2012 errechnet sich eine Dividendenrendite von 2,6%. Im Rahmen der Dividendenpolitik strebt die Semperit Gruppe eine Ausschüttungsquote von rund 30% des auf die Aktionäre entfallenden Ergebnisses nach Steuern an – unter der Voraussetzung, dass sich die Geschäftsentwicklung weiterhin erfolgreich fortsetzt und keine außergewöhnlichen Umstände eintreten.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Semperit Gruppe wurde 2012 um rund ein Drittel von 616,7 Mio. EUR auf 824,5 Mio EUR erhöht. Der Hauptgrund dafür war die Akquisition von Latexx Partners. Die immateriellen Vermögenswerte spiegeln mit einer Ausweitung von 5,6 Mio. EUR auf 112,8 Mio. EUR die Effekte dieser Akquisition wider. In dieser Position sind der Firmenwert, Kundenbeziehungen und ein Gasbezugsvertrag beinhaltet. Das Sachanlagevermögen stieg aufgrund der getätigten Investitionen und der Akquisition um mehr als 20% auf 267,9 Mio. EUR. Darin enthalten sind geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau in Höhe von 11,2 Mio. EUR (2011: 38,0 Mio. EUR). In Summe wuchs das Anlagevermögen um zwei Drittel auf 391,1 Mio. EUR an.

Das Umlaufvermögen inklusive latenter Steuern erhöhte sich um 13,1% auf 431,5 Mio. EUR. Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen akquisitionsbedingt an, die liquiden Mittel (Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) erhöhten sich durch die laufende Mittelgenerierung. Das Trade Working Capital, bestehend aus Vorräten zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, lag mit 212,1 Mio. EUR trotz der akquisitionsbedingten Ausweitung geringfügig unter dem Vorjahreswert. Das Verhältnis von Trade Working Capital zu Umsatzerlösen verbesserte sich leicht von 25,9% auf 25,6%.

Kurzfassung Konzernbilanz zum 31.12.2012
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in Mio. EUR 31.12.2012 31.12.2011
angepasst
Veränderung
Vermögenswerte
Anlagevermögen 391,1 233,4 +67,5%
Vorräte 142,5 137,6 +3,5%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 120,2 114,3 +5,1%
Übrige Vermögenswerte inklusive latenter Steuern 170,8 131,3 +30,1%
Bilanzsumme 824,5 616,7 +33,7%
Eigenkapital und Schulden
Eigenkapital 1) 428,0 379,4 +12,8%
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 110,1 97,3 +13,1%
Rückstellungen inklusive Sozialkapital 1) 64,8 61,8 +4,9%
Verbindlichkeiten inklusive latenter Steuern1) 221,6 78,2 >100,0%
Bilanzsumme 824,5 616,7 +33,7%

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

Die Nettoliquidität ging von 91,7 Mio. EUR auf 14,8 Mio. EUR zurück, bleibt damit aber trotzdem deutlich positiv. Der Rückgang erklärt sich durch die Auszahlungen für die Akquisition von Latexx Partners und die damit verbundene Übernahme der Nettoverschuldung. In Anbetracht einer nach wie vor hohen Eigenkapitalquote von 49,3% verfügt die Semperit Gruppe unverändert über eine sehr gute finanzielle Basis für die weiteren Wachstumsschritte.

Das Konzerneigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) stieg unter Berücksichtigung des Ergebnisses nach Steuern in Höhe von 46,3 Mio. EUR, des Abgangs aus der Dividendenzahlung für 2011 an die Aktionäre (16,5 Mio. EUR) und der leicht positiven Veränderung der Währungsrücklage (1,0 Mio. EUR) sowie der positiven Effekte aus Neubewertungen (0,2 Mio. EUR) um 7,1% auf 406,2 Mio. EUR.

Die Eigenkapitalquote als Maß für die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens liegt bei 49,3% (Vorjahr: 61,5%).

Das Fremdkapital verzeichnete vor allem durch die teilweise Ausnutzung des Rahmenkreditvertrags zur Finanzierung der Akquisition von Latexx Partners einen Anstieg um 159,2 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erhöhten sich um 12,8 Mio. EUR auf 110,1 Mio. EUR. Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital stiegen um 3,0 Mio. EUR. Die übrigen Verbindlichkeiten inklusive latenter Steuern erhöhten sich finanzierungsbedingt um 143,4 Mio. EUR auf 221,6 Mio. EUR.

Cash Flow

Der Cash Flow aus dem Ergebnis 2012 reduzierte sich um 4,2% oder 3,8 Mio. EUR auf 85,6 Mio. EUR. Der Cash Flow aus der Betriebstätigkeit verbesserte sich durch die positive Entwicklung des Working Capitals auf 106,7 Mio. EUR (+77,3 Mio. EUR). In den ausgewiesenen Positionen sind die Zahlen von Latexx Partners lediglich seit der Erstkonsolidierung zum 31. Oktober 2012 enthalten.

Kurzfassung Konzerngeldflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

in Mio. EUR 2012 2011
angepasst
Veränderung
Cash Flow aus dem Ergebnis 1) 85,6 89,4 –4,2%
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 106,7 29,4 >100,0%
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –151,6 –43,0 >100,0%
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 80,7 –24,4
Veränderung des Finanzmittelbestands 35,7 –38,1
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 133,3 97,9 +36,2%

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2012 minus 151,6 Mio. EUR nach minus 43,0 Mio. EUR. Verantwortlich für den Anstieg ist die Akquisition des Handschuhproduzenten Latexx Partners, Malaysia. Akquisitionsbereinigt würde der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit bei 30,7 Mio. EUR liegen. Für Ersatz-, Erweiterungs- und Rationalisierungsinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden 41,2 Mio. EUR nach 45,1 Mio. EUR in 2011 ausgegeben.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit verbesserte sich vor allem durch die teilweise Ausnutzung des Rahmenkreditvertrags in Höhe von 100,0 Mio. EUR per Jahresende 2012 und die geringere Dividendenzahlung (16,5 Mio. EUR in 2012 nach 25,7 Mio. EUR in 2011) um 105,1 Mio. EUR auf 80,7 Mio. EUR (minus 24,4 Mio. EUR in 2011). Der Endbestand an liquiden Mitteln lag zum Bilanzstichtag mit 133,3 Mio. EUR um 35,4 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.

Investitionen und Akquisitionen

Die Gesamtinvestitionen (CAPEX) betrugen 41,2 Mio. EUR in 2012 nach 45,1 Mio. EUR im Vorjahr. Das Verhältnis CAPEX zu Abschreibungen verringerte sich damit vom Faktor 1,5 im Vorjahr auf 1,1. Die Investitionsschwerpunkte bildeten im Segment Sempermed der Ausbau des neuen Werks für Untersuchungs- und Schutzhandschuhe in Surat Thani, Thailand. Im Segment Semperflex wurden Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen an den Standorten in Tschechien, Thailand und China getätigt.

Für die Akquisition der Latexx Partners Gruppe in Kamunting, Malaysia, wurden (nach Abzug der übernommenen Zahlungsmittel) 121,0 Mio. EUR aufgewendet. Latexx Partners ist einer der größten Produzenten von Untersuchungs- und Schutzhandschuhen weltweit. Das Unternehmen ist im Main Market der Bursa Malaysia gelistet. Per Jahresende 2012 wurden knapp 83% aller Aktien und nahezu 99% aller Optionen gehalten, womit auf einer verwässerten Basis der Anteil nahezu 86% beträgt. Latexx Partners verfügt über eine attraktive Kostenstruktur und eine starke OEM-Positionierung, verbunden mit langjährigen Kundenbeziehungen. Die hochflexible Produktion von Latexx Partners und die Entwicklung innovativer Produkte sind weitere Vorzüge für die Stärkung der weltweiten Marktposition der Semperit Gruppe.

Investitionen

Entwicklung der Sektoren

Im Geschäftsjahr 2012 zeigte der Sektor Industrie eine deutlich stärkere Ertragsentwicklung als der Medizin-Sektor. Trotz eines Umsatzrückgangs von 0,8% gelang es dem Sektor Industrie, das EBIT um 8,7% zu steigern, und er verbesserte damit die EBIT-Marge von 11,9% auf 13,1%. Alle Segmente des Sektors Industrie weisen eine EBIT-Marge von mehr als 10% aus. Die EBIT-Marge des Sektors Medizin mit dem Segment Sempermed ging hingegen von 9,3% auf 7,2% zurück. Der Sektor Industrie profitierte 2012 von einer sehr guten Vertriebsleistung, den gesetzten Maßnahmen zur Optimierung der Produktion und des Materialeinsatzes sowie den getätigten Investitionen.

Semperit Gruppe Jahresfinanzbericht 2012

Entwicklung der Segmente

Sempermed

Das Segment Sempermed konnte im Geschäftsjahr 2012 eine Umsatzsteigerung um 3,2% oder 12 Mio. EUR auf 383,5 Mio. EUR erzielen. Vom Umsatz entfallen rund 15 Mio. EUR auf die erstmalige Einbeziehung von Latexx Partners in den Konsolidierungskreis mit 31. Oktober 2012. Ohne die Einbeziehung von Latexx Partners wäre für 2012 ein leichter Umsatzrückgang von rund 1% auszuweisen gewesen. Der Grund dafür liegt in einem negativen Preiseffekt, der aus den sinkenden Rohstoffpreisen für Naturlatex und für synthetischen Latex resultierte. Der positive Volumeneffekt im Handschuhabsatz von mehr als 4% (plus 10% inkl. Latexx Partners) bei den Untersuchungshandschuhen und 3% bei den Operationshandschuhen konnte den negativen Preiseffekt nicht kompensieren.

Das Gesamtjahr 2012 war vor allem von einer starken Nachfrage aus den USA geprägt. Auch in Asien konnten Zuwächse verzeichnet werden. Mit einem Anteil von rund 45% bildet Nordund Südamerika den wichtigsten Absatzmarkt der Sempermed, gefolgt von Europa mit 40%. Auf den asiatischen Raum entfallen 10%, auf andere Länder rund 5%. Durch die Akquisition von Latexx Partners wird sich bis Ende 2013 der Anteil von Europa auf unter 40% verringern, der von Asien steigen und der von Nord- und Südamerika in etwa konstant bleiben.

Im Jahresdurchschnitt lag die Kapazitätsauslastung bei mehr als 85% (ohne Latexx Partners). Per Anfang 2012 lag die Auslastung noch bei einem unterdurchschnittlichen Wert von 80% und konnte im Verlauf des Jahres auf über 90% angehoben werden.

Das EBITDA des Segments Sempermed lag mit 41,5 Mio. EUR um 6,5% unter dem Vorjahreswert, und das EBIT ging um 19,8% auf 27,6 Mio. EUR zurück. Der Grund für die größere Verringerung des EBIT im Vergleich zum EBITDA liegt im Anstieg der Abschreibungen um 4 Mio. EUR auf 14 Mio. EUR, die aus der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten am Standort Surat Thani, Thailand, und der Konsolidierung von Latexx Partners resultierten. Die EBITDA-Marge ging 2012 von 12,0% auf 10,8% zurück und die EBIT-Marge von 9,3% auf 7,2%.

Die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten im Markt führten 2012 zu einem intensiven Preisdruck. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch eine geringere Auslastung und höhere Energiekosten im ersten Quartal, Anlaufkosten für die neue Anlage in Surat Thani und die Auswirkungen der Sturmschäden in Thailand belastet. Die Sturmschäden sind zum größten Teil durch eine Versicherung gedeckt. Positiv wirkte sich ein Grundstücksverkauf aus.

Semperflex

Trotz schwieriger konjunktureller Bedingungen, die den Geschäftsverlauf des Segments Semperflex ab dem dritten und verstärkt ab dem vierten Quartal 2012 beeinflussten, konnte der Umsatz beinahe an das Rekordjahr 2011 anschließen. Mit 180,6 Mio. EUR liegen die Umsatzerlöse 2012 lediglich um 3,4% bzw. 6,3 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Der Großteil des Rückgangs ist auf negative Mengeneffekte zurückzuführen, die Preiseffekte waren durchwegs positiv.

Auf die Business Unit Hydraulikschläuche entfielen rund 60% der Segmentumsätze. Sie profitierte von einer starken Vertriebsleistung in Europa und den USA, die Marktanteile konnten größtenteils ausgebaut werden. Negativ wirkten sich hingegen hohe Lagerbestände in China und in Südostasien auf den Geschäftsverlauf dieser Business Unit aus. In Summe blieb das Absatzvolumen annähernd konstant und ermöglichte eine Stabilisierung der Umsatzerlöse.

Bei den Industrieschläuchen (30% des Segmentumsatzes), die fast ausschließlich in Europa abgesetzt werden, musste ein mengenmäßiger Rückgang im Vergleich zum ausgezeichneten Jahr 2011 verzeichnet werden. Während der Geschäftsverlauf in den meisten europäischen Märkten den Erwartungen entsprach, blieb die Nachfrage in den südeuropäischen Ländern deutlich zurückhaltender.

Die kleinste Business Unit, Elastomer- und Verschleißschutzplatten, ist für rund 10% des Segmentumsatzes verantwortlich. Sie verzeichnete aufgrund der geringeren Nachfrage in ihren westeuropäischen Hauptmärkten einen Umsatzrückgang.

Das EBITDA des Segments verbesserte sich im Vergleich zum bereits starken Jahr 2011 um 9,7% auf 38,6 Mio. EUR, das EBIT um 12,5% auf 27,6 Mio. EUR. Neben Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion trugen auch das verbesserte Rohstoffmanagement und die zeitnahe bzw. bedarfsgerechte Anpassung der Produktionskapazitäten an die Nachfrage zu dieser Entwicklung bei. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 18,8% auf 21,4%, die EBIT-Marge von 13,1% auf 15,3%. Trotz dieser positiven Entwicklung waren das dritte und vor allem das vierte Quartal 2012 bereits von rückläufigen Auftragseingängen gekennzeichnet.

Semperflex: Umsatz, EBITDA, EBIT

Sempertrans

Das Segment Sempertrans verzeichnete 2012 einen Umsatzrückgang um 2,2% auf 143,8 Mio. EUR. Der Umsatzrückgang ist vorwiegend auf Mengeneffekte zurückzuführen, die aus der Volumensverschiebung von Standardtextilbändern hin zu höherwertigen Spezialtextil- und Stahlbändern sowie zu einem kleineren Teil aus den Auswirkungen des Streiks in Indien resultierten. Der positive Preiseffekt konnte die negative Mengenentwicklung nicht zur Gänze ausgleichen.

Die Nachfrageentwicklung war 2012 in Summe zufriedenstellend. Positive Impulse kamen vor allem aus dem Projektgeschäft, während Industrie und Wiederverkäufer zuletzt eine etwas schwächere Nachfrage zeigten. Aus geografischer Sicht entwickelte sich Südamerika gut und Europa zufriedenstellend. Wenngleich die Aufträge aus Afrika im Vergleich zu den übrigen Märkten absolut betrachtet noch gering sind, sind sie von zunehmender Bedeutung. Die von mehreren großen Minenunternehmen angekündigte Verschiebung oder Reduktion von Investitionen lässt auf absehbare Zeit keine wesentlichen Auswirkungen auf das Segment Sempertrans erwarten. Begründet wird das mit einer entsprechenden Diversifikation der Kundenstruktur und dem allgemeinen Projektzyklus.

Das Volumen an abgesetzten Stahlbändern stieg im Berichtszeitraum leicht an. Entsprechend der verstärkten Ausrichtung auf hochwertige Spezialtextil- und Stahlbänder ging der Absatz von Textilbändern um rund ein Viertel zurück. Es konnten jedoch in beiden Produktbereichen positive Preiseffekte erzielt werden. Aufgrund des unterschiedlichen Preisniveaus fallen die Effekte dieser Entwicklungen aber unterschiedlich stark aus. Der Fokus des weiteren Wachstums von Sempertrans liegt produktseitig weiterhin auf höherwertigen Förderbändertypen. Ein Beispiel dafür ist ein energiesparendes Förderband, das sich durch eine neue Gummimischung auszeichnet und für das im Jänner 2013 ein Großauftrag aus Polen gewonnen werden konnte.

Die Kapazitäten des Segments Sempertrans waren in 2012 in Summe gut ausgelastet. Eine Verlangsamung bei Wiederverkäufern und Servicebetrieben wurde durch das Projektgeschäft mehr als ausgeglichen. Über alle Standorte hinweg ist die für 2013 absehbare Auslastung zufriedenstellend.

Trotz des Umsatzrückgangs entwickelten sich das EBITDA und auch das EBIT sehr positiv. Das EBITDA wurde um 47,0% auf 21,2 Mio. EUR verbessert, das EBIT um 47,5% auf 16,0 Mio. EUR. Damit verbunden war ein Anstieg der EBITDA-Marge von 9,8% des Vorjahres auf 14,7% und der EBIT-Marge von 7,4% auf 11,1%. Im Ergebnis ist eine Zuschreibung auf Sachanlagen von etwas mehr als 2 Mio. EUR enthalten. Auch ohne diese Zuschreibung konnte das Segment Sempertrans seine nachhaltig wiedergewonnene Ertragsstärke erneut bestätigen.

Semperform

Das Segment Semperform konnte das Geschäftsjahr 2012 mit einem Umsatzanstieg von 5,4% auf 120,7 Mio. EUR abschließen. Zu diesem Anstieg haben alle Business Units mit Ausnahme der Sonderanwendungen, die einen leichten Umsatzrückgang verzeichneten, beigetragen. Die Preiseffekte waren in allen vier Business Units in 2012 positiv.

Mit Fenster- und Türdichtungen ist die Business Unit Bauprofile die größte Einheit des Segments Semperform. Die verkaufte Menge lag in der Berichtsperiode über dem Niveau des Vorjahres. Zusätzlich unterstützten leicht positive Preiseffekte die Umsatzentwicklung.

In der Business Unit Industrieformteile zeigte sich die Nachfrage – abgesehen von einem kurzen Auftragsschub im Frühjahr 2012 – verhalten, was auf die anhaltende Schwäche in der europäischen Industriekonjunktur zurückzuführen ist. Die Mengennachfrage im allgemeinen Bau- und Industriebereich sowie im Rohrbau war zurückhaltend, im Eisenbahnoberbau war eine unterdurchschnittliche Nachfrage zu verzeichnen. Diese Entwicklung entspricht dem generellen Trend rückläufiger Infrastrukturinvestitionen.

Die Business Unit Handläufe konnte den Absatz in der Berichtsperiode leicht steigern – auch dank des neu eingeführten Economy-Handlaufs, der in Asien gut angenommen wurde. Der chinesische Markt ist weiterhin von einem starken Wettbewerb gekennzeichnet. Der Preisdruck hält insbesondere bei Aufträgen mit Erstausrüstern (OEM) unvermindert an.

Die kleinste Business Unit Sonderanwendungen musste 2012 entsprechend den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen Volumenrückgang verzeichnen, der durch die positiven Preiseffekte nicht vollständig kompensiert werden konnte.

In Summe weist das Segment Semperform für das Geschäftsjahr 2012 ein EBITDA von 20,4 Mio. EUR nach 23,6 Mio. EUR im Vorjahr aus und ein EBIT von 14,6 Mio. EUR nach 18,2 Mio. EUR. Damit verbunden war ein Rückgang der EBITDA-Marge von 20,6% auf 16,9% und der EBIT-Marge von 15,9% auf 12,1%. Das Vorjahr wurde durch einen Sonderertrag aus einer Rückstellungsauflösung unterstützt.

Mitarbeiter

Im Durchschnitt des Jahres 2012 beschäftigte die Semperit Gruppe 8.305 Mitarbeiter, um 6,0% mehr als im Vorjahr. Den größten Anstieg verzeichnete das Segment Sempermed, in dem mehr als 60% aller Mitarbeiter – vor allem in Asien – beschäftigt sind. In Österreich waren in Summe 707 Mitarbeiter und damit um 0,7% mehr als im Vorjahr beschäftigt. Der Personalaufwand erhöhte sich um knapp 10 Mio. EUR auf 127,4 Mio. EUR. Dafür verantwortlich waren kollektivvertragliche Anpassungen, die Anhebung der Mindestlöhne in Thailand und China sowie der Anstieg der Mitarbeiteranzahl – vor allem durch die Akquisition von Latexx Partners. Der Anteil der Personalaufwendungen am Umsatz beläuft sich auf 15,4% nach 14,4% in 2011.

Die Semperit Gruppe verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie, die von einer effektiven Personalpolitik unterstützt wird. Die übergeordneten Zielsetzungen bilden dabei die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, die Implementierung von modernen Führungsinstrumenten, die Förderung der Internationalität sowie die Schaffung der Rahmenbedingungen für eine leistungsorientierte und faire Unternehmenskultur mit klaren Wertevorstellungen. Zur Erreichung der Zielsetzung wurden verschiedene Initiativen im Jahr 2012 umgesetzt, unter anderem die Einführung der Job-Evaluation, eine Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen oder die Einrichtung der Leadership Academy.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungsstrategie der Semperit Gruppe fokussiert auf folgende Zielsetzungen:

  • Marktorientierte Produktinnovationen: Grundlage für fortgesetztes Wachstum
  • Optimierung des Ressourceneinsatzes: Der Material- und Energieeinsatz beim Design und der Herstellung von Produkten wird laufend optimiert, und die daraus resultierenden Qualitätsvorteile führen zur Sicherstellung von Wettbewerbsvorteilen
  • Flexibilisierung der Produktionsverfahren: Gewährleistet flexibles Reagieren auf Änderungen der Rohstoffpreise und der Marktnachfrage
  • Wissenstransfer: Voraussetzung für die Erzielung von Synergien

Weltweit sind rund 340 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt. Die gruppenweiten Forschungsaktivitäten werden im Forschungszentrum Wimpassing, Österreich, akkordiert und gesteuert.

Umweltschutz und Ressourcenschonung

Die Semperit Gruppe reduziert durch ein effektives Umweltmanagementsystem die in der Produktion anfallenden branchentypischen Umweltbelastungen so weit wie möglich. Die Basis für dieses Managementsystem sind gesetzliche Bestimmungen und Auflagen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen liegt in der Verantwortung des Managements der jeweiligen Produktions- und Betriebsstätten. Darüber hinaus bestehen klare Regelungen der Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Belange des Umweltschutzes wie zum Beispiel Abfallund Abwasserbeauftragte. Zur Einhaltung der entsprechenden Vorschriften und Anweisungen werden die Mitarbeiter regelmäßig unterwiesen und geschult. Alle erstmals verwendeten Rohmaterialien, Mischungen und Prozesse werden im Planungsstadium auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt untersucht und optimiert. Entsprechende Ziele zur Reduktion des Materialeinsatzes sowie des Energieverbrauchs sind festgelegt und werden periodisch durch die Geschäftsleitung überprüft und um weitere Maßnahmen ergänzt.

Angaben laut § 243a Abs. 1 UGB

Das Grundkapital der Semperit AG Holding betrug zum 31. Dezember 2012 21.358.996,53 EUR und war auf 20.573.434 Stück nennbetragslose in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen der Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

Die B & C Industrieholding GmbH war indirekt per 31. Dezember 2012 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2012 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Mehr als 10% der Stammaktien hält seit 10. März 2011 Legg Mason Inc., USA. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

Arbeitnehmer, die in Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

Für Vorstandsmitglieder gilt als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Dauer der letzten Funktionsperiode als Vorstand endet mit Ablauf der auf den 65. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung. Daneben bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands.

Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächsthöhere und die nächstniedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl Fünf zugrunde gelegt.

Die Ausscheidenden werden wie folgt bestimmt: In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitglieds. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden fünf Jahren – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

Es bestehen keine Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

Risikobericht

Risikoumfeld

Die Fragilität der aktuellen Weltwirtschaft mit ihren regional stark unterschiedlichen Ausprägungen stellt Semperit als international tätige Unternehmensgruppe laufend vor neue Herausforderungen. Der Erfolg der vier operativen Segmente von Semperit ist aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung unterschiedlich stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation abhängig. Eine Diversifikation im Sinne einer Risikostreuung wird auch durch die weltweite Präsenz sichergestellt.

Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld birgt die hohe Volatilität zwischen Euro und US-Dollar Risikopotenzial in sich. Zudem können steigende Rohstoffpreise und Energiekosten, die nicht rasch genug in den Absatzpreisen durchgesetzt werden können, zu einer Verschlechterung der Ertragslage der Semperit Gruppe führen.

Semperit ist in Ländern aktiv, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können unvorteilhafte Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitere Risiken auslösen. Auch mit Risiken wie Natur-, Feuer- und Umweltkatastrophen ist ein signifikantes Verlustpotenzial für die Semperit Gruppe verbunden.

Risikomanagement

Semperit verfolgt das Ziel, mit einem effektiven Risikomanagement das Drohpotenzial zukünftiger Ereignisse zu minimieren und Wachstumschancen im Sinne einer kontinuierlichen Unternehmenswertsteigerung aktiv zu nutzen.

Der Vorstand der Semperit AG Holding sowie die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die operativen Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines integrierten Kontrollsystems, das alle Unternehmensstandorte umfasst. So ist insbesondere das frühzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische Risiken und Chancen ein wichtiger Bestandteil der Führungsaktivität dieser Einheiten. Die Grundlage dafür bildet ein einheitliches konzernweites Berichtswesen auf Monatsbasis. Allgemeine Marktrisiken, die aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie aus den Nachfragetrends der relevanten Regionen und Branchen resultieren können, werden systematisch analysiert und fließen explizit in die operative und strategische Planung ein.

Soweit notwendig, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion mit den verantwortlichen Abteilungen und in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt. Bei der Risikobewertung werden gemäß den internationalen COSO-Standards (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) die mögliche Schadenshöhe sowie die anzunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

Risikoorganisation

Die Abteilung Internal Audit & Risk Management nimmt die Aufgaben des Risikomanagements wahr. Dazu zählen insbesondere die zentrale Koordination und Überwachung von Risikomanagementprozessen für den gesamten Konzern sowie die Risikobewertung und umfassende Berichterstattung an den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat. Um die Effektivität des Risikomanagements nachhaltig zu stärken, wurde eine wirksame Risikoorganisation etabliert. Die Abteilung Internal Audit & Risk Management wird seit dem Jahr 2012 von regionalen Risikomanagern für Asien, Amerika und Europa sowie weiteren Risikomanagern in den einzelnen Konzerneinheiten unterstützt. Darüber hinaus erfolgt laufend – und so auch 2012 – eine Optimierung des Risikomanagementsystems. Die Risiken werden dabei nach definierten operativen und funktionalen Risikofeldern anhand von Kriterienkatalogen identifiziert. Letztlich wird mit diesen Optimierungsmaßnahmen das Ziel verfolgt, die Effizienz und Effektivität der Risikomanagementprozesse weiter zu steigern und das unternehmensweite Bewusstsein für diese zentralen Fragestellungen zu fördern.

Darstellung der wesentlichen Einzelrisiken

Eine Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den für Semperit relevanten Regionen und Branchen erfolgt im Ausblick des Lageberichts. Nachstehend werden ausgewählte Einzelrisiken erläutert.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko

Semperit wirkt dieser Risikoklasse mit einer aktiven Steuerung des Lieferantenportfolios sowie einem global ausgerichteten und konzernweit abgestimmten Einkaufsmanagement entgegen. Für die Beschaffung von Naturkautschuk bestehen langfristige Lieferverträge. Die Präsenz der Semperit in Asien, der weltweit wichtigsten Region für die Gewinnung von Kautschuk, stellt die Nähe zu den Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicher. Langfristige Beziehungen bestehen auch mit den Lieferanten weiterer wichtiger Rohstoffe wie Chemikalien, Füllstoffen oder Festigkeitsträgern aus Textil und Stahl.

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit in Wimpassing arbeiten interdisziplinäre Teams kontinuierlich an der Entwicklung alternativer Rezepturen, um auf Schwankungen der Rohstoffpreise oder Versorgungsengpässe rasch und flexibel reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit wird auch durch eine flexible, rezepturabhängige Ausrichtung der Produktionsanlagen gewährleistet.

Absatz- und Kundenausfallrisiko

Die Kundenstruktur der Semperit Gruppe ist breit und ausgewogen, womit eine übermäßige Risikokonzentration auf einzelne Abnehmer vermieden wird. Mit keinem Kunden werden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt. Forderungs- oder Abnahmeausfälle sind von untergeordneter Bedeutung. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs werden durch standardisierte Bonitätsprüfungen, definierte Kreditlimits sowie Kreditversicherungen reduziert.

Das Absatzrisiko wird zudem durch ein aktives Management der Kundenbeziehung sowie des Produktportfolios, die laufende Entwicklung von Produktinnovationen und die Erschließung neuer Märkte reduziert. Dem Risiko von Überkapazitäten begegnet Semperit durch die laufende Evaluierung von Markt- und Auftragsdaten, um zeitnah mit geeigneten Maßnahmen wie temporären Stilllegungen oder Schichtanpassungen auf Veränderungen reagieren zu können.

Produktionsrisiken

Die Semperit Gruppe hat für ihre in- und ausländischen Produktionsstandorte hohe technische und sicherheitsrelevante Standards definiert. Das Ausfallrisiko der Produktionsanlagen wird zudem durch deren regelmäßige Wartung sowie durch eine flexible Produktionssteuerung reduziert. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen sowie Umweltschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden. Störungen können insbesondere durch Naturereignisse hervorgerufen werden, die nicht im Einflussbereich der Semperit Gruppe liegen. Soweit möglich, sind derartige Risiken durch Versicherungen in einer wirtschaftlich sinnvollen Dimension abgesichert.

Personalrisiken

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit Gruppe wird wesentlich durch das Engagement, das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mitbestimmt. Dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnet Semperit in Form von Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei Berufsmessen oder vergleichbaren Veranstaltungen. Neben einer vorausschauenden Nachfolgeplanung bilden attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme die Grundlage des Personalmanagements.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Wie nach IFRS 7.31 gefordert, erfolgt eine ausführliche Darstellung der finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzernanhang unter Punkt 8. Nachstehend finden sich eine Zusammenfassung und Interpretation.

Ausfallrisiko Finanzinstrumente

Ausfallrisiken der Semperit Gruppe in Bezug auf Wertpapiere sowie Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten sind als gering einzustufen, da die Vertragspartner zum überwiegenden Teil Banken mit ausgezeichneter Bonität sind. Zur Risikominimierung bestehen zudem definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Zinsrisiko

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen mit Fremdkapital finanziert. Zum Bilanzstichtag 31.12.2012 werden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 118,5 Mio. EUR (31.12.2011: 6,2 Mio. EUR) ausgewiesen – hier sind auch die Verbindlichkeiten in Höhe von 100,0 Mio. EUR aus dem Rahmenkreditvertrag enthalten. Diese Verbindlichkeiten sind zu mehr als 95% variabel verzinst und unterliegen einem marktüblichen Zinsrisiko.

Liquiditätsrisiko

Die Position Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente belief sich zum Bilanzstichtag 31.12.2012 auf 133,3 Mio. EUR (31.12.2011: 97,9 Mio. EUR). Im Mai 2012 wurde ein Rahmenkreditvertrag über 180,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von drei Jahren mit fünf Banken abgeschlossen, davon sind per 31.12.2012 80 Mio. EUR nicht genutzt. Die laufende Verbesserung der konzernweiten Treasury-Richtlinien und Informationssysteme dient der frühzeitigen Erkennung von finanziellen Risiken und ermöglicht es, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die solide Bilanzstruktur der Semperit Gruppe mit einer Eigenkapitalquote von 49,3% per Ende 2012 (2011: 61,5%) stellt im Bedarfsfall den Zugang zu günstigen Fremdfinanzierungen sicher.

Währungsrisiko

Aufgrund der internationalen Handelsbeziehungen der Konzerngesellschaften ist die Semperit Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Damit verbundene Transaktionsrisiken bestehen vor allem für Tochtergesellschaften, die nicht im Euroraum ansässig sind, aber Geschäftsbeziehungen dorthin unterhalten, sowie aus Kursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar. Die Risiken werden bedarfsgerecht durch Termingeschäfte abgesichert. Es werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulationszwecken abgeschlossen.

Internes Kontrollsystem (IKS)

Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit & Risk Management gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. So wurden 2012 unter der Leitung des Internal Audit & Risk Management die rechnungslegungsrelevanten Prozesse mit Blick auf ein zielführendes IKS erneut einer umfassenden, systematischen Überprüfung unterzogen. Die aus dieser Überprüfung abgeleiteten Mindeststandards sind zukünftig von allen Konzernunternehmen weltweit einzuhalten. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Risikoorientierter Ansatz
  • Klare Organisation und Zuständigkeiten
  • Einheitliche Verfahrensregeln zur Erstellung der Finanzberichterstattung (Dokumentation, Kontrolle, Freigabe)
  • Funktionstrennung (Vieraugenprinzip)
  • Analysen und Plausibilitätsprüfungen
  • IT-Prozesskontrolle
  • Einbeziehung der Fachbereiche
  • IT-General Controls

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

Ausblick

Die Situation der globalen Wirtschaft hat 2012 auch den organischen Wachstumspfad der Semperit Gruppe beeinflusst, vor allem im zweiten Halbjahr. Das bestehende wirtschaftliche Umfeld lässt keine unmittelbare Belebung der Nachfrage zu, das bestehende Auftragsniveau im vierten Quartal 2012 wird sich auch im ersten Quartal 2013 fortsetzen. Im Verlauf des zweiten Quartals 2013 könnte eine positive Dynamik eintreten, die die makroökonomischen Parameter und damit das wirtschaftliche Umfeld für die Semperit Gruppe aufhellt.

Im Sektor Medizin stehen die Integration und die Erhöhung der Kapazitätsauslastung der im November 2012 erworbenen Latexx Partners Berhad im Fokus. Die Übernahme der restlichen, noch nicht im Besitz der Semperit Gruppe befindlichen Anteile wird – allerdings ohne Zeitdruck – angestrebt. Für den globalen Handschuhmarkt ist davon auszugehen, dass der Preisdruck aufgrund der Überkapazitäten auch 2013 weiter anhält.

Im Sektor Industrie wird für die kommenden Quartale mit Ausnahme des Segments Semperflex eine relativ stabile Nachfragesituation erwartet. Vor allem das Segment Sempertrans ist heute schon gut ausgelastet. Mittelfristige Wachstumsimpulse für die Segmente des Sektors Industrie werden von der Energiewirtschaft, dem Rohstoffsektor und dem Infrastrukturbereich erwartet.

Für das Jahr 2013 sind Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 50 Mio. EUR vorgesehen. Diese sind sowohl Investitionen in den Ersatz von bestehenden Anlagen als auch Investitionen in das weitere Wachstum der Gruppe.

Das Wachstumsziel bleibt unverändert: Im Durchschnitt soll in den Jahren von 2010 bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden. Trotz der eingeschränkten operativen Visibilität geht die Semperit Gruppe davon aus, dass eine deutliche Erhöhung des Umsatzes der Semperit Gruppe in 2013 möglich ist. Die Umsatzausweitung wird hauptsächlich durch die Akquisition von Latexx Partners getragen. Die angestrebte Zielbandbreite der kommenden Jahre für die EBITDA-Marge der Gruppe liegt zwischen 12% und 15%, für die EBIT-Marge zwischen 8% und 11%.

Basierend auf einer soliden Bilanzstruktur sollen unverändert rund 30% des Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Dividende soll sich – sofern keine außergewöhnlichen Entwicklungen eintreten – mit dem Konzernergebnis weiterentwickeln.

Hinweis

Dieser Ausblick für das Geschäftsjahr 2013 entspricht den Einschätzungen des Vorstandes zum 19. März 2013 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des Jahres 2013. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Nachtragsbericht

Seit dem 1. Jänner 2013 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Semperit Gruppe zu erwarten ist.

Wien, am 19. März 2013

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Konzernabschluss

Inhalt

Konzerngewinn- und -verlustrechnung 110
Konzerngesamtergebnisrechnung 111
Konzerngeldflussrechnung 112
Konzernbilanz 113
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung 114
Konzernanhang 115
1. Allgemeine Erläuterungen 115
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 121
3. Konsolidierungskreis 134
4. Segmentberichterstattung 138
5. Erläuterungen zur Konzerngewinn
und -verlustrechnung 141
5.1. Umsatzerlöse 141
5.2. Sonstige betriebliche Erträge 141
5.3. Aufwendungen für Material und
bezogene Leistungen 141
5.4. Personalaufwand 141
5.5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 142
5.6. Abschreibungen auf Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte 143
5.7. Finanzergebnis 143
5.8. Ertragsteuern 145
5.9. Ergebnis je Aktie 146
6. Erläuterungen zur Konzernbilanz 147
6.1. Immaterielle Vermögenswerte 147
6.2. Sachanlagen 148
6.3. Vorräte 150
6.4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 150
6.5. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 151

6.6. Sonstige Vermögenswerte 152

6.7. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 152
6.8. Latente Steuern 153
6.9. Eigenkapital 154
6.10. Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen 155
6.11. Rückstellungen für Pensionen und
Abfertigungen 155
6.12. Sonstige Rückstellungen 159
6.13. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 160
6.14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 160
6.15. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 161
6.16. Sonstige Verbindlichkeiten 161
6.17. Zeitwerte von Finanzinstrumenten 162
7. Erläuterungen zur
Konzerngeldflussrechnung 164
8. Risikomanagement 165
9. Sonstige Verpflichtungen und Risiken 169
10. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen sowie zu
Mitgesellschaftern 170
11. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 171

Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

2011
in TEUR Anhang 2012 angepasst
Umsatzerlöse 5.1. 828.573 820.006
Veränderungen des Bestandes an Erzeugnissen –1.938 2.786
Aktivierte Eigenleistungen 1.591 802
Betriebsleistung 828.225 823.595
Sonstige betriebliche Erträge 5.2. 32.770 33.782
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 5.3. –501.003 –513.059
Personalaufwand 1) 5.4. –127.444 –117.895
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.5. –124.150 –116.594
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen 2) 3.2. 259 207
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) 1) 108.658 110.035
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.6. –36.151 –29.673
EBIT (Betriebsergebnis) 1) 72.507 80.362
Finanzerträge 5.7. 2.158 1.703
Finanzaufwendungen 5.7. –1.196 –471
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.10. –15.006 –14.680
Finanzergebnis 1) 5.7. –14.044 –13.447
Ergebnis vor Steuern 1) 58.463 66.914
Ertragsteuern 1) 5.8. –12.235 –15.160
Ergebnis nach Steuern 46.228 51.754
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Ergebnis 6.9. 46.258 51.754
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.9. –30 0
Ergebnis je Aktie in EUR
(unverwässert und verwässert) 1)
5.9. 2,25 2,52

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

2) Im Geschäftsjahr 2011 im Finanzergebnis ausgewiesen

Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

in TEUR Anhang 2012 2011
angepasst
Ergebnis nach Steuern lt. Konzerngewinn- und -verlustrechnung 1) 46.228 51.754
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden 1)
Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen (IAS 19) 1) 6.11. –5.839 2.948
Darauf entfallende latente Steuern 1) 6.8. 1.459 –624
–4.380 2.324
Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 5.7. 146 –132
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 5.7. 84 0
230 –132
Währungsumrechnungsdifferenzen
Währungsumrechnungsgewinne / -verluste der Periode 450 –6.879
Umgliederung in den Gewinn / Verlust der Periode 0 5
450 –6.874
Darauf entfallende latente Steuern 2) 6.8. –58 33
622 –6.973
Sonstiges Ergebnis gesamt 1) –3.757 –4.649
Gesamtergebnis 1) 42.470 47.105
davon auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallendes Gesamtergebnis 1) 43.049 47.105
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis –579 0

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

2) Ausschließlich auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte entfallend

Konzerngeldflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

in TEUR Anhang 2012 2011
angepasst
Ergebnis vor Steuern 1) 58.463 66.914
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen
von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
6.1. / 6.2. 33.573 28.862
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen (einschließlich lang- und kurzfristiger
Wertpapiere und Finanzveranlagungen)
–3.860 –126
Veränderung langfristiger Rückstellungen 1) –3.344 –3.168
Anteile am Gewinn assoziierter Unternehmen 3.2. –259 –207
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6.10. 15.006 14.680
Zinsergebnis (inklusive Wertpapiererträge) –1.132 –1.283
Gezahlte Zinsen 1) –989 –368
Erhaltene Zinsen 1) 1.676 1.562
Gezahlte Ertragsteuern 1) –13.491 –17.436
Sonstige unbare Aufwendungen bzw. Erträge 0 –51
Cash Flow aus dem Ergebnis 1) 85.644 89.380
Veränderung Vorräte 11.716 –23.906
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.360 –28.783
Veränderung sonstiger Forderungen und Vermögenswerte 1) –362 3.359
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.474 –6.526
Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten und kurzfristiger Rückstellungen 1) 1.590 –715
Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen der Posten des Nettoumlaufvermögens 1) 1.251 –3.404
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 106.672 29.405
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 5.512 1.312
Einzahlungen aus dem Abgang von kurz- und langfristigen Wertpapieren und
Finanzveranlagungen
6.317 3.000
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 6.1. / 6.2. / 7. –41.235 –45.098
Investitionen in kurz- und langfristige Wertpapiere und Finanzveranlagungen –1.272 –2.235
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erworbener Zahlungsmittel 3.3. / 7. –120.964 0
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –151.642 –43.020
Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung 7. 100.168 1.485
Tilgung von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierung –1.109 0
Dividende an die Aktionäre der Semperit AG Holding 6.9. –16.459 –25.717
Dividenden an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 6.10. –1.891 –1.187
Kapitaleinzahlungen durch nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen 6.10. 0 973
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 80.709 –24.446
Nettoveränderung liquider Mittel 35.739 –38.062
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung –309 –3.233
Finanzmittelbestand am Anfang des Jahres 6.7. 97.892 139.186
Finanzmittelbestand am Ende des Jahres 6.7. 133.322 97.892

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

Konzernbilanz zum 31.12.2012

in TEUR Anhang 31.12.2012 31.12.2011
angepasst
1.1.2011
angepasst
VERMÖGENS
WERTE
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 6.1. 112.773 5.615 6.031
Sachanlagen 6.2. 267.894 216.720 199.843
Anteile an assoziierten Unternehmen 3.2. 1.026 767 560
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 10.655 11.884 13.720
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 648 310 445
Latente Steuern 6.8. 13.616 8.772 10.761
406.612 244.068 231.359
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 6.3. 142.472 137.595 113.689
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.4. 120.152 114.329 85.546
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.5. 1.846 3.695 4.869
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 13.522 11.390 11.953
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 6.531 7.681 6.874
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.7. 133.322 97.892 139.186
417.846 372.582 362.116
VERMÖGENS
WERTE
824.458 616.650 593.476

EIGENKAPITAL UND SCHULDEN

Eigenkapital 1) 6.9.
Grundkapital 21.359 21.359 21.359
Kapitalrücklagen 21.503 21.503 21.503
Gewinnrücklagen 1) 349.661 323.820 295.557
Währungsumrechnungsrücklage 13.715 12.716 19.590
Eigenkapital der Aktionäre der Semperit AG Holding 1) 406.238 379.398 358.009
Nicht beherrschende Anteile 21.755 0 0
427.993 379.398 358.009
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 40.325 36.924 41.998
Sonstige Rückstellungen 1) 6.12. 8.849 9.702 11.586
Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen 6.10. 110.083 97.292 83.405
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.13. 101.131 0 5.974
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.15. 8.163 3.074 762
Sonstige Verbindlichkeiten 1) 6.16. 612 637 604
Latente Steuern 6.8. 5.968 2.178 4.206
275.132 149.807 148.536
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen 6.11. 1.052 0 0
Sonstige Rückstellungen 1) 6.12. 14.605 15.160 18.599
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.13. 17.393 6.178 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1) 6.14. 50.534 39.261 41.264
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1) 6.15. 17.881 11.268 12.430
Sonstige Verbindlichkeiten 1) 6.16. 11.703 9.587 8.134
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 8.165 5.991 6.504
121.332 87.445 86.931
EIGENKAPITAL
UN
D SCHUL
DEN
824.458 616.650 593.476

1) Wert für 2011 angepasst (siehe Erläuterung im Konzernanhang 2.18.)

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

in TEUR Gewinnrücklagen Summe
Anhang Kapital
Grund
rück
kapital
lagen
Neubewer
tungs
rücklage
Andere
Gewinn
rück
lagen
Summe
Gewinn
rück
lagen
Wäh
rungs
umrech
nungs
rücklage
Eigenkapital
der Aktio
näre der
Semperit
AG Holding
Nicht
beherr
schende
Anteile
Stand 1.1.2011 21.359 21.503 –198 288.811 288.613 19.590 351.065 0 351.065
Rückwirkende
Anpassungen
2.18 0 0 0 6.944 6.944 0 6.944 0 6.944
Stand 1.1.2011
(angepasst)
21.359 21.503 –198 295.755 295.557 19.590 358.009 0 358.009
Ergebnis
nach Steuern
0 0 0 51.754 51.754 0 51.754 0 51.754
Sonstiges
Ergebnis
0 0 –99 2.324 2.225 –6.874 –4.649 0 –4.649
Gesamtergebnis 0 0 –99 54.078 53.979 –6.874 47.105 0 47.105
Dividende 6.9. 0 0 0 –25.717 –25.717 0 –25.717 0 –25.717
Stand 31.12.2011
(angepasst)
21.359 21.503 –297 324.117 323.820 12.716 379.398 0 379.398
Ergebnis
nach Steuern
0 0 0 46.258 46.258 0 46.258 –30 46.228
Sonstiges
Ergebnis
0 0 173 –4.380 –4.207 999 –3.209 –549 –3.757
Gesamtergebnis 0 0 173 41.878 42.050 999 43.049 –579 42.470
Dividende 6.9. 0 0 0 –16.459 –16.459 0 –16.459 0 –16.459
Unternehmenszu
sammenschlüsse
3.3. 0 0 0 0 0 0 0 22.334 22.334
Sonstiges 0 0 0 250 250 0 250 0 250
Stand 31.12.2012 21.359 21.503 –125 349.786 349.661 13.715 406.238 21.755 427.993

KonzernANHANG

1. Allgemeine Erläuterungen

Die Semperit Aktiengesellschaft Holding (in der Folge Semperit AG Holding), eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht, ist ein international tätiger Industriekonzern mit Sitz in 1031 Wien, Modecenterstraße 22, Österreich. B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit AG Holding und B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Die Geschäftsaktivitäten sind in die vier strategischen Geschäftssegmente Sempermed, Semperflex, Sempertrans und Semperform aufgeteilt.

1.1. ERSTELLUNG UND PRÄSENTATION DES KONZERNABSCHLUSSES

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 wurde gemäß § 245a UGB in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Das Geschäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember.

Berichtswährung ist der Euro, wobei die Zahlen auf Tausend gerundet sind, wenn nicht ausdrücklich Abweichendes angegeben ist. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

1.2. ANWENDUNG VON NEUEN UND GEÄNDERTEN RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS

Erstmals angewendete Standards

Folgende geänderte Standards wurden im Geschäftsjahr 2012 erstmals angewendet:

Erstmals anwendbare Standards 1)
IAS 1 Darstellung des Abschlusses – Änderung: Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses 1.7.2012 2) 5)
IAS 12 Ertragsteuern – Änderung: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte 1.1.2012 3)
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer – Änderung 1.1.2013 2) 5)
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Änderung:
Schwerwiegende Hochinflation und Abschaffung fester Zeitpunkte für Erstanwender
1.7.2011 3)
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben – Änderungen: Übertragung von finanziellen Vermögenswerten 1.7.2011 4)

1) Die Standards sind gemäß dem Amtsblatt der EU verpflichtend für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.

2) Übernahme in der EU im Juni 2012

3) Übernahme in der EU im Dezember 2012

4) Übernahme in der EU im November 2011 5) Vorzeitige Anwendung zum 31. Dezember 2012

IAS 1 Darstellung des Abschlusses

Im Juni 2011 veröffentlichte das IASB Änderungen zu IAS 1 (Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses). Gemäß dieser Änderung sind die im sonstigen Ergebnis dargestellten Posten in zwei Kategorien zu unterteilen, abhängig davon, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn- und -verlustrechnung umgegliedert werden (sog. Recycling) oder nicht. Die Änderungen im IAS 1 führten zu einer Anpassung der Darstellung der Gesamtergebnisrechnung der Semperit Gruppe.

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer – Änderung

Die vom IASB im Juni 2011 beschlossenen Änderungen des IAS 19 (2011) führen dazu, dass sämtliche Neubewertungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) verpflichtend im sonstigen Ergebnis zu erfassen sind. Darüber hinaus sind die erwarteten Erträge aus Planvermögen mit dem Abzinsungssatz für die Verpflichtung zu ermitteln. Weiters kam es zu diversen Klarstellungen und Umformulierungen wie z.B. bei den Erfassungsvoraussetzungen von Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die Auswirkungen aufgrund der Änderungen des IAS 19 betreffen den Personalaufwand, das sonstige Ergebnis sowie die langfristigen Rückstellungen und werden im Detail in Erläuterung 2.18. dargestellt.

Die sonstigen geänderten Standards hatten keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe.

Bereits veröffentlichte, aber noch nicht angewandte Standards

Folgende bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichte neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2012 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt. Die Semperit Gruppe plant, diese Änderungen mit dem Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung erstmals anzuwenden.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen Inkrafttreten
Neue Standards und Interpretationen
IFRS 9 Finanzinstrumente 1.1.2015
IFRS 10 Konzernabschlüsse 1.1.2013 1) 2)
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen 1.1.2013 1) 2)
IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen 1.1.2013 1) 2)
IFRS 13 Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten 1.1.2013 1)
IFRIC 20 Kosten der Abraumbeseitigung während des Abbaubetriebs im Tagebau 1.1.2013 1)
Geänderte Standards und Interpretationen
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Änderung:
Darlehen der öffentlichen Hand
1.1.2013 3)
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben – Änderungen: Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Verbindlichkeiten
1.1.2013 1)
IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011) 1.1.2013 1) 2)
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (überarbeitet 2011) 1.1.2013 1) 2)
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Änderung: Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Verbindlichkeiten
1.1.2014 1)
Diverse Übergangsvorschriften – Änderungen zu IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 1.1.2013
Diverse Investmentgesellschaften – Änderungen zu IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 1.1.2014
Diverse Improvements to IFRS 2009–2011 1.1.2013

1) Übernahme in der EU im Dezember 2012

2) Die neuen bzw. geänderten Standards sind in der EU verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen.

3) Übernahme in der EU im März 2013

IFRS 9 Finanzinstrumente

IFRS 9 regelt die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und schafft eine Neukategorisierung von Finanzinstrumenten. Änderungen sind – vorbehaltlich der Übernahme durch die EU – auf die Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2015 beginnen, retrospektiv anzuwenden. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden derzeit untersucht. Die erwarteten Änderungen werden im Wesentlichen die Bewertung und die Darstellung von Wertänderungen der finanziellen Vermögenswerte in der Gewinn- und -verlustrechnung bzw. im sonstigen Ergebnis betreffen.

IFRS 10 Konzernabschlüsse

IFRS 10 ersetzt IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse und SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Der neue Standard schafft durch eine geänderte Definition des Begriffs "Beherrschung" eine einheitliche Grundlage zur Abgrenzung des Konsolidierungskreises und enthält umfassende Anwendungsbeispiele, die auch bisher nicht geregelte Sachverhalte wie Schutzrechte und Prinzipal-Agenten-Beziehungen abdecken. Der Standard wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

IFRS 12 enthält die erforderlichen Anhangsangaben, die sich aus der Anwendung von IFRS 10 und IFRS 11 ergeben. Der Standard ersetzt die derzeit in IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse sowie IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen enthaltenen Angabepflichten. Der neue Standard wird für die Semperit Gruppe zu einer Ausweitung der Anhangsangaben im Konzernabschluss führen.

IFRS 13 Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten

IFRS 13 enthält Regelungen zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts und erweitert die erforderlichen Anhangsangaben. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe werden derzeit untersucht. Der neue Standard wird voraussichtlich zu zusätzlichen Anhangsangaben führen.

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (überarbeitet 2011)

IAS 28 wurde im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von IFRS 10, 11 und 12 überarbeitet und an die neuen Standards angepasst. Der geänderte Standard wird keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Semperit Gruppe haben.

Die sonstigen geänderten Standards haben keine Relevanz für die Semperit Gruppe bzw. werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

1.3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE UND -METHODEN, UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE

Der Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der von ihm beherrschten Unternehmen, der Tochterunternehmen. Beherrschung ist die Möglichkeit, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Für die Gesellschaften, an denen der faktische durchgerechnete Anteil des Konzerns entweder 50% oder 41,43% beträgt, wird von einer Beherrschung ausgegangen, weil dem vom Konzern für die jeweiligen Gremien benannten Vorsitzenden ein Dirimierungsrecht zusteht (i.d.R. im jeweiligen Board of Directors), das es ermöglicht, die Finanz- und Geschäftspolitik der jeweiligen Gesellschaft zu bestimmen. Der Konzern sieht aufgrund rechtlicher Stellungnahmen den Beherrschungstatbestand nach IAS 27 als erfüllt an. Die Tatsache, dass gewisse Entscheidungen der Gesellschafterversammlung vorbehalten bleiben, ist für diese Einschätzung nicht schädlich. Dabei handelt es sich nicht um laufende Geschäftsentscheidungen, sondern um wesentliche gesellschaftsrechtliche Entscheidungen, die häufig einem höheren Mehrheitserfordernis oder der Einstimmigkeit unterliegen. Die zugrunde liegende Rechtsauffassung geht davon aus, dass die Gesellschafterversammlung aufgrund der zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Gesellschaftern laufende Geschäftsentscheidungen nicht gegen den Willen der Semperit Gruppe an sich ziehen kann.

Die Jahresabschlüsse der einzelnen im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen in- und ausländischen Gesellschaften wurden zum Stichtag des Konzernabschlusses 31. Dezember 2012 aufgestellt. Sofern erforderlich werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen an die in der Semperit Gruppe angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasst.

Eine Übersicht über die vollkonsolidierten und nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen findet sich unter 3.1 und 3.2.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung am Tochterunternehmen und des auf die Beteiligung entfallenden Eigenkapitals des betreffenden Tochterunternehmens.

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen Schulden einschließlich Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit ihren zum Erwerbszeitpunkt beizulegenden Zeitwerten angesetzt, ausgenommen aktive oder passive latente Steuern, für deren Bewertung IAS 12 Ertragsteuern maßgeblich ist, und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern, auf deren Bewertung IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer anzuwenden ist.

Übersteigt die zum beizulegenden Zeitwert bewertete Gegenleistung zuzüglich nicht beherrschender Anteile den Betrag der von der Semperit Gruppe erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden (zum beizulegenden Zeitwert bewertetes Reinvermögen), wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert angesetzt. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens, wird der Unterschiedsbetrag in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter "sonstigen betrieblichen Erträgen" erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden im Gewinn oder Verlust der Periode berücksichtigt, in der sie anfallen.

Wenn die Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses zu dem auf den Erwerbsstichtag folgenden Abschlussstichtag noch nicht endgültig ist, werden vorläufige Werte in den Konzernabschluss übernommen. Diese vorläufigen Werte werden innerhalb eines Jahres nach dem Erwerbsstichtag auf Basis von Informationen angepasst, die zum Erwerbsstichtag bereits vorlagen, aber zum Abschlussstichtag noch nicht bekannt waren.

Im Zuge der Schuldenkonsolidierung werden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises aufgerechnet.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragseliminierung werden sämtliche Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen, wie z.B. Lieferungen und Leistungen, Konzernfinanzierungen oder Gewinnausschüttungen, aufgerechnet.

Weiters werden Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen eliminiert.

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen werden, wenn es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt, getrennt von den Anteilen der Aktionäre der Semperit AG Holding (Mutterunternehmen) im Eigenkapital ausgewiesen.

Diese Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden bei Zugang entweder

  • a) mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettobetrag aus den für die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und den für die übernommenen Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag angesetzten Beträgen oder
  • b) mit dem beizulegenden Zeitwert (beschränkt auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010) angesetzt.

Dieses Bewertungswahlrecht in Bezug auf Unternehmenserwerbe ab dem 1. Jänner 2010 kann je Transaktion unterschiedlich ausgeübt werden. An nachfolgenden Stichtagen wird der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter um diejenigen Veränderungen des Eigenkapitals fortgeschrieben, die den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen sind, dies selbst dann, wenn dadurch der Buchwert eines nicht beherrschenden Anteils negativ wird.

Transaktionen, die zu einer Änderung der Höhe des Anteils der Gruppe an einem Tochterunternehmen führen, ohne dass die Beherrschung verloren geht, werden als Transaktionen unter Anteilseignern bilanziert. Eine Differenz zwischen dem Betrag, um den der Buchwert der Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter von Tochterunternehmen angepasst wird, und dem Zeitwert, der der geleisteten bzw. erhaltenen Gegenleistung beizulegen ist, wird abzüglich eines allfälligen Steuereffekts direkt im Eigenkapital erfasst.

Wenn einem nicht beherrschenden Gesellschafter eines Tochterunternehmens ein unbedingtes Kündigungsrecht zusteht oder wenn die Gesellschaft, an der ein nicht beherrschender Gesellschafter beteiligt ist, befristet ist, so liegt eine Verbindlichkeit des Konzerns gegenüber diesem nicht beherrschenden Gesellschafter vor.

Bei derartigen Anteilen wird dem "anticipated acquisition approach" folgend unterstellt, der Konzern hätte diese Anteile bereits erworben und schulde den betreffenden nicht beherrschenden Gesellschaftern nur noch die Auszahlung ihrer Anteile. Wenn und soweit eine Verbindlichkeit gegenüber einem nicht beherrschenden Gesellschafter vorliegt, wird daher der auf dessen Anteil entfallende Anteil am Nettovermögen des betreffenden Tochterunternehmens nicht unter "Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen" im Eigenkapital ausgewiesen. Die mit einem solchen Anteil verbundene finanzielle Verbindlichkeit wird unter "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" ausgewiesen und zum Stichtag des Erwerbs des betreffenden Tochterunternehmens mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt (vgl. dazu insbesondere zur Folgebewertung auch die Erläuterungen unter 2.12.).

1.4. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Der Einzelabschluss eines jeden in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmens wird in der Währung des Wirtschaftsraums, in dem das Unternehmen primär tätig ist, also in seiner funktionalen Währung, aufgestellt. Mit Ausnahme der Sempermed Singapore Pte Ltd., der Sempermed Kft. und der Semperit Investments Asia Pte Ltd, ist bei den einbezogenen Unternehmen die funktionale Währung jeweils die Währung jenes Landes, in dem das betreffende Unternehmen ansässig ist. Die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem Sempermed Singapore Pte Ltd., Sempermed Kft. und Semperit Investments Asia Pte Ltd tätig sind, ist der US-Dollar bzw. der Euro.

Die nicht in Euro, der Währung, in der der Konzernabschluss präsentiert wird, aufgestellten Abschlüsse sind auf Euro umzurechnen, wobei die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einschließlich eines Firmenwerts mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet werden. Die Posten der Konzerngewinn- und -verlustrechnung und des sonstigen Ergebnisses werden mit einem durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres, der dem arithmetischen Mittel der Devisenmittelkurse zu den Freitagen des Geschäftsjahres entspricht, umgerechnet. Diese Durchschnittskurse führten zu kumulierten Beträgen in Euro, die nur unwesentlich von den kumulierten Beträgen abweichen, die bei Umrechnung der Transaktionen jeweils zum Kurs zum Transaktionszeitpunkt ausgewiesen worden wären.

Aus dieser Umrechnung der Abschlüsse der Tochterunternehmen resultierende Währungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung oder sonstigem Abgang der betreffenden Tochterunternehmen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der sie anfallen. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Posten der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet und aus der Umrechnung resultierende Kursgewinne und -verluste ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Durchschnittskurs Kurs am Bilanzstichtag
FX-Kurse für 1 EUR 2012 2011 2012 2011
US-Dollar 1,28 1,39 1,32 1,30
Thailändische Baht 39,65 42,11 40,25 40,72
Polnische Zloty 4,19 4,11 4,10 4,43
Tschechische Kronen 25,13 24,55 25,12 25,82
Ungarische Forint 289,24 278,23 293,20 312,00
Britische Pfund 0,81 0,87 0,81 0,84
Brasilianische Real 2,49 2,31 2,72 2,41
Chinesische Renminbi 8,10 8,99 8,28 8,15
Indische Rupien 68,36 64,61 72,10 68,56
Malaysische Ringgit 3,97 4,25 4,03 4,11

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. BEWERTUNGSGRUNDLAGEN

Der Konzernabschluss wurde mit Ausnahme der Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten sowie Rückstellungen auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung. Zur Veräußerung verfügbare und zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Betrag von Rückstellungen entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlich sind.

2.2. ANSATZ UND BEWERTUNG VON UMSATZERLÖSEN UND ANDEREN ERTRÄGEN

Umsatz- und andere Erlöse werden mit dem der zugrunde liegenden Leistung beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Abschläge für voraussichtliche Rücklieferungen, Rabatte, Boni, Skonti und ähnliche Erlösschmälerungen vorgenommen werden.

Umsatzerlöse aus Lieferungen gelten grundsätzlich mit Gefahrenübergang (zum Zeitpunkt der Übertragung der Risiken und Verwertungschancen) als realisiert und werden zu diesem Zeitpunkt erfasst. Zinserträge werden unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung zeitanteilig erfasst.

Erträge aus Dienstleistungen werden nach Maßgabe des Fertigstellungsgrads erfasst. Nach dem Zeitablauf bemessene Lizenzerträge werden ebenso wie Mieterträge zeitanteilig linear über die Vertragslaufzeit verteilt erfasst. Lizenzerträge, die nach anderen Schlüsseln bemessen werden, werden entsprechend den zugrunde liegenden Schlüsseln bemessen und erfasst.

2.3. ERGEBNIS JE AKTIE

Das Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 Ergebnis je Aktie ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich durch Division des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Ergebnis nach Steuern durch die gewogene, durchschnittliche Anzahl der Aktien, die während des Geschäftsjahres ausgegeben waren. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird durch eine Bereinigung des auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallenden Anteils am Ergebnis nach Steuern sowie der Anzahl der ausgegebenen Aktien um alle Verwässerungseffekte potenzieller Stammaktien ermittelt. Zum 31. Dezember 2011 und 31. Dezember 2012 waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.

2.4. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt, die in der Folge planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Die angenommene Nutzungsdauer liegt in der Regel innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit ergibt, wird dann und nur dann angesetzt, wenn nachgewiesen werden kann,

  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts zur Nutzung oder zum Verkauf technisch machbar ist;
  • dass die Fertigstellung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts und seine anschließende Nutzung oder sein anschließender Verkauf beabsichtigt und auch möglich ist, der Konzern insbesondere über die dafür erforderlichen technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen verfügt;
  • dass der betreffende immaterielle Vermögenswert dem Konzern einen entsprechenden wirtschaftlichen Nutzen verschaffen wird, beispielsweise durch das Bestehen eines Markts für den durch den Einsatz dieses Vermögenswerts hergestellten Output bzw. für den betreffenden immateriellen Vermögenswert selbst oder durch die interne Verwendung dieses Vermögenswerts; und
  • dass die dem betreffenden Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Aufwendungen verlässlich ermittelt werden können.

Nur Aufwendungen, die ab dem Zeitpunkt, ab dem sämtliche der vorgenannten Voraussetzungen vorliegen, für die Entwicklung des betreffenden immateriellen Vermögenswerts anfallen, werden als Herstellungskosten aktiviert, d.h. eine Aktivierung von angefallenen Aufwendungen wird auch nicht nachgeholt, wenn sämtliche der oben genannten Voraussetzungen erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen.

In Bezug auf die planmäßige Abschreibung gilt das zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten Ausgeführte sinngemäß.

In der Semperit Gruppe sind derzeit keine Entwicklungsleistungen aktiviert.

Im Wege von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene

immaterielle Vermögenswerte

Bei im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen und gesondert von einem allfälligen Firmenwert angesetzten immateriellen Vermögenswerten stellt der diesen zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegende Zeitwert die Anschaffungskosten dar.

Firmenwerte

Firmenwerte werden nicht abgeschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung überprüft.

Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung wird dabei der Firmenwert den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, denen die Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss voraussichtlich zugutekommen. In der Semperit Gruppe stellen die Segmente die niedrigste Ebene dar, auf der Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden.

Eine Wertminderung ist anzunehmen, wenn und soweit der in Bezug auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der der Firmenwert zugeordnet ist, erzielbare Betrag niedriger ist als der Buchwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Firmenwerts.

Der in Bezug auf eine zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag wird dabei in der Regel dem Barwert der durch diese Einheit in Zukunft voraussichtlich generierten Einnahmenüberschüsse gleichgesetzt (Nutzungswert). Aufbauend auf den Ist-Ergebnissen des laufenden Jahres werden dabei die zukünftigen Einnahmenüberschüsse durch eine mehrperiodische Vorschaurechnung ermittelt, die den angenommenen zukünftigen Geschäftsverlauf abbildet. Die zu erwartende wirtschaftliche Entwicklung jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird unter Berücksichtigung der spezifischen marktseitigen Rahmenbedingungen einerseits sowie der individuellen Kostenstruktur und der Entwicklung der maßgeblichen Rohstoffkosten andererseits projektiert.

Der für die Abzinsung maßgebliche Kapitalkostensatz wird ermittelt, indem durch einen Aufschlag zum oder Abschlag vom gewogenen durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC) der Peer Group des Konzerns der vom Durchschnitt des Konzerns abweichenden Risikolage der betrachteten zahlungsmittelgenerierenden Einheit Rechnung getragen wird, soweit diese abweichende Risikolage nicht durch eine Anpassung der Zahlungsströme berücksichtigt wird.

Wird auf diese Weise eine Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einschließlich des Firmenwerts festgestellt, so wird zunächst der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Firmenwert abgeschrieben. Eine den Buchwert des Firmenwerts übersteigende Wertminderung wird sodann auf die übrigen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Verhältnis von deren Buchwerten aufgeteilt.

Sachanlagen

Sachanlagen werden bei Zugang zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die mit Ausnahme von solchen für Grund und Boden ab dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte für die beabsichtigte Verwendung zur Verfügung stehen, linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen werden neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und bei qualifizierten Vermögenswerten (vgl. 2.15.) auch Fremdkapitalkosten einbezogen.

Die folgende Tabelle zeigt die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer der Sachanlagen je Anlagenkategorie bzw. die Bandbreite je Anlagenkategorie, innerhalb der die angenommene voraussichtliche Nutzungsdauer liegt.

Nutzungsdauer in Jahren

Bauten
Betriebsgebäude 20–50
Sonstige betriebliche Baulichkeiten 5–10
Technische Anlagen und Maschinen 5–10
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3–10
Fahrzeuge 4–5

Finanzierungsleasing

Im Rahmen von Miet- bzw. Leasingverträgen genutzte Vermögenswerte werden als Vermögenswerte der Gruppe bilanziert, wenn auf Basis des betreffenden Miet- bzw. Leasingvertrags alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstands auf die Semperit Gruppe übergehen (Finanzierungsleasing). Der Ansatz erfolgt bei Abschluss des Vertrags zum niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstands und Barwert der zukünftigen Mindestleasingzahlungen. In der gleichen Höhe wird eine Finanzierungsleasingverbindlichkeit angesetzt. Die Abschreibung erfolgt über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags.

Wertminderung

Für Firmenwerte gilt das oben Angeführte. Andere immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden bei einem Anzeichen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte, auf Wertminderung überprüft. Die Prüfung auf Wertminderung wird durchgeführt, indem der für den einzelnen Vermögenswert bzw. die betreffende zahlungsmittelgenerierende Einheit erzielbare Betrag mit seinem bzw. ihrem Buchwert verglichen wird, wobei der erzielbare Betrag der höhere der Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert ist. Liegt dieser Wert unter dem Buchwert, wird eine entsprechende Wertminderung erfasst. Hinsichtlich der Ermittlung des Nutzungswerts gelten die Ausführungen zur Wertminderungsermittlung in Bezug auf Firmenwerte sinngemäß.

Wertaufholung

Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit Ausnahme von Firmenwerten wird bei einer nachfolgenden Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, maximal aber auf den Betrag zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn die zahlungsmittelgenerierende Einheit zuvor nicht außerplanmäßig abgeschrieben worden wäre.

Ausbuchung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Der Buchwert einer Sachanlage oder eines immateriellen Vermögenswerts wird ausgebucht, wenn der betreffende Vermögenswert veräußert wird oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung oder seiner Veräußerung zu erwarten ist. Aus der Ausbuchung resultierende Gewinne oder Verluste, die jeweils der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und einem allfälligen Restbuchwert entsprechen, werden im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst, in der der betreffende Vermögenswert ausgebucht wird.

2.5. ANTEILE AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken.

Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden gemäß der Equity-Methode bilanziert. Nach dieser Methode wird ein Anteil an einem assoziierten Unternehmen zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und sodann um den Anteil am Ergebnis des assoziierten Unternehmens erhöht bzw. vermindert. Anteile am Gewinn oder Verlust des assoziierten Unternehmens werden dabei im Gewinn oder Verlust erfasst, während Anteile am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Ausschüttungen, die der Konzern von einem assoziierten Unternehmen empfängt, vermindern den Buchwert des Anteils an dem betreffenden assoziierten Unternehmen.

2.6. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Der Ansatz und die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte aufgrund eines marktüblichen Kaufs bzw. Verkaufs erfolgt zum Erfüllungstag. Der Erstansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten, ausgenommen als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" kategorisierte finanzielle Vermögenswerte, bei denen Transaktionskosten auch beim Erstansatz unberücksichtigt bleiben und unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst werden.

Kategorien von finanziellen Vermögenswerten

Die finanziellen Vermögenswerte werden entsprechend ihrer Art und ihrem Verwendungszweck bei Zugang einer der folgenden Kategorien zugeordnet:

  • erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (financial assets at fair value through profit and loss, FAFVTPL)
  • bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (held to maturity, HTM)
  • zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale, AFS)
  • Kredite und Forderungen (loans and receivables, LAR)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Zu den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen insbesondere zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte ("held for trading"), wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert am Abschlussstichtag angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst.

Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von Devisengeschäften werden als "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst, da diese Finanzinstrumente zur Begrenzung und Steuerung der Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft eingesetzt werden.

Erträge aus der Bewertung von anderen zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten werden ebenso wie Zinserträge und Dividendenerträge aus derartigen finanziellen Vermögenswerten in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" erfasst.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Semperit Gruppe hält keine finanziellen Vermögenswerte, die der Kategorie "bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen" zuzuordnen sind.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar bestimmt wurden und keiner anderen Kategorie zuzuordnen sind. Von der Semperit Gruppe gehaltene Staatsanleihen, Fondsanteile und als Finanzinvestitionen gehaltene Eigenkapitalinstrumente anderer Unternehmen werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierende Gewinne und Verluste werden über das sonstige Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst. Zinserträge und Dividendenerträge sowie Verluste infolge von Wertminderungen (Impairment) werden hingegen im Gewinn oder Verlust der Periode als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" erfasst. Wird eine derartige Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wertminderung festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage angesammelten Erträge bzw. Aufwendungen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Kredite und Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kredite und sonstige Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet.

Wertminderung

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen eine Wertminderung auf Einzelbasis nicht eindeutig feststellbar ist, werden zusätzlich auf Portfoliobasis auf Wertminderung überprüft.

Eine Wertminderung in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert bzw. eine Gruppe von finanziellen Vermögenswerten wird angenommen und erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung als Folge eines oder mehrerer Ereignisse vorliegt, die nach dem Erstansatz des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Vermögenswerte eingetreten sind, und sich dieses Ereignis bzw. diese Ereignisse auf die voraussichtlichen zukünftigen Cash Flows des betreffenden Vermögenswerts bzw. der betreffenden Gruppe von Vermögenswerten auswirkt bzw. auswirken.

Bei einem zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrument stellt ein signifikanter oder längere Zeit anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter dessen Anschaffungskosten einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung dar.

In Bezug auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte entspricht ein als Wertminderung zu erfassender Betrag der Differenz zwischen dem Buchwert des betreffenden Vermögenswerts und dem unter Anwendung des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der voraussichtlichen zukünftigen Cash Flows. Grundsätzlich wird bei einer festgestellten Wertminderung der Buchwert des betreffenden finanziellen Vermögenswerts direkt vermindert mit Ausnahme von in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen festgestellten Wertminderungen, die auf einem Wertberichtigungskonto erfasst werden. Als uneinbringlich festgestellte Forderungen werden, wenn der Forderungsverlust endgültig feststeht, unter Verwendung von zuvor derart gebildeten Wertberichtigungen ausgebucht.

Wertaufholung

Wenn und soweit bei einem finanziellen Vermögenswert, bei dem zuvor eine Wertminderung erfasst wurde, in einer der folgenden Berichtsperioden eine Wertaufholung festgestellt wird, die objektiv auf ein nach der Erfassung der Wertminderung eingetretenes Ereignis zurückgeführt werden kann, wird die vormals erfasste Wertminderung, ausgenommen Wertminderungen in Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, über den Gewinn oder Verlust der Periode, in der die Wertaufholung eingetreten ist, rückgängig gemacht.

In Bezug auf zur Veräußerung verfügbare Eigenkapitalinstrumente, bei denen in der Vergangenheit über den Gewinn oder Verlust Wertminderungen erfasst wurden, festgestellte Wertaufholungen werden nicht im Gewinn oder Verlust der Periode, sondern über das sonstige Ergebnis in der Neubewertungsrücklage erfasst.

Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Anrechte auf die Cash Flows aus diesem Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert zusammen mit so gut wie allen mit dem Eigentum an diesem verbundenen Risiken und Chancen an einen anderen übertragen wird.

2.7. VORRÄTE

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert zu bewerten, wobei bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte Verwertungsrisiken in Bezug auf veraltete Bestände oder Überbestände Rechnung getragen wird. Die Einsatzermittlung erfolgt grundsätzlich mit Hilfe des gleitenden Durchschnittspreisverfahrens. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Aufwendungen sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen von Vorräten werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

2.8. EMISSIONSZERTIFIKATE

Zwei Gesellschaften in der Semperit Gruppe (Semperit Technische Produkte GmbH und Semperflex Optimit s.r.o.) unterliegen dem Emissionszertifikategesetz und erhalten Emissionszertifikate unentgeltlich von der öffentlichen Hand zugeteilt. Die unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz nicht angesetzt (Nettomethode). In den Geschäftsjahren 2010, 2011 und 2012 wurden der Semperit Gruppe jeweils 26.592 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt. Im Geschäftsjahr 2012 wurden 18.764 (Vorjahr: 18.739) Zertifikate verbraucht. Weitere Zertifikate wurden weder gekauft noch verkauft. Die per 31. Dezember 2012 nicht verbrauchten Zertifikate betragen 34.641 (Vorjahr: 26.813).

2.9. VOM KONZERN EMITTIERTE EIGENKAPITALINSTRUMENTE

Vom Konzern emittierte Finanzinstrumente werden dem Gehalt der Vertragsvereinbarung entsprechend als finanzielle Verbindlichkeit oder als Eigenkapital klassifiziert.

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zum Ausgabeerlös abzüglich direkt zurechenbarer Ausgabekosten erfasst. Ausgabekosten sind solche Kosten, die ohne die Ausgabe des Eigenkapitalinstruments nicht angefallen wären.

Ein Gewinn oder Verlust aus der Ausgabe, dem Verkauf, dem Rückkauf oder der Kündigung von Eigenkapitalinstrumenten wird weder im Gewinn oder Verlust noch im sonstigen Ergebnis, sondern abzüglich allfälliger Steuereffekte direkt im Eigenkapital erfasst.

2.10. ALTERSVERSORGUNGSAUFWENDUNGEN, RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ABFERTIGUNGEN

Beiträge zu beitragsorientierten Versorgungsplänen werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbracht haben, die das Unternehmen zur Beitragsleistung verpflichtet.

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen werden die Kosten für die Erbringung der Versorgungsleistung unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämien (Anwartschaftsbarwertverfahren bzw. Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Abschlussstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durchgeführt wird. Sämtliche Neubewertungen, insbesondere versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, werden gemäß IAS 19 (2011) erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die Rückstellung in der Bilanz für die gemäß einem Versorgungsplan zu erbringenden Leistungen entspricht dem Barwert der von den Dienstnehmern bis zum Abschlussstichtag erworbenen Leistungsansprüche abzüglich des Zeitwerts, der einem allfälligen der Deckung der Verpflichtung dienenden Planvermögen zum Abschlussstichtag beizulegen ist. Weitere Erläuterungen zu den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen sind in Punkt 6.11. enthalten.

2.11. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Rückstellungen werden gebildet für der Höhe und / oder der Fälligkeit nach ungewisse gegenwärtige Verpflichtungen des Konzerns, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen von wirtschaftlichem Wert verbunden ist. Bei den Verpflichtungen kann es sich sowohl um solche rechtlicher wie auch um solche faktischer Natur handeln. Der angesetzte Betrag ist der gemäß der bestmöglichen Schätzung für die Erfüllung der Verpflichtung erforderliche Betrag. Liegt der wahrscheinliche Zeitpunkt der Erfüllung nicht in der näheren Zukunft, wird der Barwert des für die Erfüllung wahrscheinlich erforderlichen Betrags angesetzt.

Kann davon ausgegangen werden, dass der für die Erfüllung erforderliche Betrag zur Gänze oder teilweise durch einen Dritten erstattet wird, wird dieser Rückerstattungsanspruch aktiviert, wenn und soweit diese Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann.

Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected Unit Credit Method gemäß IAS 19 basierend auf einer versicherungsmathematischen Bewertung ermittelt. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Gewinn oder Verlust der Periode als Personalaufwand erfasst. Weitere Erläuterungen sind in Punkt 6.12. enthalten.

2.12. VERBINDLICHKEITEN AUS KÜNDBAREN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

Kündbare oder befristete Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen stellen finanzielle Verbindlichkeiten dar und werden unter "Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" ausgewiesen.

Sie werden, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Abschlussstichtag fällig sind oder wenn der Konzern kein unbedingtes Recht hat, die Erfüllung um zumindest zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag zu verschieben, als kurzfristige Verbindlichkeiten und im Übrigen als langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Ist das Kündigungsrecht an den Eintritt eines außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegenden Ereignisses geknüpft, so wird die Verbindlichkeit als kurzfristig ausgewiesen, wenn das betreffende Ereignis zum Abschlussstichtag eingetreten ist, auch wenn die Kündigung durch den nicht beherrschenden Gesellschafter innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag nach Einschätzung des Konzerns unwahrscheinlich ist.

Im Fall der Kündigung der Gesellschaft durch den nicht beherrschenden Gesellschafter oder im Fall des Ablaufs der vereinbarten Zeit ist in der Regel der nicht beherrschende Gesellschafter, wenn sich der Konzern zur Übernahme seines Anteils entschließt, mit dem anteiligen Unternehmenswert oder, wenn der Konzern den Anteil nicht übernimmt und die Gesellschaft daher aufgelöst wird, mit dem anteiligen Liquidationserlös abzufinden.

Die Ersterfassung der Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entsprechen wird.

Die Folgebewertung einer derartigen Verpflichtung ist in den IFRS nicht geregelt, sodass gemäß IAS 8 eine Methode festgelegt wurde, die den Informationsbedürfnissen der Abschlussadressaten Rechnung trägt und die zu einer möglichst getreuen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Cash Flows des Konzerns führt, den wirtschaftlichen Gehalt richtig wiedergibt und neutral, das heißt frei von verzerrenden Einflüssen, vorsichtig und in jeder wesentlichen Hinsicht vollständig ist. Demgemäß wird im Rahmen der Folgebewertung – der in einer Stellungnahme des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., nämlich der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung: Einzelfragen zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IAS 32 (IDW RS HFA 45), dargestellten Möglichkeit folgend – der bei der Erstbewertung der Verbindlichkeit angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag aufgelaufenen Gewinnanteil erhöht oder einen aufgelaufenen Verlustanteil vermindert, wobei dieser Gewinn- oder Verlustanteil auch den Anteil am sonstigen Ergebnis umfasst. Darüber hinaus werden allenfalls direkt im Eigenkapital erfasste Beträge in die Bemessung der Verbindlichkeit einbezogen. Gewinnausschüttungen an den nicht beherrschenden Gesellschafter vermindern die Verbindlichkeit.

Die im Rahmen der Folgebewertung zu erfassenden Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter am Gesamtergebnis des Tochterunternehmens und an allenfalls direkt im Eigenkapital des Tochterunternehmens erfassten Beträgen werden im Gewinn oder Verlust erfasst und stellen Finanzierungsaufwand des Konzerns dar, der gesondert unter "auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis" ausgewiesen wird.

2.13. ANDERE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (financial liability at fair value through profit and loss, FLFVTPL) kategorisiert, wenn sie entweder

  • zu Handelszwecken gehalten werden, wobei derivative Finanzinstrumente mit Ausnahme solcher, die eine finanzielle Garantie darstellen oder als Sicherungsinstrumente designiert und als solche effektiv sind, stets als zu Handelszwecken gehalten gelten, oder
  • als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" designiert wurden, was insbesondere dann von Bedeutung sein kann, wenn die betreffende finanzielle Verbindlichkeit Teil einer Vertragsvereinbarung ist, in die ein Derivat eingebettet ist.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Jeder aus der Folgebewertung resultierende Aufwand oder Ertrag wird ebenso wie Zinsaufwendungen aus diesen Finanzinstrumenten im Gewinn oder Verlust der betreffenden Periode erfasst.

Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung von Devisengeschäften werden unter "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst, da mit diesen Instrumenten wirtschaftlich Fremdwährungsrisiken aus dem operativen Geschäft abgesichert werden. Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzierungsverbindlichkeiten ebenso wie Zinsaufwendungen aus derartigen Verbindlichkeiten werden als "Finanzerträge" bzw. "Finanzaufwendungen" ausgewiesen.

Derzeit bestehen in der Semperit Gruppe keine finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, einschließlich aufgenommener Kredite, werden im Rahmen der Ersterfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Effektivzinssatz ist jener Zinssatz, der – auf die Abzinsung der voraussichtlich über die Laufzeit der betreffenden finanziellen Verbindlichkeit zu leistenden Zahlungen angewandt – zu einem Barwert führt, der exakt dem Buchwert der finanziellen Verbindlichkeit zum Zeitpunkt des Erstansatzes entspricht.

Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn und soweit die zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt wurde oder ausgelaufen ist.

2.14. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Die Derivate werden als selbständige Geschäfte und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert. Hedge Accounting im Sinne von IAS 39 wird aufgrund fehlender Voraussetzungen nicht angewandt. Sie gelten daher als zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente ("held for trading"). Die Bewertung erfolgt mit dem aktuellen Marktwert. Der Marktwert entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder zahlen müsste. Positive Marktwerte zum Bilanzstichtag werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und negative Marktwerte unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

2.15. FREMDKAPITALKOSTEN

Fremdkapitalkosten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten stehen, nämlich von Vermögenswerten, deren Fertigstellung für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf einen beträchtlichen Zeitraum in Anspruch nimmt, werden bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die betreffenden Vermögenswerte im Wesentlichen für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf bereit stehen, als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Im Übrigen werden die Fremdkapitalkosten im Gewinn oder Verlust, nämlich unter Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzierungsaufwand der Periode erfasst, in der sie anfallen.

2.16. ERTRAGSTEUERN

Die in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Ertragssteuern stellen die Summe aus laufendem und latentem Steueraufwand bzw. Steuerertrag dar. Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich als Aufwand oder Ertrag im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Der Steuereffekt von Posten, die im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst werden, wird ebenfalls im sonstigen Ergebnis bzw. direkt im Eigenkapital erfasst. Im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses ist der Steuereffekt aus der Neubewertung des Vermögens und der Verbindlichkeiten ebenfalls nicht erfolgswirksam zu erfassen, sondern in die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einzubeziehen.

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des für die betreffende Periode zu versteuernden Gewinns ermittelt, wobei sich der zu versteuernde Gewinn vom Ergebnis vor Steuern der Konzerngewinn- und -verlustrechnung aufgrund von Aufwendungen und Erträgen unterscheidet, die erst in einer auf den Abschlussstichtag folgenden Periode oder niemals zu versteuern bzw. steuerlich abzuziehen sind.

Latente Steuern werden in Bezug auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen im Konzernabschluss einerseits und den steuerlich maßgeblichen Wertansätzen andererseits in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung bzw. -entlastung berücksichtigt. Aktive latente Steuern werden angesetzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen die abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können. Ferner werden aktive latente Steuern für Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, wenn und soweit mit deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gerechnet werden kann. Ausgenommen vom Ansatz latenter Steuern sind allerdings temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts erwachsen oder die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Zuge einer Transaktion mit Ausnahme eines Unternehmenszusammenschlusses resultieren, die sich zum Transaktionszeitpunkt weder auf das Ergebnis vor Steuern noch auf das zu versteuernde Ergebnis auswirkte.

Zudem werden die zukünftigen Steuereffekte von zu versteuernden temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen abgegrenzt, es sei denn, dass der Konzern den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Die zukünftigen Steuereffekte von abzugsfähigen temporären Differenzen betreffend Anteile an Tochterunternehmen und Anteile an assoziierten Unternehmen werden nur abgegrenzt, wenn und soweit wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden, mit denen diese abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können, und anzunehmen ist, dass sich diese abzugsfähigen temporären Differenzen in absehbarer Zeit auflösen werden.

Der Buchwert aktiver latenter Steuern zum Abschlussstichtag wird überprüft und wertberichtigt, wenn und soweit nicht mehr wahrscheinlich ist, dass zur Realisierung ausreichend zu versteuernde Gewinne zur Verfügung stehen werden.

Aktive und passive latente Steuern werden auf Basis der zum Abschlussstichtag geltenden oder im Wesentlichen in Kraft gesetzten Steuergesetze und Steuersätze ermittelt, die zum voraussichtlichen Zeitpunkt der Auflösung der Differenz anzuwenden sein werden. Die Bewertung spiegelt zudem die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Vermögenswert bzw. die Schuld, auf den bzw. die sich die zugrunde liegende temporäre Differenz bezieht, gemäß Einschätzung des Konzerns realisiert bzw. erfüllt wird.

Aktive und passive latente Steuern ein und desselben Steuersubjekts werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden, und ein Recht auf Aufrechnung laufender Steuerschulden mit laufenden Steuererstattungsansprüchen besteht. Die in Österreich gemäß § 9 KStG gebildete Steuergruppe wird dabei als ein Steuersubjekt betrachtet.

2.17. WESENTLICHE ANNAHMEN UND EINSCHÄTZUNGEN

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management zu treffende Einschätzungen und Annahmen über künftige Entwicklungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, die Angaben zu sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von während des Geschäftsjahres erzielten Erträgen und aufgelaufenen Aufwendungen auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den auf Basis der getroffenen Einschätzungen und Annahmen angesetzten Beträgen abweichen.

Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind jährlich und bei Vorliegen von Umständen, die auf eine Wertminderung schließen lassen, auf ihre Werthaltigkeit zu untersuchen. Bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer ist eine Überprüfung der Werthaltigkeit bei Vorliegen von Indikatoren einer nachhaltigen Wertminderung durchzuführen. Zur Beurteilung der Werthaltigkeit werden zukunftsbezogene Annahmen, wie zur Unternehmensplanung, zu zukünftigen Inflationsraten und Währungskursen und Annahmen zu markt-, branchen- und unternehmensspezifischen Abzinsungssätzen getroffen. Änderungen dieser Annahmen können dazu führen, dass in zukünftigen Perioden Wertminderungen zu erfassen sind (Buchwerte siehe Erläuterung 6.1.).

Der versicherungsmathematischen Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen liegen Annahmen über Zinssätze, erwartete Renditen auf das Planvermögen, Gehaltssteigerungen, Fluktuation, Pensionsantrittsalter und Lebenserwartung zugrunde. Änderungen dieser Annahmen können zu einem wesentlich anderen Bewertungsergebnis führen (Buchwerte sowie Sensitivitätsanalyse siehe Erläuterung 6.11.).

Ferner sind bei der Festlegung der Nutzungsdauer von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer und von Sachanlagen Annahmen und Einschätzungen zu treffen (Buchwerte siehe Erläuterungen 6.1. und 6.2.).

Im Rahmen der Folgebewertung von Forderungen zum Abschlussstichtag werden Annahmen über die Ausfallswahrscheinlichkeiten getroffen (Buchwerte siehe Erläuterung 6.4.).

Der Ansatz aktiver latenter Steuern basiert auf der Annahme, dass in Zukunft ausreichend steuerliche Gewinne zur Verfügung stehen, gegen die die abzugsfähigen temporären Differenzen bzw. die steuerlichen Verlustvorträge verrechnet werden können. Von den Annahmen abweichende künftige steuerliche Ergebnisse können dazu führen, dass eine Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich und eine Wertberichtigung der diesbezüglichen Vermögenswerte erforderlich wird (Buchwerte siehe Erläuterung 6.8.).

Bei der Ermittlung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung zum Abschlussstichtag sind Einschätzungen des Managements über die Preisgestaltung und Marktentwicklung erforderlich (siehe Erläuterungen 2.7. und 6.3.).

Bei der Ermittlung von sonstigen Rückstellungen sind Einschätzungen zu treffen, ob eine Inanspruchnahme wahrscheinlich und in welcher Höhe ein Mittelabfluss zu erwarten ist. Diese Einschätzungen können Änderungen unterliegen, die zu einem wesentlich anderen Ansatz zu zukünftigen Stichtagen führen (Buchwerte siehe Erläuterung 6.12.).

Die Einschätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

2.18. RÜCKWIRKENDE ANPASSUNGEN

Die Semperit Gruppe hat zum 31. Dezember 2012 IAS 19 (2011) vorzeitig angewandt. Daraus folgt, dass sämtliche Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie die Abweichung zwischen tatsächlichen Erträgen aus Planvermögen und der erwarteten Verzinsung des Planvermögens mit dem Abzinsungssatz der Verpflichtung) und darauf entfallende Steuern nicht mehr wie bisher erfolgswirksam im Gewinn und Verlust der Periode sondern im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Darüber hinaus sind die Voraussetzungen für den Ansatz einer bisher erfassten Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 6.944 TEUR nicht gegeben.

In der Konzerngewinn- und -verlustrechnung wird der Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2012 nicht wie bisher im Finanzergebnis sondern im Betriebsergebnis ausgewiesen, da das assoziierte Unternehmen ausschließlich zur Unterstützung der operativen Geschäftstätigkeit gehalten wird.

Außerdem wurden bestimmte Bilanzpositionen, die bisher in der Konzernbilanz als sonstige Rückstellungen ausgewiesen waren, aufgrund ihres Abgrenzungscharakters zu Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten umgegliedert.

In der Konzerngeldflussrechnung werden Zins- und Steuerzahlungen ab dem Geschäftsjahr 2012 gesondert im Cash Flow aus dem Ergebnis ausgewiesen.

Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst.

Im Folgenden werden die rückwirkenden Anpassungen der Finanzinformationen 2011 sowie die Auswirkungen dieser Änderungen auf die Finanzinformationen 2012 dargestellt.

Auswirkungen auf die Konzerngewinn- und -verlustrechnung

in TEUR Auswirkung
2012
Anpassung
2011
Personalaufwand 5.950 –2.948
Anteil am Gewinn von assoziierten Unternehmen 259 207
EBITDA und EBIT 6.209 –2.791
Finanzergebnis –259 –207
Ergebnis vor Steuern 5.950 –2.948
Ertragsteuern –1.474 624
Ergebnis nach Steuern 4.477 –2.324
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR 0,22 –0,11

Auswirkungen auf die Konzerngesamtergebnisrechnung

Die rückwirkende Anwendung von IAS 19 (2011) führte zu einer Verbesserung des sonstigen Ergebnisses 2011 um 2.324 TEUR. Für das Geschäftsjahr 2012 wirkte sich die Anwendung von IAS 19 (2011) in einer Reduktion des sonstigen Ergebnisses um 4.477 TEUR aus.

Auswirkungen auf die Konzernbilanz

Auswirkung Anpassung Anpassung
in TEUR 31.12.2012 31.12.2011 1.1.2011
Eigenkapital
Gewinnrücklagen 6.944 6.944 6.944
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen –7.313 –7.382 –7.338
Sonstige Verbindlichkeiten 369 437 394
–6.944 –6.944 –6.944
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen –7.487 –5.401 –6.250
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 571 446 295
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 3.834 2.452 2.784
Sonstige Verbindlichkeiten 3.082 2.503 3.170
0 0 0

Die Anwendung von IAS 19 (2011) hat keine Auswirkung auf die Bilanzwerte der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen, da die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bereits bisher voll dotiert waren.

3. Konsolidierungskreis

3.1. TOCHTERUNTERNEHMEN (VOLLKONSOLIDIERUNG)

Währung Nenn
kapital
in Tsd.
Direkter
Anteil
in %
Konzern
anteil
in %
Europa
Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, Österreich EUR 21.359
Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich EUR 10.901 100,00 100,00
Arcit Handelsgesellschaft m.b.H., Wien, Österreich EUR 36 100,00 100,00
PA 82 WT Holding GmbH, Wien, Österreich EUR 35 100,00 100,00
Semperflex Rivalit GmbH, Waldböckelheim, Deutschland EUR 1.281 100,00 100,00
Semperit Gummiwerk Deggendorf GmbH, Deggendorf, Deutschland EUR 2.050 100,00 100,00
Semperit Technische Produkte GmbH, Gevelsberg, Deutschland EUR 50 100,00 100,00
Semperit (France) S.A.R.L., Levallois Perret, Frankreich EUR 495 100,00 100,00
Sempertrans France Belting Technology S.A.S., Argenteuil, Frankreich EUR 3.165 100,00 100,00
Sempertrans Maintenance France Méditeranée E.U.R.L., Argenteuil, Frankreich EUR 165 100,00 100,00
Sempertrans Maintenance France Nord E.U.R.L., Argenteuil, Frankreich EUR 176 100,00 100,00
Semperit Industrial Products Ltd., Daventry, Großbritannien GBP 750 100,00 100,00
Semperflex Roiter S.r.l., Rovigo, Italien EUR 750 100,00 100,00
Semperit Ibèrica S.A., Barcelona, Spanien EUR 156 100,00 100,00
Sempertrans Belchatow Sp. z o.o., Belchatów, Polen PLN 7.301 100,00 100,00
Fabryka Lin "Stolin" Sp. z o.o., Belchatów, Polen PLN 800 100,00 100,00
Semperit Tekniska Produkter Aktiebolag, Skärholmen, Schweden SEK 800 100,00 100,00
Semperflex Optimit s.r.o., Odry, Tschechische Republik CZK 470.318 100,00 100,00
Semperflex A.H. s.r.o., Odry, Tschechische Republik CZK 100 100,00 100,00
Sempermed Kft., Sopron, Ungarn EUR 3.680 100,00 100,00
Semperform Kft., Sopron, Ungarn HUF 243.000 100,00 100,00
Sempermed Magyarország Kft., Budapest, Ungarn HUF 3.000 100,00 100,00
Amerika
Sempermed Brazil Comèrcio Exterior Ltda. Piracicaba, Brasilien BRL 12.547 100,00 50,00
1)
Semperit Brasil Produtos Tècnicos Ltda., Sao Paulo, Brasilien BRL 150 100,00 100,00
Sempermed USA Inc., Clearwater, Florida, USA USD 4.000 75,00 50,00
1)
Semperit Industrial Products Inc., Fair Lawn, New Jersey, USA USD 1 100,00 100,00
Asien
Semperflex Shanghai Ltd., Shanghai, China USD 15.000 50,00 50,00
1)
Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., Shanghai, China USD 2.000 100,00 100,00
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd., Shandong, China EUR 20.000 80,00 80,00
Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd., Shanghai, China EUR 2.471 90,00 90,00
Shanghai Sempermed Gloves Co Ltd., Shanghai, China USD 6.000 100,00 50,00
1)
Sempertrans Nirlon Pte. Ltd., Maharashtra, Roha, Indien INR 230.769 100,00 100,00
FormTech Engineering (M) Sdn Bhd, Malaysia MYR 7.000 82,86 41,43
1)
Latexx Partner Berhad, Kamunting, Malaysia MYR 111.708 85,94 85,94
Latexx Manpower Services Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia MYR 0,002 100,00 85,94
Latexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia MYR 3.000 100,00 85,94
Medtexx Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia MYR 5.000 100,00 85,94
Total Glove Company Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia MYR 10 50,01 42,98
Worldmed Manufacturing Sdn Bhd, Kamunting, Malaysia MYR 500 100,00 85,94
Semperit Industrial Products Singapore Pte Ltd., Singapur SGD 191 100,00 100,00
Semperit Investments Asia Pte Ltd., Singapur EUR 50 100,00 100,00
Sempermed Singapore Pte Ltd., Singapur USD 8.000 50,00 50,00
1)
Semperflex Asia Corp. Ltd., Hatyai, Thailand THB 380.000 50,00 50,00
1)
Semperform Pacific Corp. Ltd., Hatyai, Thailand THB 15.000 50,00 50,00
1)
Siam Sempermed Corp. Ltd., Hatyai, Thailand THB 200.000 50,00 50,00
1)

1) Aufgrund des Dirimierungsrechts des von der Semperit Gruppe benannten Vorsitzenden des Board of Directors beherrscht der Konzern das Unternehmen.

3.2. ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN (EQUITY-METHODE)

Ausland Währung Nennkapital
in Tsd.
Konzern
anteil in %
Synergy Health Allershausen GmbH (vormals Isotron Deutschland GmbH),
Allershausen, Deutschland EUR 512 37,5

Das Unternehmen wird nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Buchwert des Anteils an diesem assoziierten Unternehmen beträgt zum 31. Dezember 2012 1.026 TEUR (Vorjahr: 767 TEUR). In der Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurde ein Anteil am Gewinn in Höhe von 259 TEUR (Vorjahr: 207 TEUR) erfasst. Dieser wird seit dem Geschäftsjahr 2012 im EBIT (Betriebsergebnis), und nicht mehr wie bisher im Finanzergebnis, ausgewiesen. Ein auf das assoziierte Unternehmen entfallendes sonstiges Ergebnis war nicht zu berücksichtigen.

Das Unternehmen zeigt zum jeweiligen Abschlussstichtag folgende Werte (100%):

in TEUR 31.3.2012 31.3.2011
Vermögenswerte
Langfristiges Vermögen 5.302 4.671
Kurzfristiges Vermögen 436 511
5.738 5.182
Eigenkapital und Schulden
Eigenkapital 2.734 2.043
Langfristige Rückstellungen 276 276
Langfristige Verbindlichkeiten 1.500 1.500
Kurzfristige Rückstellungen 445 368
Kurzfristige Verbindlichkeiten 784 995
5.738 5.182
in TEUR 2011 / 12 2010 / 11
Umsatzerlöse 3.438 3.087
Ergebnis nach Steuern 691 551

3.3. ÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

Neugründungen

Die Semperit (Shanghai) Management Co. Ltd., China, eine 100% Tochtergesellschaft der Semperit Gruppe, hat im ersten Halbjahr 2012 ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Die Gesellschaft nimmt Management-, Finanz-, Personal- und Einkaufsfunktionen für den chinesischen Markt wahr.

Im dritten Quartal 2012 wurde die Semperit Investments Asia Pte Ltd, Singapur, als neue operative Holdinggesellschaft im Segment Sempermed gegründet.

Unternehmenszusammenschlüsse

Die Semperit Gruppe hat im November 2012 85,94% Anteile an Latexx Partners Berhad, Kamunting, Malaysia, und deren fünf Tochterunternehmen (in der Folge "Latexx Partners") erworben. Das Unternehmen ist im Main Market der Bursa Malaysia gelistet und einer der größten Produzenten medizinischer Handschuhe in Malaysia. Durch die Übernahme von Latexx Partners kann die Semperit Gruppe ihre Position am globalen Handschuhmarkt signifikant stärken, ihr Produktportfolio aufwerten, neue Kundengruppen beliefern und erhält Zugang zu neuen, innovativen Produkten.

Die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden der Latexx Partners zum Erwerbszeitpunkt stellen sich wie folgt dar:

Beizulegende
in TEUR Zeitwerte zum
Erwerbszeitpunkt
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 12.554
Sachanlagen 45.237
57.843
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 16.593
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.183
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 3.166
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.971
40.913
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.465
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 5.576
Latente Steuern 2.962
10.003
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen 451
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.490
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.907
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.353
Sonstige Verbindlichkeiten 56
Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 2.784
33.042
Summe des Nettovermögens zum beizulegenden Zeitwert 55.712
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete nicht beherrschende Anteile –22.334
Firmenwert 97.558
Übertragene Gegenleistung (Kaufpreis in bar beglichen) 130.935

Der beizulegende Zeitwert und damit der erwartete Zahlungseingang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 11.183 TEUR, der Bruttobetrag beläuft sich auf 11.916 TEUR.

Der im Rahmen des Unternehmenserwerbs entstandene Firmenwert spiegelt im Wesentlichen den Vorteil aus der signifikanten Stärkung der Marktposition im Bereich medizinische Handschuhe und erwartete Synergieeffekte wider. Der Firmenwert ist steuerlich nicht nutzbar.

Der gesamte Kaufpreis wurde bar beglichen. Im Zuge des Unternehmenserwerbs fielen Transaktionskosten in Höhe von 4.137 TEUR an. Diese sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

Die nicht beherrschenden Anteile zum Zeitpunkt des Unternehmenserwerbs wurden mit dem Wert des öffentlichen Übernahmeangebots angesetzt.

Latexx Partners hat seit dem Erwerbszeitpunkt 14.494 TEUR zu den Umsatzerlösen beigetragen. Das Ergebnis nach Steuern betrug –179 TEUR. Hätte der Unternehmenserwerb zu Jahresbeginn stattgefunden, hätte Latexx Partners 99.865 TEUR zu den Umsatzerlösen und 4.796 TEUR zum EBIT (Betriebsergebnis) beigetragen.

4. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 nach dem "Management Approach" und folgt der internen Berichterstattung an den Vorstand der Semperit AG Holding als verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet.

Die Segmente wurden auf Basis von Produktgruppen festgelegt. Sie werden getrennt gesteuert und entsprechen den Geschäftsbereichen der Semperit Gruppe.

Die Semperit Gruppe hat somit vier berichtspflichtige Segmente:

  • Sempermed
  • Semperflex
  • Sempertrans
  • Semperform

Das Segment Sempermed produziert Handschuhe mittels Tauchtechnologie und vertreibt diese weltweit. Die Produktpalette umfasst Untersuchungs- und Schutzhandschuhe sowie Operationshandschuhe.

Der Geschäftsbereich Semperflex bietet Schläuche im Nieder- und Hochdruckbereich an. Die Schläuche werden einerseits mit Gewebe (Industrieschläuche) und andererseits mit Metalldrähten (Hydraulikschläuche) verstärkt.

Das Segment Sempertrans ist in der Produktion und im Vertrieb von Transport- und Förderbändern tätig. Die Bänder sind entweder durch Textil- oder Stahlkarkassen verstärkt.

Semperform produziert und vertreibt Formartikel, wobei der Schwerpunkt des Geschäfts in Europa liegt. Als Hauptrohstoffe dienen Gummi und Kunststoff. Die einzelnen Produktgruppen werden mittels unterschiedlicher Technologien hergestellt.

Die bei der Ableitung des Segmentergebnisses, des Segmentvermögens und der Segmentverbindlichkeiten angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind ident mit den unter Abschnitt 2. beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Segmentergebnis ist das EBIT und wird auf gleiche Weise wie das EBIT (Betriebsergebnis) in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung abgeleitet. Es ist jenes Ergebnis, das an den Vorstand für Zwecke der Ressourcenallokation und der Erfolgsmessung berichtet wird.

Segmentierung nach Geschäftsbereichen

Die Segmentierung nach Geschäftsbereichen stellt auf die interne Steuerung und Berichterstattung ab.

2012
in TEUR
Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
form
Corporate
Center und
Konzern
eliminie
rungen
Gruppe
Umsatzerlöse 383.494 180.609 143.755 120.715 0 828.573
EBITDA 41.543 38.575 21.193 20.427 –13.080 108.658
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–13.920 –10.919 –4.607 –5.743 –279 –35.467
Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
0 –39 –605 –40 0 –683
EBIT = Segmentergebnis 27.624 27.616 15.982 14.644 –13.359 72.507
Segmentvermögen 441.710 152.662 121.928 70.258 37.901 824.458
Segmentverbindlichkeiten 270.706 46.459 30.555 23.714 25.030 396.464
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
19.950 15.025 1.860 3.770 630 41.235
Anteile an assoziierten Unternehmen 1.026 0 0 0 0 1.026
Mitarbeiter 5.265 1.368 928 690 54 8.305
2011
angepasst in TEUR
Semper
med
Semper
flex
Semper
trans
Semper
form
Corporate
Center und
Konzern
eliminie
rungen
Gruppe
Umsatzerlöse 371.539 186.904 147.001 114.562 0 820.006
EBITDA 44.427 35.164 14.415 23.583 –7.555 110.035
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
–9.999 –10.599 –3.581 –5.317 –93 –29.589
Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
–4 –17 0 –63 0 –84
EBIT = Segmentergebnis 34.425 24.548 10.835 18.203 –7.648 80.362
Segmentvermögen 229.346 161.301 125.543 81.547 18.913 616.650
Segmentverbindlichkeiten 115.824 48.594 27.504 19.557 25.773 237.253
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
20.726 16.080 1.986 5.581 726 45.098
Anteile an assoziierten Unternehmen 767 0 0 0 0 767
Mitarbeiter 4.834 1.382 931 654 32 7.833

Gesellschaften, die im Produktions- und Vertriebsbereich in mehreren Segmenten tätig sind, werden bezüglich ihrer Erträge und Aufwendungen bereits segmentgerecht geteilt und zugeordnet, sodass keine weiteren Eliminierungen erforderlich sind. Das Corporate Center besteht aus der nicht operativ tätigen Semperit AG Holding und einer Managementgesellschaft in China. Weiterverrechnungen und Zuordnungen von Corporate Center Kosten sind soweit möglich bereits den Segmenten zugewiesen.

Sämtliche Vermögenswerte des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Vermögenswerte der Semperit AG Holding, als nicht operativ tätigem Mutterunternehmen und einer Managementgesellschaft in China. Ein Großteil der Vermögenswerte kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Die Zahlungsmittel der Semperit Technische Produkte GmbH werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Vermögenswerte der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Sämtliche Verbindlichkeiten des Konzerns werden den Segmenten zugeordnet, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten der Semperit AG Holding und einer Managementgesellschaft in China. Der wesentliche Teil der Verbindlichkeiten kann den Segmenten eindeutig zugeordnet werden, da die Gesellschaften nur in einem Segment tätig sind. Verbindlichkeiten der Semperit Technische Produkte GmbH werden zu gleichen Teilen den Segmenten, in denen die Gesellschaft tätig ist, zugeordnet. Die Verbindlichkeiten der Vertriebsgesellschaften werden auf Basis des erzielten Umsatzes zugeordnet.

Geografische Segmentierung

Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Asien und Amerika betrieben.

In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Angaben zu den Umsatzerlösen nach den Standorten der Kunden und jene zum langfristigen Vermögen und zu den Investitionen auf Basis der jeweiligen Standorte der Gesellschaften des Semperit Konzerns dargestellt.

Semperit erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10% des Umsatzes.

in TEUR 2012
Langfristiges
Vermögen 2) 3)
Investitionen Umsatz
erlöse 1)
2011
Langfristiges
Vermögen 2) 3)
Investitionen Umsatz
erlöse 1)
Österreich 31.673 8.707 31.372 30.498 7.799 34.673
EU ohne Österreich 67.873 9.063 378.569 63.502 10.232 399.133
Summe EU 99.546 17.770 409.941 94.001 18.031 433.806
Restliches Europa 0 0 73.135 0 0 64.813
Summe Europa 99.546 17.770 483.076 94.001 18.031 498.619
Asien 279.528 23.336 102.349 126.375 26.860 108.104
Amerika 3.535 129 211.693 3.821 207 191.777
Rest der Welt 0 0 31.455 0 0 21.508
Gruppe 382.609 41.235 828.573 224.197 45.098 820.006

1) Nach Eliminierung der Innenumsätze

2) Konsolidierungsbuchungen wurden soweit möglich den Regionen zugeteilt.

3) Langfristiges Vermögen beinhaltet nicht latente Steuerforderungen, Wertpapiere und Anteile an assoziierten Unternehmen.

5. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung

5.1. UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern und Regionen sind im Detail in der Segmentberichterstattung dargestellt.

5.2. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

in TEUR 2012 2011
Kursgewinne 11.931 12.716
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen 4.337 281
Schadensvergütungen 4.405 3.223
Erträge aus Devisentermingeschäften 3.674 1.190
Wertaufholungen von Sachanlagen 2.577 813
Verkauf von Neben- und Abfallprodukten 1.080 1.359
Mieterträge 304 386
Sonstige 4.462 13.815
32.770 33.782

5.3. AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND BEZOGENE LEISTUNGEN

in TEUR 2012 2011
Materialaufwand 445.202 462.301
Aufwendungen für bezogene Leistungen 55.801 50.759
501.003 513.059

5.4. PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2011
in TEUR 2012 angepasst
Löhne 47.461 45.341
Gehälter 54.597 48.024
Aufwendungen für Abfertigungen 1.519 2.108
Aufwendungen für Altersversorgung 1.469 1.488
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
20.133 18.978
Sonstige Sozialaufwendungen 2.264 1.956
127.444 117.895

Der durchschnittliche Personalstand der Semperit Gruppe stellt sich wie folgt dar:

2012 2011
Arbeiter 6.344 6.230
Angestellte 1.961 1.603
8.305 7.833

Im Inland betrug die durchschnittliche Anzahl 707 Mitarbeiter (Vorjahr: 702).

Im Geschäftsjahr 2012 beliefen sich die abgerechneten Bezüge des aktiven Vorstands auf 2.176 TEUR (Vorjahr: 3.099 TEUR), wovon ein Anteil von 738 TEUR (Vorjahr: 1.619 TEUR) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch unterjährige Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Es wurden darüber hinaus Auszahlungen an das ehemalige Vorstandsmitglied Richard Stralz anlässlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von 847 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) vorgenommen.

Die abgerechneten Bezüge an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner betrugen in 2012 1.008 TEUR (Vorjahr: 357 TEUR – diese Bezüge entfallen auf den Zeitraum vom 14.4.2011 bis 31.12.2011).

Die Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen betrugen für die aktiven Vorstände 210 TEUR (Vorjahr: 186 TEUR). Davon entfielen 64 TEUR (Vorjahr: 54 TEUR) auf beitragsorientierte Abfertigungs- und Pensionszusagen.

5.5. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2012 2011
Instandhaltung und fremde Lieferungen 33.720 30.515
Ausgangsfrachten 20.986 20.662
Kursverluste 13.840 10.042
Provisions- und Werbeaufwand 8.409 8.908
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten 8.350 6.757
Reise- und Fahrtaufwand 7.925 5.917
Versicherungsprämien 3.980 3.685
Sonstige Steuern 3.771 2.824
Miet- und Leasingaufwand 3.592 3.317
Kommunikation 2.102 1.826
Bankspesen und Absicherungskosten 1.900 613
Gebühren, Beiträge, Spenden 1.147 992
Aufwendungen aus Devisentermingeschäften 1.123 4.384
Übrige 13.305 16.151
124.150 116.594

Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien (im Vorjahr Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH) setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2012 2011
Prüfung Konzern- und Einzelabschluss 180 30
Andere Bestätigungsleistungen 60 50
Sonstige Leistungen 0 17
240 97

5.6. ABSCHREIBUNGEN AUF SACHANLAGEN UND IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

in TEUR 2012 2011
Abschreibungen 35.467 29.589
Wertminderungen 683 84
36.151 29.673

Die Wertminderungen betreffen im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen und resultieren aus Veränderungen in der angewandten Produktionstechnologie.

5.7. FINANZERGEBNIS

Finanzergebnis –14.044 –13.447
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –15.006 –14.680
–1.196 –471
Zinsaufwendungen und sonstiger Finanzaufwand –1.026 –418
Sonstige Aufwendungen aus Wertpapieren 0 –7
Abschreibungen von Wertpapieren 0 –37
Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren –170 –8
Finanzaufwendungen
2.158 1.703
Zinserträge 1.748 1.252
Erträge aus Wertpapieren 410 451
Finanzerträge
in TEUR 2012 angepasst
2011

Das Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2012 2011
Direkt im Gewinn oder Verlust erfasste Nettoerträge bzw. Nettoaufwendungen
Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 410 451
Wertminderungen von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 0 –37
Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren –170 –8
Sonstige Aufwendungen aus Wertpapieren 0 –7
240 405
Im sonstigen Ergebnis erfasste Nettoerträge bzw. Nettoaufwendungen
Bewertungsgewinne / -verluste der Periode 146 –132
Umgliederung in den Gewinn/Verlust der Periode 84 0
230 –132
Nettoergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 640 273

Das Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen (exklusive Fremdwährungskursgewinne und -verluste) setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2012 2011
Zinserträge aus Krediten und Forderungen 1.748 1.252
Wertminderungen von Krediten und Forderungen –87 –1.352
Nettoergebnis aus Krediten und Forderungen 1.661 –100

Die Verluste aus Wertminderungen von Krediten und Forderungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten (Derivate) resultiert folgendes Nettoergebnis:

in TEUR 2012 2011
Erträge aus Devisengeschäften 3.674 1.190
Aufwendungen aus Devisengeschäften –2.182 –4.384
Nettoergebnis aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten 1.492 –3.194

Die Erträge und Aufwendungen aus Devisengeschäften sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen enthalten. Aufwendungen aus Devisenoptionsgeschäften in Höhe von 1.059 TEUR sind unter Bankspesen und Absicherungskosten enthalten.

Von den im Finanzergebnis enthaltenen Zinsaufwendungen entfallen 926 TEUR (Vorjahr: 418 TEUR) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten. Diese stellen das Nettoergebnis ohne Fremdwährungskursgewinne und -verluste dieser Kategorie von Finanzinstrumenten dar.

5.8. ERTRAGSTEUERN

Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Steueraufwand umfasst die für die einzelnen Gesellschaften aus dem steuerpflichtigen Einkommen und dem im jeweiligen Land anzuwendenden Steuersatz errechneten laufenden Steuern sowie latente Steuern.

2011
in TEUR 2012 angepasst
Laufender Steueraufwand 14.841 15.659
Latenter Steuerertrag –2.606 –499
12.235 15.160

2012 beträgt der effektive Steuersatz, d.h. der Steueraufwand in Relation zum Ergebnis vor Steuern und vor Abzug des auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnisses 16,7% (Vorjahr: 18,6%). Die Konzernsteuerquote ist ein gewichteter Durchschnitt der lokalen Ertragsteuersätze aller einbezogenen Tochtergesellschaften.

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar:

2011
in TEUR 2012 angepasst
Ergebnis vor Steuern 58.463 66.914
Steuerbelastung zu 25% (–) –14.616 –16.729
Abweichende ausländische Steuersätze 2.094 –509
Anteile am Gewinn/Verlust assoziierter Unternehmen 65 52
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis –3.751 –3.670
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen –841 –690
Nicht steuerbare Erträge, Steuerfreibeträge und Steuerabsetzbeträge 4.084 5.913
Veränderung der Wertberichtigung auf Steuerlatenzen aus
Verlustvorträgen und aus abzugsfähigen temporären Differenzen
92 –37
Veränderung der Outside Basis Differenzen –461 0
Steuereffekte auf Beteiligungsabschreibungen von vollkonsolidierten Unternehmen 1.633 0
Quellensteuern –129 –49
Steuern für Vorperioden –947 –80
Steuersatzänderungen –31 433
Sonstige 573 206
Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung –12.235 –15.160
2011
in TEUR 2012 angepasst
Ergebnis vor Steuern 58.463 66.914
Auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 15.006 14.680
73.469 81.594
Ertragsteuern laut Konzerngewinn- und -verlustrechnung –12.235 –15.160
Effektivsteuersatz in % 16,7% 18,6%

5.9. ERGEBNIS JE AKTIE

2011
in TEUR 2012 angepasst
Den Aktionären der Semperit AG Holding zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern in TEUR 46.258 51.754
Durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien in Stück 20.573.434 20.573.434
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in EUR 2,25 2,52

Verwässerungseffekte waren zum 31. Dezember 2011 sowie zum 31. Dezember 2012 nicht zu berücksichtigen.

6. Erläuterungen zur Konzernbilanz

6.1. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

in TEUR Software-Lizenzen,
gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
Firmenwerte Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 14.104 2.907 100 17.111
Währungsdifferenzen –299 10 3 –285
Zugänge 467 0 1 467
Abgänge –90 0 0 –90
Umbuchungen 43 0 0 43
Stand 31.12.2011 14.225 2.917 104 17.246
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 12.554 97.558 0 110.112
Währungsdifferenzen –376 –2.398 –2 –2.776
Zugänge 760 0 19 779
Abgänge –96 0 0 –96
Umbuchungen 265 0 –1 265
Stand 31.12.2012 27.333 98.076 120 125.529
Abschreibungen / Wertminderungen /
Wertaufholungen
Stand 1.1.2011 10.980 0 100 11.080
Währungsdifferenzen –154 0 3 –151
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2011 792 0 0 792
Abgänge –90 0 0 –90
Stand 31.12.2011 11.528 0 103 11.631
Währungsdifferenzen 1 0 –2 –1
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2012 1.204 0 0 1.204
Abgänge –96 0 0 –96
Umbuchungen 18 0 0 18
Stand 31.12.2012 12.655 0 101 12.756
Buchwerte
Buchwert 1.1.2011 3.124 2.907 0 6.031
Buchwert 31.12.2011 2.697 2.917 1 5.615
Buchwert 31.12.2012 14.677 98.076 19 112.773

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Die Abschreibungen und Wertminderungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2012 sind wie im Vorjahr keine Wertminderungen bei immateriellen Vermögenswerten eingetreten. Wertaufholungen erfolgten nicht.

Von den ausgewiesenen Firmenwerten entfallen 96.312 TEUR (Vorjahr: 1.153 TEUR) auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit Sempermed, 1.693 TEUR (Vorjahr: 1.693 TEUR) auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit Semperflex und 71 TEUR (Vorjahr: 71 TEUR) auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit Sempertrans.

Neben den Firmenwerten verfügt die Gruppe über keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.

6.2. SACHANLAGEN

Grundstücke
und Bauten
einschließ
lich Bauten
auf fremden
Technische
Anlagen und
Andere
Anlagen, Be
triebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in TEUR Grund Maschinen ausstattung in Bau Gesamt
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 144.465 344.191 78.652 29.551 596.860
Währungsdifferenzen –1.972 –6.524 –1.658 –668 –10.822
Zugänge 3.380 9.830 5.560 30.082 48.851
Abgänge –2.169 –7.390 –2.705 –4 –12.268
Umbuchungen 3.561 13.936 2.690 –20.231 –43
Stand 31.12.2011 147.265 354.043 82.539 38.731 622.578
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen 12.549 29.657 2.090 941 45.237
Währungsdifferenzen 1.695 3.727 832 959 7.213
Zugänge 1.411 11.584 5.422 19.932 38.349
Abgänge –4.999 –3.896 –2.084 –153 –11.132
Umbuchungen
Stand 31.12.2012
10.493
168.414
30.322
425.437
7.345
96.144
–48.424
11.985
–265
701.980
Abschreibungen / Wertminderungen /
Wertaufholungen
Stand 1.1.2011 76.397 254.803 65.072 744 397.016
Währungsdifferenzen –1.358 –5.425 –1.353 6 –8.130
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2011 4.105 19.200 5.553 24 28.881
Abgänge –1.418 –7.047 –2.630 0 –11.095
Umbuchungen 0 –13 13 0 0
Wertaufholungen im Geschäftsjahr 2011 –734 –51 –29 0 –813
Stand 31.12.2011 76.992 261.466 66.626 774 405.858
Währungsdifferenzen 1.165 3.623 739 0 5.527
Abschreibungen im Geschäftsjahr 2012 4.927 23.221 6.788 11 34.947
Abgänge –3.864 –3.766 –2.007 –12 –9.650
Umbuchungen 17 –18 0 –17 –18
Wertaufholungen im Geschäftsjahr 2012 –844 –1.668 –55 –10 –2.577
Stand 31.12.2012 78.393 282.857 72.091 746 434.086
Buchwerte
Buchwert 1.1.2011 68.068 89.388 13.579 28.807 199.843
Buchwert 31.12.2011 20.274 92.577 15.913 37.957 216.720
Buchwert 31.12.2012 90.021 142.580 24.053 11.239 267.894

Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.

Vom für Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund, ausgewiesenen Buchwert entfallen auf Grund und Boden (Grundwert) 14.694 TEUR (Vorjahr: 12.892 TEUR). Vom Buchwert der ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau entfallen 9.763 TEUR (Vorjahr: 36.416 TEUR) auf Anlagen in Bau.

In den Geschäftsjahren 2011 und 2012 wurden keine Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert.

Die Abschreibungen sowie Wertminderungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Wertaufholungen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung in dem Posten "sonstige betriebliche Erträge" enthalten.

Im Geschäftsjahr 2012 sind bei technischen Anlagen und Maschinen aufgrund von Veränderungen in der angewandten Produktionstechnologie Wertminderungen in Höhe von 683 TEUR (Vorjahr: 84 TEUR) eingetreten. Im Geschäftsjahr 2012 erfolgten Wertaufholungen in Höhe von 2.577 TEUR (Vorjahr: 813 TEUR), weil die Gründe für die Wertminderungen weggefallen sind. Diese sind in Höhe von 2.442 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) dem Segment Sempertrans und in Höhe von 135 TEUR (Vorjahr: 813 TEUR) dem Segment Sempermed zuzuordnen.

Zum 31. Dezember 2012 sind Sachanlagen mit einem Buchwert von 17.411 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing verpfändet.

Zum 31. Dezember 2012 bestehen vertragliche Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 5.344 TEUR (Vorjahr: 1.980 TEUR).

Die Semperit Gruppe nimmt neben dem operativen Leasing auch Finanzierungsleasing in Anspruch. Die Finanzierungsleasingvereinbarungen beziehen sich vor allem auf technische Anlagen und Maschinen, andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung (Kraftfahrzeuge, Büroausstattung).

In den Sachanlagen sind in folgendem Umfang Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingvereinbarungen enthalten:

Kumulierte Kumulierte
in TEUR Anschaffungs
kosten
Abschrei
bungen
31.12.2012
Buchwert
Anschaffungs
kosten
Abschrei
bungen
31.12.2011
Buchwert
Technische Anlagen und Maschinen 14.612 603 14.009 471 319 152
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
992 644 348 373 283 90
15.604 1.247 14.357 844 602 242

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestehen aufgrund von unkündbaren Operating-Miet- und Leasingverhältnissen Verpflichtungen in folgendem Umfang:

in TEUR 2012 2011
Im folgenden Jahr 795 383
In den folgenden 2 bis 5 Jahren 1.051 596
Über 5 Jahre 384 363

Der Miet- und Leasingaufwand aus Operating-Leasingverträgen belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf 3.592 TEUR (Vorjahr: 3.317 TEUR).

6.3. VORRÄTE

Der Bilanzposten Vorräte setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 42.679 48.170
Unfertige Erzeugnisse 24.437 14.818
Fertige Erzeugnisse und Waren 74.353 73.903
Geleistete Anzahlungen 726 704
Noch nicht abrechenbare Leistungen 277 0
142.472 137.595
in TEUR 2012 2011
Vorräte
davon zu Anschaffungs- / Herstellungskosten 121.740 121.055
davon zum Nettoveräußerungswert 20.732 16.540
142.472 137.595

Die aufwandswirksam erfasste Wertberichtigung auf Vorräte betrug im laufenden Jahr 3.519 TEUR (Vorjahr: 5.598 TEUR).

6.4. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Kategorie Kredite und Forderungen zuzurechnen und werden deshalb zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst.

Die fälligen, aber nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2012 2011
Bis zu 1 Monat überfällig 1) 10.770 13.349
Mehr als 1 bis zu 3 Monate überfällig 4.320 5.204
Mehr als 3 bis zu 6 Monate überfällig 2.139 564
Mehr als 6 Monate überfällig 1.011 182
Buchwert der fälligen, nicht wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.248 19.298

1) Beinhaltet auch sofort fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die üblicherweise gewährten Zahlungsziele betragen zwischen 14 und 90 Tagen. Zusätzlich zu den Forderungen, die aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden als notleidend eingestuft und auf den voraussichtlich einbringlichen Betrag abgeschrieben werden, werden auf Basis der länderspezifischen Erfahrungswerte Forderungen, die überfällig sind, wertberichtigt. Dabei wird – ebenfalls basierend auf Erfahrungswerten – in Bezug auf Forderungen, die nicht kreditversichert sind, bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt bei kreditversicherten Forderungen eine Wertberichtigung gebildet.

Die überfälligen Forderungen sind zum Großteil durch Kreditversicherungen gedeckt. Hinsichtlich des in Zahlungsverzug befindlichen ausgewiesenen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sollte jedenfalls der ausgewiesene Buchwert einbringlich sein.

Die nicht kreditversicherten Forderungen bestehen hauptsächlich gegenüber Kunden in den Ländern Indien, Brasilien, USA und China. Auch in Bezug auf die nicht kreditversicherten Forderungen bzw. in Bezug auf den Selbstbehalt kreditversicherter Forderungen besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da die Kunden breit gestreut sind.

Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im Regelfall indirekt über Wertberichtigungskonten erfasst. Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR 2012 2011
Anfangsbestand 1.1. 4.545 8.068
Auflösung –1.115 –3.774
Währungsdifferenz –34 –98
Wegen Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge –1.088 –939
Zuführung 1.388 1.288
Endbestand 31.12. 3.695 4.545

In den Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende sind Einzelwertberichtigungen, d.h. Wertberichtigungen aufgrund einer individuellen Einschätzung der betreffenden Kunden, in Höhe von insgesamt 1.647 TEUR (Vorjahr: 3.039 TEUR) enthalten, die hauptsächlich wegen der Eröffnung von Insolvenzverfahren über das Vermögen der betreffenden Kunden gebildet wurden. Die nach Abzug der Wertberichtigungen verbleibenden Buchwerte stellen die in den Insolvenzverfahren voraussichtlich einbringlichen Beträge dar. Die restlichen Wertberichtigungen wurden auf Portfoliobasis gebildet.

6.5. SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Die Buchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Buchwert
31.12.2012
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Buchwert
31.12.2011
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Zur Veräußerung
verfügbare Wertpapiere
Staatsanleihen 4.130 4.130 0 7.332 6.306 1.026
Fondsanteile, Aktien,
andere Wertpapiere
4.669 4.669 0 3.455 3.455 0
8.798 8.798 0 10.787 9.761 1.026
Erfolgswirksam zum beizulegen
den Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte –
zu Handelszwecken gehalten
Derivate 334 0 334 34 0 34
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete Kredite und
Forderungen
Darlehen an assoziierte
Unternehmen
563 563 0 563 563 0
Sonstige Darlehen 8 0 8 9 9 0
Übrige sonstige finanzielle
Vermögenswerte
2.799 1.294 1.504 4.188 1.552 2.635
3.370 1.857 1.512 4.759 2.123 2.635
12.502 10.655 1.846 15.579 11.884 3.695

Bei den Staatsanleihen handelt es sich um österreichische und deutsche Bundesanleihen im Nominale von 4.000 TEUR, die mit 3,8% und 4,3% vom Nominale verzinst sind.

Bei den Fondsanteilen handelt es sich um 73.000 Stück Anteile am PIA TopRent, einem Anleihenfonds, der zur Deckung von Pensionsrückstellungen geeignet ist und überwiegend in fest- und variabel verzinsliche Staatsanleihen der EURO-Zone veranlagt, sowie um Fondsanteile am RHB Cash Management Fund, Malaysia.

Der Buchwert der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 8.798 TEUR (Vorjahr: 10.787 TEUR) entspricht dem Marktwert. Die durchschnittliche Effektivverzinsung belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf 2,5% (Vorjahr: 3,0%).

Das Darlehen an assoziierte Unternehmen in Höhe von 563 TEUR (Vorjahr: 563 TEUR) betrifft die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Synergy Health Allershausen GmbH (vormals Isotron Deutschland GmbH).

Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten und Forderungen waren keine Wertberichtigungen erforderlich.

6.6. SONSTIGE VERMÖGENSWERTE

in TEUR Buchwert
31.12.2012
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Buchwert
31.12.2011
Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Abgegrenzte Aufwendungen 3.076 101 2.975 1.950 108 1.842
Anzahlungen 294 0 294 807 0 807
Forderungen aus Steuern 10.035 0 10.035 8.348 0 8.348
Sonstige nicht-finanzielle
Forderungen
765 547 218 596 203 393
14.170 648 13.522 11.700 310 11.390

6.7. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

in TEUR 2012 2011
Kassabestand 41 36
Schecks 0 1
Guthaben bei Kreditinstituten 124.734 97.502
Kurzfristige Veranlagungen 8.546 353
133.322 97.892

Die Bindungsdauer sämtlicher kurzfristiger Finanzveranlagungen betrug zum Zeitpunkt der Veranlagung weniger als drei Monate. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen dem Finanzmittelbestand in der Konzerngeldflussrechnung.

6.8. LATENTE STEUERN

Nach temporären Differenzen setzen sich die in der Bilanz erfassten latenten Steuern wie folgt zusammen:

in TEUR Aktive
latente
Steuern
31.12.2012
Passive
latente
Steuern
Aktive
latente
Steuern
31.12.2011
Passive
latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 4 –3.306 4 –418
Sachanlagen 361 –3.990 270 –1.997
Wertpapiere und finanzielle Veranlagungen 1.223 0 118 –7
Vorräte 5.252 –131 3.733 –166
Forderungen 1.368 –1.973 1.058 –1.964
Sonstige Vermögenswerte 20 –126 1 – 4
Personalrückstellungen 4.834 0 4.982 0
Sonstige Rückstellungen 2.692 0 2.075 0
Lieferverbindlichkeiten 193 –2 142 –7
Sonstige Verbindlichkeiten 699 –276 536 –294
Temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an
Tochterunternehmen (Outside Basis Differenzen)
0 –1.968 0 –1.507
Steuerliche Verlustvorträge und noch nicht genutzte
Steuergutschriften
5.959 0 3.315 0
Summe aktive / passive latente Steuern 22.603 –11.772 16.233 – 6.364
Wertberichtigung für aktive latente Steuern –3.184 0 –3.276 0
Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern –5.803 5.803 –4.186 4.186
Aktive latente Steuern 13.616 8.772
Passive latente Steuern –5.968 –2.178
2011
in TEUR 2012 angepasst
Saldierte aktive und passive latente Steuern zum 1.1. 6.594 6.554
Unternehmenszusammenschlüsse –2.962 0
Im Gewinn oder Verlust des Geschäftsjahres erfasste latente Steuern 2.606 499
Im sonstigen Ergebnis des Geschäftsjahres erfasste latente Steuern 1.416 –591
Währungsdifferenzen –6 132
Saldierte aktive und passive latente Steuern zum 31.12. 7.648 6.594

Zum Bilanzstichtag bestehen noch nicht genutzte steuerliche Verluste in Höhe von 6.241 TEUR (Vorjahr: 6.035 TEUR), für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde. Davon verfallen 3.283 TEUR (Vorjahr: 4.563 TEUR) innerhalb von fünf Jahren. Im Übrigen sind sie unbeschränkt vortragsfähig.

Bei einer ausländischen Tochtergesellschaft bestehen Investitionsabsetzbeträge in Höhe von 6.105 TEUR (Vorjahr: 6.443 TEUR), die bis 2013 verwertet werden könnten. Außerdem sind im Zeitraum von 2014 bis 2018 verwertbare Investitionsabsetzbeträge in Höhe von 4.777 TEUR (Vorjahr: 4.686 TEUR) vorhanden. Aufgrund der derzeitigen steuerlichen Ergebnisplanung ist nicht damit zu rechnen, dass diese Investitionsabsetzbeträge tatsächlich zukünftig verwertet werden können, weshalb dafür wie im Vorjahr keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden.

Für temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden passive latente Steuern in Höhe von 1.968 TEUR (Vorjahr: 1.507 TEUR) angesetzt. Darüber hinaus bestehen temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 7.450 TEUR, für die keine passiven latenten Steuern gebildet wurden, da das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und es zum Abschlussstichtag wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht auflösen werden. Die temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen können dabei entweder aus der Quellensteuerbelastung auf Gewinnausschüttungen oder aus der Steuerhängigkeit der Beteiligung entstehen. Bei der Ermittlung der oben angeführten Beträge wurden temporäre Differenzen aus Anteilen an ausländischen Tochterunternehmen die von einem anderen ausländischen Tochterunternehmen gehalten werden, nicht berücksichtigt, da die Ermittlung mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden gewesen wäre.

6.9. EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals wird in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung detailliert dargestellt.

Das Grundkapital der Semperit AG Holding beträgt zum 31. Dezember 2012 unverändert zum Vorjahr 21.358.997 EUR. Es ist zerlegt in 20.573.434 Stück voll eingezahlte nennbetragslose Stammaktien, von denen jede am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Sie tragen jeweils ein Stimmrecht und sind dividendenberechtigt.

Die Kapitalrücklagen resultieren im Wesentlichen aus dem bei der Ausgabe von Aktien über den anteiligen Betrag des Grundkapitals hinaus erzielten Betrag (Agio). Von den Kapitalrücklagen sind wie im Vorjahr Rücklagen in Höhe von 21.503 TEUR gebunden. Sie dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im Jahresabschluss des Mutterunternehmens Semperit AG Holding auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.

In der Neubewertungsrücklage werden die Gewinne und Verluste aus Schwankungen des Zeitwerts, der den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten beizulegen ist, bis zur Veräußerung der betreffenden Vermögenswerte oder bis zur Feststellung einer Wertminderung der betreffenden Vermögenswerte angesammelt.

In die Währungsumrechnungsrücklage werden aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen von der funktionalen Währung auf Euro resultierende Umrechnungsdifferenzen bis zur Veräußerung oder bis zum sonstigen Abgang der betreffenden Tochterunternehmen erfasst.

Die anderen Gewinnrücklagen umfassen die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 999 TEUR (Vorjahr: 999 TEUR), die freie Rücklage der Semperit AG Holding in Höhe von 26.500 TEUR (Vorjahr: 15.000 TEUR), den Bilanzgewinn der Semperit AG Holding in Höhe von 16.941 TEUR (Vorjahr: 16.835 TEUR), die unversteuerten Rücklagen nach Abzug der latenten Steuern der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die seit dem Erwerb von den Tochterunternehmen einbehaltenen Gewinne und die Effekte der erstmaligen Anpassung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen an die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Weiters enthält die Position die Neubewertungen aus leistungsorientierten Plänen (IAS 19).

Zur Ausschüttung an die Aktionäre steht der Bilanzgewinn der Semperit AG Holding zur Verfügung. Die gesetzliche Rücklage der Semperit AG Holding darf nur zum Ausgleich eines ansonsten in ihrem Jahresabschluss auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand eine Dividende von 0,80 EUR je Aktie, insgesamt somit von 16.459 TEUR, vor, die von der Hauptversammlung noch beschlossen werden muss und daher in diesem Abschluss noch nicht als Verbindlichkeit bilanziert ist. Die Zahlung der Dividende hat keine steuerlichen Konsequenzen für den Konzern.

Die nicht beherrschenden Anteile sowie das auf dieses entfallende Ergebnis nach Steuern bzw. Gesamtergebnis betreffen ausschließlich die im Geschäftsjahr 2012 erworbene Gesellschaft Latexx Partners Berhad und deren Tochtergesellschaften.

6.10. VERBINDLICHKEITEN AUS KÜNDBAREN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

Als Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen werden Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Nettovermögen der Tochterunternehmen ausgewiesen, wenn den betreffenden Gesellschaftern ein unbedingtes Kündigungsrecht oder ein Kündigungsrecht zusteht, das an Bedingungen geknüpft ist, deren Eintritt bzw. Nichteintritt nicht im Machtbereich der Semperit Gruppe liegt, oder wenn die Gesellschaft, an der der nicht beherrschende Anteil gehalten wird, befristet ist.

Die Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR 2012 2011
Stand am 1. Jänner 97.292 83.405
Einlagen im Rahmen von Neugründungen bzw. Kapitalerhöhungen 0 973
Ausschüttungen –1.891 –1.187
Anteil am Ergebnis nach Steuern 15.006 14.680
Sonstige Veränderungen –323 –579
Stand am 31. Dezember 110.083 97.292

Das auf die kündbaren nicht beherrschenden Anteile entfallende Ergebnis ist in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung im Finanzergebnis gesondert ausgewiesen.

6.11. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ABFERTIGUNGEN

Altersversorgungspläne – leistungsorientierte Pläne Pensionszusagen

Aufgrund des 1997 verabschiedeten Pensionsstatuts der österreichischen Gesellschaften werden vor dem 1. Jänner 1991 eingetretenen Mitarbeitern Betriebspensionen in Form eines fixen Betrags, dessen Höhe von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre abhängig ist, gewährt. Anspruchsberechtigt nach diesem Statut sind nunmehr nur noch pensionierte ehemalige Mitarbeiter oder Hinterbliebene von ehemaligen Mitarbeitern. Die Verpflichtungen gemäß diesem Statut sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Einem ehemaligen Vorstandsmitglied wurde einzelvertraglich eine Pensionszusage gewährt. Auch diese Verpflichtung ist nicht durch Planvermögen gedeckt.

Einem Vorstandsmitglied, einem ehemaligen Vorstandsmitglied und den leitenden Angestellten wurden Pensionszusagen gewährt, die durch Rückdeckungsversicherungen gedeckt sind, wobei der Pensionsanspruch jeweils dem rückgedeckten Betrag entspricht. Die Rückdeckungsversicherungen sind zur Besicherung der Pensionsansprüche an die Anspruchsberechtigten verpfändet.

Abfertigungszusagen

Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben im Wesentlichen Dienstnehmer in Österreich, in Frankreich, in Italien und in Thailand aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt unabhängig davon, ob das Dienstverhältnis durch den Dienstgeber oder den Dienstnehmer beendet wird, oder bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Ein Vorstandsmitglied hat bei Beendigung des Vorstandsmandats einen vertraglichen Anspruch auf eine Abfertigung entsprechend den Regelungen des Angestelltengesetzes. Bei den anlässlich des Pensionsantritts fälligen Leistungen handelt es sich demnach um nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällige Vergütungen im Sinne von IAS 19. Die diesbezüglichen Verpflichtungen sind nicht durch Planvermögen gedeckt.

Versicherungsmathematische Annahmen

Als wesentliche versicherungsmathematische Annahmen lagen der Bewertung dieser Verpflichtungen ein Rechnungszinssatz von 3,25% (Vorjahr: 4,75%) für Europa sowie 4,1% (Vorjahr: 4,1%) für Asien und eine durchschnittliche jährliche Gehaltssteigerung von 3,4% (Vorjahr: 3,4%) für Europa und 3 bis 7% (Vorjahr 3 bis 7%) für Asien zugrunde. Die Ablebenswahrscheinlichkeit wurde anhand der letztgültigen länderspezifischen Sterbetafeln ermittelt (z.B. Österreich AVÖ 2008 P ANG, Frankreich TH00-02 TF00-02, Thailand TMO08). Fluktuationsabschläge wurden abhängig von der Unternehmenszugehörigkeit der Mitarbeiter mit 0 bis 13% berücksichtigt. Das Pensionsantrittsalter wurde entweder entsprechend der individuellen Regelung des jeweiligen Plans oder, wenn eine solche nicht vorhanden ist, mit dem frühestmöglichen Pensionsantrittsalter entsprechend der lokalen gesetzlichen Vorschriften angesetzt.

Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellung für Verpflichtungen des Konzerns aus leistungsorientierten Pensionsplänen ergibt sich wie folgt:

2011
in TEUR 2012 angepasst
Barwert der gedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 7.999 7.015
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens –5.825 –5.501
Unterdeckung 2.174 1.514
Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 17.089 15.647
Plandefizit = Rückstellung 19.263 17.161

Der Barwert der Verpflichtungen aus Pensionsplänen hat sich wie folgt entwickelt:

2011
in TEUR 2012 angepasst
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 1.1. 22.662 23.843
Im Wirtschaftsjahr zusätzlich erworbene Versorgungsansprüche 402 1.053
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 54 0
Zinsaufwand 1.009 963
Summe der Aufwendungen für Pensionen 1.465 2.017
Neubewertungen 2.694 –1.262
Auszahlungen –1.734 –1.935
Barwert der Verpflichtungen (DBO) per 31.12. 25.087 22.662

Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Aufwendungen für Altersversorgung" im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 5.4.).

Das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen, bei dem es sich im Wesentlichen um eine Rückdeckungsversicherung sowie Barmittel handelt, hat sich wie folgt entwickelt:

2011
in TEUR 2012 angepasst
Zeitwert des Planvermögens per 1.1. 5.501 3.204
Zinserträge aus Planvermögen 169 232
Neubewertungen des Planvermögens 56 286
Beiträge des Arbeitgebers 366 344
Auszahlungen –267 –244
Sonstige Veränderung 0 1.679
Zeitwert des Planvermögen per 31.12. 5.825 5.501

Die Zinserträge aus Planvermögen sind in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Aufwendungen für Altersversorgung" im Personalaufwand enthalten. Die Neubewertungen des Planvermögens werden gemäß IAS 19 (2011) erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.

Für das Folgejahr wird mit Beitragszahlungen in ähnlicher Höhe wie die im aktuellen Geschäftsjahr geleisteten Beiträge gerechnet.

Rückstellungen für Abfertigungen

2011
2012 angepasst
19.763 21.359
709 1.057
–564 0
863 729
1.009 1.786
3.313 –1.400
–1.982 –1.982
12 0
22.114 19.763

Die in der Tabelle ausgewiesenen Aufwendungen werden in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung als "Aufwendungen für Abfertigungen" im Personalaufwand erfasst (siehe Erläuterung 5.4.).

Neubewertungen

Die gemäß IAS 19 (2011) im sonstigen Ergebnis erfassten Neubewertungen setzen sich wie folgt zusammen:

2011
in TEUR 2012 angepasst
Pensionen
Neubewertungen der Verpflichtungen
Aus der Änderung demographischer Annahmen –87 10
Aus der Änderung finanzieller Annahmen –2.607 1.251
–2.694 1.261
Neubewertungen des Planvermögens +56 286
–2.637 1.548
Abfertigungen
Neubewertungen der Verpflichtungen
Aus der Änderung demographischer Annahmen –209 –83
Aus der Änderung finanzieller Annahmen –3.104 1.484
–3.313 1.400
Neubewertungen gesamt –5.950 2.948

Sensitivitätsanalyse

Barwert der Verpflichtung (DBO) 31.12.2012

in TEUR Veränderung des Parameters Zunahme Parameter Abnahme Parameter
Pensionen
Zinssatz +/– 1 Prozentpunkt 18.780 22.660
Gehaltssteigerungen +/– 1 Prozentpunkt 21.641 19.638
Abfertigungen
Zinssatz +/– 1 Prozentpunkt 19.767 24.896
Gehaltssteigerungen +/– 1 Prozentpunkt 24.731 19.856

Altersversorgungspläne – beitragsorientierte Pläne

Semperit AG Holding ist verpflichtet, für zwei Vorstandsmitglieder Beiträge an eine Pensionskasse zu leisten.

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter und für zwei Vorstandsmitglieder sind Beiträge in Höhe von 1,53% des Lohns bzw. Gehalts an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen. Im Berichtsjahr ist für diese Beiträge ein Aufwand von insgesamt 272 TEUR (Vorjahr: 210 TEUR) angefallen. Für das Folgejahr wird mit Beitragszahlungen in ähnlicher Höhe gerechnet.

Die Mitarbeiter des Konzerns gehören zudem den länderspezifischen, staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.

6.12. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2012
in TEUR Gesamt Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
angepasst
Davon
kurzfristig
Jubiläumsgelder 3.619 3.619 0 3.094 3.094 0
Gewährleistungen 8.462 2.369 6.093 8.522 3.943 4.580
Prämien- und sonstige
Personalrückstellungen
8.482 573 7.909 9.831 1.722 8.109
Übrige 2.891 2.289 603 3.415 943 2.471
23.454 8.849 14.605 24.862 9.702 15.160

Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR 1.1.2012
angepasst
Unter
nehmens
zusammen
schlüsse
Währungs
differenzen
Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2012
Jubiläumsgelder 3.094 0 0 0 –312 837 3.619
Gewährleistungen 8.522 0 313 –759 –2.877 3.263 8.462
Prämien- und sonstige
Personalrückstellungen
9.831 197 13 –1.614 –6.763 6.818 8.482
Übrige 3.415 254 –28 –634 –836 721 2.891
24.862 451 297 –3.007 –10.788 11.638 23.454

Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden für Mitarbeiter in Österreich und Deutschland gebildet, denen aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen bei langjähriger Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder zustehen. Die Bewertung erfolgte unter Zugrundelegung jener versicherungsmathematischen Annahmen, die auch für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen zur Anwendung kommen (siehe Erläuterung 6.11.). Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) werden im Personalaufwand erfasst.

Die Rückstellung für Gewährleistungen basiert zu einem wesentlichen Teil auf einer Einzelbeurteilung der Risiken. Zusätzlich wird auf Portfoliobasis und auf Erfahrungswerten basierend, vom Umsatz des letzten Geschäftsjahres ausgehend, eine Rückstellung gebildet. Die Inanspruchnahme des Konzerns aus diesen Risiken wird für wahrscheinlich gehalten, wobei der angesetzte Betrag dem bestmöglichen Schätzwert der Höhe der Inanspruchnahme entspricht. Da der Inanspruchnahme lang dauernde Verhandlungen und auch Rechtsstreite vorausgehen können, ist der Zeitpunkt der tatsächlichen Inanspruchnahme ungewiss.

6.13. VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

Effektivver
zinsung in %
Nominale
in Lokal
währung
Buchwert
In TEUR
Davon
langfristig
31.12.2012
Davon
kurzfristig
Fix verzinste Verbindlichkeiten gegen
über Kreditinstituten
3,2–8,3 TMYR 11.639 2.885 1.131 1.754
Variabel verzinste Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
1,1 TEUR 100.048 100.048 100.000 48
1,1–2,0 TUSD 13.747 10.427 0 10.427
3,0–5,0 TMYR 20.827 5.163 0 5.163
115.638 100.000 15.638
Gesamt 118.524 101.131 17.393
Effektivver
zinsung in %
Nominale
in Lokal
währung
Buchwert
In TEUR
Davon
langfristig
31.12.2011
Davon
kurzfristig
Variabel verzinste Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
2,4 TUSD 8.000 6.175 0 6.175
TEUR 3 3 0 3
Gesamt 6.178 0 6.178

Im Mai 2012 wurde ein Rahmenkreditvertrag über 180.000 TEUR mit einer Laufzeit von drei Jahren mit fünf Banken abgeschlossen. Davon sind zum Bilanzstichtag 80.000 TEUR nicht genutzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind überwiegend variabel verzinst. Aufgrund der marktkonformen Verzinsung ist davon auszugehen, dass die Buchwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten den beizulegenden Zeitwerten entsprechen.

6.14. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie weisen wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr auf.

31.12.2012 31.12.2011
in TEUR Gesamt Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
angepasst
Davon
kurzfristig
Darlehen von nicht
beherrschenden Gesellschaftern
von Tochterunternehmen
1.630 1.544 87 1.568 1.568 0
Verbindlichkeiten gegenüber
assoziierten Unternehmen
51 0 51 32 0 32
Verbindlichkeiten aus Finanzierungs
leasing
8.259 4.775 3.484 242 138 105
Derivate 2 0 2 1.753 0 1.753
Verbindlichkeiten gegenüber
Mitarbeitern
3.915 0 3.915 3.564 0 3.564
Abgrenzungen 5.800 0 5.800 2.915 0 2.915
Übrige sonstige finanzielle Verbind
lichkeiten
6.386 1.844 4.542 4.268 1.369 2.900
26.043 8.163 17.881 14.342 3.074 11.268

6.15. SONSTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die zum 31. Dezember 2012 bestehenden Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR Restlaufzeit
unter
1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
31.12.2012
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Restlaufzeit
unter
1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
31.12.2011
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Summe künftiger
Mindestleasingzahlungen
3.882 5.031 0 113 142 0
Zinsanteil –398 –256 0 –8 –4 0
Barwert der
Mindestleasingzahlungen
3.484 4.775 0 105 138 0

6.16. SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

31.12.2012 31.12.2011
in TEUR Gesamt Davon
langfristig
Davon
kurzfristig
Gesamt Davon
langfristig
angepasst
Davon
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Steuern und
im Rahmen der sozialen Sicherheit
5.782 0 5.782 4.771 0 4.771
Erhaltene Anzahlungen 1.948 0 1.948 800 0 800
Abgegrenzte Erträge 200 188 12 211 200 11
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 4.386 425 3.961 4.442 437 4.005
12.316 612 11.703 10.224 637 9.587

6.17. ZEITWERTE VON FINANZINSTRUMENTEN

Die unten angeführte Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39.9.

31.12.2012
in TEUR
Zu Handels
zwecken
gehalten
Zur
Veräuße
rung
verfügbar
Kredite
und Forde
rungen
Verbind
lichkeiten
zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Buchwert
am
31.12.2012
Beizule
gender
Zeitwert
31.12.2012
Stufe
Vermögenswerte
Wertpapiere 0 8.798 0 0 8.798 8.798 1
Darlehen an assoziierte
Unternehmen
0 0 563 0 563 563 -
Sonstige langfristige Darlehen 0 0 9 0 9 9 -
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
0 0 120.152 0 120.152 120.152 -
Derivative Finanzinstrumente 334 0 0 0 334 334 2
Übrige sonstige finanzielle
Vermögenswerte
0 0 2.799 0 2.799 2.799 -
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus kündbaren
nicht beherrschenden Anteilen
n/a n/a n/a 110.083 110.083 n/a -
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
0 0 0 118.524 118.524 118.524 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
0 0 0 50.534 50.534 50.534 -
Derivative Finanzverbindlichkeiten 2 0 0 0 2 2 2
Restliche sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
0 0 0 26.043 26.043 26.043 -
31.12.2011
in TEUR
Zu Handels
zwecken
gehalten
Zur
Veräuße
rung
verfügbar
Kredite
und Forde
rungen
Verbind
lichkeiten
zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Buchwert
am
31.12.2011
angepasst
Beizule
gender
Zeitwert
31.12.2011
angepasst
Stufe
Vermögenswerte
Wertpapiere 0 10.787 0 0 10.787 10.787 1
Darlehen an assoziierte
Unternehmen
0 0 563 0 563 563 -
Sonstige langfristige Darlehen 0 0 9 0 9 9 -
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
0 0 114.329 0 114.329 114.329 -
Derivative Finanzinstrumente 34 0 0 0 34 34 2
Übrige sonstige finanzielle
Vermögenswerte
0 0 4.188 0 4.188 4.188 -
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus kündbaren
nicht beherrschenden Anteilen
n/a n/a n/a 97.292 97.292 n/a -
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
0 0 0 6.178 6.178 6.178 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
0 0 0 39.261 39.261 39.261 -
Derivative Finanzverbindlichkeiten 0 1.753 0 0 1.753 1.753 2
Restliche sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
0 0 0 12.589 12.589 12.589 -

Die einzelnen Stufen in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte sind wie folgt definiert:

Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument.

  • Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind.
  • Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind.

Bei den unter Stufe 2 zugeordneten derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisentermingeschäfte, für die der beizulegende Zeitwert von den Kontrahenten (Banken) anhand allgemein anerkannter finanzmathematischer Bewertungsmodelle (wie z.B. Ermittlung des Barwertes erwarteter zukünftiger Zahlungsströme auf Basis aktueller Fremdwährungskurs- und Zinskurven) ermittelt wurde. Für die unter Stufe 1 zugeordneten Wertpapiere wurden die beizulegenden Zeitwerte anhand von öffentlich zugänglichen Kursen ermittelt.

Zur Bewertung der Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen wird auf die Ausführungen unter 2.12. verwiesen. Der beizulegende Zeitwert ist nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ermittelbar und wird demnach nicht angegeben.

7. Erläuterungen zur Konzerngeldflussrechnung

Die Konzerngeldflussrechnung wird unter Anwendung der indirekten Methode erstellt und zeigt die Veränderung des Finanzmittelbestandes der Semperit Gruppe im Laufe des Geschäftsjahrs. Der Finanzmittelbestand entspricht dem Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten laut Konzernbilanz (siehe Erläuterung 6.7.).

Die Darstellung wurde im Jahr 2012 dahingehend angepasst, dass Steuerzahlungen sowie Zinsenein- und -auszahlungen direkt in der Konzerngeldflussrechnung ausgewiesen werden. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend adaptiert.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte dienen einerseits der Kapazitätserweiterung, speziell in den Segmenten Sempermed und Semperflex, und andererseits der Modernisierung der bestehenden Anlagen.

Im Geschäftsjahr 2012 wurden Investitionen in Höhe von 2.224 TEUR getätigt, die noch zu keinem Abfluss liquider Mittel führten. Außerdem wurden Investitionen des Vorjahres in Höhe von 4.330 TEUR im Geschäftsjahr 2012 zahlungswirksam.

Der Nettozahlungsmittelfluss aus dem Erwerb von Latexx Partners (siehe Erläuterung 3.3.) stellt sich wie folgt dar:

in TEUR 2012
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen für den Unternehmenserwerb (Kaufpreis) –130.935
Übernommene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.971
Nettozahlungsmittelfluss aus dem Unternehmenserwerb –120.964

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit enthält den Mittelzufluss aus dem im Geschäftsjahr 2012 aufgenommenen Kredit in Höhe von 100.000 TEUR und die 2012 bezahlte Dividende von 0,80 EUR je Aktie an die Aktionäre der Semperit AG Holding. Weiters kam es zu einem Mittelabfluss aufgrund von Ausschüttungen an nicht beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen.

8. Risikomanagement

Mit der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit von Semperit ist naturgemäß auch das Risikopotenzial gewachsen, ein Umstand, dem die Gruppe mit erhöhter Aufmerksamkeit begegnet. Die bedeutendsten Marktrisiken für den Konzern ergeben sich vor allem aus möglichen Änderungen von Fremdwährungskursen und Zinssätzen. Weiters stellt das Ausfallrisiko eines Geschäftspartners oder Kunden ein Verlustrisiko für den Konzern dar.

Semperit ist als international tätiger Konzern von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen, wie z.B. allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, Steuergesetzgebung, Umweltvorschriften sowie anderen Faktoren jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist. Unvorteilhafte Entwicklungen einiger dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach den Produkten, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck und nicht abgedeckte Kosten und Verringerung der Margen nach sich ziehen könnten. Aus diesem Grund werden die Produktionskapazitäten laufend mit den Markt- und Auftragsdaten abgeglichen und durch mittelfristige Maßnahmen (z.B. temporäre Stilllegungen, Anpassung der Schichtpläne) angepasst.

Als multinationaler Konzern betreibt Semperit Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen in der Steuergesetzgebung, im Arbeitsrecht, die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen betreffend die Nutzung von Rohstoffen sowie Umweltstandards, aber auch Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede können einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns ausüben.

Das Risikomanagement im Finanzbereich ist durch Konzernrichtlinien geregelt. Zur Überwachung und Steuerung bestehender Risiken im Finanzbereich ist ein den Anforderungen der Industriegruppe entsprechendes Internes Kontrollsystem eingerichtet. Hauptaufgabe des Risikomanagements bei Semperit ist es, entstehende Risiken zeitgerecht zu erkennen und rasch Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Risiken nicht frühzeitig erkannt werden und sich daraus negative Auswirkungen auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Konzerns ergeben.

Kapitalrisikomanagement

Die Ziele des Kapitalmanagements sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Ermöglichung einer wachstumsorientierten organischen und anorganischen Investitionstätigkeit und eine darauf abgestimmte Dividendenpolitik.

Das Gesamtkapital des Konzerns setzt sich aus dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter von Tochterunternehmen (soweit es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt), den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen und der Nettofinanzverschuldung zusammen.

Zur Ermittlung der Nettofinanzverschuldung werden der Bestand an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten sowie zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere den zinstragenden Finanzverbindlichkeiten (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing) gegenübergestellt.

Zum 31. Dezember 2012 war die Nettofinanzverschuldung positiv, d.h. die Semperit Gruppe wies eine Nettofinanzliquidität in Höhe von 13.707 TEUR auf. Auch zum 31. Dezember 2011 verzeichnete die Semperit Gruppe eine Nettofinanzliquidität in Höhe von 100.691 TEUR.

Die Gruppe unterliegt keinen gesetzlichen Vorgaben betreffend Mindesteigenkapital, Mindesteigenkapitalquote oder maximalen Verschuldungsgrad.

Die Gruppe unterliegt 2012 bezüglich des Konzernabschlusses erstmals bestimmten kreditvertraglichen Vorgaben, diese betreffen Mindesteigenkapitalquote und maximalen Verschuldungsgrad. Zum 31. Dezember 2012 werden die entsprechenden Vorgaben eingehalten.

Die Semperit Gruppe hat sich intern keine fest definierte Zielkapitalstruktur gesetzt.

Zinsrisikomanagement

Im Rahmen des Geschäftsbetriebs der Gesellschaft werden Betriebsmittel, Investitionen und Akquisitionen mit Fremdkapital finanziert. Das zurzeit bestehende Fremdkapital ist überwiegend variabel verzinst und unterliegt einem marktüblichen Zinsrisiko.

Liquiditätsrisikomanagement

Die Überwachung und das Management von Finanzrisiken sind wichtige Bestandteile des gruppenweiten Controllings und Rechnungswesens von Semperit.

Die laufende Verbesserung von Treasury-Richtlinie und Informationssystemen trägt dazu bei, finanzielle Risiken zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu identifizieren und sofern notwendig, die Einleitung von Gegenmaßnahmen sicherzustellen. Die Überwachung der Liquiditätssituation erfolgt durch eine wöchentliche / monatliche Analyse der Zahlungsströme und eine Planung der zukünftigen Einnahmen und Ausgaben. Die in diesem Prozess ermittelte Netto-Liquidität stellt die Basis für die Planung von Investitionsentscheidungen und damit verbundener Kapitalbindung dar.

Kurzfristig nicht benötigte Liquidität wird risikoarm veranlagt (Festgelder). Nichtsdestotrotz können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten zu ungünstigen Kursentwicklungen bei verschiedenen Wertpapieren, in welche Semperit investiert hat, oder zu deren Unhandelbarkeit führen. Dies könnte sich aufgrund notwendig werdender Abwertungen oder Wertberichtigungen auch negativ auf das Ergebnis und das Eigenkapital auswirken.

Die Fristigkeiten der undiskontierten vertraglichen Cash Flows aus finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich zum 31. Dezember 2012 wie folgt:

in TEUR Gesamt bis 1
Monat
2 bis 3
Monate
4 bis 12
Monate
1 bis 5
Jahre
über 5
Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 118.476 2.814 6.690 7.840 101.131 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 50.534 24.365 19.059 7.111 0 0
Derivate 2 2 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 26.682 6.887 3.413 7.966 7.482 935

Ausfall- / Kreditrisikomanagement

Kreditrisiken ergeben sich, wenn die Gegenpartei einer Transaktion ihren Verpflichtungen nicht nachkommt und dadurch ein finanzieller Schaden für den Konzern entsteht. Semperit hat aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs oder -ausfalls der Vertragspartner werden sowohl bei Begründung von Geschäftsbeziehungen als auch bei fortbestehenden Geschäftsbeziehungen durch die Anwendung von Kreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert.

Darüber hinaus wird das Ausfallrisiko weitreichend durch Kreditversicherungen sowie fallweise durch Sicherheiten von Banken begrenzt. Bei Überschreiten von Kreditlimits oder im Falle von Zahlungsverzug sind Liefersperren vorgesehen, die nur unter bestimmten Voraussetzungen von in den Konzernrichtlinien festgelegten zuständigen Personen wieder aufgehoben werden können. Da Bonitätsrisiken auch für Finanzpartner mit bester Bonität entstehen, wird die Entwicklung auf den Finanzmärkten laufend beobachtet und die Kreditlimits werden entsprechend angepasst.

Das Ausfallrisiko bei Forderungen gegenüber Kunden ist als gering zu bewerten, da die Bonität der Abnehmer laufend überprüft wird und die breite Streuung der Kundenstruktur keine Risikokonzentration auf einzelne Kunden zulässt.

Das Ausfallrisiko aus liquiden Mitteln ist gering, da die Vertragsparteien zum überwiegenden Teil Banken mit sehr guten Kreditratings von internationalen Kreditratingagenturen sind. Zur weiteren Risikominimierung bestehen definierte Maximalbeträge je Vertragspartner.

Bei finanziellen Vermögenswerten wird das Kreditausfallrisiko durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Ohne Berücksichtigung der oben beschriebenen Risikominderungsstrategien entspricht das maximale Ausfallrisiko des Konzerns dem Buchwert der erfassten finanziellen Vermögenswerte in den entsprechenden Kategorien und beläuft sich auf:

in TEUR 2012 2011
Derivate (zu Handelszwecken gehalten) 334 34
Fondsanteile, Staatsanleihen, Aktien
(zur Veräußerung verfügbar)
8.798 10.787
Kredite und Forderungen 123.522 119.088
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 133.322 97.892

Fremdwährungsrisikomanagement

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Semperit auch Währungsrisiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen auch einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte, eingesetzt.

Die folgende Aufgliederung der Umsatzerlöse der Semperit Gruppe nach den wesentlichsten Währungen (in % des Gesamtumsatzes) zeigt, dass im Geschäftsjahr 2012 47,5% (Vorjahr: 43,6%) der Umsätze in Fremdwährung erzielt wurde.

in % des Gesamtumsatzes der Gruppe 2012 2011
EUR 52,5 56,4
USD 27,2 28,9
INR 1,5 1,9
CNY 2,2 2,2
BRL 2,5 2,7
THB 8,3 2,0
MYR 2,4 0,0
PLN 0,0 2,0

Ein bedeutender Teil der Ergebnisse des Konzerns wird von Tochterunternehmen erzielt, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben.

Das Finanzmanagement ist bestrebt, Fremdwährungsrisiken durch Steuerung der Zahlungsströme nach Möglichkeit zu vermeiden.

Nachstehende Tabelle zeigt die zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos erworbenen derivativen Finanzinstrumente nach Gesellschaft, Art des Termingeschäfts und gesicherter Währung. Es handelt sich ausschließlich um Terminverkäufe.

Gesellschaft Land Sicherungsart Währung Sicherungs
betrag 1)
Sicherungs
kurs 2)
Fair Value
in TEUR
31.12.2012
Bandbreite
der Rest
laufzeiten in
Tagen
Semperflex
Optimit s.r.o.
Tschechien Devisentermin
geschäft
EUR 2.797.000 25,27 15 2–45
Semperflex AH
s.r.o.
Tschechien Devisentermin
geschäft
EUR 50.000 25,27 0 15–45
Sempertrans
Belchatow Sp.
z o.o.
Polen Devisentermin
geschäft
EUR 9.000.000 4,19 197 3–59
Semperit
Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
GBP 600.000 0,80 16 3–45
Semperit
Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
HUF 60.000.000 290,22 2 17
Latexx Partner
Berhad
Malaysia Devisentermin
geschäft
USD 2.500.000 3,07 7 4–18
Siam Sempermed
Corp. Ltd.
Thailand Devisentermin
geschäft
USD 21.674.754 30,98 84 30–175
Siam Sempermed
Corp. Ltd.
Thailand Devisentermin
geschäft
EUR 691.840 40,86 0 84–176
Semperflex Asia
Corp. Ltd.
Thailand Devisentermin
geschäft
USD 2.914.996 31,01 10 109–175
Gesellschaft Land Sicherungsart Währung Sicherungs
betrag 1)
Sicherungs
kurs 2)
Fair Value
in TEUR
31.12.2011
Bandbreite
der Rest
laufzeiten in
Tagen
Semperflex
Optimit s.r.o.
Tschechien Devisentermin
geschäft
EUR 2.661.000 25,29 –52 6–55
Sempertrans
Belchatow Sp.
z o.o.
Polen Devisentermin
geschäft
EUR 14.700.000 4,44 –117 5–82
Semperit
Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
GBP 1.500.000 0,87 –66 19–110
Semperit
Technische
Produkte GmbH
Österreich Devisentermin
geschäft
HUF 170.000.000 302,24 25 19–103
Siam Sempermed
Corp. Ltd.
Thailand Devisentermin
geschäft
USD 37.860.913 30,44 –1.258 20–135
Semperflex Asia
Corp. Ltd.
Thailand Devisentermin
geschäft
EUR 105.000 43,44 6 127
Semperflex Asia
Corp. Ltd.
Thailand Devisentermin
geschäft
USD 7.550.000 30,4 –258 41–135

1) Dabei handelt es sich um den Gesamtbetrag aller zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente.

2) Dabei handelt es sich um einen gewichteten Durchschnittskurs, der sich aus den zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumenten errechnet.

Die Derivate werden als selbstständige Geschäfte und nicht als Sicherungsgeschäfte bilanziert, da die Voraussetzungen für Hedge Accounting im Sinn von IAS 39 nicht gegeben sind.

Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Berichtswährung Euro entstehen Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationrisiko), welche im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Die Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten von nicht in der Eurozone ansässigen Tochterunternehmen und der Beitrag dieser Tochterunternehmen zum Ergebnis der Gruppe sind wesentlich von den Euro-Wechselkursen der funktionalen Währungen dieser Tochterunternehmen abhängig.

9. Sonstige Verpflichtungen und Risiken

Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen nur branchen- und geschäftsübliche Vertragserfüllungs-, Gewährleistungs- und Anzahlungsgarantien.

Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen aufgrund von Miet- und Leasingverhältnissen sowie Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen aufgrund verbindlich kontrahierter Investitionsprojekte von Sachanagen (siehe Erläuterung 6.2.).

Rechtsstreitigkeiten

Verschiedene Konzerngesellschaften sind beklagte Partei in einzelnen Fällen, in denen die Kläger behaupten, durch Produkte der beklagten Partei Schäden erlitten zu haben. Die Semperit Gruppe weist diese Ansprüche durchwegs als nicht gerechtfertigt zurück. Keines der Verfahren befindet sich derzeit in einem Stadium, in dem der Ausgang mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesen Verfahren auch aufgrund des bestehenden Versicherungsschutzes mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist.

Eine Konzerngesellschaft ist beklagte Partei in einem Patentrechtsstreit, in dem ein Mitbewerber behauptet, dass sein Patent für einen Tauchformenhalter durch mehrere Handschuhproduzenten und Lieferanten von Tauchformen verletzt worden ist. Die Semperit Gruppe sieht diese Behauptung als unbegründet an und weist die Ansprüche als nicht gerechtfertigt zurück. Das Verfahren befindet sich derzeit nicht in einem Stadium, in dem der Ausgang mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden kann. Das Management der Semperit Gruppe geht davon aus, dass aus diesem Verfahren mit keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe zu rechnen ist. Für die erwarteten Verfahrenskosten wurde mit einer entsprechenden Rückstellung vorgesorgt.

10. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu Mitgesellschaftern

10.1. GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Salden und Transaktionen zwischen der Semperit AG Holding und ihren Tochterunternehmen wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in den die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Industrieholding GmbH. B & C Privatstiftung und alle ihre Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen sind gemäß IAS 24 der Semperit Gruppe nahestehende Personen bzw. Unternehmen.

Zu den der Semperit Gruppe nahestehenden Personen zählen die Vorstandsmitglieder und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Semperit Aktiengesellschaft Holding, die Geschäftsführer und die Mitglieder eines Aufsichtsrats aller Gesellschaften, die unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich an Semperit Aktiengesellschaft Holding beteiligt sind, und schließlich die Mitglieder des Vorstands der B & C Privatstiftung und die nahen Angehörigen dieser Vorstandsmitglieder, Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer.

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder sind unter 5.4 angeführt. Die Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr 2012 besteht aus einer fixen und einer variablen Komponente. Die Aufsichtsratsmitglieder bezogen im Berichtsjahr Aufwandsentschädigungen von insgesamt 123 TEUR (Vorjahr: 109 TEUR). Es bestehen keine weiteren Geschäftsbeziehungen.

Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und mit anderen nahestehenden Unternehmen bzw. Personen bestehen nur im geringfügigen Umfang und werden zu geschäftsüblichen Konditionen abgewickelt

10.2. GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU MITGESELLSCHAFTERN

Die in der Vollkonsolidierung erfassten Gesellschaften Semperflex Asia Corp. Ltd., Siam Sempermed Corp. Ltd., Shanghai Semperit Rubber & Plastic Products Co. Ltd. und Semperflex Shanghai Ltd. unterhalten Geschäftsbeziehungen mit dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesen Tochterunternehmen, Sri Trang Agro-Industry Plc, zu festgelegten Marktkonditionen. Sempertrans Best (Shandong) Belting Co. Ltd. unterhält Geschäftsbeziehungen mit Wang Chao Coal & Electricity Group, dem nicht beherrschenden Mitgesellschafter bei diesem Tochterunternehmen, zu festgelegten Marktkonditionen.

11. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag haben keine wesentlichen Ereignisse stattgefunden.

Wien, am 19. März 2013

Der Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Bestätigungs-VERMERK 1)

(Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers)

Bericht zum Konzernabschluss

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis 31. Dezember 2012 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012, die Konzerngewinn- und -verlustrechnung, die Konzerngesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2012 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und für die Konzernbuchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzern zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis 31. Dezember 2012 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Aussagen zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 19. März 2013

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.

Mag. Gerhard Schwartz e.h. Wirtschaftsprüfer

Mag. Hans-Erich Sorli e.h. Wirtschaftsprüfer

1) Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten (ungekürzten deutschsprachigen) Fassung abweichenden Form (z.B. verkürzte Fassung oder Übersetzung) darf ohne unsere Genehmigung weder der Bestätigungsvermerk zitiert noch auf unsere Prüfung verwiesen werden.

Jahresabschluss 2012 Semperit AG Holding

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012

Die Semperit AG Holding ist die geschäftsleitende Holdinggesellschaft der Semperit Gruppe und nimmt neben der finanziellen Beteiligung an den rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften auch gewisse Führungs- und Steuerungsaufgaben wahr (Strategie und Corporate Development, Treasury, Konzernrechnungswesen, Rechtsangelegenheiten und Compliance, Konzern- und Segmentcontrolling, Steuern, Einkauf, Informationstechnologie und Human Resources).

Aus diesem Grund wird im Lagebericht der Semperit AG Holding vorwiegend auf die Semperit Gruppe und die Segmente eingegangen.

1. Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Nach der Verschärfung der globalen Finanz-und Wirtschaftskrise im Jahr 2011 kühlte die Weltwirtschaft 2012 weiter ab. Die notwendige Sanierung öffentlicher und privater Haushalte, schwache Arbeitsmärkte und hohe Unsicherheiten reduzierten vor allem die Nachfrage nach Investitions- und dauerhaften Konsumgütern. Die Rezession in der Eurozone und eine verhaltene Nachfrage in den USA belasteten zudem den Welthandel massiv, der nach 6,2% im Vorjahr 2012 nur noch um 3,5% wuchs.

In der Eurozone ging die Wirtschaftsleistung 2012 nach den jüngsten Berechnungen der Weltbank um 0,4% zurück, im Vorjahr wurde ein Anstieg um 1,5% verzeichnet. In den USA stieg das BIP voraussichtlich um 2,2% nach 1,8% im Vorjahr und Japan konnte mit einem Anstieg um 1,9% die Rezession des Vorjahres überwinden.

Nach 9,3% im Vorjahr schwächte sich 2012 das BIP-Wachstum in China auf 7,9% ab. Einen Rückgang von 6,9% auf 5,1% verzeichnete Indien. Eine deutliche Konjunktureintrübung stellte sich 2012 in Brasilien ein, der BIP-Anstieg verlangsamte sich von 2,7% auf 0,9%. Robust zeigte sich hingegen die Konjunktur in Mexiko mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,0%.

Im Vergleich zu anderen Mitgliedsländern der Eurozone verzeichnete Österreich bislang keinen Rückgang des realen BIP. Nach Berechnungen der Österreichischen Nationalbank ging das BIP im vierten Quartal 2012 zwar leicht zurück, für das Gesamtjahr 2012 wird jedoch ein Anstieg von 0,8% errechnet (2011: 2,7%). Nach jüngsten Einschätzungen der Wirtschaftsforscher wird für 2013 mit einer spürbaren Konjunkturbelebung in Österreich gerechnet.

Entwicklung auf den Rohstoffmärkten

Die für die Kautschukindustrie relevanten Rohstoffmärkte waren in 2012 von unterschiedlichen Entwicklungen in einzelnen Teilmärkten und von einer weiterhin hohen Volatilität gekennzeichnet. Tendenziell haben die Rahmenbedingungen zu einer weitgehenden Nachfrageschwäche und damit zuletzt zu einer Abwärtsbewegung geführt. Die angebotsseitigen Verknappungen, die sich in 2011 wesentlich auf die Beschaffung und die Preise ausgewirkt hatten, lösten sich in 2012 zur Gänze auf.

Die Preise für Naturkautschuk verzeichneten zu Jahresbeginn 2012 einen deutlichen Preisanstieg, der zum Großteil den Interventionsankündigungen der thailändischen Regierung zuzuschreiben war. Aufgrund der geringeren Nachfrage gingen jedoch die Preise in den Folgequartalen zurück. Nach dieser volatilen unterjährigen Entwicklung lagen die Preise für Naturkautschuk gegen Jahresende 2012 um rund 10% unter dem Niveau gegen Jahresende 2011.

Für synthetischen Latex und Kautschuk ist Butadien der zentrale Ausgangsstoff. Als Nebenprodukt der Petrochemie findet die Preisfindung in teilweiser Abhängigkeit zur Rohölpreisentwicklung statt, wobei in den letzten Jahren durch marktspezifische Einflüsse eine überproportionale Verteuerung zu verzeichnen war. Nach einem signifikanten Preisanstieg im ersten Halbjahr 2012 reduzierte sich der Butadienpreis im zweiten Halbjahr und bewegte sich zum Jahresende 2012 in Europa um etwas mehr als 10% unter dem Niveau zu Ende 2011.

Bei der Verarbeitung von Kautschuk nehmen industrielle Ruße eine wesentliche Rolle ein. Dieser Rohstoff war bei einer schwächeren Nachfrage in ausreichenden Mengen verfügbar. Die anhaltend hohen Energiepreise 2012 haben auch den Rußmarkt entsprechend beeinflusst und für ein relativ hohes Preisniveau gesorgt.

Bei Drähten und Seilen, die in den Segmenten des Sektors Industrie weiterverarbeitet werden, lagen die Preise Ende 2012 unter dem Niveau zu Ende 2011.

Umsatzentwicklung in der Semperit Gruppe und in den Segmenten

Die Semperit Gruppe konnte trotz eines im Durchschnitt geringeren Preisniveaus, das auf leicht rückläufige Rohmaterialpreise zurückzuführen war, im Geschäftsjahr 2012 ein Umsatzplus von 1,0% erzielen und weist damit einen Rekordumsatz von 828,6 Mio. EUR aus. Dieser Anstieg ist auf die Konsolidierung von Latexx Partners zurückzuführen, die mit 31. Oktober 2012 aufgenommen wurde. Zur Umsatzsteigerung haben die Segmente Semperform (+5,4%) und Sempermed (+3,2%, inkl. Latexx Partners seit 31. Oktober 2012) beigetragen. In den Segmenten Semperflex und Sempertrans gingen die Umsatzerlöse um 3,4% und 2,2% zurück.

Sempermed

Das Segment Sempermed konnte im Geschäftsjahr 2012 eine Umsatzsteigerung um 3,2% oder 12 Mio. EUR auf 383,5 Mio. EUR erzielen. Vom Umsatz entfallen rund 15 Mio. EUR auf die erstmalige Einbeziehung von Latexx Partners in den Konsolidierungskreis mit 31. Oktober 2012. Ohne die Einbeziehung von Latexx Partners wäre für 2012 ein leichter Umsatzrückgang von rund 1% auszuweisen gewesen. Der Grund dafür liegt in einem negativen Preiseffekt, der aus den sinkenden Rohstoffpreisen für Naturlatex und für synthetischen Latex resultierte. Der positive Volumeneffekt im Handschuhabsatz von rund 4% (plus 10% inkl. Latexx Partners) bei den Untersuchungshandschuhen und 3% bei den Operationshandschuhen konnte den negativen Preiseffekt nicht kompensieren.

Semperflex

Trotz schwieriger konjunktureller Bedingungen, die den Geschäftsverlauf des Segments Semperflex ab dem dritten und verstärkt ab dem vierten Quartal 2012 beeinflussten, konnte der Umsatz beinahe an das Rekordjahr 2011 anschließen. Mit 180,6 Mio. EUR liegen die Umsatzerlöse 2012 lediglich um 3,4% bzw. 6,3 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Der Großteil des Rückgangs ist auf negative Mengeneffekte zurückzuführen, die Preiseffekte waren durchwegs positiv.

Sempertrans

Das Segment Sempertrans verzeichnete 2012 einen Umsatzrückgang um 2,2% auf 143,8 Mio. EUR. Der Umsatzrückgang ist vorwiegend auf Mengeneffekte zurückzuführen, die aus der Volumensverschiebung von Standardtextilbändern hin zu höherwertigen Spezialtextil- und Stahlbändern sowie zu einem kleineren Teil aus den Auswirkungen des Streiks in Indien resultierten. Der positive Preiseffekt konnte die negative Mengenentwicklung nicht zur Gänze ausgleichen.

Semperform

Das Segment Semperform konnte das Geschäftsjahr 2012 mit einem Umsatzanstieg von 5,4% auf 120,7 Mio. EUR abschließen. Zu diesem Anstieg haben alle Business Units mit Ausnahme der Sonderanwendungen, die einen leichten Umsatzrückgang verzeichneten, beigetragen. Die Preiseffekte waren in allen vier Business Units in 2012 positiv.

Ertragslage in der Semperit Gruppe und in den Segmenten

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen) reduzierte sich im Geschäftsjahr 2012 geringfügig um 1,3% oder 1,4 Mio. EUR auf 108,7 Mio. EUR, womit ein Rückgang der EBITDA-Marge von 13,4% auf 13,1% verbunden war.

Die Abschreibungen verzeichneten einen Anstieg um 21,8% oder 6,5 Mio. EUR auf 36,2 Mio. EUR. Hauptverantwortlich dafür waren im Segment Sempermed die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten in Thailand und die erstmalige Konsolidierung von Latexx Partners.

Aufgrund dieser Entwicklungen musste beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ein Rückgang um 9,8% oder 7,9 Mio. EUR auf 72,5 Mio. EUR verzeichnet werden. Die EBIT-Marge beläuft sich für 2012 auf 8,8% nach 9,8% im Vorjahr.

Das Finanzergebnis ging gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Mio. EUR auf minus 14,0 Mio. EUR zurück. Diese Entwicklung ist vor allem auf höhere Finanzaufwendungen aufgrund eines Rahmenkreditvertrags zurückzuführen. Das auf kündbare nicht beherrschende Anteile entfallende Ergebnis bleibt mit 15,0 Mio. EUR annähernd gleich wie in 2011.

Das Ergebnis vor Steuern der Semperit Gruppe liegt mit 58,5 Mio. EUR um 12,6% unter dem Vorjahreswert von 66,9 Mio. EUR. Die Ertragsteuerbelastung verringerte sich im Geschäftsjahr 2012 um 2,9 Mio. EUR auf 12,2 Mio. EUR.

Das Ergebnis nach Steuern der Semperit Gruppe verringerte sich von 51,8 Mio. EUR des Vorjahres um 10,7% auf 46,2 Mio. EUR.

Die Ertragslage und die Ergebnisentwicklung präsentierten sich in den einzelnen Segmenten sehr unterschiedlich. Die Ergebnisentwicklung in 2012 wurde von zwei Hauptkomponenten bestimmt. Zum einen konnte im Sektor Industrie eine sehr positive Entwicklung verzeichnet werden, die trotz teilweise schwieriger Marktbedingungen eine Verbesserung des EBIT um 4,7 Mio. EUR bzw. 9% auf 58,2 Mio. EUR ermöglichte. Zum anderen musste im Sektor Medizin mit dem Segment Sempermed ein Rückgang des EBIT von 34,2 Mio. EUR des Vorjahres auf 27,6 Mio. EUR verzeichnet werden. Neben der angespannten Wettbewerbssituation waren sowohl negative als auch positive Einmaleffekte dafür verantwortlich.

Sempermed

Die nach wie vor bestehenden Überkapazitäten im Markt führten 2012 zu einem intensiven Preisdruck. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch eine geringere Auslastung und höhere Energiekosten im ersten Quartal, Anlaufkosten für die neue Anlage in Surat Thani und die Auswirkungen der Sturmschäden in Thailand belastet. Die Sturmschäden sind zum größten Teil durch eine Versicherung gedeckt. Positiv wirkte sich ein Grundstücksverkauf aus.

Das EBITDA des Segments Sempermed lag mit 41,5 Mio. EUR um 6,5% unter dem Vorjahreswert und das EBIT ging um 19,8% auf 27,6 Mio. EUR zurück. Der Grund für die größere Verringerung des EBIT im Vergleich zum EBITDA liegt im Anstieg der Abschreibungen um 4 Mio. EUR auf 14 Mio. EUR, die aus der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten am Standort Surat Thani, Thailand, und der Konsolidierung von Latexx Partners resultierten. Die EBITDA-Marge ging 2012 von 12,0% auf 10,8% zurück und die EBIT-Marge von 9,3% auf 7,2%.

Semperflex

Das EBITDA des Segmentes verbesserte sich im Vergleich zum bereits starken Jahr 2011 um 9,7% auf 38,6 Mio. EUR, das EBIT um 12,5% auf 27,6 Mio. EUR. Neben Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion trugen auch das verbesserte Rohstoffmanagement und die zeitnahe bzw. bedarfsgerechte Anpassung der Produktionskapazitäten an die Nachfrage zu dieser Entwicklung bei. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 18,8% auf 21,4%, die EBIT-Marge von 13,1% auf 15,3%. Trotz dieser positiven Entwicklung waren das dritte und vor allem das vierte Quartal 2012 bereits von rückläufigen Auftragseingängen gekennzeichnet.

Sempertrans

Trotz des Umsatzrückgangs entwickelten sich das EBITDA und auch das EBIT sehr positiv. Das EBITDA wurde um 47,0% auf 21,2 Mio. EUR verbessert, das EBIT um 47,5% auf 16,0 Mio. EUR. Damit verbunden war ein Anstieg der EBITDA-Marge von 9,8% des Vorjahres auf 14,7% und der EBIT-Marge von 7,4% auf 11,1%. Im Ergebnis ist eine Zuschreibung auf Sachanlagen von etwas mehr als 2 Mio. EUR enthalten. Auch ohne diese Zuschreibung konnte das Segment Sempertrans seine nachhaltig wiedergewonnene Ertragsstärke erneut bestätigen.

Semperform

In Summe weist das Segment Semperform für das Geschäftsjahr 2012 ein EBITDA von 20,4 Mio. EUR nach 23,6 Mio. EUR im Vorjahr aus und ein EBIT von 14,6 Mio. EUR nach 18,2 Mio. EUR. Damit verbunden war ein Rückgang der EBITDA-Marge von 20,6% auf 16,9% und der EBIT-Marge von 15,9% auf 12,1%. Das Vorjahr wurde durch einen Sonderertrag aus einer Rückstellungsauflösung unterstützt.

Geschäftsverlauf der Semperit AG Holding

Die Umsatzerlöse betrugen im Berichtsjahr TEUR 6.363,0 (–17,2% gegenüber Vorjahr).

Der Jahresüberschuss belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 28.064,5 (–8,6% gegenüber Vorjahr).

Es bestand im Geschäftsjahr 2012 eine Zweigniederlassung in Wimpassing.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Gesamtkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT + Fremdkapitalzinsen in Beziehung zum durchschnittlichen Gesamtkapital, dies ergibt für das Berichtsjahr 21,4% (Vorjahr: 27,0%).

Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt berechnet: EGT in Beziehung zum durchschnittlichen Eigenkapital inkl. Unversteuerter Rücklagen, dies ergibt für das Berichtsjahr 29,9% (Vorjahr: 40,2%).

EBIT (um Zinsenergebnis bereinigtes EGT) 24,2 Mio. EUR (Vorjahr: 29,3 Mio. EUR).

Die Eigenkapitalquote, berechnet als das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital, beläuft sich im Berichtsjahr auf 74,2% (Vorjahr: 68,5%).

Der Nettoverschuldungsgrad (Gearing), definiert als das Verhältnis von Nettoverschuldung (verzinsliches Fremdkapital einschließlich Sozialkapital abzüglich flüssiger Mittel) zu Eigenkapital, belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 2,8% (Vorjahr: 23,9%).

Der Netto-Geldfluss aus dem Ergebnis (Brutto-Cashflow) lässt sich wie folgt ableiten:

in Mio. EUR 2012 2011
Jahresüberschuss 28.064,5 30.709,0
Abschreibung von Anlagevermögen 6.889,9 217,1
Dotierung und Auflösung / Verwendung
langfristiger Rückstellungen
1.523,0 –520,5
36.477,5 30.405,6

Die Börsenkennzahlen haben sich 2012 wie folgt entwickelt:

Höchstkurs je Aktie in EUR 33,90
Tiefstkurs je Aktie in EUR 26,65
Jahresschlusskurs je Aktie in EUR 31,36
Kursänderung zum Jahresultimo in % +5,4 %
Ausgegebene Aktien in Tausend Stück 20.573
Börsenkapitalisierung zum Jahresultimo in Mio. EUR 645,1
Ergebnis je Aktie in EUR (Konzern) 2,25
Geplante Dividende je Aktie in EUR 0,80
Konzerneigenkapital je Aktie in EUR 19,75
Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Jahresultimo 13,94

Hinsichtlich der Bilanz- und G&V Positionen wird auf die entsprechenden Abschnitte im Jahresabschluss der Gesellschaft verwiesen.

Die Semperit AG Holding lebt als international tätiges Unternehmen ein Arbeitsklima, in welchem Leistungsorientierung und Leistungsförderung eine tragende Rolle spielen. Entsprechende Fortbildungs- und Mitarbeiterentwicklungsmaßnahmen stellen wesentliche Eckpfeiler dar. Hinsichtlich der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl wird auf den Anhang verwiesen.

2. Bericht über die Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung wird in der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. betrieben.

3. Bericht über Risikomanagementsystem und IKS

Semperit verfolgt das Ziel, mit einem effektiven Risikomanagement das Drohpotenzial zukünftiger Ereignisse zu minimieren und Wachstumschancen im Sinne einer kontinuierlichen Unternehmenswertsteigerung aktiv zu nutzen.

Der Vorstand der Semperit AG Holding sowie die ihm zugeordneten Stabsstellen übernehmen für die operativen Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controllingaufgaben im Rahmen eines integrierten Kontrollsystems, das alle Unternehmensstandorte umfasst. So ist insbesondere das frühzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische Risiken und Chancen ein wichtiger Bestandteil der Führungsaktivität dieser Einheiten. Die Grundlage dafür bildet ein einheitliches konzernweites Berichtswesen auf Monatsbasis. Allgemeine Marktrisiken, die aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie aus den Nachfragetrends der relevanten Regionen und Branchen resultieren können, werden systematisch analysiert und fließen explizit in die operative und strategische Planung ein.

Soweit notwendig, werden Maßnahmen zur Risikoreduktion mit den verantwortlichen Abteilungen und in Form von externen Versicherungsabschlüssen umgesetzt. Bei der Risikobewertung werden gemäß den internationalen COSO-Standards (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) die mögliche Schadenshöhe sowie die anzunehmende Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

Bestehende Risiken

Die Einschätzung zu den allgemeinen Marktrisiken aus der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den für Semperit relevanten Regionen und Branchen sind explizit im Ausblick des Lageberichts angeführt. Im Folgenden werden ausgewählte operative Einzelrisiken erläutert.

Beschaffungsrisiko

Semperit wirkt dieser Risikoklasse mit einer aktiven Steuerung des Lieferantenportfolios sowie einem global ausgerichteten und konzernweit abgestimmten Einkaufsmanagement entgegen. Für die Beschaffung von Naturkautschuk bestehen langfristige Lieferverträge. Die Präsenz der Semperit in Asien, der weltweit wichtigsten Region für die Gewinnung von Kautschuk, stellt die Nähe zu den Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicher. Langfristige Beziehungen bestehen auch mit den Lieferanten weiterer wichtiger Rohstoffe wie Chemikalien, Füllstoffen oder Festigkeitsträgern aus Textil und Stahl.

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum der Semperit in Wimpassing arbeiten interdisziplinäre Teams kontinuierlich an der Entwicklung alternativer Rezepturen, um auf Schwankungen der Rohstoffpreise oder Versorgungsengpässe rasch und flexibel reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit wird auch durch eine flexible, rezepturabhängige Ausrichtung der Produktionsanlagen gewährleistet.

Absatz- und Kundenausfallrisiko

Die Kundenstruktur der Semperit Gruppe ist breit und ausgewogen, womit eine übermäßige Risikokonzentration auf einzelne Abnehmer vermieden wird. Mit keinem Kunden werden mehr als 10% der Umsatzerlöse erzielt. Forderungs- oder Abnahmeausfälle sind von untergeordneter Bedeutung. Kreditrisiken und das Risiko des Zahlungsverzugs werden durch standardisierte Bonitätsprüfungen, definierte Kreditlimits sowie Kreditversicherungen reduziert.

Das Absatzrisiko wird zudem durch ein aktives Management der Kundenbeziehung sowie des Produktportfolios, die laufende Entwicklung von Produktinnovationen und die Erschließung neuer Märkte reduziert. Dem Risiko von Überkapazitäten begegnet Semperit durch die laufende Evaluierung von Markt- und Auftragsdaten, um zeitnah mit geeigneten Maßnahmen wie temporären Stilllegungen oder Schichtanpassungen auf Veränderungen reagieren zu können.

Produktionsrisiken

Die Semperit Gruppe hat für ihre in- und ausländischen Produktionsstandorte hohe technische und sicherheitsrelevante Standards definiert. Das Ausfallrisiko der Produktionsanlagen wird zudem durch deren regelmäßige Wartung sowie durch eine flexible Produktionssteuerung reduziert. Trotz aller Bemühungen kann das Risiko von Betriebsstörungen, Unfällen sowie Umweltschäden nicht vollständig ausgeschlossen werden. Störungen können insbesondere durch Naturereignisse hervorgerufen werden, die nicht im Einflussbereich der Semperit Gruppe liegen. Soweit möglich, sind derartige Risiken durch Versicherungen in einer wirtschaftlich sinnvollen Dimension abgesichert.

Personalrisiken

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Semperit Gruppe wird wesentlich durch das Engagement, das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mitbestimmt. Dem Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte begegnet Semperit in Form von Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Höheren Technischen Lehranstalten und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei Berufsmessen oder vergleichbaren Veranstaltungen. Neben einer vorausschauenden Nachfolgeplanung bilden attraktive Qualifizierungsmöglichkeiten sowie leistungsbezogene Vergütungssysteme die Grundlage des Personalmanagements.

Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Gemäß § 243a Abs. 2 UGB in der Fassung des URÄG 2008 sind im Lagebericht von Gesellschaften, deren Aktien zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, die wichtigsten Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben. Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das interne Kontrollsystem als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Die Semperit Gruppe orientiert sich an diesem COSO-Rahmenwerk.

Das interne Kontrollsystem der Semperit Gruppe verfolgt das Ziel, die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie die Einhaltung maßgeblicher gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Es unterstützt zudem die Früherkennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und betrügerischen Handlungen und wird von der Abteilung Internal Audit gemeinsam mit den jeweiligen Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. So wurden 2012 unter der Leitung des Internal Audit die rechnungslegungsrelevanten Prozesse mit Blick auf ein zielführendes IKS erneut einer umfassenden, systematischen Überprüfung unterzogen. Die aus dieser Überprüfung abgeleiteten Mindeststandards sind zukünftig von allen Konzernunternehmen weltweit einzuhalten. Für die Implementierung und Überwachung des IKS und des Risikomanagementsystems ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheiten zuständig. Bereichsübergreifende, konzernweit gültige Rahmenbedingungen und Regelungen werden vom Vorstand der Semperit AG Holding vorgegeben.

Folgende Grundsätze bilden das Fundament des IKS:

  • Risikoorientierter Ansatz
  • Klare Organisation und Zuständigkeiten
  • Einheitliche Verfahrensregeln zur Erstellung der Finanzberichterstattung (Dokumentation, Kontrolle, Freigabe)
  • Funktionstrennung (Vieraugenprinzip)
  • Analysen und Plausibilitätsprüfungen
  • IT-Prozesskontrolle
  • Einbeziehung der Fachbereiche
  • IT-General Controls

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts sind keine Risiken im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung erkennbar, die isoliert oder in ihrem Zusammenspiel den Fortbestand der Semperit Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden unter Maßgabe der Wirtschaftlichkeit adäquate Versicherungen abgeschlossen.

4. Verwendung von Finanzinstrumenten

Als für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Finanzinstrumente sind die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 55.039 zum 31. Dezember 2012, die Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 6.101, die Wertrechte des Anlagevermögens mit einem Buchwert von TEUR 4.444 und die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert von TEUR 27.578 zu nennen.

Sicherungsgeschäfte bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

Ausfallsrisiko

Das in Bezug auf diese Finanzinstrumente gegebene Ausfallsrisiko ist mit den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten begrenzt. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen, nämlich mit TEUR 23.475 Semperit Technische Produkte GmbH, ein Tochterunternehmen.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen:

Buchwert
TEUR
Semperit Technische Produkte GmbH, Österreich 22.202
Sempertrans Belchatow SA, Polen 15.135
Sempertrans Best (Shandong) Belting Co., Ltd., China 9.919
Sempertrans Nirlon ltd., Indien 6.256

Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen überwiegend, nämlich mit TEUR 4.122, österreichische und deutsche Staatsanleihen.

Wenngleich die Risikokonzentration insbesondere in Bezug auf Semperit Technische Produkte GmbH mit insgesamt TEUR 45.677 sehr hoch ist, wird aufgrund der hervorragenden Bonität dieses Tochterunternehmens ein Ausfallsrisiko nicht gesehen. Ebenso in Bezug auf die anderen der oben angeführten Anteile an Tochterunternehmen sind die Buchwerte und damit die Risikokonzentration beträchtlich, wird aber ein konkretes Ausfallsrisiko nicht gesehen. Wenn und sobald ein konkretes Ausfallsrisiko erkannt wird, werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.

Preisänderungsrisiko

Die Buchwerte der Beteiligungen entsprechen den historischen Anschaffungskosten, bei denen anzunehmen ist, dass sie wesentlich unter dem jeweils beizulegenden Wert liegen. Der beizulegende Wert unterliegt Schwankungen, die im Wesentlichen vom wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden Tochterunternehmens, aber auch vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld einschließlich der Attraktivität von Alternativanlagen abhängen und beträchtlich sein können.

Die Staatsanleihen sind fest verzinst, sodass sie einem auf Schwankungen der Marktzinssätze zurückzuführenden Marktwertänderungsrisiko unterliegen.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Wesentlichen kurzfristig, sodass kein Preisänderungsrisiko diesbezüglich besteht.

Währungsrisiko

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind in Euro denominiert, sodass kein Währungsrisiko diesbezüglich besteht.

Die Guthaben bei Kreditinstituten und die Wertpapiere sowie Wertrechte des Anlagevermögens sind ebenfalls in Euro denominiert und unterliegen damit keinem Währungsrisiko.

Weitere Bilanzpositionen, die in einer anderen Währung als Euro denominiert sind, sind von untergeordneter Bedeutung, sodass sich hieraus kein signifikantes Währungsrisiko ergibt.

Cashflow-Risiken

Ein Cashflow-Risiko besteht insbesondere in Bezug auf die Ausschüttungen der Tochterunternehmen, die von deren Ergebnis abhängigen signifikanten Schwankungen unterliegen können. Dieses Risiko wird durch laufende Planung kontrolliert.

Liquiditätsrisiken

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die Gesellschaft ihren finanziellen Verpflichtungen mangels ausreichender finanzieller Mittel nicht nachkommen kann. Da die Verbindlichkeiten nicht wesentlich sind, wird ein Risiko diesbezüglich nicht gesehen.

5. Angaben laut § 243a Abs 1 UGB

  1. Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 und ist auf 20.573.434 Stück nennbetragslose in jeder Hinsicht gleichberechtigte Stammaktien aufgeteilt.

Der Vorstand wurde von der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2012 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in den kommenden 5 Jahren – allenfalls in mehreren Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um 50% oder bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien zu erhöhen. Ebenso wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen zu begeben. Damit kann ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtausch- oder Bezugspflicht auf bis zu rund 10,3 Mio. Stückaktien (50% der bestehenden Aktien) der Gesellschaft verbunden werden.

  1. Es gibt keine über die allgemeinen Bestimmungen des Aktienrechts hinausgehenden Beschränkungen die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend.

  2. Die B & C Industrieholding GmbH war indirekt per 31. Dezember 2012 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt. Die B & C Semperit Holding GmbH war direkt per 31. Dezember 2012 zu über 50% an der Semperit AG Holding beteiligt.

Mehr als 10% der Stammaktien hält seit 10. März 2011 Legg Mason Inc., USA. Die übrigen Aktien entfallen auf den Streubesitz.

  1. Es wurden keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten ausgegeben.

  2. Arbeitnehmer, die im Besitz von Aktien sind, üben ihr Stimmrecht bei der Hauptversammlung aus.

  3. Für Vorstandsmitglieder gilt als Altersgrenze die Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Dauer der letzten Funktionsperiode als Vorstand endet mit Ablauf der auf den 65. Geburtstag folgenden ordentlichen Hauptversammlung. Sonst bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes.

  4. Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats gilt gemäß Satzung Folgendes: Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet, jedoch scheidet alljährlich mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung aus der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder mindestens ein Fünftel aus. Ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder höher als fünf, aber nicht durch fünf teilbar, werden abwechselnd die nächst höhere und nächst niedrigere durch fünf teilbare Zahl zugrunde gelegt; ist die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder niedriger als fünf, wird nur in jedem zweiten Jahr die Zahl fünf zugrunde gelegt.

Die Ausscheidenden werden wie folgt bestimmt:

In erster Linie scheiden diejenigen Mitglieder aus, deren Funktionsperiode abläuft. Soweit hierdurch der vorstehend bestimmte Bruchteil nicht erreicht wird, scheiden diejenigen Mitglieder aus, die in ihrer Funktionsperiode am längsten im Amt sind; ist die Zahl der hiernach für das Ausscheiden in Betracht kommenden Mitglieder größer als erforderlich, entscheidet unter diesen Mitgliedern das Los. Das Los entscheidet auch dann, wenn nach den vorstehenden Vorschriften die Ausscheidenden noch nicht bestimmt sind. Die Ausscheidenden sind sofort wieder wählbar.

Scheiden Mitglieder – abgesehen von den im vorangehenden Absatz bezeichneten Fällen – vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch ungesäumt vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter fünf sinkt. Ersatzwahlen erfolgen auf den Rest der Funktionsperiode des ausgeschiedenen Mitgliedes. Wird ein Mitglied des Aufsichtsrats durch eine außerordentliche Hauptversammlung gewählt, gilt sein erstes Amtsjahr mit dem Schluss der nächsten ordentlichen Hauptversammlung als beendet.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt auch ohne wichtigen Grund mit schriftlicher Anzeige niederlegen. Wenn hierdurch die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter die gesetzliche Mindestzahl sinkt, ist die Einhaltung einer vierwöchigen Frist erforderlich.

  1. In Bezug auf Satzungsänderungen gilt, dass diese mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden können, sofern das Aktiengesetz hinsichtlich bestimmter Beschlüsse nicht zwingend Abweichendes verlangt.

  2. Es bestehen keine Vereinbarungen hinsichtlich Kontrollwechsel bei Übernahmen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z. 8 UGB.

  3. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs 1 Z. 9 UGB bestehen nicht.

6. Bericht über die zukünftige Entwicklung und Risiken

Ausblick 2013 für die Semperit Gruppe

Die Situation der globalen Wirtschaft hat 2012 auch den organischen Wachstumspfad der Semperit Gruppe beeinflusst, vor allem im zweiten Halbjahr. Das bestehende wirtschaftliche Umfeld lässt keine unmittelbare Belebung der Nachfrage zu, das bestehende Auftragsniveau im vierten Quartal 2012 wird sich auch im ersten Quartal 2013 fortsetzen. Im Verlauf des zweiten Quartals 2013 könnte eine positive Dynamik eintreten, die die makroökonomischen Parameter und damit das wirtschaftliche Umfeld für die Semperit Gruppe aufhellt.

Im Sektor Medizin steht die Integration und die Erhöhung der Kapazitätsauslastung der im November 2012 erworbenen Latexx Partners Berhad im Fokus. Die Übernahme der restlichen, noch nicht im Besitz der Semperit Gruppe befindlichen Anteile wird – allerdings ohne Zeitdruck – angestrebt. Für den globalen Handschuhmarkt ist davon auszugehen, dass der Preisdruck auf Grund der Überkapazitäten auch 2013 weiter anhält.

Im Sektor Industrie wird für die kommenden Quartale mit Ausnahme des Segments Semperflex eine relativ stabile Nachfragesituation erwartet. Vor allem das Segment Sempertrans ist heute schon gut ausgelastet. Mittelfristige Wachstumsimpulse für die Segmente des Sektors Industrie werden von der Energiewirtschaft, dem Rohstoffsektor und dem Infrastrukturbereich erwartet.

Für das Jahr 2013 sind Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund 50 Mio. EUR vorgesehen. Diese sind sowohl Investitionen in den Ersatz von bestehenden Anlagen als auch Investitionen in das weitere Wachstum der Gruppe.

Das Wachstumsziel bleibt unverändert: Im Durchschnitt soll in den Jahren von 2010 bis einschließlich 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden. Trotz der eingeschränkten operativen Visibilität geht die Semperit Gruppe davon aus, dass eine deutliche Erhöhung des Umsatzes der Semperit Gruppe in 2013 möglich ist. Die Umsatzausweitung wird hauptsächlich durch die Akquisition von Latexx Partners getragen. Die angestrebte Zielbandbreite der kommenden Jahre für die EBITDA-Marge der Gruppe liegt zwischen 12% und 15%, für die EBIT-Marge zwischen 8% und 11%.

Basierend auf einer soliden Bilanzstruktur sollen unverändert rund 30% des Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Dividende soll sich – sofern keine außergewöhnlichen Entwicklungen eintreten – mit dem Konzernergebnis weiterentwickeln.

Hinweis

Dieser Ausblick für das Geschäftsjahr 2013 entspricht den Einschätzungen des Vorstandes zum 19. März 2013 und berücksichtigt keine Auswirkungen von möglichen Akquisitionen, Veräußerungen oder sonstigen strukturellen Änderungen während des Jahres 2013. Die genannten Einschätzungen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ereignisse von den hier getroffenen Aussagen abweichen.

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.

Wien, am 19. März 2013

Der Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Bilanz zum 31.12.2012

AKT
IVA
31.12.2012
EUR
31.12.2011
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 299.925,78 93
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten 326.107,60 329
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 391.997,39 316
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 5.760,00 34
723.864,99 679
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 55.039.479,16 60.045
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 6.100.924,00 7.289
3. Wertrechte des Anlagevermögens 4.443.890,61 4.020
65.584.293,77 71.354
66.608.084,54 72.126
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 27.577.799,19 31.758
2. Sonstige Forderungen 5.651.264,21 5.973
33.229.063,40 37.731
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 17.557.021,98 457
50.786.085,38 38.188
C. Rechnungsabgrenzungsposten 383.478,06 253
117.777.647,98 110.567
Bilanz
zum 31.12.2012
PASSIVA 31.12.2012
EUR
31.12.2011
TEUR
A. Eigenkapital
I. Grundkapital 21.358.996,53 21.359
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 21.503.186,70 21.503
2. Nicht gebundene 36.336,42 36
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 999.251,47 999
2. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 26.500.000,00 15.000
IV. Bilanzgewinn 16.940.885,30 16.835
davon Gewinnvortrag EUR 376.058,08;
31.12.2011: TEUR 1.126
87.338.656,42 75.732
B. Unversteuerte Rücklagen
Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen
1.507,78 2
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 2.725.138,22 2.964
2. Rückstellungen für Pensionen 17.277.156,40 15.585
3. Steuerrückstellungen 1.851.196,74 1.851
4. Sonstige Rückstellungen 6.511.072,01 13.139
28.364.563,37 33.539
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 814.987,98 488
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.089.491,16 331
3. Sonstige Verbindlichkeiten 168.441,27 475
davon aus Steuern: EUR 50.408,05; 31.12.2011: TEUR 327
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 109.179,89;
31.12.2011: TEUR 131
2.072.920,41 1.294
117.777.647,98 110.567
Haftungsverhältnisse 101.513.003,81 1.544

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1.1.2012 bis zum 31.12.2012

2012
EUR
2011
TEUR
1. Umsatzerlöse 6.363.017,45 7.681
2. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen und der Zuschreibung
zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 0,00 14
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 7.032.583,12 727
c) Übrige 1.491.683,15 1.056
8.524.266,27 1.797
3. Personalaufwand
a) Gehälter –6.457.207,46 –6.031
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an
betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
–541.346,91 –171
c) Aufwendungen für Altersversorgung –2.515.355,91 –731
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
–1.326.892,31 –835
e) Sonstige Sozialaufwendungen –30.564,41 –42
–10.871.367,00 –7.810
4. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen -213.583,14 –93
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Übrige –13.365.450,77 –7.297
6. Zwischensumme aus Z 1 bis Z 5 –9.563.117,19 –5.723
7. Erträge aus Beteiligungen 40.839.750,00 35.000
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 40.839.750,00;
Vorjahr TEUR 35.000
8. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 292.815,28 295
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 309.700,89 96
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 75.670,65;
Vorjahr: TEUR 82
10. Aufwendungen aus Finanzanlagen –6.676.350,00 –124
davon Abschreibungen: EUR 6.617.050,00; Vorjahr: TEUR 124
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 6.532.000,00
Vorjahr: TEUR 35
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –811.766,67 –81
davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR 66.667,79;
Vorjahr: TEUR 79
12. Zwischensumme aus Z 7 bis Z 11 33.954.149,50 35.186
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 24.391.032,31 29.463
14. Steuern vom Einkommen 3.673.446,41 1.246
15. Jahresüberschuss 28.064.478,72 30.709
16. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen 348,50 0
17. Zuweisung andere Rücklagen –11.500.000,00 –15.000
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 376.058,08 1.126
19. Bilanzgewinn 16.940.885,30 16.835

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach dem Vorschriften des UGB in der zum Bilanzstichtag geltenden Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, erstellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden, falls nichts Anderes erwähnt, beibehalten.

Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet.

Weiters wurde bei der Bewertung davon ausgegangen, dass das Unternehmen fortgeführt wird.

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Erkennbare Risiken und drohende Verluste, die im Abschlussjahr oder früher entstanden sind, wurden berücksichtigt, selbst wenn diese Umstände erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach der linearen Abschreibungsmethode, bewertet. Die angenommene Nutzungsdauer liegt jeweils innerhalb der Bandbreite von 4 bis 10 Jahren.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstllungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. In die Herstellungskosten werden neben Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten sowie soziale Aufwendungen im Sinn des § 203 Abs. 3 UGB einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen, wobei je Anlagengrupe im Wesentlichen folgende Nutzungsdauer bzw. eine Nutzungsdauer innerhalb der folgenden Bandbreite zugrunde gelegt wird.

Nutzungsdauer in
Jahren
Abschreibungssatz
in %
Mietereinbauten 10 10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5–10 10–20

Bei den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres wird die volle Jahresabschreibung und bei den Zugängen in der zweiten Hälfte wird die halbe Jahresabschreibung angesetzt.

Geringwertige Vermögensgegenstände, das sind abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- bzw Herstellungskosten von maximal EUR 400, werden im Zugangsjahr zur Gänze abgeschrieben.

Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen zur Berücksichtigung von Wertminderungen, die voraussichtlich von Dauer sind, bewertet. Die Abschreibung erfolgt auf den beizulegenden Zeitwert.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn Wertminderungen eingetreten sind, die voraussichtlich von Dauer sind.

Die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen zu Pensionsverpflichtungen werden als Wertrechte im Finanzanlagevermögen dargestellt.

Die Semperit Gruppe hat bei der Generali Gruppe einen Versicherungsvertrag über eine Gruppenversicherung zur Rückdeckung von Pensionsvorsorgen abgeschlossen. Dieser Vertrag beinhaltet einen definierten Kreis an Personen. Versicherungsnehmer sind die Firmen der Semperit Gruppe. Sämtliche vertragliche Vereinbarungen werden vom Unternehmen mit dem Versicherungsunternehmen verhandelt und vereinbart. All diese Pensionszusagen wurden unter die Rückdeckung der Versicherung gestellt, die Pensionszuflüsse sind an die Versicherungsleistung gekoppelt.

Dadurch erhöhte sich der Pensionsaufwand, saldiert mit den Erträgen aus dem Planvermögen, um TEUR 312,5 (Vorjahr: TEUR 344).

Umlaufvermögen

Forderungen werden zum Nennwert angesetzt und in der Bilanz detailliert angeführt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken werden Forderungen mit einem risikoangepassten Wert angesetzt.

Forderungen in Fremdwährungen werden zum Buchkurs des Entstehungstages, maximal aber zum Devisengeldkurs zum Bilanzstichtag, umgerechnet.

Das Fremdwährungsrisiko wird in Einzelfällen durch Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und den Kauf von Fremdwährungsoptionen abgesichert.

Periodenübergreifende Rechnungsbeträge, die über den Bilanzstichtag hinausreichen, werden gemäß den geltenden Bilanzierungsrichtlinien abgegrenzt.

Rückstellungen

Rückstellungen werden für die gesetzlichen und vertraglichen Abfertigungsansprüche ebenso wie für die kollektivvertraglichen Jubiläumsgeldansprüche der Mitarbeiter gebildet. Der Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurden die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2008-P ANG zugrundegelegt.

Jährliche Fluktuation, Abfertigung dienstzeitabhängig

Jährliche Fluktuation, Jubiläum dienstzeitabhängig

Dienstjahr Austrittswahrscheinlichkeit
1 13%
2 10%
3 8%
4–9 3,5%
10 3%
11 2,5%
12 2%
13 1%
14 0,5%
15 0%
Dienstjahr Austrittswahrscheinlichkeit
1 13%
2 10%
3 8%
4–9 7%
10 6%
11 5%
12 4%
13 2%
14 1%
15 0%

Die Rückstellungen für Abfertigungen, die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen, sowie die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden nach der "Projected Unit Credit Method" gemäß den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IAS 19) unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 3,25 % (Vorjahr: 4,75 %) und eines Gehaltstrends von 3,4 % (Vorjahr: 3,4 %) berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze angesetzt und als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Die im Berichtsjahr angefallenen versicherungsmathematischen Aufwände belaufen sich auf TEUR 2.196 und sind hauptsächlich auf die Reduzierung des Abzinsungssatzes von 4,75% auf 3,25% zurückzuführen. Sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Personalaufwand ausgewiesen.

Zusätzlich zur Gruppenversicherung gibt es noch Pensionsverpflichtungen die aus schriftlichen Einzelverträgen mit Geschäftsführern und leitenden Angestellten resultieren. Zusätzlich wurde im Jahr 1997 ein Pensionstatut verabschiedet, wonach die Gesellschaft verpflichtet ist, an vor dem 1. Jänner 1991 eingetretene und aktive Mitarbeiter, die zu diesem Zeitpunkt bestimmte Parameter erfüllt hatten, Betriebspensionen zu gewähren. Für diese Verpflichtungen wurde ebenfalls vorgesorgt. Für die Pensionszusagen dienten die Tafeln AVÖ 2008-P für Angestellte als biometrische Rechnungsgrundlagen. Die Alterspension gebührt ab Vollendung des 65. Lebensjahres. Für alle Leistungen exisitiert eine Wartezeit von 15 Dienstjahren ab Eintritt.

Sonstige Rückstellungen betreffen im Wesentlichen den Personalbereich und noch ausstehende Eingangsrechnungen. Sie werden in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, wenn dieser über dem Buchkurs liegt.

Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aktiva

(1) Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des in der Bilanz ausgewiesenen Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten werden in der beiliegenden "Entwicklung des Anlagevermögens" dargestellt (Beilage 1). Die in Bezug auf die Anteile an verbundenen Unternehmen erforderlichen Angaben werden in der beiliegenden "Entwicklung der Anteile an verbundenen Unternehmen" dargestellt (Beilage 2).

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (geleaste Wirtschaftsgüter) ergaben sich folgende finanzielle Verpflichtungen:

in TEUR 2012 2011
Auf das Geschäftsjahr folgendes Jahr 561 497
Auf das Geschäftsjahr folgende 5 Jahre 2.457 1.965

Wertpapiere des Anlagevermögens

Die zum 31.12.2012 unterlassene Zuschreibung betrug TEUR 74,8 (31.12.2011: TEUR 3,0).

(2) Umlaufvermögen

in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 27.578 31.758
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 27.578 31.758
über 1 Jahr 0 0
2. Sonstige Forderungen 5.418 5.973
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 5.418 5.958
über 1 Jahr 0 15
SUMM
E
32.996 37.731
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 32.996 37.716
über 1 Jahr 0 15

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 7.249,2 (31.12.2011: TEUR 2.308,6) und im Übrigen Forderungen aus Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen enthalten, die zum Teil mit Verbindlichkeiten aufgerechnet wurden.

In den sonstigen Forderungen sind im Wesentlichen Finanzamtsforderungen in Höhe von TEUR 5.524,4 (31.12.2011: TEUR 5.502,1) enthalten, davon werden TEUR 5.228,1 im Folgejahr zahlungswirksam.

In der Aktiven Rechnungsabgrenzung in Höhe von TEUR 383,5 (31.12.2011: TEUR 252,9) sind zum großen Teil Versicherungs- und Personalabgrenzungen enthalten.

Passiva

(3) Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt EUR 21.358.996,53 und ist auf 20.573.434 Stück Stammaktien (Stückaktien) aufgeteilt, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist und ein Stimmrecht gewährt.

Des Weiteren gibt es die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch (23.04.2012), allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und / oder Sacheinlage um bis zu EUR 10.679.498,27 Nominale durch Ausgabe von bis zu 10.286.717 Stück neuer auf Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen, und Beschlussfassung über die Ermächtigung des Vorstands mit Zustimmung des Aufsichtsrats Bezugsrechte der Aktionäre teilweise auszuschließen, aber nur, um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen (genehmigtes Kapital).

Außerdem ist der Vorstand gem. § 174 Abs 2 AktG dazu ermächtigt, innerhalb von 5 Jahren ab dem Datum der Beschlussfassung (23.04.2012) mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen, mit denen ein Umtausch- oder Bezugsrecht bzw. eine Umtauschoder Bezugspflicht auf bis zu 10.286.717 auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bis zu EUR 10.679.498,27 verbunden ist, auch in mehreren Tranchen, auszugeben und alle weiteren Bedingungen, den Ausgabebetrag, die verbunden ist, auch in mehreren Ausgaben und das Wandlungsverfahren der Wandelschuldverschreibungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.

Weiters gibt es noch Bewertungsreserven auf Grund von Sonderabschreibungen in der Höhe von TEUR 1,5 (Vorjahr: TEUR 2).

(4) Ermittlung des Bilanzgewinnes

in TEUR 2012 2011
1. Bilanzgewinn zu Jahresbeginn 16.835 26.843
2. Dividende –16.459 –25.717
3. Jahresüberschuss 28.065 30.709
4. Dotierung Freie Gewinnrücklage –11.500 –15.000
Bilanzgewinn zum Jahresende 16.941 16.835

(5) Rückstellungen

in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
1. Rückstellungen für Abfertigungen 2.725 2.963
davon steuerlicher Wert 1.299 1.636
versteuerter Wert 1.426 1.327
2. Rückstellungen für Pensionen 17.277 15.585
davon steuerlicher Wert 10.349 10.724
versteuerter Wert 6.928 4.861
3. Steuerrückstellungen 1.851 1.851
4. Sonstige Rückstellungen 6.511 13.139
davon Risiken aus Beteiligigungsunternehmen 0 6.920
Summe 28.364 33.539

Zum 31.12.2012 waren die für die Bedeckung der Pensionsrückstellung erforderlichen Wertpapiere in ausreichender Höhe vorhanden.

(6) Verbindlichkeiten

in TEUR 31.12.2012 31.12.2011
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 815 487
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 815 487
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.090 331
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 1.090 331
1–5 Jahre 0 0
3. Sonstige Verbindlichkeiten 168 475
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 168 417
1–5 Jahre 0 0
über 5 Jahre 0 58
Summe 2.073 1.294
davon mit Restlaufzeit bis 1 Jahr 2.073 1.236
1–5 Jahre 0 0
über 5 Jahre 0 58

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich im Vorjahr überwiegend um eine ausstehende Kapitaleinzahlung.

Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

in TEUR 31.12.2012 31.11.2011
1. Verbindlichkeiten aus Steuern 50 327
2. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 109 131
3. Andere Verbindlichkeiten 9 17
Summe 168 475

Von den sonstigen Verbindlichkeiten werden TEUR 159,8 im Folgejahr zahlungswirksam.

Die Haftungsverhältnisse in der Höhe von TEUR 101.513,8 (Vorjahr: TEUR 1.543,8) bestehen aus Kredithaftungsverhältnissen und sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnissen ausschließlich zugunsten verbundener Unternehmen.

Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

Die Umsätze beinhalten ausschließlich die Verrechnung von Managementkosten an Tochtergesellschaften, die sich geographisch wie folgt aufgliedern.

in TEUR 2012 2011
Österreich 3.252 7.681
EU ohne Österreich 2.480 0
Asien 631 0
Summe 6.363 7.681

(3) Personalaufwand

Personalstand 2012 2011
per Stichtag 31.12. 55 38
Jahresdurchschnitt Angestellte 48 32

Abgerechnete Bezüge an den Vorstand

2011 2012
in TEUR Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt Fixe Bezüge
(inkl. Sach
bezüge und
Diäten)
Variable
kurzfristige
Bezüge
Variable
langfristige
Bezüge
("Bonus
bank")
Gesamt
Thomas
Fahnemann,
Vorsitzender
458 458 461 258 719
Richard
Ehrenfeldner
362 344 706 376 226 602
Johannes
Schmidt-Schultes 1)
172 172 271 85 356
Richard Stralz 2) 346 315 661 330 169 499
Rainer
Zellner 3)
142 960 1.102
Summe 1.480 1.619 3.099 1.438 738 2.176

1) am 15.04.2011 zum Vorstand bestellt.

2) am 30.11.2012 aus dem Vorstand ausgeschieden (obige Beträge sind ausbezahlte Bezüge basierend auf Ansprüchen für den Zeitraum bis 30.11.2012).

3) am 14.04.2011 aus dem Vorstand ausgeschieden (obige Beträge sind ausbezahlte Bezüge basierend auf Ansprüchen für den Zeitraum bis 14.04.2011).

Im Geschäftsjahr 2012 beliefen sich die abgerechneten Bezüge des aktiven Vorstands auf TEUR 2.176 (Vorjahr: TEUR 3.099), wovon ein Anteil von TEUR 738 (Vorjahr: TEUR 1.619) auf variable Anteile entfiel. Bedingt durch unterjährige Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstands ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs der Gesamtvergütung eingeschränkt.

Es wurden darüber hinaus Auszahlungen an das ehemalige Vorstandsmitglied Richard Stralz anläßlich der Beendigung des Dienstverhältnisses in Höhe von TEUR 847 (Vorjahr: TEUR 0) vorgenommen.

Die abgerechneten Bezüge an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Rainer Zellner betrugen in 2012 TEUR 1.008 (2011: TEUR 357 - diese Bezüge entfallen auf den Zeitraum vom 14.04.2011 bis 31.12.2011).

Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für Vorstandsmitglieder (inkl. ehemalige) und leitende Angestellte beläuft sich im Berichtsjahr auf TEUR 1.375,1 (Vorjahr: TEUR 821,0), und beinhaltet die Aufwendungen für die Mitarbeiter-Vorsorgekasse (MVK).

Der Abfertigungs- und Pensionsaufwand für die übrigen Dienstnehmer beläuft sich auf TEUR 1.681,6 (Vorjahr: TEUR 81,0).

Ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen wurden im Berichtsjahr TEUR 407,2 (Vorjahr: TEUR 755,5) ausbezahlt.

Im Berichtsjahr wurden in Summe inkl. Vorstände, leitende Angestellte und sonstige Mitarbeiter TEUR 74,1 an Beiträgen an Mitarbeitervorsorgekassen entrichtet (Vorjahr: TEUR 30,7).

(5) Sonstige betriebliche Aufwendungen

in TEUR 2012 2011
Übrige betriebliche Aufwendungen
a) Mieten 553 370
b) Aufwendungen aus Konzernverrechnungen 2.822 328
c) Beratungsaufwand 4.031 3.470
d) Gebühren, Beiträge, Rechtskosten 1.394 358
e) Fremde Leistungen, Instandhaltung 1.351 1.123
f) Versicherungsprämien 344 271
g) Reiseaufwand 1.303 549
h) Verschiedene andere Aufwendungen 1.568 829
Summe 13.365 7.297

Der Aufsichtsrat erhielt im Berichtsjahr eine Aufwandsentschädigung von TEUR 122,8 (Vorjahr: TEUR 108,6).

(7) Erträge aus Beteiligungen

Diese betrafen den Gewinnanteil an der Semperit Technische Produkte Gesellschaft m. b. H. und der Sempertrans Belchatow SP z.o.o. in Höhe von TEUR 40.839,8. Die SAG ist an diesen Gesellschaften zu 100% beteiligt.

(10) Aufwendungen aus Finanzanlagen

in TEUR 2012 2011
Aufwendungen aus Finanzanlagen
a) Abschreibungen 6.617 124
b) Verluste aus Finanzanlagenabgängen 59 0
Summe 6.676 124

Die Abschreibungen beinhalten Abschreibungen an verbundenen Unternehmen in der Höhe von TEUR 6.532,0 (Vorjahr: TEUR 35).

(14) Steuern vom Einkommen und Ertrag

Der aktive Saldo an latenten Steuern in der Höhe von TEUR 3.398,8 (31.12.2011: TEUR 3.166,7) wurde dem Wahlrecht gemäß § 198 Abs 10 UGB entsprechend nicht angesetzt.

Die Gesellschaft ist Gruppenträger in einer Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der Semperit Technische Produkte GmbH (STP), Arcit Handelsgesellschaft m.b.H. und der Pa 82 WT Holding GmbH als Gruppenmitglieder. Das steuerlich maßgebliche Ergebnis der Gruppenmitglieder, wird der Gesellschaft als Gruppenträger zugerechnet. Gemäß dem mit STP, Arcit Handelsgesellschaft m.b.H. und Pa 82 WT Holding GmbH abgeschlossenen Gruppenund Steuerumlagevertrag wird der dem steuerlich maßgeblichen Gewinn diesen Gruppenmitgliedern zuordenbarer Körperschaftsteueraufwand an diese weiterbelastet. Die Steuerumlagen betragen TEUR 5.074,4 (Vorjahr: TEUR 4.788,6). Bei Beendigung der Gruppe oder bei Ausscheiden eines Gruppenmitgliedes aus der Gruppe nach Ablauf der Mindestdauer gemäß § 9 Abs. 10 1. Teilstrich KStG hat unter bestimmen Voraussetzungen ein Schlussausgleich zu erfolgen.

Sonstige Angaben

Die B & C Semperit Holding GmbH ist der unmittelbare Mehrheitsgesellschafter der Semperit Aktiengesellschaft Holding und die B & C Privatstiftung der oberste beherrschende Rechtsträger. Mittelbar mehrheitlich beteiligter Gesellschafter, der einen Konzernabschluss aufstellt und offenlegt, in dem die Semperit Gruppe einbezogen ist, ist die B & C Industrieholding GmbH. Dieser Konzernabschluss ist bei der B & C Industrieholding GmbH erhältlich. Die Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, erstellt als oberstes Mutterunternehmen des Semperit-Konzerns einen Teilkonzernabschluss nach § 245a UGB.

Aufsichtsrat

Erstmalige Wahl in den
Aufsichtsrat
Mandatsdauer
Kapitalvertreter
Dr. Veit Sorger
Vorsitzender
26.05.2004 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Dr. Michael Junghans
Vorsitzender-Stellvertreter
28.04.2010 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2012 beschließt
Dr. Walter Koppensteiner
Mitglied
23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Mag. Martin Payer 24.05.2007 Bis 23.04.2012
Mag. Patrick Prügger
Mitglied
14.04.2011 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2013 beschließt
Mag. Andreas Schmidradner
Mitglied
20.05.2008 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2012 beschließt
Anton Schneider 30.04.2009 Bis 23.04.2012
Mag. Ingrid Wesseln
Mitglied
23.04.2012 Bis zur Hauptversammlung,
die über das Geschäftsjahr
2014 beschließt
Arbeitnehmervertreter
Mag. Sigrid Haipl 26.03.2012
Alexander Hollerer 01.07.1998
Andreas Slama 31.01.2009
Mag. Matthias Unkrig 05.04.2005 bis 26.03.2012

Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann, Vorsitzender Dr. Johannes Schmidt-Schultes Dipl.-Ing. Richard Ehrenfeldner Dipl.-Ing. Richard Stralz Mitglied (bis 30.11.2012)

Wien, 19. März 2013

Der Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Bestätigungsvermerk*) Bericht zum Jahresabschluss

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der Semperit Aktiengesellschaft Holding, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2012, die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember 2012 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens‑, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2012 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2012 bis zum 31. Dezember 2012 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.

Wien, am 19. März 2013

__________

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.

Mag. Gerhard Schwartz e.h. Wirtschaftsprüfer

Mag. Hans-Erich Sorli e.h. Wirtschaftsprüfer

*) Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten (ungekürzten deutschsprachigen) Fassung abweichenden Form (zB verkürzte Fassung oder Übersetzung) darf ohne unsere Genehmigung weder der Bestätigungsvermerk zitiert noch auf unsere Prüfung verwiesen werden.

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

gemäSS § 82 Abs. 4 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) aufgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 der Semperit Aktiengesellschaft Holding ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 19. März 2013

Der Vorstand

Dipl.-BW Thomas Fahnemann Vorstandsvorsitzender

Dr. Johannes Schmidt-Schultes Vorstand Finanzen

DI Richard Ehrenfeldner Vorstand Technik

Unternehmensgeschichte

  • 1852 Errichtung einer Fabrik in Wimpassing, Österreich
  • 1890 Erstnotiz an der Wiener Börse
  • 1900 Name Semperit wird erstmals erwähnt
  • 1912 Durch Zusammenschluss mehrerer Fabriken entsteht der Semperit Konzern
  • 1920 Start der Produktion von Latex-Handschuhen
  • 1985 Reorganisation des Konzerns mit Konzentration auf vier Geschäftsbereiche Abgabe der Reifenerzeugung an Continental
  • 1989 Gründung der ersten Handschuhfabrik in Thailand Übernahme eines Förderbandunternehmens in Frankreich
  • 1996 Start der Hydraulikschlauchproduktion in Thailand Erster Produktionsstandort in China (Handläufe)
  • 1998 Übernahme der größten Schlauchfabrik Europas in Tschechien
  • 1999 Eröffnung einer Handlauffabrik in New Jersey, USA
  • 2000 Übernahme einer Förderbandfabrik in Polen
  • 2001 Erwerb der Mehrheit an einem indischen Förderbandwerk Kauf einer Schlauchfabrik in Italien
  • 2007 Eröffnung einer neuen Schlauchfabrik in China
  • 2008 Verlagerung der Handlaufproduktion nach Shanghai, China Kauf einer Vertriebsgesellschaft für medizinische Handschuhe in Brasilien
  • 2009 Abschluss eines Joint-Ventures für eine Förderbandfabrik in China
  • 2010 Bau einer neuen Handschuhfabrik in Thailand Gründung einer Vertriebsgesellschaft für Hydraulikschläuche in Brasilien
  • 2011 Aufbau einer Porzellanformen-Fertigung mit Joint-Venture-Partnern in Malaysia
  • 2012 Größte Übernahme der Unternehmensgeschichte durch Akquisition von Latexx Partners, einer Handschuhfabrik in Malaysia

Glossar

A ATX (Austrian Traded Index) Leitindex der Wiener Börse

Ausschüttungsquote

siehe Pay-out-Ratio

B

Börsenkapitalisierung

Anzahl der Aktien multipliziert mit Aktienkurs, absoluter Börsenwert eines Unternehmens

Butadien

Organische, zweifach ungesättigte chemische Verbindung die unter anderem zur Herstellung von synthetischem Latex verwendet wird. Nebenprodukt der Petrochemie

C

CAGR (Compound Annual Growth Rate)

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate über einen bestimmten Zeitraum

Compliance

Regelkonformität, meint die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes in Unternehmen

Corporate Governance

Verhaltensregeln für die verantwortungsvolle Führung und Kontrolle eines Unternehmens, festgehalten im Österreichischen Corporate Governance Kodex

D DAX

Deutscher Aktienindex, in dem die größten deutschen 30 Unternehmen vertreten sind

Director's Dealings

Bezeichnet Wertpapiergeschäfte des Managements von börsennotierten Gesellschaften mit Aktien des eigenen Unternehmens

Directors and Officers (D&O)-Versicherung

Vermögensschadenshaftpflichtversicherung, die ein Unternehmen für seine Organe und leitenden Angestellten abschließt

Dividenden-Ex-Tag

Tag, an dem die Höhe der Dividende vom Aktienkurs abgeschlagen wird

E

EBIT (Earnings Before Interest and Taxes)

Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Betriebsergebnis

EBIT-Marge EBIT im Verhältnis zu den Umsatzerlösen

EBITDA (Earnings Before Interest,

Taxes, Depreciation and Amortization) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und

Abschreibungen

EBITDA-Marge EBITDA im Verhältnis zu den Umsatzerlösen

Eigenkapitalquote Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme

Eigenkapitalrentabilität

Verzinsung des Eigenkapitals gemessen am Ergebnis nach Steuern

Elastomer

Formfeste, aber elastisch verformbare Kunststoffe

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) Synthetischer Kautschuk

IFRS (International Financial

I

Reporting Standards)

Rechnungslegungsvorschriften, die vom International Accounting Standards Board (IASB) entwickelt werden. Sie umfassen neben den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den International Accounting Standards (IAS) des IASB auch die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC)

ISO (International Organization for Standardization)

Institut zur Koordination weltweiter Normen

K Key Account Management

Eine Form der Marketingorganisation. Bevorzugte Behandlung von Abnehmern, die eine Schlüsselposition für den Erfolg einer Unternehmung einnehmen

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Aktienkurs dividiert durch Gewinn je Aktie

N

Naturlatex

Milchsaft des Kautschukbaums, der durch Anritzen der Rinde gewonnen wird

Nitril

Überbegriff für eine Gruppe chemischer Verbindungen, bei Semperit Grundstoff für synthetische Handschuhe

O

Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD)

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Zusammenschluss von 30 Industriestaaten mit dem Ziel, wirtschaftliches Wachstum und Welthandel zu fördern

P

Pay-out-Ratio

Ausschüttungsquote, Anteil des Gewinns, der in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird

Polypropylen (PP)

Thermoplastisch schweißbarer Kunststoff aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, der sich durch große Härte, Steifigkeit und Wärmebeständigkeit auszeichnet und sich umweltfreundlich entsorgen lässt

R

Rückstellung

Bilanzielle Vorsorge für künftige Verpflichtungen, deren Ausmaß und Fälligkeit sich nicht explizit bestimmen lassen

S

Sektor Medizin

Der Sektor Medizin umfasst das Segment Sempermed

Sektor Industrie

Der Sektor Industrie umfasst die Segmente Semperflex, Sempertrans und Semperform

Spotpreis

Preis für die sofortige, effektive Beschaffung eines bereits produzierten, vereinheitlichten Handelsobjekts

T

Trade Working Capital

Das Trade Working Capital berechnet sich aus den Bilanzpositionen Vorräten zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

V

Vinyl

Thermoplastischer Kunststoff, z.B. Polyvinylchlorid (PVC)

Kontakt

Semperit AG Holding
Modecenterstraße 22
1031 Wien, Österreich Finanzkalender 2013
Tel.: +43 1 79 777-0
Fax: +43 1 79 777-600
www.semperitgroup.com 21.3.2013 Veröffentlichung des Jahresabschlusses
2012 und Bilanzpressekonferenz
Investor Relations
Tel.: +43 1 79 777-210
[email protected]
30.4.2013 Hauptversammlung, Wien
7.5.2013 Dividenden-Ex-Tag
www.semperitgroup.com/ir 14.5.2013 Dividenden-Zahltag
14.5.2013 Bericht über das 1. Quartal 2013
Adresse
n de
r
Sem
perit Gruppe
13.8.2013 Halbjahresfinanzbericht 2013
www.semperitgroup.com/de/kontakt 12.11.2013 Bericht über das 1. – 3. Quartal 2013

Impressum

Medieninhaber: Semperit Aktiengesellschaft Holding, Modecenterstraße 22, 1031 Wien, Österreich

Disclaimer

In diesem Bericht ist mit "Semperit" oder "Semperit Gruppe" der Konzern gemeint, mit "Semperit AG Holding" oder "Semperit Aktiengesellschaft Holding" wird die Muttergesellschaft (Einzelgesellschaft) bezeichnet.

Wir haben diesen Bericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung (Redaktionsschluss: 19. März 2013). Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Dieser Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.

Fotografie: www.felixmultimedia.at, www.luishernanherreros.com, Andreas Hofer, PALFINGER AG, www.pertramer.at, Ludwig Schedl, Semperit, Hartwig Zögl

Konzept, Beratung und Projektmanagement: Mensalia Unternehmensberatung GmbH, 1070 Wien Dieser Geschäftsbericht wurde im Auftrag der Semperit AG Holding von Mensalia (www.mensalia.at) erstellt.

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