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Schwälbchen Molkerei AG

Management Reports Sep 10, 2015

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Management Reports

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SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG

Zwischenbericht zum 30. Juni 2015

Wirtschaftliches Umfeld

Die im ersten Halbjahr 2015 für die deutsche Milchwirtschaft anhaltende Marktschwäche ging von einer verhaltenen Nachfrage auf den Drittlandmärkten, aber auch hierzulande aus. Damit setzte sich dieAbsatzschwäche von Milch- und Käseerzeugnissen auf den Exportmärkten, die sich bereits im Verlauf von 2014 mit dem nachlassenden Asien-Export und dem russischen Importstopp zeigte, in der ersten Jahreshälfte 2015 fort. Demzufolge hat im Vorjahresvergleich eine grundlegende Umkehr der Exportbedingungen stattgefunden, was die Branche nur bedingt kompensieren konnte. Zunächst kamen der Spotmarkt und dann die wichtigen Rohstoffverwendungen wie Butter und Milchpulver, Käse und Molkenpulver unter starken Preisdruck. Eine zwischenzeitlich kurze Preisstabilisierung im Februar und März war nicht von Dauer.

Einhergehend mit der zusätzlichen Unsicherheit aller Marktbeteiligten über das Rohstoffaufkommen nach dem EU-weiten Milchquotenende am 31. März 2015 konnte der Lebensmittelhandel erhebliche Preisreduzierungen bei den Molkereien durchsetzen. Im Zuge der neuen Kontraktverhandlungen für Konsummilch und Frischprodukte gingen auch deren Abgabepreise ab Mai deutlich zurück.

Seit dem Jahresanfang blieben die Rohmilchanlieferungen an die Molkereien zunächst noch unter dem Vorjahr, womit die Milcherzeuger die hohen Strafabgaben im letzten Quotenjahr mindern wollten.Erst ab Mitte Mai lag das Rohstoffaufkommen hierzulande etwas über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zu den weit niedrigerenAbgabepreisen der Molkereien gaben die Auszahlungspreise an die Landwirte relativ weniger nach.

Obgleich des sehr schwierigen Marktumfeldes konnte die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im ersten Halbjahr 2015 einen durchaus erfreulichen Geschäftsverlauf verzeichnen und dem entsprechend die Ertragslage leicht verbessern. Dies bei einem in der weiten Region überdurchschnittlichen Milchauszahlungspreis. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich infolge des ungünstigen Jahresstarts ein im Vorjahresvergleich geringeres Ergebnis. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH konnte trotz der auch im Zustellhandel für Großverbraucher intensiven Wettbewerbsbedingungen die gute Marktstellung ausbauen und bei der Ertragskraft weiter zulegen.

Produktion und Absatz

Die Milchverarbeitung der SCHWÄLBCHEN AG lag in der ersten Jahreshälfte 2015 mit 68,9 Mio. kg etwas unter dem Vorjahr (Vj. 71,3 Mio. kg).

Abgesehen von der allgemein hohen Verbraucherakzeptanz des qualitativ hochwertigen SCHWÄLBCHEN-Sortiments gingen vom zu kühlen Frühjahr kaum witterungsbedingt positive Absatzimpulse für dieSauermilchprodukte, dasKaffeegetränk Caffreddo und das JoghurtgetränkAyran aus. Die Herstellung von großvolumigen Gebinde-Einheiten wurde ausgebaut.

Umsatz

Aufgrund der nach drei rückläufigen Preisrunden weit unter Vorjahr liegenden Abgabepreise sind die Umsätze der SCHWÄLBCHEN AG vor allem preisbedingt um 18,2% auf 46,3 Mio. € (Vj. 56,7 Mio. €) gesunken. Umsatz schmälernd wirkten zudem die planmäßige Abgabe einer H-Milch-Handelsmarke sowie die leicht geringere Milchverarbeitung. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich ein preis- und mengenbedingter Umsatzrückgang um 34,3% auf 3,9 Mio. € (Vj. 5,9 Mio. €).

Im Großverbrauchersegment verringerten sich bei der Frischdienst GmbH einschließlich der Wiese GmbH und der Ullrich GmbH die Umsatzerlöse teilkonsolidiert um 11,8% auf 46,7 Mio. € (Vj. 53,0 Mio. €).

In der Unternehmensgruppe lag der konsolidierte Halbjahresumsatz mit 87,0 Mio. € niedriger (Vj.100,4 Mio. €).

Wirtschafts- und Ertragslage

Ungeachtet der Umsatzrückgänge kam jedoch sowohl bei der SCHWÄLBCHENMOLKEREIAGalsauchbeiderSCHWÄLB-CHEN Frischdienst GmbH ein höheres Wertschöpfungspotential zum Tragen. So konnten die in den beiden Tätigkeitsfeldern gut aufgestellten Unternehmen die erfreuliche Geschäftsentwicklung vom Vorjahr fortsetzen und im ersten Halbjahr 2015 die jeweilige Ertragslage erhöhen.

Bei derSCHWÄLBCHENAGnahm durch strukturelle und operative Fortschritte der Rohertrag auf 14,39 Mio. € (Vj. 13,49 Mio. €) zu, der Halbjahresüberschuss erhöhte sich auf 1,39 Mio. € (Vj. 1,24 Mio. €). Dies unter Beachtung eines sehr wettbewerbsfähigen Milchpreises sowie erheblicherVertriebs- und Marketingleistungen. Dahingegen musste die Harzmolkerei GmbH mit 0,10 Mio. € (Vj. 0,17 Mio. €) ein geringeres Halbjahresergebnis hinnehmen. Die Frischdienst GmbH konnte teilkonsolidiert mit 0,82 Mio. € (Vj. 0,55 Mio. €) den Halbjahresüberschuss deutlich steigern.

Gemäß der Einzelergebnisse stieg das konsolidierte Halbjahresergebnis auf bemerkenswerte 1,45 Mio. € (Vj. 1,10 Mio. €).

Vermögens- und Finanzlage

Bei der SCHWÄLBCHEN AG sowie im Konzern war die Vermögens- und Finanzlage weiterhin geordnet und die Liquidität jederzeit ausreichend gegeben.

Ausblick

Die große Ungewissheit über die künftige Milchmarktentwicklung bleibt für alle Marktteilnehmer bestehen. Hinzu kommt nach dem Quotenende die gestiegene Volatilität auf den Teilmärkten für Milch- und Käseerzeugnisse. Seit Mitte Mai liegen in Deutschland die Rohstoffanlieferungen zwar eher leicht, in einigen EU-Nachbarstaaten aber umso stärker über Vorjahr. Auch in anderen Teilen der Welt expandiert die Milcherzeugung. Gleichzeitig kann der Nachfragerückgang in den großen Importländern China und Russland nur teilweise durch AusfuhreninandereAbnehmerländerausgeglichenwerden.Diese Exportschwierigkeiten machen es der Molkereibranche nicht leicht, die über den Inlandsbedarf hinausgehenden Milchmengen abzusetzen. Eine Wende ist bislang noch nicht in Sicht.

Die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG wird in den kommenden Monaten von den niedrigeren Abgabepreisen für Konsummilch und Frischprodukte bei zugleich weniger nachgebenden Auszahlungspreisen beeinflusst. Daher wird das Umsatzminus bestehen bleiben. Dank der besseren betrieblichen Wertschöpfung sollte die SCHWÄLBCHEN AG aber eine zumindest zufriedenstellendeErtragsentwicklung vollziehen können. Dies ebenfalls durch gezielte Kostenoptimierungen und Rationalisierungen. Von daher besteht Zuversicht, dass das gute Vorjahresergebnis auch im Berichtsjahr 2015 zu erreichen ist. Darüber hinaus stehen die Produktneueinführung einer regionalen Spezialität und kontinuierlich intensive Marketingmaßnahmen an.

Die Harzmolkerei GmbH wird bei Fortgang des derzeitigen Geschäftsverlaufs noch etwas zulegen können, aber auf Jahressicht unter dem Ertragsniveau desVorjahres liegen.Für die Frischdienst GmbH ist auch im zweiten Halbjahr von niedrigeren Umsatzerlösen auszugehen.Aus der operativ spürbar besseren Geschäftsentwicklung wird aber ein über dem Vorjahr liegendes Ergebnis resultieren.

Sonstige Mitteilungen

Seit dem Jahresanfang haben sich keine wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Chancen und Risiken über die künftige Entwicklung ergeben.NachAblauf des erstenHalbjahres 2015 sind bis zur Aufstellung des Zwischenberichts keine wesentlichen Ereignisse bekannt geworden, die die Vermögens- und Ertragslage sowie das Risiko-/Chancenprofil wesentlich verändern. Dem Zwischenbericht zum 30.06.2015 liegen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde wie dem Jahresabschluss 2014. Der Zwischenbericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer.

Bad Schwalbach, im August 2015

Der Vorstand

Günter Berz-List

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