
# Zwischenbericht
## zum 30.06.2023
# Inhalt
Zwischenlagebericht
Konzern-Bilanz zum 30.06.2023
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zum 30.06.2023
Konzern-Anhang zum 30.06.2023
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
# SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG
## Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2023
## Wirtschaftliches Umfeld
Schon lange vor dem Jahreswechsel war klar, dass die historisch einmalige Preishausse des Milchmarktes im vorigen Jahr nicht ohne Auswirkungen bleibt, weder auf die Nachfrageseite noch auf das Rohstoffangebot. Erwartungsgemäß haben die Markt-regulierenden Kräfte ihre Wirkung voll entfaltet. Rückblickblickend folgte dem Preissprung im Vorjahr ein Preissturz, dessen niedriges Niveau im bisherigen Jahresverlauf 2023 anhält. Einerseits führten die rekordhohen Verkaufspreise dazu, dass der Abverkauf von vielen Milch- und Käseerzeugnissen spürbar nachließ, was inflationsbedingt im Inland, vor allem aber im Export festzustellen war. So waren bereits im letzten Herbst die Butter- und Milchpulver-Notierungen auf mehrjährige Tiefstände zurückgegangen. Auch die Käse- und Molkenpulver-Notierungen sowie die losen Versandmilch-Preise fielen stark zurück.
Andererseits stimulierten die ebenfalls rekordhohen Auszahlungspreise die Milchanlieferung der Landwirte. Das Rohstoffaufkommen lag hierzulande in der ersten Jahreshälfte 2023 mit plus 2,5\% deutlich über der Vorjahreslinie und auch die Milchinhaltsstoffe hatten wieder höhere Gehalte. Resultierend aus einer zu hohen Anlieferungsmenge und gesunkenen Verkaufspreisen gaben die Erzeugerpreise seit dem Jahresanfang spürbar nach. Damit haben sich ganzheitlich betrachtet die Milchmärkte gegenüber dem Vorjahr komplett umgekehrt. Dies war nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit festzustellen und betraf auch viele Drittländer.
Für die Milch-verarbeitende Industrie bestehen die Unsicherheiten im Kontext des Ukrainekrieges fort sowie die hohen Kostensteigerungen vieler Komponenten und Betriebsmittel die Branche belasten. Das gilt besonders für die Molkereien, die den Lebensmittelhandel mit kleinteiligen Produkten beliefern. Zur Jahresmitte bleibt die Inflationsrate in Deutschland mit 6,4\% hoch, woran die Lebensmittel-Inflation mit 13,7\% und die für Molkereiprodukte mit 22,3\% einen preistreibenden Anteil hat. Die anhaltend hohe Inflation beeinflusst das Kaufverhalten der Verbraucher, demzufolge nicht nur weniger, sondern vor allem preisgünstiger gekauft wird, was die Discountund Handelsmarken bevorteilt.
In Anbetracht des sehr volatilen Milchmarktes, mit starken Preis- und Mengen-Schwankungen, hat sich die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im ersten Halbjahr 2023 zumindest behaupten können. Auf Basis eines preisbedingten Umsatzanstieges konnte ein positives Halbjahresergebnis erreicht werden. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH profitierte von dem sich erholenden Außer-Haus-Markt und konnte mit dem Zustellungshandel an Großverbraucher einen erfreulichen Geschäftsverlauf realisieren. Die beiden Frischdienst-Gesellschaften erzielten über die Umsatzerhöhung hinaus einen deutlichen Halbjahresüberschuss.
## Produktion und Absatz
Bei der SCHWÄLBCHEN AG ging die Milchverarbeitung im ersten Halbjahr 2023 auf 62,2 Mio. kg (Vj. 66,8 Mio. kg ) zurück, was auf eine um 6,6\% niedrigere Eigenanlieferung der Landwirte zurückzuführen war. Dies gegenläufig zu einem bundesweit höheren Rohstoffaufkommen.
Die bis weit ins Frühjahr kühle und regenreiche Witterung ließ den Abverkauf der To-Go-Milchgetränke nicht in Schwung kommen. Deshalb mussten große Rohstoffmengen am Versandmilchmarkt unverarbeitet abgegeben werden. Erst ab Ende Mai stimulierten die sommerlichen Temperaturen den Absatz des Kaffeegetränks CAFFREDDO, von Körfez-Ayran und der Sauermilchprodukte.
Weiterhin stellten die oftmals angespannten Lieferketten eine große Herausforderung im Tagesgeschäft dar.
# Konzernumsatz
Durch die seit dem Jahresbeginn in vielen Produktgruppen nochmals angehobenen Verkaufspreise entstand ein zum Vorjahreszeitraum erheblich höheres Abgabepreisniveau. Dies hat den Umsatz der SCHWÄLBCHEN AG um 15,0\% auf 62,1 Mio. $€$ (Vj. 54,0 Mio. €) ansteigen lassen. Unter Beachtung des zugleich geringeren Verarbeitungsvolumens wirkte sich der Preishebel demnach stärker auf die Umsatzentwicklung aus.
Bei der Frischdienst GmbH ließen die in vielen Warengruppen einkaufsseitig begründet, höheren Verkaufspreise die Umsatzerlöse um 18,2\% auf teilkonsolidiert 60,4 Mio. $€$ (Vj. 51,1 Mio. €) ansteigen. Die teils erhebliche Verteuerung in den Sortimentsbereichen war maßgeblich auf die hohe Lebensmittel-Inflation zurückzuführen. Bei dem dynamischen Umsatzverlauf war auch zu berücksichtigen, dass die Anfangsmonate 2023 entgegen dem Vorjahr nicht mehr unter Pandemie-Restriktionen standen.
Infolge der positiven Umsatzentwicklung in beiden Geschäftsfeldern erhöhte sich der konsolidierte Halbjahresumsatz der SCHWÄLBCHEN-Konzern auf 116,3 Mio. € (Vj. 97,5 Mio. €).
## Konzern-Wirtschafts- und -Ertragslage
Die im Vorjahresvergleich deutlich höheren Abgabepreise wirkten sich positiv auf den Rohertrag der SCHWÄLBCHEN AG im ersten Halbjahr 2023 aus. Dem entgegen beeinflussten der schwächere Umsatzanteil an Spannenstärkeren To-Go-Getränken und die niedrigen Versandmilchpreise den Rohertrag nachteilig. Ganzheitlich nahm der Rohertrag in der ersten Jahreshälfte auf 15,1 Mio. € (Vj. 14,2 Mio. €) zu, dies bei einem sehr wettbewerbsfähigen Auszahlungspreis an die Landwirte. Die Rohertragsspanne lag jedoch bei geringeren 24,6\% (Vj. 26,2\%). Obwohl bei etlichen Aufwandspositionen nach wie vor ein hohes Kostenniveau herrschte, wurde mit 0,25 Mio. $€$ ein positives Halbjahresergebnis erreicht (Vj. -0,49 Mio. €).
Die Erholung des Außer-Haus-Marktes, nunmehr auch in den urbanen Großräumen, konnte sich die Frischdienst GmbH gut zu eigen machen. Das erfolgreiche Geschäftsmodell der Zustellung an Großverbraucher kam von den Frischdienst-Standorten Mainz und Ilisfeld aus wieder vollauf zum Tragen. Über die Umsatzsteigerung und Rohertragsverbesserung hinaus zeigte sich trotz noch immer hoher Kostenbelastungen ein erfreulicher Geschäftsverlauf. Die Frischdienst GmbH erzielte einen teilkonsolidierten Halbjahresgewinn in Höhe von 1,64 Mio. $€$ (Vj. -0,37 Mio. $€$ ); dies zeigt eine eindrucksvolle Kehrtwende des Ergebnisses binnen zwölf Monaten.
Der teils deutlich besseren Ertragslage der Einzelgesellschaften folgend, drehte sich auch das Ergebnis der SCHWÄLBCHEN-Konzern mit einem konsolidierten Halbjahresüberschuss von 1,89 Mio. € (Vj. -0,86 Mio. €) in ein beachtliches Plus.
Konzern-Vermögens- und -Finanzlage
Sowohl bei der SCHWÄLBCHEN AG als auch konzernweit war die Vermögens- und Finanzlage geordnet und die Liquidität jederzeit ausreichend gegeben.
## Ausblick
Nach wie vor belasten die Konjunkturschwäche, die Inflationsfolgen, der Klimawandel und die vorgesehene Energiewende sowie die Ereignisse im Ukraine-Krieg unsere Gesellschaft. Das alles betrifft die Wirtschaft und die Menschen als Endverbraucher. In dieser Gemengelage agiert der SCHWÄLBCHEN-Konzern in einem unsicheren und hoch-volatilen Umfeld. Zahlreiche Einflussfaktoren üben Druck auf die Geschäftslage aus sowie sich in den letzten Monaten zudem die Wettbewerbsintensität nochmals verschärft hat.
Sowohl die höhere Rohstoffmenge als auch der Nachfragerückgang in vielen Absatzbereichen sind ursächlich für die Marktschwäche, die auch im Spätsommer noch anhält. Zwar gehen die Notierungen für Butter, Käse und Milchpulver nicht weiter zurück, aber bislang kommt der Milchmarkt absatzseitig nicht richtig in Schwung. Die
Abgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte sind Anfang Juli deutlich abgesenkt worden. Das reduzierte Preisniveau von Trinkmilch, Sahne, Quark und Joghurt folgt damit den zurückgegangenen Notierungen der anderen volumenstarken Rohstoffverwendungen. Dieser Preisrückgang wurde vom Lebensmittelhandel auch offensiv kommuniziert. Wann und in welchem Maße das niedrigere Preisniveau zu Absatzimpulsen führt, sei es im Inland oder ins Ausland, ist noch nicht absehbar. Die weitere Milchanlieferung sollte demgegenüber aufgrund von zwei Effekten tendenziell zurückgehen. Zum einen schwindet mit der Absenkung der Auszahlungspreise deren stimulierender Anreiz zur Milcherzeugung, zum anderen herrscht in einigen Landesteilen erneut Trockenheit vor, die die Futtergrundlage verschlechtert.
In Anbetracht von hohen Preisen sind die deutschen Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf dafür bekannt, mit diesem Teil der Inflation umgehen zu können, indem vielfältige Kaufoptionen ergriffen werden. So werden die Preise noch intensiver verglichen, Markenprodukte werden vornehmlich zu Aktionspreisen und nicht zum regulären Regalpreis gekauft, vor allem aber greifen die Konsumenten zu den preisgünstigeren Handelsmarken. Letztere sind im Molkereiprodukte-Segment mit sehr hohen Marktanteilen eine dominierende Größe.
Die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG wird in der zweiten Jahreshälfte von den abgesenkten Abgabepreisen für Konsummilch und Frischprodukte stark beeinflusst. Einhergehend mit einer geringeren Verarbeitungsmenge wird sich die bisherige Umsatzdynamik im Jahresverlauf daher deutlich abschwächen. Unter den kaum sommerlichen Temperaturen der letzten Wochen leidet der Verkauf der Spannen-stärkeren Kaffeegetränke und von Ayran. Es bleibt abzuwarten, in welcher Relation sich die ebenfalls deutlich rückläufigen Auszahlungspreise auf den Rohertrag auswirken. Um auch im Gesamtjahr 2023 ein operativ positives Ergebnis zu erreichen, sollen weitere Kostenoptimierungen und Rationalisierungen erfolgen. Hierbei wird ein erheblich höherer Personalaufwand zu berücksichtigen sein.
Die Frischdienst GmbH sollte basierend auf der anerkannten Sortimentskompetenz und mit den hohen Logistikund Service-Leistungen den erfolgreichen Geschäftsverlauf fortsetzen können. Hierzu bleibt die Handelsspanne wegen der schwankenden Einkaufs- und Verkaufspreise im Fokus, ebenso wie die weitere Kostenentwicklung und diese ebenfalls unter Beachtung eines höheren Lohn- und Gehaltsniveaus.
# Sonstige Mitteilungen
Der SCHWÄLBCHEN-Konzern ist in den letzten Jahren, wie viele Unternehmen in diesen beiden Geschäftsfeldern, mehrfach von externen Krisen betroffen worden. Von daher gelten die in den Risikoberichten der letzten Jahresabschlüsse hierzu gemachten Aussagen weiterhin.
Bei der SCHWÄLBCHEN AG kam es am 28. Juni 2023 zu einem IT-Sicherheitsvorfall in Teilbereichen der EDVInfrastruktur. Durch den Cyberangriff war die Erreichbarkeit und Kommunikationsfähigkeit des Unternehmens über einige Wochen sehr beeinträchtigt. Die laufende Produktion und Logistik waren nicht betroffen, sodass der operative Molkereibetrieb weiterlaufen konnte. Offen ist, inwieweit Unternehmensdaten von unberechtigten Dritten erlangt wurden. Die SCHWÄLBCHEN AG arbeitet hierbei eng mit den Sicherheitsbehörden und externen IT-Sicherheitsdienstleistern zusammen. An der vollständigen Wiederherstellung der Systeme wird ebenfalls mit Unterstützung externer IT-Dienstleister gearbeitet.
Abgesehen von dem IT-Sicherheitsvorfall haben sich seit dem Jahresanfang keine wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Chancen und Risiken über die künftige Entwicklung ergeben.
Dem Konzernzwischenlagebericht zum 30.06.2023 liegen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde wie dem Jahresabschluss 2022. Der Konzernzwischenlagebericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer.
Bad Schwalbach, im August 2023
Der Vorstand
Günter Berz-List
Konzern-Bilanz zum 30. Juni 2023 nach HGB
der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach
| Aktiva | | Anhang | $\begin{gathered} 30.06 .2023 \\ € \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 31.12 .2022 \\ T € \end{gathered}$ |
| :--: | :--: | :--: | :--: | :--: |
| A. Anlagevermögen | | 1 | | |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | | 2 | | |
| 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | | | 254.448 .24 | 322 |
| 2. Geschäfts- oder Firmenwert | | 3 | 1,00 | 0 |
| 3. Geleistete Anzahlungen | | | 76.670 .26 | 77 |
| | | | 331.119 .50 | 399 |
| II. Sachanlagen | | 4 | | |
| 1. Grundstücke und Bauten | | | 13.102.280.40 | 13.336 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | | | 3.570 .214 .73 | 3.859 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und | | | | |
| Geschäftsausstattung | | | 2.850.976.61 | 3.153 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | | | 2.898.552.18 | 569 |
| | | | 22.422.023.92 | 20.917 |
| III. Finanzanlagen | | | | |
| 1. Beteiligungen | | 5 | 190.355 .60 | 190 |
| | | | 22.943.499.02 | 21.506 |
| B. Umlaufvermögen | | | | |
| I. Vorräte | | 6 | | |
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | | | 2.858.293.09 | 2.779 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | | | 186.896.00 | 466 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | | | 7.033.336.39 | 7.313 |
| | | | 10.078.525.48 | 10.558 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | | 7 | | |
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | | | 22.651.545.94 | 18.876 |
| 2. Sonstige Vermögensgegenstände | | | 2.999.309.07 | 4.382 |
| | | | 25.650.855.01 | 23.258 |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | | 8 | 15.527.250.79 | 11.201 |
| | | | 51.256.631.28 | 45.017 |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | | | 94.665 .37 | 43 |
| D. Aktive latente Steuern | | 9 | 3.565 .21 | 5 |
| | | | 74.298.360.88 | 66.571 |

Konzern - Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1. Januar 2023 bis 30. Juni 2023 nach HGB
der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG,
Bad Schwalbach

# Konzern-Anhang der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG nach HGB vom 01. Januar 2023 bis 30. Juni 2023, Bad Schwalbach
## Allgemeine Angaben
Der Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG, Bad Schwalbach (Amtsgericht Wiesbaden, HRB 16179) wurde gemäß §§ 290 ff. HGB sowie des AktG aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
## Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG werden neben der Muttergesellschaft zwei inländische Tochtergesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.
## Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung für Unternehmen, die aufgrund eines Erwerbs nach dem 31.12.2009 erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Erwerbsmethode zu dem Zeitpunkt vorgenommen, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile wird mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände und Schulden entspricht. Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wird, wenn er auf der Aktivseite entsteht, als Geschäfts- oder Firmenwert und, wenn er auf der Passivseite entsteht, unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Die Kapitalkonsolidierung der Tochtergesellschaften, die vor dem 01.01.2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde weiterhin nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 HGB a.F.) durchgeführt. Dabei entstandene aktivische Unterschiedsbeträge ( $314 \mathrm{TE})$ und passivische Unterschiedsbeträge ( 468 TE ) wurden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinander aufgerechnet sowie Umsatzerlöse und andere Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet und Zwischengewinne eliminiert.
Die auf Konzernfremde entfallenden Anteile am Eigenkapital der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften werden als nicht beherrschende Anteile innerhalb des Konzerneigenkapitals gesondert ausgewiesen. Im Berichtszeitraum 2022 wurden nicht beherrschende Anteile in Höhe von 5\% an der SCHWÄLBCHEN Frischdienst Südwest GmbH erworben. Die Transaktion wird als Kapitalvorgang zwischen den Eigenkapitalgebern abgebildet. Der zum Erwerbszeitpunkt entstandene aktivische Unterschiedsbetrag wurde mit den Gewinnrücklagen der Mehrheitsgesellschafter des Konzerns verrechnet.
## Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Abschlüsse der SCHWÄLBCHEN AG sowie der Tochtergesellschaften werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der
in den Konzern einbezogenen Gesellschaften sind auf den Bilanzstichtag des Konzerns aufgestellt.
Das (1) Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten bzw. Herstellungskosten ( $\S 255$ Abs. 2 bis 3 HGB) bilanziert.
Die (2) immateriellen Vermögensgegenstände werden linear (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von bis zu fünf Jahren) abgeschrieben. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nicht aktiviert.
Der aktivierte (3) Geschäfts- oder Firmenwert wurde entsprechend seiner geschätzten Nutzungsdauer von 5 Jahren abgeschrieben.
Die (4) Sachanlagen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf linear abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen einheitliche Nutzungsdauern zugrunde: Be-triebs- und Geschäftsgebäude 25-33 Jahre, Grundstückseinrichtungen 10-20 Jahre, Technische Anlagen und Maschinen 6-20 Jahre, Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-14 Jahre.
Die (5) Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt.
Außerplanmäßige Abschreibungen im Anlagevermögen werden durchgeführt, falls Ereignisse oder Umstände eingetreten sind, die eine dauerhafte Wertminderung der Vermögensgegenstände erwarten lassen.
Bei den (6) Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren grundsätzlich mit ihren Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten bzw. niedrigeren Nettoveräußerungswerten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Berücksichtigung einer verlustfreien Bewertung zum Bilanzstichtag angesetzt. Als Verbrauchsfolgeverfahren kommt die FiFo-Methode zur Anwendung. Finanzierungskosten sind nicht Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, führen zu Abwertungen.
(7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden für erkennbare Ausfallrisiken Einzelwertberichtigungen und für das allgemeine Kreditrisiko Pauschalwertberichtigungen von 1\%-3\% (Vj. 1\%-5\%) gebildet.
(8) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert.
Die (13) Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gebildet. Als Berechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, ein Einkommenstrend von 0,0\% (Vj. Einkommenstrend 0,0\%), ein Rententrend von 2,0\% (Vj. 1,5\%) und eine Fluktuationsrate von 0,0\% (Vj. 0,0\%) zugrunde gelegt.
Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt. Als Abzinsungsfaktor wurde der dazu von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,83\% (1,78\%) angesetzt. Die erforderliche Zuführung aufgrund der durch das BilMoG geänderten Bewertung bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird bis zum 31. Dezember 2024 mit jährlich 1/15 berücksichtigt (Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB).
Die (14) Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert.
Die (15) Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.
# Erläuterungen der Konzernbilanz
Die Entwicklung des (1) Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Berichtszeitraums im Anlagespiegel dargestellt.
| Angaben zum Anteilsbesitz | Beteiligung |
| :--: | :--: |
| Konsolidierungskreis: | |
| SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH, Mainz | 95,00 |
| SCHWÄLBCHEN Frischdienst Südwest GmbH, Ilisfeld ${ }^{1)}$ | 100,00 |
| Assoziierte Unternehmen: | |
| COMO food + service GmbH, Mainz ${ }^{112)}$ | 50,00 |
| 1) Anteilsbesitz der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH | |
| 2) Die Beteiligung wurde wegen der untergeordneten Bedeutung nach § 311 Abs. 2 HGB zu Anschaffungskosten bilanziert. | |
Die (7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen $0 \mathrm{~T} €(\mathrm{~V} .0 \mathrm{~T} €$ ). In den sonstigen Vermögensgegenständen sind rechtlich noch nicht entstandene Ansprüche aus Steuerentlastungen in Höhe von $123 \mathrm{~T} €(\mathrm{~V}$ ). $123 \mathrm{~T} €$ ) bilanziert.
Die bilanzierten (9) aktiven latenten Steuern resultieren aus der Zwischenergebniseliminierung. Eine Aktivierung von primären latenten Steuern auf temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen wurde nach § 298 Abs. 1 i.V.m. §274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht vorgenommen. Temporäre Differenzen bestehen beim Anlagevermögen mit $130 \mathrm{~T} €$ (aktiv), aus nutzbaren Vorteilen steuerlicher Verlustvorträge mit $580 \mathrm{~T} €$ (aktiv), bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit $2.375 \mathrm{~T} €$ (aktiv), bei sonstigen Rückstellungen mit $90 \mathrm{~T} €$ (aktiv). Bei der Bewertung daraus resultierender latenter Steuern wurde ein durchschnittlicher Konzernsteuersatz von 27,83\% (15,0\% für KSt, $5,5 \%$ für SolZ und 10,8\% bis 13,5\% für GewSt) zugrunde gelegt.
Das (10) Gezeichnete Kapital der SCHWÄLBCHEN AG ist in 1.400.000 Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von 2,60 €/Aktie am Grundkapital eingeteilt. Die im Jahr 2008 über die Börse getätigten Käufe von 100.000 Stück (Sept. 14.851, Okt. 55.149, Nov. 30.000) eigenen Aktien dienten der Kursstabilität, Liquiditätsanlage und der allgemeinen Marktsicherung. Auf (11) Eigene Anteile entfallen $260 \mathrm{~T} €$ des (11) Gezeichneten Kapitals, anteilig 7,14\%. Ziel des Kapitalmanagements ist die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, die Stärkung der Eigenkapitalbasis und eine adäquate Verzinsung des Kapitals. Aus den Jahresergebnissen werden regelmäßig Zuführungen zu den Gewinnrücklagen getätigt.
In (12) Andere Gewinnrücklagen wurden keine Beträge eingestellt.
(13) Rückstellungen für Pensionen werden am Bilanzstichtag aufgrund der Anwendung des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB in Höhe von $83 \mathrm{~T} €(\mathrm{~V} .110 \mathrm{~T} €$ ) nicht angesetzt. Zudem resultiert aus der Abzinsung dieser Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der
vergangenen zehn statt sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 60 T€ (Vj. 282 T€). Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt.
Die (14) sonstigen Rückstellungen enthalten überwiegend Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten aus ausstehenden Abrechnungen und Eingangsrechnungen in Höhe von 7.597 T€ (Vj. 6.993 T€) sowie Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich in Höhe von 1.478 T€ (Vj. 963 T€). Die Kundenverpflichtungen betreffen vor allem Werbekostenzuschüsse und Rückvergütungen. Die Höhe der Lieferantenverpflichtungen bestimmt sich anhand von Einflussfaktoren, die erst in der Zukunft feststehen und geschätzt werden.
(15) Verbindlichkeiten
| Verbindlichkeitenspiege ${ }^{(2)}$ | Stand <br> T€ | Restlaufzeit bis 1 Jahr T€ | Restlaufzeit über 1 Jahr T€ | Restlaufzeit <br> über 5 Jahre |
| :--: | :--: | :--: | :--: | :--: |
| | | | | T€ |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | $\begin{gathered} 3.281 \\ (3.586) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 573 \\ (585) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 2.708 \\ (3.001) \end{gathered}$ | 805 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | $\begin{gathered} 18.761 \\ (14.933) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 18.761 \\ (14.933) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 0 \\ (0) \end{gathered}$ | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | $\begin{gathered} 4.657 \\ (4.668) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 4.657 \\ (4.668) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 0 \\ (0) \end{gathered}$ | 0 |
| davon aus Steuern | $\begin{gathered} 296 \\ (171) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 296 \\ (171) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 0 \\ (0) \end{gathered}$ | |
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | $\begin{gathered} 0 \\ (0) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 0 \\ (0) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 0 \\ (0) \end{gathered}$ | |
| | $\begin{gathered} 26.699 \\ (23.187) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 23.991 \\ (20.186) \end{gathered}$ | $\begin{gathered} 2.708 \\ (3.001) \end{gathered}$ | 605 |
${ }^{2)}$ In Klammern angegebene Beträge betreffen Vorjahreszahlen
Die (16) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 3.281 T€ durch Grundpfandrechte besichert.
Bei (17) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen Bankbürgschaften in Höhe von 39 T€ als Sicherheiten.
Die (18) Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern aus Darlehen in Höhe von 4.133 T€.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die (19) Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich wie folgt:
| | 2023 | 2022 |
| :-- | --: | --: |
| | T€ | T€ |
| Molkerei | 62.122 | 54.027 |
| Frischdienst | 60.399 | 51.113 |
| Konzernüberleitung | $-6.249$ | $-7.626$ |
| | 116.272 | 97.514 |
Der Absatzbereich umfasst Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und die angrenzenden Gebiete.
Im (20) Personalaufwand sind $140 \mathrm{~T} €$ (V). 232 T€) Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.
Die Gliederung der (21) Abschreibungen ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich.
Die (22) sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen nach Artikel 67 Absatz 1 und 2 EGHGB sind in Höhe von $28 \mathrm{~T} €$ (V). 28 T€) enthalten.
In den (23) Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsanteile aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von $46 \mathrm{~T} €$ (V). T€ 48) enthalten.
Die erwarteten (24) Steuern vom Einkommen und Ertrag würden 720 T€ betragen bei Anwendung des relevanten Konzernsteuersatzes von 27,83\%. Die Abweichung zu den ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag von 701 T€ resultiert vor allem aus Ansatzund Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz sowie der Verlustverrechnung.
# Sonstige Angaben
Nicht in der Bilanz erscheinende sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattungen, deren Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren beträgt. Aus den abgeschlossenen Miet- und Leasingverträgen resultiert eine finanzielle Belastung über die noch verbleibende Vertragslaufzeit von insgesamt 706 T€. Davon entfallen auf das Folgejahr 375 T€ und auf die nächsten 2-5 Jahre 331 T€.
Im Berichtszeitraum waren durchschnittlich 383 Mitarbeiter beschäftigt, davon 124 Angestellte, 256 gewerbliche Arbeitnehmer und 3 Auszubildende.
Die Mehrheitsaktionäre der SCHWÄLBCHEN AG haben Darlehen in Höhe von 4.133 T€ zur Verfügung gestellt, die mit 3\% p.a. verzinst werden, entsprechend 61 T€ und für die keine Sicherheit bestellt wurde. Herr Günter Berz-List ist zugleich Vorstand der SCHWÄLBCHEN AG. Alle Geschäfte mit nahe stehenden Personen sind vertraglich vereinbart und zu Bedingungen ausgeführt, wie sie mit konzernfremden Dritten üblich sind, oder zum Vorteil der Gesellschaft gereichen.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der SCHWÄLBCHEN AG belaufen sich auf 12 T€. Der Aufsichtsrat erhielt keine weiteren Bezüge.
Mitglieder des Aufsichtsrats waren Herr Stefan Nodewald, Staufenberg (Vorsitzender, Direktor Mitteistandsbank Mitte/Ost Commerzbank AG), Herr Ulf Brückner, Eltville (Steilv. Vorsitzender, Business Analyst IKEA IT Germany GmbH) und Frau Susanne Maurer, Nierstein (Sachbearbeiterin Rechnungskontrolle SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH).
Vorstand war im Berichtszeitraum Herr Günter Berz-List, Dipl.-Kfm., Wiesbaden.
Bad Schwalbach, August 2023
Der Vorstand
G. Berz-List
