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RWE AG

Interim / Quarterly Report Aug 14, 2024

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Interim / Quarterly Report

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Finanzbericht: 34814425

RWE Aktiengesellschaft

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Zwischenbericht - Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024

RWE bekräftigt Ergebnisprognose für 2024 /​/​ Bereinigtes EBITDA im ersten Halbjahr von 2,9 Mrd. € spiegelt Normalisierung der Ertragslage wider /​/​ Ergebnissteigerungen in den Segmenten Offshore Wind und Onshore Wind /​ Solar /​/​ Investitionsentscheidung für Offshore-Windparks Nordseecluster und OranjeWind getroffen /​/​ RWE erhält Förderzusage für drei deutsche Wasserstoffprojekte

Auf einen Blick

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Eckdaten des RWE-Konzerns 1 Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Stromerzeugung GWh 58.864 67.643 - 8.779 129.701
Außenumsatz (ohne Erdgas- /​ Stromsteuer) Mio. € 11.212 14.862 - 3.650 28.521
Bereinigtes EBITDA Mio. € 2.899 4.143 - 1.244 7.749
Bereinigtes EBIT Mio. € 1.928 3.189 - 1.261 5.802
Ergebnis vor Steuern Mio. € 4.812 2.513 2.299 3.999
Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG Mio. € 4.010 1.991 2.019 1.443
Bereinigtes Nettoergebnis Mio. € 1.362 2.378 - 1.016 4.098
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 330 2.009 - 1.679 4.223
Investitionen Mio. € 5.159 6.562 - 1.403 9.979
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. € 3.734 1.881 1.853 5.146
Akquisitionen und Finanzanlagen Mio. € 1.425 4.681 - 3.256 4.833
Anteil der taxonomiekonformen Investitionen 2 % 95 90 5 89
Free Cash Flow Mio. € - 4.654 - 4.439 - 215 - 4.594
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (Durchschnitt) Tsd. Stück 743.841 743.841 - 743.841
Ergebnis je Aktie 5,39 2,68 2,71 1,94
Bereinigtes Nettoergebnis je Aktie 1,83 3,20 - 1,37 5,51
30.06.2024 31.12.2023
Nettoschulden Mio. € - 11.419 - 6.587
Beschäftigte 3 20.865 20.135

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

2 Taxonomiekonform sind Wirtschaftsaktivitäten, die die Kriterien der EU-Taxonomie-Verordnung erfüllen.

3 Umgerechnet in Vollzeitäquivalente.

RWE am Kapitalmarkt

Positive Halbjahresbilanz am deutschen Aktienmarkt.Der seit Oktober vergangenen Jahres beobachtete Aufschwung an den internationalen Aktienmärkten setzte sich 2024 fort. Der deutsche Leitindex DAX 40 konnte in den ersten sechs Monaten um 9 % auf 18.235 Punkte zulegen, ehe ihm aufflammende Rezessionsängste und ein kurzzeitiges Börsenbeben in Japan Anfang August einen Dämpfer verpassten. Die gute Halbjahres-Performance beruhte u. a. auf der Zuversicht, dass die Notenbanken bei nachlassender Inflation die geldpolitischen Zügel lockern würden. In der Eurozone gab es im Juni bereits eine leichte Zinssenkung; dagegen konnte sich die Federal Reserve in den USA bislang nicht dazu durchringen. Auch optimistische Wachstumserwartungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz sorgten für Kursphantasie, während die weiterhin unsichere geopolitische Lage die Börsenstimmung trübte.

RWE-Aktie mit negativer Performance. Für Anteilseigner von RWE verlief das erste Halbjahr enttäuschend. Unsere Aktie schloss Ende Juni mit 31,95 € und damit deutlich unter dem Niveau vom Vorjahresende (41,18 €). Ihre Halbjahresrendite unter Einbeziehung der Dividende belief sich auf - 20 %. Die RWE-Aktie blieb damit auch weit hinter dem Branchenindex STOXX Europe 600 Utilities (- 3 %) zurück. Ihre schwache Performance beruht u. a. darauf, dass die Stromgroßhandelspreise Anfang 2024 stark nachgegeben haben. Auch Unwägbarkeiten im Hinblick auf den künftigen regulatorischen Rahmen für grüne Investitionen belasteten den Aktienkurs. Sie sind im Superwahljahr 2024 wieder stärker ins Blickfeld gerückt. Ein weiteres Risiko wird darin gesehen, dass sich die internationalen Handelsbeziehungen verschlechtern und es zu Beeinträchtigungen der Lieferketten von Erneuerbare-Energien-Projekten kommt.

Dividende von 1,00 € je Aktie gezahlt. Die Hauptversammlung der RWE AG vom 3. Mai 2024 hat dem Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für das zurückliegende Geschäftsjahr mit breiter Mehrheit zugestimmt. Am 8. Mai schütteten wir einen Betrag von 1,00 € je Aktie aus. Das sind 0,10 € mehr als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Vorstand der RWE AG eine Gewinnausschüttung in Höhe von 1,10 € an.

RWE-Anleihevolumen durch Neuemissionen auf 9,0 Mrd. € gestiegen. Anfang August 2024 standen RWE-Anleihen im Nominalwert von umgerechnet 9,0 Mrd. € aus. Seit Jahresbeginn haben wir drei Neuemissionen getätigt. Im Januar sind wir mit einer grünen Anleihe über 500 Mio. € an den Markt gegangen. Die Papiere haben eine Laufzeit von acht Jahren und einen Kupon von 3,625 %. Im April begaben wir dann unsere beiden ersten grünen Anleihen im US-Dollar-Raum. Die Emissionsvolumina beliefen sich auf jeweils 1 Mrd. US$, bei Laufzeiten von 10 bzw. 30 Jahren und Kupons von 5,875 % bzw. 6,250 %. Unsere neuen Dollaranleihen stießen auf großes Anlegerinteresse, was sich am mehrfach überzeichneten Orderbuch zeigte. Mit den vereinnahmten Mitteln werden wir Erneuerbare- Energien-Projekte in den USA finanzieren.

RWE erhöht Spielraum für die Begebung von Senioranleihen. Um auch künftig die nötigen Fremdmittel zur Finanzierung unserer Wachstumsinvestitionen beschaffen zu können, haben wir unser Debt-Issuance-Programm (DIP) im April 2024 von 10 Mrd. € auf 15 Mrd. € aufgestockt. Beim DIP handelt es sich um einen Rahmenprospekt für die flexible Begebung von Anleihen. Der Finanzierungsspielraum, den uns das DIP einräumt, war Anfang August 2024 in Höhe von 6,6 Mrd. € genutzt. Unsere in den USA begebenen Schuldverschreibungen und die beiden ausstehenden Hybridanleihen sind dabei nicht berücksichtigt.

Konzernzwischenlagebericht

Rahmenbedingungen unseres Geschäfts

Regulatorisches Umfeld

EU-Strommarktreform in Kraft getreten. Nach der Zustimmung durch das Europäische Parlament und den Ministerrat ist im Juli ein Gesetz zur Reform des europäischen Strommarktes in Kraft getreten. Auslöser der Reform war der Angriff Russlands auf die Ukraine und die dadurch ausgelösten Verwerfungen im Energiesektor. Mit dem Gesetz will die EU den Strommarkt unabhängiger von Brennstoffimporten machen und für den Ausbau der erneuerbaren Energien optimieren. An der Preisbildung - gesteuert von Angebot und Nachfrage - wird festgehalten. Allerdings sollen verstärkt zweiseitige Differenzverträge angeboten werden, um die Planungssicherheit bei Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen und Kernkraftwerke zu verbessern. Auch das Instrument der Kapazitätszahlungen soll künftig eine größere Rolle spielen. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie im Geschäftsbericht 2023 auf Seite 30.

Bundesregierung konkretisiert Förderpläne für neue Gaskraftwerke. Die Regierungskoalition in Berlin hat sich im Juli 2024 auf weitere Details ihrer Kraftwerksstrategie verständigt. Diese beinhaltet Förderausschreibungen für klimaschonende Gaskraftwerke und im nächsten Schritt die Einführung eines umfassenden technologieoffenen Kapazitätsmechanismus, der 2028 operativ sein soll. Die Politik will damit sicherstellen, dass es trotz des geplanten Kohleausstiegs genügend flexible Back-up-Kapazitäten gibt, die Phasen mit niedriger Wind- oder Solarstromeinspeisung überbrücken können. Zunächst sollen 12,5 GW Erzeugungsleistung und Langzeitspeicher mit 500 MW ausgeschrieben werden. Die 12,5 GW enthalten 10 GW neue Gaskraftwerke, von denen 5 GW spätestens ab dem achten Jahr nach Aufnahme der Stromproduktion mit Wasserstoff betrieben werden müssen, sowie 2 GW Bestandsanlagen, die auf die Nutzung von Wasserstoff umgerüstet werden. Hinzu kommen sogenannte Wasserstoffsprinter mit einer Gesamtkapazität von 500 MW, die direkt nach der Fertig stellung mit Wasserstoff laufen. Nach einer mehrwöchigen Konsultationsphase und unter Voraussetzung der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission will die Bundesregierung ihre Pläne in einem "Kraftwerkssicherheitsgesetz" verankern. Die erste Ausschreibung ist für Ende 2024 /​ Anfang 2025 geplant.

Großbritannien will Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen. Die neue britische Labour-Regierung hat eine Investitionsoffensive zur Modernisierung der Energieinfrastruktur des Landes angekündigt. In einem Manifest, das die Labour-Partei bereits vor ihrem Wahlsieg vom Juli 2024 veröffentlicht hatte, erklärt sie, die Stromversorgung schon bis 2030 klimaneutral machen zu wollen. Dabei setzt sie auf einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. In der laufenden Dekade soll die Erzeugungsleistung aus Windkraft an Land verdoppelt und die aus Offshore-Windkraft vervierfacht werden. Ende 2023 verfügte Großbritannien bei diesen Technologien über Kapazitäten von jeweils 15 GW. Bei der Photovoltaikleistung, die Ende 2023 bei 16 GW lag, wird eine Verdreifachung angestrebt. Labour hat diese Ausbauziele nach der Wahl bekräftigt. Das vormalige faktische Verbot von neuen Onshore-Windkraftanlagen wurde bereits aufgehoben. Als Vehikel für Investitionen in eine umweltfreundliche und rohstoffunabhängigere Energieinfrastruktur soll das im Juli gegründete Staatsunternehmen Great British Energy dienen. Aufgabe der Gesellschaft ist es, technologisch und finanziell anspruchsvolle Großprojekte, aber auch kleine lokale Vorhaben zur Dekarbonisierung des Energiesektors zu fördern. Dies soll in erster Linie durch Kapitalbeteiligungen und Know-how-Transfer geschehen.

Marktbedingungen

Schwache Konjunktur in europäischen Kernmärkten. Nach aktueller Datenlage war die globale Wirtschaftsleistung in der ersten Jahreshälfte 2024 um etwa 2 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In unseren europäischen Hauptmärkten Deutschland (+ /​ - 0 %), Großbritannien (+ 0,5 %) und den Niederlanden (- 0,5 %) lahmte die Konjunktur. Dämpfende Einflussfaktoren waren der fortdauernde Ukraine-Krieg sowie die relativ hohen Zinsen und Energiekosten. Wesentlich dynamischer entwickelte sich die Wirtschaft der USA. Dort ist das Bruttoinlandsprodukt nach ersten Analysen um etwa 3 % gestiegen.

Steigender Stromverbrauch. Der 2023 zu beobachtende Rückgang der Stromnachfrage ist zum Stoppen gekommen. Nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gab es in Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2024 ein leichtes Plus von 0,4 %. Maßgeblichen Anteil daran hatte allerdings der Schalttag im Februar. Ohne diesen Effekt hätte die Stromnachfrage etwa auf dem Niveau von 2023 gelegen, vor allem wegen fehlender konjunktureller Impulse. In Großbritannien hat sich der Stromverbrauch um ca. 0,5 % erhöht, in den Niederlanden wesentlich stärker. Einen Anstieg von rund 4 % verzeichneten die USA, vor allem wegen der guten Konjunktur. Daneben machte sich der fortgesetzte Ausbau energieintensiver IT-Infrastruktur bemerkbar.

Bessere Windverhältnisse als 2023. Auslastung und Profitabilität von Erneuerbare-Energien-Anlagen unterliegen in hohem Maße Wettereinflüssen. Eine zentrale Rolle spielt das Windaufkommen. In Europa zeigte sich hier ein heterogenes Bild: Während die Windgeschwindigkeiten insbesondere in Deutschland, Südengland und Skandinavien über dem langjährigen Mittel lagen, fielen sie u. a. in Nordspanien, Südfrankreich, Polen und Irland unterdurchschnittlich aus. Verglichen mit 2023 haben sie sich in Europa insgesamt leicht erhöht. Auch in den USA waren die Windbedingungen günstiger als im Vorjahreszeitraum, obwohl sie teilweise etwas hinter dem Normalniveau zurückblieben. Die Stromproduktion unserer Laufwasserkraftwerke wird in erster Linie von den Niederschlags- und Schmelzwassermengen bestimmt. In Deutschland, der Hauptregion unserer Stromerzeugung aus Wasserkraft, lagen diese Mengen weit über dem langjährigen Durchschnitt. Auch gegenüber 2023 sind sie stark angestiegen.

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Durchschnittliche Auslastung der Wind- /​ Solarparks von RWE Januar - Juni Onshore Wind Offshore Wind Solar
in % 2024 2023 2024 2023 2024 2023
--- --- --- --- --- --- ---
Deutschland 22 21 28 1 24 1 18 9
Großbritannien 30 24 42 38 - -
Niederlande 29 29 - - 9 14
Polen 29 27 - - 14 11
Frankreich 26 25 - - - -
Spanien 24 22 - - 24 23
Italien 26 23 - - - -
Schweden 28 28 50 45 - -
Australien - - - - 26 21
USA 36 33 - - 31 25

1 Mengeneinbußen wegen Abregelungen durch den Netzbetreiber.

Brennstoffpreise niedriger als 2023. Die Einsatzzeiten und Margen konventioneller Kraftwerke hängen stark davon ab, wie sich die Marktpreise für Strom, Brennstoffe und Emissionsrechte entwickeln. Obwohl sich die Notierungen im Laufe des Berichtszeitraums stabilisierten, konnten sie nicht an die Niveaus von 2023 anknüpfen. In der ersten Jahreshälfte 2024 lagen die Spotpreise von Erdgas am niederländischen Handelspunkt TTF (Title Transfer Facility) bei durchschnittlich 30 € /​ MWh und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (44 € /​ MWh). Hintergrund ist, dass sich die Gasversorgungslage trotz Fortdauer des Ukraine-Kriegs entspannt hat. Dazu beigetragen haben der milde Winter 2023 /​ 2024 und die schwache Konjunktur. Die gute Versorgungslage spiegelte sich auch im Gasterminhandel wider. Der TTF- Forward für 2025 wurde im Berichtszeitraum mit durchschnittlich 33 € /​ MWh abgerechnet. Zum Vergleich: Vor einem Jahr war der TTF-Forward 2024 noch mit 56 € /​ MWh gehandelt worden.

Auch die Preise für Kraftwerkssteinkohle (Kesselkohle) haben sich verringert. In den ersten sechs Monaten 2024 wurden Lieferungen zu den ARA-Häfen (ARA = Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) am Sportmarkt inklusive Fracht und Versicherung mit durchschnittlich 108 US$ /​ Tonne abgerechnet. Der Vorjahreswert hatte noch bei 137 US$ /​ Tonne gelegen. Der Preisrückgang ist im Wesentlichen nachfrageseitig zu erklären. Insbesondere in Deutschland waren Steinkohlekraftwerke zuletzt nur schwach ausgelastet. Eine Rolle spielten dabei die zunehmende Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und hohe Einfuhren von Kernenergiestrom aus Frankreich. Auch die gute Gasversorgungslage trug dazu bei, dass weniger Steinkohle als erwartet benötigt wurde und sich hohe Lagerbestände aufbauten. Die genannten Faktoren dämpften auch die Preise im Terminhandel. Im ersten Halbjahr notierte der Steinkohle-Forward 2025 (Index API 2) mit durchschnittlich 109 US$ /​ Tonne. Das sind 25 US$ weniger, als im Vorjahreszeitraum für den Forward 2024 (134 US$ /​ Tonne) bezahlt worden war.

CO 2-Emissionsrechte günstiger als 2023. Ein wichtiger Kostenfaktor für fossil befeuerte Kraftwerke sind die Ausgaben für CO 2-Emissionsrechte. Der Preis für eine European Union Allowance (EUA), die in der EU zum Ausstoß einer Tonne CO 2 berechtigt, lag im ersten Halbjahr 2024 bei durchschnittlich 68 €, gegenüber 94 € im Vorjahr. Abgestellt wird hier auf Terminkontrakte, die im Dezember des jeweiligen Folgejahres fällig werden. Seit Ende Februar 2023, als Emissionsrechte mit Rekordwerten oberhalb der 100-Euro- Marke notierten, war ein zwölfmonatiger Abwärtstrend zu beobachten, der sich Anfang 2024 zuspitzte und im Endergebnis zu einer Halbierung des Preisniveaus führte. Danach erholten sich die Notierungen wieder etwas. Wesentliche Gründe für den Preissturz waren die schwache Industrieproduktion und eine geringe Auslastung von vergleichsweise emissionsintensiven Kohlekraftwerken. Hinzu kam, dass die EU seit Mitte 2023 zusätzliche EUAs in Umlauf bringt, um Mittel für das Maßnahmenpaket REPowerEU zu beschaffen.

In Großbritannien, wo nach dem Brexit ein nationales Emissionshandelssystem geschaffen wurde, zeigte sich eine ähnliche Preisentwicklung wie in der EU. UK Allowances (UKAs) notierten im ersten Halbjahr 2024 mit durchschnittlich 41 £, gegenüber 73 £ im Vorjahreszeitraum. Auch hier machten sich die schwache Industrieproduktion und rückläufige Emissionen in der Stromerzeugung bemerkbar. Außerdem bringt Großbritannien - ähnlich wie die EU - zurzeit zusätzliche Zertifikate auf den Markt.

Entspannung an den Brennstoffmärkten dämpft Stromgroßhandelspreise. Die Preise im Stromgroßhandel spiegelten die Entwicklung an den Märkten für Brennstoffe und Emissionsrechte wider. Sie haben ebenfalls stark nachgegeben. Im ersten Halbjahr 2024 wurde Grundlaststrom am deutschen Spotmarkt mit durchschnittlich 70 € /​ MWh gehandelt. Der Vergleichswert für 2023 hatte bei 104 € /​ MWh gelegen. In Großbritannien sind die Notierungen von 108 £ /​ MWh auf 65 £ /​ MWh und in den Niederlanden von 106 € /​ MWh auf 66 € /​ MWh gesunken. Im Stromterminhandel zeigte sich folgendes Bild: Der deutsche Grundlast- Forward 2025 kostete durchschnittlich 86 € /​ MWh. Zum Vergleich: Für den Forward 2024 waren im Vorjahreszeitraum 151 € /​ MWh gezahlt worden. In Großbritannien verbilligte sich der Ein-Jahres- Forward von 139 £ /​ MWh auf 76 £ /​ MWh und in den Niederlanden von 138 € /​ MWh auf 82 € /​ MWh.

Der nordamerikanische Strommarkt ist geografisch in mehrere Teilmärkte untergliedert, die von unabhängigen Netzgesellschaften kontrolliert werden. Von besonderer Bedeutung ist für uns das vom Electric Reliability Council of Texas (ERCOT) betriebene texanische Verbundnetz, weil daran zahlreiche RWE-Windparks angeschlossen sind, deren Erzeugung wir zu Marktkonditionen verkaufen. Der ERCOT-Stromspotpreis lag im Halbjahresdurchschnitt bei 27 US$ /​ MWh. Das sind 5 US$ /​ MWh weniger als im Vergleichszeitraum 2023. Gesunkene Gaspreise, höhere Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energien und milde Winterwitterung haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Der Ein-Jahres- Forward ist dagegen von 42 US$ /​ MWh auf 51 US$ /​ MWh gestiegen. Das dürfte darauf zurückzuführen sein, dass der Markt für 2025 mit einer Erholung der Gaspreise und einem stark steigenden Strombedarf rechnet.

Wesentliche Ereignisse

RWE führt drei große britische Offshore-Windkraftprojekte von Vattenfall weiter.

Vom schwedischen Energiekonzern Vattenfall haben wir im März 2024 drei Offshore-Windkraftprojekte vor der Küste von Norfolk im Osten Englands übernommen. Der Preis war so bemessen, dass er einem Wert des Projektportfolios von 963 Mio. £ entsprach. Mit den drei Projekten Norfolk Vanguard West, Norfolk Vanguard East und Norfolk Boreas können Erzeugungskapazitäten von jeweils bis zu 1,4 GW geschaffen werden. Alle drei Offshore-Windparks aus der Norfolk-Pipeline sollen noch im laufenden Jahrzehnt in Betrieb gehen.

Masdar wird RWE-Partner bei den Offshore-Windkraftprojekten Dogger Bank South. Das in Abu Dhabi ansässige Erneuerbare-Energien-Unternehmen Masdar ist unser neuer Partner bei zwei Offshore-Windkraftprojekten, die wir auf der südlichen Doggerbank in der britischen Nordsee realisieren wollen. Eine Vereinbarung dazu trat Ende Februar 2024 in Kraft. Masdar ist nun mit 49 % an den beiden Vorhaben mit der Bezeichnung "Dogger Bank South" beteiligt und hat uns die bereits angefallenen Entwicklungskosten in entsprechendem Umfang erstattet. RWE hält 51 % und ist für den Bau und Betrieb der Anlagen verantwortlich. Die zwei geplanten Windparks sollen jeweils über eine Leistung von bis zu 1,5 GW verfügen. Unser Ziel ist es, sie bis Ende 2031 fertigzustellen.

RWE gibt grünes Licht für den Bau von zwei Windparks in der deutschen Nordsee. Im Mai 2024 haben wir die finale Investitionsentscheidung für die beiden Offshore-Windparks Nordseecluster A und B rund 50 Kilometer nördlich der Insel Juist getroffen. Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 660 MW bzw. 900 MW sollen Anfang 2027 bzw. Anfang 2029 fertiggestellt sein. RWE ist alleiniger Eigentümer. Den Strom aus den Windparks wollen wir größtenteils über Langfristverträge an industrielle und kommunale Kunden vermarkten und diese damit auf ihrem Weg der Dekarbonisierung unterstützen.

RWE und TotalEnergies wollen gemeinsam Offshore-Windpark OranjeWind realisieren. Ein Joint Venture von RWE und TotalEnergies wird das niederländische Offshore-Windkraftprojekt OranjeWind verwirklichen. Der französische Energiekonzern hat sich Ende Juli mit 50 % an dem Projekt beteiligt. Gleichzeitig fiel die finale Investitionsentscheidung für den 795-MW-Windpark, der rund 53 Kilometer vor der Stadt IJmuiden in der Provinz Noord-Holland entstehen soll. OranjeWind ist das erste Systemintegrationsprojekt in den Niederlanden. Das heißt, RWE und TotalEnergies haben sich verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, um die schwankende Stromproduktion des Windparks an die Nachfrage anzupassen. Dafür sollen Elektrolyseure für die Produktion von grünem Wasserstoff, Ladestationen für E-Autos, Batteriespeicher und Elektroboiler zum Einsatz kommen. RWE ist für die Entwicklung, den Bau und den späteren Betrieb des Windparks zuständig. Dieser wird nach aktueller Planung im Jahr 2028 mit allen Turbinen am Netz sein. Der Einstieg unseres Partners TotalEnergies erfolgte durch Übernahme einer 50 %-Beteiligung an der Projektgesellschaft Oranje Wind Power II C.V., die wir fortan at-Equity bilanzieren. Das Vermögen dieser Gesellschaft in Höhe von 119 Mio. € besteht bisher im Wesentlichen aus aktivierten Entwicklungsleistungen (Sachanlagevermögen).

Vorerst kein Stromabnahmevertrag für Windkraftprojekt in der Bucht von New York. Unser Vertrag über die Abnahme von Windstrom durch den Bundesstaat New York, den wir 2023 im Rahmen einer Auktion für unser Projekt Community Offshore Wind gesichert haben, wird nicht finalisiert. Dies hat die zuständige Behörde NYSERDA im Einvernehmen mit uns entschieden. Der Kontrakt hätte uns dazu berechtigt, den Staat New York 25 Jahre lang zu festen Konditionen mit grünem Strom zu beliefern. Dieser sollte aus Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,3 GW stammen, die wir vor der Ostküste der USA bauen wollen (siehe Geschäftsbericht 2023, Seite 36). Die Finalisierung des Vertrags scheiterte daran, dass der Hersteller der für das Projekt vereinbarten Turbinenklasse die Lieferzusage zurückgezogen hat. Das Ausweichen auf ein anderes Modell verursacht Mehrkosten, die durch den Stromabnahmevertrag nicht abgedeckt sind. Wir wollen uns nun bei einer der kommenden Ausschreibungen, die 2024 und 2025 stattfinden, um einen Kontrakt mit angepassten Konditionen bewerben.

USA: Solarparks Willowbrook und Bright Arrow nehmen Betrieb auf. In der ersten Jahreshälfte haben wir zwei große Photovoltaikprojekte in den USA erfolgreich abgeschlossen. Im Januar 2024 startete im Bundesstaat Ohio der Solarpark Willowbrook mit einer Gesamtleistung von 150 MW den kommerziellen Betrieb. Der zweite große Solarpark, Bright Arrow, ist seit Mai mit insgesamt 300 MW am Netz. An seinem Standort in Texas haben wir auch eine Mega-Batterie mit einer Leistung von 100 MW und einem Speichervolumen von 200 MWh gebaut, die eine zeitlich optimierte Einspeisung des Solarstroms ins örtliche Netz ermöglicht. Die Investitionen für Willowbrook und Bright Arrow (inkl. Batteriespeicher) summierten sich zu umgerechnet ca. 660 Mio. €. Den Strom der Solarparks nehmen uns zwei Großunternehmen ab, mit denen wir langfristige Liefervereinbarungen getroffen haben.

US-Windpark Montgomery Ranch fertiggestellt. Im Juni hat unser neuer Onshore-Windpark Montgomery Ranch in Texas den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Er besteht aus 45 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 203 MW. Unsere Erzeugungskapazität aus Windkraft und Solaranlagen in Texas hat sich damit auf 4,8 GW erhöht (Stand: 30. Juni 2024). Das Investitionsvolumen für Montgomery Ranch betrug umgerechnet 290 Mio. €. Auch für dieses Projekt haben wir einen langfristigen Stromliefervertrag mit einem Großkunden geschlossen.

15-jähriger Stromliefervertrag mit Microsoft. Der IT-Konzern Microsoft wird uns 15 Jahre lang den Strom aus zwei neuen Windparks in Texas abnehmen. Dies wurde im Mai 2024 bekannt gegeben. Die Windparks mit den Namen Peyton Creek II und Lane City befinden sich derzeit im Bau. Bei ihrer Fertigstellung sollen sie über eine Erzeugungsleistung von 243 MW bzw. 203 MW verfügen. Wir liefern Microsoft den gesamten Strom der Windparks. So helfen wir dem Unternehmen dabei, seine ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen. Der weltgrößte Software-Hersteller will seinen Stromverbrauch ab 2025 zu 100 % aus erneuerbaren Energien decken.

RWE sichert sich erstes Offshore-Windprojekt in Australien. Die australische Regierung hat uns im Juli 2024 die Lizenz für die Entwicklung eines Offshore-Windkraftprojekts im südöstlichen Bundesstaat Victoria erteilt. Die uns zugesprochene Fläche bietet Potenzial für Erzeugungskapazitäten von bis zu 2 GW. Sie liegt 67 Kilometer vor der Küste von Gippsland und weist eine durchschnittliche Wassertiefe von 59 Metern auf. Wir haben für sieben Jahre das Projektentwicklungsrecht sowie die Option, eine Lizenz für den Bau und Betrieb des Windparks zu beantragen. Dieser könnte nach aktueller Planung in der ersten Hälfte der 2030er Jahre einsatzbereit sein.

Erfolg bei britischer Kapazitätsmarktauktion. Im Februar 2024 fand eine Auktion für den britischen Kapazitätsmarkt statt, die sich auf den Vorhaltezeitraum vom 1. Oktober 2027 bis 30. September 2028 bezog. Dabei konnten wir für alle teilnehmenden RWE-Kraftwerke eine Kapazitätsprämie sichern. Die betreffenden Anlagen - fast ausschließlich Gaskraftwerke - kommen zusammen auf eine gesicherte Leistung von 6.353 MW. Die bei der Auktion ermittelte Kapazitätsprämie beträgt 65 £ je Kilowatt zuzüglich Inflationsausgleich. Sie wird uns dafür gewährt, dass unsere Anlagen im oben genannten Zeitraum am Netz sind und zur Stromversorgung beitragen.

Gersteinwerk erneut für deutsche Kapazitätsreserve qualifiziert. Unsere Erdgas-Kombiblöcke F, G und K 1 am Standort Gersteinwerk in Werne (Westfalen) werden vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2026 Teil der deutschen Kapazitätsreserve sein. Die Entscheidung fiel im Februar 2024 bei einer Ausschreibung der deutschen Übertragungsnetzbetreiber. Die Anlagen sollen eine Reserveleistung von zusammen 820 MW vorhalten, die im Bedarfsfall zur Absicherung der Netzstabilität genutzt werden kann. Wir bekommen dafür eine Prämie von 99,99 € pro Kilowatt und Jahr. Die Blöcke F und G waren schon bei den ersten beiden Ausschreibungen dieser Art erfolgreich. Sie sind als Reservekraftwerke seit dem 1. Oktober 2020 nicht mehr im regulären Strommarkt vertreten und dürfen nur auf Anordnung der Übertragungsnetzbetreiber angefahren werden. Für Block K 1 war es dagegen die erste Teilnahme an einer Ausschreibung zur Kapazitätsreserve.

Deutschland bewilligt Förderung von drei RWE-Wasserstoffprojekten. Im Juli 2024 haben wir Zusagen über staatliche Förderungen für drei deutsche Wasserstoffprojekte erhalten. Mittel in Gesamthöhe von 619 Mio. € entfallen auf zwei Vorhaben, die wir alleinverantwortlich umsetzen: den Bau von 300 MW Elektrolysekapazität in Lingen (Niedersachsen) im Rahmen des Projekts GET H2 Nukleus und die Errichtung eines Wasserstoffspeichers in Gronau-Epe (Nordrhein-Westfalen). Ein dritter Zuwendungsbescheid über 199 Mio. € ging an ein Konsortium mit RWE-Beteiligung, das im Rahmen des Projekts HyTechHafen Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) eine Elektrolyseanlage mit 100 MW bauen will. Der Bund stellt pro Vorhaben 70 % der Fördersumme bereit, 30 % kommen von den Bundesländern, in denen die Maßnahmen realisiert werden. Die EU hatte im Februar bestätigt, dass die Projekte im gemeinsamen europäischen Interesse liegen, und damit den Weg für eine Förderung durch nationale Träger geebnet. RWE plant, über die staatlichen Zuschüsse hinaus einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag für die drei Vorhaben auszugeben.

Den größten Teil der Mittel investieren wir in die Elektrolyseure in Lingen, die mit Strom aus erneuerbaren Energien Wasserstoff erzeugen werden. Die erste Anlage mit 100 MW soll 2025 in Betrieb gehen. Mit dem in Lingen erzeugten Wasserstoff wollen wir Industrieunternehmen dabei helfen, ihre CO 2-Emissionen zu reduzieren.

Der geplante Wasserstoffspeicher in Gronau-Epe umfasst zwei Kavernen, von denen eine derzeit als Erdgaslagerstätte genutzt wird. Im Jahr 2026 soll dort der erste Wasserstoff gespeichert werden.

Das Projekt HyTechHafen Rostock sieht die Errichtung eines 100-MW-Elektrolyseurs im Rostocker Hafen vor, der voraussichtlich 2027 den Betrieb aufnimmt. Der dort hergestellte grüne Wasserstoff soll teils an lokale Verbraucher geliefert und teils in das im Aufbau befindliche deutschlandweite Wasserstoffkernnetz eingespeist werden. Verantwortlich für das Projekt ist ein Konsortium aus ROSTOCK PORT GmbH, RheinEnergie AG, EnBW Neue Energien AG und RWE Generation SE.

Braunkohleausstieg: RWE legt fünf Kraftwerksblöcke still. Ende März 2024 haben wir im Rheinischen Braunkohlerevier fünf Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 2,1 GW vom Netz genommen. Konkret handelt es sich um die Anlagen Niederaußem E und F (jeweils 295 MW) sowie Neurath C (292 MW), D (607 MW) und E (604 MW). Die Blöcke wurden im Zuge des deutschen Kohleausstiegs stillgelegt. Die Bundesregierung hatte ihre Laufzeit vorübergehend verlängert, um bei Bedarf Ein sparungen von Gas in der Stromerzeugung zu ermöglichen. Grund dafür waren die wegen des Ukraine-Kriegs stark verringerten russischen Gaslieferungen nach Deutschland. Inzwischen hat sich die Gasversorgungslage allerdings wieder stabilisiert. Durch die Still legungen werden sich unsere CO 2-Emissi-onen weiter deutlich verringern. Seit Ende 2020 haben wir bereits zwölf unserer insgesamt 20 Braunkohleblöcke abgeschaltet. Zusätzlich wurde die Brikettproduktion eingestellt. Bis Ende März 2030 wollen wir komplett aus der Braunkohleverstromung aussteigen.

Strukturwandel im Rheinischen Revier: RWE veräußert Grundstück an Microsoft. Im April 2024 haben wir ein Grundstück im Rheinischen Braunkohlerevier an Microsoft veräußert. Der IT-Konzern hat angekündigt, auf dem Areal in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis ein Großrechenzentrum zu bauen. Dem gleichen Zweck soll ein zweites, in der Nähe gelegenes Grundstück dienen, das Microsoft der Stadt Bedburg abgekauft hat. Neben dem Aufbau von Dateninfrastruktur für die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien plant Microsoft in der Region auch eine Qualifizierungsoffensive, um insbesondere junge Menschen zu IT-Fachkräften auszubilden.

Anmerkungen zur Berichtsweise

Konzernstruktur mit fünf Segmenten. Bei der Darstellung unseres Geschäftsverlaufs unterscheiden wir fünf Segmente, von denen die ersten vier unser Kerngeschäft bilden. Gegenüber der bisherigen Berichtsweise haben wir einige Anpassungen vorgenommen, die zum 1. Januar 2024 wirksam wurden. Die Segmente Wasser /​ Biomasse /​ Gas und Kohle /​ Kernenergie erhielten die neuen Bezeichnungen "Flexible Erzeugung" bzw. "Ausstiegstechnologien". Geändert wurde auch die Zuordnung unserer Beteiligungen am niederländischen Kernkraftwerksbetreiber EPZ (30 %) und an der deutschen Gesellschaft URANIT (50 %), die bisher bei Kohle /​ Kernenergie angesiedelt waren und nun im Segment Flexible Erzeugung (EPZ) bzw. unter der Position "Sonstige, Konsolidierung" (URANIT) ausgewiesen werden. Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir die Vorjahreszahlen angepasst.

Die Segmente stellen sich somit nun wie folgt dar:

1. Offshore Wind: Hier erfassen wir unser Geschäft mit der Windkraft auf See. Geführt wird es von RWE Offshore Wind.

2. Onshore Wind /​ Solar: Zu diesem Segment zählen unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Windkraft an Land und der Solarenergie sowie Teile unseres Batteriespeichergeschäfts. Je nach Kontinent liegt die Zuständigkeit dafür bei RWE Renewables Europe & Australia oder der in Amerika tätigen Gesellschaft RWE Clean Energy.

3. Flexible Erzeugung (bisher: Wasser /​ Biomasse /​ Gas): Hier ist die Stromerzeugung mit Laufwasser-, Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerken gebündelt. Außerdem umfasst das Segment die niederländischen Kraftwerke Amer 9 und Eemshaven, in denen wir Steinkohle und Biomasse verstromen, sowie einzelne Batteriespeicher. Ebenfalls darin enthalten sind die auf Projektmanagement und Ingenieurdienstleistungen spezialisierte Gesellschaft RWE Technology International sowie unsere Beteiligungen am österreichischen Energieversorger KELAG (37,9 %) und an EPZ (30 %). Übergeordnete Führungsgesellschaft in dem Segment ist RWE Generation. Sie ist auch für die Ausgestaltung und Umsetzung unserer Wasserstoffstrategie zuständig.

4. Energiehandel: Hauptbestandteil dieses Segments ist der Handel mit Strom, Pipeline- Gas, LNG und weiteren energienahen Commodities. Verantwortet wird er von RWE Supply & Trading. Die Gesellschaft hat ein breites Tätigkeitsspektrum, zu dem auch das Vertriebsgeschäft mit Großkunden, das Gasspeichergeschäft und der Aufbau von LNG-Infrastruktur gehören. Außerdem übernimmt sie Aufgaben für die Erzeugungsgesellschaften des Konzerns: Dazu zählen die externe Vermarktung der Stromproduktion und die kurzfristige Optimierung des Kraftwerkseinsatzes, wobei die Erträge aus diesen Aktivitäten den jeweiligen Erzeugungsgesellschaften zufließen.

5. Ausstiegstechnologien (bisher: Kohle /​ Kernenergie): Hier berichten wir über Tätigkeiten, die nicht zu unserem Kerngeschäft gehören. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Förderung, Verstromung und Veredelung von Braunkohle im Rheinischen Revier sowie unsere verbliebenen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Kernenergie in Deutschland, die hauptsächlich den sicheren Anlagenrückbau umfassen. Verantwortlich für die genannten Aktivitäten ist RWE Power.

Gesellschaften mit segmentübergreifenden Aufgaben wie die Holding RWE AG und bilanzielle Effekte aus der Konsolidierung von Konzernaktivitäten sind im Kerngeschäft unter der Position "Sonstige, Konsolidierung" subsumiert. Ferner darin enthalten sind unsere Anteile am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion (25,1 %) und an E.ON (15 %), wobei wir die E.ON-Dividende im Finanzergebnis ausweisen. Wie bereits dargelegt, umfasst die Position auch unsere 50 %-Beteiligung an der Gesellschaft URANIT, die 33 % an der auf UranAnreicherung spezialisierten Urenco hält.

Geänderter Ergebnisausweis bei den Ausstiegstechnologien. Ab dem laufenden Geschäftsjahr weisen wir für unsere deutschen Braunkohle- und Kernenergieaktivitäten kein bereinigtes EBITDA und kein bereinigtes EBIT mehr aus, sondern zeigen die operativen Gewinne und Verluste im neutralen Ergebnis. Um die Vergleichbarkeit mit den Vorjahres zahlen zu gewährleisten, haben wir diese entsprechend angepasst. Die geänderte Berichterstattung ergibt sich aus der Art und Weise, wie wir die Ausstiegstechnologien steuern. Wir orientieren uns dabei an einem bereinigten Cash Flow, dessen Herleitung wir auf Seite 22 erläutern. Die wirtschaftliche Entwicklung der Ausstiegstechnologien stellen wir nun anhand dieser Kennzahl dar.

Anpassungen beim Ausweis von Variation Margins. Bei Bonitätsprüfungen wird den Funds from Operations große Bedeutung beigemessen. Um die Aussagefähigkeit dieser Kennzahl zu verbessern, bereinigen die Ratingagenturen sie um Faktoren, die temporäre Liquiditätsschwankungen verursachen, z. B. um geleistete und erhaltene Sicherheitsleistungen bei Börsentermingeschäften (Variation Margins). Vor diesem Hintergrund haben wir uns dazu entschieden, in den Funds from Operations keine Variation Margins mehr zu erfassen. Diese werden ab 2024 vollständig unter der Position "Zunahme /​ Abnahme des Nettoumlaufvermögens" ausgewiesen, wo wir sie teilweise bereits in der Vergangenheit berücksichtigt haben. Die Vorjahreszahlen passen wir entsprechend an.

Neue Bilanzierung der Kapazitätsreserve am Standort Gersteinwerk. Wie auf Seite 9 erläutert, sind die Erdgas-Kombiblöcke F und G und demnächst auch K 1 am Standort Gersteinwerk in Werne (Westfalen) Teil der deutschen Kapazitätsreserve. Die Bereitstellung der Reserveleistung haben wir bisher als schwebendes Geschäft bilanziert. Ab dem laufenden Geschäftsjahr erfassen wir sie als Finanzierungsleasing gemäß IFRS 16, wobei RWE die Rolle des Leasinggebers einnimmt. Das hat zur Folge, dass wir in der Bilanz anstelle der Kraftwerke (Sachanlagen) eine Forderung aus Finanzierungsleasing ausweisen, die den abgezinsten künftigen Einnahmen entspricht. Der Methodenwechsel wirkt sich auch auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Kapitalflussrechnung aus. Die Vorjahreszahlen haben wir entsprechend angepasst.

Zukunftsbezogene Aussagen. Der vorliegende Zwischenbericht enthält Aussagen, die sich auf die künftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar. Wir haben sie auf Basis aller Informationen getroffen, die uns zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments zur Verfügung standen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass die tatsächlichen Entwicklungen von den Prognosen abweichen - etwa wenn sich die zugrunde gelegten Annahmen als unzutreffend erweisen oder unvorhergesehene Risiken eintreten. Für die Korrektheit zukunftsbezogener Aussagen können wir daher keine Gewähr übernehmen.

Geschäftsentwicklung

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Stromerzeugung 1

Januar - Juni
Erneuerbare Energien Pumpspeicher, Batterien Gas
in GWh 2024 2023 2024 2023 2024 2023
--- --- --- --- --- --- ---
Offshore Wind 5.847 5.247 - - - -
Onshore Wind /​ Solar 17.580 13.760 - - - -
Flexible Erzeugung 2.790 3.002 76 76 15.508 21.573
Davon:
Deutschland 1.122 957 76 76 2.525 2.686
Großbritannien 285 261 - - 9.419 15.540
Niederlande 1.383 1.784 - - 2.386 2.461
Türkei - - - - 1.178 886
Ausstiegstechnologien - - - - 49 53
RWE-Konzern 26.217 22.009 76 76 15.557 21.626

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Stromerzeugung 1

Januar - Juni
Braunkohle Steinkohle Kernenergie
in GWh 2024 2023 2024 2023 2024 2023
--- --- --- --- --- --- ---
Offshore Wind - - - - - -
Onshore Wind /​ Solar - - - - - -
Flexible Erzeugung - - 1.529 2.871 369 506
Davon:
Deutschland - - - - - -
Großbritannien - - - - - -
Niederlande - - 1.529 2.871 369 506
Türkei - - - - - -
Ausstiegstechnologien 14.970 18.280 - - - 2.104
RWE-Konzern 14.970 18.280 1.529 2.871 369 2.610

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Stromerzeugung 1

Januar - Juni
Gesamt 2
in GWh 2024 2023
--- --- ---
Offshore Wind 5.847 5.247
Onshore Wind /​ Solar 17.580 13.760
Flexible Erzeugung 20.319 28.112
Davon:
Deutschland 3.770 3.803
Großbritannien 9.704 15.801
Niederlande 5.667 7.622
Türkei 1.178 886
Ausstiegstechnologien 15.118 20.524
RWE-Konzern 58.864 67.643

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

2 Inklusive Produktionsmengen, die nicht den genannten Energieträgern zuzuordnen sind (z. B. Strom aus Müllheizkraftwerken).

Rückläufige Stromproduktion - deutliches Plus bei den erneuerbaren Energien. Im ersten Halbjahr 2024 hat RWE 58.864 GWh Strom produziert. Davon stammten 45 % aus regenerativen Quellen, die den Energieträger Kohle (28 %) weit hinter sich ließen. Verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres ist unsere Stromproduktion um 13 % gesunken. Den deutlichsten Rückgang verzeichneten wir bei unseren britischen Gaskraftwerken, u. a. weil einige Anlagen revisionsbedingt stillstanden. Hauptgrund aber waren ungünstigere Marktbedingungen. Diese gaben auch den Ausschlag dafür, dass wir in Deutschland und den Niederlanden weniger Kohle verstromt haben. Bei der deutschen Braunkohle kam hinzu, dass die Blöcke Niederaußem E und F sowie Neurath C, D und E mit einer Gesamtleistung von 2,1 GW Ende März 2024 im Zuge des deutschen Kohleausstiegs vom Netz gegangen sind. Weitere Mengeneinbußen ergaben sich aus dem deutschen Kernenergieausstieg: Mit dem Block Emsland hat unser letztes deutsches Kernkraftwerk zum 15. April 2023 den Leistungsbetrieb eingestellt.

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Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien

Januar - Juni
Offshore Wind Onshore Wind Solar
in GWh 2024 2023 2024 2023 2024 2023
--- --- --- --- --- --- ---
Deutschland 1.139 978 709 638 35 9
Großbritannien 4.604 4.176 1.034 847 - -
Niederlande - - 488 478 11 14
Polen - - 703 607 24 14
Frankreich - - 173 163 - -
Spanien - - 527 472 202 113
Italien - - 546 519 - -
Schweden 104 94 154 140 - -
USA - - 7.426 6.075 5.161 3.382
Australien - - - - 282 225
Andere Länder - - 11 12 109 63
RWE-Konzern 5.847 5.248 11.771 9.951 5.824 3.820

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Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien

Januar - Juni
Wasser Biomasse Gesamt
in GWh 2024 2023 2024 2023 2024 2023
--- --- --- --- --- --- ---
Deutschland 1.122 957 - - 3.005 2.582
Großbritannien 98 74 188 187 5.924 5.284
Niederlande 18 16 1.349 1.756 1.866 2.264
Polen - - - - 727 621
Frankreich - - - - 173 163
Spanien - - - - 729 585
Italien - - - - 546 519
Schweden - - - - 258 234
USA - - - - 12.587 9.457
Australien - - - - 282 225
Andere Länder - - - - 120 75
RWE-Konzern 1.238 1.047 1.537 1.943 26.217 22.009

Unsere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien war um 19 % höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf dem Gebiet der Photovoltaik verzeichneten wir ein Plus von 52 %. Hauptgrund dafür ist, dass wir zum 1. März 2023 den US-amerikanischen Energiekonzern Con Edison Clean Energy Businesses übernommen haben (siehe Geschäftsbericht 2023, Seite 35). Dadurch gewannen wir ein umfangreiches Solarportfolio hinzu, das 2024 erstmals im gesamten Berichtszeitraum zur Stromerzeugung des Konzerns beitrug. Auch die Inbetriebnahme großer Solarparks in den USA wirkte sich positiv aus. Bei der Windkraft konnten wir um 16 % zulegen. Den Ausschlag dafür gaben verbesserte Wetterbedingungen und der Einsatz neuer Anlagen.

Strom produzieren wir nicht nur selbst, sondern beziehen ihn auch von konzernexternen Anbietern, insbesondere im Rahmen unseres Vertriebsgeschäfts mit Großkunden. Die Fremdbezüge lagen im Berichtszeitraum bei 23.634 GWh (Vorjahr: 13.732 GWh).

Stark gesunkene Braunkohlefördermengen. Die für die Stromerzeugung benötigten Brennstoffe beziehen wir größtenteils an den internationalen Handelsmärkten. Braunkohle gewinnen wir in unseren eigenen Tagebauen im Rheinischen Revier westlich von Köln. Die dort geförderten Mengen beliefen sich - umgerechnet in Steinkohleeinheiten (SKE) - auf 6,4 Mio. Tonnen. Das sind 1,3 Mio. Tonnen SKE weniger als im Vorjahreszeitraum - eine Folge der stark gesunkenen Stromproduktion unserer Braunkohlekraftwerke. Für sie war der Großteil der Fördermengen bestimmt. Den Rest haben wir zur Herstellung von Veredelungsprodukten (z. B. Braunkohlestaub und Herdofenkoks) und in geringem Umfang auch zur Erzeugung von Prozessdampf und Fernwärme verwendet.

CO 2-Emissionen um 27 % zurückgegangen. Unser CO 2-Ausstoß in der Stromerzeugung hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 27 % auf 25,1 Mio. Tonnen verringert. Den Ausschlag dafür gab, dass unsere Kohle- und Gaskraftwerke schwächer ausgelastet waren als im Vorjahr. Die spezifischen Emissionen, d. h. der CO 2-Ausstoß je erzeugter Megawattstunde Strom, sind von 0,51 Tonnen auf 0,43 Tonnen gesunken. Neben der geringeren Kohleverstromung machte sich dabei die vermehrte Nutzung der klimafreundlichen Erzeugungstechnologien Windkraft und Photovoltaik bemerkbar. Gegenläufigen Einfluss hatte, dass durch die Stilllegung unseres letzten deutschen Kernkraftwerks Emsland ein Teil unserer CO 2-freien Stromerzeugung weggefallen ist.

Strom- und Gasabsatz über Vorjahr. RWE hat im Berichtszeitraum 79.006 GWh Strom und 21.628 GWh Gas abgesetzt. Die Mengen sind in erster Linie der Gesellschaft RWE Supply & Trading im Segment Energiehandel zuzuordnen, die den Großteil unserer Stromerzeugung vermarktet und das Gasgeschäft verantwortet. Von unserem Hauptprodukt Strom haben wir geringfügig mehr verkauft als 2023. Dabei machte sich bemerkbar, dass wir im Vertriebsgeschäft mit Industrieunternehmen Kunden hinzugewinnen konnten. Unser Gasabsatz hat sich um 8 % erhöht. Ein Grund dafür war die erstmals ganzjährige Berücksichtigung der Aktivitäten von Con Edison Clean Energy Businesses, die in begrenztem Umfang auch Gaslieferungen an Weiterverteiler umfassen.

Außenumsatz: Rückgang um 25 %. Unser Umsatz mit konzernexternen Kunden belief sich auf 11.212 Mio. € (ohne Erdgas- und Stromsteuer). Das ist 25 % weniger als im Vorjahreszeitraum (14.862 Mio. €). Trotz höherer Liefermengen sind die Stromerlöse um 26 % auf 9.764 Mio. € und die Gaserlöse um 16 % auf 820 Mio. € gesunken. In beiden Fällen gaben Preisrückgänge den Ausschlag.

Eine Kennzahl, die vor allem bei nachhaltigkeitsorientierten Investoren auf Interesse stößt, ist der Prozentsatz, den die Erlöse aus Kohlestrom und sonstigen Kohleprodukten am Konzernumsatz ausmachen. Im ersten Halbjahr 2024 betrug der Anteil 16 % (Vorjahr: 21 %).

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Außenumsatz 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Offshore Wind 516 727 - 211 1.202
Onshore Wind /​ Solar 1.196 921 275 2.295
Flexible Erzeugung 561 608 - 47 1.235
Energiehandel 8.569 12.212 - 3.643 22.989
Sonstige, Konsolidierung - - - -
Kerngeschäft 10.842 14.468 - 3.626 27.721
Ausstiegstechnologien 370 394 - 24 800
RWE-Konzern 11.212 14.862 - 3.650 28.521
Davon:
Stromerlöse 9.764 13.167 - 3.403 25.038
Gaserlöse 820 979 - 159 1.750

1 Ohne Erdgas- und Stromsteuer. Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

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Innenumsatz 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Offshore Wind 698 410 288 1.201
Onshore Wind /​ Solar 630 383 247 984
Flexible Erzeugung 4.176 5.989 - 1.813 10.423
Energiehandel 5.843 5.706 137 8.532
Sonstige, Konsolidierung - 9.475 - 10.504 1.029 - 18.938
Kerngeschäft 1.872 1.984 - 112 2.202
Ausstiegstechnologien 2.185 2.504 - 319 4.464

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

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Bereinigtes EBITDA 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Offshore Wind 828 762 66 1.664
Onshore Wind /​ Solar 730 519 211 1.248
Flexible Erzeugung 1.014 1.949 - 935 3.217
Energiehandel 318 799 - 481 1.578
Sonstige, Konsolidierung 9 114 - 105 42
Kerngeschäft 2.899 4.143 - 1.244 7.749

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

Bereinigtes EBITDA mit 2,9 Mrd. € deutlich unter dem hohen Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr 2024 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 2.899 Mio. €. Wie auf Seite 12 dargelegt, bezieht sich die Zahl ausschließlich auf das Kerngeschäft, da wir für die Ausstiegstechnologien Braunkohle und Kernenergie kein bereinigtes EBITDA mehr ausweisen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich das Ergebnis um 30 % verringert. Zuzuordnen ist das in erster Linie den Segmenten Flexible Erzeugung und Energiehandel. Dort konnten wir nicht an die außergewöhnlich gute Ertragslage von 2023 anknüpfen. Auch das Ergebnis der Position "Sonstige, Konsolidierung" blieb deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück, der durch einen Bundeszuschuss an den deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion (RWE-Anteil: 25,1 %) begünstigt war. Positive Effekte ergaben sich aus der Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks sowie aus verbesserten Windverhältnissen. Außerdem trugen die Geschäftsaktivitäten der zum 1. März 2023 erworbenen US-Gesellschaft Con Edison Clean Energy Businesses erstmals im gesamten Berichtszeitraum zum Ergebnis bei.

In den einzelnen Segmenten zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung:

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Offshore Wind: Hier erwirtschafteten wir ein bereinigtes EBITDA von 828 Mio. €. Gegenüber 2023 konnten wir damit um 66 Mio. € zulegen. Ausschlaggebend dafür waren höhere Produktionsmengen aufgrund verbesserter Windbedingungen. Gegenläufig wirkten gestiegene Kosten für die Instandsetzung und Wartung von Anlagen.
Onshore Wind /​ Solar: Das bereinigte EBITDA des Segments lag mit 730 Mio. € um 211 Mio. € über dem Vorjahresniveau, u. a. wegen der Einbeziehung von Con Edison Clean Energy Businesses mit vollen sechs Monaten sowie der Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks. Positive Preiseffekte - insbesondere in den USA - und günstigere Windbedingungen trugen zur verbesserten Ertragslage bei. Anders als 2023 erzielten wir keine nennenswerten Buchgewinne aus Beteiligungsverkäufen. Daneben verzeichneten wir einen Anstieg der Entwicklungs- und Betriebskosten, was großenteils auf die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie zurückzuführen ist.
Flexible Erzeugung: Das bereinigte EBITDA hat sich hier um 935 Mio. € auf 1.014 Mio. € verringert. Die Margen aus Stromterminverkäufen und der kurzfristigen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes waren erwartungsgemäß wesentlich niedriger als 2023. Außerdem enthielt das Vorjahresergebnis noch Gewinne aus der Veräußerung ehemaliger Betriebsgrundstücke, während im Berichtszeitraum keine vergleichbaren Erträge anfielen.
Energiehandel: Die Performance im Eigenhandel von RWE Supply & Trading reichte nicht an das außergewöhnlich gute Vorjahresniveau heran. Das bereinigte EBITDA des Segments ist deshalb stark zurückgegangen, und zwar um 481 Mio. € auf 318 Mio. €.

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Bereinigtes EBIT 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Offshore Wind 504 411 93 1.010
Onshore Wind /​ Solar 334 187 147 535
Flexible Erzeugung 776 1.700 - 924 2.695
Energiehandel 306 776 - 470 1.520
Sonstige, Konsolidierung 8 115 - 107 42
Kerngeschäft 1.928 3.189 - 1.261 5.802

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

Bereinigtes EBIT auf 1,9 Mrd. € gesunken. Unser bereinigtes EBIT lag bei 1.928 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahreswert (3.189 Mio. €). Vom bereinigten EBITDA unterscheidet es sich durch die betrieblichen Abschreibungen, die sich im Berichtszeitraum auf 971 Mio. € beliefen (Vorjahr: 954 Mio. €).

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Überleitung zum Nettoergebnis 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Bereinigtes EBIT 1.928 3.189 - 1.261 5.802
Bereinigtes Finanzergebnis - 154 - 121 - 33 - 495
Neutrales Ergebnis 3.038 - 555 3.593 - 1.308
Ergebnis vor Steuern 4.812 2.513 2.299 3.999
Ertragsteuern - 745 - 446 - 299 - 2.409
Ergebnis 4.067 2.067 2.000 1.590
Davon:
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 57 76 - 19 147
Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG 4.010 1.991 2.019 1.443

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

Überleitung zum Nettoergebnis: Hohe temporäre Erträge aus der Derivatebewertung. Die Überleitung vom bereinigten EBIT zum Nettoergebnis war von nicht operativen Sondereinflüssen geprägt, die sich per saldo positiv niederschlugen. Quantitativ am bedeutendsten waren Effekte im neutralen Ergebnis, z. B. temporäre Erträge aus der Bewertung von Derivaten und der Wegfall von Belastungen durch außerplanmäßige Abschreibungen aus dem Vorjahr. Im Folgenden stellen wir dar, wie sich die Einzelposten der Überleitungsrechnung entwickelt haben.

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Bereinigtes Finanzergebnis 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Zinserträge 391 437 - 46 695
Zinsaufwendungen - 459 - 482 23 - 998
Zinsergebnis - 68 - 45 - 23 - 303
Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen - 226 - 215 - 11 - 465
Übriges Finanzergebnis 140 139 1 273
Bereinigtes Finanzergebnis - 154 - 121 - 33 - 495

1 Sämtliche Tabellenpositionen enthalten Bereinigungen.

Unser bereinigtes Finanzergebnis ist um 33 Mio. € auf - 154 Mio. € gesunken. Dabei kam zum Tragen, dass sich unsere Bankguthaben verringerten und wir entsprechend niedrigere Zinserträge erzielten. Trotz der erhöhten langfristigen Verschuldung durch Anleiheemissionen waren unsere Zinsaufwendungen etwas niedriger als 2023. Ein Grund dafür ist, dass wir die kurzfristigen Finanzierungen zurückgefahren haben.

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Neutrales Ergebnis 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Bereinigungen im EBIT 2.761 - 613 3.374 - 1.360
Davon:
Veräußerungsergebnis 1 - 2 3 121
Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten 1.710 611 1.099 1.395
EBIT der Ausstiegstechnologien 898 - 1.435 2.333 - 2.422
Sonstige 152 213 - 61 - 454
Bereinigungen im Finanzergebnis 277 58 219 52
Neutrales Ergebnis 3.038 - 555 3.593 - 1.308

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

Das neutrale Ergebnis, in dem wir wesentliche nicht operative oder aperiodische Sachverhalte erfassen, betrug 3.038 Mio. € (Vorjahr: - 555 Mio. €). Seine Hauptpositionen entwickelten sich wie folgt:

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Die Bereinigungen im EBIT führten zu einem Ergebnisbeitrag von 2.761 Mio. €. Die deutliche Verbesserung gegenüber 2023 (- 613 Mio. €) beruht u. a. darauf, dass im Vorjahreswert hohe außerplanmäßige Abschreibungen auf Braunkohlekraftwerke und -tagebaue enthalten waren. Außerdem konnten wir im aktuellen Halbjahresabschluss Drohverlustrückstellungen für langfristige Strombezugsverträge auflösen. Stark erhöht haben sich die temporären Erträge aus der Bewertung von Derivaten, und zwar um 1.099 Mio. € auf 1.710 Mio. €. Darin eingerechnet sind 1.957 Mio. € aus Transaktionen im Segment Energiehandel, die wir im Rahmen der Vermarktung des Stroms unserer Kraftwerke und Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie deren kommerzieller Optimierung abgeschlossen haben.
Die Bereinigungen im Finanzergebnis schlugen mit 277 Mio. € zu Buche (Vorjahr: 58 Mio. €). Ein wesentlicher positiver Faktor war, dass sich die Zinssätze zur Berechnung von Rückstellungen erhöht haben und die dadurch ausgelöste Absenkung der Verpflichtungsbarwerte ergebniswirksam erfasst wurde.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 4.812 Mio. € (Vorjahr: 2.513 Mio. €). Die Ertragsteuern lagen bei 745 Mio. €, was einer Steuerquote von 15 % entspricht. Damit unterschreiten wir den kalkulatorischen Durchschnittswert von 20 %, den wir für den Mittelfristzeitraum unter Berücksichtigung der erwarteten Erträge in unseren Märkten, der dort geltenden Steuersätze und der Nutzung von Verlustvorträgen abgeleitet haben. Die Abweichung ergibt sich im Wesentlichen durch steuerlich nicht relevante IFRS-Ergebnisbeiträge, die insbesondere im Segment Energiehandel anfielen.

Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter sind um 19 Mio. € auf 57 Mio. € gesunken. Hauptgrund dafür waren rückläufige Erträge unseres Gaskraftwerks im türkischen Denizli, an dem das Energieunternehmen Turcas mit 30 % beteiligt ist. Zwar hat sich die Verfügbarkeit der Anlage verbessert, allerdings blieben die Erzeugungsmargen deutlich hinter denen des Vorjahres zurück.

Unser Nettoergebnis, das die Ergebnisanteile der RWE-Aktionäre wiedergibt, betrug 4.010 Mio. €. Der Vorjahreswert hatte bei 1.991 Mio. € gelegen.

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Überleitung zum bereinigten Nettoergebnis 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern 4.689 2.576 2.113 4.442
Bereinigungen im EBIT - 2.761 613 - 3.374 1.360
Bereinigtes EBIT 1.928 3.189 - 1.261 5.802
Finanzergebnis 123 - 63 186 - 443
Bereinigungen im Finanzergebnis - 277 - 58 - 219 - 52
Ertragsteuern - 745 - 446 - 299 - 2.409
Bereinigung der Ertragsteuern auf eine Steuerquote von 20 % 390 - 168 558 1.347
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter - 57 - 76 19 - 147
Bereinigtes Nettoergebnis 1.362 2.378 - 1.016 4.098

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

Bereinigtes Nettoergebnis von 1,4 Mrd. €. Das bereinigte Nettoergebnis hat sich um 1.016 Mio. € auf 1.362 Mio. € verringert, was in erster Linie auf die niedrigeren operativen Erträge zurückzuführen ist. Um das bereinigte Nettoergebnis zu ermitteln, haben wir das neutrale Ergebnis in der Überleitungsrechnung herausgerechnet und die Steuerquote angepasst, sodass sie dem erwähnten Planwert von 20 % entspricht. Das bereinigte Nettoergebnis je Aktie belief sich auf 1,83 €, gegenüber 3,20 € im Vorjahreszeitraum. Den Werten liegt eine Aktienzahl von 743,8 Mio. Stück zugrunde.

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Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Offshore Wind 1.648 556 1.092 1.349
Onshore Wind /​ Solar 1.733 895 838 2.709
Flexible Erzeugung 199 210 - 11 617
Energiehandel 40 94 - 54 151
Sonstige, Konsolidierung - - - -
Kerngeschäft 3.620 1.755 1.865 4.826
Ausstiegstechnologien 114 126 - 12 320
RWE-Konzern 3.734 1.881 1.853 5.146

1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst. Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

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Akquisitionen und Investitionen in Finanzanlagen 1

in Mio. €
Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Offshore Wind 1.322 92 1.230 133
Onshore Wind /​ Solar 63 4.124 - 4.061 4.173
Flexible Erzeugung 2 431 - 429 431
Energiehandel 26 34 - 8 95
Sonstige, Konsolidierung 12 - 12 -
Kerngeschäft 1.425 4.681 - 3.256 4.832
Ausstiegstechnologien - - - 1
RWE-Konzern 1.425 4.681 - 3.256 4.833

1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst.

Investitionstätigkeit: Fokus auf Ausbau der erneuerbaren Energien. In der ersten Jahreshälfte haben wir 5.159 Mio. € investiert (Vorjahr: 6.562 Mio. €). Die Mittel wurden größtenteils in den Segmenten Offshore Wind (58 %) und Onshore Wind /​ Solar (35 %) eingesetzt.

Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben wir 3.734 Mio. € ausgegeben, etwa doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (1.881 Mio. €). Im Vordergrund standen dabei Windkraft- und Solarprojekte in Europa und den USA. Ein Großteil der Mittel floss in den Bau der Nordsee-Windparks Sofia (Großbritannien, 1.400 MW) und Thor (Dänemark, 1.080 MW) sowie in die Projekte Nordseecluster A /​ B und Dogger Bank South, über die wir auf Seite 8 berichten.

Unsere Akquisitionen und Finanzanlageinvestitionen blieben mit 1.425 Mio. € deutlich hinter dem Vorjahreswert (4.681 Mio. €) zurück, der wegen des Erwerbs von Con Edison Clean Energy Businesses ungewöhnlich hoch ausgefallen war. Im Berichtszeitraum floss der Großteil der Mittel in die Übernahme von drei britischen Offshore-Windkraftprojekten, die wir Vattenfall abgekauft haben (siehe Seite 8).

Von den Investitionen waren 95 % taxonomiekonform (Vorjahr: 90 %), d. h., in dieser Höhe entfielen sie auf Projekte, die gemäß EU-Taxonomie-Verordnung als nachhaltig einzustufen sind. Bei der Ermittlung des Anteils haben wir Gesamtinvestitionen in Höhe von 5.524 Mio. € zugrunde gelegt. Die Abweichung vom oben angegebenen Betrag (5.159 Mio. €) erklärt sich dadurch, dass auch nicht zahlungswirksame Vorgänge taxonomierelevant sind und dass anstelle der Ausgaben für Akquisitionen die daraus resultierenden Vermögenszugänge berücksichtigt werden.

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Kapitalflussrechnung 1 in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
+ /​ - Jan - Dez

2023
Funds from Operations - 620 1.699 - 2.319 7.891
Zunahme (-) /​ Abnahme (+) des Nettoumlaufvermögens 950 310 640 - 3.668
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 330 2.009 - 1.679 4.223
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 2.883 - 750 - 2.133 - 2.798
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 1.044 214 830 - 1.557
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel 62 72 - 10 61
Veränderung der flüssigen Mittel - 1.447 1.545 - 2.992 - 71
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 330 2.009 - 1.679 4.223
Abzüglich Investitionen - 5.159 - 6.562 1.403 - 9.979
Zuzüglich Desinvestitionen /​ Anlagenabgänge 175 114 61 1.162
Free Cash Flow - 4.654 - 4.439 - 215 - 4.594

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

Stark verringerter operativer Cash Flow. Unser Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei 330 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahres wert (2.009 Mio. €). Maßgeblich dafür waren die stark gesunkenen operativen Erträge. Außerdem flossen uns wesentlich weniger Variation Margins aus Commodity-Derivaten zu als im ersten Halbjahr 2023. Variation Margins sind Sicherheitsleistungen, die während der Laufzeit börsengehandelter Terminkontrakte erbracht werden. Positiven Einfluss hatte, dass wir weniger für den Erwerb von CO 2-Emissionsrechten ausgeben mussten.

Die Investitionstätigkeit führte zu einem gegenüber 2023 (750 Mio. €) stark erhöhten Mittelabfluss von 2.883 Mio. €, obwohl wir im Vorjahr hohe Ausgaben für die Akquisition von Con Edison Clean Energy Businesses getätigt hatten. Ausschlaggebend dafür war, dass wir unsere Sachinvestitionen hochgefahren und in wesentlich geringerem Umfang kurzfristige Geldanlagen veräußert haben.

Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein Cash Flow in Höhe von 1.044 Mio. € (Vorjahr: 214 Mio. €). Dabei kam zum Tragen, dass wir drei grüne Anleihen begeben haben: eine im Januar über 500 Mio.€ und zwei im April über jeweils 1 Mrd. US$ (siehe Seite 4). Weitere Einnahmen ergaben sich dadurch, dass der in Abu Dhabi ansässige Energieversorger Masdar einen 49 %-Anteil am Offshore-Windkraftprojekt Dogger Bank South übernommen hat (siehe Seite 8). Gegenläufig wirkten die Ausschüttungen an unsere Aktionäre (744 Mio. €) und an Minderheitsgesellschafter (152 Mio. €).

Aufgrund der dargestellten Zahlungsströme aus der Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich unser Liquiditätsbestand um 1.447 Mio. € verringert.

Zieht man vom Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit die Investitionen ab und addiert die Einnahmen aus Desinvestitionen und Anlagenabgängen, erhält man den Free Cash Flow. Dieser lag im Berichtszeitraum bei - 4.654 Mio. € (Vorjahr: - 4.439 Mio. €).

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Überleitung zum bereinigten Cash Flow der Ausstiegstechnologien in Mio. € Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 330 2.009
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit des Kerngeschäfts - 1.083 - 2.419
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit der Ausstiegstechnologien - 753 - 410
Nettoinvestitionen der Ausstiegstechnologien - 28 - 110
Inanspruchnahme von Rückstellungen 2.633 2.457
Rückstellungszuführungen /​ -auflösungen - 1.301 - 1.440
Sonstige - 155 - 320
Bereinigter Cash Flow der Ausstiegstechnologien 396 177

Ausstiegstechnologien: Bereinigter Cash Flow auf 396 Mio. € gestiegen. Wie auf Seite 12 dargelegt, steuern wir unsere Braunkohle- und Kernenergieaktivitäten mit einem bereinigten Cash Flow. Diesen leiten wir her, indem wir von den operativen Mittelzuflüssen die Nettoinvestitionen abziehen. Außerdem eliminieren wir periodenfremde Effekte aus der (zahlungswirksamen) Inanspruchnahme von Rückstellungen und addieren periodengerechte (nicht zahlungswirksame) Effekte aus der Bildung /​ Auflösung von Rückstellungen. Beispielsweise werden Auszahlungen für CO 2-Emissionsrechte, die sich auf die Stromerzeugung des Vorjahres beziehen, herausgerechnet, während Rückstellungen für künftige Käufe von Emissionsrechten, die aus der aktuellen Stromerzeugung resultieren, einbezogen werden.

Im ersten Halbjahr 2024 haben wir mit den Ausstiegstechnologien einen bereinigten Cash Flow von 396 Mio. € erzielt. Das sind 219 Mio. € mehr als im Vorjahreszeitraum, u. a. wegen gestiegener Margen aus Stromterminverkäufen und Einnahmen aus dem Verkauf eines Grundstücks an Microsoft (siehe Seite 10). Deutliche Ergebniseinbußen resultierten daraus, dass das zum 15. April 2023 abgeschaltete Kernkraftwerk Emsland nicht mehr zur Stromerzeugung beitragen konnte.

Nettoschulden in Höhe von 11,4 Mrd. €. Die Nettoschulden des RWE-Konzerns beliefen sich zum 30. Juni 2024 auf 11,4 Mrd.€. Gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2023 sind sie um 4,8 Mrd. € gestiegen. Ausschlaggebend dafür waren unsere hohen Investitionen. Schuldenmindernd wirkten der operative Cash Flow und die Einnahmen aus dem Verkauf des 49 %-Anteils an Dogger Bank South. Außerdem führte ein Anstieg der Diskontierungszinssätze dazu, dass sich die Rückstellungen für Pensionen, Kernenergie sowie den Rückbau von Wind- und Solarparks verringerten.

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Nettoschulden 1 in Mio. € 30.06.2024 31.12.2023 + /​ -
Flüssige Mittel 5.470 6.917 - 1.447
Wertpapiere 6.192 8.114 - 1.922
Sonstiges Finanzvermögen 2.454 2.529 - 75
Finanzvermögen 14.116 17.560 - 3.444
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper - 13.719 - 11.749 - 1.970
Währungskurssicherung von Anleihen 7 - 2 9
Sonstige Finanzverbindlichkeiten - 5.057 - 5.278 221
Abzüglich 50 % des als Fremdkapital ausgewiesenen Hybridkapitals 292 294 - 2
Finanzverbindlichkeiten - 18.477 - 16.735 - 1.742
Nettofinanzschulden /​ Nettofinanzvermögen - 4.361 825 - 5.186
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - 1.221 - 1.324 103
Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen 555 509 46
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich - 5.207 - 5.384 177
Rückstellungen für den Rückbau von Windparks und Solaranlagen - 1.185 - 1.213 28
Nettoschulden - 11.419 - 6.587 - 4.832

1 Die Bergbaurückstellungen sind in den Nettoschulden nicht enthalten. Gleiches gilt für Vermögenswerte, die wir den Bergbaurückstellungen zugeordnet haben. Aktuell sind dies unsere 15 %-Beteiligung an E.ON und der noch nicht beglichene Teil unseres Anspruchs auf staatliche Entschädigung für den deutschen Braunkohleausstieg.

Eigenkapitalquote auf 35,1 % gestiegen. Im Zwischenabschluss weisen wir eine Bilanzsumme von 97,6 Mrd. € aus, gegenüber 106,5 Mrd. € zum Vorjahresende. Hauptursache für den Rückgang ist die Wertentwicklung der Commodity-Derivate: Diese sind auf der Aktivseite der Bilanz um 9,6 Mrd. € gesunken und auf der Passivseite um 7,2 Mrd. €. Auch der Wertpapierbestand hat sich verringert, und zwar um 1,9 Mrd. €. Dagegen sind unsere Sachanlagen um 4,6 Mrd. € gestiegen, was hauptsächlich auf unsere Wachstumsinvestitionen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist. Das Eigenkapital erhöhte sich um 1,1 Mrd. € auf 34,2 Mrd. €. Sein Anteil an der Bilanzsumme betrug 35,1 %, gegenüber 31,1 % zum Vorjahresende.

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Konzernbilanzstruktur 1 30.06.2024 31.12.2023
in Mio. € in % in Mio. € in %
--- --- --- --- ---
Aktiva
Langfristiges Vermögen 59.033 60,5 52.498 49,3
Davon:
Immaterielle Vermögenswerte 10.400 10,7 9.787 9,2
Sachanlagen 33.402 34,2 28.808 27,0
Kurzfristiges Vermögen 38.546 39,5 54.014 50,7
Davon:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.547 5,7 7.607 7,1
Derivate, übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 19.265 19,7 29.496 27,7
Wertpapiere 5.807 6,0 7.724 7,3
Gesamt 97.579 100,0 106.512 100,0

1 Teilweise angepasste Vorjahreszahlen; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

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30.06.2024 31.12.2023
in Mio. € in % in Mio. € in %
--- --- --- --- ---
Passiva
Eigenkapital 34.235 35,1 33.158 31,1
Langfristige Schulden 41.173 42,2 39.085 36,7
Davon:
Rückstellungen 16.630 17,0 17.431 16,4
Finanzverbindlichkeiten 16.322 16,7 14.064 13,2
Kurzfristige Schulden 22.171 22,7 34.269 32,2
Davon:
Rückstellungen 3.851 3,9 6.815 6,4
Finanzverbindlichkeiten 2.454 2,5 2.964 2,8
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 4.112 4,2 5.114 4,8
Derivate und sonstige Verbindlichkeiten 11.754 12,0 19.376 18,2
Gesamt 97.579 100,0 106.512 100,0

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Beschäftigte 1 30.06.2024 31.12.2023 + /​ -
Offshore Wind 2.618 2.388 230
Onshore Wind /​ Solar 3.686 3.392 294
Flexible Erzeugung 3.359 3.196 163
Energiehandel 2.089 1.971 118
Sonstige 2 563 544 19
Kerngeschäft 12.315 11.491 824
Ausstiegstechnologien 8.550 8.644 - 94
RWE-Konzern 20.865 20.135 730

1 Umgerechnet in Vollzeitäquivalente.

2 Die Position umfasst zurzeit ausschließlich die Beschäftigten der Holdinggesellschaft RWE AG.

Deutlicher Stellenaufbau dank grünem Wachstum. Zum 30. Juni 2024 gab es im RWE-Konzern 20.865 Beschäftigte, davon 13.632 an deutschen und 7.233 an ausländischen Standorten. Bei den Zahlen handelt es sich um sogenannte Vollzeitäquivalente, d. h., Teilzeitstellen werden hier anteilig berücksichtigt. Gegenüber Ende 2023 hat sich der Personalbestand um 730 Vollzeitäquivalente erhöht, im Kerngeschäft sogar um 824 Vollzeitäquivalente. Zum Aufbau von Personal trugen im Wesentlichen die Wachstumsprojekte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien bei. Dem Zuwachs im Kerngeschäft stand ein leichter Rückgang im Segment Ausstiegstechnologien gegenüber (- 94). Dort nahmen zahlreiche Beschäftigte Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen in Anspruch, die ihnen insbesondere im Zusammenhang mit dem deutschen Kohle- und Kernenergieausstieg angeboten wurden.

Prognose 2024

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Ausblick in Mio. € Ist 2023 1 Prognose 2024
Bereinigtes EBITDA 7.749 5.200 - 5.800
Davon:
Offshore Wind 1.664 1.450 - 1.850
Onshore Wind /​ Solar 1.248 1.500 - 1.900
Flexible Erzeugung 3.217 1.800 - 2.200
Energiehandel 1.578 100 - 500
Bereinigtes EBIT 5.802 3.200 - 3.800
Bereinigtes Nettoergebnis 4.098 1.900 - 2.400

1 Teilweise angepasste Werte; siehe Kapitel "Anmerkungen zur Berichtsweise" auf Seite 11 f.

RWE-Konzern bekräftigt Ergebnisprognose. Unser aktueller Ausblick auf die Ergebnisentwicklung im laufenden Geschäftsjahr entspricht dem Stand vom März 2024 (siehe Geschäftsbericht 2023, Seite 60 f.). Das operative Ergebnis von RWE wird voraussichtlich weit hinter dem hohen Niveau von 2023 zurückbleiben. Beim bereinigten EBITDA rechnen wir unverändert mit einem Wert am unteren Rand der Bandbreite von 5,2 bis 5,8 Mrd. €. Den Korridor hatten wir beim Kapitalmarkttag am 28. November 2023 kommuniziert. In der Folgezeit waren die Strompreise gesunken und hatten unsere Gewinnerwartungen leicht eingetrübt. Das bereinigte EBIT war beim Kapitalmarkttag auf 3,2 bis 3,8 Mrd. € veranschlagt worden. Auch hier werden wir wohl am unteren Ende der Bandbreite abschließen. Gleiches gilt für das bereinigte Nettoergebnis, dessen Prognosekorridor bei 1,9 bis 2,4 Mrd. € liegt. Der erwartete Ergebnisrückgang basiert auf der Annahme, dass das Handelsergebnis, die Strommargen und die Erträge aus der kurzfristigen Optimierung unseres Kraftwerkseinsatzes nicht an das hohe Niveau von 2023 heranreichen werden. Positive Effekte versprechen wir uns von der Inbetriebnahme neuer Windparks, Solarparks und Batteriespeicher.

Ausstiegstechnologien. Für unsere deutschen Braunkohle- und Kernenergieaktivitäten prognostizieren wir einen bereinigten Cash Flow in Höhe von 0,3 bis 0,6 Mrd. € (Vorjahr: 117 Mio. €). Nähere Erläuterungen zu dieser Steuerungskennzahl finden sich auf Seite 22.

Sachinvestitionen deutlich über Vorjahr. Unsere Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wollen wir gegenüber 2023 (5.146 Mio. €) deutlich steigern. Die Mittel verwenden wir hauptsächlich für Windenergie-, Solar- und Batterieprojekte in Europa und den USA. Ein aktueller Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit ist der Ausbau der Windkraft in der Nordsee.

Leverage Factor: Obergrenze von 3,0 wird voraussichtlich klar eingehalten. Das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA des Kerngeschäfts (Leverage Factor) lag 2023 bei 0,9 und damit weit unter der Obergrenze von 3,0, die wir uns für diese Kennzahl gesetzt haben. Wegen unserer hohen Wachstumsinvestitionen dürfte sich der Leverage Factor im laufenden Geschäftsjahr erhöhen. Die erwähnte Obergrenze wird er aber wohl weiterhin deutlich unterschreiten.

Dividende für das Geschäftsjahr 2024. Der Vorstand der RWE AG strebt für das Geschäftsjahr 2024 eine Gewinnausschüttung je Aktie in Höhe von 1,10 € an. Gegenüber der Dividende für 2023 ist das ein Plus von 0,10 €.

Aktuelle Einschätzung der Risikolage

Risikolage des Konzerns im Wesentlichen unverändert. Unsere Risiken erheben wir im Halbjahresrhythmus mithilfe einer Bottom-up-Analyse. Je nach Ursache teilen wir sie in die folgenden Klassen ein: (1) Marktrisiken, (2) regulatorische und politische Risiken, (3) rechtliche Risiken, (4) operative Risiken, (5) finanzwirtschaftliche Risiken, (6) Bonität von Geschäftspartnern und (7) sonstige Risiken. Für jede dieser Klassen nehmen wir eine Risikoeinstufung vor, bei der wir uns am höchsten Einzelrisiko orientieren. Wir unterscheiden dabei die Kategorien "gering", "mittel" und "hoch".

Der Aufbau und die Prozesse unseres Risikomanagements, die zuständigen Organisationseinheiten, die wesentlichen Risiken und Chancen sowie unsere Maßnahmen zur Steuerung und Überwachung von Risiken werden im Geschäftsbericht 2023 auf Seite 62 ff. ausführlich dargestellt. Diese Ausführungen beruhen auf dem Kenntnisstand vom Februar 2024. Seither haben wir keine Entwicklungen festgestellt, die uns dazu veranlassen würden, die Risikolage des Konzerns in wesentlichen Punkten neu zu bewerten. Auch zeichnen sich weiterhin keine Gefahren für den Fortbestand der RWE AG oder des RWE-Konzerns ab.

Unsere größten Risiken sehen wir unverändert in den Risikoklassen (1) und (2), die wir der Kategorie "hoch" zuordnen. Marktrisiken (1) ergeben sich in erster Linie aus der Ungewissheit darüber, wie sich die Stromgroßhandelspreise entwickeln. Sollten sie nachgeben und auf niedrigem Niveau verharren, könnten die Margen von Erzeugungsanlagen, deren Strom wir zu Marktkonditionen absetzen, hinter den Erwartungen zurückbleiben. Allerdings sehen wir auch die Chance steigender Stromnotierungen, u. a. infolge einer Verteuerung von Brennstoffen und Emissionsrechten. Regulatorische und politische Risiken (2) gibt es derzeit u. a. wegen der anstehenden Wahlen in den USA: Abhängig von deren Ausgang könnte es zu einer Neuausrichtung in der Energiepolitik des Landes kommen, die Investitionen in Windkraft oder Photovoltaik erschwert. Vergleichbare Entwicklungen sind auch in Europa möglich. Allerdings hat sich dort durch die jüngste Strommarktreform der EU und den Regierungswechsel in Großbritannien sogar die Chance vergrößert, dass der regulatorische Rahmen für grüne Investitionen attraktiver gemacht wird.

Risikokennzahlen im ersten Halbjahr 2024. Commodity-Preisrisiken und finanzwirtschaftliche Risiken steuern wir anhand von Kennzahlen wie dem Value at Risk, dem Cash Flow at Risk und Sensitivitäten.

Risiken im Handelsgeschäft von RWE Supply & Trading messen wir mit dem Value at Risk (VaR). Dieser gibt an, welchen Wert der mögliche Verlust aus einer Risikoposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit in einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet. Für die VaR-Berechnung legen wir im Konzern grundsätzlich ein Konfidenzniveau von 95 % zugrunde - bei einem Betrachtungszeitraum von einem Tag. Das bedeutet, dass der Tagesverlust den VaR mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % nicht übersteigt. Der VaR für Preisrisiken von Commodity-Positionen im Handelsgeschäft muss ein bestimmtes Limit einhalten, das aktuell bei 60 Mio. € liegt. Die tatsächlichen Tageswerte waren meist deutlich niedriger. Im Halbjahresdurchschnitt betrugen sie 12 Mio. €.

Das Management unseres Gasportfolios und das LNG-Geschäft sind in einer eigenen Organisationseinheit bei RWE Supply & Trading gebündelt. Auch für diese Aktivitäten gibt es ein VaR-Tageslimit, und zwar in Höhe von 40 Mio. €. Die tatsächlichen VaR-Werte lagen im ersten Halbjahr bei durchschnittlich 6 Mio. €.

Ein Risikofaktor im Finanzbereich ist die Entwicklung der Marktzinsen. Falls sie steigen, erhöhen sich auch die Finanzierungskosten. Dieses Risiko messen wir mit dem Cash Flow at Risk (CFaR). Dabei legen wir ein Konfidenzniveau von 95 % und eine Haltedauer von einem Jahr zugrunde. Im ersten Halbjahr 2024 belief sich der CFaR auf durchschnittlich 55 Mio. €.

Zinserhöhungen können außerdem dazu führen, dass sich die Kurse von Wertpapieren aus unserem Bestand verringern - und umgekehrt. Dies gilt in erster Linie für festverzinsliche Anleihen. Das Kursrisiko messen wir per Sensitivitätsanalyse. Zum Bilanzstichtag ergab sich folgendes Bild: Bei einem Anstieg der Marktzinsen um 100 Basispunkte hätte sich der Wert der von uns gehaltenen Anleihen um 18 Mio. € verringert.

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € Apr - Jun 2024 1 Apr - Jun 2023 1 Jan - Jun 2024 Jan - Jun 2023
Umsatzerlöse (inkl. Erdgas- /​ Stromsteuer) 2, 3 4.648 5.581 11.319 14.953
Erdgas- /​ Stromsteuer - 54 - 47 - 107 - 91
Umsatzerlöse 2, 3 4.594 5.534 11.212 14.862
Sonstige betriebliche Erträge 4 743 999 3.953 1.971
Materialaufwand 4 - 1.882 - 3.166 - 7.584 - 9.413
Personalaufwand - 804 - 767 - 1.463 - 1.427
Abschreibungen 3 - 494 - 1.591 - 993 - 2.084
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 104 - 867 - 708 - 1.715
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen 3 134 123 277 371
Übriges Beteiligungsergebnis - 20 - 5 11
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern 3 2.187 285 4.689 2.576
Finanzerträge 3 756 666 1.319 1.195
Finanzaufwendungen - 577 - 352 - 1.196 - 1.258
Ergebnis vor Steuern 3 2.366 599 4.812 2.513
Ertragsteuern - 259 - 180 - 745 - 446
Ergebnis 3 2.107 419 4.067 2.067
Davon: Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 15 25 57 76
Davon: Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG 3 2.092 394 4.010 1.991
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in € 2,81 0,53 5,39 2,68

1 Die freiwillige Angabe der Quartalswerte für den Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2024 und das Vorjahresquartal unterliegen nicht der prüferischen Durchsicht zum 30. Juni 2024.

2 Eine Darstellung der Umsatzerlöse nach Produkten und Segmenten findet sich auf Seite 15.

3 Angepasste Vorjahreswerte (unwesentliche Anpassung); siehe Seite 12.

4 Angepasste Vorjahreswerte gemäß IAS 8.42 (Verminderung Materialaufwand und sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 2.995 Mio. € im Zeitraum Januar - Juni 2023) aufgrund einer Korrektur des Ausweises der realisierten Hedges aus Emissionszertifikaten.

Gesamtergebnisrechnung

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Beträge nach Steuern in Mio. € Apr - Jun 2024 1 Apr - Jun 2023 1 Jan - Jun 2024 Jan - Jun 2023
Ergebnis 2.107 419 4.067 2.067
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen 47 - 95 79 - 148
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen - 16 61 - 14 61
Marktbewertung von Eigenkapitalinstrumenten - 242 90 67 953
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind - 211 56 132 866
Unterschied aus der Währungsumrechnung 2 - 150 111 - 45 133
Marktbewertung von Fremdkapitalinstrumenten - 1 1 2 2
Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehung 2 - 851 563 - 2.780 4.691
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen - 6 - 29 1 - 28
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind - 1.008 646 - 2.822 4.798
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (Other Comprehensive Income) - 1.219 702 - 2.690 5.664
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Total Comprehensive Income) 888 1.121 1.377 7.731
Davon: auf Aktionäre der RWE AG entfallend 852 1.049 1.271 7.603
Davon: auf andere Gesellschafter entfallend 36 72 106 128

1 Die freiwillige Angabe der Quartalswerte für den Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2024 und das Vorjahresquartal unterliegen nicht der prüferischen Durchsicht zum 30. Juni 2024.

2 Angepasste Vorjahreswerte (unwesentliche Anpassung).

Bilanz

Aktiva

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in Mio. € 30.06.2024 31.12.2023
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 10.400 9.787
Sachanlagen 1 33.402 28.808
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen 1 4.317 4.062
Übrige Finanzanlagen 5.654 5.573
Derivate, Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1 4.653 3.626
Latente Steuern 607 642
59.033 52.498
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 2.457 2.270
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.547 7.607
Derivate, Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1 19.265 29.496
Wertpapiere 5.807 7.724
Flüssige Mittel 5.470 6.917
38.546 54.014
97.579 106.512

1 Angepasste Vorjahreswerte (unwesentliche Anpassung); siehe Seite 12.

Passiva

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in Mio. € 30.06.2024 31.12.2023
Eigenkapital
Anteile der Aktionäre der RWE AG 1 32.275 31.587
Anteile anderer Gesellschafter 1.960 1.571
34.235 33.158
Langfristige Schulden
Rückstellungen 16.630 17.431
Finanzverbindlichkeiten 16.322 14.064
Derivate und übrige Verbindlichkeiten 3.382 2.200
Latente Steuern 4.839 5.390
41.173 39.085
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 3.851 6.815
Finanzverbindlichkeiten 2.454 2.964
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.112 5.114
Derivate und übrige Verbindlichkeiten 11.754 19.376
22.171 34.269
97.579 106.512

1 Angepasste Vorjahreswerte (unwesentliche Anpassung); siehe Seite 12.

Kapitalflussrechnung

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in Mio. € Jan - Jun 2024 Jan - Jun 2023
Ergebnis 1 4.067 2.067
Abschreibungen /​ Zuschreibungen 999 2.072
Veränderung der Rückstellungen - 3.537 - 1.431
Veränderung der latenten Steuern 447 69
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren - 333 - 87
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /​ Aufwendungen 1 - 2.263 - 991
Veränderung des Nettoumlaufvermögens 1 950 310
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 1 330 2.009
Immaterielle Vermögenswerte /​ Sachanlagen
Investitionen - 3.734 - 1.881
Einnahmen aus Anlagenabgängen 100 86
Akquisitionen /​ Beteiligungen
Investitionen - 1.425 - 4.681
Einnahmen aus Anlagenabgängen /​ Desinvestitionen 75 28
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen 1 2.101 5.698
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 1 - 2.883 - 750
Kapitalveränderungen (einschließlich anderer Gesellschafter) 510 - 10
Dividenden /​ Ausschüttungen an RWE-Aktionäre und andere Gesellschafter - 896 - 820
Aufnahme von Finanzschulden 2.932 28.687
Tilgung von Finanzschulden - 1.502 - 27.643
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 1.044 214
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel - 1.509 1.473
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel 62 72
Veränderung der flüssigen Mittel - 1.447 1.545
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums 6.917 6.988
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums 5.470 8.533
Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen - 10
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz 5.470 8.523

1 Angepasste Vorjahreswerte; siehe Seite 12.

Veränderung des Eigenkapitals

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Veränderung des Eigenkapitals in Mio. € Gezeichnetes Kapital und Kapital rücklage der RWE AG Gewinnrücklage und Bilanzgewinn Accumulated Other

Comprehensive Income
Anteile der Aktionäre der RWE AG Anteile anderer

Gesellschafter
Gesamt
Stand: 01.01.2023 1 5.965 15.758 5.878 27.601 1.703 29.304
Kapitalauszahlungen - - 1 - - 1 - 4 - 5
Wandlung der Pflichtwandelanleihe 2 2.428 - 2.428 - - - -
Dividendenzahlungen - - 669 - - 669 - 151 - 820
Ergebnis 1 - 1.991 - 1.991 76 2.067
Other Comprehensive Income - 865 4.747 5.612 52 5.664
Total Comprehensive Income - 2.856 4.747 7.603 128 7.731
Übrige Veränderungen - - 25 - 2.034 - 2.059 - 11 - 2.070
Stand: 30.06.2023 8.393 15.491 8.591 32.475 1.665 34.140
Stand: 01.01.2024 1 8.393 14.431 8.763 31.587 1.571 33.158
Kapitaleinzahlungen - - - - 36 36
Dividendenzahlungen - - 744 - - 744 - 152 - 896
Ergebnis - 4.010 - 4.010 57 4.067
Other Comprehensive Income - 132 - 2.871 - 2.739 49 - 2.690
Total Comprehensive Income - 4.142 - 2.871 1.271 106 1.377
Übrige Veränderungen - 101 60 161 399 560
Stand: 30.06.2024 8.393 17.930 5.952 32.275 1.960 34.235

1 Angepasste Vorjahreswerte (unwesentliche Anpassung); siehe Seite 12.

2 Effekte aus der erfolgten Wandlung der Pflichtwandelanleihe in Aktien der RWE AG am 15. März 2023; siehe RWE-Geschäftsbericht 2023, Seite 166.

Ausgewählte Anhangangaben

Rechnungslegungsmethoden

Die RWE AG mit Sitz in Essen, Deutschland, ist Mutterunternehmen des RWE-Konzerns ("RWE" oder "Konzern").

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024 einschließlich weiterer Angaben im Konzernzwischenlagebericht wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Er ist am 9. August 2024 zur Veröffentlichung freigegeben worden.

Im Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernzwischenabschlusses zum 30. Juni 2024 ein gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 verkürzter Berichtsumfang gewählt. Im Konzernzwischenabschluss werden - mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Änderungen und Neuregelungen - die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Konzernabschluss 2023, der die Basis für den vorliegenden Halbjahresfinanzbericht darstellt.

Für Entsorgungsrückstellungen auf dem Gebiet der Kernenergie wird ein durchschnittlicher Abzinsungsfaktor von 2,5 % (31.12.2023: 2,0 %) und für bergbaubedingte Rückstellungen von 3,1 % (31.12.2023: 3,0 %) zugrunde gelegt. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden im Inland mit 3,7 % und im Ausland mit 5,2 % abgezinst (31.12.2023: 3,5 % bzw. 4,6 %).

Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften

Der International Accounting Standards Board (IASB) hat neue IFRS und Änderungen bei bestehenden IFRS verabschiedet, die für den RWE-Konzern wegen der erfolgten Anerkennung durch die EU ab dem Geschäftsjahr 2024 verpflichtend anzuwenden sind:

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Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses: Einstufung von Schulden als kurz- oder langfristig" (2020) und "Darstellung des Abschlusses: Einstufung von Schulden als kurz- oder langfristig - Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens" (2020) und "Darstellung des Abschlusses: Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen" (2022)
Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse: Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion" (2022)
Änderungen an IAS 7 "Kapitalflussrechnung" und IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben: Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen" (2023)

Diese neuen Regelungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.

Änderung der Nutzungsdauer von Windkraftanlagen. Im Rahmen der Überprüfung der Nutzungsdauern wurde im Berichtsjahr die Nutzungsdauer von Windkraftanlagen auf bis zu 30 Jahre (zuvor: bis zu 25 Jahre) angepasst. Diese Schätzungsänderung wurde prospektiv vorgenommen. Daraus resultierte für planmäßige Abschreibungen auf Windkraftanlagen im ersten Halbjahr 2024 eine Verminderung um 54 Mio. € und für das Geschäftsjahr 2024 eine erwartete Verminderung in Höhe von 108 Mio. €. In den nächsten Jahren wird ein Effekt in einer vergleichbaren Größenordnung erwartet.

Neue Rechnungslegungsvorschriften

Der IASB hat weitere Standards und Änderungen an Standards verabschiedet, die in der EU im Geschäftsjahr 2024 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Diese nachfolgend aufgeführten Standards und Änderungen an Standards werden, mit Ausnahme von IFRS 18, voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben:

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Amendments to IAS 21 "The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates: Lack of Exchangeability" (2023)
IFRS 18 "Presentation and Disclosure in Financial Statements" (2024)
IFRS 19 "Subsidiaries without Public Accountability: Disclosures" (2024)
Annual Improvements to IFRS Accounting Standards - Volume 11 (2024)
Amendments to IFRS 9 and IFRS 7 "Amendments to the Classification and Measurement of Financial Instruments" (2024)

Im April 2024 hat der IASB IFRS 18 ("Darstellung und Angaben im Abschluss") veröffentlicht, der für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2027 anzuwenden ist und IAS 1 ("Darstellung des Abschlusses") ersetzen wird. Im Allgemeinen führen die Neuregelungen des IFRS 18 u. a. zu Änderungen in der Darstellung der Hauptabschlussbestandteile sowie zu zusätzlichen Anhangangaben in Bezug auf bestimmte im Abschluss veröffentlichte Performance-Kenn-zahlen. Die spezifischen Auswirkungen des IFRS 18 auf den RWE-Konzernabschluss werden derzeit geprüft.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der RWE AG alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, die die RWE AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Wesentliche assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wesentliche gemeinsame Vereinbarungen nach der Equity-Methode (Gemeinschaftsunternehmen) oder als gemeinschaftliche Tätigkeit.

Im Folgenden wird dargestellt, welche Veränderungen sich bei der Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen und der mittels der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ergeben haben:

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Anzahl vollkonsolidierter Unternehmen Inland Ausland Gesamt
Stand: 01.01.2024 51 755 806
Erstkonsolidierungen 2 25 27
Entkonsolidierungen - 2 - 4 - 6
Verschmelzungen - 1 - 59 - 60
Stand: 30.06.2024 50 717 767

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Anzahl at-Equity-bilanzierter assoziierter

Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Inland Ausland Gesamt
Stand: 01.01.2024 10 19 29
Erwerbe - - -
Veräußerungen - - -
Sonstige Veränderungen - - -
Stand: 30.06.2024 10 19 29

Zudem werden zwei (31.12.2023: zwei) Gesellschaften als gemeinschaftliche Tätigkeiten abgebildet.

Unternehmenserwerbe

Erwerb von drei Offshore-Windprojekten von Vattenfall. Ende März 2024 wurde der Erwerb von 100 % der Anteile an den drei Entwicklungsprojekten Norfolk Vanguard West, Norfolk Vanguard East und Norfolk Boreas in Großbritannien abgeschlossen. Die Übernahme ist im Dezember 2023 mit dem schwedischen Konzern Vattenfall AB, Stockholm, Schweden, vereinbart worden. Die drei Offshore-Windprojekte mit einer geplanten Leistung von jeweils 1,4 Gigawatt liegen vor der Ostküste Englands. Die drei Entwicklungsprojekte verfügen bereits über die Rechte am Meeresboden, Netzanschlüsse, Entwicklungsgenehmigungen und alle anderen wesentlichen Genehmigungen. Neben den Projekten wird auch ein Team von 46 Mitarbeitern übernommen.

Die im Rahmen der Transaktion übernommenen Vermögenswerte und Schulden sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

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Bilanzposten in Mio. € IFRS-Buchwerte (beizulegender Zeitwert) bei Erstkonsolidierung (Stand: 30.06.2024)
Langfristige Vermögenswerte 1.350
Kurzfristige Vermögenswerte 66
Langfristige Schulden 144
Kurzfristige Schulden 947
Nettovermögen 325
Kaufpreis 344
Vorläufiger Unterschiedsbetrag 19

Der beizulegende Zeitwert der in den langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen belief sich auf 10 Mio. € und entsprach dem Bruttobetrag der Forderungen, die voll einbringlich sind.

Seit der erstmaligen Konsolidierung zum 27. März 2024 haben die erworbenen Gesellschaften 0 Mio. € zum Umsatz und - 17 Mio. € zum Ergebnis des Konzerns beigetragen.

Der Kaufpreis wurde ausschließlich in flüssigen Mitteln entrichtet. Im Rahmen der Transaktion wurden flüssige Mittel in Höhe von 57 Mio. € erworben.

Der vorläufige Unterschiedsbetrag ist im Wesentlichen auf zu erwartende zukünftige Nutzeneffekte, u. a. aus Projektentwicklungskompetenzen des Entwicklungsteams, zurückzuführen.

Die erstmalige Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses ist aufgrund der komplexen Struktur der Transaktion noch nicht abschließend festgestellt.

Wären alle Unternehmenszusammenschlüsse des Berichtszeitraums bereits zum 1. Januar 2024 erfolgt, würde das Ergebnis des Konzerns 4.033 Mio. € und der Konzernumsatz 11.212 Mio. € betragen.

Gewinnausschüttung

Die Hauptversammlung der RWE AG hat am 3. Mai 2024 beschlossen, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 1,00 € je dividendenberechtigte RWE-Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2023 erfolgte am 8. Mai 2024 und betrug insgesamt 744 Mio. € (Vorjahr: 669 Mio. €).

Finanzierungsmaßnahmen

Im Januar 2024 hat RWE eine weitere grüne Anleihe mit einem Volumen von 500 Mio. € begeben. Für die Anleihe mit einer Laufzeit bis 2032 betrug die Rendite bis zur Fälligkeit zum Emissionszeitpunkt 3,7 %, basierend auf einem Kupon von 3,625 % p. a. und einem Ausgabepreis von 99,489 %. Das von RWE erstellte Regelwerk für grüne Anleihen, das RWE Green Bond Framework, sieht die Verwendung der Emissionserlöse ausschließlich für die Finanzierung von Windkraft- und Solarprojekten sowie von Energiespeichern und Wasserstofferzeugungs- und Speicheranlagen vor.

Im April 2024 hat RWE die erste grüne US-Dollar-Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 2 Mrd. US$ platziert. Die Anleihe wurde in zwei Tranchen emittiert, über 1 Mrd. US$ mit einer zehnjährigen Laufzeit und über 1 Mrd. US$ mit einer dreißigjährigen Laufzeit. Bei einem jährlichen Kupon von 5,875 % und einem Ausgabepreis von 99,619 % beträgt die Rendite für die erste Tranche bis zur Fälligkeit 5,926 %. Die Rendite für die zweite Tranche beläuft sich bis zur Fälligkeit auf 6,261 % bei einem jährlichen Kupon von 6,250 % und einem Ausgabepreis von 99,852 %.

Im April 2024 wurde das Debt-Issuance-Programm (DIP) der RWE AG von 10 Mrd. € auf 15 Mrd. € aufgestockt. Die in den USA begebene grüne Anleihe und die zwei ausstehenden Hybridanleihen fallen nicht unter das DIP.

Ergebnis je Aktie

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Ergebnis je Aktie Jan - Jun

2024
Jan - Jun

2023
Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG Mio. € 4.010 1.991
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien Tsd. Stück 743.841 743.841
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie 5,39 2,68

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gelten im RWE-Konzern als nahestehende Unternehmen. Die mit wesentlichen nahestehenden Unternehmen getätigten Geschäfte führten im ersten Halbjahr 2024 zu Erträgen in Höhe von 585 Mio. € (Vorjahr: 564 Mio. €). Zudem führten die mit wesentlichen nahestehenden Unternehmen getätigten Geschäfte zu Aufwendungen in Höhe von 192 Mio. € (Vorjahr: 253 Mio.€). Zum 30. Juni 2024 betrugen die Forderungen 848 Mio.€ (31.12.2023: 718 Mio. €) und die Verbindlichkeiten 236 Mio. € (31.12.2023: 294 Mio. €). Alle Geschäfte sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. Die sonstigen Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften betrugen 166 Mio. € (31.12.2023: 166 Mio. €).

Darüber hinaus hat der RWE-Konzern keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen oder Personen getätigt.

Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

Finanzinstrumente lassen sich danach unterscheiden, ob sie originär oder derivativ sind. Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente sind abhängig von ihrer Klassifizierung mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Finanzinstrumente der Aktivseite werden für Zwecke der Bilanzierung den Kategorien "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Fremdkapitalinstrumente", "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente", "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente" und "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet.

Auf der Passivseite bestehen die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.

Die Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert angesetzten Finanzinstrumenten erfolgt anhand des veröffentlichten Börsenkurses, sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven Markt gehandelt werden. Der beizulegende Zeitwert nicht notierter Fremd- und Eigenkapitaltitel wird grundsätzlich auf Basis von mit aktuellen restlaufzeitkongruenten Marktzinssätzen diskontierten erwarteten Zahlungsströmen unter Berücksichtigung makroökonomischer Entwicklungen und Unternehmensplandaten ermittelt. Zum Teil erfolgt die Ermittlung auch anhand externer Bewertungen, z. B. durch Banken. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Marktparametern werden die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie gemäß IFRS 13 zugeordnet.

Derivative Finanzinstrumente werden - sofern sie in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen - grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Börsengehandelte Produkte werden mit den veröffentlichten Schlusskursen der jeweiligen Börsen bewertet. Nicht börsengehandelte Produkte werden anhand öffentlich zugänglicher, marktüblicher Broker-Quotierungen bewertet oder - falls solche nicht vorhanden sind - anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle. Dabei orientieren wir uns, soweit möglich, an Notierungen auf aktiven Märkten. Sollten auch diese Notierungen nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische Planannahmen in die Bewertung ein. Diese umfassen sämtliche Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für die Preisfestsetzung berücksichtigen würden. Energiewirtschaftliche und volkswirtschaftliche Annahmen werden in einem umfangreichen Prozess und unter Einbeziehung interner und externer Experten ermittelt.

Die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten wird auf Basis der Nettorisikoposition pro Geschäftspartner vorgenommen.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 stimmen grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten überein. Abweichungen gibt es lediglich bei den sonstigen Vermögenswerten, den Finanzforderungen und den Finanzverbindlichkeiten. Bei den sonstigen Vermögenswerten beträgt der Buchwert 13.986 Mio. € (31.12.2023: 19.438 Mio. €) und der beizulegende Zeitwert 13.937 Mio. € (31.12.2023: 19.438 Mio. €). Bei den Finanzforderungen beträgt der Buchwert 2.641 Mio. € (31.12.2023: 2.652 Mio. €) und der beizulegende Zeitwert 2.659 Mio. € (31.12.2023: 2.652 Mio. €). Der Buchwert der Finanzverbindlichkeiten beträgt 16.633 Mio. € (31.12.2023: 15.115 Mio. €), der beizulegende Zeitwert 16.335 Mio. € (31.12.2023: 14.902 Mio. €).

Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in die durch IFRS 13 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar. Die einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:

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Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen von identischen Finanzinstrumenten, die sich auf aktiven Märkten gebildet haben,
Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um Preise der Stufe 1 handelt, die sich aber für das Finanzinstrument entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen,
Stufe 3: Bewertung mithilfe von Faktoren, die sich nicht auf beobachtbare Marktdaten stützen.

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Fair-Value-Hierarchie in Mio. € Summe 30.06.2024 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe 31.12.2023 Stufe 1
Übrige Finanzanlagen 5.654 5.110 127 417 5.573 5.059
Derivate (aktiv) 1 15.845 1.000 11.912 2.933 24.549 -
Davon: in Sicherungsbeziehungen 3.803 - 3.803 - 7.016 -
Wertpapiere 4.865 4.864 1 - 6.771 6.771
Derivate (passiv) 1 11.827 1.017 9.722 1.088 17.848 -
Davon: in Sicherungsbeziehungen 1.637 - 1.637 - 3.092 -
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 2 - - 2 29 -

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Fair-Value-Hierarchie in Mio. € Stufe 2 Stufe 3
Übrige Finanzanlagen 126 388
Derivate (aktiv) 1 22.424 2.125
Davon: in Sicherungsbeziehungen 7.016 -
Wertpapiere - -
Derivate (passiv) 1 16.836 1.012
Davon: in Sicherungsbeziehungen 3.092 -
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 23 6

1 Zum 30.06.2024 sind in der Stufe 1 insbesondere Future-Geschäfte enthalten, die per 30.06.2024 nicht gegen die Variation Margins saldiert werden.

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

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Finanzinstrumente der Stufe 3: Entwicklung im Jahr 2024 Stand: 01.01.2024 Änderungen Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges Veränderungen Stand: 30.06.2024
in Mio. € Erfolgs wirksam Erfolgs neutral (OCI) Zahlungswirksam 1
--- --- --- --- --- --- ---
Übrige Finanzanlagen 388 36 0 - - 7 417
Derivate (aktiv) 2.125 - 1 1.095 - - 286 2.933
Derivate (passiv) 1.012 1 307 - - 232 1.088
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 6 - - - - 4 2

1 In dieser Position enthalten sind Käufe, Verkäufe, Emissionen und Ausgleiche.

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Finanzinstrumente der Stufe 3: Entwicklung im Jahr 2023 Stand: 01.01.2023 Änderungen Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges Veränderungen Stand: 30.06.20243
in Mio. € Erfolgs wirksam Erfolgs neutral (OCI) Zahlungswirksam 1
--- --- --- --- --- --- ---
Übrige Finanzanlagen 466 - 142 10 - - 6 328
Derivate (aktiv) 2 4.360 - 1 - 944 - - 1.123 2.292
Derivate (passiv) 2 1.963 - 5 - 616 - - 540 802

1 In dieser Position enthalten sind Käufe, Verkäufe, Emissionen und Ausgleiche.

2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte.

Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste von Finanzinstrumenten der Stufe 3 entfallen auf folgende Posten der Gewinn- und Verlustrechnung:

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Finanzinstrumente der Stufe 3: erfolgswirksam erfasste Gewinne und Verluste

in Mio. €
Gesamt

Jan - Jun 2024
Davon: auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden Gesamt

Jan - Jun 2023
Davon: auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden
Sonstige betriebliche Erträge /​ Aufwendungen 788 788 - 328 - 335
Beteiligungsergebnis 0 0 10 10
788 788 - 318 - 325

Derivative Finanzinstrumente der Stufe 3 umfassen im Wesentlichen Energiebezugs- und Rohstoffverträge, die Handelsperioden betreffen, für die es noch keine aktiven Märkte gibt. Ihre Bewertung ist insbesondere von der Entwicklung der Strom-, Öl- und Gaspreise abhängig. Bei steigenden Marktpreisen erhöht sich bei sonst gleichen Bedingungen der beizulegende Zeitwert, bei sinkenden Marktpreisen verringert er sich. Eine Veränderung der Preisverhältnisse um + /​ - 10 % würde zu einem Anstieg des Marktwertes um 97 Mio. € (Vorjahr: 34 Mio. €) bzw. zu einem Rückgang um 97 Mio. € (Vorjahr: 34 Mio. €) führen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ausführungen zu den nachfolgend aufgelisteten Ereignissen nach dem Bilanzstichtag enthält der Konzernzwischenlagebericht im Abschnitt "Wesentliche Ereignisse":

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Nach Einstieg von TotalEnergies grünes Licht für Offshore-Windpark OranjeWind.
RWE sichert sich erstes Offshore-Windprojekt in Australien.
Deutschland bewilligt Förderung von drei RWE-Wasserstoffprojekten.

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die RWE Aktiengesellschaft, Essen

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Veränderung des Eigenkapitals sowie ausgewählten Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der RWE Aktiengesellschaft, Essen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2024, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen sowie unter ergänzender Beachtung des International Standard on Review Engagements 2410 "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" vorgenommen. Danach haben wir die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und Personen mit Verantwortlichkeit in der Rechnungslegung sowie auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss der RWE Aktiengesellschaft, Essen, in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischen berichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.

Düsseldorf, den 12. August 2024

Deloitte GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Martin C. Bornhofen Dr. Benedikt Brüggemann
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäfts verlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Essen, 9. August 2024

Der Vorstand

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Krebber Müller van Doren

Finanzkalender 2024 /​ 2025

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13.11.2024 Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2024
20.03.2025 Bericht über das Geschäftsjahr 2024
30.04.2025 Hauptversammlung
02.05.2025 Ex-Dividende-Tag
06.05.2025 Dividendenzahlung
15.05.2025 Zwischenmitteilung über das erste Quartal 2025
14.08.2025 Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2025
12.11.2025 Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2025

Der vorliegende Zwischenbericht ist am 14. August 2024 veröffentlicht worden. Alle Veranstaltungen zur Veröffentlichung von Finanzberichten und die Hauptversammlung werden live im Internet übertragen. Aufzeichnungen sind mindestens zwölf Monate lang abrufbar.

RWE Aktiengesellschaft

RWE Platz 1

45141 Essen

www.rwe.com

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