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RWE AG

Interim / Quarterly Report Nov 14, 2023

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Interim / Quarterly Report

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Finanzbericht: 33291955

RWE Aktiengesellschaft

Essen

Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2023

Erfreuliche Entwicklung in den ersten drei Quartalen 2023: bereinigtes EBITDA des RWE-Konzerns auf 6,2 Mrd. € gestiegen /​/​ Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bekräftigt /​/​ RWE sichert sich Stromabnahmevertrag für Offshore-Windkraftprojekt vor der Küste von New York /​/​ Erfolge bei Versteigerungen von Flächennutzungsrechten für Offshore-Windkraftprojekte in der Nordsee und im Golf von Mexiko

Auf einen Blick

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Eckdaten des RWE-Konzerns 1 Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Stromerzeugung GWh 96.476 115.276 - 18.800 156.794
Außenumsatz (ohne Erdgas- /​ Stromsteuer) Mio. € 20.957 27.104 - 6.147 38.415
Bereinigtes EBITDA Mio. € 6.150 3.386 2.764 6.310
Bereinigtes EBIT Mio. € 4.626 2.223 2.403 4.568
Ergebnis vor Steuern Mio. € 4.438 2.593 1.845 715
Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG Mio. € 3.807 2.102 1.705 2.717
Bereinigtes Nettoergebnis Mio. € 3.382 1.487 1.895 3.253
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 3.109 1.254 1.855 2.406
Investitionen Mio. € 8.245 3.169 5.076 4.484
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. € 3.374 2.099 1.275 3.303
Akquisitionen und Finanzanlagen Mio. € 4.871 1.070 3.801 1.181
Anteil der taxonomiekonformen Investitionen 2 % 90 - - 83
Free Cash Flow Mio. € - 4.684 - 1.833 - 2.851 - 1.968
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (Durchschnitt) Tsd. Stück 743.841 676.220 67.621 691.247
Ergebnis je Aktie 5,12 3,11 2,01 3,93
Bereinigtes Nettoergebnis je Aktie 4,55 2,20 2,35 4,71

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30.09.2023 30.09.2022 31.12.2022
Nettoschulden (-) /​ Nettoguthaben (+) Mio. € - 6.159 - 360 1.630
Mitarbeiter 3 19.884 18.382 18.310

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

2 Taxonomiekonform sind Wirtschaftsaktivitäten, die die Kriterien der EU-Taxonomie-Verordnung erfüllen.

3 Umgerechnet in Vollzeitstellen.

Wesentliche Ereignisse

RWE sichert sich Offshore-Windkraftgebiete in der Nordsee und im Golf von Mexiko.

In Deutschland und den USA haben wir erfolgreich an Versteigerungen von Flächennutzungsrechten für Offshore-Windkraftprojekte teilgenommen. Im August gab uns die Bundesnetzagentur den Zuschlag für die Nordseegebiete mit den Bezeichnungen N-3.5 und N-3.6 (Nordseecluster B). Dort können Windparks mit einer Gesamtleistung von 900 MW entstehen. Für die Vergabe des Nutzungsrechts an uns mussten wir keine Zahlung leisten. Die beiden Areale befinden sich etwa 50 Kilometer nördlich der Insel Juist. Im Jahr 2021 hatten wir uns bereits die in der Nachbarschaft gelegenen Flächen N-3.7 und N-3.8 gesichert (Nordseecluster A), die Potenzial für Windparks mit insgesamt 660 MW bieten. Bei planmäßigem Projektfortschritt könnten die Offshore-Windparks aus Nordseecluster A bereits 2027 mit der kommerziellen Stromproduktion beginnen. Die beiden Windparks des Nordseeclusters B würden zwei Jahre später den Betrieb aufnehmen.

Ebenfalls im August konnten wir uns mit einem Gebot von 5,6 Mio. US$ ein potenzielles Windkraftgebiet im Golf von Mexiko sichern. Dort können Erzeugungskapazitäten von bis zu 2 GW entstehen. Das Areal liegt etwa 70 Kilometer vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana und weist Wassertiefen von zehn bis 20 Metern auf. Bei planmäßigem Projektfortschritt und positiver Investitionsentscheidung könnten wir dort Mitte der kommenden Dekade einen Offshore-Windpark in Betrieb nehmen. Louisiana hat sich unter Gouverneur John Bel Edwards zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 Offshore-Windkapazitäten von 5 GW zu schaffen.

Erfolg bei Auktion: New York wird Strom aus Offshore-Windpark von RWE abnehmen. Bei der Umsetzung unseres Offshore-Windkraftprojekts vor der Küste von New York haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Im Oktober erhielten wir die vorläufige Zusage, dass uns der Bundesstaat New York den Strom von Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,3 GW zu den von uns angebotenen Konditionen abnehmen wird. Vorausgegangen war eine Auktion, bei der außer unserem noch zwei Offshore-Projekte von Wettbewerbern zum Zuge kamen. Der gewichtete durchschnittliche Stromabnahmepreis für diese drei Vorhaben beträgt 145,07 US$ /​ MWh für 25 Jahre. Der uns zugesagte Preis ist noch vertraulich. Wir rechnen damit, den Abnahmevertrag in den kommenden Monaten abschließen zu können. Bis zum Vorliegen der Bau- und Betriebsgenehmigung unterliegt der vereinbarte Preis noch Anpassungen, die sich u. a. nach der Entwicklung bestimmter Preisindizes richten. Zuständig für unser Windkraftprojekt vor der Küste von New York, das den Namen "Community Offshore Wind" trägt, ist ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem wir mit 73 % beteiligt sind und National Grid Ventures mit 27 %. Anfang 2022 hatte sich das Joint Venture einen Pachtvertrag für ein Areal gesichert, auf dem Anlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 3 GW entstehen könnten. Für die ersten 1,3 GW haben wir uns nun feste Abnahmekonditionen gesichert. Für weitere 1,3 GW streben wir das bei einer laufenden Auktion im US-Bundesstaat New Jersey an, deren Ergebnisse voraussichtlich im ersten Quartal 2024 vorliegen. Bei plangemäßem Projektfortschritt werden zum Ende des Jahrzehnts die ersten Turbinen von Community Offshore Wind in Betrieb gehen.

Tschechien: Netzbetreiber ČEPS erwirbt Gasspeichergeschäft von RWE. Im September 2023 haben wir unsere Konzerngesellschaft RWE Gas Storage CZ an den tschechischen Stromübertragungsnetzbetreiber ČEPS verkauft. Der Preis lag bei 372 Mio. €, was zu einem Buchgewinn von 128 Mio. € führte. Die veräußerte Gesellschaft mit dem neuen Namen Gas Storage CZ betreibt sechs unterirdische Gasspeicher mit einem Volumen von 2,7 Mrd. m³ und ist damit Marktführer in Tschechien. Sie zählte nicht mehr zu unseren Kernaktivitäten. Unsere deutschen Gasspeicher wollen wir dagegen behalten, zumal es sich dabei um Salzkavernen handelt, die sich aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit auch sehr gut für die Speicherung von Wasserstoff eignen.

EU-Strommarktreform auf der Zielgeraden. Das Europäische Parlament hat sich im September auf ein Konzept für eine Strommarktreform geeinigt. Im Oktober hat auch der EU-Ministerrat seine Vorstellungen konkretisiert. Beide Seiten müssen nun im Trilog-Verfahren mit der Europäischen Kommission einen gemeinsamen Standpunkt festlegen, damit die Reform in ein Gesetz gegossen werden kann. Eine Einigung soll noch vor Jahresende erreicht werden. Ein Ziel der Reform ist der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien. Außerdem will die EU den Einfluss der Brennstoffpreise auf die Stromnotierungen verringern, der 2022 zu Rekordnotierungen an den Strombörsen geführt hatte. Das Parlament und der Rat teilen die Auffassung, dass an der Preisbildung im Strommarkt - gesteuert von Angebot und Nachfrage - keine grundlegenden Änderungen vorgenommen werden sollen. Um die Marktrisiken für Investitionen in erneuerbare Energien oder Kernkraft zu verringern, wollen sie verstärkt auf sogenannte zweiseitige Differenzverträge zurückgreifen. Solche Verträge garantieren den Anlagenbetreibern eine fixe Vergütung: Liegt der Preis, den sie am Markt erzielen, unter dem vertraglichen Garantiepreis, können sie sich vom Staat die Differenz erstatten lassen. Im umgekehrten Fall müssen sie Zahlungen leisten. Uneinig sind sich Parlament und Rat darüber, inwieweit Differenzverträge auch für bestehende Anlagen infrage kommen sollen. Unterschiedliche Auffassungen herrschen zudem im Hinblick darauf, ob es den EU-Staaten erneut erlaubt werden soll, bei extrem hohen Brennstoff- und Strompreisniveaus übergangsweise die Erlöse von Energieerzeugern abzuschöpfen. Das Parlament lehnt das ab, während sich der Rat dafür ausspricht. Konsens herrscht darüber, dass Kapazitätszahlungen in der EU künftig eine größere Rolle spielen sollen. Dabei handelt es sich um eine zweite Vergütungskomponente neben den Stromerlösen. Sie wird Betreibern verlässlich verfügbarer Erzeugungseinheiten dafür gewährt, dass die Anlagen am Markt teilnehmen und damit zur Zuverlässigkeit der Energieversorgung beitragen. Hintergrund ist, dass konventionelle Kraftwerke (z. B. Gaskraftwerke) wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien immer kürzere Einsatzzeiten haben. Dennoch werden sie gebraucht, um die schwankenden Stromeinspeisungen aus Windkraft- und Solaranlagen auszugleichen.

Drei RWE-Braunkohleblöcke kehren in den Markt zurück. Anfang Oktober 2023 hat die Bundesregierung per Verordnung festgelegt, dass unsere Braunkohleblöcke Niederaußem E und F sowie Neurath C auch im kommenden Winter am Netz sein sollen, damit weniger Gas für die Stromerzeugung benötigt wird. Die Verordnung basiert auf dem Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz, das 2022 vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der stark verringerten russischen Gaslieferungen erlassen worden war. Nach dem Gesetz, das bis Ende März 2024 befristet ist, sind bereits im vergangenen Jahr Kohlekraftwerke und ein Ölkraftwerk reaktiviert worden, um mögliche Engpässe im Winter 2022 /​ 2023 abzufedern. Unsere Braunkohleblöcke waren zunächst bis zum 30. Juni 2023 am Netz. Aufgrund der jüngsten Verordnung nehmen sie nun wieder am regulären Markt teil. Ihre Einsatzdauer ist bis Ende März 2024 befristet. Dann legen wir sie endgültig still.

Niederlande: RWE soll für limitierte Kohlenutzung im Jahr 2022 entschädigt werden. Die niederländische Regierung hat Mitte September beschlossen, uns mit 332 Mio. € für eine Deckelung der Kohleverstromung im ersten Halbjahr 2022 zu entschädigen. Die Beschränkung war Teil einer 2021 erlassenen Gesetzesnovelle zum Kohleausstieg. Danach sollten die jährlichen CO 2-Emissionen durch den Kohleeinsatz in Kraftwerken im Zeitraum von 2022 bis 2024 auf maximal 35 % des in der jeweiligen Anlage theoretisch möglichen Niveaus begrenzt werden. Den Betreibern wurden Entschädigungen zugesagt. Wegen des UkraineKriegs und der angespannteren Energieversorgungslage hat die niederländische Regierung die 35 %-Grenze im Juni 2022 für unwirksam erklärt, sodass die Beschränkung der Kohleverstromung nur knapp sechs Monate bestand. Die jetzt beschlossene Kompensation steht unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission. Im Zwischenabschluss ist sie noch nicht berücksichtigt.

Weitere wesentliche Ereignisse. Wichtige Ereignisse, die im Zeitraum von Januar bis Anfang August 2023 eingetreten sind, haben wir bereits im Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2023 dargestellt.

Anmerkungen zur Berichtsweise

Konzernstruktur mit fünf Segmenten. Bei der Darstellung unseres Geschäftsverlaufs unterscheiden wir fünf Segmente, von denen die ersten vier unser Kerngeschäft bilden. Die Segmente lassen sich wie folgt abgrenzen:

1. Offshore Wind: Hier erfassen wir unser Geschäft mit der Windkraft auf See. Geführt wird es von RWE Offshore Wind.

2. Onshore Wind /​ Solar: Zu diesem Segment zählen unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Windkraft an Land und der Solarenergie sowie Teile unseres Batteriespeichergeschäfts. Je nach Kontinent liegt die Zuständigkeit dafür bei RWE Renewables Europe & Australia oder der in Amerika tätigen RWE Clean Energy.

3. Wasser /​ Biomasse /​ Gas: Hier ist die Stromerzeugung mit Laufwasser-, Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerken gebündelt. Außerdem enthält das Segment die niederländischen Kraftwerke Amer 9 und Eemshaven, in denen wir Steinkohle und Biomasse verstromen, sowie einzelne Batteriespeicher. Die auf Projektmanagement und Ingenieurdienstleistungen spezialisierte Gesellschaft RWE Technology International und unsere 37,9 %-Beteiligung am österreichischen Energieversorger KELAG weisen wir ebenfalls hier aus. Übergeordnete Führungsgesellschaft in dem Segment ist RWE Generation. Sie ist auch für die Ausgestaltung und Umsetzung unserer Wasserstoffstrategie zuständig.

4. Energiehandel: Hauptbestandteil dieses Segments ist der Eigenhandel mit energie nahen Commodities. Verantwortet wird er von RWE Supply & Trading. Die Gesellschaft agiert außerdem als Zwischenhändler von Pipeline-Gas und LNG, beliefert Großkunden mit Energie und übt eine Reihe weiterer handelsnaher Tätigkeiten aus. Ferner vermarktet sie den Großteil unserer Stromproduktion und beschafft die Brennstoffe und Emissionsrechte, die wir für die Stromerzeugung benötigen. Zum Segment Energiehandel gehören auch unsere Aktivitäten zum Aufbau von LNG-Infra struktur und unser Gasspeichergeschäft.

5. Kohle /​ Kernenergie: Hier berichten wir über Tätigkeiten, die wir nicht zu unserem Kerngeschäft zählen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Förderung, Verstromung und Veredelung von Braunkohle im Rheinischen Revier westlich von Köln. Hinzu kommen unsere verbliebenen Aktivitäten auf dem Gebiet der Kernenergie, inklusive der RWE-Anteile am niederländischen Kernkraftwerksbetreiber EPZ (30 %) und an der deutschen Gesellschaft URANIT (50 %), die mit 33 % an der auf Uran-Anreicherung spezialisierten Urenco beteiligt ist. Die operative Verantwortung in dem Segment ist bei RWE Power angesiedelt.

Gesellschaften mit segmentübergreifenden Aufgaben wie die Holding RWE AG und bilanzielle Effekte aus der Konsolidierung von Konzernaktivitäten werden im Kerngeschäft unter der Position "Sonstige, Konsolidierung" erfasst. Darin enthalten sind auch unsere Anteile am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion (25,1 %) und an E.ON (15 %), wobei wir die E.ON-Dividende im Finanzergebnis ausweisen.

Rückwirkende Anpassungen von Vorjahreszahlen. Im Laufe des vergangenen Jahres bzw. Anfang 2023 haben wir bestimmte ergebnisrelevante Sachverhalte in der Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Nettoergebnis neu zugeordnet. Einige dieser Umgliederungen haben zur Folge, dass wir in der vorliegenden Zwischenmitteilung angepasste Vorjahreszahlen ausweisen. Die betreffenden Ausweisänderungen und ihre Hintergründe stellen sich wie folgt dar:

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Da wir wegen der Sanktionen gegen Russland seit dem Frühjahr 2022 keine Steinkohle mehr von russischen Produzenten erhalten, haben wir die betroffenen Bezugsverträge wertberichtigt. Die Belastung daraus ist nach Abrechnung aller Liefermengen auf 748 Mio. € veranschlagt worden. In der unterjährigen Berichterstattung für 2022 war sie im neutralen Ergebnis enthalten. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde sie dem bereinigten EBITDA zugeordnet. In den Zwischenberichten 2023 haben wir die Vorjahreswerte entsprechend angepasst.
Italien hat im vergangenen Jahr eine rückwirkende Abgabe zur Abschöpfung sogenannter Übergewinne erhoben, die sich auf den Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis 30. April 2022 bezog. Betroffen war das Segment Onshore Wind /​ Solar. Die Abgabe ist zunächst in voller Höhe im bereinigten EBITDA von 2022 berücksichtigt worden. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 haben wir dann den Teil der Belastung, der wirtschaftlich dem Jahr 2021 zuzurechnen war, als periodenfremden Sachverhalt ins neutrale Ergebnis umgegliedert. Die neue Zuordnung gilt nun auch nachträglich für die Zwischenberichterstattung des vergangenen Jahres.
Kursveränderungen von Geldmarktfonds haben wir bislang dem neutralen Ergebnis zugeordnet. Aus Konsistenzgründen weisen wir sie nun im bereinigten Finanzergebnis aus, wo wir auch die laufenden Fondserträge erfassen. Die Umstellung erfolgte zum 1. Januar 2023 und wird nachträglich in den Vorjahresabschlüssen berücksichtigt.

Darüber hinaus gab es rückwirkende Ausweisänderungen, die den Außenumsatz betrafen. Sie werden im Folgenden erläutert:

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Eine methodische Anpassung haben wir im Zusammenhang mit Differenzverträgen zur Förderung von Erneuerbare-Energien-Anlagen vorgenommen. Bei entsprechender Ausgestaltung gewährleisten die Kontrakte eine Fixpreis-Vergütung. Erzielen die Anlagenbetreiber beim Stromverkauf am Markt einen höheren Betrag, müssen sie die Differenz erstatten. Solche Zahlungen weisen wir seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 im Materialaufwand aus. Sie sind damit nicht mehr umsatzwirksam. In der vorliegenden Zwischenmitteilung haben wir die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. Der Umsatz ist nun höher, das Ergebnis aber unverändert.
Angepasst wurde auch der Ausweis von Entschädigungen für sogenannte Redispatch-Maßnahmen. Dabei handelt es sich um Eingriffe der Netzverantwortlichen in den Betrieb von Erzeugungsanlagen mit dem Ziel, Stromleitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen. In der Vergangenheit sind Kompensationen für Produktionsausfälle, die durch Redispatch-Maßnahmen verursacht wurden, nicht erlöswirksam erfasst worden. Ab 2023 und rückwirkend für 2022 weisen wir sie im Umsatz aus.
Im vergangenen Jahr haben viele europäische Länder Sonderabgaben auf die Erlöse von Stromproduzenten eingeführt. Die Abgaben wurden - je nach Ausgestaltung - umsatzmindernd oder materialaufwanderhöhend erfasst. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 haben wir sie dann einheitlich in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen berücksichtigt. In der Zwischenberichterstattung 2023 zeigen wir entsprechend angepasste Vorjahreszahlen.

Zukunftsbezogene Aussagen. Der vorliegende Zwischenbericht enthält Aussagen, die sich auf die künftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar. Wir haben sie auf Basis aller Informationen getroffen, die uns zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments zur Verfügung standen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass die tatsächlichen Entwicklungen von unseren Erwartungen abweichen, etwa wenn sich die zugrunde gelegten Annahmen als unzutreffend erweisen oder unvorhergesehene Risiken eintreten. Für die Korrektheit zukunftsbezogener Aussagen können wir daher keine Gewähr übernehmen.

Geschäftsentwicklung

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Stromerzeugung Januar - September Erneuerbare Energien Pumpspeicher, Batterien Gas
in GWh 2023 2022 2023 2022 2023 2022
--- --- --- --- --- --- ---
Offshore Wind 7.340 6.572 - - - -
Onshore Wind /​ Solar 20.152 13.902 - - - -
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 4.239 4.699 118 18 33.063 38.474
Davon:
Deutschland 1.273 1.046 118 18 4.368 3.829
Großbritannien 413 371 - - 21.822 29.532
Niederlande 2.553 3.282 - - 4.793 3.388
Türkei - - - - 2.080 1.725
Kohle /​ Kernenergie 19 13 - - 79 72
RWE-Konzern 31.750 25.186 118 18 33.142 38.546

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Stromerzeugung Januar - September Braunkohle Steinkohle Kernenergie
in GWh 2023 2022 2023 2022 2023 2022
--- --- --- --- --- --- ---
Offshore Wind - - - - - -
Onshore Wind /​ Solar - - - - - -
Wasser /​ Biomasse /​ Gas - - 3.280 5.329 - -
Davon:
Deutschland - - - - - -
Großbritannien - - - - - -
Niederlande - - 3.280 5.329 - -
Türkei - - - - - -
Kohle /​ Kernenergie 24.935 37.118 - - 2.915 8.756
RWE-Konzern 24.935 37.118 3.280 5.329 2.915 8.756

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Stromerzeugung Januar - September Gesamt 1
in GWh 2023 2022
--- --- ---
Offshore Wind 7.340 6.572
Onshore Wind /​ Solar 20.152 13.902
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 40.851 48.678
Davon:
Deutschland 5.910 5.051
Großbritannien 22.235 29.903
Niederlande 10.626 11.999
Türkei 2.080 1.725
Kohle /​ Kernenergie 28.133 46.124
RWE-Konzern 96.476 115.276

1 Inklusive Produktionsmengen, die nicht den genannten Energieträgern zuzuordnen sind (z. B. Strom aus Müllheizkraftwerken).

Rückläufige Stromproduktion - deutliches Plus bei den erneuerbaren Energien. In den ersten drei Quartalen 2023 hat RWE 96.476 GWh Strom erzeugt. Trotz eines deutlichen Anstiegs bei den erneuerbaren Energien lagen wir damit um 16 % unter dem Niveau, das wir im gleichen Zeitraum des Vorjahres erreicht hatten. Die Stromproduktion unserer deutschen Braunkohlekraftwerke, unserer niederländischen Steinkohle-Biomasse-Kraftwerke und unserer britischen Gaskraftwerke hat sich marktbedingt verringert. Bei den Braunkohleanlagen gab es zudem längere wartungsbedingte Stillstandszeiten. Gesunken sind auch die Erzeugungsmengen aus Kernenergie. Grund dafür ist, dass unser letztes deutsches Kernkraftwerk Emsland im Berichtszeitraum nur noch im Streckbetrieb lief und am 15. April 2023 stillgelegt wurde.

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Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien Januar - September Offshore Wind Onshore Wind Solar
in GWh 2023 2022 2023 2022 2023 2022
--- --- --- --- --- --- ---
Deutschland 1.299 1.368 856 793 29 4
Großbritannien 5.906 5.069 1.227 1.301 - -
Niederlande - - 641 609 23 23
Polen - - 819 839 26 1
Spanien - - 637 614 210 69
Italien - - 708 735 - -
Schweden 135 135 200 219 - -
USA - - 8.166 7.606 5.951 607
Australien - - - - 330 334
Andere Länder - - 239 86 109 71
RWE-Konzern 7.340 6.572 13.493 12.802 6.678 1.109

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Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien Januar - September Wasser Biomasse Gesamt
in GWh 2023 2022 2023 2022 2023 2022
--- --- --- --- --- --- ---
Deutschland 1.273 1.046 - - 3.457 3.211
Großbritannien 114 93 298 277 7.545 6.740
Niederlande 19 14 2.535 3.267 3.218 3.913
Polen - - - - 845 840
Spanien - 6 - - 847 689
Italien - - - - 708 735
Schweden - - - - 335 354
USA - - - - 14.117 8.213
Australien - - - - 330 334
Andere Länder - - - - 348 157
RWE-Konzern 1.406 1.159 2.833 3.544 31.750 25.186

Unsere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ist um 26 % gestiegen. Vor allem auf dem Gebiet der Photovoltaik konnten wir zulegen. Hintergrund ist, dass wir zum 1. März 2023 den US-amerikanischen Energiekonzern Con Edison Clean Energy Businesses übernommen haben und ihn seither in unser Zahlenwerk einbeziehen. Nähere Informationen über diese Transaktion finden Sie im Bericht über das erste Halbjahr 2023 auf Seite 8. Bei der Windkraft verzeichneten wir ein Plus von 8 %, u. a. aufgrund günstigerer Wetterbedingungen. Außerdem kam uns zugute, dass wir 2022 /​ 2023 einige große Windparks in Betrieb genommen haben, allen voran Triton Knoll (857 MW) vor der Ostküste Englands und Kaskasi (342 MW) nahe Helgoland.

Stark verringerte Strom- und Gaserlöse. Unser Außenumsatz (ohne Erdgas- und Stromsteuer) ist um 23 % auf 20.957 Mio. € zurückgegangen. Die Stromerlöse sanken um 15 % auf 18.625 Mio. €, was hauptsächlich auf die niedrigeren Erzeugungsmengen zurückzuführen ist. Unsere Gaserlöse gingen um 65 % auf 1.281 Mio. € zurück. Ausschlaggebend dafür war, dass Erdgas im Berichtszeitraum wieder deutlich unter den Rekordpreisen von 2022 gehandelt wurde.

Der Anteil kohlebasierter Erlöse am Konzernumsatz lag mit 20 % in der Nähe des Vorjahresniveaus, obwohl wir deutlich weniger Strom aus Braunkohle produziert haben und der CO 2-Ausstoß dementsprechend rückläufig war. Grund dafür ist, dass wir insbesondere beim Terminverkauf des Stroms unserer Braunkohlekraftwerke höhere Preise erzielen konnten und der Mengeneffekt dadurch teilweise aufgewogen wurde.

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Außenumsatz 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Offshore Wind 968 929 39 1.449
Onshore Wind /​ Solar 1.558 1.598 - 40 2.233
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 947 1.253 - 306 1.830
Energiehandel 16.893 22.606 - 5.713 31.959
Sonstige, Konsolidierung - - - -
Kerngeschäft 20.366 26.386 - 6.020 37.471
Kohle /​ Kernenergie 591 718 - 127 944
RWE-Konzern 20.957 27.104 - 6.147 38.415
Davon:
Stromerlöse 18.625 21.973 - 3.348 31.076
Gaserlöse 1.281 3.616 - 2.335 4.633

1 Ohne Erdgas- und Stromsteuer. Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 6.

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Innenumsatz in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Offshore Wind 593 487 106 721
Onshore Wind /​ Solar 537 422 115 476
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 8.133 7.291 842 11.092
Energiehandel 7.179 7.103 76 9.947
Sonstige, Konsolidierung - 14.350 - 14.021 - 329 - 20.831
Kerngeschäft 2.092 1.282 810 1.405
Kohle /​ Kernenergie 3.259 3.914 - 655 5.483

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Bereinigtes EBITDA 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Offshore Wind 998 859 139 1.412
Onshore Wind /​ Solar 870 663 207 827
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 2.402 1.164 1.238 2.369
Energiehandel 1.334 194 1.140 1.161
Sonstige, Konsolidierung 63 - 120 183 - 210
Kerngeschäft 5.667 2.760 2.907 5.559
Kohle /​ Kernenergie 483 626 - 143 751
RWE-Konzern 6.150 3.386 2.764 6.310

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Bereinigtes EBITDA um 82 % über Vorjahr. In den ersten drei Quartalen 2023 erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 6.150 Mio. €. Damit lagen wir um 2.764 Mio. € bzw. 82 % über dem Vorjahreswert. Dieser wurde rückwirkend angepasst und enthält nun auch die Wertberichtigung, die wir 2022 auf Kohlebezugsverträge mit russischen Produzenten vorgenommen haben (siehe Seite 5). Neben dem Wegfall dieser Einmalbelastung trugen hohe Erträge aus der kommerziellen Optimierung des Kraftwerkseinsatzes und eine sehr gute Handelsperformance zum Ergebnisanstieg bei. Außerdem profitierten wir von der Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks sowie der erstmaligen Einbeziehung von Con Edison Clean Energy Businesses in unser Zahlenwerk. Der unter "Sonstige, Konsolidierung" erfasste Ergebnisbeitrag des deutschen Übertragungsnetzbetreibers Amprion (RWE- Anteil: 25,1 %) fiel wegen eines Bundeszuschusses ungewöhnlich hoch aus. Die staatlichen Mittel sollen Mehraufwendungen für Systemdienstleistungen abdecken, die teilweise noch in der Zukunft liegen.

Auf Ebene der Segmente zeigte sich folgende Ergebnisentwicklung:

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Offshore Wind: Hier konnten wir das bereinigte EBITDA um 139 Mio. € auf 998 Mio. € steigern. Ein Grund dafür ist, dass mit Triton Knoll (857 MW) und Kaskasi (342 MW) zwei neue Nordsee-Windparks in Betrieb sind, die wir im April bzw. Dezember 2022 fertiggestellt haben. Außerdem profitierten wir von günstigeren Wetterbedingungen, insbesondere an unseren britischen Offshore-Standorten. Hinzu kam, dass wir einen Teil der diesjährigen Erzeugung frühzeitig auf Termin verkauft hatten und die dabei erzielten Preise über dem Vorjahresniveau lagen. Erhöhte Betriebs- und Entwicklungskosten minderten den Ergebnisanstieg.
Onshore Wind /​ Solar: Das bereinigte EBITDA des Segments verbesserte sich um 207 Mio. € auf 870 Mio. €. Die zum 1. März 2023 erstkonsolidierte Con Edison Clean Energy Businesses trug 317 Mio. € zum Ergebnis bei. Buchgewinne, die wir u. a. aus Beteiligungsverkäufen in Italien erzielten, und die Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks machten sich ebenfalls positiv bemerkbar. Gegenläufig wirkte, dass wir niedrigere Strompreise realisierten und in den USA ungünstigere Windbedingungen herrschten. Auch höhere Betriebs- und Entwicklungskosten belasteten die Ertragslage.
Wasser /​ Biomasse /​ Gas: Hier erwirtschafteten wir ein außergewöhnlich hohes bereinigtes EBITDA von 2.402 Mio. € (Vorjahr: 1.164 Mio. €). Stark gestiegene Erträge aus der kommerziellen Optimierung unseres Kraftwerkseinsatzes und höhere Margen aus Stromterminverkäufen gaben dafür den Ausschlag. Daneben erzielten wir Gewinne aus der Veräußerung ehemaliger Betriebsgrundstücke.
Energiehandel: Das bereinigte EBITDA in diesem Segment fiel mit 1.334 Mio. € ebenfalls unerwartet hoch aus. Neben einer sehr guten Handelsperformance machte sich dabei eine stark verbesserte Ertragslage im LNG-Geschäft bemerkbar. Dagegen war das Vorjahresergebnis (194 Mio. €) durch die bereits erwähnte Wertberichtigung in Höhe von 748 Mio. € auf Verträge über Steinkohlebezüge aus Russland belastet.
Kohle /​ Kernenergie: Außerhalb des Kerngeschäfts hat sich das bereinigte EBITDA um 143 Mio. € auf 483 Mio. € verringert. Im Berichtszeitraum waren die Marktbedingungen für unsere Braunkohlekraftwerke ungünstiger als 2022. Dies wirkte sich insbesondere bei Anlagen aus, deren Stromproduktion nicht preislich abgesichert war. Mit jenem Teil unserer Erzeugung, den wir frühzeitig auf Termin verkauft hatten, erzielten wir dagegen Margenverbesserungen. Belastungen ergaben sich durch umfangreiche Kraftwerksrevisionen. Hinzu kam, dass das Kernkraftwerk Emsland nur bis zu seiner Abschaltung am 15. April 2023 zum Ergebnis beitragen konnte.

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Bereinigtes EBIT 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Offshore Wind 496 423 73 836
Onshore Wind /​ Solar 352 324 28 370
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 2.034 928 1.106 2.005
Energiehandel 1.293 163 1.130 1.111
Sonstige, Konsolidierung 61 - 121 182 - 210
Kerngeschäft 4.236 1.717 2.519 4.112
Kohle /​ Kernenergie 390 506 - 116 456
RWE-Konzern 4.626 2.223 2.403 4.568

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Bereinigtes EBIT auf 4,6 Mrd. € gestiegen. Unser bereinigtes EBIT lag bei 4.626 Mio. € gegenüber 2.223 Mio. € in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Vom bereinigten EBITDA unterscheidet es sich durch die betrieblichen Abschreibungen, die sich im Berichtszeitraum auf 1.524 Mio. € beliefen (Vorjahr: 1.162 Mio. €).

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Überleitung zum Nettoergebnis 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Bereinigtes EBIT 4.626 2.223 2.403 4.568
Bereinigtes Finanzergebnis - 288 - 283 - 5 - 417
Neutrales Ergebnis 100 653 - 553 - 3.436
Ergebnis vor Steuern 4.438 2.593 1.845 715
Ertragsteuern - 542 - 329 - 213 2.277
Ergebnis 3.896 2.264 1.632 2.992
Davon:
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 89 162 - 73 275
Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG 3.807 2.102 1.705 2.717

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Überleitung zum Nettoergebnis von negativen Einmaleffekten geprägt. Die Überleitung vom bereinigten EBIT zum Nettoergebnis war in erster Linie von einem Rückgang beim neutralen Ergebnis gekennzeichnet, der u. a. durch außerplanmäßige Abschreibungen im Braunkohlegeschäft verursacht wurde. Im Folgenden stellen wir dar, wie sich die Posten der Überleitungsrechnung entwickelt haben.

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Bereinigtes Finanzergebnis 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Zinserträge 579 274 305 356
Zinsaufwendungen - 746 - 380 - 366 - 581
Zinsergebnis - 167 - 106 - 61 - 225
Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen - 335 - 109 - 226 - 149
Übriges Finanzergebnis 214 - 68 282 - 43
Bereinigtes Finanzergebnis - 288 - 283 - 5 - 417

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f. Sämtliche Tabellenpositionen enthalten Bereinigungen.

Das bereinigte Finanzergebnis lag mit - 288 Mio. € etwa auf dem Niveau des Vorjahres (- 283 Mio. €). Vom gestiegenen Marktzinsniveau gingen unterschiedliche Effekte aus, die sich annähernd saldierten. Im Einzelnen ergaben sich folgende Veränderungen:

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Das Zinsergebnis sank um 61 Mio. €. Eine Rolle spielte dabei, dass wir aufgrund von Neuemissionen mehr RWE-Anleihen bedienen mussten als im Vorjahr und dass sich die kurzfristige Finanzierung verteuert hat. Allerdings erzielten wir auch höhere Erträge aus vorgehaltenen Bankguthaben.
Die Ergebnisbelastungen aus Zinsanteilen an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen sind - im Wesentlichen zinsbedingt - um 226 Mio. € gestiegen.
Beim übrigen Finanzergebnis verzeichneten wir ein Plus von 282 Mio. €. Im Berichtszeitraum mussten wir keine Negativzinsen mehr auf unsere Einlagen bei Banken zahlen. Außerdem verbesserten sich die Renditen unserer Anlagen in Geldmarktfonds.

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Neutrales Ergebnis 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Bereinigungen im EBIT - 253 - 293 40 - 4.680
Davon:
Veräußerungsergebnis 121 - 121 -
Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten 1.444 - 930 2.374 - 4.195
Sonstige - 1.818 637 - 2.455 - 485
Bereinigungen im Finanzergebnis 353 946 - 593 1.244
Neutrales Ergebnis 100 653 - 553 - 3.436

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Das neutrale Ergebnis, in dem wir wesentliche nicht operative oder aperiodische Sachverhalte erfassen, ist um 553 Mio. € auf 100 Mio. € gesunken. Seine Hauptpositionen entwickelten sich wie folgt:

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Die Bereinigungen im EBIT schlugen mit - 253 Mio. € zu Buche (Vorjahr: - 293 Mio. €).

Dabei kamen gegenläufige Einflussfaktoren zum Tragen. Die temporären Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten haben sich von - 930 Mio. € im Vorjahr auf 1.444 Mio. € erhöht. Das Ergebnis unter "Sonstige" ist dagegen von 637 Mio. € auf - 1.818 Mio. € gesunken, was u. a. auf außerplanmäßige Abschreibungen auf unsere Braunkohlekraftwerke und -tagebaue in Höhe von 1,1 Mrd. € zurückzuführen ist. Die zuletzt ungünstigen Marktentwicklungen - gesunkene Stromnotierungen bei weiterhin hohen Kosten für CO 2-Emissionsrechte - haben uns zu den Abschreibungen veranlasst. Damit machten wir Wertaufholungen rückgängig, die wir 2022 aufgrund der zwischenzeitlich extrem hohen Strompreise vorgenommen hatten. Anders als im Vorjahreszeitraum konnten wir im neutralen Ergebnis Veräußerungsgewinne ausweisen, und zwar in Höhe von 121 Mio. €. Eine entscheidende Rolle spielte dabei der Verkauf der RWE Gas Storage CZ, über den wir auf Seite 3 berichten.

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Die Bereinigungen im Finanzergebnis betrugen 353 Mio. € (Vorjahr: 946 Mio. €). Aufgrund einer Anhebung der Diskontierungszinssätze für die Berechnung der Bergbau- und der Kernenergierückstellungen haben sich die Verpflichtungsbarwerte verringert, was sich positiv im Ergebnis niederschlug. Auch 2022 hatte es einen solchen Effekt gegeben, der noch wesentlich größer war.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 4.438 Mio. € (Vorjahr: 2.593 Mio. €). Die Ertragsteuern summierten sich zu 542 Mio. €, was einer Steuerquote von 12 % entspricht. Die Quote liegt unter dem Planwert von 20 %, den wir unter Berücksichtigung der erwarteten Erträge in unseren Märkten, der dort geltenden Steuersätze und der Nutzung von Verlustvorträgen abgeleitet haben. Die Abweichung ergibt sich durch hohe, steuerlich nicht relevante IFRS-Ergebnisbeiträge, die insbesondere im Segment Energiehandel anfielen.

Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter sind um 73 Mio. € auf 89 Mio. € gesunken. Hauptursache dafür waren rückläufige Erträge von britischen Offshore-Windparks, an denen Dritte Minderheitsanteile halten.

Unser Nettoergebnis, das die Ergebnisanteile der RWE-Aktionäre wiedergibt, lag bei 3.807 Mio. € und damit deutlich über dem Vorjahreswert (2.102 Mio. €).

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Überleitung zum bereinigten Nettoergebnis 1 in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern 4.373 1.930 2.443 - 112
Bereinigungen im EBIT 253 293 - 40 4.680
Bereinigtes EBIT 4.626 2.223 2.403 4.568
Finanzergebnis 65 663 - 598 827
Bereinigungen im Finanzergebnis - 353 - 946 593 - 1.244
Ertragsteuern - 542 - 329 - 213 2.277
Bereinigung der Ertragsteuern auf eine Steuerquote von 20 % bzw. 15 % (Vorjahr) - 325 38 - 363 - 2.900
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter - 89 - 162 73 - 275
Bereinigtes Nettoergebnis 3.382 1.487 1.895 3.253

1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

Bereinigtes Nettoergebnis auf 3,4 Mrd. € gestiegen. Das bereinigte Nettoergebnis hat sich um 1.895 Mio. € auf 3.382 Mio. € erhöht. Um es zu ermitteln, haben wir das neutrale Ergebnis in der Überleitungsrechnung eliminiert und anstelle der tatsächlichen Steuerquote den bereits erwähnten Planwert von 20 % (Vorjahr: 15 %) angesetzt. Die deutliche Verbesserung gegenüber 2022 ist auf den guten operativen Geschäftsverlauf zurückzuführen. Außerdem war das Vorjahresergebnis durch die erwähnte Wertberichtigung auf Kohlebezugsverträge mit russischen Produzenten belastet.

Das bereinigte Nettoergebnis je Aktie belief sich auf 4,55 €. Dem Wert liegt eine Aktienzahl von 743,8 Mio. Stück zugrunde. Die neuen Aktien aus der Wandlung der im Vorjahr an Qatar Holding ausgegebenen Pflichtwandelanleihe sind hier in voller Höhe berücksichtigt. Im Zwischenabschluss zum 30. September 2022 war das bereinigte Nettoergebnis je Aktie (2,20 €) noch auf der Basis von 676,2 Mio. Aktien berechnet worden.

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Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1 Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
in Mio. €
--- --- --- --- ---
Offshore Wind 975 653 322 1.029
Onshore Wind /​ Solar 1.729 1.026 703 1.580
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 352 258 94 424
Energiehandel 120 25 95 42
Sonstige, Konsolidierung 1 - 1 -
Kerngeschäft 3.177 1.962 1.215 3.075
Kohle /​ Kernenergie 197 137 60 228
RWE-Konzern 3.374 2.099 1.275 3.303

1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst.

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Akquisitionen und Investitionen in Finanzanlagen 1 Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
in Mio. €
--- --- --- --- ---
Offshore Wind 114 794 - 680 847
Onshore Wind /​ Solar 4.266 250 4.016 256
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 431 23 408 68
Energiehandel 55 3 52 9
Sonstige, Konsolidierung 5 - 5 1
Kerngeschäft 4.871 1.070 3.801 1.181
Kohle /​ Kernenergie - - - -
RWE-Konzern 4.871 1.070 3.801 1.181

1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst.

Investitionstätigkeit: Fokus auf Ausbau der erneuerbaren Energien. In den ersten drei Quartalen 2023 haben wir 8.245 Mio. € investiert - deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (3.169 Mio. €). Unsere Akquisitionen und Finanzanlageinvestitionen fielen mit 4.871 Mio. € ungewöhnlich hoch aus (Vorjahr: 1.070 Mio. €). Der Großteil der Mittel diente dem Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses in den USA sowie der Übernahme des britischen Solarentwicklers JBM Solar und des niederländischen Gaskraftwerks Magnum. Diese Transaktionen werden im Bericht über das erste Halbjahr 2023 auf Seite 8 f. näher erläutert. Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben wir 3.374 Mio. € eingesetzt (Vorjahr: 2.099 Mio. €). Der überwiegende Teil der Mittel floss in Windkraft- und Solarprojekte in Europa und den USA. Größter Einzelposten war dabei der Bau des britischen Nordsee-Windparks Sofia. Außerdem investierten wir in den Aufbau von LNG- und Wasserstoff infrastruktur in Deutschland.

Von den Investitionen im Berichtszeitraum waren 90 % taxonomiekonform. Das heißt, dass die Mittel für Aktivitäten eingesetzt wurden, die gemäß EU-Taxonomie-Verordnung als nachhaltig einzustufen sind. Bei der Ermittlung des Prozentsatzes haben wir Gesamtinvestitionen von 9.909 Mio. € zugrunde gelegt. Die Abweichung vom oben angegebenen Betrag (8.245 Mio. €) erklärt sich dadurch, dass auch nicht zahlungswirksame Vorgänge taxonomierelevant sind und dass anstelle der Ausgaben für Akquisitionen die daraus resultierenden Vermögenszugänge berücksichtigt werden.

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Kapitalflussrechnung in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022 + /​ - Jan - Dez 2022
Funds from Operations 630 9.771 - 9.141 5.306
Zunahme (-) /​ Abnahme (+) des Nettoumlaufvermögens 2.479 - 8.517 10.996 - 2.900
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 3.109 1.254 1.855 2.406
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 1.688 472 - 2.160 - 9.892
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 759 - 4.301 3.542 8.615
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel 77 57 20 34
Veränderung der flüssigen Mittel 739 - 2.518 3.257 1.163
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 3.109 1.254 1.855 2.406
Abzüglich Investitionen - 8.245 - 3.169 - 5.076 - 4.484
Zuzüglich Desinvestitionen /​ Anlagenabgänge 452 82 370 110
Free Cash Flow - 4.684 - 1.833 - 2.851 - 1.968

Operativer Cash Flow auf 3,1 Mrd. € gestiegen. Unser Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 3.109 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr (1.254 Mio. €) hat er sich deutlich erhöht. Dabei kam die verbesserte operative Ertragslage zum Tragen. Außerdem waren 2022 hohe Liquiditätsbelastungen im Gasgeschäft eingetreten, die nun weggefallen sind: Wegen der unsicheren Versorgungslage nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs hatten wir mehr Gas ein- als ausgespeichert und für die Gasbezüge zum Teil extrem hohe Preise gezahlt. Gedämpft wurde der Cash-Flow-Anstieg durch preisbedingte Mehrausgaben für die Beschaffung von CO 2-Emissionsrechten.

Aus der Investitionstätigkeit ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von 1.688 Mio. €, nachdem uns im Vorjahreszeitraum noch 472 Mio. € zugeflossen waren. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren unsere Ausgaben für Sachanlagen, Finanzanlagen und Akquisitionen. Dem standen beträchtliche Einnahmen aus Wertpapierverkäufen gegenüber.

Auch die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Liquiditätsabfluss, und zwar in Höhe von 759 Mio. € (Vorjahr: 4.301 Mio. €). Hintergrund ist, dass wir in beträchtlichem Umfang kurzfristige Bankschulden abgelöst haben. Den Tilgungen standen hohe Zuflüsse aus Initial Margins und Collaterals gegenüber. Anders als Variation Margins sind diese Sicherheitsleistungen im Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit erfasst. Weitere Mittel erhielten wir dadurch, dass wir im Februar 2023 zwei grüne Anleihen über jeweils 0,5 Mrd. € begeben haben.

Aufgrund der dargestellten Zahlungsströme aus der Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich unser Liquiditätsbestand um 739 Mio. € erhöht.

Zieht man vom Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit die Investitionen ab und addiert die Einnahmen aus Desinvestitionen und Anlagenabgängen, erhält man den Free Cash Flow. Dieser ist um 2.851 Mio. € auf - 4.684 Mio. € gesunken.

Nettoschulden in Höhe von 6,2 Mrd. €. Für den 30. September 2023 weisen wir Nettoschulden von 6.159 Mio. € aus, nachdem wir das Jahr 2022 noch mit einem Nettoguthaben von 1.630 Mio. € abgeschlossen hatten. Das ist in erster Linie auf den Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses zurückzuführen.

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Nettoschulden /​ -guthaben 1 30.09.2023 31.12.2022 + /​ -
in Mio. €
Flüssige Mittel 7.727 6.988 739
Wertpapiere 7.777 13.730 - 5.953
Sonstiges Finanzvermögen 3.577 8.543 - 4.966
Finanzvermögen 19.081 29.261 - 10.180
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper - 13.452 - 15.621 2.169
Währungskurssicherung von Anleihen 10 8 2
Sonstige Finanzverbindlichkeiten - 5.295 - 5.382 87
Abzüglich 50 % des als Fremdkapital ausgewiesenen Hybridkapitals 297 299 - 2
Finanzverbindlichkeiten - 18.440 - 20.696 2.256
Nettofinanzvermögen 641 8.565 - 7.924
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - 929 - 900 - 29
Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen 605 680 - 75
Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich - 5.446 - 5.704 258
Rückstellungen für den Rückbau von Windparks und Solaranlagen - 1.030 - 1.011 - 19
Nettoschulden (-) /​ Nettoguthaben (+) - 6.159 1.630 - 7.789

1 Die Bergbaurückstellungen sind in den Nettoschulden nicht enthalten. Gleiches gilt für Vermögenswerte, die wir den Bergbaurückstellungen zugeordnet haben. Aktuell sind dies unsere 15 %-Beteiligung an E.ON und der Anspruch auf staatliche Entschädigung für den deutschen Braunkohleausstieg.

Prognose 2023

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Ausblick 2023 in Mio. € Aktuelle Prognose Ist 2022
Bereinigtes EBITDA 7.100 - 7.700 6.310
Davon:
Kerngeschäft 6.300 - 6.900 5.559
Davon:
Offshore Wind 1.400 - 1.800 1.412
Onshore Wind /​ Solar 1.100 - 1.500 827
Wasser /​ Biomasse /​ Gas 2.600 - 3.000 2.369
Energiehandel Deutlich über 600 1.161
Kohle /​ Kernenergie 800 - 1.200 751
Bereinigtes EBIT 5.000 - 5.600 4.568
Bereinigtes Nettoergebnis 3.300 - 3.800 3.253 1

1 Angepasster Wert; siehe Erläuterung auf Seite 5 f.

RWE bekräftigt Ergebnisprognose vom Juli. Unser Ergebnisausblick für das laufende Geschäftsjahr entspricht dem Stand, den wir im Juli veröffentlicht haben (siehe Bericht über das erste Halbjahr 2023, Seite 25). Die Prognosezahlen können Sie der Tabelle oben entnehmen. Beim bereinigten EBITDA rechnen wir weiterhin damit, auf Konzernebene einen Wert von 7,1 bis 7,7 Mrd. € und im Kerngeschäft einen Wert von 6,3 bis 6,9 Mrd. € zu erreichen. Das bereinigte EBIT des Konzerns veranschlagen wir auf 5,0 bis 5,6 Mrd. € und das bereinigte Nettoergebnis auf 3,3 bis 3,8 Mrd. €. Die Bandbreiten liegen deutlich über unseren ursprünglichen Erwartungen (siehe Geschäftsbericht 2022, Seite 63 f.). Gründe dafür sind hohe Erträge aus der kommerziellen Optimierung unserer Erzeugungsposition sowie unser bislang sehr erfolgreiches Handels- und Gasgeschäft.

Sachinvestitionen deutlich über dem Vorjahresniveau. Unsere Investitionen fallen wesentlich höher aus als 2022 (4,5 Mrd. €). Hauptgrund dafür ist die Akquisition von Con Edison Clean Energy Businesses. Außerdem rechnen wir damit, deutlich mehr für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auszugeben. Die Mittel setzen wir hauptsächlich für Windkraft-, Solar-, Batterie-, LNG- und Wasserstoffprojekte ein. Größter Einzelposten ist der Bau des britischen Nordsee-Windparks Sofia.

Leverage Factor: Obergrenze von 3,0 wird eingehalten. Wie auf Seite 15 dargelegt, haben sich unsere Nettoschulden in den ersten drei Quartalen 2023 auf 6,2 Mrd. € erhöht, nachdem sie zum 31. Dezember 2022 noch bei - 1,6 Mrd. € gelegen hatten. Für das Jahresende 2023 rechnen wir mit einem Wert deutlich über der Null-Marke. Gleiches gilt für den Leverage Factor, der das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA des Kerngeschäfts wiedergibt. Allerdings wird der Leverage Factor aller Voraussicht nach weit unter der Obergrenze von 3,0 liegen, die wir uns für ihn gesetzt haben.

Dividende für das Geschäftsjahr 2023. Der Vorstand der RWE AG strebt für das Geschäftsjahr 2023 unverändert eine Gewinnausschüttung je Aktie in Höhe von 1,00 € an. Gegenüber der Dividende für 2022 ist das ein Plus von 0,10 €.

Konzernzwischenabschluss (verkürzt)

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € Jul - Sep 2023 Jul - Sep 2022 Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022
Umsatzerlöse (inkl. Erdgas- /​ Stromsteuer) 1, 2, 3 6.110 10.847 21.086 27.263
Erdgas- /​ Stromsteuer - 38 - 47 - 129 - 159
Umsatzerlöse 1, 2, 3, 4 6.072 10.800 20.957 27.104
Materialaufwand 1, 3 - 4.679 - 11.803 - 17.087 - 27.580
Personalaufwand - 700 - 961 - 2.127 - 2.286
Abschreibungen - 479 - 456 - 2.564 - 1.241
Sonstiges betriebliches Ergebnis 2, 3 1.490 1.948 4.741 5.680
Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen 76 107 445 247
Übriges Beteiligungsergebnis - 3 59 8 6
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern 1.777 - 306 4.373 1.930
Finanzerträge 717 829 1.894 2.269
Finanzaufwendungen - 571 - 507 - 1.829 - 1.606
Ergebnis vor Steuern 1.923 16 4.438 2.593
Ertragsteuern - 96 56 - 542 - 329
Ergebnis 1.827 72 3.896 2.264
Davon: Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 13 53 89 162
Davon: Nettoergebnis /​ Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG 1.814 19 3.807 2.102
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in € 2,44 0,03 5,12 3,11

1 Angepasste Vorjahreswerte aufgrund des geänderten Ausweises von Beträgen aus Differenzverträgen (siehe Seite 6).

2 Angepasste Vorjahreswerte aufgrund des geänderten Ausweises von Entschädigungen aus Redispatch-Maßnahmen (siehe Seite 6).

3 Angepasste Vorjahreswerte aufgrund des geänderten Ausweises von Sonderabgaben für stromerzeugende Unternehmen (siehe Seite 6).

4 Eine Darstellung der Umsatzerlöse nach Produkten und Segmenten findet sich auf Seite 9.

Gesamtergebnisrechnung

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Beträge nach Steuern in Mio. € Jul - Sep 2023 Jul - Sep 2022 Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022
Ergebnis 1.827 72 3.896 2.264
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen 70 234 - 78 1.409
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen - 1 - 60 2
Marktbewertung von Eigenkapitalinstrumenten - 197 - 82 756 - 1.688
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind - 128 152 738 - 277
Unterschied aus der Währungsumrechnung - 46 - 86 127 - 184
Marktbewertung von Fremdkapitalinstrumenten - 3 - 5 - 1 - 17
Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehung - 121 - 9.356 4.530 - 15.257
Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen - 6 18 - 34 38
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind - 176 - 9.429 4.622 - 15.420
Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (Other Comprehensive Income) - 304 - 9.277 5.360 - 15.697
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Total Comprehensive Income) 1.523 - 9.205 9.256 - 13.433
Davon: auf Aktionäre der RWE AG entfallend 1.527 - 9.263 9.132 - 13.614
Davon: auf andere Gesellschafter entfallend - 4 58 124 181

Bilanz

Aktiva

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30.09.2023 31.12.2022
in Mio. €
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Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 10.014 5.668
Sachanlagen 28.247 23.749
At-Equity-bilanzierte Beteiligungen 4.163 3.827
Übrige Finanzanlagen 5.163 4.434
Derivate, Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4.123 4.002
Latente Steuern 512 606
52.222 42.286
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 2.514 4.206
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.627 9.946
Derivate, Forderungen und sonstige Vermögenswerte 29.720 61.035
Wertpapiere 7.404 13.468
Flüssige Mittel 7.727 6.988
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 635 619
56.627 96.262
108.849 138.548

Passiva

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30.09.2023 31.12.2022
in Mio. €
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Eigenkapital
Anteile der Aktionäre der RWE AG 33.991 27.576
Anteile anderer Gesellschafter 1.599 1.703
35.590 29.279
Langfristige Schulden
Rückstellungen 15.313 15.595
Finanzverbindlichkeiten 12.893 9.789
Derivate und übrige Verbindlichkeiten 2.675 2.419
Latente Steuern 2.958 1.781
33.839 29.584
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 6.090 6.489
Finanzverbindlichkeiten 5.853 11.214
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.459 7.464
Derivate und übrige Verbindlichkeiten 20.018 54.518
39.420 79.685
108.849 138.548

Kapitalflussrechnung

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in Mio. € Jan - Sep 2023 Jan - Sep 2022
Ergebnis 3.896 2.264
Abschreibungen /​ Zuschreibungen 2.561 - 1.638
Veränderung der Rückstellungen - 772 1.549
Latente Steuern /​ zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen /​ Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren - 5.055 7.596
Veränderung des Nettoumlaufvermögens 2.479 - 8.517
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 3.109 1.254
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit - 1.688 472
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit - 759 - 4.301
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel 662 - 2.575
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel 77 57
Veränderung der flüssigen Mittel 739 - 2.518
Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums 6.988 5.825
Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums 7.727 3.307

Finanzkalender 2023 /​ 2024

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28.11.2023 Kapitalmarkttag
14.03.2024 Bericht über das Geschäftsjahr 2023
03.05.2024 Hauptversammlung
06.05.2024 Ex-Dividende-Tag
08.05.2024 Dividendenzahlung
15.05.2024 Zwischenmitteilung über das erste Quartal 2024
14.08.2024 Zwischenbericht über das erste Halbjahr 2024
13.11.2024 Zwischenmitteilung über die ersten drei Quartale 2024

Die vorliegende Zwischenmitteilung ist am 14. November 2023 veröffentlicht worden. Alle Veranstaltungen zur Veröffentlichung von Finanzberichten und die Hauptversammlung werden live im Internet übertragen. Aufzeichnungen sind mindestens zwölf Monate lang abrufbar.

RWE Aktiengesellschaft

RWE Platz 1 45141 Essen

www.rwe.com

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