Interim / Quarterly Report • Aug 12, 2021
Interim / Quarterly Report
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Finanzbericht: 28758781

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| Eckdaten des RWE-Konzerns 1 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 | +/- | Jan - Dez 2020 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Stromerzeugung | GWh | 80.898 | 64.504 | 16.394 | 146.775 |
| Außenumsatz (ohne Erdgas-/Stromsteuer) | Mio.€ | 8.448 | 6.475 | 1.973 | 13.688 |
| Bereinigtes EBITDA | Mio.€ | 1.751 | 1.833 | - 82 | 3.286 |
| Bereinigtes EBIT | Mio.€ | 1.042 | 1.113 | - 71 | 1.823 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern | Mio. € | 1.522 | 1.471 | 51 | 1.265 |
| Nettoergebnis | Mio. € | 1.432 | 1.013 | 419 | 1.051 |
| Bereinigtes Nettoergebnis | Mio. € | 870 | 816 | 54 | 1.257 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten |
Mio. € | 5.012 | 1.171 | 3.841 | 4.125 |
| Investitionen | Mio. € | 2.004 | 1.040 | 964 | 3.358 |
| in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | Mio. € | 2.012 | 988 | 1.024 | 2.285 |
| in Finanzanlagen | Mio. € | - 8 | 52 | - 60 | 1.073 |
| Free Cash Flow | Mio. € | 3.405 | 248 | 3.157 | 1.132 |
| Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (Durchschnitt) | Tsd. Stück | 676.220 | 614.745 | 61.475 | 637.286 |
| Ergebnis je Aktie | € | 2,12 | 1,65 | 0,47 | 1,65 |
| Bereinigtes Nettoergebnis je Aktie | € | 1,29 | 1,33 | - 0,04 | 1,97 |
| 30.06.2021 | 31.12.2020 | ||||
| Nettoschulden | Mio. € | 903 | 4.432 | - 3.529 | |
| Mitarbeiter 2 | 19.075 | 19.498 | - 423 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
2 Umgerechnet in Vollzeitstellen
in % (Wochendurchschnittswerte)

DAX dank Konjunkturerholung mit Halbjahresrendite von 13%. Obwohl das Jahr 2021 zunächst noch im Zeichen der Corona-Krise stand, wurde an den internationalen Aktienbörsen bereits die Zeit nach der Pandemie eingeläutet. Der DAX setzte seinen 2020 begonnenen Erholungskurs fort und kletterte von einem Allzeithoch zum nächsten. Zum 30. Juni ging er mit 15.531 Punkten aus dem Handel, was einer Halbjahresrendite von 13% entspricht. Angesichts steigender Impfquoten überwog am Kapitalmarkt die Hoffnung auf eine baldige Entspannung der pandemischen Lage. Hinzu kam, dass die Konjunktur wieder spürbar anzog. Positiven Einfluss hatte auch, dass die Europäische Zentralbank und die Federal Reserve in den USA trotz gestiegener Inflation an ihrer expansiven Geldpolitik festhielten.
RWE-Titel nach starkem Vorjahr im Minus. Die RWE-Aktie zeigte eine enttäuschende Performance, nachdem sie 2020 noch zu den stärksten Titeln im DAX gezählt hatte. Ende Juni 2021 notiere sie mit 30,56€, was einer Halbjahresrendite aus Kursveränderung und Dividende von - 9% entspricht. Damit musste sich unsere Aktie nicht nur dem DAX geschlagen geben, sondern auch dem Branchenindex STOXX Europe 600 Utilities, der mit 1% im Minus lag. Finanzanalysten bescheinigen Erneuerbare-Energien-Unternehmen wie RWE weiterhin attraktive Ertragsperspektiven. Allerdings hat der Konjunkturaufschwung dazu geführt, dass wieder verstärkt in zyklische Wertpapiere investiert wurde. Einzelne Kapitalmarktteilnehmer befürchten zudem, dass wachsender Konkurrenzdruck bei den erneuerbaren Energien, z.B. durch den Markteintritt von Ölkonzernen, und steigende Materialkosten die Renditen von Windkraft- und Solarprojekten schmälern könnten. Negativen Kurseinfluss hatte auch ein außergewöhnlicher Kälteeinbruch in Texas im Februar 2021, der unser Ergebnis stark belastete: Stürme und Eisregen hatten zur Folge, dass wir den Betrieb von Windparks unterbrechen und Stromlieferverpflichtungen durch extrem teure Fremdbezüge abdecken mussten. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 8 in diesem Bericht.
Emissionsminderungsziel für 2030: EU beschließt Verschärfung auf minus 55%. Am 21. April 2021 haben das Europäische Parlament und der Rat eine Einigung über das neue Klimaschutzgesetz der EU erzielt. Im Gesetz wird das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 verbindlich festgeschrieben. Die EU-Institutionen und die Mitgliedstaaten verpflichten sich, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Netto-Treibhausgasemissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts auf null gesenkt werden können. Uneinigkeit hatte es im Vorfeld vor allem im Hinblick auf das Emissionsminderungsziel für 2030 gegeben. Die Kommission hatte eine Erhöhung von 40 % auf 55 % gegenüber 1990 vorgeschlagen. Auch der Rat votierte dafür, während sich das Parlament für eine Minderung um 60% aussprach. Nach einer Reihe von Trilog-Gesprächen von Vertretern der Institutionen einigte man sich schließlich auf 55%. Beschlossen wurde auch die Einrichtung eines 15-köpfigen Expertengremiums, des sogenannten Klimarats, das ein Treibhausgas-Budget ermitteln soll, aus dem sich ein Zwischenziel für das Jahr 2040 ableiten lässt. Das Parlament hat der im Trilog erzielten Einigung am 24. Juni zugestimmt. Die formale Annahme durch den Rat folgte am 25. Juni. Das Gesetz kann damit voraussichtlich im Herbst in Kraft treten.
Mit welchen Instrumenten das neue Klimaschutzziel für 2030 erreicht werden soll, hat die Europäische Kommission in ihrem Legislativpaket "Fit for 55" konkretisiert. Das Paket wurde am 14. Juli der Öffentlichkeit vorgestellt. Es enthält eine Vielzahl von Vorschlägen, z. B. für mehr Energieeffizienz, weniger CO 2-Emissionen in den Sektoren Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft, eine zielkonforme Besteuerung von Energieerzeugnissen, den Ausbau natürlicher CO 2-Senken und die soziale Abfederung der Klimaschutzkosten. Die erneuerbaren Energien sollen schneller ausgebaut werden und 2030 bereits 40% des Primärenergieverbrauchs der EU abdecken. Aktuell liegt die Zielmarke noch bei 32 %. Außerdem strebt die Kommission eine Reform des europäischen Emissionshandelssystems an. Vorgesehen ist hier, dass die Zahl der in den Markt gegebenen Emissionsrechte deutlich reduziert wird. Bisher nehmen Unternehmen aus dem Energie-, Industrie- und Luftverkehrssektor am Emissionshandel teil. Künftig soll es ein solches System auch im Verkehrs- und Wärmesektor geben. Außerdem will die Kommission ein Grenzausgleichssystem etablieren, damit in der EU gefertigte Güter keiner höheren CO 2-Bepreisung unterliegen als importierte Waren. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass heimische Unternehmen Wettbewerbsnachteile haben und ihre Produktion in Nicht-EU-Staaten verlagern. Das Paket "Fit for 55" wird nun im Kreis der Mitgliedstaaten und im Europäischen Parlament beraten. Das dürfte mehrere Monate in Anspruch nehmen. Wie beim Klimaschutzgesetz bedarf es einer gemeinsamen Position von Rat und Parlament.
Neues Klimaschutzgesetz: Deutschland soll bereits 2045 klimaneutral werden. Der Deutsche Bundestag hat am 24. Juni eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes beschlossen. Am Folgetag gab auch der Bundesrat grünes Licht. Deutschland setzt sich nunmehr das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden - fünf Jahre früher, als im Klimaschutzgesetz von 2019 vorgesehen war. Bis 2030 soll der Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65% reduziert werden. Ursprünglich waren 55% anvisiert worden. Erstmals wurde ein Minderungsziel für 2040 festgelegt, das bei 88% liegt. Das Gesetz enthält auch Vorgaben für die einzelnen Sektoren. Die höchsten zusätzlichen Emissionssenkungen muss die Energiewirtschaft leisten: Sie darf im Jahr 2030 noch maximal 108 Mio. Tonnen CO 2 ausstoßen. Ihr ursprüngliches Emissionsbudget hatte bei 175 Mio. Tonnen gelegen. Mit welchen Maßnahmen die zusätzlichen Einsparungen erreicht werden sollen, ist noch offen. Diese Frage wird nach der Bundestagswahl vom 26. September zu klären sein.
Mit der Gesetzesnovelle hat die Bundesregierung auf einen Ende April veröffentlichten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts reagiert. Die Karlsruher Richter hatten das Klimaschutzgesetz von 2019 als unzureichend eingestuft und konkretere Regelungen für die Zeit nach 2030 angemahnt. Sie sahen die Gefahr, dass hohe Emissionsminderungslasten unumkehrbar in die Zukunft verschoben und damit künftige Generationen zu stark belastet werden könnten.
Neues Gesetz zur Entschädigung für den deutschen Atomausstieg verabschiedet. Am 10. Juni hat der Deutsche Bundestag die 18. Novelle des Atomgesetzes (AtG) beschlossen. Darin wird geregelt, wie die deutschen Kernkraftwerksbetreiber für den beschleunigten Atomausstieg entschädigt werden. Für RWE sind Kompensationen in Höhe von 880 Mio.€ vorgesehen. Die Ausgleichsregelungen ersetzen die Bestimmungen der 16. AtG-Novelle aus dem Jahr 2018, die im September 2020 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt worden waren. Über die Hintergründe haben wir im Geschäftsbericht 2020 auf Seite 39 informiert. Das neue Gesetz soll am 31. Oktober 2021 in Kraft treten. Flankiert wird es von einem öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Betreibergesellschaften, der bereits Ende März vom Bundeskabinett gebilligt und von den Vertragsparteien unterzeichnet worden ist. Wir rechnen damit, die Kompensationszahlung noch im laufenden Jahr zu erhalten. Im vorliegenden Halbjahresabschluss weisen wir bereits eine entsprechende Forderung aus, die sich positiv im neutralen Ergebnis niederschlägt, aber nicht in den Nettoschulden berücksichtigt wird.
Großbritannien startet nationales Emissionshandelssystem. Anfang 2021 ist das neue britische Handelssystem für CO 2-Emissionsrechte in Kraft getreten. Am 19. Mai sind die ersten 6,1 Mio. Zertifikate (UK Allowances, kurz: UKAs) versteigert worden, die jeweils zum Ausstoß einer Tonne CO 2 berechtigen. Der Auktionspreis war mit 44 £ (51€) doppelt so hoch wie die regulatorische Untergrenze. Danach hat es im Zwei-Wochen-Rhythmus weitere Auktionen gegeben. Für das Jahr 2021 will die britische Regierung rund 83 Mio. Emissionsrechte versteigern. Darüber hinaus sollen ca. 39 Mio. UKAs kostenfrei zugeteilt werden. Dass Großbritannien nun über ein eigenes Emissionshandelssystem verfügt, ist Folge des Austritts des Landes aus der EU. Seit Ende 2020 nehmen die Briten nicht mehr am europäischen Emissionshandel teil. Bislang sind beide Systeme streng voneinander getrennt, das heißt, die Nutzung von EU Allowances (EUAs) in Großbritannien ist ebenso wenig möglich wie die von UKAs in der EU. Dennoch lagen die Preise von EUAs und UKAs bislang nicht allzu weit auseinander (siehe Seite 7). Zu unserem Stromerzeugungsportfolio in Großbritannien gehören - neben einer Vielzahl von Erneuerbare-Energien-Anlagen - zehn Gaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 7,0 GW. Die CO 2-Emissionen dieser Anlagen beliefen sich im vergangenen Jahr auf 9,1 Mio. Tonnen.
Niederlande limitieren Kohleeinsatz in Kraftwerken. Das niederländische Parlament hat am 18. Mai eine Novelle des Kohleausstiegsgesetzes verabschiedet, die den Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung zusätzlichen Beschränkungen unterwirft. Anfang Juli gab auch der Senat grünes Licht. Nach dem neuen Gesetz ist die Jahresmenge an Kohle, die in Kraftwerken verfeuert werden darf, künftig auf 35% des theoretisch möglichen Niveaus begrenzt. Die Regelung ist bis Ende 2024 befristet. RWE betreibt in den Niederlanden zwei Steinkohlekraftwerke, Amer 9 und Eemshaven. Da in Amer 9 zu 80% Biomasse beigefeuert wird, ist die Anlage von der Obergrenze nicht betroffen. Bei Eemshaven mit einem Biomasseanteil von 15 % führt das Gesetz dagegen zu erheblichen Nutzungsbeschränkungen. Für die wirtschaftlichen Nachteile sollen Entschädigungen gewährt werden, über deren Höhe und Ausgestaltung aber noch entschieden werden muss. Das niederländische Parlament wird sich voraussichtlich im September mit dem Thema befassen. Erst mit Inkrafttreten der Kompensationsregelungen wird die 35%-Obergrenze wirksam.
Die erste Fassung des Kohleausstiegsgesetzes ist 2019 in Kraft getreten. Nach dem Gesetz dürfen wir in Amer 9 und Eemshaven nach 2024 bzw. 2029 keine Steinkohle mehr einsetzen. Diese Regelung gilt unverändert fort. Anders als bei der nun beschlossenen 35%-Kappung soll es für den frühzeitigen Kohleausstieg keine Kompensationen geben. Wir akzeptieren den Ausstiegsfahrplan, halten es aber für nicht rechtens, dass das Gesetz keine Entschädigung für den Eingriff in die Eigentumsrechte der Unternehmen vorsieht. Im Dialog mit der Politik haben wir uns um einen Ausgleich unserer finanziellen Nachteile bemüht. Dies ist bislang abgelehnt worden. Deshalb haben wir Anfang 2021 ein Schiedsgerichtsverfahren gegen die Niederlande unter dem Energiecharta-Vertrag beim International Centre for Settlement of Investment Disputes in Washington beantragt.
Kräftiges Wirtschaftswachstum in allen RWE-Kernmärkten. Nach dem coronabedingten Konjunktureinbruch im Vorjahr befindet sich die Weltwirtschaft wieder auf deutlichem Erholungskurs. Schätzungen deuten darauf hin, dass die globale Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2021 um 8% höher war als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In der Eurozone dürfte das Wachstum bei etwa 6% gelegen haben. Für Deutschland und die Niederlande, unsere beiden wichtigsten Märkte im Währungsraum, lassen vorliegende Daten auf ein Plus von etwa 3% schließen. Die stark dienstleistungsorientierte britische Wirtschaft, die unter der Corona-Krise besonders gelitten hatte, kam auf ein Wachstum von 8%. Auch in den USA zeigte sich eine dynamische Entwicklung: Das Bruttoinlandsprodukt ist dort um schätzungsweise 6 % gestiegen.
Deutscher Stromverbrauch 5% über Vorjahr. Mit der Wirtschaftsleistung hat sich auch der Energiebedarf erhöht. Nach ersten Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) war der deutsche Stromverbrauch in der ersten Jahreshälfte um etwa 5% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für die Niederlande veranschlagen Experten ein Plus von 2%. In Großbritannien dürfte der Stromverbrauch um 3% gestiegen sein und in den USA um 4%.
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| Durchschnittliche Auslastung der RWE-Windparks Januar-Juni | Onshore | Offshore | ||
|---|---|---|---|---|
| in% | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | 17 | 23 | 35 | 42 |
| Großbritannien | 28 | 37 | 35 | 44 |
| Niederlande | 32 | 33 | - | - |
| Polen | 29 | 33 | - | - |
| Spanien | 26 | 21 | - | - |
| Italien | 24 | 24 | - | - |
| Schweden | 29 | 38 | 45 | 64 |
| USA | 36 | 37 | - | - |
Schwaches Windaufkommen an nahezu allen RWE-Standorten. Auslastung und Profitabilität von Erneuerbare-Energien-Anlagen unterliegen in hohem Maße Wettereinflüssen. Eine zentrale Rolle spielt für uns das Windaufkommen. Dieses war im Berichtszeitraum an fast all unseren europäischen und nordamerikanischen Produktionsstandorten niedriger als im langjährigen Mittel. Auch im Vorjahresvergleich zeigte sich eine ungünstige Entwicklung: Die meisten RWE-Windparks waren wetterbedingt schwächer ausgelastet als im ersten Halbjahr 2020. Lediglich in Teilen Südeuropas und der USA konnten wir von höheren Windgeschwindigkeiten profitieren. Bei Laufwasserkraftwerken hängt die Auslastung in starkem Maße von den Niederschlags- und Schmelzwassermengen ab. In Deutschland, der Hauptregion unserer Stromerzeugung aus Wasserkraft, blieben diese Mengen etwas hinter dem langjährigen Durchschnitt zurück. Verglichen mit 2020 fielen sie aber höher aus.
Erdgas wesentlich teurer als 2020. Bei konventionellen Kraftwerken hängen Einsatzzeiten und Margen stark davon ab, wie sich die Marktpreise von Strom, Brennstoffen und Emissionsrechten entwickeln. Erdgas, unser wichtigster Energieträger für die Stromproduktion, hat sich zuletzt stark verteuert. Am niederländischen Handelspunkt TTF (Title Transfer Facility), dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, lagen die Spotnotierungen in den ersten sechs Monaten bei durchschnittlich 22€/MWh. Ein Jahr zuvor waren es noch 8€/MWh gewesen. Der deutliche Preisanstieg ist auf die wirtschaftliche Erholung zurückzuführen. Hinzu kam, dass witterungsbedingt mehr Gas zum Heizen benötigt wurde als 2020. Auch im Gasterminhandel sind die Notierungen gestiegen. Der TTF-Forward-Kontrakt für 2022 kostete im ersten Halbjahr durchschnittlich 19€/MWh. Zum Vergleich: Der TTF-Forward 2021 war im Vorjahreszeitraum mit 13€/MWh abgerechnet worden.
Höhere Steinkohlenotierungen wegen Nachfrageschub aus China. Die Preise für Kraftwerkssteinkohle (Kesselkohle) haben ebenfalls kräftig angezogen. Lieferungen zu den ARA-Häfen (ARA = Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) wurden in der ersten Jahreshälfte am Spotmarkt inklusive Fracht und Versicherung mit durchschnittlich 79 US$/Tonne (66€) abgerechnet, gegenüber 46 US$/Tonne im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der deutliche Anstieg ist u.a. auf eine stark erhöhte Nachfrage aus China zurückzuführen. Nach dem corona-bedingten Konjunktureinbruch 2020 hat sich die Wirtschaft dort wieder rasch erholt. Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung der Steinkohleterminpreise wider. In der ersten Jahreshälfte notierte der Forward 2022 (Index API 2) mit durchschnittlich 74 US$/Tonne (61€). Das sind 17 US$ mehr, als im Vorjahreszeitraum für den Forward 2021 bezahlt wurde.
CO 2-Emissionshandel: Verschärfung des EU-Klimaschutzziels treibt Preise nach oben. Ein immer wichtigerer Kostenfaktor für fossil befeuerte Kraftwerke ist die Beschaffung von Emissionsrechten. Eine EU Allowance (EUA), die zum Ausstoß einer Tonne CO 2 berechtigt, wurde im ersten Halbjahr 2021 mit durchschnittlich 44 € gehandelt. Das ist doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Abgestellt wird hier auf Terminkontrakte, die im Dezember des jeweiligen Folgejahres fällig werden. Nach einer Schwächephase im März 2020, als die EUA-Preise wegen der Corona-Krise auf zeitweise unter 16 € abgesackt waren, kannten die Notierungen nur noch eine Richtung: nach oben. Ende 2020 erreichten sie mit 33 € ein vorläufiges Allzeithoch und eilten danach weiter von Rekord zu Rekord. Am Bilanzstichtag (30. Juni) notierte die EUA mit 57€. Motor des Preisanstiegs war die Verschärfung des europäischen Treibhausgasminderungsziels für 2030, denn um es zu erreichen, muss die EU die Anzahl der in den Markt gegebenen Emissionsrechte stark verringern. Viele Teilnehmer am Emissionshandel gehen deshalb davon aus, dass EUAs trotz fortgesetzter CO 2-Einsparungen der Wirtschaft in Zukunft noch knapper werden.
Wie auf Seite 5 dargelegt, hat Großbritannien 2021 wegen des Brexit ein eigenes CO 2-Emissionshandelssystem gestartet. Seit der ersten Auktion im Mai werden UK Allowances am Sekundärmarkt gehandelt. Bis zum Bilanzstichtag lagen die Notierungen dort im Durchschnitt bei 48 £ (55 €).
Hausse bei Brennstoffen und Emissionsrechten spiegelt sich in Strompreisen wider. Die deutliche Verteuerung von Emissionsrechten und Brennstoffen hatte zur Folge, dass sich die Preise an unseren wichtigsten europäischen Stromgroßhandelsmärkten ebenfalls stark erhöhten. Eine Rolle spielten dabei auch die wetterbedingt niedrigen Windenergiemengen. Im ersten Halbjahr 2021 wurde Grundlaststrom am deutschen Spotmarkt mit durchschnittlich 55€/MWh gehandelt. Der Vergleichswert für 2020 hatte bei 23€/MWh gelegen. In Großbritannien sind die Notierungen von 28 auf 69 £/MWh (79 €) und in den Niederlanden von 26 auf 56€/MWh gestiegen. Auch an den Stromterminmärkten zeigte die Preiskurve nach oben. Der deutsche Grundlast-Forward 2022 kostete durchschnittlich 58€/MWh. Zum Vergleich: Für den Forward 2021 waren im Vorjahreszeitraum 39 € gezahlt worden. In Großbritannien verteuerte sich der Ein-Jahres-Forward von 41 auf 59 £/MWh (68 €) und in den Niederlanden von 39 auf 56 €/MWh.
in €/MWh (Wochendurchschnittswerte bis 6. August 2021)

Margenverbesserungen bei Stromterminverkäufen für 2021. Um kurzfristige Absatz- und Preisrisiken zu begrenzen, verkaufen wir die Erzeugung unserer konventionellen Kraftwerke größtenteils auf Termin und sichern die benötigten Brennstoffe und Emissionsrechte preislich ab. Unsere Stromerlöse im Berichtszeitraum sind somit von den Konditionen bestimmt, zu denen wir Terminkontrakte für 2021 in vorangegangenen Jahren abgeschlossen haben. Für unsere Braunkohle- und Kernkraftwerke, die überwiegend die Grundlast abdecken, haben wir bereits relativ früh damit begonnen, die Stromproduktion von 2021 zu kontrahieren. Dabei konnten wir im Durchschnitt höhere Preise und Margen erzielen als bei Terminverkäufen für 2020. Die Stromerzeugung unserer Gaskraftwerke haben wir mit geringerem zeitlichen Vorlauf vermarktet; die Deckungsbeiträge aus diesen Transaktionen lagen etwas über dem Vorjahresniveau.
RWE ersteigert Nutzungsrechte für neue Windkraftstandorte in der britischen Nordsee. Bei einer Versteigerung von Optionsrechten zur Nutzung neuer Gebiete für Offshore-Windparks hat sich RWE im Februar 2021 zwei benachbarte Standorte in der britischen Nordsee gesichert. Wir dürfen dort Projekte mit einer Erzeugungskapazität von bis zu 3.000 MW entwickeln. Dafür müssen wir in der Zeit bis zur finalen Investitionsentscheidung eine Optionsprämie von jährlich 82.552 £/MW (zzgl. Inflationsausgleich) zahlen. Die Standorte liegen auf der Doggerbank, einer Sandbank in einem flachen Bereich der Nordsee. In der Nähe wird auch der 1.400-MW-Windpark Sofia entstehen, dessen Bau wir im März beschlossen haben. Für die neuen Standorte findet zunächst eine Umweltverträglichkeitsprüfung statt. Bei positivem Ergebnis werden wir mit der Projektentwicklung beginnen. Erst ab dann sind wir verpflichtet, die Optionsprämie zu entrichten. Allerdings haben wir bereits einen Jahresbetrag im Voraus bezahlt. Sobald alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen, werden wir an einer Auktion für einen Fördervertrag teilnehmen und anschließend die finale Investitionsentscheidung treffen. An die Stelle der Optionsprämie wird dann eine wesentlich niedrigere Pachtzahlung treten. Unter der Voraussetzung, dass wir rechtzeitig über einen Netzanschluss verfügen, könnten die neuen Windparks gegen Ende dieses Jahrzehnts in Betrieb gehen.
Die Versteigerung der Optionsrechte ist von der Crown Estate durchgeführt worden, einer für die Verwaltung der britischen Krongüter zuständigen Behörde. Dabei sind Entwicklungsrechte für insgesamt sechs Offshore-Standorte versteigert worden, auf denen Windparks mit einer Kapazität von bis zu 7.980 MW errichtet werden können. Wettbewerber, die sich ebenfalls Optionsrechte sichern konnten, haben dafür zum Teil wesentlich höhere Gebote abgegeben. RWE wird unter allen erfolgreichen Bietern im Durchschnitt die niedrigste Optionsprämie pro Megawatt und Jahr zahlen.
Beteiligung am britischen Nordsee-Windpark Rampion auf 50,1 % aufgestockt. Mit Wirkung zum 1. April haben wir von E.ON einen 20%-Anteil am britischen Offshore-Windpark Rampion übernommen. Der Kaufpreis wurde bereits im Dezember 2020 entrichtet. Durch die Transaktion halten wir nun 50,1% an dem 400-MW-Windpark und können ihn vollkonsolidieren. Rampion befindet sich vor der Küste von Sussex und ist seit 2018 im kommerziellen Betrieb.
Startschuss für den Bau des Nordsee-Windparks Sofia. Im März 2021 hat RWE die finale Investitionsentscheidung für den Bau des britischen Nordsee-Windparks Sofia getroffen. Sofia ist eines der größten Offshore-Windkraft-Projekte weltweit. Wir besitzen 100% der Anteile an dem Vorhaben. Der Windpark wird 195 Kilometer vor der Nordostküste Englands entstehen. Seine 100 Turbinen werden über eine Gesamtleistung von 1.400 MW verfügen und rechnerisch ca. 1,2 Mio. britische Haushalte mit Strom versorgen können. Im Juni wurde mit den Baumaßnahmen an Land begonnen. Die Arbeiten auf See sollen 2023 starten. Nach aktueller Planung könnte Sofia 2026 mit seiner vollen Kapazität am Netz sein. Für den Strom des Windparks haben wir uns 2019 einen Fördervertrag gesichert, der uns eine Vergütung von 39,65 £/MWh garantiert. Der Betrag bezieht sich auf das Preisniveau von 2012 und wird entsprechend der allgemeinen Inflationsrate nach oben angepasst. Wir veranschlagen die Investitionssumme für Sofia auf rund 3 Mrd. £. Darin eingeschlossen sind die Ausgaben für den Netzanschluss, den wir nach seiner Fertigstellung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verkaufen werden.
Hohe Ergebnisbelastungen durch Jahrhundertkälte in Texas. Im Februar 2021 hat eine außergewöhnliche Kältewelle in Teilen der USA zu massiven Beeinträchtigungen der Energieversorgung geführt. Aufgrund von Winterstürmen und Eisregen waren einige RWE-Wind-parks in Texas für mehrere Tage außer Betrieb. Teilweise hatten wir die Erzeugung dieser Anlagen bereits auf Termin verkauft und mussten daher Strom zukaufen, um unsere Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Wegen der angespannten Versorgungslage und regulatorischer Preisvorgaben waren für die Fremdbezüge bis zu 9.000 US$/MWh zu zahlen. Dies führte im Segment Onshore Wind/Solar zu Ergebnisbelastungen von rund 400 Mio. €.
US-Windpark Scioto Ridge fertiggestellt. Ende Mai hat unser neuer Onshore-Windpark Scioto Ridge im US-Bundesstaat Ohio nach etwa zweieinhalbjähriger Bauzeit den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Scioto Ridge besteht aus 75 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 250 MW und kann rein rechnerisch mehr als 60.000 US-Haushalte mit grünem Strom versorgen. Er ist der erste Windpark von RWE in Ohio. Wir haben umgerechnet rund 270 Mio.€ dafür investiert.
RWE veräußert Anteile an drei Windparks in Texas. Im Januar 2021 haben wir Anteile an unseren texanischen Onshore-Windparks Stella (201 MW), Cranell (220 MW) und East Raymond (200 MW) verkauft. Erwerber waren eine Tochter des kanadischen Energieversorgers Algonquin Power & Utilities und der britische Investor Greencoat, die 51% bzw. 24% an den Windparks übernahmen. RWE bleibt Betreiber der Anlagen. Da uns die Windparks nur noch zu 25% gehören, werden sie nicht mehr vollkonsolidiert, sondern als Equity-Beteiligungen ausgewiesen. Die Veräußerung der Anteile war Ende 2020 vereinbart worden. Im Rahmen der Transaktion werden wir auch 51% bzw. 24% am Windpark West Raymond (240 MW) abgeben. Bei Aufstellung des Lageberichts war dieser Verkauf noch nicht abgeschlossen.
Kooperationen zum Ausbau der Offshore-Windkraft vereinbart. Im Mai haben wir zwei Kooperationsverträge mit internationalen Energiekonzernen geschlossen, um gemeinsam Offshore-Windkraft-Projekte zu verwirklichen. Unser Partner bei der ersten Kooperation ist National Grid Ventures, eine Tochter des britischen Strom- und Gasnetzbetreibers National Grid. Zusammen mit dieser Gesellschaft werden wir Investitionsmöglichkeiten in den USA erkunden. Unter anderem beabsichtigen wir, bei kommenden Auktionen für Standorte in der New Yorker Bucht mitzubieten. National Grid ist bereits als Netzbetreiber im Nordosten der USA vertreten.
Ziel der zweiten Partnerschaft, die wir mit den norwegischen Unternehmen Equinor und Hydro geschlossen haben, ist die Entwicklung eines Windkraft-Projekts in der Nordsee. Realisiert werden soll es im Gebiet Sørlige Nordsjø II, einem von zwei Arealen, die das norwegische Ministerium für Erdöl und Energie für solche Zwecke ausgewiesen hat. Sørlige Nordsjø II grenzt an dänische Gewässer und zeichnet sich durch hervorragende Windbedingungen aus. Die günstige Lage würde es den Partnern erlauben, den Strom auch außerhalb Norwegens zu vermarkten.
RWE sichert sich Fördervertrag für polnischen Offshore-Windpark. Bei der Umsetzung unseres ersten Windkraft-Vorhabens in der polnischen Ostsee sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Im April hat uns die Regierung in Warschau eine Förderzusage für das Projekt FEW Baltic II erteilt. Der Windpark soll auf der Sandbank von Stupsk entstehen und über eine Leistung von 350 MW verfügen. Erst im Januar 2021 hatte das polnische Parlament den gesetzlichen Rahmen für die Förderung der Offshore-Windkraft geschaffen. In einer Startphase sollen sich zunächst Windparks mit insgesamt 5,9 GW Erzeugungsleistung für eine regulierte Vergütung qualifizieren können. Dies ist uns mit FEW Baltic II gelungen. Über die Höhe der Vergütung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Die Förderung erfolgt mittels zweiseitiger Differenzverträge, die für die Erzeugungsmenge von 100 Tsd. Volllaststunden eine feste Vergütung garantieren: Liegt der am Markt erzielte Strompreis unter diesem Betrag, zahlt der Staat die Differenz; liegt er darüber, müssen die Betreiber Zahlungen leisten. Die Förderdauer ist auf 25 Jahre begrenzt. Für Projekte der ersten Phase wird die garantierte Vergütung administrativ festgesetzt. Nach der Startphase entscheidet sich dann in Auktionen, welche Vorhaben sich für Differenzverträge qualifizieren und wie hoch die Förderung ausfällt. In den Jahren 2025 und 2027 soll es Ausschreibungen für jeweils bis zu 2,5 GW Erzeugungsleistung geben.
Grünes Licht für Bau von zwei großen Batteriespeichern in Deutschland. An unseren Kraftwerksstandorten in Werne und Lingen werden wir künftig mit zwei großen Batteriespeichern zur Absicherung der Stromversorgung beitragen. Das wurde im Juni beschlossen. Die Batteriespeicher sollen übereine Kapazität von 79 MWh (Werne) bzw. 49 MWh (Lingen) verfügen und bereits Ende 2022 in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen veranschlagen wir auf insgesamt rund 50 Mio. €.
KELAG erwirbt RWE-Wasserkraftwerke in Frankreich. Der österreichische Energieversorger KELAG hat von uns zwölf französische Wasserkraftwerke übernommen, die zusammen über eine Leistung von 45 MW verfügen. Die Transaktion wurde Ende April abgeschlossen. Vertraglich vereinbart hatten wir sie im Dezember 2020. Dabei war auch festgelegt worden, dass KELAG einige Wasserkraftwerke und Windturbinen in Portugal von uns erhält. Die Gesamtkapazität dieser Anlagen beträgt 20 MW (Pro-rata-Anteil von RWE). Ihr Verkauf soll im weiteren Jahresverlauf abgeschlossen werden. KELAG ist ein führender Produzent von Strom aus Wasserkraft. Wir sind mit 37,9% an der Gesellschaft beteiligt.
RWE bei britischer Kapazitätsmarktauktion für 2024/2025 erfolgreich. Bei einer Kapazitätsmarktauktion in Großbritannien konnten sich Anfang März RWE-Anlagen mit einer gesicherten Erzeugungsleistung von 6.544 MW für eine Prämienzahlung qualifizieren. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Gaskraftwerke. Das Bieterverfahren bezog sich auf den Zeitraum vom 1. Oktober 2024 bis 30. September 2025. Insgesamt kamen Anlagen mit 40,8 GW zum Zuge. Sie werden im genannten Zeitraum eine Vergütung dafür erhalten, dass sie am Netz sind und zur Stromversorgung beitragen. Die im Bieterverfahren ermittelte Kapazitätsprämie erreichte mit 18,00 ₤/kW (zzgl. Inflationsausgleich) das höchste Niveau seit langem. Für die drei vorangehenden Zwölf-Monats-Zeiträume (Oktober 2021 bis September 2024) liegen die Prämien bei 8,40 ₤, 6,44 ₤ und 15,97 ₤ (zzgl. Inflationsausgleich).
Fitch und Moody's stufen Kreditrating von RWE hoch. Im März bzw. April haben die Ratingagenturen Fitch und Moody's ihre Bonitätsnoten für RWE um jeweils eine Stufe angehoben. Sie bewerten unsere langfristige Kreditwürdigkeit jetzt mit BBB+ (Fitch) und Baa2 (Moody's) - bei stabilem Ausblick. Die Einstufungen liegen im Bereich Investment Grade. Auch die Ratings für unsere Hybridanleihen und kurzfristigen Finanzschulden fallen nun um eine Note besser aus (siehe Tabelle unten). Fitch und Moody's begründen die Ratinganhebung mit der Transformation von RWE zu einem führenden Unternehmen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Dieses Geschäft zeichnet sich durch attraktive, vergleichsweise stabile Erträge aus. Als weiteren positiven Faktor führt Fitch an, dass es für den deutschen Kohleausstieg nun einen klaren gesetzlichen Rahmen gibt. Moody's betonte darüber hinaus die starke operative und finanzielle Entwicklung von RWE im vergangenen Geschäftsjahr.
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| Kreditrating der RWE AG | Moody's | Fitch | ||
|---|---|---|---|---|
| Stand: August 2021 | Aktuell | Vorher | Aktuell | Vorher |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Langfristige Finanzschulden | ||||
| Senior-Anleihen | Baa2 | Baa3 | BBB+ | BBB |
| Nachrangige Anleihen (Hybridanleihen) | Bal | Ba2 | BBB- | BB+ |
| Kurzfristige Finanzschulden | P-2 | P-3 | F1 | F2 |
| Ausblick | Stabil | Positiv | Stabil | Stabil |
Dividende von 0,85 € je Aktie gezahlt. Die Hauptversammlung der RWE AG vom 28. April hat dem Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2020 zugestimmt. Dementsprechend haben wir am 3. Mai einen Betrag von 0,85 € je Aktie ausgeschüttet; das sind 0,05 € mehr als im Vorjahr.
RWE begibt grüne Anleihe über 500 Mio.€. Anfang Juni hat die RWE AG ihre erste grüne Anleihe begeben. Das Emissionsvolumen betrug 500 Mio. €. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Bei einem Kupon von 0,625% und einem Ausgabekurs von 99,711% ergibt sich eine Jahresrendite bis zur Fälligkeit in Höhe von 0,655%. Die Emission stieß auf großes Interesse am Markt und war mehr als dreifach überzeichnet. Bei grünen Anleihen ist der Emissionserlös zweckgebunden: Er muss in Projekte fließen, die dem Umwelt- und Klimaschutz dienen. Wir werden die Mittel ausschließlich für Windkraft- und Solarprojekte einsetzen. So sieht es unser Regelwerk für grüne Anleihen vor, das wir 2020 unter Beachtung der allgemein anerkannten Green Bond Principles der International Capital Market Association (ICMA) entwickelt haben.
Syndizierte Kreditlinie um ein Jahr verlängert und mit Nachhaltigkeitszielen verknüpft. Im Frühjahr haben wir die Laufzeit unserer syndizierten Kreditlinie in Höhe von 5 Mrd. € um ein Jahr verlängert und ihre Konditionen um eine nachhaltigkeitsbezogene Kostenkomponente ergänzt. Die Kreditlinie wird uns von einem Konsortium aus 27 internationalen Banken gewährt und dient der Liquiditätssicherung. Sie besteht aus zwei Tranchen: eine über 2 Mrd. €, deren Laufzeit bis April 2022 verlängert wurde, und eine über 3 Mrd. €, die uns bis April 2026 zur Verfügung stehen wird. Die Konditionen der zweiten Tranche hängen nun u.a. davon ab, wie sich die folgenden drei Nachhaltigkeitskennzahlen entwickeln: der Anteil der erneuerbaren Energien am RWE-Erzeugungsportfolio, die CO 2-lntensität unserer Anlagen und der Prozentsatz der Investitionen, die gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung als nachhaltig einzustufen sind. Für alle drei Kriterien haben wir Ziele festgelegt. Sollten wir die Vorgaben nicht erreichen, müssen wir höhere Zinsen und Bereitstellungsgebühren entrichten. Die Mehrausgaben würden zur Hälfte gemeinnützigen Organisationen zufließen. Mit der Gestaltung der Kreditlinie bekräftigen wir die Verbindlichkeit unserer Emissionsminderungsstrategie.
RWE-Standorte von Flutkatastrophe in Westdeutschland betroffen. Mitte Juli haben Unwetter in Teilen Deutschlands zu verheerenden Überschwemmungen geführt, die zahlreiche Menschen das Leben kosteten und Sachschäden enormen Ausmaßes verursachten. Am meisten betroffen waren Gebiete in Rheinland-Pfalz und im Süden von Nordrhein-Westfalen. Auch unser Unternehmen und seine Beschäftigten bekamen die Unwetterfolgen zu spüren. Im Rheinischen Braunkohlerevier hat ein Wassereinbruch im Tagebau Inden die dortigen Förderaktivitäten vorübergehend zum Erliegen gebracht und Produktionseinbußen in dem von Inden versorgten Kraftwerk Weisweiler verursacht. Ein Mitarbeiter einer Partnerfirma wurde von den Fluten mitgerissen und konnte zu unserem tiefen Bedauern trotz eines Großeinsatzes von Rettungskräften nur noch tot geborgen werden. Südwestlich von Köln, in Erftstadt-Blessem, hat sich die Erft in eine Kiesgrube ergossen, die von einer Tochtergesellschaft der RWE Power betrieben wird. Nahezu all unsere Laufwasserkraftwerke in der Eifel sowie an den Flüssen Mosel, Saar und Ruhr mussten wegen der Wassermassen für einige Tage den Betrieb unterbrechen. Die finanziellen Belastungen aus Produktionsausfällen, Sicherungs- und Aufräumarbeiten sowie Reparaturen veranschlagen wir aktuell auf einen Betrag in bis zu mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. RWE hat ein mit 1 Mio. € dotiertes Soforthilfeprogramm für die unmittelbar betroffenen Menschen aufgelegt.
Steinkohlekraftwerke in Hamm und Ibbenbüren seit Juli endgültig vom Netz. Anfang Juli sind mit Westfalen E in Hamm (764 MW) und Ibbenbüren B (794 MW) unsere letzten deutschen Steinkohleblöcke geschlossen worden. Im vergangenen Jahr hatten wir mit den beiden Anlagen erfolgreich an der ersten bundesweiten Stilllegungsauktion für Steinkohlekraftwerke teilgenommen. Für die vorzeitige Abschaltung erhalten wir eine Kompensation von 216 Mio.€. Im laufenden Jahr durften wir keinen Strom aus den Anlagen mehr vermarkten, mussten diese aber für die Absicherung der Versorgungssicherheit betriebsbereit halten. In dieser Zeit ging das Kraftwerk Westfalen auf Anforderung des Übertragungsnetzbetreibers noch 13-mal ans Netz. Die Anlage soll auch künftig zur Versorgungssicherheit beitragen, allerdings ohne den Einsatz von Steinkohle. Da die Bundesnetzagentur das Kraftwerk als systemrelevant eingestuft hat, werden wir den Generator zum rotierenden Phasenschieber umrüsten und damit sogenannte Blindleistung zur Spannungshaltung erzeugen - eine wichtige Dienstleistung zur Stabilisierung des Stromnetzes. Ibbenbüren B ist dagegen nicht systemrelevant und wird komplett stillgelegt.
Konzernstruktur mit fünf Segmenten. In unserer Finanzberichterstattung untergliedern wir den RWE-Konzern in fünf Segmente mit den folgenden Bezeichnungen: (1) Offshore Wind, (2) Onshore Wind/Solar, (3) Wasser/Biomasse/Gas, (4) Energiehandel und (5) Kohle/Kern-energie. Die Segmente (1) bis (4) bilden unser Kerngeschäft. Hier wollen wir wachsen. Unter (5) ist unsere deutsche Stromerzeugung aus Kohle und Kernenergie zusammengefasst, die aufgrund staatlich vorgegebener Ausstiegspfade an Bedeutung verlieren wird.
Die einzelnen Segmente setzen sich wie folgt zusammen:
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| ― | Offshore Wind: Hier zeigen wir unser Geschäft mit der Windstromerzeugung auf dem Meer. Geführt wird es von der Konzerngesellschaft RWE Renewables. |
| ― | Onshore Wind /Solar: Zu diesem Segment zählen unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Windkraft an Land und der Solarenergie sowie Teile unseres Batteriespeichergeschäfts. Die operative Zuständigkeit liegt auch hier bei RWE Renewables. |
| ― | Wasser/Biomasse/Gas: Das so bezeichnete Segment umfasst unsere Laufwasser-, Pumpspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerke. Außerdem enthält es die niederländischen Kraftwerke Amer 9 und Eemshaven, in denen wir Steinkohle und Biomasse verstromen, einzelne Batteriespeicher sowie die auf Projektmanagement und Ingenieurdienstleistungen spezialisierte RWE Technology International. All diese Aktivitäten werden von der Konzerngesellschaft RWE Generation gesteuert, die seit Anfang 2021 auch für die Ausgestaltung und Umsetzung der Wasserstoffstrategie von RWE zuständig ist. Unsere 37,9 %-Beteiligung am österreichischen Energieversorger KELAG weisen wir ebenfalls im Segment Wasser/Biomasse/Gas aus. |
| ― | Energiehandel: Hier stellen wir den Eigenhandel mit energienahen Commodities dar. Verantwortet wird er von RWE Supply&Trading, die außerdem als Zwischenhändler von Gas agiert, Großkunden mit Energie beliefert und eine Reihe weiterer handelsnaher Tätigkeiten ausübt. Bestandteile des Segments Energiehandel sind auch unsere deutschen und tschechischen Gasspeicher. |
| ― | Kohle/Kernenergie: In diesem Segment berichten wir über unser deutsches Stromerzeugungsgeschäft mit den Energieträgern Kohle und Kernkraft sowie über unsere Braunkohleförderung im Rheinischen Revier westlich von Köln. Außerdem erfassen wir hier unsere Anteile am niederländischen Kernkraftwerksbetreiber EPZ (30%) und an der deutschen Gesellschaft URANIT (50%), die mit 33% an der auf Uran-Anreicherung spezialisierten Urenco beteiligt ist. Die genannten Aktivitäten und Beteiligungen werden im Wesentlichen von unserer Konzerngesellschaft RWE Power verantwortet. Für unsere beiden stillgelegten Steinkohlekraftwerke Westfalen E und Ibbenbüren B ist RWE Generation zuständig. |
Konzerngesellschaften mit segmentübergreifenden Aufgaben wie die Holding RWE AG erfassen wir im Kerngeschäft unter "Sonstige, Konsolidierung". Gleiches gilt für unsere Anteile am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion (25,1%) und an E.ON (15%), wobei die E.ON-Dividende im Finanzergebnis ausgewiesen wird. Die Position enthält außerdem Konsolidierungseffekte.
Geänderter Ausweis von Steuervergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA. Mit Beginn dieses Geschäftsjahres haben wir die bilanzielle Erfassung von Steuervergünstigungen geändert, die wir in den USA für Windkraft- und Solarprojekte erhalten. Wie im Geschäftsbericht 2020 auf Seite 37 erläutert, werden die erneuerbaren Energien in den Vereinigten Staaten mit Steuergutschriften gefördert. Darüber hinaus können die Anlagenbetreiber auch von beschleunigten Abschreibungen profitieren, sogenannten Tax Benefits. Diese haben wir bis 2020 bei den Ertragsteuern berücksichtigt. Dagegen werden die Vorteile aus den Steuergutschriften bei den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Dieses Vorgehen wenden wir aus Konsistenzgründen nun auch bei den Tax Benefits an. Das bereinigte EBITDA fällt dadurch höher aus. Zum Zweck der Vergleichbarkeit haben wir die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. Weitere Informationen über den Sachverhalt finden Sie im Anhang auf Seite 35 ff.
Zukunftsbezogene Aussagen. Der vorliegende Zwischenbericht enthält Aussagen, die sich auf die künftige Entwicklung des RWE-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar. Wir haben sie auf Basis aller Informationen getroffen, die uns zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments zur Verfügung standen. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht zutreffen oder unvorhergesehene Risiken eintreten, können die tatsächlichen von den erwarteten Entwicklungen abweichen. Für die Aussagen können wir daher keine Gewähr übernehmen.
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| Stromerzeugung Januar - Juni | Erneuerbare Energien | Pumpspeicher, Batterien | Gas | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 3.224 | 3.706 | - | - | - | - |
| Onshore Wind/Solar | 8.556 | 8.922 | - | - | - | - |
| Wasser / Biomasse / Gas | 3.961 | 2.793 | 885 | 1.027 | 27.955 | 21.054 |
| Davon: | ||||||
| Deutschland 2 | 1.001 | 1.040 | 885 | 1.027 | 3.521 | 4.279 |
| Großbritannien | 297 | 268 | - | - | 18.062 | 9.716 |
| Niederlande | 2.627 | 1.485 | - | - | 4.559 | 5.364 |
| Türkei | - | - | - | - | 1.813 | 1.695 |
| Kohle/Kernenergie 2 | 10 | 10 | - | - | 93 | 255 |
| RWE-Konzern | 15.751 | 15.431 | 885 | 1.027 | 28.048 | 21.309 |
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| Stromerzeugung Januar - Juni | Braunkohle | Steinkohle | Kernenergie | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | - | - | - | - | - | - |
| Onshore Wind/Solar | - | - | - | - | - | - |
| Wasser / Biomasse / Gas | - | - | 2.679 | 1.526 | - | - |
| Davon: | ||||||
| Deutschland 2 | - | - | - | - | - | - |
| Großbritannien | - | - | - | - | - | - |
| Niederlande | - | - | 2.679 | 1.526 | - | - |
| Türkei | - | - | - | - | - | - |
| Kohle/Kernenergie 2 | 21.468 | 14.331 | 747 | 977 | 11.202 | 9.976 |
| RWE-Konzern | 21.468 | 14.331 | 3.426 | 2.503 | 11.202 | 9.976 |
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| Stromerzeugung Januar - Juni | Gesamt 1 | |
|---|---|---|
| in GWh | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 3.224 | 3.706 |
| Onshore Wind/Solar | 8.556 | 8.922 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 35.547 | 26.500 |
| Davon: | ||
| Deutschland 2 | 5.474 | 6.446 |
| Großbritannien | 18.359 | 9.984 |
| Niederlande | 9.865 | 8.375 |
| Türkei | 1.813 | 1.695 |
| Kohle/Kernenergie 2 | 33.571 | 25.376 |
| RWE-Konzern | 80.898 | 64.504 |
1 Inkl. Produktionsmengen, die nicht den genannten Energieträgern zuzuordnen sind (z.B. Strom aus Müllheizkraftwerken)
2 Inkl. langfristig kontrahierter Strombezüge aus Erzeugungsanlagen, die sich nicht im Mehrheitseigentum von RWE befinden. Im ersten Halbjahr 2021 sind im Segment Wasser/Biomasse/Gas 954 GWh bezogen worden und im Segment Kohle/Kernenergie 603 GWh.
Stromerzeugung 25% über Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2021 hat RWE 80.898 GWh Strom erzeugt, ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Anstieg ist hauptsächlich den Energieträgern Gas und Kohle zuzuordnen, die von günstigeren Marktbedingungen profitierten. Eine Rolle spielte dabei, dass das Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa weit unter dem hohen Vorjahresniveau lag und die erneuerbaren Energien daher weniger zur Deckung der Stromnachfrage beitragen konnten. Unsere britischen Gaskraftwerke und deutschen Braunkohleblöcke waren deshalb wesentlich besser ausgelastet als 2020. Gleiches gilt für unsere niederländischen Anlagen Eemshaven und Amer 9, die mit Biomasse und Steinkohle betrieben werden. Bei Eemshaven kam hinzu, dass das Kraftwerk nach einem Brandschaden im Vorjahr wieder uneingeschränkt genutzt werden konnte. Ein Plus verzeichneten wir auch bei unseren deutschen Kernkraftwerken, deren Verfügbarkeit im Vorjahr durch wartungsbedingte Stillstände beeinträchtigt war. Negative Mengeneffekte ergaben sich dadurch, dass wir Ende 2020 den kommerziellen Betrieb der Steinkohlekraftwerke Ibbenbüren B (794 MW) und Westfalen E (764 MW) beendet und den Braunkohleblock Niederaußem D (297 MW) stillgelegt haben. Der Beitrag der Windkraft zu unserer StromProduktion hat sich wetterbedingt verringert. Unsere Offshore-Anlagen erzeugten 13% weniger Strom als im Vorjahreszeitraum, der von überdurchschnittlich guten Windverhältnissen geprägt war. Bei der Windkraft an Land fiel der Rückgang moderater aus (-6%), weil wir einen Großteil unserer Onshore-Kapazitäten in den USA betreiben und die Windverhältnisse dort insgesamt etwas stabiler waren als in Europa.
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| Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien Januar-Juni | Offshore Wind | Onshore Wind | Solar | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | 903 | 1.099 | 483 | 681 | 1 | 1 |
| Großbritannien | 2.228 | 2.472 | 860 | 1.130 | - | - |
| Niederlande | - | - | 372 | 432 | 7 | 4 |
| Polen | - | - | 485 | 561 | 1 | 1 |
| Spanien | - | - | 508 | 410 | 47 | - |
| Italien | - | - | 506 | 493 | - | - |
| Schweden | 93 | 135 | 146 | 192 | - | - |
| USA | - | - | 4.786 | 4.792 | 160 | 140 |
| Australien | - | - | - | - | 96 | 17 |
| Andere Länder | - | - | 12 | 15 | 44 | 1 |
| RWE-Konzern | 3.224 | 3.706 | 8.158 | 8.706 | 356 | 164 |
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| Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien Januar-Juni | Wasser | Biomasse | Gesamt | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in GWh | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | 1.001 | 977 | - | 3 | 2.388 | 2.761 |
| Großbritannien | 96 | 97 | 201 | 171 | 3.385 | 3.870 |
| Niederlande | 11 | 8 | 2.616 | 1.477 | 3.006 | 1.921 |
| Polen | - | - | - | - | 486 | 562 |
| Spanien | 19 | 23 | - | - | 574 | 433 |
| Italien | - | - | - | - | 506 | 493 |
| Schweden | - | - | - | - | 239 | 327 |
| USA | - | - | - | - | 4.946 | 4.932 |
| Australien | - | - | - | - | 96 | 17 |
| Andere Länder | 69 | 99 | - | - | 125 | 115 |
| RWE-Konzern | 1.196 | 1.204 | 2.817 | 1.651 | 15.751 | 15.431 |
Strom produzieren wir nicht nur selbst, sondern beziehen ihn auch von konzernexternen An bietern. Im Berichtszeitraum lagen diese Bezüge bei 21.475 GWh (Vorjahr: 25.991 GWh). Eigenerzeugung und Fremdstrombezug summierten sich zu einem Stromaufkommen von 102.373 GWh (Vorjahr: 90.495 GWh).
Strom- und Gasabsatz um 14 bzw. 40% über Vorjahr. RWE hat im Berichtszeitraum 98.952 GWh Strom und 25.260 GWh Gas abgesetzt. Die Mengen sind größtenteils dem Segment Energiehandel zuzuordnen. Bei unserem Hauptprodukt Strom verzeichneten wir ein Plus von 14%. Hintergrund ist die gestiegene Erzeugung unserer Kraftwerke, deren Strom wir in aller Regel über die Konzerngesellschaft RWE Supply&Trading extern vermarkten. Auch die Gaslieferungen von RWE sind deutlich gestiegen, und zwar um 40%. Hier kam zum Tragen, dass RWE Supply&Trading neue Industrie- und Geschäftskunden gewinnen konnte. Außerdem belebte die kühlere Witterung die Nachfrage nach Heizgas.
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| Außenumsatz | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 220 | 175 | 45 | 332 |
| Onshore Wind/Solar | 1.271 | 986 | 285 | 1.855 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 633 | 511 | 122 | 1.056 |
| Energiehandel | 5.873 | 4.375 | 1.498 | 9.597 |
| Sonstige | 4 | 6 | -2 | 9 |
| Kerngeschäft | 8.001 | 6.053 | 1.948 | 12.849 |
| Kohle/Kernenergie | 447 | 422 | 25 | 839 |
| RWE-Konzern (ohne Erdgas-/Stromsteuer) | 8.448 | 6.475 | 1.973 | 13.688 |
| Erdgas-/Stromsteuer | 127 | 104 | 23 | 208 |
| RWE-Konzern | 8.575 | 6.579 | 1.996 | 13.896 |
Außenumsatz 30% über Vorjahr. Unser Außenumsatz erhöhte sich um 30% auf 8.448 Mio.€ (ohne Erdgas-/Stromsteuer). Die Erlöse aus Stromverkäufen betrugen 7.148 Mio.€ und die aus Gasverkäufen 577 Mio.€. Sie lagen damit um 25% bzw. 150% über dem Vorjahresniveau. Ein Grund dafür sind die erwähnten Absatzsteigerungen. Außerdem haben wir höhere Strom- und Gaspreise erzielt als 2020.
Eine Kennzahl, die bei nachhaltigkeitsorientierten Investoren immer mehr Beachtung findet, ist der Prozentsatz, den die Erlöse aus Kohlestrom und sonstigen Kohleprodukten am Konzernumsatz ausmachen. Im ersten Halbjahr 2021 betrug der Anteil 21% (Vorjahr: 22%).
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| Außenumsatz nach Produkten | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Stromerlöse | 7.148 | 5.706 | 1.442 | 11.701 |
| Davon: | ||||
| Offshore Wind | 220 | 175 | 45 | 332 |
| Onshore Wind /Solar | 1.176 | 943 | 233 | 1.676 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 445 | 365 | 80 | 684 |
| Energiehandel | 5.158 | 4.103 | 1.055 | 8.775 |
| Kerngeschäft | 6.999 | 5.586 | 1.413 | 11.468 |
| Kohle / Kernenergie | 149 | 120 | 29 | 233 |
| Gaserlöse | 577 | 231 | 346 | 534 |
| Davon: Energiehandel | 576 | 228 | 348 | 529 |
| Sonstige Erlöse | 723 | 538 | 185 | 1.453 |
| RWE-Konzern (ohne Erdgas-/Stromsteuer) | 8.448 | 6.475 | 1.973 | 13.688 |
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| Innenumsatz | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 394 | 497 | -103 | 959 |
| Onshore Wind/Solar | 141 | 112 | 29 | 304 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 1.869 | 1.473 | 396 | 3.144 |
| Energiehandel | 2.326 | 1.523 | 803 | 2.778 |
| Sonstige, Konsolidierung | -4.116 | -3.335 | -781 | -6.803 |
| Kerngeschäft | 614 | 270 | 344 | 382 |
| Kohle/Kernenergie | 1.953 | 1.339 | 614 | 3.075 |
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| Bereinigtes EBITDA 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 459 | 585 | -126 | 1.069 |
| Onshore Wind/Solar | -42 | 299 | -341 | 523 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 297 | 324 | -27 | 621 |
| Energiehandel | 525 | 322 | 203 | 539 |
| Sonstige, Konsolidierung | -33 | -7 | -26 | -25 |
| Kerngeschäft | 1.206 | 1.523 | -317 | 2.727 |
| Kohle/Kernenergie | 545 | 310 | 235 | 559 |
| RWE-Konzern | 1.751 | 1.833 | -82 | 3.286 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
Bereinigtes EBITDA mit 1,8 Mrd. € leicht unter Vorjahr. Im Berichtszeitraum erzielten wir ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 1.751 Mio. € (Vorjahr: 1.833 Mio.€). Davon entfielen 1.206 Mio. € (Vorjahr: 1.523 Mio. €) auf unser Kerngeschäft und die restlichen 545 Mio. € (Vorjahr: 310 Mio.€) auf das Segment Kohle/Kernenergie. Der Ergebnisrückgang im Kerngeschäft ist u.a. auf die außerordentlichen Belastungen infolge der Jahrhundertkälte in Texas zurückzuführen (siehe Seite 8). Dem stand eine außergewöhnlich starke Handelsperformance von RWE Supply&Trading gegenüber.
Angesichts der unerwartet guten Ertragslage im Energiehandel haben wir unsere Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021 angehoben. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 25.
Auf Ebene der Segmente zeigte sich im ersten Halbjahr die folgende Ergebnisentwicklung:
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| ― | Offshore Wind: Hier erwirtschafteten wir ein bereinigtes EBITDA von 459 Mio.€. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 (585 Mio.€) ist das ein deutliches Minus. Dabei machte sich bemerkbar, dass das Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa weit unter dem hohen Vorjahresniveau lag. Da sich unsere Offshore-Windparks in den Küstengewässern vor Großbritannien, Deutschland und Schweden befinden, waren alle RWE-Standorte davon betroffen. Ein positiver Effekt ergab sich dadurch, dass uns der britische Offshore-Windpark Rampion seit 1. April 2021 mehrheitlich gehört und wir ihn deshalb vollkonsolidieren können. |
| ― | Onshore Wind/Solar: In diesem Segment ist das bereinigte EBITDA auf -42 Mio.€ gesunken (Vorjahr: 299 Mio.€). Ausschlaggebend dafür war ein ungewöhnlicher Kälteeinbruch in Texas, der in Kombination mit Eisregen zu Stillständen von Windkraftanlagen führte und uns dazu zwang, im Vorfeld eingegangene Lieferverpflichtungen durch extrem teure Fremdbezüge zu decken. Das minderte unser Ergebnis um etwa 400 Mio.€. Weitere Belastungen ergaben sich durch das niedrigere Windaufkommen in Nord- und Mitteleuropa. Demgegenüber profitierten wir von der Inbetriebnahme neuer Erzeugungsanlagen und vom Buchgewinn aus dem Verkauf von Anteilen an den Windparks Stella, Cranell und East Raymond in den USA (siehe Seite 9). |
| ― | Wasser/Biomasse/Gas: Das bereinigte EBITDA hat sich hier auf 297 Mio. € verringert (Vorjahr: 324 Mio.€). Ein Grund dafür ist, dass das Ergebnis aus der niederländischen Biomasseverstromung aufgrund der Ausgestaltung des Fördersystems unterjährigen Schwankungen unterliegt und dass sich dies im Berichtszeitraum negativ ausgewirkt hat. Für das Gesamtjahr erwarten wir jedoch höhere Erträge aus der Biomassenutzung. Der EBITDA-Rückgang im ersten Halbjahr ist auch darauf zurückzuführen, dass wir uns Mitte 2020 vom Holzpelletproduzenten Georgia Biomass getrennt haben und die Gesellschaft somit nicht mehr zum Ergebnis beiträgt. Positiv wirkte, dass wir etwas höhere Prämien im Rahmen des britischen Kapazitätsmarktes erhielten. |
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| ― | Energiehandel: Das bereinigte EBITDA des Segments lag mit 525 Mio.€ weit über dem bereits hohen Vorjahreswert (322 Mio.€). Den Ausschlag dafür gab die außergewöhnlich gute Handelsperformance. Im Gasgeschäft mussten wir dagegen Ertragseinbußen hinnehmen. |
| ― | Kohle/Kernenergie: Das bereinigte EBITDA hat sich hier auf 545 Mio. € verbessert (Vorjahr: 310 Mio.€). Hauptgrund dafür war, dass wir für den Strom unserer Braunkohle- und Kernkraftwerke höhere Großhandelsmargen erzielten als 2020. Die Erzeugung dieser Anlagen hatten wir bereits in Vorjahren nahezu vollständig auf Termin verkauft. Allerdings fielen im ersten Halbjahr 2021 auch Belastungen aus der Umsetzung des deutschen Kohleausstiegsgesetzes an. |
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| Bereinigtes EBIT 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 247 | 401 | -154 | 697 |
| Onshore Wind/Solar | -235 | 110 | -345 | 138 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 146 | 155 | -9 | 283 |
| Energiehandel | 502 | 300 | 202 | 496 |
| Sonstige, Konsolidierung | -33 | -8 | -25 | -25 |
| Kerngeschäft | 627 | 958 | -331 | 1.589 |
| Kohle/Kernenergie | 415 | 155 | 260 | 234 |
| RWE-Konzern | 1.042 | 1.113 | -71 | 1.823 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
Bereinigtes EBIT auf 1.042 Mio.€ gesunken. Unser bereinigtes EBIT belief sich auf 1.042 Mio.€ (Vorjahr: 1.113 Mio.€). Vom bereinigten EBITDA unterscheidet es sich durch die betrieblichen Abschreibungen, die bei 709 Mio.€ lagen (Vorjahr: 720 Mio.€).
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| Überleitung zum Nettoergebnis 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Bereinigtes EBITDA | 1.751 | 1.833 | -82 | 3.286 |
| Betriebliche Abschreibungen | -709 | -720 | 11 | -1.463 |
| Bereinigtes EBIT | 1.042 | 1.113 | -71 | 1.823 |
| Neutrales Ergebnis | 331 | 662 | -331 | -104 |
| Finanzergebnis | 149 | -304 | 453 | -454 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern | 1.522 | 1.471 | 51 | 1.265 |
| Ertragsteuern | -103 | -471 | 368 | -376 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | 1.419 | 1.000 | 419 | 889 |
| Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten | - | 50 | -50 | 221 |
| Ergebnis | 1.419 | 1.050 | 369 | 1.110 |
| Davon: | ||||
| Ergebnisanteile anderer Gesellschafter | -13 | 37 | -50 | 59 |
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 1.432 | 1.013 | 419 | 1.051 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
Überleitung zum Nettoergebnis: Sondereinflüsse überlagern operative Entwicklung. Die Überleitung vom bereinigten EBIT zum Nettoergebnis war von Einmaleffekten geprägt, die sich per saldo positiv niederschlugen. Dadurch hat sich unser Nettoergebnis erhöht. Im Folgenden stellen wir dar, wie sich die Einzelposten der Überleitungsrechnung entwickelt haben.
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| Neutrales Ergebnis 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Veräußerungsergebnis | 11 | - | 11 | 13 |
| Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten und Vorräten | 219 | 739 | -520 | 1.886 |
| Sonstige | 101 | -77 | 178 | -2.003 |
| Neutrales Ergebnis | 331 | 662 | -331 | -104 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
Das neutrale Ergebnis, in dem wir bestimmte nicht operative oder aperiodische Sachverhalte erfassen, lag mit 331 Mio.€ deutlich unter dem Vorjahreswert (662 Mio.€). Seine Einzelpositionen entwickelten sich wie folgt:
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| ― | Das Ergebnis aus der Veräußerung von Beteiligungen und Vermögenswerten fiel mit 11 Mio.€ nicht ins Gewicht. Es stammte im Wesentlichen aus dem Verkauf der französischen Laufwasserkraftwerke an KELAG, über den wir auf Seite 9 berichten. |
| ― | Die Ergebniseffekte aus der Bewertung von Derivaten und Vorräten lagen mit 219 Mio.€ deutlich unter dem Vorjahreswert (739 Mio.€). Solche Effekte sind nur temporär. Sie entstehen u.a. dadurch, dass Finanzinstrumente zur Absicherung von Preisrisiken gemäß IFRS mit ihren Marktwerten am jeweiligen Stichtag zu bilanzieren sind, während die abgesicherten Grundgeschäfte erst bei ihrer Realisierung erfolgswirksam erfasst werden dürfen. |
| ― | Das Ergebnis unter "Sonstige" betrug 101 Mio. €, gegenüber-77 Mio. € im Vorjahr. Es war von zwei gegenläufigen Effekten geprägt. Auf der einen Seite ist nun erstmals der gesetzliche Entschädigungsanspruch von 880 Mio. € in unseren Zahlen berücksichtigt, den uns der Bund für den deutschen Kernenergieausstieg gewährt. Auf der anderen Seite haben wir Wertberichtigungen auf Braunkohlekraftwerke und Tagebaue in Höhe von 780 Mio.€ vorgenommen, auf die wir auf Seite 40 im Anhang näher eingehen. |
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| Finanzergebnis | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Zinserträge | 218 | 248 | -30 | 283 |
| Davon: E.ON-Dividende | 186 | 182 | 4 | 182 |
| Zinsaufwendungen | -161 | -168 | 7 | -296 |
| Zinsergebnis | 57 | 80 | -23 | -13 |
| Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen | -60 | -151 | 91 | -255 |
| Davon: Zinsanteile an Zuführungen zu Bergbaurückstellungen | -41 | -122 | 81 | -186 |
| Übriges Finanzergebnis | 152 | -233 | 385 | -186 |
| Finanzergebnis | 149 | -304 | 453 | -454 |
Unser Finanzergebnis betrug 149 Mio.€. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 hat es sich um 453 Mio. € verbessert. Im Einzelnen ergaben sich folgende Veränderungen:
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| ― | Das Zinsergebnis ist um 23 Mio. € auf 57 Mio. € zurückgegangen. Ein Grund dafür war, dass wir 2020 in größerem Umfang Wertpapiere veräußert haben und deshalb niedrigere Zinserträge erzielten. Im Zinsergebnis enthalten ist die Dividende für unseren 15 %-Anteil an E.ON, die sich 2021 auf 186 Mio. € belief (Vorjahr: 182 Mio.€). |
| ― | Die Zinsanteile an Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen minderten das Ergebnis um 60 Mio.€. Im Vorjahreszeitraum waren die Belastungen höher ausgefallen (-151 Mio.€), weil wir den zur Berechnung der Bergbaurückstellungen verwendeten Diskontierungszinssatz gesenkt hatten und sich der daraus resultierende Anstieg der Verpflichtungsbarwerte zum Teil als Aufwand in den Zinsanteilen niederschlug. Im ersten Halbjahr 2021 gab es keinen wesentlichen Effekt dieser Art. |
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| ― | Das übrige Finanzergebnis erhöhte sich um 385 Mio.€ auf 152 Mio. €. Ausschlaggebend dafür war ein Einmaleffekt aus Zinsansprüchen im Zusammenhang mit einer Steuererstattung für frühere Veranlagungszeiträume. Positiv wirkte auch der Wegfall einer Belastung aus dem Vorjahr: Aufgrund der coronabedingten Finanzmarkt-Turbulenzen hatten wir im März 2020 erhebliche Verluste aus Wertpapieranlagen realisiert. |
Das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern belief sich auf 1.522 Mio. € (Vorjahr: 1.471 Mio.€). Unsere Steuerquote fiel mit 7% (Vorjahr: 32%) ungewöhnlich niedrig aus, was im Wesentlichen auf die erwähnte Steuererstattung für Vorjahre zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkte ein Anstieg unserer passiven latenten Steuern, der sich dadurch ergab, dass das britische Parlament eine höhere Unternehmensbesteuerung ab 2023 beschlossen hat.
Im ersten Halbjahr 2021 fiel kein Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten mehr an. Für den Vorjahreszeitraum hatten wir unter dieser Position noch einen Betrag von 50 Mio. € ausgewiesen, der unserer Beteiligung am slowakischen Energieversorger VSE zuzuordnen war. Die Beteiligung ist im August 2020 an E.ON veräußert worden.
Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter beliefen sich auf -13 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio.€). Der negative Wert ergibt sich aus dem erwähnten Anstieg unserer passiven latenten Steuern,von der u.a. auch die Minderheitseigentümer britischer RWE-Windparks betroffen waren.
Das Nettoergebnis des RWE-Konzerns betrug 1.432 Mio. € (Vorjahr: 1.013 Mio.€). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 2,12 € (Vorjahr: 1,65 €). Die Anzahl der ausstehenden RWE-Aktien, die bei der Berechnung dieser Kennzahl zugrunde gelegt wurde, belief sich auf 676,2 Millionen. Durch unsere Kapitalerhöhung vom August 2020 hat sie sich um 61,5 Millionen erhöht.
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| Überleitung zum bereinigten Nettoergebnis Januar-Juni 2021 | Ursprüngliche Werte | Bereinigung | Bereinigte Werte |
|---|---|---|---|
| in Mio.€ | |||
| --- | --- | --- | --- |
| Bereinigtes EBIT | 1.042 | - | 1.042 |
| Neutrales Ergebnis | 331 | -331 | - |
| Finanzergebnis | 149 | -183 | -34 |
| Ergebnis vor Steuern | 1.522 | -514 | 1.008 |
| Ertragsteuern | -103 | -48 | -151 |
| Ergebnis | 1.419 | -562 | 857 |
| Davon: | |||
| Ergebnisanteile anderer Gesellschafter | -13 | - | -13 |
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 1.432 | -562 | 870 |
Bereinigtes Nettoergebnis auf 870 Mio.€ gestiegen. Das bereinigte Nettoergebnis betrug 870 Mio. € (Vorjahr: 816 Mio.€). Um es zu ermitteln, haben wir das IFRS-Nettoergebnis um das neutrale Ergebnis sowie um wesentliche Sondereinflüsse im Finanzergebnis korrigiert. Anstelle der tatsächlichen Steuerquote wurde ein Wert von 15% angesetzt, der sich an der erwarteten mittelfristigen Steuerbelastung orientiert. Die positive Entwicklung beim bereinigten Nettoergebnis beruht hauptsächlich darauf, dass sich das bereinigte Finanzergebnis gegenüber 2020 um 106 Mio. € verbessert hat. Der Rückgang des bereinigten EBIT konnte dadurch mehr als aufgewogen werden.
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| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 | +/- | Jan - Dez 2020 |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | 1.181 | 314 | 867 | 756 |
| Onshore Wind/Solar | 630 | 521 | 109 | 1.154 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 68 | 61 | 7 | 153 |
| Energiehandel | 20 | 16 | 4 | 43 |
| Sonstige, Konsolidierung | -1 | -1 | - | - |
| Kerngeschäft | 1.898 | 911 | 987 | 2.106 |
| Kohle/Kernenergie | 114 | 77 | 37 | 183 |
| RWE-Konzern | 2.012 | 988 | 1.024 | 2.285 2 |
1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst
2 Inkl. Konsolidierungseffekt von -4 Mio.€ zwischen dem Kerngeschäft und dem Segment Kohle/Kernenergie
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| Investitionen in Finanzanlagen 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Offshore Wind | -39 | 2 | -41 | 520 |
| Onshore Wind/Solar | 13 | 19 | -6 | 408 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 6 | 117 | -111 | 115 |
| Energiehandel | 12 | 6 | 6 | 18 |
| Sonstige, Konsolidierung | - | -92 | 92 | 11 |
| Kerngeschäft | -8 | 52 | -60 | 1.072 |
| Kohle/Kernenergie | - | - | - | 1 |
| RWE-Konzern | -8 | 52 | -60 | 1.073 |
1 In der Tabelle sind ausschließlich zahlungswirksame Investitionen erfasst
Investitionen wesentlich höher als 2020. Im ersten Halbjahr 2021 haben wir 2.004 Mio. € investiert (Vorjahr: 1.040 Mio. €). Die Mittel wurden zu 89% in den Segmenten Offshore Wind und Onshore Wind/Solar eingesetzt. Für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben wir 2.012 Mio. € ausgegeben, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (988 Mio. €). Größter Einzelposten war der Bau des britischen Nordsee-Windparks Triton Knoll, der bei seiner Fertigstellung im Jahr 2022 über eine Gesamtleistung von 857 MW verfügen wird. Auch die auf Seite 8 erläuterte Prämienvorauszahlung an die britische Crown Estate trug zum hohen Investitionsvolumen bei. Unsere Ausgaben für Finanzanlagen beliefen sich auf -8 Mio. € (Vorjahr: 52 Mio. €). Der negative Wert ergibt sich aus der Vollkonsolidierung der Eigentümergesellschaften des britischen Offshore-Windparks Rampion und der damit verbundenen erstmaligen Erfassung von Kassenbeständen.
Stark verbesserter operativer Cash Flow. Aus der laufenden Geschäftstätigkeit unserer fortgeführten Aktivitäten erzielten wir einen Cash Flow von 5.012 Mio.€, gegenüber 1.171 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend für die deutliche Verbesserung waren Mittelzuflüsse aus Variation Margins, die Termingeschäfte mit Strom, Rohstoffen und CO 2-Zertifikaten betrafen.
Durch die Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten sind 2.330 Mio. Cabgeflossen (Vorjahr: 95 Mio. €). Das ist hauptsächlich unseren Ausgaben für Sach- und Finanzanlagen zuzuordnen. Darüber hinaus haben wir das Planvermögen zur Abdeckung von Pensionsverpflichtungen um 1,1 Mrd. € aufgestockt. Dem standen Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren gegenüber. Hinzu kamen die Mittelzuflüsse aus der Veräußerung von Anteilen an drei US-Windparks und zwölf kleinen Wasserkraftwerken in Frankreich (siehe Seite 9).
Die Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten führte zu einem Mittelabfluss von 458 Mio. € (Vorjahr: 807 Mio. €). Maßgeblich dafür waren unsere Ausschüttungen an die Aktionäre der RWE AG und an Minderheitsgesellschafter in Höhe von 575 bzw. 73 Mio. €. Im Berichtszeitraum haben wir mehr Finanzschulden aufgenommen als getilgt. Dadurch sind uns per saldo 203 Mio. € zugeflossen. Wichtigste Finanzierungsmaßnahme war die Begebung einer grünen Anleihe über 500 Mio. € (siehe Seite 10).
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| Kapitalflussrechnung 1 | Jan - Jun | Jan - Jun | +/- | Jan - Dez |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 2021 | 2020 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Funds from Operations | 3.329 | 1.009 | 2.320 | 4.108 |
| Veränderung des Nettoumlaufvermögens | 1.683 | 162 | 1.521 | 17 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 5.012 | 1.171 | 3.841 | 4.125 |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | -2.330 | -95 | -2.235 | -4.278 |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | -458 | -807 | 349 | 1.769 |
| Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel | 45 | -80 | 125 | -34 |
| Veränderung der flüssigen Mittel | 2.269 | 189 | 2.080 | 1.582 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 5.012 | 1.171 | 3.841 | 4.125 |
| Abzüglich Investitionen | -2.004 | -1.040 | -964 | -3.358 |
| Zuzüglich Desinvestitionen/ Anlagenabgänge | 397 | 117 | 280 | 365 |
| Free Cash Flow | 3.405 | 248 | 3.157 | 1.132 |
1 Sämtliche Positionen beziehen sich ausschließlich auf die fortgeführten Aktivitäten; teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
Aufgrund der dargestellten Zahlungsströme aus der Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit ist unser Liquiditätsbestand um 2.269 Mio.€ gestiegen.
Unser Free Cash Flow war vom stark erhöhten operativen Mittelzufluss geprägt. Mit 3.405 Mio.€ lag er weit über dem Vorjahreswert (248 Mio.€).
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| Nettoschulden | 30.06.2021 | 31.12.2020 | +/- |
|---|---|---|---|
| in Mio.€ | |||
| --- | --- | --- | --- |
| Flüssige Mittel | 7.043 | 4.774 | 2.269 |
| Wertpapiere 1 | 4.273 | 4.517 | -244 |
| Sonstiges Finanzvermögen | 3.168 | 2.507 | 661 |
| Finanzvermögen | 14.484 | 11.798 | 2.686 |
| Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Commercial Paper | 3.045 | 2.160 | 885 |
| Währungskurssicherung von Anleihen | 23 | 31 | -8 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 3.332 | 3.038 | 294 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.400 | 5.229 | 1.171 |
| Abzüglich 50% des als Fremdkapital ausgewiesenen Hybridkapitals | -276 | -278 | 2 |
| Nettofinanzvermögen (inkl. Korrektur beim Hybridkapital) | 8.360 | 6.847 | 1.513 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 2.226 | 3.864 | -1.638 |
| Aktivisch ausgewiesenes Nettovermögen bei fondsgedeckten Pensionsverpflichtungen | -448 | -172 | -276 |
| Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich | 6.322 | 6.451 | -129 |
| Rückstellungen für den Rückbau von Windparks | 1.163 | 1.136 | 27 |
| Nettoschulden | 903 | 4.432 | -3.529 |
1 Unsere 15%-Beteiligung an E.ON ist hier nicht enthalten. Hintergrund ist, dass unsere Bergbaurückstellungen und die Aktiva, die sie decken, bei der Ermittlung der Nettoschulden unberücksichtigt bleiben.
Deutlicher Rückgang der Nettoschulden. Unsere Nettoschulden beliefen sich zum 30. Juni 2021 auf 903 Mio.€. Gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2020 sind sie um 3.529 Mio.€ gesunken. Wichtigster Grund dafür war der hohe Free Cash Flow. Eine Rolle spielte auch, dass die Diskontierungszinssätze, mit denen wir den Gegenwartswert der Pensionsverpflichtungen ermitteln, marktbedingt gestiegen sind. Dies führte zu einer Absenkung der Pensionsrückstellungen. Die Dotierung des zur Deckung der Pensionsverpflichtungen gehaltenen Planvermögens mit 1,1 Mrd.€ hatte keine Auswirkungen auf die Nettoschulden, weil sich dadurch unsere Pensionsrückstellungen und unser Finanzvermögen gleichermaßen verringerten. Dagegen machten sich die Ausschüttungen mit 0,6 Mrd.€ schuldenerhöhend bemerkbar.
Eigenkapital auf 21,2 Mrd.€ gestiegen. Im Zwischenabschluss weisen wir eine Bilanzsumme von 86,2 Mrd.€ aus, gegenüber 61,7 Mrd.€ zum Vorjahresende. Die deutliche Erhöhung ist u.a. auf den Anstieg der Strom- und Gaspreise zurückzuführen, der sich in entsprechenden Wertveränderungen bei Derivatpositionen niederschlug. Die CommodityDerivate sind auf der Aktivseite der Bilanz um 18,6 Mrd.€ und auf der Passivseite um 21,3 Mrd.€ gestiegen. Wesentliche Veränderungen ergaben sich auch beim Anlagevermögen im Segment Offshore Wind, das um 2,1 Mrd.€ über Vorjahr lag. Hier machte sich u.a. die Vollkonsolidierung des Windparks Rampion bemerkbar. Unser Eigenkapital hat sich um 3,5 Mrd.€ auf 21,2 Mrd.€ erhöht. Die Eigenkapitalquote lag bei 24,6%. Wegen der gestiegenen Bilanzsumme war sie niedriger als 2020 (28,7%).
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| 30.06.2021 | 31.12.2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | in% | in Mio.€ | in% | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Aktiva | ||||
| Langfristiges Vermögen | 37.092 | 43,0 | 34.439 | 55,9 |
| Davon: | ||||
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.923 | 6,9 | 4.913 | 8,0 |
| Sachanlagen | 19.325 | 22,4 | 17.902 | 29,0 |
| Kurzfristiges Vermögen | 49.137 | 57,0 | 27.224 | 44,1 |
| Davon: | ||||
| Forderungen aus Lieferungen | ||||
| und Leistungen | 2.955 | 3,4 | 3.007 | 4,9 |
| Forderungen und sonstige | ||||
| Vermögenswerte | 32.814 | 38,1 | 12.531 | 20,3 |
| Wertpapiere | 3.993 | 4,6 | 4.219 | 6,8 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 636 | 0,7 | 1.061 | 1,7 |
| Gesamt | 86.229 | 100,0 | 61.663 | 100,0 |
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| 30.06.2021 | 31.12.2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | in% | in Mio.€ | in% | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Passiva | ||||
| Eigenkapital | 21.211 | 24,6 | 17.706 | 28,7 |
| Langfristige Schulden | 27.289 | 31,6 | 27.456 | 44,5 |
| Davon: | ||||
| Rückstellungen | 17.369 | 20,1 | 19.470 | 31,6 |
| Finanzverbindlichkeiten | 4.971 | 5,8 | 3.951 | 6,4 |
| Kurzfristige Schulden | 37.729 | 43,8 | 16.501 | 26,8 |
| Davon: | ||||
| Rückstellungen | 2.916 | 3,4 | 3.004 | 4,9 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.407 | 1,6 | 1.247 | 2,0 |
| Verbindlichkeiten aus | ||||
| Lieferungen und Leistungen | 2.602 | 3,0 | 2.387 | 3,9 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 30.743 | 35,7 | 9.282 | 15,1 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 61 | 0,1 | 581 | 0,9 |
| Gesamt | 86.229 | 100,0 | 61.663 | 100,0 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
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| Mitarbeiter 1 | 30.06.2021 | 31.12.2020 | +/- |
|---|---|---|---|
| Offshore Wind | 1.205 | 1.119 | 86 |
| Onshore Wind/Solar | 2.426 | 2.402 | 24 |
| Wasser / Biomasse / Gas | 2.566 | 2.667 | -101 |
| Energiehandel | 1.770 | 1.790 | -20 |
| Sonstige 2 | 445 | 425 | 20 |
| Kerngeschäft | 8.412 | 8.403 | 9 |
| Kohle/Kernenergie | 10.663 | 11.095 | -432 |
| RWE-Konzern | 19.075 | 19.498 | -423 |
1 Umgerechnet in Vollzeitstellen
2 Die Position umfasst zurzeit ausschließlich die Beschäftigten der Holdinggesellschaft RWE AG.
Personalbestand leicht unter Vorjahr. Zum 30. Juni 2021 gab es im RWE-Konzern 19.075 Beschäftigte, davon 14.343 an deutschen und 4.732 an ausländischen Standorten. Bei der Ermittlung dieser Zahlen wurden Teilzeitstellen anteilig berücksichtigt. Gegenüber Ende 2020 hat sich der Personalbestand etwas verringert (- 423). Den größten Rückgang verzeichneten wir im Segment Kohle/Kernenergie: Dort haben 432 Beschäftigte den Konzern verlassen, u.a. im Rahmen von Altersteilzeitprogrammen. In unserem Kerngeschäft gab es per saldo keine wesentliche Veränderung. Personalzugängen durch den Ausbau unserer Windkraft- und Solarkapazitäten standen Stellenkürzungen im Segment Wasser/Biomasse/Gas gegenüber, die sich aus Rationalisierungsmaßnahmen in Großbritannien ergaben.
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| Ausblick | Ist 2020 1 | Bisherige Prognose 2 | Prognose-anpassung |
|---|---|---|---|
| in Mio.€ | |||
| --- | --- | --- | --- |
| Bereinigtes EBITDA | 3.286 | 2.650-3.050 | 3.000-3.400 |
| Davon: | |||
| Kerngeschäft | 2.727 | 1.800-2.200 | 2.150-2.550 |
| Davon: | |||
| Offshore Wind | 1.069 | 1.050-1.250 | - |
| Onshore Wind/Solar | 523 | 50-250 | - |
| Wasser / Biomasse / Gas | 621 | 500-600 | - |
| Energiehandel | 539 | 150-350 | Deutlich über 350 |
| Kohle / Kernenergie | 559 | 800-900 | - |
| Bereinigtes EBIT | 1.823 | 1.150-1.550 | 1.500-1.900 |
| Bereinigtes Nettoergebnis | 1.257 | 750-1.100 | 1.050-1.400 |
1 Teilweise angepasste Werte infolge einer geänderten Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 13)
2 Siehe Geschäftsbericht 2020, Seite 67 f.
RWE hebt Ergebnisausblick für 2021 an. Unsere Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr wird aller Voraussicht nach besser sein, als wir zunächst prognostiziert haben (siehe Geschäftsbericht 2020, Seite 67 f.). Beim bereinigten EBITDA rechnen wir nun damit, auf Konzernebene einen Wert von 3.000 bis 3.400 Mio. € (bisher: 2.650 bis 3.050 Mio.€) und im Kerngeschäft einen Wert von 2.150 bis 2.550 Mio.€ (bisher: 1.800 bis 2.200 Mio.€) zu erreichen. Grund dafür ist der bislang außergewöhnlich gute Geschäftsverlauf im Energiehandel. Das bereinigte EBITDA dieses Segments hatten wir zunächst auf 150 bis 350 Mio.€ veranschlagt. Nun gehen wir davon aus, deutlich oberhalb dieses Korridors abzuschließen. Unsere Prognose für die übrigen Segmente bleibt unverändert.
Bei betrieblichen Abschreibungen von voraussichtlich rund 1,5 Mrd. € ergibt sich für das bereinigte EBIT des Konzerns eine Bandbreite von 1.500 bis 1.900 Mio. € (bisher: 1.150 bis 1.550 Mio. €). Unsere Prognose zum bereinigten Nettoergebnis heben wir auf 1.050 bis 1.400 Mio. € an (bisher: 750 bis 1.100 Mio. €).
Sachinvestitionen höher als 2020. Bestätigen können wir unsere Prognose zu den Investitionen. Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden wesentlich höher sein als 2020 (2.285 Mio. €). Erhebliche Mittel fließen in den Bau der Offshore-Windparks Triton Knoll und Sofia in der britischen Nordsee sowie Kaskasi nahe Helgoland. Weitere Investitionsschwerpunkte sind Onshore-Windkraft- und Solarprojekte in den USA und Europa. Außerhalb des Kerngeschäfts im Segment Kohle/Kernenergie planen wir Sachausgaben von 200 bis 300 Mio. €, die im Wesentlichen der Instandhaltung unserer Kraftwerke und Tagebaue dienen.
Leverage Factor: Obergrenze von 3,0 wird eingehalten. Ein wichtiger Indikator für unsere Finanzkraft ist das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA im Kerngeschäft (Leverage Factor). Wir haben uns für den Leverage Factor eine Obergrenze von 3,0 gesetzt. Diese Vorgabe werden wir voraussichtlich auch 2021 einhalten.
Dividendenziel von 0,90€ je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2021 strebt der Vorstand der RWE AG unverändert eine Gewinnausschüttung je Aktie in Höhe von 0,90 € an. Gegenüber der Dividende für 2020 ist das ein Plus von 0,05 €. Grund für die geplante Anhebung sind die guten mittel- und langfristigen Ertragsperspektiven in unserem Kerngeschäft.
Weiterhin nur mittlere und geringe Risiken. Der Aufbau und die Prozesse unseres Risikomanagements, die zuständigen Organisationseinheiten, die wesentlichen Risiken und Chancen sowie unsere Maßnahmen zur Steuerung und Überwachung von Risiken werden im Geschäftsbericht 2020 auf Seite 69 ff. ausführlich dargestellt. Die dort getroffenen Aussagen geben unseren Kenntnisstand vom Februar 2021 wieder. Wir teilen unsere Risiken nach ihren Ursachen in die folgenden sieben Klassen ein: (1) Marktrisiken, (2) regulatorische und politische Risiken, (3) rechtliche Risiken, (4) operative Risiken, (5) finanzwirtschaftliche Risiken, (6) Bonität von Geschäftspartnern und (7) sonstige Risiken. Für jede dieser Klassen nehmen wir eine Risikoeinstufung vor, bei der wir uns am höchsten Einzelrisiko orientieren. Wir unterscheiden dabei nach den Kategorien "gering", "mittel" und "hoch". Unsere Risiken erheben wir im Halbjahresrhythmus mithilfe einer Bottom-up-Analyse. Die jüngste Erhebung fand im Frühjahr 2021 statt. Im Zuge dessen haben wir die "sonstigen Risiken" von mittel auf gering herabgestuft (siehe Erläuterung unten). Bei den anderen Risikoklassen ergab sich keine Veränderung. Abgesehen von den rechtlichen und den sonstigen Risiken, die wir für gering halten, ordnen wir sie der Kategorie "mittel" zu.
Zu den wesentlichen Risikofaktoren, über die wir im Geschäftsbericht 2020 informiert haben, zählen die Corona-Krise und die Rahmenbedingungen unseres Braunkohlegeschäfts. Hier haben sich zuletzt folgende Entwicklungen ergeben:
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| ― | Die Corona-Pandemie hat unsere operative Ertragslage auch 2021 nur unwesentlich beeinträchtigt. Dank Präventionsmaßnahmen und Notfallplänen konnten wir den Betrieb unserer Anlagen zuverlässig gewährleisten. Zwar ist es zu weiteren Verspätungen bei der Fertigstellung von US-Windparks gekommen, die damit verbundenen Ergebniseinbußen fielen aber kaum ins Gewicht. Wegen der zuletzt kräftigen wirtschaftlichen Erholung in Verbindung mit stark erhöhten Strompreisen ist das coronabedingte Margenrisiko für unsere Erzeugungsanlagen gesunken - und somit auch die Gefahr, aufgrund der Pandemie Wertberichtigungen vornehmen zu müssen. Unsere sonstigen Risiken, unter denen wir diesen Sachverhalt berücksichtigen, stufen wir deshalb nur noch als gering ein. |
| ― | Die EU-Kommission hat im März 2021 mit der beihilferechtlichen Prüfung der im deutschen Kohleausstiegsgesetz vorgesehenen Entschädigungen für die vorzeitige Stilllegung von Braunkohlekraftwerken begonnen. Anfang Mai veröffentlichte die Kommission den sogenannten Eröffnungsbeschluss zum Beihilfeverfahren, der uns und anderen die Gelegenheit gab, innerhalb eines Monats Stellung zu nehmen. Wir haben dargelegt, dass unsere finanziellen Belastungen die im Gesetz vorgesehene Entschädigung in Höhe von 2,6 Mrd. € übersteigen. Trotzdem besteht weiterhin das Risiko, dass die Kommission die Höhe der Kompensation infrage stellt. |
| ― | Wie auf Seite 4 dargestellt, hat Deutschland das Klimaschutzziel für 2030 angehoben. Gegenüber 1990 wird nun eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 65% angestrebt. Offen ist, mit welchen Maßnahmen das Ziel erreicht werden soll. Diese Frage wird nach den Bundestagswahlen im September 2021 zu klären sein. Es besteht die Möglichkeit, dass die künftige Bundesregierung den aktuellen Fahrplan für den Braunkohleausstieg überarbeitet und wir unsere Kraftwerke früher stilllegen müssen. |
Risikokennzahlen im ersten Halbjahr 2021. Commodity-Preis-Risiken und finanzwirtschaftliche Risiken steuern und überwachen wir anhand von Kennzahlen wie dem Value at Risk (VaR), dem Cash Flow at Risk (CFaR) und Sensitivitäten.
Risiken im Handelsgeschäft der RWE Supply&Trading messen wir mit dem VaR. Dieser gibt an, welchen Wert der mögliche Verlust aus einer Risikoposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit in einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet. Den VaR-Werten im RWE-Konzern liegt grundsätzlich ein Konfidenzniveau von 95% zugrunde; für die Positionen wird eine Haltedauer von einem Tag unterstellt. Das bedeutet, dass der Tagesverlust den VaR mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% nicht überschreitet. Der VaR für Preisrisiken von Commodity-Positionen im Handelsgeschäft muss ein bestimmtes Tageslimit einhalten, das in den vergangenen Jahren bei 40 Mio.€ lag und Anfang 2021 auf 50 Mio.€ angehoben wurde. Im ersten Halbjahr bewegten sich die tatsächlichen Werte mit durchschnittlich 31 Mio. € meist deutlich unter der Obergrenze. Der höchste Tageswert betrug 50 Mio.€.
Das Management unseres Gasportfolios und das Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG) sind in einer eigenen Organisationseinheit bei RWE Supply&Trading gebündelt. Das VaR-Tageslimit für diese Aktivitäten liegt seit Anfang 2021 bei 24 Mio.€ (vorher: 14 Mio.€). Diesen Spielraum haben wir nur teilweise ausgeschöpft: Der höchste Tageswert lag bei 12 Mio.€, der Halbjahresdurchschnitt bei 10 Mio.€.
Ein bedeutender Risikofaktor im Finanzbereich ist die Entwicklung der Marktzinsen. Falls sie steigen, können bei Wertpapieren aus unserem Bestand Kursverluste eintreten. Dies gilt in erster Linie für festverzinsliche Anleihen. Das Kursrisiko messen wir seit 2021 per Sensitivitätsanalyse. Zum Bilanzstichtag ergab sich dabei folgendes Bild: Bei einem Anstieg der Marktzinsen um 100 Basispunkte, hätte sich der Wert der von uns gehaltenen Anleihen um 93 Mio. € verringert.
Höhere Zinsen bedeuten auch höhere Finanzierungskosten. Dieses Risiko messen wir mit dem Cash Flow at Risk(CFaR). Dabei legen wir ein Konfidenzniveau von 95% und eine Haltedauer von einem Jahr zugrunde. Im ersten Halbjahr 2021 belief sich der CFaR auf durchschnittlich 20 Mio.€.
Zu den Wertpapieren in unserem Bestand zählen typischerweise auch Aktien. Aktuell halten wir eine 15 %-Beteiligung an E.ON, die am 30. Juni 2021 einen Marktwert von 3,9 Mrd.€ hatte. Kursveränderungen bei der E.ON-Aktie können somit wesentlichen Einfluss auf unsere Finanzkraft haben.
Risiken aus Finanzpositionen in Fremdwährung messen wir nun ebenfalls per Sensitivitätsanalyse. Dabei berechnen wir, wie sich eine Wechselkursänderung um 10% auf den Wert der Positionen ausgewirkt hätte; zum 30. Juni lag diese Sensitivität bei 0,3 Mio.€.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Essen, 10. August 2021
Der Vorstand
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| Krebber | Müller | Seeger |
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| in Mio.€ | Apr - Jun 2021 1 | Apr - Jun 2020 1,2 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 2 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse (inklusive Erdgas-/Stromsteuer) | 3.792 | 2.721 | 8.575 | 6.579 |
| Erdgas-/Stromsteuer | -51 | -49 | -127 | -104 |
| Umsatzerlöse 3 | 3.741 | 2.672 | 8.448 | 6.475 |
| Materialaufwand | -2.768 | -1.583 | -6.330 | -3.647 |
| Personalaufwand | -636 | -559 | -1.216 | -1.130 |
| Abschreibungen | -1.154 | -377 | -1.510 | -735 |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | 1.422 | 150 | 1.653 | 621 |
| Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen | 54 | 70 | 140 | 180 |
| Übriges Beteiligungsergebnis | 183 | 9 | 188 | 11 |
| Finanzerträge | 421 | 523 | 1.147 | 962 |
| Finanzaufwendungen | -368 | -460 | -998 | -1.266 |
| Ergebnisfortgeführter Aktivitäten vor Steuern | 895 | 445 | 1.522 | 1.471 |
| Ertragsteuern | -386 | -158 | -103 | -471 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | 509 | 287 | 1.419 | 1.000 |
| Ergebnis nicht fortgeführter Aktivitäten | 20 | 50 | ||
| Ergebnis | 509 | 307 | 1.419 | 1.050 |
| Davon: Ergebnisanteile anderer Gesellschafter | -28 | 11 | -13 | 37 |
| Davon: Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 537 | 296 | 1.432 | 1.013 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in€ | 0,80 | 0,48 | 2,12 | 1,65 |
| Davon: aus fortgeführten Aktivitäten in€ | 0,80 | 0,47 | 2,12 | 1,61 |
| Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten in€ | 0,01 | 0,04 |
1 Die freiwillige Angabe der Quartalswerte für den Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2021 und das Vorjahresquartal unterliegen nicht der prüferischen Durchsicht zum 30. Juni 2021.
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff.)
3 Eine Darstellung der Umsatzerlöse nach Produkten und Segmenten findet sich auf Seite 16.
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| Beträge nach Steuern in Mio.€ | Apr - Jun 2021 1 | Apr - Jun 2020 1,2 | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 2 |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis | 509 | 307 | 1.419 | 1.050 |
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen | 158 | -338 | 805 | 103 |
| Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen | -2 | -26 | -2 | -26 |
| Marktbewertung von Eigenkapitalinstrumenten | -36 | 277 | 300 | 112 |
| Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind | 120 | -87 | 1.103 | 189 |
| Unterschied aus der Währungsumrechnung | 28 | -136 | 101 | -523 |
| Marktbewertung von Fremdkapitalinstrumenten | 8 | 32 | -12 | -3 |
| Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehung | -163 | 161 | 1.084 | 278 |
| Anteilig erfasste Erträge und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen | 1 | 11 | -2 | |
| Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind | -126 | 57 | 1.184 | -250 |
| Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen (Other Comprehensive Income) | -6 | -30 | 2.287 | -61 |
| Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen (Total Comprehensive Income) | 503 | 277 | 3.706 | 989 |
| Davon: auf Aktionäre der RWE AG entfallend | 531 | 289 | 3.657 | 988 |
| Davon: auf andere Gesellschafter entfallend | -28 | -12 | 49 | 1 |
1 Die freiwillige Angabe der Quartalswerte für den Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2021 und das Vorjahresquartal unterliegen nicht der prüferischen Durchsicht zum 30. Juni 2021.
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff. dieses Zwischenberichtes bzw. Seite 109 im Geschäftsbericht 2020)
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| in Mio.€ | 30.06.2021 | 31.12.2020 1 | 01.01.2020 2 |
|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.923 | 4.913 | 4.777 |
| Sachanlagen | 19.325 | 17.902 | 19.016 |
| At-Equity-bilanzierte Beteiligungen | 2.808 | 3.276 | 3.252 |
| Übrige Finanzanlagen | 4.659 | 4.244 | 4.337 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 3.899 | 3.707 | 3.668 |
| Latente Steuern | 478 | 397 | 680 |
| 37.092 | 34.439 | 35.730 | |
| Kurzfristiges Vermögen | |||
| Vorräte | 1.696 | 1.632 | 1.585 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2.955 | 3.007 | 3.621 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 32.814 | 12.531 | 15.310 |
| Wertpapiere | 3.993 | 4.219 | 3.258 |
| Flüssige Mittel | 7.043 | 4.774 | 3.192 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 636 | 1.061 | 1.274 |
| 49.137 | 27.224 | 28.240 | |
| 86.229 | 61.663 | 63.970 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff.)
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff. dieses Zwischenberichtes und Seite 109 im Geschäftsbericht 2020)
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| in Mio.€ | 30.06.2021 | 31.12.2020 1 | 01.01.2020 2 |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital | |||
| Anteile der Aktionäre der RWE AG | 19.374 | 16.916 | 16.617 |
| Anteile anderer Gesellschafter | 1.837 | 790 | 502 |
| 21.211 | 17.706 | 17.119 | |
| Langfristige Schulden | |||
| Rückstellungen | 17.369 | 19.470 | 18.937 |
| Finanzverbindlichkeiten | 4.971 | 3.951 | 3.924 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 2.136 | 2.152 | 2.144 |
| Latente Steuern | 2.813 | 1.883 | 2.197 |
| 27.289 | 27.456 | 27.202 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Rückstellungen | 2.916 | 3.004 | 2.638 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.407 | 1.247 | 1.689 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.602 | 2.387 | 2.987 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 30.743 | 9.282 | 11.825 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 61 | 581 | 510 |
| 37.729 | 16.501 | 19.649 | |
| 86.229 | 61.663 | 63.970 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff.)
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff. dieses Zwischenberichtes und Seite 109 im Geschäftsbericht 2020)
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| in Mio.€ | Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 1 |
|---|---|---|
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten | 1.419 | 1.000 |
| Abschreibungen/Zuschreibungen | 1.351 | 681 |
| Veränderung der Rückstellungen | -529 | -541 |
| Latente Steuern/zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen/Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und Wertpapieren | 1.088 | -131 |
| Veränderung des Nettoumlaufvermögens | 1.683 | 162 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | 5.012 | 1.171 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | 14 | |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 5.012 | 1.185 |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 2 | -2.330 | -95 |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | -21 | |
| Cash Flow aus der Investitionstätigkeit | -2.330 | -116 |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten | -458 | -807 |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten | -7 | |
| Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit | -458 | -814 |
| Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel | 2.224 | 255 |
| Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Wertänderungen auf die flüssigen Mittel | 45 | -80 |
| Veränderung der flüssigen Mittel | 2.269 | 175 |
| Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums | 4.774 | 3.212 |
| Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen | 20 | |
| Flüssige Mittel zum Anfang des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz | 4.774 | 3.192 |
| Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums | 7.043 | 3.387 |
| Davon: als zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen | 6 | |
| Flüssige Mittel zum Ende des Berichtszeitraums laut Konzernbilanz | 7.043 | 3.381 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff.)
2 Nach Erst-/Nachdotierung von Planvermögen in Höhe von 1.091 Mio.€ (Vorjahr: 98 Mio.€)
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| in Mio.€ | Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage der RWE AG | Gewinnrücklage und Bilanzgewinn | Accumulated Other Comprehensive Income | Anteile der Aktionäre der RWE AG | Anteile anderer Gesellschafter | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand: 01.01.2020 1 | 3.959 | 8.561 | 4.097 | 16.617 | 502 | 17.119 |
| Kapitalauszahlung | - 2 | - 2 | ||||
| Dividendenzahlungen | -492 | -492 | - 53 | - 545 | ||
| Ergebnis 1 | 1.013 | 1.013 | 37 | 1.050 | ||
| Other Comprehensive Income 1 | 189 | -214 | -25 | - 36 | - 61 | |
| Total Comprehensive Income | 1.202 | -214 | 988 | 1 | 989 | |
| Übrige Veränderungen | -508 | -873 | - 1.381 | - 1 | - 1.382 | |
| Stand: 30.06.2020 | 3.959 | 8.763 | 3.010 | 15.732 | 447 | 16.179 |
| Stand: 01.01.2021 2 | 5.959 | 8.301 | 2.656 | 16.916 | 790 | 17.706 |
| Kapitalauszahlung | - 6 | - 6 | ||||
| Dividendenzahlungen | -575 | - 575 | - 72 | - 647 | ||
| Ergebnis | 1.432 | 1.432 | - 13 | 1.419 | ||
| Other Comprehensive Income | 1.104 | 1.121 | 2.225 | 62 | 2.287 | |
| Total Comprehensive Income | 2.536 | 1.121 | 3.657 | 49 | 3.706 | |
| Übrige Veränderungen | -23 | -601 | - 624 | 1.076 | 452 | |
| Stand: 30.06.2021 | 5.959 | 10.239 | 3.176 | 19.374 | 1.837 | 21.211 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA sowie aufgrund rückwirkender Anpassung bei der Erstkonsolidierung der übernommenen E.ON-Aktivitäten (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff. dieses Zwischenberichtes und Seite 109 im Geschäftsbericht 2020)
2 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff.)
Die RWE AG mit Sitz in Essen, Deutschland, ist Mutterunternehmen des RWE-Konzerns ("RWE" oder "Konzern").
Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2021 einschließlich weiterer Angaben im Konzernzwischenlagebericht wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Er ist am 10. August 2021 zur Veröffentlichung freigegeben worden.
Im Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernzwischenabschlusses zum 30. Juni 2021 ein gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 verkürzter Berichtsumfang gewählt. Im Konzernzwischenabschluss werden - mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Änderungen und Neuregelungen - die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Konzerngeschäftsbericht 2020, der die Basis für den vorliegenden Halbjahresfinanzbericht darstellt.
Für Entsorgungsrückstellungen auf dem Gebiet der Kernenergie wird ein Abzinsungsfaktor von 0,0% (31.12.2020: 0,0%) und für bergbaubedingte Rückstellungen von 2,1% (31.12.2020: 2,0%) zugrunde gelegt. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden in Deutschland mit 1,1% und im Ausland mit 1,9% abgezinst (31.12.2020: 0,8% bzw. 1,3%).
Der International Accounting Standards Board (IASB) hat Änderungen bei bestehenden IFRS verabschiedet, die für den RWE-Konzern wegen der erfolgten Anerkennung durch die EU ab dem Geschäftsjahr 2021 verpflichtend anzuwenden sind:
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| ― | Änderungen an IFRS 4 "Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von IFRS 9" (2020), |
| ― | Änderungen an IAS 39, IFRS 4, IFRS 7, IFRS 9 und IFRS 16 "Reform der Referenzzinssätze (Phase 2)" (2020). |
Diese neuen Regelungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss.
Änderungen bei der Bilanzierung von Tax Benefits im Zusammenhang mit Tax-Equity-Verträgen. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2021 hat RWE die Bilanzierung von bestimmten Steuervergünstigungen (sog. Tax Benefits) im Rahmen von Tax-Equity-Verträgen in den USA geändert. Diese Tax Benefits, die vor allem aus der Möglichkeit beschleunigter Abschreibungen resultieren, sind Teil des auf steuerlichen Anreizen basierenden Förderregimes für erneuerbare Energien in den USA (siehe Geschäftsbericht 2020, Seite 37). Bei Tax-Equity-Verträgen werden Tax Benefits an den Tax-Equity-lnvestor zur teilweisen Zins- und Tilgungszahlung des RWE gewährten Betrags übertragen.
Bisher wurden Tax Benefits innerhalb der Ertragsteuern ausgewiesen. Mit der Änderung der Bilanzierungsmethode seit dem Geschäftsjahr 2021 wird die Übertragung von Steuervergünstigungen an den Tax-Equity-Investor als ein verkaufsähnlicher Vorgang bilanziert.
Dies hat zur Folge, dass die Tax Benefits unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst werden und überdies die Ertragsrealisierung nun linear über die erwartete Dauer der Tax-Equity-Verträge und unabhängig von der tatsächlichen Höhe der übertragenen Tax Benefits im jeweiligen Berichtszeitraum erfolgt. Diese Art der Ertragsrealisierung resultiert aus einer linearen zeitraumbezogenen Leistungserbringung, sodass der vom Tax-Equity-Investor eingezahlte Betrag als Transaktionspreis anzusehen ist, der pro rata temporis über die Dauer des jeweiligen Tax-Equity-Vertrages ergebniswirksam zu erfassen ist.
Die Vorjahresvergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.
Mit der geänderten Bilanzierung von Tax Benefits werden die wirtschaftlichen Besonderheiten des Förderregimes in den USA zutreffender abgebildet und somit relevantere Informationen im Hinblick auf die wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen des Förderregimes vermittelt.
Im ersten Halbjahr 2021 hat RWE insgesamt 22 Mio.€ an Tax Benefits in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst, die vor Änderung der Rechnungslegungsmethode in Höhe von 6 Mio.€ bei den Ertragsteuern ausgewiesen worden wären. Die innerhalb des Ergebnisses aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen erfassten Tax Benefits belaufen sich im ersten Halbjahr 2021 auf insgesamt 4 Mio.€. Dieser Wert wäre in gleicher Höhe auch vor Änderung der Rechnungslegungsmethode im Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen ausgewiesen worden.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Änderungen der Bilanz zum 31. Dezember 2020 sowie zum 1. Januar 2020:
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| in Mio.€ | 31.12.2020 vor Änderung | 31.12.2020 nach Änderung | 1.1.2020 vor Änderung | 1.1.2020 nach Änderung |
|---|---|---|---|---|
| At-Equity-bilanzierte Beteiligungen | 3.297 | 3.276 | 3.281 | 3.252 |
| Aktive latente Steuern | 397 | 397 | 689 | 680 |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 1.045 | 1.061 | 1.274 | 1.274 |
| Eigenkapital | 17.971 | 17.706 | 17.467 | 17.119 |
| Langfristige übrige Verbindlichkeiten 1 | 1.951 | 2.152 | 1.912 | 2.144 |
| Passive latente Steuern | 1.908 | 1.883 | 2.164 | 2.197 |
| Kurzfristige übrige Verbindlichkeiten 1 | 9.240 | 9.282 | 11.781 | 11.825 |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 539 | 581 | 510 | 510 |
1 Ausweis inkl. Ertragsteuerverbindlichkeiten in unveränderter Höhe
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anpassungen der zum 30. Juni 2020 berichteten Zahlen in der Gewinn- und Verlustrechnung:
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| in Mio.€ | Jan - Jun 2020 vor Änderung | Jan - Jun 2020 nach Änderung |
|---|---|---|
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | 598 | 621 |
| Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen | 178 | 180 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern | 1.446 | 1.471 |
| Ertragsteuern | -449 | -471 |
| Ergebnis fortgeführter Aktivitäten nach Steuern | 997 | 1.000 |
| Ergebnis | 1.047 | 1.050 |
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | 1.010 | 1.013 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in € | 1,64 | 1,65 |
Die rückwirkende Anwendung der geänderten Rechnungslegungsvorschrift für Tax Benefits hat keine Auswirkung auf den Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten im ersten Halbjahr 2020. Dem um 3 Mio.€ gestiegenen Ergebnis fortgeführter Aktivitäten stehen um 4 Mio.€ gestiegene Veränderungen latenter Steuern sowie um 7 Mio.€ gesunkene Veränderungen des Nettoumlaufvermögens gegenüber.
Der IASB hat weitere Standards und Änderungen an Standards verabschiedet, die in der EU im Geschäftsjahr 2021 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Diese nachfolgend aufgeführten Standards und Änderungen an Standards werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den RWE-Konzernabschluss haben:
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| ― | IFRS 17 "Insurance Contracts" (2017) including Amendments to IFRS 17 (2020), |
| ― | Amendments to IAS 1 "Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current" (2020) and "Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current - Deferral of Effective Date" (2020), |
| ― | Änderungen an IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse: Verweis auf das Rahmenkonzept" (2020), |
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| ― | Änderungen an IAS 16 "Sachanlagen: Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung" (2020), |
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| ― | Änderungen an IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrages" (2020), |
| ― | Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards Zyklus 2018-2020 (2020), |
| ― | Amendments to IAS 1 "Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting policies" (2021), |
| ― | Amendments to IAS 8 "Accounting policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates" (2021), |
| ― | Amendments to IAS 12 "Income Taxes: Deferred Tax related to Assets and Liabilities arising from a Single Transaction" (2021), |
| ― | Amendments to IFRS 16 "Leases": Covid-19-Related Rent Concessions beyond 30 June 2021 (2021). |
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der RWE AG alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, die die RWE AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Wesentliche assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wesentliche gemeinsame Vereinbarungen nach der Equity-Methode oder als gemeinschaftliche Tätigkeit.
Im Folgenden wird dargestellt, welche Veränderungen sich bei der Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen und der mittels der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen ergeben haben:
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| Anzahl vollkonsolidierter Unternehmen | Inland | Ausland | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Stand: 01.01.2021 | 55 | 197 | 252 |
| Erstkonsolidierungen | 2 | 13 | 15 |
| Entkonsolidierungen | -1 | -19 | -20 |
| Verschmelzungen | -2 | -1 | -3 |
| Stand: 30.06.2021 | 54 | 190 | 244 |
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| Anzahl at Equity bilanzierter Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen | Inland | Ausland | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Stand: 01.01.2021 | 11 | 20 | 31 |
| Sonstige Veränderungen | 1 | 1 | |
| Stand: 30.06.2021 | 11 | 21 | 32 |
Zudem werden zwei (31.12.2020: zwei) Gesellschaften als gemeinschaftliche Tätigkeiten abgebildet.
Aufstockung der Anteile an der Rampion Renewables Ltd. auf 100%. Am 1. April 2021 hat RWE den bis dahin bei E.ON verbliebenen Anteil von rund 40% an der Rampion Renewables Ltd. ("RRL"), Großbritannien, erworben. Damit hat RWE die Beherrschung über die RRL und die Tochter Rampion Offshore Wind Ltd. erlangt, an der RRL 50,1% der Anteile hält. Durch die Transaktion ist RWE zum Mehrheitseigentümer des britischen Offshore-Windparks Rampion geworden, der seit dem 1. April 2021 vollkonsolidiert wird. Die Transaktion stellt keinen Erwerb eines Geschäftsbetriebs im Sinne des IFRS 3 dar und führte zum Erstkonsolidierungszeitpunkt zu einem Zugang von Sachanlagevermögen in Höhe von 1.010 Mio.€ und von immateriellem Vermögen in Höhe von 958 Mio.€. Der Kaufpreis für den rund 40%-Anteil an der RRL wurde bereits im Dezember 2020 entrichtet. Der 400-MW-Windpark befindet sich vor der Küste von Sussex und ist seit 2018 im kommerziellen Betrieb.
Verkauf von 75% der Anteile an den Onshore-Windparks Stella, Cranell und East Raymond. Im Januar 2021 wurde der Verkauf von insgesamt 75% der Anteile an den drei Onshore-Windparks Stella, Cranell sowie East Raymond in Texas abgeschlossen. Dabei wurden 51% der Anteile an Algonquin Power Fund (America) Inc., USA, einer Tochtergesellschaft von Algonquin Power & Utilities Corp., Kanada, sowie weitere 24% der Anteile an die britische Investmentgesellschaft Greencoat Capital veräußert. Die zugrunde liegenden Verträge wurden im Dezember 2020 unterzeichnet. Zum 31. Dezember 2020 waren die Vermögenswerte und Schulden der drei Windparks als zur Veräußerung bestimmt in der Bilanz ausgewiesen.
Die veräußerten Windparks waren dem Segment Onshore Wind/Solar zugeordnet. Mit Abschluss der Transaktion im Januar 2021 hat RWE die genannten Windparks entkonsolidiert und die verbleibende 25%-Beteiligung als at-Equity-Beteiligung bilanziert. Der Entkonsolidierungsgewinn betrug 99 Mio.€ und wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Sonstiges betriebliches Ergebnis" ausgewiesen.
Verkauf von 100% der Anteile an der Energies France an KELAG. Ende April 2021 hat RWE 100% der Anteile an der Energies France S.A.S., Frankreich, veräußert. Mit Abschluss der im Dezember 2020 vereinbarten Transaktion erwirbt der österreichische Energieversorger KELAG zwölf französische Wasserkraftwerke von RWE, die zusammen über eine Leistung von 45 MW verfügen. Energies France war dem Segment Wasser/Biomasse/Gas zugeordnet. Der Entkonsolidierungsgewinn betrug 9 Mio.€ und wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Sonstiges betriebliches Ergebnis" ausgewiesen.
Verkauf von 75% der Anteile an dem Onshore-Windpark West Raymond. Im Rahmen des im Dezember 2020 mit Algonquin Power Fund (America) Inc., USA, einer Tochtergesellschaft von Algonquin Power & Utilities Corp., Kanada, und Greencoat Capital, Großbritannien, vertraglich vereinbarten und im Januar 2021 abgeschlossenen Verkaufes von insgesamt 75% der Anteile an den drei Onshore-Windparks Stella, Cranell sowie East Raymond wurde auch die Veräußerung von insgesamt 75% der Anteile an dem Onshore-Windpark West Raymond vereinbart. Der Onshore-Windpark ist dem Segment Onshore Wind/Solar zugeordnet. Mit dem für das dritte Quartal 2021 erwarteten Abschluss der Transaktion wird RWE den Windpark entkonsolidieren und die verbleibende 25 %-Beteiligung als At-Equity-Beteiligung bilanzieren.
Die Vermögenswerte und Schulden des Onshore-Windparks West Raymond werden zum 30. Juni 2021 als zur Veräußerung bestimmt in der Bilanz ausgewiesen.
Nachfolgend sind die Hauptgruppen der Vermögenswerte und Schulden der Veräußerungsgruppe dargestellt:
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| Eckdaten der Veräußerungsgruppe in Mio.€ | 30.06.2021 |
|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | |
| Sachanlagen | 319 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 2 |
| 321 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 16 |
| Langfristige Schulden | |
| Rückstellungen | 8 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 39 |
| 47 | |
| Kurzfristige Schulden | 14 |
Die kumulativ im Eigenkapital direkt erfassten Erträge und Aufwendungen (Accumulated Other Comprehensive Income) der Veräußerungsgruppe betragen 4 Mio.€.
Verkauf des Netzanschlusses des Offshore-Windparks Rampion. Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ist RWE verpflichtet, den Netzanschluss des seit dem 1. April 2021 vollkonsolidierten britischen Offshore-Windparks Rampion zu veräußern. Daher wird der Buchwert des Netzanschlusses, der ausschließlich Sachanlagen betrifft, in Höhe von 299 Mio. € zum 30. Juni 2021 als zur Veräußerung bestimmt in der Bilanz ausgewiesen. Der zur Veräußerung bestimmte Vermögenswert ist dem Segment Offshore Wind zugeordnet. Der Vollzug der Veräußerung wird im vierten Quartal 2021 erwartet.
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde über aktienkursbasierte Vergütungssysteme für Führungskräfte der RWE AG und nachgeordneter verbundener Unternehmen berichtet. Die Planbedingungen des Long-Term Incentive Plan für Führungskräfte mit der Bezeichnung "Strategie Performance Plan" (SPP) wurden für Zuteilungen ab dem Geschäftsjahr 2021 angepasst und erweitert. Die aktienkursbasierte Vergütung orientiert sich künftig, neben der Entwicklung des vergütungsrelevanten Nettoergebnisses, an zwei zusätzlichen Erfolgsfaktoren: an der CO 2-lntensität unseres Erzeugungsportfolios und am relativen Total Shareholder Return, der die Gesamtrendite der RWE-Aktie ins Verhältnis zur Gesamtrendite anderer europäischer Versorgerwerte setzt. Von diesen drei Erfolgsfaktoren hängt es ab, wie viele der vorläufig zugeteilten Performance Shares nach Ablauf des Performance-Zeitraums endgültig gewährt werden. Dieser Zeitraum wurde von bisher einem auf nun drei Jahre ausgedehnt. Nach seinem Ablauf werden alle drei Erfolgsfaktoren gleichgewichtet für die Ermittlung der endgültigen Zuteilung herangezogen. Anschließend müssen die Performance Shares noch ein weiteres Jahr gehalten werden. Die Vesting-Periode beläuft sich damit unverändert auf vier Jahre. Für das Geschäftsjahr 2021 hat die RWE AG auf Grundlage dieser neuen Planbedingungen eine Zuteilung an Führungskräfte vorgenommen.
RWE hat zur Absicherung der Stromerzeugungsposition für die Braunkohlekraftwerke u.a. langfristige CO 2-Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Durch die gestiegenen CO 2-Preise hat sich der Fair Value dieser Sicherungsgeschäfte stark erhöht und führt zu einer Verbesserung des Eigenkapitals (OCI). Im Gegenzug sind die Braunkohlekraftwerke und Tagebaue im Wert gemindert. Bilanziell gleichen sich die Wirkungen aus dem Impairment (Aufwand) und dem Anstieg der CO 2-Preise im OCI (Ertrag) im Wesentlichen aus. Der Impairmenttest im Segment Kohle/Kernenergie ergab für die Zahlungsmittel generierende Einheit (ZGE) Garzweiler eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Sachanlagevermögen in Höhe von 729 Mio.€ und auf das Umlaufvermögen in Höhe von 25 Mio.€ (erzielbarer Betrag: 0,1 Mrd.€). Zudem wurde Sachanlagevermögen außerhalb der ZGE Garzweiler in Höhe von 26 Mio. € außerplanmäßig abgeschrieben.
Zur Ermittlung des erzielbaren Betrags als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurden die gleichen Bewertungsmodelle und -parameter wie zum 31. Dezember 2020 angewendet.
Die Hauptversammlung der RWE AG hat am 28. April 2021 beschlossen, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 0,85 € je dividendenberechtigte RWE-Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2020 erfolgte am 3. Mai 2021 und betrug insgesamt 575 Mio.€ (Vorjahr: 492 Mio.€).
Am 1. Juni 2021 hat RWE die erste Grüne Unternehmensanleihe über 500 Mio.€ begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Bei einem jährlichen Kupon von 0,625% und einem Ausgabepreis von 99,711 % beträgt die Rendite bis zur Fälligkeit 0,655% p.a. Das von RWE erstellte Regelwerk für Grüne Anleihen, das RWE Green Bond Framework, sieht die Verwendung der Emissionserlöse ausschließlich für die Finanzierung bzw. die Refinanzierung von Windkraft- und Solarprojekten vor.
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| Jan - Jun 2021 | Jan - Jun 2020 1 | ||
|---|---|---|---|
| Nettoergebnis/Ergebnisanteile der Aktionäre der RWE AG | Mio.€ | 1.432 | 1.013 |
| Davon: aus fortgeführten Aktivitäten | 1.432 | 989 | |
| Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten | 24 | ||
| Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien | Tsd. Stück | 676.220 | 614.745 |
| Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie | € | 2,12 | 1,65 |
| Davon: aus fortgeführten Aktivitäten | € | 2,12 | 1,61 |
| Davon: aus nicht fortgeführten Aktivitäten | € | 0,04 |
1 Teilweise angepasste Vorjahreswerte aufgrund rückwirkender Änderung der bilanziellen Erfassung von steuerlichen Vergünstigungen für erneuerbare Energien in den USA (siehe Erläuterung auf Seite 35 ff.)
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gelten im RWE-Konzern als nahestehende Unternehmen. Die mit wesentlichen nahestehenden Unternehmen getätigten Geschäfte führten im ersten Halbjahr 2021 zu Erträgen in Höhe von 377 Mio.€ (Vorjahreszeitraum: 300 Mio.€). Zudem führten die mit wesentlichen nahestehenden Unternehmen getätigten Geschäfte zu Aufwendungen in Höhe von 145 Mio.€ (Vorjahreszeitraum: 103 Mio.€). Zum 30. Juni 2021 betrugen die Forderungen 194 Mio.€ (31.12.2020: 168 Mio.€) und die Verbindlichkeiten 198 Mio.€ (31.12.2020: 206 Mio.€). Alle Geschäfte sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. Die sonstigen Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften betrugen 123 Mio.€ (31.12.2020: 112 Mio.€).
Darüber hinaus hat der RWE-Konzern keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen oder Personen getätigt.
Finanzinstrumente lassen sich danach unterscheiden, ob sie originär oder derivativ sind. Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente sind abhängig von ihrer Klassifizierung mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Finanzinstrumente werden für Zwecke der Bilanzierung den nachfolgenden Kategorien zugeordnet:
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| ― | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Fremdkapitalinstrumente: Die vertraglichen Geldflüsse bestehen ausschließlich aus Zins und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag und für das Finanzinstrument besteht eine Halteabsicht bis zur Endfälligkeit. |
| ― | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente: Die vertraglichen Geldflüsse bestehen ausschließlich aus Zins und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag und für das Finanzinstrument besteht sowohl eine Halte- als auch eine Veräußerungsabsicht. |
| ― | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente: Von der Option, Änderungen des beizulegenden Zeitwertes direkt im Eigenkapital auszuweisen, wird Gebrauch gemacht. |
| ― | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte: Die vertraglichen Geldflüsse aus Fremdkapitalinstrumenten bestehen nicht ausschließlich aus Zins und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag, oder die Option zum Ausweis von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Eigenkapitalinstrumenten direkt im Eigenkapital wird nicht angewendet. |
Auf der Passivseite bestehen die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen aus mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.
Die Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert angesetzten Finanzinstrumenten erfolgt anhand des veröffentlichten Börsenkurses, sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven Markt gehandelt werden. Der beizulegende Zeitwert nicht notierter Fremd- und Eigenkapitaltitel wird grundsätzlich auf Basis diskontierter erwarteter Zahlungsströme unter Berücksichtigung makroökonomischer Entwicklungen und Unternehmensplandaten ermittelt. Zur Diskontierung werden aktuelle restlaufzeitkongruente Marktzinssätze herangezogen.
Derivative Finanzinstrumente werden - sofern sie in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen - grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Börsengehandelte Produkte werden mit den veröffentlichten Schlusskursen der jeweiligen Börsen bewertet. Nicht börsengehandelte Produkte werden anhand öffentlich zugänglicher Broker-Quotierungen bewertet oder - falls nicht vorhanden - anhand allgemein anerkannter Bewertungsmodelle. Dabei orientieren wir uns - soweit möglich - an Notierungen auf aktiven Märkten. Sollten auch diese Notierungen nicht vorliegen, fließen unternehmensspezifische Planannahmen in die Bewertung ein. Diese umfassen sämtliche Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für die Preisfestsetzung berücksichtigen würden. Energiewirtschaftliche und volkswirtschaftliche Annahmen werden in einem umfangreichen Prozess und unter Einbeziehung interner und externer Experten ermittelt.
Die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten wird auf Basis der Nettorisikoposition pro Geschäftspartner vorgenommen.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 stimmen grundsätzlich mit ihren beizulegenden Zeitwerten überein. Abweichungen gibt es lediglich bei den Finanzverbindlichkeiten. Deren Buchwert beträgt 5.126 Mio.€ (31.12.2020: 4.011 Mio.€), der beizulegende Zeitwert 5.299 Mio.€ (31.12.2020: 4.281 Mio.€).
Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in die durch IFRS 13 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar. Die einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:
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| ― | Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen von identischen Finanzinstrumenten, die sich auf aktiven Märkten gebildet haben, |
| ― | Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um Preise der Stufe 1 handelt, die sich aber für das Finanzinstrument entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen, |
| ― | Stufe 3: Bewertung mithilfe von Faktoren, die sich nicht auf beobachtbare Marktdaten stützen. |
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| Fair-Value-Hierarchie | Summe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Summe | Stufe 1 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 30.06.2021 | 31.12.2020 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Übrige Finanzanlagen | 4.659 | 4.126 | 207 | 326 | 4.244 | 3.659 |
| Derivate (aktiv) | 27.232 | 25.954 | 1.278 | 8.784 | ||
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 2.563 | 2.563 | 1.634 | |||
| Wertpapiere | 3.968 | 1.293 | 2.675 | 4.219 | 1.269 | |
| Derivate (passiv) | 30.052 | 29.828 | 224 | 8.660 | ||
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 4.039 | 4.039 | 1.498 | |||
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 35 | 35 |
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| Fair-Value-Hierarchie | Stufe 2 | Stufe 3 |
|---|---|---|
| in Mio.€ | ||
| --- | --- | --- |
| Übrige Finanzanlagen | 214 | 371 |
| Derivate (aktiv) | 8.085 | 699 |
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 1.634 | |
| Wertpapiere | 2.950 | |
| Derivate (passiv) | 8.404 | 256 |
| Davon: in Sicherungsbeziehungen | 1.498 | |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden |
Aufgrund der erhöhten Anzahl von Preisquotierungen an aktiven Märkten wurden Wertpapiere mit einem beizulegenden Zeitwert von 30 Mio.€ (31.12.2020: 43 Mio.€) von Stufe 2 nach Stufe 1 umgegliedert. Gegenläufig wurden wegen einer verminderten Anzahl von Preisquotierungen finanzielle Vermögenswerte mit einem beizulegenden Zeitwert von 7 Mio.€ (31.12.2020: 93 Mio.€) von Stufe 1 nach Stufe 2 umgegliedert.
Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach Stufe 3 zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:
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| Finanzinstrumente der Stufe 3: Entwicklung im Jahr 2021 | Stand: | Änderungen | Veränderungen | Stand: | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 01.01.2021 | Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges | Erfolgswirksam | Erfolgsneutral (OCI) | Zahlungswirksam | 30.06.2021 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Übrige Finanzanlagen | 371 | -81 | 1 | 35 | 326 | |
| Derivate (aktiv) | 699 | 579 | 1.278 | |||
| Derivate (passiv) | 256 | 1 | -33 | 224 | ||
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 1 | 34 | 35 |
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| Finanzinstrumente der Stufe 3: Entwicklung im Jahr 2020 | Stand: | Änderungen | Veränderungen | Stand: | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | 01.01.2020 | Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Sonstiges | Erfolgswirksam | Erfolgsneutral (OCI) | Zahlungswirksam | 30.06.2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Übrige Finanzanlagen | 350 | -34 | -5 | 19 | 330 | |
| Derivate (aktiv) | 665 | 2 | 6 | -129 | 544 | |
| Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte | 8 | 1 | 9 | |||
| Derivate (passiv) | 577 | 1 | 44 | -188 | 434 | |
| Zur Veräußerung bestimmte Schulden | 4 | 1 | 5 |
Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste von Finanzinstrumenten der Stufe 3 entfallen auf folgende Posten der Gewinn- und Verlustrechnung:
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| Finanzinstrumente der Stufe 3: erfolgswirksam erfasste Gewinne und Verluste | Gesamt Jan - Jun 2021 | Davon: auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden | Gesamt Jan - Jun 2020 1 | Davon: auf Finanzinstrumente entfallend, die am Bilanzstichtag noch gehalten wurden 1 |
|---|---|---|---|---|
| in Mio.€ | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen | 577 | 577 | -38 | -38 |
| Beteiligungsergebnis | 2 | -3 | -5 | -5 |
| 579 | 574 | -43 | -43 |
1 Angepasste Vorjahreswerte
Derivative Finanzinstrumente der Stufe 3 umfassen im Wesentlichen Energiebezugs- und Rohstoffverträge, die Handelsperioden betreffen, für die es noch keine aktiven Märkte gibt. Ihre Bewertung ist insbesondere von der Entwicklung der Strom-, Öl- und Gaspreise abhängig. Bei steigenden Marktpreisen erhöht sich bei sonst gleichen Bedingungen der beizulegende Zeitwert, bei sinkenden Marktpreisen verringert er sich. Eine Veränderung der Preisverhältnisse um +/- 10% würde zu einem Anstieg des Marktwertes um 102 Mio.€ (Vorjahr: 63 Mio.€) bzw. zu einem Rückgang um 102 Mio.€ (Vorjahr: 63 Mio.€) führen.
Ausführungen zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag enthält der Konzernzwischenlagebericht.
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus verkürzter Gewinn- und Verlustrechnung, verkürzter Gesamtergebnisrechnung, verkürzter Bilanz, verkürzter Kapitalflussrechnung, verkürzter Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der RWE Aktiengesellschaft, Essen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen unter ergänzender Beachtung des International Standard on Review Engagements "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" (ISRE 2410) vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
Essen, den 10. August 2021
PricewaterhouseCoopers GmbH
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Der vorliegende Zwischenbericht ist am 12. August 2021 publiziert worden. Alle Veranstaltungen zur Veröffentlichung von Finanzberichten und die Hauptversammlung werden live im Internet übertragen. Die Aufzeichnungen sind mindestens zwölf Monate lang abrufbar.
RWE Aktiengesellschaft
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