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ProSiebenSat.1 Media SE

Interim / Quarterly Report May 11, 2018

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Interim / Quarterly Report

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ProSiebenSat.1 Media SE Quartalsmitteilung für das 1. Quartal 2018

2 ProSiebenSat.1 und Q1 2018 auf einen Blick

3 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT

16 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS

ÜBER DIE PROSIEBENSAT.1 GROUP

Die ProSiebenSat.1 Group ist eines der erfolgreichsten unabhängigen Entertainment- und Commerce-Unternehmen in Europa. Wir wachsen nachhaltig und dynamisch, da wir die Vernetzung unserer Segmente konsequent vorantreiben. Zu unserem Entertainment-Geschäft gehören elf Free-TV- und vier Pay-TV Sender sowie das Video-on-Demand-Portal maxdome. Red Arrow Studios ergänzt unser Profil als internationales Produktions- und Vertriebsportfolio. Das dritte Segment bildet der Commerce-Bereich: Unter dem Dach der NuCom Group bündelt ProSiebenSat.1 das Commerce-Geschäft aus zehn führenden, hauptsächlich digitalen Unternehmen. Damit steht ProSiebenSat.1 auf einer breit diversifizierten Umsatz- und Ergebnisbasis.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung bewegt sich im ersten Quartal 2018 im Rahmen unserer Erwartungen: Während der Konzernumsatz im ersten Quartal vor allem entkonsolidierungsbedingt um 3 Prozent auf 881 Mio Euro gesunken ist, verzeichneten die bereinigten Ergebnisgrößen adjusted EBITDA und bereinigter Konzernüberschuss (adjusted net income) ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich auf 200 Mio Euro respektive auf 93 Mio Euro. Dies reflektiert die operative Ertragskraft des Konzerns. Die Commerce-Säule war erneut der größte Wachstumstreiber und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der digitalen Erlösquellen. ProSiebenSat.1 beschäftigte zum 31. März 2018 konzernweit 6.357 Mitarbeiter, wichtigster Umsatzmarkt ist Deutschland.

KURSENTWICKLUNG DER PROSIEBENSAT.1-AKTIE

ProSiebenSat.1 Euro Stoxx Media MDAX DAX / Basis: Xetra Schlusskurse, Index 100 = Letzter Handelstag 2013; Quelle: Reuters.

Alle Angaben beziehen sich auf die fortgeführten Aktivitäten.

A / KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT

UNSER KONZERN: GRUNDLAGEN

Die ProSiebenSat.1 Group treibt die digitale Transformation voran und bündelt ihr Portfolio seit Anfang 2018 in den drei Säulen Entertainment, Content Production & Global Sales sowie Commerce Abb. 01 . Damit reagiert die Gruppe auf das dynamische Unternehmensumfeld und positioniert sich in verbesserter Aufstellung für weiteres profitables Wachstum.

Im Geschäftsbereich Entertainment werden die Bereiche TV-Broadcasting, TV- und Online-Vermarktung, Distribution, Advertising Platform Solutions (AdTech), SevenVentures und Digital Platforms (z.B. maxdome, 7TV App) gebündelt. Der Bereich Content Production & Global Sales umfasst unter dem Namen Red Arrow Studios das TV-Produktions- und Vertriebsgeschäft sowie das Digital-Studio Studio71. Im Commerce-Geschäft ist der Konzern mit der NuCom Group aktiv, die ein Portfolio führender, überwiegend digitaler Handelsplattformen vereint. Änderungen im Konsolidierungskreis, Seite 6 Anhang, Ziffer 3 "Segmentberichterstattung", Seite 27

Der Konzern hat für jedes Segment spezifische Leistungsindikatoren definiert und sein Steuerungssystem im Zuge der Umstellung auf eine Drei-Säulen-Struktur entsprechend weiterentwickelt. Seit dem ersten Quartal 2018 berichtet ProSiebenSat.1 auf Basis dieser neuen Segmentstruktur über die Unternehmensentwicklung und -ziele.

Darüber hinaus haben sich im ersten Quartal 2018 im Vergleich zu den im Geschäftsbericht 2017 auf den Seiten 102 bis 112 beschriebenen Grundlagen des Konzerns keine wesentlichen Änderungen ergeben.

01 / NEUE SEGMENTSTRUKTUR SEIT 1. JANUAR 2018

WIRTSCHAFTSBERICHT: Q1 2018

WIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHEN-SPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

Entwicklung der Zuschauermarktanteile und Nutzerzahlen

Die ProSiebenSat.1 Group betreibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz werbefinanzierte Free-TV-Sender und bietet diese sowohl in SD- als auch in HD-Qualität an. Im Kernmarkt Deutschland ist der ProSiebenSat.1-Konzern mit seinen sieben Free-TV-Sendern Marktführer.

02 / ZUSCHAUERMARKTANTEILE DER PROSIEBENSAT.1 GROUP in Prozent

Q1 2018 Q1 2017
Deutschland 26,8 26,8
Österreich 28,2 22,0
Schweiz 17,5 17,0

Werte beziehen sich auf 24 Stunden (Mo–So).

Deutschland: SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX, kabel eins Doku; werberelevante Zielgruppe E 14–49; Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK/TV Scope 6.1/SevenOne Media Committees Representation.

Österreich: E 12–49; SAT.1 Österreich, ProSieben Austria, kabel eins Austria, PULS 4, sixx Austria, ProSieben MAXX Austria, SAT.1 Gold Österreich, kabel eins Doku Austria, ATV + ATV2 (seit 07.04.2017 bei ProSiebenSat.1 PULS 4, davor eigenständige Gruppe); Quelle: AGTT/GfK TELETEST; Evogenius Reporting; 01.01.2017–31.03.2018; personengewichtet; inclusive VOSDAL/Timeshift; Standard.

Schweiz: SAT.1 Schweiz, ProSieben Schweiz, kabel eins Schweiz, sixx Schweiz, SAT.1 Gold Schweiz, ProSieben MAXX Schweiz, Puls 8; werberelevante Zielgruppe E 15–49; Marktanteile beziehen sich auf die deutsche Schweiz, D–CH; Totalsignal. Quelle: Mediapulse TV Panel.

Das Wettbewerbsumfeld im deutschen Free-TV-Markt hat sich wie erwartet intensiviert: ProSieben und SAT.1 zählen zu den reichweitenstärksten Sendern, hinzugekommen sind in den vergangenen Jahren jedoch zahlreiche neue Special-Interest-Sender. Der gemeinsame Marktanteil der Sendergruppe war im ersten Quartal 2018 dennoch stabil und lag mit 26,8 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 26,8%). Die von der IP Deutschland vermarkteten Sender (RTL, VOX, n-tv, Super RTL, NITRO, RTLplus) kamen auf einen Marktanteil von 25,7 Prozent (Vorjahr: 26,6%). Die Olympischen Winterspiele als sportliches Großereignis haben die Marktanteilsentwicklung wie erwartet geprägt. Sie wurden vorwiegend von den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern übertragen. Entwicklung von Konjunktur und Werbemarkt, Seite 5

03 / ZUSCHAUERMARKTANTEILE DER PROSIEBENSAT.1-SENDER IN DEUTSCHLAND in Prozent

Zielgruppe 14–49 Jahre Q1 2018 Q1 2017
SAT.1 8,0 8,5
ProSieben 9,1 9,8
kabel eins 4,7 4,8
sixx 1,4 1,1
SAT.1 Gold 1,6 1,3
ProSieben MAXX 1,4 1,2
kabel eins Doku 0,5 0,2
Relevanzzielgruppen Q1 2018 Q1 2017
SAT.1: Erwachsene 14–59 Jahre 7,8 8,4
ProSieben: Erwachsene 14– 39 Jahre 11,7 13,0
kabel eins: Erwachsene 14–49 Jahre 4,7 4,8
sixx: Frauen 14– 39 Jahre 1,9 1,7
SAT.1 Gold: Frauen 40–64 Jahre 2,6 2,2
ProSieben MAXX: Männer 14– 39 Jahre 2,4 2,3

Werte beziehen sich auf 24 Stunden (Mo–So). SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX, kabel eins Doku; Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK/TV Scope 6.1/SevenOne Media Committees Representation.

Im April 2017 hat die ProSiebenSat.1 Group die österreichische Sendergruppe ATV erworben. Vor diesem Hintergrund steigerte ProSiebenSat.1 PULS 4 in Österreich seinen gemeinsamen Zuschauermarktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen auf 28,2 Prozent (Vorjahr: 22,0%). Davon entfiel auf die Sender ATV und ATV2 ein gemeinsamer Marktanteil von 5,3 Prozent. Die ProSiebenSat.1-Sender in der Schweiz steigerten ihren Gruppenmarktanteil im ersten Quartal 2018 auf 17,5 Prozent (Vorjahr: 17,0%) bei den 15- bis 49-jährigen Zuschauern.

ProSiebenSat.1 verfolgt eine komplementäre Mehrsenderstrategie. Mit diesem Multi-Channel-Ansatz gewinnt der Konzern neue Zuschauer und bietet der Werbewirtschaft zugleich zusätzliche Umfelder zur Zielgruppenansprache. Neben dem Ausbau des TV-Angebots hat der Konzern ein erfolgreiches Portfolio aus Digitalplattformen etabliert, das der Konzern im Zuge der neuen Segmentstruktur noch stärker mit seinem TV-Geschäft verknüpft. Auf Basis der von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) zuletzt veröffentlichten Daten von März 2018 erreichten die vom ProSiebenSat.1-Werbezeitenvermarkter SevenOne Media betreuten Web-Angebote in Deutschland rund 38 Mio Unique User (Vormonat: rund 36 Mio). Das Digital-Studio Studio71 zählte mit rund 24 Mrd Video Views im ersten Quartal 2018 weltweit zu den größten MCNs (Vorjahr: rund 19 Mrd).

Durch crossmediale Vermarktungsmodelle im TV und auf digitalen Plattformen stärkt der Konzern die Zuschauerbindung und baut seine Reichweite aus. Zugleich eröffnen sich durch die Digitalisierung auch zusätzliche Erlösmodelle. So partizipiert ProSiebenSat.1 im Free-TV-Geschäft beispielsweise an technischen Freischaltentgelten, die Endkunden für Programme in HD-Qualität an die jeweiligen Anbieter entrichten. Die HD-Nutzerzahl steigt seit 2012 kontinuierlich und lag im ersten Quartal 2018 bei 8,9 Mio Nutzern (Vorjahr: 7,4 Mio). Das Pay-Video-on-Demand (PayVoD)-Portal maxdome generiert zudem Umsätze aus Abonnements (SVoD) und Einzelabrufen: Im ersten Quartal 2018 verzeichnete maxdome über 1 Mio SVoD-Nutzer und zählte damit zu den Top-3-Anbietern in Deutschland. Mit über 50.000 Titeln bietet maxdome eines der umfangreichsten VoD-Content-Angebote im deutschen Markt.

Entwicklung von Konjunktur und Werbemarkt

Die deutsche Wirtschaft ist 2017 real um 2,2 Prozent gewachsen, im Schlussquartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent. Für das erste Quartal 2018 gehen die Institute der Gemeinschaftsdiagnose von einem realen Anstieg des BIP um 0,4 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2017 aus Abb. 04. Die deutsche Wirtschaft dürfte vor allem von einem anhaltend guten Konsumklima profitieren. So ist der Umsatz im Einzelhandel nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes von Januar bis Februar real um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen; der Einzelhandel macht knapp ein Drittel des privaten Konsums aus. Der Internet- und Versandhandel dürfte um real 2,3 Prozent gestiegen sein. Für den Euroraum erwartet das ifo Institut ein Wachstum von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit eine stabile Fortsetzung des Aufwärtstrends. Auch hier dürfte der private Konsum Wachstumsimpulse liefern. Künftige wirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen, Seite 14

04 / ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS

IN DEUTSCHLAND in Prozent, Veränderung gegenüber Vorquartal

Verkettet, preis-, saison- und kalenderbereinigt Quelle: Gemeinschaftsdiagnose, Frühjahr 2018 / p: Prognose

Die Brutto-TV-Werbeinvestitionen in Deutschland sind laut Nielsen Media Research im ersten Quartal 2018 um 5,2 Prozent auf 3,606 Mrd Euro gestiegen (Vorjahr: 3,427 Mrd Euro). Dabei hat Fernsehen im intermedialen Vergleich die höchste Relevanz: Im Berichtszeitraum flossen 48,6 Prozent der Brutto-Werbeinvestitionen in TV-Werbung (Vorjahr: 47,6%).

05 / MEDIA-MIX DEUTSCHER BRUTTO-WERBEMARKT in Prozent, Vorjahreswerte Q1 2017 in Klammern

Quelle: Nielsen Media Research.

Die Werbemarktdaten von Nielsen Media Research sind wichtige Indikatoren für die Bewertung der Werbemarktentwicklung. Die Daten werden jedoch auf Brutto-Umsatzbasis erhoben, sodass weder Rabatte und Eigenwerbung noch Agenturprovisionen berücksichtigt sind. Zudem beinhalten die Zahlen auch TV-Spots aus Media-for-Revenue-Share- und Media-for-Equity-Geschäften. Die US-Digitalkonzerne (u.a. Google, Facebook) sind in den Nielsen-Zahlen ebenfalls nicht reflektiert und bilden daher nicht den gesamten Markt ab. Auf Netto-Basis hat sich der Werbemarkt im ersten Quartal 2018 im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt. Künftige wirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen, Seite 14

06 / MARKTANTEILE DEUTSCHER BRUTTO-TV-WERBEMARKT in Prozent, Vorjahreswerte Q1 2017 in Klammern

Quelle: Nielsen Media Research.

ProSiebenSat.1 ist Marktführer im deutschen TV-Werbemarkt und erwirtschaftete laut Nielsen im ersten Quartal 2018 TV-Werbeeinnahmen in Höhe von 1,423 Mrd Euro brutto (Vorjahr: 1,416 Mrd Euro). Daraus resultiert für den Berichtszeitraum ein Marktanteil von 39,5 Prozent (Vorjahr: 41,3%) Abb. 06 Abb. 07 . Der Marktanteilsrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist unter anderem auf den Eintritt neuer Marktteilnehmer zurückzuführen; mit Beginn des Jahres 2018 hat Nielsen Media Research neben kabel eins Doku, RTLplus, MTV und Servus TV auch zahlreiche Kanäle des Bezahlsenders Sky in die Auswertung aufgenommen. Entwicklung der Zuschauermarktanteile und Nutzerzahlen, Seite 4 Geschäftsentwicklung der Segmente, Seite 9

07 / TV-WERBEMÄRKTE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ AUF BRUTTO-BASIS in Prozent

Entwicklung des
TV-Werbemarkts
Q1 2018
(Abweichung
vs. Vorjahr)
Marktanteile
ProSiebenSat.1
Q1 2018
Marktanteile
ProSiebenSat.1
Q1 2017
Deutschland +5,2 39,5 41,3
Österreich +1,3 43,3 36,0
Schweiz +3,3 29,5 27,6

Deutschland: Januar –März, brutto, Nielsen Media.

Österreich: Januar –März, brutto, Media Focus.

Schweiz: Januar –März, die Marktanteile beziehen sich auf die deutsche Schweiz, brutto, Media Focus.

Die Werbebudgets für InStream-Videoanzeigen in Deutschland entwickelten sich im ersten Quartal 2018 laut Nielsen rückläufig; das Marktvolumen betrug 125,1 Mio Euro brutto (Vorjahr: 137,8 Mio Euro). Aus der Vermarktung von InStream-Videoanzeigen erwirtschaftete ProSiebenSat.1 im ersten Quartal 2018 einen Brutto-Umsatz in Höhe von 60,0 Mio Euro (Vorjahr: 57,9 Mio Euro). Dies entspricht einem Zuwachs von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Marktanteil von 48,0 Prozent (Vorjahr: 42,0%) Abb. 08. Insgesamt stiegen die Investitionen in Online-Werbeformen in Deutschland um 2,7 Prozent auf 796,6 Mio Euro (Vorjahr: 775,4 Mio Euro). Der Online-Werbemarkt umfasst neben InStream-Videos auch Display Ads wie klassische Banner und Buttons.

Nielsen Media Research weist für den Online-Werbemarkt in Deutschland Brutto-Zahlen aus. Diese enthalten jedoch u. a. nicht Google/ Youtube und Facebook und bilden daher nicht den gesamten Markt ab.

Die ProSiebenSat.1 Group verfolgt konsequent eine digitale Entertainment-Strategie. Dazu diversifizieren wir unsere Angebote rund um TV und werten Programminhalte crossmedial aus. In dieser Aufstellung können wir integrierte 360-Grad-Angebote bieten und unsere Marktposition im linearen und digitalen TV-Geschäft weltweit stärken. Unseren Zuschauern und Nutzern bieten wir so Inhalte, die sie plattformunabhängig sowohl linear als auch nicht-linear konsumieren können.

08 / MARKTANTEILE DEUTSCHER BRUTTO-ONLINE-WERBEMARKT FÜR INSTREAM-VIDEOANZEIGEN

in Prozent, Vorjahreswerte Q1 2017 in Klammern

Quelle: Nielsen Media Research.

WESENTLICHE EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Änderungen im Konsolidierungskreis

Die ProSiebenSat.1 Group analysiert regelmäßig ihr Portfolio und bewertet mögliche Wachstums- und Synergiepotenziale. Bestandteil dieser M&A-Strategie sind auch Unternehmensverkäufe. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern im vergangenen Jahr Teile des Travel-Portfolios veräußert (Etraveli, COMVEL) und das Commerce-Portfolio unter dem Dach der NuCom Group neu strukturiert. Ziel ist der Aufbau eines führenden europäischen Omnichannel-Netzwerks für Consumer Services und Lifestyle Brands. Ein wichtiger Schritt dafür ist die Partnerschaft mit General Atlantic, die ProSiebenSat.1 im Februar 2018 für die NuCom Group geschlossen und im April vollzogen hat. In der NuCom Group bündelt ProSiebenSat.1 strategische Beteiligungen an überwiegend digitalen Commerce-Plattformen, darunter Verivox, Parship, Elite Partner, Jochen Schweizer und mydays. General Atlantic zählt weltweit zu den führenden Wachstumskapitalinvestoren und hat sich zu 25,1 Prozent am Portfolio der NuCom Group beteiligt. Der Transaktion liegt ein Unternehmenswert von 1,8 Mrd Euro zugrunde.

In einer ersten gemeinsamen Transaktion übernahm die NuCom Group im April 2018 weitere Anteile an Verivox und der PARSHIP ELITE Group, wodurch sich der Anteilsbesitz auf rund 98 Prozent bzw. rund 94 Prozent erhöhte. Darüber hinaus erwarb die NuCom Group die restlichen Minderheitsanteile an der SilverTours GmbH (billiger-mietwagen.de) und besitzt damit nun 100 Prozent an dem Unternehmen. Eine weitere Änderung im Commerce-Portfolio ergab sich durch die Übernahme der Aboalarm GmbH; Aboalarm bietet einen Online-Kündigungsservice an.

Neben dem Ausbau des Commerce-Portfolios stärkte der Konzern im ersten Quartal 2018 den AdTech-Bereich unter anderem durch die Beteiligung an Kairion (100%). AdTech bildet die Basis für den automatisierten und individualisierten Ein- und Verkauf von Werbeflächen sowie deren Aussteuerung in Echtzeit. Die Beteiligungen und Aktivitäten in diesem Bereich werden im Segment Entertainment konsolidiert. Ziel ist es, ein Ökosystem führender Technologie-Anbieter und Plattformen aufzubauen, um Werbetreibenden, Agenturen und Publishern eine unabhängige Alternative zu globalen Playern zu bieten und so zusätzliche Umsätze zu generieren. Anhang, Ziffer 4 "Akquisitionen, Verkäufe und sonstige Transaktionen im Zusammenhang mit Tochterunternehmen", Seite 29 Anhang, Ziffer 11 "Ereignisse nach der Zwischenberichtsperiode", Seite 39

Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in dieser Quartalsmitteilung nicht genau zur angegebenen Summe addieren lassen und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Zahlen widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.

ERTRAGSLAGE DES KONZERNS

09 / ÜBERLEITUNGSRECHNUNG GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG in Mio Euro

Q1 2018
IFRS
Adjust
ments
Q1 2018
Adjusted
Umsatzerlöse 881 –/– 881
Gesamtkosten – 808 –83 –725
davon operative Kosten –689 –/– –689
davon Abschreibungen –51 -15 –36
Sonstige betriebliche Erträge 8 –/– 8
Betriebsergebnis (EBIT) 81 –83 164
Finanzergebnis –35 –11 –24
Ergebnis vor Steuern 46 –94 140
Ertragsteuern –16 26 –42
KONZERNERGEBNIS
FORTGEFÜHRTER AKTIVITÄTEN
30 –68 98
Den Anteilseignern der
ProSiebenSat.1 Media SE
zuzurechnendes Ergebnis 27 –66 931
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter 3 –2 4
Ergebnis vor Steuern 46 –94 140
Finanzergebnis –35 –11 –24
Betriebsergebnis (EBIT) 81 –83 164
Abschreibungen –51 –15 –36
davon Kaufpreisallokationen –12 –12 –/–
EBITDA 133 –68 2002

Die ProSiebenSat.1 Group verwendet mit dem adjusted net income (1) und dem adjusted EBITDA (2) auch sogenannte Non-IFRS-Kennzahlen. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2017 veröffentlichte ProSiebenSat.1 hierzu eine um bestimmte Einflüsse bereinigte vollständige Ergebnisrechnung. Diese Veröffentlichung berücksichtigt die Entwicklung in der Berichtspraxis zu Non-IFRS-Kennzahlen sowie die erhöhten regulatorischen Transparenzanforderungen in diesem Bereich.

Der Konzernumsatz der ProSiebenSat.1 Group belief sich im ersten Quartal 2018 auf 881 Mio Euro. Damit ist er trotz höherer Umsätze im Entertainment-Segment gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent oder 28 Mio Euro zurückgegangen. Einen negativen Effekt hatte die Umsatzentwicklung im Commerce-Segment; hier lagen die Erlöse aufgrund von Entkonsolidierungen im Travel-Bereich unter Vorjahr. Zudem wirkten sich Währungseffekte negativ auf die Umsatzentwicklung des Konzerns aus. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte lag der Umsatz leicht über Vorjahresniveau (+ 1%). Geschäftsentwicklung der Segmente, Seite 9

10 / GESAMTKOSTEN in Mio Euro

Umsatzkosten Vertriebskosten Verwaltungskosten Sonstige betriebliche Aufwendungen

11 / ÜBERLEITUNGSRECHNUNG OPERATIVE KOSTEN

in Mio Euro
Q1 2018 Q1 2017
Gesamtkosten 808 806
Zu bereinigende Aufwendungen 68 25
Abschreibungen1 51 54
Operative Kosten 689 727

1 Abschreibungen und Wertminderungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Die Gesamtkosten des Konzerns entwickelten sich mit 808 Mio Euro nahezu stabil (Vorjahr: 806 Mio Euro). Die operativen Kosten sind – unter anderem aufgrund von Konsolidierungseffekten – um 5 Prozent oder 39 Mio Euro auf 689 Mio Euro gesunken. Abb. 10 Abb. 11

Aufgrund geringerer operativer Kosten verzeichnete das adjusted EBITDA einen Anstieg um 7 Prozent oder 13 Mio Euro auf 200 Mio Euro. Die korrespondierende adjusted EBITDA-Marge verbesserte sich auf 22,7 Prozent (Vorjahr: 20,6%). Diese Entwicklung reflektiert vor allem einen positiven Margeneffekt bei den Werbeeinnahmen sowie höhere Distributionserlöse bei effizientem Kostenmanagement im Entertainment-Segment. Zudem ergab sich aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 ein positiver Effekt. Geschäftsentwicklung der Segmente, Seite 9

12 / ÄNDERUNGEN VON RECHNUNGSLEGUNGS-VORSCHRIFTEN

IFRS 16 ist erstmalig für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die ProSiebenSat.1 Group hat das Wahlrecht zur vorzeitigen Anwendung des Standards ausgeübt und IFRS 16 erstmalig nach dem modifizierten retrospektiven Ansatz zum 1. Januar 2018 angewendet. Von der Erstanwendung sind bei der ProSiebenSat.1 Group im Wesentlichen die bislang als Operating Leasing klassifizierten Leasingverträge betroffen. Weitere Informationen hierzu beinhalten der Geschäftsbericht 2017 ab Seite 258 sowie der vorliegende Anhang, Ziffer 2 "Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften", Seite 21.

Das Konzern-EBITDA lag mit 133 Mio Euro um 18 Prozent unter dem Vorjahr (Vorjahr: 163 Mio Euro) und ist gekennzeichnet durch Sondereffekte von insgesamt minus 68 Mio Euro (Vorjahr: – 25 Mio Euro). Die relevanten Sondereffekte setzen sich wie folgt zusammen Abb. 13 : Die Aufwendungen im Zuge von Reorganisationen betrugen 61 Mio Euro (Vorjahr: 16 Mio Euro). Hauptgrund hierfür sind Restrukturierungen aus der Umsetzung der Drei-Säulen-Strategie sowie die damit verbundene Bündelung von Ressourcen im Konzern, die im Segment Entertainment abgebildet werden. Aus M&A-Projekten folgten zudem Kosten von 4 Mio Euro (Vorjahr: 4 Mio Euro), die im Wesentlichen auf das Segment Entertainment entfallen. Die sonstigen EBITDA-Effekte betrugen minus 3 Mio Euro (Vorjahr: –5 Mio Euro) und beinhalten unter anderem Bewertungseffekte auf die anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich (Group Share Plan) von minus 2 Mio Euro (Vorjahr: –4 Mio Euro). Anhang, Ziffer 7 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen", Seite 35

13 / ÜBERLEITUNGSRECHNUNG ADJUSTED EBITDA

in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Ergebnis vor Steuern 46 98
Finanzergebnis –35 –11
Betriebsergebnis (EBIT) 81 109
Abschreibungen1 –51 –54
davon Kaufpreisallokationen –12 –14
EBITDA 133 163
Sondereffekte (saldiert) 2 –68 –25
Adjusted EBITDA 200 188

1 Abschreibungen und Wertminderungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

2 Differenz aus zu bereinigenden Aufwendungen in Höhe von 68 Mio Euro

(Vorjahr: 25 Mio Euro) und Erträgen von 0 Mio Euro (Vorjahr: 0 Mio Euro).

Das Finanzergebnis betrug minus 35 Mio Euro (Vorjahr: – 11 Mio Euro) und ist durch gegenläufige Entwicklungen im sonstigen Finanzergebnis geprägt. Das sonstige Finanzergebnis belief sich auf minus 10 Mio Euro (Vorjahr: 13 Mio Euro) und beinhaltet für das erste Quartal 2018 Wertberichtigungen und Wertaufholungen auf finanzielle Vermögenswerte von saldiert minus 9 Mio Euro (Vorjahr: 14 Mio Euro). Der größte Einzeleffekt war die Wertberichtigung der Anteile an Vitafy (4 Mio Euro). Im Vorjahr betrugen die Wertberichtigungen auf Finanzbeteiligungen minus 2 Mio Euro. Zudem ergaben sich im ersten Quartal 2018 höhere Bewertungsänderungen von Put-Optionsverbindlichkeiten; sie betrugen minus 9 Mio Euro (Vorjahr: 6 Mio Euro). Während sich das sonstige Finanzergebnis aus den genannten Gründen verschlechtert hat, war das Zinsergebnis mit minus 23 Mio Euro (Vorjahr: – 22 Mio Euro) nahezu stabil. Das Ergebnis aus at-Equity bewerteten Anteilen betrug wie im Vorjahr minus 2 Mio Euro (Vorjahr: – 2 Mio Euro). Änderungen im Konsolidierungskreis, Seite 6

Aus den beschriebenen Entwicklungen resultiert ein Vorsteuerergebnis von 46 Mio Euro. Dies ist ein Rückgang von 53 Prozent oder 52 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Ertragsteueraufwand betrug 16 Mio Euro (Vorjahr: 31 Mio Euro) bei einer Steuerquote von 34,5 Prozent (Vorjahr: 32%). Das Konzernergebnis fortgeführter Aktivitäten ist um 55 Prozent auf 30 Mio Euro zurückgegangen (Vorjahr: 67 Mio Euro), das Konzernergebnis abzüglich des Ergebnisanteils anderer Gesellschafter fortgeführter Aktivitäten sank auf 27 Mio Euro (Vorjahr: 64 Mio Euro). Anhang, Ziffer 5 "Ertragsteuern", Seite 34

Sondereffekte können die operative Geschäftsentwicklung beeinflussen oder gar überlagern; daher bieten um derartige Effekte bereinigte Kennzahlen Zusatzinformationen zur Beurteilung der operativen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss (adjusted net income) ist um 6 Prozent gewachsen und betrug 93 Mio Euro (Vorjahr: 88 Mio Euro). Das unverwässerte bereinigte Ergebnis je Aktie ist um 6 Prozent auf 0,41 Euro gestiegen (Vorjahr: 0,39 Euro). Zu den bereinigten Sondereffekten zählen neben den im sonstigen Finanzergebnis erfassten Bewertungseffekten auf Finanzbeteiligungen, Put-Optionen und Earn-out-Verbindlichkeiten auch Aufwendungen im Zuge von Reorganisationen sowie Bewertungseffekte auf die Group-Share-Pläne; die Überleitungsrechnung stellt sich wie folgt dar: Abb. 14 Anhang, Ziffer 6 "Ergebnis je Aktie", Seite 34

14 / ÜBERLEITUNGSRECHNUNG BEREINIGTER KONZERNÜBERSCHUSS (ADJUSTED NET INCOME) in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Konzernergebnis abzüglich Ergebnisanteil
anderer Gesellschafter
27 64
Sonstige EBITDA adjustments 68 25
Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen1 11 15
Wertberichtigungen auf sonstige
Finanzbeteiligungen
6 2
Put-Optionen/Earn Outs 6 –7
Bewertungseffekte aus Finanzderivaten 0 –1
Neueinschätzung steuerlicher Risiken 6 3
Sonstige Effekte –2 –1
Steuereffekte –26 –9
Minderheiten –2 –2
Bereinigter Konzernüberschuss 93 88

1Inkl. Effekte auf assoziierte Unternehmen, die nach der at-Equity-Methode konsolidiert werden.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER SEGMENTE

15 / ANTEIL AM KONZERNUMSATZ NACH

SEGMENTEN in Prozent, Vorjahreswerte 2017 in Klammern

16 / ADJUSTED EBITDA NACH SEGMENTEN in Mio Euro

Q1 2017 Q1 2018

Segment Entertainment

Der Außenumsatz des Segments Entertainment ist um 2 Prozent gestiegen und belief sich im ersten Quartal 2018 auf 624 Mio Euro (Vorjahr: 612 Mio Euro). Das Umsatzwachstum ist durch verschiedene Effekte geprägt und reflektiert zum einen die gestiegenen TV-Werbeeinnahmen im Kernmarkt Deutschland sowie in Österreich. Insgesamt entwickelten sich die Erlöse aus dem Werbegeschäft stabil auf Vorjahresniveau. Zum anderen sind die Distributionserlöse gestiegen. Auch das AdTech-Portfolio verzeichnete einen positiven Wachstumsbeitrag. Anhang, Ziffer 3 "Segmentberichterstattung", Seite 27

Das adjusted EBITDA verzeichnete eine Zunahme von 15 Prozent bzw. 24 Mio Euro auf 183 Mio Euro. Ein positiver Margeneffekt bei den Werbeeinnahmen sowie höhere Distributionserlöse bei effizientem Kostenmanagement wirkten sich positiv auf die Ergebnisentwicklung aus; zudem ergab sich aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 ein positiver Effekt. Vor diesem Hintergrund verbesserte sich auch die adjusted EBITDA-Marge auf 28,6 Prozent (Vorjahr: 25,3%). Das EBITDA hat sich infolge von Sondereffekten hingegen verringert und belief sich auf 117 Mio Euro (Vorjahr 138 Mio Euro). Sonderaufwendungen ergaben sich im ersten Quartal 2018 im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen. Ertragslage des Konzerns, Seite 7

17 / KENNZAHLEN SEGMENT ENTERTAINMENT in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Segment-Umsatzerlöse 642 628
Außenumsatz 624 612
Innenumsatz 18 15
EBITDA 117 138
Adjusted EBITDA 183 159
Adjusted EBITDA-Marge1
(in %)
28,6 25,3

1 Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

Segment Content Production & Global Sales

Das Segment Content Production & Global Sales verzeichnete im ersten Quartal 2018 einen Rückgang des Außenumsatzes um 13 Prozent auf 97 Mio Euro (Vorjahr: 112 Mio Euro). Ursache hierfür sind zum einen Währungseffekte, die den Umsatz des US-amerikanischen Portfolios negativ beeinflussten. Zum anderen führte ein weiterhin herausforderndes Umfeld im US-Produktionsmarkt zu einem rückläufigen Segmentumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Positiv entwickelte sich hingegen das globale Vertriebsgeschäft; hier wirkte sich die Erstkonsolidierung des US-amerikanischen Filmvertriebs Gravitas Ventures seit November 2017 positiv aus. Anhang, Ziffer 3 "Segmentberichterstattung", Seite 27

Das adjusted EBITDA lag mit 4 Mio Euro auf Vorjahresniveau; die korrespondierende adjusted EBITDA-Marge betrug 3,7 Prozent (Vorjahr: 3,3%). Aufgrund gesunkener M&A-Kosten verzeichnete das EBITDA einen Anstieg um 2 Mio Euro und belief sich ebenfalls auf 4 Mio Euro.

18 / KENNZAHLEN SEGMENT CONTENT PRODUCTION & GLOBAL SALES in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Segment-Umsatzerlöse 110 133
Außenumsatz 97 112
Innenumsatz 12 21
EBITDA 4 2
Adjusted EBITDA 4 4
Adjusted EBITDA-Marge1
(in %)
3,7 3,3

1 Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

Segment Commerce

Der externe Umsatz im Segment Commerce entwickelte sich im ersten Quartal 2018 rückläufig (-14%) und belief sich auf 159 Mio Euro (Vorjahr: 185 Mio Euro). Die Umsatzentwicklung spiegelt insbesondere die Entkonsolidierung des Online-Reisebüros Etraveli im dritten Quartal 2017 sowie die Veräußerung von COMVEL im vierten Quartal 2017 wider. Positiv wirkte sich hingegen – wenn auch in deutlich geringerem Umfang – die Erstkonsolidierung von Jochen Schweizer aus. Einen hohen Beitrag zum organischen Wachstum lieferten außerdem unter anderem die Lifestyle-Commerce-Unternehmen Flaconi und Amorelie sowie die Online-Dating-Plattformen Parship und ElitePartner. Anhang, Ziffer 3 "Segmentberichterstattung", Seite 27

Das adjusted EBITDA verringerte sich auf 13 Mio Euro (Vorjahr: 25 Mio Euro); die adjusted EBITDA-Marge betrug 8,2 Prozent (Vorjahr: 13,2%). Das EBITDA verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um 46 Prozent bzw. 10 Mio Euro auf 12 Mio Euro. Ursache für die Ergebnisentwicklung sind neben der Entkonsolidierung von Etraveli auch höhere Kosten.

19 / KENNZAHLEN SEGMENT COMMERCE in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Segment-Umsatzerlöse 159 186
Außenumsatz 159 185
Innenumsatz 0 0
EBITDA 12 23
Adjusted EBITDA 13 25
Adjusted EBITDA-Marge1
(in %)
8,2 13,2

1 Auf Basis der Segment-Umsatzerlöse.

FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES KONZERNS

Fremdkapitalausstattung und Finanzierungsstruktur

Die ProSiebenSat.1 Group nutzt verschiedene Finanzierungsinstrumente und verfolgt ein aktives Finanzmanagement. Das Fremdkapital hatte zum 31. März 2018 einen Anteil von 81 Prozent an der Bilanzsumme (31. Dezember 2017: 81%). Der Großteil entfällt auf lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten; zum 31. März 2018 waren es 3.183 Mio Euro bzw. 59 Prozent (31. Dezember 2017: 60%).

Der Konzern beobachtet und bewertet laufend die Entwicklungen an den Geld- und Kapitalmärkten. Im März 2018 hat ProSiebenSat.1 die Laufzeiten des syndizierten endfälligen Darlehens (Term Loan) sowie der syndizierten revolvierenden Kreditfazilität (RCF) jeweils um ein Jahr verlängert. Abb. 20 Weiterführende Informationen zu den Finanzierungsinstrumenten finden sich im Geschäftsbericht 2017 auf den Seiten 142– 143

20 / FREMDFINANZIERUNGSINSTRUMENTE UND LAUFZEITEN ZUM 31. MÄRZ 2018 in Mio Euro

1 Nicht in Anspruch genommen.

Die Kreditvereinbarung und die Anleihe der ProSiebenSat.1 Group werden von den Rating-Agenturen nicht zur Bonitätsbeurteilung herangezogen. Daher entfallen Aussagen an dieser Stelle hierzu.

Die Verzinsung des Term Loan und des RCF erfolgt variabel zu Euribor-Geldmarktkonditionen zuzüglich einer Kreditmarge. Um sich gegen marktbedingte Zinssatzveränderungen abzusichern, setzt der Konzern derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps und Zinsoptionen ein. Der Festzinsanteil lag zum 31. März 2018 bei ca. 98 Prozent bezogen auf das gesamte langfristige Finanzierungsportfolio (31. Dezember 2017: ca. 98%; 31. März 2017: 98%). Der durchschnittliche Festzinssatz der Zinsswaps belief sich zum 31. März 2018 auf 1,9 Prozent per annum. Die durchschnittliche Zinsobergrenze der Zinscaps betrug 0,0 Prozent per annum. Vermögens- und Kapitalstrukturanalyse, Seite 12

Die Netto-Finanzverschuldung ist zum 31. März 2018 gesunken und belief sich auf 1.620 Mio Euro (31. Dezember 2017: 1.632 Mio Euro; 31. März 2017: 1.889 Mio Euro). Der Verschuldungsgrad lag damit am unteren Ende des Zielkorridors: Der Faktor betrug 1,5 (31. Dezember 2017: 1,6; 31. März 2017: 1,8). Abb. 21 Abb. 22 Liquiditäts- und Investitionsanalyse, Seite 11

In der Definition der Netto-Finanzverschuldung von ProSiebenSat.1 sind zum 31. März 2018 keine Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 in Höhe von 167 Mio Euro enthalten.

21 / NETTO-FINANZVERSCHULDUNG1 in Mio Euro

22 / VERSCHULDUNGSGRAD (LEVERAGE-FAKTOR)1

1 Nach Umgliederung der liquiden Mittel der aufgrund der Portfoliobereinigung zur Veräußerung stehenden Gesellschaften. Die Netto-Finanzverschuldung ist definiert als Saldo aus Finanzverbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel und bestimmter kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte. Aus ihr leitet sich der Verschuldungsgrad (Leverage-Faktor) ab; dazu wird die Netto-Finanzverschuldung in Relation zum bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate (LTM adjusted EBITDA) gesetzt.

Der Verschuldungsgrad (Leverage-Faktor) ist eine zentrale Steuerungsgröße der konzernweiten Finanz- und Investitionsplanung und spiegelt das Verhältnis der Netto-Verschuldung zum adjusted EBITDA der letzten zwölf Monate wider (LTM adjusted EBITDA). Ziel ist ein Faktor zwischen 1,5 und 2,5 bezogen auf das jeweilige Jahresende; unterjährige Schwankungen können zu einer kurzfristigen Überschreitung des Zielkorridors führen.

Liquiditäts– und Investitionsanalyse

23 / KAPITALFLUSSRECHNUNG in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Ergebnis fortgeführter Aktivitäten 30 67
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
fortgeführter Aktivitäten
341 303
Cashflow aus Investitionstätigkeit
fortgeführter Aktivitäten
–285 –320
Free Cashflow fortgeführter Aktivitäten 56 –17
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
fortgeführter Aktivitäten
–32 43
Wechselkursbedingte Änderungen des
Finanzmittelbestandes
–8 –2
Veränderung der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
17 24
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
zum Periodenanfang
1.5591 1.271
Zur Veräußerung stehende Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente
13 –/–
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
zum Periodenende2
1.562 1.296

1 Enthält die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der zur Veräußerung gehaltenen Gesellschaften.

2 Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds entspricht den flüssigen Mitteln der Bilanz zum jeweiligen Bilanzstichtag.

Die ProSiebenSat.1 Group erzielte im ersten Quartal 2018 einen Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 341 Mio Euro (Vorjahr: 303 Mio Euro). Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Entwicklung des Working Capitals. Hauptursachen hierfür sind ein höherer Abbau der Forderungsbestände sowie Veränderungen in den Verbindlichkeiten. Zudem wirkten sich geringere Steuerzahlungen positiv auf den operativen Cashflow aus.

24 / INVESTITIONEN NACH SEGMENTEN1

in Prozent, Vorjahreswerte in Klammern

1 Investitionen nach Segmenten vor M&A-Aktivitäten.

Aus der Investitionstätigkeit ergab sich für das erste Quartal 2018 ein Mittelabfluss von minus 285 Mio Euro (Vorjahr: -320 Mio Euro); dies ist ein Rückgang von 11 Prozent. Der Investitionscashflow ist durch folgende Entwicklungen gekennzeichnet:

  • _ Der Mittelabfluss für Zugänge zum Konsolidierungskreis belief sich auf 25 Mio Euro (Vorjahr: 36 Mio Euro). Im ersten Quartal 2018 sind Kaufpreiszahlungen für den Online-Kündigungsservice Aboalarm und den E-Commerce-Vermarkter Kairion sowie nachgelagerte Kaufpreiszahlungen für die US-Produktionsunternehmen Fabrik und Kinetic enthalten. Der Vorjahreswert beinhaltet insbesondere die Kaufpreiszahlung für die Akquisition der österreichischen Sendergruppe ATV in Höhe von 28 Mio Euro.
  • _ Der Mittelabfluss für den Erwerb von Programmrechten betrug 227 Mio Euro. Das entspricht einem Rückgang von 9 Prozent oder 24 Mio Euro. Die Programminvestitionen entfielen erneut auf das Segment Entertainment; sie verteilten sich zu 55 Prozent auf Lizenzprogramme (Vorjahr: 61%) und zu 44 Prozent auf Auftragsproduktionen (Vorjahr: 38%).
  • _ Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 8 Mio Euro und lagen damit auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 8 Mio Euro). Der Großteil entfiel mit 86 Prozent auf das Segment Entertainment (Vorjahr: 67%) und betraf technische Anlagen sowie Mietereinbauten am Standort Unterföhring. Insgesamt flossen im ersten Quartal 2018 in sonstige immaterielle Vermögenswerte 26 Mio Euro ab (+15% oder 3 Mio Euro ggü. Vorjahr). Der Konzern investierte vor allem im Segment Entertainment in sonstige immaterielle Vermögenswerte (2018: 67%, Vorjahr: 77%).

Der Free Cashflow für das erste Quartal 2018 hat sich um 73 Mio Euro auf 56 Mio Euro erhöht. Hauptursachen für den Anstieg sind die Entwicklung des Working Capitals, geringere Investitionen in das Programmvermögen sowie ein im Vergleich zum Vorjahr geringerer Zahlungsmittelabfluss für Zugänge zum Konsolidierungskreis. Der Free Cashflow vor M&A-Maßnahmen ist vor diesem Hintergrund ebenfalls deutlich gestiegen, er betrug 87 Mio Euro (Vorjahr: 30 Mio Euro). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf minus 32 Mio Euro und ist durch gegenläufige Effekte geprägt: Zu einem Mittelabfluss in Höhe von 21 Mio Euro führte die Kaufpreiszahlung für weitere Anteile an der bereits beherrschten Sonoma Internet GmbH. Die Zahlungen für Leasingverbindlichkeiten sind um 7 Mio Euro auf 10 Mio Euro gestiegen; diese Entwicklung ist auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 und der damit verbundenen Änderung der Klassifizierung von Leasingzahlungen zurückzuführen. Für das Vorjahr weist der Konzern einen Mittelzufluss von 43 Mio Euro aus. Anfang 2017 hat der Konzern mit der TF1 Group und Mediaset zwei Partner für Studio71 aufgenommen und hierdurch einen Mittelzufluss von 52 Mio Euro realisiert. Anhang, Ziffer 2 "Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften", Seite 21

Aus den beschriebenen Zahlungsströmen resultierte ein Anstieg der liquiden Mittel gegenüber dem Vorjahresstichtag um 21 Prozent bzw. 267 Mio Euro auf 1.562 Mio Euro. Der Konzern verfügt damit über eine komfortable Liquiditätsausstattung. Abb. 25

Vermögens- und Kapitalstrukturanalyse

Mit einer Eigenkapitalquote von 19 Prozent verfügt die ProSiebenSat.1 Group über eine unverändert solide Vermögens- und Kapitalstruktur (31. Dezember 2017: 19%). Die Bilanzsumme belief sich zum 31. März 2018 auf 6.619 Mio Euro (+1% oder 50 Mio Euro). Die wesentlichen Bilanzpositionen werden nachfolgend beschrieben: Abb. 26

Gemäß IFRS 5 werden aufgrund von Portfolioanpassungen zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden separat in der Bilanz ausgewiesen.

25 / VERÄNDERUNG DER ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE in Mio Euro

_ Kurz- und langfristige Aktiva: Die Geschäfts- oder Firmenwerte betrugen 1.839 Mio Euro (31. Dezember 2017: 1.831 Mio Euro); ihr Anteil an der Bilanzsumme lag unverändert bei 28 Prozent. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich ebenfalls stabil und beliefen sich auf 749 Mio Euro (31. Dezember 2017: 745 Mio Euro). Der Wert ist geprägt durch die Erstkonsolidierungen der Kairion GmbH und Aboalarm GmbH. Die Sachanlagen sind hingegen deutlich gestiegen. Sie verzeichneten eine Zunahme um 48 Prozent bzw. 98 Mio Euro auf 303 Mio Euro. Ursache hierfür ist die Aktivierung von geleasten Sachanlagen aufgrund der seit Januar 2018 erstmaligen Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16.

Die langfristigen sonstigen finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerte verringerten sich um 4 Prozent auf 171 Mio Euro (31. Dezember 2017: 179 Mio Euro). Der Rückgang ist primär auf Bewertungseffekte aus Fremdwährungssicherungsinstrumenten zurückzuführen, die teilweise durch neue Media-for-Equityund Fondsbeteiligungen kompensiert wurden. Die kurzfristigen sonstigen finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerte lagen bei 108 Mio Euro (31. Dezember 2017: 105 Mio Euro). Während die sonstigen finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerte insgesamt gestiegen sind, reduzierten sich die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 14 Prozent bzw. 69 Mio Euro auf 432 Mio Euro.

Das Programmvermögen zählt neben den Geschäfts- oder Firmenwerten zu den wichtigsten Aktivposten von ProSiebenSat.1 und setzt sich aus lang- und kurzfristigen Programmvermögenswerten zusammen. Es hatte unverändert einem Anteil von 18 Prozent an der Bilanzsumme (31. Dezember 2017: 18%) und betrug 1.183 Mio Euro (31. Dezember 2017: 1.198 Mio Euro).

Die liquiden Mittel entwickelten sich gegenüber dem Jahresende stabil. Sie beliefen sich auf 1.562 Mio Euro (Vorjahr: 1.552 Mio Euro) und spiegeln die Entwicklung der Cashflows wider.

  • _ Eigenkapital: Die Eigenkapitalquote betrug 19 Prozent (31. Dezember 2017: 19%), bei einem Eigenkapital von 1.225 Mio Euro (Vorjahr: 1.252 Mio Euro). Diese Entwicklung beruht auf dem Rückgang von erfolgsneutral erfassten Effekten aus Sicherungsgeschäften bei Fremdwährungen; das positive Konzernergebnis hat hingegen die Eigenkapitalbasis gestärkt.
  • _ Kurz- und langfristige Passiva: Das Fremdkapital hat sich im Vergleich zum Bilanzstichtag 2017 um 1 Prozent auf 5.394 Mio Euro erhöht (31. Dezember 2017: 5.317 Mio Euro). Hauptgrund für den Anstieg ist die Erhöhung der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen um 54 Mio Euro auf 161 Mio Euro (31. Dezember 2017: 107 Mio Euro). Ursache hierfür sind Restrukturierungen aus der Umsetzung der Drei-Säulen-Strategie sowie die damit verbundene Bündelung von Ressourcen im Konzern, die im Segment Entertainment abgebildet werden. Der Anstieg der Leasingverbindlichkeiten aufgrund der erstmaligen IFRS 16-Anwendung wird durch gesunkene Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen kompensiert. Die Summe der im Fremdkapital ausgewiesenen lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten belief sich auf 3.183 Mio Euro (31. Dezember 2017: 3.185 Mio Euro).

26 / BILANZSTRUKTUR in Prozent

Langfristige Aktiva Kurzfristige Aktiva Eigenkapital Langfristige Passiva Kurzfristige Passiva

RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Nach unserer Einschätzung sind derzeit keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in Wechselwirkung mit anderen Risiken zu einer maßgeblichen bzw. dauerhaften Beeinträchtigung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage führen könnten. Die identifizierten Risiken haben keinen bestandsgefährdenden Charakter, auch in die Zukunft gerichtet. Die Gesamtrisikolage ist unverändert begrenzt, wenngleich sich im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum 31. Dezember 2017 bei einem Risiko eine Änderung ergeben hat. Vor diesem Hintergrund hat sich die Gesamtrisikolage des Konzerns gegenüber dem Jahresende 2017 nicht grundlegend verändert. Dies gilt auch für die Chancensituation.

Allgemeine Compliance: Die zielgruppenspezifische Werbung im Internet, auf mobilen Apps und im HbbTV beruht auf Tracking-Technologien und rechtlichen Rahmenbedingungen, die durch die am 25. Mai 2018 inkrafttretende Datenschutzgrundverordnung beeinträchtigt werden können. Die Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung werden insbesondere vor dem Hintergrund von Ankündigungen seitens Google im März 2018 und einem angekündigten Statement der Datenschutzkonferenz für 2018 hinsichtlich der Frage noch kontrovers diskutiert, inwieweit für die durch Tracking-Technologien stattfindende Profilierung eine explizite Einwilligung des Nutzers eingeholt und wie diese gestaltet werden muss. ProSiebenSat.1 hat jedoch frühzeitig risikomindernde Maßnahmen ergriffen.

Im März 2018 haben wir unsere Log-in-Allianz netID gegründet, um die Infrastruktur für ein möglicherweise erweitertes Einwilligungsmanagement nach Maßgabe der Datenschutzgrundverordnung, aber auch nach Maßgabe einer künftigen ePrivacy-Verordnung für zielgruppenspezifische Werbung zu schaffen. Weiterhin beobachten wir die aktuellen Entwicklungen insbesondere zur Datenschutzgrundverordnung genau und bereiten uns darauf vor, um auf erwartete und unerwartete Rahmenbedingungen umgehend optimal reagieren zu können um damit das finanzielle Risiko zu minimieren. Dennoch können wir erhebliche negative Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns in diesem Zusammenhang nicht vollständig ausschließen. Wir halten den Eintritt des Compliance-Risikos nun für möglich (vorher: unwahrscheinlich) und stufen das Risiko als leicht erhöht ein. Das Gesamtrisiko bewerten wir weiterhin als ein mittleres Risiko.

Die als wesentlich identifizierten Risiken und Chancen werden im Geschäftsbericht 2017 ab Seite 162 beschrieben; dort werden auch die organisatorischen Voraussetzungen für das Risiko- und Chancenmanagement erläutert. Der Geschäftsbericht wurde am 15. März 2018 veröffentlicht und ist unter http://www.prosiebensat1.com/investor-relations/ publikationen/ergebnisse abrufbar.

PROGNOSEBERICHT

KÜNFTIGE WIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENSPEZIFISCHE RAHMEN-BEDINGUNGEN

Für den weiteren Jahresverlauf 2018 rechnen die führenden deutschen Forschungsinstitute damit, dass sich der robuste Aufwärtstrend für die deutsche Konjunktur weiter fortsetzt. Die Wirtschaftsforschungsinstitute der Gemeinschaftsdiagnose gehen von einem Wachstum des BIP von 2,2 Prozent aus (zuvor: 2,2%); die Wachstumserwartungen für den privaten Konsum liegen bei 1,1 Prozent. Der Umsatz im Einzelhandel soll nominal um 2,0 Prozent steigen (Handelsverband Deutschland, HDE). Für das Jahr 2019 sind die prognostizierten Zuwachsraten ähnlich hoch. Für den Euroraum erwartet der internationale Währungsfonds (IWF) im Jahr 2018 ein Wachstum von 2,4 Prozent (Vorjahr: 2,3%), die Weltwirtschaft dürfte um 3,9 Prozent expandieren (Vorjahr: 3,8%). Allerdings sehen die Institute auch erhebliche Prognoserisiken, vor allem im außenwirtschaftlichen Raum. Entwicklung von Konjunktur und Werbemarkt, Seite 5

Der deutsche Netto-TV-Werbemarkt konnte im Jahr 2017 weniger von den positiven makroökonomischen Daten profitieren. Ursache waren branchenspezifische Entwicklungen, deren Dauer und Wirkungskraft sich bisher noch nicht abschließend beurteilen lassen. Die Abschwächung betraf jedoch nicht nur den deutschen TV-Werbemarkt, sondern den gesamten europäischen Werbemarkt. Vor diesem Hintergrund prognostizieren die Research-Institute nun für das Sportjahr 2018 ein TV-Netto-Marktwachstum zwischen 1,0 Prozent und 3,5 Prozent (WARC: 3,5%, ZenithOptimedia: 2,8%, Magna Global: 1,0%). Für das Jahr 2018 gehen die Institute von einem Netto-Wachstum des deutschen Gesamtwerbemarkts zwischen 1,7 Prozent und 2,3 Prozent aus (WARC: 2,3%, ZenithOptimedia: +2,3%, Magna Global: 1,7%). InStream-Videowerbung dürfte sich dynamisch entwickeln und das Wachstum des

27 / ERWARTETE ENTWICKLUNG DES BIP, DES PRIVATEN KONSUMS SOWIE DES NETTO-GESAMTWERBEMARKTS IN DEN FÜR PROSIEBENSAT.1 WICHTIGEN LÄNDERN in Prozent, Veränderung gegenüber Vorjahr

2018 2019

Quellen: D: Gemeinschaftsdiagnose, Frühjahr 2018. / AT: European Commission, European Economic Forecast, Herbst 2017. CH: SECO, Expertengruppe Konjunkturprognose des Bundes, März 2018.

1 ZenithOptimedia, Advertising Expenditure Forecast März 2018, Zahlen auf Netto-Basis angepasst, dennoch methodische Unterschiede zwischen den Ländern und Quellen.

Online-Werbemarkts treiben. Die Research-Institute rechnen mit einem Netto-Wachstum des Online-Werbemarkts in Deutschland von rund sieben Prozent (WARC: 6,1%, ZenithOptimedia: 8,0%, Magna Global: 8,7%). Entwicklung von Konjunktur und Werbemarkt, Seite 5

UNTERNEHMENSAUSBLICK

Für das Gesamtjahr bestätigt ProSiebenSat.1 seine Finanzziele, die der Konzern am 22. Februar 2018 im Rahmen der Bilanzpressekonferenz sowie am 15. März 2018 im Geschäftsbericht 2017 veröffentlicht hat: Das Unternehmen geht unverändert davon aus, den Konzernumsatz 2018 im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Die operative Marge bezogen auf das adjusted EBITDA soll im mittleren 20-Prozentbereich und damit auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Im zweiten und dritten Quartal 2018 rechnet die ProSiebenSat.1 Group mit einem Rückgang des adjusted EBITDA im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal sowie einem ausgleichenden positiven Ergebniseffekt im vierten Quartal. Diese erwartete Entwicklung spiegelt im Wesentlichen Konsolidierungseffekte aus Transaktionen seit Anfang 2017 sowie eine abweichende Saisonalität der Programmkosten wider. Für den bereinigten Konzernjahresüberschuss im Gesamtjahr geht ProSiebenSat.1 weiter von einer Konversionsrate des adjusted EBITDA zum bereinigten Konzernüberschuss von etwa 50 Prozent aus. Zusätzliche Beiträge durch Akquisitionen, die in diesem Jahr gegebenenfalls erfolgen, sind in diesem Finanzausblick noch nicht berücksichtigt.

Ausführliche Erläuterungen zur Prognose sowie die erwarteten Konzern- und Segment-Kennzahlen hat das Unternehmen im Geschäftsbericht 2017 auf den Seiten 168 und 169 veröffentlicht.

28 / VORAUSSCHAUENDE AUSSAGEN

Prognosen basieren auf aktuellen Einschätzungen zukünftiger Entwicklungen. Wir stützen uns dabei auf unsere Budgetplanung sowie umfassende Markt- und Wettbewerbsanalysen. Die prognostizierten Werte werden in Übereinstimmung mit den im Abschluss angewendeten Rechnungslegungsgrundsätzen und in Konsistenz mit den im Lagebericht beschriebenen Bereinigungen ermittelt. Prognosen sind naturgemäß jedoch mit gewissen Unsicherheiten verbunden, die zu positiven oder negativen Planabweichungen führen können. Sollten Unwägbarkeiten eintreten oder die den vorausschauenden Aussagen zugrundeliegenden Prämissen nicht weiter zutreffen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den getroffenen Aussagen oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Entwicklungen, die diese Prognose belasten könnten, sind zum Beispiel eine geringere Konjunkturdynamik als zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts erwartet. Diese und weitere Faktoren werden ausführlich im Risiko- und Chancenbericht erläutert. Dort berichten wir auch über zusätzliche Wachstumspotenziale; Chancen, die wir bislang nicht bzw. nicht vollumfänglich budgetiert haben, könnten sich etwa aus unternehmensstrategischen Entscheidungen ergeben. Risikopotenziale werden systematisch und regelmäßig im Rahmen des konzernweiten Risikomanagementprozesses erfasst. Wesentliche Ereignisse nach dem Ende der Berichtsperiode werden im Anhang, Ziffer 11 "Ereignisse nach der Zwischenberichtsperiode, Seite 39 erläutert. Veröffentlichungstermin der Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2018 ist der 9. Mai 2018.

B / KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS

GEWINN– UND VERLUSTRECHNUNG

29 / GEWINN-UND VERLUSTRECHNUNG DER PROSIEBENSAT.1 GROUP in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN
1. Umsatzerlöse 881 910
2. Umsatzkosten – 490 – 522
3. Bruttoergebnis vom Umsatz 392 388
4. Vertriebskosten – 119 – 142
5. Verwaltungskosten – 196 – 141
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen – 3 – 2
7. Sonstige betriebliche Erträge 8 5
8. Betriebsergebnis 81 109
9. Zinsen und ähnliche Erträge 1 0
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 23 – 22
11. Zinsergebnis – 23 – 22
12. Ergebnis aus at-Equity bewerteten Anteilen – 2 – 2
13. Sonstiges Finanzergebnis – 10 13
14. Finanzergebnis –35 –11
15. Ergebnis vor Steuern 46 98
16. Ertragsteuern – 16 -31
KONZERNERGEBNIS FORTGEFÜHRTER AKTIVITÄTEN 30 67
Den Anteilseignern der ProSiebenSat.1 Media SE zuzurechnendes Ergebnis 27 64
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter 3 2
in Euro
Ergebnis je Aktie fortgeführter Aktivitäten
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,12 0,28
Verwässertes Ergebnis je Aktie 0,11 0,28

GESAMTERGEBNISRECHNUNG

30 / GESAMTERGEBNISRECHNUNG DER PROSIEBENSAT.1 GROUP in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Konzernergebnis 30 67
Zukünftig erfolgswirksam umzugliedernde Posten
Unterschiedsbetrag aus Währungsumrechnung – 11 – 6
Bewertung von Cashflow Hedges – 56 – 38
Latente Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Wertänderungen 16 11
Sonstige im Eigenkapital erfasste Ergebnisse –51 –33
Konzern-Gesamtergebnis –21 33
Den Anteilseignern der ProSiebenSat.1 Media SE zuzurechnendes Gesamtergebnis – 24 31
Gesamtergebnisanteil anderer Gesellschafter 3 2

31 / BILANZ DER PROSIEBENSAT.1 GROUP in Mio Euro

31.03.2018 31.12.2017
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Geschäfts- oder Firmenwerte 1.839 1.831
II. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 749 745
III. Sachanlagen 303 205
IV. At-Equity bewertete Anteile 97 108
V. Langfristige finanzielle Vermögenswerte 168 175
VI. Programmvermögen 1.026 1.021
VII. Übrige Forderungen und Vermögenswerte 3 4
VIII. Latente Ertragsteueransprüche 43 34
4.228 4.123
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Programmvermögen 156 177
II. Vorräte 37 39
III. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 42 52
IV. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 432 501
V. Steuererstattungsansprüche aus Ertragsteuern 61 41
VI. Übrige Forderungen und Vermögenswerte 66 53
VII. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.562 1.552
VIII. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 34 32
2.391 2.446
Bilanzsumme 6.619 6.569
31.03.2018 31.12.2017
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 233 233
II. Kapitalrücklage 1.056 1.055
III. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 102 79
IV. Eigene Anteile – 13 – 13
V. Kumuliertes übriges Eigenkapital – 67 – 16
VI. Sonstiges Eigenkapital – 114 – 113
Den Anteilseignern der ProSiebenSat.1 Media SE zustehendes Eigenkapital 1.196 1.225
VII. Anteile anderer Gesellschafter 30 26
1.225 1.252
B. Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen
I. Finanzverbindlichkeiten 3.178 3.180
II. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 547 473
III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 44 50
IV. Übrige Verbindlichkeiten 9 7
V. Rückstellungen für Pensionen 29 27
VI. Sonstige Rückstellungen 50 46
VII. Latente Ertragsteuerschulden 246 253
4.102 4.036
C. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen
I. Finanzverbindlichkeiten 5 4
II. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 182 145
III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 497 541
IV. Übrige Verbindlichkeiten 317 357
V. Steuerrückstellungen 109 120
VI. Sonstige Rückstellungen 161 107
VII. Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 22 6
1.292 1.281
Bilanzsumme 6.619 6.569

KAPITALFLUSSRECHNUNG

32 / KAPITALFLUSSRECHNUNG DER PROSIEBENSAT.1 GROUP in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Konzernergebnis fortgeführter Aktivitäten 30 67
Ertragsteuern 16 31
Finanzergebnis 35 11
Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 51 54
Abschreibungen/Wertaufholungen auf Programmvermögen 240 262
Veränderung der Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen 64 3
Ergebnis aus dem Verkauf von Vermögenswerten – 2 – 1
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1 1
Veränderung Working Capital – 43 – 69
Erhaltene Dividende 6 7
Gezahlte Steuern – 47 – 51
Gezahlte Zinsen – 11 – 11
Erhaltene Zinsen 0 0
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit fortgeführter Aktivitäten 341 303
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen, sonstigen immateriellen und anderen
langfristigen Vermögenswerten
12 0
Auszahlungen für die Beschaffung von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen – 33 – 30
Auszahlungen für die Beschaffung von finanziellen Vermögenswerten – 19 – 10
Einzahlungen aus dem Verkauf von Programmvermögen 4 8
Auszahlungen für die Beschaffung von Programmvermögen – 227 – 251
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftsbetrieben
(abzüglich übernommener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente)
– 25 – 36
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftsbetrieben
(abzüglich abgegangener Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente)
2 0
Cashflow aus Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten –285 –320
Free Cashflow fortgeführter Aktivitäten 56 –17
Auszahlungen zur Rückführung von verzinslichen Verbindlichkeiten 0 – 7
Einzahlungen aus Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten 1 5
Auszahlungen zur Rückführung von Leasingverbindlichkeiten – 10 – 4
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile –/– 0
Einzahlungen aus dem Verkauf von Gesellschaftsanteilen ohne Änderung der Kontrolle –/– 54
Auszahlungen für den Erwerb von Gesellschaftsanteilen ohne Änderung der Kontrolle – 21 0
Auszahlungen von Dividenden an andere Gesellschafter – 1 – 5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten –32 43
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelbestands – 8 – 2
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 24
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Periodenanfang 1.559 1 1.271
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Periodenende 1.5761 1.296
Abzüglich zur Veräußerung stehende Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Periodenende 13 –/–
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Periodenende
aus fortgeführten Aktivitäten (Konzernbilanz)
1.562 1.296

1 Enthält die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der zur Veräußerung gehaltenen Gesellschaften.

EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

33 / EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER PROSIEBENSAT.1 GROUP Q1 2017 in Mio Euro

Kumuliertes übriges Eigenkapital
Ge
zeich
netes
Kapital
Kapital
rücklage
Erwirt
schaf
tetes
Konzern
eigen
kapital
Eigene
Anteile
Unter
schieds
betrag
aus Wäh
rungsum
rechnung
Bewer
tung von
Cashflow
Hedges
Bewer
tungs
effekte
aus
Pensions
verpflich
tungen
Latente
Steuern
Sons
tiges
Eigen
kapital
Den Anteils
eignern der
ProSiebenSat.1
Media SE
zustehendes
Eigenkapital
Anteile
anderer
Gesell
schafter
Konzern
eigen
kapital
31. Dezember 2016 233 1.054 42 – 14 18 221 – 9 – 59 – 79 1.408 24 1.432
Konzernergebnis –/– –/– 64 –/– –/– –/– –/– –/– –/– 64 2 67
Sonstige im
Eigenkapital
erfasste Ergebnisse
–/– –/– –/– –/– – 5 – 38 –/– 11 –/– – 33 0 – 33
Konzern
Gesamtergebnis
–/– –/– 64 –/– –5 –38 –/– 11 –/– 31 2 33
Dividenden –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– – 5 – 5
Anteilsbasierte
Vergütungen
–/– 0 –/– 0 –/– –/– –/– –/– –/– 1 –/– 1
Sonstige
Veränderungen
–/– 0 0 –/– –/– –/– –/– –/– 4 4 4 8
31. März 2017 233 1.054 107 –14 13 183 –9 –49 –75 1.444 25 1.469

34 / EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER PROSIEBENSAT.1 GROUP Q1 2018 in Mio Euro

Kumuliertes übriges Eigenkapital
Ge
zeich
netes
Kapital
Kapital
rücklage
Erwirt
schaf
tetes
Konzern
eigen
kapital
Eigene
Anteile
Unter
schieds
betrag
aus Wäh
rungsum
rechnung
Bewer
tung von
Cashflow
Hedges
Bewer
tungs
effekte
aus
Pensions
verpflich
tungen
Latente
Steuern
Sons
tiges
Eigen
kapital
Den Anteils
eignern der
ProSiebenSat.1
Anteile
Media SE
anderer
zustehendes
Gesell
Eigenkapital
schafter
Konzern
eigen
kapital
31. Dezember 2017 233 1.055 79 – 13 – 14 7 – 9 1 – 113 1.225 26 1.252
Änderung
Rechnungslegungs
standards
–/– –/– – 5 –/– –/– –/– –/– –/– –/– – 5 –/– – 5
01. Januar 2018 233 1.055 74 –13 –14 7 –9 1 –113 1.221 26 1.247
Konzernergebnis –/– –/– 27 –/– –/– –/– –/– –/– –/– 27 3 30
Sonstige im
Eigenkapital
erfasste Ergebnisse
–/– –/– –/– –/– – 11 – 56 –/– 16 –/– – 51 0 – 51
Konzern
Gesamtergebnis
–/– –/– 27 –/– –11 –56 –/– 16 –/– –24 3 –21
Dividenden –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– – 1 – 1
Sonstige
Veränderungen
–/– 0 0 –/– –/– –/– –/– –/– – 1 – 1 1 0
31. März 2018 233 1.056 102 –13 –25 –49 –9 17 –114 1.196 30 1.225

KONZERNANHANG FÜR DEN ZWISCHENABSCHLUSS ZUM 31. MÄRZ 2018 DER PROSIEBENSAT.1 GROUP

1 / Allgemeine Angaben

Der Konzernzwischenabschluss der ProSiebenSat.1 Media SE und ihrer Tochtergesellschaften (zusammen "das Unternehmen", "der Konzern" oder "ProSiebenSat.1 Group") zum 31. März 2018 wurde in Übereinstimmung mit den für die Zwischenberichterstattung anzuwendenden IFRS, wie sie vom IASB veröffentlicht wurden und in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und sollte im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 gelesen werden.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die für den Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2018 angewendet wurden, sind, mit Ausnahme der in Ziffer 2 "Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften" dargestellten erstmaligen Anwendung von IFRS 9 "Finanzinstrumente", IFRS 15 "Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden" und IFRS 16 "Leasingverhältnisse", dieselben, die auch dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 zugrunde lagen.

Das Kerngeschäft des Konzerns unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Die in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2018 erzielten Ergebnisse lassen deshalb nicht notwendigerweise Vorhersagen über die Entwicklung des weiteren Geschäftsverlaufes zu.

Wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 angekündigt, hat die ProSiebenSat.1 Group zum 1. Januar 2018 ihre Segmentstruktur angepasst siehe Ziffer 2 "Segmentberichterstattung" im Anhang zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017. Die Finanzinformationen des ersten Quartals 2017 wurden entsprechend angepasst siehe hierzu Ziffer 3 "Segmentberichterstattung" im Anhang dieses Konzernzwischenabschlusses .

Aufgrund einer Schätzungsänderung bei der Ermittlung des planmäßigen Werteverzehrs bei bestimmten Rechten des Programmvermögens erwartet der Konzern im gesamten Geschäftsjahr 2018 für diese Rechte auf der Basis der aktuellen Programmplanung Mehraufwendungen in niedriger zweistelliger Millionenhöhe. Der Konzern rechnet aber mit gegenläufigen Effekten aus einer angepassten Programmplanung.

Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Konzernzwischenabschluss nicht genau zur angegebenen Summe addieren lassen und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Zahlen widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.

2 / Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften

Seit dem 1. Januar 2018 wendet die ProSiebenSat.1 Gruppe die folgenden vom IASB verabschiedeten und in europäisches Recht umgesetzten Standards erstmalig an:

  • _ IFRS 9 "Finanzinstrumente"
  • _ IFRS 15 "Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden"
  • _ IFRS 16 "Leasingverhältnisse"

Nachfolgend werden die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung dieser Vorschriften auf den Konzernabschluss der ProSiebenSat.1 Group dargestellt.

IFRS 9 "FINANZINSTRUMENTE"

Das IASB hat im Juli 2014 die endgültige Fassung von IFRS 9 "Finanzinstrumente" veröffentlicht. Diese Fassung ersetzt den bisherigen Standard IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" sowie alle bisher veröffentlichten Fassungen von IFRS 9 und wurde am 29. November 2016 in europäisches Recht übernommen.

IFRS 9 ist erstmalig verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung erfolgte nicht. Der Konzern wendet IFRS 9 prospektiv und somit erstmalig zum 1. Januar 2018 an.

Mit dem Inkrafttreten von IFRS 9 sind ebenfalls zusätzliche Anhangangaben gemäß IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben" erforderlich. Diese betreffen insbesondere Angaben zu Wertminderungen von Finanzinstrumenten sowie zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Diese zusätzlichen Anhangangaben wird der Konzern erstmalig im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 vollumfänglich berichten.

_ Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten

Die ProSiebenSat.1 Group wendet die Vorschriften des IFRS 9 zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten sowie zur Wertminderung finanzieller Vermögenswerte prospektiv seit dem Datum der erstmaligen Anwendung am 1. Januar 2018 an. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Vorschriften haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns ergeben. Die Vorjahreszahlen wurden in Anwendung der Erleichterungsvorschriften des Standards nicht angepasst.

Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz grundsätzlich in "zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende" und "zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewertende" Vermögenswerte klassifiziert, abhängig vom Geschäftsmodell und den vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen der jeweiligen Finanzinstrumente. Die Zuordnung zu diesen Kategorien erfolgt bezüglich des Geschäftsmodells auf Portfolioebene und im Hinblick auf das Zahlungsstromkriterium auf Einzelinstrumentenebene.

Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte erfolgt, abhängig von der Klassifizierung, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert. Änderungen des beizulegenden Zeitwertes sind in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im übrigen kumulierten Eigenkapital auszuweisen.

Die Vorschriften zur Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie zur allgemeinen Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten, wurden weitgehend aus IAS 39 übernommen, mit Ausnahme der Regelungen bezüglich Modifikationen finanzieller Verbindlichkeiten, deren Effekte nunmehr erfolgswirksam zu erfassen sind. Aus den Neuerungen bezüglich der Klassifizierung von Finanzinstrumenten ergeben sich zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung (1. Januar 2018) für die ProSiebenSat.1 Group Änderungen wie in der folgenden Tabelle dargestellt:

35 / FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE in Mio Euro

Kategorie Buchwert
Original (IAS 39) Neu (IFRS 9) Original Neu Differenz
In der Bilanz ausgewiesen in
Finanzielle Vermögenswerte
designiert als Fair Value Option
Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
23 23 0
Sonstige Eigenkapitalinstrumente Langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
88 88 0
Derivate, die nicht dem Hedge
Accounting unterliegen
Kurz- und langfristige
finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
11 11 0
Hedge Derivate1 Kurz- und langfristige
finanzielle Vermögenswerte
n/a1 n/a1 68 68 0
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
Kredite und Forderungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
1.552 1.552 0
Darlehen und Forderungen Kurz- und langfristige
finanzielle Vermögenswerte
Kredite und Forderungen Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
532 532 0

1 Hedge Derivate werden im Rahmen des Hedge Accounting gemäß IAS 39 bewertet und sind somit keiner Kategorie des IFRS 9 zuzuordnen.

Bei den gemäß IAS 39 im Rahmen der so-genannten Fair-Value-Option erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um Fondsanteile, die der Konzern zur Absicherung der Pensions-Verpflichtungen des Konzerns hält, welche aber kein Planvermögen im Sinne des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" darstellen und insofern als separater Vermögenswert auszuweisen sind. Aufgrund der geänderten Regelungen des IFRS 9 sind derartige Vermögenswerte ab dem 1. Januar 2018 nunmehr verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Diese bilanzielle Umgliederung hatte keine Auswirkungen auf die Bewertung.

Die Kategorisierung auf der Passivseite der Bilanz hat sich im Vergleich zur bisherigen Bilanzierung unter IAS 39 nicht geändert.

_ Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

Die Vorschriften zur Erfassung von Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, welche gemäß IFRS 9 auf einem Modell der erwarteten Verluste basieren (so genanntes "Expected-credit-loss-Modell"), sind grundlegend neu und beinhalten erhebliche Ermessensentscheidungen bezüglich der Frage, inwiefern erwartete Kreditausfälle durch Veränderungen der wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Anders als unter IAS 39 sind finanzielle Vermögenswerte nach Maßgabe historischer und zukünftig erwarteter Ausfallwahrscheinlichkeiten in unterschiedliche Risikoklassen aufzuteilen und bereits vor Eintritt von Ausfallereignissen ("Incurred credit losses") ist eine Risikovorsorge zu erfassen.

Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wendet der Konzern das vereinfachte Wertminderungsmodell des IFRS 9 zur Erfassung des über die Gesamtlaufzeit entstehenden Kreditverlusts auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und aktiven Vertragssalden aus Auftragsproduktionen gemäß IFRS 15 an. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste verwendet ProSiebenSat.1 differenziert nach Kundengruppen und Gesellschaften spezifische Wertberichtigungsmatrizen. Die fälligkeitsspezifischen Wertberichtigungsfaktoren basieren auf historischen sowie zukunftsorientierten Informationen.

Das neue Wertminderungsmodell des IFRS 9 führt dazu, dass Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte, insbesondere von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und aktiven Vertragssalden aus Auftragsproduktionen, zeitlich vorgezogen werden. Der Konzern erfasst die hieraus resultierenden Aufwendungen unverändert in den Umsatzkosten. Aus Wesentlichkeitsgründen unterbleibt die gesonderte Angabe der in der Periode erfassten Wertminderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung gemäß IAS 1.82(ba).

Bei erstmaliger Anwendung von IFRS 9 hat der Konzern zum 1. Januar 2018 eine Wertberichtigung als Neubewertungseffekt für Darlehen und Forderungen in Höhe von 1 Mio Euro erfasst. Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wurde ein Betrag in unwesentlicher Höhe ermittelt.

_ Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting)

Der Konzern hat die Vorschriften des IFRS 9 zur Bilanzierung finanzieller Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) seit dem 1. Januar 2018 nicht angewendet und vielmehr von dem Beibehaltungswahlrecht der Bilanzierung nach IAS 39 Gebrauch gemacht.

IFRS 15 UMSATZERLÖSE AUS VERTRÄGEN MIT KUNDEN

Mit Veröffentlichung von IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" im Mai 2014 regelt das IASB künftig neu, wann und in welcher Höhe Umsatzerlöse zu erfassen sind. Der Standard ersetzt die bisherigen Regelungen aus IAS 18 "Umsatzerlöse", IAS 11 "Fertigungsaufträge" und einer Reihe von umsatzerlösbezogenen Interpretationen. Ausgeschlossen vom Anwendungsbereich des IFRS 15 sind Leasingverhältnisse, Finanzinstrumente und Versicherungsverträge.

Nach IFRS 15 soll die Erfassung von Umsatzerlösen die Übertragung der zugesagten Güter oder Dienstleistungen an den Kunden mit dem Betrag abbilden, der jener Gegenleistung entspricht, die das Unternehmen im Tausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter oder Dienstleistungen erhält.

Im April 2016 hat das IASB klarstellende Änderungen an IFRS 15 veröffentlicht, welche ebenfalls für am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden sind. Neben Klarstellungen verschiedener Vorschriften des Standards enthalten die Änderungen auch weitere Übergangserleichterungen. Die Übernahme der klarstellenden Änderungen an IFRS 15 in europäisches Recht erfolgte am 9. November 2017.

Der Standard legt der Umsatzrealisierung ein "Fünf-Schritte-Modell" zugrunde, nachdem das Unternehmen zunächst identifizieren muss, ob ein Vertrag mit einem Kunden im Sinne des Standards vorliegt. Die im Vertrag explizit oder implizit festgelegten Leistungsverpflichtungen des Unternehmens sind separat zu identifizieren und der vom Kunden zu erhaltende Transaktionspreis auf diese Leistungsverpflichtungen zu verteilen. Bei Übergang der Verfügungsmacht sind Umsatzerlöse entweder zeitpunkt- oder zeitraumbezogen zu realisieren.

Die Vorschriften des IFRS 15 werden zum 1. Januar 2018 nach dem modifiziert rückwirkenden Ansatz angewendet. Die Vorjahresvergleichszahlen werden in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften des Standards nicht angepasst. Die ProSiebenSat.1 Group nimmt die Ausnahmeregelung des IFRS 15.C7 in Anspruch und beurteilt Verträge, die vor dem Datum der erstmaligen Anwendung (1. Januar 2018) erfüllt wurden, nicht neu.

Die ProSiebenSat.1 Group hat die Auswirkungen durch die erstmalige Anwendung von IFRS 15 in einem konzernweiten Projekt analysiert, das bestehende Prozesse, Systeme und Verträge beinhaltet. Die erstmalige Bilanzierung nach IFRS 15 führte aufgrund der nunmehr zeitraumbezogenen Realisierung bestimmter Lizenzerlöse zum 1. Januar und 31. März 2018 zu einer Erhöhung passiver Vertragssalden um 5 Mio Euro (davon 3 Mio Euro langfristig) sowie latenter Steueransprüche um 1 Mio Euro und damit korrespondierend zu einem Rückgang des Konzerneigenkapitals um 4 Mio Euro zum Erstanwendungsdatum 1. Januar 2018. Das Konzernergebnis für das erste Quartal 2018 erhöhte sich im Vergleich mit der bisherigen Bilanzierung nach IAS 18 um 1 Mio Euro. Die passiven Vertragssalden werden im Bilanzposten übrige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Darüber hinaus ergaben sich aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns.

IFRS 16 "LEASINGVERHÄLTNISSE"

Im Januar 2016 veröffentlichte das IASB den Rechnungslegungsstandard IFRS 16 "Leasingverhältnisse", welcher am 9. November 2017 in europäisches Recht übernommen wurde. Der Standard ersetzt die bestehenden Leitlinien zu Leasingverhältnissen, darunter IAS 17 "Leasingverhältnisse", IFRIC 4 "Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält", SIC-15 "Operating-Leasingverhältnisse – Anreize" und SIC-27 "Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen".

IFRS 16 sieht vor, dass generell alle Leasingverhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Pflichten in der Bilanz des Leasingnehmers abzubilden sind, es sei denn, die Laufzeit beträgt 12 Monate oder weniger oder es handelt sich um einen geringwertigen Vermögenswert. Damit entfällt die unter IAS 17 erforderliche Klassifizierung in Operating- bzw. Finanzierungsleasingverhältnisse beim Leasingnehmer. Für Leasingverhältnisse bilanziert der Leasingnehmer eine Verbindlichkeit für die in Zukunft anfallenden Leasingverpflichtungen. Korrespondierend wird ein Nutzungsrecht am geleasten Vermögenswert aktiviert, welches grundsätzlich dem Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen zuzüglich direkt zurechenbarer Kosten entspricht und über die Nutzungsdauer abgeschrieben wird.

IFRS 16 ist erstmalig für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die ProSiebenSat.1 Group hat das Wahlrecht zur vorzeitigen Anwendung des Standards ausgeübt und IFRS 16 erstmalig zum 1. Januar 2018 nach dem modifiziert rückwirkenden Ansatz angewendet. Von der Erstanwendung sind bei der ProSiebenSat.1 Group die bislang als Operating-Leasing klassifizierten Leasingverträge betroffen. Kurz laufende Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von nicht mehr als 12 Monaten (und ohne Kaufoption) sowie Leasingvereinbarungen, bei denen der dem Leasingvertrag zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, wurden entsprechend dem Wahlrecht nach IFRS 16.5 nicht bilanziert. Die ProSiebenSat.1 Group macht von dem Wahlrecht des IFRS 16.15 Gebrauch und bilanziert Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten einheitlich nach IFRS 16. Darüber hinaus hat der Konzern die Erleichterungsvorschriften des IFRS 16.C3(b) angewendet und Vertragsverhältnisse, die nach IAS 17 "Leasingverhältnisse" in Verbindung mit IFRIC 4 "Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält" nicht als Leasingverhältnisse eingestuft waren, nicht nach der Definition eines Leasingverhältnisses in IFRS 16 überprüft.

Bei der Erstanwendung von IFRS 16 bei Operating-Leasing Verträgen wurde das Nutzungsrecht für den Leasingvermögenswert grundsätzlich mit dem Betrag der Leasingverbindlichkeit bewertet, dabei wurde der Zinssatz zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung angewendet (IFRS 16.C8(b)(i)). Der durchschnittliche Zinssatz betrug zum 1. Januar 2018 rund 2%. Bei Vorliegen von kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten wurde das Nutzungsrecht gemäß IFRS 16.C8(b)(ii) um den entsprechenden Betrag berichtigt. Bei der Bewertung des Nutzungsrechts zum Zeitpunkt der Erstanwendung wurden die anfänglichen direkten Kosten entsprechend IFRS 16.C10(d) nicht berücksichtigt. Die Vergleichsinformationen für das Geschäftsjahr 2017 werden im Geschäftsjahr 2018 gemäß IFRS 16.C7 nicht angepasst.

Die ProSiebenSat.1 Group hat die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 in einem konzernweiten Projekt analysiert, das bestehende Prozesse, Systeme und Verträge beinhaltet. Es wurden folgende Kategorien von Leasingverhältnissen identifiziert, bei denen es aufgrund der Umstellung auf IFRS 16 zum 1. Januar 2018 zu einer Bilanzierung von bislang als Operating-Leasing erfassten Verträgen als Leasing im Sinne des neuen Standards kommt: Immobilien, Technische Ausrüstung, Fahrzeuge und sonstige geleaste Vermögenswerte. Durch die Erstanwendung wurden Nutzungsrechte in Höhe von 109 Mio Euro und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 111 Mio Euro in der Konzernbilanz zum 1. Januar 2018 erfasst, die Differenz in Höhe von 2 Mio Euro zwischen den beiden Abschlussposten bezieht sich auf die Berichtigung der kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16.C8(b)(ii).

Die Überleitung der außerbilanziellen Leasingverpflichtungen zum 31.12.2017 auf die bilanzierten Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2018 stellt sich folgendermaßen dar:

36 / ÜBERLEITUNG LEASINGVERBINDLICHKEITEN in Mio Euro

01.01.2018
Außerbilanzielle Leasing- und Mietverpflichtungen zum 31.12.17 107
Kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder weniger (short term leases) – 1
Leasingverhältnisse von geringwertigen Vermögensgegenständen (low-value leases) 0
Variable Leasingzahlungen – 14
Operating Leasing- und Mietverpflichtungen zum 01.01.18 (Bruttobetrag ohne Abzinsung) 91
Operating Leasing- und Mietverpflichtungen zum 01.01.18 (diskontiert) 86
Hinreichend sichere Verlängerungs- und Kündigungsoptionen 24
Restwertgarantien 0
Nicht-Leasing-Komponenten 1
Leasingverbindlichkeiten durch die Erstanwendung von IFRS 16 zum 01.01.18 111
Leasingverbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing zum 01.01.18 65
Gesamte Leasingverbindlichkeiten zum 01.01.18 176

Die quantitativen Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der genannten Standards zum 31. Dezember 2017/ 1. Januar 2018 sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

37 / BILANZ in Mio Euro

Prospektive Anwendung Modifiziert retrospektive Anwendung
31.12.2017
vor Anwendung
neuer IFRS
Anpassungen
IFRS 9
(Klass. & Bew.)
Anpassungen
IFRS 9
(Wertminderungen)
Anpassungen
IFRS 15
Anpassungen
IFRS 16
01.01.2018
nach
Anwendung
neuer IFRS
Sachanlagen 205 0 0 0 109 314
Latente Ertragsteueransprüche 34 0 0 1 0 35
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 501 0 – 1 0 0 500
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
618 0 0 0 111 729
Abgegrenzte Leasingverbindlichkeiten 2 0 0 0 – 2 0
Passive Vertragssalden 0 0 0 5 0 5
Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital 79 0 – 1 – 4 0 74

Die Auswirkungen der Anwendung der neuen IFRS-Standards auf die Gewinn- und Verlustrechnung im ersten Quartal 2018 sind nachfolgend dargestell:

38 / GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG in Mio Euro

Q1 2018
vor Auswirkungen
neuer IFRS
Anpassungen
IFRS 9
Anpassungen
IFRS 15
Anpassungen
IFRS 16
Q1 2018
nach Anwendung
neuer IFRS
Umsatzerlöse 880 0 1 0 881
Umsatzkosten – 490 0 0 0 – 490
Operative Kosten1 – 317 0 0 7 – 310
Adjusted EBITDA 193 0 0 7 200
EBITDA 126 0 0 7 133
Finanzergebnis – 39 4 0 0 – 35
Ertragsteuern – 15 – 1 0 0 – 16
Bereinigter Konzernüberschuss 93 0 0 0 93
Konzernergebnis fortgeführter Aktivitäten 26 3 1 0 30

1Die operativen Kosten setzen sich aus den Vertriebskosten, Verwaltungskosten, sonstigen betrieblichen Aufwendungen und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammen.

Die Anpassung aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 auf das sonstige Finanzergebnis in Höhe von 4 Mio Euro und auf das Steuerergebnis von – 1 Mio Euro reflektiert die gemäß IFRS 9.B5.4.5ff. erfolgswirksam zu erfassenden Effekte aus der Verlängerung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten im März 2018 siehe hierzu auch Ziffer 8 "Finanzinstrumente" . Die Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung des neuen Wertminderungsmodells des IFRS 9 im ersten Quartal 2018 waren dagegen nicht wesentlich. Aufgrund der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung bestimmter Lizenzerlöse erhöhten sich die Umsatzerlöse und das Konzernergebnis fortgeführter Aktivitäten im ersten Quartal 2018 um 1 Mio Euro. Darüber hinaus erhöhten die Abschreibungen auf Nutzungsrechte sowie der Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten für bis 2017 als Operating-Leasing kategorisierte Leasingverhältnisse das Adjusted EBITDA sowie das EBITDA um jeweils 7 Mio Euro.

Die Auswirkungen der Anwendung der neuen IFRS-Standards auf die Bilanz zum 31. März 2018 sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Prospektive Anwendung Modifiziert retrospektive Anwendung
31.03.2018
vor Anwendung
neuer IFRS
Anpassungen
IFRS 9
(Klass. & Bew.)
Anpassungen
IFRS 9
(Wertminderungen)
Anpassungen
IFRS 15
Anpassungen
IFRS 16
31.03.2018
nach
Anwendung
neuer IFRS
Sachanlagen 200 0 0 0 103 303
Latente Ertragsteueransprüche 43 0 0 0 0 43
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 432 0 0 0 0 432
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 3.181 – 4 0 0 0 3.178
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
623 0 0 0 106 729
Steuerrückstellungen 108 1 0 0 0 109
Abgegrenzte Leasingverbindlichkeiten 2 0 0 0 -2 0
Passive Vertragssalden 1 5 0 0 -1 0 4
Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital 98 3 0 1 0 102

39 / BILANZ in Mio Euro

1Der Wert der passiven Vertragssalden zum 31. März vor Anwendung neuer IFRS stellt den zum Datum der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 (1. Januar 2018) erfassten Betrag dar. Im 1. Quartal 2018 wurden aus diesem Posten 1 Mio Euro als Umsatzerlöse gemäß IFRS 15 realisiert.

Die Anpassung aus der erstmaligen Anwendung der Vorschriften zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten des IFRS 9 ist auf die im März durchgeführte Verlängerung der in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Mittel aus der syndizierten Kreditvereinbarung in Höhe von 2,100 Mrd Euro um ein Jahr bis zum April 2023 zurückzuführen. Gemäß IFRS 9.B5.4.5ff. sind die Effekte derartiger Transaktionen erfolgswirksam zu erfassen. Die Gegenbuchung erfolgte im sonstigen Finanzergebnis. Darüber hinaus ergaben sich aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 9 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und

Vermögenslage des Konzerns. Die nunmehr zeitraumbezogene Realisierung bestimmter Lizenzerlöse gemäß IFRS 15 führte zu einem Rückgang der passiven Vertragssalden um 1 Mio Euro sowie einer korrespondierenden Erhöhung des erwirtschafteten Konzern-Eigenkapitals. Die Erhöhung der Sachanlagen sowie der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten reflektiert die erstmalige Anwendung des IFRS 16 auf nach bisheriger Rechtslage als Operating-Leasing klassifizierte Leasingverhältnisse.

In der Kapitalflussrechnung hat sich aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 9, 15 und 16 das als Ausgangsgröße zur Ermittlung des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit nach der indirekten Methode verwendete Konzernergebnis im ersten Quartal 2018 um 4 Mio Euro geändert. Die im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit dargestellten Auszahlungen zur Rückführung von Leasingverbindlichkeiten haben sich aufgrund der Einführung von IFRS 16 um 6 Mio Euro erhöht. Über die dargestellten Effekte hinaus hatte die Anwendung der neuen IFRS-Standards keine Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns.

3 / Segmentberichterstattung

Der Konzern ist seit dem 1. Januar 2018 in die drei Berichtssegmente "Entertainment", "Content Production & Global Sales" und "Commerce" unterteilt.

Das neue Segment Entertainment umfasst im Wesentlichen das bisherige Segment Broadcasting German-speaking, also die deutschen Free TV-Sender SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX und den Free-TV-Sender kabel eins Doku unter dem Dach der ProSiebenSat. 1 TV Deutschland GmbH, sowie die Sender unserer Konzerntöchter in Österreich und der Schweiz, die Vermarktungsgesellschaften SevenOne Media und SevenOne AdFactory sowie die ProSiebenSat. 1 Produktion GmbH.

Zudem partizipiert dieses Segment an den technischen Freischaltentgelten, die Kabelnetz-, Satelliten- und IPTV-Betreiber aus der Distribution der ProSiebenSat. 1-HD-Sender erzielen. Die SAT.1-Regionalgesellschaften sowie der Bereich Pay-TV werden ebenfalls in diesem Segment ausgewiesen.

Schließlich enthält das Segment Entertainment das Video-on-Demand-Geschäft, die Bereiche Ad-Tech und Online-Werbevermarktung, Musik-, Event- und Athleten-Vermarktung sowie die Fonds-Aktivitäten des Konzerns.

Das Segment Content Production & Global Sales umfasst alle Aktivitäten im Bereich Produktion und weltweiter Vertrieb von Programminhalten, die unter dem Dach der Red Arrow Studios gebündelt werden.

Das Segment Commerce umfasst hauptsächlich die bisher dem Digital Ventures & Commerce Segment zugeordneten Bereiche Home Service & Mobility, Leisure & Relationship, Health & Beauty und Style.

Die nachfolgende Tabelle enthält die Segmentinformationen der ProSiebenSat.1 Group. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend der neuen Segmentierung angepasst. Die Zahlen der Berichtsperiode enthalten die Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 "Finanzinstrumente", IFRS 15 "Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden" und IFRS 16 "Leasingverhältnisse". Die Vorjahresangaben wurden in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften der genannten Standards nicht angepasst:

40 / SEGMENTINFORMATIONEN DER PROSIEBENSAT.1 GROUP Q1 2018 in Mio Euro

Segment
Entertainment
Segment
Content
Production &
Global Sales
Segment
Commerce
Summe
Segmente
Sonstige/
Eliminierungen
Summe
Konzern
zwischen
abschluss
Umsatzerlöse 642 110 159 911 -30 881
Außenumsatz 624 97 159 881 –/– 881
Innenumsatz 18 12 0 30 -30 –/–
EBITDA1 117 4 12 133 0 133
Adjusted EBITDA 183 4 13 201 0 200

1Diese Segmentinformation wird im Rahmen der Segmentberichterstattung auf freiwilliger Basis angegeben

41 / SEGMENTINFORMATIONEN DER PROSIEBENSAT.1 GROUP Q1 2017 in Mio Euro

Segment
Entertainment
Segment
Content
Production &
Global Sales
Segment
Commerce
Summe
Segmente
Sonstige/
Eliminierungen
Summe
Konzern
zwischen
abschluss
Umsatzerlöse 628 133 186 946 – 36 910
Außenumsatz 612 112 185 910 –/– 910
Innenumsatz 15 21 0 36 – 36 –/–
EBITDA1 138 2 23 163 –/– 163
Adjusted EBITDA 159 4 25 188 –/– 188

1Diese Segmentinformation wird im Rahmen der Segmentberichterstattung auf freiwilliger Basis angegeben

Der Vorstand als Hauptentscheidungsträger misst den Erfolg der Segmente anhand einer Segmentergebnisgröße, die in der internen Steuerung und Berichterstattung als "adjusted EBITDA" bezeichnet wird.

Nachfolgend wird die Überleitungsrechnung von den Segmentwerten auf die entsprechenden Konzernwerte dargestellt:

42 / ÜBERLEITUNG AUF DIE KONZERNWERTE in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Adjusted EBITDA der berichtspflichtigen Segmente 201 188
Sonstige / Eliminierungen 0 –/–
Adjusted EBITDA des Konzerns 200 188
Sondereffekte (saldiert) – 68 – 25
Finanzergebnis – 35 – 11
Planmäßige Abschreibungen – 49 – 51
Wertminderungen – 2 – 3
Ergebnis vor Steuern 46 98

Die im adjusted EBITDA bereinigten Sondereffekte verteilen sich auf folgende Kategorien:

43 / DARSTELLUNG DER SONDEREFFEKTE in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Erträge aus Änderungen Konsolidierungskreis –/– 0
Sonstige Erträge 0 –/–
Externe Erträge 0 0
M&A bezogene Kosten – 4 – 4
Kosten aus Reorganisationen – 61 – 16
Kosten aus Rechtsstreitigkeiten 0 0
Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich – 2 – 4
Sonstige EBITDA Effekte – 1 – 1
Externe EBITDA Kosten –68 –25
Sondereffekte (saldiert) –68 –25

Nachstehend sind die Angaben auf Unternehmensebene der ProSiebenSat.1 Group zu finden:

44 / GEOGRAPHISCHE ANGABEN AUF UNTERNEHMENSEBENE in Mio Euro

Geografische Aufteilung D USA AT/CH Skandinavien UK Sonstige Konzern
zwischen
abschluss
Summe
Q1
2018
Q1
2017
Q1
2018
Q1
2017
Q1
2018
Q1
2017
Q1
2018
Q1
2017
Q1
2018
Q1
2017
Q1
2018
Q1
2017
Q1
2018
Q1
2017
Außenumsatz 742 717 69 82 61 59 1 46 5 3 4 3 881 910

Die Umsatzerlöse gemäß IFRS 15 gliedern sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 wie folgt auf die Segmente auf:

45 / UMSATZERLÖSE NACH IFRS 15 in Mio Euro

Segment
Entertainment
Segment
Content Production &
Global Sales
Segment Commerce Summe Konzern
zwischenabschluss
Klassische Werbeerlöse 526 –/– –/– 526
Digital Services –/– –/– 104 104
Verkauf von Waren –/– –/– 49 49
Auftragsproduktionen –/– 43 –/– 43
TV Distribution 34 –/– –/– 34
Internationaler Programmlizenzvertrieb –/– 21 –/– 21
Sonstige Umsatzerlöse 64 33 7 104
Summe 624 97 159 881
Zeitbezug der Umsatzrealisierung
Zeitpunktbezogen 575 54 140 770
Zeitraumbezogen 49 43 19 111
Summe 624 97 159 881

Da die Vorjahreszahlen in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften des IFRS 15 nicht angepasst wurden, unterbleibt die Angabe dieser Werte. Mit Ausnahme der nunmehr zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung für bestimmte Lizenzen ergaben sich aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 15 keine Auswirkungen auf die zeitliche Umsatzrealisierung. Für die Realisationszeitpunkte bzw. –zeiträume verweisen wir auf die Ziffer 5 "Umsatzerlöse" auf S. 196 im Geschäftsbericht der ProSiebenSat.1 Group für das Geschäftsjahr 2017 . Die quantitativen Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 finden sich in Ziffer 2 "Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften" dieses Konzern-Zwischenberichts.

4 / Akquisitionen, Verkäufe und sonstige Transaktionen im Zusammenhang mit Tochterunternehmen

A) AKQUISITIONEN

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 wurden die folgenden für den Konzernabschluss wesentlichen Akquisitionen abgeschlossen:

46 / ÜBERSICHT WESENTLICHE AKQUISITIONEN Q1 2018

Unternehmensname Geschäftszweck Erworbene
Stimmrechte
Kontroll
erlangung
Aboalarm GmbH Kündigungsserviceanbieter
für Verbraucherverträge
100,0% 02.01.2018
Kairion GmbH E-Commerce-Vermarkter
für Werbekampagnen
100,0% 09.01.2018
InQpharm Ltd/
Zaluvida Corporate AG
Erweiterung des OTC Produktportfolios im
Bereich Commerce Health & Beauty
Asset Deal 28.03.2018

Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der Aboalarm GmbH

Mit Vertrag und wirtschaftlicher Wirkung vom 2. Januar 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group einen Anteil von 100,0 Prozent an der Aboalarm GmbH, München erworben und damit die Kontrolle erlangt. Aboalarm ist ein Kündigungsserviceanbieter für Verbraucherverträge aus den Bereichen Internet, Mobilfunk, Versicherungen, Dating und Fitness. Die Gesellschaft wird dem Segment Commerce siehe Ziffer 3 "Segmentberichterstattung" zugeordnet.

Der Kaufpreis nach IFRS 3 beläuft sich auf 10 Mio Euro und setzt sich zusammen aus einem Basiskaufpreis in Höhe von 10 Mio Euro sowie einer vertraglichen Earn-out Komponente in Höhe von unter 0,5 Mio Euro.

47 / ABOALARM – KAUFPREIS NACH IFRS 3 in Mio Euro

Barkaufpreis 10
Variable Kaupfpreiskomponente – Earn-out 0
Kaufpreis nach IFRS 3 10

Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierten erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb jeweils zum Erwerbszeitpunkt. Die nachstehenden Beträge wurden aufgrund der andauernden Kaufpreisverhandlung zum Bilanzstichtag bis zum Abschluss einer vollständigen unabhängigen Kaufpreisallokation durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorläufig bewertet:

48 / AKQUISITION ABOALARM in Mio Euro

Fair Value zum
Erwerbszeitpunkt
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 5
davon im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte Vermögenswerte 5
Sachanlagen 0
Langfristige Vermögenswerte 5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0
Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0
Kurzfristige Vermögenswerte 1
Latente Ertragsteuerschulden 2
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0
Sonstige Rückstellungen 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 0
Netto-Reinvermögen 4
Kaufpreis nach IFRS 3 10
Geschäfts- oder Firmenwert 7

Der identifizierte Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert fast ausschließlich strategische Synergien sowie Entwicklungspotenziale im Segment Commerce und wird demzufolge der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Commerce zugeordnet. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig und wird in der funktionalen Währung Euro geführt.

49 / KAUFPREISALLOKATION ABOALARM

Vermögenswert Fair Value zum Erwerbszeitpunkt
in Mio Euro
Erwartete Nutzungsdauer
in Jahren
Marke 2 15
Kundenbeziehungen 1 8
Sonstige 1 5 – 8

Im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation wurde eine Marke mit einer bestimmten Nutzungsdauer von 15 Jahren und einem beizulegenden Zeitwert von 2 Mio Euro, ein Kundenstamm mit einer bestimmten Nutzungsdauer von 8 Jahren und einem beizulegenden Zeitwert von 1 Mio Euro sowie zwei Technologien (Software) mit einer bestimmten Nutzungsdauer von 8 bzw. 5 Jahren und einem beizulegenden Zeitwert von insgesamt 1 Mio Euro separat vom Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt.

Seit der Erstkonsolidierung bis zum 31. März 2018 hat die Gesellschaft Umsatzerlöse von 1 Mio Euro und ein Ergebnis nach Steuern von 0 Mio Euro zum Konzernergebnis beigetragen.

Erwerb von 100 Prozent der Anteile an der Kairion GmbH

Mit Vertrag und wirtschaftlicher Wirkung vom 9. Januar 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group einen Anteil von 100,0 Prozent an der Kairion GmbH, Frankfurt am Main erworben und damit die Kontrolle erlangt. Die Gesellschaft ist spezialisiert auf die Media-Vermarktung im E-Commerce-Bereich. Die Gesellschaft wird dem Segment Entertainment siehe Ziffer 3 "Segmentberichterstattung" zugeordnet.

Der Kaufpreis nach IFRS 3 beläuft sich auf 10 Mio Euro und setzt sich zusammen aus einem Basiskaufpreis in Höhe von 6 Mio Euro, einer vertraglichen Earn-Out Komponente in Höhe von 2 Mio Euro, zahlbar in vier Tranchen von 2018 bis 2021, sowie einer zweiten variablen Kaufpreisanpassung in Höhe von 2 Mio Euro in Abhängigkeit der "ePrivacy-Verordnung" (Verordnung über Privatsphäre und elektronische Kommunikation). Sofern das Gesetzeswerk der Europäischen Union, welches bisher nicht in Kraft getreten ist, das operative Geschäft der Kairion zukünftig nicht negativ beeinflusst, ist die ProSiebenSat.1 Group verpflichtet, den ehemaligen Gesellschaftern im Jahr 2020 eine nachgelagerte Kaufpreiszahlung in Höhe der 2 Mio Euro auszuzahlen. Das Management der ProSiebenSat.1 Group geht aktuell von keinem zukünftigen negativen Einfluss der ePricacy-Verordnung auf das operative Geschäft der Kairion GmbH aus.

50 / KAIRION – KAUFPREIS NACH IFRS 3 in Mio Euro

Barkaufpreis 6
Variable Kaupfpreiskomponente – Earn-out 2
Variable Kaufpreiskomponente – ePrivacy 2
Kaufpreis nach IFRS 3 10

Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierten erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb jeweils zum Erwerbszeitpunkt. Die nachstehenden Beträge wurden aufgrund der andauernden Kaufpreisverhandlung zum Bilanzstichtag bis zum Abschluss einer vollständigen unabhängigen Kaufpreisallokation durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorläufig bewertet:

51 / AKQUISITION KAIRION in Mio Euro

Fair Value zum
Erwerbszeitpunkt
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3
davon im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierte Vermögenswerte 0
Sachanlagen 0
Langfristige Vermögenswerte 3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1
Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0
Kurzfristige Vermögenswerte 1
Latente Ertragsteuerschulden 0
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4
Sonstige Verbindlichkeiten 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 4
Netto-Reinvermögen 0
Kaufpreis nach IFRS 3 10
Geschäfts- oder Firmenwert 9

Der identifizierte Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert fast ausschließlich strategische Synergien sowie Entwicklungspotenziale im Segment Entertainment und wird demzufolge der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Entertainment zugeordnet. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig und wird in der funktionalen Währung Euro geführt.

52 / KAUFPREISALLOKATION KAIRION

Vermögenswert Fair Value zum Erwerbszeitpunkt
in Mio Euro
Erwartete Nutzungsdauer
in Jahren
Kundenbeziehungen 0 8
Sonstige 3 5

Im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation wurde eine Kundenbeziehung mit einer Nutzungsdauer von 8 Jahren und einem beizulegenden Zeitwert von unter 1 Mio Euro separat vom Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Weiterhin wurde eine Software in Höhe von 3 Mio Euro, wovon 3 Mio Euro bereits zum Bewertungsstichtag in der Bilanz angesetzt waren, separat vom Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt.

Seit der Erstkonsolidierung bis zum 31. März 2018 hat die Gesellschaft Umsatzerlöse von 0 Mio Euro und ein Ergebnis nach Steuern von minus 0 Mio Euro zum Konzernergebnis beigetragen.

Erwerb von immateriellen Vermögenswerten von der InQpharm Group (Zaluvida Holdings PTE Ltd.)

Mit Vertrag und wirtschaftlicher Wirkung vom 28. März 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group über die NuCom Group ausgewählte immaterielle Vermögenswerte von der InQpharm Group Sdn Bhd, Kuala Lumpur, Malaysia erworben. Die InQpharm Group ist ein Tochterunternehmen der Zaluvida Holdings PTE Ltd., Singapur, ein weltweit agierendes Life-Science-Unternehmen mit Fokus auf bioaktiven Verbindungen mit pharmakologischer Wirkung bei Therapien, Allergien und Technologien im Bereich Fettleibigkeit, Antibiotika-Resistenz und Treibhausgasemissionen. Vertragsgegenstand der Akquisition ist der Erwerb von sechs zertifizierten Medizinprodukten im Bereich Allergie und Magen-Darm-Erkrankungen, bestehend aus dem Know-How, Patenten, Marken sowie den dazugehörigen Lieferanten-, Produktions,- und Vertriebsverträge sowie Kundenbeziehung. Weiterhin wurde ein Forschungsprojekt erworben. Die immateriellen Vermögenswerte werden von der WindStar Medical GmbH erworben und entsprechend dem Segment Commerce siehe Ziffer 3 "Segmentberichterstattung" zugeordnet.

Der Kaufpreis nach IFRS 3 beläuft sich vorläufig auf 5 Mio Euro und setzt sich aus einem Basiskaufpreis in Höhe von 3 Mio Euro sowie einer vertraglichen Earn-out Komponente in Höhe von 2 Mio Euro mit Auszahlungszeitpunkt 2020 zusammen. Zum 31. März 2018 liegt die Kaufpreisallokation der akquirierten immateriellen Vermögenswerte noch nicht final vor. Der Grund hierfür ist der kurze Zeitraum zwischen Vertragsunterzeichnung und Quartalsabschluss.

B) SONSTIGE TRANSAKTIONEN

Erwerb von 22,82 Prozent an der Sonoma Internet GmbH (Amorelie)

Mit Vertrag und wirtschaftlicher Wirkung vom 19. März 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group über die NuCom Group und Ausübung einer Call-Option die Minderheitsanteile an der Sonoma Internet GmbH, Berlin, erworben. Die Gesellschaft betreibt über das Internetportal "amorelie.de" einen Online-Lifestyle-Shop für das Liebesleben. Die Anteilsquote der NuCom Group an der Sonoma Internet GmbH beträgt nunmehr 97,8%. Die ProSiebenSat.1 Group hatte sich zum Januar 2014 erstmalig an dem Unternehmen beteiligt (23,2 Prozent) und im März 2015 um 51,8% auf 75,0% erhöht. Der Kaufpreis für die erworbenen Anteile beträgt 21 Mio Euro. Der Erwerb wurde gemäß IFRS 10 als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Abgeschlossene Kaufpreisallokation – Erwerb von 62,5 Prozent der Anteile an der Gravitas Ventures, LLC

Die vorläufige Kaufpreisallokation der Gravitas Ventures, LLC zum 31. Dezember 2017, im Sinne des IFRS3.45 ff., ist zum 31. März 2018 abgeschlossen. Durch eine variable Kaufpreisanpassung in Höhe von 3 Mio US-Dollar (2 Mio Euro) ergibt sich ein endgültiger Kaufpreis nach IFRS 3 in Höhe von 62 Mio US-Dollar (52 Mio Euro) und ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 39 Mio US-Dollar (33 Mio Euro).

C) VERKÄUFE VON TOCHTERUNTERNEHMEN

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Bei zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten (oder Gruppen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Schulden) handelt es sich um Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung innerhalb des nächsten Jahres sehr wahrscheinlich ist. Sie werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten bewertet, es sei denn IFRS 5 ist für die Bewertung nicht anwendbar. Eine Anpassung der Bilanz-Vorjahreszahlen erfolgt in Übereinstimmung mit IFRS 5.40 nicht.

Die in 2017 begonnen Portfoliobereinigung der ProSiebenSat.1 Group ist weitestgehend abgeschlossen. Die letzte zur Disposition stehende Gesellschaft im Rahmen der Portfoliobereinigung ist die Tropo GmbH die dem Segment Commerce zugeordnet ist. Gemäß IFRS 5 werden in diesem Zusammenhang weitere zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte sowie hiermit in Verbindung stehende Verbindlichkeiten zusammen mit den bereits zum 30. Juni 2017 aus der Veräußerung der größtenteils nach IAS 39 bewerteten Minderheitsbeteiligungen an einen Private Equity Fond umgegliederten Vermögenswerten und Schulden separat in der Bilanz ausgewiesen. Nach dem teilweisen Vollzug der letztgenannten Transaktion und dem damit verbundenen Abgang der entsprechenden Beteiligungen wird der wirtschaftliche Vollzug für den verbliebenen Teil mit einem Buchwert von 1 Mio Euro im zweiten Quartal 2018 erwartet. Darüber hinaus wurden zum 31. Dezember 2017 von der ProSiebenSat.1 Group gehaltene Fondsbeteiligungen als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten umklassifiziert. Alle Fondbeteiligungen bis auf Lakestar, die zum 31. Dezember 2017 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten umklassifiziert wurden, wurden im ersten Quartal 2018 verkauft. Bei den veräußerten Fondbeteiligungen handelt es sich um E.Ventures Growth I, E.Ventures Growth II, Lerer Hippeau Ventures, Magma und Raine Ventures.

Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte bzw. die damit in Verbindung stehenden Verbindlichkeiten teilen sich zum Stichtag auf folgende wesentliche Positionen auf:

53 / ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN

in Mio Euro
31. März 2018
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1
Sachanlagen 0
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 13
Sonstige Vermögenswerte inkl. latente Steuern 7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 13
Summe zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 34
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13
Sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen inkl. latente Steuern 10
Summe Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 22
Nettovermögen 12

5 / Ertragsteuern

Der für den Konzern maßgebliche nominelle Steuersatz beläuft sich unverändert auf 28,0 Prozent. Im Rahmen der Ermittlung des Konzernsteueraufwands für die ersten drei Monate 2018 wurde der für das gesamte Geschäftsjahr erwartete, effektive Konzern-Steuersatz von 34,5 Prozent (Vorjahr: 32,0%) zugrunde gelegt. Der sich ergebende Unterschied zum nominellen Steuersatz ist größtenteils auf nicht abzugsfähige Betriebsausgaben und auf die Berücksichtigung von Steuern für vorangegangene Veranlagungszeiträume zurückzuführen.

6 / Ergebnis je Aktie

In den folgenden Tabellen werden die der Berechnung des Ergebnisses je Aktie zugrundeliegenden Parameter dargestellt:

54 / IN DAS ERGEBNIS JE AKTIE EINBEZOGENE ERGEBNISGRÖSSEN in Mio Euro

Q1 2018 Q1 2017
Den Anteilseignern der ProSiebenSat.1 Media SE zuzurechnendes Ergebnis
(unverwässert)
27 64
Bewertungseffekte aus der anteilsbasierten Vergütung nach Steuern – 1 0
Den Anteilseignern der ProSiebenSat.1 Media SE zuzurechnendes Ergebnis
(verwässert)
26 64

55 / IN DAS ERGEBNIS JE AKTIE EINBEZOGENE AKTIEN in Stück

Q1 2018 Q1 2017
Gewichtete Anzahl ausgegebener Aktien (unverwässert) 228.949.482 228.814.180
Verwässerungseffekt aufgrund von ausgegebenen Aktienoptionen und
Anrechten auf Aktien
885.832 70.174
Gewichtete Anzahl ausgegebener Aktien (verwässert) 229.835.314 228.884.354

Die Group Share Pläne siehe Ziffer 9 "Anteilsbasierte Vergütung" beinhalten hinsichtlich der Erfüllungsart ein Wahlrecht seitens der ProSiebenSat.1 Media SE, diese mittels Aktien oder im Wege des Barausgleichs zu erfüllen. Aufgrund des auftretenden Verwässerungseffekts im ersten Quartal 2018 werden die Pläne für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie gemäß IAS 33.58 im Gegensatz zu IFRS 2 für diesen Betrachtungszeitraum so behandelt, als würden diese in Aktien erfüllt werden. Das Vorjahr ist hiervon nicht betroffen.

7 / Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

RESTRUKTURIERUNGSMASSNAHMEN

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2017 hat die ProSiebenSat.1 Group ein umfangreiches Kostensparprogramm angekündigt. Im März 2018 begannen hierzu die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Für die geplanten Reorganisationsmaßnahmen, insbesondere im Bereich Personal, war daher zum Stichtag 31. März 2018 eine Rückstellung in Höhe von 60 Mio Euro passiviert.

EVENTUALVERBINDLICHKEITEN

Darüber hinaus ergaben sich gegenüber den im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten zum 31. März 2018 keine wesentlichen Änderungen.

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich zum Berichtsstichtag bzw. zum 31. Dezember 2017 folgendermaßen zusammen:

56 / SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN in Mio Euro

31. März 2018 31. Dezember 2017
Einkaufsobligo für Programmvermögen 2.624 2.787
Distribution 213 227
Leasing- und Mietverpflichtungen 13 107
Übrige finanzielle Verpflichtungen 267 281
Summe 3.117 3.402

Der Rückgang der außerbilanziellen Leasing- und Mietverpflichtungen von 107 Mio Euro auf 13 Mio Euro, reflektiert die erstmalige Anwendung des IFRS 16 "Leasingverhältnisse". Die im Vorgänger-Standard IAS 17 enthaltene Trennung in bilanziell abgebildete Finanzierungsleasinverhältnisse ("Finance Leases") und nicht-bilanzielle Mietleasingverhältnisse ("Operating Leases") wurde unter IFRS 16 aufgehoben. Nunmehr sind, mit Ausnahme von geringwertigen und kurzfristigen Leasingverhältnissen sowie variablen Leasingzahlungen, für sämtliche Leasingverhältnisse Nutzungsrechte als Vermögenswerte und korrespondierende Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz zu erfassen. In Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften wendet der Konzern IFRS 16 erstmalig für das Geschäftsjahr 2018 an, die Vorjahresangaben wurden nicht angepasst. Die zum 31. März 2018 ausgewiesenen Miet- und Leasingverpflichtungen beinhalten zukünftige Verpflichtungen für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse sowie variable Leasingzahlungen. Bezüglich der Darstellung der Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 verweisen wir auf Ziffer 2 "Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften" .

8 / Finanzinstrumente

Die ProSiebenSat.1 Group wendet IFRS 9 "Finanzinstrumente" erstmalig im Geschäftsjahr 2018 an. Datum der erstmaligen Anwendung ist somit der 1. Januar 2018. In Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften werden die Vorjahreswerte nicht angepasst. Die quantitativen Auswirkungen der erstmaligen Anwendung zum 1. Januar 2018 werden in Ziffer 2 "Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften" beschrieben.

Die Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte, welche in den Anwendungsbereich des auf erwarteten Verlusten basierenden Wertminderungsmodells des IFRS 9 fallen, waren im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 unwesentlich. Der Saldo der entsprechenden Wertberichtigungskonten zum 31. März 2018 beträgt 9 Mio Euro. Hierin enthalten sind pauschalierte Einzelwertberichtigungen auf Portfoliobasis in Höhe von 8 Mio Euro.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte aller IFRS-9-Kategorien von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten der ProSiebenSat.1 Group und ordnet die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten den Fair-Value-Hierarchiestufen zu. Die Bilanzierung ökonomischer Sicherungsbeziehungen ("Hedge Accounting") erfolgt weiterhin nach IAS 39.

57 / BUCH- UND MARKTWERTE VON FINANZINSTRUMENTEN PER 31. MÄRZ 2018 in Mio Euro

Fair Value
In der Bilanz
ausgewiesen in
Buch
wert
Erfolgs
wirksam
zum Fair
Value
bewertet
Zu
Zwecken
des
Hedge
Accoun
ting
Zu fortge
führten
Anschaf
fungs
kosten
bewertete
Vermögens
werte
Zu fortge
führten
Anschaf
fungs
kosten
bewertete
Verbind
lichkeiten
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Finanzielle
Vermögenswerte
Bewertet zum
Fair Value
Fondsanteile zur
Absicherung von Pensi
onsverpflichtungen
Langfristige
finanzielle
Vermögenswerte
24 24 –/– –/– –/– 24 –/– –/– 24
Sonstige Eigenkapital
instrumente
Langfristige
finanzielle
Vermögenswerte
98 98 –/– –/– –/– –/– –/– 98 98
Derivate, die nicht dem
Hedge Accounting
unterliegen
Kurz- und
langfristige finanzielle
Vermögenswerte
13 13 –/– –/– –/– –/– 0 13 13
Hedge Derivate Kurz- und
langfristige finanzielle
Vermögenswerte
38 –/– 38 –/– –/– –/– 38 –/– 38
Nicht zum Fair Value
bewertet
Zahlungsmittel
und Zahlungsmittel
äquivalente1
Zahlungsmittel
und Zahlungsmittel
äquivalente
1.562 –/– –/– 1.562 –/–
Darlehen und
Forderungen1
Kurz- und
langfristige finanzielle
Vermögenswerte
461 –/– –/– 461 –/–
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte zu
Anschaffungskosten1
Kurz- und
langfristige finanzielle
Vermögenswerte
8 –/– –/– 8 –/–
Summe 2.205 135 38 2.031 –/– 24 38 110 173
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Bewertet zum
Fair Value
Verbindlichkeiten
aus Put-Optionen
und Earn-Outs
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
426 426 –/– –/– –/– –/– –/– 426 426
Derivate, die nicht
dem Hedge Accounting
unterliegen
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
10 10 –/– –/– –/– –/– 10 –/– 10
Hedge Derivate Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
85 –/– 85 –/– –/– –/– 85 –/– 85
Nicht zum Fair Value
bewertet
Darlehen und Kredite Finanzverbindlichkeiten 2.087 –/– –/– –/– 2.087 –/– 2.079 –/– 2.079
Anleihen Finanzverbindlichkeiten 597 –/– –/– –/– 597 621 –/– –/– 621
Schuldscheindarlehen Finanzverbindlichkeiten 498 –/– –/– –/– 498 –/– 492 –/– 492
Leasingverbindlich
keiten
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
167 –/– –/– –/– 167 –/– 3 –/– 3
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
zu (fortgeführten)
Anschaffungskosten1
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
Summe und Leistungen 580
4.451
–/–
436
–/–
85
–/–
–/–
580
3.930
621 2.668 426 3.715

Der Buchwert stellt einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

58 / BUCH- UND MARKTWERTE VON FINANZINSTRUMENTEN PER 31. DEZEMBER 2017 in Mio Euro

Kategorie gemäß IAS 39 Fair Value
In der Bilanz
ausgewiesen in
Buch
wert
Erfolgs
wirksam
zum Fair
Value
bewer
tet
Zu
Zwecken
des
Hedge
Accoun
ting
Kredite
und
Forde
rungen
Zur
Veräu
ßerung
verfüg
bar
Sonstige
finan
zielle
Verbind
lichkei
ten
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe
Finanzielle
Vermögenswerte
Bewertet zum
Fair Value
Finanzielle Vermö
genswerte designiert
als Fair Value Option
Langfristige finanzi
elle Vermögenswerte
23 23 –/– –/– –/– –/– 23 –/– –/– 23
Sonstige Eigenkapi
talinstrumente
Langfristige finanzi
elle Vermögenswerte
88 88 –/– –/– –/– –/– –/– –/– 88 88
Derivate, die nicht
dem Hedge Accoun
ting unterliegen
Kurz- und lang
fristige finanzielle
Vermögenswerte
11 11 –/– –/– –/– –/– –/– 0 10 11
Hedge Derivate Kurz- und lang
fristige finanzielle
Vermögenswerte
68 –/– 68 –/– –/– –/– 68 –/– 68
Nicht zum Fair
Value bewertet
Zahlungsmittel
und Zahlungsmittel
äquivalente1
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläqui
valente
1.552 –/– –/– 1.552 –/– –/–
Darlehen und
Forderungen1
Kurz- und lang
fristige finanzielle
Vermögenswerte
532 –/– –/– 532 –/– –/–
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte zu
Anschaffungskosten1
Kurz- und lang
fristige finanzielle
Vermögenswerte
7 –/– –/– 7 –/– –/–
Summe 2.280 121 68 2.091 –/– –/– 23 68 98 189
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Bewertet zum
Fair Value
Verbindlichkeiten
aus Put-Optionen
und Earn-Outs
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
448 448 –/– –/– –/– –/– –/– –/– 448 448
Derivate, die nicht
dem Hedge Accoun
ting unterliegen
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
19 19 –/– –/– –/– –/– –/– 19 –/– 19
Hedge Derivate Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
53 –/– 53 –/– –/– –/– –/– 53 –/– 53
Nicht zum Fair
Value bewertet
Darlehen und Kredite Finanzverbindlich
keiten
2.090 –/– –/– –/– –/– 2.090 –/– 2.104 –/– 2.104
Anleihen Finanzverbindlich
keiten
597 –/– –/– –/– –/– 597 630 –/– –/– 630
Schuldscheindar
lehen
Finanzverbindlich
keiten
498 –/– –/– –/– –/– 498 –/– 498 –/– 498
Leasingverbindlich
keiten
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
65 –/– –/– –/– –/– 65 –/– 68 –/– 68
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten zu
(fortgeführten) An
schaffungskosten1
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
und Verbindlichkei
ten aus Lieferungen
und Leistungen
624 –/– –/– –/– –/– 624
Summe 4.394 467 53 –/– –/– 3.874 630 2.742 448 3.820

Der Buchwert stellt einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Die folgende Tabelle stellt die Überleitung der regelmäßig zum beizulegenden Zeitwert bewerteten und der Stufe 3 zugeordneten Sachverhalte zum Bilanzstichtag dar:

59 / ÜBERLEITUNG DER FAIR VALUES IM BEREICH STUFE 3 in Mio Euro

Sonstige
Eigenkapital
instrumente
Derivate, die
nicht dem
Hedge Accounting
unterliegen
Verbindlichkeiten
aus Put-Optionen
und Earn-Outs
01. Januar 2018 88 11 448
Nicht realisierte, in der Berichtsperiode in der Gewinn- und
Verlustrechnung sowie im übrigen kumulierten Eigenkapital
erfasste Ergebnisse1
– 2 –/– 4
Zugänge aus Akquisitionen 14 –/– 7
Abgänge aus Veräußerungen/Tilgungen – 10 –/– – 33
Sonstige Veränderungen 8 2 1
31. März 2018 98 13 426

1 Diese Position beinhaltet Aufzinsungseffekte und weitere Bewertungsanpassungen.

Die Position "Sonstige Veränderungen" umfasst im Wesentlichen Effekte aus Anteilsänderungen.

Die ProSiebenSat.1 Group verfolgt ein aktives Finanzmanagement und nutzte das attraktive Umfeld an den Finanzmärkten. So hat der Konzern im März 2018 die Fälligkeit der syndizierten Kreditvereinbarung, bestehend aus einem endfälligen Darlehen über 2,100 Mrd Euro und einer revolvierenden Kreditfazilität, um ein Jahr bis April 2023 verlängert. Gemäß IFRS 9.B5.4.5ff. sind die Auswirkungen derartiger Transaktionen erfolgswirksam abzubilden. Hieraus ergab sich ein Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 4 Mio Euro. Dieser wurde als Ertrag im sonstigen Finanzergebnis erfasst.

9 / Anteilsbasierte Vergütung

Der zum Ende des Geschäftsjahres 2017 abgelaufene Group Share Plan 2014 wird im zweiten Quartal 2018 in Höhe von 10,1 Mio Euro vollständig ausgezahlt. Die Planbedingungen für die Group Share Pläne sind darüber hinaus unverändert und entsprechen weiterhin den dargestellten Informationen im Konzernanhang und im zusammengefassten Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2017.

Von den im Rahmen der anderen Group Share Pläne ausgegebenen Performance Share Units verfielen in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2018 21.220 Stück des Group Share Plans 2015, 32.095 Stück des Group Share Plans 2016 und 2.813 Stück des Group Share Plans 2017.

10 / Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Thomas Ebeling, der Vorstandsvorsitzende (CEO) der ProsiebenSat.1 Media SE, ist zum 22. Februar 2018 aus dem Vorstand ausgeschieden. Sein Anstellungsvertrag, der ursprünglich am 30. Juni 2019 geendet hätte, endete ebenfalls mit Wirkung zum 22. Februar 2018. Gemäß Aufhebungsvertrag wurde eine Abfindung in Höhe von 7,1 Mio Euro vereinbart, die im Anschluss an den Beendigungstermin ausgezahlt wurde bzw. im Falle der vertraglichen Versorgungsbeiträge fortgewährt wird.

Innerhalb der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2018 wurden an nahestehende Unternehmen Lieferungen und Leistungen in Höhe von insgesamt 30 Mio Euro (Vorjahr: 31 Mio Euro) erbracht. Zum 31. März 2018 betrugen die Forderungen gegen die jeweiligen Unternehmen 26 Mio Euro (Vorjahr: 26 Mio Euro).

Der Konzern empfing in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2018 von seinen nahestehenden Unternehmen Lieferungen und Leistungen und erfasste in diesem Zuge Aufwendungen in Höhe von 7 Mio Euro (Vorjahr: 6 Mio Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber diesen Unternehmen beliefen sich zum 31. März 2017 auf 9 Mio Euro (Vorjahr: 7 Mio Euro).

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erwarben in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2018 3.505 Stückaktien der Gesellschaft.

Im Zusammenhang mit der Rahmenvereinbarung mit der Heilpflanzenwohl AG, Pfäffikon, Schweiz siehe Ziffer 33 "Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen" im Anhang zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 , wurden in der Berichtsperiode Werbeleistungen mit einem Bruttomediavolumen in Höhe von 4 Mio Euro (Vorjahr: 3 Mio Euro) erbracht.

Darüber hinaus haben sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 keine wesentlichen Änderungen oder Transaktionen im Vergleich zu den im Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2017 dargestellten Sachverhalten zu nahestehenden Unternehmen und Personen ergeben.

11 / Ereignisse nach der Zwischenberichtsperiode

ERWERB DES GESCHÄFTS UNTER DER MARKE ZIRKULIN

Mit Vertrag vom 29. Dezember 2017 und wirtschaftlicher Wirkung vom 16. April 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group ausgewählte immaterielle Vermögenswerte von der roha arzneimittel GmbH, Bremen, einem Hersteller für natürliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel, erworben. Vertragsgegenstand der Akquisition ist der Erwerb aller immateriellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit der Gesundheitsmarke "Zirkulin". Diese beinhalten das betriebene Zirkulin-Geschäft, einschließlich des dazu gehörigen Kundenstamms, gewerblicher Schutzrechte, Arzneimittelzulassungen, das Produktportfolio sowie sonstigem technischen, regulatorischen und kommerziellen Know-hows. Neben der Übertragung des Zirkulin-Geschäfts beabsichtigen beide Parteien zum Zwecke der Weiterführung der Produktion eine Vereinbarung über einen Liefervertrag. Die erworbenen immateriellen Vermögenswerte unter der Marke Zirkulin werden dem Segment Commerce siehe Ziffer 3 "Segmentberichterstattung" zugeordnet. Der Kaufpreis nach IFRS 3 besteht aus einem Barkaufpreis in Höhe von 32 Mio Euro.

VERKAUF VON 25,1 PROZENT DER ANTEILE AN DER NUCOM GROUP AN GENERAL ATLANTIC

Mit Vertrag vom 21. Februar 2018 und wirtschaftlicher Wirkung vom 4. April 2018 beteiligte sich General Atlantic PD GmbH, München mit 25,1% an der NCG – NUCOM GROUP SE für einen Kaufpreis von 286 Mio Euro. In der zum 1. Januar 2018 gegründeten NuCom Group bündelt ProSiebenSat.1 derzeit zehn strategische Beteiligungen an überwiegend digitalen Commerce-Plattformen, darunter vor allem Verivox, Parship Elite Group und Jochen Schweizer mydays Group. Die Unternehmen profitieren von der hohen TV-Reichweite des Mutterkonzerns sowie gegenseitigen Synergien, beispielsweise im Bereich Data und Technologie, und wachsen auf dieser Basis kontinuierlich. Mit General Atlantic als Partner stellt die ProSiebenSat.1 Group die Weichen für die Weiterentwicklung der NuCom Group zu einer führenden europäischen Omnichannel-Plattform für Consumer Services und Lifestyle Brands. General Atlantic ist ein weltweit führender Wachstumskapitalinvestor, der Kapital und strategische Unterstützung für Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zur Verfügung stellt. Gegründet 1980, verbindet das Unternehmen einen kooperativen globalen Ansatz, branchenspezifische Expertise, einen langfristigen Investment-Horizont, ein tiefes Verständnis für Wachstumstreiber und die Partnerschaft mit herausragenden Management-Teams, um weltweit außergewöhnliche Geschäftsmodelle zu schaffen. Erste gemeinsame Transaktionen und der Erwerb von den verbliebenen Minderheitsanteilen von Amorelie, SilverTours, Verivox und Parship Elite Group zeigen bereits die strategische Ausrichtung der kommenden Jahre auf: Eigentümer- und Kontrollstrukturen sollen vereinfacht sowie die Ertragsbasis konsolidiert werden. Ziel ist zudem, die besondere Stärke der ProSiebenSat.1 Group durch das Zusammenspiel von Reichweite, eigenen Daten, Kooperationen und vielfältigen Vertriebskanälen noch intensiver für den Aufbau von Marken zu nutzen.

ERWERB DER VERBLIEBENEN 25,1 PROZENT AN DER SILVERTOURS GMBH

Mit Vertrag vom 19. Februar 2018 und wirtschaftlicher Wirkung vom 6. April 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group über die NuCom Group für einen Kaufpreis von 59 Mio Euro 25,1% der verbliebenen Anteile an der SilverTours GmbH, Freiburg, Deutschland erworben. Die SilverTours GmbH wurde 2003 gegründet und betreibt Produktvergleichsplattformen für Leihwägen (u.a. www.billiger-mietwagen.de). Die ProSiebenSat.1 Group hatte sich zum Juni 2013 erstmalig an dem Unternehmen beteiligt (74,9 Prozent) und erwarb mit der Transaktion nun die verbliebenen Anteile am Unternehmen. Der Anteil der NuCom Group an der SilverTours GmbH beträgt nunmehr 100%. Der Erwerb wird gemäß IFRS 10 als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

ERWERB VON 20,0 PROZENT DER ANTEILE AN DER VERIVOX HOLDING GMBH

Mit Vertrag vom 21. Februar 2018 und wirtschaftlicher Wirkung vom 5. April 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group über die NuCom Group für einen Kaufpreis von 112 Mio Euro 20,0% der Anteile an der Verivox Holding GmbH, Unterföhring, Deutschland erworben. Die Gesellschaft betreibt das größte unabhängige Verbraucherportal für Energie in Deutschland und bietet daneben Vergleiche für Telekommunikation, Versicherungen, Finanzen, Fahrzeuge und provisionsfreie Immobilien an. Die ProSiebenSat.1 Group hatte sich zum Juni 2015 erstmalig an dem Unternehmen beteiligt (80,0 Prozent). Der Anteil der NuCom Group an der Verivox Holding GmbH beträgt zum 31. März 2018 nunmehr 100%. Der Erwerb wird gemäß IFRS 10 als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Mit erwarteter wirtschaftlicher Wirkung im zweiten Quartal 2018 wird sich, durch Neuausgabe eines Aktienoptionsprogramm für das Verivox-Management in Höhe von rund 1,3%, der Anteil der NuCom Group an der Verivox Holding GmbH auf rund 98,7% mindern.

ERWERB VON 44,2 PROZENT DER ANTEILE AN DER 7LOVE HOLDING GMBH (PARSHIP ELITE GROUP)

Mit Vertrag vom 21. Februar 2018 und wirtschaftlicher Wirkung vom 5. April 2018 hat die die ProSiebenSat.1 Group über die NuCom Group für einen Kaufpreis von 162 Mio Euro 44,2% der Anteile an der 7Love Holding GmbH, Heidelberg, Deutschland erworben. Die Parship Elite Group betreibt eine Online-Partnervermittlung primär im deutschsprachigen Raum. Die ProSiebenSat.1 Group hatte sich zum Oktober 2016 erstmalig an dem Unternehmen beteiligt (50 Prozent). Der Anteil der NuCom Group an der 7Love Holding GmbH beträgt nunmehr 94,2%. Der Erwerb wird gemäß IFRS 10 als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

ERWERB VON 90,0 PROZENT DER ANTEILE AN DER ESOME ADVERTISING TECHNOLOGIES GMBH

Mit Vertrag vom 1. Dezember 2017 und wirtschaftlicher Wirkung vom 26. April 2018 hat die ProSiebenSat.1 Group einen Anteil von 90,0 Prozent an der esome adverstising technologies GmbH, Hamburg, dem führenden Social-Advertising-Anbieter in der DACH-Region erworben.. Das Unternehmen vereint für Werbetreibende die Technologie und das Management von Social-Media-Kampagnen in allen sozialen Netzwerken, insbesondere Facebook. Die Technologie soll in Zukunft auch zur KPI-basierten Optimierung von Display, Video und später auch für Addressable TV genutzt werden. Das Unternehmen ergänzt das Portfolio der AdTech-Beteiligungen, die ProSiebenSat.1 in der Advertising Platform Solutions bündelt. Die Gesellschaft wird dem Segment Entertainment siehe Ziffer 3 "Segmentberichterstattung" zugeordnet. Der Kaufpreis nach IFRS 3 setzt sich aus einem Barkaufpreis in Höhe von 25 Mio Euro sowie zwei vertraglich vereinbarten Earn-out Komponenten zusammen. Darüber hinaus wurde mit den Altgesellschaftern eine Call-/Put-Option über den Erwerb von weiteren 10,0 Prozent der Anteile mit frühestmöglicher Fälligkeit in 2019 vereinbart.

7NXT GMBH – REKLASSIFIZIERT ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENER VERMÖGENSWERT

Mit Beschluss vom 24. April 2018 stellt die ProSiebenSat.1 Group aufgrund der bereits 2017 begonnenen Portfoliobereinigung die 7NXT GmbH gemäß IFRS5 zur Disposition. Eine Veräußerung ist innerhalb der nächsten Quartale wahrscheinlich.

MAX CONZE NEUER VORSTANDSVORSITZENDER DER PROSIEBENSAT.1 MEDIA SE

Der Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media SE hat in seiner Sitzung am 21. Februar 2018 und mit Wirkung zum 1. Juni 2018 Max Conze zum Vorstandsvorsitzenden der ProSiebenSat.1 Media SE ernannt. Er tritt die Nachfolge des langjährigen ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling (59) an, der am 22. Februar 2018 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Bis zum Amtsantritt von Max Conze wird Conrad Albert (50), stellvertretender Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, interimistisch den Vorstandsvorsitz vom 23. Februar bis zum 31. Mai 2018 übernehmen.

WEITERE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Zwischen dem Ende des ersten Quartals 2018 und dem 2. Mai 2018, dem Datum der Freigabe dieser Quartalsmitteilungs zur Veröffentlichung und Weiterleitung an den Aufsichtsrat, sind keine weiteren berichtspflichtigen Ereignisse eingetreten, die eine wesentliche Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der ProSiebenSat.1 Group bzw. der ProSiebenSat.1 Media SE haben.

  1. Mai 2018 Der Vorstand

FINANZKALENDER

Datum Event
22.02.2018 Pressekonferenz/IR-Konferenz anlässlich der Zahlen 2017
Pressemitteilung, Pressekonferenz in München, Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
15.03.2018 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2017
09.05.2018 Veröffentlichung der Quartalsmitteilung für das 1. Quartal 2018
Pressemitteilung, Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren, Telefonkonferenz mit Journalisten
16.05.2018 Ordentliche Hauptversammlung 2018
22.05.2018 Dividendenzahlung
02.08.2018 Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts 2018
Pressemitteilung, Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren, Telefonkonferenz mit Journalisten
08.11.2018 Veröffentlichung der Quartalsmitteilung für das 3. Quartal 2018
Pressemitteilung, Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren, Telefonkonferenz mit Journalisten

IMPRESSUM & KONTAKTE

PRESSE

ProSiebenSat.1 Media SE Konzernkommunikation Medienallee 7 85774 Unterföhring Tel.: +49 [89] 95 07—11 45 Fax: +49 [89] 95 07—11 59 E-Mail: [email protected]

INVESTOR RELATIONS

ProSiebenSat.1 Media SE Investor Relations Medienallee 7 85774 Unterföhring Tel.: +49 [89] 95 07—15 02 Fax: +49 [89] 95 07—15 21 E-Mail: [email protected]

HERAUSGEBER

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INHALT & GESTALTUNG

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Strichpunkt Design, Stuttgart/Berlin

Diese und andere Veröffentlichungen sowie Informationen über die ProSiebenSat.1 Group erhalten Sie im Internet unter der Adresse www.ProSiebenSat1.com

ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN

Dieser Bericht beinhaltet zukunftsgerichtete Aussagen über die ProSiebenSat.1 Media SE und die ProSiebenSat.1 Group, die mitunter durch Verwendung der Begriffe "erwarten", "beabsichtigen", "planen", "annehmen", "das Ziel verfolgen" und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht werden. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der ProSiebenSat.1 Media SE liegen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse der ProSiebenSat.1 Media SE. Zukunftsorientierte Aussagen sind keine historischen Fakten und beinhalten daher bekannte und unbekannte Risiken, Unsicherheiten und andere wichtige Faktoren, die dazu führen könnten, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Plänen, Zielen, Schätzungen und Prognosen und berücksichtigen Erkenntnisse nur bis einschließlich des Datums der Erstellung dieses Berichts. In Anbetracht dieser Risiken, Ungewissheiten sowie anderer wichtiger Faktoren übernimmt die ProSiebenSat.1 Media SE keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, derartige zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse und Entwicklungen anzupassen. Obwohl mit größtmöglicher Sorgfalt sichergestellt wird, dass die hierin bereitgestellten Informationen und Fakten zutreffend und dass die Meinungen und Erwartungen angemessen sind, wird keine Haftung oder Garantie auf Vollständigkeit, Richtigkeit, Angemessenheit und/oder Genauigkeit jeglicher hier enthaltener Informationen und Meinungen übernommen.

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