Porr AG

Earnings Release • Apr 29, 2013

Bericht zum 1. Quartal 2013

Q

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, geschätzte Geschäftsfreunde unseres Unternehmens,

im ersten Quartal 2013 konnte die PORR ihren im Vorjahr eingeschlagenen, erfolgreichen Weg fortsetzen. Die Konzentration auf die Heimmärkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien erlaubte eine stabile Geschäftstätigkeit in den ersten drei Monaten – und das trotz ungünstiger Witterungsbedingungen, die einen vergleichsweise späten Start in die Bausaison bedingten. Der Baumarkt war in den Heimmärkten von einem weiteren Wachstum der Hochbauinvestitionen geprägt, während die Zahl der Tiefbauprojekte auch im ersten Quartal 2013 unter dem Niveau des Jahres 2008 lag. In den projektbezogenen Märkten der SEE-Region war zwar eine positive Tendenz am Baumarkt zu beobachten, eine nachhaltige Entspannung der Lage ist jedoch auch weiterhin nicht in Sicht. Diese Entwicklung bestätigt erneut die Strategie der PORR, ihren klaren Fokus auf die Heimmärkte zu legen.

Im Geschäftsjahr 2012 zeigten die im Rahmen des Kostensenkungs- und Optimierungsprogramms fitforfuture eingeleiteten Maßnahmen ergebnisseitig erste positive Auswirkungen. Die Maßnahmen zur Strukturvereinfachung, Prozessoptimierung und Kostensenkung werden auch 2013 weiter vorangetrieben. Insbesondere die Straffung der Prozesse im Verwaltungsbereich und bei den Shared Services führen zu einer deutlichen Senkung der Sach-, Projekt- und Strukturkosten. Die schrittweise Ausdehnung von fitforfuture auf das Baustellenmanagement im laufenden Jahr wird sich positiv auf die Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens auswirken.

Produktionsleistung

Die PORR verzeichnete in den ersten drei Monaten 2013 eine Produktionsleistung von EUR 482 Mio., im Vergleich zum ersten Quartal 2012 bedeutete dies einen Zuwachs um EUR 33 Mio. oder 7,4 %. Geprägt war das Quartal von der ungewöhnlich langen Kälteperiode und den in weiten Teilen Mitteleuropas vorherrschenden großen Schneemassen. Dass wetterbedingte Bauverzögerungen dennoch nur sehr vereinzelt auftraten und es zu keinen Terminverschiebungen bei der Fertigstellung von Bauprojekten kam, ist dem hohen persönlichen Einsatz der Mitarbeiter zu verdanken, die trotz widriger Umstände auch im ersten Quartal 2013 ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten.

Der Anteil der fünf Heimmärkte (D, A, CH, PL, CZ) an der Produktionsleistung lag neuerlich über 90 %. Der mit Abstand wichtigste Markt war weiterhin Österreich.

Auftragslage

Akquisitionsseitig begann das Jahr ebenfalls zufriedenstellend. Die Auftragseingänge blieben knapp unter dem hohen Wert des Vorjahres und erreichten trotz der schwierigen Wetterbedingungen EUR 593 Mio. Der Auftragsbestand betrug mit Stichtag 31. März 2013 EUR 3.484 Mio. und lag damit um EUR 554 Mio. oder 18,9 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der historische Höchststand in den Auftragsbüchern, der Ende 2012 erreicht wurde, lastet die Kapazitäten des Konzerns voll aus.

Im Auftragsbestand war in allen Heimmärkten mit Ausnahme Tschechiens ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Insbesondere in Deutschland wirkten sich die Eisenbahn-Großaufträge sehr positiv aus. Tschechien blieb mit einem kleinen Rückgang auf dem Niveau des Vorjahres. In Österreich, der Schweiz und Polen wuchs auch der Auftragseingang, während in Deutschland die im Vorjahr verbücherten Großaufträge nun abgearbeitet werden und Infrastruktur-Neuaufträge aus Kapazitätsgründen nur sehr selektiv akquiriert werden.

Mitarbeiter

Die PORR beschäftigte im ersten Quartal 2013 durchschnittlich 9.338 Mitarbeiter, dies stellt gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen leichten Rückgang um 29 Personen oder 0,3 % dar. Saisongemäß lag die Anzahl der Mitarbeiter allerdings deutlich unter dem Jahresdurchschnitt 2012.

Großen Wert legt der Konzern auf gezieltes Personalmarketing, insbesondere im Hinblick auf die internationalen Märkte. Das höhere Engagement in dieser Region wirkt sich auch auf die Arbeit der Personalentwicklung aus. Unternehmensintern steigt der Bedarf an bestens ausgebildetem Personal und Führungskräften, die sich in einem komplexen und kompetitiven Umfeld, wie etwa Katar oder Saudi-Arabien, sicher bewegen können.

Ertragslage

Traditionell ist die Bauwirtschaft in den ersten Monaten des Jahres durch eine – im Verhältnis zum Gesamtjahr – geringere Bauleistung gekennzeichnet, was folglich zu niedrigen Erträgen führt. Der Grund dafür liegt in einem Spezifikum der Bauwirtschaft: So belasten im ersten Quartal die Fixkosten für Personal und Maschinen die Ertragslage signifikant, während im weiteren Jahresverlauf die Ertragskurve durch die zunehmende Bauleistung deutlich steigt.

Operativ verfolgt die PORR eine Entwicklung hinsichtlich der Ertragslage, die im Rahmen der Budgeterwartungen liegt. Unter Berücksichtigung der aktuell vorherrschenden Umfeldbedingungen und unter der Annahme, dass es zu keiner wesentlichen Konjunktureintrübung kommt, erwartet der Vorstand, dass der Konzern zum Jahresende eine weiterhin stabile Ertragslage errreicht.

Ausblick

Die PORR blickt optimistisch auf das Geschäftsjahr 2013. Neben dem hohen Auftragsbestand, der bereits heuer eine gute Grundauslastung auch für die Folgejahre sicherstellt, erlauben eine rege Nachfrage, eine starke Angebotsbearbeitung und die Prognosen für die Baumarktentwicklung in den Heimmärkten eine positive Erwartungshaltung.

In Österreich, Deutschland und der Schweiz wird auch in den kommenden Jahren der Hochbau Zuwächse verzeichnen – und das von bereits hohem bestehenden Niveau aus. Der Tiefbau ist in diesen Ländern deutlich weniger von Budgetrestriktionen betroffen als in den meisten CEE/ SEE-Ländern.

Auch die beiden Heimmärkte Polen und Tschechien zeigen weiterhin gutes Entwicklungspotenzial. In einigen Bausparten liegen die Wachstumsraten sogar deutlich über jenen der deutschsprachigen Länder. Die PORR profitiert hier vom Ausbau ihrer Marktpräsenz in den vergangenen Jahren. Ergänzt wird dieser positive Ausblick durch einzelne Infrastrukturprojekte in Ost- und Südosteuropa sowie das Engagement in den internationalen Märkten Katar, Oman, Saudi-Arabien und Türkei.

Die PORR wird im Jahresverlauf 2013 in ihren Kernkompetenzen weiter intelligent wachsen. Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf dem klassischen Baugeschäft in den Heimmärkten und den Infrastrukturprojekten in der CEE/SEE--Region sowie den internationalen Märkten und wird ergänzt durch den Bereich Real Estate.

Die PORR ist und bleibt ein klassischer Baukonzern, der möglichst viel selbst baut, mit vorgelagerter Projektentwicklung und nachgelagerter Servicegruppe. Im Bereich Real Estate verfolgt die PORR die Strategie des "cherry pickings" und einer Optimierung des Immobilienportfolios, die sich nachhaltig positiv auf die Verschuldung des Unternehmens auswirken wird. Nach der signifikaten Reduzierung der Nettoverschuldung im vergangenen Jahr, erwartet die PORR auch 2013 eine weitere kontinuierliche Verbesserung ihrer Finanzkennzahlen.

Bauprojekte

Bauprojekte
		Ort	Land
Business Unit 1 – DACH
Wohnhausanlage DC Living		Wien	Österreich
Styria Media Center		Graz	Österreich
Flughafen Wien-Schwechat, Pistensanierung 20131 Industriepark Wedel		Schwechat Wedel	Österreich Deutschland
Hard Turm Park – Baufeld A2		Zürich	Schweiz
Business Unit 2 – CEE/SEE
Business Garden Posen		Posen	Polen
Bürogebäude Nimbus		Polen
Shopping Center Ogrody		Elbląg	Polen
Business Unit 4 – Infrastruktur Hauptbahnhof Wien1		Wien	Österreich
S10-Tunnel Götschka und Umfahrung Freistadt1		Freistadt	Österreich
Eisenbahnstrecke Stuttgart–Ulm, Albaufstieg1		Stuttgart	Deutschland
Stuttgart 211		Stuttgart	Deutschland
Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Coburg–Ilmenau		Coburg	Deutschland
Business Unit 5 – Umwelttechnik Rückbau Kraftwerk Voitsberg1		Voitsberg	Österreich
Kokerei voestalpine 1		Linz	Österreich
Business Unit 6 – Real Estate
Palais Hansen Kempinski		Wien	Österreich
Hotel & Office Campus	Berlin		Deutschland
Hotel Steigenberger am Kanzleramt		Berlin	Deutschland
1 Ausführung in Arbeitsgemeinschaft
Kennzahlen
in EUR Mio.	1. Quartal 2013	Veränderung2	1. Quartal 2012 3
Produktionsleistung	482	7,4 %	449
davon im Inland	317	11,1 %	286
davon im Ausland	165	0,9 %	163
Auftragseingang	593	-3,6 %	615
davon Inland	421	19,0 %	354
davon Ausland	172	-34,2 %	261
Auftragsbestand	3.484	18,9 %	2.930
davon Inland	1.654	7,6 %	1.536
davon Ausland	1.830	31,3 %	1.394
Durchschnittlicher Mitarbeiterstand 4	9.338	-0,3 %	9.367
Die Veränderungen beziehen sich auf die ungerundeten Werte. 2
3 Die Vergleichszahlen 2012 wurden rückwirkend angepasst.
4 Ab dem Geschäftsjahr 2012 wird zur besseren Darstellung die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter für den Kreis der vollkonsolidierten Gesell schaften berichtet und nicht wie bisher anteilig auch für die assoziierten und untergeordneten Gesellschaften. Die Vergleichszahlen 2012 wurden
entsprechend angepasst.
Disclaimer: Dieser Quartalsbericht (Zwischenmitteilung gem. § 87 Abs. 6 BörseG.) enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vor
genommenen Einschätzungen und Annahmen des Managements beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "Erwartung" oder "Ziel" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der
zur Drucklegung des Quartalsberichtes vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in
nicht kalkulierbarer Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Der Quartalsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

in EUR Mio.	1. Quartal 2013	Veränderung2	1. Quartal 2012 3
Produktionsleistung	482	7,4 %	449
davon im Inland	317	11,1 %	286
davon im Ausland	165	0,9 %	163
Auftragseingang	593	-3,6 %	615
davon Inland	421	19,0 %	354
davon Ausland	172	-34,2 %	261
Auftragsbestand	3.484	18,9 %	2.930
davon Inland	1.654	7,6 %	1.536
davon Ausland	1.830	31,3 %	1.394
Durchschnittlicher Mitarbeiterstand 4	9.338	-0,3 %	9.367

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