Porr AG

Earnings Release • May 11, 2012

QUARTALSBERICHT

bericht zum 1. Quartal 2012

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, geschätzte Geschäftsfreunde unseres Unternehmens,

das erste Quartal 2012 verlief für die PORR im Rahmen der Erwartungen zufriedenstellend, jedoch mit deutlichen Unterschieden zwischen den Heimund Kernmärkten. Die Unsicherheiten aufgrund der Schuldensituation in Europa und in den USA beeinflussten auch weiterhin die Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand, insbesondere in Osteuropa. Während sich in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Polen die Baukonjunktur positiv entwickelte, sind in Osteuropa zahlreiche Bauvorhaben von Verzögerungen betroffen oder wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Private Investitionen sind in dieser Region derzeit nicht in der Lage, die geringeren Baubudgets der Regierungen zu kompensieren.

Insbesondere der erneute Wintereinbruch – nach dem aufgrund der Kälte ohnehin schon späten Beginn der Bausaison – wirkte sich negativ auf die Bauaktivitäten aus. Die PORR verzeichnete demnach in den ersten drei Monaten 2012 eine Produktionsleistung von EUR 449,0 Mio., im Vergleich zum ersten Quartal 2011 bedeutete dies einen Rückgang um EUR 19,0 Mio. oder 4,1%. Gleichzeitig konnte die PORR jedoch bei der Akquisition einige erfreuliche Zugänge verzeichnen. Die Auftragseingänge stiegen im Berichtszeitraum auf EUR 615,0 Mio. und wuchsen somit um EUR 40,1 Mio. oder 7,0%. Der Auftragsbestand erreichte per Stichtag 31. März 2012 EUR 2.930,1 Mio. und lag um EUR 374,3 Mio. oder 14,6% über dem Stichtag 2011.

Weiterhin positiv performen die Heimmärkte der PORR. In Österreich, Deutschland und der Schweiz liegen die Auftragsvolumina für das laufende Geschäftsjahr über dem vergangenen Jahr, auch für 2013 wird mit einer stabilen Entwicklung gerechnet. Die ASFINAG stellt eine deutliche Steigerung ihrer Ausschreibungstätigkeit in Aussicht, auch die ÖBB und die Deutsche Bahn investieren in den Ausbau ihrer Infrastruktur. In Polen ist zumindest bis zur Fußball-Europameisterschaft Mitte des Jahres mit einem unveränderten Bauboom zu rechnen. Zwar prognostizieren Experten für die Zeit nach dem Großereignis eine geringe Eintrübung der Zuwächse, nichtsdestotrotz wird der polnische Markt auch in den kommenden beiden Jahren stärker als der europäischen Durchschnitt wachsen. Die Kernmärkte der CEE-/SEE-Region zeigen unterschiedliche Tendenzen. Während in Rumänien, Bulgarien und Serbien nicht zuletzt aufgrund der EU-Kofinanzierung vieler Infrastrukturprojekte weiterhin gute Chancen bestehen, gelingt es den Regierungen in Ungarn und der Slowakei vorerst nicht, die Krise nachhaltig zu überwinden.

Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, hat die PORR im ersten Quartal 2012 das Effizienz- und Optimierungsprogramm fitforfuture gestartet. Dabei stehen alle Kosten und Prozesse im Unternehmen auf dem Prüfstand und sollen im Hinblick auf Einsparungspotenziale durchforstet werden. Neben der Reduzierung von Sach-, Prozess- und Projektkosten beinhaltet fitforfuture auch eine Optimierung des Immobilienportfolios des Konzerns.

Produktionsleistung

Per Ende März 2012 konnte die PORR mit einer Produktionsleistung von EUR 449,0 Mio., dies entspricht einem Rückgang von EUR 19,0 Mio. bzw. 4,1 % gegenüber 2011, nicht an den Wert des ersten Quartals des Vorjahres anschließen. Neben der erwähnten langen Winterperiode und dem damit einhergehenden verspäteten Baubeginn war das milde Klima im Dezember und die dadurch bedingten Vorzieheffekte für diesen Rückgang verantwortlich. Insgesamt bestätigte sich in der Produktionsleistung die eingeschlagene Strategie – die Fokussierung auf die margenstarken Heimmärkte. In Österreich, Deutschland, der Schweiz, Polen und Tschechien erwirtschaftete die PORR knapp 85 % ihrer Produktionsleistung. Der mit Abstand wichtigste Markt war dabei weiterhin Österreich.

Auftragslage

Die Auftragslage des Konzerns war auch im ersten Quartal 2012 sehr zufriedenstellend. Die Auftragseingänge stiegen im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 615,0 Mio., ein Zuwachs um EUR 40,1 Mio. oder 7,0 %. Der Auftragsbestand erreichte EUR 2.930,1 Mio. und lag damit um EUR 374,3 Mio. oder 14,6% über dem Vergleichszeitraum 2011.

Die Auftragsbücher sind damit weiter auf einem hohen Niveau gefüllt, für das laufende Jahr sind beinahe alle Kapazitäten voll ausgelastet. Auch für 2013 sind aufgrund der Mehrjährigkeit der Projekte bereits viele Sparten ausgebucht.

Mit Ausnahme der Schweiz verzeichneten alle Heimmärkte einen Zuwachs; Deutschland blieb annähernd auf dem hohen Niveau des Vorjahres. In den meisten Kernmärkten gab es hingegen Rückgänge, am schwierigsten blieb dabei die Lage in Ungarn, da nach wie vor kaum Projekte der öffentlichen Hand zur Umsetzung gelangten.

Mitarbeiter

Saisongemäß lag die Anzahl der Mitarbeiter deutlich unter dem Jahresdurchschnitt 2011. Durchschnittlich beschäftigte die PORR im ersten Quartal 2012 10.096 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stellt dies einen Rückgang um 356 Personen oder 3,4% dar.

Die größte zukünftige Herausforderung im Recruting ist nach wie vor der Fachkräftemangel. Nicht nur in den Kernmärkten, auch in den Heimmärkten wird es zunehmend schwieriger, fachkundiges Personal an das Unternehmen zu binden. Daher kooperiert das Unternehmen nun verstärkt mit Schulen, Universitäten und Lehrlingseinrichtungen, um die Nachfrage nach bestens ausgebildetem Personal und Führungskräften, die sich in einem komplexen und kompetitiven Umfeld sicher bewegen, zu bedienen.

Ertragslage

Traditionell ist die Bauwirtschaft in den ersten Monaten des Jahres durch eine – im Verhältnis zum Gesamtjahr – geringere Bauleistung gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund werden im ersten Quartal nur niedrige Erträge erzielt. Zusätzlich belasten die Fixkosten für Personal und Maschinen die Ertragslage. Diese schwache Ertragslage steigt aber in den folgenden Monaten durch zunehmende Leistungsvolumina an.

Die Entwicklung hinsichtlich der Ertragslage liegt im Rahmen der Budgeterwartungen, wodurch die PORR zum Jahresende eine stabile Ertragslage ausweisen sollte.

Ausblick

Das Marktumfeld in Europa zeigte sich zu Jahresanfang 2012 sehr heterogen. Während in West- und Mitteleuropa die Baumärkte einen positiven Trend erkennen ließen und auch die Infrastrukturinvestitionen wieder zunehmen, stecken viele Länder der CEE-/SEE-Region weiter tief in der Krise. Die PORR hat auf diese Bedingungen reagiert und einen klaren Fokus auf die Heimmärkte gesetzt. Ziel ist eine stabile operative Entwicklung durch die Konzentration auf die margenstarken Märkte Österreich, Deutschland, die Schweiz, Polen und Tschechien. Die Kernmärkte werden ergänzend zu dieser Strategie bearbeitet, mit dem Fokus auf Infrastrukturprojekte in den Kernkompetenzen der PORR-Bahnbau oder Tunnelbau. International tritt die PORR ebenfalls mit diesen Exportprodukten auf. Hier steht das Risikomanagement bei allen Entscheidungen jedoch an erster Stelle.

Der zweite Schwerpunkt für 2012 liegt auf dem Effizienz- und Optimierungsprogramm fitforfuture, das alle Teile des Konzerns umfasst. Im Development wird eine klare Fokussierung durch die Bündelung der Kräfte und Aktivitäten verfolgt. Die PORR setzt dabei auf Portfoliooptimierung und »Cherry Picking«.

Bauprojekte

	Ort	Land
Region 1
WHA Nordbahnhof Bpl. 2b	Wien	Österreich
A13 Obernberger Talübergang	Obernberg	Österreich
Hochwasserschutz Ybbs/Donau	Ybbs	Österreich
Wohnhausanlage »Am Westpark«*	München	Deutschland
Alptransit Gotthard AG, Los 28 Unterführung	Erstfeld	Schweiz
Region 2
Andersia Business Center	Warschau	Polen
Poleczki Business Park Phase 2	Warschau	Polen
Infrastruktur
Hauptbahnhof Wien*	Wien	Österreich
S10-Tunnel Götschka und Umfahrung Freistadt	Freistadt	Österreich
Stuttgart 21*	Stuttgart	Deutschland
Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Erfurt-Halle	Erfurt	Deutschland
Umfahrung Biel Ostast*	Biel	Schweiz
Development
Olympia Gate Munich	München	Deutschland
Steigenberger Hotel Berlin	Berlin	Deutschland
Hotel Kempinski Palais Hansen	Wien	Österreich

* Ausführung in Arbeitsgemeinschaft

Kennzahlen

in Mio. EUR	1. Quartal 2012	Veränderung	1. Quartal 2011
Produktionsleistung	449,0	-4,1%	468,0
davon Inland	285,5	-1,0%	288,4
davon Ausland	163,5	-9,0%	179,6
Auftragseingang	615,0	+7,0%	574,9
davon Inland	354,1	+13,8%	311,2
davon Ausland	260,9	-1,1%	263,7
Auftragsbestand	2.930,1	+14,6%	2.555,8
davon Inland	1.536,5	+19,4%	1.286,6
davon Ausland	1.393,6	+9,8%	1.269,2
Durchschnittlicher Personalstand	10.096	-3,4%	10.452

Disclaimer Dieser Quartalsbericht (Zwischenmitteilung gem. § 87 Abs. 6 BörseG.) enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen des Managements beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte »Erwartung« oder »Ziel« oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zur Drucklegung des Quartalsberichtes vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierbarer Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Der Quartalsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

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