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Porr AG

Annual Report Apr 27, 2020

755_10-k_2020-04-27_d6aa6713-85d6-45a6-805e-33c054b96e3c.pdf

Annual Report

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FACETTEN

Jahresfinanzbericht 2019

1

Kennzahlen

in EUR Mio. 2019 Veränderung 2018 2017 2016
Leistungskennzahlen
Produktionsleistung1 5.570 -0,4% 5.593 4.738 3.925
Auslandsanteil 55,8% -2,5 PP 58,3% 53,6% 47,6%
Auftragsbestand 7.065 -0,5% 7.100 6.367 4.804
Auftragseingang 5.536 -12,5% 6.326 6.301 4.150
Durchschnittliche
Beschäftigte
19.828 4,3% 19.014 17.719 15.328
Ertragskennzahlen 2019 Veränderung 2018 2017 2016
Umsatzerlöse 4.880,4 -1,6% 4.959,1 4.292,9 3.417,1
EBITDA 222,3 1,3% 219,5 200,7 187,3
EBIT 54,7 -40,7% 92,3 90,2 100,1
EBT 37,4 -57,6% 88,1 85,3 91,1
Konzernergebnis 27,8 -58,0% 66,2 63,7 66,8
Ergebnis je Aktie (in EUR)2 0,50 -73,6% 1,88 1,82 2,17
Dividende je Aktie (in EUR) 0,003 -100,0% 1,10 1,10 1,10
Bilanzkennzahlen 31.12.2019 Veränderung 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2016
Bilanzsumme 3.665 17,7% 3.115 2.885 2.362
Eigenkapital
(inkl. Anteile anderer Ges.)
599 -3,1% 618 597 441
Eigenkapitalquote 16,4% -3,5 PP 19,9 % 20,7% 18,7%
Liquide Mittel 582 82,0% 320 359 476
Nettoverschuldung 346 >100,0% 150 147 -53
Cashflow und Investitionen 31.12.2019 Veränderung 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2016
Cashflow aus der
Betriebstätigkeit
249,9 34,1% 186,3 -15,9 56,1
Cashflow aus der
Investitionstätigkeit
-110,7 61,2% -68,7 -209,9 -108,6
Cashflow aus der
Finanzierungstätigkeit
121,8 >100,0% -154,8 107,2 -116,0
CAPEX4 246,1 39,4% 176,5 174,5 118,7
Abschreibungen 167,6 31,8% 127,1 110,5 87,3
Aktienrelevante Kennzahlen 2019 Veränderung 2018 2017 2016
Anzahl der Aktien 29.095.000 - 29.095.000 29.095.000 29.095.000
Marktkapitalisierung per
Jahresultimo (in EUR Mio.)
449,2 -11,5% 507,4 810,0 1.132,4

1 Die Produktionsleistung entspricht den Leistungen aller Gesellschaften sowie Arbeitsgemeinschaften (vollkonsolidiert, at-equity, quotal oder untergeordnet) entsprechend der Höhe der Beteiligung der PORR AG.

2 Ab dem Wirtschaftsjahr 2019 werden die Zinsen, welche auf das Hybrid- bzw. Genussrechtskapital entfallen, direkt den Hybrid- bzw. Genussrechtsinhabern zugeordnet. Dadurch wird das den Aktionären zurechenbare Ergebnis und somit auch das Ergebnis je Aktie entsprechend verringert. Die Vergleichszahlen wurden ebenso angepasst.

3 Vorschlag an die Hauptversammlung durch gemeinsame Entscheidung des Vorstands und des Aufsichtsrats in der Aufsichtsratssitzung vom 23. April 2020

4 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Die Kennzahlen wurden summenerhaltend gerundet. Absolute Veränderungen werden von den gerundeten Werten berechnet, relative Veränderungen (in Prozent) werden von den genauen Werten berechnet.

Auftragsbestand (in EUR Mio.)

Auftragseingang (in EUR Mio.)

Produktionsleistung1 (in EUR Mio.)

Umsatzerlöse (in EUR Mio.)

EBT (in EUR Mio.)

Dividende je Aktie (in EUR)

Gelungene Bauwerke entfalten ihre wahre Größe in den Augen der Betrachter. Wie Kunstwerke vermitteln sie die Ambition, das Know-how, die Technik und den Aufwand ihrer Entstehung. Deshalb setzen wir uns für ein intelligentes Bauen ein, das Menschen verbindet. Und das so facettenreich ist, wie deren Leben.

FACETTEN

Geschäftsbericht 2019 Jahresfinanzbericht 2019

INHALT

  • 4 Der Vorstand
  • 6 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
  • 8 Highlights
  • 12 Facetten der PORR

Facetten Die PORR

  • 62 Geschäftsmodell
  • 64 Konzernstrategie
  • 70 Die PORR an der Börse
  • 73 Corporate Governance
  • 86 Bericht des Aufsichtsrats

Konzernlagebericht

  • 92 Märkte und Performance
  • 100 Corporate Social Responsibility
  • 106 Prognosebericht
  • 108 Risikobericht
  • 113 Offenlegung gemäß § 243a Abs. 1 UGB
  • 116 Segmentberichterstattung

Konzernabschluss

  • 126 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • 127 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • 128 Konzern-Cashflow-Rechnung
  • 129 Konzernbilanz
  • 130 Entwicklung des Konzerneigenkapitals
  • 132 Erläuterungen zum Konzernabschluss
  • 194 Beteiligungen
  • 201 Bestätigungsvermerk
  • 206 Erklärung des Vorstands
  • 207 Ergebnisverwendung
  • 208 Glossar
  • 210 Impressum
  • 212 Finanzkalender
  • 212 Kontakt

DER VORSTAND

Astrid Knie

Treffende Portraits verlangen mehr als Licht, Timing und Location meist vorgeben. Sie gelingen nur, wenn die Chemie stimmt. Diese Energie macht jede Momentaufnahme aus und lässt Bewusstes wie Unbewusstes in den Bildern zu. So schaffen Portraits viel Freiraum für zahllose Facetten. Und die Menschen im Bild strahlen enorme Kraft aus. So wie dieses beeindruckende Vorstandsteam.

4

Astrid

So wie dieses beeindruckende Vorstandsteam.

Knie

DER

VORSTAND

Treffende Portraits verlangen mehr als Licht, Timing und Location meist vorgeben. Sie gelingen nur, wenn die Chemie stimmt. Diese Energie macht jede Momentaufnahme aus und lässt Bewusstes wie Unbewusstes in den Bildern zu. So schaffen Portraits viel Freiraum für zahllose Facetten. Und die Menschen im Bild strahlen enorme Kraft aus.

5Andreas Sauer, CFO Josef Pein, COO Karl-Heinz Strauss, CEO Thomas Stiegler, COO

5

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Vorwort des

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

2019 war ein herausforderndes Jahr für die gesamte Bauindustrie. Wir haben zwei Gegenkräfte erlebt: Neben einer extrem hohen Nachfrage nach Bauleistungen war entgegen unseren Erwartungen keine Entlastung beim hohen Kostenniveau für Baumaterialien und Subunternehmer eingetreten. Die Konsolidierungsphase, die wir nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre eingeleitet haben, wird daher länger dauern als erwartet. Dennoch setzen wir unsere Strategie konsequent um und sehen gerade das als Chance, als Totalunternehmen mit gesamtheitlichen Lösungen zu überzeugen. Unser unglaublich starkes Team und die hohe Kompetenz ebnen uns dafür den Weg. 2019 war ein herausforderndes Jahr für die gesamte Bauindustrie. Wir haben zwei Gegenkräfte erlebt: Neben einer extrem hohen Nachfrage nach Bauleistungen war entgegen unseren Erwartungen keine Entlastung beim hohen Kostenniveau für Baumaterialien und Subunternehmer eingetreten. Die Konsolidierungsphase, die wir nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre eingeleitet haben, hat daher länger dauern als erwartet. Dennoch setzen wir unsere Strategie konsequent um und sehen gerade das als Chance, als Totalunternehmen mit gesamtheitlichen Lösungen zu überzeugen. Unser unglaublich starkes Team und die hohe Kompetenz ebnen uns dafür den Weg. wird

Das Baugeschäft, unsere Kernkompetenz, und unsere starke Marktpräsenz in den sieben Heimmärkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien sind hier ein entscheidender Stabilitätsfaktor. Sowohl bei der Produktionsleistung als auch beim Auftragsbestand wurden die Rekordwerte des Vorjahres erneut nahezu bestätigt. Das Baugeschäft, unsere Kernkompetenz, und unsere starke Marktpräsenz in den sieben Heimmärkten Österreich, Deutschland, der Schweiz, Polen, Tschechien, Rumänien und der Slowakei sind hier ein entscheidender Stabilitätsfaktor. Sowohl bei Produktionsleistung als auch beim Auftragsbestand wurden die Rekordwerte des Vorjahres erneut nahezu bestätigt.

Die PORR erzielte im Jahr 2019 eine Produktionsleistung von EUR 5.570 Mio. und damit einen nur leichten Rückgang von 0,4% gegenüber dem Vorjahr. Wir erwirtschafteten 94% der Produktionsleistung in unseren Heimmärkten. Gleichzeitig erreichte der Auftragsbestand – ungeachtet des anspruchsvollen Marktumfelds – mit EUR 7.065 Mio. das hohe Vorjahresniveau und ging mit -0,5% nur geringfügig zurück. Durch intelligentes Wachstum stärken wir sowohl die zukünftige Ertragskraft als auch unsere Marktposition in den Heimmärkten und richten uns nachhaltig für die Zukunft aus. Der Auftragseingang reduzierte sich um 12,5 % auf EUR 5.536 Mio. und spiegelt damit die strategisch selektivere Akquisitionspolitik wider. Die PORR erzielte eine Produktionsleistung von EUR 5.570 Mio. und damit einen nur leichten Rückgang von -0,4% gegenüber dem Vorjahr. 2019 erwirtschafteten wir 94% der Produktionsleistung in unseren Heimmärkten. Gleichzeitig erreichte der Auftragsbestand – ungeachtet des anspruchsvollen Marktumfelds – mit EUR 7.065 Mio. das hohe Vorjahresniveau und ging mit -0,5% nur geringfügig zurück. Durch intelligentes Wachstum stärken wir sowohl die zukünftige Ertragskraft als auch unsere Marktposition in den Heimmärkten und richten uns nachhaltig für die Zukunft aus. Der Auftragseingang reduzierte sich um 12,5 % auf EUR 5.536 Mio. und spiegelt damit die strategisch selektivere Akquisitionspolitik wider.

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen haben wir uns beim Ergebnis operativ erheblich mehr erwartet. Die Neubewertung eines Projekts in Norwegen und die Marktsituation in Polen führten jedoch zu einer negativen Ergebnisabweichung. So belief sich letztendlich das Ergebnis vor Steuern auf EUR 37,4 Mio. Dies bestätigt den aktuellen Transformationsbedarf. Und wir haben Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen haben wir uns beim Ergebnis operativ erheblich mehr erwartet. Die Neubewertung eines Projekts in Norwegen und die Marktsituation in Polen führten jedoch zu einer negativen Ergebnisabweichung. So belief sich letztendlich das Ergebnis vor Steuern auf EUR 37,4 Mio. Dies bestätigt den aktuellen Transformationsbedarf. Und wir die Strategie und die Kraft dafür, diesen vorausschauend zu gestalten. Denn: Die PORR treibt ihn aus einer führenden Position voran. haben die Strategie und die Kraft dafür, diesen vorausschauend zu gestalten. Denn: Die PORR treibt sie aus einer führenden Position voran.

Erfolg ist keine Selbstverständlichkeit. Gestartet in 2019, adressiert das Transformationsprogramm PORR 2025 das Wachstum der letzten Jahre. Es soll uns für den tiefgreifenden Wandel in der Baubranche optimal aufstellen. An der Umsetzung arbeiten wir mit hohem Tempo. Unsere Organisation haben wir bereits neu ausgerichtet und mit einem neuen Führungsmodell gestrafft. Prozesse werden standardisiert, um uns flexibler und näher am Kunden auszurichten. Kostenstrukturen werden analysiert und erste Maßnahmen gesetzt. Wir erkennen neue Chancen, indem wir unseren Fokus auf neue digitale Technologien richten und die Vernetzung innerhalb der Gruppe weiter fördern und verstärken. Entscheidend ist: Wir stellen uns gleichermaßen allen Herausforderungen – und übernehmen Verantwortung für wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Belange. Erfolg ist keine Selbstverständlichkeit. Gestartet in 2019, adressiert das Transformationsprogramm PORR 2025 das Wachstum der letzten Jahre. Es soll uns für den tiefgreifenden Wandel in der Baubranche optimal aufstellen. An der Umsetzung arbeiten wir mit hohem Tempo. Unsere Organisation haben wir bereits neu ausgerichtet und mit einem neuen Führungsmodell gestrafft. Prozesse werden standardisiert, um uns flexibler und näher am Kunden auszurichten. Kostenstrukturen werden analysiert und erste Maßnahmen gesetzt. Wir erkennen neue Chancen, indem wir unseren Fokus auf neue digitale Technologien richten und die Vernetzung innerhalb der Gruppe weiter fördern und verstärken. Entscheidend ist: Wir stellen uns gleichermaßen allen Herausforderungen – und übernehmen Verantwortung für wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Belange.

Unverändert bleibt unser volles Commitment zu nachhaltigem Wirtschaften. Wir bekennen uns zum Klimaschutz ebenso wie zum sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen und setzen uns für ein faires Arbeits- und Lebensumfeld ein. Wir haben 2019 viel erreicht, auf das wir stolz sein können. Durch den gruppenweit geltenden Code of Conduct für Geschäftspartner verstärken wir den Fokus auf die Lieferkette. Durch umfangreiche Maßnahmen haben wir sowohl den Energieverbrauch als auch die Treibhausgas-Emissionen reduziert. Eine Steigerung von 18 % konnten wir hingegen bei den durchschnittlichen Schulungsstunden erreichen. Unsere Arbeit wurde mit zahlreichen Auszeichnungen von führenden Institutionen prämiert. Wir sind davon überzeugt, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen zu einer besseren Welt für alle Stakeholder und somit zu einem nachhaltigen Erfolg führt. Unverändert bleibt unser volles Commitment zu nachhaltigem Wirtschaften. Wir bekennen uns zum Klimaschutz ebenso wie zum sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen und setzen uns für ein faires Arbeits- und Lebensumfeld ein. Wir haben in 2019 viel erreicht, auf das wir stolz sein können. Durch den gruppenweit geltenden Code of Conduct für Geschäftspartner verstärken wir den Fokus auf die Lieferkette. Durch umfangreiche Maßnah-

Die Welt von morgen wird nicht einfacher. Das Jahr 2020 hat mit einer Ausnahmesituation begonnen, deren Ausmaß und Intensität betroffen machen und deren Konsequenzen heute nur schwer einzuschätzen sind. Das Corona-Virus hat alle unsere Märkte fest im Griff. Aber trotz Kontakt- und Versammlungsverboten sowie hat mit einer Ausnahmesituation begonnen, deren Ausmaß und Intensität betroffen machen und

einer stark eingeschränkten Reisefreiheit gibt es einen Silberstreifen am Horizont. Die Krise wird mehr als je zuvor ein Beschleuniger sein. Sie gibt uns einen Blick auf unser zukünftiges Leben und zeigt uns anschaulich unsere digitale Welt – eine Welt des Streamings, des Online-Handels, der Online- und Cloud-Dienstleister, der virtuellen Meeting-Räume und einer neuen Form der Zusammenarbeit – auch in der Bauindustrie.

Die Chancen, die sich daraus ableiten, sind für uns bereits Realität. Wir haben das Fundament für den digitalen Wandel schon vor Jahren aufgesetzt. Denn dieser betrifft alles – unsere Prozesse und Geschäftsmodelle ebenso wie unsere Strukturen und Abläufe. Heute erschaffen wir Projekte ganzheitlich. Mit Themen wie Building Information Modeling (BIM), LEAN Design und LEAN Construction können wir vorausschauender und lückenloser planen. Damit haben wir uns schon längst in vielen Bauwerken bewiesen. Die PORR ist gut vorbereitet. Nur wenige Bauunternehmen sind in der Lage, den komplexen Kreislauf der Digitalisierung zu bewältigen und zusammenzuführen. Das wollen wir nutzen und durch eigenständige Lösungen und zukunftsweisende Technologien zunehmend neue Wege beschreiten.

Auch im Vorstandsteam haben wir uns neu aufgestellt. So übernahm Josef Pein mit 1. Januar 2020 die COO-Agenden von Hans Wenkenbach und verantwortet die Aktivitäten der PORR in Österreich und in der Schweiz. Wir danken Herrn Wenkenbach für seine Arbeit und sein Engagement in den vergangenen acht Jahren, in denen er die PORR entscheidend mitgestaltet hat. Gleichzeitig freuen wir uns auf eine neue Zukunft mit einem neuen, starken Vorstandsteam.

Gerade jetzt hilft uns auch unsere Unternehmenskultur mit den gelebten fünf Prinzipien: Verlässlichkeit, Schulterschluss, Anerkennung, Leidenschaft und Pioniergeist. Wir sind ein eigentümergeführtes Unternehmen, Schulterschluss ist uns wichtig und das spüren unsere Mitarbeiter. Es zeigt sich, dass die traditionellen Werte einen besonderen Stellenwert haben. Bauen ist und bleibt ein People Business, denn ein Unternehmen ist immer nur so schlagkräftig wie seine Mitarbeiter. Umso wichtiger bleibt es, zu betonen, dass sie das höchste Gut der PORR sind und der Schutz der Menschen immer an erster Stelle steht. Für ihren unermüdlichen und leidenschaftlichen Einsatz danke ich ihnen von Herzen im Namen des gesamten Vorstands. Letztendlich machen sie unseren Erfolg aus.

In gleichem Maße möchten wir uns auch bei unseren Kunden, Aktionären und allen Geschäftspartnern bedanken, die uns ihr Vertrauen entgegenbringen, uns die Treue halten und uns auf unserem Weg begleiten.

Ich bin optimistisch, dass die PORR trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds im Jahr 2020 an Stärke gewinnen wird. Denn unser Anspruch bleibt unverändert: Die PORR will nachhaltig Werte schaffen.

Herzlichst, Ihr

Ing. Karl-Heinz Strauss MBA, FRICS CEO

HIGH-LIGHTS

Vorreiterin seit 1869

Pioniergeist, Innovationskraft und Spitzenleistungen – im März feierte die PORR ihr 150-jähriges Bestehen. Was als "Allgemeine Österreichische Baugesellschaft" begann, ist heute ein führendes Bauunternehmen in Österreich und Europa mit rund 20.000 Mitarbeitern. Bauleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau sowie vernetzte Lösungen in Planung und Bau sind ihr USP.

Ein Meilenstein für Doha

Nach einer Bauzeit von mehr als fünf Jahren stellte die PORR im Frühjahr den bislang größten Auftrag ihrer Unternehmensgeschichte fertig – die "Metro Doha Green Line". Dieses Projekt ist zugleich ein Meilenstein für die Hauptstadt von Katar. Der Bau der Green Line umfasst eine Doppel-Tunnelröhre mit einer Länge von 16,6 km sowie die Errichtung von sechs U-Bahn-Stationen. Das Projekt wurde gemeinsam mit lokalen Partnern in einer Arbeitsgemeinschaft realisiert.

Zukunft mit BIM und LEAN

Im Februar erfolgte die Übergabe des neuen Vertriebsstandorts von BMW Freimann in München. Sowohl Entwurfs-, Einreich- und Ausführungsplanung als auch die gesamte Bauleistung wurden von der PORR Design & Engineering als Generalplanerin umgesetzt. Mittels Value Engineering identifizierte sie Optimierungspotenziale, um den Kostenrahmen einzuhalten. Dabei setzte sie auf integrale Planung, den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) und LEAN Design. Von Anfang an wurde mit einem digitalen Gebäudemodell gearbeitet und BIM in allen Bauphasen und Facetten genutzt.

bee@PORR sorgt für Imkernachwuchs

Unter dem Motto "Auf Bienen schauen. Die Zukunft bauen." setzt die PORR an über 40 Standorten mit mehr als 400 Bienenstöcken ein Zeichen gegen das Bienensterben. Die Bienenstöcke der PORR dienen unter anderem auch als Ausbildungsstätten für Jungimker. In speziellen Kursen wird eine praxisnahe Ausbildung geboten. Rund 20 % des "flüssigen Goldes" gehen an Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter, den Rest behält der betreuende Imker.

Startschuss zum Brenner Basistunnel

Mit der Anschlagsfeier am Erkundungsstollen Richtung Süden startete die PORR Ende März die Bauarbeiten zum größten Tunnelbauprojekt Österreichs, dem Brenner Basistunnel. Das Baulos H51, "Pfons-Brenner", umfasst die Errichtung von zwei Haupttunnelröhren zwischen Pfons und Brenner, rund 9 km Erkundungsstollen sowie eine Nothalte- und Überleitstelle bei St. Jodok. Aktuell wurden bereits rund 10 km im zyklischen Sprengvortrieb aufgefahren. 30 km der Gesamtstrecke von rund 50 km werden mit Hilfe einer Tunnelbohrmaschine hergestellt.

Weltmeisterschaft in Katar

2019 stellte die PORR das al-Janoub Stadion in der katarischen Hafenstadt Al-Wakrah fertig. Damit beendete sie den größten Hochbau-Auftrag ihrer 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Stadion wurde von der britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid konzipiert und orientiert sich an den Segeln von Dau-Booten. Es ist 23 km von der Hauptstadt Doha entfernt, bietet über 40.000 Besuchern Platz und ist als einer der acht Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 vorgesehen.

Über den Dächern von Warschau

Mit der Errichtung des 155 m hohen SKYSAWA Büround Geschäftskomplexes im Zentrum von Warschau trägt die PORR maßgeblich zum Stadtbild bei und prägt nachhaltig deren Skyline. Im aufstrebenden Büroviertel an der Świętokrzyska entstehen in 36 Monaten zwei Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von rund 40.000 m2 . Als besonderes Highlight wird der Hochbau SKYSAWA als eines von wenigen Gebäuden über einen direkten Zugang zum Metrosystem verfügen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund EUR 75,6 Mio.

Infrastruktur im Herzen Rumäniens

In Rumänien gewann die PORR 2019 gleich zwei Großaufträge: den Design-Build-Auftrag für den zweispurigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Mogoșoaia und Balotești und den Neubau des 13,2 km langen Teilstücks der Autobahn zwischen Sibiu und Pitești. Diese liegt am transeuropäischen Rhein-Donau-Korridor und ist eine der wichtigsten Verbindungen Europas zum Schwarzen Meer. Gleichzeitig ist sie die erste Autobahn, die über die Karpaten führt und Siebenbürgen mit der Walachei verbindet. Das Gesamtvolumen der beiden Aufträge liegt bei EUR 131,7 Mio.

Lebenswerter Wohnraum in Wien

Im 20. Wiener Gemeindebezirk hat sich die PORR einen weiteren Großauftrag gesichert. Direkt neben dem Wiener Millennium Tower entsteht am Handelskai bis Jänner 2022 ein Hochbau mit Wohn-, Geschäfts- und Büroräumlichkeiten. Modernes Wohnen, Komfort und nachhaltige Lösungen werden bei diesem Projekt großgeschrieben – neben hohen Wohnstandards werden strengste Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Mit 402 Wohnungen und 243 PKW-Stellplätzen leistet die PORR einen verantwortungsvollen Beitrag zur Schaffung von lebenswertem Wohnraum in Wien.

Baulehre im Wandel

Der PORR Ausbildungscampus in Wien Simmering wurde im September nach nur einjähriger Bauzeit feierlich eröffnet. Mit diesem zukunftsweisenden Pilotprojekt übernimmt die PORR eine Vorreiterrolle in der Ausund Weiterbildung und ergänzt die Baulehre um eine zusätzliche Säule. Angeboten werden unter anderem Schulungen im Umgang mit neuartigen Baumaterialien und smarten Baumaschinen sowie eine Einführung in die neue Welt des Arbeitens. Im ersten Lehrjahr profitieren bereits mehr als 80 Lehrlinge von dieser praxisnahen Ausbildung.

Europas größtes Brückenprojekt

Mit der Errichtung von Pfeilern und Unterbauten wirkte die PORR maßgeblich an der Realisierung der Hochmoselbrücke mit, die im November offiziell für den Verkehr freigegeben wurde. Als zweithöchste Brücke Deutschlands bildet sie das Herzstück der neuen, 25 km langen Bundesstraße "B 50 neu" und schafft eine direkte Verbindung zwischen den Benelux-Staaten und dem Rhein-Main-Gebiet. Die Hochmoselbrücke ist 1,5 km lang und ruht auf zehn Pfeilern, die bis zu 150 m in die Tiefe ragen. Die Baukosten beliefen sich auf EUR 175 Mio.

Frischer Wind im Vorstandsteam

Mit 1. Jänner 2020 wurde Josef Pein Mitglied des PORR Vorstands. Der ausgewiesene Bauprofi übernahm die COO-Agenden von J. Johannes Wenkenbach und verantwortet die Aktivitäten der PORR in Österreich und in der Schweiz. Josef Pein ist bereits seit 1987 bei der PORR beschäftigt und durchlief sämtliche Karriereschritte als Techniker – vom Projekt- bzw. Bereichsleiter bis hin zum Vorstand der Porr Projekt und Hochbau AG sowie der TEERAG-ASDAG AG. Zuletzt war er als Geschäftsführer der PORR Bau GmbH tätig.

ROH-STOFFE

Tomáš Malý

Ich bin in einer Stadt mit Braunkohle-Tagebau aufgewachsen, von Bergbaumaschinen umgeben. Diese Asphaltmischanlage erinnert mich daran. Eine Landschaft in dunkle, schöne Farbtöne getaucht. Wie der Asphalt, der mich zur Schwarz-Weiß-Fotografie inspiriert. Die Schatten und deren kontrastreiches Spiel fange ich ein. Diese dunkle Atmosphäre, von den Fesseln der Farbe befreit, lässt meine Bilder deutlich sprechen.

BÜRO-BAU

Linus Lintner

Architektur begreift man erst vor Ort. In Berlin, an der Spree überzeugt ein Gebäude im Kontext der Stadt, klar umrissen und in reduzierter Formensprache. Es macht den Fluss noch spürbarer, als Symbol des Lebens und der ständigen Veränderung. Ein Spreespeicher aus sechs einzelnen Steinarten gebaut. Er ist beides: formbestimmend linear und lebendig pulsierend.

WOHN-BAU

Michael Nagl

Auf den ersten Blick wirkt die Seestadt befremdlich, irritierend. Der Staub, der Lärm, die Topographie: eine Baustelle. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch vieles, das zuversichtlich stimmt. Bald ist der See von Häusern umgeben und die Seestadt belebt. Ein blühender Stadtteil entsteht. Meine Momentaufnahmen zeigen diese Aufbruchsstimmung, in der alles möglich und im Werden ist.

GROSS-PROJEKTE

Wolfgang Gollmayer

Die dokumentarische Fotografie hat eine große Stärke. Sie hält den Moment ohne Blitz oder zusätzliches Licht fest. Momente, gerade im Entstehen, aber auch bereits im Auflösen. Jeder davon erzählt seine eigene Geschichte. Eine Sammlung authentischen Materials über die Technik und die Menschen auf der Großbaustelle. Wuchtige Maschinen, verschwommene Lichtkegel nach einer Sprengung und Fußstapfen im frisch gesiebten Ausbruchsmaterial. Und mittendrin der Mensch - konzentrierte Gesichter während der Schicht, gekonnte Handgriffe oder das fachmännische Auge für die Geologie. Und alles mit einer Stimme.

GROSS-

PROJEKTE

TUNNEL-BAU

Klaus Helbig

Eine Tunnelbaustelle wie ein Bühnenbild. Sparsam und gradlinig ist die Anordnung von Röhre und Schiene. Kein störendes Beiwerk. Beton, Holz, Metall und Kunststoff zeigen ihre spezifische Funktionalität. In neuem Licht. Strahler tauchen das nüchterne Betongrau in metallisches Blau und warmes Goldgelb. Dort, wo sie die Wasseranschlüsse für die Feuerwehr markieren. Praktisch ist das. Und schön.

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Klaus

Helbig

TUNNEL-

Eine Tunnelbaustelle wie ein Bühnenbild. Sparsam und gradlinig ist die Anordnung von Röhre und Schiene. Kein störendes Beiwerk. Beton, Holz, Metall und Kunststoff

zeigen ihre spezifische Funktionalität. In neuem Licht. Strahler tauchen das nüchterne Betongrau in metallisches Blau und warmes Goldgelb. Dort, wo sie die Wasseranschlüsse für die Feuerwehr markieren. Praktisch ist das. Und schön.

BAU

BAHN-BAU

Stephan Huger

In Mürzzuschlag trifft die historische Semmeringbahn auf den neuen Semmering-Basistunnel. Hier spüre ich die unbändige Kraft von Gestein und Material. Das Wuchtige und Ursprüngliche. Der riesige Bohrer, das runde Eisen, Rohre und Schläuche. Die Felswand und mitten in der Natur das Modell des künftigen Bahnsteigs. Im Entstehen sehe ich das Wesentliche, bei Bauwerken und Bildern.

WASSER-BAU

Piotr Krajewski

Ein seltener Anblick ist so eine Baustelle an der Ostseeküste. Große Bagger und Muldenkipper verschieben Felsblöcke. Für einen Wellenbrecher draußen am Meer. Der spektakuläre Kampf zwischen Natur und Technik fasziniert mich sofort. Wassermassen, die auf Betonwände krachen. Der Geruch von Meeresbrise, Zement und Maschinen. All dies formt eine kontrastreiche Geschichte, die meine Bilder festhalten.

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Piotr

Krajewski

Ein seltener Anblick ist so eine Baustelle an der Ostseeküste. Große Bagger und

All dies formt eine kontrastreiche Geschichte, die meine Bilder festhalten.

Muldenkipper verschieben Felsblöcke. Für einen Wellenbrecher draußen am Meer. Der spektakuläre Kampf zwischen Natur und Technik fasziniert mich sofort. Wassermassen, die auf Betonwände krachen. Der Geruch von Meeresbrise, Zement und Maschinen.

BAU

WASSER-

PORR FAMILIE

Ralf Böllstorf Maximilian Bartl Philipp Wilde Eva Schleifenlehner Wolfgang Schreyer

Was so leicht aussieht, bedarf intensiver Vorarbeit. Denn ein Wolffkran mit 90,5 m Hakenhöhe und 45 m Radius wird mit 19 LKW antransportiert und ist erst nach 2,5 Tagen betriebsbereit. Bereits im Vorfeld sind Montage und Demontage detailliert zu planen. Das geht nur in enger, gut koordinierter Zusammenarbeit. Doch sowohl unser Ausblick als auch das Ergebnis, das wir dem Kunden nach getaner Arbeit übergeben, belohnen uns dafür.

Mit gutem Gefühl sehen wir dem goldenen Licht entgegen, wenn die Abendsonne sinkt und die Containeranlage der Baustelle in eine zeitlose Stimmung taucht. Und darin hebt sich besonders die Treppe hervor. Sie verbindet die Menschen am Bau. Denn Bauwerke entstehen in Teamarbeit. Vom Eisenbieger bis zum Projektleiter, vom Maurer bis zum Bauleiter. Alle im Schulterschluss. Gemeinsam.

57Das Entstehen einer Brücke verlangt extreme Genauigkeit und lückenloses Timing. Wir müssen an vielen Stellen gleichzeitig betonieren und die Oberflächen schnell fertigstellen. Dank der engen Abstimmung aller Kollegen setzen wir oft auch unter beengten sowie schwierigen Verhältnissen unglaubliche technische Meilensteine. Leistungen, die uns nur im Team gelingen können.

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Mit gutem Gefühl sehen wir dem goldenen Licht entgegen, wenn die Abendsonne sinkt und die Containeranlage der Baustelle in eine zeitlose Stimmung taucht. Und darin hebt sich besonders die Treppe hervor. Sie verbindet die Menschen am Bau. Denn Bauwerke entstehen in Teamarbeit. Vom Eisenbieger bis zum Projektleiter,

Maximilian Bartl, Abschnittsbauleiter

vom Maurer bis zum Bauleiter. Alle im Schulterschluss. Gemeinsam.

Eine Großbaustelle bringt viele Gewerke und viel Arbeit zusammen – oft auf engstem Raum. Dank unserem hervorragenden Teamwork und unserem unermüdlichen Schulterschluss haben wir hier gemeinsam eine beeindruckende Anlage geschaffen.

Wegen der enormen Verkehrsbelastung müssen wir auf Baustellen immer wieder Wartungsarbeiten und Feuerwehreinsätze durchführen. Denn bei uns Schweißern gilt: Sobald ein Kollege einen Hilferuf sendet, rücken wir aus. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wir alle arbeiten Schulter an Schulter. Seit knapp 20 Jahren als Teil der PORR Familie.

58

Eine Großbaustelle bringt viele Gewerke und viel Arbeit zusammen – oft auf engstem

Schulterschluss haben wir hier gemeinsam eine beeindruckende Anlage geschaffen.

Eva Schleifenlehner, Bauleiterin

Raum. Dank unserem hervorragenden Teamwork und unserem unermüdlichen

DIE PORR

DE PL

CZ

SK

RO

NO

CH AT

VAE

QA

■ Heimmärkte

60

DIE PORR

Gesamtes Leistungsspektrum im Bau (Flächen-/Projektgeschäft) Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien

■ Projektmärkte Selektiv mit Exportprodukten im Tiefbau Katar, VAE und Norwegen

Geschäftsmodell

Unsere Märkte

Führende Position in sieben europäischen Heimmärkten, mit langfristigem Potenzial im Bausektor

Unser USP

Vertikal-integriertes Bauunternehmen, das als Totalunternehmer und Technologievorreiter komplexe Projekte nahtlos ausführt

Unsere Strategie

Intelligentes, selektives Wachstum mit der Kernkompetenz Bauen

Unsere Prinzipien

Verlässlichkeit Schulterschluss Anerkennung Leidenschaft Pioniergeist

Kernkompetenz Bauen

Die PORR ist und bleibt ein Bauunternehmen. In Österreich ist sie führend im Bausektor. Europaweit zählt die PORR zu den bedeutendsten Bauunternehmen in den Heimmärkten Deutschland, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien. Seit über 150 Jahren realisiert die PORR erfolgreich komplexe Bauvorhaben im Hoch- und Tiefbau. Als einer der wenigen Infrastrukturspezialisten in den sieben Heimmärkten deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette bei Infrastrukturprojekten ab. Ziel ist es, die führende Position als Totalunternehmer weiter auszubauen. Zudem setzt die PORR als Technologievorreiter verstärkt vernetzte und innovative Lösungen in Planung und Bau ein und treibt die Entwicklung digitaler Zukunftsthemen aktiv voran.

Fokus Europa

Der Fokus der PORR liegt auf den sieben europäischen Heimmärkten Österreich, Deutschland, der Schweiz, Polen und Tschechien. Neue Heimmärkte seit 2019 sind Rumänien und die Slowakei. Mit rund 94 % der Produktionsleistung liegt der Schwerpunkt des Geschäfts in Europa. Hier kommt das gesamte Leistungsportfolio der PORR zum Einsatz – von der Planung über das Bauen bis hin zum Betrieb. Zudem engagiert sich das Unternehmen sehr selektiv in ausgewählten Projektmärkten wie Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Norwegen. Hier bietet die PORR ihre Exportprodukte an und forciert auf internationaler Ebene ihre hohe Expertise im Tunnel-, Bahn- und Spezialtiefbau.

Schlanke Organisationsstruktur

Zum 1. Januar 2019 hat die PORR eine neue, schlanke Segmentstruktur mit drei Business Units eingeführt. Die neue Aufstellung verstärkt die integrierte, konzernübergreifende Vernetzung und Zusammenarbeit.

Die Business Unit 1 (BU 1) beinhaltet die Länderverantwortung für Österreich und die Schweiz sowie die PORR Industriebau. 2019 kamen die Bereiche Umwelttechnik sowie Bahnbau inklusive Feste Fahrbahn Europa neu hinzu. Zudem sind die Beteiligungen wie Prajo, TKDZ, Thorn, PWW und ALU-SOMMER in der BU 1 integriert.

Die Business Unit 2 (BU 2) umfasst die Aktivitäten der PORR in Deutschland und ist in vier Regionen aufgeteilt: Süd (über München), Ost (über Berlin), West (Abdeckung durch PORR Oevermann) und Nord (über Hamburg).

Die Business Unit 3 (BU 3) konzentriert sich auf die Heimmärkte Polen, Tschechien, die Slowakei und Rumänien sowie auf die Projektmärkte der PORR – Katar, die VAE und Norwegen. Hinzu kommt der Bereich Major Projects, in dem große Infrastrukturprojekte zur Festen Fahrbahn außerhalb Europas zusammengefasst sind.

Die übrigen Beteiligungen sind unter der PORR Beteiligungen und Management GmbH, kurz PBM, unter der Holding gebündelt.

Organisationsstruktur

Konzernstrategie

Markt

Märkte Potenzial Kommentar
Österreich stark Stabil, hohe Auslastung, starke Marktposition
Deutschland stark Hohe Nachfrage, Kapazitätsengpässe, neue Ausrichtung im Hochbau
Schweiz stark Stabile Nachfrage, Margendruck im Tiefbau
Polen stark Hohe Nachfrage, Kapazitätsengpässe, Margendruck
Tschechien/Slowakei stark Stabile Nachfrage, Ausbau Flächengeschäft
Rumänien stark Hohe Nachfrage, Ausbau Flächengeschäft
Katar/VAE neutral Selektiv, Projektvolumen reduziert
Norwegen neutral In der Analyse, laufende Projekte stabil
UK schwach Rückzug 2019, keine weiteren Projekte

Die Tabelle stellt die Nachfragesituation per Ende Februar 2020 in den Märkten der PORR dar.

Megatrends

Urbanisierung

Die Stadt der Zukunft gestalten.

55 % der Weltbevölkerung leben in urbanen Gebieten. Bis 2030 zwei Drittel in Städten erwartet. Neue Lebensräume und Infrastruktur gefordert. Die Stadt als Ressource.

Kunden

Kunden im Wandel.

Personalisierte Lösungen als neue Währung. Transparenz als Steuerung. Partnerschaftlich mitgestalten. Alles-aus-einer-Hand als USP.

Ökologisch-Sozial

Grünes Bauen wird Alltag.

Ressourcenschonendes, nachhaltiges Bauen. Erneuerbare Energie als Standard. Alte Bausubstanz neu erfinden. Neue Lebensstile mit veränderter Altersstruktur.

Digitale Zukunft

Smart und digital mit Vielfalt.

Höhere Agilität schaffen. BIM- und LEAN-Reise essenziell. Big Data für Mensch, Material und Maschine. Papierlose Baustelle.

Die PORR AG ist ein europäischer Baukonzern mit führenden Positionen in allen Bereichen der Bau-Wertschöpfungskette. Die Strategie ist klar und langfristig: Unverändert gilt der Ausbau der starken Marktposition in Europa sowie der Fokus auf selektivem, intelligentem Wachstum und auf Technologie. Das oberste Ziel bleibt eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts für alle Stakeholder.

Die Geschäftstätigkeit der PORR wird in das Flächenund das Projektgeschäft unterteilt. Flächenmärkte sind Österreich, Tschechien und Teile Deutschlands und der Schweiz sowie Rumänien. In allen anderen Märkten agiert die PORR projektbezogen und konzentriert sich dabei auf jene Sparten, in denen sie einen klaren Mehrwert anbieten kann.

Sieben Heimmärkte in Europa

Die PORR konzentriert sich auf die sieben stabilen europäischen Heimmärkte – Österreich, Deutschland, die Schweiz, Polen, Tschechien, die Slowakei und Rumänien. Der Fokus bleibt auf ihrer Kernkompetenz – dem Baugeschäft. Das Unternehmen strebt danach, möglichst viele Bauleistungen selbst auszuführen und deckt im Großteil ihrer Märkte den gesamten Lebenszyklus von Bauprojekten ab – sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau. Die PORR verfügt über ein starkes gruppenweites Baunetzwerk und eine schlanke Organisationsstruktur. So wird das Potenzial eines europäischen Unternehmens verbunden mit der tiefgreifenden lokalen Marktpositionierung optimal genutzt.

Rund 94 % der Produktionsleistung erzielte die PORR 2019 in ihren Heimmärkten. In Österreich gilt es, die führende Marktposition weiter auszubauen und in Nischen zu wachsen. In Deutschland hat die PORR nach dem Wachstum der letzten Jahre eine entscheidende Größe erreicht und sich damit als bedeutender Marktteilnehmer im Infrastruktur- und Industriebau etabliert. Hier bietet die PORR ihr gesamtes Leistungsspektrum an. In den übrigen Ländern ist eine selektive Ausweitung der Aktivitäten vorgesehen, wobei die PORR vor allem in Tschechien ein flächendeckendes Angebot anstrebt.

Die Projektmärkte sind derzeit Katar, die VAE und Norwegen, welches sich in einer Analysephase befindet. 2019 wurde der Rückzug aus Großbritannien beschlossen. Der Fokus bei Projektmärkten liegt auf Aufträgen im Infrastrukturbau und auf der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. Die PORR ist hier mit ihren Exportprodukten vornehmlich im Tunnel-, Bahn- und Tiefbau (Spezialund Großprojekte) selektiv tätig. Diese können bei klarem Mehrwert auch in anderen internationalen Märkten als Einzelprojekte angeboten werden. Darüber hinaus werden hier nach dem Follow-your-Customer-Prinzip auch Projekte für langjährige Industriekunden realisiert.

Intelligentes Wachstum

Die PORR setzt unverändert auf intelligentes Wachstum – vor allem in jenen Märkten, in denen vermehrt nach gesamtheitlichen Baulösungen gesucht wird. Das Ziel ist es, sowohl als Generalunternehmer als auch Totalunternehmer alle Leistungen anbieten zu können, die entlang der Wertschöpfungskette nachgefragt werden. Durch zielgerichtete, wertgenerierende Akquisitionen erweitert die PORR selektiv ihr bestehendes Leistungsportfolio und somit ihre Wertschöpfungstiefe. Dieses Geschäftsmodell sichert strategische Vorteile in einem anspruchsvollen Umfeld. Intelligentes Wachstum ist auch Teil der selektiven Projektakquisition, um einen Auftragsbestand mit guter Profitabilität nachhaltig zu sichern. Aufkommende Marktpotenziale werden erst nach einer umfassenden Risikoanalyse verfolgt.

Operative Exzellenz

Bedingt durch den dynamischen Wandel ihrer Märkte setzt die PORR gezielt auf operative Exzellenz. Eine nachhaltige Profitabilität soll durch die Schaffung wettbewerbsfähiger Kosten- und Ablaufstrukturen in allen Bereichen sichergestellt werden. Dies geschieht durch eine zunehmende Effizienzsteigerung, die Vereinheitlichung von Prozessen, die Bündelung von Know-how sowie eine schlanke Organisationsstruktur mit flachen Hierarchien. Darüber hinaus wird – neben der selektiven Auswahl von neuen Projekten – eine kontinuierliche Risikoanalyse bei Akquisitionen sowie in der Projektabwicklung angewandt, um eine nachhaltige Profitabilität im gesamten Projektverlauf zu gewährleisten.

Finanzstrategie

Die Finanzstrategie der PORR orientiert sich am Geschäftsportfolio und der Laufzeitstruktur des operativen Geschäfts. Da das Baugeschäft über weite Strecken mittel- und langfristig abgewickelt wird und der geografische Fokus auf Mitteleuropa liegt, hat sich die Finanzierungsstruktur auch daran zu halten.

Nachdem sowohl das Bau- als auch das Projektgeschäft teilweise komplexe Geschäftsabläufe bedingen, gilt es, Refinanzierungsrisiken so weit wie möglich zu minimieren. Daher orientiert sich die Finanzierungsstrategie an folgenden Zielen:

  • Schwergewichtige langfristige Finanzierung
  • Refinanzierung von größeren Finanzfälligkeiten, soweit möglich in der Regel zwölf Monate im Voraus
  • Vorhaltung ausreichend freier Banklinien zur kurzfristigen Abdeckung von Liquiditätsbedarf, die zum einen saisonal und zum anderen projektspezifisch bedingt sein können
  • Vorhaltung ausreichender Linien bei Finanzinstituten zum Legen von Haftungen für das operative Geschäft
  • Diversifikation hinsichtlich der Finanzierungsinstrumente sowie der Investorenbasis

Dividendenpolitik

Die PORR denkt nachhaltig und setzt auf Kontinuität in ihrer Dividendenpolitik. Diese orientiert sich an der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der kommenden Jahre und soll die Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen.

In der aktuellen, durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Situation sind der Aufsichtsrat und der Vorstand in der Aufsichtsratssitzung am 23.04.2020 zu dem Ergebnis gelangt, dass die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 nicht geboten ist. Der Entfall der Dividende wird der Hauptversammlung als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie sowie aus Solidarität gegenüber allen Stakeholdern der PORR vorgeschlagen. Dies stellt keine Abkehr von der kontinuierlichen Dividendenpolitik der PORR dar, mit der im Regelfall eine Ausschüttungsquote von 30 % bis 50 % angestrebt wird, sondern trägt der historisch einmaligen Ausnahmesituation der COVID-19-Pandemie Rechnung.

Führend in Technologie

Durch den technologischen Wandel in der Baubranche eröffnen sich für die PORR neue Wachstumschancen. Das Unternehmen investiert verstärkt in die Weiterentwicklung von Softwarelösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die letztendlich allen Stakeholdern einen Mehrwert bieten. Neue Technologien wie Building Information Modeling (BIM) und Advanced Analytics wie Virtual Reality sowie Methoden wie Lean Design und Lean Construction befähigen zu neuen Formen der Kooperation zwischen Unternehmen und allen Beteiligten im Planungs- und Bauprozess.

Als Technologievorreiter realisiert die PORR Projekte mit maximaler Effizienz und Qualität. Die Weiterentwicklung bestehender Standards sowie die Einbringung neuer Modelle stehen im Vordergrund. Diese Innovationen werden in einem Hub gebündelt, bewertet und mit den richtigen Entwicklungspartnern zusammengeführt. Das betrifft nicht nur Technologien, sondern auch Prozesse und Methoden. Hier sieht die PORR die Zukunft für die Branche. Alles trägt zu einer konzernweiten Vernetzung bei – von Informationen, Daten und vor allem der Menschen, die dahinterstehen. Um langfristig und flächendeckend Vorreiter zu bleiben, werden die Weiterentwicklungen vom Hub aus so schnell wie möglich im gesamten Konzern zur Anwendung gebracht.

Nachhaltigkeitsstrategie

Die PORR übernimmt die soziale und gesellschaftliche Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit und hat umfangreiche Kriterien sowie Maßnahmen in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie festgehalten. Gemäß den Anforderungen des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes veröffentlicht die PORR einen nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a UGB. Von der Berichtspflicht für die nichtkonsolidierte Rechnungslegung lt. § 243b UGB ist das Unternehmen nicht betroffen, da die erforderliche Mitarbeiterzahl nicht erreicht wurde.

Die mittels eines umfangreichen Analyseprozesses identifizierten wesentlichen Themenfelder wurden mit Hilfe der gruppenweiten Stakeholderumfrage priorisiert. Diese Themenfelder sind, gereiht nach Relevanz: Sozialstandards in der Lieferkette, Energie und Emissionen, Sicherheit und Gesundheit, Ethik und Compliance, Ausund Weiterbildung, Einhaltung von Menschenrechten, Abfallmanagement, Materialverbrauch und Kreisläufe sowie Umweltstandards in der Lieferkette. Weitere Themenbereiche beziehen sich einerseits auf Aspekte wie Biodiversität und Böden, die Ressource Wasser und andererseits auf Themenfelder wie Nachhaltige Gebäude und Bauwerke oder Wissenschaft und Technologie. Vielfalt und Chancengleichheit, Anrainerwohl sowie der Beitrag zur lokalen Wirtschaft wurden von den Stakeholdern ebenfalls bewertet, wenn auch mit niedriger Relevanz. Die Nachhaltigkeitsziele schlagen sich in einem bereichsspezifischen Maßnahmenkatalog nieder. Dieser reicht unter anderem von Energieeffizienzmaßnahmen im Geräte-, Fuhrpark- und Gebäudemanagement und verstärkter Ressourceneffizienz über den Fokus auf lokale Zulieferer sowie ein nachhaltiges Lieferantenmanagementsystem, die Arbeitssicherheitsinitiative Vision Zero und die Implementierung einer Betrieblichen Gesundheitsförderung, Schutz und Förderung der internationalen Menschenrechte bis hin zu Compliance-Schulungen und umfangreichen Personalentwicklungsmaßnahmen.

PORR 2025

Die Strategie der PORR bleibt unverändert und langfristig ausgerichtet. Das Transformationsprogramm PORR 2025 wurde 2019 gestartet und soll die PORR im anhaltenden Strukturwandel des Bausektors als Gruppe substanziell stärken. In vier Handlungsfeldern wurden im Berichtsjahr zahlreiche Analysen durchgeführt und daraus Maßnahmen abgeleitet. Diese lassen sich auf ein gemeinsames Ziel zusammenführen: Die PORR will nachhaltig Werte schaffen.

Märkte/Sparten Organisation
ATEGIE
STR
Mehr Fokus
Vom langfristigen Potenzial ihrer sieben europäischen
Heimmärkte ist die PORR weiterhin überzeugt. Durch
das hohe Wachstum in den vergangenen Jahren hat
das Unternehmen in vielen Regionen eine starke
Marktposition erreicht. Diese gilt es auch in Zukunft
abzusichern bzw. weiter auszubauen.
Mehr Effizienz
Nach dem Wachstum der letzten Jahre und im
Rahmen der Umsetzung der Strategie hat die
PORR 2019 eine Neuausrichtung der Organisation
initiiert. Mit konzerneinheitlichen Standards und
Prozessen entstehen Rahmenbedingungen für in
telligentes und profitables Wachstum.
ZIELE • Portfoliobereinigung durch neu initiierte Heat Map:
Steigerung der Profitabilität um 0,5–0,8%
• Ausrollung des Führungsmodells neu;
Straffen der Organisation
• Digitalisierung der Ablaufprozesse in den
technischen, kommerziellen und kauf
männischen Bereichen

Heat Map

• Mit der Heat Map werden die Geschäftsfelder analysiert. Daraus ergibt sich die richtige Geschäftsfeldpositionierung sowie die optimale Ressourcenund Kapitalallokation.

Polen herausfordernd, aber mit viel Potenzial

  • Der polnische Markt weist weiterhin ein hohes Kostenniveau für Baumaterialien und Subunternehmer auf, allerdings ist derzeit eine Stabilisierung sichtbar.
  • Durch neue, selektiv akquirierte Projekte bildet der Auftragsbestand eine werthaltige Basis für die nächsten Jahre.

Rumänien und die Slowakei als Heimmärkte definiert

• Viel Potenzial mit selektiver Vorgehensweise

Norwegen in Analyse

• In Norwegen erzielte ein Projekt einen negativen Ergebnisbeitrag. Derzeit befindet sich Norwegen in einer Analysephase.

Rückzug aus Großbritannien

• Der Fokus wird auf die Heimmärkte verlagert.

Portfoliomix

• Optimierter Mix aus Infrastruktur und Flächengeschäft

Reduzierung auf drei Business Units

• Höhere Effizienz und Marktnähe durch Bündelung von Kompetenzen

Führungsmodell neu

  • Verbesserte Transparenz, Reduktion der Schnittstellen, Verstärkte Vernetzung von Know-how und Kapazitäten
  • Konzeptionsphase wurde durchgeführt; Roll-out der Umsetzung folgt 2020.
  • Das Führungsmodell neu soll zu einer Optimierung der Abläufe des Shared Service Centers (SSC) sowie der Kostenstrukturen beitragen. Das SSC übernimmt die gesamte fachliche Führung der Zentralfunktionen in der Gruppe, um einheitliche Standards zu gewährleisten und die regionale Präsenz zu stärken.

Bündelung von Kompetenzen im Spezialtiefbau

• Integration der Alpine Bau CZ/Fusion von Stump Spezialtiefbau und Franki Grundbau erfolgreich umgesetzt

Operative Analyse Digitale Chancen

Werte heben

STRATEGIE

ZIELE

MASSNAHMEN

Die sich verändernden Marktbedingungen sowie das starke Wachstum der PORR in den letzten Jahren erfordern eine Überprüfung der Kostenstrukturen auf allen Ebenen.

Steigerung der operativen Performance

• Digitalisierung Einkauf und Erhöhung der Effizienz: Steigerung der Profitabilität um 0,8–1,0%

Verbesserung Kapitaleinsatz

  • Verbesserung der Investitionsintensität (CAPEX ca. 3%1 )
  • Reduzierung Working-Capital-Intensität (6–8%)
  • Kontinuierliche Reduktion der Nettoverschuldung bis 2022

Sicherung Bilanzstabilität

  • Eigenkapitalquote verbessern in einem Korridor von 20–25%
  • Robuste Fälligkeitsstruktur, Fremdkapital mittelfristig absichern
  • Zugang zu verschiedenen Finanzierungsformen sicherstellen und Aufrechterhaltung einer angemessenen Liquidität
  • Ausschüttungsquote unverändert bei 30–50%

Sachkosten und indirekte Kosten

  • Analyse der Kostenstrukturen
  • Erste Maßnahmen in Umsetzung

Einkauf

• Eine Vereinfachung von Prozessen sowie die Forcierung der Einkaufsplattformen sollen zukünftig das Vergabevolumen optimieren, das einen großen Teil der Gesamtkosten ausmacht.

Nicht-Kernaktivitäten

• Evaluierung der nicht betriebsnotwendigen Aktivitäten gestartet; Fokus bleibt auf Kernkompetenzen im Bau

Zukunftspotenziale realisieren

neue Dimension an Potenzialen.

• Konzernweite IT-Harmonisierung • Technologieführerschaft weiter ausbauen

Der Transformationsbedarf im Bausektor hinsichtlich Technologie steigt massiv. Digitale, vernetzte Lösungen entlang der Wertschöpfungskette Bau sowie neue, datenbasierte Geschäftsmodelle stehen dabei im Fokus. Dadurch eröffnet sich eine

BIM-basierte Lösungen mit LEAN Design und LEAN Construction

• Vorreiterrolle auf dem Weg zur papierlosen Baustelle

Machine-to-Machine-Kommunikation in Echtzeit

• Prozesse und Arbeitsabläufe im Flotten- und Gerätemanagement werden transparenter, gleichzeitig werden Kosten und Ressourcen optimiert.

Konzernweite IT-Harmonisierung im Vordergrund

• Verstärkung der Cyber-Sicherheit SAP S/4 HANA als neueste SAP-Software und damit als Basis für die Optimierung der Geschäftsprozesse

Die PORR an der Börse

Globale Börsen im Aufschwung

Die Entwicklung der internationalen Handelsplätze war 2019 von nachlassenden Wirtschaftsdaten und geopolitischen Spannungen geprägt. Nach einer Kurserholung zu Jahresbeginn setzte der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Kapitalmärkte weltweit unter Druck. Zusätzlich dämpften die Brexit-Debatte und anhaltende Konjunktursorgen das Handelsklima. Im Sommer kündigte die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (FED) mehrere Zinssenkungsschritte an. Beinahe zeitgleich nahm die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Anleihenkaufprogramm wieder auf und reduzierte den Leitzins leicht. Diese Maßnahmen bewirkten eine Stabilisierung der Börsenkurse im Spätsommer. Die positive Dynamik wurde gegen Jahresende durch ein erstes Abkommen im Handelskonflikt sowie durch eine Einigung bezüglich des Brexit unterstützt. In der Jahresgesamtsicht beendeten die internationalen Aktienmärkte das Jahr überwiegend mit Kurszuwächsen.

Trotz der Unsicherheiten durch den schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China entwickelte sich der amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial Average durchwegs positiv. Unterstützend wirkten die Zinssenkungen durch die FED. Im Vergleich zum Ultimo des Vorjahres verzeichnete er damit einen deutlichen Anstieg von 22,3 %. Etwas stärker legte der europäische Leitindex EURO STOXX 50 zu – er stieg im Jahresverlauf um 24,8 %. Eine erste Einigung zwischen Großbritannien und der EU in Bezug auf den Brexit sorgte dabei für das bessere Ergebnis. Auch der deutsche Leitindex DAX profitierte vom politischen Umfeld. Trotz schwächelnder deutscher Konjunktur im zweiten Quartal zeigte er mit einem Plus von 25,5 % einen markanten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich bewegten sich die teilweise volatileren osteuropäischen Märkte. So legte der Index MSCI Emerging Markets Eastern Europe für Osteuropa auf Jahressicht um 26,1 % zu.

Der österreichische Leitindex ATX blieb 2019 hinter der internationalen Entwicklung zurück. Während er im ersten Quartal einen ähnlichen Verlauf wie das globale Umfeld zeigte, verzeichnete er aufgrund der unsicheren innenpolitischen Situation im zweiten Quartal deutliche Einbußen. In der zweiten Jahreshälfte performte der österreichische Leitindex erneut parallel zum Gesamtmarkt. Insgesamt beendete der ATX das Jahr 2019 mit einem Zuwachs von 16,1 % gegenüber dem Ultimo des Vorjahres. Die Marktkapitalisierung des prime market an der Wiener Börse lag zum Stichtag 31. Dezember 2019 bei EUR 105,6 Mrd.

PORR Aktie gibt nach

Seit 8. April 1869 notiert die PORR Aktie an der Wiener Börse und ist damit der älteste gehandelte Börsetitel Österreichs. Seit 22. Dezember 2014 ist die Aktie im prime market, dem Top Segment der Wiener Börse, gelistet.

Das Jahr 2019 begann für die PORR Aktie erfreulich. Ausgehend vom Jahresschlusskurs 2018 von EUR 17,44 war bereits im Januar ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Nach einer kurzen Seitwärtsbewegung verzeichnete die Aktie deutliche Kursanstiege bis in den Monat April. Unterstützt durch die Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 erreichte der Kurs seinen Jahreshöchststand am 30. April mit EUR 23,70. In weiterer Folge konnte sich die PORR Aktie dem Druck des nationalen und internationalen Marktumfelds nicht mehr entziehen. Sie verzeichnete Rückgänge, blieb aber dennoch über dem Marktniveau. Im Juni mündete diese Entwicklung in eine volatile Seitwärtsbewegung. Mit Anfang Oktober setzte wieder eine positivere Dynamik ein, wodurch sich die Aktie erneut vom Markt abheben konnte.

2019 war für die gesamte Bauindustrie und damit auch für die PORR von einem schwierigen Marktumfeld geprägt. Die Neubewertung eines Projekts in Norwegen und die Marktsituation in Polen schlugen sich im vierten Quartal in angepassten Ergebniserwartungen für das Geschäftsjahr 2019 nieder. Infolgedessen gab die PORR Aktie mit Ende November deutlich nach. Am 27. Dezember wies sie ihren Jahrestiefststand von EUR 15,24 auf. Mit einem Schlusskurs von EUR 15,44 verbesserte sich zwar die Jahresperformance noch leicht, im Vergleich zum Ultimo des Vorjahres entspricht dies dennoch einem Rückgang von 11,5 %.

Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen der PORR Aktie lag im Jahr 2019 bei 29.698 Stück. Die Marktkapitalisierung betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 EUR 449,2 Mio.

Kursentwicklung und Handelsvolumen der PORR Aktie 2019 (Index)

Börsekennzahlen der PORR Aktie

2019 2018
Schlusskurs EUR 15,44 17,44
Jahreshöchstkurs EUR 23,70 34,50
Jahrestiefstkurs EUR 15,24 17,28
Ergebnis je Aktie1 EUR 0,50 1,88
Dividende je Aktie EUR 0,002 1,10
Dividendenrendite % 0,002 6,31
Ausschüttungsquote % 0,002 47,99
Marktkapitalisierung per 31.12. EUR Mio. 449,2 507,4
Kurs-Gewinn-Verhältnis1 30,88 9,28
Anzahl der ausstehenden Aktien per 31.12. Stück 29.095.000 29.095.000

1 Ab dem Wirtschaftsjahr 2019 werden die Zinsen, welche auf das Hybrid- bzw. Genussrechtskapital entfallen, direkt den Hybrid- bzw. Genussrechtsinhabern zugeordnet. Dadurch wird das den Aktionären zurechenbare Ergebnis und somit auch das Ergebnis je Aktie entsprechend verringert. Die Vergleichszahlen wurden ebenso angepasst.

2 Vorschlag an die Hauptversammlung durch gemeinsame Entscheidung des Vorstands und des Aufsichtsrats in der Aufsichtsratssitzung vom 23.04.2020.

Dividende

In der aktuellen, durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Situation sind der Aufsichtsrat und der Vorstand in der Aufsichtsratssitzung am 23.04.2020 zu dem Ergebnis gelangt, dass die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 nicht geboten ist. Der Entfall der Dividende wird der Hauptversammlung als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie sowie aus Solidarität gegenüber allen Stakeholdern der PORR vorgeschlagen. Dies stellt keine Abkehr von der kontinuierlichen Dividendenpolitik der PORR dar, mit der im Regelfall eine Ausschüttungsquote von 30 % bis 50 % angestrebt wird, sondern trägt der historisch einmaligen Ausnahmesituation der COVID-19-Pandemie Rechnung.

Analysten-Coverage

Die PORR Aktie wird derzeit von fünf Brokern analysiert, welche die folgenden Empfehlungen abgeben:

SRC Research Buy
Kepler Cheuvreux Hold
Hauck & Aufhäuser Hold
Raiffeisen Centrobank Hold
ERSTE Group Under review

An dem weiteren Ausbau der Analysten-Coverage wird im Jahr 2020 intensiv gearbeitet.

Aktionärsstruktur (in %) Geografischer Split des Streubesitzes (in %)1 46,3 53,7 Syndikat (Strauss-Gruppe, IGO Industries-Gruppe) Streubesitz (davon 5,85 % Heitkamp Construction GmbH, 4,97 % Wellington Management Group LLP und 3,36 % PORR Management und eigene Aktien PORR AG)

1 inkludiert PORR Management und eigene Aktien PORR AG 2 exkludiert Österreich, Deutschland, Frankreich und Großbritannien

Internationale Investorenbasis

Das Syndikat (Strauss-Gruppe, IGO Industries-Gruppe) hält mit 53,7 % den Großteil der ausgegebenen Aktien. Nach einer letzten Analyse von Januar 2020 verteilte sich der Streubesitz in Höhe von 46,3 % vor allem auf Österreich (29,0 %), die USA (12,7 %) und Großbritannien (12,3 %). Daneben hielten Investoren aus Deutschland 11,4 % und Investoren aus Frankreich 6,8 % des Streubesitzes. 5,9 % davon verteilen sich auf Zentral- und Nordeuropa, 21,9 % sind nicht direkt zuordenbar.

Investor Relations

Das Ziel von Investor Relations ist eine zeitnahe und transparente Informationspolitik. Damit wird allen Stakeholdern am Kapitalmarkt eine angemessene Bewertung der PORR Aktie ermöglicht. Der kontinuierliche, offene und glaubwürdige Dialog mit allen Kapitalmarktteilnehmern ist dabei das wichtigste Instrument. So soll das Vertrauen in die Aktie als sowohl attraktiver Wachstumswert als auch verlässlicher Dividendentitel bei Analysten, Investoren und Privatanlegern gestärkt werden.

Im Berichtsjahr 2019 hat Investor Relations gemeinsam mit dem Vorstands-Team an zahlreichen Kapitalmarktkonferenzen und Roadshows in den wichtigsten Finanzzentren Europas teilgenommen. In mehr als 100 Meetings traf die PORR mehr als 190 Investoren und Finanzanalysten und führte umfangreiche Einzel- und Gruppengespräche. Im Mittelpunkt der Kommunikation wurden die Strategie und die aktuellen Herausforderungen in der europäischen Baubranche beleuchtet. Im Rahmen der Hauptversammlung im Mai sowie auf der jährlich stattfindenden GEWINN-Messe im Oktober hatten Privatanleger die Möglichkeit, sich persönlich über die aktuellen Entwicklungen der PORR zu informieren und den Dialog mit dem Vorstand zu suchen.

Darüber hinaus informierte die PORR im Zuge der vierteljährlichen Berichterstattung ausführlich über den Geschäftsverlauf und organisierte Telefonkonferenzen für Analysten, Investoren und Banken sowie Pressekonferenzen. Alle relevanten Informationen, wie die letzten Finanzberichte und Präsentationen sowie der Finanzkalender, sind unter www.porr-group.com abrufbar. Zusätzlich finden sich dort tagesaktuelle Informationen zur PORR Aktie, alle Unternehmensinformationen sowie Details zu Anleihen und zur Corporate Governance. Anleger können sich zudem unter [email protected] für den PORR Newsletter anmelden.

Corporate Governance

Die PORR versteht Corporate Governance als gesamtheitliches Konzept im Kontext einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung sowie der damit verbundenen umfassenden Kontrolle. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Interesse des Unternehmens und seiner Beschäftigten eng zusammen und stimmen sich hinsichtlich der strategischen Ausrichtung der PORR Gruppe laufend ab. Ein stetiger Dialog mit sämtlichen relevanten Interessengruppen schafft Vertrauen, auch für das unternehmerische Handeln, und damit die Basis für eine zukunftsfähige Unternehmensentwicklung.

Die PORR Gruppe hat sich im Dezember 2014 mit einer gemeinsamen Verpflichtungserklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex bekannt. Es ist der PORR ein zentrales Anliegen, die Standards einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Unternehmensführung kontinuierlich umzusetzen.

Die PORR bekennt sich – mit Verweis auf die im nachstehenden Comply-or-Explain-Katalog angeführten Abweichungen – zur Einhaltung der im Österreichischen Corporate Governance Kodex festgelegten Verhaltensregeln und sieht darin eine wesentliche Voraussetzung für verantwortungsbewusste Unternehmensführung.

Entsprechend der Regel 62 des Corporate Governance Kodex lässt die PORR regelmäßig eine externe Evaluierung der Einhaltung der C-Regeln durchführen. Die für das Geschäftsjahr 2018 mit der Evaluierung beauftragte BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft hat mit dem Bericht vom 4. Februar 2019 die Einhaltung der C-Regeln durch die PORR bestätigt.

Entsprechend der Regel 36 des Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat 2019 wieder eine Selbstevaluierung in Form der Aussendung eines Fragebogens durchgeführt, der sich vor allem mit der Effizienz des Aufsichtsrats sowie seiner Organisation und Arbeitsweise auseinandersetzte. Die ausgewerteten Ergebnisse wurden anschließend im Aufsichtsrat diskutiert.

Comply-or-Explain-Katalog

Regeln 27/30: Für die PORR ist eine möglichst objektiv messbare und transparente Gestaltung der Vorstandsbezüge

ein zentrales Thema. Die Bezüge des Vorstands enthalten sowohl fixe als auch variable Bestandteile, welche weitestgehend den Anforderungen der Regel 27 entsprechen. Der variable Anteil basiert unter anderem auf Parametern, die sich an der persönlichen Leistung, dem persönlichen Engagement, der wirtschaftlichen Situation der PORR, dem jeweiligen Aufgabenbereich sowie nichtfinanziellen Parametern orientieren. Die nichtfinanziellen Parameter betreffen vor allem das Setzen von Schritten zur Weiterentwicklung der nachhaltigen Profitabilität der PORR, sind jedoch einer objektiven Messbarkeit schwer zugänglich. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben der Richtlinie (EU) 2017/828 (2. Aktionärsrechtrichtlinie) und des Aktiengesetzes (AktG) wird die PORR künftig den Vorgaben in Bezug auf die Aufstellung einer Vergütungspolitik bzw. eines Vergütungsberichts für Aufsichtsrat und Vorstand entsprechen. In der Hauptversammlung 2020 wird in Umsetzung der 2. Aktionärsrechterichtlinie der Hauptversammlung die vom Aufsichtsrat erstellte Vergütungspolitik zur Abstimmung vorgelegt.

Regel 38: Der Aufsichtsrat der PORR hat ein Anforderungsprofil erstellt, nach dem Vorstandsmitglieder bestellt werden. Darüber hinaus sieht der Aufsichtsrat eine interne Nachbesetzung als Ergebnis einer konsequenten Entwicklung von Mitarbeitern. Ing. Josef Pein wurde am 19. September 2019 mit Wirkung ab 1. Januar 2020 als Vorstandsmitglied bestellt. Er ist seit den 1980er Jahren in verschiedenen Leitungs- und Führungsfunktionen für die PORR Gruppe tätig. Ing. Josef Pein erfüllt durch seinen Werdegang, die in seinem Bereich akquirierten und komplettierten Projekte sowie durch seine strategische Kompetenz im Bereich der Business Unit 1 die Anforderungen an die Position eines Vorstandsmitglieds vollinhaltlich. Er entsprach damit dem vom Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats erstellten Anforderungsprofil in bestem Maße.

Regel 49: Der Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats, durch die sich diese außerhalb ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat gegenüber der Gesellschaft zu einer Leistung gegen ein nicht bloß geringfügiges Entgelt verpflichten, wird gesetzeskonform vom Aufsichtsrat genehmigt. Von einer Veröffentlichung wird jedoch aufgrund der damit zusammenhängenden Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse Abstand genommen. Im Übrigen enthält der Anhang zum Konzernabschluss der PORR Angaben zu sogenannten "Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen", in welchen die Entgelte von Mitgliedern des Aufsichtsrats für Leistungen abseits ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat enthalten sind.

Der vom Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance veröffentlichte Österreichische Corporate Governance Kodex ist in der jeweils aktuellen Fassung auf der Website des Arbeitskreises unter www.corporate-governance.at öffentlich zugänglich. Die Website enthält auch eine englische Übersetzung des Kodex sowie vom Arbeitskreis erarbeitete Interpretationen. Darüber hinaus ist der aktuelle Corporate Governance Kodex unter www.porr-group.com/CG-Kodex auch auf der Website der PORR abrufbar.

Der Vorstand der Gesellschaft

Der Vorstand besteht nach näherer Bestimmung durch den Aufsichtsrat aus zwei bis sechs Personen. Die Bestellung von stellvertretenden Vorstandsmitgliedern in diesem Rahmen ist zulässig. Derzeit besteht der Vorstand aus vier Mitgliedern. Der Aufsichtsrat kann ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstands und ein Mitglied zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Vorstands ernennen.

Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren bestellt. Wiederbestellungen, jeweils für höchstens fünf Jahre, sind zulässig. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung eines Vorstandsmitglieds vor Ablauf der Amtszeit widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, etwa bei grober Pflichtverletzung oder wenn die Hauptversammlung dem Vorstandsmitglied das Vertrauen entzieht.

Der Vorstand hat die Geschäfte nach Maßgabe der Bestimmungen des Aktiengesetzes, der Satzung, der sonstigen Gesetze sowie der Geschäftsordnung zu führen. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat regelmäßig über seine Tätigkeit zu berichten. Der Aufsichtsrat bestimmt unter Aufrechterhaltung der Gesamtverantwortung des Vorstands die Verteilung der Geschäfte im Vorstand. Zur Vornahme der in § 95 Abs. 5 AktG in der jeweils geltenden

Fassung angeführten Geschäfte bedarf der Vorstand der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrats. Soweit in § 95 Abs. 5 AktG gesetzlich vorgesehen, legt der Aufsichtsrat Betragsgrenzen fest, bis zu welchen seine Zustimmung nicht erforderlich ist. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat Geschäftsarten, die zusätzlich zu den gesetzlich vorgesehenen Fällen (§ 95 Abs. 5 AktG) seiner Zustimmung bedürfen, bestimmen. Der Aufsichtsrat hat eine entsprechende Geschäftsordnung für den Vorstand erlassen.

Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Ist ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt, so gibt seine Stimme bei Stimmengleichheit den Ausschlag (Dirimierungsrecht).

Die Vorstandsmitglieder haben ihre Tätigkeit hauptberuflich auszuüben und die Geschäfte der Gesellschaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters zu führen. Sie haben die Geschäfte so zu leiten, wie es das Wohl der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses erfordert. Die Mitglieder des Vorstands dürfen ohne Zustimmung des Aufsichtsrats keine andere Erwerbstätigkeit ausüben und keine Organfunktionen in von der Gesellschaft nicht konsolidierten Unternehmen übernehmen.

Die Gesellschaft wird durch zwei Vorstandsmitglieder gemeinsam oder durch ein Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Die Gesellschaft kann mit den gesetzlichen Einschränkungen auch durch zwei Prokuristen gemeinsam vertreten werden. Allfällige stellvertretende Vorstandsmitglieder sind hinsichtlich der Vertretungsmacht ordentlichen Vorstandsmitgliedern gleichgestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Mitglieder des Vorstands, ihr Geburtsdatum, ihre Position, das Datum ihrer erstmaligen Bestellung und das voraussichtliche Ende ihrer Mandatsperiode. Der Vorstand setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 aus folgenden Personen zusammen:

Der Vorstand

Name Geburtsdatum Position und Ressortzuständigkeit Mitglied seit Bestellt bis
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS 27.11.1960 Vorstandsvorsitzender und CEO 13.09.2010 31.12.2024
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer 31.10.1968 Vorstandsmitglied und CFO 01.02.2018 31.01.2024
Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler 25.08.1965 Vorstandsmitglied und COO 06.12.2018 05.12.2021
Ing. Josef Pein 07.10.1958 Vorstandsmitglied und COO 01.01.2020 31.12.2024
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach 26.02.1957 Vorstandsmitglied und COO 01.02.2012 31.01.20201

1 Datum des Ausscheidens Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS wurde am 27. November 1960 in Klagenfurt, Österreich, geboren. Im Anschluss an die HTL absolvierte er internationale Studienprogramme in Harvard, St. Gallen und Fontainebleau. Er erwarb seinen Masterabschluss an der IMADEC. Von 1980 bis 1984 war er als selbstständiger Unternehmer im Bereich Tiefbau tätig. 1987 begann er seine berufliche Laufbahn bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft (RZB) im Bereich Kommerzkunden. Er übernahm ab 1992 verschiedene Funktionen als Geschäftsführer und Aufsichtsratsmitglied in diversen Immobilienunternehmen der RZB und leitete die Concorde Projektentwicklungsgesellschaft m.b.H., an deren Gründung und Aufbau er wesentlich beteiligt war. 1994 wurde er zum Vorstandsmitglied der Raiffeisen Wohnbaubank AG bestellt. Im Jahr 2000 übernahm er die Geschäftsführung der STRAUSS & PARTNER IMMOBILIEN GmbH.

Seit 13. September 2010 ist Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Vorstandsvorsitzender und CEO der PORR AG. Im Vorstand war er zum 31. Dezember 2019 für die Bereiche Risk Management & Compliance, die Business Unit 1 – Österreich, Schweiz inklusive dem Bereich Umwelttechnik sowie für die PORR Beteiligungen und Management GmbH, Internal Audit, Group Communications & Marketing, Investor Relations & Strategie, Recht, Human Ressources und Qualitätsmanagement, Group M&A and Integrations und PORR Design & Engineering zuständig.

Dipl.-Kfm. Andreas Sauer, geboren am 31. Oktober 1968 in Heidelberg, Deutschland, absolvierte ein Wirtschaftsstudium an der Universität Mannheim und schloss es 1995 als Diplom-Kaufmann ab. 2015 nahm Andreas Sauer erfolgreich an einem Executive-Management-Programm der London Business School teil. Die erste Station seiner Karriere war die Deutsche Bahn. Innerhalb des Konzerns war er im Güterverkehr und später im Logistikbereich bei Schenker tätig. Danach führte seine berufliche Reise weiter zu Infineon als Leiter des Konzern-Controllings. 2011 wechselte er zu Nokia Siemens und war wesentlich an der strategischen Neuausrichtung von Nokia beteiligt. Zuletzt war Dipl.-Kfm. Andreas Sauer als operativer CFO bei Nokia Mobile Networks tätig.

Seit 1. Februar 2018 ist Dipl.-Kfm. Andreas Sauer ordentliches Vorstandsmitglied und CFO der PORR AG. Im Vorstand war er zum 31. Dezember 2019 für die Bereiche Risk Management & Compliance, Finanzmanagement operative Einheiten, Konzernmanagement, Rechnungswesen, Controlling/IKS, Group Treasury, Steuern, Digital Unit sowie Einkauf und Group Insurance zuständig.

Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler, geboren am 25. August 1965 in Karlsruhe, Deutschland, war nach Abschluss seines Betriebswirtschaftsstudiums bei der KPMG beschäftigt, bevor er 1993 seine internationale Karriere bei Bilfinger SE begann. Bis 2010 war er in verschiedenen Leitungsfunktionen für das internationale Baugeschäft in Asien, Europa, der MENA-Region und Nordamerika tätig. 2010 übernahm er die Leitung der Business Unit 3 – International bei der PORR Bau GmbH. Neben der GCC-Region verantwortet er die Aktivitäten des Konzerns in Osteuropa und den nordeuropäischen Ländern.

Seit 6. Dezember 2018 ist Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler ordentliches Vorstandsmitglied und COO der PORR AG. Im Vorstand war er zum 31. Dezember 2019 für die Bereiche Risk Management & Compliance sowie die Business Unit 3 – International zuständig.

Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach, geboren am 26. Februar 1957 in Den Haag, Niederlande, startete nach dem Abschluss seines Studiums an der Technischen Universität Delft seine Karriere beim niederländischen Bauunternehmen Ballast Nedam Groep. Während seines weiteren Werdegangs bei verschiedenen internationalen Baukonzernen, wie etwa der Strukton Groep NV und der Royal BAM Group-Tochter Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, übernahm er verschiedene Vorstandsmandate und konnte seine internationale Expertise im operativen Baugeschäft weiter ausbauen. Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach verfügt über langjährige Erfahrung im Tiefbau, in der Projektplanung, im Projektmanagement und in der Projektfinanzierung. Den geografischen Schwerpunkt legte er dabei auf die Länder des Nahen Osten und Südostasiens sowie Deutschland.

Seit 1. Februar 2012 war Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach ordentliches Vorstandsmitglied und COO der PORR AG. Im Vorstand war er zum 31. Dezember 2019 für die Bereiche Risk Management & Compliance, die Business Unit 2 – Deutschland, Arbeitssicherheit, Innovation & Wissensmanagement sowie die PORR Equipment Services GmbH verantwortlich. Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach trat nach Ablauf seines Vorstandsmandats per 31. Januar 2020 plangemäß seine Pension an.

Am 19. September 2019 bestellte der Aufsichtsrat Ing. Josef Pein einstimmig per 1. Januar 2020 zu einem weiteren Mitglied des Vorstands.

Ing. Josef Pein, geboren am 7. Oktober 1958 in Altneudörfl, Österreich, war nach Abschluss der HTL Bau-Tiefbau in Graz in verschiedenen Unternehmen als Techniker und Bereichsleiter tätig und absolvierte 1994 die Konzessionsprüfung für das Baumeistergewerbe. Seit 1987 war er in verschiedenen Leitungs- und Führungsfunktionen für die PORR Gruppe tätig. 2011 wurde Ing. Josef Pein in die Geschäftsführung der PORR Bau GmbH berufen.

Seit 1. Januar 2020 ist Ing. Josef Pein ordentliches Vorstandsmitglied und COO der PORR AG. Im Vorstand ist er für die Business Unit 1 sowie für die Bereiche Risk Management & Compliance, Internal Audit, Health & Safety und für die PORR Design & Engineering zuständig.

Die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft üben jeweils folgende Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in in- und ausländischen (nicht in den Konzernabschluss einbezogenen) Gesellschaften aus:

Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen der Vorstandsmitglieder in konzernexternen Gesellschaften per 31. Dezember 2019

Vorstandsmitglied Gesellschaft Funktion
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS DATAX HandelsgmbH Aufsichtsratsmitglied
KAPSCH Group Beteiligungs GmbH Aufsichtsratsmitglied
Kapsch Aktiengesellschaft Aufsichtsratsmitglied
UBM Development AG1 Vorsitzender des Aufsichtsrats
Ing. Josef Pein CCG Nord Projektentwicklung GmbH2 Aufsichtsratsmitglied

1 börsenotiert

2 Ing. Josef Pein hat diese Funktion per 24.02.2020 zurückgelegt.

Auch bei den wesentlichen in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften nehmen die Vorstandsmitglieder der Muttergesellschaft Leitungs- und Überwachungsaufgaben wahr.

Geschäftsführungs- und Aufsichtsratsfunktion der Vorstandsmitglieder bei in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften per 31. Dezember 2019

Vorstandsmitglied Gesellschaft Funktion
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS PORR AG1 Vorstandsvorsitzender
PORR Bau GmbH Vorsitzender des Aufsichtsrats
PORR Bauindustrie GmbH Geschäftsführer
PORR Construction Holding GmbH Vorsitzender des Aufsichtsrats
PORR GmbH & Co. KGaA Vorsitzender des Aufsichtsrats
PORR SUISSE AG Verwaltungsratspräsident
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach2 PORR AG1 Vorstandsmitglied
PORR S.A. Aufsichtsratsmitglied
PORR Management GmbH Geschäftsführer
PORR Oevermann GmbH Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer PORR AG1 Vorstandsmitglied
PORR Bauindustrie GmbH Geschäftsführer
PORR Bau GmbH Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats
PORR Construction Holding GmbH Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats
PORR GmbH & Co. KGaA Aufsichtsratsmitglied
PORR S.A. Aufsichtsratsmitglied
Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler PORR AG1 Vorstandsmitglied
PORR Bau GmbH Aufsichtsratsmitglied
PORR GmbH & Co. KGaA Aufsichtsratsmitglied
PORR S.A. Vorsitzender des Aufsichtsrats
PORR a.s. Aufsichtsratsmitglied
Porr Construction LLC under liquidation Geschäftsführer
Ing. Josef Pein PORR AG1,3 Vorstandsmitglied
PORR GmbH & Co. KGaA Aufsichtsratsmitglied
PORR Bau GmbH4 Geschäftsführer
TEERAG-ASDAG GmbH4 Geschäftsführer
TEERAG-ASDAG Bau GmbH4 Geschäftsführer

1 börsenotiert

2 Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach trat per 31.01.2020 seine Pension an.

3 Ing. Josef Pein ist seit 01.01.2020 Vorstandsmitglied und war bis 31.12.2019 Prokurist.

4 Ing. Josef Pein ist mit 31.12.2019 aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Er ist seit März 2020 Mitglied des Aufsichtsrats der PORR Bau GmbH.

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft

Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens zwölf von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Weiters gehören dem Aufsichtsrat die gemäß § 110 Abs. 1 ArbVG entsandten Mitglieder an. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 bestand der Aufsichtsrat der Gesellschaft aus acht von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern zuzüglich vier weiterer Mitglieder, welche vom Betriebsrat entsandt wurden. Sofern die Hauptversammlung nicht bei der Wahl für einzelne oder für alle der von ihr zu wählenden Mitglieder einen kürzeren Zeitraum beschließt, werden die Aufsichtsratsmitglieder bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt; hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem das Aufsichtsratsmitglied gewählt wurde, nicht mitgerechnet. Die Wiederwahl – auch ausscheidender Aufsichtsratsmitglieder – ist zulässig.

Die Bestellung zum Mitglied des Aufsichtsrats kann vor Ablauf der Funktionsperiode von der Hauptversammlung widerrufen werden. Der Beschluss bedarf einer einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats kann sein Amt unter Einhaltung einer Frist von 21 Tagen auch ohne wichtigen Grund durch schriftliche Mitteilung an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats niederlegen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, im Falle einer Amtsniederlegung durch den Vorsitzenden dessen Stellvertreter, kann einer Kürzung der Frist zustimmen.

Scheiden gewählte Mitglieder vor dem Ablauf der Funktionsperiode aus, so bedarf es der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Eine Ersatzwahl durch eine außerordentliche Hauptversammlung ist jedoch innerhalb von sechs Wochen vorzunehmen, wenn die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei sinkt. Ersatzwahlen erfolgen für den Rest der Funktionsperiode des vorzeitig ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds, falls die Hauptversammlung bei der Wahl nichts anderes beschließt.

Bei der Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds kann gleichzeitig ein Ersatzmitglied gewählt werden, welches mit sofortiger Wirkung in den Aufsichtsrat nachrückt, wenn das Aufsichtsratsmitglied vor dem Ablauf seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet. Werden mehrere Ersatzmitglieder gewählt, ist bei der Wahl die Reihenfolge zu bestimmen, in der sie für aus dem Aufsichtsrat ausscheidende Mitglieder nachrücken. Ein Ersatzmitglied kann auch für mehrere bestimmte Aufsichtsratsmitglieder gewählt werden, sodass es in den Aufsichtsrat nachrückt, wenn eines dieser Mitglieder vorzeitig aus dem Aufsichtsrat ausscheidet.

Das Amt eines in den Aufsichtsrat nachgerückten Ersatzmitglieds erlischt, sobald ein Nachfolger für das ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied bestellt ist, spätestens jedoch mit Ablauf der restlichen Amtszeit des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds. Ist das Amt eines in den Aufsichtsrat nachgerückten Ersatzmitglieds erloschen, weil ein Nachfolger für das ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied gewählt wurde, so bleibt es Ersatzmitglied für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder, für die es gewählt wurde.

Der Aufsichtsrat wählt jährlich in einer nach der ordentlichen Hauptversammlung abzuhaltenden Sitzung, zu welcher es keiner gesonderten Einladung bedarf, seinen Vorsitzenden und einen oder zwei Stellvertreter. Im Falle von zwei Stellvertretern ist die Reihenfolge der Stellvertretung festzulegen. Die Funktionsperiode dauert bis zur Beendigung der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Scheidet der Vorsitzende oder ein Stellvertreter davor aus seinem Amt aus, so hat der Aufsichtsrat für die restliche Funktionsperiode eine Ersatzwahl vorzunehmen. Die Wiederwahl ist zulässig.

Erhält bei einer Wahl niemand die einfache Mehrheit, so erfolgt eine Stichwahl zwischen den Personen, welche die meisten Stimmen erhalten haben. Ergibt die Stichwahl Stimmengleichheit, so entscheidet das Los. Scheidet im Laufe einer Funktionsperiode der Vorsitzende oder einer seiner Stellvertreter aus seinem Amt aus, hat der Aufsichtsrat unverzüglich eine Neuwahl für den Ausgeschiedenen vorzunehmen. Der Vorsitzende und die Stellvertreter können ihre jeweiligen Funktionen jederzeit unter Einhaltung einer Frist von 14 Tagen schriftlich an den Aufsichtsrat zurücklegen, auch ohne gleichzeitig aus dem Aufsichtsrat auszuscheiden.

Jeder Stellvertreter des Vorsitzenden hat, wenn er in Vertretung des Vorsitzenden handelt, die gleichen Rechte und Pflichten wie dieser. Dies gilt auch für das Dirimierungsrecht bei Beschlussfassungen und bei Wahlen. Sind der Vorsitzende und dessen Stellvertreter an der Ausübung ihrer Obliegenheiten verhindert, so hat diese Obliegenheiten für die Dauer der Verhinderung das an Lebensjahren älteste Aufsichtsratsmitglied zu übernehmen. Willenserklärungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sind vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats, im Falle seiner Verhinderung von einem seiner Stellvertreter, abzugeben.

Der Aufsichtsrat gibt sich im Rahmen der gesetzlichen und der durch die Satzung aufgestellten Bestimmungen eine Geschäftsordnung. Beschlüsse des Aufsichtsrats über seine Geschäftsordnung bedürfen neben den allgemeinen Beschlusserfordernissen der Zustimmung der einfachen Mehrheit der von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder.

Der Aufsichtsrat kann aus seiner Mitte Ausschüsse bilden. Ihre Aufgaben und Befugnisse sowie ihre allfällige Geschäftsordnung werden vom Aufsichtsrat festgelegt. Den Ausschüssen kann auch die Befugnis zu Entscheidungen übertragen werden. Die Ausschüsse können auf Dauer oder für einzelne Aufgaben bestellt werden. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben das Recht, für Ausschüsse des Aufsichtsrats Mitglieder mit Sitz und Stimme nach dem in § 110 Abs. 1 ArbVG festgelegten Verhältnis namhaft zu machen. Dies gilt nicht für Sitzungen und Abstimmungen, die die Beziehungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstands betreffen, ausgenommen Beschlüsse auf Bestellung oder Widerruf der Bestellung eines Vorstandsmitglieds sowie auf Einräumung von Optionen auf Aktien der Gesellschaft.

Der Aufsichtsrat fasst seine Beschlüsse regelmäßig in Sitzungen. Der Aufsichtsrat hat, sooft es die Interessen der Gesellschaft erfordern, mindestens aber vierteljährlich, eine Sitzung abzuhalten. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen abgehalten. Der Vorsitzende bestimmt die Form der Sitzung, die Form der Beschlussfassung außerhalb von Sitzungen und das Verfahren zur Stimmenauszählung. Die Vorstandsmitglieder nehmen an allen Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse mit beratender Stimme teil, sofern der Vorsitzende der Sitzung nichts anderes bestimmt.

Ein Aufsichtsratsmitglied kann ein anderes schriftlich mit seiner Vertretung bei einer einzelnen Sitzung betrauen. Ein so vertretenes Mitglied ist bei der Feststellung der Beschlussfähigkeit einer Sitzung nicht mitzuzählen. Das Recht, den Vorsitz zu führen, kann nicht übertragen werden. Ein Aufsichtsratsmitglied, das verhindert ist, an einer Sitzung des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse teilzunehmen, ist berechtigt, seine schriftlichen Stimmabgaben zu den einzelnen Punkten der Tagesordnung durch ein anderes Mitglied des betreffenden Gremiums überreichen zu lassen.

Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder des Aufsichtsrats ordnungsgemäß eingeladen wurden und mindestens drei Aufsichtsratsmitglieder, darunter der Vorsitzende oder ein Stellvertreter, an der Beschlussfassung teilnehmen. Über einen Verhandlungsgegenstand, der nicht auf der Tagesordnung steht, kann der Aufsichtsrat nur dann einen Beschluss fassen, wenn alle Aufsichtsratsmitglieder anwesend oder vertreten sind und kein Mitglied der Beschlussfassung widerspricht.

Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Stimmenthaltung gilt nicht als Stimmabgabe. Bei Stimmengleichheit – auch bei Wahlen – entscheidet der Vorsitzende (Dirimierungsrecht). Jeder Stellvertreter des Vorsitzenden, wenn er in Vertretung des Vorsitzenden handelt, sowie der Vorsitzende eines Ausschusses hat das Dirimierungsrecht bei Beschlussfassungen und bei Wahlen.

Der Vorsitzende kann auch bestimmen, dass in Sitzungen die Erklärungen (Stimmabgabe) einzelner abwesender Mitglieder bei der Beschlussfassung des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse schriftlich, fernmündlich oder in anderer vergleichbarer Form (insbesondere Telefax, E-Mail) abgegeben werden. Beschlüsse können auch durch Stimmabgabe in Schriftform oder Textform (Telefax, E-Mail) gefasst werden, ohne dass der Aufsichtsrat zu einer Sitzung zusammentritt, wenn der Vorsitzende oder im Falle einer Verhinderung ein Stellvertreter eine solche Beschlussfassung anordnet und kein Aufsichtsratsmitglied innerhalb einer Frist von drei Werktagen gegen dieses Verfahren gegenüber dem Vorsitzenden in Schriftform oder Textform (Telefax, E-Mail) ausdrücklich Widerspruch erklärt. Die Vertretung durch andere Aufsichtsratsmitglieder ist bei der Stimmabgabe in Schriftform oder Textform nicht zulässig. Ein Beschluss kommt zustande, wenn alle Aufsichtsratsmitglieder zur Stimmabgabe in Schriftform oder Textform (Telefax, E-Mail) aufgefordert wurden und mindestens drei Mitglieder, darunter der Vorsitzende oder sein Stellvertreter, ihre Stimme innerhalb einer Frist von sieben Werktagen abgeben.

Beschlüsse können auch durch Stimmabgabe in Form einer Telefonkonferenz, Internetkonferenz oder Videokonferenz gefasst werden, ohne dass der Aufsichtsrat zu einer Sitzung zusammentritt, wenn der Vorsitzende oder im Falle einer Verhinderung ein Stellvertreter eine solche Beschlussfassung anordnet und kein Aufsichtsratsmitglied innerhalb einer Frist von drei Werktagen gegen dieses Verfahren gegenüber dem Vorsitzenden in Schriftform oder Textform (Telefax, E-Mail) ausdrücklich Widerspruch erklärt. Die Vertretung durch andere Aufsichtsratsmitglieder ist nicht zulässig. Ein Beschluss kommt zustande, wenn alle Aufsichtsratsmitglieder zur Konferenz in Schriftform oder Textform (Telefax, E-Mail) eingeladen wurden und mindestens drei Mitglieder, darunter der Vorsitzende oder sein Stellvertreter, ihre Stimme in der Konferenz abgegeben haben.

Sitzungen des Aufsichtsrats können unter den in der Satzung definierten Bestimmungen auch auf dem Weg der elektronischen Kommunikation, ohne körperliche Versammlung der Aufsichtsratsmitglieder an einem Ort, abgehalten werden. Der Vorsitzende kann insbesondere dann von der Möglichkeit der Einberufung einer Videokonferenzsitzung Gebrauch machen, wenn die Dringlichkeit der Abhaltung einer Sitzung, die Sitzungsfrequenz oder die Ortsabwesenheit von Aufsichtsratsmitgliedern gerade die Abhaltung einer Videokonferenzsitzung anstelle einer körperlichen Versammlung aller Mitglieder an einem Ort im Interesse der Gesellschaft geboten erscheinen lassen.

Personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Die nachstehende Auflistung zeigt die im Geschäftsjahr 2019 bestellten Mitglieder des Aufsichtsrats, ihr Geburtsdatum, ihre Position, das Datum ihrer ersten Bestellung zum Mitglied des Aufsichtsrats sowie das voraussichtliche Ende ihrer Amtsperiode.

Der Aufsichtsrat

Name Geburtsdatum Position und Ressortzuständigkeit Mitglied seit Bestellt bis
DDr. Karl Pistotnik2 12.08.1944 Vorsitzender des Aufsichtsrats 06.12.2012 HV 20211
Dipl.-Ing. Klaus Ortner 26.06.1944 Stellvertretender Vorsitzender 30.07.1998 HV 20211
Mag. Robert Grüneis2, 3 22.05.1968 Mitglied 22.05.2014 HV 20211
Dr. Walter Knirsch2, 3 08.02.1945 Mitglied 06.12.2012 HV 20211
Dipl.-Ing. Iris Ortner, MBA 31.08.1974 Mitglied 27.05.2010 HV 20211
Hon.-Prof. Dr. Bernhard Vanas2 10.07.1954 Mitglied 06.12.2012 HV 20211
Dr. Susanne Weiss2, 3 15.04.1961 Mitglied 06.12.2012 HV 20211
Dr. Thomas Winischhofer, LL.M., MBA 26.05.1970 Mitglied 29.05.2008 HV 20211
Gottfried Hatzenbichler4 17.12.1971 Mitglied 26.06.2017 n/a
Michael Kaincz4 31.01.1960 Mitglied 09.06.2011 n/a
Wolfgang Ringhofer4 15.02.1971 Mitglied 26.06.2017 n/a
Dipl.-Ing. Michael Tomitz4 04.01.1961 Mitglied 09.06.2011 n/a

1 Die von der Hauptversammlung gewählten Aufsichtsratsmitglieder sind bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2020 Beschluss fasst, bestellt.

2 hat sich im Sinne der C-Regel 53 des Corporate Governance Kodex als unabhängig erklärt

3 ist gemäß C-Regel 54 des Corporate Governance Kodex nicht Anteilseigner mit einer Beteiligung von mehr als 10 % oder vertritt dessen Interessen

4 vom Betriebsrat entsandt

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft üben jeweils folgende Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen in in- und ausländischen (nicht in den Konzernabschluss einbezogenen) Gesellschaften aus:

Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen der Aufsichtsratsmitglieder per 31. Dezember 2019

Name Gesellschaft Funktion
DDr. Karl Pistotnik SDN Beteiligungs GmbH Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dipl.-Ing. Klaus Ortner ELIN GmbH Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats
UBM Development AG1 Aufsichtsratsmitglied
Mag. Robert Grüneis Philips Austria GmbH Aufsichtsratsmitglied
Energie Burgenland AG Aufsichtsratsmitglied
Dr. Walter Knirsch Finanzmarktaufsicht (FMA)2 Aufsichtsratsmitglied
Dipl.-Ing. Iris Ortner, MBA TKT Engineering Sp. z o.o. (Polen) Vorsitzende-Stellvertreterin des
Aufsichtsrats
ELIN GmbH Vorsitzende des Aufsichtsrats
UBM Development AG1 Vorsitzende-Stellvertreterin des
Aufsichtsrats
Österreichische Beteiligungs AG Aufsichtsratsmitglied
Hon.-Prof. Dr. Bernhard Vanas SDN Beteiligungs GmbH Aufsichtsratsmitglied
UBM Development AG1 Aufsichtsratsmitglied
Bankhaus Denzel Aktiengesellschaft Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats
Wolfgang Denzel Aktiengesellschaft Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats
Wolfgang Denzel Auto AG Vorsitzender-Stellvertreter des Aufsichtsrats
Wolfgang Denzel Holding
Aktiengesellschaft Aufsichtsratsmitglied
Dr. Susanne Weiss Wacker Chemie AG1 Aufsichtsratsmitglied
ROFA AG Vorsitzende des Aufsichtsrats
UBM Development AG1 Aufsichtsratsmitglied
Dr. Thomas Winischhofer, LL.M., MBA TKT Engineering Sp. z o.o. (Polen) Aufsichtsratsmitglied

1 börsenotiert 2 kooptiert

Leitlinien für die Unabhängigkeit

C-Regel 53 des Corporate Governance Kodex sieht vor, dass die Mehrheit der von der Hauptversammlung gewählten oder von Aktionären aufgrund der Satzung entsandten Mitglieder des Aufsichtsrats von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig sein soll. Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. Folgende Kriterien dienen der Beurteilung der Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitglieds:

  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat, jedoch nicht für die Wahrnehmung von Organfunktionen im Konzern. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch den Aufsichtsrat gemäß L-Regel 48 führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht für Aufsichtsratsmitglieder, die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteiligung sind oder die Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten.
  • Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position befinden.

Nach diesen Kriterien haben sich die Aufsichtsratsmitglieder Mag. Robert Grüneis, Dr. Walter Knirsch, DDr. Karl Pistotnik, Hon.-Prof. Dr. Bernhard Vanas und Dr. Susanne Weiss als unabhängig erklärt. Die Aufsichtsratsmitglieder Dipl.-Ing. Iris Ortner, Dipl.-Ing. Klaus Ortner und Dr. Thomas Winischhofer haben keine Erklärung abgegeben.

C-Regel 54 des Corporate Governance Kodex sieht vor, dass bei Gesellschaften mit einem Streubesitz von mehr als 20 % den von der Hauptversammlung gewählten oder von Aktionären aufgrund der Satzung entsandten Mitgliedern des Aufsichtsrats mindestens ein gemäß C-Regel 53 unabhängiges Mitglied angehört, das nicht Anteilseigner mit einer Beteiligung von mehr als 10 % ist oder dessen Interessen vertritt. Die Aufsichtsratsmitglieder Mag. Robert Grüneis, Dr. Walter Knirsch und Dr. Susanne Weiss haben erklärt, diese Kriterien zu erfüllen.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Zur Unterstützung und effizienten Behandlung von komplexen Sachverhalten waren im Geschäftsjahr 2019 folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats eingerichtet:

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss bestand 2019 aus folgenden Aufsichtsratsmitgliedern:

  • DDr. Karl Pistotnik (Vorsitzender)
  • Dipl.-Ing. Klaus Ortner
  • Hon.-Prof. Dr. Bernhard Vanas
  • (Finanzexperte iSd § 92 Abs. 4a AktG)
  • Dr. Thomas Winischhofer, LL.M., MBA – Gottfried Hatzenbichler (ab 29.05.2019)
  • Michael Kaincz (bis 29.05.2019)
  • Dipl.-Ing. Michael Tomitz

Zu den Aufgaben des Prüfungsausschusses gehören (i) die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie die Erteilung von Empfehlungen oder Vorschlägen zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit; (ii) die Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems der Gesellschaft; (iii) die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung unter Einbeziehung von Erkenntnissen und Schlussfolgerungen in Berichten, die von der Abschlussprüferaufsichtsbehörde nach § 4 Abs. 2 Z 12 APAG veröffentlicht werden; (iv) die Prüfung und Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers), insbesondere im Hinblick auf die für die Gesellschaft erbrachten zusätzlichen Leistungen. Es gelten Art. 5 der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 und § 271a Abs. 6 UGB; (v) die Erstattung des Berichts über das Ergebnis der Abschlussprüfung an den Aufsichtsrat und die Darlegung, wie die Abschlussprüfung zur Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung beigetragen hat, sowie die Rolle des Prüfungsausschusses dabei; (vi) die Prüfung des Jahresabschlusses und die Vorbereitung seiner Feststellung, die Prüfung des Vorschlags für die Gewinnverteilung, des Lageberichts und des Corporate

Governance Berichts sowie die Erstattung des Berichts über die Prüfungsergebnisse an den Aufsichtsrat; (vii) die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, des konsolidierten Corporate Governance Berichts sowie die Erstattung des Berichts über die Prüfungsergebnisse an den Aufsichtsrat des Mutterunternehmens; und (viii) die Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrats für die Durchführung des Verfahrens zur Auswahl des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers) unter Bedachtnahme auf die Angemessenheit des Honorars sowie die Empfehlung für seine Bestellung an den Aufsichtsrat. Es gilt Art. 16 der Verordnung (EU) Nr. 537/2014.

Am 1. April 2019 fand im Sinne der Regel 81a des Corporate Governance Kodex eine Sitzung des Prüfungsausschusses unter Beiziehung des Abschlussprüfers statt, in der die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung erörtert wurde. Im Rahmen dieser Sitzung gab es auch die Gelegenheit zu einem Austausch zwischen dem Prüfungsausschuss und dem (Konzern-)Abschlussprüfer ohne Beisein des Vorstands. In einer Sitzung am 25. April 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss unter Beiziehung des Abschlussprüfers mit der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2018 sowie der Prüfung des Lageberichts, des Corporate Governance Berichts, des Berichts über Zahlungen an staatliche Stellen, des gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Berichts, des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2018 samt Konzernlagebericht und des Vorschlags für die Gewinnverwendung sowie der Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers gemäß EU-Abschlussprüfer-Reform (APRÄG). In derselben Sitzung befasste sich der Prüfungsausschuss mit der Wahl des Abschlussprüfers für den Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019. In einer Sitzung am 19. September 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss unter Beiziehung des Abschlussprüfers mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems der Gesellschaft. Darüber hinaus berichtete der Abschlussprüfer über die Prüfungsplanung zum Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019. In einer Sitzung am 3. Dezember 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss unter Beiziehung des Abschlussprüfers entsprechend der Regel 83 des Corporate Governance Kodex mit dem Bericht des (Konzern-)Abschlussprüfers über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements und entsprechend der Regel 18 des Corporate Governance Kodex mit dem Bericht der Innenrevision über den Revisionsplan und wesentliche Ergebnisse. In derselben

Sitzung befasste sich der Prüfungsausschuss mit Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers.

Nominierungsausschuss

Der Nominierungsausschuss bestand 2019 aus folgenden Aufsichtsratsmitgliedern:

  • DDr. Karl Pistotnik (Vorsitzender)
  • Dipl.-Ing. Klaus Ortner
  • Dr. Susanne Weiss

Dem Nominierungsausschuss kommen folgende Aufgaben zu: (i) Vorbereitung von Vorstandsbestellungen inklusive der Nachfolgeplanung: Der Nominierungsausschuss hat vor Bestellung von Mitgliedern des Vorstands unter Berücksichtigung der Unternehmensausrichtung und der Unternehmenslage das Anforderungsprofil für den Vorstand zu definieren und auf der Grundlage eines definierten Besetzungsverfahrens sowie unter Berücksichtigung einer Nachfolgeplanung die Entscheidung des Gesamtaufsichtsrats vorzubereiten; (ii) Erstellung von Wahlvorschlägen für den Aufsichtsrat: Der Nominierungsausschuss befasst sich mit der Planung der Besetzung von Aufsichtsratsmandaten. Der Nominierungsausschuss unterbreitet dem Gesamtaufsichtsrat Besetzungsvorschläge, welche aufgrund eines Beschlusses des Gesamtaufsichtsrats der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorzuschlagen sind. Bei Besetzungsvorschlägen ist auf die fachliche und persönliche Qualifikation der Aufsichtsratsmitglieder sowie auf eine im Hinblick auf die Struktur und das Geschäftsfeld der PORR AG fachlich ausgewogene Zusammensetzung des Aufsichtsrats zu achten. Weiters sind Aspekte der Diversität des Aufsichtsrats im Hinblick auf die Vertretung beider Geschlechter und die Altersstruktur sowie die Internationalität der Mitglieder angemessen zu berücksichtigen. Es ist auch darauf zu achten, dass niemand zum Aufsichtsratsmitglied vorgeschlagen wird, der rechtskräftig wegen einer gerichtlich strafbaren Handlung verurteilt worden ist, die seine berufliche Zuverlässigkeit in Frage stellt. Seit 1. Januar 2018 sind bei der Neubestellung von Aufsichtsratsmitgliedern auch die Quotenregeln des Gleichstellungsgesetzes von Frauen und Männern im Aufsichtsrat zu berücksichtigen.

Am 9. April 2019 fand eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt, die sich mit Vorstandsangelegenheiten und der Neuwahl der Mitglieder des Aufsichtsrats befasste.

Am 11. September 2019 fand eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt, die sich mit Vorstandsangelegenheiten befasste.

Vergütungsausschuss

Der Vergütungsausschuss bestand 2019 aus folgenden Mitgliedern:

  • DDr. Karl Pistotnik (Vorsitzender)
  • Dipl.-Ing. Klaus Ortner (Vergütungsexperte)
  • Dr. Susanne Weiss (Vergütungsexpertin)

Dem Vergütungsausschuss kommen folgende Aufgaben zu: (i) Befassung mit den Angelegenheiten der Vergütung der Vorstandsmitglieder und dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, insbesondere der Festlegung der Grundsätze für die Vergütung der Vorstandsmitglieder sowie der Festlegung eines Kriterienkatalogs für variable Vergütungsbestandteile im Sinne der Regeln 27, 27a und 28 des Österreichischen Corporate Governance Kodex; (ii) Überprüfung der Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen; (iii) Zustimmung zur Übernahme von Nebentätigkeiten durch Vorstandsmitglieder.

Am 9. April 2019 fand eine Sitzung des Vergütungsausschusses statt, die sich mit der Festsetzung und der Ergänzung der Parameter für die Bemessung der variablen Vergütung für die Mitglieder des Vorstands der PORR AG befasste.

Offenlegung von Informationen über die Vergütung des Vorstands

Grundsätze der Vergütungspolitik

Einleitend ist festzuhalten, dass die PORR aufgrund der gesetzlichen Vorgaben der Richtlinie (EU) 2017/828 (2. Aktionärsrechterichtlinie) und des AktG künftig den Vorgaben in Bezug auf die Aufstellung einer Vergütungspolitik bzw. eines Vergütungsberichts für Aufsichtsrat und Vorstand entsprechen wird. In der Hauptversammlung 2020 wird in Umsetzung der 2. Aktionärsrechterichtlinie der Hauptversammlung die vom Aufsichtsrat erstellte Vergütungspolitik zur Abstimmung vorgelegt. Im Jahr 2021 muss erstmals ein Vergütungsbericht der Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden.

Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich aus einem festen Gehaltsbezug, einem variablen Bonus sowie sonstigen Bezügen zusammen.

Voraussetzung für die Gewährung dieser Bonifikation ist für alle Vorstandsmitglieder das Erfüllen eines aus quantitativen und qualitativen Elementen bestehenden Kriterienkatalogs, welcher durch den Vergütungsausschuss des Aufsichtsrats festzusetzen ist. Der variable Leistungsbonus für 2019 beträgt für den Vorsitzenden des Vorstands EUR 307.500,00 brutto, für die Vorstandsmitglieder Dipl.-Kfm. Andreas Sauer EUR 205.000,00 brutto, für Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler EUR 205.000,00 brutto und Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach EUR 205.000,00 brutto.

Für den Vorstandsvorsitzenden Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS wird jährlich eine Prämie in Höhe von EUR 39.183,97 in eine Pensionsversicherung eingezahlt.

Für die Vorstandsmitglieder Dipl.-Kfm. Andreas Sauer, Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler und Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach wird jährlich ein Betrag in Höhe von jeweils EUR 40.000,00 in eine Pensionskasse abgeführt.

Für die Mitglieder des Vorstands bestehen eine D&O-Versicherung sowie eine Krankenzusatzversicherung, deren Kosten von der Gesellschaft getragen werden.

Grundsätze der Vergütungspolitik für wesentliche in die Konsolidierung einbezogene Unternehmen

Die Entlohnung erfolgt marktgerecht. Darüber hinaus besteht ein Prämienmodell für die gesamte Gruppe, das eine Zielvereinbarung für Führungskräfte sowie einen Prämientopf für die übrigen Mitarbeiter vorsieht.

Die Zielvereinbarung für Führungskräfte orientiert sich am Konzernergebnis, am Bereichsergebnis sowie an individuellen Zielen.

Der zusätzliche Prämientopf gilt für alle Mitarbeiter, die keine Zielvereinbarung haben. Die Höhe dieses Prämientopfs wird jährlich vom Executive Board festgelegt.

Grundsätze, nach denen Aktienoptionsprogramme im Unternehmen aufgelegt werden

Im Geschäftsjahr 2019 waren keine Aktienoptionsprogramme im Unternehmen aufgelegt.

Vergütung der Vorstandsmitglieder

in EUR Gehaltsbezug 2019 Variable Vergütung Pensionsbeitrag
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS 750.000,00 307.500,00 39.183,97
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach1 500.000,00 355.000,002 40.000,00
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer1 500.000,00 205.000,00 40.000,00
Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler1 500.000,00 205.000,00 40.000,00

1 Krankenversicherungsbeiträge/Jahr: Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach: EUR 6.512,09; Dipl.-Kfm. Andreas Sauer: EUR 8.045,04; Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler:

EUR 4.871,43 (seit 01.04.2019)

2 Inkl. EUR 150.000,00 als Geschäftsführervergütung für die Geschäftsführung der PORR Deutschland GmbH

Offenlegung von Informationen über die Vergütung des Aufsichtsrats

Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner baren Auslagen und einem Anwesenheitsgeld für jede Sitzung eine jährliche Aufwandsentschädigung. Die Höhe des Anwesenheitsgeldes und der Aufwandsentschädigung wird durch den Beschluss der Hauptversammlung festgesetzt. Die Hauptversammlung kann auch einen Gesamtbetrag für die Vergütung des Aufsichtsrats beschließen und die Aufteilung dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats überlassen. Beginnt oder endet das Aufsichtsratsmandat während eines laufenden Geschäftsjahres, steht dem jeweiligen Aufsichtsratsmitglied eine aliquote Vergütung für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat zu.

Übernehmen Mitglieder des Aufsichtsrats in dieser Eigenschaft eine besondere Tätigkeit im Interesse der Gesellschaft, so kann hierfür durch Beschluss der Hauptversammlung eine Sondervergütung bewilligt werden.

Die Aufsichtsratsmitglieder werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltene D&O-Versicherung einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 wurde die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats

wie folgt festgesetzt: Es wurde beschlossen, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats eine feste Vergütung von EUR 50.000,00 pro Jahr, dem stellvertretenden Vorsitzenden eine feste Vergütung von EUR 40.000,00 pro Jahr und den übrigen Mitgliedern eine feste Vergütung von EUR 30.000,00 pro Jahr zu gewähren. Das Sitzungsgeld wurde mit EUR 1.500,00 pro Sitzung des Aufsichtsrats oder eines seiner Ausschüsse festgesetzt. Mitglieder des Aufsichtsrats, die nicht in Österreich ansässig sind, erhalten zusätzlich die österreichische Quellensteuer von der Gesellschaft erstattet. Die feste Vergütung ist einmal jährlich jeweils im Nachhinein binnen vier Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung zur Zahlung fällig. Das Sitzungsgeld ist jeweils innerhalb von vier Wochen nach einer Aufsichtsratssitzung zu zahlen.

Darüber hinaus haben die von der Hauptversammlung gewählten Aufsichtsratsmitglieder keinerlei Ansprüche auf Pensions- und/oder Abfertigungszahlungen oder ähnliche Leistungen bei Beendigung ihres Mandats.

Der Corporate Governance Bericht und der konsolidierte Corporate Governance Bericht wurden in einem Bericht zusammengefasst. Dieser Corporate Governance Bericht wird als Teil des Geschäftsberichts auf der Website der Gesellschaft unter www.porr-group.com veröffentlicht.

Fix gewährte Vergütung1 Sitzungsgeld2
6.500,00
5.500,00
30.000,00 6.500,00
40.000,00 5.000,00
50.000,00 6.500,00
30.000,00 6.500,00
30.000,00 5.500,00
30.000,00 6.500,00
30.000,00
30.000,00

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder 2019

1 Auszahlung vier Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung

2 Das Sitzungsgeld beträgt seit Beschluss der Hauptversammlung am 29.05.2019 EUR 1.500,00 pro Sitzung. Bis zum 28.05.2019 betrug das Sitzungsgeld EUR 1.000,00 pro Sitzung.

Diversität in der PORR Gruppe

In Anlehnung an den UN Global Compact sowie die Sustainable Development Goals "Weniger Ungleichheiten" und "Geschlechtergleichheit" fördert die PORR die Chancengleichheit und Gleichbehandlung – ungeachtet der Hautfarbe, der Nationalität, der sozialen bzw. ethnischen Herkunft, etwaiger Behinderungen, der sexuellen Orientierung, der politischen oder religiösen Überzeugung, des Familienstands sowie des Geschlechts oder Alters. Diskriminierungen, herabwürdigende Behandlungen oder

Belästigungen von Mitmenschen werden nicht geduldet. Darüber hinaus unterstützt die PORR nationale Initiativen wie respACT (Austrian Business Council for Sustainable Development), Unternehmen für Familien und ist Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt. Die PORR setzt auf Wahrnehmung und Nutzung der Vielfalt von Personen im Unternehmen – aktuell sind im Unternehmen über 80 Nationalitäten vertreten. Heterogene Teams oder Menschen mit Migrationshintergrund stellen nicht zuletzt aufgrund ihrer besonderen Erfahrungen und Fähigkeiten, wie Mehrsprachigkeit und interkulturellen Kompetenzen, ein unverzichtbares Potenzial dar. Dies gilt auch im Hinblick auf die erhöhte Unternehmensproduktivität und die Bekämpfung des Fachkräftemangels. Mit Mitarbeiterumfragen, dem Diversity-Beirat sowie dem Diversity-Council unter Beteiligung des gesamten PORR Vorstands wird dem Thema eine entsprechende Priorität eingeräumt.

Das Motto der Diversity-Initiative "We@PORR" lautet, die Chancengleichheit und Gleichbehandlung aller Kolleginnen und Kollegen über sämtliche Ebenen und Länder hinweg sicherzustellen und zu einer verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben beizutragen.

Der "We@PORR" Maßnahmenkatalog umfasst einerseits die gezielte Förderung des Mitarbeiterpotenzials mit einem breit gefächerten Weiterbildungsangebot oder individuellen Karriereentwicklungsplänen bzw. die Thematisierung von diversityspezifischen Inhalten in den Nachwuchsführungskräfteschulungen. Andererseits ist auch der neue, gruppenweit gültige Code of Conduct ein Leitfaden im Hinblick auf ethisch korrektes Verhalten für Mitarbeiter und damit ein wichtiges Instrument zur Sensibilisierung für das Thema Diversity. So veranschaulichen z. B. im Unterkapitel Vielfalt und Chancengleichheit konkrete Fallbeispiele diskriminierendes Verhalten, zeigen die korrekte Vorgehensweise in Konfliktsituationen auf und erklären die Relevanz des Themas für die Mitarbeiter. Die Einhaltung des Code of Conducts ist für alle Beschäftigten verpflichtend und das Einverständnis dazu wird mit Unterzeichnung des Arbeitsvertrags bestätigt. Jeder Mitarbeiter ist dazu aufgerufen, bei festgestellten Abweichungen zum Code of Conduct diese unmittelbar über die Mail-Adresse [email protected] zu melden. Überholten Rollenbildern wirkt die PORR mit diversityspezifischen Kommunikationskampagnen in der Mitarbeiterzeitung oder dem Intranet sowie dem firmeneigenen Netzwerktreffen "Tisch der Vielfalt" unter aktiver Mitwirkung von Role Models entgegen.

Die konkreten Ziele von "We@PORR" lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Steigerung der Attraktivität der PORR als "best place to work"
  • Nachhaltige Fachkräfte- und Know-how-Sicherung
  • Stärkung der Mitarbeitermotivation und des Team-Spirit
  • Leistungserhalt der Mitarbeiter
  • Erhöhung des Innovations- und Problemlösungspotenzials durch heterogene Teams auf allen Hierarchieebenen
  • Sicherung der durchschnittlichen Firmenzugehörigkeitsdauer
  • Erhöhung des gruppenweiten Frauenanteils auf allen Hierarchieebenen
  • Erhöhung der Lehrlingsquote
  • Ausräumen von potenziellen Kommunikations- oder Vorurteilsfallen durch Bewusstseinswandel

Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat der PORR Gruppe

Bei der Auswahl und Besetzung von Mitgliedern des Vorstands liegen der Fokus und damit verbunden die Entscheidungskriterien des Aufsichtsrats primär auf dem Vorhandensein der erforderlichen Kompetenz und Expertise hinsichtlich der Führung eines industriellen und international tätigen börsenotierten Bauunternehmens.

Darüber hinaus werden der Bildungs- und Berufshintergrund, das Alter und das Geschlecht sowie allgemeine Aspekte der jeweiligen Persönlichkeit berücksichtigt und in die Entscheidung miteingebunden.

Unter Berücksichtigung der Vorgaben des Österreichischen Corporate Governance Kodex definiert der Aufsichtsrat bei Bestellung eines Vorstandsmitglieds ein entsprechendes Anforderungsprofil. Die Bestellung des Vorstands erfolgt daraufhin in der Regel auf Grundlage eines definierten Besetzungsverfahrens.

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats erfolgt nach den gesetzlichen Bestimmungen der §§ 86 und 87 AktG. Vor der Wahl haben die vorgeschlagenen Personen der Hauptversammlung ihre fachliche Qualifikation, ihre beruflichen oder vergleichbaren Funktionen sowie alle Umstände darzulegen, die die Besorgnis einer Befangenheit begründen könnten. Auch bei der Besetzung des Aufsichtsrats werden der Bildungs- und Berufshintergrund, das Alter und das Geschlecht sowie allgemeine Aspekte der jeweiligen Persönlichkeit berücksichtigt.

Die Auswahl der vorgeschlagenen Personen erfolgt unter Beachtung einer fachlich ausgewogenen Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Hinblick auf das Geschäftsfeld des Unternehmens. Es werden dabei Aspekte der Diversität im Hinblick auf die Vertretung beider Geschlechter, die Altersstruktur sowie die Internationalität berücksichtigt. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen wird darauf geachtet, dass niemand zum Aufsichtsratsmitglied gewählt wird, der rechtskräftig wegen einer gerichtlich strafbaren Handlung verurteilt worden ist, die seine berufliche Zuverlässigkeit in Frage stellt.

Etwaige Neubestellungen von Aufsichtsratsmandaten erfolgen auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben des Gleichstellungsgesetzes von Frauen und Männern im Aufsichtsrat (GFMA-G), das eine Frauenquote von 30 % festlegt.

Oberstes Ziel ist es, unter Berücksichtigung der oben ausgeführten Aspekte die bestmögliche Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat für eines der größten österreichischen Bauunternehmen und einen führenden Infrastrukturspezialisten Europas zu finden.

Der Vorstand der PORR AG setzt sich per 31. Dezember 2019 aus vier Männern mit unterschiedlicher Nationalität zusammen. Sie sind zwischen 51 und 62 Jahren alt. Sie haben einen technischen/bauwirtschaftlichen und/oder einen kaufmännischen Bildungs- und Berufshintergrund.

Von den acht Kapitalvertretern im Aufsichtsrat der PORR AG sind zwei weiblich. Die Kapitalvertreter sind zwischen 45 und 75 Jahren alt und haben unterschiedlichste Bildungs- und Berufshintergründe. Sie haben unter anderem einen technischen, juristischen oder betriebswirtschaftlichen beruflichen Hintergrund.

Frauenförderungsmaßnahmen

Die PORR setzt mit der Unterzeichnung der UN Global Compact auch auf internationaler Ebene ein klares Zeichen zur Chancengleichheit und Stärkung von Frauen in der Arbeitswelt. Obwohl nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels aktuell die Chancen für Frauen im Baugewerbe eine Beschäftigung zu finden und Karriere zu machen sehr gut sind, sind sie in der Branche immer noch unterrepräsentiert. Es gibt nach wie vor zu wenig Kenntnis über die vielen unterschiedlichen Ausbildungsberufe im Bau und die Tatsache, dass die fortschreitende Digitalisierung sowie technologische Entwicklung die bisweilen noch aufzuwendende Körperkraft stetig reduzieren.

Das Arbeitskräftepotenzial von Frauen steht im Fokus der firmeneigenen Personalentwicklungsmaßnahmen. Auf externer Ebene sollen zukünftige weibliche Führungskräfte ehestmöglich für das Baugewerbe begeistert werden. Mit gezielten Employer-Branding-Maßnahmen wie z. B. dem Abhalten von berufspraktischen Tagen, der Teilnahme am "Tag der Lehre", der Durchführung von Recruiting Days an HTLs, der Roadshow "PORR@HAK" oder der Teilnahme an Programmen wie BeWanted, Career Calling, Young Talents Days etc. werden Einblicke in Lehrberufe, technische und kaufmännische Aufgabengebiete sowie Akademikerpositionen ermöglicht und damit der Bausektor für Frauen attraktiv präsentiert. Weiters wird der Fokus bei Berufsmessen verstärkt auf Studentinnen gesetzt.

Auf interner Ebene trägt "We@PORR" zur Förderung des Frauenanteils bei. Die verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglicht es auch Teilzeitkräften – und damit verstärkt Frauen –, vermehrt Führungsverantwortung zu übernehmen. Aktuell sind in der PORR Gruppe weibliche Führungskräfte in verschiedenen Organisationsebenen, beispielsweise als Stabsstellenleiterinnen, Geschäftsführerinnen, Abteilungsleiterinnen oder Prokuristinnen sowie zwei weibliche Mitglieder des Aufsichtsrats tätig.

Der "We@PORR" Maßnahmenkatalog umfasst unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice und Sabbatical, ein aktives Karenzmanagement mit Weiterbildungsmöglichkeiten während der Karenzzeit, Stay Connected Maßnahmen wie die Weiterverwendung von Handy oder Laptop während der Karenzzeit sowie das "PORR Baby Breakfast", zu dem karenzierte Mütter und Väter eingeladen werden. Das "PORR Baby Breakfast" zielt darauf ab, den Kontakt mit den karenzierten Kollegen zu fördern, sie über aktuelle unternehmensspezifische Änderungen bzw. Neuerungen zu informieren und etwaige Fragestellungen im direkten Austausch zu beantworten. Zudem können Mitarbeiter aus einem umfangreichen Familien- und Pflegebetreuungsangebot – so z. B. den Kids Days (Kinderbetreuung an schulfreien Tagen), dem Adventure Camp (Kinderbetreuung während der Sommerferien), dem Eltern-Kind-Büro für kurzfristige Betreuungsnotfälle sowie der PORR Pflegefreistellung und PORR Care+ Versicherung – wählen.

Das frauenspezifische Firmennetzwerk "Women@PORR" leistet einen wichtigen Beitrag zur verbesserten Vernetzung und zu einem intensiven Erfahrungsaustausch unter den Kolleginnen. So werden z. B. Role Models mit Best-Practice-Beispielen präsentiert. 2019 liefen auch die Vorarbeiten für die neue Kampagne "proud@PORR", in der attraktive Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten für Frauen mittels Videos, Fotoshootings und Interviews vorgestellt werden. Das Mentoringprogramm mit einem Mindestanteil von 50 % weiblichen Mentees konnte auch 2019 erfolgreich realisiert werden und wird 2020 fortgesetzt. Für das Schulungsangebot "Empowerment Schulung für Frauen im Bauumfeld" gab es mit dem zweiten Modul eine Follow-up-Veranstaltung, die großen Anklang fand. Der Frauenanteil bei Nachwuchsführungskräfteschulungen stieg von 8 % (2018) auf 19 % (2019).

Bericht über Zahlungen an staatliche Stellen

Von den Tochtergesellschaften des Konzerns, die in der mineralgewinnenden Industrie tätig sind, wurden 2019 nur im untergeordneten Umfang Zahlungen an staatliche Stellen geleistet. Es wurden aufgrund der Zugehörigkeit zur Konzernsteuergruppe bzw. aufgrund der abgeschlossenen Ergebnisabführungsverträge auch keine Körperschaftssteuerbeträge gezahlt. Auf die Inanspruchnahme der Erleichterung des § 243d Abs. 5 UGB wird hingewiesen.

Bericht des Aufsichtsrats

Für die Weltwirtschaft war das Jahr 2019 geprägt von zahlreichen Konflikten rund um Handelsbeschränkungen und damit einhergehenden Unsicherheiten der Märkte. Trotz dieser Unsicherheiten blieben die Bauinvestitionen, vor allem in Europa, auf hohem Niveau, wenn auch weiter von sehr aggressivem Wettbewerb bestimmt. Für die PORR AG war das Jahr 2019 zwiespältig. Zum einen blieben die Bauleistung und der Auftragsbestand entgegen der ursprünglichen Erwartung auf hohem Niveau stabil. Zum anderen zeigte die Marktsituation in Polen noch keine Entlastung beim aktuell hohen Kostenniveau für Baumaterialien und Subunternehmerleistungen. Hinzu kam im Zuge der Analyse des Marktes Norwegen eine Neubewertung eines Projekts, die zu einer einmaligen Wertberichtigung führte. Beides belastete das Ergebnis.

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat nach Bekanntwerden dieser Einmaleffekte Ende November detailliert die Gründe dargelegt und – auch wenn die sich daraus ergebende Ergebnissituation nicht erfreulich ist – in Konsequenz richtig reagiert. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die offene und intensive Diskussion und die umfassende Beantwortung auch kritischer Fragen. Erfreulich aus Sicht des Aufsichtsrats ist hingegen der sehr hohe Auftragspolster und die gute Durchmischung aus Großprojekten und zahlreichen Flächenaufträgen mit hoher Bonität, die in Summe eine positive weitere Entwicklung erwarten lassen. Positiv ist auch die Entwicklung in Deutschland, als für die PORR AG zweitwichtigster Markt.

Der Aufsichtsrat hat die Entwicklung der Gesellschaft im Rahmen der ihm zukommenden Aufgaben aktiv begleitet und unterstützt. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat gemäß § 81 Aktiengesetz ausführlich Bericht erstattet und diesen insbesondere durch mündliche und schriftliche Berichte zeitnah und umfassend über die Geschäftsund Finanzlage der Gesellschaft sowie des Konzerns und der Beteiligungsgesellschaften, über Personal- und Planungsfragen sowie über Investitions- und Akquisitionsvorhaben informiert und Strategie, Geschäftsentwicklung und Risikomanagement mit dem Aufsichtsrat besprochen. Der Aufsichtsrat hat in insgesamt fünf Sitzungen die jeweils erforderlichen Beschlüsse gefasst. Die durchschnittliche Präsenzrate der von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder in den Aufsichtsratssitzungen betrug 92,5 %.

Zu den zustimmungspflichtigen Geschäften gemäß § 95 Abs. 5 Aktiengesetz und der Geschäftsordnung für den Vorstand wurden die erforderlichen Genehmigungen eingeholt; in dringenden Fällen in Form einer schriftlichen Stimmabgabe.

Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach trat nach Ablauf der Funktionsperiode seines Vorstandsmandats per 31. Januar 2020 plangemäß seine Pension an. Ihm folgt Ing. Josef Pein nach, der vom Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats am 11. September 2019 einstimmig für die Funktion des COO der PORR AG nominiert wurde. Der Aufsichtsrat hat daraufhin in seiner Sitzung am 19. September 2019 Ing. Josef Pein (61) mit Wirkung ab 1. Jänner 2020 zum Mitglied des Vorstands und COO der PORR AG bestellt. Ing. Josef Pein war nach Abschluss der HTL Bau-Tiefbau in Graz in verschiedenen Unternehmen als Techniker und Bereichsleiter tätig und absolvierte 1994 die Konzessionsprüfung für das Baumeistergewerbe. Seit 1987 war er in verschiedenen Leitungs- und Führungsfunktionen für die PORR Gruppe tätig. Seit 2011 war Ing. Josef Pein Mitglied der Geschäftsführung der PORR Bau GmbH.

Der Aufsichtsrat hält fest, dass mit Josef Pein ein profunder Kenner der PORR AG den Vorstand als Verantwortlicher für die Märkte Österreich und Schweiz ergänzt. Erneut konnte damit die Besetzung einer solchen Position aus dem Unternehmen heraus erfolgen. Der Aufsichtsrat wünscht Josef Pein für seine weitere Tätigkeit bei der PORR AG alles Gute. Nicht hintanstehen soll auch ein ausdrücklicher Dank des Aufsichtsrats an Hans Wenkenbach für viele erfolgreiche Jahre als Mitglied des Vorstandes der PORR AG.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Zur Unterstützung und effizienten Behandlung von komplexen Sachverhalten waren im Geschäftsjahr 2019 folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats eingerichtet:

Prüfungsausschuss

Am 1. April 2019 fand im Sinne der Regel 81a des Corporate Governance Kodex eine Sitzung des Prüfungsausschusses unter Beiziehung des Abschlussprüfers, jedoch ohne Anwesenheit des Vorstandes, statt, in der die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung erörtert wurde und es die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch zwischen dem Prüfungsausschuss und dem (Konzern-)Abschlussprüfer ohne Beisein des Vorstands gab.

In einer Sitzung am 25. April 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss unter Beiziehung des Abschlussprüfers mit der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2018 sowie der Prüfung des Lageberichts, des Corporate Governance Berichts, des Berichts über Zahlungen an staatliche Stellen, des gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Berichts, des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2018 samt Konzernlagebericht und des Vorschlags für die Gewinnverwendung sowie der Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers gemäß EU-Abschlussprüfer-Reform (APRÄG). In derselben Sitzung befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem Vorschlag zur Bestellung des Abschlussprüfers für den Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019.

In einer Sitzung am 19. September 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss unter Beiziehung des Abschlussprüfers mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems der Gesellschaft. Darüber hinaus berichtete der Abschlussprüfer über die Prüfungsplanung zum Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019.

In einer Sitzung am 3. Dezember 2019 befasste sich der Prüfungsausschuss unter Beiziehung des Abschlussprüfers entsprechend der Regel 83 des Corporate Governance Kodex mit dem Bericht des (Konzern-)Abschlussprüfers über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements und entsprechend der Regel 18 des Corporate Governance Kodex mit dem Bericht der Innenrevision über den Revisionsplan und wesentliche Ergebnisse sowie mit Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers.

Am 17. Februar 2020 fand im Sinne der Regel 81a des Corporate Governance Kodex eine weitere Sitzung des Prüfungsausschusses unter Beiziehung des Abschlussprüfers statt, in der die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung erörtert wurde. Im Rahmen dieser Sitzung gab es auch die Gelegenheit zu einem Austausch zwischen dem Prüfungsausschuss und dem (Konzern-) Abschlussprüfer ohne Beisein des Vorstands.

In einer Sitzung am 27. Februar 2020 befasste sich der Prüfungsausschuss entsprechend der Regel 18 des Corporate Governance Kodex mit dem Bericht der Innenrevision über den Revisionsplan und wesentliche Ergebnisse

im Geschäftsjahr 2019 sowie mit dem Bericht der Innenrevision über Related Party Transactions im Zeitraum August bis Dezember 2019.

Nominierungsausschuss

Am 9. April 2019 fand eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt, die Vorstandsangelegenheiten und die Neuwahl der Mitglieder des Aufsichtsrates zum Gegenstand hatte.

Am 11. September 2019 fand eine Sitzung des Nominierungsausschusses statt, die sich mit Vorstandsangelegenheiten befasste.

Vergütungsausschuss

Am 9. April 2019 fand eine Sitzung des Vergütungsausschusses statt, die sich mit der Festsetzung und der Ergänzung der Parameter für die Bemessung der variablen Vergütung für die Mitglieder des Vorstands der PORR AG befasste.

Jahres- und Konzernabschluss 2019

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 der PORR AG samt Anhang und Lagebericht sowie der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) erstellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 und der Konzernlagebericht wurden von der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft. Die Prüfung aufgrund der Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise hat ergeben, dass die Buchführung und der Jahres- und Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und zu wesentlichen Beanstandungen kein Anlass gegeben ist. Der Lagebericht und der Konzernlagebericht stehen im Einklang mit dem Jahres- bzw. Konzernabschluss. Die Gesellschaft hat einen gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht und einen konsolidierten Corporate Governance Bericht aufgestellt. Die genannte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat als Abschlussprüfer einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für den Jahres- bzw. Konzernabschluss erteilt.

Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers, der Corporate Governance Bericht, der Bericht über Zahlungen an staatliche Stellen, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der gesonderte konsolidierte nichtfinanzielle Bericht wurden am 23. April 2020 im Prüfungsausschuss eingehend mit den Prüfern behandelt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Vorstand schlägt in Abänderung seines Vorschlags vor, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten und den gesamten Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat haben den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019, den Lagebericht, den Corporate Governance Bericht, den Bericht über Zahlungen an staatliche Stellen, den gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht sowie den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands nach intensiver Erörterung und Prüfung gebilligt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 ist damit festgestellt. Der Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat haben weiters den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss 2019 sowie den Konzernlagebericht gebilligt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem geänderten Vorschlag des Vorstands für die Gewinnverwendung an.

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Kunden und Aktionären für ihr Vertrauen und ihre Verbundenheit zur PORR AG sowie beim Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz im abgelaufenen Jahr und die gute Zusammenarbeit.

In Zeiten der Corona-Pandemie erlaube ich mir als Vorsitzender des Aufsichtsrats einige persönliche Anmerkungen. Wir erleben eine Krise, die einschneidende Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens hat. Neben der Sorge um die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien ist es insbesondere die wirtschaftliche Stabilität und damit die Sicherung tausender Arbeitsplätze, der unsere größte Aufmerksamkeit gilt. Leider sind die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen derzeit in keiner Weise prognostizierbar. Der Aufsichtsrat der PORR AG kann aber versichern, dass die PORR AG und der PORR Konzern solide aufgestellt und für die schwierige Zeit sehr gut gerüstet sind.

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,

DDr. Karl Pistotnik e. h. Vorsitzender des Aufsichtsrats

Wien, am 23. April 2020

LAGE-BERICHT

Produktionsleistung nach In- und Ausland (in EUR Mio.)

EBITDA (in EUR Mio.)

CAPEX (in EUR Mio.)

EBT (in EUR Mio.)

Durchschnittliche Beschäftigte

Die Kennzahlen wurden summenerhaltend gerundet.

91

Märkte und Performance

Wirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft zeigte 2019 eine abflachende Wachstumsdynamik. Unsicherheiten im Zusammenhang mit handelspolitischen Maßnahmen und geopolitischen Spannungen setzten sowohl die globale Industrie als auch den Welthandel unter Druck. Gegen Jahresende wurden jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung sichtbar. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) kam es 2019 daher zu einem gedämpften Wachstum der Weltwirtschaft: Die Ausweitung des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag bei 2,9 %.1 Seit Jahresanfang 2020 haben sich allerdings die Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) signifikant verändert und jegliche Prognosen mit großen Unsicherheiten behaftet. Der IWF rechnet bereits mit einer Rezession und mit einer negativen Wachstumsrate im Jahr 2020, die massive Effekte auf die Weltwirtschaft – wie jene infolge der globalen Finanzkrise 2008/09 – haben wird.2 Die OECD erwartet eine Halbierung der globalen Wachstumsrate – wenn es nicht gelingt, die Ausbreitung des Virus in Europa und den USA einzudämmen.3

Der nach wie vor schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete im Berichtsjahr die US-Wirtschaft. Mit insgesamt drei Zinssenkungsschritten im zweiten Halbjahr 2019 steuerte die US-Notenbank (FED) dieser Entwicklung entgegen. Die Zinsspanne des Basiszinssatzes lag zum Jahresultimo zwischen 1,50 % und 1,75 %.4 Auf Jahresgesamtsicht lag das BIP-Wachstum bei 2,3 %.5 Als Folge der massiven Ausbreitung des Coronavirus seit Anfang 2020 beschloss die US-Regierung im März ein Maßnahmenpaket in Höhe von zwei Billionen US-Dollar zur Eindämmung der verheerenden wirtschaftlichen Folgen.

In der Eurozone geht die Europäischen Kommission (EK) für 2019 von einem Wirtschaftswachstum von 1,2 % aus. Dabei blieben sowohl der private Konsum als auch die stabile Binnenkonjunktur die wichtigsten Wachstumsstützen. Demgegenüber standen nach wie vor Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit. Der wirtschaftliche Schock seit Beginn 2020, der durch das Coronavirus und die damit zusammenhängenden Schutzmaßnahmen ausgelöst wurde, lässt die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum der Eurozone insgesamt unter Null Prozent oder darunter schrumpfen.6

Die deutsche Wirtschaft geriet aufgrund des stagnierenden Welthandels 2019 stärker unter Druck als der europäische Durchschnitt.7 Die negative Wirtschaftsleistung des zweiten Quartals konnte zwar auf Jahresgesamtsicht kompensiert werden, allerdings wuchs die Wirtschaft 2019 mit 0,6 % nur leicht. Ausschlaggebend für den Rückgang waren einerseits die geringeren Exporte8 und andererseits die rückläufige Industrieproduktion. Demgegenüber stand das anhaltend steigende Niveau der Bauinvestitionen.9 Für das Jahr 2020 rechnen führende deutsche Wirtschaftsforscher wie das ifo Institut oder das IfW Kiel mit einem massiven Schrumpfen der deutschen Wirtschaft.10

Während die Schweiz mit einem BIP-Wachstum von rund 1,0 % im Mittelfeld der DACH-Region lag11, erzielte die österreichische Wirtschaft im Berichtsjahr mit einem Zuwachs von 1,6 % das beste Ergebnis im deutschsprachigen Raum. Robuster privater Konsum und eine hohe Bautätigkeit stärkten das BIP insbesondere im ersten und im vierten Quartal.12 Das genaue Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden durch das Coronavirus lässt sich gegenwärtig nur sehr schwer beziffern, Experten von WIFO oder IHS rechnen mit stark schrumpfenden Prognosen für 2020.13

Zentral- und Osteuropa verzeichneten 2019 erneut ein überdurchschnittliches Wachstum. Insbesondere Polen und Rumänien erreichten eine deutliche BIP-Steigerung von je 4,0 % bzw. 3,9 %. Die hohe Beschäftigungsquote am polnischen Arbeitsmarkt14 begünstigte dabei den privaten Konsum sowie Investitionen. Rumänien zeigte im Jahr 2019 eine ähnliche Entwicklung, wobei die Bauinvestitionen erheblich zum Wachstum beitrugen. Tschechien und die Slowakei erzielten einen BIP-Anstieg um jeweils 2,5 % bzw. 2,3 %. Beide Länder verzeichneten 2019 eine stabile Binnennachfrage, der jedoch eine nachlassende Investitionsdynamik gegenüberstand.15 Für das Jahr 2020

4 ifo Institut, Dezember 2019

6 EK, März 2020

  • 9 EK, Februar 2020
  • 10 iW, März 2020
  • 11 Österreichische Nationalbank, Januar 2020 12 EK, Februar 2020
  • 13 WIFO, März 2020 und IHS, März 2020
  • 14 Eurostat, März 2020
  • 15 EK, Februar 2020

1 IWF, Januar 2020

2 IWF, März 2020 3 OECD; März 2020

5 IWF, January 2020

7 ifo Institut, Dezember 2019

sehen Experten vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) einen massiven Wachstumseinbruch, die Effekte werden von der Dauer der Pandemie sowie dem Wirken von fiskal- und geldpolitischen Gegenmaßnahmen abhängen.1

Entwicklung der Bauwirtschaft

Die europäische Bauwirtschaft blieb auch 2019 auf einem hohen Niveau. Euroconstruct geht für Europa von einem Wachstum von 2,3 % aus. Die Baubranche konnte sich im Berichtszeitraum gut behaupten und wurde zum Teil in einigen Märkten zur Konjunkturstütze. Wesentliche Themen blieben weiterhin der Fachkräftemangel sowie deutlich gestiegene Baukosten bei Baumaterialien und Logistik.2 Als Folge der anhaltenden Unsicherheiten im Jahr 2020, insbesondere verstärkt durch die rapide Ausbreitung der COVID-19-Erkrankung, sind das Ausmaß sowie die Dauer der gesamtwirtschaftlichen Folgewirkungen auf die Heimmärkte der PORR derzeit schwer abschätzbar. Parallel zu den vielen bereits nach unten revidierten BIP-Prognosen kann ebenfalls von einem ähnlichen Effekt auf die Bauwirtschaft ausgegangen werden.3

Mit einem Wachstum von 5,1 % war der Tiefbau der Wachstumstreiber in den Euroconstruct Ländern. Positive Impulse setzte insbesondere der Bahnbau. Bis 2021 weist dieser ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,6 % auf. Der Hochbau stieg um 1,5 %. Sowohl im Wohnbau als auch im sonstigen Hochbau rechnen Experten ab 2020 mit einer Verlagerung des Wachstums vom Neubau zur Renovierung.4

Die Heimmärkte der PORR bewegten sich entlang der europäischen Entwicklung. 2019 verzeichnete die Baubranche in Österreich Zuwächse im Auftragsbestand in Höhe von 2,7 %. Hier wird der Umschwung des Wachstums vom Hoch- zum Tiefbau erst 2020 erwartet.5 Unverändert blieb der anhaltende Fachkräftemangel. Die Baukosten lagen auf einem hohen, aber stabilen Niveau.6 Allerdings waren in der gesamten österreichischen Bauwirtschaft, bedingt durch die COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen, temporäre Ausfälle von Baustellen zu verzeichnen, Prognosen für 2020 sind derzeit zu hinterfragen.

In Deutschland war die Bauwirtschaft auch 2019 eine Konjunkturstütze. Positive Impulse – insbesondere aus dem Wirtschaftsbau – ließen den Umsatz im Baugewerbe erneut ansteigen. Insgesamt wuchs dieser um 6,7 %. Bei

den Auftragseingängen legte der Wohnbau am stärksten zu.7 Das Ausmaß der Effekte der COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen auf die Bauwirtschaft sei laut dem Zentralverband deutsches Baugewerbe (ZDB) allerdings derzeit schwer abzuschätzen.8 Die aktuelle Erwartung des ZDB vor Corona-Effekten sah ein Umsatzwachstum leicht unter 2019, das vor allem vom Wohnbau getragen wird. Im öffentlichen Bau wurden vermehrt Investitionen in den Straßen- und Bahnbau durch den Bundesverkehrswegeplan 2030 erwartet.9

Die Schweiz verzeichnete im Berichtsjahr einen deutlichen Anstieg im Hochbau und steigerte damit ihr Bauvolumen um 3,2 %. Aufgrund des schwächelnden konjunkturellen Umfelds erfolgte die Auftragsvergabe zuletzt sehr zurückhaltend.10 Auch hier sind die Folgen des Coronavirus auf die Bauwirtschaft 2020 noch ungewiss.

Osteuropa wuchs laut Euroconstruct mit 7,3 % am stärksten. Unterstützt durch den EU-Kohäsionsfonds konnte der Heimmarkt Polen mit einer Steigerung von 8,0 % die beste Entwicklung erzielen. Während in Tschechien, der Slowakei und Rumänien der Hochbau die größten Anstiege aufwies, war dies in Polen insbesondere beim Tiefbau der Fall. 2019 wuchs das Bauvolumen in Tschechien und der Slowakei um gesamt 2,7 %, Rumänien erwirtschaftete eine Steigerung von 6,4 %. Herausforderungen waren über das ganze Jahr hinweg das anhaltend hohe Kostenniveau von Baumaterialien sowie Engpässe bei Subunternehmern und Fachkräften. Insgesamt werden im Jahr 2020 die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus auch auf die Tätigkeit im Bausektor signifikant spürbar sein.11

Leistungsentwicklung

Die Kennzahl Produktionsleistung umfasst die klassischen Planungs- und Baudienstleistungen, Leistungen aus Deponiebetrieben, Rohstoffverkäufe und das Facility Management und damit alle wesentlichen Leistungen der PORR. Bei vollkonsolidierten Unternehmen entspricht diese Leistung annähernd den gemäß IFRS definierten und ausgewiesenen Umsatzerlösen. Zusätzlich enthält die Produktionsleistung – im Unterschied zu den Umsatzerlösen – die Leistungen der Arbeitsgemeinschaften und der at-equity bilanzierten und untergeordneten Unternehmen entsprechend ihrem Konzernanteil und berücksichtigt betriebswirtschaftlich notwendige Definitionsunterschiede.

5 Wirtschaftskammer Österreich, Februar 2020

9 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Juli 2019

1 WIIW, März 2020

2 Euroconstruct, November 2019

3 BauInfoConsult, März 2020 4 Euroconstruct, November 2019

6 WIFO, Februar 2020 und Statistik Austria, Februar 2020

7 ZDB, Februar 2020

8 ZDB, März 2020

10 Schweizerischer Baumeisterverband, Februar 2020 11 EECFA, Dezember 2019 und Euroconstruct, November 2019

Die PORR erwirtschaftete im Jahr 2019 eine Produktionsleistung von EUR 5.570 Mio. und hielt damit das hohe Niveau des Vorjahres aufrecht. Der leichte Rückgang um 0,4 % oder EUR 23 Mio. ist primär auf das Auslaufen der Großprojekte in Katar und die selektivere Akquisition, vor allem in Polen, zurückzuführen. Positiv entwickelten sich insbesondere der Ingenieurbau Deutschland, die Slowakei und Tschechien.

Die Darstellung der Segmentberichterstattung wurde im gesamten Bericht entsprechend der neuen, internen Berichtsstruktur und -steuerung der PORR Gruppe geändert. Die Vergleichszahlen wurden retrospektiv an die neue Struktur angepasst.

Die Business Unit 1 – Österreich, Schweiz (BU 1) verzeichnete eine Produktionsleistung von EUR 2.828 Mio. Dies entspricht einem leichten Anstieg von 0,9 % oder EUR 24 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Bundesländer Tirol und Kärnten sowie die Schweiz und der Bereich Ingenieurbau.

Mit einer Produktionsleistung von EUR 1.004 Mio. lag die Business Unit 2 – Deutschland (BU 2) deutlich über dem Vorjahreswert (2018: EUR 940 Mio.). Das entspricht einem Zuwachs von EUR 64 Mio. oder 6,8 %. Das hohe Niveau ist zum Großteil auf den Ingenieurbau Deutschland, Oevermann und den kürzlich fusionierten Grundbau Stump-Franki zurückzuführen.

Die Produktionsleistung der Business Unit 3 – International (BU 3) lag im Berichtszeitraum bei EUR 1.626 Mio. Der Rückgang von 5,7 % oder EUR 99 Mio. ist hauptsächlich auf das Auslaufen der Großprojekte in Katar sowie die selektivere Akquisition, vor allem in Polen, zurückzuführen. Positiv entwickelten sich die Heimmärkte Slowakei und Tschechien.

In den sieben europäischen Heimmärkten erzielte die PORR rund 94 % der gesamten Produktionsleistung. Österreich blieb mit einem Anteil von 44 % bzw. einer Leistung von EUR 2.462 Mio. der wichtigste Heimmarkt. Deutschland folgte mit rund 26 % bzw. EUR 1.470 Mio. Während Polen rund 11 % zum Gesamtwert beitrug, entfielen auf Tschechien und die Slowakei insgesamt rund 7 %. In der Schweiz erbrachte die PORR rund 4 % ihrer Produktionsleistung, in Rumänien wurden rund 2 % erzielt.

Auftragsentwicklung

Durch selektives Bidding konnte die PORR im Berichtsjahr 2019 zahlreiche neue Großprojekte mit guter Bonität sowohl im Infrastrukturbereich als auch im Wohnbau gewinnen. Damit lag der Auftragsbestand zum Stichtag mit EUR 7.065 Mio. erneut etwa auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Insgesamt lag der Auftragspolster nach wie vor deutlich über dem Wert einer Jahresproduktion.

Der Auftragsbestand der BU 1 erreichte zum Stichtag EUR 2.164 Mio. und somit einen Zuwachs von 2,0 %. Durch selektive Akquisition sank der Auftragsbestand der BU 2 um 8,8 % auf EUR 1.458 Mio. Die BU 3 blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahres mit EUR 3.243 Mio. und ging lediglich um 1,1 % zurück.

Der Auftragseingang reduzierte sich um 12,5 % auf EUR 5.536 Mio. und spiegelt damit die strategisch selektivere Akquisitionspolitik der PORR wieder. Während sich die BU 1 relativ stabil entwickelte und einen Rückgang von nur 0,2 % auswies, verzeichneten sowohl die BU 2 als auch die BU 3 deutliche Rückgänge. In der BU 2 verringerte sich der Auftragseingang um 13,4 % auf EUR 863 Mio. In der BU 3 lag der starke Rückgang von 32,4 % auf EUR 1.589 Mio. insbesondere in der selektiven Vorgehensweise bei Projekten in Polen begründet. Zusätzlich war das hohe Niveau des Vorjahres auf einen Einmaleffekt (Brenner Basistunnel) zurückzuführen.

In ihrem wichtigsten Heimmarkt Österreich gewann die PORR 2019 unter anderem zahlreiche Großprojekte im Wohnbau. Darunter finden sich die Wohnhausanlagen Wohngarten Geiselbergstraße und Handelskai 98–100 in Wien sowie Reininghaus Q6 Nord in Graz. In Deutschland war die PORR vor allem im Büro- und Industriebau erfolgreich. Neben dem Neubau einer Produktionsanlage samt Büro- und Laborgebäude für die Heraeus Group gewann sie mit dem Techno Campus und New Courts zwei weitere Großprojekte in Berlin. Den größten Auftragseingang im Berichtsjahr verzeichnete die PORR in Polen – den Design-Build-Auftrag zur Modernisierung der Bahnlinie LK131 zwischen Kalina und Rusiec Łódzki. Auf dem rund 71 km langen Abschnitt werden insgesamt mehr als 130 km Gleise erneuert sowie alle Stationen und Bahnübergänge modernisiert. Hinzu kamen in Polen einige Großprojekte im Bürobau. In Rumänien wurde der Design-Build-Auftrag der Schnellstraße zwischen Sibiu und Pitești akquiriert. Der 13,7 km lange Abschnitt befindet sich in Zentralrumänien direkt am Fuß der Karpaten.

Umsatz- und Ertragslage

Bei der Erstanwendung von IFRS 16 ab 1. Januar 2019 hat sich die PORR für die modifizierte retrospektive Methode entschieden. Für die Auswirkungen daraus wird auf die Erläuterungen zum Konzernabschluss (ab Seite 137) verwiesen.

Die konsolidierten Umsatzerlöse der PORR Gruppe verringerten sich 2019 leicht um EUR 78,7 Mio. auf EUR 4.880,4 Mio. Der Rückgang lag mit 1,6 % über jenem der Produktionsleistung, da die Leistung der Arbeitsgemeinschaften im Geschäftsjahr 2019 einen leichten Anstieg verzeichnete, während bei der Leistung der Eigenbaustellen ein leichter Rückgang gegeben war.

Die Ergebnisse aus at-equity bilanzierten Unternehmen beinhalten neben den Ergebnissen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen die Ergebnisse aus Beteiligungen an Argen. Während die Arge-Ergebnisse mit EUR 52,7 Mio. (2018: EUR 60,3 Mio.) das hohe Vorjahresniveau nicht ganz halten konnten, verbesserte sich das Ergebnis der assoziierten Unternehmen und der Gemeinschaftsunternehmen um EUR 8,5 Mio. auf EUR 34,8 Mio. (2018: EUR 26,3 Mio.). Damit blieben die Ergebnisse aus at-equity bilanzierten Unternehmen mit insgesamt EUR 87,4 Mio. gegenüber dem Vorjahr (EUR 86,6 Mio.) nahezu konstant.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich leicht überproportional zum Umsatz um 2,8 % auf EUR 178,7 Mio. aufgrund der geringeren Weiterverrechnungen an assoziierte Unternehmen, da die Großprojekte in Katar 2019 fertig gestellt wurden.

Den größten Kostenfaktor auf der Aufwandseite stellen die Aufwendungen für Materialien und sonstige bezogene Herstellungsleistungen dar. Das Verhältnis von Konzerneigenleistungen zur Auftragsvergabe an Subunternehmer ist für die Entwicklung dieser Kosten verantwortlich. Die Position zeigte im Vergleich zum Umsatz insgesamt einen überproportionalen Rückgang um 5,1 % auf EUR 3.286,7 Mio. Dafür zeichnet insbesondere der geringere Aufwand für bezogene Herstellungsleistungen verantwortlich (-7,9 %). Die eigenen Bauaufwendungen (Summe aus Material und Personalaufwendungen) stiegen hingegen um 3,5 %. Die Kostenstruktur zeigt somit einerseits eine verstärkte Eigenleistung im Baugeschäft und andererseits eine Stabilisierung des Kostenanstiegs für Nachunternehmerleistungen im Geschäftsjahr 2019, welcher im Vorjahr vor allem im Ausland diese Aufwandsposition stark belastet hatte. Die Aufwendungen für bezogene Leistung betrugen EUR 2.205,0 Mio. (2018: EUR 2.394,4 Mio.), jene für Materialaufwand EUR 1.081,7 Mio. (2018: EUR 1.068,3 Mio.).

Die Personalaufwendungen stiegen um 5,5 % auf EUR 1.243,2 Mio. Der Effekt von erstmals in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen im ersten Halbjahr 2019 bzw. im letzten Quartal 2018 liegt dabei bei rund 1,4 % des Anstiegs. Der Zuwachs der durchschnittlichen Beschäftigten betrug insgesamt 4,3 %. Die Personalaufwendungen waren im Geschäftsjahr 2019 durch erhöhte Personalkosten bei Projekten in Polen sowie durch eine geänderte Projektstruktur der PORR Bau GmbH bedingt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 6,6 % auf EUR 398,5 Mio. In dieser Position sind im Geschäftsjahr 2019 höhere Vorsorgen für Gewährleistungen enthalten. Weiters umfasst diese Position unterschiedliche Aufwandsarten wie Rechts- und Beratungskosten, Betriebskosten für Häuser und Grundstücke, Kosten des Bürobetriebs, Reisekosten, Ausgaben für den Fuhrpark, Avalprovisionen und Werbekosten. Die Mietaufwendungen für Büros und Grundstücke und die Aufwendungen für den Fuhrpark reduzierten sich aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 deutlich. Die Cyberattacke Anfang Mai führte in der Folge zu einmaligen erhöhten Aufwendungen der Personalkosten sowie zu gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Der Rückgang im EBITDA aufgrund der belasteten Projekte in Polen und Norwegen wurde durch die Erstanwendung von IFRS 16 zur Gänze kompensiert. Das EBITDA stieg daher um 1,3 % auf EUR 222,3 Mio. Gleichzeitig erhöhten sich jedoch die Abschreibungen um EUR 40,5 Mio. auf EUR 167,6 Mio. (2018: EUR 127,1 Mio.), wobei rund EUR 32,5 Mio. davon auf den Effekt aus der Erstanwendung von IFRS 16 entfielen.

Aufgrund dieser Entwicklung reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) auf EUR 54,7 Mio. (2018: EUR 92,3 Mio.). Die durch höhere Leasingzinsen (rund EUR 7,8 Mio.) – bedingt durch IFRS 16 – belasteten Finanzierungsaufwendungen führten zu einem Rückgang des Finanzerfolgs um EUR 13,1 Mio. auf EUR -17,3 Mio. (2018: EUR -4,2 Mio.).

Das EBT erreichte im Berichtszeitraum EUR 37,4 Mio. (2018: EUR 88,1 Mio.). Nach Berücksichtigung des im Vergleich zum Vorjahr prozentuell zum EBT leicht gestiegenen Steueraufwands in Höhe von EUR 9,6 Mio. (2018: EUR 21,9 Mio.) ergab sich ein Konzernergebnis von EUR 27,8 Mio., das damit um 58,0 % bzw. EUR 38,4 Mio. unter dem Vorjahreswert von EUR 66,2 Mio. liegt.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der PORR Gruppe betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 EUR 3.664,9 Mio. Die Steigerung von 17,7 % resultiert insbesondere aus dem Anstieg der liquiden Mittel sowie aus der Erstanwendung von IFRS 16, die vor allem in den höheren Sachanlagen (per 01.01.2019: EUR 196,1 Mio.) sowie spiegelbildlich bei den Finanzverbindlichkeiten (per 01.01.2019: EUR 198,9 Mio.) sichtbar wird.

Dementsprechend stiegen die langfristigen Vermögenswerte um 26,1 % auf EUR 1.392,4 Mio. (2018: EUR 1.104,1 Mio.). Der deutliche Zuwachs bei den Sachanlagen auf EUR 940,9 Mio. (2018: EUR 666,8 Mio.) beträgt EUR 274,1 Mio., wobei EUR 196,1 Mio. auf den Erstanwendungseffekt von IFRS 16 zurückzuführen sind. Die Ausleihungen verbuchten ebenso einen Anstieg von EUR 34,5 Mio. auf EUR 83,3 Mio. – im Wesentlichen aufgrund einer Projektfinanzierung, die nach der Fertigstellung des Projekts von den Forderungen auf die Ausleihungen umgegliedert wurde. Die anderen Positionen des langfristigen Vermögens zeigten eine stabile Entwicklung.

Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich zum 31. Dezember 2019 um insgesamt EUR 261,9 Mio. auf EUR 2.272,5 Mio. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen blieben mit einem Anstieg von 1,3 % nahezu auf Vorjahresniveau. Der Bestand an liquiden Mitteln konnte um EUR 262,2 Mio. (+82,0 % gegenüber dem Vorjahresstichtag) auf EUR 581,9 Mio. signifikant gesteigert werden.

Die Eigenkapitalquote erreichte zum 31. Dezember 2019 16,4 % und lag damit um 3,5 PP unter dem Vorjahr. Der Rückgang im absoluten Eigenkapital um EUR 19,2 Mio. auf EUR 599,0 Mio. ist auf eine Zinssatzanpassung bei der Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen sowie auf das geringere Jahresgesamtergebnis zurückzuführen. Die Erhöhung der Bilanzsumme – unter anderem aufgrund der Ausweitung der liquiden Mittel – führte zusätzlich zu einer Reduktion der Eigenkapitalquote.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich nahezu proportional zum Umsatz um 1,3 % bzw. EUR 15,5 Mio. auf EUR 1.138,8 Mio. Die übrigen Verbindlichkeiten stiegen aufgrund höherer erhaltener Anzahlungen bei Bauprojekten um EUR 71,4 Mio. auf EUR 520,5 Mio. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen unter anderem aufgrund der durch die Erstanwendung von IFRS 16 berücksichtigten höheren Leasingverbindlichkeiten um EUR 61,1 Mio. auf EUR 110,9 Mio. beinahe ebenso stark an. Insgesamt erhöhten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten um EUR 136,3 Mio. auf EUR 2.059,2 Mio.

Mit einer Steigerung von EUR 433,0 Mio. auf EUR 1.006,7 Mio. wuchsen die langfristigen Verbindlichkeiten deutlich. Insbesondere bei den durch die Erstanwendung von IFRS 16 stark gestiegenen Leasingverbindlichkeiten erfolgte eine Ausweitung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um EUR 253,2 Mio. auf EUR 441,3 Mio. Des Weiteren erhöhten sich die Schuldscheindarlehen durch die Aufnahme neuer Mittel zur langfristigen Liquiditätssicherung um insgesamt EUR 170,8 Mio. auf EUR 346,4 Mio.

Zum 31. Dezember 2019 betrug die Nettoverschuldung der PORR Gruppe (Summe aus den Anleihen und Finanzverbindlichkeiten reduziert um die liquiden Mittel und Wertpapiere im kurzfristigen Vermögen) EUR 345,7 Mio. (2018: EUR 150,2 Mio.). Unter Berücksichtigung der Erstanwendung von IFRS 16 in der Vergleichszahl 2018 mit EUR 198,9 Mio. konnte die Nettoverschuldung im Geschäftsjahr 2019 um EUR 3,4 Mio. reduziert werden.

Während der Cashflow aus dem Ergebnis mit EUR 168,1 Mio. annähernd konstant blieb (2018: EUR 168,7 Mio.), erhöhte sich der Cashflow aus der Betriebstätigkeit gegenüber 2018 deutlich um EUR 63,6 Mio. auf EUR 249,9 Mio. Aufgrund des konsequenten Working Capital Managements konnte die absolute Zunahme der Forderungen deutlich reduziert werden und wurde somit durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mehr als kompensiert.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit verringerte sich um EUR 42,0 Mio. auf EUR -110,7 Mio. Der Wegfall des Einmaleffekts aus der Rückzahlung des UBM-Mezzanindarlehens ist hierfür, neben den höheren Investitionen in Sachanlagevermögen und Finanzimmobilien und gegenläufig geringeren Investitionen in Finanzanlagevermögen und Ausleihungen, für die Abnahme verantwortlich.

Im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von EUR 121,8 Mio. zeigte sich der starke Mittelzufluss aus der Aufnahme zusätzlicher Schuldscheindarlehen (EUR 199,0 Mio.), dem ein Mittelabfluss aus der Dividendenzahlung sowie der Rückzahlung einer Anleihe gegenüber steht.

Die liquiden Mittel zum 31. Dezember 2019 betrugen EUR 581,9 Mio. (2018: EUR 319,7 Mio.).

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2019 wurden neben den üblichen hohen Ersatz- und Neuinvestitionen für Baugeräte und Baustellenausrüstungen Investitionen in Großbaumaschinen getätigt.

Die Messung der Investitionstätigkeit erfolgt über die Kennzahl CAPEX (Capital Expenditure). Diese berücksichtigt Investitionen in immaterielles Vermögen, Sachanlagen und Anlagen in Bau inkl. Finanzierungsleasing. Der CAPEX erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um EUR 69,5 Mio. auf EUR 246,1 Mio. Somit ergibt sich eine CAPEX Ratio im Verhältnis zur Produktionsleistung von 4,4 % (2018: 3,2 %).

Der Investitionsbedarf in der gesamten Gruppe wird laufend nach betriebswirtschaftlichen Aspekten bewertet.

Forschung und Entwicklung

Die PORR verfolgt im Bereich Forschung und Entwicklung vor allem drei strategische Ziele – die Weiterentwicklung der Kernkompetenzen des Unternehmens, die Verfolgung aktueller Megatrends in Technologie und Gesellschaft und die Effizienzsteigerung in allen Prozessen.

Mit Projekten zur Wiederverwertung von Baurestmassen und zur Nutzung von Sekundärrohstoffen aus der Metallindustrie leistet die PORR einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz. Außerdem eröffnet die Verwendung von Rohstoffen mit verringertem CO2 -Footprint neue Marktchancen. So wurden z. B. im Rahmen des Tunnelbauloses am Brenner Basistunnel praktisch für alle verwendeten, konstruktiven Baustoffe Zusammensetzungen (sog. Rezepturen) unter Verwendung des Tunnelausbruchsmaterials entwickelt. Als Resultat müssen Millionen Tonnen an Gesteinsmaterial nicht deponiert und die gleiche Menge nicht in Steinbrüchen abgebaut werden. Die lokale Verwertung der Ausbruchsmaterialien reduziert außerdem das Verkehrs- und das Energieaufkommen der Baustelle wesentlich.

Neue Marktchancen ergeben sich für die PORR auch im Bereich der alternativen Energieformen. Gleichzeitig leistet das Unternehmen damit einen Beitrag zum Umweltschutz. Die PORR ist stark in der Errichtung von Windparks engagiert – vor allem durch die Errichtung der massiven Fundamente. Dazu wurde ein neues Schalungssystem entwickelt und patentiert, das die Herstellung vereinfacht und die Kosten verringert. In zwei weiteren Projekten werden in interdisziplinären Konsortien mit Partnern von Universitäten, Werkstoffspezialisten und Anlagenbauern thermische Energiespeicher entwickelt. Diese sollen die Einbindung alternativer Energieformen und die Nutzung von Industrieabwärme in Fernheizsystemen im großen Stil ermöglichen. Geplant ist, durch Speicher mit einer Größe von bis zu zwei Millionen Kubikmetern die im Sommer reichlich anfallende Energie im Winter zu nutzen. Damit soll das Problem der diskontinuierlichen Energieerzeugung mit Wind- und Solarenergie gelöst werden.

Die Digitalisierung steht bei der PORR schon seit Jahren im Vordergrund und wird aktuell durch das Transformationsprogramm PORR 2025 forciert. Darüber hinaus geht die PORR diverse Kooperationen im Bildungssystem ein. Die PORR ist Premium Mitglied im Center Construction Robotics der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Dort werden gemeinsam mit Partnern aus verschiedenen Technologiesparten zukunftsweisende Lösungen unter Einbeziehung von Digitalisierung und Automatisierung vorangetrieben. Zusätzlich unterstützt die PORR den Lehrgang Lean Baumanagement an der Technischen Universität Graz.

Ein wichtiges Thema zur Effizienzsteigerung, aber auch im Rahmen der Qualitätssicherung und des Arbeitsschutzes stellt die Baulogistik dar. In diesem Bereich wurden gemeinsam mit Softwarespezialisten digitale Lösungen weiterentwickelt, durch die der Bauablauf präziser gesteuert und damit das Fehlerrisiko verringert sowie Bauzeit eingespart werden können. Im Bereich des Straßenbaus wurden diese Werkzeuge in Österreich und Deutschland bereits erfolgreich ausgerollt. Für den Tunnelbau, den Hochbau, den Erdbau und den Ingenieurbau sind diese in Entwicklung.

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2019 beschäftigte die PORR durchschnittlich 19.828 Mitarbeiter. Dies entspricht einer Steigerung von 4,3 % gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere im Inland ergab sich ein erhöhter Zuwachs von 7,3 %, der unter anderem auf die Leistungsausweitung in der BU 1 sowie auf die Erstkonsolidierungen in der Holding zurückzuführen ist. Im Ausland war der Anstieg mit 1,1 % weniger stark. Nur in den Heimmärkten Tschechien und Polen erhöhte sich der Personalstand deutlicher. Die Steigerung der Personalaufwendungen auf EUR 1.243,1 Mio. war im Geschäftsjahr 2019 durch erhöhte Personalkosten bei Projekten in Polen sowie durch eine geänderte Projektstruktur der PORR Bau GmbH bedingt.

Ein Schwerpunkt im Personalbereich ist die Förderung und Weiterentwicklung der Beschäftigten. Die Schulungsplattform porr_academy bietet daher den Mitarbeitern der PORR Zugang zu internen Bildungsangeboten wie etwa Präsenztrainings, Webinaren und E-Learning-Kursen. 2019 gab es insgesamt 11.3761 Schulungsteilnahmen. Die durchschnittlichen Schulungstage pro Mitarbeiter lagen bei 1,821 .

Der im September 2019 eröffnete Ausbildungscampus in Wien Simmering soll das bestehende triale Ausbildungssystem in der Lehre um eine vierte Säule ergänzen. Sowohl gewerbliche Mitarbeiter als auch Lehrlinge profitieren hier von einer zusätzlichen praxisnahen Ausbildung. Zum Bilanzstichtag 2019 gab es in der PORR 337 Lehrlinge in 22 verschiedenen Lehrberufen. Neu hinzugekommen sind die Lehrberufe Speditionslogistik und Coding. Im Jahr 2019 haben insgesamt 63 Lehrlinge ihre Abschlussprüfungen erfolgreich absolviert.

Um den steigenden Schulungsbedarf in der gesamten Gruppe abzudecken, wurde eine Ausrollung der porr_academy in die internationalen Märkte beschlossen. Somit wird das Angebot dieser digitalen Schulungsplattform auch den internationalen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Zudem fanden im Geschäftsjahr 2019 diverse internationale Leadership- und Kompetenztrainings statt. Die Teilnehmer stammten aus den unterschiedlichen Ländern und Märkten der PORR, was wesentlich zum interkulturellen Erfahrungsaustausch beitrug.

1 Datenbasis Österreich, Deutschland und die Schweiz

Das bereits vielfältige E-Learning-Angebot wurde unter anderem um ein Online Onboarding erweitert und bietet nun neuen Mitarbeitern Orientierungshilfe beim Arbeitsstart.

Im Einklang mit den diversen BIM- und LEAN- Initiativen fokussiert die PORR auch im Bereich der Mitarbeiterentwicklung auf diese Methoden. Zusätzlich zu den internen Schulungen wird eine breitere Etablierung dieses Ansatzes durch die Teilnahmen an externen Universitätslehrgängen vorangetrieben.

Berufseinsteiger und Hochschulabsolventen erhalten im Rahmen eines technischen bzw. kaufmännischen Traineeprogramms Einblicke in die verschiedenen Unternehmensbereiche. Nach Abschluss des Programms sollen sie dieses Know-how als Baukaufmann oder als Bautechniker im jeweiligen Einsatzbereich einfließen lassen.

Im Sinne des Schulterschlusses sowie ganz nach dem Motto "Informationen & Wissen dürfen geteilt werden"

bietet das Mentoring-Programm Raum für den Austausch von internem fachlichen Wissen wie auch Erfahrungswerten. Um die PORR Prinzipien im Unternehmen zu vertiefen, werden diese in die jährlich stattfindenden Mitarbeitergespräche und in die Führungskräftetrainings integriert.

Zweigniederlassungen und Tochtergesellschaften

Die PORR Bau GmbH verfügt über Niederlassungen in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Salzburg, Steiermark, Tirol, Kärnten und Oberösterreich sowie Niederlassungen in Ungarn, Rumänien, der Slowakei, Bulgarien, Serbien, der Türkei, England, Norwegen (indirekt über PORR S.A.), Polen, den Vereinigten Arabischen Emiraten (Abu Dhabi und Dubai), Katar und Saudi-Arabien. Bezüglich der Tochtergesellschaften verweisen wir auf den Beteiligungsspiegel.

Corporate Social Responsibility

Erhaltene Auszeichnungen

Institut Wert Institut Wert
MSCI ESG Rating AA EcoVadis Gold
Achilles 100% Netzwerk Betriebliche
Gesundheitsförderung
Gütesiegel
Financial Times
Diversity Leaders
7,54/10 Carbon Disclosure
Project Climate
B
Gaïa Ratings 70/100 i-Point Grad der nicht
finanziellen Transparenz
1. Platz in
Österreich

Umgesetzte Maßnahmen

Umwelt

Energie und Emissionen

• Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Geräte- und Fuhrparkmanagement

Nachhaltige Gebäude und Bauwerke

• Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudemanagement

Soziales

Sicherheit und Gesundheit

• Arbeitssicherheits-Schulungen

Einhaltung von Menschenrechten

• Schutz und Förderung der internationalen Menschenrechte

Vielfalt und Chancengleichheit

• Ausrollung von "We@PORR" in allen Märkten

Wirtschaft

Sozial- und Umweltstandards in der Lieferkette

• Nachhaltigkeitskriterienkatalog für Beschaffung

Beitrag zur lokalen Wirtschaft

• Einführung eines regelmäßigen Stakeholder- Dialogforums

Ethik und Compliance

  • Weiterentwicklung des hohen Compliance-Standards
  • Durchführung regelmäßiger Audits zum Erhalt der Zertifizierung
  • Konzernweite Anti-Korruptions- und Compliance-Schulungen

Nachhaltigkeitsziele in Umsetzung in Zusammenhang mit den Sustainable Development Goals (SDGs)

PORR Geschäftsbericht 2019 | Über die PORR

Handlungsfeld Aspekt Maßnahmen
AFT
RTSCH
WI
Sozial- und Umweltstandards in
der Lieferkette
• Gruppenweite Ausrollung von SAP ARIBA
• Evaluierung eines SAP-basierten
Lieferantenmanagementsystems
• Flächendeckende Einführung von ISHAP
• Responsible Sourcing
• Energiedatenbank Einkauf
Wissenschaft und Technologie • Strategieplan zur weiteren Digitalisierung
Beitrag zur lokalen Wirtschaft • Ressourceneffizienz
• Ausrollung des standardisierten
Kundenfeedbackgesprächs
WELT
M
U
Energie und Emissionen • Senkung des Primärenergieverbrauchs um jährlich
mindestens 1,5% auf Basis 2015, bis 2020 insgesamt 7,5%
• Senkung der spezifischen THG-Emissionen um jährlich
mindestens 1,5% auf Basis 2015, bis 2020 insgesamt 7,5%
• Einführung eines Energiemanagementsystems
• Einhaltung der verbindlichen Klimastrategie
• Intensivierung der Zusammenarbeit mit
Interessensvertretungen im Klimaschutz
Abfallmanagement • Verringerung der Schadstofffraktionen
• Generelle Reduktion des Abfalls
Materialverbrauch und Kreisläufe • Weitere Steigerung der Wiederverwendung und
des Recyclings von Baustoffen
Wasser • Weiterentwicklung von ressourcenschonenden Verfahren
ALES
SOZI
Sicherheit und Gesundheit • Gruppenweite Durchdringung mit "Vision Zero":
Senkung der Unfallhäufigkeit auf < 10 bis 2020
• Betriebliche Gesundheitsförderung
Aus- und Weiterbildung • Forcierung E-Learning
• Implementierung digIT LearningMap
• Ausrollung der porr_academy
• Stärkung der Kompetenzen von Frauen
• Erhöhung des Lehrlingsanteils, konkret in Österreich auf 5%
Vielfalt und Chancengleichheit • Fixer Themenschwerpunkt im Ausbildungsprogramm
• Bewusstseinsschaffung

Die sich aus dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz ergebende Berichtspflicht für wesentliche nichtfinanzielle Belange wird in Form des gesonderten PORR Nachhaltigkeitsberichts 2019 erfüllt, der unter www.porr-group.com/konzern/csr abrufbar ist.

Als nachhaltig agierendes Unternehmen ist sich die PORR der Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Wirtschaft, Umwelt und Soziales bewusst. Diese sind vor allem hinsichtlich des Energie- und Ressourcenverbrauchs, der Emissionen sowie der hohen Personalintensität in der Baubranche erheblich. Die vielfältigen Herausforderungen im Bauumfeld erfordern eine zukunftsorientierte, gruppenweit gültige Strategie. Die Grundsätze der nachhaltigen Unternehmensführung werden vom Vorstand in Abstimmung mit der CSR Stabsstelle und dem CSR Steering Committee erarbeitet und sind in der PORR Nachhaltigkeitsstrategie sowie in den bereichsspezifischen Zieldefinitionen festgehalten. Die Nachhaltigkeitsstrategie der PORR umfasst die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Soziales.

Darüber hinaus hat die PORR den UN Global Compact mit seinen zehn Prinzipien unterzeichnet und unterstützt die Sustainable Development Goals (SDGs). Diese werden im PORR Nachhaltigkeitsbericht in Relation zu den bereichsspezifischen Maßnahmen gesetzt und als Querverweis dargestellt.

Die im Zusammenhang mit dem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) stehenden wesentlichen Themenfelder und deren Priorisierung wurden 2019 mittels einer gruppenweiten Stakeholder-Umfrage erarbeitet und in einer neuen Wesentlichkeitsmatrix dargestellt. Die Umfrageergebnisse bestätigten die Relevanz der Aspekte Nachhaltige Beschaffung – hier mit Fokus Sozialstandards in der Lieferkette – Energie und Emissionen, Sicherheit und Gesundheit sowie Ethik und Compliance. In der Folge wird ein kurzer Überblick über die wesentlichen Themenfelder geliefert – detailliertere Informationen finden Sie im gesonderten nichtfinanziellen Bericht. Der PORR Nachhaltigkeitsbericht wurde in Übereinstimmung mit der GRI-Standards Option "Kern" erstellt und entspricht den Anforderungen des österreichischen NaDiVeG.

Sozial- und Umweltstandards in der Lieferkette

– Responsible Sourcing

Die für die Baubranche komplexe Lieferkette birgt die Gefahr fehlender Transparenz, was die Einhaltung gesetzlicher sowie firmeninterner Sozial-, Umwelt- und Qualitätsvorgaben betrifft. Vor diesem Hintergrund hat nachhaltiges Lieferantenmanagement in der PORR einen hohen Stellenwert. Dabei liegt der Fokus auf dem Aufbau langfristig stabiler Lieferanten- und Nachunternehmerbeziehungen – mit hohem Augenmerk auf Sozial-, Umweltund Wirtschaftsbelange – bei gleichzeitiger Reduktion der Lieferantenzahl und dem Einsatz von Lead Buyern primärer Warengruppen. Dabei steht die Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten im Fokus der Beschaffungsstrategie. Je nach Gegebenheiten vor Ort – sprich der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Materialien – werden länderabhängig 60 % bis 99 % des Einkaufs über lokale Lieferanten abgewickelt. Die verstärkte Kooperation mit örtlichen Lieferanten und eine verbesserte Transportlogistik sollen auch Umweltbelastungen wie Luftschadstoffemissionen entgegenwirken.

2019 wurden diverse einkaufsrelevante Dokumente wie Richtlinien, Prozessbeschreibungen, Vorgaben etc. im Hinblick auf einen noch stärkeren Nachhaltigkeitsfokus upgedatet. So wurden z. B. ein eigener, verpflichtend einzuhaltender Code of Conduct für Geschäftspartner verfasst und ein Nachhaltigkeitskriterienkatalog für Beschaffung erarbeitet. In der Richtlinie Einkauf wurden die Mindest- und Ausschlusskriterien für die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Soziales noch deutlicher herausgearbeitet. Dabei werden Themen wie Arbeitsschutz- und Sicherheitspraktiken, Einhaltung von Menschenrechten oder ökologische Standards aufgegriffen. Vorfälle bzw. Abweichungen im Umwelt-, Sozial- und Compliancebereich werden in der Lieferantendatenbank vermerkt und mittels Ampelsystem bewertet. Eine Nichteinhaltung der geltenden Standards kann bis zu einer Sperre für weitere Beauftragungen führen.

Energie und Emissionen

  • Senkung des spezifischen Primärenergieverbrauchs um jährlich mindestens 1,5 % auf Basis 2015 sowie um insgesamt 7,5 % bis 2020
  • Senkung der spezifischen THG-Emissionen um jährlich mindestens 1,5 % auf Basis 2015 sowie um insgesamt 7,5 % bis 2020

Verantwortungsvolle Unternehmensführung bedeutet für die PORR auch, ihre Energieeffizienz bestmöglich zu verbessern und damit den Energiebedarf zu senken. Dies vor allem aufgrund des branchenbedingten hohen Energieverbrauchs, der u. a. aus dem Einsatz fossiler Energieträger im Baustellenbetrieb, in Produktionsanlagen oder beim Transport von Baumaterialien resultiert. Mit dem Bau von zukunftsfähigen Projekten mit maximaler Klimaneutralität oder geschlossenen Ressourcen-Kreisläufen bzw. Gebäudeplanung mittels des digitalen Building Information Modeling (BIM) trägt die PORR zum Umweltund Klimaschutz bei. Weiters stellen Gebäudezertifizierungen eine bewährte Maßnahme dar, um Umweltziele zu erreichen. Neben der Nachhaltigkeits-Performance der Gebäude wird auch die Verwertungsfähigkeit der Fläche maximiert.

Das zentral gesteuerte Geräte- und Fuhrparkmanagement, die Modernisierung alter Produktionsanlagen oder Baumaschinen der neuesten Generation, die Verwendung von alternativen Antrieben und Energien sowie eine optimierte Baustellenlogistik sollen die Energieeffizienz kontinuierlich steigern und gleichzeitig die THG-Emissionen reduzieren. Die PORR hat sich zum Ziel gesetzt, für den Zeitraum 2015 bis 2020 ihren Primärenergieverbrauch sowie die spezifischen THG-Emissionen um insgesamt 7,5 % zu senken. Weiters setzt die PORR auf die Weiterentwicklung von Zertifizierungssystemen, die Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie sowie regelmäßige Energieaudits. Für 2020 ist in Österreich die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001:2018 geplant.

Sicherheit und Gesundheit

– Gruppenweite Durchdringung mit der Kampagne "Vision Zero": Senkung der Unfallhäufigkeit auf unter 10 bis 2020

Der Fokus der PORR liegt auf der Vermeidung von Unfällen und der Förderung der Mitarbeitergesundheit. Gezielte Präventionsmaßnahmen sollen die psychischen und physischen Fehl- und Überbelastungen der Mitarbeiter verhindern. Mit regelmäßigen Arbeitssicherheitsschulungen und Unterweisungen, einer Arbeitssicherheits-App, Safety Walks und der Vision Zero soll die Unfallhäufigkeit bis 2020 auf weniger als zehn Unfälle pro einer Million geleisteter Stunden reduziert werden. Der in der PORR gruppenweit gültige Standard ISO 45001 – er gilt für alle Beschäftigten, alle Aktivitäten und alle Arbeitsplätze – beschreibt die Anforderungen an ein modernes, betriebliches Arbeits- und Gesundheitsschutzsystem und vereint Aspekte der Arbeitssicherheit mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Die Betriebliche Gesundheitsförderung verbessert das Wohlbefinden der Mitarbeiter, beugt Krankheiten am Arbeitsplatz vor und trägt zu einem nachhaltig gesundheitsfördernden Arbeitsumfeld bei. In diesem Zusammenhang wurden länderspezifisch unterschiedliche Angebote realisiert. So z. B. Gesundheitstage, Rauchentwöhnungsprogramme, Workshops oder Sport- und Trainingsangebote.

Die PORR setzt beim Gesundheitsschutz bereits in der Lehrlingsausbildung an. So wird mit den Lehrlingen im ersten und zweiten Lehrjahr jeweils eine Gesundheitsschulung durchgeführt.

Ethik und Compliance

– Weiterentwicklung des hohen Compliance-Standards

Besonders im liefertechnisch stark fragmentierten Bauumfeld ist die Einhaltung von Compliance-Regeln wichtig. Deshalb haben bei der PORR fairer Wettbewerb und ethisch korrekte Geschäftspraktiken eine hohe Priorität. Neben dem gruppenweit gültigen Compliance–Management-System, das alle relevanten Aspekte wie Anti-Korruption, Sozialdumping oder die Weitergabe von Informationen abdeckt, setzt die PORR alle lokalen gesetzlichen Steuer- und Handelspraktiken um. Die Berichte zu den regelmäßigen und stichprobenartigen Prüfungen der Geschäftsstandorte und -abläufe werden mit dem Vorstand besprochen. Für eine verstärkte Awareness bei den Beschäftigen sorgen Compliance-Vorträge oder Anti-Korruptions- und Emittenten-Compliance-Schulungen.

Darüber hinaus wurde im Berichtszeitraum der bislang gültige Ethik Kodex vollständig überarbeitet, mit konkreten bereichsspezifischen Fallbeispielen für Beschäftigte versehen und um eine zweite, eigenständige Version für Geschäftspartner ergänzt. Während der firmeninterne Code of Conduct für alle Mitarbeiter verpflichtend ist, gilt die externe Version für alle Geschäftspartner der PORR. Diese sind auch für die Einhaltung der Vorgaben entlang ihrer Lieferkette verantwortlich. Eine Nichteinhaltung kann von einer unmittelbaren Auflösung der Geschäftsbeziehung bis hin zur Sperre für weitere Beauftragungen führen. Die PORR ist nach nationalen (ONR 192050) und internationalen (ISO 19600, ISO 37001) Standards für ihr Compliance-Management-System zertifiziert.

Aus- und Weiterbildung

  • Ausrollung der porr_academy für Angestellte in den Heimmärkten
  • Erhöhung des Lehrlingsanteils, konkret in Österreich um 5 %

Die Förderung und Weiterentwicklung des individuellen Potenzials aller Beschäftigten stellt ein Schwerpunktthema im Personalbereich dar, vor allem angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. Die entsprechenden Maßnahmen sollen die Innovationskraft noch weiter ausbauen, Fachkräfte und Know-how sichern und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die in der DACH-Region bereits ausgerollte Schulungsplattform porr_academy bietet Bildungsangebote, z. B. zum Thema Kommunikationsgrundlagen, interkulturelle Trainings, Schulungen zur Digitalisierung – mit den Hauptthemen iTWO, BIM, SAP MM, SharePoint, IMS – und vieles mehr. Dabei werden vermehrt digitale Medien wie Webinare, e-Learnings etc. eingesetzt. Der Roll-out für weitere Länder ist in Planung. Zudem bietet der PORR Campus seit 2019 im Lehrlingsbereich ein breites Schulungsspektrum für das gewerbliche Personal.

Im Bereich Personalmarketing bzw. Recruiting wird mittels bereichsrelevanter Medien und Messen – gruppenweit über 130 – ganz gezielt die Zielgruppe der Schüler angesprochen. Besonders hohes Interesse erregte der erstmalige Einsatz von Virtual-Reality-Brillen, die den potenziellen Mitarbeitern mittels 360°-Videos einen virtuellen Rundgang durch das Unternehmen ermöglichen. Fortgesetzt wurde auch die Kooperation mit Fach- und Hochschulen sowie Universitäten. Um den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu erhöhen wurde darüber hinaus auch die Präsenz in Social-Media-Kanälen weiter ausgebaut.

Einhaltung von Menschenrechten

– Schutz und Förderung der internationalen Menschenrechte

Bauen als People Business mit hoher Komplexität in der Projektabwicklung, einer großen Anzahl von Nachunternehmerebenen sowie einer stark fragmentierten Lieferkette birgt das Risiko von Intransparenz, illegaler Beschäftigung bzw. Lohn- und Sozialdumping. Aus

diesem Grund hat die PORR ein klares Bekenntnis zum Schutz der Menschenrechte und fairen Arbeitspraktiken auch innerhalb der Lieferkette abgegeben. Dieses Bekenntnis spiegelt sich in der Unterzeichnung der zehn Prinzipien des UN Global Compacts sowie der SDGs wider.

Weitere Maßnahmen, um Verfehlungen im Bereich Arbeitnehmer- und Sozialbelange zu verhindern, sind der gruppenweit verpflichtende Code of Conduct für Mitarbeiter, jener für Geschäftspartner sowie die Richtlinie zur Vermeidung illegaler Beschäftigung und Sozialdumping. Weiters tragen auch der Nachhaltigkeitskriterienkatalog für Beschaffung, das Lieferanten-Stammdatenblatt sowie die neue Richtlinie Einkauf mit einem nunmehr verstärkten Fokus auf Mindest- und Ausschlusskriterien für den Sozialbereich (z. B. Arbeitsschutz- und Sicherheitspraktiken, Einhaltung von Menschenrechten mit Verbot von Kinder- oder Zwangsarbeit) zur Erreichung dieses Ziels bei.

Zur besseren Überprüfung von Fremdpersonal wird das Personaldokumentationssystem ISHAP sukzessive ausgerollt. Ein etwaiges Fehlverhalten in der Lieferkette wird im Lieferantenmanagementsystem erfasst und bewertet. Die PORR setzt einen starken Fokus auf qualifiziertes Eigenpersonal und hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den veränderten Erwartungen der Arbeitnehmer an den Arbeitgeber zu entsprechen. Dass diese ergriffenen Maßnahmen und der eingeschlagene Weg auch tatsächlich zielführend sind, bestätigt die 2019 durchgeführte Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit, die mit einem Wert von über 90 % ein Spitzenergebnis erzielte.

Ressourcenmanagement

  • Reduktion des Abfalls
  • Weitere Steigerung der Wiederverwendung und des Recyclings von Baustoffen

Der Bau- und Immobilienwirtschaft kommt aufgrund des starken Ressourcenverbrauchs eine zentrale Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz zu. Daher liegt das Augenmerk der PORR auf einer hohen Ressourceneffizienz, der verbesserten Materialverwertung sowie der Entwicklung neuer Baustoffe und Bauweisen. So stellen z. B. Bau- und Abbruchabfälle sowie Bodenaushübe 75 % aller Abfallmassen dar. Sie schädigen das Ökosystem und verursachen beträchtliche Entsorgungskosten. Die PORR betrachtet Abfälle als Sekundärrohstoffe, die in den Baustoffkreislauf zurückgeführt werden sollen. Dabei soll der Anteil der Recyclingbaustoffe erhöht und ressourcenschonende Verfahren weiterentwickelt werden. In eigenen Abfallverwertungs- und -behandlungsanlagen und durch gezielte Forschungs- und Entwicklungsarbeit

z. B. im firmeneigenen Umweltlabor werden mineralische Bauabfälle, industrielle Abfälle und kontaminierte Böden aufbereitet.

Als nachhaltig agierendes Unternehmen strebt die PORR danach, den Lebenszyklus ihrer Projekte hinsichtlich Wirtschaft, Umwelt sowie soziokultureller Eigenschaften zu optimieren. Das Leistungsspektrum reicht dabei von Dachflächenbegrünungen, Renaturierungsmaßnahmen, Altstandort- und Altlastenerkundungen inklusive Probenahmen und deren Bewertung über Sicherungsmaßnahmen bis hin zu Sanierungsverfahren. Das interne Ressourcenmanagement beschäftigt sich mit dem Thema Wasser, das sowohl bei der Bautätigkeit und an Produktionsstandorten (z. B. Bitumenmischanlagen) als auch beim Abbruch von Bauwerken verbraucht wird. Im ersten Schritt wird der Wasserverbrauch in der PORR Gruppe erfasst und anschließend Lösungsansätze zur Senkung des Wasserverbrauchs bzw. Maßnahmen für Wasserrecycling erarbeitet.

Vielfalt und Chancengleichheit

– Bewusstseinsschaffung von diversityspezifischen Themen durch Kommunikation, Netzwerktreffen, Role Models etc.

Vielfalt und Chancengleichheit gelten in der PORR mit Beschäftigten aus mehr als 80 Nationen als Schlüssel zum Erfolg. Dabei geht es dem Unternehmen nicht nur um die weitere Stärkung von Chancengleichheit, sondern vielmehr um das aktive Nutzen und Fördern von Heterogenität und Vielfalt. Die Hauptziele liegen in der nachhaltigen Fachkräftesicherung, der Förderung der Innovationskraft durch heterogene Teams auf allen Hierarchieebenen, der Steigerung der Attraktivität der PORR als "Best Place to Work", der Erhöhung der Produktivität sowie des Anstiegs des Unternehmenserfolgs. Dies war auch die Motivation für die Implementierung der Diversity Initiative "We@PORR". Der Fokus liegt dabei auf einer noch besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und

diversityspezifischen Inhalten wie Geschlechtergleichbehandlung. Dabei reicht der Maßnahmenkatalog von flexiblen Arbeits- und Auszeitmodellen über Kinder- und Pflegebetreuungsservices und der Betrieblichen Gesundheitsförderung bis zu diversityspezifischen Awareness Programmen wie die beiden Firmennetzwerke "Women@ PORR" oder "Tisch der Vielfalt" sowie themenspezifische Schulungen und Kommunikationskampagnen.

Beitrag zur lokalen Wirtschaft

– Vorteile durch Ressourceneffizienz nutzen

Nachhaltiges Wirtschaften spiegelt sich u. a. in der bewussten Unterstützung der lokalen Wirtschaft wieder. Die PORR leistet ihren Beitrag zur volkswirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Märkten durch Niederlassungen, die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen, Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Berücksichtigung der Regionalität bei der Lieferantenauswahl sowie durch Steuern und Sozialbeiträge. Darüber hinaus trägt sie mit Projekten im Straßen-/Bahnbau-, Tunnelund Brückenbau zu einer verbesserten Infrastruktur bei und fördert mit Wohn-, Schul- oder Krankenhausbauten aktiv das Gemeinwesen. Weitere wesentliche Schwerpunktthemen sind wirtschaftliche Vorteile durch Ressourceneffizienz zu nutzen, Kundenfeedbackgespräche und regelmäßige Stakeholder-Dialogforen.

Nachhaltiges Wirtschaften bildet eine wesentliche Säule der Konzernstrategie und mit einer starken Kernaktionärsstruktur verfügt die PORR über stabile Eigentumsverhältnisse, die eine zukunftsorientierte Entwicklung des Unternehmens sichern. Das Unternehmen verfügt über ein gruppenweit gültiges Führungsinstrument – das integrierte Managementsystem (IMS) – welches laufend weiterentwickelt und an die Anforderungen der Interessengruppen, der Märkte, der Gesetzgeber sowie der internationalen Regelwerke angepasst wird (ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, ISO 45001:2018, ISO 31000:2009, ISO 19600:2015 sowie ISO 37001).

Prognosebericht

Im Jahresverlauf 2019 trübten sich zahlreiche gesamtwirtschaftliche Frühindikatoren in Europa kontinuierlich ein. Handelskonflikte, die schwächer werdende globale Wirtschaft und die Unsicherheit durch den Brexit belasteten das Wachstum. Sowohl der Internationale Währungsfonds (IWF) als auch die OECD sahen Ende 2019 bzw. Anfang 2020 das weltwirtschaftliche Klima auch im Jahr 2020 zahlreichen Risiken ausgesetzt.1

Basierend auf den Erwartungen zu Beginn des Jahres 2020 hat der Vorstand vor der COVID-19-Pandemie ursprünglich im Februar folgende Ziele festgelegt:

  • Auf Basis des hohen und werthaltigen Auftragsbestands geht der Vorstand davon aus, dass die Produktionsleistung 2020 weiterhin moderat gesteigert werden kann.
  • Der Vorstand erwartet in den folgenden Jahren eine kontinuierliche Verbesserung der EBT-Marge.
  • Auf Basis der oben genannten Zahlen plant der Vorstand, der Hauptversammlung eine Dividende von etwa EUR 0,40 pro Aktie vorzuschlagen.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld, hohe Auftragsbestände in der Industrie sowie der akute Investitionsbedarf in den jeweiligen Ländern bestätigen, dass der langfristige Trend in der Bauwirtschaft nach wie vor intakt ist.

Die PORR schloss das Konsolidierungsjahr 2019 mit einem hohen Auftragsbestand ab, der erneut über der 7-Milliarden-Euro-Marke lag. Dies spiegelte trotz anspruchsvollem Marktumfeld den positiven, mittelfristig anhaltenden Markttrend wider. Der Auftragsbestand von EUR 7.065 Mio. ist werthaltig und bildet das Fundament für die zukünftige Ertragskraft des Unternehmens. Durch die selektive Projektakquisition sowie die Absicherung der Subunternehmer vor der Auftragsvergabe begegnet die PORR risikobewusst Themen wie dem Fachkräftemangel und dem aktuell hohen Kostenniveau für Baumaterialien und Logistik.

Darüber hinaus greift im Jahr 2020 das im Herbst 2019 aufgesetzte Transformationsprogramm PORR 2025. Mit Kosten- und Prozessoptimierung soll die Profitabilität erhöht und das Unternehmen schlanker und agiler gemacht werden. Ziel bleibt, die Ertragskraft sowie die Marktposition der PORR in den Heimmärkten weiterhin nachhaltig zu stärken.

Als führendes Unternehmen der Bauwirtschaft hat die PORR in Österreich eine starke Marktposition und verfügt über eine hohe Auslastung. Darüber hinaus ist eine durchgängig eigene Wertschöpfung vorhanden. Unverändert bleibt der anhaltende Fachkräftemangel.2 In Deutschland, dem zweitwichtigsten Markt der PORR, ist der Bausektor traditionell ein Wachstumsmotor – trotz schwächerer gesamtwirtschaftlicher Prognosen. Allein der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht in den nächsten Jahren weitere Impulse durch Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vor.3 Die Schweiz bietet mittelfristig eine gut gefüllte Projektpipeline. Die PORR strebt hier eine Wachstumskonsolidierung auf hohem Niveau an.

In Mittel- und Osteuropa dürfte der Sektor weitere Potenziale bieten. Polen hat für 2020 eine Reihe neuer Bauvorhaben in Höhe von EUR 9 Mrd. für das Straßennetz angekündigt. Bis 2030 sind von der GDDKiA (Polnische Generaldirektion für Landesstraßen) weitere Investitionen von EUR 6,5 Mrd. vorgesehen.4 Experten erwarten zudem für 2020 eine Stabilisierung der Kosten bei Baumaterialien und Subunternehmerleistungen auf einem hohen Niveau. Der Fachkräftemangel sowie Kapazitätsengpässe bleiben weiterhin zentrale Themen.5 In Tschechien und der Slowakei sind Opportunitäten im Verkehrswegebau durch EU-Mittel zu erwarten,6 in Tschechien bietet das Flächengeschäft zudem weitere Potenziale. Im neuen Heimmarkt Rumänien zeichnen sich 2020 Chancen im Infrastrukturbereich ab.7

Norwegen verfügt über eine umfangreiche Pipeline im Infrastrukturbereich,8 der Markt bleibt aber herausfordernd und befindet sich derzeit in der Analysephase. In Katar bzw. den VAE verfolgt die PORR eine risikoreduzierte Strategie durch ein geringeres Projektvolumen.

Mittel- und langfristig dürften sich die Fundamentaltrends in der Baubranche weiterhin positiv auswirken. Das sind vor allem die unaufhaltsame Urbanisierung mit steigendem Bedarf an Infrastruktur und Wohnraum, öko-

5 Euroconstruct, November 2019

7 EECFA, Dezember 2019 8 Euroconstruct, November 2019

1 IWF, März 2020 und OECD, März 2020

2 WIFO, Februar 2020

3 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Juli 2019

4 GDDKiA, März 2020

6 EK, März 2020

nomische und soziale Faktoren wie Klimawandel, Altersstruktur, Kunden, die gesamtheitliche Lösungen suchen und das Thema Digitalisierung, das Technologievorreitern wie der PORR zugute kommt. Durch diese Trends eröffnen sich für die PORR, die in sieben stabilen europäischen Heimmärkten stark aufgestellt ist, auch in Zukunft weitere Wachstumschancen.

Seit Jahresanfang 2020, insbesondere seit Anfang März, haben sich allerdings die Rahmenbedingungen durch die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) in Europa und in den Heimmärkten der PORR signifikant verändert. Jede Prognose ist seither mit großen Unsicherheiten behaftet. Der IWF rechnet bereits mit einer Rezession der Weltwirtschaft und mit einer negativen Wachstumsrate im Jahr 2020. Abhängig von der Dauer und der Entwicklung in der COVID-19-Krise werden sich globale Störungen in vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen negativ auf das Wachstum im Euroraum und somit auf den Bausektor auswirken.1

Die Ausbreitung der COVID-19-Erkrankung und die hiermit verbundenen temporären Einschränkungen des persönlichen, öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens führen derzeit zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit der PORR. Die temporäre

Schließung von mehr als 1.000 PORR Baustellen im März 2020 in Österreich, der eingeschränkte Betrieb in einigen Heimmärkten und die für die Baubranche noch nicht absehbaren Behinderungen werden eine Anpassung der Ziele 2020 erfordern. Die wirtschaftlichen Folgen für die Profitabilität der PORR werden im Wesentlichen von der Dauer dieser Krise, den Auswirkungen auf die konjunkturellen Entwicklungen in den betroffenen Ländern und den Maßnahmen seitens der öffentlichen Hand abhängen.

Gleichzeitig weist die PORR eine deutlich höhere Liquidität zum Jahresende 2019 auf. Somit ist sie – auch bei verschiedenen Szenarien der weiteren Entwicklung in der COVID-19-Pandemie – mit disponibler Liquidität weiter abgesichert. Darüber hinaus setzt die PORR zahlreiche Maßnahmen wie Kurzarbeit, Urlaubsabbau, gezielte Ausgaben- und Investitionsstopps, um der Krise zu begegnen und die Liquidität weiter aufrechtzuerhalten.

Es besteht derzeit eine hohe Unsicherheit bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes der Coronakrise und der wirtschaftlichen Implikationen aus dem Shutdown in vielen Ländern. Welche Auswirkungen diese bisher einmalige Ausnahmesituation auf das Wachstum der betroffenen Volkswirtschaften und damit auf die Bautätigkeit haben wird, ist noch nicht absehbar. Eine seriöse Bewertung und Anpassung der Ziele 2020 ist daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Risikobericht

Das Risikomanagement zählt in der PORR zu den wichtigsten Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns und sichert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Sollten Risiken in einem der Geschäftsfelder oder Märkte der PORR schlagend werden, so könnte dies negative Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben. Ziel des Risikomanagements ist es daher, Risiken zu erkennen und diese bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des unternehmerischen Ertragspotenzials zu minimieren. Das Risikomanagement der PORR zielt darauf ab, organisatorische Prozesse und Kontrollen, mit deren Hilfe Risiken frühzeitig erkannt werden können, sowie Maßnahmen zur Gegensteuerung kontinuierlich weiterzuentwickeln bzw. zu verbessern. Im Folgenden werden die für die PORR wesentlichen bekannten Risiken aufgelistet, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.

Risiko aus der COVID-19-Pandemie

Die rasche Ausbreitung der COVID-19-Erkrankungen zum Jahresanfang 2020 hat zu zahlreichen Maßnahmen in allen Ländern geführt, in denen die PORR tätig ist. Diese werden bereits jetzt als signifikant betrachtet und haben eine wesentliche Reduktion bzw. Stilllegung des Großteils der wirtschaftlichen Aktivitäten zur Folge. Dadurch entstehen gesamtwirtschaftliche Risiken, die das Wirtschaftswachstum und somit die Entwicklung der Bauwirtschaft in den Heimmärkten der PORR beeinträchtigen.

Aufgrund des nicht vorhersehbaren Voranschreitens der Corona-Pandemie und der aktuell nicht absehbaren, daraus resultierenden Auswirkungen auf Wirtschaft und Handelsströme können sich derzeit Versorgungsengpässe bei den Subunternehmen entlang der Bau-Wertschöpfungskette ergeben. Dies kann in Folge Auswirkungen auf die Bautätigkeit haben, über deren Ausmaß derzeit keine seriöse Schätzung machbar ist.

Unmittelbar von der Ausbreitung von COVID-19 und den damit verbundenen, einschränkenden Regierungsauflagen betroffen war die Bautätigkeit in Österreich. Die PORR stellte im März 2020 den Betrieb von mehr als 1.000 Baustellen temporär ein, der allerdings durch einen in Folge zügig vereinbarten Handlungsleitfaden der Bau-Sozialpartner wieder sukzessive aufgenommen werden konnte. Um die Gesundheit der Arbeitnehmer im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus zu schützen und den

Auflagen der Regierung nachzukommen, hat die PORR gemäß diesem Handlungsleitfaden weitere Schutz- und Gesundheitsmaßnahmen eingeleitet. Insbesondere in den Bereichen Arbeitshygiene, organisatorische Maßnahmen, Arbeitsausrüstung, Risikogruppen, Personentransport, Schlafräume und Baustellenkoordination wurden Maßnahmen umgesetzt.

Sollten sich weitere Verschärfungen und somit Verzögerungen in der Bautätigkeit ergeben, sind sowohl mittel- als auch langfristig zusätzliche negative Effekte auf die Profitabilität der PORR nicht ausgeschlossen. Um die gravierende Marktabkühlung und die damit verbundene Schadenshöhe einzugrenzen, hat die PORR bereits zahlreiche Maßnahmen bei Kostenstrukturen, wie z. B. Kurzarbeit, sowie zur Sicherung der Liquidität gesetzt. Welches Ausmaß die Folgen der weiteren Verbreitung des Coronavirus annehmen werden, lässt sich quantitativ noch nicht abschätzen und wird aktuell durch eine interne Taskforce laufend beobachtet und hinsichtlich des Risikos neu bewertet. Die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen und verlässliche Abschätzungen sind allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar.

Marktrisiko

Die Marktrisiken resultieren aus den Veränderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen in den wesentlichen PORR Märkten. Weiters ergeben sich aufgrund der konjunkturellen Disparitäten in den jeweiligen Märkten für die PORR divergierende Nachfragesituationen. Die PORR reagiert auf die Schwankungen in den nationalen Märkten und Geschäftssegmenten und auf die gegenwärtigen, geopolitischen Unsicherheiten mit einer Konzentration auf die Heimmärkte Österreich, Deutschland, die Schweiz, Polen, Tschechien, die Slowakei und Rumänien. In den Projektmärkten Katar, VAE und Norwegen bietet die PORR nur für ausgewählte Projekte die Exportprodukte in den Bereichen Tunnelbau, Bahnbau und Spezialgrundbau an.

Umweltrisiko

Das Umweltrisiko weist unterschiedlichste Aspekte auf. Ein besonders wichtiger ist, dass es keine flächendeckenden ökologischen Standards in der Wertschöpfungskette gibt. Diese fehlenden Standards beziehen sich einerseits auf den Energiebereich und die damit in Zusammenhang stehenden Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) und andererseits auf das Thema Ressourcen- und Abfallmanagement. Die PORR ist bemüht, den hohen Energieverbrauch, der vor allem der Verwendung fossiler Energieträger z. B. im Baustellenbetrieb, beim Transport von Baumaterialien sowie in Produktionsstätten geschuldet ist, zu reduzieren. Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, sind u. a. der Bau von zukunftsfähigen Projekten oder Gebäudezertifizierungen, der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energie, ein energieeffizienter Geräte- und Fuhrpark, die optimierte Baustellenlogistik sowie die Modernisierung von Bestandsgebäuden. Beim Schwerpunkt Ressourcenmanagement setzt die PORR auf eine verbesserte Materialverwertung und Entwicklung neuer Baustoffe, Erhöhung des Recyclingbaustoffmaterials und auf Ressourceneffizienz – auch im Hinblick auf den gruppenweiten Wasserverbrauch. Dies ist umso wichtiger, als die Baubranche ein sehr ressourcenintensives Gewerbe mit hohem Abfallaufkommen ist.

Projektrisiko

Die Überwachung des Projektrisikos erstreckt sich über alle operativen Einheiten der PORR und kann hinsichtlich des Kalkulations- und Ausführungsrisikos qualifiziert werden. Alle Projekte werden im Zuge der Angebotsbearbeitung bis hin zum Vertragsabschluss auf spezifische technische, kaufmännische und rechtliche Risiken geprüft. Dies geschieht in enger Abstimmung zwischen den Verantwortlichen für das operative Geschäft und den Risikomanagern anhand von Risikochecklisten und im Zuge von finalen Preis-Meetings. Während der Projektabwicklung unterliegen alle Projekte einem laufenden Soll-Ist-Abgleich. Sobald sich ein Projekt außerhalb der Soll-Parameter bewegt, werden entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet, von den Risikomanagern überwacht und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Personalrisiko

Das erfolgreiche Management von Risiken im Personalbereich stellt ein zentrales Element der Unternehmensentwicklung dar. Personalrisiken begründen sich aus Mitarbeiterfluktuation und Know-how-Verlust sowie Facharbeiter-, Führungskräfte- und Nachwuchsmangel. Daher zielen die Aktivitäten der PORR darauf ab, die Fähigkeiten der Mitarbeiter durch effiziente Qualifizierungsmaßnahmen stetig weiterzuentwickeln und durch Karrieremöglichkeiten sowie Anreizsysteme die Attraktivität der PORR als Arbeitgeber zu erhöhen. Dem immer härter werdenden Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte tritt die PORR durch optimierte Recruitingmaßnahmen und ein gezieltes Employer Branding entgegen. Leuchtturmprojekte wie der PORR Campus zur Qualifizierung von Lehrlingen und gewerblichen Mitarbeitern in Österreich steigern sowohl die Attraktivität der PORR sowie die Bindung der Mitarbieter im Sinne eines effizienten Employer Brandings. Weitere Details zu Arbeitnehmer- und Sozialbelangen sind im PORR Nachhaltigkeitsbericht 2019 zu finden.

Sicherheit und Gesundheit

Der Bausektor ist eine der Branchen mit dem höchsten Unfallrisiko und erhöhter körperlicher Belastung für die Beschäftigten. Aus diesem Grund setzt die PORR einen besonderen Fokus auf den Erhalt der physischen und psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Die eingeleiteten Präventionsmaßnahmen reichen von der Reduktion der Gesundheitsbelastung im Zusammenhang mit Lärm, Staub und Vibrationen über Arbeitssicherheitsinitiativen – Stichwort Vision Zero mit dem Ziel der Reduktion der Unfallhäufigkeit –, bis zu Angeboten im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Die länderspezifische Angebotspalette umfasst u. a. Gesundheitstage, Rauchentwöhnungsprogramme, Trainingsangebote und vieles mehr. Der in der PORR gruppenweit gültige Standard ISO 45001 beschreibt die Anforderungen an ein modernes, betriebliches Arbeits- und Gesundheitsschutzsystem und vereint Aspekte der Arbeitssicherheit mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Risiken aus Informationssicherheit

Eine zunehmende Bedrohung der Sicherheit von Informationen und Geschäftsgeheimnissen kann zu einer Gefährdung von Unternehmenswerten führen. Das Informationssicherheitsmanagementsystem der PORR wird seit 2019 überarbeitet und laufend ausgebaut. Dabei orientiert es sich an nationalen und branchenspezifischen Regelungen. Es zielt darauf ab, das geistige Eigentum und die Geschäftsgeheimnisse des Unternehmens und ihrer Geschäftspartner sowie personenbezogene Daten von Mitarbeitern, Kunden und Partnern vor Diebstahl, Verlust, unbefugter Weitergabe, rechtswidrigen Zugriffen oder Missbrauch zu schützen. Der steigenden Bedrohung begegnet das Unternehmen mit zielgerichteten Maßnahmen. Diese beinhalten u. a. Vorgaben und Richtlinien sowie Rollen und Verantwortlichkeiten im Informationssicherheitsmanagement, das Betreiben eines Risikomanagement Prozesses, stetige Verbesserung des IT-Business Continuity Managements. Diesen Anforderungen nicht zu entsprechen, kann unter Umständen mit signifikanten Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit verbunden sein. Bedingt durch die zunehmende Anzahl und Professionalität krimineller Angriffe, kann ein Risiko aus der Informationssicherheit mit einer Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Finanzrisiko

Das Management der Risiken im Finanzbereich – insbesondere des Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisikos – erfolgt im Treasury-Bereich und ist durch Konzernregulative einheitlich geregelt. Um diese Risiken so weit wie möglich zu minimieren, werden je nach Einschätzung ausgewählte derivative und nicht derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden nur operative Risiken abgesichert und keine spekulativen Geschäfte abgeschlossen. Sämtliche Absicherungsgeschäfte erfolgen zentral durch das Group Treasury. Zur Überwachung und Steuerung im Geld- und Devisenhandel ist ein den Anforderungen entsprechendes Internes Kontrollsystem (IKS) implementiert. Eckpfeiler sind die vollständige Funktionstrennung zwischen Handel, Abwicklung und Buchhaltung. Die wesentlichen Risiken der PORR im Finanzbereich – die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken – werden nachfolgend näher erläutert.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist definiert als das Risiko, dass Verbindlichkeiten bei Fälligkeit nicht beglichen werden können. Das Management des Liquiditätsrisikos basiert auf einem quartalsweise aktualisierten Finanzplan, der seinen Ausgang auf operativer Ebene nimmt. Alle Projekte werden dabei von der jeweils kaufmännisch verantwortlichen Person einzeln und in Monatsscheiben für das laufende Jahr sowie für das Folgejahr geplant. Zum operativen Teil werden sämtliche cashinduzierte Finanzthemen, wie Fälligkeiten aus Finanz-, M&A-, Kapitalmarkttransaktionen, Zinsen und Dividenden, in Entsprechung der Konzernverantwortung zentral auf Holdingebene geplant.

Der Konzern verfügte zum Jahresultimo 2019 über einen Liquiditätsstand in Höhe von EUR 581,9 Mio., der zum einen dem im Bau typischen saisonalen Liquiditätsspitzenbedarf von April bis November, der Rückführung fälliger Kredite, Tranchen von Schuldscheindarlehen und Anleihen sowie potenziellen Firmenzukäufe dient. Sollte sich darüber hinaus ein Liquiditätsbedarf ergeben, könnte dieser durch die Ausnützung bestehender Cashlinien abgedeckt werden.

Per 31. Dezember 2019 betrug die Nettoverschuldung, definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Anleihen sowie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten, EUR 345,7 Mio. (Vorjahr: EUR 150,2 Mio.) und konnte somit unter Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts in Höhe von EUR 198,9 Mio. um EUR 3,4 Mio. reduziert werden.

Der Konzern verfügt über europäische Avalkreditlinien in Höhe von insgesamt EUR 3.241,8 Mio. (2018: EUR 3.031,7 Mio.), davon sind EUR 1.143 Mio. (2018: EUR 1.095,0 Mio.) mit einer Laufzeit von mindestens drei Jahren abgeschlossen. Der Rest in Höhe von EUR 2.098,8 Mio. (2018: EUR 1.936,7 Mio.) ist in der Regel mit einer Laufzeit von einem Jahr ausgestattet. Darüber hinaus sind Linien in einigen arabischen Ländern in Höhe von EUR 643,2 Mio. (2018: EUR 670,3 Mio.) implementiert. Die europäischen Linien sind per 31. Dezember 2019 mit rund 60 % (2018: 58 %), die Linien in den arabischen Ländern mit rund 61 % (2018: 52 %) ausgenützt.

Zinsrisiko

Das Zinsrisiko des Konzerns ist definiert als das Risiko steigender Aufwands- oder sinkender Ertragszinsen aus Finanzpositionen und resultiert bei der PORR vornehmlich aus dem Szenario steigender Zinsen, insbesondere im kurzfristigen Bereich. Etwaige künftig notwendige Absicherungstransaktionen werden durch das Group Treasury abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag erfolgte das Management des Risikos mit nicht derivativen Instrumenten sowie mit drei Interest Rate Swaps (IRS) in Höhe von EUR 103,0 Mio. sowie drei IRS mit Startterminen, die in der Zukunft liegen, in Höhe von EUR 107,0 Mio. Alle derivativen Absicherungen sind als Cashflow Hedges designiert. Die Grundgeschäfte der Zinsswaps sind die bis inklusive 2018 aufgenommenen Finanzierungen durch Schuldscheindarlehen mit variabler EURIBOR-Verzinsung. Alle IRS beziehen sich auf den Austausch variabler Zinsströme gegen fixe Zinsströme. Per 31. Dezember 2019 ergab die Marktbewertung der IRS einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von EUR -1,9 Mio. (Vorjahr: EUR -1,8 Mio.).

Währungsrisiko

Der Großteil des Managements des Währungsrisikos bezieht sich auf die Absicherung von Kursrisiken künftiger eingehender oder ausgehender Zahlungen, die auf Fremdwährung lauten und entweder auf Kunden- oder Lieferantenzahlungen beruhen oder konzerninterne Finanzierungen in die jeweilige Landeswährung des Darlehensnehmers transformieren.

Die PORR Gruppe hat zum 31. Dezember 2019 Devisentermingeschäfte in Höhe von EUR 158,8 Mio. (Vorjahr: EUR 148,8 Mio.) abgeschlossen, davon betrugen EUR 81,4 Mio. Terminkäufe und EUR 77,4 Mio. Terminverkäufe. Rund EUR 87,3 Mio. (Vorjahr: EUR 72,9 Mio.) dienen der Absicherung von Projekt-Cashflows, der Rest in Höhe von rund EUR 71,5 Mio. (Vorjahr: EUR 75,9 Mio.) der Absicherung innerkonzernaler Finanzierungen.

Per 31. Dezember 2019 ergab die Marktbewertung der offenen Devisentermingeschäfte einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von EUR 1,4 Mio. Im Geschäftsjahr 2019 wurde aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften insgesamt ein Aufwand in Höhe von EUR 0,8 Mio. im Gewinn oder Verlust erfasst.

Beschaffungsrisiko

Der Beschaffungsmarkt der PORR ist in die drei Bereiche Nachunternehmer, Material und Betriebsstoffe unterteilt. Für jeden dieser Bereiche werden im Unternehmen individuelle Risikominimierungsmaßnahmen gesetzt. Darüber hinaus kann die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus zu möglichen Versorgungsengpässen in der Lieferkette führen.

Betreffend der Nachunternehmer wird durch die Reduktion der Lieferantenanzahl, durch langzeitige, partnerschaftliche Projektarbeit und langfristige Rahmenverträge Preis- und Qualitätssicherheit erlangt. Zudem ist der Einkauf bestrebt, mittels nachhaltiger Auswahl der Gewerksanbieter eine höchstmögliche Risikominimierung im sozioökonomischen und umweltspezifischen Bereich zu erreichen. Die komplexe und besonders stark fragmentierte Lieferkette im Bausektor kann zu Intransparenz betreffend der Einhaltung von gesetzlichen oder firmeninternen Vorgaben im Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialbereich führen. Vorfälle bzw. Abweichungen werden in der Lieferantendatenbank vermerkt und mittels Ampelsystem bewertet. Eine Nichteinhaltung der geltenden Standards kann bis zur Sperre für weitere Beauftragungen führen.

Im Materialsegment sorgen einerseits langfristige Lieferantenverträge für Preiskontinuität. Andererseits führt die Nutzung strategischer Einkaufsmechanismen zur Nivellierung punktueller Preisschwankungen. Naturgemäß sind Preisschwankungen aufgrund marktspezifischer Gegebenheiten (Konzentrationsprozesse der Lieferanten, börsenabhängige Rohstoffpreise etc.) nicht auszuschließen. Durch die Einbindung des Einkaufs in der Kalkulationsphase wird eine zusätzliche Preissicherheit erreicht.

Im Hinblick auf die Betriebsstoffe wird durch die Installierung eines konzernweiten Einkaufs eine Maximierung der Preisvorteile erwirkt. Darüber hinaus ist mit der "PORR Einkaufstrategie Energie" eine langfristige Ausrichtung der Beschaffung im Bereich Betriebsstoffe gewährleistet.

Durch die Aufteilung in eine Lead-Buyer- und eine Local-Buyer-Beschaffungsstruktur werden sowohl Mengenbündelungseffekte gehoben als auch lokale Maximierungsmöglichkeiten umgesetzt. Diese Systematik ist in allen Beschaffungsbereichen installiert und führt in Summe zu einer Minimierung des Einkaufsrisikos.

Kreditrisiko

Branchenspezifisch fallen Vorleistungen durch den Generalunternehmer an, die erst später durch Zahlungen abgedeckt werden. Zur Absicherung eines etwaigen Ausfallrisikos ist eine Bonitätsprüfung zwingend vorgeschrieben und es werden weitestgehend Sicherheitsleistungen vereinbart. Das Ausfallrisiko bei anderen auf der Aktivseite ausgewiesenen, originären Finanzinstrumenten ist ebenfalls als gering anzusehen, da die Vertragspartner Finanzinstitute und andere Schuldner mit guter Bonität sind. Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Es bestehen hohe offene Forderungen vor allem aus Infrastrukturprojekten gegenüber öffentlichen Auftraggebern bzw. öffentlichen Unternehmen. Ansonsten liegen keine operativen Risikokonzentrationen aufgrund hoher offener Beträge bei einzelnen Schuldnern vor.

Kapitalrisikomanagement

Das Kapitalrisikomanagement des Konzerns zielt auf eine substanzielle Stärkung der Eigenmittel und den Erhalt einer niedrigen Verschuldung ab.

Im Berichtsjahr ist das Eigenkapital um rund EUR 19,2 Mio. gefallen. Die von 19,9 % auf 16,4 % gesunkene Eigenkapitalquote ist insbesondere der Bilanzsummenausweitung um EUR 550,2 Mio. geschuldet. Davon sind allein rund 35,6 % auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurückzuführen. Bei Neutralisierung des IFRS-16-Effekts per 31. Dezember 2019 ergäbe sich eine Eigenmittelquote von 17,4 %.

Per 31. Dezember 2019 betrug die Nettoverschuldung, definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Anleihen sowie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten, EUR 345,7 Mio. (Vorjahr: EUR 150,2 Mio.) und lag somit unter Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts, in Höhe von EUR 198,9 Mio. per 1. Januar 2019 um EUR 3,4 Mio. unter dem Vorjahreswert.

Die Kontrolle des Kapitalrisikomanagements erfolgt über die Net Gearing Ratio. Diese ist definiert als Nettoverschuldung (Net Debt) dividiert durch das Eigenkapital. Das Net Gearing lag im Jahr 2019 bei 0,58 (Vorjahr: 0,24). Bei Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts ergäbe sich per 31. Dezember 2019 eine verbesserte Net Gearing Ratio von 0,19.

Ethik und Compliance

Die komplexe Lieferkette der Baubranche mit vielen Nachunternehmerebenen ist für Intransparenz in der Geschäftstätigkeit besonders anfällig. Sie kann u. a. zu unfairem Wettbewerb und Verzerrungseffekten bei Ausschreibungen führen. Deshalb ist der PORR ethisch korrektes Verhalten in der Geschäftsabwicklung und die Einhaltung von Compliance-Regeln besonders wichtig. Neben dem gruppenweit gültigen Compliance-Management-System, das alle relevanten Aspekte wie Anti-Korruption, Sozialdumping oder die Weitergabe von Informationen abdeckt, setzt die PORR auf die regelmäßige und stichprobenartige Prüfungen der Geschäftsstandorte und -abläufe, Compliance-Vorträge oder Anti-Korruptions- und Emittenten-Compliance-Schulungen. Darüber hinaus gewährleistet der ebenfalls gruppenweit verpflichtende Code of Conduct für Mitarbeiter sowie jener für Geschäftspartner die Einhaltung gesetzlicher und firmeninterner ethischer Standards.

In Österreich werden seitens der zuständigen Behörden seit Anfang 2017 Ermittlungen gegen eine Vielzahl von Tiefbauunternehmen, darunter auch die PORR Bau GmbH, wegen des Verdachts von wettbewerbswidrigen Absprachen geführt. Der Vorstand der PORR AG veranlasste umgehend die interne Prüfung der Sachlage. Diese Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Das Unternehmen kooperiert vollumfänglich mit den Behörden.

Internes Kontrollsystem

Das Interne Kontrollsystem (IKS) der PORR orientiert sich an den seit 2009 verpflichtenden EU-Standards, die eine vergleichbare Beurteilung der Wirksamkeit des IKS zum Ziel haben. Darüber hinaus legt die PORR großen Wert auf die Sicherung des Unternehmensvermögens, eine Gewährleistung der Wirksamkeit und Effizienz betrieblicher Abläufe und die Sicherstellung der Verlässlichkeit der finanziellen Berichterstattung.

Die Verantwortung für die Umsetzung sowie Einhaltung der gesetzlichen Anforderung an das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem liegt beim Vorstand, der seinerseits die Abteilung Konzern-Controlling für das interne Berichtswesen sowie die Abteilung Rechnungswesen für das externe Berichtswesen beauftragt.

Das Interne Kontrollsystem umfasst sowohl die Bewertung operativer Risiken als auch die adäquate Umsetzung von organisatorischen Normen und Prozessen im gesamten Rechnungs- und Berichtswesen der PORR. In der PORR stellt das Interne Kontrollsystem sicher, dass die Erfassung, Aufbereitung und Bilanzierung der Geschäftsfälle im Unternehmen vereinheitlicht und in die Konzernrechnungslegung ordnungsgemäß übernommen werden. Maßnahmen wie klare unternehmensinterne Vorgaben, vordefinierte Verfahrensanweisungen und systemgestützte Verfahren zur Aufarbeitung von Daten des Rechnungswesens unterstützen den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Rechnungslegung. Die Berichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften sowie die Konsolidierung erfolgen durch integrierte, datenbankgestützte IT-Systeme. Relevante Anforderungen zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Rechnungslegung werden in konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften festgehalten und regelmäßig kommuniziert. Durch klare Funktionstrennungen und diverse Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen – wie Plausibilitätsprüfungen, regelmäßige Kontrollaktivitäten auf diversen Berichtsebenen und das Vier-Augen-Prinzip – wird eine verlässliche und korrekte Rechnungslegung sichergestellt. Die systematischen Kontrollen sorgen dafür, dass die Rechnungslegung der PORR im Einklang mit den nationalen und internationalen Rechnungslegungsstandards und unternehmensinternen Richtlinien steht, und gewährleisten einen ordnungsgemäßen und einheitlichen Ablauf der rechnungslegungsbezogenen Prozesse.

Innerhalb des Internen Kontrollsystems übernimmt der Prüfungsausschuss für den Aufsichtsrat die Aufgabe der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Finanzberichterstattung. Außerdem gewährleisten das Compliance-Management-System und die Interne Revision die unabhängige Überwachung der Wirksamkeit des IKS mit dem Ziel der Verbesserung der Geschäftsprozesse.

Die Interne Revision der PORR wurde zuletzt am 22. November 2018 extern durch Crowe SOT advisory, audit & tax GmbH nach Standard IIA (Institute of Internal Auditors) zertifiziert und erfüllt somit international anerkannte Leitlinien. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben ist die Interne Revision mit umfassenden Prüfbefugnissen ausgestattet, die sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen umfassen. Die Kontrollleistung der Internen Revision erfolgt im direkten Auftrag des Konzernvorstands gemäß einem jährlichen Prüfplan. Zusätzlich können auf Veranlassung des Konzernvorstands bei risikorelevanten aktuellen Anlässen jederzeit Ad-hoc-Prüfungen eingeleitet werden. Das Ziel der PORR ist es, das Interne Kontrollsystem kontinuierlich weiterzuentwickeln und es laufend an die sich ändernden Rahmenbedingungen und neuen Konzernrichtlinien anzupassen. Zudem veranlasste die PORR bereits 2017 eine Prüfung und Zertifizierung ihres umfangreichen Compliance-Management-Systems nach ISO 19600 und ONR 192050 von Austrian Standards und verfügt über ein Anti-Bribery-Zertifikat nach ISO 37001.

Offenlegung gemäß § 243a Abs. 1 UGB

  1. Das Grundkapital setzt sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 aus 29.095.000 Stückaktien zusammen. Alle Aktien sind auf den Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien, von denen jede am Grundkapital von EUR 29.095.000 im gleichen Umfang beteiligt ist. Zum Bilanzstichtag befanden sich sämtliche 29.095.000 Aktien im Umlauf.

Alle Stückaktien haben die gleichen, gesetzlich normierten Rechte und Pflichten, insbesondere gewährt jede Stückaktie das Stimmrecht, das nach der Zahl der Aktien ausgeübt wird, und nimmt am Gewinn sowie im Fall der Abwicklung am Liquidationsüberschuss im gleichen Umfang teil. Das Grundkapital der Gesellschaft ist voll geleistet. Die Gesellschaft hielt zum Stichtag 31. Dezember 2019 insgesamt 216.495 Stück eigene Aktien bzw. 0,74 % des Grundkapitals. Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 95 Abs. 5 AktG keine Rechte, insbesondere keine Stimmrechte, zu.

Gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft können Aktien aus künftigen Kapitalerhöhungen auf den Inhaber oder Namen lauten. Wird bei einer Kapitalerhöhung im Erhöhungsbeschluss keine Bestimmung darüber getroffen, ob die neuen Aktien auf den Inhaber oder auf Namen lauten, so lauten sie auf den Inhaber. Gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung und im Einklang mit § 10 Abs. 2 AktG sind die Aktien in einer, gegebenenfalls in mehreren Sammelurkunden zu verbriefen und bei einer Wertpapiersammelbank nach § 1 Abs. 3 Depotgesetz oder einer gleichwertigen, ausländischen Einrichtung zu hinterlegen. Dieser Verpflichtung ist die Gesellschaft nachgekommen. Sämtliche früher im Umlauf befindliche, effektive Aktienurkunden wurden den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend für kraftlos erklärt.

  1. Zwischen der Strauss-Gruppe und der IGO Industries-Gruppe besteht ein Syndikatsvertrag. Von diesem Syndikatsvertrag hat der Vorsitzende des Vorstands Kenntnis, weil die von der PROSPERO Privatstiftung geleitete Strauss-Gruppe in seinem Einflussbereich steht. Der Vorstand in seiner Gesamtheit hat aus seiner Funktion als Vorstand der Gesellschaft keine Kenntnis vom Inhalt des Syndikatsvertrags. Syndikatsbeschlüsse binden die Syndikatsmitglieder in der Ausübung ihrer Stimmrechte. Es besteht ein wechselseitiges Aufgriffsrecht.

  2. Eine direkte oder indirekte Beteiligung am Kapital, die zumindest zehn von hundert beträgt, halten zum Stichtag 31. Dezember 2019 folgende Aktionäre:

Anteil am
Grundkapital
Hiervon syndiziert
IGO Industries-Gruppe 38,77 % 38,52 %
Strauss-Gruppe 16,21 % 15,18 %

Zur Strauss-Gruppe zählt die SuP Beteiligungs GmbH, die zu 100 % der PROSPERO Privatstiftung zuzurechnen ist, die im Einflussbereich des Vorstandsvorsitzenden Ing. Karl-Heinz Strauss steht. Die Aktien der IGO Industries-Gruppe werden zum Großteil mittel- und unmittelbar von Dipl.-Ing. Klaus Ortner gehalten.

  1. Aktien mit besonderen Kontrollrechten sind bei der Gesellschaft nicht vorhanden.

  2. Bei der Gesellschaft bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, bei denen die Arbeitnehmer das Stimmrecht nicht unmittelbar ausüben.

  3. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft besteht der Vorstand aus zwei bis sechs Personen. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung in diesem zahlenbezogenen Rahmen stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellen. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6 Abs. 3 der Satzung ein Mitglied zum Vorsitzenden und ein Mitglied zum Stellvertreter des Vorsitzenden ernennen. Allfällige stellvertretende Vorstandsmitglieder stehen hinsichtlich der Vertretungsmacht ordentlichen Vorstandsmitgliedern gleich.

Der Aufsichtsrat besteht gemäß § 9 Abs. 1 der Satzung aus mindestens drei und höchstens zwölf von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Gemäß § 9 Abs. 8 der Satzung kann mit der Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds gleichzeitig ein Ersatzmitglied gewählt werden, welches mit sofortiger Wirkung in den Aufsichtsrat nachrückt, wenn das Aufsichtsratsmitglied vor dem Ablauf seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet. Werden mehrere Ersatzmitglieder gewählt, ist bei der Wahl die Reihenfolge zu bestimmen, in der sie für aus dem Aufsichtsrat ausscheidende Mitglieder nachrücken. Ein Ersatzmitglied kann auch für mehrere bestimmte Aufsichtsratsmitglieder gewählt werden, sodass es in den Aufsichtsrat nachrückt, wenn eines dieser Mitglieder vorzeitig aus dem Aufsichtsrat ausscheidet. Das Amt eines in den Aufsichtsrat nachgerückten Ersatzmitglieds erlischt, sobald ein Nachfolger für das ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied bestellt ist, spätestens jedoch mit Ablauf der restlichen Amtszeit des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds. Ist das Amt eines in den Aufsichtsrat nachgerückten Ersatzmitglieds erloschen, weil ein Nachfolger für das ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied gewählt wurde, so bleibt es Ersatzmitglied für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder, für die es gewählt wurde. Die Hauptversammlung kann gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung bei der Wahl für einzelne oder für alle der von ihr zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder eine kürzere Funktionsperiode beschließen als die gesetzliche. Scheidet ein von der Hauptversammlung gewähltes Aufsichtsratsmitglied vor Ablauf der Funktionsperiode aus, bedarf es gemäß § 9 Abs. 6 der Satzung der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung. Sinkt jedoch die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei, ist die Ersatzwahl in einer außerordentlichen Hauptversammlung binnen sechs Wochen vorzunehmen. Die Bestellung zum Mitglied des Aufsichtsrats kann gemäß § 9 Abs. 4 der Satzung vor Ablauf der Funktionsperiode von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen widerrufen werden. Gemäß § 19 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft werden die Beschlüsse der Hauptversammlung – sofern das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehrheit vorschreibt – mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, und – in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist – mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Diese Satzungsbestimmung hat nach der Rechtsansicht des Vorstands die nach dem Aktiengesetz auch für Satzungsänderungen an sich notwendige Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals auf die einfache Kapitalmehrheit herabgesetzt (außer für den Fall von Änderungen des Unternehmensgegenstands).

  1. Der Vorstand ist zum Stichtag 31. Dezember 2019 gemäß § 4 Abs. 4 der Satzung ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 29. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung in das Firmenbuch, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu EUR 4.364.250 durch Ausgabe von bis zu 4.364.250 auf Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage – allenfalls in mehreren Tranchen – auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs. 6 AktG zu erhöhen (genehmigtes Kapital) und den Ausgabekurs, der nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen darf, die Ausgabebedingungen, das Bezugsverhältnis und die weiteren Einzelheiten der Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats

das Bezugsrecht der Aktionäre ganz oder teilweise auszuschließen,

  • i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage erfolgt oder
  • ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und

A) in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt,

B) die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder

C) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen erfolgt.

Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch das Ausnutzen dieser Ermächtigung des Vorstands ergeben, zu beschließen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 ist der Vorstand gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2018 ermächtigt, für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung gemäß § 65 Abs. 1 Z 4 und Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b AktG eigene Aktien der Gesellschaft bis zu dem gesetzlich zulässigen Ausmaß von 10 % des Grundkapitals unter Einschluss bereits erworbener Aktien, auch unter wiederholter Ausnutzung der 10-%-Grenze, zu erwerben. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert darf nicht niedriger als EUR 1,00 und nicht höher als maximal 10 % über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der dem Rückerwerb vorhergehenden zehn Börsetage liegen. Der Erwerb kann über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige, zweckmäßige Art erfolgen, insbesondere auch außerbörslich, oder von einzelnen, veräußerungswilligen Aktionären (negotiated purchase) und auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionäre. Der Vorstand ist weiters ermächtigt, die jeweiligen Rückkaufsbedingungen festzusetzen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. Mai 2016 auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern oder zu verwenden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Das quotenmäßige

Kaufrecht der Aktionäre bei Veräußerung oder Verwendung auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot ist ausgeschlossen (Ausschluss des Bezugsrechts).

  1. Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein EUR 250.000.000 Angebotsprogramm über die Begebung von Teilschuldverschreibungen beschlossen: Es bestand die Möglichkeit, Anleihen, begeben in den Jahren 2009 und 2010, gegen eine neubegebene Senioranleihe und gegen eine Hybridanleihe zu tauschen. Das Tauschangebot wurde für die Senioranleihe im Nominale von EUR 56,3 Mio. und für die Hybridanleihe im Nominale von EUR 17,1 Mio. angenommen. Die Hybridanleihe 2014 wurde im Jahr 2015 auf EUR 25,0 Mio. aufgestockt. Die Senioranleihe wurde zum Ende der Laufzeit im Oktober 2019 vereinbarungsgemäß zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2017 wurde eine weitere Hybridanleihe über EUR 125 Mio. begeben. Im Rahmen eines vorzeitigen Rückkaufprogramms wurden im Februar 2020 EUR 25,7 Mio. von dieser Hybridanleihe zurückerworben. Die Hybridanleihen 2014 und 2017 enthalten Regelungen, wonach im Falle eines Kontrollwechsels (wie in den Anleihebedingungen definiert),

  2. i) sich der Zinssatz der Hybrid-Teilschuldverschreibungen um 5,00 % p. a. erhöht und

  3. ii) die Gesellschaft berechtigt ist, die Hybrid-Teilschuldverschreibungen vollständig zurückzuzahlen.

Im Jahr 2015 hat die Gesellschaft Schuldscheindarlehen in vier Tranchen mit einer Laufzeit von drei und fünf Jahren in einer Gesamthöhe von EUR 185,5 Mio. begeben. Diese Schuldscheindarlehen wurden 2016, 2017 und 2018 teilweise zurückgezahlt bzw. teilweise bis 2024 verlängert. Im Februar 2019 wurden variabel verzinste Tranchen im Gesamtausmaß von EUR 20 Mio. vorzeitig bis 16. Februar 2026 verlängert. Weiters wurden EUR 183 Mio. in den Laufzeitsegmenten vier, fünf und sieben Jahre neu platziert. Im Mai 2019 wurden vom Gesamtbestand EUR 20 Mio. rückgeführt, im Juli um EUR 22 Mio. und im Oktober um EUR 15 Mio. aufgestockt. Im August 2019 war eine Tranche in Höhe von EUR 1 Mio. mit fixer Verzinsung fällig und wurde somit getilgt. Per 31. Dezember 2019 betrug der Gesamtbestand an Schulscheindarlehen EUR 376 Mio.

Die betreffenden Darlehensverträge enthalten folgende Vereinbarung: Erfolgt ein Kontrollwechsel (wie in den

Darlehensverträgen definiert), ist jeder Kreditgeber berechtigt, einen Betrag, der seiner Beteiligung am Darlehen entspricht, fällig zu stellen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Kapitalbetrags zum Nennbetrag zuzüglich bis zum Tag der Rückzahlung aufgelaufener Zinsen zu verlangen.

Die Gesellschaft verfügt über drei Rahmen-Garantiekreditverträge in Höhe von EUR 295 Mio. (mit einer Laufzeit bis 3. Januar 2020), EUR 180 Mio. (mit einer Laufzeit bis 27. September 2020) und EUR 180 Mio. (mit einer Laufzeit bis 29. Juni 2022), die folgende Vereinbarungen enthalten: Erlangen eine oder mehrere Personen, die zum Zeitpunkt der Unterfertigung des jeweiligen Vertrags keine oder keine kontrollierende Beteiligung halten, eine kontrollierende Beteiligung im Sinne von § 22 des österreichischen Übernahmegesetzes am Kreditnehmer oder einer wesentlichen Konzerngesellschaft (wie in den Verträgen definiert), sind der Agent und die Kreditgeber (hinsichtlich ihrer jeweiligen Anteile am Garantiekreditrahmen) zur sofortigen Kündigung der betroffenen Anteile des Garantiekreditrahmens berechtigt.

Die Gesellschaft verfügt über zwei Kreditverträge in Höhe von EUR 67,4 Mio. (mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2023) und EUR 55 Mio. (mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2023), die folgende Vereinbarung enthalten: Erlangen eine oder mehrere Personen, die zum Zeitpunkt der Unterfertigung des jeweiligen Vertrags keine oder keine kontrollierende Beteiligung halten, eine kontrollierende Beteiligung im Sinne von § 22 des österreichischen Übernahmegesetzes am Kreditnehmer, sind die Kreditgeber zur sofortigen Kündigung der Kredite berechtigt. Darüber hinaus bestehen keine bedeutenden Vereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z 8 UGB.

  1. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z 9 UGB bestehen nicht.

Eigene Anteile

Die PORR AG hält 216.495 Stück eigene Aktien. Der Bestand an eigenen Anteilen stellt sich wie folgt dar:

PORR AG Anzahl
in Stück
Nominale je
Stück in EUR
Nominale
in EUR
Anteil am
Grundkapital
Bestand am 31.12.2018 216.495 1,00 216.495 0,744 %
Bestand am 31.12.2019 216.495 1,00 216.495 0,744 %

Segmentberichterstattung

Produktionsleistung 2019 nach Segmenten (in EUR Mio.)

Auftragseingang 2019 nach Segmenten (in EUR Mio.)

Durchschnittliche Beschäftigte 2019 nach Segmenten

Die Kennzahlen wurden summenerhaltend gerundet. Die Darstellung der Segmentberichterstattung wurde im gesamten Bericht entsprechend der neuen internen Berichtsstruktur und -steuerung der PORR Gruppe geändert. Die Vergleichszahlen wurden retrospektiv an die neue Struktur angepasst.

Business Unit 1 – Österreich, Schweiz

Kennzahlen

in EUR Mio. 2019 Veränderung 2018 2017
Produktionsleistung 2.828 0,9 % 2.804 2.534
Auslandsanteil 20,0 % -3,3 PP 23,3 % 19,9 %
EBT 73,7 -6,1 % 78,5 71,4
Auftragsbestand zum Jahresende 2.164 2,0 % 2.122 2.050
Auftragseingang 2.870 -0,2 % 2.876 2.795
Durchschnittliche Beschäftigte 9.684 4,5 % 9.267 8.764

Das Segment Business Unit 1 – Österreich, Schweiz (BU 1) umfasst das Flächengeschäft der PORR in den beiden Heimmärkten Österreich und der Schweiz sowie die Porr Industriebau. Hier ist die PORR mit ihrem gesamten Leistungsspektrum vertreten. Dabei liegen die Schwerpunkte vor allem im Wohnbau, im Bürohausbau, im Ingenieur- und Straßenbau sowie im Spezialtiefbau. Im Geschäftsjahr 2019 kamen die Bereiche Umwelttechnik sowie Bahnbau und Feste Fahrbahn Europa neu hinzu. Neben den bestehenden Beteiligungen – unter anderem IAT, BOMA und ÖBA – sind zudem Prajo, TKDZ, Thorn, PWW und ALU-SOMMER in der BU 1 integriert. Ebenso enthalten sind die Bereiche Industriebau Deutschland und Großprojekte Hochbau über alle internationalen Märkte hinweg sowie das Rohstoffgeschäft.

Im Geschäftsjahr 2019 lag die Produktionsleistung der BU 1 bei EUR 2.828 Mio. Die Steigerung von 0,9 % oder EUR 24 Mio. gegenüber dem Vorjahr wurde insbesondere in den Bundesländern Tirol, Kärnten und Oberösterreich erzielt. Daneben verzeichneten die Schweiz sowie die Bereiche Ingenieurbau und überregionaler Erdbau erfreuliche Zuwächse. Das EBT verringerte sich um 6,1 % oder EUR 4,8 Mio. und erreichte EUR 73,7 Mio. Dies ist auf das jeweils leicht geringere Ergebnis beim Bahnbau, in der Schweiz sowie bei den Großprojekten zurückzuführen.

Die Auftragslage der BU 1 entwickelte sich positiv – der Auftragsbestand stieg um 2,0 % auf EUR 2.164 Mio. Der Bereich Industriebau Deutschland konnte dabei den höchsten Zuwachs erzielen, während das Bundesland Wien nach wie vor den größten absoluten Betrag aufwies. Auch der Auftragseingang blieb mit EUR 2.870 Mio. und einem leichten Rückgang von 0,2 % auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Die größten Auftragseingänge der BU 1 wurden in Österreich verzeichnet. Darunter finden sich zahlreiche Projekte im Wohnbau wie die Wohnhausanlagen Wohngarten Geiselbergstraße und Handelskai 98–100 in Wien sowie Q6 Nord in Graz Reininghaus. Weitere Großprojekte im Hochbau waren der Bau eines neuen Büro- und Laborgebäudes für die Heraeus Group sowie die Planung und Errichtung eines Teiles des Universitätsklinikums St. Pölten. Im Tiefbau gewann die PORR in einem Konsortium den Auftrag zum Sicherheitsausbau der S31 im Burgenland. Auch in der Schweiz kamen die größten Auftragseingänge aus dem Bereich Wohnbau. Dazu zählten die Wohnüberbauung Manegg sowie der Parc du Simplon in Renens.

Die starke Marktposition der PORR in beiden Heimmärkten sowie der hohe Auftragsbestand stützen dennoch in dem aktuellen, konjunkturbedingt anspruchsvollen Marktumfeld. Zudem könnten mögliche eingeleitete Konjunkturmaßnahmen nach der COVID-19-Pandemie die Umsatzrückgänge begrenzen. Die PORR setzt nach wie vor auf selektive Akquisition und die frühzeitige Sicherung von Subunternehmen. So werden Themen wie Fachkräftemangel sowie das gestiegene Preisniveau von Baumaterialien und Logistik vorzeitig adressiert. Um langfristig qualifiziertes Personal zu gewinnen, wurden Initiativen wie die Eröffnung des Ausbildungscampus in Simmering oder die Ausrollung der porr_academy gesetzt.

Die Baubranche in Österreich blickt 2019 auf eine hohe Nachfrage zurück.1 Die Baukosten stiegen laut Statistik Austria um rund 1,3 % an, allerdings deutlich schwächer als im Jahr davor.2 Die Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts Österreich (WIFO) rechnen für die kommenden Jahre mit einem weiterhin hohen Niveau des Bauvolumens, wobei sich der Tiefbau verstärken dürfte.3 So plant die ASFINAG beispielsweise für 2020 EUR 1,4 Mrd. in den Ausbau des Fernstraßennetzes zu investieren.4 Der ÖBB-Investitionsplan sieht EUR 10,0 Mrd. bis 2023 vor.5

In der Schweiz zeigte sich ein ähnliches Bild – der Höchststand des Bauindex wurde im Sommer erreicht. Die Baubranche konnte sich jedoch dem konjunkturellen Umfeld

3 WKO, März 2020

4 ASFINAG, März 2020 5 ÖBB, 2018

2 Statistik Austria, März 2020

zum Jahresende nicht entziehen.1 Die Infrastrukturprogramme der Regierung, wie "Ausbauschritt 2035" für die Bahninfrastruktur und das "Entwicklungsprogramm Nationalstrassen (STEP)", könnten in Zukunft den Tiefbaubereich verstärkt fördern.2

Die COVID-19-Krise lässt in den Märkten der BU 1 Auswirkungen auf alle Industriezweige und somit auch auf die Bauwirtschaft vermuten. Die PORR hat im März 2020 den Betrieb von mehr als 1.000 Baustellen in Österreich temporär eingestellt, eine sukzessive Wiederaufnahme

war durch einen in Folge vereinbarten Handlungsleitfaden der Bau-Sozialpartner möglich.3 Allerdings könnte die länderübergreifende Ausbreitung von COVID-19 mit einem starken Anstieg der Erkrankungen über einen längeren Zeitraum zu spürbaren Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit der BU 1 führen. Die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen und verlässliche Schätzungen bezüglich der weiteren Marktentwicklung sowie auf die Jahresprognose sind allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich.

2 Schweizerische Eidgenossenschaft, März 2020 3 GBH, März 2020

1 Schweizerischer Baumeisterverband, Februar 2020

Business Unit 2 – Deutschland

Kennzahlen

in EUR Mio. 2019 Veränderung 2018 2017
Produktionsleistung 1.004 6,8 % 940 745
EBT 5,0 >100,0 % 2,2 -9,8
Auftragsbestand zum Jahresende 1.458 -8,8 % 1.600 1.543
Auftragseingang 863 -13,4 % 997 1.592
Durchschnittliche Beschäftigte 2.471 2,1 % 2.419 2.010

Im Segment Business Unit 2 – Deutschland (BU 2) ist der Großteil der Aktivitäten der PORR in Deutschland zusammengefasst. In ihrem zweitwichtigsten Markt bietet das Unternehmen neben Hoch- und Tiefbau auch Grund- und Ingenieurbau an. Durch die Akquisitionen der letzten Jahre ist die PORR mit eigenem, qualifiziertem Fachpersonal am Infrastrukturmarkt stark vertreten. Durch die Bündelung von Ressourcen und Know-how nach dem Regionalprinzip sind die Hochbauaktivitäten optimal aufgestellt: Süd (über München), Ost (über Berlin), West (Abdeckung durch PORR Oevermann) und Nord (über Hamburg). Auch der Spezialtiefbau wird durch die Fusion von Stump Spezialtiefbau und Franki Grundbau 2019 wesentlich gestärkt.

Mit einer Produktionsleistung von EUR 1.004 Mio. konnte die BU 2 ihr hohes Niveau mit einer Steigerung um 6,8 % stabil halten. Der Zuwachs von EUR 64 Mio. ist insbesondere auf die Bereiche Ingenieurbau und Grundbau Stump-Franki zurückzuführen. Das EBT stieg um über 100,0 % auf EUR 5,0 Mio. Die verbesserte Ergebnissituation im Hochbau trug zu dieser Erhöhung bei.

Auch im Jahr 2019 blieb der Fokus auf selektive Akquisition sowie Konsolidierung unverändert. Als Folge verringerten sich sowohl Auftragsbestand als auch Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem Rückgang um 8,8 % lag der Auftragsbestand zum Stichtag 31. Dezember bei EUR 1.458 Mio. Ausschlaggebend dafür war ein Rückgang im Ingenieurbau, der jedoch nach wie vor den größten Anteil am Auftragsbestand behielt. Der Auftragseingang reduzierte sich um 13,4 % und lag im Berichtjahr bei EUR 863 Mio.

Unter den größten Neuaufträgen der BU 2 waren unter anderem der Wohnkomplex Q 218 an der Frankfurter Allee sowie die Bürogebäude des Techno Campus in Berlin. In Potsdam akquirierte die PORR den Neubau eines Hotelund Wohngebäudes mit knapp 200 Zimmern und mehr als 100 Wohnungen.

In Deutschland blieb der Bausektor entgegen aller Prognosen über das gesamte Jahr hinweg der Treiber der Konjunktur. Der Umsatz im Jahr 2019 wuchs laut Zentralverband der deutschen Bauindustrie (ZDB) um 6,7 %. Den Anstieg trugen alle drei Bereiche – Wohnungsbau, Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau. Das Ausmaß der Effekte der COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen auf die Bauwirtschaft ist laut dem Zentralverband deutsches Baugewerbe (ZDB) allerdings derzeit schwer abzuschätzen.1 Die aktuelle Erwartung des ZDB vor Coronaeffekten sah ein Umsatzwachstum leicht unter 2019 vor.2

Mittelfristig erwartet man positive Impulse im Straßenund Bahnbau durch den Bundesverkehrswegeplan 2030.3 Dies sollte sich durch die neu gegründete Autobahn GmbH als Infrastrukturbetreiberin noch verstärken. Ab 2021 soll hier die Verantwortung für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und Finanzierung von deutschen Autobahnen gebündelt werden.4

Zusätzlich trat im Bahnbau ab 1. Januar 2020 die neue Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III zwischen dem Bund und der Deutschen Bahn in Kraft. Diese sieht EUR 5,8 Mrd. für die Erhaltung von Schienenwegen im Jahr 2020 vor.5

Entscheidender, limitierender Faktor bleibt der Fachkräftemangel, dem die PORR durch ihre Kooperation mit der Rheinisch-Westfälischen Technische Hochschule Aachen entgegenwirkt.6 Beim Preisdruck sowohl am Arbeitsmarkt, als auch bei Rohstoffen und Baumaterialien zeichnete sich zuletzt eine leichte Entspannung ab, die Kosten bleiben jedoch auf einem hohen Niveau.7

Nach dem Turnaround 2018 startete die PORR das Jahr 2020 in Deutschland mit einem weiterhin hohen Auftragsbestand. Fortgesetzt wird der konsequente Fokus auf Konsolidierung und die selektive Akquisition von Neuaufträgen. Eine hinreichend verlässliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der gegebenen Volatilität im Zuge des Coronavirus ist allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich.

1 ZDB, März 2020

2 ZDB, Februar 2020 3 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Juli 2019

4 Autobahn GmbH, März 2020

5 Eisenbahn-Bundesamt, Januar 2020

6 Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen, Januar 2020

7 Statistisches Bundesamt, März 2020

Business Unit 3 – International

Kennzahlen

in EUR Mio. 2019 Veränderung 2018 2017
Produktionsleistung 1.626 -5,7 % 1.725 1.366
Auslandsanteil 93,3 % -2,2 PP 95,5 % 93,2 %
EBT -45,0 <-100,0 % 6,6 20,0
Auftragsbestand zum Jahresende 3.243 -1,1 % 3.280 2.654
Auftragseingang 1.589 -32,4 % 2.352 1.782
Durchschnittliche Beschäftigte 5.839 3,0 % 5.667 5.459

Das Segment Business Unit 3 – International (BU 3) konzentriert sich auf die Heimmärkte Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien sowie auf die Projektmärkte Norwegen, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). In allen Heimmärkten bietet die PORR Bauleistungen im Hoch- und Tiefbau an, in Polen werden diese um den Grundbau erweitert. Die Kompetenzen im internationalen Tunnel-, Bahn- und Brückenbau sind ebenso in der BU 3 gebündelt wie die Bereiche Major Projects und Feste Fahrbahn International.

Die BU 3 erwirtschaftete eine Produktionsleistung von EUR 1.626 Mio. Der Rückgang von 5,7 % ist insbesondere auf die Fertigstellung der Großprojekte in Katar sowie auf eine selektivere Auftragshereinnahme in Polen zurückzuführen. Besonders erfreulich entwickelten sich die Heimmärkte Slowakei und Tschechien. Das EBT zeigte einen Verlust von EUR 45 Mio. und lag damit signifikant unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der deutliche Rückgang ist auf das hohe Kostenniveau in Polen sowie auf einen einmaligen negativen Ergebnisbeitrag eines Projekts in Norwegen zurückzuführen.

Trotz konjunkturellem Gegenwind blieb der Auftragsbestand nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Er lag zum Jahresultimo 2019 bei EUR 3.243 Mio. und reduzierte sich damit nur um 1,1 %. Der Auftragseingang erreichte EUR 1.589 Mio. und verringerte sich deutlich um 32,4 %. Dies beruhte sowohl auf dem Einmaleffekt des Vorjahres (Brenner Basistunnel), als auch auf der selektiven Vorgehensweise bei neuen Projekten, vor allem in Polen.

Die BU 3 verzeichnete den größten Auftragseingang des Jahres in Polen. Die Modernisierung eines 71 km langen Abschnitts der Bahnlinie LK131 zwischen Kalina und Rusiec Łódzki ist gleichzeitig der größte jemals vergebene Bahnauftrag Polens. Dabei stellt die PORR nicht nur ihre Kompetenz im Bahnbau unter Beweis, sondern auch im Brückenbau – sie errichtet hier eine rund 100 m lange Eisenbahnüberführung. Zusätzlich gewann die PORR in Polen einige Großprojekte im Hochbau wie den 3T Office

Tower in Gdingen und den Bürokomplex Sky SAWA in Warschau. In Tschechien und der Slowakei akquirierte die BU 3 Großprojekte im Hoch- und Tiefbau, während sie in Rumänien insbesondere im Tiefbau bedeutende Aufträge gewinnen konnte. Mit dem Design-Build-Auftrag zum Teilabschnitt der Schnellstraße A1 zwischen Sibiu und Pitești schafft die PORR eine erste Verbindung über die Karpaten und sorgt damit für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur.

In Polen war der Tiefbau im Jahr 2019 der wichtigste Wachstumstreiber des Bausektors. Für den gesamten Markt gehen Experten für das Berichtsjahr von einem Wachstum von 8,0 % aus. Polen profitiert von den Mitteln des EU-Kohäsionsfonds bis zumindest Ende 2020. Das Marktumfeld bleibt überaus herausfordernd: eine deutliche Überhitzung des Arbeitsmarkts, Engpässe bei Subunternehmern und ein angestiegenes Preisniveau im zweistelligen Prozentbereich1 führten zu einer geringeren Profitabilität.2

Auch in den Heimmärkten Tschechien und Slowakei stieg das Bauvolumen erneut an, wenn auch mit einem verminderten Tempo. Neben Opportunitäten im Verkehrswegebau bietet in Tschechien das Flächengeschäft weitere Potenziale. Beide Länder verfügen noch über offene Finanzierungsquellen aus dem EU-Kohäsionsfonds, wodurch eine weiterhin gute Nachfrage zu erwarten ist.3 Im neuen Heimmarkt Rumänien zeichnen sich 2020 Potenziale im Infrastrukturbereich ab.4

Norwegen bietet zwar Chancen im Verkehrswegebau,5 der Markt ist allerdings derzeit in Analyse und weiterhin schwierig.

In Katar und den VAE hat die PORR ihr Projektvolumen deutlich reduziert und ist nur mehr sehr selektiv engagiert.

Für das Jahr 2020 rechnen Experten vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) mit einem Wachstumseinbruch in Osteuropa. Die Effekte

1 Statistics Poland, März 2020

2 Euroconstruct, November 2019

5 Euroconstruct, November 2019

werden von der Dauer der Pandemie sowie dem Wirken von fiskal- und geldpolitischen Gegenmaßnahmen abhängen.1 Die sich rasant ändernden Rahmenbedingungen in Zusammenhang mit COVID-19 machen eine verlässliche Prognose der damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen und somit der Bauwirtschaft in der Märkten der BU3 für das Geschäftsjahr 2020 derzeit nicht möglich.

KONZERN-ABSCHLUSS

  • 126 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • 127 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • 128 Konzern-Cashflow-Rechnung
  • 129 Konzernbilanz
  • 130 Entwicklung des Konzerneigenkapitals
  • 132 Erläuterungen zum Konzernabschluss
  • 194 Beteiligungen
  • 201 Bestätigungsvermerk
  • 206 Erklärung des Vorstands
  • 207 Ergebnisverwendung

Konzern-Gewinnund Verlustrechnung

in TEUR Erläuterungen 2019 2018
Umsatzerlöse (7) 4.880.414 4.959.109
Im Anlagevermögen aktivierte Eigenleistungen 4.105 5.186
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen (20) 87.448 86.551
Sonstige betriebliche Erträge (8) 178.733 183.923
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (9) -3.286.674 -3.462.635
Personalaufwand (10) -1.243.180 -1.178.798
Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) -398.530 -373.869
Ergebnis (EBITDA) 222.316 219.467
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (11) -167.594 -127.143
Betriebsergebnis (EBIT) 54.722 92.324
Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen (13) 15.396 18.466
Finanzierungsaufwand (14) -32.709 -22.659
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 37.409 88.131
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (15) -9.576 -21.936
Jahresüberschuss 27.833 66.195
davon Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens 14.314 54.163
davon Anteil der Genussrechts-/Hybridkapitalinhaber 11.227 11.227
davon Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von
Tochterunternehmen 2.292 805
(Un-)verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) (16) 0,50 1,88

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

in TEUR Erläuterungen 2019 2018
Jahresüberschuss 27.833 66.195
Sonstiges Ergebnis
Ergebnis aus der Neubewertung von Sachanlagen (18) 4.430 -230
Remeasurement aus leistungsorientierten Verpflichtungen (34) -20.477 -4.506
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten 716 -1.306
Auf das sonstige Ergebnis entfallender Ertragsteueraufwand (-ertrag) 3.951 1.278
Sonstiges Ergebnis, welches nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden kann (nicht recyclingfähig)
-11.380 -4.764
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 2.738 3.259
Ergebnis aus Cashflow Hedges
Ergebnis im Geschäftsjahr -104 -546
Auf das sonstige Ergebnis entfallender Ertragsteueraufwand (-ertrag) 26 136
Sonstiges Ergebnis, welches in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden kann (recyclingfähig)
2.660 2.849
Sonstiges Ergebnis des Jahres (other comprehensive income) -8.720 -1.915
Gesamtergebnis des Jahres 19.113 64.280
davon Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von
Tochterunternehmen 3.256 760
Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens und der
Genussrechts-/Hybridkapitalinhaber 15.857 63.520
davon Anteil der Genussrechts-/Hybridkapitalinhaber 11.227 11.227
Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens am Gesamtergebnis 4.630 52.293

Konzern-Cashflow-Rechnung

in TEUR
Erläuterungen (42)
2019 2018
Jahresüberschuss 27.833 66.195
Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen und Finanzanlagen 167.717 124.239
Zinserträge/Zinsaufwendungen 21.645 7.946
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -34.774 -26.272
Dividenden aus at-equity bilanzierten Unternehmen 23.368 18.882
Gewinne aus Anlagenabgängen -23.513 -18.842
Abnahme der langfristigen Rückstellungen -5.980 -4.884
Latente Ertragsteuer -7.883 1.406
Cashflow aus dem Ergebnis 168.413 168.670
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen 36.467 -5.007
Abnahme/Zunahme der Steuerschulden -9.176 14.849
Abnahme/Zunahme der Vorräte 7.021 -7.728
Zunahme der Forderungen -13.693 -177.791
Zunahme der Verbindlichkeiten (ohne Bankverbindlichkeiten) 78.807 189.012
Erhaltene Zinsen 9.359 16.736
Gezahlte Zinsen -26.189 -17.892
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge -1.159 5.443
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 249.850 186.292
Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten 346 45
Einzahlungen aus Sachanlageabgängen und Abgängen aus Finanzimmobilien 40.542 40.725
Einzahlungen aus Finanzanlageabgängen 21.347 2.535
Einzahlungen aus der Tilgung von Ausleihungen 3.377 867
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -9.052 -4.193
Investitionen in das Sachanlagevermögen und Finanzimmobilien -152.322 -118.014
Investitionen in das Finanzanlagevermögen -2.233 -17.519
Investitionen in Ausleihungen -4.192 -23.414
Rückzahlung übrige Finanzanlagen - 50.000
Auszahlungen/Einzahlungen aus dem Verkauf konsolidierter Unternehmen -4.082 1.404
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzügl. liquider Mittel -4.461 -1.128
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -110.730 -68.692
Dividenden -42.993 -42.992
Ausschüttung an nicht kontrollierende Gesellschafter von Tochterunternehmen -3.757 -1.160
Einzahlung aus Schuldscheindarlehen 240.000 40.000
Rückzahlung von Schuldscheindarlehen -41.000 -63.000
Rückzahlung von Anleihen
Aufnahme von Krediten und anderen Finanzierungen
-55.353
508.875
-46.946
445.080
Tilgung von Krediten und anderen Finanzierungen -487.260 -485.694
Kapitalerhöhung von nicht kontrollierenden Gesellschaftern von Tochterunternehmen 3.250 -
Erwerb von Minderheitsanteilen - -115
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 121.762 -154.827
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 249.850 186.292
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -110.730 -68.692
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 121.762 -154.827
Veränderung Liquide Mittel 260.882 -37.227
Liquide Mittel am 1.1. 319.674 358.707
Währungsdifferenzen 1.334 -1.749
Veränderung Liquide Mittel aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen - -57
Liquide Mittel am 31.12. 581.890 319.674
Bezahlte Steuern 26.635 5.681

Konzernbilanz

in TEUR Erläuterungen 31.12.2019 31.12.2018
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte (17) 148.522 148.212
Sachanlagen (18) 940.899 666.758
Finanzimmobilien (19) 54.091 65.971
Beteiligungen an at-equity bilanzierten Unternehmen (20) 86.081 93.200
Ausleihungen (21) 83.334 48.802
Übrige Finanzanlagen (22) 37.003 41.576
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (25) 26.952 25.026
Latente Steueransprüche (29) 15.520 14.557
1.392.402 1.104.102
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte (23) 76.030 82.798
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (24) 1.480.911 1.461.729
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (25) 86.183 97.188
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (26) 47.513 49.220
Liquide Mittel (27) 581.890 319.674
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (28) - 25
2.272.527 2.010.634
Aktiva gesamt 3.664.929 3.114.736
Passiva
Eigenkapital
Grundkapital (30) 29.095 29.095
Kapitalrücklage (31) 251.287 251.287
Genussrechts-/Hybridkapital (31) 195.250 155.290
Andere Rücklagen (31) 111.449 135.974
Anteile der Aktionäre des Mutterunternehmens 587.081 571.646
Genussrechtskapital (32) - 42.624
Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen (33) 11.957 3.964
599.038 618.234
Langfristige Verbindlichkeiten
Anleihen und Schuldscheindarlehen (35) 346.384 175.586
Rückstellungen (34) 169.029 149.150
Finanzverbindlichkeiten (36) 441.295 188.142
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (38) 3.924 3.079
Latente Steuerschulden (29) 46.061 57.688
1.006.693 573.645
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Anleihen und Schuldscheindarlehen (35) 28.981 56.290
Rückstellungen (34) 170.312 133.757
Finanzverbindlichkeiten (36) 110.919 49.840
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (37) 1.138.825 1.154.351
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (38) 60.314 41.257
Übrige Verbindlichkeiten (39) 520.509 449.098
Steuerschulden 29.338 38.264
2.059.198 1.922.857
Passiva gesamt 3.664.929 3.114.736

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Kapital Neubewertungs Remeasurement
aus leistungs
orientierten
Bewertung von
Eigenkapital
Fremdwährungs
umrechnungs
in TEUR
Erläuterungen (30–33)
Grundkapital rücklage rücklage Verpflichtungen instrumenten rücklage
Stand 31.12.2017 29.095 251.287 7.723 -27.286 - 1.240
Anpassung aufgrund erstmaliger
Anwendung IFRS 9
- - - - - -
Anpassung aufgrund erstmaliger
Anwendung IFRS 15
- - - - - -
Stand 1.1.2018 29.095 251.287 7.723 -27.286 - 1.240
Konzernergebnis - - - - - -
Sonstiges Ergebnis - - -987 -3.551 -29 3.069
Gesamtergebnis des Jahres - - -987 -3.551 -29 3.069
Dividendenzahlungen - - - - - -
Ertragsteuern auf Zinsen für
Genussrechts-/Hybridkapitalinhaber
- - - - - -
Kapitalerhöhung - - - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis/
Erwerb von Minderheitsanteilen
- - - - - -
Stand 31.12.2018 29.095 251.287 6.736 -30.837 -29 4.309
Anpassung aufgrund erstmaliger
Anwendung IFRS 16
- - - - - -
Stand 1.1.2019 29.095 251.287 6.736 -30.837 -29 4.309
Konzernergebnis - - - - - -
Sonstiges Ergebnis - - 605 -15.288 537 2.822
Gesamtergebnis des Jahres - - 605 -15.288 537 2.822
Dividendenzahlungen - - - - - -
Genussrechtskapital - - - - - -
Ertragsteuern auf Zinsen für
Genussrechts-/Hybridkapitalinhaber
- - - - - -
Kapitalerhöhung von nicht kontrollierenden
Gesellschaftern von Tochterunternehmen
- - - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis/
Erwerb von Minderheitsanteilen
- - - - - -
Stand 31.12.2019 29.095 251.287 7.341 -46.125 508 7.131
Gesamt Anteile der nicht
kontrollierenden
Gesellschafter von
Tochterunternehmen
Genussrechts
kapital
Anteile der
Aktionäre des
Mutterunter
nehmens
Gewinn
rücklage und
Bilanzgewinn
Genuss
rechts-/
Hybridkapital
Rücklage für
Cashflow
Hedges
Zur Veräußerung
verfügbare
Wertpapiere:
Zeitwertrücklage
597.038 3.248 42.624 551.166 132.681 155.318 -629 1.737
-
- - - 1.737 - - -1.737
-2.613 - - -2.613 -2.613 - - -
594.425 3.248 42.624 548.553 131.805 155.318 -629 0
66.195 805 2.664 62.726 54.192 8.534 - -
-1.915 -45 - -1.870 38 - -410
64.280 760 2.664 60.856 54.230 8.534 -410 0
-44.152 -1.160 -2.664 -40.328 -31.766 -8.562 - -
2.807 - - 2.807 2.807 - - -
1.194 1.194 - 0 - - - -
-320 -78 - -242 -242 - - -
618.234 3.964 42.624 571.646 156.834 155.290 -1.039 0
-2.870 -10 - -2.860 -2.860 - -
615.364 3.954 42.624 568.786 153.974 155.290 -1.039 -
27.833 2.292 - 25.541 14.314 11.227 - -
-8.720
19.113
964 - -9.684 1.718 - -78 -
-46.750 3.256
-3.757
-
-2.664
15.857
-40.329
16.032
-31.766
11.227
-8.563
-78
-
-
-
- -39.960 39.960 - 39.960 - -
- - 2.807 2.807 - - -
3.250 - - - - - -
5.254 - 0 - - -
5.254
599.038
11.957 - 587.081 141.047 197.914 -1.117 -

Erläuterungen zum Konzernabschluss

1. Allgemeine Angaben

Der PORR Konzern besteht aus der PORR AG und deren Tochterunternehmen, in Folge "Konzern" oder "Gruppe" bezeichnet. Die PORR AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht und hat den Sitz ihrer Hauptverwaltung in 1100 Wien, Absberggasse 47. Sie ist beim Handelsgericht Wien unter FN 34853f registriert. Die Hauptaktivität der Gruppe ist die Projektierung und Ausführung von Bauarbeiten aller Art.

Der Konzernabschluss wird gemäß § 245a UGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen und von der Europäischen Union übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt.

Berichtswährung ist der Euro, der auch die funktionale Währung der PORR AG und der Mehrzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ist.

Der Abschluss wurde zum Stichtag 31. Dezember aufgestellt und betrifft das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember. Zahlenmäßige Angaben erfolgen zumeist auf 1.000 (TEUR) gerundet. Durch die Angabe in TEUR können sich Rundungsdifferenzen ergeben.

2. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der PORR AG weitere 69 (Vorjahr: 77) inländische Tochterunternehmen sowie 64 (Vorjahr: 69) ausländische Tochterunternehmen einbezogen. Bei einer Gesellschaft hält die Gruppe nur 49 % der Anteile, jedoch werden die restlichen Anteile treuhändisch für die PORR gehalten, daher wird diese Gesellschaft in den Konsolidierungskreis miteinbezogen. 23 (Vorjahr: 9) Gesellschaften sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden, wobei 11 Gesellschaften durch konzerninterne Übertragungen in Form von Verschmelzungen abgegangen sind.

Bei zwei Gesellschaften wurden so viele Anteile verkauft, dass nur noch maßgeblicher Einfluss besteht. Diese wurden nach der at-equity-Methode bewertet. Vier Gesellschaften wurden liquidiert, sechs Gesellschaften wurden zur Gänze verkauft. Der Kaufpreis betrug TEUR 3.762 und wurde in bar beglichen. Die Vermögenswerte und Schulden, über die Beherrschung verloren wurde, setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen
Finanzimmobilien
Latente Steueransprüche
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Liquide Mittel
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen -18
Finanzverbindlichkeiten -179
Latente Steuerschulden
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten -48
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -805
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Übrige Verbindlichkeiten
Steuerschulden

Das Ergebnis aus der Veräußerung in Höhe von TEUR 946 wurde in den Erträgen/Aufwendungen aus Finanzanlagen ausgewiesen. Die Bewertung zum Fair Value des verbleibenden Eigenkapitalanteils führte zu einem Ergebnis in Höhe von TEUR 62 und ist im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen ausgewiesen.

2.1. Erstkonsolidierungen

Im vorliegenden Konzernabschluss wurden folgende 10 Gesellschaften erstmals einbezogen:

Aufgrund von Gründungen Zeitpunkt der
Erstkonsolidierung
JV PORR - GATES R150 1.7.2019
PORR Construction Pte. Ltd 12.7.2019
PORR Mischanlagen GmbH 9.8.2019
Kröll Pflasterbau GmbH 3.12.2019

In diesem Zusammenhang wurden keine wesentlichen Vermögenswerte und Schulden miteinbezogen.

Aufgrund von Aquisitionen und erstmaliger Konsolidierung Zeitpunkt der
Erstkonsolidierung
Rumpelnig Immobilien GmbH 1.1.2019
ISHAP Gebäudedokumentations GmbH 5.3.2019
Reisinger Gesellschaft mbH 9.4.2019
Spenglerei Hangl Christof GmbH 8.5.2019
Alea GmbH 14.5.2019
"hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. 26.11.2019

Für den Erwerb von 100 % an der Rumpelnig Immobilien GmbH wurden TEUR 109 aufgewendet. Der Kaufpreis wurde in bar beglichen. Der Kaufpreis wurde den Vermögenswerten und Schulden der Gesellschaft wie folgt zugeordnet:

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Latente Steueransprüche 5
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 123
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 2
Liquide Mittel 16
Langfristige Verbindlichkeiten
Latente Steuerschulden -31
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -2
Übrige Verbindlichkeiten -4
Kaufpreis 109

Für den Erwerb von 100 % an der Reisinger Gesellschaft mbH wurden TEUR 1.112 aufgewendet. Die Gesellschaft ist in den Bereichen Brunnenbau, Erkundungsbohrungen und Geothermiebohrungen tätig. Der Kaufpreis wurde in bar beglichen und den Vermögenswerten und Schulden wie folgt zugeordnet:

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3
Sachanlagen 1.359
Übrige Finanzanlagen 2
Latente Steueransprüche 150
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 206
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 529
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 10
Liquide Mittel 30
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen -37
Latente Steuerschulden -174
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen -71
Finanzverbindlichkeiten -401
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -49
Übrige Verbindlichkeiten -225
Steuerschulden -8
Passivischer Unterschiedsbetrag -225
Kaufpreis 1.112

Die Akquisition führte zur Realisierung eines Ertrags in Höhe von TEUR 225, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurde. Vor der Verbuchung des passivischen Unterschiedsbetrags wurde ein Reassessment durchgeführt.

Für den Erwerb von 100 % an der Spenglerei Hangl Christof GmbH wurden TEUR 40 aufgewendet. Die Gesellschaft ist im Spenglerei-, Schwarzdecker- und Handelsgewerbe tätig. Der Kaufpreis wurde in bar beglichen und den Vermögenswerten und Schulden wie folgt zugeordnet:

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Firmenwert 41
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1
Sachanlagen 90
Übrige Finanzanlagen 5
Latente Steueransprüche 7
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 56
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 481
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 81
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 19
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten -105
Latente Steuerschulden -7
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten -97
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -289
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -148
Übrige Verbindlichkeiten -95
Kaufpreis 40

Die Aquisition der Spenglerei Hangl Christof GmbH führte zum Ansatz eines steuerlich nicht abzugsfähigen Firmenwerts, da der Kaufpreis die Vorteile aus Synergieeffekten beinhaltet.

Für den Erwerb von 100 % an der Alea GmbH wurden TEUR 3.109 aufgewendet. Die Gesellschaft ist im Bereich der Gebäudereinigung tätig. Der Kaufpreis wurde in bar beglichen und den Vermögenswerten und Schulden wie folgt zugeordnet:

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Firmenwert 1.256
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9
Sachanlagen 128
Übrige Finanzanlagen 197
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 34
Latente Steueransprüche 32
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.725
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 26
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 14
Liquide Mittel 1.112
Langfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen -142
Finanzverbindlichkeiten -39
Latente Steuerschulden -274
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten -38
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -114
Übrige Verbindlichkeiten -819
Kaufpreis 3.109

Die Aquisition der Alea GmbH führte zum Ansatz eines steuerlich nicht abzugsfähigen Firmenwerts, da der Kaufpreis die Vorteile aus Synergieeffekten beinhaltet.

Für den Erwerb weiterer 50 % an der ISHAP Gebäudedokumentations GmbH wurden TEUR 4.000 aufgewendet. Gegenstand des Unternehmens ist die Besichtigung von Bauwerken, die Überwachung und Dokumentation des Bauzustands sowie die Erstellung darauf bezughabender Unterlagen und Protokolle. Der Kaufpreis wurde in bar beglichen und den Vermögenswerten und Schulden wie folgt zugeordnet:

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9.776
Sachanlagen 28
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 198
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2
Liquide Mittel 791
Langfristige Verbindlichkeiten
Latente Steuerschulden -2.444
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen -16
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -10
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -75
Übrige Verbindlichkeiten -65
Steuerschulden -185
Fair Value des bereits gehaltenen Eigenkapitalanteils -3.000
Fremdanteil -1.000
Kaufpreis 4.000

Die Akquisition führte zur Realisierung eines Ertrags in Höhe von TEUR 2.544, der im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen ausgewiesen wurde.

Bei der "hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. wurde der Gesellschaftsvertrag mit 26. November 2019 dahingehend geändert, dass alle Beschlüsse in der Generalversammlung mit einfacher Mehrheit gefasst werden, dadurch wurde Kontrolle über die Gruppe erlangt. Die Kontrollprämie betrug TEUR 1.294. Die "hospitals" Gruppe realisiert im Wesentlichen PPP-(Public Private Partnership)-Projekte gemeinsam mit der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen und betreibt verschiedene Kliniken in Österreich.

in TEUR 2019
Langfristige Vermögenswerte
Firmenwert 1.175
Beteiligungen an at-equity bilanzierten Unternehmen 28.099
Ausleihungen 9.714
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 470
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 340
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 204
Liquide Mittel 1.967
Langfristige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -1.159
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -3
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -3.856
Steuerschulden -110
Fair Value des bereits gehaltenen Eigenkapitalanteils -31.260
Fremdanteil -4.287
Kaufpreis 1.294

Die Aquisition der "hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. führte zum Ansatz eines steuerlich nicht abzugsfähigen Firmenwerts, da der Kaufpreis die Vorteile aus Synergieeffekten beinhaltet. Im Zuge der Neubewertung des Eigenkapitalanteils wurde ein Ertrag in Höhe von TEUR 14.655 im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen erfasst.

Die erstkonsolidierten Gesellschaften trugen mit TEUR -598 zum Ergebnis vor Steuern der Periode sowie mit TEUR 11.901 zu den Umsatzerlösen bei. Unter der Annahme eines fiktiven Erstkonsolidierungszeitpunkts mit 1. Jänner 2019 hätte sich der Konzernumsatz sowie das Ergebnis vor Steuern wie folgt verändert:

Ergebnis vor
in TEUR Umsatz Steuern
Reisinger Gesellschaft mbH 2.839 -521
Spenglerei Hangl Christof GmbH 1.234 -118
Alea GmbH 9.395 267
Kröll Pflasterbau GmbH - -35
"hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. 1.468 3.249
ISHAP Gebäudedokumentations GmbH 1.880 -63
Gesamt 16.816 2.779

Außerdem wurden 48 (Vorjahr: 44) inländische und 35 (Vorjahr: 35) ausländische assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen nach der at-equity-Methode bewertet. Die einbezogenen Tochterunternehmen und die at-equity bilanzierten Unternehmen sind aus der Beteiligungsliste (siehe Beilage) ersichtlich. Gesellschaften, die für den Konzernabschluss von untergeordneter Bedeutung sind, werden nicht einbezogen. 9 (Vorjahr: 9) Tochtergesellschaften sowie 26 (Vorjahr: 28) Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wurden demgemäß nicht in die Konsolidierung bzw. at-equity Bilanzierung einbezogen, es handelt sich im Wesentlichen um Komplementärgesellschaften.

3. Neue Rechnungslegungsstandards

3.1. Im Berichtsjahr erstmals angewandte Standards

Erstmalig wurden zum 1. Jänner 2019 die folgenden Standards von der Gruppe angewandt, wobei sich nur aus der Erstanwendung von IFRS 16 Leasingverhältnisse wesentliche Auswirkungen ergaben.

Neuer Standard oder Änderung Datum der
Veröffentlichung
durch IASB
Datum der
Übernahme in
EU-Recht
Datum der
erstmaligen
Anwendung
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.1.2016 31.10.2017 1.1.2019
Änderungen an IFRS 9 Vorfälligkeitsregelungen mit negativer
Ausgleichsleistung 12.10.2017 22.3.2018 1.1.2019
IFRIC 23 Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 7.6.2017 23.10.2018 1.1.2019
Änderungen an IAS 28 Langfristige Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 12.1.2017 8.2.2019 1.1.2019
Jährliche Verbesserungen IFRS - Zyklus 2015–2017 12.12.2017 14.3.2019 1.1.2019
Änderung zu IAS 19 Planänderungen, Plankürzungen oder Settlement 7.2.2018 13.3.2019 1.1.2019

IFRS 16 Leasingverhältnisse

Der Standard regelt den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angabepflichten bezüglich Leasingverhältnissen. IFRS 16 ersetzt den bisher gültigen Standard IAS 17 sowie drei leasingbezogene Interpretationen. Für den Leasingnehmer sieht der Standard ein einziges (single) Bilanzierungsmodell vor. Dieses Modell führt beim Leasingnehmer dazu, dass sämtliche Vermögenwerte und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz zu erfassen sind, es sei denn, die Laufzeit beträgt zwölf Monate oder weniger oder es handelt sich um einen geringwertigen Vermögenswert (jeweils Wahlrecht). Die Verbindlichkeit wird beim Erstansatz abgezinst und in den Folgejahren einerseits durch die Leasingzahlungen vermindert, andererseits durch Aufzinsung (unwinding) erhöht. Gleichzeitig wird ein Nutzungsrecht in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen aktiviert und in weiterer Folge linear abgeschrieben. Die bisherige Unterscheidung zwischen Operating Leasing und Finanzierungsleasing entfällt somit. Der Standard wurde im Jänner 2016 veröffentlicht und ist erstmals auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2019 beginnen, verpflichtend anzuwenden. IFRS 16 sieht verschiedene Übergangsmethoden vor. Die PORR hat auf eine frühzeitige Anwendung verzichtet und sich für die modifizierte retrospektive Methode entschieden, wobei für Leasingverhältnisse im Zusammenhang mit Immobilien die Methode gemäß IFRS 16.C8b (ii) angewendet wurde und für alle anderen Leasingverhältnisse die Methode gemäß IFRS 16.C8b (i).

Bei der Erstanwendung von IFRS 16 hat die PORR von folgenden Erleichterungsbestimmungen gemäß IFRS 16.C10 Gebrauch gemacht:

  • Für Leasingverhältnisse mit ähnlichen Vermögenswerten, ähnlichen Restlaufzeiten sowie ähnlichem Wirschaftsumfeld wurden die Abzinsungssätze auf Portfoliobasis ermittelt.
  • Zum Umstellungszeitpunkt wurden keine belastenden Verträge identifiziert, daher war keine Berichtigung von Nutzungsrechten notwendig.
  • Anfänglich direkt zurechenbare Kosten blieben unberücksichtigt.
  • Die Einschätzung von Verlängerungs- bzw. Kündigungsoptionen erfolgte zum Zeitpunkt der Erstanwendung von IFRS 16.
  • Die Erleichterungsbestimmungen des IFRS 16.C3 wurden nicht in Anspruch genommen.

Zusätzlich wird das Ausmaß der geforderten Anhangsangaben erweitert.

Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkung per 1. Jänner 2019 aus der Erstanwendung von IFRS 16 auf die Posten der Konzernbilanz sowie auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzern-Cashflow-Rechnung für die Periode vom 1. Jänner 2019 bis zum 31. Dezember 2019.

in TEUR Konzernbilanz zum
1.1.2019
Anpassungen
aufgrund erstmaliger
Anwendung IFRS 16
Konzernbilanz zum
31.12.2018 ohne
Anpassungen IFRS 16
Aktiva
Sachanlagen 862.819 196.061 666.758
Langfristige Vermögenswerte 1.300.073 196.061 1.104.012
Aktiva gesamt 3.310.797 196.061 3.114.736
Passiva
Andere Rücklagen 133.089 -2.885 135.974
Eigenkapital 615.349 -2.885 618.234
Finanzverbindlichkeiten 361.672 173.530 188.142
Langfristige Verbindlichkeiten 744.290 170.645 573.645
Finanzverbindlichkeiten 75.256 25.416 49.840
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.948.273 25.416 1.922.857
Passiva gesamt 3.310.797 196.061 3.114.736
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
1–12/2019 ohne
in TEUR 1–12/2019 Anpassungen Anpassungen IFRS 16
Sonstige betriebliche Aufwendungen -398.530 -40.073 -438.603
Ergebnis (EBITDA) 222.316 -40.073 182.243
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen -167.594 33.357 -134.237
Betriebsergebnis (EBIT) 54.722 -6.716 48.006
Finanzierungsaufwand -32.709 7.787 -24.922
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 37.409 1.071 38.480
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -9.576 -274 -9.850
Jahresüberschuss 27.833 797 28.630
Konzern-Cashflow
Rechnung 1–12/2019
in TEUR Konzern-Cashflow
Rechnung 1–12/2019
Anpassungen ohne
Anpassungen IFRS 16
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 249.850 -32.286 217.564
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -110.730 -4.255 -114.985
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 121.762 36.541 158.303

Überleitung der Verbindlichkeit aus Operating-Leasing-Verhältnissen zum 31. Dezember 2018 auf die Verbindlichkeit aus Leasingverhältnissen zum Zeitpunkt der Erstanwendung:

in TEUR
Verbindlichkeiten Operating Leasing per 31.12.2018 gemäß IAS 17 266.590
Abzüglich Zinsen -68.744
Verbindlichkeiten Operating Leasing per 31.12.2018 gemäß Erläuterung 18 197.846
Änderungen von Konditionen zum 1.1.2019 1.100
Leasingverbindlichkeiten zum 1.1.2019 aus Erstanwendung IFRS 16 198.946

3.2. Neue Rechnungslegungsstandards, die noch nicht angewendet werden

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits veröffentlichten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2019 begannen, noch nicht zwingend anzuwenden und wurden auch nicht freiwillig vorzeitig angewandt.

Von der Europäischen Union bereits übernommene Standards und Interpretationen

Neuer Standard oder Änderung Datum der
Veröffentlichung
durch IASB
Datum der
Übernahme in
EU-Recht
Datum der
erstmaligen
Anwendung
Änderungen an IFRS 2, IFRS 3, IFRS 6, IFRS 14, IAS 1, IAS 8, IAS 34, IAS 37,
IAS 38, IFRIC 12, IFRIC 19, IFRIC 20, IFRIC 22 und SIC - 32 Aktualisierung der
enthaltenen Verweise aus dem Rahmenkonzept oder Klarstellung, auf welche
Version des Rahmenkonzepts sie sich beziehen 29.3.2018 29.11.2019 1.1.2020
Änderung zu IAS 1 und IAS 8 Definition von Wesentlichkeit 31.10.2018 29.11.2019 1.1.2020
Änderungen zu IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 Auswirkungen der Reform der
Referenzzinssätze 26.9.2019 15.1.2020 1.1.2020

Von der Europäischen Union noch nicht übernommene Standards und Interpretationen

Neuer Standard oder Änderung Datum der
Veröffentlichung
durch IASB
Datum der
erstmaligen
Anwendung
IFRS 17 Versicherungsverträge 18.5.2017 1.1.2021
Änderung zu IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebs 22.10.2018 1.1.2020
Änderungen zu IAS 1 Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 23.1.2020 1.1.2022

4. Konsolidierungsgrundsätze

Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Nach dieser Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und die übernommenen Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag mit den zu diesem Stichtag beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem zurechenbaren Anteil an dem mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird, soweit es sich um einen Aktivposten handelt, als Firmenwert angesetzt, der nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen Impairment-Test unterzogen wird. Passivische Unterschiedsbeträge werden sofort ertragswirksam berücksichtigt und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen einbezogenen Unternehmen sind in der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen werden eliminiert, wenn es sich um wesentliche Beträge handelt und die betreffenden Vermögenswerte im Konzernabschluss noch bilanziert sind.

Nicht der PORR AG zurechenbare Anteile am Nettovermögen von Tochterunternehmen werden unter der Bezeichnung "Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen" gesondert als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen.

5. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

5.1. Bewertungsgrundlagen

Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Währungsumrechnung: Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf, wobei als funktionale Währung die für die wirtschaftliche Tätigkeit des betreffenden Unternehmens maßgebliche Währung gilt. Bei allen einbezogenen Unternehmen ist die funktionale Währung jeweils die Währung jenes Landes, in dem das betreffende Unternehmen ansässig ist.

Für die Einbeziehung und Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen wurden folgende wesentliche Umrechnungskurse verwendet:

Devisenmittelkurs 31.12.2019 Jahresdurchschnittskurs 2019
CHF 1,08540 1,11114
CZK 25,41000 25,65892
NOK 9,86380 9,84438
QAR 4,08248 4,07226
PLN 4,25850 4,30176
RON 4,77930 4,75086
Devisenmittelkurs 31.12.2018 Jahresdurchschnittskurs 2018
CHF 1,12690 1,15158
CZK 25,72500 25,67667
NOK 9,94830 9,62390
QAR 4,16833 4,29401
PLN 4,30000 4,26692
RON 4,66390 4,65579

Die Bilanzposten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag und die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungen mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjahres, dem arithmetischen Mittel aller Monatsultimokurse, umgerechnet. Aus der Währungsumrechnung resultierende Differenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Diese Umrechnungsdifferenzen werden zum Zeitpunkt des Abgangs des Geschäftsbetriebes im Gewinn oder Verlust erfasst.

Bei Unternehmenserwerben vorgenommene Anpassungen der Buchwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten an den beizulegenden Wert zum Erwerbsstichtag bzw. ein Goodwill werden als Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten des erworbenen Tochterunternehmens behandelt und unterliegen demnach der Währungsumrechnung.

Kursgewinne oder -verluste aus Transaktionen der einbezogenen Unternehmen in einer anderen als der funktionalen Währung werden im Gewinn oder Verlust der Periode ergebniswirksam erfasst. Nicht auf die funktionale Währung lautende monetäre Positionen der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Aus dieser Umrechnung resultierende Kursgewinne oder -verluste werden ebenfalls im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Abschreibungssätze
in % 2019 2018
Mietrechte 1,22-50,0 1,22-50,0
Lizenzen, Software 8,33-50,0 8,33-50,0
Abbaurechte substanzabhängig substanzabhängig
Kundenbeziehungen 14,3 14,3

Die auf das Geschäftsjahr entfallende Abschreibung wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ausgewiesen.

Wurde eine Wertminderung (Impairment) festgestellt, werden die betreffenden immateriellen Vermögenswerte auf den erzielbaren Betrag, das ist der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder ein höherer Nutzungswert, abgeschrieben. Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den Buchwert, der bestimmt worden wäre, wenn der Wertminderungsaufwand nicht erfasst worden wäre.

Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst. Zum Zweck der Überprüfung auf Wertminderungsbedarf wird ein Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, denen die Synergien des Unternehmenszusammenschlusses zugutekommen. Diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Umständen, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, auf eine Wertminderung überprüft.

Sachanlagen mit Ausnahme von Immobilien sind zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten unter Abzug von Anschaffungskostenminderungen bzw. zu Herstellungskosten jeweils abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Berichtsjahr planmäßig fortgeführten linearen Abschreibungen bewertet, wobei folgende Abschreibungssätze angewandt wurden:

Abschreibungssätze
in % 2019 2018
Technische Anlagen und Maschinen 10,0 - 50,0 10,0 - 50,0
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 10,0 - 50,0 10,0 - 50,0

Die Abschreibungssätze basieren auf der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Anlagen. Wurde eine Wertminderung (Impairment) festgestellt, werden die betreffenden Sachanlagen auf den erzielbaren Betrag, das ist der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder ein höherer Nutzungswert, abgeschrieben. Bei Wegfallen der Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung auf den Buchwert, der bestimmt worden wäre, wenn kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Grundlegende Umbauten werden aktiviert, während laufende Instandhaltungsarbeiten, Reparaturen und geringfügige Umbauten zum Zeitpunkt des Anfalls im Gewinn oder Verlust erfasst werden.

Betrieblich genutzte Immobilien werden nach der Neubewertungsmethode gemäß IAS 16.31 bewertet. Als Grundlage für die Ermittlung der Zeitwerte dienen externe Gutachten oder Einschätzungen von internen Sachverständigen. Die externen Gutachten werden in periodischen Abständen von maximal fünf Jahren durchgeführt, zwischenzeitlich werden die Gutachten durch Fortschreibung der internen Sachverständigen aktualisiert. Die Neubewertungen werden so regelmäßig durchgeführt, dass der Buchwert nicht wesentlich von dem zum Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwert abweicht. Die Neubewertung bezogen auf den Bilanzstichtag wird im Allgemeinen im vierten Quartal der Berichtsperiode durchgeführt. Die Anpassung des Buchwerts an den jeweiligen Zeitwert wird über eine Neubewertungsrücklage im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Neubewertungsrücklage wird um die darauf entfallende latente Steuerschuld gekürzt. Die nach der linearen Methode vorgenommenen planmäßigen Abschreibungen auf neubewertete Gebäude werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wobei die Abschreibungssätze im Wesentlichen zwischen 1,0 % und 4,0 % (Vorjahr: zwischen 1,0 % und 4,0 %) liegen. Bei einer späteren Veräußerung oder Stilllegung von neubewerteten Grundstücken und Gebäuden wird der in der Neubewertungsrücklage in Bezug auf das betreffende Grundstück bzw. Gebäude erfasste Betrag in die Gewinnrücklage umgebucht.

Im Rahmen von Leasingvereinbarungen erworbene Nutzungsrechte an Sachanlagen und betrieblich genutzten Immobilien werden in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen aktiviert und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses bzw. unter Anwendung der angegebenen Abschreibungssätze linear abgeschrieben.

In Bau befindliche Anlagen einschließlich in Bau befindlicher Gebäude, die betrieblich genutzt werden sollen oder deren Nutzungsart noch nicht feststeht, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Wertminderungsaufwand bilanziert. Die Abschreibung dieser Vermögenswerte beginnt mit deren Fertigstellung bzw. Erreichen des betriebsbereiten Zustands.

Finanzimmobilien sind Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden. Hierzu zählen Büro- und Geschäftsgebäude, Wohnbauten sowie unbebaute Grundstücke. Diese werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Gewinne und Verluste aus Wertänderungen werden im Gewinn oder Verlust der Periode berücksichtigt, in der die Wertänderung eingetreten ist.

Der beizulegende Zeitwert wird nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, nämlich durch die Ableitung aus einem aktuellen Marktpreis, durch Ableitung aus einem Preis, der in einer Transaktion mit ähnlichen Immobilien in der jüngeren Vergangenheit erzielt wurde, oder – zumeist mangels geeigneter Marktdaten – durch Diskontierung geschätzter künftiger Cashflows, die von derartigen Immobilien marktüblich im Rahmen einer Vermietung generiert werden.

Im Rahmen von Leasingvereinbarungen erworbene Nutzungsrechte an Finanzimmobilien werden in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen aktiviert und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen werden zu Anschaffungskosten, die sich in das erworbene anteilige, mit dem beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen sowie gegebenenfalls einen Firmenwert aufteilen, bilanziert. Der Buchwert wird jährlich um den anteiligen Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag, bezogene Dividenden und sonstige Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Die Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern als Teil der jeweiligen Beteiligung bei Vorliegen von Indikatoren für eine Wertminderung der Beteiligung auf Wertminderung geprüft.

Beteiligungen an Arbeitsgemeinschaften (Gemeinschaftsunternehmen): Anteile der Gruppe am Gewinn oder Verlust von als Gemeinschaftsunternehmen eingestuften Arbeitsgemeinschaften werden unter dem Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen ausgewiesen. Erlöse der Gruppe aus Lieferungen an bzw. Leistungen für Arbeitsgemeinschaften werden unter Umsatzerlösen ausgewiesen. In eine Arbeitsgemeinschaft einbezahltes Kapital wird zusammen mit Gewinnanteilen und allfälligen Forderungen aus Lieferungen an bzw. Leistungen für die betreffende Arbeitsgemeinschaft und nach Abzug von Entnahmen und allfälliger Verlustanteile unter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (siehe Erläuterung 24) bzw., wenn sich per Saldo ein Passivposten ergibt, unter Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (siehe Erläuterung 37) ausgewiesen.

Beteiligungen an gemeinschaftlichen Aktivitäten: Im Konzernabschluss werden die anteiligen Vermögenswerte und Schulden und die anteiligen Aufwendungen und Erträge, welche der PORR Gruppe zuzurechnen sind, bilanziert.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.

Die im Vorratsvermögen ausgewiesenen, zum Verkauf bestimmten Grundstücke sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert bewertet.

Marktübliche Käufe und Verkäufe (d. h. Kassageschäfte) von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag erfasst.

Abgrenzungsposten für latente Steuern werden bei temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss einerseits und den steuerlichen Wertansätzen andererseits in Höhe der voraussichtlichen künftigen Steuerbelastung oder -entlastung gebildet. Darüber hinaus wird eine aktive Steuerabgrenzung für künftige Vermögensvorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, soweit mit der Realisierung mit hinreichender Sicherheit gerechnet werden kann. Ausgenommen von dieser umfassenden Steuerabgrenzung sind zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Firmenwerts resultieren.

Der Berechnung der Steuerlatenz liegt der im jeweiligen Land geltende Ertragsteuersatz zugrunde, bei österreichischen Gesellschaften der Steuersatz von 25 %.

Wenn ein Unternehmen des Konzerns Eigenkapitalanteile der PORR AG kauft, wird der Wert der bezahlten Gegenleistung, einschließlich direkt zurechenbarer zusätzlicher Kosten (netto nach Ertragsteuern), so lange vom Eigenkapital der PORR AG abgezogen, bis die Aktien eingezogen oder wieder ausgegeben werden. Werden solche eigenen Anteile nachträglich wieder ausgegeben, wird die erhaltene Gegenleistung (netto nach Abzug direkt zurechenbarer zusätzlicher Transaktionskosten und zusammenhängender Ertragsteuern) im Eigenkapital der PORR AG erfasst.

Die Rückstellungen für Abfertigungen, für Pensionen und für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt, wobei zu jedem Stichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durch einen anerkannten Versicherungsmathematiker durchgeführt wird. Bei der Bewertung dieser Rückstellungen werden ein Rechnungszinsfuß für Österreich und Deutschland von 0,65 % p. a. (Vorjahr: 1,9 %) und Bezugssteigerungen bei den Pensionen von 2,0 % p. a. (Vorjahr: 2,0 %), bei den Abfertigungen und Jubiläumsgeldern von 2,15 % p. a. (Vorjahr: 2,0 %) berücksichtigt. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen und für Jubiläumsgelder werden für Österreich Fluktuationsabschläge auf Basis von statistischen Daten in einer Bandbreite von 0,4 % bis 10,5 % (Vorjahr: 0,4 % bis 10,5 %) berücksichtigt, für Deutschland bezüglich Jubiläumsgeldern in einer Bandbreite von 0,0 % bis 16,0 % (Vorjahr: 0,0 % bis 16,0 %) und für Polen bezüglich Abfertigungen in einer Bandbreite von 0,0 % bis 9,25 % (Vorjahr: 0,0 % bis 9,25 %). Bei der Berechnung der Rückstellungen für Pensionen wurde für Österreich und Deutschland eine Rentenerhöhung von 2,0 % p. a. (Vorjahr: 2,0 % p. a.) berücksichtigt. Als rechnungsmäßiges Pensionsalter wird für österreichische Gesellschaften das frühestmögliche gesetzliche Pensionsantrittsalter nach der Pensionsreform 2004 (Korridorpension) unter Beachtung aller Übergangsregelungen und für deutsche Gesellschaften das gesetzliche Pensionsantrittsalter angesetzt. Bei der Berechnung der Rückstellungen wird für Österreich die Sterbetafel AVÖ 2018-P (Vorjahr: Sterbetafel AVÖ 2018-P) und für Deutschland die Sterbetafel Richttafeln 2018 G von Heubeck (Vorjahr: Sterbetafel Richttafeln 2018 G von Heubeck) verwendet.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste für Abfertigungen und Pensionen werden zur Gänze im sonstigen Ergebnis erfasst, für Jubiläumsgelder im Gewinn oder Verlust der Periode. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen bzw. mit diesem verrechnet. Der Zinsaufwand wird als Finanzierungsaufwand erfasst.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle gegenwärtig erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen aus Ereignissen der Vergangenheit, bei welchen ein Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist. Sie werden jeweils in Höhe des Betrags angesetzt, der voraussichtlich zur Erfüllung der zugrunde liegenden Verpflichtung erforderlich ist, soweit eine verlässliche Schätzung möglich ist. Rückstellungen aus Drohverlusten, Schäden und Pönalen werden, soweit sie den jeweiligen gemäß Leistungsfortschritt aktivierten anteiligen Auftragswert übersteigen, in den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen bewertet. Zur Abzinsung wird der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz herangezogen. Lässt sich dieser nicht bestimmen, wird der laufzeitadäquate Grenzfremdkapitalzinssatz der Gruppe erfasst.

Finanzinstrumente

Jedes Finanzinstrument, das in den Anwendungsbereich des IFRS 9 fällt, wird je nach zugrunde liegendem Geschäftsmodell und der vertraglich vereinbarten Cash-Flow-Eigenschaften in Bewertungskategorien klassifiziert. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden bei Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. In der Folgeperiode werde diese je nach Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Für Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost) oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) bewertet werden, ist hinsichtlich Wertberichtigungen das Expected-Credit-Loss-Modell anzuwenden. Dabei ist zum Zugangszeitpunkt eine Risikovorsorge in Höhe des 12-Monats-Expected-Loss (Stufe 1) zu bilden. Bei einer signifikanten Verschlechterung des Kreditrisikos erfolgt die Berücksichtigung des Lifetime Expected Loss (Stufe 2). Bei Eintritt von objektiven Hinweisen auf eine tatsächliche Wertminderung erfolgt die Einstufung in Stufe 3.

Die PORR Gruppe wendet für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerten und Forderungen aus Leasingverhältnissen die Vereinfachungsregel des IFRS 9.5.15 an und bemisst gegebenenfalls bei Wertberichtigungen den Lifetime Expected Loss. Bei der Einschätzung des Expected Credit Loss verwendet die Gruppe alle verfügbaren Informationen. Diese umfassen historische Daten und in die Zukunft gerichtete Informationen. Im Allgemeinen liegen für Finanzinstrumente keine externen Bonitätseinschätzungen vor. Der Expected Credit Loss berechnet sich auf Basis des Produkts aus dem erwarteten Nettoanspruch des Finanzinstruments, der periodenbezogenen Ausfallswahrscheinlichkeit und dem Verlust bei tatsächlichem Ausfall.

Für Ausleihungen (Projektfinanzierungen) für at-equity bilanzierte Unternehmen und sonstige Beteiligungsunternehmen ist das allgemeine Wertminderungsmodell anzuwenden. Die Beobachtung des Kreditrisikos erfolgt dabei mangels externer Bonitätseinschätzungen anhand von Kennzahlenentwicklungen, wie z. B. Außenstandsdauer und Equity Ratio, je Beteiligung.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Forderungen wurden mit fortgeführten Anschaffungskosten (amortised cost) angesetzt, Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste wurden im Geschäftsjahr auf Basis historischer Ausfallquoten und prognostizierter Daten gebildet.

Ausleihungen mit ausschließlich vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen wurden mit fortgeführten Anschaffungskosten (amortised cost) angesetzt, alle anderen Ausleihungen wurden zum beizulegendem Zeitwert (FVTPL) bewertet. Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste wurden im Geschäftsjahr keine erfasst, da sowohl die historischen Daten als auch die prognostizierten Daten keine Verlustraten ergaben.

Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen GmbH-Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und übrigen Beteiligungen werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVTOCI) bewertet, wobei dieser zumeist unter Anwendung von Bewertungsmethoden – wie z. B. der Discounted-Cashflow-Methode – ermittelt wird. Die ebenfalls unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Kommanditanteile werden zum beizulegenden Zeitwert in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (FVTPL) bewertet.

Wertpapiere (ausgewiesen in den übrigen Finanzanlagen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten) werden in die Kategorie FVTPL klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sofern sie Schuldinstrumente darstellen und ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen vereinbart sind, werden sie mit fortgeführten Anschaffungskosten (amortised cost) angesetzt.

Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (amortised cost).

Derivative Finanzinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert (FVTPL) bewertet. Sicherungsgeschäfte bestehen im Zusammenhang mit dem Zinsrisikomanagment und werden gemäß IFRS 9 bewertet.

Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatzsteuern, Rabatten und anderen Erlösminderungen sowie anderen im Zusammenhang mit dem Verkauf stehenden Steuern ausgewiesen. Der Zeitpunkt der Umsatzrealisierung stellt sich je nach Umsatzart wie folgt dar:

Die Umsatzrealisierung bei Erträgen aus Bauleistungen erfolgt zeitraumbezogen über die Laufzeit der erbrachten Leistung unter Anwendung der POC-Methode. Die voraussichtlichen Auftragserlöse werden entsprechend dem jeweiligen Fertigstellungsgrad unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Grundlage für die Ermittlung des Fertigstellungsgrads ist das Verhältnis der bisher erbrachten Leistung zur geschätzten Gesamtleistung. Dies gilt auch für Erlöse aus Kundenverträgen, die in Arbeitsgemeinschaften ausgeführt werden. Bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen werden mehrere Verträge konzernübergreifend aggregiert und gemeinsam bewertet. Variable Kaufpreisbestandteile – insbesondere Nachträge – werden dann angesetzt, wenn es hoch wahrscheinlich ist, dass es dadurch zu keiner signifikanten Umkehr der bereits erfassten Erlöse kommen wird. Anzahlungsrechnungen werden gemäß einem vorher festgelegten Zahlungsplan, welcher im Allgemeinen dem Baufortschritt entspricht, gelegt. In Einzelfällen enthalten die Zahlungspläne eine Finanzierungskomponente, welche separat als Zinsertrag im Finanzergebnis zu erfassen ist.

Die ermittelte Leistung wird nach Abzug der Zahlungen des Kunden als Vertragsvermögenswert unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder falls die Zahlungen die bisher erbrachte Leistung übersteigen, als Vertragsverbindlichkeit unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen, werden die erwarteten Verluste sofort zur Gänze in Höhe der für die Erfüllung des Vertrags notwendigen Kosten erfasst. Vertragserlangungskosten werden, soweit sie bei Nichterlangung des Auftrags nicht angefallen wären, aktiviert und über die Projektlaufzeit abgeschrieben.

Deponieumsätze und Erlöse aus Rohstoffverkäufen werden im Wesentlichen zeitpunktbezogen nach Übertragung der wesentlichen Chancen und Risiken realisiert. Erlöse aus Dienstleistungen aus der Verwaltung von Immobilien (Hausverwaltung) werden zeitraumbezogen realisiert.

Zinserträge werden nach der Effektivzinsmethode abgegrenzt. Der effektive Zinssatz ist jener Zinssatz, bei dem der Barwert der künftigen Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert dessen Buchwert entspricht.

Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs erfasst.

Fremdkapitalkosten werden, wenn und soweit sie der Finanzierung der Anschaffung bzw. Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts, dessen Fertigstellung für den beabsichtigten Gebrauch bzw. Verkauf einen beträchtlichen Zeitraum in Anspruch nimmt, direkt zurechenbar sind und während des Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitraums anfallen, aktiviert, andernfalls in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

In der Verleichsperiode 2018 wurden Leasingverhältnisse gemäß IAS 17 wie folgt bewertet:

Leasingverhälnisse wurden als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn gemäß Leasingvertrag im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen wurden. Alle anderen Leasingverhältnisse wurden als Operating Leasing klassifiziert.

Der Konzern als Leasinggeber

Es bestanden nur als Operating Leasing zu klassifizierende Leasingverträge. Die Mieteinahmen aus diesen Verträgen wurden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhälnisses ertragswirksam erfasst.

Der Konzern als Leasingnehmer

Im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltene Vermögenswerte wurden als Vermögenswerte des Konzerns mit ihren beizulegenden Zeitwerten oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, falls dieser niedriger war, zu Beginn des Leasingverhältnisses erfasst. Mindestleasingzahlungen sind jene Beträge, die während der unkündbaren Vertragslaufzeit zu zahlen sind, einschließlich eines garantierten Restwerts. Die entsprechende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber wurde in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing erfasst. Die Leasingzahlungen wurden so als Zinsaufwendungen und Verminderung der Leasingverpflichtungen aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wurde. Zinsaufwendungen wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Mietzahlungen bei Operating Leasing wurden im Gewinn oder Verlust linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses verteilt erfasst.

6. Ermessensausübungen und Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten

6.1. Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten

Nachfolgend werden wesentliche zukunftsbezogene Annahmen und andere wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten dargestellt, die zu wesentlichen Anpassungen der im Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge im folgenden Geschäftsjahr führen können:

Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen

Die Bewertung der bestehenden Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen beruht auf Annahmen und Schätzungen, die die Höhe des Bilanzansatzes wesentlich beeinflussen können.

Bei den Pensionsrückstellungen wurden folgende versicherungsmathematische Annahmen als erheblich erachtet und mit folgenden Spannen gestresst:

Abzinsungssatz +/-0,25 PP, Rententrend +/-0,25 PP, Lebenserwartung +/-1 Jahr.

Die Sensitivitätsbetrachtung der Lebenserwartung erfolgte dabei über eine Verschiebung der durchschnittlichen Lebenserwartung für den Gesamtbestand des jeweiligen Plans.

Die Differenzen zu den bilanzierten Werten (siehe Erläuterung 34) sind in nachfolgender Tabelle als relative Abweichung angegeben:

2019 Zinsen +0,25 PP Zinsen -0,25 PP
aktive vested liquide gesamt aktive vested liquide gesamt
Pension DBO -5,50 % -3,50 % -2,30 % -2,60 % 5,90 % 3,70 % 2,40 % 2,80 %
Rententrend +0,25 PP Rententrend -0,25 PP
aktive vested liquide gesamt aktive vested liquide gesamt
Pension DBO 5,80 % 3,70 % 2,40 % 2,70 % -5,40 % -3,50 % -2,30 % -2,60 %
Lebenserwartung +1 Jahr Lebenserwartung -1 Jahr
aktive vested liquide gesamt aktive vested liquide gesamt
Pension DBO 4,50 % 4,50 % 7,10 % 6,80 % -4,40 % -4,40 % -6,80 % -6,50 %
2018 Zinsen +0,25 PP Zinsen -0,25 PP
aktive vested liquide gesamt aktive vested liquide gesamt
Pension DBO -5,10 % -4,40 % -2,20 % -2,60 % 5,50 % 4,70 % 2,20 % 2,70 %
Rententrend +0,25 PP Rententrend -0,25 PP
aktive vested liquide gesamt aktive vested liquide gesamt
Pension DBO 5,50 % 4,70 % 2,20 % 2,70 % -5,10 % -4,40 % -2,20 % -2,60 %
Lebenserwartung +1 Jahr Lebenserwartung -1 Jahr
aktive vested liquide gesamt aktive vested liquide gesamt
Pension DBO 4,10 % 4,40 % 6,50 % 6,10 % -4,10 % -4,40 % -6,30 % -5,90 %

Bei den Abfertigungsrückstellungen wurden folgende versicherungsmathematische Annahmen als erheblich erachtet und mit folgenden Spannen gestresst:

Abzinsungssatz +/-0,25 PP, Gehaltstrend +/-0,25 PP, Fluktuation +/-0,5 PP bis zum 25. Dienstjahr, Lebenserwartung +/-1 Jahr.

Die Sensitivitätsbetrachtung der Lebenserwartung erfolgte dabei über eine Verschiebung der durchschnittlichen Lebenserwartung für den Gesamtbestand des jeweiligen Plans.

Die Differenzen zu den bilanzierten Werten (siehe Erläuterung 34) sind in nachfolgender Tabelle als relative Abweichung angegeben:

2019 Zinsen Zinsen Gehaltstrend Gehaltstrend
+0,25 PP -0,25 PP +0,25 PP -0,25 PP
Abfertigung DBO -2,01 % 2,08 % 2,03 % -1,97 %
Fluktuation Fluktuation Lebens Lebens
+0,5 PP bis zum -0,5 PP bis zum erwartung erwartung
25. Dienstjahr 25. Dienstjahr +1 Jahr -1 Jahr
Abfertigung DBO -0,30 % 0,31 % 0,09 % -0,10 %
2018 Zinsen Zinsen Gehaltstrend Gehaltstrend
+0,25 PP -0,25 PP +0,25 PP -0,25 PP
Abfertigung DBO -1,89 % 1,96 % 1,93 % -1,87 %
Fluktuation Fluktuation Lebens Lebens
+0,5 PP bis zum -0,5 PP bis zum erwartung erwartung
25. Dienstjahr 25. Dienstjahr +1 Jahr -1 Jahr
Abfertigung DBO -0,18 % 0,18 % 0,08 % -0,09 %

Vertragsvermögenswerte

Die Beurteilung von nach der POC-Methode bewerteten Kundenaufträgen bis zum Projektabschluss, insbesondere im Hinblick auf die Bilanzierung von Nachträgen, die Höhe der gemäß POC-Methode abzugrenzenden Auftragserlöse und die Einschätzung des voraussichtlichen Auftragsergebnisses, basiert auf Erwartungen betreffend die künftige Entwicklung der betreffenden Aufträge. Änderungen dieser Einschätzungen, insbesondere der noch anfallenden Auftragskosten, des Fertigstellungsgrades, des voraussichtlichen Auftragsergebnisses sowie der tatsächlich akzeptierten Nachträge, können erhebliche Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Gruppe haben (siehe Erläuterung 24). In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse werden die Auswirkungen von Änderungen der wesentlichen Parameter auf die Buchwerte dargestellt:

in TEUR Buchwert
31.12.2019
Wesentliche
Bewertungsannahme
Veränderung Auswirkung auf
Buchwerte
Vertragsvermögenswerte vor
Berücksichtigung von Anzahlungen 3.644.885 EBT-Marge +/-0,5 PP +/-18.224
Drohverlustrückstellung 8.336 Rückstellung/Auftragswert +/-0,5 PP +/-959
Rückstellung für
Schäden und Pönale 78.616 Rückstellung/Auftragswert +/-0,5 PP +/-15.320
Rückstellung für
Gewährleistungen 82.377 Rückstellung/Auftragswert +/-0,5 PP +/-25.600
in TEUR Buchwert
31.12.2018
Wesentliche
Bewertungsannahme
Veränderung Auswirkung auf
Buchwerte
Vertragsvermögenswerte vor
Berücksichtigung von Anzahlungen 3.262.707 EBT-Marge +/-0,5 PP +/-16.314
Drohverlustrückstellung 12.260 Rückstellung/Auftragswert +/-0,5 PP +/-511
Rückstellung für
Schäden und Pönale 37.927 Rückstellung/Auftragswert +/-0,5 PP +/-12.819
Rückstellung für
Gewährleistungen 76.765 Rückstellung/Auftragswert +/-0,5 PP +/-23.858

Wertminderungen

Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen basieren grundsätzlich auf geschätzten künftigen Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse oder steigende Aufwendungen und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der zu verwendenden Abzinsungsfaktoren können zu einer Abschreibung infolge Wertminderung oder, soweit zulässig, zu einer Zuschreibung infolge Wertaufholung führen. Die Buchwerte sowie die angewandten Bewertungsannahmen für die wesentlichen Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten setzen sich wie folgt zusammen:

Firmenwerte Fair-Value Angewandte Annahmen Wachstums Diskontierungssatz
2019 in TEUR Hierarchie Methode Businessplan rate % nach Steuern % Stichtag
Umsatz p. a.
Straßenbau 7.704 - Value in use -6,3–10,0 % 1 6,40 31.12.
Umsatz p. a.
PPI 11.056 - Value in use -8,06–2,0 % 1 6,61 31.12.
Umsatz p. a.
Oevermann 44.170 - Value in use 0,0–6,5 % 1 6,22 31.12.
Umsatz p. a.
BB Government 13.157 - Value in use 1,8–7,0 % 1 6,20 31.12.
Umsatz p. a.
Hinteregger 20.180 - Value in use -18,0–21,1 % 1 6,40 31.12.
Umsatz p. a.
PORR a.s. 12.363 - Value in use 1,1–11,5 % 1 6,61 31.12.
2018 Firmenwerte
in TEUR
Fair-Value
Hierarchie
Angewandte
Methode
Annahmen
Businessplan
Wachstums
rate %
Diskontierungssatz
nach Steuern %
Stichtag
Straßenbau 7.704 - Value in use Umsatz p. a.
-4,0–3,6 %
1 9,45 31.12.
PPI 10.949 - Value in use Umsatz p. a.
-12,2–6,9 %
1 8,13 31.12.
Oevermann 44.170 - Value in use Umsatz p. a.
0,0–2,1 %
1 6,02 31.12.
BB Government 13.157 - Value in use Umsatz p. a.
2,0–15,6 %
1 5,99 31.12.
Hinteregger 23.388 - Value in use Umsatz p. a.
-31,6–19,9 %
1 6,64 31.12.

Nachfolgend sind die Parameteränderung, die in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Hinteregger Gruppe zu einem weiteren Impairment führen würden, dargestellt.

2019
in TEUR Diskontierungssatz +0,5 % EBITDA-Marge –10 %
Hinteregger -3.415 -4.896

Für die Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Straßenbau, der Porr Polska Infrastructure (PPI), der Oevermann Gruppe, der BB Government Gruppe und der PORR a.s. gibt es keine vom Management für möglich gehaltenen Änderungen einer wesentlichen Annahme, die zu einer Wertminderung führen.

7. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.880.414 (Vorjahr: TEUR 4.959.109) enthalten Bauleistungen eigener Baustellen, Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften und andere Erlöse aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

In der nachfolgenden Tabelle wird die Gesamtleistung der Gruppe nach Geschäftsfeldern dargestellt, indem insbesondere auch die Leistung der von Arbeitsgemeinschaften abgewickelten Aufträge mit dem auf ein in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen entfallenden Anteil erfasst und anschließend auf die Umsatzerlöse übergeleitet wird.

2019
in TEUR
BU 1 –
Österreich, Schweiz
BU 2 –
Deutschland
BU 3 –
International
Holding Konzern
Umsatzerlöse
Hochbau
Geschäfts-/Bürohausbau 216.399 31.566 71.826 - 319.791
Industrie-/Ingenieurbau 140.461 1.019 12.048 - 153.528
Sonstiger Hochbau 124.187 141.404 70.885 5.024 341.500
Wohnbau 427.971 110.294 46.853 - 585.118
Tiefbau
Bahnbau 81.430 28 161.183 - 242.641
Brücken-/Hochstraßenbau 105.056 78.412 134.190 - 317.658
Sonstiger Tiefbau 240.809 251.482 55.975 6.897 555.163
Straßenbau 407.316 125.492 332.789 - 865.597
Tunnelbau 60 155.708 368.053 - 523.821
Sonstige Sparten 718.519 76.685 121.313 59.080 975.597
Umsatzerlöse 2.462.208 972.090 1.375.115 71.001 4.880.414
Umsatzerlöse
zeitraumbezogen 2.321.459 965.948 1.374.665 63.759 4.725.831
Umsatzerlöse
zeitpunktbezogen 140.749 6.142 450 7.242 154.583
2018
in TEUR
BU 1 –
Österreich, Schweiz
BU 2 –
Deutschland
BU 3 –
International
Holding Konzern
Umsatzerlöse
Hochbau
Geschäfts-/Bürohausbau 190.911 106.277 112.938 - 410.126
Industrie-/Ingenieurbau 178.696 12.434 21.011 - 212.141
Sonstiger Hochbau 171.164 120.784 73.095 8.372 373.415
Wohnbau 481.599 71.976 30.059 - 583.634
Tiefbau
Bahnbau 93.719 - 198.799 - 292.518
Brücken-/Hochstraßenbau 78.569 66.826 157.015 - 302.410
Sonstiger Tiefbau 196.012 187.815 55.589 6.126 445.542
Straßenbau 378.301 151.053 323.919 - 853.273
Tunnelbau - 54.148 461.201 - 515.349
Sonstige Sparten 663.511 84.408 145.067 77.715 970.701
Umsatzerlöse 2.432.482 855.721 1.578.693 92.213 4.959.109
Umsatzerlöse zeitraumbezogen 2.292.316 848.203 1.578.693 89.434 4.808.646
Umsatzerlöse zeitpunktbezogen 140.166 7.518 - 2.779 150.463

Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt aufgliedern:

in TEUR 2019 2018
Erlöse aus Bauleistungen 4.587.380 4.655.427
Erlöse aus Rohstoffverkäufen und sonstigen Dienstleistungen 293.034 303.682
Gesamt 4.880.414 4.959.109

Die Umsatzerlöse enthalten ausschließlich Erlöse aus Kundenverträgen. Leistungsverpflichtungen in Höhe von TEUR 5.694.698 (Vorjahr: TEUR 5.314.711) führen mit TEUR 3.179.413 (Vorjahr: TEUR 2.848.392) im Folgejahr und mit TEUR 2.515.285 (Vorjahr: TEUR 2.466.319) in den darauffolgenden Jahren zu Umsatzerlösen.

8. Sonstige betriebliche Erträge

in TEUR 2019 2018
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 29.661 33.394
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 23.076 17.887
Erlöse aus Personalgestellung 18.955 26.189
Versicherungsvergütungen 14.737 12.938
Kursgewinne 17.614 14.437
Erlöse aus Materialverrechnung 7.153 10.144
Erlöse aus sonstiger Weiterverrechnung 20.324 19.979
Raum- und Grundstücksmieten 6.307 4.996
Sonstige Erträge Personal 1.725 6.380
Übrige 39.181 37.579
Gesamt 178.733 183.923

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Einbehalte für die Privatnutzung von Dienst-PKW, Schadenersatzleistungen im Rahmen von Auftragsabwicklungen sowie sonstige Nebenleistungen.

9. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

in TEUR 2019 2018
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -1.081.698 -1.068.261
Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.204.976 -2.394.374
Gesamt -3.286.674 -3.462.635

10. Personalaufwand

in TEUR 2019 2018
Löhne und Gehälter -993.471 -952.294
Soziale Abgaben -235.797 -218.062
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen -13.912 -8.442
Gesamt -1.243.180 -1.178.798

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen enthalten die Dienstzeitaufwendungen und die Beiträge an die Mitarbeitervorsorgekasse für Mitarbeiter, die nach dem 31. Dezember 2002 in ein Dienstverhältnis mit einem österreichischen Unternehmen der Gruppe eingetreten sind, und freiwillige Abfertigungen. Der Zinsaufwand aus den Abfertigungs- und Pensionsverpflichtungen wird unter dem Posten Finanzierungsaufwand ausgewiesen.

11. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Auf immaterielle Vermögenswerte wurden TEUR 11.412 (Vorjahr: TEUR 12.371) und auf das Sachanlagevermögen TEUR 156.182 (Vorjahr: TEUR 114.772) Abschreibungen vorgenommen, davon sind TEUR 3.208 (Vorjahr: TEUR 2.727) außerplanmäßige Abschreibungen. Für weitere Ausführungen wird auf die Erläuterungen 17 und 18 verwiesen.

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen

in TEUR 2019 2018
Rechts- und Beratungsleistungen, Versicherungen -65.553 -57.733
Häuser und Grundstücke -47.090 -66.654
Kursverluste -15.960 -13.618
Fuhrpark -20.916 -36.145
Werbung -17.730 -13.245
Bürobetrieb -37.072 -32.214
Avalprovisionen -18.885 -19.662
Sonstige Steuern -15.844 -12.866
Beiträge und Gebühren -8.294 -8.341
Fortbildung -5.552 -4.525
Reisen und Verkehr -37.493 -40.198
Übrige -108.141 -68.668
Gesamt -398.530 -373.869

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Wesentlichen Kosten für Abgaben und Gebühren, Fremdleistungen und allgemeine Verwaltungskosten. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vorjahr Mietaufwendungen im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen in Höhe von TEUR 32.975.

13. Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen

in TEUR 2019 2018
Erträge aus Beteiligungen 2.640 3.191
davon aus verbundenen Unternehmen (-) (-)
Aufwendungen aus Beteiligungen -316 -489
davon aus verbundenen Unternehmen (-77) (-74)
Erträge/Aufwendungen aus Finanzanlagen 2.008 1.051
Zinsen 11.064 14.713
davon aus verbundenen Unternehmen (128) (-)
Gesamt 15.396 18.466

In den Zinsen sind Zinsen in Höhe von TEUR 1.520 (Vorjahr: TEUR 2.339) (siehe Erläuterung 45) gegenüber der UBM-Gruppe enthalten. Die Zinsen betreffen erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte.

14. Finanzierungsaufwand

in TEUR 2019 2018
Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffend Anleihen und Schuldscheindarlehen -8.594 -9.404
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -24.115 -13.255
davon aus verbundenen Unternehmen (-5) (-5)
davon Zinsaufwand aus Sozialkapitalrückstellungen (-2.667) (-2.627)
Gesamt -32.709 -22.659

Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr wurden keine Fremdkapitalkosten aktiviert. Der Finanzierungskostensatz bewegt sich zwischen 0,01 % und 7,44 % (Vorjahr: 0,2 % und 6,4 %).

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern für das betreffende Geschäftsjahr gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und latente Steuern ausgewiesen.

Der Berechnung liegen Steuersätze zugrunde, die gemäß den geltenden Steuergesetzen oder gemäß Steuergesetzen, deren Inkraftsetzung im Wesentlichen abgeschlossen ist, zum voraussichtlichen Realisierungszeitpunkt anzuwenden sind.

in TEUR 2019 2018
Laufender Steueraufwand 17.460 20.530
Latenter Steueraufwand (+)/-ertrag (-) -7.884 1.406
Steueraufwand (+)/-ertrag (-) 9.576 21.936

Der sich bei Anwendung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes von 25 % ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:

in TEUR 2019 2018
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 37.409 88.131
Theoretischer Steueraufwand (+)/-ertrag (-) 9.352 22.033
Steuersatzunterschiede 3.635 -1.661
Steuerauswirkung der nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge -398 -3.565
Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen an at-equity bilanzierten Unternehmen -3.361 -1.552
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht angesetzten
latenten Steueranspruchs 3.311 952
Effekt von Steuersatzänderungen -388 -629
Periodenfremder Steueraufwand (+)/-ertrag (-) -2.224 6.506
Sonstiges -351 -148
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.576 21.936

Zusätzlich zu dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Steueraufwand wurde der Steuereffekt von im sonstigen Ergebnis erfassten Aufwendungen und Erträgen ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst. Der im sonstigen Ergebnis verrechnete Steuerertrag belief sich auf TEUR 3.977 (Vorjahr: TEUR 1.414). Ausschüttungen auf das als Eigenkapital zu klassifizierende Hybridkapital und Genussrechtskapital sowie die Kosten der Kapitalerhöhung sind steuerlich abzugsfähig. Die zugehörigen Steuererträge von TEUR 2.807 (Vorjahr: TEUR 2.807) wurden direkt im Eigenkapital verrechnet.

Zusammensetzung der Steuereffekte im sonstigen Ergebnis:

in TEUR 2019 2018
Neubewertungsrücklage -1.014 61
Remeasurement aus leistungsorientierten Verpflichtungen 5.136 925
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten -179 285
Rücklage für Cashflow Hedges 26 136
Anteile der Aktionäre des Mutterunternehmens 3.969 1.407
Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen 8 7
Gesamt 3.977 1.414

16. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Anteils der Aktionäre des Mutterunternehmens am Jahresüberschuss durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien.

in TEUR 2019 2018
Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens am Jahresüberschuss
inkl. Genussrechts-/Hybridkapitalzinsen 25.541 62.726
Abzüglich Genussrechts-/Hybridkapitalzinsen -11.227 -8.563
Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens am Jahresüberschuss 14.314 54.163
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien 28.878.505 28.878.505
Bisher unverwässertes Ergebnis je Aktie = verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR 0,88 2,17
Neu unverwässertes Ergebnis je Aktie = verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR 0,50 1,88

Da keine potenziell verwässernden Transaktionen in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 vorlagen, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. Die Bilanzierungsmethode für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde in 2019 geändert. Für die Darstellung von im Eigenkapital ausgewiesenen Hybridfinanzierungen wurden die Bestimmungen des IAS 33 in der Vergangenheit am Markt unterschiedlich ausgelegt. Die PORR hat im Zuge der Übernahme des Genussrechts von der PORR Construction Holding GmbH die Darstellung der beiden Instrumente vereinheitlicht. Ab dem Wirtschaftsjahr 2019 werden die Zinsen, welche auf das Genussrechtsbzw. Hybridkapital entfallen, direkt den Genussrechts- bzw. Hybridkapitalinhabern zugeordnet. Dadurch wird das den Aktionären zurechenbare Ergebnis entsprechend verringert.

Überleitungsrechnung für die gewichtete Anzahl der Aktien:

2019 2018
Ausgegebene Aktien zum 1. Jänner 29.095.000 29.095.000
Abzüglich Eigene Aktien -216.495 -216.495
Ausgegebene Aktien abzüglich Eigene Aktien zum 1. Jänner 28.878.505 28.878.505
Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien zum 31. Dezember 28.878.505 28.878.505

17. Immaterielle Vermögenswerte

in TEUR Konzessionen,
Lizenzen und
ähnliche Rechte
Software Firmenwerte Sonstige
Immaterielle
Vermögenswerte
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen in Bau
Gesamt
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
Stand 1.1.2018 33.156 56.257 108.176 12.928 - 210.517
Umgliederung gemäß
IFRS 3.49 - 1.742 - 1.742
Zu-/Abgänge durch
Änderung des
Konsolidierungskreises - 492 12.220 - 12.712
Zugänge 972 3.221 - 4.193
Abgänge -56 -3.953 -3.957 - 7.966
Umbuchungen 20 2.714 - 2.734
Währungsanpassungen 29 -33 -343 - 347
Stand 31.12.2018 34.121 58.698 117.838 12.928 - 223.585
Zu-/Abgänge durch
Änderung des
Konsolidierungskreises -2 9.859 2.240 - 12.097
Zugänge - 3.371 - 5.681 9.052
Abgänge -886 -9.747 -3.806 -12.928 -291 -27.658
Umbuchungen -33.233 2.970 4.252 - 962 -25.049
Währungsanpassungen - 23 255 - 278
Stand 31.12.2019 - 65.174 120.779 - 6.352 192.305
Kumulierte
Abschreibungen
Stand 1.1.2018 18.224 38.575 2.800 11.002 - 70.601
Zu-/Abgänge durch
Änderung des
Konsolidierungskreises - 320 - 320
Zugänge (planmäßige
Abschreibungen) 2.144 5.858 - 1.642 - 9.644
Zugänge (außerplanmäßige
Abschreibungen) - 2.727 - 2.727
Abgänge -34 -3.930 -3.956 - 7.920
Währungsanpassungen 23 -22 - 1
Stand 31.12.2018 20.357 40.801 1.571 12.644 - 75.373
Zu-/Abgänge durch
Änderung des
Konsolidierungskreises -2 69 - 67
Zugänge (planmäßige
Abschreibungen) 530 7.390 - 284 - 8.204
Zugänge (außerplanmäßige
Abschreibungen) - 3.208 - 3.208
Abgänge -866 -9.710 -3.806 -12.928 - 27.310
Umbuchungen -20.019 -10 4.252 - 15.777
Währungsanpassungen - 18 - 18
Stand 31.12.2019 - 38.558 5.225 - - 43.783
Buchwerte 31.12.2018 13.764 17.897 116.267 284 - 148.212
Buchwerte 31.12.2019 - 26.616 115.554 - 6.352 148.522

Die aus Unternehmenserwerben resultierenden Firmenwerte werden auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, zu der sie jeweils gehören, auf Wertminderungen (Impairment) geprüft.

Sie verteilen sich auf die Segmente wie folgt:

in TEUR Stand 1.1.2019 Währungs
anpassungen
Neu erworbene
Firmenwerte
Abgang
Firmenwerte
Wertminderungen (Impairment) Stand 31.12.2019
BU 1 - Österreich, Schweiz 11.396 - 41 - 11.437
BU 2 - Deutschland 57.328 - 57.328
BU 3 - International 47.290 254 - 3.208 44.336
Holding 253 - 2.431 -231 - 2.453
Gesamt 116.267 254 2.472 -231 -3.208 115.554
in TEUR Stand 1.1.2018 Währungs
anpassungen
Neu erworbene
Firmenwerte
Abgang
Firmenwerte
Wertminderungen (Impairment) Stand 31.12.2018
BU 1 - Österreich, Schweiz 13.814 - 2.418 11.396
BU 2 - Deutschland 57.328 - 57.328
BU 3 - International 33.672 -344 13.962 - 47.290
Holding 562 - 309 253
Gesamt 105.376 -344 13.962 - -2.727 116.267

Ein Firmenwert im Segment Business Unit 1 – Österreich, Schweiz ist in Höhe von TEUR 7.704 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Straßenbau zugeordnet. Ein Firmenwert im Segment Business Unit 2 – Deutschland in Höhe von TEUR 44.170 ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Oevermann Gruppe zugeordnet. Ein Firmenwert im Segment Business Unit 3 – International in Höhe von TEUR 11.056 ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Porr Polska Infrastructure zugeordnet. Ein weiterer Firmenwert in Höhe von TEUR 23.388 ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Hinteregger Gruppe zugeordnet, für diesen Firmenwert wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 3.208 erfasst. Ein Firmenwert im Segment Business Unit 3 – International in Höhe von TEUR 12.363 ist der zahlungsmittelgenerierenden Einheit PORR a.s. zugeordnet.

Im Rahmen der Impairment-Tests wird die Summe der Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, zuzüglich des Buchwerts des dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordneten Firmenwerts mit dem erzielbaren Betrag derselben verglichen. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder einem höheren Nutzungswert. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis einer DCF-Berechnung ermittelt. In Fällen, in denen kein beizulegender Zeitwert ermittelt werden kann, ist der Nutzungswert, das ist der Barwert der von der zahlungsmittelgenerierenden Einheit künftig voraussichtlich generierten Cashflows, als erzielbarer Betrag zugrunde gelegt. Die Cashflows wurden von den vom Vorstand genehmigten und zum Zeitpunkt der Durchführung der Impairment-Tests aktuellen Planungen für drei bis fünf Folgejahre abgeleitet. Betreffend die bei Impairment-Tests verwendeten Parameter und Sensitivitätsanalysen wird auf Erläuterung 6.1. verwiesen.

In Bezug auf Nutzungsdauern und Abschreibungsmethode wird auf die Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind unter Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen die außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 3.208 (Vorjahr: TEUR 2.727) betreffend Firmenwert ausgewiesen und die planmäßigen Abschreibungen der übrigen immateriellen Vermögenswerte. Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffend Firmenwerte erfolgten aufgrund Verschlechterung des Markumfelds.

18. Sachanlagevermögen

in TEUR Grundstücke, grund
stücksgleiche Rechte und
Bauten, einschließlich
der Bauten auf fremdem
Grund und Anlagen in Bau
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Nutzungs
rechte –
Grundstücke
und Bauten
Nutzungsrechte –
Technische Anlagen,
Maschinen und Andere
Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungs
kosten bzw. Neubewertung
Stand 1.1.2018 464.049 413.640 150.773 18.067 14.014 155.567 1.216.110
Umgliederung gemäß IFRS 3.49 - 1.197 3 - 1.194
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises 3.985 3.159 1.731 1 - 5.016 13.892
Zugänge 27.805 31.942 44.163 13.551 736 53.591 171.788
Abgänge -8.710 -38.040 -34.426 -4.928 -320 -26.341 -112.765
Umbuchungen 1.796 7.445 4.937 -11.605 2.524 -3.256 1.841
Währungsanpassungen -544 -879 -213 -38 - 94 -1.768
Korrektur aufgrund Neubewertung -231 - 231
Stand 31.12.2018 488.150 416.070 166.968 15.048 16.954 184.483 1.287.673
Anpassung aufgrund erstmaliger
Anwendung IFRS 16
- 158.615 37.446 196.061
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
621 639 2.254 - 180 3.334
Zugänge 41.946 52.261 40.085 10.095 25.375 67.370 237.132
Abgänge -19.115 -21.315 -30.581 -3.757 -1.557 -21.317 -97.642
Umbuchungen 31.251 25.290 -196 -5.815 - 23.437 27.093
Währungsanpassungen 789 693 405 16 131 252 2.286
Korrektur aufgrund Neubewertung 4.330 - 4.330
Stand 31.12.2019 547.972 473.638 178.935 15.587 199.518 244.617 1.660.267
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2018 203.921 254.128 80.054 177 6.240 58.830 603.350
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises 299 1.432 1.504 - 3.235
Zugänge (planmäßige
Abschreibungen) 14.352 40.052 31.944 - 564 27.860 114.772
Abgänge -3.758 -43.096 -30.531 -177 -272 -22.678 -100.512
Umbuchungen 842 -747 3.588 - 86 -2.841 928
Währungsanpassungen -139 -561 -114 - 44 -858
Stand 31.12.2018 215.517 251.208 86.445 - 6.618 61.127 620.915
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
482 305 1.223 - 12 1.998
Zugänge (planmäßige
Abschreibungen) 16.993 43.378 34.030 - 15.131 46.650 156.182
Abgänge -13.217 -19.745 -27.455 - 235 -18.384 -79.036
Umbuchungen 19.097 20.192 58 - 21.061 18.286
Währungsanpassungen 290 446 242 - 16 30 1.024
Stand 31.12.2019 239.162 295.784 94.543 - 21.530 68.350 719.369
Buchwerte 31.12.2018 272.633 164.862 80.523 15.048 10.336 123.356 666.758
Buchwerte 31.12.2019 308.810 177.854 84.392 15.587 177.988 176.267 940.898

In den Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund sind Rohstoffreserven in Höhe von TEUR 51.238 (Vorjahr: TEUR 52.648) enthalten, welche leistungsbezogen abgeschrieben werden.

Die planmäßigen Abschreibungen werden unter Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ausgewiesen.

Der Wert der Immobilien des Sachanlagevermögens, die zum Stichtag durch einen externen Gutachter bewertet wurden, beträgt TEUR 27.174 (Vorjahr: TEUR 27.294).

Der Buchwert der Sachanlagen, die zum Bilanzstichtag zur Sicherstellung verpfändet sind, beträgt TEUR 36.022 (Vorjahr: TEUR 36.247).

Der Buchwert der Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund (ohne Nutzungsrechte für Grundstücke und Bauten) hätte bei Anwendung des Anschaffungskostenmodells zum 31. Dezember 2019 TEUR 294.267 (Vorjahr: TEUR 263.852) betragen.

Beizulegender Zeitwert von Grundstücken und Gebäuden

Die Ermittlung des Zeitwerts der Liegenschaften wird nach einem revolvierenden Zyklus durchgeführt. Der beizulegende Zeitwert wird nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, nämlich durch die Ableitung aus einem aktuellen Marktpreis, durch Ableitung aus einem Preis, der in einer Transaktion mit ähnlichen Immobilien in der jüngeren Vergangenheit erzielt wurde, oder – zumeist mangels geeigneter Marktdaten – durch Diskontierung geschätzter künftiger Cashflows, die von derartigen Immobilien marktüblich im Rahmen einer Vermietung generiert werden. Bei jenen Liegenschaften, die keiner externen Bewertung unterzogen werden, werden durch ein internes Bewertungsteam die Verkehrswerte ermittelt. Diskussionen bezüglich der anzusetzenden Parameter zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Stufe 3) werden zwischen den operativen Projektentwicklern, dem Vorstand und dem Bewertungsteam geführt.

Die unterschiedlichen Ebenen werden wie folgt definiert:

  • Notierte (nicht berichtigte) Preise in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden (Stufe 1)
  • Inputfaktoren, andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar (d. h. als Preis) oder mittelbar (d. h. vom Preis abgeleitet) zu beobachten sind (Stufe 2)
  • Inputfaktoren, die für den Vermögenswert oder die Schuld auf nicht beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3)
in TEUR Beizulegender Zeitwert 31.12.2019
Art der Immobilien Notierte Preise in aktiven Märkten
für identische Vermögenswerte
Stufe 1
Wesentliche andere
beobachtbare Inputfaktoren
Stufe 2
Wesentliche nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Stufe 3
Betriebsstandort/Lagerplatz - 184.774
Kiesgewinnung/Steinbruch - 69.092
Mischanlagen - 12.533
Deponien - 42.411
in TEUR Beizulegender Zeitwert 31.12.2018
Art der Immobilien Notierte Preise in aktiven Märkten
für identische Vermögenswerte
Stufe 1
Wesentliche andere
beobachtbare Inputfaktoren
Stufe 2
Wesentliche nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Stufe 3
Betriebsstandort/Lagerplatz - 153.357
Kiesgewinnung/Steinbruch - 62.700
Mischanlagen - 11.430
Deponien - 45.146

Bandbreite der nicht beobachtbaren Inputfaktoren 2019

Art der Immobilien
Betriebsstandort/
Lagerplatz
Kiesgewinnung/
Steinbruch
Deponien Mischanlagen
Bewertungsverfahren EW, VW EW, VW EW VW
Kapitalisierungszinssatz in % 4,70–10,00 4,50
Miete in EUR/m² 2,16–17,54
Instandhaltungen in %1 0,50–1,50
Instandhaltungen in %2 3,00–14,00
Leerstand in %1 7,50–10,00
Leerstand in %2 2,50–13,00
Ertrag in EUR/t 6,73–47,00 8,00–135,00
Aufwand in EUR/t 4,92–15,38
Grundwert in EUR/m² 15,00–45,00
Bauzeitwert in EUR/m² 1.000,00–1.650,00

Bandbreite der nicht beobachtbaren Inputfaktoren 2018

Art der Immobilien
Betriebsstandort/
Lagerplatz
Kiesgewinnung/
Steinbruch
Deponien Mischanlagen
Bewertungsverfahren EW, VW EW, VW EW VW
Kapitalisierungszinssatz in % 5,00–7,50 4,50
Miete in EUR/m² 2,25–14,00
Instandhaltungen in %1 0,50–2,00
Instandhaltungen in %2 4,00–5,00
Leerstand in %1 3,00–10,00
Leerstand in %2 8,00–12,00
Ertrag in EUR/t 6,73–42,00 7,50–88,00
Aufwand in EUR/t 4,72–14,12
Grundwert in EUR/m² 15,30–45,40
Bauzeitwert in EUR/m² 1.000,00–1.650,00

EW = Ertragswert

VW = Vergleichswert

1 Abschlag vom Neubauwert 2 Abschlag vom Jahresrohertrag

Beziehungen der nicht beobachtbaren Inputfaktoren zum beizulegenden Zeitwert

– Kapitalisierungszinssatz: Je niedriger der Kapitalisierungszinssatz, desto höher ist der beizulegende Zeitwert.

– Miete: Je höher der m²-Preis, desto höher ist der beizulegende Zeitwert.

– Instandhaltung: Je höher der Instandhaltungsabschlag, desto niedriger ist der beizulegende Zeitwert.

– Leerstand: Je höher der Leerstandsabschlag, desto niedriger ist der beizulegende Zeitwe rt.

Der beizulegende Zeitwert wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, nämlich durch die Ableitung aus einem aktuellen Marktpreis, durch Ableitung aus einem Preis, der in einer Transaktion mit ähnlichen Immobilien in der jüngeren Vergangenheit erzielt wurde oder – mangels geeigneter Marktdaten – durch Diskontierung geschätzter künftiger Cashflows, die von derartigen Immobilien marktüblich generiert werden.

Überleitungsrechnung für Stufe-3-Bewertungen

Art der Immobilien
in TEUR Betriebsstandort/
Lagerplatz
Kiesgewinnung/
Steinbruch
Mischanlagen Deponien
Stand 1.1.2019 153.357 62.700 11.430 45.146
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 139
Zugänge 36.125 1.014 1.469 3.338
Abgänge -4.170 -998 -163 -567
Umbuchungen 2.507 9.875 -100 -128
Währungsanpassungen 392 -1 53 55
Korrektur aufgrund Neubewertung 4.330
Planmäßige Abschreibungen -7.906 -3.498 -156 -5.433
Stand 31.12.2019 184.774 69.092 12.533 42.411
Art der Immobilien
in TEUR Betriebsstandort/
Lagerplatz
Kiesgewinnung/
Steinbruch
Mischanlagen Deponien
Stand 1.1.2018 134.466 66.729 10.845 48.088
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 3.686
Zugänge 21.221 1.551 1.016 4.017
Abgänge -1.349 -2.938 - 665
Umbuchungen 1.037 -83
Währungsanpassungen -388 - 43 26
Korrektur aufgrund Neubewertung -228 - 3
Planmäßige Abschreibungen -5.088 -2.559 -385 -6.320
Stand 31.12.2018 153.357 62.700 11.430 45.146

Leasingverhältnisse

Im Rahmen von Leasingverhältnissen werden folgende Beträge erfasst:

in TEUR 2019
Zinsaufwendungen auf Leasingverbindlichkeiten 9.803
Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen 46.677
Aufwendungen aus Leasingverhältnissen mit geringwertigen Vermögenswerten 694
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse aus Leasingverhältnissen 75.526

Die Laufzeiten der Leasingverträge für Immobilien liegen zwischen 2 und 65 Jahren, die für Mobilien zwischen 2 und 15 Jahren.

Sowohl bei Immoblien- als auch Mobilienleasingverträgen bestehen teilweise Verlängerungsoptionen, die nur bei ausreichender Sicherheit, dass diese Optionen ausgeübt werden, in die Berechnung der Leasingverbindlichkeit mit einbezogen werden.

Ausübungspreise von Optionen zur Übernahme des Vermögenswerts am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses werden nur angesetzt, wenn es hinreichend sicher ist, dass die Kaufoptionen ausgeübt werden. Variable Leasingzahlungen, die an Indizes gekoppelt sind, werden mit dem am Bereitstellungsdatum gültigen Index bewertet. Bei Eintritt eines wesentlichen Ereignisses oder bei bedeutenden Veränderungen der Umstände wird erneut bewertet. Bei Vorliegen von Nichtleasingkomponenten werden diese separiert und nicht in die Rate miteinbezogen.

Die Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten ist unter Erläuterung 43.4. dargestellt.

19. Finanzimmobilien

in TEUR Finanzimmo
bilien
Nutzungsrechte
Finanzimmobilien
Gesamt
Beizulegender Zeitwert
Stand 1.1.2018 68.194 2.065 70.259
Zugänge Erwerb 407 - 407
Zugänge Herstellungskosten 147 - 147
Abgänge -2.456 - 2.456
Umbuchungen -3.627 - 3.627
Anpassung an den beizulegenden Wert 1.241 - 1.241
Stand 31.12.2018 63.906 2.065 65.971
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises -20.128 - 20.128
Zugänge Erwerb 1.498 - 1.498
Zugänge Herstellungskosten 6.547 - 6.547
Umbuchungen 2.192 -1.715 477
Anpassung an den beizulegenden Wert -274 - 274
Stand 31.12.2019 53.741 350 54.091

Der Wert der Finanzimmobilien, die zum Stichtag durch einen externen Gutachter bewertet wurden, beträgt TEUR 1.324 (Vorjahr: TEUR 7.140).

Die Mieterträge aus vermieteten Finanzimmobilien beliefen sich im Berichtsjahr auf TEUR 556 (Vorjahr: TEUR 591). Betriebliche Aufwendungen in Zusammenhang mit als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien, mit denen während der Berichtsperiode keine Mieteinnahmen erzielt wurden, belaufen sich auf TEUR 170 (Vorjahr: TEUR 99).

Finanzimmobilien mit einem Buchwert von TEUR 1.170 (Vorjahr: TEUR 1.715) sind zur Besicherung von Verbindlichkeiten verpfändet.

Die Umbuchungen betreffen in einer Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 3.627) die Umgliederung von Liegenschaften zu den Sachanlagen, Liegenschaften in Höhe von TEUR 477 (Vorjahr: TEUR 0) wurden von den Sachanlagen umgegliedert.

Beizulegender Zeitwert von Grundstücken und Gebäuden

Der beizulegende Zeitwert wird nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, nämlich durch die Ableitung aus einem aktuellen Marktpreis, durch Ableitung aus einem Preis, der in einer Transaktion mit ähnlichen Immobilien in der jüngeren Vergangenheit erzielt wurde, oder – zumeist mangels geeigneter Marktdaten – durch Diskontierung geschätzter künftiger Cashflows, die von derartigen Immobilien marktüblich im Rahmen einer Vermietung generiert werden.

in TEUR Beizulegender Zeitwert 31.12.2019
Notierte Preise in aktiven Märkten
für identische Vermögenswerte
Wesentliche andere
beobachtbare Inputfaktoren
Wesentliche nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Art der Immobilien Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Büro/Handel/Gewerbe - 10.844
Unbebaute Liegenschaften - 40.795
Sonstiges - 2.102
in TEUR Beizulegender Zeitwert 31.12.2018
Notierte Preise in aktiven Märkten
für identische Vermögenswerte
Wesentliche andere
beobachtbare Inputfaktoren
Wesentliche nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Art der Immobilien Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Büro/Handel/Gewerbe - 9.379
Unbebaute Liegenschaften - 52.400
Sonstiges - 2.126

Bandbreite der beobachtbaren Inputfaktoren 2019

Art der Immobilien Bewertungsverfahren Grundwert1
pro m²
Unbebaute Liegenschaften VW 5,00–132,00

Bandbreite der beobachtbaren Inputfaktoren 2018

Art der Immobilien Bewertungsverfahren Grundwert1
pro m²
Unbebaute Liegenschaften VW 22,00–150,00

VW = Vergleichswert

1 ohne Bauvorbereitung

Bandbreite der nicht beobachtbaren Inputfaktoren 2019

Art der Immobilien Bewertungs
verfahren
Kapitalisierungs
zinssatz in %
Miete in EUR/m² Instandhaltung
in %2
Leerstand in %2
Büro/Handel/Gewerbe EW, VW 5,00 - 7,50 2,00 - 15,00 15,00 10,00

Bandbreite der nicht beobachtbaren Inputfaktoren 2018

Art der Immobilien Bewertungs
verfahren
Kapitalisierungs
zinssatz in %
Miete in EUR/m² Instandhaltung
in %1
Leerstand in %1
Büro/Handel/Gewerbe EW, VW 5,00 - 7,50 3,00 - 8,50 0,75 3,00 - 5,00

VW = Vergleichswert

EW = Ertragswert 1

Abschlag vom Neubauwert 2 Abschlag vom Jahresrohertrag

Beziehungen der nicht beobachtbaren Inputfaktoren zum beizulegenden Zeitwert

  • Kapitalisierungszinssatz: Je niedriger der Kapitalisierungszinssatz, desto höher ist der beizulegende Zeitwert.
  • Miete: Je höher der m²-Preis, desto höher ist der beizulegende Zeitwert.
  • Instandhaltung: Je höher der Instandhaltungsabschlag, desto niedriger ist der beizulegende Zeitwert.
  • Leerstand: Je höher der Leerstandsabschlag, desto niedriger ist der beizulegende Zeitwert.

Überleitungsrechnung für Stufe-3-Bewertungen

Art der Immobilien
in TEUR Büro/Handel/Gewerbe
Sonstiges
Stand 1.1.2019 9.379 2.126
Umbuchungen 1.715
Anpassung an den beizulegenden Wert -250 -24
Stand 31.12.2019 10.844 2.102
Art der Immobilien
in TEUR Büro/Handel/Gewerbe Sonstiges
Stand 1.1.2018 13.738 2.501
Abgänge -2.243
Anpassung an den beizulegenden Wert -401 -25
Stand 31.12.2018 11.094 2.476

20. Beteiligungen an at-equity bilanzierten Unternehmen

Die erforderlichen Angaben gemäß IFRS 12 wurden für assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gemacht, die in qualitativer oder quantitativer Hinsicht aus Sicht des PORR Konzerns als wesentlich einzustufen sind. Bei neun Gesellschaften hält die Gruppe die Mehrheit der Anteile, aufgrund des Gesellschaftsvertrags ergibt sich aber keine Beherrschung, diese Gesellschaften werden daher at-equity bilanziert.

Assoziierte Unternehmen

Bei dem nachfolgenden assoziierten Unternehmen handelt es sich um das "Joint Venture Al Wakrah Stadium & Precinct Main Works & Masterplan" mit Sitz in Katar, an dem der PORR Konzern zu 33,3 % (Vorjahr: 33,3 %) beteiligt ist. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung des Al-Wakrah Stadions, dem zentralen Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar.

in TEUR 2019 2018
Umsatzerlöse 81.234 260.012
Jahresüberschuss 18.760 29.374
Sonstiges Ergebnis 483 869
Gesamtergebnis 19.243 30.243
Kurzfristige Vermögenswerte 55.982 84.716
Kurzfristige Verbindlichkeiten -36.276 -62.152
Nettovermögen 19.706 22.564
Anteil der Gruppe am Nettovermögen zum 1.1. 7.521 4.427
Anteil der Gruppe am Gesamtergebnis 6.415 10.080
Erhaltene Dividenden -7.367 -6.986
Anteil der Gruppe am Nettovermögen zum 31.12. 6.569 7.521
Buchwert Anteil an at-equity bilanzierten Unternehmen 31.12. 6.569 7.521

Angaben zu den unwesentlichen assoziierten Unternehmen

in TEUR 2019 2018
Buchwert Anteil an at-equity bilanzierten Unternehmen 31.12. 19.133 25.034
Anteil der Gruppe am
Jahresüberschuss 4.527 4.184
Sonstigen Ergebnis 109 295
Gesamtergebnis 4.636 4.479

Die nicht angesetzten Anteile an Verlusten assoziierter Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 belaufen sich kumuliert zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 4).

Gemeinschaftsunternehmen

Bei dem nachfolgenden Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich um die KMG – Klinikum Management Gesellschaft mbH. und ihre Tochtergesellschaft Klinikum Austria Gesundheitsgruppe GmbH (KMG Gruppe), beide mit Sitz in Österreich. Die PORR Gruppe hat im Geschäftsjahr 2019 die Kontrolle über das vormalige, als wesentlich eingestufte Gemeinschaftsunternehmen "hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. erlangt und hält dadurch nun unmittelbar 50 % (Vorjahr: 0 %) der Anteile an der KMG Gruppe. Das Unternehmen ist im Bereich der Entwicklung und Projektaufbereitung von Spitalsprojekten tätig.

in TEUR 2019
Umsatzerlöse 56.604
Steueraufwand -2.240
Jahresüberschuss 4.937
Gesamtergebnis 4.937
Langfristige Vermögenswerte 43.233
Kurzfristige Vermögenswerte 15.304
davon liquide Mittel (7.144)
Langfristige Verbindlichkeiten -14.380
davon langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (-14.380)
Kurzfristige Verbindlichkeiten -12.829
davon kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (-2.000)
Nettovermögen 31.328
Nettovermögen nicht kontrollierender Gesellschafter -7.952
Nettovermögen des kontrollierenden Gesellschafters 23.376
Anteil der Gruppe am Nettovermögen zum 1.1.
Zugang des Anteils am Nettovermögen 11.688
Firmenwert 15.655
Anteil der Gruppe am Nettovermögen zum 31.12. 27.343
Buchwert Anteil an at-equity bilanzierten Unternehmen 31.12. 27.343

Ein weiteres wesentliches Gemeinschaftsunternehmen ist Hamad Bin Khalid Contracting – PORR Qatar Construction JV W.L.L. mit Sitz in Katar, an welcher der PORR Konzern eine unmittelbare Beteiligung im Ausmaß von 45 % (Vorjahr: 45 %) hält. Unternehmensgegenstand sind die Planung und der Bau der Musaimeer Pumpstation als Verlängerung des Abu Hamour Tunnels inklusive Auslauftunnel und Diffusorfeld südlich von Doha.

in TEUR 2019 2018
Umsatzerlöse 67.962 30.814
Steueraufwand -144
Jahresüberschuss 6.814 2.928
Sonstiges Ergebnis 47 89
Gesamtergebnis 6.861 3.017
Kurzfristige Vermögenswerte 30.714 8.515
davon liquide Mittel (-) (8.515)
Kurzfristige Verbindlichkeiten -20.813 -5.475
davon kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (-2.849) (-)
Nettovermögen 9.901 3.040
Anteil der Gruppe am Nettovermögen zum 1.1. 1.368
Gründungskapital - 10
Anteil der Gruppe am Gesamtergebnis 3.087 1.358
Anteil der Gruppe am Nettovermögen zum 31.12. 4.455 1.368
Buchwert Anteil an at-equity bilanzierten Unternehmen 31.12. 4.455 1.368

Angaben zu den unwesentlichen Gemeinschaftsunternehmen

in TEUR 2019 2018
Buchwert Anteil an at-equity bilanzierten Unternehmen 31.12. 28.581 59.277
Anteil der Gruppe am
Jahresüberschuss 55.028 57.385
Sonstigen Ergebnis 132 -136
Gesamtergebnis 55.160 57.249

Der Anteil der Gruppe am Jahresergebnis beinhaltet auch die anteiligen Ergebnisse aus jeweils unwesentlichen Arbeitsgemeinschaften in Höhe von TEUR 34.100 (Vorjahr: TEUR 46.406), welche unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen werden (siehe Erläuterung 5.1).

Die nicht angesetzten Anteile an Verlusten an Gemeinschaftsunternehmen im Geschäftsjahr 2019 belaufen sich kumuliert zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 431 (Vorjahr: TEUR 1.808).

Bei den nachfolgend angeführten Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich um die zehn größten Arbeitsgemeinschaften gemessen am anteiligen Jahresumsatz. Die Angabe der Finanzinformationen erfolgt zu 100 %.

ARGE-Anteil in %
ARGE 2019 2018 Tätigkeit Ort
ATCOST21 61 61 Errichtung Fildertunnel, Tunnel Ober- und Untertürkheim Deutschland
H51 Pfons-Brenner 55 55 Hauptbaulos des Brenner Basistunnels Österreich
Tunnel Albaufstieg 58 58 Ausführung Tunnel Los 1, 2 und 3 Deutschland
TB Murkraftwerk Graz 60 60 Errichtung eines Murkraftwerks Österreich
Neubau Albulatunnel II 40 40 Bau eines 6 km langen Ersatztunnels vom Albulatal in das Engadin Schweiz
ARGE Bau Rotholz 60 60 Errichtung einer Lehr- und Forschungsanstalt in Tirol Österreich
ARGE Parlament 50 50 Sanierung und Adaptierung des österreichischen Parlamentsgebäudes Österreich
GKI Triebwasserweg Bauleistungen für das Gemeinschaftskraftwerk Inn,
Maria Stein 33,33 33,33 Los MSBC "Triebwasserweg Maria Stein" Österreich
ARGE S31 SAB 50 - Ausbau eines Teilabschnitts der S31 Schnellstraße Österreich
Planung und Montage von Deckenstromschienen und Kettenwerk für den
ARGE CPC 37,5 37,5 Ceneri Basis-Tunnel / Los 2: Bahntechnik + Gesamtkoordination Schweiz
2019
in TEUR
ATCOST21 H51 Pfons
Brenner
Tunnel
Albauf
stieg
TB Mur
kraftwerk
Graz
Neubau
Albula
tunnel II
ARGE Bau
Rotholz
ARGE
Parlament
GKI Trieb
wasserweg
Maria Stein
ARGE S31
SAB
ARGE CPC
Umsatz 191.697 88.257 54.820 44.454 19.103 21.878 24.216 32.818 31.232 40.844
Abschreibungen -4.069 -1.898 -493 -106 -1.293 - 231 -580 -24 -309
Zinsaufwand - 104 - 1
Langfristige
Vermögenswerte
3.146 2.726 296 432 - 496 - 37 11
Kurzfristige Vermögenswerte 237.456 32.211 79.257 20.801 31.996 6.734 21.342 3.402 12.847 46.315
davon liquide Mittel (17.284) (13.549) (12.240) (1.236) (1.352) (3.067) (5.788) (799) (707) (1.035)
Langfristige
Verbindlichkeiten
davon langfr. finanzielle
Verbindlichkeiten
(-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-)
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
-240.602 -34.937 -79.553 -21.233 -31.996 -6.734 -21.838 -3.402 -12.884 -46.326
davon kurzfr. finanzielle
Verbindlichkeiten
(-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-)
Nettovermögen - - - - - - - - - -
2018
in TEUR
ATCOST21 H51 Pfons
Brenner
Tunnel
Albauf
stieg
TB Mur
kraftwerk
Graz
Neubau
Albula
tunnel II
ARGE Bau
Rotholz
ARGE
Parlament
GKI Trieb
wasserweg
Maria Stein
ARGE S31
SAB
ARGE CPC
Umsatz 161.912 6.429 110.859 35.509 29.869 6.810 12.461 44.890 - 88.489
Abschreibungen -5.725 -186 -781 -294 -1.420 -137 -148 -3.798 - 197
Zinsaufwand - 122 - 26
Langfristige
Vermögenswerte 5.094 288 777 655 1.170 - 425 - 297
Kurzfristige Vermögenswerte 188.720 23.173 89.075 57.672 25.575 1.819 11.969 95.932 - 72.400
davon liquide Mittel (9.241) (18.757) (21.455) (2) (1.537) (1.385) (1.915) (1.671) (-) (2.984)
Langfristige
Verbindlichkeiten
davon langfr. finanzielle
Verbindlichkeiten
(-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-) (-)
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
-193.814 -23.461 -89.852 -58.327 -26.745 -1.819 -12.394 -95.932 - 72.697
davon kurzfr. finanzielle
Verbindlichkeiten
(-) (-) (-) (-65) (-) (-) (-) (-) (-) (-)
Nettovermögen - - - - - - - - - -

Der Anteil der Gruppe an den Jahresergebnissen der wesentlichen Arbeitsgemeinschaften beträgt TEUR 18.574 (Vorjahr: TEUR 13.872) und wird unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen (siehe Erläuterung 5.1).

21. Ausleihungen

in TEUR 2019 2018
Ausleihungen an at-equity bilanzierte Unternehmen 29.219 17.231
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 30.654 31.002
Sonstige Ausleihungen 23.461 569
Gesamt 83.334 48.802

22. Übrige Finanzanlagen

in TEUR 2019 2018
Beteiligungen an nicht konsolidierten Tochterunternehmen 238 266
Übrige Beteiligungen 5.301 5.335
Sonstige Eigenkapitalanteile/Schuldinstrumente 31.464 35.975
Gesamt 37.003 41.576

Die sonstigen Eigenkapitalanteile betreffen die Gewährung eines mit 6,0 % verzinsten, unbefristeten Hybridkapitals in Höhe von TEUR 25.330 an die UBM Development AG. Eine ordentliche Kündigung durch die PORR AG ist ausgeschlossen. Zinszahlungen sind jeweils davon abhängig, ob die UBM Development AG die Ausschüttung einer Dividende aus dem Jahresüberschuss beschließt. Wird in einem Jahr keine Ausschüttung einer Dividende aus dem Jahresüberschuss an die Aktionäre der UBM Development AG beschlossen, dann müssen in diesem Jahr auch keine Zinsen von der UBM Development AG bezahlt werden, wobei diese Zinsen in diesem Fall nicht untergehen, sondern weiterhin geschuldet sind. Zum Bilanzstichtag beträgt der Buchwert TEUR 25.895 (Vorjahr: TEUR 25.179).

Die restlichen sonstigen Schuldinstrumente in Höhe von TEUR 5.569 (Vorjahr: TEUR 10.796) umfassen im Wesentlichen festverzinsliche Titel. Sie unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.

23. Vorräte

Die Vorräte setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:

in TEUR 2019 2018
Unfertige und fertige Erzeugnisse und Waren 5.737 5.584
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 68.607 66.408
Geleistete Anzahlungen 1.686 10.806
Gesamt 76.030 82.798

Bei den Erzeugnissen und Waren wurden im Geschäftsjahr Wertberichtigungen in Höhe von TEUR -603 (Vorjahr: TEUR -548) vorgenommen. Es wurden keine Vorräte zur Sicherstellung von Verbindlichkeiten verpfändet.

24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Vertragsvermögenswerte

Die zum Bilanzstichtag nach der POC-Methode bewerteten Kundenaufträge sind wie folgt ausgewiesen:

in TEUR 2019 als Forderung
erfasst
als Verbindlich
keit erfasst
Vertragsvermögenswerte 3.644.885 2.335.114 1.309.771
davon nicht realisierte Teilgewinne (122.658) (92.118) (30.540)
Abzüglich zurechenbare erhaltene Anzahlungen -3.281.597 -1.687.155 -1.594.442
Netto 363.288 647.959 -284.671
in TEUR 2018 als Forderung
erfasst
als Verbindlich
keit erfasst
Gemäß POC-Methode abgegrenzter Auftragswert 3.262.707 2.506.643 756.064
davon nicht realisierte Teilgewinne (104.750) (87.985) (16.765)
Abzüglich zurechenbare erhaltene Anzahlungen -2.865.821 -1.898.390 -967.431
Netto 396.886 608.253 -211.367

Dem per 31. Dezember 2019 gemäß Leistungsfortschritt aktivierten anteiligen Auftragswert stehen bewertete Auftragskosten in Höhe von TEUR 3.522.227 (Vorjahr: TEUR 3.157.957) gegenüber, sodass sich der in Bezug auf diese Aufträge angesetzte Gewinn auf TEUR 122.658 (Vorjahr: TEUR 104.750) beläuft.

Die Vertragsvermögenwerte entwickelten sich in der Berichtsperiode wie folgt: Erhöhung durch:

  • Neu begonnene oder Projektfortschritte von Bauleistungsverträgen
  • Verminderung durch:
  • Fertiggestellte und schlussgerechnete Bauleistungsverträge
  • Erhaltene Anzahlungen

Die anteiligen Gewinne aus Arbeitsgemeinschaften werden unter den Forderungen gegenüber Arbeitsgemeinschaften ausgewiesen. Unter Verbindlichkeiten werden erhaltene Anzahlungen einschließlich Vorauszahlungen auf Teilrechnungen ausgewiesen, soweit diese den gemäß Leistungsfortschritt aktivierten anteiligen Auftragswert übersteigen. Drohende Verluste und Schäden und Pönalen aus Aufträgen sind, soweit sie den jeweiligen gemäß Leistungsfortschritt aktivierten anteiligen Auftragswert übersteigen, in den Rückstellungen erfasst.

Zusammensetzung und Fristigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Restlaufzeit Restlaufzeit
in TEUR 31.12.2019 > 1 Jahr 31.12.2018 > 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 680.085 62.424 723.085 63.190
Vertragsvermögenswerte 647.959 - 608.253
Forderungen gegenüber Arbeitsgemeinschaften 152.867 7.934 130.391 8.476
Gesamt 1.480.911 70.358 1.461.729 71.666

Die Forderungen gegenüber Dritten werden gemäß IAS 1 als kurzfristig eingestuft, da die Realisation innerhalb des normalen Geschäftszyklus erfolgt. Die wesentlichen Zahlungsbedingungen aus Verträgen mit Kunden, bei denen die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen erfolgt, sehen Zahlungen 30 Tage nach Ablauf der Prüffrist nach monatlicher Rechnungslegung vor. In Einzelfällen erfolgen Zahlungen nach pro Projekt definierten Zahlungsplänen. Verträge mit Kunden, bei denen die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen erfolgt, sehen Zahlungen 30 Tage nach erbrachter Leistung bzw. Rechnungslegung vor.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten vertragliche Einbehalte in Höhe von TEUR 53.356 (Vorjahr: TEUR 55.743).

in TEUR 2019 2018
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor Wertberichtigungen 834.478 892.675
Wertberichtigungen Stand 1.1. 169.590 106.203
Zuführung 50.571 98.940
Verwendung -60.257 -29.877
Auflösung -5.511 -5.676
Stand 31.12. 154.393 169.590
Buchwert Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 680.085 723.085

Altersstruktur der Forderungen

in TEUR 2019 2018
Buchwert zum 31.12. 680.085 723.085
davon zum Abschlussstichtag nicht überfällig 453.731 471.972
davon zum Abschlussstichtag in den folgenden Zeitbändern überfällig
Weniger als 30 Tage 32.461 37.327
Zwischen 30 und 60 Tagen 12.442 18.608
Zwischen 60 und 180 Tagen 20.886 23.798
Zwischen 180 und 360 Tagen 25.429 54.320
Mehr als 360 Tage 135.136 117.060

In den dargestellten Überfälligkeiten sind ebenfalls Beträge laufender Rechnungsprüfungen enthalten, welche bis zu 120 Tage dauern können. Wertberichtigungen wurden im erforderlichen Ausmaß gebildet.

25. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Restlaufzeit Restlaufzeit
in TEUR 31.12.2019 > 1 Jahr 31.12.2018 > 1 Jahr
Ausleihungen 23.000 - 87
Forderungen gegenüber at-equity bilanzierten Unternehmen 22.674 17.250 37.112 12.590
Forderungen gegenüber anderen Beteiligungsunternehmen 9.691 - 9.691
Forderungen aus Versicherungen 225 - 170
Übrige 57.545 9.702 75.153 12.436
Gesamt 113.135 26.952 122.213 25.026

In den übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewertete Devisentermingeschäfte mit TEUR 1.763 (Vorjahr: TEUR 2.424) enthalten (siehe Erläuterung 43). Darüber hinaus enthält diese Position mit TEUR 5.078 (Vorjahr: TEUR 4.287) Forderungen aus Kautionen sowie Forderungen gegenüber der UBM-Gruppe in Höhe von TEUR 4.620 (Vorjahr: TEUR 14.473) (siehe Erläuterung 45).

Die Forderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen, at-equity bilanzierten und anderen Beteiligungsunternehmen enthalten vertragliche Einbehalte in Höhe von TEUR 168 (Vorjahr: TEUR 1.223).

26. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

Restlaufzeit Restlaufzeit
in TEUR 31.12.2019 > 1 Jahr 31.12.2018 > 1 Jahr
Forderungen aus Steuern 11.148 - 23.001
Forderungen aus Lieferantenanzahlungen 33.990 - 24.582
Übrige 2.375 - 1.637
Gesamt 47.513 - 49.220 -

27. Liquide Mittel

Die Liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 581.665 (Vorjahr: TEUR 319.320) sowie Kassenbestände in Höhe von TEUR 225 (Vorjahr: TEUR 354).

28. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Bei den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten handelte es sich im Jahr 2018 um eine Liegenschaft des Segments Business Unit 3 – International, der Verkauf wurde im Jahr 2019 abgeschlossen. Per 31. Dezember 2019 gibt es keine zu Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte.

29. Latente Steuern

Aus temporären Unterschieden zwischen den Wertansätzen im IFRS-Konzernabschluss und den jeweiligen steuerlichen Wertansätzen sowie aus verwertbaren Verlustvorträgen ergeben sich folgende in der Bilanz ausgewiesene Steuerabgrenzungen:

2019 2018
in TEUR Aktiv Passiv Aktiv Passiv
Langfristige Vermögenswerte, Leasingverbindlichkeiten 158.497 130.799 85.307 74.580
POC-Methode - 113.181 - 97.104
Unversteuerte Rücklagen - 3.020 - 3.135
Rückstellungen 27.779 8.091 21.767 9.118
Sonstige 152
Steuerliche Verlustvorträge 38.122 - 33.732
Saldierungen -209.030 -209.030 -126.249 -126.249
Latente Steuern 15.520 46.061 14.557 57.688

Latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen wurden insoweit aktiviert, als diese wahrscheinlich mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet werden können.

Nicht angesetzte latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen belaufen sich auf TEUR 64.061 (Vorjahr: TEUR 68.017), wovon TEUR 57.514 auf unbeschränkt vortragsfähige und TEUR 6.547 auf über einen Zeitraum von fünf Jahren vortragsfähige Verluste entfallen.

30. Grundkapital

Stück 2019 EUR 2019 Stück 2018 EUR 2018
Inhaber-Stammaktien 29.095.000 29.095.000 29.095.000 29.095.000
Summe Grundkapital 29.095.000 29.095.000 29.095.000 29.095.000

Bei den Aktien handelt es sich um nennbetragslose Stückaktien. Jede Stückaktie mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 ist am Grundkapital von EUR 29.095.000 im gleichen Umfang beteiligt und gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung. Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber.

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 hält die Gesellschaft insgesamt 216.495 Stück (Vorjahr: 216.495 Stück) eigene Aktien bzw. 0,74 % des Grundkapitals. Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 65 Abs 5 AktG keine Rechte, insbesondere keine Stimmrechte zu.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist gemäß § 169 AktG ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 29. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung in das Firmenbuch, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu EUR 4.364.250 durch Ausgabe von bis zu 4.364.250 auf Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage – allenfalls in mehreren Tranchen – auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs. 6 AktG zu erhöhen (genehmigtes Kapital) und den Ausgabekurs, der nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen darf, die Ausgabebedingungen, das Bezugsverhältnis und die weiteren Einzelheiten der Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ganz oder teilweise auszuschließen:

  • i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage erfolgt oder
  • ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und
  • A) in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt,
  • B) die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder C) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen erfolgt.

Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch das Ausnutzen dieser Ermächtigung des Vorstands ergeben, zu beschließen.

31. Rücklagen

Die Kapitalrücklagen resultieren überwiegend aus den in den Vorjahren und im laufenden Jahr durchgeführten Kapitalerhöhungen und -berichtigungen sowie aus verjährten Dividendenansprüchen abzüglich der Kosten für die Kapitalerhöhung. Von den Kapitalrücklagen sind Rücklagen in Höhe von TEUR 192.764 (Vorjahr: TEUR 192.764) gebunden. Sie dürfen nur zum Ausgleich eines ansonsten im Jahresabschluss der PORR AG auszuweisenden Bilanzverlusts aufgelöst werden, soweit freie Rücklagen zur Abdeckung nicht zur Verfügung stehen.

Die anderen Rücklagen umfassen die Rücklage aus Neubewertungen gemäß IAS 16, die Rücklage aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen von Tochterunternehmen in Fremdwährung, die Rücklage für Cashflow Hedges, die Rücklage für Remeasurement aus leistungsorientierten Verpflichtungen und Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten, die Gewinnrücklagen der PORR AG einschließlich der gesetzlichen Rücklage und der unversteuerten Rücklagen nach Abzug der Steuerabgrenzung, die seit Erwerb einbehaltenen Gewinne der Tochterunternehmen und die Effekte der Anpassung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen an die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Der Stand der zum 31. Dezember 2019 gehaltenen eigenen Aktien wurde von den Rücklagen in Abzug gebracht und beträgt zum Stichtag 216.495 Stück. Aus der Neubewertungsrücklage wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 2.810 aufgrund von Abgängen in die Gewinnrücklage umgegliedert.

Im Berichtsjahr wurden an die Aktionäre der PORR AG Dividenden in Höhe von EUR 1,10 je dividendenberechtigter Aktie ausgeschüttet. Der verbleibende Restbetrag wurde auf neue Rechnung vorgetragen.

Zur Ausschüttung an die Aktionäre der PORR AG steht der Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 11.742 zur Verfügung. Von den freien Rücklagen der PORR AG in Höhe von TEUR 183.898 per 31. Dezember 2019 ist ein Teilbetrag in Höhe von TEUR 18.192 gemäß § 235 Abs. 2 UGB zur Ausschüttung gesperrt. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 165.706 kann aufgelöst und an die Aktionäre der PORR AG ausgeschüttet werden. Die gesetzliche Rücklage der PORR AG in Höhe von TEUR 458 (Vorjahr: TEUR 458) darf nur zum Ausgleich eines ansonsten auszuweisenden Bilanzverlustes aufgelöst werden, wobei der Auflösung zum Verlustausgleich nicht entgegensteht, dass freie Rücklagen zum Verlustausgleich zur Verfügung stehen. Der Vorstand schlägt vor, vom ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 11.741.894,49 eine Dividende von EUR 0,40 je dividendenberechtigter Aktie auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Hybridkapital

Unter einem Anleiheemissionsprogramm der PORR AG fand im Oktober 2014 ein Anleihenumtausch statt, in dessen Rahmen die Inhaber der von der PORR AG in den Jahren 2009 und 2010 emittierten Anleihen öffentlich eingeladen wurden, Angebote für den Umtausch dieser Anleihen in neu zu emittierende Anleihen abzugeben. Dabei wurde unter anderem eine tief nachrangige Hybridanleihe im Gesamtnominale von EUR 17.054.500 begeben. Die Hybridanleihe wurde im Geschäftsjahr 2015 im Wege einer Privatplatzierung auf EUR 25.000.000 aufgestockt. Die Teilschuldverschreibungen dieser Hybridanleihe wurden mit einer Stückelung von EUR 500 ausgegeben und sind während ihrer unbegrenzten Laufzeit bis zum 27. Oktober 2021 fix mit 6,75 % p. a. und ab dem 28. Oktober 2021 variabel (3-Monats-EURIBOR zuzüglich Aufschlag von 8,5 % p. a.) verzinst. Im Februar 2017 hat die PORR AG eine weitere tief nachrangige Hybridanleihe im Gesamtnominale von EUR 125.000.000 begeben. Die Teilschuldverschreibungen dieser Hybridanleihe wurden mit einer Stückelung von EUR 1.000 ausgegeben und sind während ihrer unbegrenzten Laufzeit bis zum 6. Februar 2022 fix mit 5,5 % p. a. und ab dem 7. Februar 2022 variabel (5-Jahres-ISDAFIX2-Swapsatz zuzüglich Marge von 10,312 % p. a.) verzinst. Da Zahlungen von Zinsen wie auch Kapitaltilgungen zwingend nur bei Eintritt von Bedingungen zu leisten sind, deren Eintritt von der PORR AG bewirkt bzw. verhindert werden kann, und die Gruppe daher die Möglichkeit hat, Zahlungen dauerhaft zu vermeiden, ist das Hybridkapital jeweils als Eigenkapitalinstrument einzustufen. Zinsen in Höhe von TEUR 8.562, die auf das Hybridkapital gezahlt wurden, sind abzüglich des Steuereffekts direkt eigenkapitalmindernd erfasst.

32. Genussrechtskapital

Das Genussrechtskapital wurde ursprünglich von der PORR Construction Holding GmbH, einem Tochterunternehmen, dessen Stammkapital zu 100 % von der PORR AG gehalten wird, emittiert. Die ausstehenden Genussscheine im Nominale von TEUR 40.000, die den Ausgabebedingungen entsprechend obligatorische Schuldtitel darstellen, wurden auf unbestimmte Dauer begeben. Im Zuge eines Emittentenwechsels hat die PORR AG im November 2019 das gesamte Vertragsverhältnis aus den Genussscheinen einschließlich aller Rechte und Pflichten von der PORR Construction Holding GmbH übernommen und das Genussrechtskapital wurde in Folge von den Anteilen der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen zu den Anteilen der Aktionäre des Mutterunternehmens umgegliedert.

Die Verzinsung beträgt seit dem 1. Jänner 2016 bis einschließlich 31. Dezember 2020 6,66 % p. a. vom Nominale der Genussscheine. Ab dem 1. Jänner 2021 bis einschließlich 31. Dezember 2025 beträgt die Verzinsung 6,0 % p. a. vom Nominale der Genussscheine. Ab dem 1. Jänner 2026 beträgt die Verzinsung 13,0 % p. a. vom Nominale der Genussscheine.

Die PORR AG ist nur zur Zahlung von Zinsen verpflichtet, wenn sie beschließt, an die Aktionäre eine Dividende aus dem Jahresüberschuss zu bezahlen. Ist die PORR AG mangels einer derartigen Gewinnausschüttung zur Zahlung der auf ein Jahr entfallenden Zinsen nicht verpflichtet und macht sie von ihrem Recht der Nichtzahlung Gebrauch, so werden diese nicht bezahlten Zinsen als Zinsrückstände evident gehalten, die nachzuzahlen sind, sobald die PORR AG beschließt, eine Dividende aus dem Jahresüberschuss an ihre Aktionäre zu bezahlen. Im Fall der Kündigung durch die Emittentin oder der außerordentlichen Kündigung durch Genussrechtsberechtigte ist den Genussrechtsberechtigten das auf die Genussscheine geleistete Kapital zuzüglich der bis zu diesem Tag aufgelaufenen Zinsen und der Zinsrückstände zu leisten.

Da Zahlungen auf die Genussscheine – sowohl Zinsen als auch Kapitaltilgungen – zwingend nur bei Eintritt von Bedingungen zu leisten sind, deren Eintritt von der PORR AG bewirkt bzw. verhindert werden kann, und die Gruppe daher die Möglichkeit hat, Zahlungen auf diese Genussscheine dauerhaft zu vermeiden, sind diese Genussscheine als Eigenkapitalinstrument einzustufen. Zinsen in Höhe von TEUR 2.664, die auf diese Genussscheine gezahlt werden, sind abzüglich des Steuereffekts direkt eigenkapitalmindernd erfasst.

33. Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen

Die nicht der PORR AG oder einem ihrer Tochterunternehmen gehörenden Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen sind im Eigenkapital als Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen ausgewiesen. Die Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter von Tochterunternehmen sind als unwesentlich einzustufen.

34. Rückstellungen

in TEUR Abferti
gungen
Pensionen Jubiläums gelder Abfindungen Bauten/
Andere
Rekulti
vierung
Gesamt
Stand zum 1.1.2019 73.247 40.289 19.811 3.671 133.757 12.132 282.907
Zu-/Abgänge durch Änderungen des
Konsolidierungskreises 118 20 -5 - 37 - 170
Zuführung 4.911 991 6.250 114 99.501 2.936 114.703
Veränderung OCI
aus Änderung der demographischen
Annahmen -146 - 146
aus Änderung der finanziellen
Annahmen 8.351 7.537 - 15.888
aus Änderung der erfahrungs
bedingten Anpassungen 4.591 145 - 4.736
Verwendung -9.938 -2.732 -1.568 -519 -33.470 -970 -49.197
Auflösung - 58 - 29.513 -148 -29.719
Stand zum 31.12.2019 81.134 46.192 24.488 3.266 170.312 13.950 339.342
davon langfristig 81.134 46.192 24.488 3.266 - 13.950 169.030
davon kurzfristig - 170.312 - 170.312

Gemäß kollektivvertraglichen Regelungen haben die PORR AG und ihre Tochterunternehmen ihren Mitarbeitern in Österreich und Deutschland bei bestimmten Dienstjubiläen Jubiläumsgelder zu zahlen. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt. In Bezug auf die der Berechnung zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen wird auf die Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

Die Rückstellungen für Bauten enthalten mit TEUR 8.336 (Vorjahr: TEUR 12.260) Vorsorgen für aus dem Auftragsbestand drohende Verluste, mit TEUR 82.377 (Vorjahr: TEUR 76.765) Vorsorgen für Gewährleistungen und mit TEUR 78.616 (Vorjahr: TEUR 37.927) Rückstellungen für Schäden und Pönalen. In den Rückstellungen für Schäden und Pönalen enthalten sind Vorsorgen für eventuelle Strafzahlungen aus einem laufenden Kartellverfahren. Die Rückstellungen für drohende Verluste basieren auf aktuellen Auftragskalkulationen. Die Rückstellungen für Gewährleistungen und andere Auftragsrisiken werden auf Basis einer Einzelbeurteilung der Risiken ermittelt. Die Inanspruchnahme der Gruppe aus diesen Risiken wird für wahrscheinlich gehalten, wobei der angesetzte Betrag dem bestmöglichen Schätzwert der Höhe der Inanspruchnahme entspricht. Da die Abwicklung von Bauaufträgen auch mehrere Jahre dauern und der Inanspruchnahme ein lang dauernder Rechtsstreit vorausgehen kann, ist der Zeitpunkt der Inanspruchnahme ungewiss, liegt aber in der Regel innerhalb des jeweiligen Geschäftszyklus. Rückstellungen für Rekultivierungen, welche auch Nachsorgeverpflichtungen enthalten, werden im Wesentlichen für den Deponiebetrieb in der BU 1 – Österreich, Schweiz gebildet. Die Rückstellungen werden auf Basis der deponierten Mengen über die Betriebsdauer ratierlich gebildet und über die Dauer der Rekultivierung bzw. Nachsorge auf Basis der rekultivierten Fläche verbraucht.

Altersversorgungspläne

Leistungsorientierte Pläne

Rückstellungen für Abfertigungen wurden für Angestellte und Arbeiter, die gemäß Angestelltengesetz, Arbeiterabfertigungsgesetz bzw. Betriebsvereinbarung Abfertigungsansprüche haben, gebildet. Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens zehn Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und zwar auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstnehmers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt. Analoges gilt für Arbeiter, denen gemäß Arbeiterabfertigungsgesetz eine Abfertigung gebührt, und für gemäß Betriebsvereinbarung zu zahlende Abfertigungen.

Für die überwiegende Anzahl der Arbeiter gilt das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz 1987, wonach deren Ansprüche sich an die Urlaubs- und Abfertigungskasse richten und durch Beiträge der Arbeitgeber zu finanzieren sind. Es handelt sich um einen staatlichen Plan, für den keine Abfertigungsrückstellung zu bilden ist.

Bei den Pensionszusagen handelt es sich in der Regel um leistungsorientierte, einzelvertragliche Zusagen für leitende Angestellte, die nicht durch Planvermögen gedeckt sind. Die Höhe des Pensionsanspruchs ist von den jeweils geleisteten Dienstjahren abhängig.

Die Abfertigungsrückstellungen weisen folgende Entwicklung auf:

in TEUR 2019 2018
Barwert der Abfertigungsverpflichtungen (DBO) zum 1.1. 73.247 72.173
Änderung des Konsolidierungskreises 118
Dienstzeitaufwand (erworbene Ansprüche) 3.638 3.682
Zinsaufwand 1.273 1.266
Abfertigungszahlungen -9.938 -6.786
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 12.796 2.912
Barwert der Abfertigungsverpflichtungen (DBO) zum 31.12. 81.134 73.247
in TEUR 2019 2018
Dienstzeitaufwand (erworbene Ansprüche) 3.638 3.682
Zinsaufwand 1.273 1.266
Abfertigungsaufwand (im Periodenergebnis erfasst) 4.911 4.948
Abfertigungsaufwand (im Gesamtperiodenergebnis erfasst) 12.796 2.912

Für das Jahr 2020 sind ein Zinsaufwand von TEUR 482 und ein Dienstzeitaufwand von TEUR 3.954 geplant. In Bezug auf die der Berechnung zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen wird auf die Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

Rückstellung für Pensionen

Überleitung von der Pensionsverpflichtung zur Rückstellung

in TEUR 2019 2018
Barwert der durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 23.477 21.697
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -12.507 -13.187
Nettowert der durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 10.970 8.510
Barwert der nicht durch Fondsvermögen gedeckten Verpflichtungen 35.221 31.779
Buchwert der Rückstellung zum 31.12. 46.191 40.289

Pensionsaufwand

in TEUR 2019 2018
Dienstzeitaufwand (erworbene Ansprüche) 254 205
Settlement -58
Zinsaufwand 983 989
Zinserträge -246 -250
Pensionsaufwand (im Periodenergebnis erfasst) 933 944
Pensionsaufwand (im Gesamtperiodenergebnis erfasst) 7.636 1.594

Beschreibung der Pensionspläne

Ansprüche – Österreich: Im Rahmen der leistungsorientierten Pensionszusagen besteht die Verpflichtung des Unternehmens in der Gewährung der zugesagten Leistungen sowohl an aktive als auch an ehemalige Dienstnehmer.

Die Ansprüche der Dienstnehmer sind bei diesen leistungsorientierten Versorgungsplänen folgendermaßen definiert:

Gruppe A (Dienstvertrag, Fassung vom 1. Juli 1991):

Der Pensionszuschuss beträgt für den Fall der Pensionierung nach Vollendung des 63. Lebensjahres einen vereinbarten Prozentsatz der Bemessungsgrundlage (Gehalt und Überstundenpauschale) und kürzt sich um einen Prozentsatz für jedes volle Jahr, um welches der Pensionsantritt vor dem 63. Lebensjahr anfällt.

Gruppe B (Dienstvertrag, Fassung vom 5. August 1991) und Gruppe C/D (Dienstvertrag, Fassung vom 6. August 1991): Der Pensionszuschuss wird bei Pensionierung nach Vollendung des 63. Lebensjahres in vereinbarter Höhe festgelegt und kürzt sich um einen Betrag für jedes volle Jahr, um welches der Pensionsantritt vor dem 63. Lebensjahr anfällt.

Gruppe E/F (Dienstvertrag, Fassung vom 29. August 1991):

Der Pensionszuschuss entspricht bei Pensionierung nach Vollendung des 60. Lebensjahres einem vereinbarten Betrag und erhöht sich bis zum vollendeten 63. Lebensjahr um einen jährlichen Fixbetrag, sodass er mit Vollendung des 63. Lebensjahres einen Höchstbetrag erreicht.

Ansprüche – Deutschland: Es gibt mehrere Versorgungspläne mit leistungsorientierten Zusagen für aktive und ehemalige Dienstnehmer.

Die Ansprüche der Dienstnehmer hängen bei diesen leistungsorientierten Versorgungsplänen von der Anzahl der anrechenbaren Kalenderjahre und der Rentenklasse, welcher der Versorgungsanwärter bei Erwerb des Anspruchs angehörte, ab.

Zusätzlich existieren auch Einzelzusagen mit leistungsorientierten Verpflichtungen.

Entwicklung der Pensionsverpflichtungen

in TEUR 2019 2018
Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) zum 1.1. 53.476 54.860
Änderung des Konsolidierungskreises 217 -867
Dienstzeitaufwand (erworbene Ansprüche) 254 205
Zinsaufwand 983 989
Pensionszahlungen -3.634 -3.509
Settlement -234
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) 7.636 1.798
Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) zum 31.12. 58.698 53.476

Die Verpflichtungen aus den direkten Pensionszusagen werden in Österreich durch Versicherungsverträge, die bei der WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group abgeschlossen wurden, rückgedeckt. In Deutschland werden die Verpflichtungen aus den direkten Pensionszusagen durch Versicherungsverträge, die bei der Nürnberger Lebensversicherung AG, der Condor Lebensversicherung AG, der Generali Lebensversicherung AG sowie beim Essener Verband abgeschlossen wurden, rückgedeckt. Zur Sicherstellung der Pensionsansprüche der versicherten Dienstnehmer aus den Firmenpensionszusagen sind die Ansprüche aus den Versicherungsverträgen zugunsten der versicherten Dienstnehmer verpfändet. Die Versicherung der Alterspension ist gewinnbeteiligt gemäß § 16 der Allgemeinen Versicherungsbedingungen für Erlebens- und Rentenversicherungen. Die Versicherung der Berufsunfähigkeitspension und die Versicherung der Hinterbliebenenpension sind gewinnberechtigt. Hierfür wird am Ende jedes Versicherungsjahres eine Einnahmen-Ausgabenrechnung durchgeführt. Im Falle eines positiven Ergebnisses werden 50 % des Saldos aus Einnahmen und Ausgaben an den Versicherungsnehmer refundiert. Im Falle eines Verlusts wird dieser auf das nächste Versicherungsjahr vorgetragen. Erst wenn der Verlustvortrag getilgt ist, können wieder Gewinne ausgeschüttet werden. Die Höhe der jährlichen Versicherungsprämien ergibt sich aus den Tarifen der Versicherer und wird im Mitgliederverzeichnis ausgewiesen. Die Prämien sind jährlich im Vorhinein zu entrichten. Letztmalig ist die Jahresprämie für jenes Jahr zu entrichten, in dem der Versicherte sein Pensionsantrittsalter erreicht. Die Pensionsrückdeckungsversicherungen werden in der gesonderten Abteilung des Deckungsstockes für die Lebensversicherung im Sinne des § 20 Abs. 2 Z 1 in Verbindung mit § 78 des Versicherungsaufsichtsgesetzes geführt.

Für die Pensionszusagen der deutschen Gesellschaften wurden kapitalbildende Lebensversicherungen, z. B. bei der Nürnberger Lebensversicherung AG, geschlossen. Die Versicherung gehört zum Abrechnungsverband Einzel-Kapitalversicherungen. Versicherungsnehmer ist der Dienstgeber, Versicherte bzw. Bezugsberechtigte sind die Dienstnehmer, die entweder eine Kapitalleistung oder eine gleichwertige Versorgungsrente wählen können. Die Höhe der Renten richtet sich nach den zum Zeitpunkt der Rentenwahl geltenden Rententarifen mit den dazugehörigen Versicherungsbedingungen. Die Beiträge sind bis zum Ende des Versicherungsjahres, in dem der Leistungsfall eintritt (Tod oder Rentenantritt), zu entrichten. Für die beitragspflichtige Versicherung werden zum Ende jeden Versicherungsjahres laufende Überschussanteile (Risiko- oder Zinsüberschussanteile) gutgeschrieben und in eine Bonussumme umgewandelt.

Entwicklung des Planvermögens

in TEUR 2019 2018
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 1.1. 13.187 13.640
Änderung des Konsolidierungskreises 197
Beitragszahlungen 121 106
Zinserträge 246 250
Auszahlungen (Leistungszahlungen) -1.023 -1.012
Settlement -175
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) -46 203
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 12.507 13.187

Für das Jahr 2020 sind ein Zinsaufwand von TEUR 369 und ein Dienstzeitaufwand von TEUR 270 geplant. In Bezug auf die der Berechnung zugrunde liegenden versicherungsmathematischen Annahmen wird auf die Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

Ein Teil des Planvermögens in Höhe von TEUR 10.806 ist bei der WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group wie folgt veranlagt:

Struktur der Kapitalanlagen im klassischen Deckungsstock

in % 2019 2018
Festverzinsliche Wertpapiere 60,89 63,76
Aktien, Ergänzungskapital, Genussrechte, Partizipationskapital 2,27 2,38
Investmentfonds 22,48 22,03
Verbundene Unternehmen und Beteiligungen 3,49 2,77
Darlehen 6,86 5,87
Liegenschaften 2,03 2,00
Bankguthaben 1,98 1,19
Gesamt 100,00 100,00

Die Sparkassen Versicherungs AG wurde 2019 in die WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group eingebunden.

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Laufzeiten (Duration) der jeweiligen Verpflichtungen:

Fälligkeitsprofil – DBO DBO Fälligkeitsprofil – Cash Cash
2019 1–5 Jahre 6–10 Jahre 10+ Jahre Duration 1–5 Jahre 6–10 Jahre 10+ Jahre Duration
Pensionen 17.244 13.769 27.685 11,69 17.551 14.580 35.607 13,87
Abfertigungen 32.637 18.985 29.512 8,24 35.338 26.696 76.905 12,22
Fälligkeitsprofil – DBO DBO Fälligkeitsprofil – Cash Cash
2018 1– 5Jahre 6–10 Jahre 10+ Jahre Duration 1–5 Jahre 6–10 Jahre 10+ Jahre Duration
Pensionen 16.955 12.983 23.538 10,86 17.780 15.044 38.217 14,10
Abfertigungen 32.300 16.400 24.547 7,85 35.982 25.415 82.644 12,90

Beitragsorientierte Pläne

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und die nach dem 31. Dezember 2002 in das Dienstverhältnis eingetreten sind, und Arbeiter, auf deren Arbeitsverhältnis das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz anzuwenden ist, erwerben keine Abfertigungsansprüche gegenüber dem jeweiligen Dienstgeber. Für diese Mitarbeiter, mit Ausnahme jener, auf deren Arbeitsverhältnisse das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz anzuwenden ist, sind Beiträge in Höhe von 1,53 % des Lohns bzw. Gehalts für 2019 in Höhe von TEUR 3.316 (Vorjahr: TEUR 2.703) an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen, davon entfallen auf Manager in Schlüsselpositionen TEUR 62 (Vorjahr: TEUR 42).

Für die Mitarbeiter, auf deren Arbeitsverhältnisse das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz anzuwenden ist, sind vom Dienstgeber Beiträge an die Urlaubs- und Abfertigungskasse zu zahlen. Derzeit sind ca. 37 % vom Lohn an Urlaubszuschlägen für 2019 TEUR 55.578 (Vorjahr: TEUR 50.591) und 4,6 % vom Lohn der betreffenden Mitarbeiter für 2019 TEUR 8.039 (Vorjahr: TEUR 7.309) an Abfertigungszuschlägen zu entrichten. Dieser Beitrag deckt die Abfertigungsansprüche der Mitarbeiter und andere Leistungen, insbesondere das von der Bauarbeiter-Urlaubsund Abfertigungskasse an die betreffenden Mitarbeiter zu zahlende Urlaubsentgelt sowie Urlaubszuschüsse. Dieser staatliche Plan erfasst alle Unternehmen der Baubranche. Die Leistungen werden im Umlageverfahren finanziert, d. h. durch die Beiträge einer Periode sollen die in dieser Periode fälligen Leistungen finanziert werden, während die in der Berichtsperiode erdienten künftigen Leistungen aus künftigen Beiträgen gezahlt werden. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung der Unternehmen zur Zahlung dieser künftigen Leistungen besteht nicht. Die Unternehmen sind nur verpflichtet, so lange sie Mitarbeiter beschäftigen, auf deren Arbeitsverhältnisse das Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz anzuwenden ist, die vorgeschriebenen Beiträge zu entrichten.

Die Zahlungen an die externen Mitarbeitervorsorgekassen werden im Personalaufwand erfasst.

Die Mitarbeiter des PORR Konzerns gehören zudem den länderspezifischen staatlichen Pensionsplänen an, die in der Regel im Umlageverfahren finanziert werden. Die Verpflichtung der Gruppe beschränkt sich darauf, die Beiträge bei Fälligkeit zu entrichten. Eine rechtliche oder faktische Verpflichtung zu künftigen Leistungen besteht nicht.

35. Anleihen und Schuldscheindarlehen

Die mit Valuta 28. Oktober 2014 durch die PORR AG begebene Anleihe in Höhe von TEUR 56.262 wurde am 28. Oktober 2019 zur Gänze zurückgeführt.

Schuldscheindarlehen (SSD)

Am 12. August 2015 hat die PORR AG ein Schuldscheindarlehen (SSD) in einer Gesamthöhe von TEUR 185.500 platziert. Die Emission besteht aus vier Tranchen mit Laufzeiten von drei und fünf Jahren, wahlweise mit fixer oder variabler Verzinsung.

Im August 2016 wurde den Investoren das Angebot zur vorzeitigen Verlängerung in den Laufzeitoptionen drei, fünf und sieben Jahren unterbreitet. Zusätzlich wurde das Volumen von TEUR 185.500 auf insgesamt TEUR 200.000 aufgestockt.

Im Februar 2017 wurden variabel verzinste Tranchen im Gesamtausmaß von TEUR 58.000 vorläufig wie folgt verlängert: TEUR 18.000 bis August 2020, TEUR 30.000 bis August 2022 und TEUR 10.000 bis August 2024. Im August 2018 wurden neben der vertraglich fixierten Rückführung der fix verzinsten Tranchen in Gesamthöhe von TEUR 21.000 variabel verzinste Tranchen in Gesamthöhe von TEUR 40.000 vorzeitig bis zu einer neuen Endlaufzeit bis 14. August 2023 verlängert.

Im Februar 2019 wurden variabel verzinste Tranchen im Gesamtausmaß von TEUR 20.000 vorzeitig bis 16. Feburar 2026 verlängert. Weiters wurden TEUR 183.000 in den Laufzeitsegmenten vier, fünf und sieben Jahre neu platziert. Davon erfüllen TEUR 31.500 die Kriterien der "Eligible Green Principles" und wurden in Form eines Grünen Schuldscheins platziert. Für den Nachweis zur Einhaltung dieser Prinzipien wurde eine "Second Party Opinion" der unabhängigen Ratingagentur "Sustainalytics" beigebracht. Refinanziert werden in diesem Zusammenhang umweltschonende und nachhaltige Investitionen in PORR Bürogebäuden sowie Investitionen im Rahmen der PORR Aktivitäten im Bereich Umwelttechnik. Im Mai 2019 wurden vom Gesamtbestand TEUR 20.000 rückgeführt, im Juli wurde um TEUR 22.000 und im Oktober um TEUR 15.000 aufgestockt. Im August 2019 war eine Tranche in Höhe von TEUR 1.000 mit fixer Verzinsung fällig und wurde somit getilgt. Per 31. Dezember 2019 betrug der Gesamtbestand an Schuldscheindarlehen TEUR 376.000.

Nominale in TEUR
Laufzeit SSD ohne Green SSD Green SSD Gesamt in %
August 2020 29.000 29.000 7,71
August 2021 42.000 42.000 11,17
Februar 2022 30.000 30.000 7,98
Februar 2023 11.000 5.500 16.500 4,39
August 2023 60.000 60.000 15,96
Februar 2024 10.000 10.000 2,66
Februar 2024 102.000 25.500 127.500 33,91
Juli 2024 22.000 22.000 5,85
Februar 2026 38.500 500 39.000 10,37
Gesamt 344.500 31.500 376.000 100,00
Buchwert zum 31.12.2019 375.365

Alle Tranchen, die bis Ende 2018 begeben wurden und mit variabler Verzinsung ausgestattet sind, wurden mittels Interest Rate Swaps (Tausch variabler Zinssatz gegen Fixzins), welche als Cashflow Hedge designiert wurden, gesichert.

in TEUR Nominale SSD Durchschnitts
verzinsung
fix verzinst 101.000 1,73 %
variabel verzinst 275.000 1,60 %
davon mit IRS gesichert 103.000
Gesamt 376.000

36. Finanzverbindlichkeiten

in TEUR 2019 2018
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
variabel verzinst 155.519 76.749
fix verzinst 55.875 46.026
Leasingverbindlichkeiten
variabel verzinst 337.835 113.160
Derivative Finanzinstrumente 2.214 2.002
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
fix verzinst 771 45
Gesamt 552.214 237.982

Die variabel verzinsten Bankverbindlichkeiten werden im Wesentlichen mit dem 3-Monats-EURIBOR oder dem 6-Monats-EURIBOR zuzüglich unterschiedlicher Margen verzinst. Im Berichtsjahr lag der 3-Monats-EURIBOR durchschnittlich bei -0,36 % und der 6-Monats-EURIBOR durchschnittlich bei -0,30 %. Die Margen für neu aufgenommene und mit maximal dreimonatigen Laufzeiten ausgestattete Geldaufnahmen lagen 2019 bei durchschnittlich 1,25 PP.

Die Zinssätze für die Leasingverbindlichkeiten betragen 0,01 % bis 7,44 %. Die Zinskomponente der Leasingraten wird entsprechend der vertaglichen Grundlagen an den Marktzinssatz angepasst.

Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um Devisenterminkontrakte sowie Zinssicherungsgeschäfte, welche mit dem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag bewertet sind (siehe Erläuterung 43).

Restlaufzeit davon dinglich
in TEUR 31.12.2019 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 211.394 49.506 115.781 46.107 156
Leasingverbindlichkeiten 337.835 59.052 141.788 136.995 337.835
Derivative Finanzinstrumente 2.214 2.214
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 771 147 543 81
Gesamt 552.214 110.919 258.112 183.183 337.991
Restlaufzeit davon dinglich
in TEUR 31.12.2018 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 122.775 20.040 80.605 22.130 244
Leasingverbindlichkeiten 113.160 27.798 62.696 22.666 113.160
Derivative Finanzinstrumente 2.002 2.002
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 45 - 45
Gesamt 237.982 49.840 143.346 44.796 113.404

Die dinglichen Besicherungen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen Immobilien. Die Verpflichtungen des Konzerns aus Leasingverhältnissen sind durch die im zivilrechtlichen Eigentum des Leasinggebers stehenden geleasten Vermögenswerte mit einem Buchwert von TEUR 354.605 (Vorjahr: TEUR 135.756) besichert.

in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
Mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 68.026 29.503
Mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren 166.063 66.388
Mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 181.850 25.100
Gesamt 415.939 120.991
Zukünftige Finanzierungskosten -78.104 -7.831
Barwert der Mindestleasingzahlungen 337.835 113.160

37. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

davon dinglich
in TEUR 31.12.2019 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
1.056.099 1.004.413 34.490 17.196
Verbindlichkeiten gegenüber
Arbeitsgemeinschaften 82.726 82.556 170
Gesamt 1.138.825 1.086.969 34.660 17.196 -
Restlaufzeit davon dinglich
in TEUR 31.12.2018 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 1.112.123 1.066.580 29.121 16.422
Verbindlichkeiten gegenüber
Arbeitsgemeinschaften 42.228 41.728 500
Gesamt 1.154.351 1.108.308 29.621 16.422 -

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden als kurzfristig eingestuft, da mit ihrer Tilgung innerhalb des gewöhnlichen Geschäftszyklus gerechnet wird.

38. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Restlaufzeit davon dinglich
in TEUR 31.12.2019 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten gegenüber nicht
konsolidierten Tochterunternehmen 206 206
Verbindlichkeiten gegenüber at-equity
bilanzierten Unternehmen 9.525 9.470 55
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Beteiligungsunternehmen 659 659
Übrige 53.848 49.979 3.248 621
Gesamt 64.238 60.314 3.303 621 -
davon dinglich
in TEUR 31.12.2018 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten gegenüber nicht
konsolidierten Tochterunternehmen 206 206
Verbindlichkeiten gegenüber at-equity
bilanzierten Unternehmen 7.981 7.943 38
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Beteiligungsunternehmen 2.164 2.164
Übrige 33.985 30.944 2.421 620
Gesamt 44.336 41.257 2.459 620 -

39. Übrige Verbindlichkeiten

davon dinglich
in TEUR 31.12.2019 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten aus Steuern 74.530 74.530
Verbindlichkeiten im Rahmen der
Sozialen Sicherheit 22.439 22.439
Vertragsverbindlichkeiten 284.671 284.671
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 134.451 134.451
Übrige 4.418 4.418
Gesamt 520.509 520.509 - - -
davon dinglich
in TEUR 31.12.2018 < 1 Jahr > 1 Jahr < 5 Jahre > 5 Jahre besichert
Verbindlichkeiten aus Steuern 85.101 85.101
Verbindlichkeiten im Rahmen der
Sozialen Sicherheit 19.630 19.630
Vertragsverbindlichkeiten 211.367 211.367
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 130.666 130.666
Übrige 2.334 2.334
Gesamt 449.098 449.098 - - -

40. Eventualschulden und Haftungsverhältnisse

in TEUR 2019 2018
Bürgschaften, Garantieerklärungen und sonstige Eventualschulden 9.151 6.217
davon für at-equity bilanzierte Unternehmen (4.688) (233)

Die Haftungsverhältnisse betreffen überwiegend die Sicherung aufgenommener Bankkredite von nicht einbezogenen Tochterunternehmen, at-equity bilanzierten Unternehmen und sonstigen Unternehmen, an denen die Gruppe beteiligt ist, sowie sonstige Verpflichtungen aus dem operativen Geschäft, deren Inanspruchnahme zwar theoretisch möglich, aber unwahrscheinlich ist.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Das operative Baugeschäft erfordert die Ausstellung verschiedener Garantietypen zur Absicherung vertraglicher Verpflichtungen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Angebots-, Vertragserfüllungs-, Vorauszahlungs- und Gewährleistungsgarantien. Weiters haftet der Konzern gesamtschuldnerisch für die Verbindlichkeiten von Arbeitsgemeinschaften, an denen er beteiligt ist. Eine Inanspruchnahme aus diesen Haftungen ist nicht wahrscheinlich.

Der Konzern verfügt über europäische Avalkreditlinien in Höhe von insgesamt TEUR 3.241.840 (Vorjahr: TEUR 3.031.674), davon sind TEUR 1.143.000 (Vorjahr: TEUR 1.095.000) mit einer Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen. Der Rest in Höhe von TEUR 2.098.840 (Vorjahr: TEUR 1.936.674) ist in der Regel mit einer Laufzeit von einem Jahr ausgestattet. Darüber hinaus sind Linien in einigen arabischen Ländern in Höhe von TEUR 643.200 (Vorjahr: TEUR 670.318) implementiert. Die europäischen Linien sind per 31. Dezember 2019 mit rund 60 % (Vorjahr: 58 %), die Linien in den arabischen Ländern mit rund 61 % (Vorjahr: 52 %) ausgenützt.

In den dreijährigen Linien in Höhe von TEUR 1.143.000 (Vorjahr: TEUR 1.095.000) sind harmonisierte Financial Covenants inkludiert. Diese betreffen im überwiegenden Ausmaß das Verhältnis Net Debt/EBITDA oder die Eigenkapitalquote. Sämtliche Trigger wurden per 31. Dezember 2019 erreicht.

41. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung wurde entsprechend der neuen, internen Berichtsstruktur und -steuerung der PORR Gruppe geändert. Die Vergleichszahlen wurden retrospektiv an die neue Struktur angepasst.

Folgende Änderungen gibt es in der Zuordnung:

Das Segment BU 4 – Umwelttechnik, Healthcare & Services wurde aufgeteilt. Die PORR Umwelttechnik, Prajo, TKDZ, Thorn, PWW und ALU-SOMMER gingen in die BU 1 – Österreich, Schweiz. Die Bereiche PORREAL, STRAUSS Property Management, hospitals sowie die Aktivitäten im Bereich PPP gingen in die Holding. Der Bahnbau mit der Festen Fahrbahn – innerhalb Europas – kam von der BU 3 – International in die BU 1 – Österreich, Schweiz. Tschechien kam von der BU 1 – Österreich, Schweiz zur BU 3 – International.

Rechnungslegungsgrundlage für sämtliche Geschäftsvorfälle zwischen berichtspflichtigen Segmenten ist IFRS. Folgende Segmente werden dargestellt:

Segment Business Unit 1 – Österreich, Schweiz: Dieses Segment deckt das operative Flächengeschäft der PORR Gruppe in den Heimmärkten Österreich und Schweiz ab, einzelne Hochbauprojekte in Deutschland sowie den Bahnbau mit der Festen Fahrbahn – innerhalb Europas. Angeboten werden alle Produkte und Spartenleistungen.

Segment Business Unit 2 – Deutschland: Dieses Segment deckt das operative Flächengeschäft der PORR Gruppe im Heimmarkt Deutschland ab. Angeboten werden alle Produkte und Spartenleistungen.

Segment Business Unit 3 – International: In diesem Segment wird die projektgetriebene Geschäftstätigkeit in Polen, Tschechien, der nordischen Region, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), der Slowakei, Rumänien, Großbritannien sowie in weiteren künftigen Projektmärkten zusammengefasst. Hinzu kommen die Kompetenzen für Tunnelbau für die gesamte Gruppe.

Holding: In diesem Segment werden die Konzerndienstleistungen, die PORR Design & Engineering GmbH, die PORR Design & Engineering Deutschland GmbH, hospitals, PORREAL, STRAUSS Property Management sowie die Aktivitäten im Bereich PPP zusammengefasst.

Informationen zu den in Business Units zusammengefassten Geschäftssegmenten befinden sich im Konzernlagebericht.

Segmentberichterstattung 2019

in TEUR BU 1 –
Österreich, Schweiz
BU 2 –
Deutschland
BU 3 –
International
Holding Konzern
Produktionsleistung (Gruppe) 2.827.947 1.003.821 1.626.475 112.026 5.570.269
Segmentumsätze 2.462.208 972.090 1.375.115 71.001 4.880.414
Intersegmentäre Umsätze 20.459 4.711 4.358 130.787
EBT (Ergebnis vor Steuern = Segmentergebnis) 73.704 5.027 -44.983 3.661 37.409
Anteil am Ergebnis at-equity
bilanzierter Unternehmen 24.113 726 43.374 19.235 87.448
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen -87.569 -30.487 -27.140 -22.398 -167.594
davon außerplanmäßige Abschreibungen (-) (-) (-3.208) (-) (-3.208)
Zinserträge 978 1.861 4.364 3.861 11.064
Zinsaufwendungen -8.966 -3.632 -2.187 -17.924 -32.709

Segmentberichterstattung 2018

in TEUR BU 1 –
Österreich, Schweiz
BU 2 –
Deutschland
BU 3 –
International
Holding Konzern
Produktionsleistung (Gruppe) 2.803.902 939.777 1.725.493 123.742 5.592.914
Segmentumsätze 2.432.482 855.721 1.578.693 92.213 4.959.109
Intersegmentäre Umsätze 34.982 8.127 183 110.836
EBT (Ergebnis vor Steuern = Segmentergebnis) 78.503 2.170 6.571 887 88.131
Anteil am Ergebnis at-equity
bilanzierter Unternehmen 27.398 10.250 45.958 2.945 86.551
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen -79.849 -19.138 -13.077 -15.079 -127.143
davon außerplanmäßige Abschreibungen (-2.418) (-309) (-) (-) (-2.727)
Zinserträge 1.982 8.053 478 4.200 14.713
Zinsaufwendungen -6.491 -2.204 -1.444 -12.520 -22.659

Folgende Informationen beziehen sich auf die geografischen Geschäftsfelder, in denen der Konzern tätig ist:

in TEUR Produktionsleistung
nach Sitz der Kunden
2019
Langfristiges
Vermögen nach Sitz
der Gesellschaft 2019
Produktionsleistung
nach Sitz der Kunden
2018
Langfristiges
Vermögen nach Sitz
der Gesellschaft 2018
Inland 2.461.524 725.446 2.331.616 539.809
Deutschland 1.470.209 254.322 1.503.468 193.979
Polen 586.691 61.726 646.767 58.283
Tschechien 252.230 49.509 203.963 47.668
Katar 100.565 684 302.635 496
Italien 18.432 345 15.295 220
Rumänien 104.663 14.986 99.930 6.397
Bulgarien 508 726 1.037 988
Schweiz 232.159 13.187 225.466 7.847
Serbien 8.915 16.911 8.153 17.657
Großbritannien 13.789 38 20.905 -
Slowakei 149.099 2.700 91.258 3.033
Norwegen 94.595 1.853 84.879 3.005
Kroatien 3.466 917 3.186 1.522
Vereinigte Arabische Emirate 66.304 - 48.948 -
Sonstiges Ausland 7.120 162 5.408 37
Ausland gesamt 3.108.745 418.066 3.261.298 341.132
Segmente gesamt 5.570.269 1.143.512 5.592.914 880.941

42. Erläuterungen zum Cashflow

Die Darstellung der Geldflussrechnung erfolgt getrennt nach Betriebs-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit, wobei der Cashflow aus der Betriebstätigkeit nach der indirekten Methode abgeleitet wird. Der Finanzmittelfonds umfasst ausschließlich Kassenbestände und die Bankguthaben und entspricht dem in der Bilanz für liquide Mittel angesetzten Wert.

Die Überleitung der Veränderung zum Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit stellt sich wie folgt dar:

in TEUR Finanzverbind
lichkeiten
Leasing
verpflichtungen
Derivate Anleihen und
Schuldschein
darlehen
Gesamtschulden
aus Finanzie
rungstätigkeit
Stand 31.12.2018 122.820 113.160 2.002 231.876 469.858
Anpassung aufgrund
erstmaliger Anwendung IFRS 16 - 198.946 - - 198.946
Stand 1.1.2019 122.820 312.106 2.002 231.876 668.804
Cashflows
(zahlungswirksame Veränderungen) 88.739 -67.231 107 143.647 165.262
Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Erwerb von Unternehmen 603 -151 - - 452
Zugänge - 92.795 104 - 92.899
Währungsanpassung 3 316 1 - 320
Zinsabgrenzungen - - - -158 -158
Stand 31.12.2019 212.165 337.835 2.214 375.365 927.579
in TEUR Finanzverbind
lichkeiten
Leasing
verpflichtungen
Derivate Anleihen und
Schuldschein
darlehen
Gesamtschulden
aus Finanzie
rungstätigkeit
Stand 1.1.2018 117.892 85.120 1.822 301.302 506.136
Cashflows
(zahlungswirksame Veränderungen) -3.717 -36.531 -366 -69.946 -110.560
Nicht zahlungswirksame Veränderungen
Erwerb von Unternehmen 8.646 4.361 - - 13.007
Zugänge - 60.271 - - 60.271
Währungsanpassung -1 -61 - - -62
Zinsabgrenzungen - - - 520 520
Änderungen des Fair Value - - 546 - 546
Stand 31.12.2018 122.820 113.160 2.002 231.876 469.858

43. Erläuterungen zu den Finanzinstrumenten

43.1. Kapitalrisikomanagement

Das Kapitalmanagement des Konzerns zielt auf eine substanzielle Stärkung der Eigenmittel und den Erhalt einer niedrigen Verschuldung ab.

Im Berichtsjahr ist das Eigenkapital um rund TEUR 19.196 gefallen. Die gesunkene Eigenkapitalquote von 19,9 % auf 16,4 % ist insbesondere der Bilanzsummenausweitung um TEUR 550.193 geschuldet. Davon sind allein rund 36 % auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurückzuführen. Bei Neutralisierung des IFRS-16-Effekts per 31. Dezember 2019 ergäbe sich eine Eigenmittelquote von 17,4 %.

Per 31. Dezember 2019 betrug die Net-Debt-Position, definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Schuldscheindarlehen sowie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten, TEUR 345.689 (Vorjahr: TEUR 150.184) und lag somit unter Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts in Höhe von TEUR 198.946 per 1. Jänner 2019 um TEUR 3.441 unter dem Vorjahreswert.

Die Kontrolle des Kapitalrisikomanagements erfolgt über die Net Gearing Ratio. Diese ist definiert als Nettoverschuldung (Net Debt) dividiert durch das Eigenkapital. Das Net Gearing im Jahr 2019 lag bei 0,58 (Vorjahr: 0,24). Bei Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts ergäbe sich per 31. Dezember 2019 ein verbessertes Net Gearing von 0,19.

43.2. Kategorien von Finanzinstrumenten

43.2.1. Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte

Bewertungs
kategorie
Buchwerte (Fortgeführte)
Anschaf
Fair Value
sonstiges
Fair Value
erfolgs
Fair-Value Fair Value
am
in TEUR nach IFRS 9 31.12.2019 fungskosten Ergebnis wirksam Hierarchie 31.12.2019
Aktiva
Ausleihungen AC 84.504 84.504
Ausleihungen FVTPL 21.831 21.831 Stufe 3 21.831
Übrige Finanzanlagen FVTOCI 30.346 30.346 Stufe 3 30.346
Übrige Finanzanlagen FVTPL 1.088 1.088 Stufe 3 1.088
Übrige Finanzanlagen FVTPL 5.569 5.569 Stufe 1 5.569
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen AC 832.952 832.952
Sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 88.263 88.263
Sonstige finanzielle Vermögenswerte FVTPL 109 109 Stufe 1 109
Derivate (ohne Hedgebeziehung) FVTPL 1.763 1.763 Stufe 2 1.763
Liquide Mittel 581.890 581.890
Passiva
Schuldscheindarlehen
fix verzinst AC 100.840 100.840 Stufe 3 102.986
variabel verzinst AC 274.525 274.525
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
fix verzinst AC 55.875 55.875 Stufe 3 57.830
variabel verzinst AC 155.519 155.519
Leasingverbindlichkeiten1 337.835 337.835
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
fix verzinst AC 771 771 Stufe 3 793
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistung AC 1.138.825 1.138.825
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 64.238 64.238
Derivate (ohne Hedgebeziehung) FVTPL 353 353 353 Stufe 2 353
Derivate (mit Hedgebeziehung) 1.861 1.861 1.861 Stufe 2 1.861
Nach Kategorien
Financial Assets at Amortised Cost AC 1.005.719 1.005.719
Liquide Mittel 581.890 581.890
Fair Value through Profit & Loss FVTPL 30.007 30.007
Fair Value through OCI FVTOCI 30.346 30.346
Financial Liabilities at Amortised Cost AC 1.790.593 1.790.593

Der Buchwert der nicht zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den Fair Value dar, dies mit Ausnahme der fix verzinsten Anleihen (Fair-Value-Hierarchie Stufe 1), der fix verzinsten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Fair-Value-Hierarchie Stufe 3) sowie der fix verzinsten Schuldscheindarlehen (Fair-Value-Hierarchie Stufe 3).

Die Fair-Value-Ermittlung für die derivativen Vermögenswerte erfolgt aufgrund von Marktdaten des Informationsdienstleisters REFINITIV. Die Kreditverbindlichkeiten sowie die Schuldscheindarlehen wurden mit der Berechnungsmethode des Discounted Cashflow bewertet, wobei die am 31. Dezember 2019 von REFINITIV publizierte Zero Coupon Yield Curve zur Diskontierung der Cashflows herangezogen wurde.

Bei den übrigen Finanzanlagen, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, handelt es sich um die Gewährung eines Hybridkapitals an die UBM Development AG (TEUR 25.895), eine Beteiligung an der UBM Development Deutschland GmbH (TEUR 1.653) sowie weitere jeweils unwesentliche GmbH Anteile (TEUR 2.798). Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung im sonstigen Ergebnis wurde ausgeübt, damit das operative Ergebnis nicht verzerrt wird. In der Berichtsperiode wurden Dividenden in Höhe von TEUR 1.620 erfasst.

in TEUR Bewertungs
kategorie
nach IFRS 9
Buchwerte
31.12.2018
(Fortgeführte)
Anschaf
fungskosten
Fair Value
sonstiges
Ergebnis
Fair Value
erfolgs
wirksam
Fair-Value
Hierarchie
Fair Value
am
31.12.2018
Aktiva
Ausleihungen AC 26.665 26.665
Ausleihungen FVTPL 22.224 22.224 Stufe 3 22.224
Übrige Finanzanlagen FVTOCI 29.692 29.692 Stufe 3 29.692
Übrige Finanzanlagen FVTPL 1.088 1.088 Stufe 3 1.088
Übrige Finanzanlagen FVTPL 10.796 10.796 Stufe 1 10.796
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen AC 853.476 853.476
Sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 119.600 119.600
Sonstige finanzielle Vermögenswerte FVTPL 102 102 Stufe 1 102
Derivate (ohne Hedgebeziehung) FVTPL 2.424 2.424 Stufe 2 2.424
Liquide Mittel 319.674 319.674
Passiva
Anleihen
fix verzinst AC 55.291 55.291 Stufe 1 56.614
Schuldscheindarlehen
fix verzinst AC 53.876 53.876 Stufe 3 54.454
variabel verzinst AC 122.709 122.709
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
fix verzinst AC 46.026 46.026 Stufe 3 49.428
variabel verzinst AC 76.749 76.749
Leasingverbindlichkeiten2 113.160 113.160
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
fix verzinst AC 45 45 Stufe 3 44
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistung AC 1.154.351 1.154.351
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 44.336 44.336
Derivate (ohne Hedgebeziehung) FVTPL 246 246 Stufe 2 246
Derivate (mit Hedgebeziehung) 1.756 1.756 Stufe 2 1.756
Nach Kategorien
Financial Assets at Amortised Cost AC 999.741 999.741
Liquide Mittel 319.674 319.674
Fair Value through Profit & Loss FVTPL 36.388 36.388
Fair Value through OCI FVTOCI 29.692 29.692
Financial Liabilities at Amortised Cost AC 1.553.383 1.553.383

1 Leasingverbindlichkeiten unterliegen dem Anwendungsbereich von IFRS 16 und IFRS 7. 2 Leasingverbindlichkeiten unterliegen dem Anwendungsbereich von IAS 17 und IFRS 7.

Angaben zu Fair Value bilanzierten Finanzinstrumenten Stufe 3

Zur Bewertung des Hybridkapitals in Höhe von TEUR 25.330 gegenüber der UBM Development AG werden untenstehende Inputfaktoren (Pricingkriterien) wie folgt herangezogen:

  • Mid Swap
  • Credit Spread UBM-Anleihe (Z-Spread)
  • Hybrid Spread

Die Summe dieser Faktoren würde einem aktuellen Pricing der Hybridanleihe entsprechen.

Im zweiten Schritt werden das aktuelle Pricing und die vertraglich vereinbarte Kuponhöhe verglichen und so die notwendigen Zu-/Abschläge ermittelt.

– Ist das aktuelle Marktpricing höher als der vertraglich vereinbarte Kupon, erfolgt eine Abwertung des Nominalbetrags.

– Ist das aktuelle Marktpricing niedriger als der vertraglich vereinbarte Kupon, erfolgt eine Aufwertung des Nominalbetrags.

Per 31. Dezember 2019 ergibt sich somit folgende Bewertung:

Mid Swap Credit Spread Hybrid Spread Hybridkupon
in %
Stand 31.12.2019 -15,9 208,93 184 3,77
Stand 31.12.2018 19,6 271,57 368 6,6
Hybridkapital
Stand 1.1.2019 25.179
Auf-/Abwertung 716
Stand 31.12.2019 25.895

Sensitivitäten und Beziehungszusammenhänge

Die eingesetzte Bewertungsmethode ist den Schwankungen der drei Inputfaktoren ausgesetzt. Jede Änderung einzelner Faktoren resultiert in einer entsprechenden Änderung der Bewertung (z. B. erhöht sich der Mid Swap um 1 BP, wird die Forderung um 1 BP abgewertet).

Etwaige Wechselwirkungen bleiben unberücksichtigt, da weder von einer signifikant negativen, noch von einer signifikant positiven Korrelation ausgegangen werden kann, d. h. jede einzelne Veränderung erhöht die Gesamtbewertung im entsprechenden Ausmaß.

43.2.2. Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien

Aus Zinsen/ Wert Nettoergebnis
in TEUR Ergebnisse Zum Fair Value berichtigung Aus Abgang 2019
Financial Assets at
Amortised Cost AC 9.329 - -1.310 - 8.019
Fair Value through
Profit & Loss FVTPL 720 -406 -175 -2 137
Fair Value through OCI FVTOCI 3.606 - -36 588 4.158
Financial Liabilities at
Amortised Cost AC -20.238 - - - -20.238
Aus Zinsen/ Wert Nettoergebnis
in TEUR Ergebnisse Zum Fair Value berichtigung Aus Abgang 2018
Financial Assets at
Amortised Cost AC 9.892 - - - 9.892
Fair Value through
Profit & Loss FVTPL 1.266 771 -561 104 1.580
Fair Value through OCI FVTOCI 4.072 - - 87 4.159
Financial Liabilities at
Amortised Cost AC -17.878 - - - -17.878

43.3. Ziele des Finanzrisikomanagements

Das Management der Risiken im Finanzbereich, insbesondere des Liquiditätsrisikos und des Zins- und Währungsrisikos, ist durch Konzernrichtlinien einheitlich geregelt. Ziel des Managements ist, die Risiken so weit als möglich zu minimieren. Hierzu werden je nach Einschätzung des Risikos ausgewählte derivative und nicht derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden jedoch nur die Risiken besichert, die Auswirkungen auf den Cashflow des Konzerns haben. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich als Sicherungsinstrument genutzt, d. h. für Handels- oder andere spekulative Zwecke kommen sie nicht zum Einsatz.

Sämtliche Absicherungsgeschäfte werden durch das Group Treasury zentral abgeschlossen, soweit nicht andere Konzerngesellschaften im Einzelfall zu einer Transaktion außerhalb des Group Treasury autorisiert sind. Zur Überwachung und Steuerung bestehender Risiken im Geld- und Devisenhandel ist ein den Anforderungen entsprechendes internes Kontrollsystem implementiert. Sämtliche Aktivitäten des Group Treasury unterliegen einer strikten Risiko- und Abwicklungskontrolle. Eckpfeiler ist die Funktionstrennung in Handel, Abwicklung und Buchhaltung.

43.4. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist definiert als das Risiko, dass Verbindlichkeiten bei Fälligkeit nicht beglichen werden können.

Das Management des Liquiditätsrisikos basiert auf einem quartalsweise aktualisierten Finanzplan, der seinen Ausgang auf operativer Ebene nimmt. Alle Projekte werden dabei von der jeweils kaufmännisch verantwortlichen Person einzeln und in Monatsscheiben für das laufende Jahr sowie für das Folgejahr geplant. Zum operativen Teil werden sämtliche cashinduzierte Finanzthemen wie Fälligkeiten aus Finanz-, M&A-, Kapitalmarkttransaktionen, Zinsen und Dividenden in Entsprechung der Konzernverantwortung zentral auf Holdingebene geplant.

Der Konzern weist zum Jahresultimo 2019 einen Liquiditätsstand in Höhe von TEUR 581.890 aus, der für den im Bau typischen saisonalen Liquiditätsspitzenbedarf von April bis November, zur Rückführung fälliger Kredite und SSD-Tranchen und für potenzielle Firmenzukäufe dient. Sollte sich darüber hinaus ein Liquiditätsbedarf ergeben, könnte dieser durch die Ausnützung bestehender Cashlinien abgedeckt werden.

Per 31. Dezember 2019 beträgt die Nettoverschuldung, definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Wertpapieren im kurzfristigen Vermögen, Schuldscheindarlehen sowie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten, TEUR 345.689 (Vorjahr: TEUR 150.184).

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten, definiert als kurzfristige Schuldscheindarlehen, sowie die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im eigentlichen Sinn betragen TEUR 139.900 (Vorjahr: TEUR 106.130) und sind durch die liquiden Mittel bei weitem überdeckt.

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 787.679 (Vorjahr: TEUR 363.728) betreffen mit TEUR 346.384 (Vorjahr: TEUR 175.586 ) Schuldscheindarlehen und können in Höhe von TEUR 441.990 der Liquiden Mittel zu mehr als der Hälfte bedeckt werden.

Per 31. Dezember 2019 existieren nicht ausgenützte Kreditlinien bei Banken in Höhe von TEUR 351.500 (Vorjahr: TEUR 396.500), die zur unmittelbaren Refinanzierung von Finanzverbindlichkeiten herangezogen werden könnten. Hinsichtlich eingeräumter und ausgenutzter Avalkreditlinien wird auf die Erläuterung 40 verwiesen.

Die disponible Liquidität per 31. Dezember 2019, definiert als die Summe der Habenstände der disponiblen Bankkonten sowie die verbrieften, nicht ausgenutzten Geldmarktlinien, beträgt TEUR 920.724 (Vorjahr: TEUR 783.963).

Liquiditäts- und Zinstabelle

Durchschnitts Undiskontierte Zahlungsabflüsse
in TEUR verzinsung bis 3/2020 4–12/2020 2021–2024 ab 2025
Schuldscheindarlehen
fix verzinst 1,75 % 847 11.917 86.152 8.365
variabel verzinst 1,58 % 2.225 20.229 247.862 32.395
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
fix verzinst 2,34 % 3.427 4.943 18.855 41.676
variabel verzinst 1,07 % 8.667 35.526 104.712 13.095
Leasingverbindlichkeiten 1,92 % 22.359 45.667 166.063 181.850
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
fix verzinst 2,49 % 36 111 543 81
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen unverzinslich 984.799 19.614 51.686 -
Durchschnitts Undiskontierte Zahlungsabflüsse
in TEUR verzinsung bis 3/2019 4–12/2019 2020–2023 ab 2024
Anleihen
fix verzinst 3,88 % - 57.533 - -
Schuldscheindarlehen
fix verszinst 1,72 % - 1.928 54.778 -
variabel verzinst 1,58 % 992 977 119.024 10.097
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
fix verzinst 2,36 % 1.344 3.989 23.112 26.722
variabel verzinst 1,09 % 6.882 9.377 61.287 586
Leasingverbindlichkeiten 2,03 % 14.184 15.319 66.388 25.100
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
fix verzinst 0,75 % - - 46 -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
unverzinslich 1.042.601 23.979 45.543 -

Die Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten führen im Wesentlichen analog zur Fristigkeit in Höhe der Buchwerte zu Geldabflüssen.

43.5. Zinsrisikomanagement

Das Zinsrisiko des Konzerns ist definiert als das Risiko steigender Aufwands- oder sinkender Ertragszinsen aus Finanzpositionen und resultiert bei der PORR vornehmlich aus dem Szenario steigender Zinsen, insbesondere im kurzfristigen Bereich. Etwaige künftig notwendige Absicherungstransaktionen werden durch das Group Treasury abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag erfolgte das Management des Risikos mit nicht derivativen Instrumenten sowie mit drei Interest Rate Swaps (IRS) in Höhe von TEUR 103.000 sowie drei IRS mit Startterminen, die in der Zukunft liegen, in Höhe von TEUR 107.000. Alle derivativen Absicherungen sind als Cashflow Hedge designiert. Das Grundgeschäft der Zinsswaps sind die bis inklusive 2018 aufgenommenen Finanzierungen durch Schuldscheindarlehen mit variabler EURIBOR-Verzinsung. Alle IRS beziehen sich auf den Austausch variabler Zinsströme gegen fixe Zinsströme. Per 31. Dezember 2019 ergab die Marktbewertung der IRS einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR -1.861 (Vorjahr: TEUR -1.756).

Fixierter
Referenz Zinssatz Referenz Marktwert Marktwert
Derivat Beginn Ende wert in TEUR in % zinssatz 31.12.2019 31.12.2018
Zinsswap 12.8.2015 12.8.2020 57.000 0,63 6 Monats
EURIBOR
-221 -565
6 Monats
Zinsswap 13.8.2018 12.8.2019 - 0,225 EURIBOR - -42
6 Monats
Zinsswap1 13.8.2018 13.8.2020 18.000 0,384 EURIBOR -43 -219
6 Monats
Zinsswap 12.8.2019 12.8.2021 28.000 0,29 EURIBOR -129 -95
6 Monats
Zinsswap 12.8.2021 14.8.2023 40.000 0,9 EURIBOR -617 -93
6 Monats
Zinsswap1 12.8.2020 12.8.2021 7.000 0,58 EURIBOR -40 -102
6 Monats
Zinsswap 13.8.2020 14.2.2022 40.000 0,84 EURIBOR -500 -344
6 Monats
Zinsswap 12.8.2020 12.8.2021 10.000 0,815 EURIBOR -82 -193
6 Monats
Zinsswap 14.2.2022 13.2.2024 10.000 1,342 EURIBOR -229 -105

Zum 31. Dezember 2019 hält die Gruppe folgende derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von Zinsrisiken:

1 Positionen wurden reduziert (von TEUR 36.000 auf TEUR 18.000 und von TEUR 27.000 auf TEUR 7.000)

Eine Analyse der floatierenden Zinsposition per 31. Dezember 2019 in Höhe von rund TEUR 361.172 zeigt folgende Sensitivitäten, die unter dem Szenario einer Zinserhöhung von 0,01 PP ermittelt wurden. Das Ausmaß der Zinserhöhung leitet sich aus den in 2019 durchschnittlich für den 3-Monats- und 6-Monats-EURIBOR gemessenen täglichen Zinsänderungen ab. Bei einer Wahrscheinlichkeit von 67 % bleibt der Zinssatz unverändert, bei 99 % Wahrscheinlichkeit beträgt die Zinsbandbreite 1 BP. In Folge haben wir die Auswirkung auf die Zinspositionen simuliert:

in TEUR Höherer Zinsaufwand für das Jahr 2020 Höherer Zinsaufwand (p. a.) bei linearer
Positionsfortschreibung ab 2021
Bei Zinserhöhung von 0,01 PP 16 37

43.6. Fremdwährungsrisiko

Das Fremdwährungsrisiko wird im PORR Konzern transaktionsorientiert behandelt und resultiert aus Bauaufträgen bzw. aus Finanzierungen im Zusammenhang mit solchen Verträgen. Konzernpolitik ist es, die operativen Fremdwährungsrisiken zur Gänze abzusichern. Nach Maßgabe der jeweiligen funktionalen Währung der Konzerneinheit, die den Auftrag abwickelt, wird zunächst danach getrachtet, die Leistungsverträge in den jeweils korrespondierenden Landeswährungen abzuschließen. Dies geschieht in jenem Umfang, in dem die zu erbringenden Leistungen lokal generiert werden. Gelingt dies nicht oder müssen Leistungen in anderen Währungen beigestellt werden, wird das daraus resultierende Risiko mittels Sicherungsgeschäften abgesichert. An derivativen Finanzinstrumenten werden vom Group Treasury ausschließlich Devisentermingeschäfte und Fremdwährungsoptionen der ersten Generation eingesetzt (siehe Erläuterung 43.8.).

Per 31. Dezember 2019 ergaben sich folgende Währungspositionen für den Gesamtkonzern:

Bilanzwährung Währungspaar VAR1
in TEUR
EUR EURQAR 592
EUR USDEUR 449
EUR EURPLN 448
EUR EURRON 238
NOK NOKEUR 130
QAR QAREUR 116
PLN PLNNOK 83
EUR EURAED 67
div. div. 247

1 VAR = Value At Risk bei einem einseitigen 95%igen Konfidenzintervall, dies entspricht der 1,96-fachen Standardabweichung und einer Positionsbehaltedauer von 10 Tagen.

Die dargestellten Währungspositionen sind lediglich im Rahmen der jeweiligen Bilanzwährung der Gesellschaften saldiert, Korrelationen zwischen den einzelnen Währungspaaren bleiben unberücksichtigt. Der VAR, bewertet mit einer zehntägigen Behaltedauer und einem Konfidenzniveau in Höhe von 95 %, beträgt TEUR 2.370.

Der VAR auf Konzernebene, bei Saldierung der Positionen über die Bilanzwährungen hinweg sowie mit Berücksichtigung von Korrelationen zwischen den Währungspaaren, beträgt TEUR 918.

Bilanzwährung Währungspaar VAR1
in TEUR
EUR EURUSD 370
QAR QAREUR 355
AED AEDEUR 80
RON RONEUR 62
NOK NOKEUR 35
EUR div. 16

1 VAR = Value At Risk bei einem einseitigen 95%igen Konfidenzintervall, dies entspricht der 1,96-fachen Standardabweichung und einer Positionsbehaltedauer von 10 Tagen.

43.7. Sicherung von Währungsrisiken

Der PORR Konzern hat zum 31. Dezember 2019 Devisentermingeschäfte in Höhe von TEUR 158.829 (Vorjahr: TEUR 148.787) abgeschlossen, davon betrugen TEUR 81.404 Terminkäufe und TEUR 77.425 Terminverkäufe. Rund TEUR 87.326 (Vorjahr: TEUR 72.860) dienen der Absicherung von Projekt-Cashflows und der Rest in Höhe von rund TEUR 71.503 (Vorjahr: TEUR 75.927) der Absicherung innerkonzernaler Finanzierungen.

Per 31. Dezember 2019 ergab die Marktbewertung der offenen Devisentermingeschäfte einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 1.410. Im Geschäftsjahr 2019 wurde aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften insgesamt ein Aufwand in Höhe von TEUR 768 im Gewinn oder Verlust erfasst.

Die folgende Tabelle zeigt aus Sicht des 31. Dezember 2019 die voraussichtlichen vertraglichen Fälligkeiten der Zahlungen aus Devisentermingeschäften, d. h. wann die Zahlungen aus dem Grundgeschäft erwartet werden:

Terminverkauf Fälligkeit Cashflows in TEUR
CHF PLN NOK USD Summe
Jänner 2020 1.978 90 21.883 23.951
Februar 2020 1.891 54 1.945
März 2020 3.655 2.237 146 6.038
April 2020 2.995 89 3.084
Mai 2020 3.266 3.266
Juni 2020 3.469 62 3.531
Juli 2020 5.884 5.884
August 2020 2.842 2.842
September 2020 2.488 2.488
Oktober 2020 2.171 2.171
November 2020 1.762 1.762
Dezember 2020 904 904
Jänner 2021 898 898
Februar 2021 459 459
März 2021 498 498
April 2021 498 498
Mai 2021 693 693
Juni 2021 1.620 1.620
Juli 2021 1.730 1.730
August 2021 2.112 2.112
September 2021 2.507 2.507
Oktober 2021 2.362 2.362
November 2021 2.052 2.052
Dezember 2021 1.695 1.695
Jänner 2022 1.366 1.366
Februar 2022 637 637
März 2022 433 433
Termineinkauf Fälligkeit Cashflows in TEUR
CHF NOK RON QAR AED PLN Summe
Jänner 2020 400 645 10.538 2.759 14.342
Februar 2020 2.860 528 409 3.797
März 2020 36.371 36.371
April 2020 3.124 839 3.963
August 2020 495 495
September 2020 739 739
Oktober 2020 495 495
November 2020 495 495
Dezember 2020 13.319 5.956 594 19.869
Jänner 2021 638 638
Februar 2021 62 62
August 2021 50 50
September 2021 89 89

43.8. Derivative Finanzinstrumente

In der folgenden Tabelle sind die bilanzierten Fair Values der verschiedenen derivativen Instrumente dargestellt:

in TEUR 2019 2018
Aktiva
Derivate
ohne Hedgebeziehung 1.763 2.424
Passiva
Derivate
ohne Hedgebeziehung 353 246
mit Hedgebeziehung 1.861 1.756

43.9. Kreditrisiko

Das Risiko bei Forderungen gegenüber Kunden kann aufgrund der breiten Streuung und einer permanenten Bonitätsprüfung grundsätzlich als gering eingestuft werden. Branchenspezifisch fallen Vorleistungen durch den Generalunternehmer an, die erst später durch Zahlungen abgedeckt werden. Zur Absicherung eines etwaigen Ausfallrisikos ist eine Bonitätsprüfung zwingend vorgeschrieben und es werden weitestgehend Sicherheitsleistungen vereinbart.

Das Ausfallrisiko bei anderen auf der Aktivseite ausgewiesenen originären Finanzinstrumenten ist ebenfalls als gering anzusehen, da die Vertragspartner Finanzinstitute und andere Schuldner mit bester Bonität sind. Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Es bestehen hohe offene Forderungen vor allem aus Infrastrukturprojekten gegenüber öffentlichen Auftraggebern bzw. öffentlichen Unternehmen. Ansonsten liegen keine operativen Risikokonzentrationen aufgrund hoher offener Beträge bei einzelnen Schuldnern vor.

Zum 31. Dezember 2019 beträgt das maximale Kreditrisiko TEUR 1.648.089 (Vorjahr: TEUR 1.385.388) und besteht im Wesentlichen in Bezug auf Ausleihungen, übrige Finanzanlagen, sonstige finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie liquide Mittel.

44. Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

2019 2018
Angestellte
Inland 3.724 3.513
Ausland 5.117 5.025
Arbeiter
Inland 6.860 6.365
Ausland 4.127 4.111
Mitarbeiter gesamt 19.828 19.014
davon vollkonsolidiert
Angestellte 8.664 8.329
Arbeiter 10.782 10.237
Gesamt vollkonsolidiert 19.446 18.566

45. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen sind neben den Tochterunternehmen und den at-equity bilanzierten Unternehmen insbesondere die UBM-Gruppe, die Unternehmen der IGO Industries-Gruppe, da sie bzw. deren beherrschende Rechtsträger aufgrund der von ihr gehaltenen Aktien gemeinsam mit der Strauss-Gruppe, die von einem Mitglied des Vorstands der PORR AG maßgeblich beeinflusst wird, die PORR AG beherrschen, sowie die Kapsch-Gruppe, bei der ein Mitglied des Vorstands der PORR AG eine Schlüsselposition innehat und gleichzeitig an der gemeinsamen Beherrschung der PORR AG beteiligt ist. Nahestehende Personen sind neben Personen und diesen nahestehenden Unternehmen, welche die PORR AG beherrschen, die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der PORR AG und deren nahe Familienangehörige.

Transaktionen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen der Gruppe wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden nicht weiter erläutert.

In den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften werden nur direkte Leistungsverrechnungen ausgewiesen.

Die Transaktionen zwischen Unternehmen der Gruppe und ihren at-equity bilanzierten Unternehmen werden in der nachfolgenden Analyse offengelegt:

Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
in TEUR 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Assoziierte
Unternehmen 25.237 42.130 29.416 24.345 10.188 11.117 2.938 3.493
Gemeinschafts
unternehmen 57.349 78.059 92.020 67.996 12.486 25.995 6.587 4.488
Arbeitsgemeinschaften 243.844 194.673 55.960 54.634 75.092 64.188 12.236 14.539

Die Transaktionen mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen und von diesen beherrschten Unternehmen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Erträge Aufwendungen Forderungen Verbindlichkeiten
in TEUR 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Aus Lieferungen und
Leistungen
UBM-Gruppe 28.408 100.458 4.975 5.441 5.620 5.434 368 2.061
IGO Industries-Gruppe 1.835 4.658 57.656 50.915 1.117 953 12.227 6.345
Strauss-Gruppe 424 4.119 404 541 112 101 13 1
Kapsch-Gruppe 342 1.265 1.782 3.212 93 86 129 341
Sonstige - 2 - 2.632 - - - 68
Aus Finanzierungen
UBM-Gruppe 1.520 2.339 - - 30.515 39.652 126 60

Der Verkauf der Anteile an der Sabimo Monte Laa Bauplatz 2 GmbH betrifft eine Transaktion mit nahestehenden Unternehmen. Der Kaufpreis in Höhe von TEUR 34 wurde in bar beglichen. Die im Zuge der Kontrollerlangung der "hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. bezahlte Kontrollprämie in Höhe von TEUR 1.294 betrifft mit TEUR 872 eine Transkaktion mit nahestehenden Unternehmen.

Die Außenstände sind nicht besichert und werden in bar beglichen. Mit Ausnahme von zugunsten at-equity bilanzierten Unternehmen gewährten Garantien bzw. übernommenen Haftungen von insgesamt TEUR 4.688 (Vorjahr: TEUR 233), für die in der Regel ein Entgelt nicht berechnet wird, wurden weder Garantien gegeben, noch solche genommen. Es wurden weder Wertberichtigungen für von nahestehenden Unternehmen oder Personen geschuldete Beträge gebildet, noch wurde ein Forderungsausfall im Berichtsjahr verbucht.

46. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag und sonstige Angaben

Per Anfang Februar 2020 wurde eine Hybridanleihe von TEUR 150.000 und einem Kupon von 5,375 % begeben. Die Anleihe ist mit einer ewigen Laufzeit ausgestattet, allerdings hat die PORR nach fünf Jahren das Recht, die Anleihevaluta vollständig zurückzuführen. Sollte dies nicht passieren, erhöht sich der Kupon auf den fünfjährigen Mid-Swapsatz zuzüglich 10,641 %. Die Anleihe erfüllt sämtliche Voraussetzungen nach IFRS, um diese im Eigenkapital zu bilanzieren. Gleichzeitig wurde den bestehenden Investoren der Hybridanleihe aus 2017 das Angebot unterbreitet, ihren Bestand zu einem Kurs von 103,75 zurückzukaufen. Von diesem Angebot haben Investoren im Gesamtausmaß von TEUR 25.706 Gebrauch gemacht. Der nunmehr noch austehende Bestand dieser Anleihe beträgt somit TEUR 99.294.

Seit Jahresanfang 2020, insbesondere seit Anfang März, haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) in Europa und in den Heimmärkten der PORR signifikant verändert. Die Ausbreitung der COVID-19-Erkrankungen und die damit verbundenen temporären Einschränkungen des persönlichen, öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens aufgrund der Regierungsmaßnahmen führen derzeit zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit der PORR. Die temporäre Schließung von Baustellen im März 2020 in Österreich, der eingeschränkte Betrieb in einigen Heimmärkten und die für die Baubranche noch nicht absehbaren Behinderungen werden eine Anpassung der Ziele für 2020 und die Folgejahre erfordern. Die wirtschaftlichen Folgen für die Profitabilität der PORR werden im Wesentlichen von der Dauer dieser Krise, den Auswirkungen auf die konjunkturellen Entwicklungen in den betroffenen Ländern und den Maßnahmen seitens der öffentlichen Hand abhängen. Es besteht derzeit eine hohe Unsicherheit bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes der Coronakrise und der

wirtschaftlichen Implikationen aus dem Shutdown in vielen Ländern. Eine seriöse Bewertung und Anpassung der Ziele 2020 ist auch aufgrund der dynamischen Entwicklungen daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Das Management der PORR AG hat bereits eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die die Sicherung der Liquidität und den Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter sicherstellen.

Der Vorstand der PORR AG hat den Konzernabschluss am 16. April 2020 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

47. Honorare der Konzernabschlussprüfer

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Geschäftsjahr als Aufwand erfassten Honorare der Konzernabschlussprüfer:

BDO Austria GmbH
in TEUR 2019 2018
Abschlussprüfungen 275 270
Sonstige Bestätigungsleistungen 418 389
Sonstige Beratungsleistungen 96 18

48. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Vorstands

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS, Vorsitzender Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler Ing. Josef Pein (ab 1.1.2020) Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach (bis 31.1.2020)

Mitglieder des Aufsichtsrats

DDr. Karl Pistotnik, Vorsitzender Dipl.-Ing. Klaus Ortner, Stellvertretender Vorsitzender Mag. Robert Grüneis Dr. Walter Knirsch Dipl.-Ing. Iris Ortner, MBA Hon.-Prof. Dr. Bernhard Vanas Dr. Susanne Weiss Dr. Thomas Winischhofer, LL.M., MBA

Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder

Michael Kaincz Dipl.-Ing. Michael Tomitz Gottfried Hatzenbichler Wolfgang Ringhofer

In der nachstehenden Tabelle werden die geleisteten Vergütungen für Manager in Schlüsselpositionen, das sind die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der PORR AG, nach Vergütungskategorien aufgegliedert dargestellt:

in TEUR Vergütungen fix Vergütungen
variabel
Pensionskassen
beitrag
2019
Vergütungen des Vorstands
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS 750 308 39 1.097
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach 500 355 40 895
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer 500 205 40 745
Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler 500 205 40 745
Gesamt 2.250 1.073 159 3.482
davon kurzfristig fällige Leistungen 2.250 1.073 - 3.323
davon Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses - - 159 159
Vergütungen des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen 329
Vergütungen Pensionskassen
in TEUR Vergütungen fix variabel beitrag 2018
Vergütungen des Vorstands
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS 750 616 39 1.405
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach 500 515 40 1.055
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer 458 404 37 899
Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler 35 - 3 38
Gesamt 1.743 1.535 119 3.397
davon kurzfristig fällige Leistungen 1.743 1.535 - 3.278
davon Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses - - 119 119
Vergütungen des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen 197

Wien, am 16. April 2020

Der Vorstand

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS e. h. Dipl.-Kfm. Andreas Sauer e. h. Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler e. h. Ing. Josef Pein e. h.

Beteiligungen

Länder Art der Anteilshöhe Anteilshöhe Art der
Konsoli
kenn Wäh Anteilshöhe Anteilshöhe Konsoli PORR AG PORR-Konzern dierung
Gesetzlicher Name zeichen rung Sitz PORR AG % PORR-Konzern % dierung Vorjahr % Vorjahr % Vorjahr
Tochterunternehmen
"EAVG Enzersdorfer
Abfallverwertungsgesellschaft m.b.H." AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
"hospitals" Projektentwicklungsges.m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 62,90000 V 0,00000 62,90000 E
A. Niedermühlbichler Baugesellschaft m.b.H. AT EUR Seeboden 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
ABW Abbruch, Boden- und
Wasserreinigungs-Gesellschaft m.b.H.
Alea GmbH
AT
AT
EUR
EUR
Wien
Wien
0,00000
0,00000
100,00000
100,00000
V
V
0,00000 100,00000 V
Allgemeine Straßenbau GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
ALPINE AT GmbH in Liqu. AT EUR Brunn am Gebirge 0,00000 100,00000 U 0,00000 100,00000 V
Altlastensanierung und Abraumdeponie
Langes Feld Gesellschaft m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 86,38750 V 0,00000 86,38750 V
Unterpremstätten,
politische Gemeinde
AMF - Asphaltmischanlage Feistritz GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 100,00000 U 0,00000 100,00000 U
AMF - Asphaltmischanlage Feistritz GmbH & Unterpremstätten,
politische Gemeinde
Co KG AT EUR Premstätten 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
AMO Asphaltmischwerk Oberland GmbH AT EUR Linz 0,00000 90,00000 U 0,00000 90,00000 U
AMO Asphaltmischwerk Oberland GmbH &
Co KG AT EUR Linz 0,00000 90,00000 V 0,00000 90,00000 V
Asphalt-Unternehmung Carl Günther
Gesellschaft m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
Asphaltmischwerk Greinsfurth GmbH AT EUR Amstetten 0,00000 66,66750 U 0,00000 66,66750 U
Asphaltmischwerk Greinsfurth GmbH & Co OG AT EUR Amstetten 0,00000 66,66750 V 0,00000 66,66750 V
Bautech Labor GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Bosch Baugesellschaft m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
bpp Bautechnik GmbH AT EUR Pichl bei Wels 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
CamBER22 GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Edos Beteiligungsverwaltungs GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Eisenschutzgesellschaft m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Eisenschutzgesellschaft m.b.H. (ALT) AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
EPS Absberggasse 47 Projektmanagement
GmbH in Liqu.
AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V
EPS LAA 43 GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
FEHBERGER Stahlbau GmbH AT EUR Völkermarkt 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Fritz & Co. Baugesellschaft m.b.H. AT EUR Salzburg 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H. AT EUR Salzburg 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Gesellschaft für Bauwesen GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
GETINA Versicherungsvermittlung GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
GHS Logistik GmbH in Liqu. AT EUR Salzburg 0,00000 100,00000 V
Goidinger Bau GmbH AT EUR Zams 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Grund- Pfahl- und Sonderbau GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Hinteregger Holding Gesellschaft m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
IAT GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Ing. RADL-BAU GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
ISHAP Gebäudedokumentations GmbH AT EUR Wien 0,00000 87,50000 V 0,00000 37,50000 E
ISHAP Personaldokumentations GmbH AT EUR Wien 0,00000 80,00000 V 0,00000 80,00000 V
ISHAP Software Solutions GmbH AT EUR Wien 0,00000 80,00000 V 0,00000 80,00000 V
Johann Koller Deponiebetriebsges.m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
KOLLER TRANSPORTE - KIES - ERDBAU
GMBH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Kraft & Wärme Rohr- und Anlagentechnik
GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Unterpremstätten,
politische Gemeinde
Kratochwill Schotter & Beton GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Kröll Pflasterbau GmbH AT EUR Röthis 0,00000 100,00000 V
Gesetzlicher Name Länder
kenn
zeichen
Wäh
rung
Sitz Anteilshöhe
PORR AG %
Anteilshöhe
PORR-Konzern %
Art der
Konsoli
dierung
Anteilshöhe
PORR AG
Vorjahr %
Anteilshöhe
PORR-Konzern
Vorjahr %
Art der
Konsoli
dierung
Vorjahr
Unterpremstätten,
politische Gemeinde
LD Recycling GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Lieferasphaltgesellschaft JAUNTAL GmbH
M.E.G. Mikrobiologische Erddekontamination
AT EUR Klagenfurt 0,00000 71,99671 V 0,00000 71,99671 V
GmbH AT EUR Linz 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Nägele Hoch- und Tiefbau GmbH AT EUR Röthis 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
O.M. Meissl & Co. Bau GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
ÖBA - Österreichische Betondecken Ausbau
GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Panitzky Gesellschaft m.b.H. AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
PKM - Muldenzentrale GmbH AT EUR Wien 0,00000 97,97021 V 0,00000 97,97021 V
PORR AUSTRIARAIL GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Bau GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Bauindustrie GmbH AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
PORR Beteiligungen und Management GmbH AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
PORR Construction Holding GmbH AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
PORR Design & Engineering GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Equipment Services GmbH AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
PORR Financial Services GmbH AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V
PORR Infra GmbH AT EUR Wals-Siezenheim 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Mischanlagen GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
PORR Recycling GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Umwelttechnik GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORREAL GmbH
PORRisk Solutions GmbH
AT
AT
EUR
EUR
Wien
Wien
0,00000
100,00000
100,00000
100,00000
V
V
0,00000
100,00000
100,00000
100,00000
V
V
Prajo & Co GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Unterpremstätten,
politische Gemeinde
PRONAT Steinbruch Preg GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PWW Holding GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
RCH Recycling Center Himberg GmbH AT EUR Himberg 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Reisinger Gesellschaft mbH AT EUR Ennsdorf 0,00000 100,00000 V
Rumpelnig Immobilien GmbH AT EUR Wien
Sabelo Beteiligungsverwaltungs GmbH AT EUR Wien 100,00000 100,00000 U 100,00000 100,00000 U
Sabimo Monte Laa Bauplatz 2 GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
Salzburger Lieferasphalt GmbH & Co OG AT EUR Sulzau, politsche
Gemeinde Werfen
0,00000 80,00000 V 0,00000 80,00000 V
SAM03 Beteiligungs GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Schatzl & Jungmayr Garten- und
Landschaftsbau GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V
Unterpremstätten,
Schotter- und Betonwerk Karl Schwarzl politische Gemeinde
Betriebsgesellschaft m.b.H.
Schotterwerk GRADENBERG Gesellschaft
AT EUR Premstätten 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
m.b.H. AT EUR Köflach 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Unterpremstätten,
politische Gemeinde
Schwarzl Transport GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Spenglerei Hangl Christof GmbH AT EUR Telfs 0,00000 100,00000 V
STRAUSS Property Management GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Tancsos und Binder Gesellschaft m.b.H. AT EUR Wolfsberg 0,00000 100,00000 V
TEERAG-ASDAG Bau GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
TEERAG-ASDAG GmbH AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
TEERAG-ASDAG Hochbau Burgenland GmbH AT EUR Stegersbach 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Wibeba Hochbau GmbH & Co. Nfg. KG AT EUR Wien 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
Wiener Betriebs- und Baugesellschaft m.b.H.
BB Government Services société privée á
AT EUR Wien 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
responsabilité limitée BE EUR Uccle 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Bulgaria EOOD BG BGN Sofia 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Gunimperm-Bauveg SA CH CHF Bellinzona 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR SUISSE AG CH CHF Altdorf 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
ALPINE Bau CZ a.s. CZ CZK Valasské Mezirici 0,00000 100,00000 V
Gesetzlicher Name Länder
kenn
zeichen
Wäh
rung
Sitz Anteilshöhe
PORR AG %
Anteilshöhe
PORR-Konzern %
Art der
Konsoli
dierung
Anteilshöhe
PORR AG
Vorjahr %
Anteilshöhe
PORR-Konzern
Vorjahr %
Art der
Konsoli
dierung
Vorjahr
OBATECH s.r.o. CZ CZK Praha 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR a.s. CZ CZK Praha 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Equipment Services Cesko s.r.o CZ CZK Praha 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORREAL Cesko, s.r.o. CZ CZK Praha 0,00000 100,00000 V
baikap Holding 180812 GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
BB Government Services GmbH DE EUR Kaiserslautern 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
CMG Gesellschaft für Baulogistik GmbH DE EUR Münster 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Emil Mayr Hoch- und Tiefbau GmbH DE EUR Ettringen/Wertach 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Franki Grundbau GmbH & Co. KG DE EUR Seevetal 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Franki Grundbau Verwaltungs GmbH DE EUR Seevetal 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Hinteregger, Brandstetter & Co.
Baugesellschaft m.b.H. DE EUR Traunstein 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
IAT Deutschland GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
ISG Ingenieurservice Grundbau GmbH DE EUR Seevetal 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
ÖBA Betondecken Ausbau Deutschland GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Oevermann Hochbau GmbH DE EUR Münster 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Oevermann Ingenieurbau GmbH DE EUR Münster 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Oevermann Verkehrswegebau GmbH DE EUR Münster 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Porr Design & Engineering Deutschland GmbH
Porr Equipment Services Deutschland GmbH
DE
DE
EUR
EUR
Berlin
München
0,00000
0,00000
100,00000
100,00000
V
V
0,00000
0,00000
100,00000
100,00000
V
V
Porr Franki GmbH & Co. KG DE EUR Seevetal 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR GmbH & Co. KGaA DE EUR München 0,00000 94,66235 V 0,00000 94,66235 V
Porr Industriebau GmbH DE EUR Passau 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Management GmbH DE EUR München 100,00000 100,00000 V 100,00000 100,00000 V
PORR MURNAU GmbH & Co. KG DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Oevermann GmbH DE EUR Münster 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Garching bei
Porr Umwelttechnik Deutschland GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Vermögensverwaltung MURNAU GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 U 0,00000 100,00000 U
Radmer Kies GmbH & Co. KG DE EUR Aschheim,
Landkreis München
Aschheim,
0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Radmer Kiesvertrieb Verwaltungs GmbH DE EUR Landkreis München 0,00000 100,00000 U 0,00000 100,00000 U
STRAUSS & CO. Development GmbH DE EUR Berlin 0,00000 94,00000 V 0,00000 94,00000 V
Stump-Franki Spezialtiefbau GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Thorn Abwassertechnik GmbH DE EUR München 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
TKDZ GmbH DE EUR Wellen 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Unterstützungskasse Franki Grundbau GmbH DE EUR Seevetal 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Wellener Immobiliengesellschaft mbH DE EUR Wellen 0,00000 100,00000 V
IAT UK Waterproofing Systems limited GB GBP London 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR SLOVAKIA LTD. GB GBP London 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR UK Ltd. GB GBP London 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
BAUVEG-WINKLER drustvo s ogranicenom
odgovornoscu za projektiranje, izgradnju i
nadzor
HR HRK Zagreb 0,00000 100,00000 U 0,00000 100,00000 U
GRUNDBAU d.o.o. u likvidaciji HR HRK Zagreb 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Schwarzl drustvo s ogranicenom
odgovornoscu za obradu betona i sljunka
HR HRK Glina 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR Épitési Kft. HU HUF Budapest 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
BB GOVERNMENT SERVICES SRL IT EUR Vicenza 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
IAT Impermeabilizzazioni Srl IT EUR Bozen 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PORR GRADEZNISTVO DOOEL Skopje MK MKD Skopje 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Loftesnesbrui PORR-AURSTAD ANS NO NOK Oslo 0,00000 64,95000 V 0,00000 64,95000 V
PNC Norge AS NO NOK Oslo 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Porr Construction LLC under liquidation OM OMR Mascat 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Joint Venture Tunel Swinoujscie s.c. PL PLN 0,00000 40,00000 V 0,00000 40,00000 V
"Stal-Service" Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia
PL PLN Warszawa 0,00000 80,00000 V 0,00000 80,00000 V
BBGS Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia PL PLN Warszawa 0,00000 100,00000 V
PORR Spólka Akcyjna PL PLN Warszawa 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Gesetzlicher Name Länder
kenn
zeichen
Wäh
rung
Sitz Anteilshöhe
PORR AG %
Anteilshöhe
PORR-Konzern %
Art der
Konsoli
dierung
Anteilshöhe
PORR AG
Vorjahr %
Anteilshöhe
PORR-Konzern
Vorjahr %
Art der
Konsoli
dierung
Vorjahr
PORREAL Polska Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia
PL PLN Warszawa 0,00000 100,00000 V
Stump-Hydrobudowa Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia
PL PLN Warszawa 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
RADMER BAU PORTUGAL - CONSTRUCOES,
LIMITADA PT EUR Lisboa 0,00000 99,00000 U 0,00000 99,00000 U
PORR Qatar Construction W.L.L QA QAR Doha 0,00000 49,00000 V 0,00000 49,00000 V
Porr Construct S.R.L. RO RON Bucuresti 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
"PORR - WERNER & WEBER - PROKUPLJE"
doo, Prokuplje
DRUSTVO SA OGRANICENOM
RS RSD Prokuplje 0,00000 80,00000 V 0,00000 80,00000 V
ODGOVORNOSCU "PORR-WERNER &
WEBER-LESKOVAC", Leskovac RS RSD Leskovac 0,00000 70,00000 V 0,00000 70,00000 V
Drustvo sa ogranicenom odgovornoscu PORR
WERNER&WEBER-JAGODINA, Jagodina RS RSD Jagodina 0,00000 80,00000 V 0,00000 80,00000 V
Gradevinsko preduzece Porr d.o.o. - u likvidaciji
PWW d.o.o. Nis
RS
RS
RSD
RSD
Belgrad
Nis
0,00000
0,00000
100,00000
100,00000
V
V
0,00000
0,00000
100,00000
100,00000
V
V
PWW Deponija d.o.o. Jagodina RS RSD Jagodina 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
PWW Deponija Dva d.o.o. Leskovac
TRACK EXPERTS D.O.O. BEOGRAD, MILUTINA
MILANKOVICA 11A – u likvidaciji
RS
RS
RSD
RSD
Leskovac
Belgrad
0,00000 100,00000 V 0,00000
0,00000
100,00000
74,00000
V
V
PNC Sverige AB SE SEK Stockholm 0,00000 100,00000 U 0,00000 100,00000 V
PORR - GATES R150 JV (Joint Venture) SG SGD 0,00000 50,00000 V
PORR Construction Pte. Ltd. SG SGD Singapur 0,00000 100,00000 V
ALPINE SLOVAKIA, spol. s.r.o. SK EUR Bratislava 0,00000 100,00000 V
PORR s.r.o. SK EUR Bratislava 0,00000 100,00000 V 0,00000 100,00000 V
Assoziierte Unternehmen
ABO Asphalt-Bau Oeynhausen GmbH. AT EUR Oeynhausen,
politische Gemeinde
Traiskirchen
0,00000 22,50000 E 0,00000 22,50000 E
ALU-SOMMER GmbH AT EUR Stoob 0,00000 49,49857 E 0,00000 49,49857 E
AMB Asphalt-Mischanlagen
Betriebsgesellschaft m.b.H & Co KG
AT EUR Zistersdorf 0,00000 20,00000 U 0,00000 20,00000 U
AMB Asphalt-Mischanlagen Zistersdorf
Maustrenk,
politische Gemeinde
Betriebsgesellschaft m.b.H.
AMG - Asphaltmischwerk Gunskirchen
AT EUR Zistersdorf 0,00000 20,00000 U 0,00000 20,00000 U
Gesellschaft m.b.H. AT EUR Linz 0,00000 33,33333 U 0,00000 33,33333 U
ASA - Projektentwicklung - GmbH AT EUR Wien 0,00000 49,99963 E 0,00000 49,99963 E
ASF Frästechnik GmbH & Co KG
Asphaltmischwerk Betriebsgesellschaft m.b.H.
AT EUR Kematen 0,00000 40,00000 E 0,00000 40,00000 E
& Co KG
AWB Asphaltmischwerk Weißbach
Betriebs-GmbH
AT
AT
EUR
EUR
Rauchenwarth
Wien
0,00000
0,00000
40,00000
45,00000
E
U
0,00000
0,00000
40,00000
45,00000
E
U
CCG Immobilien GmbH EUR Wien 0,00000 50,00000 E
FMA Asphaltwerk GmbH & Co KG AT EUR Feldbach 0,00000 35,00000 E 0,00000 35,00000 E
KAB Straßensanierung GmbH & Co KG AT EUR Spittal an der Drau 0,00000 19,98800 U 0,00000 19,98800 U
Lavanttaler Bauschutt - Recycling GmbH AT EUR Wolfsberg 0,00000 49,99999 E 0,00000 49,99999 E
MSO Mischanlagen GmbH Ilz & Co KG AT EUR Ilz 0,00000 47,19200 E 0,00000 47,19200 E
MSO Mischanlagen GmbH Pinkafeld & Co KG AT EUR Pinkafeld 0,00000 47,33333 E 0,00000 47,33333 E
PM2 Bauträger GesmbH AT EUR Klagenfurt 0,00000 24,75000 U 0,00000 24,75000 U
RFM Asphaltmischwerk GmbH & Co KG AT EUR Wienersdorf
Oeynhausen,
politische Gemeinde
Traiskirchen
Wienersdorf
0,00000 46,00000 E 0,00000 46,00000 E
Oeynhausen,
politische Gemeinde
RFM Asphaltmischwerk GmbH. AT EUR Traiskirchen 0,00000 46,00000 U 0,00000 46,00000 U
Sava Most Gradevinsko Preduzece OG AT EUR Wien 0,00000 27,93000 U 0,00000 27,93000 U
TB Betonwerk Zams GmbH
Obalovna Boskovice, s.r.o.
AT
CZ
EUR
CZK
Zams
Boskovice
0,00000
0,00000
24,00000
45,00000
E
E
0,00000
0,00000
24,00000
45,00000
E
E
Alexander Parkside GmbH & Co. KG DE EUR Berlin 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Gesetzlicher Name Länder
kenn
zeichen
Wäh
rung
Sitz Anteilshöhe
PORR AG %
Anteilshöhe
PORR-Konzern %
Art der
Konsoli
dierung
Anteilshöhe
PORR AG
Vorjahr %
Anteilshöhe
PORR-Konzern
Vorjahr %
Art der
Konsoli
dierung
Vorjahr
ASDAG Kavicsbánya és Épitö Korlátolt
Felelösségü Társaság
HU HUF Janossomorja 0,00000 34,88000 E 0,00000 34,88000 E
BPV-Metro 4 Épitési Közkereseti Társaság HU HUF Budapest 49,95000 49,95000 U 49,95000 49,95000 U
BPV-METRO 4 NeKe Épitési Közkereseti
Társaság
HU HUF Budapest 49,95000 49,95000 U 49,95000 49,95000 U
Advanced Utility Construction and
Contracting LLC
Joint Venture Al Wakrah Stadium & Precinct
QA QAR Doha 0,00000 40,00000 E 0,00000 40,00000 E
Main Works and Masterplan (SC-14-G-171) QA QAR Doha 0,00000 33,33330 E 0,00000 33,33330 E
Gemeinschaftsunternehmen
AMG - Asphaltmischwerk Gunskirchen
Gesellschaft m.b.H. & Co. KG AT EUR Linz 0,00000 33,33333 E 0,00000 33,33333 E
AMW Asphalt-Mischwerk GmbH AT EUR Sulz 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
AMW Asphalt-Mischwerk GmbH & Co KG AT EUR Sulz 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
AMW Leopoldau GmbH & Co OG AT EUR Wien 0,00000 33,34000 E 0,00000 33,34000 E
ARIWA Abwasserreinigung im Waldviertel
GmbH
AT EUR Wien 0,00000 75,00000 E 0,00000 75,00000 E
ASB Nörsach GmbH AT EUR Linz 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
ASCI Logistik GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 55,00000 E 0,00000 100,00000 V
ASF Frästechnik GmbH AT EUR Kematen 0,00000 40,00000 U 0,00000 40,00000 U
Asphaltmischwerk Betriebsgesellschaft m.b.H. AT EUR Rauchenwarth 0,00000 40,00000 U 0,00000 40,00000 U
Asphaltmischwerk Roppen GmbH AT EUR Roppen 0,00000 30,00000 U 0,00000 30,00000 U
Asphaltmischwerk Roppen GmbH & Co KG AT EUR Roppen 0,00000 30,00000 E 0,00000 30,00000 E
Asphaltmischwerk Weißbach GmbH & Co.
Nfg.KG
AT EUR Weißbach bei Lofer 0,00000 45,00000 E 0,00000 45,00000 E
ASTRA - BAU Gesellschaft m.b.H. Nfg. OG AT EUR Bergheim 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
AUL Abfallumladelogistik Austria GmbH AT EUR Wien 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
CIS Beton GmbH AT EUR Premstätten 0,00000 55,00000 E 0,00000 100,00000 V
FMA Asphaltwerk GmbH AT EUR Feldbach 0,00000 35,00000 U 0,00000 35,00000 U
FSF Wohnanlage Finkenweg Errichtungs
GmbH
AT EUR Klagenfurt am
Wörthersee
0,00000 40,00000 E
FSF Wohnanlage Oberfeldstraße Errichtungs Klagenfurt am
GmbH AT EUR Wörthersee 0,00000 40,00000 E
FSF Wohnanlage WB3 Errichtungs GmbH AT EUR Klagenfurt am
Wörthersee
0,00000 40,00000 E
Gaspix Beteiligungsverwaltungs GmbH AT EUR Zirl 0,00000 31,57894 U 31,57894 31,57894 U
Grazer Transportbeton GmbH AT EUR Gratkorn 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
HD Baustoff Verwertung GmbH AT EUR Berndorf 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
hospitals Projektentwicklungsges.m.b.H. AT EUR Graz 0,00000 74,00000 E 0,00000 74,00000 E
INTERGEO Umweltmanagement GmbH AT EUR Salzburg 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
IP Real Estate Amraser Straße GmbH
KMG - Klinikum Management Gesellschaft
AT EUR Innsbruck 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
mbH AT EUR Graz 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 B
Lieferasphalt Gesellschaft m.b.H. AT EUR Wien
Viecht, politische
0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
Lieferasphalt Gesellschaft m.b.H. & Co OG, Gemeinde
Viecht AT EUR Desselbrunn 0,00000 33,50000 E 0,00000 33,50000 E
Lieferasphalt Gesellschaft m.b.H. & Co. OG AT EUR Maria Gail, politische
Gemeinde Villach
0,00000 40,00000 E 0,00000 40,00000 E
Lieferasphalt Gesellschaft m.b.H. & Co. OG, Zirl AT EUR Wien 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Linzer Schlackenaufbereitungs- und
vertriebsgesellschaft m.b.H.
AT EUR Linz 0,00000 33,33333 E 0,00000 33,33333 E
LISAG Linzer Splitt- und Asphaltwerk GmbH. AT EUR Linz 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
LISAG Linzer Splitt- und Asphaltwerk GmbH.
& Co KG AT EUR Linz 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
MSO Mischanlagen GmbH
RBA - Recycling- und Betonanlagen Ges.m.b.H.
AT EUR Ilz 0,00000 66,66667 U 0,00000 66,66667 U
& Co. Nfg. KG AT EUR Zirl 0,00000 31,57895 E 31,57895 31,57895 E
REHAMED Beteiligungsges.m.b.H. AT EUR Graz 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 B
Salzburger Reststoffverwertung GmbH AT EUR Salzburg 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Stöckl Schotter- und Splitterzeugung GmbH AT EUR Weißbach bei Lofer 0,00000 40,00001 E 0,00000 40,00001 E
TAL Betonchemie Handel GmbH AT EUR Wien 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Gesetzlicher Name Länder
kenn
zeichen
Wäh
rung
Sitz Anteilshöhe
PORR AG %
Anteilshöhe
PORR-Konzern %
Art der
Konsoli
dierung
Anteilshöhe
PORR AG
Vorjahr %
Anteilshöhe
PORR-Konzern
Vorjahr %
Art der
Konsoli
dierung
Vorjahr
Nußdorf ob der
TAM Traisental Asphaltmischwerk Ges.m.b.H. AT EUR Traisen 0,00000 33,33333 U 0,00000 33,33333 U
TAM Traisental Asphaltmischwerk Ges.m.b.H. Nußdorf ob der
& Co KG AT EUR Traisen 0,00000 33,33333 E 0,00000 33,33333 E
Tauernkies GmbH AT EUR Salzburg 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
TB Transportbeton GmbH AT EUR Linz 0,00000 33,33333 E 0,00000 33,33333 E
TBT Transportbeton Tillmitsch GmbH AT EUR Tillmitsch 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
TBT Transportbeton Tillmitsch GmbH & Co KG AT EUR Tillmitsch 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Vereinigte Asphaltmischwerke Gesellschaft
m.b.H.
AT EUR Spittal an der Drau 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
Vereinigte Asphaltmischwerke Gesellschaft
m.b.H. & Co KG
AT EUR Spittal an der Drau 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Weyerhof Steinbruch GmbH AT EUR Murau 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
Weyerhof Steinbruch GmbH & Co KG AT EUR Murau 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Klagenfurt am
WPS Rohstoff GmbH AT EUR Wörthersee 0,00000 49,00000 E 0,00000 49,00000 E
Obalovna Havlickuv Brod s.r.o. CZ CZK Hradec Králové 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
OBALOVNA PRÍBRAM, s.r.o. CZ CZK Praha 0,00000 37,50000 E 0,00000 37,50000 E
Obalovna Stredokluky s.r.o. CZ CZK Praha 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Obalovna Tábor s.r.o. CZ CZK Ceské Budejovice 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Obalovna Tyniste s.r.o. CZ CZK Ceské Budejovice 0,00000 33,33333 E 0,00000 33,33333 E
SILASFALT s.r.o. CZ CZK Ostrava - Kuncice 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Spolecne obalovny, s.r.o. CZ CZK Praha 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Alexander Parkside Verwaltungs GmbH DE EUR Berlin 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
AMW Asphaltmischwerke Westfalen GmbH DE EUR Münster 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
AVALERIA Beteiligungsgesellschaft mbH DE EUR München 0,00000 60,00000 U 0,00000 60,00000 U
AVALERIA Hotel HafenCity GmbH & Co. KG DE EUR München 0,00000 56,88000 E 0,00000 56,88000 E
Beteiligungsgesellschaft Nordharz
Asphalt-Mischwerke mbH DE EUR Wegeleben 0,00000 50,00000 U 0,00000 50,00000 U
H + E Haustechnik und Elektro GmbH DE EUR Deggendorf 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Nordharz Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG DE EUR Wegeleben 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Olympia Gate Munich Verwaltungs GmbH
in Liqu.
DE EUR Grünwald 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Radmer Bau Kieswerke GmbH DE EUR Leipzig 0,00000 50,00000 U
Radmer Bau Kieswerke GmbH & Co. Sand
und Kies KG DE EUR Schkeuditz 0,00000 50,00000 E
M6 Dunaújváros-Szekszárd Épitési Közkereseti
Társaság HU HUF Budapest 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
M6-Autópálya Építési Kkt.
JV BB CLC Società Consortile a
HU HUF Budapest 0,00000 33,33330 U 0,00000 33,33330 U
responsabilitá limitata IT EUR Vicenza 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
JV MACC NAVY IT EUR 0,00000 95,00000 E 0,00000 95,00000 E
AF Haehre/PNC ANS (Joint Venture) NO NOK 0,00000 50,00000 E
JOINT VENTURE FARRIS BRU ANS NO NOK Larvik 0,00000 65,00000 E 0,00000 65,00000 E
JOINT VENTURE HARPE BRU ANS NO NOK Larvik 0,00000 65,00000 E 0,00000 65,00000 E
"Modzelewski & Rodek" Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia
PL PLN Warszawa 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Berlin Office Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia
PL PLN Warszawa 0,00000 26,00000 E 0,00000 26,00000 E
FRANKI POLSKA Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia PL PLN Kraków 0,00000 70,00000 E 0,00000 70,00000 E
Poleczki Amsterdam Office Spólka z
ograniczona odpowiedzialnoscia PL PLN Warszawa 0,00000 26,00000 E 0,00000 26,00000 E
Poleczki Vienna Office Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia
PL PLN Warszawa 0,00000 26,00000 E 0,00000 26,00000 E
Warsaw Office Spólka z ograniczona
odpowiedzialnoscia PL PLN Warszawa 0,00000 26,00000 E 0,00000 26,00000 E
AUCC Precast Factory LLC QA QAR Doha 0,00000 40,00000 E 0,00000 40,00000 E
EQCC PORR W.L.L.
Hamad Bin Khalid Contracting - PORR Qatar
QA QAR Doha 0,00000 49,00000 E 0,00000 49,00000 E
Construction JV W.L.L. QA QAR Doha 0,00000 45,00000 E 0,00000 45,00000 E
Gesetzlicher Name Länder
kenn
zeichen
Wäh
rung
Sitz Anteilshöhe
PORR AG %
Anteilshöhe
PORR-Konzern %
Art der
Konsoli
dierung
Anteilshöhe
PORR AG
Vorjahr %
Anteilshöhe
PORR-Konzern
Vorjahr %
Art der
Konsoli
dierung
Vorjahr
SEVER-JUG AUTOPUT DRUSTVO SA
OGRANICENOM ODGOVORNOSCU ZA
IZGRADNJU, KORISCENJE I ODRZAVANJE
AUTOPUTA u likvidaciji RS RSD Belgrad 0,00000 50,00000 U
Bratislava - mestská
Asfalt Belusa s.r.o. SK EUR cast´ Ruzinov 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
D4R7 Construction s.r.o. SK EUR Bratislava 0,00000 35,00000 E 0,00000 35,00000 E
Bratislava - mestská
Slovenské Asfalty s.r.o. SK EUR cast´ Ruzinov 0,00000 50,00000 E 0,00000 50,00000 E
Sonstige Beteiligungen
KAB Straßensanierung GmbH AT EUR Spittal an der Drau 0,00000 19,98800 U 0,00000 19,98800 U
PPP Campus Bednar Park Errichtungs- und
Betriebs GmbH AT EUR Wien 0,00000 1,00000 U 0,00000 1,00000 U
Garanas,
politische Gemeinde
Pumpspeicherkraftwerk Koralm GmbH AT EUR Schwanberg 0,00000 1,00000 U 0,00000 1,00000 U
Schaberreiter GmbH AT EUR Kindberg 0,00000 6,80000 U 0,00000 6,80000 U
Senuin Beteiligungsverwaltungs GmbH AT EUR Wien 0,00000 1,00000 U 0,00000 1,00000 U
WMW Weinviertler Mischwerk Gesellschaft
m.b.H. AT EUR Zistersdorf 0,00000 16,66667 U 0,00000 16,66667 U
WMW Weinviertler Mischwerk Gesellschaft
m.b.H. & Co KG AT EUR Zistersdorf 0,00000 16,66667 U 0,00000 16,66667 U
Arena Boulevard GmbH & Co. KG DE EUR Berlin 0,00000 6,00000 U 0,00000 6,00000 U
BTM BAUSTOFF-TECHNIK + MISCHWERKE
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
DE EUR Bielefeld 0,00000 15,00000 U 0,00000 15,00000 U
Forum am Bahnhof Quickborn GmbH & Co. KG DE EUR Hamburg 0,00000 6,00000 U 0,00000 6,00000 U
GeMoBau Gesellschaft für modernes Bauen
mbH i.L. DE EUR Berlin 6,00000 6,00000 U 6,00000 6,00000 U
German Hotel Verwaltungs GmbH DE EUR Grünwald 0,00000 3,00000 U 0,00000 3,00000 U
Hotel Invest Hansa FT2 GmbH & Co. KG DE EUR Hamburg 0,00000 3,00000 U 0,00000 3,00000 U
SONUS City GmbH & Co. KG DE EUR Berlin 0,00000 6,00000 U 0,00000 6,00000 U
UBM Development Deutschland GmbH DE EUR München 0,00000 6,00000 U 0,00000 6,00000 U
Zero Bypass (Holdings) Limited GB GBP London 0,00000 10,00000 U 0,00000 10,00000 U
AQUASYSTEMS gospodarjenje z vodami d.o.o. SI EUR Maribor 0,00000 10,00033 U 0,00000 10,00033 U

Legende:

V = Vollkonsolidierte Unternehmen

E = At-equity konsolidierte Unternehmen

U = Untergeordnete Unternehmen

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der PORR AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngeldflussrechnung und der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

Bilanzierung von Erlösen aus Bauleistungen

Bilanzierung von Erlösen aus Bauleistungen

Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen

Die Umsatzerlöse und Ergebnisbeiträge des PORR Konzerns resultieren zu einem sehr hohen Anteil aus Erlösen aus Bauleistungen, welche gemäß IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden bilanziert werden. Im Geschäftsjahr 2019 wurden rd. 94 % der Umsätze damit erzielt.

Die Umsatzrealisierung erfolgt im Allgemeinen zeitraumbezogen über die Laufzeit der erbrachten Leistung, unter Anwendung der output orientierten Methode. Umsätze und anteiliger Teilgewinn werden dabei auf Basis des Fertigstellungsgrades erfasst. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die entsprechenden Auftragserlöse übersteigen, wird für den erwarteten Gesamtverlust eine Drohverlustrückstellung gebildet. Für bereits übergebene Bauvorhaben bestehen Gewährleistungsverpflichtungen. Bei einigen Bauaufträgen gibt es unterschiedliche Auffassungen von Kunden und/oder Lieferanten über die vertraglichen Ansprüche und/oder Verpflichtungen des PORR Konzerns. Diese werden in Verhandlungen mit den Vertragspartnern, sowie in gerichtlichen und außergerichtlichen (Schieds) Verfahren geklärt. Nachträge werden dann angesetzt, wenn ein vertraglicher Vergütungsanspruch besteht und sie verlässlich bewertet werden können. Für Gewährleistungsansprüche, drohende und geltend gemachte Pönalen und Schäden wird durch Bildung von Rückstellungen für Bauten Vorsorge getroffen.

Die Beurteilung von Kundenverträgen bis zum Projektabschluss, insbesondere im Hinblick auf die Bilanzierung von Nachträgen, die Höhe der voraussichtlichen Gesamtauftragskosten und des Auftragsergebnisses sowie die Höhe der gemäß POC-Methode abzugrenzenden Auftragserlöse basiert ebenso wie die geschätzten Aufwendungen und Verpflichtungen für Pönalen, Schäden und Gewährleistungen auf Annahmen und Erwartungen über die künftige Auftragsent- und -abwicklung sowie den Ausgang der Verhandlungen und Verfahren mit den Vertragspartnern und ist daher in hohem Maße abhängig von Schätzungen.

Das Risiko für den Konzernabschluss besteht darin, dass die Bilanzierung der Kundenverträge und der damit verbundenen Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der erforderlichen Annahmen und Schätzungen unsicher ist und diese falsch dargestellt werden.

Verweis auf weitergehende Informationen:

Die Umsatzrealisierung aus Bauleistungen ist ebenso wie die Darstellung der damit verbunden Bilanzposten und Rückstellungen in Kapitel 5. (Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) des Konzernanhangs erläutert. Kapitel 6. (Ermessensausübungen und Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten) enthält Angaben zu wesentlichen Schätzungsunsicherheiten. In Kapitel 7. (Umsatzerlöse) wird der Anteil der Erlöse aus Bauleistungen am Gesamtumsatz dargestellt. Der Abschnitt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (24.) enthält Angaben zu den Vertragsvermögenswerten, den darin enthaltenen Teilgewinnen sowie den zurechenbaren erhaltenen Anzahlungen. Aufträge mit passivischem Überhang sind im Posten Übrige Verbindlichkeiten (39.) als Vertragsverbindlichkeiten dargestellt. In Kapitel 34. (Rückstellungen) finden sich Details zur Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellungen für Bauten.

Prüferisches Vorgehen

Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis der für die Bilanzierung der Erlöse aus Bauleistungen, relevanten Prozesse erlangt und die Wirksamkeit ausgewählter interner Kontrollen überprüft. Dies betraf vor allem die technische, rechtliche und kaufmännische Prüfung und Freigabe neuer Aufträge, die Ableitung der Auftragserlöse und -kosten und deren Erfassung und die konzerninterne Überwachung und Überprüfung laufender Projekte und Kalkulationen bis zum Projektabschluss nach Ablauf des Gewährleistungszeitraums.

Auf Basis der Ergebnisse dieser Kontrolltests haben wir eine Stichprobe der Kundenverträge aus Bauleistungen für eine tiefergehende Prüfung gezogen. Mit Fokus auf hohe Schätzungsunsicherheiten und Fehlerrisiken wurde diese unter Berücksichtigung verschiedener relevanter Parameter wie z.B. Marge und Ergebnisentwicklung, Auftragswert, Bilanzansatz, eingebrachte und aktivierte Nachträge, strittige Ansprüche und interne Berichterstattung des Risikomanagements ausgewählt.

Unsere Prüfungshandlungen für die gewählte Stichprobe umfassten vor allem:

  • Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den Schätzungen der Vergangenheit
  • Abstimmung der wesentlichen Annahmen und Schätzungen mit Verträgen, Budgets und vergleichbaren Aufträgen
  • Kritische Analyse und Diskussion wesentlicher Projektannahmen mit kaufmännisch und operativ Projektverantwortlichen
  • Kritische Würdigung interner und externer technischer, rechtlicher und kaufmännischer Stellungnahmen und Gutachten
  • Einsichtnahme in die Korrespondenz und Protokolle über Besprechungen und Verhandlungen mit Vertragspartnern
  • Einholung und kritische Würdigung von Stellungnahmen zu gerichtlichen und außergerichtlichen (Schieds) Verfahren
  • Überprüfung der Erfassung und rechnerischen Richtigkeit der Auftragskosten, -ergebnisse und Bilanzwerte

Verantwortlichenkeiten der gesetzlichen Vertreter des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes, der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann.

Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.

  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheint. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 29. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. Juni 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Wir haben zusätzlich zur Konzernabschlussprüfung für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschte Unternehmen keine Leistungen erbracht, die nicht im Konzernabschluss oder im Konzernlagebericht angegeben worden sind.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Klemens Eiter.

Wien, am 16. April 2020

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Klemens Eiter Wirtschaftsprüfer

ppa. MMag. Nicole Doppelhofer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten..

Erklärung des Vorstands

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.

Wien, am 16. April 2020

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Vorstandsvorsitzender und CEO

Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Vorstandsmitglied und CFO

Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler Vorstandsmitglied und COO

Ing. Josef Pein Vorstandsmitglied und COO

Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 weist für das Geschäftsjahr 2019 einen Bilanzgewinn in der Höhe von EUR 11.741.894,49 aus.

Der Vorstand schlägt in Abänderung seines ursprünglichen Vorschlags vor, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten und den gesamten Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Wien, am 23. April 2020

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Vorstandsvorsitzender und CEO

Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Vorstandsmitglied und CFO

Dipl.-Bw. (FH) Thomas Stiegler Vorstandsmitglied und COO

Ing. Josef Pein Vorstandsmitglied und COO

Glossar

Bauwirtschaft

Bauproduktion (Bauproduktionswert) ist der Produktionswert von Baustellen aus reiner Bautätigkeit (an Auftraggeber verrechenbare Eigenleistungen, Rohstoffe und Fremdleistungen).

Business Unit (BU) bezeichnet ein operatives Segment der PORR.

Generalunternehmer (GU) erbringt sämtliche Bauleistungen für die Errichtung eines Bauwerks, darf (Teil-)Leistungen aber an Sub- oder Nachunternehmer vergeben.

Hochbau ist das Fachgebiet des Bauwesens, das sich mit der Planung und Errichtung von Bauwerken befasst, die über der Erdoberfläche liegen. Zu den Hochbauten zählen auch Bauwerke, die zwar unter dem Erdboden liegen, jedoch dem Menschen zugänglich und zur Unterbringung von Menschen, Tieren oder Gütern bestimmt sind, wie z. B. Zivilschutzanlagen.

PORR Gruppe bezeichnet die PORR AG und deren Tochterunternehmen.

Sonstiger Hochbau setzt sich zusammen aus den Bereichen Bildungswesen, Hotelbau, Gesundheitswesen und sonstiger Hochbau.

Tiefbau ist das Fachgebiet des Bauwesens, das sich mit der Planung und Errichtung von Bauwerken befasst, die an oder unter der Erdoberfläche liegen. Dazu gehören unter anderem Brücken-, Straßen- und Tunnelbauten.

Totalunternehmer (TU) übernimmt im Gegensatz zum Generalunternehmer zusätzlich die Planung eines Bauvorhabens.

Finanzwelt

Assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, das nicht im Mehrheitsbesitz steht und auf das ein maßgeblicher, aber nicht beherrschender Einfluss ausgeübt wird.

ATX (Austrian Traded Index) ist der Leitindex der Wiener Börse.

Auftragsbestand ist die Summe aller Aufträge, die zum jeweiligen Stichtag noch nicht ausgeführt wurden.

CAPEX (Capital Expenditure) berücksichtigt Investitionen in immaterielles Vermögen, Sachanlagen und Anlagen in Bau inkl. Finanzierungsleasing.

Cashflow ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den reinen Einzahlungsüberschuss einer Periode angibt und dadurch einen Indikator der Zahlungskraft des Unternehmens bildet.

Cashflow aus der Betriebstätigkeit ist der Cashflow, der sich aus den wesentlichen erlöswirksamen Tätigkeiten des Unternehmens sowie aus anderen Tätigkeiten ergibt, die nicht den Investitions- oder Finanzierungstätigkeiten zuzuordnen sind.

Corporate Bond ist eine Anleihe, die von einem Unternehmen begeben wird.

DAX (Deutscher Aktienindex) ist der Leitindex der Börse Frankfurt.

Dividendenrendite ist das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs.

Dow Jones Industrial Average (US-amerikanischer Aktienindex) ist der Leitindex der Börse in New York.

EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) entspricht dem Betriebsergebnis.

EBITDA ist das Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzergebnis und Steuern.

EBITDA-Marge ist das EBITDA in Relation zu den Umsatzerlösen.

EBT (Earnings Before Taxes) bezeichnet das Ergebnis vor Ertragsteuern.

Eigenkapitalquote ist der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital.

Equity-Methode ist eine Bewertungsmethode für Unternehmensbeteiligungen und wird bei Unternehmen angewandt, auf die maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, die aber grundsätzlich nicht in den vollkonsolidierungspflichtigen Konsolidierungskreis einbezogen werden müssen.

EURO STOXX 50 (Europäischer Aktienindex) ist der Leitindex in den Euroländern.

IAS (International Accounting Standards) sind internationale Rechnungslegungsstandards.

IFRS (International Financial Reporting Standards) sind internationale Rechnungslegungsstandards.

KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) ist das Verhältnis des Aktienkurses zum Gewinn.

Marktkapitalisierung ist der gesamte Marktwert eines Unternehmens, der sich aus der Multiplikation des Börsenkurses mit der Anzahl der emittierten Aktien ergibt.

NaDiVeG (Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz) beinhaltet Richtlinien zur Corporate Social Responsibility.

Nettoverschuldung (Net Debt) ist definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Anleihen sowie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten.

Produktionsleistung umfasst die klassischen Planungs- und Baudienstleistungen, Leistungen aus Deponiebetrieben, Rohstoffverkäufe und das Facility Management. Im Unterschied zu den Umsatzerlösen enthält sie auch Leistungen der Arbeitsgemeinschaften und at-equity bilanzierten bzw. untergeordneten Unternehmen entsprechend ihrem Konzernanteil.

Risikomanagement ist die systematische Identifikation, Messung und Steuerung von Risiken. Dabei kann es sich um allgemeine Unternehmens- oder um spezielle Finanzrisiken handeln.

Swap bezeichnet eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, in der Zukunft Zahlungsströme (Cashflows) auszutauschen. Die Vereinbarung definiert dabei, wie die Zahlungen berechnet werden und wann sie fließen.

Impressum

Medieninhaber

PORR AG 1100 Wien, Absberggasse 47 T +43 50 626-0 [email protected] porr-group.com

Konzept, Text, Gestaltung und Redaktion

PORR AG Investor Relations und Strategie be.public Corporate & Financial Communications, Wien

Erstellt mit ns.publish von Multimedia Solutions AG, Zürich

Fotos

Astrid Knie (Vorstandsfoto), Tomáš Malý (Asphaltmischanlage Ostrava), Linus Lintner Fotografie (Spreespeicher Berlin), Michael Nagl (Seestadt), BBT SE/Wolfgang Gollmayer (Brenner Basistunnel), Klaus Helbig Photography (U5 Europaviertel), Studio Huger (Bahnhof Mürzzuschlag), Piotr Krajewski (Wellenbrecher Danzig), Ralf Böllstorf (Kranmontage), Maximilian Bartl (Treppe), Philipp Wilde (Brückenbau), Eva Schleifenlehner (Straßenbau), Wolfgang Schreyer (Schweißarbeiten)

Textkorrektorat be.public Corporate & Financial Communications, Wien

Druck Gerin Druck GmbH 2120 Wolkersdorf, Gerinstraße 1–3

Weitere Informationen PORR AG Investor Relations und Strategie 1100 Wien, Absberggasse 47 [email protected]

Der vom Abschlussprüfer der Gesellschaft geprüfte Jahresabschluss 2019 samt Anhang und Lagebericht (Einzelabschluss) kann bei der Gesellschaft, 1100 Wien, Absberggasse 47, unentgeltlich angefordert werden und liegt bei der Hauptversammlung auf. Auf der Website porr-group.com/konzernberichte steht der Jahresabschluss 2019 darüber hinaus zum Download bereit.

Die Inhalte dieses Geschäftsberichts stellen zusammen mit dem Einzelabschluss auch den Jahresfinanzbericht dar.

Finanzkalender

18.5.2020 Nachweisstichtag für die Teilnahme an der 140. ordentlichen Hauptversammlung
27.5.2020 Veröffentlichung 1. Quartalsbericht 2020
28.5.2020 140. ordentliche Hauptversammlung
26.8.2020 Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2020
28.10.2020 Zinszahlung PORR Corporate Bond 2014/2 (Hybridanleihe)
26.11.2020 Veröffentlichung Bericht zum 3. Quartal 2020

Kontakt

Investor Relations und Strategie [email protected]

Group Communications & Marketing [email protected]

Disclaimer

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen des Managements beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "Erwartung" oder "Ziel" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogenen Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens beziehen, sind Einschätzungen, die auf Basis der zur Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierbarer Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.

Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde im Geschäftsbericht auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe verzichtet und die männliche Form angeführt. Gemeint und angesprochen sind jedoch immer beide Geschlechter.

Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Die Kennzahlen wurden kaufmännisch gerundet. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Jahresabschluss der PORR AG für das Geschäftsjahr 2019

Lagebericht

  • Wirtschaftliches Umfeld
  • Entwicklung der Bauwirtschaft
  • Ertragslage
  • Vermögens- und Finanzlage
  • Mitarbeiter
  • Zweigniederlassungen und Tochtergesellschaften
  • Corporate Social Responsibility
  • Forschung und Entwicklung
  • Prognosebericht
  • Risikobericht
  • Offenlegung gemäß § 243a Abs. 1 UGB
  • Eigene Anteile

Jahresabschluss

  • Bilanz
  • Gewinn- und Verlustrechnung
  • Anlagenspiegel
  • Anhang
  • Beteiligungen
  • Steuerlatenz
  • Bestätigungsvermerk
  • Erklärung des Vorstands
  • Ergebnisverwendung

Impressum

Lagebericht

Wirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft zeigte 2019 eine abflachende Wachstumsdynamik. Unsicherheiten im Zusammenhang mit handelspolitischen Maßnahmen und geopolitischen Spannungen setzten sowohl die globale Industrie als auch den Welthandel unter Druck. Gegen Jahresende wurden jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung sichtbar. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) kam es 2019 daher zu einem gedämpften Wachstum der Weltwirtschaft: Die Ausweitung des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag bei 2,9 %.1 Seit Jahresanfang 2020 haben sich allerdings die Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) signifikant verändert und jegliche Prognosen mit großen Unsicherheiten behaftet. Der IWF rechnet bereits mit einer Rezession und mit einer negativen Wachstumsrate im Jahr 2020, die massive Effekte auf die Weltwirtschaft – wie jene infolge der globalen Finanzkrise 2008/09 – haben wird.2 Die OECD erwartet eine Halbierung der globalen Wachstumsrate – wenn es nicht gelingt, die Ausbreitung des Virus in Europa und den USA einzudämmen.3

Der nach wie vor schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete im Berichtsjahr die US-Wirtschaft. Mit insgesamt drei Zinssenkungsschritten im zweiten Halbjahr 2019 steuerte die US-Notenbank (FED) dieser Entwicklung entgegen. Die Zinsspanne des Basiszinssatzes lag zum Jahresultimo zwischen 1,50 % und 1,75 %.4 Auf Jahresgesamtsicht lag das BIP-Wachstum bei 2,3 %.5 Als Folge der massiven Ausbreitung des Coronavirus seit Anfang 2020 beschloss die US-Regierung im März ein Maßnahmenpaket in Höhe von zwei Billionen US-Dollar zur Eindämmung der verheerenden wirtschaftlichen Folgen.

In der Eurozone geht die Europäischen Kommission (EK) für 2019 von einem Wirtschaftswachstum von 1,2 % aus. Dabei blieben sowohl der private Konsum als auch die stabile Binnenkonjunktur die wichtigsten Wachstumsstützen. Demgegenüber standen nach wie vor Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit. Der wirtschaftliche Schock seit Beginn 2020, der durch das Coronavirus und die damit zusammenhängenden Schutzmaßnahmen ausgelöst wurde, lässt die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum der Eurozone insgesamt unter Null Prozent oder darunter schrumpfen.6

Die deutsche Wirtschaft geriet aufgrund des stagnierenden Welthandels 2019 stärker unter Druck als der europäische Durchschnitt.7 Die negative Wirtschaftsleistung des zweiten Quartals konnte zwar auf Jahresgesamtsicht kompensiert werden, allerdings wuchs die Wirtschaft 2019 mit 0,6 % nur leicht. Ausschlaggebend für den Rückgang waren einerseits die geringeren Exporte8 und andererseits die rückläufige Industrieproduktion. Demgegenüber stand das anhaltend steigende Niveau der Bauinvestitionen.9 Für das Jahr 2020 rechnen führende deutsche Wirtschaftsforscher wie das ifo Institut oder das IfW Kiel mit einem massiven Schrumpfen der deutschen Wirtschaft.10

Während die Schweiz mit einem BIP-Wachstum von rund 1,0 % im Mittelfeld der DACH-Region lag11, erzielte die österreichische Wirtschaft im Berichtsjahr mit einem Zuwachs von 1,6 % das beste Ergebnis im deutschsprachigen Raum. Robuster privater Konsum und eine hohe Bautätigkeit stärkten das BIP insbesondere im ersten und im vierten Quartal.12 Das genaue Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden durch das Coronavirus lässt sich gegenwärtig nur sehr schwer beziffern, Experten von WIFO oder IHS rechnen mit stark schrumpfenden Prognosen für 2020.13

Zentral- und Osteuropa verzeichneten 2019 erneut ein überdurchschnittliches Wachstum. Insbesondere Polen und Rumänien erreichten eine deutliche BIP-Steigerung von je 4,0 % bzw. 3,9 %. Die hohe Beschäftigungsquote am polnischen Arbeitsmarkt14 begünstigte dabei den privaten Konsum sowie Investitionen. Rumänien zeigte im Jahr 2019 eine ähnliche Entwicklung, wobei die Bauinvestitionen erheblich zum Wachstum beitrugen. Tschechien und die Slowakei erzielten einen BIP-Anstieg um jeweils 2,5 % bzw. 2,3 %. Beide Länder verzeichneten 2019 eine stabile Binnennachfrage, der jedoch eine nachlassende Investitionsdynamik gegenüberstand.15 Für das Jahr 2020

2 IWF, März 2020

9 EK, Februar 2020 10 iW, März 2020 11 Österreichische Nationalbank, Januar 2020 12EK, Februar 2020 13WIFO, März 2020 und IHS, März 2020 14Eurostat, März 2020 15EK, Februar 2020

1 IWF, Januar 2020

3 OECD; März 2020 4 ifo Institut, Dezember 2019

5 IWF, January 2020

6 EK, März 2020

7 ifo Institut, Dezember 2019

8 Statistisches Bundesamt, Februar 2020

sehen Experten vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) einen massiven Wachstumseinbruch, die Effekte werden von der Dauer der Pandemie sowie dem Wirken von fiskal- und geldpolitischen Gegenmaßnahmen abhängen.1

Entwicklung der Bauwirtschaft

Die europäische Bauwirtschaft blieb auch 2019 auf einem hohen Niveau. Euroconstruct geht für Europa von einem Wachstum von 2,3 % aus. Die Baubranche konnte sich im Berichtszeitraum gut behaupten und wurde zum Teil in einigen Märkten zur Konjunkturstütze. Wesentliche Themen blieben weiterhin der Fachkräftemangel sowie deutlich gestiegene Baukosten bei Baumaterialien und Logistik.2 Als Folge der anhaltenden Unsicherheiten in 2020, insbesondere verstärkt durch die rapide Ausbreitung der COVID-19-Erkrankung, sind das Ausmaß sowie die Dauer der gesamtwirtschaftlichen Folgewirkungen auf die Heimmärkte der PORR derzeit schwer abschätzbar. Parallel zu den vielen bereits nach unten revidierten BIP-Prognosen kann ebenfalls von einem ähnlichen Effekt auf die Bauwirtschaft ausgegangen werden.3

Mit einem Wachstum von 5,1 % war der Tiefbau der Wachstumstreiber in den Euroconstruct Ländern. Positive Impulse setzte insbesondere der Bahnbau. Bis 2021 weist dieser ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,6 % auf. Der Hochbau stieg um 1,5 %. Sowohl im Wohnbau als auch im sonstigen Hochbau rechnen Experten ab 2020 mit einer Verlagerung des Wachstums vom Neubau zur Renovierung.4

Die Heimmärkte der PORR bewegten sich entlang der europäischen Entwicklung. 2019 verzeichnete die Baubranche in Österreich Zuwächse im Auftragsbestand in Höhe von 2,7 %. Hier wird der Umschwung des Wachstums vom Hoch- zum Tiefbau erst 2020 erwartet.5 Unverändert blieb der anhaltende Fachkräftemangel. Die Baukosten lagen auf einem hohen, aber stabilen Niveau.6 Allerdings waren in der gesamten österreichischen Bauwirtschaft, bedingt durch die COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen, temporäre Ausfälle von Baustellen zu verzeichnen, Prognosen für 2020 sind derzeit zu hinterfragen.

In Deutschland war die Bauwirtschaft auch 2019 eine Konjunkturstütze. Positive Impulse – insbesondere aus dem Wirtschaftsbau – ließen den Umsatz im Baugewerbe erneut ansteigen. Insgesamt wuchs dieser um 6,7 %. Bei den Auftragseingängen legte der Wohnbau am stärksten zu.7 Das Ausmaß der Effekte der COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen auf die Bauwirtschaft sei laut dem Zentralverband deutsches Baugewerbe (ZDB) allerdings derzeit schwer abzuschätzen.8 Die aktuelle Erwartung des ZDB vor Corona-Effekten sah ein Umsatzwachstum leicht unter 2019, das vor allem vom Wohnbau getragen wird. Im öffentlichen Bau wurden vermehrt Investitionen in den Straßen- und Bahnbau durch den Bundesverkehrswegeplan 2030 erwartet.9

Die Schweiz verzeichnete im Berichtsjahr einen deutlichen Anstieg im Hochbau und steigerte damit ihr Bauvolumen um 3,2 %. Aufgrund des schwächelnden konjunkturellen Umfelds erfolgte die Auftragsvergabe zuletzt sehr zurückhaltend.10 Auch hier sind die Folgen des Coronavirus auf die Bauwirtschaft in 2020 noch ungewiss.

Osteuropa wuchs laut Euroconstruct mit 7,3 % am stärksten. Unterstützt durch den EU-Kohäsionsfonds konnte der Heimmarkt Polen mit einer Steigerung von 8,0 % die beste Entwicklung erzielen. Während in Tschechien, der Slowakei und Rumänien der Hochbau die größten Anstiege aufwies, war dies in Polen insbesondere beim Tiefbau der Fall. 2019 wuchs das Bauvolumen in Tschechien und der Slowakei um gesamt 2,7 %, Rumänien erwirtschaftete eine Steigerung von 6,4 %. Herausforderungen waren über das ganze Jahr hinweg das anhaltend hohe Kostenniveau von Baumaterialien sowie Engpässe bei Subunternehmern und Fachkräften. Insgesamt werden im Jahr 2020 die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus auch auf die Tätigkeit im Bausektor signifikant spürbar sein.11

9 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Juli 2019

1 WIIW, März 2020

2 Euroconstruct, November 2019

3 BauInfoConsult, März 2020 4 Euroconstruct, November 2019

5 Wirtschaftskammer Österreich, Februar 2020

6 WIFO, Februar 2020 und Statistik Austria, Februar 2020

7 ZDB, Februar 2020 8 ZDB, März 2020

10Schweizerischer Baumeisterverband, Februar 2020

11 EECFA, Dezember 2019

12Ebenda und Euroconstruct, November 2019

Ertragslage

Gewinn- und Verlustrechnung in Kurzfassung

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Umsatzerlöse 140.681 145.061 -4.380
Bestandsveränderung 0 -3.779 3.779
EBIT -23.504 -1.078 -22.426
Beteiligungsergebnis 46.770 97.373 -50.603
Zinsergebnis -9.098 -8.847 -251
Sonstiges Finanzergebnis 10 5.992 -5.982
EBT 14.178 93.440 -79.262
Steuern 191 -7.556 7.747
Jahresüberschuss 14.369 85.884 -71.515
Bilanzgewinn 11.742 32.039 -20.297

In der PORR AG werden neben der Erbringung von Serviceleistungen auch Holdingfunktionen für die gesamte PORR Gruppe ausgeübt. Die im Folgenden angeführten Werte und Aussagen beziehen sich ausschließlich auf den Jahresabschluss der PORR AG.

Die PORR AG weist in der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2019 Umsatzerlöse in Höhe von EUR 140,7 Mio. aus (Vorjahr: EUR 145,1 Mio.), die vor allem aus Serviceleistungen erwirtschaftet wurden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus Zuschüssen und Kursgewinnen und erhöhten sich um EUR 0,2 Mio. auf EUR 0,7 Mio. (Vorjahr: EUR 0,5 Mio.).

Die Aufwendungen für Material sowie die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen reduzierten sich um EUR 6,4 Mio. und betrugen EUR 9,9 Mio. (Vorjahr: EUR 16,3 Mio.). Grund dafür sind, dass im Geschäftsjahr 2018 vor allem Aufwendungen im Zusammenhang mit dem 2018 abgeschlossenen Projekts "neue arbeitswelt" enthalten waren.

Der durchschnittliche Mitarbeiterstand stieg im Jahr 2019 von 477 Mitarbeitern auf 528 Mitarbeiter. Der Personalaufwand erhöhte sich um EUR 10,0 Mio. auf EUR 56,5 Mio. (Vorjahr: EUR 46,5 Mio.) und damit um 21,5 %. In dieser Steigerung ist die Anpassung an den Rechnungszinsfuß von 0,65 % gegenüber 1,9 % im Vorjahr für die Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und Pensionsrückstellungen enthalten.

Die Abschreibungen auf die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 20,6 % bzw. EUR 2,3 Mio. auf EUR 14,6 Mio. (Vorjahr: EUR 12,3 Mio.), resultierend im Wesentlichen aus erhöhten Investitionen in neue Soft- und Hardwaretechnologien.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um EUR 13,3 Mio. auf EUR 81,0 Mio. (Vorjahr: EUR 67,7 Mio.). Wesentliche Gründe sind höhere Aufwendungen für Softwarewartung und Aufwendungen im Zeichen "150 Jahre PORR". Die darin enthaltenen Positionen betreffen vorwiegend Kosten des Bürobetriebs (EUR 21,3 Mio.), Avalprovisionen (EUR 12,6 Mio.), Rechts- und Beratungskosten (EUR 10,4 Mio.), Werbekosten (EUR 10,3 Mio.), Aufwendungen für Häuser und Grundstücke (EUR 8,7 Mio.), Gebühren und sonstige Steuern (EUR 1,9 Mio.) und Aufwendungen für den Fuhrpark (EUR 0,3 Mio.).

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt EUR -23,5 Mio. (Vorjahr: EUR -1,1 Mio.).

Das Beteiligungsergebnis verringerte sich um EUR 50,6 Mio. auf EUR 46,8 Mio. (Vorjahr: EUR 97,4 Mio.). Niedrigere Ergebnisbeiträge kamen vor allem von der PORR Construction Holding GmbH und der PORR Bauindustrie GmbH aufgrund der geringeren Ergebnisübernahme der PORR Bau GmbH, deren Jahresergebnis 2019 niedriger ausfällt.

Im Geschäftsjahr wurde die PORR Financial Services GmbH in die PORR AG verschmolzen und damit hat die PORR AG auch das Konzern Cash-Pooling übernommen. Trotz dieser Tatsache zeigt das Zinsergebnis im Vergleich zum Vorjahr nur eine geringe Veränderung in Höhe von EUR -0,3 Mio. und stieg damit auf EUR -9,1 Mio. (Vorjahr: EUR -8,8 Mio.). Das sonstige Finanzergebnis, in dem im Vorjahr hauptsächlich Zuschreibungen zu Finanzanlagen in Höhe von EUR 6,2 Mio. enthalten waren, hat sich auf TEUR 10 reduziert (Vorjahr: EUR 6,0 Mio.).

Ausgehend von einem EBT von EUR 14,2 Mio. (Vorjahr: EUR 93,4 Mio.) ergibt sich nach den Steuern vom Einkommen und Ertrag ein Jahresüberschuss von EUR 14,4 Mio. (Vorjahr: EUR 85,9 Mio.).

Vermögens- und Finanzlage

Bilanzstruktur in Kurzfassung

in TEUR 2019 2018 Veränderung
Anlagevermögen 819.321 786.276 33.045
Umlaufvermögen 664.601 340.154 324.447
Rechnungsabgrenzungsposten 7.605 6.012 1.593
Aktive latente Steuer 18.192 7.356 10.836
Aktiva 1.509.719 1.139.798 369.921
Eigenkapital 417.957 435.355 -17.398
Rückstellungen 58.129 62.991 -4.862
Verbindlichkeiten 1.033.492 641.298 392.194
Rechnungsabgrenzungsposten 141 154 -13
Passiva 1.509.719 1.139.798 369.921

Aufgrund der Verschmelzung der PORR Financial Services GmbH in die PORR AG sind Vorjahreszahlen nur bedingt vergleichbar. Weiters wurden die Hybridanleihen, die im Vorjahr noch als eigener Posten in der Bilanz (Mezzaninkapital) ausgewiesen waren, zu den Verbindlichkeiten umgegliedert und Vorjahreszahlen angepasst.

Die Bilanzsumme der PORR AG betrug zum Stichtag 31. Dezember 2019 EUR 1.509,7 Mio. und wies somit eine Erhöhung von EUR 369,9 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 1.139,8 Mio. aus.

Aufgrund der Übernahme des Konzern Cash-Pooling von der PORR Financial Services GmbH resultiert aktivseitig eine wesentliche Erhöhung der Guthaben bei Kreditinstituten, das in Folge auch einen Anstieg der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bewirkte. Weitere Veränderungen passivseitig waren die Erhöhung der Anleihen und Schuldscheindarlehen, durch die Begebung neuer Schuldscheindarlehen abzüglich der Tilgung von fälligen Anleihen bzw. Schuldscheindarlehen, der Zugang des Genussrechtskapitals aufgrund der Übernahme der von der PORR Construction Holding GmbH begebenen Genussrechte sowie Kreditaufstockungen. Insgesamt erhöhte sich die Summe aus diesen drei Finanzierungspositionen um EUR 258,6 Mio. auf EUR 578,5 Mio. Dies sowie der geringere Jahresüberschuss haben zur Folge, dass auch die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag um 10,5 % auf 27,7 % (Vorjahr: 38,8 %), gesunken ist.

Auf der Aktivseite bildete das Anlagevermögen mit einem Anteil von 54,3 % den Schwerpunkt der Bilanzsumme und belief sich per Jahresende 2019 auf insgesamt EUR 819,3 Mio. (Vorjahr: EUR 786,3 Mio.). Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen verzeichneten einen Anstieg um 17,4 % auf insgesamt EUR 69,0 Mio. (Vorjahr: EUR 58,8 Mio.). Der höchste Zuwachs lag bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 28,7 Mio. auf EUR 711,2 Mio. (Vorjahr: EUR 682,5 Mio.). Durch die Einbringung von zwei Beteiligungen in ein Konzernunternehmen der PORR AG, wofür die PORR AG als Gegenleistung ein (sozietäres) Substanzgenussrecht erhielt, verringerte sich der Wert der Beteiligungen um EUR 0,2 Mio. auf EUR 0,0 Mio. (Vorjahr: EUR 0,2 Mio.).

Die Rückstellungen zeigen eine Reduzierung von EUR 4,9 Mio. auf EUR 58,1 Mio. (Vorjahr: EUR 63,0 Mio.), der vorwiegend auf die Veränderung der Steuerrückstellungen zurückzuführen ist.

Die Kapitalflussrechnung stellt die Verwendung und die Herkunft der liquiden Mittel des Unternehmens dar.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit EUR -84,8 Mio. (Vorjahr: EUR 89,7 Mio.) resultierte größtenteils aus der Veränderung der Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, wobei Veränderungen des Konzern-Cash-Pools im Cashflow aus Finanzierungs- bzw. Investitionstätigkeit berücksichtigt werden.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit veränderte sich von EUR 1,8 Mio. im Jahr 2018 auf EUR -18,5 Mio. im Jahr 2019 und beinhaltet Mittelzuflüsse aus der Veränderung von Cash-Pool-Veranlagungen in Höhe von EUR 29,7 Mio. Auf Investitionen in Finanzanlagen entfielen EUR -29,2 Mio. und auf Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten EUR -25,0 Mio.

Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR 290,2 Mio. (Vorjahr: EUR 108,4 Mio.) sind der Emissionserlös aus der Begebung neuer Schuldscheindarlehen abzuglich der Tilgung der Anleihe 2014 bzw. eines Schuldscheindarlehens mit EUR 143,7 Mio. sowie Mittelzuflüsse aus der Übernahme des Genussrechtskapitals mit EUR 40,0 Mio., der Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit EUR 73,2 Mio. und aus Cash-Pool Einzahlungen mit EUR 65,5 Mio. enthalten. An die Aktionäre der PORR AG wurde für das Berichtsjahr

2018 eine Dividende in Höhe von EUR 31,8 Mio. (Vorjahr: EUR 31,8 Mio.) ausgeschüttet.

aus, wobei EUR 89,8 Mio. aus dem Zugang aufgrund der Verschmelzung der PORR Financial Services GmbH in die PORR AG stammen.

Zum Jahresende 2019 wies die PORR AG liquide Mittel von EUR 281,7 Mio. (31. Dezember 2018: EUR 4,9 Mio.)

Geldflussrechnung in Kurzfassung

in TEUR
2019 2018
-84.751 89.683
-18.498 1.809
290.225 -108.427
186.976 -16.935
4.884 21.819
89.794 0
281.654 4.884

Mitarbeiter

Die PORR AG beschäftigte im Jahresverlauf 2019 durchschnittlich 528 Mitarbeiter. Diese gliederten sich in sechs Arbeiter und 522 Angestellte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 51 Mitarbeitern oder 10,7 %.

Durchschnittlicher Beschäftigungsstand PORR AG

in TEUR 2019 Veränderung 2018 2017 2016
Arbeiter 6 100,0 % 3 3 6
Angestellte 522 10,1 % 474 406 359
Gesamt 528 10,7 % 477 409 365

Zweigniederlassungen und Tochtergesellschaften

Die PORR AG verfügt über Niederlassungen in ganz Österreich. Bezüglich der Tochtergesellschaften verweisen wir auf den Beteiligungsspiegel.

Corporate Social Responsibility

Die sich aus dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz ergebende Berichtspflicht für wesentliche nichtfinanzielle Belange wird in Form des gesonderten PORR Nachhaltigkeitsberichts 2019 erfüllt, der unter www.porr-group.com/konzern/csr abrufbar ist.

Als nachhaltig agierendes Unternehmen ist sich die PORR der Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Wirtschaft, Umwelt und Soziales bewusst. Diese sind vor allem hinsichtlich des Energie- und Ressourcenverbrauchs, der Emissionen sowie der hohen Personalintensität in der Baubranche erheblich. Die vielfältigen Herausforderungen im Bauumfeld erfordern eine zukunftsorientierte, gruppenweit gültige Strategie. Die Grundsätze der nachhaltigen Unternehmensführung werden vom Vorstand in Abstimmung mit der CSR Stabsstelle und dem CSR Steering Committee erarbeitet und sind in der PORR Nachhaltigkeitsstrategie sowie in den bereichsspezifischen Zieldefinitionen festgehalten. Die Nachhaltigkeitsstrategie der PORR umfasst die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Soziales.

Darüber hinaus hat die PORR den UN Global Compact mit seinen zehn Prinzipien unterzeichnet und unterstützt die Sustainable Development Goals (SDGs). Diese werden im PORR Nachhaltigkeitsbericht in Relation zu den bereichsspezifischen Maßnahmen gesetzt und als Querverweis dargestellt.

Die im Zusammenhang mit dem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) stehenden wesentlichen Themenfelder und deren Priorisierung wurden 2019 mittels einer gruppenweiten Stakeholder-Umfrage erarbeitet und in einer neuen Wesentlichkeitsmatrix dargestellt. Die Umfrageergebnisse bestätigten die Relevanz der Aspekte Nachhaltige Beschaffung – hier mit Fokus Sozialstandards in der Lieferkette – Energie und Emissionen, Sicherheit und Gesundheit sowie Ethik und Compliance. In der Folge wird ein kurzer Überblick über die wesentlichen Themenfelder geliefert – detailliertere Informationen finden Sie im gesonderten nichtfinanziellen Bericht. Der PORR Nachhaltigkeitsbericht wurde in Übereinstimmung mit der GRI Standards Option "Kern" erstellt und entspricht den Anforderungen des österreichischen NaDiVeG.

Sozial- und Umweltstandards in der Lieferkette

– Responsible Sourcing

Die für die Baubranche komplexe Lieferkette birgt die Gefahr fehlender Transparenz, was die Einhaltung gesetzlicher sowie firmeninterner Sozial-, Umwelt- und Qualitätsvorgaben betrifft. Vor diesem Hintergrund hat nachhaltiges Lieferantenmanagement in der PORR einen hohen Stellenwert. Dabei liegt der Fokus auf dem Aufbau langfristig stabiler Lieferanten- und Nachunternehmerbeziehungen – mit hohem Augenmerk auf Sozial-, Umweltund Wirtschaftsbelange – bei gleichzeitiger Reduktion der Lieferantenzahl und dem Einsatz von Lead Buyern primärer Warengruppen. Dabei steht die Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten im Fokus der Beschaffungsstrategie. Je nach Gegebenheiten vor Ort – sprich der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Materialien – werden länderabhängig 60 % bis 99 % des Einkaufs über lokale Lieferanten abgewickelt. Die verstärkte Kooperation mit örtlichen Lieferanten und eine verbesserte Transportlogistik sollen auch Umweltbelastungen wie Luftschadstoffemissionen entgegenwirken.

2019 wurden diverse einkaufsrelevante Dokumente wie Richtlinien, Prozessbeschreibungen, Vorgaben etc. im Hinblick auf einen noch stärkeren Nachhaltigkeitsfokus upgedatet. So wurden z. B. ein eigener, verpflichtend einzuhaltender Code of Conduct für Geschäftspartner verfasst und ein Nachhaltigkeitskriterienkatalog für Beschaffung erarbeitet. In der Richtlinie Einkauf wurden die Mindest- und Ausschlusskriterien für die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Soziales noch deutlicher herausgearbeitet. Dabei werden Themen wie Arbeitsschutz- und Sicherheitspraktiken, Einhaltung von Menschenrechten oder ökologische Standards aufgegriffen. Vorfälle bzw. Abweichungen im Umwelt-, Sozial- und Compliancebereich werden in der Lieferantendatenbank vermerkt und mittels Ampelsystem bewertet. Eine Nichteinhaltung der geltenden Standards kann bis zu einer Sperre für weitere Beauftragungen führen.

Energie und Emissionen

  • Senkung des spezifischen Primärenergieverbrauchs um jährlich mindestens 1,5 % auf Basis 2015 sowie um insgesamt 7,5 % bis 2020
  • Senkung der spezifischen THG-Emissionen um jährlich mindestens 1,5 % auf Basis 2015 sowie um insgesamt 7,5 % bis 2020

Verantwortungsvolle Unternehmensführung bedeutet für die PORR auch, ihre Energieeffizienz bestmöglich zu verbessern und damit den Energiebedarf zu senken. Dies vor allem aufgrund des branchenbedingten hohen Energieverbrauchs, der u. a. aus dem Einsatz fossiler Energieträger im Baustellenbetrieb, in Produktionsanlagen oder beim Transport von Baumaterialien resultiert. Mit dem Bau von zukunftsfähigen Projekten mit maximaler Klimaneutralität oder geschlossenen Ressourcen-Kreisläufen bzw. Gebäudeplanung mittels des digitalen Building Information Modeling (BIM) trägt die PORR zum Umweltund Klimaschutz bei. Weiters stellen Gebäudezertifizierungen eine bewährte Maßnahme dar, um Umweltziele zu erreichen. Neben der Nachhaltigkeits-Performance der Gebäude wird auch die Verwertungsfähigkeit der Fläche maximiert.

Das zentral gesteuerte Geräte- und Fuhrparkmanagement, die Modernisierung alter Produktionsanlagen oder Baumaschinen der neuesten Generation, die Verwendung von alternativen Antrieben und Energien sowie eine optimierte Baustellenlogistik sollen die Energieeffizienz kontinuierlich steigern und gleichzeitig die THG-Emissionen reduzieren. Die PORR hat sich zum Ziel gesetzt, für den Zeitraum 2015 bis 2020 ihren Primärenergieverbrauch sowie die spezifischen THG-Emissionen um insgesamt 7,5 % zu senken. Weiters setzt die PORR auf die Weiterentwicklung von Zertifizierungssystemen, die Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinie sowie regelmäßige Energieaudits. Für 2020 ist in Österreich die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001:2018 geplant.

Sicherheit und Gesundheit

– Gruppenweite Durchdringung mit der Kampagne "Vision Zero": Senkung der Unfallhäufigkeit auf unter 10 bis 2020

Der Fokus der PORR liegt auf der Vermeidung von Unfällen und der Förderung der Mitarbeitergesundheit. Gezielte Präventionsmaßnahmen sollen die psychischen und physischen Fehl- und Überbelastungen der Mitarbeiter verhindern. Mit regelmäßigen Arbeitssicherheitsschulungen und Unterweisungen, einer Arbeitssicherheits-App, Safety Walks und der Vision Zero soll die Unfallhäufigkeit bis 2020 auf weniger als zehn Unfälle pro einer Million geleisteter Stunden reduziert werden. Der in der PORR gruppenweit gültige Standard ISO 45001 – er gilt für alle Beschäftigten, alle Aktivitäten und alle Arbeitsplätze – beschreibt die Anforderungen an ein modernes, betriebliches Arbeits- und Gesundheitsschutzsystem und vereint Aspekte der Arbeitssicherheit mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Die Betriebliche Gesundheitsförderung verbessert das Wohlbefinden der Mitarbeiter, beugt Krankheiten am Arbeitsplatz vor und trägt zu einem nachhaltig gesundheitsfördernden Arbeitsumfeld bei. In diesem Zusammenhang wurden länderspezifisch unterschiedliche Angebote realisiert. So z. B. Gesundheitstage, Rauchentwöhnungsprogramme, Workshops oder Sport- und Trainingsangebote.

Die PORR setzt beim Gesundheitsschutz bereits in der Lehrlingsausbildung an. So wird mit den Lehrlingen im ersten und zweiten Lehrjahr jeweils eine Gesundheitsschulung durchgeführt.

Ethik und Compliance

– Weiterentwicklung des hohen Compliance-Standards

Besonders im liefertechnisch stark fragmentierten Bauumfeld ist die Einhaltung von Compliance-Regeln wichtig. Deshalb haben bei der PORR fairer Wettbewerb und ethisch korrekte Geschäftspraktiken eine hohe Priorität. Neben dem gruppenweit gültigen Compliance–Managementsystem, das alle relevanten Aspekte wie Anti-Korruption, Sozialdumping oder die Weitergabe von Informationen abdeckt, setzt die PORR alle lokalen gesetzlichen Steuer- und Handelspraktiken um. Die Berichte zu den regelmäßigen und stichprobenartigen Prüfungen der Geschäftsstandorte und –abläufe werden mit dem Vorstand besprochen. Für eine verstärkte Awareness bei den Beschäftigen sorgen Compliance-Vorträge oder Anti-Korruptions- und Emittenten-Compliance-Schulungen.

Darüber hinaus wurde im Berichtszeitraum der bislang gültige Ethik Kodex vollständig überarbeitet, mit konkreten bereichsspezifischen Fallbeispielen für Beschäftigte versehen und um eine zweite, eigenständige Version für Geschäftspartner ergänzt. Während der firmeninterne Code of Conduct für alle Mitarbeiter verpflichtend ist, gilt die externe Version für alle Geschäftspartner der PORR. Diese sind auch für die Einhaltung der Vorgaben entlang ihrer Lieferkette verantwortlich. Eine Nichteinhaltung kann von einer unmittelbaren Auflösung der Geschäftsbeziehung bis hin zur Sperre für weitere Beauftragungen führen. Die PORR ist nach nationalen (ONR 192050) und internationalen (ISO 19600, ISO 37001) Standards für ihr Compliance-Managementsystem zertifiziert.

Aus- und Weiterbildung

  • Ausrollung der porr_academy für Angestellte in den Heimmärkten
  • Erhöhung des Lehrlingsanteils, konkret in Österreich um 5 %

Die Förderung und Weiterentwicklung des individuellen Potenzials aller Beschäftigten stellt ein Schwerpunktthema im Personalbereich dar, vor allem angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. Die entsprechenden Maßnahmen sollen die Innovationskraft noch weiter ausbauen, Fachkräfte und Know-how sichern und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die in der DACH Region bereits ausgerollte Schulungsplattform porr_academy bietet Bildungsangebote, z. B. zum Thema Kommunikationsgrundlagen, interkulturelle Trainings, Schulungen zur Digitalisierung – mit den Hauptthemen iTWO, BIM, SAP MM, SharePoint, IMS – und vieles mehr. Dabei werden vermehrt digitale Medien wie Webinare, e-Learnings etc. eingesetzt. Der Roll-out für weitere Länder ist in Planung. Zudem bietet der PORR Campus seit 2019 im Lehrlingsbereich ein breites Schulungsspektrum für das gewerbliche Personal.

Im Bereich Personalmarketing bzw. Recruiting wird mittels bereichsrelevanter Medien und Messen – gruppenweit über 130 – ganz gezielt die Zielgruppe der Schüler angesprochen. Besonders hohes Interesse erregte der erstmalige Einsatz von Virtual-Reality-Brillen, die den potenziellen Mitarbeitern mittels 360-Grad-Videos einen virtuellen Rundgang durch das Unternehmen ermöglichen. Fortgesetzt wurde auch die Kooperation mit Fachund Hochschulen sowie Universitäten. Um den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu erhöhen wurde darüber hinaus auch die Präsenz in Social-Media-Kanälen weiter ausgebaut.

Einhaltung von Menschenrechten

– Schutz und Förderung der internationalen Menschenrechte

Bauen als People Business mit hoher Komplexität in der Projektabwicklung, einer großen Anzahl von Nachunternehmerebenen sowie einer stark fragmentierten Lieferkette birgt das Risiko von Intransparenz, illegaler Beschäftigung bzw. Lohn- und Sozialdumping. Aus diesem Grund hat die PORR ein klares Bekenntnis zum Schutz der Menschenrechte und fairen Arbeitspraktiken auch innerhalb der Lieferkette abgegeben. Dieses Bekenntnis spiegelt sich in der Unterzeichnung der zehn Prinzipien des UN Global Compacts sowie der SDGs wider.

Weitere Maßnahmen, um Verfehlungen im Bereich Arbeitnehmer- und Sozialbelange zu verhindern, sind der gruppenweit verpflichtende Code of Conduct für Mitarbeiter, jener für Geschäftspartner sowie die Richtlinie zur Vermeidung illegaler Beschäftigung und Sozialdumping. Weiters tragen auch der Nachhaltigkeitskriterienkatalog für Beschaffung, das Lieferanten-Stammdatenblatt sowie die neue Richtlinie Einkauf mit einem nunmehr verstärkten Fokus auf Mindest- und Ausschlusskriterien für den Sozialbereich (z. B. Arbeitsschutz- und Sicherheitspraktiken, Einhaltung von Menschenrechten mit Verbot von Kinder- oder Zwangsarbeit) zur Erreichung dieses Ziels bei.

Zur besseren Überprüfung von Fremdpersonal wird das Personaldokumentationssystem ISHAP sukzessive ausgerollt. Ein etwaiges Fehlverhalten in der Lieferkette wird im Lieferantenmanagementsystem erfasst und bewertet. Die PORR setzt einen starken Fokus auf qualifiziertes Eigenpersonal und hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den veränderten Erwartungen der Arbeitnehmer an den Arbeitgeber zu entsprechen. Dass diese ergriffenen Maßnahmen und der eingeschlagene Weg auch tatsächlich zielführend sind, bestätigt die 2019 durchgeführte Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit, die mit einem Wert von über 90 % ein Spitzenergebnis erzielte.

Ressourcenmanagement

  • Reduktion des Abfalls
  • Weitere Steigerung der Wiederverwendung und des Recyclings von Baustoffen

Der Bau- und Immobilienwirtschaft kommt aufgrund des starken Ressourcenverbrauchs eine zentrale Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz zu. Daher liegt das Augenmerk der PORR auf einer hohen Ressourceneffizienz, der verbesserten Materialverwertung sowie der Entwicklung neuer Baustoffe und Bauweisen. So stellen z. B. Bau- und Abbruchabfälle sowie Bodenaushübe 75 % aller Abfallmassen dar. Sie schädigen das Ökosystem und verursachen beträchtliche Entsorgungskosten. Die PORR betrachtet Abfälle als Sekundärrohstoffe, die in den Baustoffkreislauf zurückgeführt werden sollen. Dabei soll der Anteil der Recyclingbaustoffe erhöht und ressourcenschonende Verfahren weiterentwickelt werden. In eigenen Abfallverwertungs- und -behandlungsanlagen und durch gezielte Forschungs- und Entwicklungsarbeit z. B. im firmeneigenen Umweltlabor werden mineralische Bauabfälle, industrielle Abfälle und kontaminierte Böden aufbereitet.

Als nachhaltig agierendes Unternehmen strebt die PORR danach, den Lebenszyklus ihrer Projekte hinsichtlich Wirtschaft, Umwelt sowie soziokultureller Eigenschaften zu optimieren. Das Leistungsspektrum reicht dabei von Dachflächenbegrünungen, Renaturierungsmaßnahmen, Altstandort- und Altlastenerkundungen inklusive Probenahmen und deren Bewertung über Sicherungsmaßnahmen bis hin zu Sanierungsverfahren. Das interne Ressourcenmanagement beschäftigt sich mit dem Thema Wasser, das sowohl bei der Bautätigkeit und an Produktionsstandorten (z. B. Bitumenmischanlagen) als auch beim Abbruch von Bauwerken verbraucht wird. Im ersten Schritt wird der Wasserverbrauch in der PORR Gruppe erfasst und anschließend Lösungsansätze zur Senkung des Wasserverbrauchs bzw. Maßnahmen für Wasserrecycling erarbeitet.

Vielfalt und Chancengleichheit

– Bewusstseinsschaffung von diversityspezifischen Themen durch Kommunikation, Netzwerktreffen, Role Models etc.

Vielfalt und Chancengleichheit gelten in der PORR mit Beschäftigten aus mehr als 80 Nationen als Schlüssel zum Erfolg. Dabei geht es dem Unternehmen nicht nur um die weitere Stärkung von Chancengleichheit, sondern vielmehr um das aktive Nutzen und Fördern von Heterogenität und Vielfalt. Die Hauptziele liegen in der nachhaltigen Fachkräftesicherung, der Förderung der Innovationskraft durch heterogene Teams auf allen Hierarchieebenen, der Steigerung der Attraktivität der PORR als "Best Place to Work", der Erhöhung der Produktivität sowie des Anstiegs des Unternehmenserfolgs. Dies war auch die Motivation für die Implementierung der Diversity Initiative "We@ PORR". Der Fokus liegt dabei auf einer noch besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und diversityspezifischen Inhalten wie Geschlechtergleichbehandlung. Dabei reicht der Maßnahmenkatalog von flexiblen Arbeits- und Auszeitmodellen über Kinder- und Pflegebetreuungsservices und der Betrieblichen Gesundheitsförderung bis zu diversityspezifischen Awareness Programmen wie die beiden Firmennetzwerke "Women@PORR" oder "Tisch der Vielfalt" sowie themenspezifische Schulungen und Kommunikationskampagnen.

Beitrag zur lokalen Wirtschaft

– Vorteile durch Ressourceneffizienz nutzen

Nachhaltiges Wirtschaften spiegelt sich u. a. in der bewussten Unterstützung der lokalen Wirtschaft wieder. Die PORR leistet ihren Beitrag zur volkswirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Märkten durch Niederlassungen, die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen, Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Berücksichtigung der Regionalität bei der Lieferantenauswahl sowie durch Steuern und Sozialbeiträge. Darüber hinaus trägt sie mit Projekten im Straßen-/Bahnbau-, Tunnelund Brückenbau zu einer verbesserten Infrastruktur bei und fördert mit Wohn-, Schul- oder Krankenhausbauten aktiv das Gemeinwesen. Weitere wesentliche Schwerpunktthemen sind wirtschaftliche Vorteile durch Ressourceneffizienz zu nutzen, Kundenfeedbackgespräche und regelmäßige Stakeholder-Dialogforen.

Nachhaltiges Wirtschaften bildet eine wesentliche Säule der Konzernstrategie und mit einer starken Kernaktionärsstruktur verfügt die PORR über stabile Eigentumsverhältnisse, die eine zukunftsorientierte Entwicklung des Unternehmens sichern. Das Unternehmen verfügt über ein gruppenweit gültiges Führungsinstrument – das integrierte Managementsystem (IMS) – welches laufend weiterentwickelt und an die Anforderungen der Interessengruppen, der Märkte, der Gesetzgeber sowie der internationalen Regelwerke angepasst wird (ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, ISO 45001:2018, ISO 31000:2009, ISO 19600:2015 sowie ISO 37001).

Forschung und Entwicklung

Die PORR verfolgt im Bereich Forschung und Entwicklung vor allem drei strategische Ziele – die Weiterentwicklung der Kernkompetenzen des Unternehmens, die Verfolgung aktueller Megatrends in Technologie und Gesellschaft und die Effizienzsteigerung in allen Prozessen.

Mit Projekten zur Wiederverwertung von Baurestmassen und zur Nutzung von Sekundärrohstoffen aus der Metallindustrie leistet die PORR einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz. Außerdem eröffnet die Verwendung von Rohstoffen mit verringertem CO2-Footprint neue Marktchancen. So wurden z. B. im Rahmen des Tunnelbauloses am Brenner Basistunnel praktisch für alle verwendeten, konstruktiven Baustoffe Zusammensetzungen (sog. Rezepturen) unter Verwendung des Tunnelausbruchsmaterials entwickelt. Als Resultat müssen Millionen Tonnen an Gesteinsmaterial nicht deponiert und die gleiche Menge nicht in Steinbrüchen abgebaut werden. Die lokale Verwertung der Ausbruchsmaterialien reduziert außerdem das Verkehrs- und das Energieaufkommen der Baustelle wesentlich.

Neue Marktchancen ergeben sich für die PORR auch im Bereich der alternativen Energieformen. Gleichzeitig leistet das Unternehmen damit einen Beitrag zum Umweltschutz. Die PORR ist stark in der Errichtung von Windparks engagiert – vor allem durch die Errichtung der massiven Fundamente. Dazu wurde ein neues Schalungssystem entwickelt und patentiert, das die Herstellung vereinfacht und die Kosten verringert. In zwei weiteren Projekten werden in interdisziplinären Konsortien mit Partnern von Universitäten, Werkstoffspezialisten und Anlagenbauern thermische Energiespeicher entwickelt. Diese sollen die Einbindung alternativer Energieformen und die Nutzung von Industrieabwärme in Fernheizsystemen im großen Stil ermöglichen. Geplant ist, durch Speicher mit einer Größe von bis zu zwei Millionen Kubikmetern die im Sommer reichlich anfallende Energie im Winter zu nutzen. Damit soll das Problem der diskontinuierlichen Energieerzeugung mit Wind- und Solarenergie gelöst werden.

Die Digitalisierung steht bei der PORR schon seit Jahren im Vordergrund und wird aktuell durch das Transformationsprogramm PORR 2025 forciert. Darüber hinaus geht die PORR diverse Kooperationen im Bildungssystem ein. Die PORR ist Premium Mitglied im Center Construction Robotics der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Dort werden gemeinsam mit Partnern aus verschiedenen Technologiesparten zukunftsweisende Lösungen unter Einbeziehung von Digitalisierung und Automatisierung vorangetrieben.

Zusätzlich unterstützt die PORR den Lehrgang Lean Baumanagement an der Technischen Universität Graz.

Ein wichtiges Thema zur Effizienzsteigerung, aber auch im Rahmen der Qualitätssicherung und des Arbeitsschutzes stellt die Baulogistik dar. In diesem Bereich wurden gemeinsam mit Softwarespezialisten digitale Lösungen weiterentwickelt, durch die der Bauablauf präziser gesteuert und damit das Fehlerrisiko verringert sowie Bauzeit eingespart werden können. Im Bereich des Straßenbaus wurden diese Werkzeuge in Österreich und Deutschland bereits erfolgreich ausgerollt. Für den Tunnelbau, den Hochbau, den Erdbau und den Ingenieurbau sind diese in Entwicklung.

Prognosebericht

Im Jahresverlauf 2019 trübten sich zahlreiche gesamtwirtschaftliche Frühindikatoren in Europa kontinuierlich ein. Handelskonflikte, die schwächer werdende globale Wirtschaft und die Unsicherheit durch den Brexit belasteten das Wachstum. Sowohl der Internationale Währungsfonds (IWF) als auch die OECD sahen Ende 2019 bzw. Anfang 2020 das weltwirtschaftliche Klima auch im Jahr 2020 zahlreichen Risiken ausgesetzt.1

Basierend auf den Erwartungen zu Beginn des Jahres 2020 hat der Vorstand vor der COVID-19-Pandemie ursprünglich im Februar folgende Ziele festgelegt:

  • Auf Basis des hohen und werthaltigen Auftragsbestands geht der Vorstand davon aus, dass die Produktionsleistung 2020 weiterhin moderat gesteigert werden kann.
  • Der Vorstand erwartet in den folgenden Jahren eine kontinuierliche Verbesserung der EBT-Marge.
  • Auf Basis der oben genannten Zahlen plant der Vorstand, der Hauptversammlung eine Dividende von etwa EUR 0,40 pro Aktie vorzuschlagen.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld, hohe Auftragsbestände in der Industrie sowie der akute Investitionsbedarf in den jeweiligen Ländern bestätigen, dass der langfristige Trend in der Bauwirtschaft nach wie vor intakt ist.

Die PORR schloss das Konsolidierungsjahr 2019 mit einem hohen Auftragsbestand ab, der erneut über der 7-Milliarden-Euro-Marke lag. Dies spiegelte trotz anspruchsvollem Marktumfeld den positiven, mittelfristig anhaltenden Markttrend wider. Der Auftragsbestand von EUR 7.065 Mio. ist werthaltig und bildet das Fundament für die zukünftige Ertragskraft des Unternehmens. Durch die selektive Projektakquisition sowie die Absicherung der Subunternehmer vor der Auftragsvergabe begegnet die PORR risikobewusst Themen wie dem Fachkräftemangel und dem aktuell hohen Kostenniveau für Baumaterialien und Logistik.

Darüber hinaus greift im Jahr 2020 das im Herbst 2019 aufgesetzte Transformationsprogramm PORR 2025. Mit Kosten- und Prozessoptimierung soll die Profitabilität erhöht und das Unternehmen schlanker und agiler gemacht werden. Ziel bleibt, die Ertragskraft sowie die Marktposition der PORR in den Heimmärkten weiterhin nachhaltig zu stärken.

Als führendes Unternehmen der Bauwirtschaft hat die PORR in Österreich eine starke Marktposition und verfügt über eine hohe Auslastung. Darüber hinaus ist eine durchgängig eigene Wertschöpfung vorhanden. Unverändert bleibt der anhaltende Fachkräftemangel.2 In Deutschland, dem zweitwichtigsten Markt der PORR, ist der Bausektor traditionell ein Wachstumsmotor – trotz schwächerer gesamtwirtschaftlicher Prognosen. Allein der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht in den nächsten Jahren weitere Impulse durch Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vor.3 Die Schweiz bietet mittelfristig eine gut gefüllte Projektpipeline. Die PORR strebt hier eine Wachstumskonsolidierung auf hohem Niveau an.

In Mittel- und Osteuropa dürfte der Sektor weitere Potenziale bieten. Polen hat für 2020 eine Reihe neuer Bauvorhaben in Höhe von EUR 9 Mrd. für das Straßennetz angekündigt. Bis 2030 sind von der GDDKiA (Polnische Generaldirektion für Landesstraßen) weitere Investitionen von EUR 6,5 Mrd. vorgesehen.4 Experten erwarten zudem für 2020 eine Stabilisierung der Kosten bei Baumaterialien und Subunternehmerleistungen auf einem hohen Niveau. Der Fachkräftemangel sowie Kapazitätsengpässe bleiben weiterhin zentrale Themen.5 In Tschechien und der Slowakei sind Opportunitäten im Verkehrswegebau durch EU-Mittel zu erwarten,6 in Tschechien bietet das Flächengeschäft zudem weitere Potenziale. Im neuen Heimmarkt Rumänien zeichnen sich 2020 Chancen im Infrastrukturbereich ab.7

Norwegen verfügt über eine umfangreiche Pipeline im Infrastrukturbereich,8 der Markt bleibt aber herausfordernd und befindet sich derzeit in der Analysephase. In Katar bzw. den VAE verfolgt die PORR eine risikoreduzierte Strategie durch ein geringeres Projektvolumen.

5 Euroconstruct, November 2019

8 Euroconstruct, November 2019

1 IWF, März 2020 und OECD, März 2020

2 WIFO, Februar 2020

3 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Juli 2019 4 GDDKiA, März 2020

6 EK, März 2020 7 EECFA, Dezember 2019

Mittel- und langfristig dürften sich die Fundamentaltrends in der Baubranche weiterhin positiv auswirken. Das sind vor allem die unaufhaltsame Urbanisierung mit steigendem Bedarf an Infrastruktur und Wohnraum, ökonomische und soziale Faktoren wie Klimawandel, Altersstruktur, Kunden, die gesamtheitliche Lösungen suchen und das Thema Digitalisierung, das Technologievorreitern wie der PORR zugute kommt. Durch diese Trends eröffnen sich für die PORR, die in sieben stabilen europäischen Heimmärkten stark aufgestellt ist, auch in Zukunft weitere Wachstumschancen.

Seit Jahresanfang 2020, insbesondere seit Anfang März, haben sich allerdings die Rahmenbedingungen durch die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) in Europa und in den Heimmärkten der PORR signifikant verändert. Jede Prognose ist seither mit großen Unsicherheiten behaftet. Der IWF rechnet bereits mit einer Rezession der Weltwirtschaft und mit einer negativen Wachstumsrate im Jahr 2020. Abhängig von der Dauer und der Entwicklung in der COVID-19-Krise werden sich globale Störungen in vielen Lebens- und Wirtschaftsbereichen negativ auf das Wachstum im Euroraum und somit auf den Bausektor auswirken.9

Die Ausbreitung der COVID-19-Erkrankung und die hiermit verbundenen temporären Einschränkungen des persönlichen, öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens führen derzeit zu einer wesentlichen Beeinträchtigung

der Geschäftstätigkeit der PORR. Die temporäre Schließung von mehr als 1.000 PORR Baustellen im März 2020 in Österreich, der eingeschränkte Betrieb in einigen Heimmärkten und die für die Baubranche noch nicht absehbaren Behinderungen werden eine Anpassung der Ziele 2020 erfordern. Die wirtschaftlichen Folgen für die Profitabilität der PORR werden im Wesentlichen von der Dauer dieser Krise, den Auswirkungen auf die konjunkturellen Entwicklungen in den betroffenen Ländern und den Maßnahmen seitens der öffentlichen Hand abhängen.

Gleichzeitig weist die PORR eine deutlich höhere Liquidität zum Jahresende 2019 auf. Somit ist sie – auch bei verschiedenen Szenarien der weiteren Entwicklung in der COVID-19-Pandemie – mit disponibler Liquidität weiter abgesichert. Darüber hinaus setzt PORR zahlreiche Maßnahmen wie Kurzarbeit, Urlaubsabbau, gezielte Ausgaben- und Investitionsstopps, um der Krise zu begegnen und die Liquidität weiter aufrechtzuerhalten.

Es besteht derzeit eine hohe Unsicherheit bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes der Coronakrise und der wirtschaftlichen Implikationen aus dem Shutdown in vielen Ländern. Welche Auswirkungen diese bisher einmalige Ausnahmesituation auf das Wachstum der betroffenen Volkswirtschaften und damit auf die Bautätigkeit haben wird, sind noch nicht absehbar. Eine seriöse Bewertung und Anpassung der Ziele 2020 ist daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Risikobericht

Das Risikomanagement zählt in der PORR zu den wichtigsten Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns und sichert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Sollten Risiken in einem der Geschäftsfelder oder Märkte der PORR schlagend werden, so könnte dies negative Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben. Ziel des Risikomanagements ist es daher, Risiken zu erkennen und diese bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des unternehmerischen Ertragspotenzials zu minimieren. Das Risikomanagement der PORR zielt darauf ab, organisatorische Prozesse und Kontrollen, mit deren Hilfe Risiken frühzeitig erkannt werden können, sowie Maßnahmen zur Gegensteuerung kontinuierlich weiterzuentwickeln bzw. zu verbessern. Im Folgenden werden die für die PORR wesentlichen bekannten Risiken aufgelistet, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben können.

Risiko aus der COVID-19-Pandemie

Die rasche Ausbreitung der COVID-19-Erkrankungen zum Jahresanfang 2020 hat zu zahlreichen Maßnahmen in allen Ländern geführt, in denen die PORR tätig ist. Diese werden bereits jetzt als signifikant betrachtet und haben eine wesentliche Reduktion bzw. Stilllegung des Großteils der wirtschaftlichen Aktivitäten zur Folge. Dadurch entstehen gesamtwirtschaftliche Risiken, die das Wirtschaftswachstum und somit die Entwicklung der Bauwirtschaft in den Heimmärkten der PORR beeinträchtigen.

Aufgrund des nicht vorhersehbaren Voranschreitens der Corona-Pandemie und der aktuell nicht absehbaren, daraus resultierenden Auswirkungen auf Wirtschaft und Handelsströme können sich derzeit Versorgungsengpässe bei den Subunternehmen entlang der Bau-Wertschöpfungskette ergeben. Dies kann in Folge Auswirkungen auf die Bautätigkeit haben, über deren Ausmaß derzeit keine seriöse Schätzung machbar ist.

Unmittelbar von der Ausbreitung von COVID-19 und den damit verbundenen, einschränkenden Regierungsauflagen betroffen war die Bautätigkeit in Österreich. Die PORR stellte im März 2020 den Betrieb von mehr als 1.000 Baustellen temporär ein, der allerdings durch einen in Folge zügig vereinbarten Handlungsleitfaden der Bau-Sozialpartner wieder sukzessive aufgenommen werden konnte. Um die Gesundheit der Arbeitnehmer im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus zu schützen und den Auflagen der Regierung nachzukommen, hat die PORR gemäß diesem Handlungsleitfaden weitere Schutz- und Gesundheitsmaßnahmen eingeleitet. Insbesondere in den Bereichen Arbeitshygiene, organisatorische Maßnahmen, Arbeitsausrüstung, Risikogruppen, Personentransport, Schlafräume und Baustellenkoordination wurden Maßnahmen umgesetzt.

Sollten sich weitere Verschärfungen und somit Verzögerungen in der Bautätigkeit ergeben, sind sowohl mittel- als auch langfristig zusätzliche negative Effekte auf die Profitabilität der PORR nicht ausgeschlossen. Um die gravierende Marktabkühlung und die damit verbundene Schadenshöhe einzugrenzen, hat die PORR bereits zahlreiche Maßnahmen bei Kostenstrukturen, wie z. B. Kurzarbeit, sowie zur Sicherung der Liquidität gesetzt. Welches Ausmaß die Folgen der weiteren Verbreitung des Coronavirus annehmen werden, lässt sich quantitativ noch nicht abschätzen und wird aktuell durch eine interne Task Force laufend beobachtet und hinsichtlich des Risikos neu bewertet. Die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen und verlässliche Abschätzungen sind allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar.

Marktrisiko

Die Marktrisiken resultieren aus den Veränderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen in den wesentlichen PORR Märkten. Weiters ergeben sich aufgrund der konjunkturellen Disparitäten in den jeweiligen Märkten für die PORR divergierende Nachfragesituationen. Die PORR reagiert auf die Schwankungen in den nationalen Märkten und Geschäftssegmenten und auf die gegenwärtigen, geopolitischen Unsicherheiten mit einer Konzentration auf die Heimmärkte Österreich, Deutschland, die Schweiz, Polen, Tschechien, die Slowakei und Rumänien. In den Projektmärkten Katar, VAE und Norwegen bietet die PORR nur für ausgewählte Projekte die Exportprodukte in den Bereichen Tunnelbau, Bahnbau und Spezialgrundbau an.

Umweltrisiko

Das Umweltrisiko weist unterschiedlichste Aspekte auf. Ein besonders wichtiger ist, dass es keine flächendeckenden ökologischen Standards in der Wertschöpfungskette gibt. Diese fehlenden Standards beziehen sich einerseits auf den Energiebereich und die damit in Zusammenhang stehenden Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) und andererseits auf das Thema Ressourcen- und Abfallmanagement. Die PORR ist bemüht, den hohen Energieverbrauch, der vor allem der Verwendung fossiler Energieträger z. B. im Baustellenbetrieb, beim Transport von Baumaterialien sowie in Produktionsstätten geschuldet ist, zu reduzieren. Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen sind u. a. der Bau von zukunftsfähigen Projekten oder Gebäudezertifizierungen, der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energie, ein energieeffizienter Geräte- und Fuhrpark, die optimierte Baustellenlogistik sowie die Modernisierung von Bestandsgebäuden. Beim Schwerpunkt Ressourcenmanagement setzt die PORR auf eine verbesserte Materialverwertung und Entwicklung neuer Baustoffe, Erhöhung des Recyclingbaustoffmaterials und auf Ressourceneffizienz – auch im Hinblick auf den gruppenweiten Wasserverbrauch. Dies ist umso wichtiger, als die Baubranche ein sehr ressourcenintensives Gewerbe mit hohem Abfallaufkommen ist.

Projektrisiko

Die Überwachung des Projektrisikos erstreckt sich über alle operativen Einheiten der PORR und kann hinsichtlich des Kalkulations- und Ausführungsrisikos qualifiziert werden. Alle Projekte werden im Zuge der Angebotsbearbeitung bis hin zum Vertragsabschluss auf spezifische technische, kaufmännische und rechtliche Risiken geprüft. Dies geschieht in enger Abstimmung zwischen den Verantwortlichen für das operative Geschäft und den Risikomanagern anhand von Risikochecklisten und im Zuge von finalen Preis-Meetings. Während der Projektabwicklung unterliegen alle Projekte einem laufenden Soll-Ist-Abgleich. Sobald sich ein Projekt außerhalb der Soll-Parameter bewegt, werden entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet, von den Risikomanagern überwacht und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Personalrisiko

Das erfolgreiche Management von Risiken im Personalbereich stellt ein zentrales Element der Unternehmensentwicklung dar. Personalrisiken begründen sich aus Mitarbeiterfluktuation und Know-how-Verlust sowie Facharbeiter-, Führungskräfte- und Nachwuchsmangel. Daher zielen die Aktivitäten der PORR darauf ab, die Fähigkeiten der Mitarbeiter durch effiziente Qualifizierungsmaßnahmen stetig weiterzuentwickeln und durch Karrieremöglichkeiten sowie Anreizsysteme die Attraktivität der PORR als Arbeitgeber zu erhöhen. Dem immer härter werdenden Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte tritt die PORR durch optimierte Recruitingmaßnahmen und ein gezieltes Employer Branding entgegen. Leuchtturmprojekte wie der PORR Campus zur Qualifizierung von Lehrlingen und gewerblichen Mitarbeitern in Österreich steigern sowohl die Attraktivität der PORR sowie die Bindung der Mitarbieter im Sinne eines effizienten Employer Brandings. Weitere Details zu Arbeitnehmer- und Sozialbelangen sind im PORR Nachhaltigkeitsbericht 2019 zu finden.

Sicherheit und Gesundheit

Der Bausektor ist eine der Branchen mit dem höchsten Unfallrisiko und erhöhter körperlicher Belastung für die Beschäftigten. Aus diesem Grund setzt die PORR einen besonderen Fokus auf den Erhalt der physischen und psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Die eingeleiteten Präventionsmaßnahmen reichen von der Reduktion der Gesundheitsbelastung im Zusammenhang mit Lärm, Staub und Vibrationen über Arbeitssicherheitsinitiativen – Stichwort Vision Zero mit dem Ziel der Reduktion der Unfallhäufigkeit -, bis zu Angeboten im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Die länderspezifische Angebotspalette umfasst u. a. Gesundheitstage, Rauchentwöhnungsprogramme, Trainingsangebote und vieles mehr. Der in der PORR gruppenweit gültige Standard ISO 45001 beschreibt die Anforderungen an ein modernes, betriebliches Arbeits- und Gesundheitsschutzsystem und vereint Aspekte der Arbeitssicherheit mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Risiken aus Informationssicherheit

Eine zunehmende Bedrohung der Sicherheit von Informationen und Geschäftsgeheimnissen kann zu einer Gefährdung von Unternehmenswerten führen. Das Informationssicherheitsmanagementsystem der PORR wird seit 2019 überarbeitet und laufend ausgebaut. Dabei orientiert es sich an nationalen und branchenspezifischen Regelungen. Es zielt darauf ab, das geistige Eigentum und die Geschäftsgeheimnisse des Unternehmens und ihrer Geschäftspartner sowie personenbezogene Daten von Mitarbeitern, Kunden und Partnern vor Diebstahl, Verlust, unbefugter Weitergabe, rechtswidrigen Zugriffen oder Missbrauch zu schützen. Der steigenden Bedrohung begegnet das Unternehmen mit zielgerichteten Maßnahmen. Diese beinhalten u.a. Vorgaben und Richtlinien sowie Rollen und Verantwortlichkeiten im Informationssicherheitsmanagement, das Betreiben eines Risikomanagement Prozesses, stetige Verbesserung des IT-Business Continuity Managements. Diesen Anforderungen nicht zu entsprechen, kann unter Umständen mit signifikanten Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit verbunden sein. Bedingt durch die zunehmende Anzahl und Professionalität krimineller Angriffe, kann ein Risiko aus der Informationssicherheit mit einer Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Finanzrisiko

Das Management der Risiken im Finanzbereich – insbesondere des Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisikos – erfolgt im Treasury-Bereich und ist durch Konzernregulative einheitlich geregelt. Um diese Risiken so weit wie möglich zu minimieren, werden je nach Einschätzung ausgewählte derivative und nicht derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden nur operative Risiken abgesichert und keine spekulativen Geschäfte abgeschlossen. Sämtliche Absicherungsgeschäfte erfolgen zentral durch das Group Treasury. Zur Überwachung und Steuerung im Geld- und Devisenhandel ist ein den Anforderungen entsprechendes Internes Kontrollsystem (IKS) implementiert. Eckpfeiler sind die vollständige Funktionstrennung zwischen Handel, Abwicklung und Buchhaltung. Die wesentlichen Risiken der PORR im Finanzbereich – die Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken – werden nachfolgend näher erläutert.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko der PORR AG ist definiert als das Risiko, dass Verbindlichkeiten bei Fälligkeit nicht beglichen werden können.

Per 31. Dezember 2019 betrug die Nettoverschuldung, definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Schuldscheindarlehen, Hybridanleihen, Genussrechtskapital sowie externen kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten, EUR 448,0 Mio. (Vorjahr: EUR 468,4 Mio.).

Die kurzfristigen monetären Vermögenswerte überstiegen die kurzfristigen monetären Verbindlichkeiten um EUR 152,3 Mio. (Vorjahr: EUR 100,9 Mio.). Auch nach Saldierung mit den kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von EUR 42,2 Mio. (Vorjahr: EUR 49,1 Mio.) verblieb eine Überdeckung von EUR 110,1 Mio. (Vorjahr: EUR 51,8 Mio.).

Die externen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Stichtag EUR 72,2 Mio. (Vorjahr: EUR 71,7 Mio.). Denen gegenüber standen liquide Mittel in Höhe von EUR 281,7 Mio. (Vorjahr: EUR 4,9 Mio.).

Die externen langfristigen Finanzverbindlichkeiten von EUR 660,3 Mio. (Vorjahr: EUR 402,6 Mio.) bestehen zu rund 52,6 % aus Schuldscheindarlehen.

Zum Bilanzstichtag existieren nicht ausgenützte Bankenlinien für Cashaufnahmen in Höhe von EUR 371,5 Mio., die zur unmittelbaren Refinanzierung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten herangezogen werden könnten.

Der Konzern verfügt über europäische Avalkreditlinien in Höhe von insgesamt EUR 3.241,8 Mio. (Vorjahr: EUR 3.031,7 Mio.), davon sind EUR 1.143,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1.095,0 Mio.) mit einer Laufzeit von mindestens drei Jahren abgeschlossen. Der Rest in Höhe von EUR 2.098,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1.936,7 Mio.) ist in der Regel mit einer Laufzeit von einem Jahr ausgestattet. Darüber hinaus sind Linien in einigen arabischen Ländern in Höhe von EUR 643,2 Mio. (Vorjahr: EUR 670,3 Mio.) implementiert. Die europäischen Linien sind per 31. Dezember 2019 mit rund 60 % (Vorjahr: 58 %), die Linien in den arabischen Ländern mit rund 61 % (Vorjahr: 52 %) ausgenützt.

In den dreijährigen Linien in Höhe von EUR 1.143,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1.090,0 Mio.) sind harmonisierte Financial Covenants inkludiert. Diese betreffen im überwiegenden Ausmaß das Verhältnis Net Debt/EBITDA oder die Eigenkapitalquote.

Zinsrisiko

Das Zinsrisiko des Konzerns ist definiert als das Risiko steigender Aufwands- oder sinkender Ertragszinsen aus Finanzpositionen und resultiert bei PORR vornehmlich aus dem Szenario steigender Zinsen, insbesondere im kurzfristigen Bereich. Etwaige künftige notwendige Absicherungstransaktionen werden durch das Konzernfinanzmanagement abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag erfolgte das Management des Risikos mit nicht derivativen Instrumenten sowie mit drei Interest Rate Swaps (IRS) in Höhe von TEUR 103.000 sowie fünf IRS mit Startterminen, die in der Zukunft liegen in Höhe von TEUR 107.000. Alle derivativen Absicherungen sind als Cashflow Hedge designiert. Alle IRS beziehen sich auf den Austausch variabler Zinsströme gegen fixe Zinsströme. Per 31. Dezember 2019 ergab die Marktbewertung der IRS einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR -1.861.

Währungsrisiko

Die PORR hat zum 31. Dezember 2019 Devisentermingeschäfte in Höhe von EUR 68,4 Mio. (Vorjahr: EUR 72,7 Mio.) abgeschlossen. Davon betrugen EUR 64,7 Mio. Terminkäufe und EUR 3,7 Mio. Terminverkäufe und dienen zur Gänze der Absicherung von innerkonzernalen Finanzierungen. Per 31. Dezember 2019 ergab die Marktbewertung der offenen Devisentermingeschäfte einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR -257 (Vorjahr: TEUR 61).

Beschaffungsrisiko

Der Beschaffungsmarkt der PORR ist in die drei Bereiche Nachunternehmer, Material und Betriebsstoffe unterteilt. Für jeden dieser Bereiche werden im Unternehmen individuelle Risikominimierungsmaßnahmen gesetzt. Darüber hinaus kann die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus zu möglichen Versorgungsengpässen in der Lieferkette führen.

Betreffend der Nachunternehmer wird durch die Reduktion der Lieferantenanzahl, durch langzeitige, partnerschaftliche Projektarbeit und langfristige Rahmenverträge Preis- und Qualitätssicherheit erlangt. Zudem ist der Einkauf bestrebt, mittels nachhaltiger Auswahl der Gewerksanbieter eine höchstmögliche Risikominimierung im sozioökonomischen und umweltspezifischen Bereich zu erreichen. Die komplexe und besonders stark fragmentierte Lieferkette im Bausektor kann zu Intransparenz betreffend der Einhaltung von gesetzlichen oder firmeninternen Vorgaben im Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialbereich führen. Vorfälle bzw. Abweichungen werden in der Lieferantendatenbank vermerkt und mittels Ampelsystem bewertet. Eine Nichteinhaltung der geltenden Standards kann bis zur Sperre für weitere Beauftragungen führen.

Im Materialsegment sorgen einerseits langfristige Lieferantenverträge für Preiskontinuität. Andererseits führt die Nutzung strategischer Einkaufsmechanismen zur Nivellierung punktueller Preisschwankungen. Naturgemäß sind Preisschwankungen aufgrund marktspezifischer Gegebenheiten (Konzentrationsprozesse der Lieferanten, börsenabhängige Rohstoffpreise etc.) nicht auszuschließen. Durch die Einbindung des Einkaufs in der Kalkulationsphase wird eine zusätzliche Preissicherheit erreicht.

Im Hinblick auf die Betriebsstoffe wird durch die Installierung eines konzernweiten Einkaufs eine Maximierung der Preisvorteile erwirkt. Darüber hinaus ist mit der "PORR Einkaufstrategie Energie" eine langfristige Ausrichtung der Beschaffung im Bereich Betriebsstoffe gewährleistet.

Durch die Aufteilung in eine Lead-Buyer- und eine Local-Buyer-Beschaffungsstruktur werden sowohl Mengenbündelungseffekte gehoben als auch lokale Maximierungsmöglichkeiten umgesetzt. Diese Systematik ist in allen Beschaffungsbereichen installiert und führt in Summe zu einer Minimierung des Einkaufsrisikos.

Kreditrisiko

Branchenspezifisch fallen Vorleistungen durch den Generalunternehmer an, die erst später durch Zahlungen abgedeckt werden. Zur Absicherung eines etwaigen Ausfallrisikos ist eine Bonitätsprüfung zwingend vorgeschrieben und es werden weitestgehend Sicherheitsleistungen vereinbart. Das Ausfallrisiko bei anderen auf der Aktivseite ausgewiesenen, originären Finanzinstrumenten ist ebenfalls als gering anzusehen, da die Vertragspartner Finanzinstitute und andere Schuldner mit guter Bonität sind. Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Es bestehen hohe offene Forderungen vor allem aus Infrastrukturprojekten gegenüber öffentlichen Auftraggebern bzw. öffentlichen Unternehmen. Ansonsten liegen keine operativen Risikokonzentrationen aufgrund hoher offener Beträge bei einzelnen Schuldnern vor.

Kapitalrisikomanagement

Das Kapitalrisikomanagement des Konzerns zielt auf eine substanzielle Stärkung der Eigenmittel und den Erhalt einer niedrigen Verschuldung ab.

Im Berichtsjahr ist das Eigenkapital um rund EUR 19,2 Mio. gefallen. Die von 19,9 % auf 16,4 % gesunkene Eigenkapitalquote ist insbesondere der Bilanzsummenausweitung um EUR 550,2 Mio. geschuldet. Davon sind allein rund 35,6 % auf die Erstanwendung des IFRS 16 zurückzuführen. Bei Neutralisierung des IFRS-16-Effekts per 31. Dezember 2019 ergäbe sich eine Eigenmittelquote von 17,4 %.

Per 31. Dezember 2019 betrug die Nettoverschuldung, definiert als Saldo aus liquiden Mitteln, Anleihen sowie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten, EUR 345,7 Mio. (Vorjahr: EUR 150,2 Mio.) und lag somit unter Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts, in Höhe von EUR 198,9 Mio. per 1. Januar 2019 um EUR 3,4 Mio. unter dem Vorjahreswert.

Die Kontrolle des Kapitalrisikomanagements erfolgt über die Net Gearing Ratio. Diese ist definiert als Nettoverschuldung (Net Debt) dividiert durch das Eigenkapital. Das Net Gearing lag im Jahr 2019 bei 0,58 (Vorjahr: 0,24). Bei Berücksichtigung des IFRS-16-Effekts ergäbe sich per 31. Dezember 2019 eine verbesserte Net Gearing Ratio von 0,19.

Ethik und Compliance

Die komplexe Lieferkette der Baubranche mit vielen Nachunternehmerebenen ist für Intransparenz in der Geschäftstätigkeit besonders anfällig. Sie kann u. a. zu unfairem Wettbewerb und Verzerrungseffekten bei Ausschreibungen führen. Deshalb ist der PORR ethisch korrektes Verhalten in der Geschäftsabwicklung und die Einhaltung von Compliance-Regeln besonders wichtig. Neben dem gruppenweit gültigen Compliance-Managementsystem, das alle relevanten Aspekte wie Anti-Korruption, Sozialdumping oder die Weitergabe von Informationen abdeckt, setzt die PORR auf die regelmäßige und stichprobenartige Prüfungen der Geschäftsstandorte und -abläufe, Compliance-Vorträge oder Anti-Korruptions- und Emittenten-Compliance-Schulungen. Darüber hinaus gewährleistet der ebenfalls gruppenweit verpflichtende Code of Conduct für Mitarbeiter sowie jener für Geschäftspartner die Einhaltung gesetzlicher und firmen-interner ethischer Standards.

In Österreich werden seitens der zuständigen Behörden seit Anfang 2017 Ermittlungen gegen eine Vielzahl von Tiefbauunternehmen, darunter auch die PORR Bau GmbH, wegen des Verdachts von wettbewerbswidrigen Absprachen geführt. Der Vorstand der PORR AG veranlasste umgehend die interne Prüfung der Sachlage. Diese Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Das Unternehmen kooperiert vollumfänglich mit den Behörden.

Internes Kontrollsystem

Das Interne Kontrollsystem (IKS) der PORR orientiert sich an den seit 2009 verpflichtenden EU-Standards, die eine vergleichbare Beurteilung der Wirksamkeit des IKS zum Ziel haben. Darüber hinaus legt die PORR großen Wert auf die Sicherung des Unternehmensvermögens, eine Gewährleistung der Wirksamkeit und Effizienz betrieblicher Abläufe und die Sicherstellung der Verlässlichkeit der finanziellen Berichterstattung.

Die Verantwortung für die Umsetzung sowie Einhaltung der gesetzlichen Anforderung an das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem liegt beim Vorstand, der seinerseits die Abteilung Konzern-Controlling für das interne Berichtswesen sowie die Abteilung Rechnungswesen für das externe Berichtswesen beauftragt.

Das Interne Kontrollsystem umfasst sowohl die Bewertung operativer Risiken als auch die adäquate Umsetzung von organisatorischen Normen und Prozessen im gesamten Rechnungs- und Berichtswesen der PORR. In der PORR stellt das Interne Kontrollsystem sicher, dass die Erfassung, Aufbereitung und Bilanzierung der Geschäftsfälle im Unternehmen vereinheitlicht und in die Konzernrechnungslegung ordnungsgemäß übernommen werden. Maßnahmen wie klare unternehmensinterne Vorgaben, vordefinierte Verfahrensanweisungen und systemgestützte Verfahren zur Aufarbeitung von Daten des Rechnungswesens unterstützen den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Rechnungslegung. Die Berichterstattung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften sowie die Konsolidierung erfolgen durch integrierte, datenbankgestützte IT-Systeme. Relevante Anforderungen zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Rechnungslegung werden in konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften festgehalten und regelmäßig kommuniziert. Durch klare Funktionstrennungen und diverse Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen – wie Plausibilitätsprüfungen, regelmäßige Kontrollaktivitäten auf diversen Berichtsebenen und das Vier-Augen-Prinzip – wird eine verlässliche und korrekte Rechnungslegung sichergestellt. Die systematischen Kontrollen sorgen dafür, dass die Rechnungslegung der PORR im Einklang mit den nationalen und internationalen Rechnungslegungsstandards und unternehmensinternen Richtlinien steht, und gewährleisten einen ordnungsgemäßen und einheitlichen Ablauf der rechnungslegungsbezogenen Prozesse.

Innerhalb des Internen Kontrollsystems übernimmt der Prüfungsausschuss für den Aufsichtsrat die Aufgabe der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Finanzberichterstattung. Außerdem gewährleisten das Compliance-Management-System und die Interne Revision die unabhängige Überwachung der Wirksamkeit des IKS mit dem Ziel der Verbesserung der Geschäftsprozesse.

Die Interne Revision der PORR wurde zuletzt am 22. November 2018 extern durch Crowe SOT advisory, audit & tax GmbH nach Standard IIA (Institute of Internal Auditors) zertifiziert und erfüllt somit international anerkannte Leitlinien. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben ist die Interne Revision mit umfassenden Prüfbefugnissen ausgestattet, die sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen umfassen. Die Kontrollleistung der Internen Revision erfolgt im direkten Auftrag des Konzernvorstands gemäß einem jährlichen Prüfplan. Zusätzlich können auf Veranlassung des Konzernvorstands bei risikorelevanten aktuellen Anlässen jederzeit Ad-hoc-Prüfungen eingeleitet werden. Das Ziel der PORR ist es, das Interne Kontrollsystem kontinuierlich weiterzuentwickeln und es laufend an die sich ändernden Rahmenbedingungen und neuen Konzernrichtlinien anzupassen. Zudem veranlasste die PORR bereits 2017 eine Prüfung und Zertifizierung ihres umfangreichen Compliance-Management-Systems nach ISO 19600 und ONR 192050 von Austrian Standards und verfügt über ein Anti-Bribery-Zertifikat nach ISO 37001.

Offenlegung gemäß § 243a Abs. 1 UGB

  1. Das Grundkapital setzt sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 aus 29.095.000 Stückaktien zusammen. Alle Aktien sind auf den Inhaber lautende, nennbetragslose Stückaktien, von denen jede am Grundkapital von EUR 29.095.000 im gleichen Umfang beteiligt ist. Zum Bilanzstichtag befanden sich sämtliche 29.095.000 Aktien im Umlauf.

Alle Stückaktien haben die gleichen, gesetzlich normierten Rechte und Pflichten, insbesondere gewährt jede Stückaktie das Stimmrecht, das nach der Zahl der Aktien ausgeübt wird, und nimmt am Gewinn sowie im Fall der Abwicklung am Liquidationsüberschuss im gleichen Umfang teil. Das Grundkapital der Gesellschaft ist voll geleistet. Die Gesellschaft hielt zum Stichtag 31. Dezember 2019 insgesamt 216.495 Stück eigene Aktien bzw. 0,74 % des Grundkapitals. Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 95 Abs. 5 AktG keine Rechte, insbesondere keine Stimmrechte, zu.

Gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft können Aktien aus künftigen Kapitalerhöhungen auf den Inhaber oder Namen lauten. Wird bei einer Kapitalerhöhung im Erhöhungsbeschluss keine Bestimmung darüber getroffen, ob die neuen Aktien auf den Inhaber oder auf Namen lauten, so lauten sie auf den Inhaber. Gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung und im Einklang mit § 10 Abs. 2 AktG sind die Aktien in einer, gegebenenfalls in mehreren Sammelurkunden zu verbriefen und bei einer Wertpapiersammelbank nach § 1 Abs. 3 Depotgesetz oder einer gleichwertigen, ausländischen Einrichtung zu hinterlegen. Dieser Verpflichtung ist die Gesellschaft nachgekommen. Sämtliche früher im Umlauf befindliche, effektive Aktienurkunden wurden den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend für kraftlos erklärt.

  1. Zwischen der Strauss-Gruppe und der IGO Industries-Gruppe besteht ein Syndikatsvertrag. Von diesem Syndikatsvertrag hat der Vorsitzende des Vorstands Kenntnis, weil die von der PROSPERO Privatstiftung geleitete Strauss-Gruppe in seinem Einflussbereich steht. Der Vorstand in seiner Gesamtheit hat aus seiner Funktion als Vorstand der Gesellschaft keine Kenntnis vom Inhalt des Syndikatsvertrags. Syndikatsbeschlüsse binden die Syndikatsmitglieder in der Ausübung ihrer Stimmrechte. Es besteht ein wechselseitiges Aufgriffsrecht.

  2. Eine direkte oder indirekte Beteiligung am Kapital, die zumindest zehn von hundert beträgt, halten zum Stichtag 31. Dezember 2019 folgende Aktionäre:

Anteil am
Grundkapital
Hiervon syndiziert
IGO Industries-Gruppe 38,77 % 38,52 %
Strauss-Gruppe 16,21 % 15,18 %

Zur Strauss-Gruppe zählt die SuP Beteiligungs GmbH, die zu 100 % der PROSPERO Privatstiftung zuzurechnen ist, die im Einflussbereich des Vorstandsvorsitzenden Ing. Karl-Heinz Strauss steht. Die Aktien der IGO Industries-Gruppe werden zum Großteil mittel- und unmittelbar von Dipl.-Ing. Klaus Ortner gehalten.

  1. Aktien mit besonderen Kontrollrechten sind bei der Gesellschaft nicht vorhanden.

  2. Bei der Gesellschaft bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, bei denen die Arbeitnehmer das Stimmrecht nicht unmittelbar ausüben.

  3. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft besteht der Vorstand aus zwei bis sechs Personen. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung in diesem zahlenbezogenen Rahmen stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellen. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6 Abs. 3 der Satzung ein Mitglied zum Vorsitzenden und ein Mitglied zum Stellvertreter des Vorsitzenden ernennen. Allfällige stellvertretende Vorstandsmitglieder stehen hinsichtlich der Vertretungsmacht ordentlichen Vorstandsmitgliedern gleich.

Der Aufsichtsrat besteht gemäß § 9 Abs. 1 der Satzung aus mindestens drei und höchstens zwölf von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Gemäß § 9 Abs. 8 der Satzung kann mit der Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds gleichzeitig ein Ersatzmitglied gewählt werden, welches mit sofortiger Wirkung in den Aufsichtsrat nachrückt, wenn das Aufsichtsratsmitglied vor dem Ablauf seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet. Werden mehrere Ersatzmitglieder gewählt, ist bei der Wahl die Reihenfolge zu bestimmen, in der sie für aus dem Aufsichtsrat ausscheidende Mitglieder nachrücken. Ein Ersatzmitglied kann auch für mehrere bestimmte Aufsichtsratsmitglieder gewählt werden, sodass es in den Aufsichtsrat nachrückt, wenn eines dieser Mitglieder vorzeitig aus dem Aufsichtsrat ausscheidet. Das Amt eines in den Aufsichtsrat nachgerückten Ersatzmitglieds erlischt, sobald ein Nachfolger für das ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied bestellt ist, spätestens jedoch mit Ablauf der restlichen Amtszeit des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds. Ist das Amt eines in den Aufsichtsrat nachgerückten Ersatzmitglieds erloschen, weil ein Nachfolger für das ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied gewählt wurde, so bleibt es Ersatzmitglied für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder, für die es gewählt wurde. Die Hauptversammlung kann gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung bei der Wahl für einzelne oder für alle der von ihr zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder eine kürzere Funktionsperiode beschließen als die gesetzliche. Scheidet ein von der Hauptversammlung gewähltes Aufsichtsratsmitglied vor Ablauf der Funktionsperiode aus, bedarf es gemäß § 9 Abs. 6 der Satzung der Ersatzwahl erst in der nächsten ordentlichen Hauptversammlung.

Sinkt jedoch die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder unter drei, ist die Ersatzwahl in einer außerordentlichen Hauptversammlung binnen sechs Wochen vorzunehmen. Die Bestellung zum Mitglied des Aufsichtsrats kann gemäß § 9 Abs. 4 der Satzung vor Ablauf der Funktionsperiode von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen widerrufen werden. Gemäß § 19 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft werden die Beschlüsse der Hauptversammlung – sofern das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehrheit vorschreibt – mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, und – in Fällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist – mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Diese Satzungsbestimmung hat nach der Rechtsansicht des Vorstands die nach dem Aktiengesetz auch für Satzungsänderungen an sich notwendige Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals auf die einfache Kapitalmehrheit herabgesetzt (außer für den Fall von Änderungen des Unternehmensgegenstands).

  1. Der Vorstand ist zum Stichtag 31. Dezember 2019 gemäß § 4 Abs. 4 der Satzung ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der in der Hauptversammlung vom 29. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung in das Firmenbuch, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu EUR 4.364.250 durch Ausgabe von bis zu 4.364.250 auf Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage – allenfalls in mehreren Tranchen – auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs. 6 AktG zu erhöhen (genehmigtes Kapital) und den Ausgabekurs, der nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen darf, die Ausgabebedingungen, das Bezugsverhältnis und die weiteren Einzelheiten der Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ganz oder teilweise auszuschließen,

i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage erfolgt oder

ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und

A) in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt,

B) die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder

C) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen erfolgt.

Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch das Ausnutzen dieser Ermächtigung des Vorstands ergeben, zu beschließen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2019 ist der Vorstand gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2018 ermächtigt, für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung gemäß § 65 Abs. 1 Z 4 und Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b AktG eigene Aktien der Gesellschaft bis zu dem gesetzlich zulässigen Ausmaß von 10 % des Grundkapitals unter Einschluss bereits erworbener Aktien, auch unter wiederholter Ausnutzung der 10 %-Grenze, zu erwerben. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert darf nicht niedriger als EUR 1,00 und nicht höher als maximal 10 % über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der dem Rückerwerb vorhergehenden zehn Börsetage liegen. Der Erwerb kann über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige, zweckmäßige Art erfolgen, insbesondere auch außerbörslich, oder von einzelnen, veräußerungswilligen Aktionären (negotiated purchase) und auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionäre. Der Vorstand ist weiters ermächtigt, die jeweiligen Rückkaufsbedingungen festzusetzen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung der ordentlichen Hauptversammlung vom 24. Mai 2016 auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern oder zu verwenden. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Das quotenmäßige Kaufrecht der Aktionäre bei Veräußerung oder Verwendung auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot ist ausgeschlossen (Ausschluss des Bezugsrechts).

  1. Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein EUR 250.000.000 Angebotsprogramm über die Begebung von Teilschuldverschreibungen beschlossen: Es bestand die Möglichkeit, Anleihen, begeben in den Jahren 2009 und 2010, gegen eine neubegebene Senioranleihe und gegen eine Hybridanleihe zu tauschen. Das Tauschangebot wurde für die Senioranleihe im Nominale von EUR 56,3 Mio. und für die Hybridanleihe im Nominale von EUR 17,1 Mio. angenommen. Die Hybridanleihe 2014 wurde im Jahr 2015 auf EUR 25,0 Mio. aufgestockt. Die Senioranleihe wurde zum Ende der Laufzeit im Oktober 2019 vereinbarungsgemäß zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2017 wurde eine weitere Hybridanleihe über EUR 125 Mio. begeben. Im Rahmen eines vorzeitigen Rückkaufprogramms wurden im Februar 2020 EUR 25,7 Mio. von dieser Hybridanleihe zurückerworben. Die Hybridanleihen 2014 und 2017 enthalten Regelungen, wonach im Falle eines Kontrollwechsels (wie in den Anleihebedingungen definiert),

i) sich der Zinssatz der Hybrid-Teilschuldverschreibungen um 5,00 % p. a. erhöht und

ii) die Gesellschaft berechtigt ist, die Hybrid-Teilschuldverschreibungen vollständig zurückzuzahlen.

Im Jahr 2015 hat die Gesellschaft Schuldscheindarlehen in vier Tranchen mit einer Laufzeit von drei und fünf Jahren in einer Gesamthöhe von EUR 185,5 Mio. begeben. Diese Schuldscheindarlehen wurden 2016, 2017 und 2018 teilweise zurückgezahlt bzw. teilweise bis 2024 verlängert. Im Februar 2019 wurden variabel verzinste Tranchen im Gesamtausmaß von EUR 20 Mio. vorzeitig bis 16. Februar 2026 verlängert. Weiters wurden EUR 183 Mio. in den Laufzeitsegmenten 4, 5 und 7 Jahre neu platziert. Im Mai 2019 wurden vom Gesamtbestand EUR 20 Mio. rückgeführt, im Juli um EUR 22 Mio. und im Oktober um EUR 15 Mio. aufgestockt. Im August 2019 war eine Tranche in Höhe von EUR 1 Mio. mit fixer Verzinsung fällig und wurde somit getilgt. Per 31. Dezember 2019 betrug der Gesamtbestand an Schulscheindarlehen EUR 376 Mio.

Die betreffenden Darlehensverträge enthalten folgende Vereinbarung: Erfolgt ein Kontrollwechsel (wie in den Darlehensverträgen definiert), ist jeder Kreditgeber berechtigt, einen Betrag, der seiner Beteiligung am Darlehen entspricht, fällig zu stellen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Kapitalbetrags zum Nennbetrag zuzüglich bis zum Tag der Rückzahlung aufgelaufener Zinsen zu verlangen.

Die Gesellschaft verfügt über drei Rahmen-Garantiekreditverträge in Höhe von EUR 295 Mio. (mit einer Laufzeit bis 3. Januar 2020), EUR 180 Mio. (mit einer Laufzeit bis 27. September 2020) und EUR 180 Mio. (mit einer Laufzeit bis 29. Juni 2022), die folgende Vereinbarungen enthalten: Erlangen eine oder mehrere Personen, die zum Zeitpunkt der Unterfertigung des jeweiligen Vertrags keine oder keine kontrollierende Beteiligung halten, eine kontrollierende Beteiligung im Sinne von § 22 des österreichischen Übernahmegesetzes am Kreditnehmer oder einer wesentlichen Konzerngesellschaft (wie in den Verträgen definiert), sind der Agent und die Kreditgeber (hinsichtlich ihrer jeweiligen Anteile am Garantiekreditrahmen) zur sofortigen Kündigung der betroffenen Anteile des Garantiekreditrahmens berechtigt.

Die Gesellschaft verfügt über zwei Kreditverträge in Höhe von EUR 67,4 Mio. (mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2023) und EUR 55 Mio. (mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2023), die folgende Vereinbarung enthalten: Erlangen eine oder mehrere Personen, die zum Zeitpunkt der Unterfertigung des jeweiligen Vertrags keine oder keine kontrollierende Beteiligung halten, eine kontrollierende Beteiligung im Sinne von § 22 des österreichischen Übernahmegesetzes am Kreditnehmer, sind die Kreditgeber zur sofortigen Kündigung der Kredite berechtigt. Darüber hinaus bestehen keine bedeutenden Vereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z 8 UGB.

  1. Entschädigungsvereinbarungen im Sinne des § 243a Abs. 1 Z 9 UGB bestehen nicht.

Eigene Anteile

Die PORR AG hält 216.495 Stück eigene Aktien. Der Bestand an eigenen Anteilen stellt sich wie folgt dar:

Nominale je Anteil am Grund
kapital
216.495 1,00 216.495 0,744 %
216.495 1,00 216.495 0,744 %
Anteil am Grund
Anzahl Stück Stück EUR Nominale EUR kapital
22.548 1,00 22.548 0,077%
0 1,00 0 0,000%
Anzahl Stück Stück EUR
Nominale je
Nominale EUR

Wien, am 16. April 2020

Der Vorstand

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Vorstandsvorsitzender und CEO Vorstandsmitglied und CFO

Dipl.-Betriebsw. (FH) Thomas Stiegler Ing. Josef Pein Vorstandsmitglied und COO Vorstandsmitglied und COO

Jahresabschluss der PORR AG für das Geschäftsjahr 2019

Jahresabschluss

  • Bilanz
  • Gewinn- und Verlustrechnung
  • Anlagenspiegel
  • Anhang
  • Beteiligungen
  • Steuerlatenz
  • Bestätigungsvermerk
  • Erklärung des Vorstands
  • Ergebnisverwendung

Bilanz

31.12.2019
in EUR
31.12.2019
in EUR
31.12.2018
in TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, Lizenzen und ähnliche Rechte 8.779.211,50 8.842
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 36.311.850,55 30.803
2. Technische Anlagen und Maschinen 338,00 0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.241.057,00 12.981
4. Anlagen in Bau 11.674.024,10 6.173
60.227.269,65 49.957
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 711.163.596,99 682.500
2. Beteiligungen 3,00 211
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht 8.823.785,32 8.777
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 3.087.142,71 8.662
5. Sonstige Ausleihungen 27.240.013,74 27.327
750.314.541,76 727.477
819.321.022,91 786.276
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 23.125,20 33
II. Forderungen
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.249.733,68 944
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 0,00; (Vj.: TEUR 0)
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 364.239.887,57 311.708
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 121.405.575,69; (Vj.: TEUR 0)
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht 3.447.084,39 7.320
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 0,00; (Vj.: TEUR 0)
4. Forderungen gegenüber Arbeitsgemeinschaften 0,00 8
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 0,00; (Vj.: TEUR 0)
5. Sonstige Forderungen 13.887.555,91 14.229
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 928.489,34; (Vj.: TEUR 1.360) 382.824.261,55 334.209
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere 100.000,00 1.028
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 281.653.880,47 4.884
664.601.267,22 340.154
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige 7.605.147,62 6.012
D. Aktive latente Steuer 18.191.933,00 7.356
Aktiva gesamt 1.509.719.370,75 1.139.798
31.12.2019
in EUR
31.12.2019
in EUR
31.12.2018
in TEUR
A. Eigenkapital
I. Grundkapital
Gezeichnetes Kapital 29.095.000,00 29.095
Nennbetrag eigener Anteile -216.495,00 -216
Ausgegebenes Kapital 28.878.505,00 28.879
II. Kapitalrücklagen
Gebundene 192.764.041,98 192.764
III. Gewinnrücklagen
1.
Gesetzliche Rücklage
457.838,86 458
2.
Andere (freie) Rücklagen
183.898.432,92 180.999
3.
Rücklage für eigene Anteile
216.495,00 216
184.572.766,78 181.673
IV. Bilanzgewinn
1.
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
273.069,53 255
2.
Jahresgewinn
11.468.824,96 31.784
11.741.894,49 32.039
417.957.208,25 435.355
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 8.574.206,00 7.873
2. Rückstellungen für Pensionen 6.200.522,21 5.001
3. Steuerrückstellungen 28.850.328,00 39.077
4. Sonstige Rückstellungen 14.503.832,10 11.040
58.128.888,31 62.991
C. Verbindlichkeiten
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 372.326.872,83; (Vj.: TEUR 237.812)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 661.164.832,61; (Vj.: TEUR 403.486)
1. Genussrechtskapital 42.664.000,00 0
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 2.664.000,00; (Vj.: TEUR 0)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 40.000.000,00; (Vj.: TEUR 0)
2. Hybridanleihen 150.000.000,00 150.000
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 0,00; (Vj.: TEUR 0)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 150.000.000,00; (Vj.: TEUR 150.000)
3. Anleihen und Schuldscheindarlehen 376.000.000,00 233.262
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 29.000.000,00; (Vj.: TEUR 57.262)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 347.000.000,00; (Vj.: TEUR 176.000)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 159.875.414,76 86.705
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 40.142.475,50; (Vj.: TEUR 13.990)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 119.732.939,26; (Vj.: TEUR 72.715)
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.291.139,14 12.958
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 11.100.499,41; (Vj.: TEUR 12.806)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 190.639,73; (Vj.: TEUR 152)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 226.999.280,30 99.996
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 226.999.280,30; (Vj.: TEUR 99.996)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 0,00; (Vj.: TEUR 0)
7. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.729,48 0
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 4.729,48; (Vj.: TEUR 0)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 0,00; (Vj.: TEUR 0)
8. Sonstige Verbindlichkeiten 66.657.141,76 58.377
davon aus Steuern EUR 50.536.131,68; (Vj.: TEUR 43.570) 1.033.491.705,44 641.298
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 882.810,29; (Vj.: TEUR
798)
davon mit einer RLZ ≤ 1 Jahr: EUR 62.415.888,14; (Vj.: TEUR 53.758)
davon mit einer RLZ > 1 Jahr: EUR 4.241.253,62; (Vj.: TEUR 4.619)
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige 141.568,75 154
Passiva Gesamt 1.509.719.370,75 1.139.798

Gewinn- und Verlustrechung

31.12.2019
in EUR
31.12.2019
in EUR
31.12.2018
in TEUR
1. Umsatzerlöse 140.680.858,56 145.061
2. Veränderung des Bestandes an noch nicht abrechenbaren Leistungen 0,00 -3.779
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 14.243,65 4
4. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen 50.178,82 2
b) Erträge aus Auflösung von Rückstellungen 36.934,00 4
c) Übrige 597.275,40 446
684.388,22 452
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -294.353,35 -632
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -9.622.198,36 -15.681
-9.916.551,71 -16.313
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
aa) Löhne -442.211,16 -251
bb) Gehälter -41.398.978,29 -35.556
-41.841.189,45 -35.807
b) Soziale Aufwendungen
davon Aufwendungen für Altersversorung EUR -1.869.598,22; (Vj.:
TEUR -1.264)
aa) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
-1.954.371,54 -464
bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -9.586.037,18 -8.128
cc) Aufwendungen für Altersversorgung -1.869.598,22 -1.264
dd) Übrige Sozialaufwendungen -1.272.185,06 -841
-14.682.192,00 -10.697
-56.523.381,45 -46.504
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
-14.637.725,58 -12.312
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen
und Ertrag fallen -2.774.048,18 -19
b) Übrige -81.031.901,98 -67.669
-83.805.950,16 -67.688
9. Zwischensumme aus Z1 bis Z8 -23.504.118,47 -1.079
31.12.2019
in EUR
31.12.2019
in EUR
31.12.2018
in TEUR
9. Zwischensumme aus Z1 bis Z8 -23.504.118,47 -1.079
10. Erträge aus Beteiligungen 50.268.082,68 101.344
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 50.174.700,17;
(Vj.: TEUR 101.157)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens
1.780.918,18 2.622
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00;
(Vj.: TEUR 0)
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 16.188.217,26 8.239
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 15.580.172,71;
(Vj.: TEUR 7.533)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und
Wertpapieren des Umlaufvermögens
28.921,59 6.194
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren
des Umlaufvermögens
-3.516.390,00 -4.173
davon
a) Abschreibungen EUR 0,00; (Vj.: TEUR -55)
b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR -3.498.006,50;
(Vj.: TEUR -3.971)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -27.067.874,65 -19.707
davon betreffend verbundene Unternehmen EUR -5.269.767,25;
(Vj.: TEUR -320)
16. Zwischensumme aus Z10 bis Z15 37.681.875,06 94.519
17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme Z9 und Z16) 14.177.756,59 93.440
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag 191.068,37 -7.556
19. Jahresüberschuss 14.368.824,96 85.884
20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen -2.900.000,00 -54.100
21. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 273.069,53 255
22. Bilanzgewinn 11.741.894,49 32.039

Anlagenspiegel

Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR Stand am
1.1.2019
Zugänge (davon) Zinsen Umbuchungen Abgang
aufgrund Ver
schmelzung
Abgänge Stand am
31.12.2019
I. IMMATERIELLE
VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Konzessionen, Lizenzen
und ähnliche Rechte
40.264.148,86 2.801.377,13 0,00 2.253.950,23 0,00 -8.835.327,65 36.484.148,57
40.264.148,86 2.801.377,13 0,00 2.253.950,23 0,00 -8.835.327,65 36.484.148,57
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücks
gleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten
auf fremdem Grund
41.342.100,97 5.047.290,84 0,00 1.951.723,10 0,00 -72.355,00 48.268.759,91
2. Technische Anlagen und
Maschinen
2.083,45 0,00 0,00 0,00 0,00 -1.640,00 443,45
3. Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
27.808.999,66 6.583.958,90 0,00 -9.335,04 0,00 -3.777.591,90 30.606.031,62
4. Anlagen in Bau 6.172.779,87 9.697.582,52 0,00 -4.196.338,29 0,00 0,00 11.674.024,10
5. Geringwertige Wirtschafts
güter 0,00 883.546,99 0,00 0,00 0,00 -883.546,99 0,00
75.325.963,95 22.212.379,25 0,00 -2.253.950,23 0,00 -4.735.133,89 90.549.259,08
115.590.112,81 25.013.756,38 0,00 0,00 0,00 -13.570.461,54 127.033.407,65
III.FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen
Unternehmen 683.007.410,16 29.200.073,00 0,00 0,00 -505.000,00 -30.886,17 711.671.596,99
2. Beteiligungen 625.743,49 0,00 0,00 -370.229,22 0,00 0,00 255.514,27
3. Ausleihungen an Unter
nehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis
besteht 8.777.250,77 46.534,55 46.534,55 0,00 0,00 0,00 8.823.785,32
4. Wertpapiere (Wertrechte)
des Anlagevermögens 8.690.082,29 0,00 0,00 210.900,42 0,00 -5.813.840,00 3.087.142,71
5. Sonstige Ausleihungen 27.327.261,96 447,94 447,94 0,00 0,00 -87.696,16 27.240.013,74
728.427.748,67 29.247.055,49 46.982,49 -159.328,80 -505.000,00 -5.932.422,33 751.078.053,03
844.017.861,48 54.260.811,87 46.982,49 -159.328,80 -505.000,00 -19.502.883,87 878.111.460,68

in EUR

I. IMMATERIELLE

II. SACHANLAGEN

III.FINANZANLAGEN

Kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Zugänge Stand am
1.1.2019
Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Stand am
31.12.2019
Buchwerte
31.12.2019
Buchwerte
31.12.2018
-5.136.094,04 -31.422.180,86 0,00 23.872,68 8.829.465,15 -27.704.937,07 8.779.211,50 8.841.968,00
-5.136.094,04 -31.422.180,86 0,00 23.872,68 8.829.465,15 -27.704.937,07 8.779.211,50 8.841.968,00
-1.390.048,51 -10.539.254,13 0,00 -27.606,72 0,00 -11.956.909,36 36.311.850,55 30.802.846,84
-42,00 -1.703,45 0,00 0,00 1.640,00 -105,45 338,00 380,00
-7.227.994,04 -14.827.610,66 0,00 3.734,04 3.686.896,04 -18.364.974,62 12.241.057,00 12.981.389,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 11.674.024,10 6.172.779,87
-883.546,99 0,00 0,00 0,00 883.546,99 0,00 0,00 0,00
-9.501.631,54 -25.368.568,24 0,00 -23.872,68 4.572.083,03 -30.321.989,43 60.227.269,65 49.957.395,71
-14.637.725,58 -56.790.749,10 0,00 0,00 13.401.548,18 -58.026.926,50 69.006.481,15 58.799.363,71
0,00 -508.000,00 0,00 0,00 0,00 -508.000,00 711.163.596,99 682.499.410,16
0,00 -414.840,07 0,00 159.328,80 0,00 -255.511,27 3,00 210.903,42
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 8.823.785,32 8.777.250,77
0,00 -27.937,09 27.937,09 0,00 0,00 0,00 3.087.142,71 8.662.145,20
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 27.240.013,74 27.327.261,96
0,00 -950.777,16 27.937,09 159.328,80 0,00 -763.511,27 750.314.541,76 727.476.971,51
-14.637.725,58 -57.741.526,26 27.937,09 159.328,80 13.401.548,18 -58.790.437,77 819.321.022,91 786.276.335,22

Anhang

I. Allgemeines

Die PORR AG hat ihren Sitz in Wien und ist im Firmenbuch mit der Firmenbuchnummer FN 34853 f eingetragen.

Der Jahresabschluss 2019 wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm aufgestellt, um ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln (Generalklausel § 236 UGB). Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Es wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter dem Aspekt der Unternehmensfortführung angewandt.

Die Gesellschaft hat gemäß § 245a UGB als börsennotiertes Mutterunternehmen einen Konzernabschluss gemäß IFRS aufgestellt. Dieser liegt in Wien 10, Absberggasse 47, und beim Firmenbuch Wien zur Einsichtnahme auf.

Der Abschluss wurde zum Stichtag 31. Dezember aufgestellt und betrifft das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember. Zahlenmäßige Angaben erfolgen zumeist in 1.000 (TEUR). Durch die Angaben in TEUR können sich Rundungsdifferenzen ergeben.

Im Geschäftsjahr 2019 kam es zu einer Umgründung, bei welcher die PORR Financial Services GmbH in die PORR AG verschmolzen wurde. Vorjahreszahlen sind daher nur bedingt vergleichbar. Die Zugänge mit 1. Jänner 2019 zeigen sich wie folgt:

Bilanz (Aktivseite) 31.12.2018 Zugang
aufgrund Ver
schmelzung
Saldierung IC
Verrechnungen
1.1.2019
A.III.1. Anteile an verbundenen Unternehmen 682.499.410,16 0,00 -505.000,00 681.994.410,16
B.II.2. Forderungen ggü. verbundenen Unternehmen 311.708.093,20 239.011.940,12 -58.175.774,31 492.544.259,01
B.II.5. Sonstige Forderungen 14.229.345,53 4.682.001,00 0,00 18.911.346,53
B.IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 4.883.904,14 89.793.724,12 0,00 94.677.628,26
Bilanz (Passivseite) 31.12.2018 Zugang
aufgrund Ver
schmelzung
Saldierung IC
Verrechnungen
1.1.2019
D.6. Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen 58.377.363,00 99.995.853,49 332.892.617,19 -58.175.774,31 374.712.696,37
D.8. Sonstige Verbindlichkeiten 90.048,05 0,00 58.467.411,05

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierung, die Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Jahresabschlusses werden nach den Bestimmungen des UGB vorgenommen. Von der Erweiterungsmöglichkeit bzw. vom Erweiterungsgebot des § 223 Abs. 4 UGB wird Gebrauch gemacht.

Die Bewertung der Fremdwährungsbeträge erfolgt mit den Anschaffungskursen. Wenn die Bilanzstichtagskurse in Bezug auf Fremdwährungsforderungen aber niedriger bzw. in Bezug auf Fremdwährungsverbindlichkeiten höher als die Anschaffungskurse sind, werden die betreffenden Fremdwährungsbeträge mit den Bilanzstichtagskursen umgerechnet.

1. Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßige lineare Abschreibung, bilanziert. Dabei werden folgende Abschreibungssätze angewandt:

Software 10 bis 50 %

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten unter Abzug von Anschaffungskostenminderungen bzw. zu Herstellungskosten und der bisher aufgelaufenen und im Berichtsjahr planmäßig fortgeführten linearen Abschreibungen bewertet, wobei folgende Abschreibungssätze angewendet werden:

Wohn- und Verwaltungsgebäude 2 bis 10 %
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 50 %
Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 bis 50 %

Die Nutzungsdauer für Maschinen und maschinelle Anlagen bzw. Betriebs- und Geschäftsausstattung wird ab 2012 in der Regel mit dem eineinhalbfachen Wert nach der "österreichischen Baugeräteliste" der Vereinigung Industrieller Bauunternehmungen Österreichs (VIBÖ) angesetzt.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder – falls ihnen ein niedrigerer Wert beizumessen ist – mit diesem bewertet.

Die geringwertigen Wirtschaftsgüter (§ 204 UGB) wurden im Anschaffungsjahr im vollen Umfang abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn dauernde Wertminderungen eingetreten sind. Sind die Gründe für die in den vorangegangenen Geschäftsjahren vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen weggefallen, dann erfolgt eine Werterhöhung bis höchstens auf die fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Im Geschäftsjahr 2019 wurden, wie im Vorjahr, keine außerplanmäßigen Abschreibungen durchgeführt.

2. Umlaufvermögen

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden von den Einstandspreisen abgeleiteten Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen

Die Forderungen werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden angemessene Wertberichtigungen gebildet.

3. Gruppenbesteuerung und latente Steuern

In den latenten Steuern sind auch latente Steueransprüche bzw. -schulden, die aus zeitlichen Differenzen zwischen dem zu versteuernden Gewinn und dem unternehmensrechtlichen Ergebnis von Tochterunternehmen resultieren, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag besteht, enthalten.

Nach AFRAC 30 RZ 65, zur Bilanzierung und Berichterstattung im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss im Zusammenhang mit der Gruppenbesteuerung, hat der Gruppenträger für steuerlich geltend gemachte ausländische steuerliche Verluste im Einzelabschluss insbesondere dann eine Rückstellung gemäß § 198 Abs. 8 UGB iVm § 211 zu bilden, wenn sich diese Verluste in den nächsten Jahren in Gewinne umkehren und diese Umkehrung vom Gruppenträger grundsätzlich nicht verhindert werden kann.

Da zwar in Einzelfällen davon auszugehen ist, dass sich diese Verluste in den nächsten Jahren in Gewinne umkehren, es jedoch in Bezug auf alle ausländischen Gruppenmitglieder in der Hand des Gruppenträgers PORR AG liegt, den Eintritt dieses Umkehreffekts in den nächsten Jahren zu beeinflussen, wurde für ausländische Gruppenmitglieder grundsätzlich keine Rückstellung für latente Steuern nach § 198 Abs. 8 UGB gebildet.

Die Einbringung der Aktien der TEERAG-ASDAG Aktiengesellschaft in die ABAP Beteiligungs Holding GmbH (nunmehr PORR Construction Holding GmbH) im Geschäftsjahr 2007 führte im Jahresabschluss 2007 zu einer ergebniswirksamen Aufwertung der Beteiligung an der ABAP Beteiligungsholding GmbH (nunmehr PORR Construction Holding GmbH) auf den beizulegenden Zeitwert, während für steuerliche Zwecke der Buchwert zuzüglich des Buchwerts der eingebrachten Aktien der TEERAG-ASDAG Aktiengesellschaft fortzuführen war.

Eine Steuerabgrenzung auf den Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 64.693 wurde nicht vorgenommen, da nur im Fall einer Veräußerung der Beteiligung an der ABAP Beteiligungs Holding GmbH (nunmehr PORR Construction Holding GmbH) der Aufwertungsgewinn auch steuerlich realisiert werden würde und damit zu versteuern wäre, eine Veräußerung aber nicht geplant ist. Die Differenz stellt daher eine quasi permanente Differenz dar, für die gemäß § 198 Abs. 10 Z 3 keine Steuerabgrenzung vorzunehmen ist.

Von den freien Rücklagen der PORR AG iHv TEUR 183.898 ist ein Teilbetrag in Höhe von TEUR 18.192 gem. § 235 Abs. 2 UGB zur Ausschüttung gesperrt. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 165.706 kann aufgelöst und an die Aktionäre der PORR AG ausgeschüttet werden.

4. Rückstellungen

Die Abfertigungsrückstellungen wurden aufgrund eines versicherungsmathematischen Gutachtens gemäß IAS 19 auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 0,65 % (Vorjahr: 1,9 %) p. a. und erwarteter zukünftiger Gehaltssteigerungen von 2,15 % (Vorjahr: 2,0 %) p. a. sowie eines frühestmöglichen Pensionseintrittsalters nach ASVG (Pensionsreform 2004) ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden zur Gänze in dem Jahr, in dem sie anfallen, angesetzt. Als Sterbetafel werden, wie im Vorjahr, die Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung AVÖ 2018-P herangezogen. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen und für Jubiläumsgelder wurden Fluktuationsabschläge auf Basis von statistischen Daten in einer Bandbreite von 0,04 % bis 10,5 % (Vorjahr: 0,04 % bis 10,5 %) berücksichtigt. Der Dienstzeitaufwand wird über die gesamte Dienstzeit verteilt.

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen erfolgte ebenfalls aufgrund eines versicherungsmathematischen Gutachtens gemäß IAS 19, wobei die gleichen Basisdaten wie für die Abfertigungsrückstellungen herangezogen wurden. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden zur Gänze in dem Jahr, in dem sie anfallen, angesetzt.

Sonstige Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen werden in jener Höhe, die nach vernünftiger kaufmännischer Betrachtung notwendig ist, gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem marktüblichen Zinssatz in Höhe von 0,65 % abgezinst. Im Geschäftsjahr gab es keine sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, die abgezinst werden mussten (Abzinsung Vorjahr: TEUR 0).

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Nennwert bzw. dem höheren Rückzahlungsbetrag angesetzt.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel ersichtlich.

In der Position II.1 sind enthalten:

in TEUR 2019 2018
Grundwerte 11.224 11.189

Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen ergeben sich aufgrund langfristiger Miet- und Leasingverträge folgende Verpflichtungen:

in TEUR 2019 2018
Für das Folgejahr 6.254 6.205
Für die nächsten fünf Jahre 30.986 30.779

Eine Zusammenstellung der in § 238 Abs. 1 Z 4 UGB geforderten Daten in Bezug auf Anteile an verbundenen Unternehmen und sonstigen Beteiligungen ist im Beteiligungsspiegel ersichtlich.

Die Beteiligungszugänge betreffen vorwiegend Gesellschafterzuschüsse an diverse Tochterunternehmen der PORR AG.

In den sonstigen Ausleihungen ist im Wesentlichen ein unbefristetes Hybridkapital in Höhe von TEUR 25.330, das im Zuge des Spin-Offs des Immobilienbereichs an die PIAG Immobilien AG gewährt wurde, enthalten. Durch die Verschmelzung der PIAG Immobilien AG als übertragende Gesellschaft mit der UBM Development AG als übernehmende Gesellschaft ging dieses Hybridkapital im Wege der Gesamtrechtsnachfolge auf die UBM Development AG über. Eine ordentliche Kündigung durch die PORR AG ist bei diesem Instrument ausgeschlossen während der Hybridkapitalnehmerin das Recht zusteht, das Hybridkapital jederzeit zu kündigen. Zinszahlungen sind jeweils davon abhängig, ob die UBM Development AG die Ausschüttung einer Dividende aus dem Jahresüberschuss beschließt. Wird in einem Jahr keine Ausschüttung einer Dividende aus dem Jahresüberschuss an die Aktionäre der UBM Development AG beschlossen, dann müssen in diesem Jahr auch keine Zinsen von der UBM Development AG bezahlt werden, wobei diese Zinsen in diesem Fall nicht untergehen, sondern weiterhin geschuldet sind.

Die Reduzierung der Wertpapiere (Wertrechte) im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Verkauf von gehaltenen Wertpapieren zurückzuführen.

Ergänzende Angaben zu Finanzanlagen

in TEUR 2019 2018
Sonstige Ausleihungen 27.240 27.327
Davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr 88 87
Wertpapiere 3.087 8.662

2. Umlaufvermögen

Forderungen

In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 7.974 (Vorjahr: TEUR 23.613) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 917 (Vorjahr: TEUR 2.567) enthalten.

Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 404 (Vorjahr: TEUR 311).

In den Sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von TEUR 1.551 (Vorjahr: TEUR 2.845) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.

Sonstige Wertpapiere

Die Veränderung der sonstigen Wertpapiere ist auf die Tilgung von eigenen gehaltenen Anleihen zurückzuführen.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten im Wesentlichen im Voraus bezahlte Mietaufwendungen und Wartungsaufwendungen für Software.

4. Eigenkapital

Grundkapital Stück Wert in EUR
Inhaber-Stammaktien 29.095.000 29.095.000

Bei den Aktien handelt es sich um nennbetragslose Stückaktien, von denen jede am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt ist. Auf jede Stückaktie entfällt ein rechnerischer Betrag von rund EUR 1,00.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde gemäß § 169 AktG in der 138. ordentlichen Hauptversammlung vom 29. Mai 2018 ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren ab 5. Juni 2018 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu EUR 4.364.250,00 durch Ausgabe von bis zu 4.364.250 auf Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage – allenfalls in mehreren Tranchen – auch im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG zu erhöhen (genehmigtes Kapital) und den Ausgabekurs, der nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen darf, die Ausgabebedingungen, das Bezugsverhältnis und die weiteren Einzelheiten der Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage erfolgt oder (ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und (A) in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, (B) die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (C) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen erfolgt.

Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch das Ausnutzen dieser Ermächtigung des Vorstands ergeben, zu beschließen.

Eigene Anteile

Die PORR AG hält 216.495 eigene auf Inhaber lautende Stückaktien, die einem Anteil am Grundkapital von rund 0,744 % entsprechen. Gemäß § 229 Abs. 1a UGB wird der Nennbetrag offen vom Grundkapital abgezogen und in gleicher Höhe als gesonderte Rücklage gezeigt.

Daraus ergibt sich folgender Bestand an eigenen Anteilen:

PORR AG Anzahl Stück Nominale je
Stück EUR
Nominale EUR Anteil am Grund
kapital
Bestand am 31.12.2018 216.495 1,00 216.495 0,744 %
Bestand am 31.12.2019 216.495 1,00 216.495 0,744 %

5. Rückstellungen

in TEUR 2019 2018
Abfertigungen 8.574 7.873
Pensionen 6.201 5.001
Steuern 28.850 39.077
Sonstige
Bauten 4.611 2.909
Personal 9.243 7.147
Diverse 650 984
Gesamt 58.129 62.991

Die Rückstellungen für Abfertigungen wurden nur für Angestellte gebildet, da für Arbeiter das Bauarbeiter-Urlaubsund Abfertigungsgesetz 1987 gilt und diese daher keine Abfertigungsansprüche gegenüber der Gesellschaft haben.

Zur Bedeckung der Pensionsrückstellungen besteht eine Pensionsrückdeckungsversicherung mit einem Deckungskapital zum 31. Dezember 2019 in Höhe von EUR 5.589.804,79 (Vorjahr: TEUR 5.770). Die Rechte und Ansprüche aus diesen Verträgen sind zur Gänze zugunsten der Pensionsberechtigten verpfändet. Der Wert der Rückdeckungsversicherung wird nach AFRAC 27 RZ 49 von der Gesamtpensionsverpflichtung in Höhe von EUR 11.790.327,00 (Vorjahr: TEUR 10.772) in Abzug gebracht.

Die Steuerrückstellungen betreffen ausschließlich die Körperschaftsteuer.

Die Rückstellungen aus der Bauabrechnung betreffen Rückstellungen für fehlende Eingangsrechnungen und für Gewährleistungsansprüche.

Die Personalrückstellungen bestehen für nicht konsumierte Urlaube, Prämien, Jubiläumsgelder, Abfindungen und sonstige Verpflichtungen im Personalbereich.

In den diversen Rückstellungen sind im Wesentlichen Vorsorgen für Wirtschaftsprüfung und Vergütungen für Aufsichtsräte.

6. Verbindlichkeiten

Genussrechtskapital

Die PORR Construction Holding GmbH (vormals: ABAP Beteiligungs Holding GmbH) hatte im Jahr 2007 Genussrechte im Gesamtnennwert von EUR 70.000.000,00 begeben, von denen noch EUR 40.000.000,00 ausstehen. Bei der Versammlung der Genussrechtsinhaber der PORR Construction Holding GmbH am 19. November 2019 wurde beschlossen, dass die PORR AG mit Stichtag 22. November 2019 das gesamte Vertragsverhältnis aus den noch ausstehenden Genussrechten im Gesamtnennwert von EUR 40.000.000,00 einschließlich aller Rechte und Pflichten übernimmt. Durch die ausdrückliche Zustimmung der Erste Asset Management GmbH in ihrer Eigenschaft als Verwaltungsgesellschaft (Kapitalgesellschaft) gemäß InvFG der beiden Spezialfonds RT2 und RT 3, die alleinige Inhaber der Genussrechte sind, wurde die PORR AG zur Emittentin dieser Genussrechte.

Das Recht auf ordentliche Kündigung durch die Genussrechtsberechtigten ist ausgeschlossen. Die Genussrechtsberechtigten haben das Recht, die Genussscheine außerordentlich zu kündigen, wenn die Hauptversammlung der PORR AG nach dem 31. Dezember 2025 die Leistung von Dividenden aus dem Jahresüberschuss an ihre Aktionäre beschließt.

Die Gesellschaft ist nach dem 31. Dezember 2025 jederzeit berechtigt, die Genussscheine zu kündigen. Eine Kündigung vor dem 31.Dezember 2025 ist nur dann möglich, wenn eine anerkannte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die im Auftrag der PORR AG handelt, der Zahlstelle ein Gutachten übermittelt, wonach aufgrund einer Änderung oder geänderte Interpretation der Rechnungslegungsgrundsätze gemäß den International Financial Reporting Standards ("IFRS") oder anderen Rechnungslegungsstandards, die die PORR AG für die Erstellung ihrer konsolidierten Jahresabschlüsse anstelle der IFRS anwenden kann die durch die Ausgabe der Genussscheine beschafften Mittel bei der PORR AG in ihrem konsolidierten Jahresabschluss nicht mehr zur Gänze als "Eigenkapital" ausgewiesen werden dürfen. Als "Rechnungslegungsereignis" gilt weiters, wenn die Zinszahlungen an die Genussrechtsberechtigten bei der PORR AG nicht mehr zur Gänze als steuerlich abzugsfähige Zinsaufwendungen behandelt werden dürfen.

Die Ansprüche aus diesen Genussscheinen gehen im Rang den Ansprüchen aller nicht nachrangigen und nachrangigen Gläubiger nach. Neben dem Anspruch auf Verzinsung und dem Anspruch auf Rückzahlung bei Kündigung der Genussscheine sind keine weiteren Rechte mit den Genussscheinen verbunden.

Die Verzinsung beträgt bis einschließlich 31. Dezember 2020 jährlich 6,66 %, ab dem 1. Jänner 2021 bis einschließlich 31. Dezember 2025 6,00 % und ab dem 1. Jänner 2026 13,00 % vom Nominale der Genussscheine. Zinszahlungen sind jeweils davon abhängig, ob die PORR AG die Ausschüttung einer Dividende aus dem Jahresüberschuss beschließt. Wird in einem Jahr keine Ausschüttung einer Dividende aus dem Jahresüberschuss an die Aktionäre der PORR AG beschlossen, dann müssen in diesem Jahr auch keine Zinsen von der PORR AG bezahlt werden, wobei diese Zinsen in diesem Fall nicht untergehen, sondern weiterhin geschuldet sind.

Hybridanleihen

Es handelt sich um unbefristete Hybridanleihen mit einer Nominale von EUR 25 Mio. und EUR 125 Mio.

Diese waren im Vorjahr noch als eigener Posten (Mezzaninkapital) in der Bilanz dargestellt, wurden aber im Geschäftsjahr 2019, analog dem Genussrechtskapital, zu den Verbindlichkeiten umgegliedert und Vorjahreszahlen angepasst..

Die Hybridanleihen begründen unmittelbare, nicht besicherte und tief nachrangige Verbindlichkeiten, die vorrangig zum Eigenkapital stehen, untereinander und mit gleichrangigen Wertpapieren im Rang gleichstehen und nachrangig allen anderen bestehenden und zukünftigen nicht nachrangigen Verbindlichkeiten und nachrangigen Verbindlichkeiten sind, die ausdrücklich den Verbindlichkeiten aus der Hybridanleihe im Rang vorgehen.

Die Teilschuldverschreibungen der Hybridanleihe mit der Gesamtnominale von EUR 25 Mio. wurden mit einer Stückelung von EUR 500,00 ausgegeben und sind während ihrer unbegrenzten Laufzeit bis zum 27. Oktober 2021 fix mit 6,75 % p. a. und ab dem 28. Oktober 2021 variabel (3-Monats-EURIBOR zuzüglich Aufschlag von 8,5 % p. a.) verzinst.

Am 6. Februar 2017 wurden weitere Teilschuldverschreibungen einer Hybridanleihe mit der Gesamtnominale von EUR 125 Mio. mit einer Stückelung von EUR 1.000,00 ausgegeben und sind nur in Mindestgesamtnennbeträgen von EUR 100.000,00 und einem ganzzahligen Vielfachen von EUR 1.000,00 über diesem Betrag übertragbar. Diese neue Anleihe verfügt über eine unbegrenzte Laufzeit mit einer vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit durch die Emittentin nach fünf Jahren und wird bis 6. Februar 2022 fix mit 5,500 % p. a. und ab dem 7. Februar 2022 variabel (5-Jahres IS-DAFIX2 Swapsatz zuzüglich einer Marge von 5,312 % p. a.) verzinst.

Zum 31. Dezember 2019 besteht kein Vergütungsrückstand.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus laufenden Geldverrechnungen, aus der Übernahme von Ergebnissen und Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling. Weiters sind darin Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 3.251 (Vorjahr: TEUR 2.241) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 4.039 (Vorjahr: TEUR 37) enthalten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 0) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 0) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 12.892 (Vorjahr: TEUR 10.671) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.

Aufstellung der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren:

in TEUR 2019 2018
Genussrechtskapital 40.000 -
Hybridanleihen 150.000 150.000
Anleihen und Schuldscheindarlehen 39.000 10.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.214 -
Sonstige Verbindlichkeiten 2.554 2.628
Gesamt 243.768 162.628

Die Gesellschaft hat Verbindlichkeiten mit dinglicher Sicherheit in Höhe von TEUR 1.145 (Vorjahr: TEUR 1.509), die das zivilrechtliche Eigentum des Leasinggebers an den jeweiligen Immobilien betreffen.

7. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse sind Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR 2019 2018
Kreditbürgschaften 39.742 40.333
davon für verbundene Unternehmen 39.742 40.100
Sonstige 187.809 182.538
davon für verbundene Unternehmen 183.121 182.538
Gesamt 227.551 222.871

Unter den sonstigen Haftungsverhältnissen werden auch Patronatserklärungen aus Leasingfinanzierungen von Tochterunternehmen ausgewiesen.

Das operative Baugeschäft erfordert die Ausstellung verschiedener Garantietypen zur Absicherung vertraglicher Verpflichtungen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Angebots-, Vertragserfüllungs-, Vorauszahlungs- und Gewährleistungsgarantien. Weiters haftet der Konzern gesamtschuldnerisch für die Verbindlichkeiten von Arbeitsgemeinschaften, an denen er beteiligt ist. Eine Inanspruchnahme aus diesen Haftungen ist nicht wahrscheinlich.

Der Konzern verfügt über europäische Avalkreditlinien in Höhe von insgesamt TEUR 3.241.840 (Vorjahr: TEUR 3.031.674), davon sind TEUR 1.143.000 (Vorjahr: TEUR 1.095.000) mit einer Laufzeit von mindestens drei Jahren abgeschlossen. Der Rest in Höhe von TEUR2.098.840 (Vorjahr: TEUR 1.936.674) ist in der Regel mit einer Laufzeit von einem Jahr ausgestattet. Darüber hinaus sind Linien in einigen arabischen Ländern in Höhe von TEUR 643.200 (Vorjahr: TEUR 670.318) implementiert. Die europäischen Linien sind per 31. Dezember 2019 mit rund 60 % (Vorjahr: 58 %), die Linien in den arabischen Ländern mit rund 61 % (Vorjahr: 52 %) ausgenützt.

In den dreijährigen Linien in Höhe von TEUR 1.143.000 (Vorjahr: TEUR 1.095.000) sind harmonisierte Financial Covenants inkludiert. Diese betreffen im überwiegenden Ausmaß das Verhältnis Net Debt/EBITDA oder die Eigenkapitalquote.

Sämtliche Trigger wurden per 31. Dezember 2019 erreicht.

Vereinbarungsgemäß werden in Anspruch genommene Avale an die Tochtergesellschaften weiterverrechnet.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge

Die erzielten Umsatzerlöse gliedern sich nach folgenden Tätigkeitsbereichen:

in TEUR 2019 2018
Bauleistung -497 9.229
Verwaltung 97.268 93.410
Vermietungen 11.593 10.454
Garantieverwaltung 16.752 17.994
Sonstige Dienstleistungen für Tochterunternehmen 10.369 10.268
Sonstige 5.196 3.706
Gesamt 140.681 145.061

Die in den Umsatzerlösen enthaltenen Bauleistungen resultieren aus Erlöskorrekturen des ungarischen Autobahnloses M 6. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Geschäftsjahr 2018 in den Bauleistungen hauptsächlich Erlöse in Zusammenhang mit dem von dritter Seite beauftragen Projekt "neue arbeitswelt" enthalten. Alle übrigen Umsatzerlöse wurden fast zur Gänze im Inland erzielt.

Die übrigen betrieblichen Erträge setzen sich im Wesentlichen aus Erträgen aus Zuschüssen und Kursgewinnen zusammen.

2. Personalaufwand

Aufwendungen für Abfertigungen beinhalten die Dotierung der Rückstellungen für die Abfertigungsansprüche von Dienstnehmern sowie die ausbezahlten Abfertigungen.

Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen

in TEUR 2019 2018
Aufwendungen für Abfertigungen 1.512 110
Leistungen an betriebliche Vorsorgekassen für Mitarbeiter 442 354
Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.954 464
Aufwendungen für Altersversorgung 1.870 1.264
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen 3.824 1.728
Diese gliedern sich wie folgt:
Vorstandsbezüge und Ruhebezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder 1.095 752
Leitende Angestellte 720 579
Sonstige Arbeitnehmer 2.009 397
Gesamt 3.824 1.728

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen Kosten des Bürobetriebs, Avalprovisionen und Spesen des Geldverkehrs, Reisespesen, Werbekosten, Aufwendungen für Gebäude und Grundstücke, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Aufwendungen für Kosten der Abschlussprüfung enthalten.

4. Finanzerfolg

Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten Erträge aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen in Höhe von EUR 50.134.700,17 (Vorjahr: TEUR 100.357).

In den Aufwendungen aus Finanzanlagen sind Verlustübernahmen von Tochterunternehmen aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen in Höhe von EUR 3.180.880,43 (Vorjahr: TEUR 3.033) enthalten.

Wie bereits in Pkt. I Allgemeines erwähnt, erfolgte im Geschäftsjahr 2019 eine Umgründung, bei welcher die PORR Financial Services GmbH in die PORR AG verschmolzen wurde. Im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich dadurch wesentliche Veränderungen im Zinsergebnis. Die entsprechenden vergleichbaren Vorjahreswerte betragen für sonstige Zinsen und ähnlichen Erträgen EUR 16.165.119,98 (davon aus verbundenen Unternehmen EUR 15.445.937,10) und für Zinsen und ähnliche Aufwendungen EUR 26.176.999,15 (davon betreffend verbundene Unternehmen EUR 6.705.245,62).

5. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von TEUR 191 (Ertrag) setzen sich aus in- und ausländischer Körperschaftssteuer, dem Steueraufwand, der im Zuge der Gruppenbesteuerung gem. § 9 KStG der PORR AG als Gruppenträger zuzurechnen ist, und latenter Steuern zusammen.

Die Veränderung der latenten Steuer, die das Geschäftsjahr 2019 betrifft, beträgt EUR 10.835.704,00. Bei der Berechnung der latenten Steuern wurde der aktuelle Steuersatz für Körperschaften in Höhe von 25 % angewandt und ist in der gesonderten Beilage "Steuerlatenz" ersichtlich.

Die Steuerumlage wird nach der Belastungsmethode verrechnet:

Bei einem positiven steuerlichen Ergebnis des Gruppenmitglieds berechnet sich die Steuerumlage nach dem Körperschaftsteueraufwand, den das Gruppenmitglied zu bezahlen gehabt hätte, wenn sein steuerliches Ergebnis nicht dem Gruppenträger zugerechnet worden wäre. Bei einem negativen steuerlichen Ergebnis des Gruppenmitglieds wird dieser Verlust evident gehalten und kann gegen spätere Gewinne verrechnet werden. Bei einem Ausscheiden aus der Gruppe sind erzielte steuerliche Verluste beziehungsweise nicht ausgleichsfähige Verluste, die im Zeitpunkt der Beendigung noch nicht gegen spätere Gewinne nach § 2 Abs. 2 EStG verrechnet sind, in Form einer Ausgleichszahlung vom nächsthöheren Gruppenmitglied abzugelten.

Der Aufwand aus Steuern vom Einkommen und Ertrag errechnet sich wie folgt:

in TEUR 2019 2018
Körperschaftssteuer 11.840 10.922
Steuerumlagen -1.192 -1.300
Steuerumlagen Ausland - 5.280
Ausländische Steuer -3 10
Latente Steuer -10.836 -7.356
Gesamt -191 7.556

V. Angaben zu Finanzinstrumenten

Per Valuta 15. Februar 2019 erfolgte die Platzierung von neuen Schuldscheindarlehen (SSD) im Gesamtausmaß von EUR 203 Mio., wobei der Zufluss an Liquidität netto EUR 183 Mio. betrug, nachdem EUR 20 Mio. aus Alttranchen in die neue Transaktion integriert und auf diesem Wege vorzeitig verlängert wurden. Diese unterteilen sich in vier-, fünf- und siebenjährige Tranchen, jeweils mit fixer und variabler Verzinsung. Die Emmission beinhaltet auch eine Grüne Tranche in Höhe von EUR 31,5 Mio., die im Rahmen der "Eligible Green Principles" begeben wurden. Für den Nachweis zur Einhaltung dieser Prinzipien wurde eine "Second Party Opinion" einer unabhängigen Ratingagentur "Sustainalytics" beigebracht. Refinanziert werden in diesem Zusammenhang umweltschonende und nachhaltige Investitionen in PORR Bürogebäude sowie Investitionen im Rahmen der PORR Aktivitäten im Bereich Umwelttechnik. Im Juli und Oktober 2019 gab es eine Aufstockung in Summe von EUR 37 Mio., während im Mai 2019 vom Gesamtbestand EUR 20 Mio. rückgeführt wurden.

Im August 2019 erfolgte die termingerechte Tilgung eines im Jahr 2016 begebenen Schuldscheindarlehens in Höhe von EUR 1 Mio. und im Oktober 2019 der im Jahr 2014 begebenen Anleihe in Höhe von EUR 56,262 Mio.

in TEUR Nominale Laufzeit Verzinsung Zinssatz
Tranche 1 11.000.000,00 12.8.2020 fix 2,249 %
Tranche 2 18.000.000,00 13.8.2020 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,25 %
Tranche 3 37.000.000,00 12.8.2021 fix 1,55 %
Tranche 4 5.000.000,00 12.8.2021 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,55 %
Tranche 5 30.000.000,00 14.2.2022 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,55 %
Tranche 6 7.000.000,00 15.2.2023 fix 1,412 %
Tranche 7 4.000.000,00 15.2.2023 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,40 %
Tranche 8 5.500.000,00 15.2.2023 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,40 %
Tranche 9 5.000.000,00 14.8.2023 fix 1,917 %
Tranche 10 40.000.000,00 14.8.2023 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,60 %
Tranche 11 15.000.000,00 15.8.2023 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,40 %
Tranche 12 10.000.000,00 13.2.2024 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,90 %
Tranche 13 55.000.000,00 15.2.2024 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,60 %
Tranche 14 5.000.000,00 15.2.2024 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,60 %
Tranche 15 28.000.000,00 15.2.2024 fix 1,714 %
Tranche 16 14.000.000,00 15.2.2024 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,60 %
Tranche 17 5.000.000,00 15.2.2024 fix 1,714 %
Tranche 18 20.500.000,00 15.2.2024 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,60 %
Tranche 19 22.000.000,00 3.7.2024 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,60 %
Tranche 20 25.000.000,00 16.2.2026 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,95 %
Tranche 21 7.500.000,00 15.2.2026 fix 2,284 %
Tranche 22 6.000.000,00 16.2.2026 variabel 6-Monats-EURIBOR+1,95 %
Tranche 23 500.000,00 15.2.2026 fix 2,284 %

Die Schuldscheindarlehen belaufen sich nun auf eine Höhe von TEUR 376.000 und gliedern sich wie folgt:

Einige Tranchen mit variabler Verzinsung wurden mittels Interest Rate Swaps (Tausch variabler Zinssatz gegen Fixzins), die als Cashflow Hedges designiert wurden, gesichert.

Der Zeitwert der Interest Rate Swaps ist zum 31. Dezember 2019 mit EUR 1.860.688,13 negativ. Eine Rückstellung für den negativen Marktwert wurde aufgrund der Sicherungsbeziehung, welche eine 100%ige Effektivität aufweist, nicht gebildet.

Weiters hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2019 für innerkonzernale Finanzierungen an Tochtergesellschaften in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweiz und Katar Kurssicherungen in Form von Devisentermingeschäften abgeschlossen.

Der beizuliegende Zeitwert sämtlicher Devisentermingeschäfte zum 31. Dezember 2019 ist mit EUR 257.254,58 negativ.

Fälligkeit AED CHF QAR Summe
Jänner 2020 10.538.086,97 10.538.086,97
März 2020 31.255.135,10 31.255.135,10
Dezember 2020 5.955.667,06 13.318.510,93 19.274.177,99
Gesamt 5.955.667,06 31.255.135,10 23.856.597,90 61.067.400,06

VI. Honorare des Abschlussprüfers

Hinsichtlich der Aufwendungen für den Abschlussprüfer wird auf den Konzernabschluss der PORR AG verwiesen.

VII. Angaben zu verbundenen Unternehmen

Mit folgenden Gesellschaften bestehen Ergebnisabführungsverträge:

PORR Equipment Services GmbH Schotter- und Betonwerk Karl Schwarzl Betriebsgesellschaft m.b.H. PORR Beteiligungen und Management GmbH PORR Bauindustrie GmbH PORR Construction Holding GmbH PORRisk Solutions GmbH

VIII. Sonstige Angaben

Alle Geschäfte der Gesellschaft mit nahestehenden Personen und Unternehmen werden unter marktüblichen Bedingungen geschlossen. Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte gemäß § 238 Abs. 1 Z 10 UGB liegen nicht vor.

IX. Dividende

Basierend auf dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2019 wird der Vorstand in der am 28. Mai 2020 stattfindenden 140. ordentlichen Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende an die Stammaktionäre in Höhe von EUR 0,40 pro Aktie vorschlagen.

X. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Per Anfang Februar 2020 wurde eine Hybridanleihe von TEUR 150.000 mit einer Verzinsung von 5,375 % begeben. Die Anleihe ist mit einer ewigen Laufzeit ausgestattet, allerdings hat die PORR AG nach fünf Jahren das Recht, die Anleihe vollständig zurückzuführen. Sollte dies nicht passieren, erhöht sich der Zinssatz auf den fünfjährigen Mitte-Swapsatz zuzüglich 10,641 %. Die Anleihe erfüllt sämtliche Voraussetzungen nach IFRS, um diese im Eigenkapital zu bilanzieren. Gleichzeitig wurde den bestehenden Investoren der Hybridanleihe aus 2017 das Angebot unterbreitet, ihren Bestand zu einem Kurs von 103,75 zurückzukaufen. Von diesem Angebot haben Investoren im Gesamausmaß von TEUR 25.706 Gebrauch gemacht. Der nunmehr noch austehende Bestand dieser Anleihe beträgt somit TEUR 99.294.

Seit Jahresanfang 2020, insbesondere seit Anfang März, haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) in Europa und in den Heimmärkten der PORR signifikant verändert. Die Ausbreitung der COVID-19-Erkrankungen und die hiermit verbundenen temporären Einschränkungen des persönlichen, öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens aufgrund der Regierungsmaßnahmen führen derzeit zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit der PORR. Die temporäre Schließung von Baustellen im März 2020 in Österreich, der eingeschränkte Betrieb in einigen Heimmärkten und die für die Baubranche noch nicht absehbaren Behinderungen werden eine Anpassung der Ziele 2020 und für die Folgejahre erfordern. Die wirtschaftlichen Folgen für die Profitabilität der PORR werden im Wesentlichen von der Dauer dieser Krise, den Auswirkungen auf die konjunkturellen Entwicklungen in den betroffenen Ländern und den Maßnahmen seitens der öffentlichen Hand abhängen. Es besteht derzeit eine hohe Unsicherheit bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes der Coronakrise und der wirtschaftlichen Implikationen aus dem Shutdown in vielen Ländern. Eine seriöse Bewertung und Anpassung der Ziele 2020 ist auch aufgrund der dynamischen Entwicklungen daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Das Management der PORR AG hat bereits eine Reihe von Maßnahmen getroffen, die die Sicherung der Liquidität und den Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter sicherstellen werden.

Die Coronapandemie kann das Ergebnis der Beteiligungen negativ beeinflussen. Die Ergebnisübernahmen von Tochtergesellschaften würden u.U. nicht mehr in der Größenordnung der Vergangenheit liegen bzw. überhaupt negativ werden. Dies könnte in weiterer Folge eine Abschreibung der Beteiligungsansätze erforderlich machen.

Der Vorstand der PORR AG hat den Einzelabschluss am 16. April 2020 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Gesamt 528 477

XI. Angaben über Arbeitnehmer und Organe

Durchschnittlicher Beschäftigtenstand 2019 2018
Arbeiter 6 3
Angestellte 522 474

Mitglieder des Vorstands

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS, Vorsitzender Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Dipl.-Betriebw. (FH) Thomas Stiegler Ing. Josef Pein (ab 1.1.2020) Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach (bis 31.1.2020)

Im Folgenden werden die Bezüge der Mitglieder des Vorstands der PORR AG nach Vergütungskategorien aufgegliedert dargestellt:

in TEUR Vergütungen fix Vergütungen
variabel
Pensions
kassenbeitrag
2019
Vergütungen des Vorstands
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS 750 308 39 1.097
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach 500 3551 40 895
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer 500 205 40 745
Dipl.-Betriebsw. (FH) Thomas Stiegler 500 205 40 745
Gesamt 2.250 1.073 159 3.482
davon kurzfristig fällige Leistungen 2.250 1.073 - 3.323
davon Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
- - 159 159

1 davon TEUR 150 von einer verbundenen Gesellschaft erhalten

in TEUR Vergütungen fix Vergütungen
variabel
Pensions
kassenbeitrag
2018
Vergütungen des Vorstands
Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS 750 616 39 1.405
Dipl.-Ing. J. Johannes Wenkenbach 500 5151 40 1.055
Dipl.-Kfm. Andreas Sauer 458 404 37 899
Dipl.-Betriebsw. (FH) Thomas Stiegler 35 - 3 38
Gesamt 1.743 1.535 119 3.397
davon kurzfristig fällige Leistungen 1.743 1.535 - 3.278
davon Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
- - 119 119

1 davon TEUR 75 von einer verbundenen Gesellschaft erhalten

Mitglieder des Aufsichtsrats

DDr. Karl Pistotnik, Vorsitzender Dipl.-Ing. Klaus Ortner, Vorsitzender-Stellvertreter Mag. Robert Grüneis Dr. Walter Knirsch Dipl.-Ing. Iris Ortner, MBA Hon.-Prof. Dr. Bernhard Vanas Dr. Susanne Weiss Dr. Thomas Winischhofer, LL.M., MBA

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden Vergütungen (inklusive Sitzungsgelder) in Höhe von EUR 329.123,90 (Vorjahr: TEUR 197) als Aufwand erfasst.

Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder

Gottfried Hatzenbichler Michael Kaincz Wolfgang Ringhofer Dipl.-Ing. Michael Tomitz

Wien, am 16. April 2020

Der Vorstand

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Vorstandsvorsitzender und CEO Vorstandsmitglied und CFO

Dipl.-Betriebsw. (FH) Thomas Stiegler Ing. Josef Pein Vorstandsmitglied und COO Vorstandsmitglied und COO

Beteiligungen

Beteiligungen 2019

Anteilshöhe
Gesellschaft Länderkennzeichen Sitz Porr AG
Verbundene Unternehmen
Verbundene Kapitalgesellschaften
PORR Bauindustrie GmbH *
AUT
Wien 100,00%
Sabelo Beteiligungsverwaltungs GmbH AUT Wien 100,00%
PORR Construction Holding GmbH *
AUT
Wien 100,00%
PORR Equipment Services GmbH *
AUT
Wien 100,00%
Schotter- und Betonwerk Karl Schwarzl Betriebsgesellschaft m.b.H. *
AUT
Unterpremstätten 100,00%
PORR Beteiligungen und Management GmbH *
AUT
Wien 100,00%
PORRisk Solutions GmbH *
AUT
Wien 100,00%
PORR Management GmbH DE München 100,00%
Verbundene Personengesellschaften
Wibeba Hochbau GmbH & Co. Nfg. KG AUT Wien 100,00%
Sonstige Unternehmen
Sonstige Kapitalgesellschaften
GeMoBau Gesellschaft für modernes Bauen GmbH i.Liqu. DE Berlin 6,00%
BPV-Metro 4 Épitési Közkereseti Társaság HUN Budapest 49,95%
BPV-METRO 4 NeKe Épitési Közkereseti Társaság HUN Budapest 49,95%

Eigenkapital/nicht durch Eigenkap. gedeckter Fehlbetrag

Eigenkapital/nicht durch Eigenkap. gedeckter Fehlbetrag

* Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag

V= Vollkonsolidierte Unternehmen

E = At Equity konsolidierte Unternehmen

N = nicht konsolidierte Unternehmen

Beteiligungen 2018

Länderkennzeichen
Sitz Porr AG
*
AUT
Wien 100,00%
AUT Wien 100,00%
*
AUT
Wien 100,00%
*
AUT
Wien 100,00%
*
AUT
Unterpremstätten 100,00%
*
AUT
Wien 100,00%
AUT Wien 100,00%
*
AUT
Wien 100,00%
*
AUT
Wien 100,00%
DE München 100,00%
AUT Wien 100,00%
AUT Zirl 31,58%
AUT Zirl 31,58%
DE Berlin 6,00%
HUN Budapest 49,95%
HUN Budapest 49,95%

* Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag

V= Vollkonsolidierte Unternehmen

E = At Equity konsolidierte Unternehmen

N = nicht konsolidierte Unternehmen

Beteiligungen 2019

* Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag V= Vollkonsolidierte Unternehmen E = At Equity konsolidierte Unternehmen N = nicht konsolidierte Unternehmen

Beteiligungen 2018

* Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag V= Vollkonsolidierte Unternehmen E = At Equity konsolidierte Unternehmen N = nicht konsolidierte Unternehmen

Bilanzstichtag Jahresüberschuss /
Jahresfehlbetrag
Eigenkapital/nicht durch
Eigenkap. gedeckter
Fehlbetrag
Nennkapital Nominale Währung Kons Art
31.12.2019 7.758.167,74 218.944.716,37 36.336,42 EUR V
31.12.2019 -271,85 33.947,68 35.000,00 EUR N
31.12.2019 8.293.347,86 256.180.767,16 35.000,00 EUR V
31.12.2019 33.707.740,09 538.500,00 35.000,00 EUR V
31.12.2019 -439.485,28 16.379.481,42 3.633.641,71 EUR V
31.12.2019 -2.741.395,15 36.771.169,60 35.000,00 EUR V
31.12.2019 375.444,48 35.000,00 35.000,00 EUR V
31.12.2019 -1.964,15 94.933,72 100.000,00 EUR V
31.12.2019 -225.327,30 1.111.875,73 35.000,00 EUR V
31.12.2019 134.780,60 2.365.333,10 255.645,94 EUR N
31.12.2019 -735.000,00 6.779.000,00 10.000.000,00 HUF N
31.12.2019 4.688.000,00 13.883.000,00 10.000.000,00 HUF N
Bilanzstichtag Jahresüberschuss /
Jahresfehlbetrag
Eigenkapital/nicht durch
Eigenkap. gedeckter
Fehlbetrag
Nennkapital Nominale Währung Kons Art
31.12.2018 218.757.668,52 36.336,42 EUR V
31.12.2018 387,37 34.219,53 35.000,00 EUR N
31.12.2018 36.688.736,16 298.734.067,01 35.000,00 EUR V
31.12.2018 28.987.539,22 538.500,00 35.000,00 EUR V
31.12.2018 -3.033.298,38 16.379.481,42 3.633.641,71 EUR V
31.12.2018 1.208.463,07 505.000,00 500.000,00 EUR V
31.12.2018 156.436,08 480.367,56 36.336,42 EUR V
31.12.2018 36.771.169,60 35.000,00 EUR V
31.12.2018 35.000,00 35.000,00 EUR V
31.12.2018 96.897,87 100.000,00 EUR V
31.12.2018 660.687,74 35.000,00 EUR V
32.871.083,25
513.543,23
87.241,72
-3.102,13
-600.744,55
295.711,74
1.673,60
36.496,41
-412.000,00
-685.000,00
31.12.2018 877.094,41 581.382,67 EUR E
31.12.2018 28.052,68 35.000,00 EUR N
31.12.2018 2.231.263,79 255.645,94 EUR N
31.12.2018 7.514.000,00 10.000.000,00 HUF N
31.12.2018 9.195.000,00 10.000.000,00 HUF N

Steuerlatenz

Unterschiedsbeträge 2019 Unterschiedsbeträge 2018
Gruppen
mitglieder
Gesamt Gruppen
mitglieder
PORR AG Gesamt
Aktive latente Steuern
Immaterielle
Vermögenswert 3.149.604,00 - 3.149.604,00 5.924.868,00 - 5.924.868,00
Sachanlagen 4.295.796,00 59.924,00 4.355.720,00 1.350.976,00 69.144,00 1.420.120,00
Finanzanlagen 72.917.952,00 1.825.948,00 74.743.900,00 36.716.148,00 3.555.824,00 40.271.972,00
Langfristige
Personalrückstellungen
46.991.812,00 10.052.748,00 57.044.560,00 36.873.172,00 8.084.720,00 44.957.892,00
Langfristige sonstige
Rückstellungen
5.215.264,00 - 5.215.264,00 3.693.160,00 - 3.693.160,00
Geldbeschafftungskosten 3.668,00 847.024,00 850.692,00 4.168,00 455.320,00 459.488,00
Passive latente Steuern
Aktivierte Verwaltungs
und Vetriebskosten -67.681.180,00 - -67.681.180,00 -62.230.392,00 - -62.230.392,00
Unversteuerte Rücklagen - -4.910.828,00 -4.910.828,00 - -5.072.192,00 -5.072.192,00
Unterschiedsbeträge
gesamt 64.892.916,00 7.874.816,00 72.767.732,00 22.332.100,00 7.092.816,00 29.424.916,00
daraus resultierende
Steuerlatenz
Steuersatz 25 % 16.223.229,00 1.968.704,00 18.191.933,00 5.583.025,00 1.773.204,00 7.356.229,00

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der PORR AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinnund Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

– Anteile an verbundenen Unternehmen

Anteile an verbundenen Unternehmen

Sachverhalt und Verweis auf weitergehende Informationen

Der Buchwert der "Anteile an verbundenen Unternehmen" beträgt zum 31.12.2019 rd. MEUR 711. Bezogen auf die Bilanzsumme der Gesellschaft entspricht das einem Anteil von etwa 47 %. Die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen hat somit signifikanten Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft.

Der Beurteilung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen wird auf Basis der DCF-Methode durchgeführt und erfordert wesentliche Annahmen und Schätzungen. Sie ist daher mit Unsicherheit behaftet. Für den Abschluss besteht das Risiko einer Überbewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen.

Verweis auf weitergehende Informationen:

Neben der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in Abschnitt II. enthält Abschnitt III. 1. Anlagevermögen des Anhangs Angaben und Erläuterungen zu den Anteilen an verbundenen Unternehmen. Im Beteiligungsspiegel (Beilage 2 zum Anhang) sind die gehaltenen Anteile sowie der Buchwert des Eigenkapitals und das letzte Jahresergebnis der Beteiligungsgesellschaften dargestellt. In Abschnitt IV. 4. sind Angaben zu Erträgen und Aufwendungen aus Beteiligungen enthalten.

Prüferisches Vorgehen

Um das Risiko zu adressieren, haben wir die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Berechnungsmethoden beurteilt.

Dabei haben wir die in den zu Grunde gelegten Planungsrechnungen angesetzten Prämissen und wesentlichen Werttreiber unter Berücksichtigung der allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen analysiert und plausibilisiert.

Die Angemessenheit des Diskontierungszinssatzes wurde durch den Vergleich der für die Bestimmung des Diskontierungszinssatzes maßgeblichen Parameter mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten geprüft.

Darüber hinaus wurde die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.

Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss..

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 29. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. Juni 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 Abschlussprüfer.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Wir haben zusätzlich zur Abschlussprüfung für die geprüfte Gesellschaft und für von dieser beherrschte Unternehmen keine Leistungen erbracht, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht angegeben worden sind.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Klemens Eiter.

Wien, am 16. April 2020

BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Klemens Eiter Wirtschaftsprüfer

ppa. MMag. Nicole Doppelhofer Wirtschaftsprüfer

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstands

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Wien, am 16. April 2020

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Vorstandsvorsitzender und CEO

Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Vorstandsmitglied und CFO

Dipl.-Betriebsw. (FH) Thomas Stiegler Vorstandsmitglied und COO

Ing. Josef Pein Vorstandsmitglied und COO

Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 weist für das Geschäftsjahr 2019 einen Bilanzgewinn in der Höhe von EUR 11.741.894,49 aus.

Der Vorstand schlägt in Abänderung seines ursprünglichen Vorschlags vor, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten und den gesamten Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Wien, am 23. April 2020

Ing. Karl-Heinz Strauss, MBA, FRICS Vorstandsvorsitzender und CEO

Dipl.-Kfm. Andreas Sauer Vorstandsmitglied und CFO

Dipl.-Betriebsw. (FH) Thomas Stiegler Vorstandsmitglied und COO

Ing. Josef Pein Vorstandsmitglied und COO

Impressum

Medieninhaber

PORR AG 1100 Wien, Absberggasse 47 T +43 50 626-0 [email protected] porr-group.com

Konzept, Text, Gestaltung und Redaktion

PORR AG Investor Relations & Strategie be.public Corporate & Financial Communications, Wien

Erstellt mit ns.publish von Multimedia Solutions AG, Zürich.

Weitere Informationen

PORR AG Investor Relations und Strategie 1100 Wien, Absberggasse 47 [email protected]

Der von den Abschlussprüfern der Gesellschaft geprüfte Jahresabschluss 2019 samt Anhang und Lagebericht (Einzelabschluss) kann bei der Gesellschaft, 1100 Wien, Absberggasse 47, unentgeltlich angefordert werden und liegt bei der Hauptversammlung auf. Darüber hinaus steht der Jahresabschluss 2019 auf der Website porr-group.com/konzernberichte zum Download bereit.

Die Inhalte dieses Geschäftsberichts stellen zusammen mit dem Einzelabschluss auch den Jahresfinanzbericht dar.

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