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Paul Hartmann AG

Annual / Quarterly Financial Statement Oct 28, 2025

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Annual / Quarterly Financial Statement

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PAUL HARTMANN AG

Heidenheim an der Brenz

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2024

DER HARTMANN GRUPPE

AKTIVA

in Tausend EUR Anhang 31. Dezember 2023 31. Dezember 2024
Aktiva
Langfristiges Vermögen
Sachanlagen 1 653.823 692.441
Immaterielle Vermögenswerte 2 252.378 267.366
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 3 5.749 6.667
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4 319 1.931
Sonstige Forderungen 5 6.181 7.170
Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern 1.686 1.742
Aktive latente Steuern 6 28.656 25.772
948.792 1.003.089
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 7 469.705 500.172
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 8 413.499 403.590
Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern 7.752 9.144
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 9 1.907 20.966
Zahlungsmittel 10 145.132 160.906
1.037.995 1.094.778
Bilanzsumme Aktiva 1.986.787 2.097.867
PASSIVA
in Tausend EUR Anhang 31. Dezember 2023 31. Dezember 2024
Eigenkapital 11
Gezeichnetes Kapital 91.328 91.328
Kapitalrücklage 48.897 48.897
Eigene Anteile -31 -31
Gewinn- und andere Rücklagen 894.781 899.903
Ergebnisanteil der Aktionäre der PAUL HARTMANN AG 28.422 108.452
Eigenkapital der Aktionäre der PAUL HARTMANN AG 1.063.397 1.148.549
Nicht beherrschende Anteile 52.150 47.519
1.115.547 1.196.068
Langfristige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 12 204.573 263.815
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 13 134.879 128.253
Sonstige Rückstellungen 14 34.046 36.194
Sonstige Verbindlichkeiten 15 1.550 1.956
Passive latente Steuern 6 6.470 5.986
381.518 436.204
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 16 362.974 381.845
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 38.394 28.302
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 17 51.222 29.743
Sonstige Rückstellungen 14 37.132 25.705
489.722 465.595
Bilanzsumme Passiva 1.986.787 2.097.867

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG zum 31. Dezember 2024

DER HARTMANN GRUPPE

in Tausend EUR Anhang 2023 2024
Umsatzerlöse 18 2.353.262 2.407.917
Bestandsveränderungen -6.243 2.781
Andere aktivierte Eigenleistungen 2 14.228 17.883
Gesamtleistung 2.361.247 2.428.581
Sonstige Erträge 19 60.806 51.184
Materialaufwand 20 -1.043.180 -988.414
Personalaufwand 21 -644.587 -672.068
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1,2 -103.034 -104.758
Aufwendungen / Erträge aus Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten 22 -3.890 -1.497
Sonstige Aufwendungen 23 -564.850 -574.713
Betriebsergebnis1 62.512 138.315
Finanzierungsaufwendungen -15.934 -18.911
Finanzierungserträge 1.434 4.431
Ergebnis aus assoziierten / beteiligten Unternehmen 862 1.272
Finanzergebnis 24 -13.638 -13.208
Ergebnis vor Steuern 48.874 125.107
Ertragsteuern 25 -16.130 -11.412
Konzernergebnis 32.744 113.695
davon entfallen auf:
die Aktionäre der PAUL HARTMANN AG 28.422 108.452
die nicht beherrschenden Anteile 4.322 5.244
Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR 26 8,00 30,53

1 Entspricht dem EBIT der HARTMANN GRUPPE

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

DER HARTMANN GRUPPE

zum 31. Dezember 2024

in Tausend EUR 2023 2024
Konzernergebnis 32.744 113.695
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (vor Steuern) -10.217 5.143
Ertragsteuern auf diese Posten 2.876 -1.350
Posten ohne Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung -7.341 3.793
Währungsumrechnung 2.945 -6.214
Marktbewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (vor Steuern) -16.159 12.618
- darin enthaltene Rücklage für Sicherungsgeschäfte (Kassakomponente) -17.240 13.648
- darin enthaltene Rücklage für Sicherungskosten (Terminkomponente) 1.081 -1.030
Ertragsteuern auf diese Posten 4.703 -3.681
Posten mit Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung -8.511 2.723
Gesamtergebnis 16.892 120.211
davon entfallen auf:
die Aktionäre der PAUL HARTMANN AG 10.061 115.937
die nicht beherrschenden Anteile 6.831 4.274

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS

DER HARTMANN GRUPPE

in Tausend EUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Eigene Anteile Konzern-Gewinnrücklagen
Stand 1. Januar 2023 91.328 48.897 -31 932.063
Gesamtergebnis 0 0 0 0
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 0 0 0 0
Dividendenzahlung 0 0 0 0
Einstellung in Rücklagen 0 0 0 7.732
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0 0 -2.796
Stand 31. Dezember 2023 91.328 48.897 -31 936.999
Stand 1. Januar 2024 91.328 48.897 -31 936.999
Gesamtergebnis 0 0 0 0
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 0 0 0 0
Dividendenzahlung 0 0 0 0
Einstellung in Rücklagen 0 0 0 -75
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0 0 -4.208
Stand 31. Dezember 2024 91.328 48.897 -31 932.716
in Tausend EUR Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Marktbewertung finanzieller Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten
Stand 1. Januar 2023 -32.349 -1.922
Gesamtergebnis -7.058 -11.456
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 0 5.586
Dividendenzahlung 0 0
Einstellung in Rücklagen 0 0
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0
Stand 31. Dezember 2023 -39.407 -7.792
Stand 1. Januar 2024 -39.407 -7.792
Gesamtergebnis 3.928 8.937
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 0 1.837
Dividendenzahlung 0 0
Einstellung in Rücklagen 83 0
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0
Stand 31. Dezember 2024 -35.396 2.982
Gewinn- und andere Rücklagen
in Tausend EUR - darin enthaltene Rücklage für Sicherungsgeschäfte - darin enthaltene Rücklage für Sicherungskosten Währungsumrechnung Ergebnisanteil der Aktionäre der PAUL HARTMANN AG
--- --- --- --- ---
Stand 1. Januar 2023 -2.587 665 4.827 36.146
Gesamtergebnis -12.223 767 154 28.422
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 5.586 0 0 0
Dividendenzahlung 0 0 0 -28.414
Einstellung in Rücklagen 0 0 0 -7.732
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Stand 31. Dezember 2023 -9.224 1.432 4.981 28.422
Stand 1. Januar 2024 -9.224 1.432 4.981 28.422
Gesamtergebnis 9.673 -736 -5.380 108.452
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 1.837 0 0 0
Dividendenzahlung 0 0 0 -28.414
Einstellung in Rücklagen 0 0 0 -8
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Stand 31. Dezember 2024 2.286 696 -399 108.452
in Tausend EUR Eigenkapital der Aktionäre der PAUL HARTMANN AG Nicht beherrschende Anteile
--- --- ---
Stand 1. Januar 2023 1.078.960 49.703
Gesamtergebnis 10.061 6.831
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 5.586 0
Dividendenzahlung -28.414 -1.675
Einstellung in Rücklagen 0 0
Veränderung im Konsolidierungskreis -2.796 -2.709
Stand 31. Dezember 2023 1.063.397 52.150
Stand 1. Januar 2024 1.063.397 52.150
Gesamtergebnis 115.937 4.274
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 1.837 0
Dividendenzahlung -28.414 -5.119
Einstellung in Rücklagen 0 0
Veränderung im Konsolidierungskreis -4.208 -3.786
Stand 31. Dezember 2024 1.148.549 47.519
in Tausend EUR Gesamt
Stand 1. Januar 2023 1.128.663
Gesamtergebnis 16.892
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 5.586
Dividendenzahlung -30.089
Einstellung in Rücklagen 0
Veränderung im Konsolidierungskreis -5.505
Stand 31. Dezember 2023 1.115.547
Stand 1. Januar 2024 1.115.547
Gesamtergebnis 120.211
Umbuchung von der Cash-Flow Hedge Rücklage in die Vorräte 1.837
Dividendenzahlung -33.533
Einstellung in Rücklagen 0
Veränderung im Konsolidierungskreis -7.994
Stand 31. Dezember 2024 1.196.068

Weitere Erläuterungen hierzu unter Textziffer 11 im Konzernanhang

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

DER HARTMANN GRUPPE

in Tausend EUR 2023 2024
Ergebnis vor Steuern 48.874 125.107
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 103.034 104.758
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-) 4.569 -1.331
Zinsergebnis 14.501 14.480
Gezahlte Ertragsteuern -1.383 -26.341
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Abgängen von langfristigem Vermögen -362 -876
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte 84.676 -32.953
Zunahme (-)/Abnahme (+) der kurz- und langfristigen Forderungen -8.005 6.643
Zunahme (+)/Abnahme (-) der kurz- und langfristigen Rückstellungen 10.128 -11.069
Zunahme (+)/Abnahme (-) der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten (ohne finanzielle Verbindlichkeiten) -25.247 20.245
Mittelzufluss/-abfluss aus betrieblicher Tätigkeit (operativer Cash-Flow) 230.785 198.663
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -113.103 -138.601
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 1.494 1.659
Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte -250 -15.625
Einzahlungen aus Dividenden aus finanziellen Vermögenswerten 353 353
Einzahlungen aus Zinsen 1.409 3.801
Auszahlungen für den Erwerb von Konzernunternehmen oder sonstiger Geschäftseinheiten (abzüglich übernommener Zahlungsmittel) -3.387 0
Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit -113.484 -148.413
Zahlung der Dividende der PAUL HARTMANN AG -28.414 -28.414
Zahlung der Dividende an Minderheitsgesellschafter -1.675 -5.119
Einzahlungen aus der Aufnahme von kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten 54.401 199.778
Auszahlungen für die Tilgung von kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten -85.100 -178.492
Auszahlungen für Zinsen -11.314 -11.509
Auszahlungen für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen bei bestehender Kontrolle -5.215 -7.992
Mittelzufluss/-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit -77.317 -31.748
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 39.984 18.502
Entwicklung des Finanzmittelbestands
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 107.826 145.132
Wechselkursbedingte Wertänderungen des Finanzmittelbestands -2.678 -2.728
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 39.984 18.502
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 145.132 160.906

KONZERNANHANG

DER HARTMANN GRUPPE

Allgemeine Angaben

Die PAUL HARTMANN AG ist im Handelsregister beim Amtsgericht Ulm unter der Nr. HRB 661090 eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Paul-Hartmann-Straße 12 in 89522 Heidenheim, Deutschland. Die Satzung besteht in der Fassung vom 28. April 2023. Die Firma der Gesellschaft lautet PAUL HARTMANN AG. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Gegenstand des Unternehmens sind die Herstellung und/oder der Vertrieb von Produkten, die mit den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden im weitesten Sinne im Zusammenhang stehen, sowie das Erbringen von Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitswesen, ausgenommen solchen, die nur durch zugelassene Personen erbracht werden dürfen.

Herr Eduard Schleicher, Ulm, hat uns im August 2014 gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass ihm eine Mehrheitsbeteiligung an unserer Muttergesellschaft, der PAUL HARTMANN AG, zuzurechnen ist.

Der Konzernabschluss der PAUL HARTMANN AG wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.

Die PAUL HARTMANN AG macht von der Vorschrift des § 315e Absatz 3 HGB Gebrauch und erstellt und veröffentlicht einen Abschluss nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Darüber hinaus werden alle nach deutschem Handelsrecht verlangten Angaben und Erläuterungen veröffentlicht. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Die Wertangaben erfolgen grundsätzlich in Tausend beziehungsweise in Millionen Euro. Alle Beträge sind kaufmännisch gerundet, was bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen kann.

Folgende in den Konzernabschluss der PAUL HARTMANN AG einbezogene deutsche Tochtergesellschaften machten im Geschäftsjahr 2024 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Absatz 3 beziehungsweise § 264b HGB Gebrauch:

Balata GmbH, Heidenheim
Bode Chemie GmbH, Hamburg
BRAWO SYSTEMS GmbH, Kaiserslautern
CMC Beteiligungen GmbH, Sontheim
CMC Consumer Medical Care GmbH, Sontheim
CMC Technologies GmbH & Co. KG, Sontheim
HARTMANN Beteiligungen GmbH, Heidenheim
HARTMANN Venture GmbH, Grünwald
Kneipp GmbH, Würzburg
Kneipp Werbe-Agentur u. Vertriebs-GmbH, Würzburg
KOB GmbH, Wolfstein
KOB Medical Devices (Deutschland) GmbH, Wolfstein
NOGE Gesellschaft für Medizinprodukte und -dienstleistungen mbH, Heidenheim
PAUL HARTMANN AG & Co. Logistikzentrum Süd oHG, Grünwald
web care LBJ GmbH, Hamburg

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen, welche die Beträge der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres beeinflussen.

Hauptanwendungsbereiche für Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen liegen in der Festlegung der Nutzungsdauer von Vermögenswerten des Anlagevermögens, der Ermittlung der Werthaltigkeit nicht finanzieller Vermögenswerte, der Ermittlung der Höhe und Laufzeit einiger Verbindlichkeiten aus Leasing, der Bestimmung des Fair Value bei einigen Finanzinstrumenten sowie der Bildung von Rückstellungen für Rechtsverfahren, Pensionen und anderen Leistungszusagen, Steuern, Gewährleistungen und Garantien.

Die von Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen betroffenen Parameter umfassen vor allem die bei der Anwendung von Barwertmethoden verwendeten zukünftigen Cash-Flows und Abzinsungssätze. Bei der Bewertung von Ertragsteuerforderungen und -verbindlichkeiten besteht außerdem Unsicherheit in Bezug auf den Eintrittszeitpunkt und die Höhe des zu versteuernden Einkommens. Im Bereich der Rückstellungen werden Annahmen zur Bestimmung von Abzinsungssätzen, künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen, der Sterblichkeitsrate und Rentensteigerungen sowie der Fluktuationsrate getroffen.

Obwohl diese Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen mit größter Sorgfalt auf Basis aller verfügbaren Informationen vorgenommen beziehungsweise getroffen wurden, können die tatsächlichen Ergebnisse davon abweichen.

Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards

Erstmals angewendete Rechnungslegungsstandards

Im Geschäftsjahr 2024 fanden einige Änderungen an Rechnungslegungsstandards erstmals Anwendung. Keine der neuen Rechnungslegungsvorschriften hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Mit den Änderungen an IAS 1 "Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig" wird klargestellt, dass sich die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig nach den Rechten richtet, über die das Unternehmen am Abschlussstichtag verfügt.

Die Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 "Reverse-Factoring-Vereinbarungen" führen zu zusätzlich verpflichtenden Anhangangaben in Zusammenhang mit Reverse-Factoring-Vereinbarungen.

Durch die Änderungen an IFRS 16 "Leasingverbindlichkeiten in einem Sale and Leaseback" werden Regelungen zur Folgebewertung einer Leasingverbindlichkeit im Falle einer Sale and Leaseback-Transaktion in den Standard aufgenommen.

Noch nicht anzuwendende neue beziehungsweise geänderte Rechnungslegungsstandards

Verschiedene neue und geänderte Rechnungslegungsstandards wurden veröffentlicht, sind jedoch für Berichtsperioden bis zum 31. Dezember 2024 nicht verpflichtend und wurden von der HARTMANN GRUPPE nicht vorzeitig angewendet.

Auswirkungen von IAS 29

Die Türkei wird seit dem Geschäftsjahr 2022 als hochinflationäre Volkswirtschaft klassifiziert. Infolgedessen wurde im Konzern die Anwendung des IAS 29 "Rechnungslegung in Hochinflationsländern" untersucht. Aufgrund der geringfügigen Auswirkungen auf den Konzern wird auf die Anwendung des Standards im Geschäftsjahr, wie auch in den Vorjahren, verzichtet.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die bei der Aufstellung dieses Konzernabschlusses angewendeten grundlegenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt:

Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen (inklusive Zweckgesellschaften), bei denen der Konzern die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik innehat. Dies ist regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von mehr als 50 %. Bei der Beurteilung, ob der Konzern eine andere Gesellschaft beherrscht, wird das Vorhandensein und der Effekt von potenziellen jederzeit ausübbaren oder wandelbaren Stimmrechten berücksichtigt.

Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen, zu dem die Möglichkeit der Beherrschung vorliegt, und werden nicht mehr voll konsolidiert, wenn das Beherrschungsverhältnis endet. Für Akquisitionen erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß IFRS 3 nach der Methode der vollständigen Neubewertung (Erwerbsmethode). Das bedeutet, dass Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten, soweit sie die Ansatzkriterien des IFRS 3 erfüllen, mit ihren Fair Values zum Erwerbszeitpunkt bewertet werden. Hierfür lagen entsprechende Zwischenabschlüsse vor. Ein verbleibender, auf den Konzern entfallender Unterschiedsbetrag wird als Goodwill im Anlagevermögen ausgewiesen und entsprechend IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 einem zumindest jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Ein verbleibender negativer Unterschiedsbetrag wird sofort erfolgswirksam vereinnahmt. Beim sukzessiven Unternehmenserwerb erfolgt zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung eine erfolgswirksame Neubewertung der bereits gehaltenen Anteile an dem erworbenen Unternehmen zum Fair Value.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss der PAUL HARTMANN AG.

Eine Aufstellung der vollkonsolidierten Tochterunternehmen ist in den sonstigen Erläuterungen (Aufstellung über den Anteilsbesitz) enthalten.

Assoziierte Unternehmen

Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode konsolidiert. Als assoziierte Unternehmen werden diejenigen bezeichnet, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss besitzt und in der Regel zwischen 20 % und 50 % der Stimmrechte hält, ohne das Unternehmen zu beherrschen. Die Erstbewertung der Anteile von assoziierten Unternehmen erfolgt zu Anschaffungskosten. Die Beteiligungsbuchwerte enthalten den beim Anteilserwerb identifizierten Goodwill nach Abzug von Wertminderungen. Die Bilanzierung nach der Equity-Methode wird zum Zeitpunkt des Wegfallens des maßgeblichen Einflusses auf ein assoziiertes Unternehmen beendet. Wenn der Buchwert der Anteile an dem assoziierten Unternehmen den Wert Null erreicht, werden keine weiteren Verlustanteile erfasst. Es sei denn, der Konzern hat zusätzlich Verbindlichkeiten oder Garantien für das assoziierte Unternehmen übernommen.

Eine Aufstellung der nach der Equity-Methode konsolidierten Unternehmen ist in den sonstigen Erläuterungen (Aufstellung über den Anteilsbesitz) enthalten.

Konzerninterne Transaktionen

Alle konzerninternen Transaktionen und Salden sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen innerhalb des Konzerns werden eliminiert. Dies gilt nicht, wenn der Verlust aus einer zuvor erfolgten Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts resultiert.

Währungsumrechnung

Funktionale Währung und Berichtswährung

Die im Jahresabschluss jedes Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden in der Währung ermittelt, welche die Währung des primären Wirtschaftsumfelds ist, in dem das Unternehmen tätig ist (funktionale Währung). Der Konzernabschluss wird in der Berichtswährung Euro dargestellt, die gleichzeitig die funktionale Währung der PAUL HARTMANN AG ist.

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden mit dem Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.

Gewinne und Verluste aus der Begleichung solcher Geschäftsvorfälle sowie aus der Umrechnung von monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht.

Umrechnung der Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjahres in die Berichtswährung des Konzerns umgerechnet. Die Bilanzposten werden zum Umrechnungskurs am 31. Dezember umgerechnet. Währungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung ergeben, werden erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen. Beim Abgang einer ausländischen Gesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil des Veräußerungsgewinns beziehungsweise -verlusts berücksichtigt.

Der Goodwill und Anpassungen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten an den Fair Value, die aus dem Erwerb einer ausländischen Gesellschaft resultieren, werden zu Stichtagskursen umgerechnet.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert. Es bestehen keine wesentlichen Rückbau- oder Rekultivierungsverpflichtungen. Die planmäßige Abschreibung wird für jeden Vermögenswert linear auf Basis der Anschaffungs- oder Herstellungskosten berechnet.

Zugrunde gelegte Nutzungsdauer:

Gebäude 15 - 40 Jahre
Maschinen und technische Anlagen 8 - 15 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge 3 - 15 Jahre

Die aus Veräußerungen resultierenden Gewinne und Verluste werden als Differenz zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten ermittelt und erfolgswirksam als Ertrag beziehungsweise Aufwand erfasst. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten aktiviert, sofern diese direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können.

Leasingverhältnisse

Leasingverhältnisse werden grundsätzlich als Rechte und Verpflichtungen analog der zu Grunde liegenden vertraglichen Modalitäten in der Bilanz zum Zeitpunkt der Nutzungsüberlassung ausgewiesen. Hiervon ausgenommen sind Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte, welche nicht den Anwendungsbereich des IFRS 16 betreffen. Verträge können sowohl Leasing- als auch Nichtleasingkomponenten beinhalten. Nichtleasingkomponenten werden grundsätzlich von Leasingkomponenten getrennt und aufwandswirksam erfasst. Eine Ausnahme bildet die Anlageklasse Fuhrpark, bei der aus Vereinfachungsgründen gemäß IFRS 16.15 keine Trennung zwischen Nichtleasingkomponenten und Leasingkomponenten vorgenommen wird. Beide Elemente werden in der Bilanz entsprechend ausgewiesen.

Für Leasingverhältnisse im Anwendungsbereich des IFRS 16 bilanziert der Leasingnehmer eine Verbindlichkeit für die Barwerte der in Zukunft zu leistenden Leasingzahlungen im Sinne des IFRS 16.27. Korrespondierend wird ein Nutzungsrecht am geleasten Vermögenswert zu Anschaffungskosten aktiviert. Dieses entspricht grundsätzlich dem Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen unter Abzug gewährter Anreize und zuzüglich direkt zurechenbarer Kosten. Das Nutzungsrecht wird grundsätzlich über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und vertraglich erwarteter Laufzeit abgeschrieben. Davon ausgenommen sind Leasingverträge, welche einen Eigentumsübergang oder eine Kaufoption beinhalten, deren Ausübung zu dem Zeitpunkt der Erstaktivierung des Vertrages als hinreichend sicher anzusehen ist. In diesem Fall ist auf die Nutzungsdauer des Leasingobjekts abzustellen.

In einigen Leasingverträgen sind zur Erhöhung der Flexibilität Kündigungs- und Verlängerungsoptionen enthalten. Diese können überwiegend durch die Gesellschaften der HARTMANN GRUPPE, aber nicht vom jeweiligen Leasinggeber, ausgeübt werden. Bei der Bestimmung der Leasinglaufzeit werden neben der vertraglichen Grundlaufzeit sämtliche Tatsachen und Umstände berücksichtigt, welche den wirtschaftlichen Anreiz der Ausübung einer Kündigungs- oder Verlängerungsoption hinreichend sicherstellen.

Die Barwerte der Leasingverbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Verwendung eines Grenzfremdkapitalzinssatzes des Leasingnehmers abgezinst. Im Wesentlichen werden diese Referenzzinssätze über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren aus länder- bzw. währungsabhängigen Zinssätzen abgeleitet und um eine individuell bestimmte Leasingrisikoprämie ergänzt.

Eine Ausnahme hierzu bilden Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von bis zu maximal 12 Monaten, sowie Leasingverhältnisse die gemäß IFRS 16.5 als Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte anzusehen sind. Diese Leasingverhältnisse werden für alle Anlagenklassen über die Vertragslaufzeit linear in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die in der HARTMANN GRUPPE abgeschlossenen Leasingverträge beinhalten im Wesentlichen Nutzungsrechte von Immobilien, Geschäftswagen, sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Immaterielle Vermögenswerte

Goodwill

Der Goodwill stellt die positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Fair Value des Anteils des Konzerns am Reinvermögen des Tochterunternehmens beziehungsweise des assoziierten Unternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs dar.

Der Goodwill wird zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf "Cash Generating Units" (CGUs) verteilt.

In der HARTMANN GRUPPE werden die Geschäftsbereiche als CGU definiert.

Für den Goodwill wird eine unbestimmte Nutzungsdauer unterstellt. Er unterliegt dementsprechend nicht der planmäßigen Abschreibung. Der Goodwill wird vielmehr nach IAS 36 mindestens jährlich und zusätzlich bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Dabei wird der Buchwert der CGUs mit dem jeweiligen erzielbaren Betrag, das heißt dem höheren Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung, verglichen.

Sofern der Buchwert der CGU höher ist als sein erzielbarer Betrag, liegt in Höhe der Differenz ein Wertminderungsbedarf vor. In diesem Fall wird zunächst ein allokierter Goodwill abgeschrieben. Bei einem verbleibenden Restbetrag werden auch die zugeordneten einzelnen Vermögenswerte auf Werthaltigkeit geprüft und gegebenenfalls wertberichtigt.

Ein erfasster Wertminderungsaufwand für den Goodwill wird in den nachfolgenden Perioden nicht mehr aufgeholt.

Forschung und Entwicklung

Ausgaben für Forschungsaktivitäten werden sofort als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten werden ebenfalls sofort als Aufwand erfasst, sofern die Voraussetzungen für eine Aktivierung nach IAS 38 nicht erfüllt sind. Bei Vorliegen der Voraussetzungen werden die Entwicklungskosten aktiviert und linear über den erwarteten Produktlebenszyklus abgeschrieben.

Andere immaterielle Vermögenswerte

Erworbene Patente, Markenzeichen, Kundenbeziehungen und Lizenzen werden zu ihren Anschaffungskosten aktiviert und über ihre Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Zugrunde gelegte Nutzungsdauer:

Patente, Lizenzen, Schutzrechte, Marken, Kundenbeziehungen 3 - 20 Jahre
Software 3 - 5 Jahre

Wertminderungen langfristiger nicht finanzieller Vermögenswerte

Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben. Eine Prüfung auf Wertminderungsbedarf erfolgt für sie mindestens jährlich oder wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer werden planmäßig abgeschrieben. Diese werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Buchwert gegebenenfalls nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus dem Nettoveräußerungspreis und dem Nutzungswert. Wenn die Bestimmung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte nicht möglich ist, werden Vermögenswerte zur kleinsten Gruppe zusammengefasst, der unabhängige Mittelzuflüsse zugeordnet werden können (CGU).

Sind die Gründe für eine zuvor bei planmäßig abgeschriebenen Vermögenswerten erfasste außerplanmäßige Wertminderung entfallen, werden diese Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben. Diese Wertaufholung übersteigt nicht den fortgeführten Buchwert, der bestimmt worden wäre, wenn in den früheren Perioden keine außerplanmäßige Wertminderung erfasst worden wäre.

Finanzinstrumente

Die Bilanzierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgt gemäß den Vorschriften des IFRS 9. Der Ansatz erfolgt an dem Tag, an dem der Konzern Vertragspartei wird. Bei üblichem Kauf oder Verkauf von finanziellen Vermögenswerten gemäß den Regelungen des IFRS 9 erfolgt der Ansatz zum Handelstag.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und mit dem Nettobetrag ausgewiesen, wenn die Aufrechnungsvoraussetzungen nach IAS 32 erfüllt sind.

Finanzielle Vermögenswerte

Die Erstbewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt zum Fair Value. Bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folgezeit nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, erfolgt die Erstbewertung unter Einbeziehung von Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswerts zuzurechnen sind.

Die Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten ist abhängig von der Zuordnung zu den Bewertungskategorien im Sinne des IFRS 9 und erfolgt entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value.

Finanzielle Vermögenswerte gliedern sich in Abhängigkeit davon, ob es sich um Fremd- oder Eigenkapitalinstrumente handelt sowie abhängig von den Zahlungsstrombedingungen und dem Geschäftsmodell, in welchem sie gehalten werden, in nachstehende Kategorien:

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet,
erfolgsneutral zum Fair Value bewertet,
erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen verzinsliche Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in den sonstigen Forderungen ausgewiesenen weiteren finanziellen Forderungen sowie Zahlungsmittel.

Bei erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Eigenkapital- und Fremdkapitalinstrumenten wird der Gewinn oder der Verlust aus der Bewertung im sonstigen Konzernergebnis angesammelt. Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr hatte die HARTMANN GRUPPE keine erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte im Bestand.

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen sonstige Beteiligungen sowie Wertpapiere und Derivate, welche nicht im Rahmen von Hedge Accounting designiert wurden. Änderungen des Fair Value finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertänderung erfolgswirksam erfasst.

Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, sind bereits zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung des finanziellen Vermögenswerts zu berücksichtigen. Diese sind als erwarteter Verlust aus Kreditausfällen zu ermitteln, die in den folgenden zwölf Monaten eintreten können. Wenn ein finanzieller Vermögenswert eine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos seit dem Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung verzeichnet oder objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, ist auf die erwarteten Kreditausfälle abzustellen, welche sich aus den Ausfallereignissen ergeben.

Zur Feststellung objektiver Hinweise auf eine Wertminderung erfolgt zusätzlich zum Jahresende eine Durchsicht aller ausstehenden Beträge. Bei der HARTMANN GRUPPE werden diese objektiven Hinweise, wie zum Beispiel Insolvenzen, kundenspezifisch beurteilt. Uneinbringliche Forderungen werden ausgebucht, sobald der Zahlungsausfall feststeht.

Abweichend davon werden entsprechend dem vereinfachten Ansatz für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die jeweilige Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverluste als Wertminderung berücksichtigt.

Im Konzern werden erwartete Kreditverluste auf finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, auf einer zukunftsgerichteten Basis in Kombination mit Erfahrungen aus der Vergangenheit und internen Einschätzungen ermittelt. Die Höhe wird zum einen durch das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts und zum anderen durch die Veränderung desselben bestimmt.

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Forderungen werden gemäß konzerninternen Vorgaben grundsätzlich auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Sie werden zum selben Zeitpunkt wie die entsprechende wertberichtigte Forderung ausgebucht.

In der HARTMANN GRUPPE erfolgt die Beurteilung des Kreditrisikos eines finanziellen Vermögenswertes sowohl anhand interner Informationen als auch externer Ratinginformationen in Bezug auf den jeweiligen Vertragspartner. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird unterstellt, wenn der finanzielle Vermögenswert einer schlechteren Ausfallrisikoklasse zugeordnet wird bzw. der Konzern Kenntnis über entsprechende finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners erlangt hat.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen des Konzerns kann die Vermutung nicht bestätigt werden, dass vertragliche Zahlungen, welche mehr als 30 Tage überfällig sind, ein erhöhtes Kreditrisiko aufweisen. Ebenfalls kann die Vermutung nicht bestätigt werden, dass vertragliche Zahlungen, welche mehr als 90 Tage überfällig sind, als ausgefallen gelten. Insbesondere bei unseren staatlichen Kunden sehen wir hier in der Regel keine Ausfallrisiken.

Ein Ausfall eines finanziellen Vermögenswertes wird angenommen, wenn keine vernünftige Erwartung auf Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme mehr besteht. Ein Indikator dafür ist zum Beispiel ein erfolgloser Beitreibungsprozess.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Chancen und Risiken übertragen werden.

Finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden als langfristige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gewähren einen unbedingten Anspruch auf den Erhalt einer Gegenleistung und werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis nach IFRS 15 bilanziert.

Eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen wird erfasst, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter und Dienstleistungen erhält. Zu diesem Zeitpunkt ist der Anspruch auf Gegenleistung unbedingt, das heißt, dass die Fälligkeit ab diesem Zeitpunkt automatisch mit Zeitablauf eintritt.

Die Folgebewertung wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode und abzüglich der Wertminderung durchgeführt. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird der nach IFRS 9 vorgeschriebene vereinfachte Ansatz zur Risikovorsorge für erwartete Kreditrisiken angewendet. Dieser schreibt die Erfassung von Wertminderungen für erwartete Verluste auf die Lebenszeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor. Hierzu werden innerhalb des Konzerns bei dem Großteil der Gesellschaften die Kunden in Risikoklassen eingeteilt und individuell unter Beurteilung von externen Ratinginformationen sowie interner Beurteilungsmaßstäbe bewertet. Für einige wenige Gesellschaften erfolgt die Ermittlung der Wertberichtigungen portfoliobasiert, sofern diese eine ähnliche Kundenstruktur aufweisen. Hierbei werden die erwarteten Verluste auf Basis von historischen Ausfallraten ermittelt und um zukunftsgerichtete Elemente ergänzt.

Zahlungsmittel

Zahlungsmittel werden in der Bilanz zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung enthält der Finanzmittelbestand Bargeld, jederzeit abrufbare Guthaben bei Kreditinstituten und andere kurzfristige, hochliquide Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Restlaufzeit von höchstens drei Monaten.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten enthalten insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen und sonstige Verbindlichkeiten. Finanzielle Verbindlichkeiten werden, mit Ausnahme der Leasingverbindlichkeiten, entweder der Kategorie erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet.

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen Verbindlichkeiten. Dieser Bewertungskategorie werden auch die in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Derivaten zugeordnet, die nicht in einer bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen. Änderungen des Fair Values finanzieller Verbindlichkeiten dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertänderung erfolgswirksam erfasst. Beim erstmaligen Ansatz werden diese zum Fair Value bewertet und ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten bilanziert. Die Fair Value-Option wird nicht genutzt.

Alle weiteren finanziellen Verbindlichkeiten werden der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten zugeordnet.

Finanzielle Verbindlichkeiten, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert werden, werden bei Zugang mit ihrem Fair Value unter Berücksichtigung von Transaktionskosten bewertet. In den Folgeperioden werden diese finanziellen Verbindlichkeiten grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Differenzen zwischen dem Zugangswert und dem Rückzahlungsbetrag werden demnach über die Laufzeit des Kredits verteilt im Finanzergebnis erfasst.

Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten klassifiziert, sofern die Konzerngesellschaft nicht das Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting

Derivate

Derivative Finanzinstrumente, die nicht Teil einer Hedge Accounting-Beziehung sind, werden in der Bilanz bei der Ersterfassung sowie der Folgebewertung zu ihrem Fair Value bewertet. Wertänderungen auf derivative Finanzinstrumente werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Regelungen zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften nach IFRS 9 werden angewendet, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.

Hedge Accounting

Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit und im Finanzierungsbereich ist die HARTMANN GRUPPE insbesondere Zins-, Fremdwährungs- und Rohstoffpreisrisiken ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist, diese Risiken mithilfe von Zinsswaps, Devisentermingeschäften und Rohstoffswaps im Rahmen von Hedge Accounting (Cash-Flow Hedges) auszuschließen und zu begrenzen.

Die HARTMANN GRUPPE dokumentiert bei Beginn der Transaktion die Beziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft, die Risikomanagementstrategien und das Vorgehen für Sicherungsaktionen. Die Überprüfung der Effektivität der Sicherung wird ebenso dokumentiert. Die Volumina der Sicherungsgeschäfte für Devisen resultieren aus der Erstellung von Planung und Forecast, welche regelmäßig überprüft und angepasst werden. Die Volumina der Sicherungsgeschäfte für Rohstoffe resultieren aus der Planung und Beschaffung der jährlichen Rohstoffmengen, die ebenfalls regelmäßig überprüft werden. Die prospektive Effektivitätsmessung von Devisensicherungsgeschäften erfolgt mit Hilfe der Critical Term Match-Methode, für Rohstoffswaps anhand der Regressionsanalyse.

Die Hedge Ratio wird im Einklang mit dem Risikomanagement definiert. Die Hedge Ratio ist definiert als Quotient aus dem Nominal des Sicherungsgeschäfts und dem Nominal des Grundgeschäfts. Da sich die Nominale entsprechen, kann in der Regel von einer konstanten Hedge Ratio in Höhe von 1 ausgegangen werden.

Mögliche Quellen für Ineffektivität können aus dem Kreditrisiko entstehen, welches im Grundgeschäft nicht designiert wird, wohingegen das Sicherungsgeschäft inklusive Kreditrisiko designiert wird. Die retrospektive Effektivität bzw. Ineffektivität wird mit der kumulierten Dollar-Offset Methode nachgewiesen.

Bei Währungen wird der dem Grundgeschäft zuordenbare Teil der Sicherungskosten sowie der effektive Teil von Änderungen des Fair Value von Derivaten, die für eine Absicherung des Cash-Flows bestimmt sind und als Cash-Flow Hedge eingestuft werden, im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive Teil derartiger Wertänderungen wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Das Wahlrecht, die Kosten der Währungssicherung in einer separaten Komponente im Eigenkapital zu erfassen, wird genutzt. Bei Rohstoffen wird das gesamte Wertänderungsrisiko der Sicherungen im Eigenkapital erfasst. Eine Aufteilung des Fair Values in Kassakomponente und Terminkomponente findet nicht statt.

Im Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden grundsätzlich in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird (zum Beispiel zu dem Zeitpunkt, zu dem ein abgesicherter zukünftiger Verkauf stattfindet). Eine Ausnahme hierzu bilden Rohstoffsicherungsgeschäfte, bei denen die Umgliederung in die Anschaffungskosten erfolgt.

Die Sicherungsbeziehung muss beendet werden, sobald zwischen dem Grund- und Sicherungsgeschäft kein wirtschaftlicher Zusammenhang mehr besteht, oder die Volumina des Grund- oder des Sicherungsgeschäftes reduziert werden. Die Veräußerung oder das Auslaufen des Sicherungsinstruments beendet die Sicherungsbeziehung.

Wenn ein Sicherungsgeschäft ausläuft, veräußert wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt, verbleibt der bis dahin im Eigenkapital kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital. Die erfolgswirksame Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung oder in den Anschaffungskosten erfolgt, wenn die ursprünglich gesicherte, zukünftige Transaktion eintritt. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, werden die im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus den Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungskosten von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und Waren werden auf Basis des gleitenden Durchschnittspreises ermittelt. Die Herstellungskosten von fertigen und unfertigen Erzeugnissen enthalten Rohstoffe, Fertigungslöhne, andere direkte Kosten und dem Produkt zurechenbare Gemeinkosten, die auf normaler Kapazitätsauslastung basieren. Finanzierungskosten sind nicht enthalten. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der Kosten für die Fertigstellung und den Vertrieb.

Eigenkapital

Stammaktien werden als Eigenkapital klassifiziert. Dividenden für Stammaktien werden in der Periode vom Eigenkapital abgezogen, in der sie beschlossen wurden.

Wenn die PAUL HARTMANN AG oder eines ihrer Tochterunternehmen eigene Aktien der PAUL HARTMANN AG kauft, wird die bezahlte Gegenleistung einschließlich zurechenbarer Transaktionskosten unter Berücksichtigung der Steuereffekte vom Eigenkapital abgezogen. Wenn solche Aktien später verkauft oder neu ausgegeben werden, wird die erhaltene Gegenleistung wieder im Eigenkapital erfasst.

Ertragsteuern

Die Ertragsteuern umfassen sowohl die unmittelbar zu entrichtenden Steuern vom Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuern. Die Steuerverbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen für in- und ausländische Ertragsteuern. Diese umfassen sowohl das laufende Jahr als auch etwaige Verpflichtungen aus Vorjahren. Die Verbindlichkeiten werden auf Basis der steuerlichen Vorschriften in den Ländern unserer Geschäftstätigkeit berechnet und berücksichtigen alle uns bekannten Sachverhalte.

Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode auf temporäre Differenzen, die aus Unterschieden zwischen dem Steuerwert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und ihrem Buchwert im IFRS-Abschluss resultieren, sowie auf Konsolidierungsvorgänge erfasst. Die wesentlichen temporären Differenzen ergeben sich aus der Abschreibung auf Sachanlagen, derivativen Finanzinstrumenten und Rückstellungen sowie bei Unternehmenserwerben aus Unterschieden zwischen den Fair Values der erworbenen Vermögenswerte und deren steuerlichen Werten. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs aktiviert.

Der Ansatz aktiver latenter Steuern erfolgt grundsätzlich mit der Maßgabe, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die temporären Differenzen genutzt werden können. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und -verbindlichkeiten hat und wenn sich die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten auf die gleiche Steuerbehörde beziehen.

Zur Berechnung der latenten Steuern werden die Steuersätze verwendet, die nach der derzeitigen Rechtslage gültig oder für den Zeitpunkt angekündigt sind, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich ausgleichen werden. Die latenten Steuern für Unternehmen im Organkreis der PAUL HARTMANN AG wurden mit einem Gesamtsteuersatz von 29,7 % (2023: 29,1%) ermittelt. Hierbei wurden neben der Körperschaftsteuer von 15,0 % der Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer mit 13,9 % berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften werden die jeweiligen nationalen Steuersätze angewandt.

Latente Steuern werden auf temporäre Differenzen aus Beteiligungen an Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen gebildet. Soweit der Zeitpunkt der Umkehr der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in der näheren Zukunft nicht umkehren, werden keine latenten Steuern gebildet. Die HARTMANN GRUPPE ist in der Lage den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern.

Pensionsverpflichtungen und andere Leistungen

Pensionsverpflichtungen

Die Konzerngesellschaften haben weltweit eine Reihe von beitrags- und leistungsorientierten Versorgungsplänen abgeschlossen. Das diesen Plänen zugeordnete Vermögen wird im Wesentlichen in unabhängige vermögensverwaltende Fonds oder bei externen Versicherern eingezahlt.

Die beitragsorientierten Pensionszusagen werden durch Zahlungen von Arbeitnehmern und den entsprechenden Konzernunternehmen gedeckt. Die Zuwendungen von Konzernunternehmen zu beitragsorientierten Pensionsplänen werden in der Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, zu welcher sie zuzuordnen sind.

Bei den leistungsorientierten Plänen handelt es sich sowohl um betriebliche Altersversorgung als auch um gesetzlich begründete Ansprüche nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die Leistungen umfassen im Wesentlichen Zahlungen in Form von Altersrenten sowie Einmalkapital- und Ratenzahlungen. Die Form der Zahlung kann bei einigen Plänen frei gewählt werden, was die Höhe der Verpflichtung entsprechend beeinflusst.

Der Pensionsaufwand für leistungsorientierte Pensionszusagen wird anhand der Projected Unit Credit-Methode ermittelt. Die Gesamtkosten für diese Zusagen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung über den Zeitraum, der von den Arbeitnehmern dafür zu erbringenden Arbeitsleistungen, verteilt.

Die Pensionsverpflichtung und deren Sensitivität wird auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bewertet. Zur Abzinsung werden Zinssätze von hochwertigen Unternehmensanleihen verwendet, die eine vergleichbare Fälligkeit wie die zugehörigen Verpflichtungen besitzen. Die für die Sensitivitätsanalyse relevanten Parameter wurden in Abstimmung mit den Versicherungsmathematikern ermittelt. Die Berechnung der Sensitivitäten erfolgt entsprechend der Methode zur Berechnung der leistungsorientierten Verpflichtung, wobei jeweils der betreffende Parameter verändert wird.

Die Neubewertung der Nettoverpflichtung und darauf entfallende latente Steuern werden erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen erfasst. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst. Der Nettozinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen, während die übrigen Aufwendungen aus Pensionen im Personalaufwand erfasst werden.

Die Beurteilung der Aktivierungsfähigkeit einer Überdeckung erfolgt gemäß IAS 19.64 in Verbindung mit IFRIC 14 anhand des Vergleichs zwischen dem künftigen Dienstzeitaufwand des Unternehmens und den zu erwartenden Mindestbeiträgen.

Altersteilzeit

Für Mitarbeitende, die im Rahmen tarifvertraglicher Bestimmungen die Möglichkeit der Altersteilzeit nutzen, wird eine Rückstellung gebildet. Diese enthält den bereits erdienten Erfüllungsrückstand und den anteiligen Aufstockungsbetrag.

Jubiläen, Sterbegeld- und Überbrückungsgeldverpflichtungen

Einzelne Konzerngesellschaften gewähren nach einer bestimmten Betriebszugehörigkeit den Mitarbeitenden Geldgeschenke sowie Sonderurlaubstage. Des Weiteren werden teilweise Sterbe- und Überbrückungsgelder geleistet. Über die Berechnung der Rückstellung liegen versicherungsmathematische Gutachten vor. Es werden Zinssätze herangezogen, die mit den Zinssätzen für die Berechnung von Pensionsverpflichtungen vergleichbar sind.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Staatliche Investitionszuschüsse für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden als Minderung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten ausgewiesen und durch die verringerte planmäßige Abschreibung über deren Nutzungsdauer in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Steuerfreie Investitionszulagen werden passivisch abgegrenzt, in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und in der Gewinn- und Verlustrechnung linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögenswerte verteilt und erfasst. Erfolgsbezogene Zuwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ertrag dargestellt oder von den entsprechenden Aufwendungen abgezogen.

Rückstellungen

Rückstellungen werden bilanziert, wenn dem Konzern eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung aus vergangenen Ereignissen entstanden ist, deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen verbunden ist und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Wenn die Unternehmensleitung erwartet, dass eine Zahlungsverpflichtung von Dritten erstattet wird, zum Beispiel im Rahmen eines Versicherungsvertrags, wird der Erstattungsanspruch als eigenständiger Vermögenswert bilanziert, sofern die Erstattung überwiegend wahrscheinlich ist.

Gewährleistungsverpflichtungen

Der Konzern bilanziert eine Rückstellung für den Austausch von Waren, die am Bilanzstichtag unter die Gewährleistungsverpflichtung fallen. Die Ermittlung basiert auf Erfahrungswerten der vergangenen Jahre in Bezug auf den Ersatz von Wirtschaftsgütern.

Drohverlustrückstellungen

Der Konzern bilanziert eine Drohverlustrückstellung, wenn die erwarteten Erträge aus einem Vertrag geringer sind als die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der Verpflichtung aus dem Vertrag.

Restrukturierungsrückstellungen

Diese Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Leistungen an Arbeitnehmer. Sie werden bilanziert, nachdem ein Beschluss über die detaillierten Bedingungen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sowie die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer getroffen wurde und die entsprechenden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmervertreter über diesen Beschluss informiert worden sind. Für Kosten der künftigen Aktivitäten wird keine Rückstellung angesetzt.

Ertragsrealisierung

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden erfasst, wenn durch Übertragung der zugesagten Güter oder Dienstleistungen auf einen Kunden die Leistungsverpflichtungen erfüllt werden. Bei Leistungsverpflichtungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt werden, erfolgt dies bei Lieferungen von Waren bei Übertragung der Verfügungsmacht oder bei Dienstleistungen zum Zeitpunkt der Leistungserbringung. Bei Leistungsverpflichtungen, die über einen Zeitraum erbracht werden, erfolgt die Umsatzrealisierung über den vereinbarten Leistungszeitraum. Bei Verträgen mit mehreren separaten Leistungsverpflichtungen, die zu verschiedenen Zeitpunkten erfüllt werden, erfolgt die Umsatzrealisierung im jeweiligen Erfüllungszeitpunkt.

Die Höhe der Erlöse aus Verträgen mit Kunden bemisst sich nach dem vertraglich vereinbarten Transaktionspreis. Variable Gegenleistungen wie Skonti oder Boni werden als Erlösschmälerungen, basierend auf Erfahrungswerten (Erwartungswertmethode), berücksichtigt. Erwartete Retouren werden erlösschmälernd abgegrenzt. Sofern werthaltig, wird zusätzlich ein Recht auf den Erhalt der Rücksendung aktiviert. Eine Rückstellung wird gebildet für die Verpflichtung, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Garantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen. Bei Verträgen mit mehreren separaten Leistungsverpflichtungen wird der gesamte Transaktionspreis nach relativen Einzelveräußerungspreisen allokiert. Die HARTMANN GRUPPE verzichtet aus praktischen Gründen, die Höhe der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkungen aus einer signifikanten Finanzierungskomponente anzupassen, wenn bei Vertragsbeginn erwartet wird, dass die Zeitspanne zwischen der Übertragung von zugesagten Gütern oder Dienstleistungen auf den Kunden und der Bezahlung der Güter oder Dienstleistungen durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt. Die Zahlungsziele orientieren sich sowohl an der Bonität des Kunden als auch an den üblichen landestypischen Zahlungszielen. Wenn der Abschreibungszeitraum unter einem Jahr beträgt, werden die zusätzlichen Kosten einer Vertragsanbahnung bei Entstehen als Aufwand erfasst. Auf Angaben zu verbleibenden Leistungsverpflichtungen wird unter Anwendung des IFRS 15.121 verzichtet. Die verbleibenden Leistungsverpflichtungen werden innerhalb der nächsten zwölf Monate fällig.

Sonstige Erträge werden erfasst, wenn der Nutzenzufluss wahrscheinlich ist und dessen Höhe verlässlich ermittelt werden kann. Zinsen werden periodengerecht unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand beziehungsweise Ertrag erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, wenn ein Dividendenbeschluss vorliegt.

Ermittlungsmethoden des Fair Value

Der Fair Value entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der Fair Value mittels finanzmathematischer Methoden, zum Beispiel durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme mit dem Marktzinssatz oder die Anwendung anerkannter Optionspreismodelle, ermittelt. Gemäß IFRS 13 werden Kontrahentenrisiken berücksichtigt.

Die Ermittlung des Fair Values folgt einer dreistufigen Hierarchie, welche die Nähe der herangezogenen Bewertungsfaktoren zu einem aktiven Markt beschreibt (für Finanzinstrumente siehe hierzu zusätzliche Angaben im Abschnitt "Sonstige Erläuterungen").

Der Fair Value von Derivaten basiert auf Mark-to-Market-Bewertungen am Bilanzstichtag, die durch Bankbewertungen verifiziert werden. Der Fair Value von Zinsswaps, Rohstoffswaps, Devisenswaps und Devisentermingeschäften wird dabei als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsflüsse mittels Marktdaten diskontiert.

Die Ermittlung der Fair Values von sonstigen finanziellen Vermögenswerten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, die im Anhang anzugeben sind, erfolgt durch Abzinsung der künftigen, vertraglich vereinbarten Zahlungsströme zu aktuellen Marktzinssätzen, die der Konzern für vergleichbare Finanzinstrumente erhalten würde. Das Kreditrisiko wird dabei berücksichtigt.

Zur Ermittlung der Fair Values von immateriellen Vermögenswerten im Rahmen von Kaufpreisallokationen werden je nach Art des Vermögenswerts, Komplexität der Wertermittlung und der Verfügbarkeit von Informationen unterschiedliche Bewertungstechniken herangezogen. Grundsätzlich kann nach kosten-, marktpreis- und kapitalwertorientierten Verfahren unterschieden werden. Dabei ist das kapitalwertorientierte Verfahren ("income approach"), das im Allgemeinen auf einer Prognose künftiger Zahlungsmittelflüsse beruht, hervorzuheben.

So wird bei der Bewertung der Marken und Technologien die so genannte Lizenzpreis-Analogiemethode angewendet. Dabei werden die Kosteneinsparungen geschätzt. Diese resultieren daraus, dass die HARTMANN GRUPPE Eigentümer der Marken und Patente ist und keine Gebühren an einen Lizenzgeber zahlen muss. Nach Abzinsung ergibt die hieraus resultierende Ersparnis den anzusetzenden Wert für den immateriellen Vermögenswert.

Die Bewertung der Kundenbeziehungen wird mittels der Residualwertmethode vorgenommen. Bei dieser Methode wird der Barwert ausschließlich durch den generierten Zahlungsstrom des zu bewertenden Vermögenswerts ermittelt. Da die betreffenden Vermögenswerte ihre Zahlungsströme regelmäßig nur im Verbund mit anderen Vermögenswerten generieren, werden bei der Ermittlung der relevanten Einzahlungsüberschüsse fiktive Auszahlungen für diese "unterstützenden" anderen Vermögenswerte (contributory asset charge) berücksichtigt.

Die Bewertung der Grundstücke erfolgt auf Basis eines Marktpreisverfahrens. Gebäude, technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden auf Basis eines kostenorientierten Verfahrens bewertet. Die Vorräte werden auf Basis der retrograden Methode berücksichtigt.

1 Sachanlagen

in Tausend EUR Grundstücke und Bauten Maschinen, technische Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Kumulierte Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1. Januar 2023 580.938 588.063 384.468 91.660 1.645.129
Zugänge 16.679 9.843 30.598 60.242 117.362
Umbuchungen 19.717 32.673 6.557 -59.533 -586
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0 225 0 225
Abgänge -18.114 -14.111 -29.412 -544 -62.181
Umgliederungen in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 2.315 -137 8 1.245 3.431
Stand 31. Dezember 2023 601.535 616.331 392.444 93.070 1.703.380
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2023 307.164 434.677 276.499 0 1.018.340
Planmäßige Abschreibungen 26.421 28.479 30.955 0 85.855
Wertminderungen 0 650 211 0 861
Umbuchungen 1 -885 884 0 0
Veränderung im Konsolidierungskreis 0 0 97 0 97
Abgänge -13.320 -13.606 -28.539 0 -55.465
Währungsumrechnung 407 -402 -136 0 -131
Stand 31. Dezember 2023 320.673 448.913 279.971 0 1.049.557
Restbuchwert am 31. Dezember 2023 280.862 167.418 112.473 93.070 653.823
in Tausend EUR Grundstücke und Bauten Maschinen, technische Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Kumulierte Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1. Januar 2024 601.535 616.331 392.444 93.070 1.703.380
Zugänge 17.953 10.710 34.745 74.274 137.682
Umbuchungen 10.206 27.246 4.498 -44.782 -2.832
Abgänge -10.376 -13.417 -22.569 -115 -46.477
Währungsumrechnung -1.094 -774 -1.486 92 -3.262
Stand 31. Dezember 2024 618.224 640.096 407.632 122.539 1.788.491
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2024 320.673 448.913 279.971 0 1.049.557
Planmäßige Abschreibungen 25.963 31.268 32.170 0 89.401
Wertminderungen 165 97 498 0 760
Abgänge -6.588 -13.297 -21.635 0 -41.520
Währungsumrechnung -505 -746 -897 0 -2.148
Stand 31. Dezember 2024 339.708 466.235 290.107 0 1.096.050
Restbuchwert am 31. Dezember 2024 278.516 173.861 117.525 122.539 692.441

In den Sachanlagen der Betriebs- und Geschäftsausstattung befinden sich ebenfalls die Sachanlagen der Anlageklasse Fuhrpark.

Im Berichtsjahr wurden Investitionszuschüsse in geringfügiger Höhe bei Maschinen und technischen Anlagen von den Anschaffungskosten abgesetzt.

Auf Sachanlagen sind, unverändert zum Vorjahr, keine Grundpfandrechte eingetragen. Es bestehen übliche Vereinbarungen über Eigentumsvorbehalte. Des Weiteren bestehen am Bilanzstichtag vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 64,7 (2023: 53,7) Mio. EUR sowie für noch nicht begonnene Leasingverhältnisse in Höhe von 16,2 (2023: 16,3) Mio. EUR.

In der Position Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau sind Anzahlungen in Höhe von 30,1 (2023: 24,7) Mio. EUR enthalten.

Im Berichtsjahr und im Vorjahr wurden keine wesentlichen Finanzierungskosten identifiziert, welche die Ansatzkriterien des IAS 23 erfüllten.

Aufteilung des in den Sachanlagen befindlichen Anlagevermögens

Die Aufteilung zwischen dem im Eigentum befindlichen Sachanlagen und aktivierten Nutzungsrechten stellt sich zum 31. Dezember wie folgt dar:

2023
in Tausend EUR Grundstücke und Bauten Maschinen, technische Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung Fuhrpark Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
--- --- --- --- --- --- ---
Sachanlagen in Eigentum 221.700 165.543 89.093 2.318 93.070 571.724
Geleaste Sachanlagen 59.162 1.875 1.844 19.218 0 82.099
Stand am 31. Dezember 280.862 167.418 90.937 21.536 93.070 653.823
2024
in Tausend EUR Grundstücke und Bauten Maschinen, technische Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung Fuhrpark Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
--- --- --- --- --- --- ---
Sachanlagen in Eigentum 227.694 172.159 90.070 2.309 122.539 614.771
Geleaste Sachanlagen 50.822 1.702 2.314 22.832 0 77.670
Stand am 31. Dezember 278.516 173.861 92.384 25.141 122.539 692.441

Veränderung beim Sachanlagevermögen aus Leasing

Die Zugänge, Abschreibungen und sonstigen Veränderungen bei den aktivierten Nutzungsrechten verteilen sich zum 31. Dezember wie folgt auf die Anlageklassen:

2023

in Tausend EUR Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten Nutzungsrechte Maschinen, technische Anlagen Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsrechte Fuhrpark Gesamt
Stand 1. Januar 67.981 1.227 1.882 15.926 87.016
Zugänge 11.674 1.480 982 13.768 27.904
Abschreibungen -14.796 -804 -917 -10.093 -26.610
Abgänge -4.755 -9 -99 -432 -5.295
Währungsumrechnung -942 -19 -4 49 -916
Restbuchwert am 31. Dezember 59.162 1.875 1.844 19.218 82.099

2024

in Tausend EUR Nutzungsrechte Grundstücke und Bauten Nutzungsrechte Maschinen, technische Anlagen Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsrechte Fuhrpark Gesamt
Stand 1. Januar 59.162 1.875 1.844 19.218 82.099
Zugänge 9.275 766 1.464 15.411 26.916
Abschreibungen -13.421 -914 -989 -11.198 -26.522
Wertminderungen -131 0 0 0 -131
Abgänge -3.653 -9 -8 -651 -4.321
Währungsumrechnung -410 -16 3 52 -371
Restbuchwert am 31. Dezember 50.822 1.702 2.314 22.832 77.670

2 Immaterielle Vermögenswerte

in Tausend EUR Konzessionen, Schutzrechte und ähnliche Werte Goodwill Geleistete Anzahlungen Gesamt
Kumulierte Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1. Januar 2023 239.565 200.274 3.679 443.518
Zugänge 3.811 0 19.835 23.646
Umbuchungen 2.863 0 -2.277 586
Veränderung im Konsolidierungskreis 455 767 0 1.222
Abgänge -5.983 0 -33 -6.016
Währungsumrechnung 273 51 2 326
Stand 31. Dezember 2023 240.984 201.092 21.206 463.282
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2023 180.658 19.618 0 200.276
Planmäßige Abschreibungen 16.174 0 0 16.174
Wertminderungen 144 0 0 144
Umgliederung in zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte -5.780 0 0 -5.780
Währungsumrechnung 106 -16 0 90
Stand 31. Dezember 2023 191.302 19.602 0 210.904
Restbuchwert am 31. Dezember 2023 49.682 181.490 21.206 252.378
in Tausend EUR Konzessionen, Schutzrechte und ähnliche Werte Goodwill Geleistete Anzahlungen Gesamt
Kumulierte Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 1. Januar 2024 240.984 201.092 21.206 463.282
Zugänge 5.052 0 22.784 27.836
Umbuchungen 5.385 0 -2.552 2.833
Abgänge -2.630 0 -6 -2.636
Währungsumrechnung -319 -778 6 -1.091
Stand 31. Dezember 2024 248.472 200.314 41.438 490.224
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2024 191.302 19.602 0 210.904
Planmäßige Abschreibungen 14.456 0 0 14.456
Wertminderungen 141 0 0 141
Abgänge -2.352 0 0 -2.352
Währungsumrechnung -199 -92 0 -291
Stand 31. Dezember 2024 203.348 19.510 0 222.858
Restbuchwert am 31. Dezember 2024 45.124 180.804 41.438 267.366

Am Bilanzstichtag bestanden vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 6,0 (2023: 16,6) Mio. EUR.

Die im Jahr 2024 angefallenen Entwicklungskosten erfüllten wie im Vorjahr nicht die Aktivierungskriterien nach IFRS. Insgesamt wurden Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 93,5 (2023: 85,2) Mio. EUR aufwandswirksam erfasst.

Aktivierte Eigenleistungen sind in Höhe von 17,9 (2023: 14,2) Mio. EUR angefallen und betreffen hauptsächlich Investitionen in das aktuelle Projekt der SAP S/4HANA-Softwaremigration.

Der Goodwill wurde im Rahmen eines Impairmenttests gemäß IAS 36 auf Werthaltigkeit überprüft. Der Goodwill ist in Höhe von 85,8 (2023: 85,2) Mio. EUR der CGU Inkontinenzmanagement, 53,6 (2023: 53,6) Mio. EUR der CGU Desinfektion, sowie in Höhe von 24,1 (2023: 25,4) Mio. EUR der CGU Wundversorgung zugeordnet. Den weiteren CGUs ist ein Goodwill von insgesamt 17,3 (2023: 17,3) Mio. EUR zugeordnet.

Der erzielbare Betrag der CGUs wurde auf Grundlage des Nutzungswerts bestimmt. Die Berechnung des Nutzungswerts basiert auf prognostizierten Cash-Flows, die aus der vom Vorstand verabschiedeten Fünfjahresplanung abgeleitet wurden. Dabei sind Erwartungen bezüglich der Marktentwicklungen in den einzelnen Produktsegmenten sowie Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung in den unterschiedlichen Absatzmärkten eingeflossen.

Grundlage für diese Erwartungen sind sowohl Erfahrungen der Vergangenheit als auch externe Informationsquellen. Es wurde ein gewogener Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital, WACC) vor Steuern in Höhe von 8,6% (2023: 8,6%) zur Diskontierung der geplanten Free Cash-Flows festgesetzt. Für die Extrapolation der Cash-Flows über den Planungszeitraum hinaus wurden Wachstumsraten von 1,0 % verwendet, die das langfristige durchschnittliche Wachstum des Marktes nicht übersteigen.

Aus der Prüfung der Werthaltigkeit des Goodwills ergaben sich keine Wertminderungen. Nach IAS 36.134 erfolgt bei CGUs mit einem signifikanten Goodwill eine Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Annahmen. Die durchgeführten Sensitivitätsanalysen ergaben keine Hinweise für eine Wertminderung des Goodwills.

3 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

in Tausend EUR 2023 2024
Stand am 1. Januar 5.238 5.749
Anteiliges Ergebnis nach Steuern 864 1.271
Dividendenzahlung -353 -353
Stand am 31. Dezember 5.749 6.667

Aufgrund untergeordneter Bedeutung der Equity-Beteiligungen wird auf die Angaben der zusammengefassten Finanzinformationen verzichtet.

4 Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristige Posten)

in Tausend EUR 2023 2024
Beteiligungen 1 1
Verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere 289 489
Derivative Finanzinstrumente 29 1.441
319 1.931

In den verzinslichen Ausleihungen und Wertpapieren sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Ausleihungen mit einem Buchwert von 0,4 (2023: 0,2) Mio. EUR enthalten.

5 Sonstige Forderungen (langfristige Posten)

in Tausend EUR 2023 2024
Langfristige sonstige Forderungen
gegen Fremde 5.967 6.286
aus aktiver Rechnungsabgrenzung 671 1.631
Wertberichtigung -457 -747
6.181 7.170

In den langfristigen sonstigen Forderungen sind im Wesentlichen Rechnungsabgrenzungsposten, Mietkautionsforderungen sowie die Aktivwerte aus Versicherungen für Mitarbeitende enthalten. Die Aufteilung der sonstigen Forderungen in finanzielle und nicht finanzielle Forderungen befindet sich unter den zusätzlichen Angaben zu den Finanzinstrumenten im Abschnitt "Sonstige Erläuterungen". Die Überleitung zu den Wertminderungen findet sich unter Textziffer 9.

6 Latente Steuern

Die Bilanzierung und Bewertung der aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt nach IAS 12 "Ertragsteuern". Aktive latente Steuern werden für steuerliche Verlustvorträge in dem Maß berücksichtigt, in dem deren Verwertung durch zukünftige steuerbare Erträge wahrscheinlich ist.

ENTWICKLUNG DER LATENTEN STEUERN (NETTOBETRAG AKTIVER LATENTER STEUERN NACH ABZUG PASSIVER LATENTER STEUERN)

in Tausend EUR 2023 2024
Stand am 1. Januar 10.130 22.186
Währungsumrechnung -684 -23
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste latente Steuern 7.700 3.431
Latente Steuern auf Posten des Eigenkapitals 5.286 -5.808
Veränderung im Konsolidierungskreis -246 0
Stand am 31. Dezember 22.186 19.786

DIE AKTIVEN UND PASSIVEN LATENTEN STEUERN VERTEILEN SICH AUF FOLGENDE BILANZPOSTEN

2023 2024
in Tausend EUR aktiv passiv aktiv passiv
--- --- --- --- ---
Sachanlagen 3.434 32.542 3.474 31.808
Immaterielle Vermögenswerte 415 19.920 323 16.875
Forderungen und finanzielle Vermögenswerte 4.085 1.445 4.502 3.216
Vorräte 7.386 1.045 6.392 1.193
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 55.483 3.588 54.067 4.693
Wertberichtigung auf aktive latente Steuern -2.009 0 -2.151 0
Verlustvorträge 11.932 0 10.964 0
80.726 58.540 77.571 57.785
(davon kurzfristig) (26.684) (-3.661) (22.569) (-5.573)
Saldierung -52.070 -52.070 -51.799 -51.799
Bilanzansatz 28.656 6.470 25.772 5.986

Von den bestehenden steuerlichen Zins- und Verlustvorträgen in Höhe von 112,2 (2023: 136,5) Mio. EUR sind 72,3 (2023: 94,9) Mio. EUR zeitlich unbegrenzt nutzbar, während 5,7 (2023: 9,4) Mio. EUR innerhalb der nächsten zehn Jahre und 34,2 (2023: 32,2) Mio. EUR innerhalb der nächsten 11 bis 20 Jahre zu verwenden sind. Von diesen Verlustvorträgen werden derzeit 80,4 (2023: 100,7) Mio. EUR als nicht realisierbar angesehen.

Auf abzugsfähige temporäre Differenzen wurden Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern in Höhe von 2,2 (2023: 2,0) Mio. EUR gebildet, da hierfür künftig voraussichtlich kein ausreichend zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird. Auf temporäre Unterschiedsbeträge aus Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in Höhe von 17,5 (2023: 18,4) Mio. EUR wurden keine latenten Steuerverbindlichkeiten bilanziert, da es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

7 Vorräte

in Tausend EUR 2023 2024
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 119.530 129.154
Unfertige Erzeugnisse 38.149 38.978
Fertige Erzeugnisse und Waren 310.782 330.890
Geleistete Anzahlungen für Vorräte 1.244 1.150
469.705 500.172

Fertige Erzeugnisse und Waren wurden in Höhe von 25,9 (2023: 28,0) Mio. EUR zum Nettoveräußerungswert bewertet. Die Abschreibungen auf den Nettoveräußerungswert beliefen sich auf 12,8 (2023: 15,0) Mio. EUR.

Am Bilanzstichtag bestehen vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren in Höhe von 96,0 (2023: 110,8) Mio. EUR.

8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

in Tausend EUR 2023 2024
Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegen Fremde 370.879 367.366
gegen assoziierte Unternehmen 1.054 892
aus Wechselforderungen 18.738 11.403
Wertberichtigung -13.242 -11.830
377.429 367.831
Kurzfristige sonstige Forderungen
gegen Fremde 11.867 12.642
aus aktiver Rechnungsabgrenzung 11.796 13.749
aus Erstattungsansprüchen sonstiger Steuern 12.501 9.368
Wertberichtigung -94 0
36.070 35.759
413.499 403.590

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind analog zum Vorjahr keine nach Ablauf von mehr als einem Jahr fällig. Die Aufteilung der sonstigen Forderungen in finanzielle und nicht finanzielle Forderungen befindet sich unter den zusätzlichen Angaben zu den Finanzinstrumenten im Abschnitt "Sonstige Erläuterungen".

Entwicklung des Wertminderungsbestands für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Der Wertminderungsbestand für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für die kurz- und langfristigen sonstigen Forderungen entwickelte sich zum 31. Dezember 2023 wie folgt:

Sonstige Forderungen
in Tausend EUR Erwartete Verluste innerhalb der nächsten 12 Monate Erwartete Verluste für nicht-bonitätsbeeinträchtigte Kredite (Gesamtlaufzeit) Erwartete Verluste für bonitätsbeeinträchtigte Kredite (Gesamtlaufzeit)
--- --- --- ---
Stand 1. Januar 2023 0 626 0
Zuführung 0 0 0
Verbrauch 0 0 0
Auflösung 0 -75 0
Währungsumrechnung 0 0 0
Stand 31. Dezember 2023 0 551 0
in Tausend EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gesamt
--- --- ---
Stand 1. Januar 2023 11.818 12.444
Zuführung 3.933 3.933
Verbrauch -1.700 -1.700
Auflösung -601 -676
Währungsumrechnung -208 -208
Stand 31. Dezember 2023 13.242 13.793

Der Wertminderungsbestand für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für die kurz- und langfristigen sonstigen Forderungen entwickelte sich zum 31. Dezember 2024 wie folgt:

Sonstige Forderungen
in Tausend EUR Erwartete Verluste innerhalb der nächsten 12 Monate Erwartete Verluste für nicht-bonitätsbeeinträchtigte Kredite (Gesamtlaufzeit) Erwartete Verluste für bonitätsbeeinträchtigte Kredite (Gesamtlaufzeit)
--- --- --- ---
Stand 1. Januar 2024 0 551 0
Zuführung 0 198 0
Verbrauch 0 0 0
Auflösung 0 -2 0
Umbuchungen 0 -747 747
Währungsumrechnung 0 0 0
Stand 31. Dezember 2024 0 0 747
in Tausend EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gesamt
--- --- ---
Stand 1. Januar 2024 13.242 13.793
Zuführung 1.643 1.841
Verbrauch -1.480 -1.480
Auflösung -1.479 -1.481
Umbuchungen 0 0
Währungsumrechnung -96 -96
Stand 31. Dezember 2024 11.830 12.577

Der Gesamtbestand der Zuführungen zu den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 1,6 (2023: 3,9) Mio. EUR setzt sich zusammen aus Zuführungen aufgrund von Wertberichtigungen für erwartete Verluste von individuell bewerteten Kundenforderungen in Höhe von 1,5 (2023: 3,0) Mio. EUR und Zuführungen aufgrund von Wertberichtigungen für erwartete Verluste von portfoliobasierenden Wertberichtigungen in Höhe von 0,1 (2023: 0,9) Mio. EUR. Einzelwertberichtigungen wurden in Höhe von 1,5 (2023: 1,7) Mio. EUR verbraucht. Im Rahmen der Auflösung wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von 1,2 (2023: 0,6) Mio. EUR und portfoliobasierende Wertberichtigungen in Höhe von 0,3 (2023: 0,1) Mio. EUR berücksichtigt.

Der Gesamtbestand der Wertberichtigungen auf sonstige Forderungen beläuft sich auf 0,7 (2023: 0,6) Mio. EUR. Im Rahmen der Zuführung wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von 0,2 (2023: 0,0) Mio. EUR berücksichtigt. Einzelwertberichtigungen in Höhe von 0,1 (2023: 0,1) Mio. EUR wurden aufgelöst. Im Berichtsjahr und im Vorjahr erfolgte kein Verbrauch von Einzelwertberichtigungen. Aufgrund des gestiegenen Kreditrisikos wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von 0,7 (2023: 0,0) Mio. EUR von der Stufe "Erwartete Verluste für nicht-bonitätsbeeinträchtigte Kredite" zu der Stufe "Erwartete Verluste für bonitätsbeeinträchtigte Kredite" umgebucht.

Auf die sonstigen finanziellen Vermögenswerte wurden keine Wertberichtigungen gebildet, da diese überwiegend zum Fair Value bewertet sind bzw. der zukünftig erwartete Wertminderungsaufwand am Bilanzstichtag als unwesentlich einzuschätzen ist.

9 Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristige Posten)

in Tausend EUR 2023 2024
Verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere 38 14.920
Derivative Finanzinstrumente 1.869 6.046
1.907 20.966

In den verzinslichen Ausleihungen und Wertpapieren sind überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente enthalten.

Der für die Zukunft erwartete Wertminderungsaufwand ist zum Bilanzstichtag als unwesentlich einzuschätzen.

10 Zahlungsmittel

in Tausend EUR 2023 2024
Kontokorrentkonten, Bargeld und Termineinlagen 145.132 160.906

Zahlungsmittel unterliegen den Wertminderungsvorschriften von IFRS 9. Der für die Zukunft erwartete Wertminderungsaufwand ist zum Bilanzstichtag als unwesentlich einzuschätzen.

11 Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital der PAUL HARTMANN AG beträgt 91,3 Mio. EUR. Es ist in 3.572.424 voll eingezahlte Namensstückaktien eingeteilt. Davon werden 20.682 Stücke als eigene Aktien von der PAUL HARTMANN AG gehalten. Diese sind mit den historischen Anschaffungskosten von 31 TEUR vom Eigenkapital abgesetzt. Die Kapitalrücklage mit 48,9 (2023: 48,9) Mio. EUR stammt im Wesentlichen aus dem Agio aus Kapitalerhöhungen der PAUL HARTMANN AG.

In den Gewinn- und anderen Rücklagen ist eine Marktbewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach IFRS 9 mit 3,0 (2023: -7,8) Mio. EUR enthalten. Des Weiteren beinhalten die Gewinn- und anderen Rücklagen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionen in Höhe von - 35,4 (2023: -39,4) Mio. EUR.

Den anderen Gewinnrücklagen der PAUL HARTMANN AG wurden gemäß § 270 Absatz 2 HGB 20,0 (2023: 0,0) Mio. EUR zugeführt.

12 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristige Posten)

in Tausend EUR 2023 2024
Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
aus Schuldscheindarlehen 0 199.534
gegenüber Kreditinstituten 135.000 0
aus Leasingverbindlichkeiten 67.067 62.413
aus derivativen Finanzinstrumenten 613 0
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 1.893 1.868
204.573 263.815
Restlaufzeit der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten
Zwischen einem und fünf Jahren 188.290 253.850
Mehr als fünf Jahre 16.283 9.965
204.573 263.815

Die finanziellen Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen in Höhe von 199,5 Mio. EUR resultieren aus der Emission eines Schuldscheindarlehens im Juni 2024. Das Schuldscheindarlehen hat Laufzeiten von drei und fünf Jahren mit jeweils fest und variabel verzinsten Tranchen. Die im Vorjahr enthaltene Inanspruchnahme eines syndizierten Kredits in Höhe von 135,0 Mio. EUR wurde im Berichtsjahr komplett zurückgeführt.

Die finanziellen Verbindlichkeiten enthalten, unverändert zum Vorjahr, keine abgesicherten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Bei den Leasingverbindlichkeiten wurden mögliche zukünftige Mittelabflüsse nicht mit einbezogen, bei denen die Ausübung entsprechender Kündigungs- und Verlängerungsoptionen als nicht hinreichend sicher gilt.

Die sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten den langfristigen Anteil einer gesetzlichen Mitarbeiterbeteiligung in Höhe von 1,9 (2023: 1,9) Mio. EUR für Mitarbeitende unserer französischen Gesellschaften.

13 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

in Tausend EUR 2023 2024
Zusammensetzung der in der Bilanz ausgewiesenen Beträge
Barwert der extern finanzierten Verpflichtungen 130.452 139.136
Fair Value des Planvermögens -130.725 -138.563
Gemäß IAS 19.57 (b) nicht als Vermögenswert erfasster Betrag 3.001 1.699
Das Vermögen übersteigende Verpflichtungen 2.728 2.272
Barwert der nicht extern finanzierten Verpflichtungen 132.151 125.981
Verpflichtung in der Bilanz 134.879 128.253
in Tausend EUR 2023 2024
Veränderung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen
Stand am 1. Januar 238.518 262.603
Währungsumrechnung 5.649 -1.496
Veränderung im Konsolidierungskreis 1.716 0
Laufender Dienstzeitaufwand 7.100 7.487
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -35 -30
Gewinne und Verluste aus Planabgeltungen 0 18
Zinsaufwand 6.816 6.186
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung demographischer Annahmen 102 -1.807
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen 16.180 3.087
Erfahrungsbedingte Anpassungen -3.193 -1.114
Planabgeltungen 0 -599
Gezahlte Leistungen -13.054 -12.162
Beiträge der Teilnehmer des Plans 2.804 2.944
Stand am 31. Dezember 262.603 265.117
in Tausend EUR 2023 2024
Veränderung des Planvermögens
Stand am 1. Januar 119.079 130.725
Währungsumrechnung 5.957 -1.539
Veränderung im Konsolidierungskreis 1.527 0
Erträge aus Planvermögen 2.438 2.156
Verwaltungskosten -5 -5
Neubewertung des Planvermögens -582 3.912
Beiträge des Arbeitgebers 6.907 7.045
Beiträge der Teilnehmer des Plans 2.804 2.944
Gezahlte Leistungen -7.400 -6.675
Stand am 31. Dezember 130.725 138.563
in Tausend EUR 2023 2024
Veränderung des Barwerts der Nettoverpflichtung
Stand am 1. Januar 126.547 134.879
Währungsumrechnung -71 -19
Veränderung im Konsolidierungskreis 189 0
Laufender Dienstzeitaufwand 7.100 7.487
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -35 -30
Gewinne und Verluste aus Planabgeltungen 0 18
Verwaltungskosten 5 5
Nettozinsaufwand 4.536 4.076
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung demographischer Annahmen 102 -1.807
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen 16.180 3.087
Neubewertung des Planvermögens 582 -3.912
Erfahrungsbedingte Anpassungen -3.193 -1.114
Planabgeltungen 0 -599
Gezahlte Leistungen -5.654 -5.487
Beiträge des Arbeitgebers -6.907 -7.045
Änderungen des gemäß IAS 19.57 (b) nicht als Vermögenswert erfassten Betrags -4.502 -1.286
Stand am 31. Dezember 134.879 128.253
in Tausend EUR 2023 2024
Zusammensetzung des Planvermögens
Verzinsliche Wertpapiere 33.430 32.194
Aktien 30.952 32.864
Liquidität 1.543 1.519
Immobilienfonds 33.776 35.494
Sonstige Vermögenswerte 31.024 36.492
130.725 138.563

Die Vermögenswerte befinden sich hauptsächlich in Deutschland und der Schweiz. Eine Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt besteht für verzinsliche Wertpapiere in Höhe von 32,2 (2023: 33,4) Mio. EUR, Aktien in Höhe von 32,9 (2023: 31,0) Mio. EUR sowie Immobilienfonds in Höhe von 35,5 (2023: 33,8) Mio. EUR. Bei den sonstigen Anlageformen, die hauptsächlich aus Versicherungsverträgen bestehen, liegt in Höhe von 3,5 (2023: 3,1) Mio. EUR eine Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt vor. Für das Geschäftsjahr 2025 werden Einzahlungen in das Planvermögen in Höhe von 10,3 (2024: 10,1) Mio. EUR sowie Auszahlungen aus dem Planvermögen in Höhe von 7,3 (2024: 7,2) Mio. EUR erwartet. Die Pläne werden teilweise durch Gremien von Stiftungen und Vereinen verwaltet.

In der Überleitung auf die Nettoverpflichtung berücksichtigen wir Beträge, die aufgrund ihrer Vermögenswertbegrenzung nicht angesetzt werden. Übersteigt der Zeitwert des Planvermögens die Verpflichtung aus der Pensionszusage, wird ein Aktivposten nur dann ausgewiesen, wenn ein wirtschaftlicher Nutzen aus diesem Vermögenswert gezogen werden kann ("Asset Ceiling"). Im Berichtszeitraum weisen wir einen Betrag in Höhe von 1,7 (2023: 3,0) Mio. EUR als Vermögenswertbegrenzung aus. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Verpflichtung, in Folge rückläufiger Zinssätze, zurückzuführen.

Zudem bestehen Erstattungsansprüche ("Reimbursement Rights") für nicht verpfändete Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 2,2 (2023: 1,9) Mio. EUR, für welche im abgelaufenen Geschäftsjahr Beiträge in Höhe von 0,3 Mio. EUR entrichtet wurden. Für das Geschäftsjahr 2025 werden Einzahlungen in die Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR erwartet.

WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN (GEWICHTET)

in Tausend EUR 2023 2024
Zukünftige Zahlungsströme
Voraussichtliche Auszahlung im Folgejahr 12.764 14.073
Summe der voraussichtlichen Auszahlungen in den Folgejahren 2 bis 5 52.427 55.200
Summe der voraussichtlichen Auszahlungen in den Folgejahren 6 bis 10 74.657 76.264
in Prozent 2023 2024
Zinssatz 2,51 2,36
Erwartete Lohn- oder Gehaltssteigerungen 2,35 2,26
Erwartete Rentensteigerungen 0,96 0,94

Neben den angegebenen (langfristigen) Annahmen für erwartete Lohn- oder Gehaltssteigerungen und Rentensteigerungen wurden aufgrund der weiterhin erhöhten Inflationsraten und der hohen Inflation in den vergangenen Jahren teilweise einmalige Aufschläge auf die Löhne, Gehälter und Renten vorgenommen.

Die Lebenserwartung wurde anhand der im jeweiligen Land üblichen Richttafeln (Sterbetafeln) ermittelt. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit (Duration) der Verpflichtung beträgt 12,6 (2023: 13,1) Jahre. Der gewichtete Zinssatz für den Euroraum beträgt 3,35 % (2023: 3,14%).

Die Pensionsverpflichtungen unterliegen den typischen Risiken aus Zinsänderungen, Langlebigkeit sowie Inflations- und Gehaltssteigerungen. Zur besseren Einschätzung dieser Risiken werden Sensitivitätsanalysen gemäß IAS 19.145 durchgeführt.

SENSITIVITÄTEN

2023
in Tausend EUR verpflichtungserhöhende Veränderung verpflichtungsmindernde Veränderung
--- --- --- --- ---
Zinssatz -0,5 % 15.895 +0,5 % -14.248
Erwartete Lohn- oder Gehaltssteigerungen +0,5 % 1.509 -0,5 % -1.450
Erwartete Rentensteigerungen +0,5 % 7.455 -0,5 % -3.002
Lebenserwartung +1 Jahr 5.100 -1 Jahr -5.033
2024
in Tausend EUR verpflichtungserhöhende Veränderung verpflichtungsmindernde Veränderung
--- --- --- --- ---
Zinssatz -0,5 % 15.223 +0,5 % -13.659
Erwartete Lohn- oder Gehaltssteigerungen +0,5 % 1.456 -0,5 % -1.395
Erwartete Rentensteigerungen +0,5 % 7.583 -0,5 % -2.819
Lebenserwartung +1 Jahr 4.748 -1 Jahr -4.773

14 Sonstige Rückstellungen

in Tausend EUR Rückstellung für Vertriebsbereich Rückstellung für Personalbereich Übrige Rückstellungen Gesamt
Stand 1. Januar 2023 10.422 28.583 20.539 59.544
Zuführung 4.250 14.295 10.082 28.627
Auflösung -2.674 -579 -781 -4.034
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 1.576 13.716 9.301 24.593
Umgliederungen von/zu den sonstigen Verbindlichkeiten 0 0 0 0
Umbuchungen 0 35 -35 0
Verbrauch -3.853 -8.063 -736 -12.652
Währungsumrechnung -105 16 -218 -307
Stand 31. Dezember 2023 8.040 34.287 28.851 71.178
in Tausend EUR Rückstellung für Vertriebsbereich Rückstellung für Personalbereich Übrige Rückstellungen Gesamt
Stand 1. Januar 2024 8.040 34.287 28.851 71.178
Zuführung 5.945 8.900 1.604 16.449
Auflösung -1.598 -3.540 -771 -5.909
Aufzinsung 0 0 500 500
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst 4.347 5.360 1.333 11.040
Umbuchungen 0 -43 43 0
Verbrauch -2.573 -15.966 -1.608 -20.147
Währungsumrechnung -43 -36 -93 -172
Stand 31. Dezember 2024 9.771 23.602 28.526 61.899

AUFGLIEDERUNG DER RÜCKSTELLUNGEN NACH IHRER VORAUSSICHTLICHEN INANSPRUCHNAHME

in Tausend EUR Rückstellung für Vertriebsbereich Rückstellung für Personalbereich Übrige Rückstellungen Gesamt
2023
--- --- --- --- ---
Später als ein Jahr 4.052 11.876 18.118 34.046
Innerhalb eines Jahres 3.988 22.411 10.733 37.132
8.040 34.287 28.851 71.178
2024
Später als ein Jahr 6.323 11.844 18.027 36.194
Innerhalb eines Jahres 3.448 11.758 10.499 25.705
9.771 23.602 28.526 61.899

Rückstellungen für den Vertriebsbereich

Die Rückstellungen für den Vertriebsbereich enthalten im Wesentlichen mögliche Verpflichtungen aus Gewährleistung, Garantien und Patentverletzungsrisiken.

Rückstellungen für den Personalbereich

Die langfristigen Rückstellungen für den Personalbereich enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Zuwendungen für Arbeitsjubiläen, Altersteilzeit, Sterbegeld und Restrukturierung. Der kurzfristige Anteil betrifft überwiegend Verpflichtungen aus Restrukturierung, Abfindungen und Altersteilzeit.

Übrige Rückstellungen

Die übrigen Rückstellungen enthalten erkennbare Risiken in verschiedenen Bereichen der allgemeinen Geschäftstätigkeit. Insbesondere wurden Rückstellungen für rechtliche Risiken, Schadensersatzansprüche und Archivierung gebildet. Aktuell liegen nennenswerte rechtliche Risiken vor allem in Spanien, Italien und Frankreich vor, an deren juristischer Lösung HARTMANN aktiv arbeitet. Ein Ressourcenabfluss innerhalb der nächsten zwölf Monate wird als möglich erachtet.

15 Sonstige Verbindlichkeiten (langfristige Posten)

in Tausend EUR 2023 2024
Zwischen einem und fünf Jahren 1.550 1.956
1.550 1.956

Insbesondere handelt es sich um passive Rechnungsabgrenzungsposten.

16 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

in Tausend EUR 2023 2024
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegen Fremde 228.539 240.639
gegen assoziierte Unternehmen 372 179
228.911 240.818
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
gegen Fremde 112.064 123.163
für sonstige Steuern 21.999 17.864
134.063 141.027
362.974 381.845

Es sind keine Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nach Ablauf eines Jahres fällig.

Zu Beginn des Geschäftsjahres betrugen die Vertragsverbindlichkeiten 3,6 Mio. EUR. Diese wurden im Verlauf des Jahres durch die Erfüllung von Leistungsverpflichtungen vollständig als Erlöse aus Verträgen mit Kunden erfasst. Neue Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 0,5 Mio. EUR führten zu einem Bestand in Höhe von 0,5 Mio. EUR.

Der Bestand an Vertragsverbindlichkeiten ist vollständig in den kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gegen Fremde enthalten. Die sonstigen Verbindlichkeiten gegen Fremde beinhalten keine steuerfreien Investitionszulagen.

Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gegen Fremde beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern.

Die Aufteilung der sonstigen Verbindlichkeiten in finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten befindet sich unter den zusätzlichen Angaben zu den Finanzinstrumenten im Abschnitt "Sonstige Erläuterungen".

17 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristige Posten)

in Tausend EUR 2023 2024
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten 16.476 2.804
aus Leasingverbindlichkeiten 22.388 23.151
aus derivativen Finanzinstrumenten 11.873 3.366
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 485 422
51.222 29.743

Die sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten den kurzfristigen Anteil einer gesetzlichen Mitarbeiterbeteiligung in Höhe von 0,4 (2023: 0,5) Mio. EUR für Mitarbeitende unserer französischen Gesellschaften.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

18 Umsatzerlöse

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Umsatzerlöse nach Segmenten und Sitz des Kunden:

2023
in Tausend EUR Wundversorgung Inkontinenzmanagement Infektionsmanagement
--- --- --- ---
Deutschland 121.599 199.843 231.441
EMEA (ohne Deutschland) 393.282 466.677 273.928
APAC 22.809 83.814 4.094
Americas 48.749 9.160 5.606
586.439 759.494 515.069
2023
in Tausend EUR Komplementäre Divisionen der Gruppe Gesamt
--- --- ---
Deutschland 167.527 720.410
EMEA (ohne Deutschland) 273.927 1.407.814
APAC 37.327 148.044
Americas 13.479 76.994
492.260 2.353.262
2024
in Tausend EUR Wundversorgung Inkontinenzmanagement Infektionsmanagement
--- --- --- ---
Deutschland 129.580 210.038 225.766
EMEA (ohne Deutschland) 400.336 455.224 282.303
APAC 23.093 94.851 5.381
Americas 55.918 9.810 5.442
608.927 769.923 518.892
2024
in Tausend EUR Komplementäre Divisionen der Gruppe Gesamt
--- --- ---
Deutschland 183.668 749.052
EMEA (ohne Deutschland) 279.876 1.417.739
APAC 35.578 158.903
Americas 11.053 82.223
510.175 2.407.917

19 Sonstige Erträge

in Tausend EUR 2023 2024
Kursgewinne 30.717 21.403
Erträge aus Schadensvergütungen 5.564 4.240
Erträge aus Veränderung des langfristigen Vermögens 1.245 1.491
Übrige Erträge 23.280 24.050
60.806 51.184

Die übrigen sonstigen Erträge enthalten Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 1,8 (2023: 0,6) Mio. EUR, sowie eine Vielzahl von Erträgen mit Wertansätzen, die im Einzelfall nur von untergeordneter Bedeutung sind.

20 Materialaufwand

in Tausend EUR 2023 2024
Materialaufwand 1.002.711 944.249
Aufwand für bezogene Leistungen 40.470 44.165
1.043.180 988.414

21 Personalaufwand

in Tausend EUR 2023 2024
Löhne und Gehälter 529.071 551.416
Soziale Abgaben und Unterstützung 104.766 108.943
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - beitragsorientierte Pläne -21 8.402
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - leistungsorientierte Pläne 10.771 3.307
644.587 672.068

Die HARTMANN GRUPPE beschäftigte im Jahr 2024 durchschnittlich 10.083 (2023: 10.259) Mitarbeitende. Im Berichtsjahr waren 192 (2023: 195) Mitarbeitende in Ausbildung.

Im Personalaufwand sind 0,5 (2023: 0,6) Mio. EUR Zuwendungen der öffentlichen Hand berücksichtigt.

22 Aufwendungen aus Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten

Die Aufwendungen aus Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten enthalten Aufwendungen für Forderungswertberichtigungen in Höhe von 1,8 (2023: 3,9) Mio. EUR und Erträge aus der Auflösung von Forderungswertberichtigungen von 1,5 (2023: 0,7) Mio. EUR sowie Aufwendungen aus der Ausbuchung von Forderungen in Höhe von 1,1 (2023: 0,6) Mio. EUR. Bei den ausgebuchten Forderungen handelt es sich um uneinbringliche Forderungen, welche im Einzelnen jeweils unwesentlich sind.

23 Sonstige Aufwendungen

in Tausend EUR 2023 2024
Ausgangsfrachten 171.909 170.942
Werbung und Werbekostenzuschüsse 77.816 83.408
Gebühren, Beiträge, Beratung 45.680 42.073
Kosten für Fremdpersonal 40.145 44.690
Instandhaltung, Wartung, Reinigung 38.988 44.367
Miete und Leasing 31.700 35.779
Kursverluste 28.307 25.549
Reise- und Repräsentationskosten 21.962 24.746
Versicherungen 11.165 12.229
Öko- und Entsorgungskosten 8.651 8.917
Sachkosten für Entwicklung und Konstruktion 6.827 8.415
Sonstige Kosten im Personalbereich 7.972 8.181
Paletten 8.144 7.605
Sonstige Steuern 8.767 7.586
Kommunikationskosten 5.979 6.038
Aus-, Fort- und Weiterbildung 5.185 5.620
Patent- und Lizenzkosten 1.273 5.445
Büromaterial 3.736 3.729
Buchverluste im langfristigen Vermögen 883 614
Übrige Aufwendungen 39.761 28.780
564.850 574.713

Im Aufwand für Miete und Leasing sind Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen in Höhe von 1,9 (2023: 1,5) Mio. EUR sowie Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von 1,2 (2023: 0,6) Mio. EUR enthalten.

Insgesamt betragen die Zahlungsmittelabflüsse aus Leasingverhältnissen 33,8 (2023: 31,2) Mio. EUR. Die übrigen sonstigen Aufwendungen umfassen eine Vielzahl von Aufwendungen, deren Wertansätze im Einzelnen nur von untergeordneter Bedeutung sind.

24 Finanzergebnis

in Tausend EUR 2023 2024
Finanzierungsaufwendungen -15.934 -18.911
Finanzierungserträge 1.434 4.431
Ergebnis aus assoziierten / beteiligten Unternehmen 862 1.272
-13.638 -13.208

Die Finanzierungsaufwendungen beinhalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 4,8 (2023: 3,4) Mio. EUR, die Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 4,6 (2023: 4,6) Mio. EUR sowie Zinsaufwendungen aus der Ausgabe von Schuldscheindarlehen und für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 9,9 (2023: 7,7) Mio. EUR. Bei den Finanzierungserträgen handelt es sich im Wesentlichen um Zinserträge.

Zinsaufwendungen und -erträge wurden nach der Effektivzinsmethode berechnet.

25 Ertragsteuern

in Tausend EUR 2023 2024
Tatsächlicher Steueraufwand 23.830 14.843
Latenter Steuerertrag -7.700 -3.431
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 16.130 11.412
Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Ertragsteueraufwand
Ergebnis vor Steuern 48.874 125.107
Erwarteter Ertragsteueraufwand 29,7 % (2023: 29,1 %) 14.222 37.157
Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge -233 -436
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Ausgaben 6.683 5.384
Auswirkungen abweichender nationaler Steuersätze -7.350 -7.683
Auswirkungen aus Steuersatzänderungen 329 -485
Abweichungen durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer 551 1.073
Steuereffekt aus der Änderung nicht aktivierter oder wertberichtigter latenter Steuern 3.825 -5.177
Effekte aus Steuergutschriften -381 -634
Periodenfremde tatsächliche und latente Steuern -1.675 -18.167
Sonstige Steuereffekte 159 380
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 16.130 11.412

Für die Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird für das Geschäftsjahr 2024 ein Gesamtsteuersatz von 29,7% (2023: 29,1%) zugrunde gelegt. Dieser ergibt sich auf Basis eines Körperschaftsteuersatzes von 15,0% (2023: 15,0%) des Solidaritätszuschlags von 5,5% (2023: 5,5%) und eines durchschnittlichen Gewerbesteuersatzes von 13,9% (2023: 13,3%).

In den periodenfremden tatsächlichen und latenten Steuern sind Effekte aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge und der Auflösung von Rückstellungen enthalten.

Im ausgewiesenen Ertragsteueraufwand sind Aufwendungen für die globale Mindestbesteuerung in Höhe von 0,3 Mio. EUR enthalten.

Die Ausnahmeregelung nach IAS 12.88A wurde angewendet, so dass keine latenten Steuerverbindlichkeiten oder Steuerforderungen in Zusammenhang mit der globalen Mindeststeuer nach Pillar 2 angesetzt wurden.

26 Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie

Um das unverwässerte Ergebnis je Aktie zu erhalten, wird das den Aktionären der PAUL HARTMANN AG zustehende Konzernergebnis durch die Anzahl (gewichteter Durchschnitt) der während des Jahres im Umlauf befindlichen Stammaktien geteilt.

Von Konzerngesellschaften gehaltene Stammaktien werden dabei nicht berücksichtigt. Das Ergebnis je Aktie berechnet sich wie folgt:

2023 2024
Den Aktionären der PAUL HARTMANN AG zustehendes Konzernergebnis in Tausend EUR 28.422 108.452
Dividendenberechtigte Stückaktien 3.551.742 3.551.742
Ergebnis je Aktie in EUR 8,00 30,53

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem verwässerten Ergebnis.

Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung wurde nach dem Standard IFRS 8 "Geschäftssegmente" aufgestellt. Zusammengefasste Geschäftssegmente weisen im Wesentlichen vergleichbare wirtschaftliche Merkmale sowie eine ähnliche langfristige Ertragsentwicklung im Sinne des IFRS 8.12 auf. Die vier Segmente sind: Wundversorgung, Inkontinenzmanagement, Infektionsmanagement und Komplementäre Divisionen der Gruppe. Die Auswahl der Segmente erfolgte entsprechend der Unternehmenssteuerung der HARTMANN GRUPPE.

Im Segment Wundversorgung konzentriert sich HARTMANN auf Verbandsmaterialien und Lösungen zur Wundheilung. Dabei bietet das Unternehmen ein breites Spektrum an traditionellen und modernen Wundauflagen. Letztere umfassen u. a. eine neue Reihe silikonbeschichteter, hautschonender Wundauflagen, die superabsorbierenden Wundauflagen der Zetuvit® Plus-Familie sowie die postoperativen Wundverbände von Cosmopor®.

Im Segment Inkontinenzmanagement liegt der Schwerpunkt auf körpernahen aufsaugenden Produkten für unterschiedliche Schweregrade der Inkontinenz. Hierzu zählen beispielsweise MoliCare® Premium Mobile, MoliCare® Premium Elastic und MoliCare® Premium Form. In dieses Segment fallen außerdem Produkte für Patientenhygiene und die speziell auf Inkontinenz abgestimmte Hautpflege.

Das Segment Infektionsmanagement umfasst die Divisionen Risikoprävention und Desinfektion. Für die Risikoprävention führt HARTMANN neben kundenspezifischen, sterilen Komponenten-Sets (CombiSet® , MediSet® ) auch ein breites Portfolio an Untersuchungshandschuhen (Peha-soft® ) und Produkten für den OP-Bedarf. Letztere beinhalten u. a. Einweginstrumente, Bekleidungs- und Abdeckmaterialien sowie Produktneuheiten wie die Spüllösung PREVENTIA® Surgical Irrigation zur Prävention von postoperativen Wundinfektionen. In der Division Desinfektion entwickelt und produziert HARTMANN Produkte zur Hände- und Flächendesinfektion, um den Schutz vor Infektionskrankheiten zu stärken.

Zum Segment Komplementäre Divisionen der Gruppe gehören die Konzerngesellschaften KNEIPP, CMC und KOB. Unter dem Markenkern "Glück, das wirkt" vermarktet die KNEIPP-Gruppe Körperpflegeprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Arzneimittel. Über die CMC-Gruppe werden hauptsächlich Handelsmarken in den Bereichen Kosmetik, Baumwolle, Medikal und Baby vertrieben. Die KOB-Gruppe ist Experte für elastische Textilien. Hierzu zählen Produkte wie Kompressions-, Fixier-, Stütz- und Entlastungsverbände.

Im Jahr 2024 sind wie im Vorjahr alle Kosten der Konzernführung, der Ergebnisbeitrag der Servicebereiche sowie Effekte aus Konsolidierungsvorgängen im bereinigten EBITDA enthalten.

Die Segmentumsatzerlöse stammen ausschließlich aus Geschäftsvorfällen mit externen Kunden. Die Investitionen beziehen sich auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG NACH REGIONEN

in Tausend EUR 2023 2024
Deutschland 720.410 749.052
EMEA (ohne Deutschland) 1.407.814 1.417.739
APAC 148.044 158.903
Americas 76.994 82.223
Umsätze nach geographischem Sitz der Kunden 2.353.262 2.407.917
Deutschland 465.937 516.474
EMEA (ohne Deutschland) 405.351 412.418
APAC 15.315 14.705
Americas 27.733 27.691
Langfristiges Vermögen nach geographischer Aufteilung1 914.336 971.288

1 Das Langfristige Vermögen beinhaltet gemäß IFRS 8.33 (b) alle langfristigen Vermögenswerte des Konzerns, ausgenommen Finanzinstrumente, latente Steueransprüche, Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und Rechte aus Versicherungsverträgen.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG NACH GESCHÄFTSSEGMENTEN

Wundversorgung Inkontinenzmanagement Infektionsmanagement
in Tausend EUR 2023 2024 2023 2024 2023 2024
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 586.439 608.927 759.494 769.923 515.069 518.892
Herstellkosten des Umsatzes 229.687 225.679 437.244 402.239 305.333 281.099
EBITDA bereinigt 108.040 109.864 68.183 87.015 14.361 46.932
./. Sondereffekte
Bereinigtes EBITDA
./. Abschreibungen
EBIT
./. Finanzergebnis
\= Ergebnis vor Steuern
./. Ertragsteuern
\= Konzernergebnis
Segmentvermögen 478.532 479.059 535.142 592.629 388.170 386.353
+ nicht den Segmenten zugeordnetes Vermögen
\= Konzernvermögen
Segmentinvestitionen 44.615 37.239 41.035 60.367 20.216 23.374
Planmäßige Segmentabschreibungen 25.729 27.934 32.879 33.999 24.314 22.507
Wertminderungen Segmente 176 150 691 184 104 428
davon: auf Grundstücke und Bauten (0) (10) (0) (8) (0) (144)
davon: auf technische Anlagen und Maschinen (inkl. Anlagen im Bau) (20) (4) (620) (4) (9) (57)
davon: auf Betriebs- und Geschäftsausstattung (68) (92) (64) (136) (48) (173)
davon: auf Software und geleistete Anzahlungen (88) (43) (7) (35) (47) (55)
\= Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen auf Konzernebene
Komplementäre Divisionen der Gruppe Konzern
in Tausend EUR 2023 2024 2023 2024
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 492.260 510.175 2.353.262 2.407.917
Herstellkosten des Umsatzes 310.654 318.715 1.282.918 1.227.732
EBITDA bereinigt 12.789 17.638 203.373 261.449
./. Sondereffekte 37.827 18.376
Bereinigtes EBITDA 165.546 243.073
./. Abschreibungen 103.034 104.758
EBIT 62.512 138.315
./. Finanzergebnis 13.638 13.208
\= Ergebnis vor Steuern 48.874 125.107
./. Ertragsteuern 16.130 11.412
\= Konzernergebnis 32.744 113.695
Segmentvermögen 393.743 412.698 1.795.587 1.870.739
+ nicht den Segmenten zugeordnetes Vermögen 191.200 227.128
\= Konzernvermögen 1.986.787 2.097.867
Segmentinvestitionen 35.142 44.538 141.008 165.518
Planmäßige Segmentabschreibungen 19.107 19.417 102.029 103.857
Wertminderungen Segmente 34 139 1.005 901
davon: auf Grundstücke und Bauten (0) (2) (0) (165)
davon: auf technische Anlagen und Maschinen (inkl. Anlagen im Bau) (1) (32) (650) (97)
davon: auf Betriebs- und Geschäftsausstattung (31) (97) (211) (498)
davon: auf Software und geleistete Anzahlungen (2) (8) (144) (141)
\= Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen auf Konzernebene 103.034 104.758

Sonstige Erläuterungen

Finanzinstrumente und finanzielles Risikomanagement

Finanzielle Risikofaktoren

Durch ihren Geschäftsbetrieb ist die HARTMANN GRUPPE einer Reihe finanzieller Risiken wie Auswirkungen von Veränderungen auf den Devisen- und Rohstoffmärkten und bei den Zinssätzen ausgesetzt. Das Risikomanagementsystem des Konzerns ist darauf ausgerichtet, die potenziellen Auswirkungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen.

Das Risikomanagement für Finanzrisiken wird gemäß den vom Vorstand genehmigten Richtlinien der PAUL HARTMANN AG durchgeführt. Die Basis bildet die Risikostrategie, die vom Risikokomitee vorgegeben wird. Diese wird quartalsweise überprüft. Die aktuelle Risikostrategie steuert das Gesamtverlustlimit aus Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisiken im Verhältnis zum geplanten bereinigten EBITDA. Daraus werden für Einzelrisiken spezifische Sicherungsstrategien vorgegeben.

Die PAUL HARTMANN AG identifiziert die Finanzrisiken, bewertet sie, überwacht die Einhaltung der Verlustlimits und Sicherungsquoten und schließt gegebenenfalls in enger Zusammenarbeit mit operativen Einheiten geeignete Sicherungsgeschäfte ab.

Marktpreisrisiken

Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisiken werden durch eine Value-at-Risk-Berechnung gemessen. Auf Basis historischer Daten und Volatilitäten sowie einer Haltedauer von 252 Tagen wird eine Normalverteilung berechnet. Das Konfidenzniveau wird mit 95 % angesetzt. Dies bedeutet, dass der Wertverlust des entsprechenden Risikoportfolios im folgenden Geschäftsjahr mit dieser Wahrscheinlichkeit nicht über den folgenden Beträgen liegen wird:

in Tausend EUR 31. Dezember 2023 31. Dezember 2024
Korrelierter Value-at-Risk aus Währungsexposures 10.029 11.584
Korrelierter Value-at-Risk aus Rohstoffen 22.516 17.450
Korrelierter Value-at-Risk aus Zins 1.227 1.266
Korrelierter Gesamt-Value-at-Risk 16.594 14.310

Diese Werte werden dem bereinigten EBITDA der HARTMANN GRUPPE gegenübergestellt, um ihre Bedeutung für die Ertragssituation einzuschätzen. Es werden dabei Limits für Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisiken festgelegt, bei deren Überschreitung im Rahmen der Risikopolitik definierte Maßnahmen und Berichtspflichten ausgelöst werden.

Währungsrisiken

Die HARTMANN GRUPPE ist international tätig und daher in verschiedenen Währungen einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Die PAUL HARTMANN AG sichert die Währungsexposures im Rahmen der Risikostrategie durch den Abschluss von Devisentermingeschäften, -optionen und -swaps ab.

Die HARTMANN GRUPPE hat zum Bilanzstichtag für das Geschäftsjahr 2025 45% (2024: 73%) ihres geplanten Nettobedarfs an US-Dollar durch Devisentermingeschäfte abgesichert. Der Nettobedarf an US-Dollar besteht im Wesentlichen aus dem geplanten Bedarf an Rohstoffen und Handelswaren, sowie gegenläufigen US-Dollar Eingängen im Konzern.

Darüber hinaus wurden Nettopositionen in weiteren Währungen abgesichert.

Zinsrisiken

Die HARTMANN GRUPPE hält keine wesentlichen variabel verzinslichen Vermögenswerte. Zum Bilanzstichtag bestehen finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 202,3 (2023: 151,5) Mio. EUR im Wesentlichen durch die Ausgabe eines Schuldscheindarlehens. Das Schuldscheindarlehen hat Laufzeiten von drei und fünf Jahren mit jeweils fest und variabel verzinsten Tranchen.

Rohstoffpreisrisiken

Das größte Einzelexposure betrifft den Rohstoff Flusen-Zellstoff, der im Jahr 2025 zu 61% (2024: 49%) durch Vereinbarung von Fixpreisanteilen in den Lieferantenverträgen gedeckt ist. Rohstoffswaps auf den RISI-Index bestehen nicht. Für weitere Rohstoffe in der HARTMANN GRUPPE werden zum Teil ebenfalls Festpreiskontrakte mit Lieferanten und Rohstoffswaps abgeschlossen. Die Möglichkeiten sind jedoch aufgrund der hohen Illiquidität der entsprechenden Märkte stark begrenzt.

Ausfallrisiken

Das theoretisch maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte entspricht grundsätzlich den Buchwerten der betreffenden finanziellen Vermögenswerte gegenüber den Vertragspartnern. Die in der HARTMANN GRUPPE größte Kategorie, welche Ausfallrisiken unterliegt, sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Transaktionen mit Finanzderivaten werden nur mit Kernbanken oder vergleichbaren Partnerbanken geschlossen, deren Rating regelmäßig überprüft wird. Die Bankguthaben liegen überwiegend bei Banken mit guter Bonität. Für mögliche Ausfälle bei finanziellen Vermögenswerten, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wurden in angemessenem Umfang Wertberichtigungen gebildet, welche unter Textziffer 9 genauer erläutert werden.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Höhe von 173,5 (2023: 163,8) Mio. EUR versichert. Im Geschäftsjahr wurden Zahlungskonditionen für Forderungen in Höhe von 2,9 (2023: 2,9) Mio. EUR neu verhandelt. Nach unserer Erwartung werden noch nicht bonitätsbeeinträchtige Forderungen von unseren Schuldnern ausgeglichen.

Für einige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erlangt der Konzern Sicherheiten in Form von Bürgschaften und Garantien, auf die bei Zahlungsverzug zurückgegriffen werden kann.

Die Ermittlung der Bruttobuchwerte nach Ausfallrisikoklassen wurde im Konzern zum einen aus systembasierten und mittels Scoring Cards definierten Risikoklassen übertragen. Zum anderen wurden Bruttobuchwerte mittels Überfälligkeiten unter Berücksichtigung erwarteter Kreditverluste den Risikoklassen zugeordnet. Hierbei wurde mit steigender Überfälligkeit eine sich erhöhende Ausfallrisikoklasse angenommen, sofern eine individuelle Kreditrisikobeurteilung keine besseren Erkenntnisse ergeben hat.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Bruttobuchwerte nach Ausfallrisiko-Ratingklassen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bewertet nach dem vereinfachten Ansatz, und der sonstigen Forderungen, bewertet nach dem allgemeinen Ansatz, zum 31. Dezember:

in Tausend EUR 2023 2024
Sehr gering risikobehaftet 252.556 259.282
Gering risikobehaftet 103.333 89.544
Signifikant risikobehaftet 31.657 25.912
Bonitätsbeeinträchtigt 3.125 4.923
Bruttobuchwerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 390.671 379.661
in Tausend EUR Stufe 2023 2024
Sehr gering risikobehaftet 1 14.277 11.045
Gering risikobehaftet 1 1.979 2.357
Signifikant risikobehaftet 2 551 26
Bonitätsbeeinträchtigt 3 0 747
Bruttobuchwerte sonstige Forderungen 16.807 14.175

Bei sonstigen Forderungen der Stufe 1 wird das Kreditrisiko für die nächsten zwölf Monate bemessen, bei sonstigen Forderungen der Stufe 2 über die Gesamtlaufzeit. Sonstige Forderungen in der Stufe 3 gelten als bonitätsbeeinträchtigt.

Im Rahmen des Kreditrisikomanagements wurden alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte und Zahlungsmittel bezüglich ihres Ausfallrisikos der Stufe 1 zugeordnet. Das Kreditrisiko wurde dabei für die nächsten zwölf Monate bemessen. Bruttobuchwerte der sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 0,7 (2023: 0,3) Mio. EUR sind als gering risikobehaftet anzusehen und Bruttobuchwerte der Zahlungsmittel in Höhe von 160,9 (2023: 145,1) Mio. EUR sind ebenfalls als gering risikobehaftet zu beurteilen.

Liquiditätsrisiken

Zu einem vorausschauenden Liquiditätsrisikomanagement gehören die Verfügbarkeit eines ausreichenden Bestands an Zahlungsmitteln, marktfähigen Wertpapieren oder von ausreichenden Kreditlinien sowie die Fähigkeit, Marktpositionen glatt zu stellen. Die HARTMANN GRUPPE hat die Flexibilität im finanziellen Bereich vor allem durch eine syndizierte Kreditlinie mit einem Gesamtvolumen von 185 (2023: 250) Mio. EUR und die Ausgabe eines Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von 200 (2023: 0,0) Mio. EUR gesichert. Die Verbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen sind als langfristig zu klassifizieren. In Verbindung mit weiteren bilateralen Kreditlinien steht der HARTMANN GRUPPE damit ausreichend Liquidität zur Verfügung, um ihre finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen.

Aus den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten und der derivativen Finanzinstrumente mit negativem Fair Value ersichtlich:

Fälligkeitsanalyse der erwarteten Cash-Flows zum 31. Dezember 2023
in Tausend EUR Bis zu einem Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
--- --- --- ---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig)
gegenüber Kreditinstituten 151.476 0 0
aus Leasingverbindlichkeiten 26.390 57.282 17.238
aus derivativen Finanzinstrumenten mit Brutto-Settlement
davon Mittelabfluss 177.850 25.668 0
davon Mittelzufluss -172.645 -25.792 0
aus derivativen Finanzinstrumenten mit Netto-Settlement 5.756 674 0
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 485 1.922 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 228.911 0 0
aus sonstigen Verbindlichkeiten 99.381 937 0
Fälligkeitsanalyse der erwarteten Cash-Flows zum 31. Dezember 2024
in Tausend EUR Bis zu einem Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
--- --- --- ---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig)
aus Schuldscheindarlehen 7.815 221.513 0
aus Leasingverbindlichkeiten 27.902 59.617 10.722
aus derivativen Finanzinstrumenten mit Brutto-Settlement
davon Mittelabfluss 36.395 0 0
davon Mittelzufluss -35.193 0 0
aus derivativen Finanzinstrumenten mit Netto-Settlement 2.243 252 0
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 422 1.912 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 240.818 0 0
aus sonstigen Verbindlichkeiten 113.231 773 0

Kapitalrisiken

Die Ziele der HARTMANN GRUPPE im Hinblick auf die Kapitalausstattung liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Dividenden und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen. Zum anderen soll die Aufrechterhaltung einer angemessenen Eigenkapitalquote gewährleistet sein.

Die HARTMANN GRUPPE überwacht ihr Kapital auf Basis der Eigenkapitalquote, berechnet aus dem Verhältnis vom bilanzierten Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Auch zukünftig strebt die HARTMANN GRUPPE eine Aufteilung zwischen Eigen- und Fremdkapital an, die es ermöglicht, die Wachstumsstrategie (sowohl organisch als auch durch Akquisitionen) fortzuführen.

in Tausend EUR 31. Dezember 2023 31. Dezember 2024
Eigenkapital 1.115.547 1.196.068
Bilanzsumme 1.986.787 2.097.867
Eigenkapitalquote in % 56,1 % 57,0 %

Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

In den nachfolgenden Tabellen wird die Überleitung der Bilanzposten zu den Klassen nach IFRS 7 vorgenommen, unterteilt nach den Bilanzbuchwerten und Fair Values der Finanzinstrumente im Anwendungsbereich. Die Fair Values von den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten werden durch Abzinsung unter Berücksichtigung eines im Risikoprofil und Laufzeit entsprechenden Marktzinses ermittelt.

Bei den kurzfristigen Bilanzpositionen wird hierbei aus Wesentlichkeitsgründen der Fair Value dem Bilanzwert gleichgesetzt. Insofern erfolgt auch keine Zuordnung der kurzfristigen Bilanzpositionen zu Bewertungsstufen gemäß IFRS 13. Für Leasingverbindlichkeiten ist gemäß IFRS 7 kein Fair Value anzugeben.

Umklassifizierungen von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten wurden nicht vorgenommen.

Bilanz Zuordnung zu den Kategorien des IFRS 9
in Tausend EUR Buchwert zum 31. Dezember 2023 davon nicht im Anwendungsbereich des IFRS 9 bzw. keiner Kategorie zuordenbar davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet davon erfolgswirksam zum Fair Value bewertet Fair Value zum 31. Dezember 2023 Fair Value
--- --- --- --- --- --- ---
Stufen gemäß
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IFRS 13
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Aktiva
Langfristiges Vermögen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
- Beteiligungen 1 0 0 1 1 3
- Verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere 289 0 200 89 287 2
- Derivate mit Hedge Accounting 29 29 0 0 29 2
Sonstige Forderungen 6.181 2.720 3.462 0 3.132 2
Kurzfristiges Vermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 377.429 0 377.429 0 n.a. n.a.
Sonstige Forderungen 36.070 25.297 10.773 0 n.a. n.a.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
- Verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere 38 0 38 0 n.a. n.a.
- Derivate ohne Hedge Accounting 435 0 0 435 435 2
- Derivate mit Hedge Accounting 1.434 1.434 0 0 1.434 2
Zahlungsmittel 145.132 0 145.132 0 n.a. n.a.
Gesamte finanzielle Vermögenswerte (inkl. Summe pro Kategorie) 567.038 29.480 537.034 525
Passiva
Langfristige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- gegenüber Kreditinstituten 135.000 0 135.000 0 135.000 2
- Leasingverbindlichkeiten 67.067 67.067 0 0 n.a. n.a.
- Sonstige verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 1.893 0 1.893 0 1.922 2
- Derivate mit Hedge Accounting 613 613 0 0 613 2
Sonstige Verbindlichkeiten 1.550 959 591 0 557 2
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 228.911 0 228.911 0 n.a. n.a.
Sonstige Verbindlichkeiten 134.063 35.282 98.668 0 n.a. n.a.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- gegenüber Kreditinstituten 16.476 0 16.476 0 n.a. n.a.
- Leasingverbindlichkeiten 22.388 22.388 0 0 n.a. n.a.
- Sonstige verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 485 0 485 0 n.a. n.a.
- Derivate ohne Hedge Accounting 34 0 0 34 34 2
- Derivate mit Hedge Accounting 5.813 5.813 0 0 5.813 2
- Derivate mit Hedge Accounting (Commodity-Derivate) 6.026 6.026 0 0 6.026 3
Gesamte finanzielle Verbindlichkeiten (inkl. Summe pro Kategorie) 620.319 138.148 482.024 34
Bilanz Zuordnung zu den Kategorien des IFRS 9
in Tausend EUR Buchwert zum 31. Dezember 2024 davon nicht im Anwendungsbereich des IFRS 9 bzw. keinerKategorie zuordenbar davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet davon erfolgswirksam zum Fair Value bewertet Fair Value zum 31. Dezember 2024 Fair Value
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Stufen gemäß
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IFRS 13
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Aktiva
Langfristiges Vermögen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
- Beteiligungen 1 0 0 1 1 3
- Verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere 489 0 397 92 587 2
- Derivate mit Hedge Accounting 1.441 1.441 0 0 1.441 2
Sonstige Forderungen 7.170 3.962 3.208 0 2.974 2
Kurzfristiges Vermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 367.831 0 367.831 0 n.a. n.a.
Sonstige Forderungen 35.759 25.540 10.219 0 n.a. n.a.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
- Verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere 14.920 0 14.920 0 n.a. n.a.
- Derivate ohne Hedge Accounting 20 0 0 20 20 2
- Derivate mit Hedge Accounting 6.026 6.026 0 0 6.026 2
Zahlungsmittel 160.906 0 160.906 0 n.a. n.a.
Gesamte finanzielle Vermögenswerte (inkl. Summe pro Kategorie) 594.563 36.969 557.481 113
Passiva
Langfristige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- aus Schuldscheindarlehen 199.534 0 199.534 0 199.534 2
- Leasingverbindlichkeiten 62.413 62.413 0 0 n.a. n.a.
- Sonstige verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 1.867 0 1.867 0 1.912 2
Sonstige Verbindlichkeiten 1.956 1.486 470 0 446 2
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 240.818 0 240.818 0 n.a. n.a.
Sonstige Verbindlichkeiten 141.027 28.396 112.631 0 n.a. n.a.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- aus Schuldscheindarlehen 2.804 0 2.804 0 n.a. n.a.
- Leasingverbindlichkeiten 23.151 23.151 0 0 n.a. n.a.
- Sonstige verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten 422 0 422 0 n.a. n.a.
- Derivate ohne Hedge Accounting 138 0 0 138 138 2
- Derivate mit Hedge Accounting 776 776 0 0 776 2
- Derivate mit Hedge Accounting (Commodity-Derivate) 2.452 2.452 0 0 2.452 3
Gesamte finanzielle Verbindlichkeiten (inkl. Summe pro Kategorie) 677.358 118.674 558.546 138

In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Marktparametern ordnet die HARTMANN GRUPPE die Fair Values der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten gemäß IFRS 13.93 den drei Stufen der Fair Value-Hierarchie zu. Diese Stufen sind wie folgt definiert:

Stufe 1: Bewertungen anhand von notierten Marktpreisen für gleichartige Finanzinstrumente, die aus einem aktiven Markt bekannt sind.

Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten Marktpreise aus aktiven Märkten handelt, die entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.

Stufe 3: Bewertung auf Basis von Modellen, denen nicht am Markt beobachtbare Inputdaten zugrunde liegen.

Treten Umstände ein, die eine veränderte Einstufung erfordern, werden die betroffenen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten halbjährlich neu zugeordnet.

In den Geschäftsjahren 2023 und 2024 erfolgten keine Stufentransfers von Finanzinstrumenten. Die folgende Tabelle zeigt die Veränderung der zum Fair Value bewerteten Instrumente in Stufe 3 für das am 31. Dezember beendete Jahr.

in Tausend EUR 2023 2024
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente der Stufe 3 zum 1. Januar 0 0
Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne (+) und Verluste (-) 0 0
Im Eigenkapital (Marktbewertung Finanzinstrumente) erfasste Gewinne (+) und Verluste (-) 0 0
Erhaltene / geleistete Ausgleichszahlungen (- / +) 0 0
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente der Stufe 3 zum 31. Dezember 0 0
Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne (+) und Verluste (-) derivativer Finanzinstrumente der Stufe 3, die zum 31. Dezember noch im Bestand sind 0 0
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente der Stufe 3 zum 1. Januar -5.226 -6.026
Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne (+) und Verluste (-) 0 0
Im Eigenkapital (Marktbewertung Finanzinstrumente) erfasste Gewinne (+) und Verluste (-) -8.680 962
Erhaltene / geleistete Ausgleichszahlungen (- / +) 7.880 2.612
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente der Stufe 3 zum 31. Dezember -6.026 -2.452
Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne (+) und Verluste (-) derivativer Finanzinstrumente der Stufe 3, die zum 31. Dezember noch im Bestand sind 0 0

Die Rohstoffabsicherung in der HARTMANN GRUPPE erfolgt auf Märkten mit geringer Liquidität. Sowohl die Grundgeschäfte als auch die Sicherungsgeschäfte basieren auf Indizes ohne beobachtbare Forwardkurven und werden deshalb der Stufe 3 zugeordnet. Zur Bewertung der Sicherungsgeschäfte ermittelt das Unternehmen die zukünftigen Zahlungsströme mithilfe einer flachen Forwardkurve und diskontiert sie mit der währungs- und laufzeitadäquaten Zinskurve. Eine unterstellte Änderung der Indizes von ±10,0 % würde eine Änderung des Fair Values in Höhe von ca. ± 3,6 (2023: 3,5) Mio. EUR hervorrufen.

Die folgende Tabelle stellt die berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten anhand der Bewertungskategorien des IFRS 9 dar (ohne derivative Finanzinstrumente, die in ein Hedge Accounting einbezogen sind):

in Tausend EUR 2023 2024
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte -2.753 2.169
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte 7.574 1.546
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -10.647 -13.821
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -3.623 -2.309
-9.449 -12.415

Die erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beinhalten Fair Value-Veränderungen bei Derivaten in Höhe von -0,8 (2023: 4,0) Mio. EUR.

Die Nettogewinne bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten beinhalten Nettoverluste aus Wertberichtigungen auf Forderungen sowie verzinsliche Ausleihungen und Wertpapiere in Höhe von 1,7 (2023: 3,9) Mio. EUR sowie nach der Effektivzinsmethode ermittelte Gesamtzinserträge in Höhe von 3,9 (2023: 1,2) Mio. EUR. Des Weiteren sind Nettoverluste aus Währungsumrechnung in geringfügiger Höhe (2023: 0,1 Mio. EUR) enthalten. Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten sind Nettoverluste aus Währungsumrechnung in Höhe von 4,4 (2023: 3,9) Mio. EUR sowie nach der Effektivzinsmethode ermittelte Gesamtzinsaufwendungen in Höhe von 9,7 (2023: 7,4) Mio. EUR enthalten.

Aufgrund des deutschen Rahmenvertrags für Finanztermingeschäfte in Verbindung mit ISDA-Agreements können Derivate im Insolvenzfall verrechnet werden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten die Wertminderungen und werden mit Abgrenzungen für Kundenboni gemäß IAS 32 bilanziell saldiert. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Angaben zur Saldierung:

in Tausend EUR Bruttobetrag zum 31. Dezember 2023 Bilanzielle Saldierung Bilanzausweis Nicht bilanziell saldierte Beträge Fair Value finanzielle Sicherheiten Nettobetrag zum 31. Dezember 2023
Finanzielle Vermögenswerte
Derivate 1.898 0 1.898 1.875 0 23
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 405.663 28.234 377.429 0 0 377.429
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate 12.486 0 12.486 1.875 0 10.611
Sonstige Verbindlichkeiten 162.297 28.234 134.063 0 0 134.063
in Tausend EUR Bruttobetrag zum 31. Dezember 2024 Bilanzielle Saldierung Bilanzausweis Nicht bilanziell saldierte Beträge Fair Value finanzielle Sicherheiten Nettobetrag zum 31. Dezember 2024
Finanzielle Vermögenswerte
Derivate 7.487 0 7.487 909 0 6.578
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 399.752 31.921 367.831 0 0 367.831
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate 3.366 0 3.366 909 0 2.457
Sonstige Verbindlichkeiten 172.948 31.921 141.027 0 0 141.027

Derivative Finanzinstrumente

Cash-Flow Hedges

Derivative Finanzinstrumente werden in der HARTMANN GRUPPE zur Reduzierung des Währungs-, Zins- und Rohstoffrisikos eingesetzt. Im Rahmen von Hedge Accounting werden eine Vielzahl von Derivaten als Sicherungsgeschäfte designiert.

Entscheidend für die Anwendung von Hedge Accounting ist ein maßgeblich wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen dem Grund- und Sicherungsgeschäft, sowie dem Grundsatz, dass die bilanzielle Hedge Ratio der wirtschaftlichen Hedge Ratio entspricht. Zum Zeitpunkt der Bewertung ist der Einfluss des Kreditrisikos nachweislich unwesentlich. Es bestanden, wie im Vorjahr, keine nennenswerten Ineffektivitäten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Devisensicherungsgeschäfte im Rahmen von Hedge Accounting zum 31. Dezember 2023, wobei die Wertänderungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts als Basis für Ineffektivitäten betrachtet werden:

31. Dezember 2023
Restlaufzeit Zugeordneter Bilanzposten
--- --- --- --- ---
in Tausend EUR Gesamt Bis zu einem Jahr Mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- ---
Nominalwert 258.106 230.504 27.602
Fair Value -4.895 -4.522 -373
davon mit positivem Marktwert 1.319 1.290 29 Sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon mit negativem Marktwert -6.214 -5.813 -401 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Wertänderung des Grundgeschäfts in 2023 4.887
Wertänderung des Sicherungsgeschäfts in 2023 -4.879
Durchschnittskurs des größten Exposures 1,1009 USD

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Rohstoffsicherungsgeschäfte im Rahmen von Hedge Accounting zum 31. Dezember 2023, wobei die Wertänderungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts als Basis für Ineffektivitäten betrachtet werden:

31. Dezember 2023
in Tausend EUR Zugeordneter Bilanzposten
--- --- ---
Nominalwert 41.565
Volumen 26.760
Einheit mt
Fair Value -6.026
davon mit positivem Marktwert - Sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon mit negativem Marktwert -6.026 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Wertänderung des Grundgeschäfts in 2023 6.035
Wertänderung des Sicherungsgeschäfts in 2023 -6.026
Durchschnittskurs des größten Exposures 1.597 EUR/mt/Polypropylen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Zinssicherungsgeschäfte im Rahmen von Hedge Accounting zum 31. Dezember 2023, wobei die Wertänderungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts als Basis für Ineffektivitäten betrachtet werden:

Zum Bilanzstichtag gab es keine Zinssicherungsgeschäfte im Bestand.

31. Dezember 2023
Restlaufzeit Zugeordneter Bilanzposten
--- --- --- --- ---
in Tausend EUR Gesamt Bis zu einem Jahr Mehr als 1 Jahr
--- --- --- --- ---
Nominalwert 40.000 22.500 17.500
Fair Value -69 143 -212
davon mit positivem Marktwert 143 143 0 Sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon mit negativem Marktwert -212 0 -212 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Wertänderung des Grundgeschäfts in 2023 245
Wertänderung des Sicherungsgeschäfts in 2023 -243
Durchschnittlicher Zinssatz des größten Exposures 2,99 %

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Devisensicherungsgeschäfte im Rahmen von Hedge Accounting zum 31. Dezember 2024, wobei die Wertänderungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts als Basis für Ineffektivitäten betrachtet werden. Die Wertänderung des Sicherungsgeschäftes entspricht der Änderung in der Cash-Flow Hedge-Rücklage:

31. Dezember 2024
Restlaufzeit Zugeordneter Bilanzposten
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in Tausend EUR Gesamt Bis zu einem Jahr Mehr als 1 Jahr
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Nominalwert 246.192 200.278 45.914
Fair Value 6.691 5.250 1.441
davon mit positivem Marktwert 7.467 6.026 1.441 Sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon mit negativem Marktwert -776 -776 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Wertänderung des Grundgeschäfts in 2024 -7.075
Wertänderung des Sicherungsgeschäfts in 2024 7.064
Durchschnittskurs des größten Exposures 1,1059 USD

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Rohstoffsicherungsgeschäfte im Rahmen von Hedge Accounting zum 31. Dezember 2024, wobei die Wertänderungen des Grund- und Sicherungsgeschäfts als Basis für Ineffektivitäten betrachtet werden:

31. Dezember 2024
in Tausend EUR Zugeordneter Bilanzposten
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Nominalwert 38.764
Volumen 25.080
Einheit mt
Fair Value -2.452
davon mit positivem Marktwert - Sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon mit negativem Marktwert -2.452 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Wertänderung des Grundgeschäfts in 2024 2.455
Wertänderung des Sicherungsgeschäfts in 2024 -2.452
Durchschnittskurs des größten Exposures 1.588 EUR/mt/Polypropylen

Die Rohstoffsicherungsgeschäfte haben jeweils eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die PAUL HARTMANN AG hat zur Sicherung des Cash-Flow-Risikos von geplanten Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Termingeschäfte abgeschlossen. Ziel ist die Absicherung schwankender Währungskurse und dadurch die Begrenzung des Risikos schwankender zukünftiger Euro-Gegenwerte beim Kauf beziehungsweise Verkauf der Fremdwährung.

Cash-Flow-Risiken aus schwankenden Preisen von geplanten Rohstoffeinkäufen werden mit Swaps oder Festpreisvereinbarungen mit Lieferanten abgesichert. Ziel ist die Absicherung schwankender Rohstoffpreise und dadurch die Begrenzung des Risikos schwankender zukünftiger Kaufpreise.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Cash-Flow Hedges im Eigenkapital:

Devisen Rohstoffe Zinsen Gesamt
in Tausend EUR Rücklage für Sicherungsgeschäfte Rücklage für Sicherungskosten Rücklage für Sicherungsgeschäfte Rücklage für Sicherungsgeschäfte
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Stand 1. Januar 2023 1.402 939 -5.226 175 -2.710
Zugänge -5.918 1.081 -8.680 -157 -13.674
Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung -2.399 0 0 -86 -2.485
Umgliederung in die Anschaffungskosten 0 0 7.880 0 7.880
Stand 31. Dezember 2023 -6.915 2.020 -6.026 -68 -10.989
Devisen Rohstoffe Zinsen Gesamt
in Tausend EUR Rücklage für Sicherungsgeschäfte Rücklage für Sicherungskosten Rücklage für Sicherungsgeschäfte Rücklage für Sicherungsgeschäfte
--- --- --- --- --- ---
Stand 1. Januar 2024 -6.915 2.020 -6.026 -68 -10.989
Zugänge 13.210 0 0 0 13.210
Auflösungen 0 -1.030 962 214 146
Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung -593 0 0 -146 -739
Umgliederung in die Anschaffungskosten 0 0 2.612 0 2.612
Stand 31. Dezember 2024 5.702 990 -2.452 0 4.240

Ungewisse zukünftige Ereignisse

Zum 31. Dezember 2024 bestanden im Konzern Eventualverbindlichkeiten in Form von Garantien und ähnlichen Verpflichtungen aus dem gewöhnlichen Geschäftsbetrieb. Bei Verpflichtungen aus rechtlichen Risiken wird ein Ressourcenabfluss als möglich erachtet. Darüber hinaus bestehen keine Hinweise auf Zahlungsverpflichtungen.

Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel der HARTMANN GRUPPE im Laufe des Berichtsjahrs durch Mittelzu- und Mittelabflüsse verändert haben. Dabei sind die Zahlungsströme nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert.

Der operative Cash-Flow lag bei 198,7 (2023: 230,8) Mio. EUR und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 32,1 Mio. EUR. Der projektbedingte Aufbau des Vorratsbestandes führte zu einer Reduktion des operativen Cash-Flow im Geschäftsjahr. Im Vorjahr erhöhte die Optimierung des Vorratsbestandes den operativen Cash-Flow.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag bei 148,4 (2023: 113,5) Mio. EUR und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 34,9 Mio. EUR. Die Zunahme basierte auf höheren Auszahlungen für Investitionen und finanzielle Vermögenswerte.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit lag bei 31,7 (2023: 77,3) Mio. EUR und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 45,6 Mio. EUR. Im Berichtsjahr erfolgte die Rückführung des syndizierten Kredits und die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten mit Zahlungen im Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit:

Cash-Flow Nicht zahlungswirksame Veränderungen
in Tausend EUR Stand 1. Januar 2023 + Mittelzufluss - Mittelabfluss Währungsumrechnung Umbuchungen Sonstiges Stand 31. Dezember 2023
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Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten 132.000 3.000 0 0 0 135.000
aus Leasingverbindlichkeiten 71.420 0 -679 -26.293 22.619 67.067
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 2.164 -493 0 -485 707 1.893
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten 23.390 -14.827 0 0 7.913 16.476
aus Leasingverbindlichkeiten 21.935 -29.052 -189 26.293 3.401 22.388
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 641 -641 0 485 0 485
Gesamtsumme 251.550 -42.013 -868 0 34.640 243.309
Cash-Flow Nicht zahlungswirksame Veränderungen
in Tausend EUR Stand 1. Januar 2024 + Mittelzufluss - Mittelabfluss Währungsumrechnung Umbuchungen Sonstiges Stand 31. Dezember 2024
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Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
aus Schuldscheindarlehen 0 199.462 0 0 72 199.534
gegenüber Kreditinstituten 135.000 0 0 -135.000 0 0
aus Leasingverbindlichkeiten 67.067 0 -278 -26.819 22.443 62.413
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 1.893 -559 1 -422 955 1.868
Kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten 16.476 -157.874 0 135.000 9.202 2.804
aus Leasingverbindlichkeiten 22.388 -30.768 -56 26.819 4.768 23.151
aus sonstigen verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten 485 -484 -1 422 0 422
Gesamtsumme 243.309 9.777 -334 0 37.440 290.192

Die Gesamtsumme des oben ausgewiesenen Cash-Flows entspricht dem Saldo der Zeilen Einzahlungen aus der Aufnahme und Auszahlungen für die Tilgung von kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie Auszahlungen für Zinsen in der Kapitalflussrechnung der HARTMANN GRUPPE.

Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Veränderungen betreffen im Wesentlichen die Leasingbilanzierung nach IFRS 16.

Veränderung im Konsolidierungskreis sowie Unternehmenszusammenschlüsse

Zum 31. Dezember 2024 wurden in den Konzernabschluss neben der PAUL HARTMANN AG 15 (2023: 15) inländische und 63 (2023: 62) ausländische Tochterunternehmen einbezogen.

Eine weitere Gesellschaft wurde nach der Equity-Methode bewertet. Bei dieser Gesellschaft handelt es sich um ein assoziiertes Unternehmen.

An der IVF HARTMANN Holding AG, Neuhausen/Schweiz wurden für 8,0 Mio. EUR weitere 2,3 Prozentpunkte der bisher von den Minderheitsgesellschaftern gehaltenen Anteile erworben. Die Verminderung der nicht beherrschenden Anteile von bisher 26,0 % auf 23,7 % führt im Eigenkapital zu einer Reduzierung der Buchwerte der nicht beherrschenden Anteile um 3,8 Mio. EUR. Der Überschuss der gezahlten Leistung von 4,2 Mio. EUR wurde im Eigenkapital erfasst.

Im März 2024 wurde die Gesellschaft HARTMANN CARE s.r.o., Veverská Bítýška gegründet und als vollkonsolidierte Gesellschaft in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

Mit Wirkung zum 3. September 2024 wurde die Sterima S.A.S., Châtenois auf die PAUL HARTMANN S.A.S., Châtenois verschmolzen.

Des Weiteren wurde im November 2024 die Gesellschaft PAUL HARTMANN Regional Headquarters, Saudi Arabia gegründet und als vollkonsolidierte Gesellschaft in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

Darüber hinaus erfolgten im Berichtszeitraum keine weiteren Veränderungen im Konsolidierungskreis.

Wesentliche Beschränkungen

Beschränkungen der Möglichkeit des Zugangs zu Vermögenswerten der HARTMANN GRUPPE bestehen zum 31. Dezember 2024 im Wesentlichen im Zusammenhang mit lokalen Devisenverkehrsbeschränkungen in diversen Ländern.

AUFSTELLUNG ÜBER DEN ANTEILSBESITZ

Anteil

in %
Inland
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DE Balata GmbH, Heidenheim 100,0
Bode Chemie GmbH, Hamburg 100,0
BRAWO SYSTEMS GmbH, Kaiserslautern 100,0
CMC Beteiligungen GmbH, Sontheim 100,0
CMC Consumer Medical Care GmbH, Sontheim 100,0
CMC Technologies GmbH & Co. KG, Sontheim 100,0
HARTMANN Beteiligungen GmbH, Heidenheim 100,0
HARTMANN Venture GmbH, Grünwald 100,0
Kneipp GmbH, Würzburg 100,0
Kneipp Werbe-Agentur u. Vertriebs-GmbH, Würzburg 100,0
KOB GmbH, Wolfstein 100,0
KOB Medical Devices (Deutschland) GmbH, Wolfstein 100,0
NOGE Gesellschaft für Medizinprodukte und -dienstleistungen mbH, Heidenheim 100,0
PAUL HARTMANN AG & Co. Logistikzentrum Süd oHG, Grünwald 100,0
web care LBJ GmbH, Hamburg 100,0
Ausland
AE PAUL HARTMANN Middle East FZE, Dubai 100,0
AT Kneipp Austria GmbH, Wiener Neudorf 100,0
PAUL HARTMANN Gesellschaft m.b.H., Wiener Neudorf 100,0
AU PAUL HARTMANN Pty. Ltd., Sydney/NSW 100,0
BE N.V. PAUL HARTMANN S.A., Saintes 100,0
BR Bace Comércio Internacional Ltda., São Paulo 100,0
CH IVF HARTMANN AG, Neuhausen 76,3
IVF HARTMANN Holding AG, Neuhausen 76,3
Kistler AG, Gommiswald 76,3
Kneipp GmbH, Wallisellen 100,0
Zentral-Apotheke Neuhausen AG, Neuhausen 76,3
CL PAUL HARTMANN Chile SpA, Santiago de Chile 100,0
CN PAUL HARTMANN (Shanghai) Trade Co., Ltd., Shanghai 100,0
CZ HARTMANN-RICO a.s., Veverská Bítýška 100,0
HARTMANN CARE s.r.o., Veverská Bítýška 100,0
SANICARE s.r.o., Veverská Bítýška 100,0
DK PAUL HARTMANN A/S, København 100,0
DZ Laboratoires PAUL HARTMANN S.A.R.L., Rouiba 51,0
ES Consumer Medical Care Iberia S.L., Barcelona 100,0
Farmaban S.A., Sant Fruitós de Bages1 35,3
Laboratorios HARTMANN S.A., Mataró 100,0
PAUL HARTMANN España S.L.U., Mataró 100,0
PAUL HARTMANN Iberia S.A., Mataró 100,0
PAUL HARTMANN S.A., Mataró 100,0
FR Advanced Silicone Coating S.A.S., Pusignan 100,0
CMC France S.A.R.L., Sélestat 100,0
Laboratoires PAUL HARTMANN S.A.R.L., Châtenois 100,0
PAUL HARTMANN S.A.S., Châtenois 100,0
Pierre Cattier S.A.S., Boulogne-Billancourt 100,0
Providom S.A.S., Châtenois 100,0
GB PAUL HARTMANN Ltd., Heywood 100,0
GR PAUL HARTMANN Hellas A.E., Glyfada/Athina 100,0
HK PAUL HARTMANN Asia-Pacific Ltd., Kowloon 100,0
HR PAUL HARTMANN d.o.o., Zagreb 100,0
HU HARTMANN-RICO Hungária Kft., Biatorbagy 100,0
IN KOB Medical Textiles Private Ltd., Coimbatore 100,0
IT HARTMANN FOROMED S.R.L., Verona 100,0
HARTMANN Logistic S.R.L., Verona 100,0
Kneipp Italia S.R.L., Brennero 100,0
PAUL HARTMANN S.p.A., Verona 100,0
JP Kneipp Japan K.K., Yokohama 100,0
KOB Japan K.K., Osaka 100,0
MA PAUL HARTMANN S.A.R.L., Casablanca 100,0
NL Kneipp Nederland B.V., Utrecht 100,0
PAUL HARTMANN B.V., Utrecht 100,0
PAUL HARTMANN Finance B.V., Nijmegen 100,0
NO PAUL HARTMANN AS, Oslo 100,0
PL PAUL HARTMANN Polska Sp. z.o.o., Pabianice 100,0
PAUL HARTMANN Manufacturing Sp. z.o.o., Częstochowa 100,0
PT PAUL HARTMANN LDA, Prior Velho 100,0
RO PAUL HARTMANN S.R.L., Bucharest 100,0
RU PAUL HARTMANN OOO, Moskwa 100,0
SA PAUL HARTMANN Regional Headquarters, Saudi Arabia 100,0
SE HARTMANN-ScandiCare AB, Anderstorp 100,0
SI PAUL HARTMANN Adriatic d.o.o., Ljubljana 100,0
SK HARTMANN-RICO spol. s.r.o., Bratislava 100,0
TR CMC CONSUMER MEDICAL CARE Pamuk Ambalaj Sanayi ve Ticaret Ltd. Şti., Mersin 100,0
PAUL HARTMANN Ltd. Sti., Istanbul 100,0
TW Paul Hartmann Taiwan Limited, Taipei 100,0
US HARTMANN USA, Inc., Rock Hill/South Carolina 100,0
Kneipp Corporation of America, Inc., New York 100,0
KOB USA Corporation, Tucker/Georgia 100,0
PAUL HARTMANN Corp., Rock Hill/South Carolina 100,0
ZA HARTMANN-Vitamed (Pty) Ltd., Johannesburg 100,0

1 At-Equity konsolidierte Gesellschaft

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es ergaben sich keine Ereignisse oder Entwicklungen, die zu einer wesentlichen Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2024 geführt hätten.

Dividende je Aktie

Auf der Hauptversammlung am 30. April 2025 wird eine Dividende von 8,00 EUR je Stückaktie vorgeschlagen. Dividendenberechtigt sind 3.551.742 Aktien. Die Gewinnausschüttung beläuft sich damit, vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung, auf 28,4 Mio. EUR und ist im vorliegenden Konzernabschluss als Bestandteil des Eigenkapitals ausgewiesen. Die Erfassung der Dividende erfolgt im Geschäftsjahr 2025. Die Dividende im Vorjahr betrug 28,4 Mio. EUR (8,00 EUR je Aktie).

Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Als nahestehende Personen und Unternehmen im Sinne des IAS 24 ("Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen") müssen Personen und Unternehmen, welche die HARTMANN GRUPPE beherrschen oder von ihr beherrscht werden, angegeben werden. Die Angabepflicht erstreckt sich hierbei auch auf Personen, die unmittelbar oder mittelbar einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der HARTMANN GRUPPE ausüben, einschließlich deren engerer Familienangehörigen oder zuzurechnender Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die HARTMANN GRUPPE kann durch einen Anteilsbesitz von 20 % oder mehr beziehungsweise einen Sitz im Vorstand oder Aufsichtsrat begründet werden. Berichtspflichtige Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, wurden nicht unterhalten. Im Zuge der Konsolidierung werden Geschäftsvorfälle zwischen den Konzerngesellschaften der HARTMANN GRUPPE eliminiert.

Darüber hinaus existieren keine wesentlichen wirtschaftlichen und rechtlichen Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen außerhalb des Konsolidierungskreises. Mit dem assoziierten Unternehmen, das nach der Equity-Methode bilanziert wurde, wurden Transaktionen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit vorgenommen. Die Auswirkungen bei diesen Gesellschaften im Berichts- und Vorjahr gestalten sich wie folgt:

in Tausend EUR 2023 2024
Erträge 3.600 4.160
Aufwendungen 4.022 4.338
Forderungen 372 179
Verbindlichkeiten 1.054 892

Aufsichtsrat und Vorstand

Bezüge des Aufsichtsrats

Die Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats der PAUL HARTMANN AG beträgt 0,9 (2023: 1,0) Mio. EUR. Darüber hinaus haben Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat Vergütungen für die Ausübung ihrer hauptberuflichen Tätigkeit im Unternehmen in Höhe von 0,3 (2023: 0,4) Mio. EUR bezogen.

Bezüge des Vorstands

Die Höhe der Vorstandsvergütung richtet sich nach den Rollen des einzelnen Vorstandsmitglieds, der wirtschaftlichen Lage, seinen persönlichen Leistungen, der Entwicklung und der Zukunftsaussichten der HARTMANN GRUPPE sowie der Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt. Die Gesamtvergütung setzt sich aus einem fixen und einem variablen Bestandteil zusammen. Die festen Vergütungen und noch bis einschließlich des Geschäftsjahres 2024 teilweise die auf eine mehrjährige Bemessungsgrundlage bezogenen variablen Vergütungsanteile weisen betragsmäßig Höchstgrenzen aus. Hinsichtlich der weiteren variablen Vergütungsanteile erfolgt eine Beschränkung des Anspruchs der Vorstandsmitglieder dadurch, dass eine Obergrenze des Zielwertes enthalten ist.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands für das Berichtsjahr beliefen sich im Konzern auf 7,2 (2023: 5,3) Mio. EUR. Davon beträgt der variable Anteil 4,0 (2023: 2,3) Mio. EUR.

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und deren Hinterbliebenen sind insgesamt 9,1 (2023: 9,2) Mio. EUR zurückgestellt. Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands betrugen für das Berichtsjahr 0,9 (2023: 0,8) Mio. EUR.

Honorare des Abschlussprüfers

Die Honorare des Abschlussprüfers betrugen im Berichtsjahr insgesamt 1,9 (2023: 1,8) Mio. EUR, hier betrug der Anteil der Honorare in Deutschland 0,7 (2023 :0,6) Mio. EUR. Im Wesentlichen entfielen diese auf die Prüfungshonorare im Konzern 1,7 (2023: 1,8) Mio. EUR, mit einem Anteil der deutschen Prüfungshonorare in Höhe von 0,7 (2023: 0,6) Mio. EUR. Honorare für prüfungsnahe Dienstleistungen und Steuerberatungshonorare sind in geringfügiger Höhe in Deutschland sowie im Ausland angefallen.

Freigabe des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss wurde am 11. März 2025 vom Vorstand zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben.

PAUL HARTMANN AG

Fünfstück

Georgelin

Grote

Neubrand

KONZERNLAGEBERICHT

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Geschäftsaktivitäten im Überblick

Die HARTMANN GRUPPE ist einer der führenden europäischen Anbieter von Systemlösungen für Medizin und Pflege sowie unterstützenden Dienstleistungen. Konsumentennahe medizinische Sortimente, Pflege- und Kosmetikprodukte ergänzen das Kernportfolio. Entsprechend der internen Steuerung strukturiert HARTMANN seine Aktivitäten in Geschäftssegmente und Divisionen. Die übergeordneten Segmente sind nach den Schwerpunkten in Wundversorgung, Inkontinenzmanagement, Infektionsmanagement und Komplementäre Divisionen der Gruppe gegliedert.

Im Segment Wundversorgung konzentriert sich HARTMANN auf Verbandsmaterialien und Lösungen zur Wundheilung. Dabei bietet das Unternehmen ein breites Spektrum an traditionellen und modernen Wundauflagen. Letztere umfassen u. a. eine neue Reihe silikonbeschichteter, hautschonender Wundauflagen, die superabsorbierenden Wundauflagen der Zetuvit® Plus-Familie sowie die postoperativen Wundverbände von Cosmopor®. Im Bereich der traditionellen Wundversorgung ist HARTMANN marktführend in Europa.

Im Segment Inkontinenzmanagement liegt der Schwerpunkt auf körpernahen aufsaugenden Produkten für unterschiedliche Schweregrade der Inkontinenz. Hierzu zählen beispielsweise MoliCare® Premium Mobile, MoliCare® Premium Elastic und MoliCare® Premium Form. Durch die neue MoliCare Skin-Guard® -Saugkörpertechnologie wird das Portfolio aktuell erneuert. Diese bietet u. a. eine schnellere Absorption von Urin und hilft gezielt, Hautreizungen vorzubeugen. In dieses Segment fallen außerdem Produkte für Patientenhygiene und die speziell auf Inkontinenz abgestimmte Hautpflege. Mit absorbierender Unterwäsche weitet das Unternehmen sein Produktportfolio aus und bietet eine diskrete und nachhaltige Lösung für leichte Blasenschwäche und Menstruation an.

Das Segment Infektionsmanagement umfasst die Divisionen Risikoprävention und Desinfektion. Für die Risikoprävention führt HARTMANN neben kundenspezifischen, sterilen Komponenten-Sets (CombiSet® , MediSet® ) auch ein breites Portfolio an Untersuchungshandschuhen (Peha-soft® ) und Produkten für den OP-Bedarf. Letztere beinhalten u. a. Einweginstrumente, Bekleidungs- und Abdeckmaterialien sowie Produktneuheiten wie die Spüllösung PREVENTIA® Surgical Irrigation zur Prävention von postoperativen Wundinfektionen. Die Division Desinfektion entwickelt und produziert Produkte zur Hände- und Flächendesinfektion, um den Schutz vor Infektionskrankheiten zu stärken. Dazu gehört das vielfach als "Marke des Jahrhunderts" ausgezeichnete Desinfektionsmittel Sterillium® , das auch für Endverbraucher in der Apotheke erhältlich ist. Im Bereich der Flächendesinfektion wurden die nachhaltigen Bacillol® Zero Tissues und Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues neu eingeführt.

Zum Segment Komplementäre Divisionen der Gruppe gehören die Konzerngesellschaften Kneipp, CMC und KOB. Unter dem Markenversprechen "Glück, das wirkt" vermarktet die Kneipp-Gruppe Körperpflegeprodukte, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Arzneimittel. Über die CMC-Gruppe werden hauptsächlich Handelsmarken in den Bereichen Kosmetik, Baumwolle, Medikal und Baby vertrieben. Die KOB-Gruppe ist Experte für elastische Textilien. Hierzu zählen Produkte wie Kompressions-, Fixier-, Stütz- oder Entlastungsverbände.

HARTMANN GRUPPE weltweit

HARTMANN wurde 1818 gegründet und zählt heute insbesondere auf dem europäischen Markt zu den führenden Anbietern. Weltweit verfügt HARTMANN in 37 Ländern über eigene Gesellschaften. Das Unternehmen produziert und vertreibt sein vielfältiges Produkt- und Serviceportfolio an Kunden in mehr als 130 Ländern. Die Vertriebsregionen sind in der Finanzberichterstattung in den Heimatmarkt Deutschland, EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika), Americas und APAC (Asien, pazifischer Raum) gegliedert. Die Produktionsstandorte befinden sich u. a. in Deutschland, Frankreich, Spanien, Tschechien, Polen und der Schweiz sowie in Russland, Indien und der Türkei.

Kundenzentrierte globale Organisationsstruktur

Die Organisationsstruktur von HARTMANN ermöglicht eine zielgruppenspezifische und kundennahe Gestaltung des Produkt-, Fortbildungs- und Serviceportfolios. Dies fördert das nachhaltige Wachstum des Unternehmens. Die Konzernaktivitäten werden durch die PAUL HARTMANN AG und deren Funktionsbereiche gesteuert. Der Vorstand bestimmt die Konzernstrategie und übernimmt die Steuerung der Divisionen, Funktionen, Regionen und Gesellschaften. Die Divisionen legen das Produkt- und Dienstleistungsportfolio fest, sie erstellen Vermarktungskonzepte und leiten ihre Produktionsaktivitäten. Die Funktionsbereiche richten sich strukturell an den Divisionen aus.

Kundensegmente und Vertriebskanäle

Den Schwerpunkt der medizinischen Sortimente bilden zum einen Systemangebote für professionelle Anwender in Kliniken, Arztpraxen, Apotheken, Pflege- und Altenheimen sowie im Sanitätsfachhandel, zum anderen Produkte für die häusliche Pflege. Das Portfolio von HARTMANN basiert auf fundiertem medizinischem Wissen, langjähriger Erfahrung und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse, Anforderungen und Arbeitsabläufe der unterschiedlichen Kunden. Um die umfassende und kostengünstige Versorgung mit Medizin- und Pflegeprodukten sicherzustellen, kooperiert HARTMANN mit den Trägern der Gesundheitssysteme, dem Sanitätsfachhandel und den Apotheken.

Zusätzlich zu den medizinischen Sortimenten für professionelle Zielgruppen in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen führt HARTMANN Medizin- und Pflegesortimente für Endverbraucher. Diese vertreibt das Unternehmen vorrangig über Apotheken, den Sanitätsfachhandel, Online-Kanäle, wie den Web-Shop für Endverbraucher HARTMANN direct, und vereinzelt über Drogerien. Damit trägt HARTMANN der gestiegenen Bedeutung des Markts für Selbstzahler Rechnung.

Strategischer Fokus

HARTMANN hat 2019 die Strategie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung einer führenden Marktposition in den drei Kernsegmenten Wundversorgung, Inkontinenz- und Infektionsmanagement neu definiert und für deren Umsetzung ein Transformationsprogramm begonnen. Mit dieser Strategie adressiert das Unternehmen die Herausforderungen und Opportunitäten der Märkte. Der strukturelle Wandel der Gesundheitsmärkte ist neben dem demografischen Wandel bestimmt von einem wachsenden Druck auf öffentliche Gesundheitsbudgets, einem zunehmenden Wettbewerb um niedrige Kosten, einem steigenden Preisdruck, Konsolidierungen sowie erhöhten regulatorischen Anforderungen. Krisen der vergangenen Jahre haben diese Trends teilweise forciert. Mit der konsequenten, erfolgreichen Umsetzung der Strategie stärkt HARTMANN seine Marktposition und schafft die Voraussetzungen dafür, die Chancen der Branchentransformation zum Vorteil für Kunden, Aktionäre und Mitarbeitende zu nutzen.

Die Strategie verfolgt im Wesentlichen das Ziel, eine führende Marktposition und eine im Wettbewerbsvergleich gute Margenentwicklung zu erreichen. Dieses Ziel wird durch vier Hebel verfolgt: eine erhöhte Innovationsrate, eine signifikante Verbesserung der Kostenposition entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Entwicklung digitaler Services und Geschäftsmodelle sowie eine wesentlich stärkere Ausrichtung der Kerngeschäftsfelder auf attraktive Marktsegmente. HARTMANN investiert dabei gezielt in ein langfristig profitables Wachstum. Das Transformationsprogramm leistet einen wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis. Ebenso folgt HARTMANN seiner Nachhaltigkeitsstrategie, in der ethische und rechtliche Verhaltensgrundsätze festgelegt sowie konkrete Ziele in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung formuliert sind.

Im Segment der Wundversorgung hat sich HARTMANN das Ziel gesetzt, seine Marktposition als einer der führenden Anbieter von traditionellen Verbandstoffen zu festigen und die Position im Bereich von Lösungen für moderne Wundversorgung weiter auszubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf Silikon als zukunftsweisende Technologie. Die Investitionen in neue Maschinen für silikonbeschichtete Wundauflagen sowie eine Reihe von Produkteinführungen unterstützen diesen Anspruch. Mit den neuen Hochgeschwindigkeitslinien für Zetuvit® Plus Silicone Border in Frankreich und für Cosmopor® in Polen gehört HARTMANN zu den führenden professionellen Herstellern von Wundauflagen in Europa.

Im Segment Inkontinenzmanagement will HARTMANN im Kerngeschäft mit Pflegeeinrichtungen ebenso wie in der häuslichen Versorgung und dem wachsenden Markt der selbstzahlenden Endverbraucher nachhaltig wachsen. HARTMANN setzt auf digitale Geschäftsmodelle, die Modernisierung von Infrastruktur und Produktionsanlagen sowie Produktinnovationen. Die neue MoliCare SkinGuard® -Saugköpertechnologie wurde nach der MoliCare® Premium Form auch in weiteren Produktgruppen wie MoliCare® Premium MEN und lady Pads sowie MoliCare® Premium Mobile Pants eingeführt.

Im Segment Infektionsmanagement nimmt HARTMANN aufgrund seines umfangreichen Lösungs- und Produktportfolios eine führende Rolle bei der Infektionsprävention und der Krankenhaushygiene ein. Um diese Position europaweit auszubauen, arbeitet das Unternehmen u.a. eng mit Kliniken und Hygieneinstituten zusammen. Daraus ist die Initiative Mission: Infection Prevention entstanden. Mit ihr unterstützt HARTMANN seine Kunden im stationären Bereich bei der Optimierung von Hygieneprozessen und Präventionsmaßnahmen.

Die Division Risikoprävention setzt auf Lösungen, die sich an den Kundenanforderungen bei der Prozessoptimierung von Operationen und Behandlungen im stationären und ambulanten Bereich ausrichten. Sie legt den Fokus auf den klinischen und stationären Pflegesektor sowie die Apotheken. Ziel ist es, Chancen zu nutzen, die sich durch ein gestiegenes Hygienebewusstsein ergeben. In der Division Desinfektion steigern moderne Fertigungsanlagen am Standort Hamburg die Produktivität für das umfangreiche Desinfektionsportfolio.

Produktentwicklung für effiziente und effektive Lösungen

In Summe wendete das Unternehmen im Berichtsjahr 93,5 Mio. EUR (2023: 85,1 Mio. EUR) für Forschung und Entwicklung auf. Die Produktentwicklung zielt darauf ab, Kundenmehrwerte in fünf Kategorien zu schaffen: klinisch, operativ, geschäftlich, für Patienten und für den Umweltschutz. HARTMANN bietet Lösungen, die sich nach modernsten medizinischen Standards in der Patientenversorgung richten und gleichzeitig den Forderungen nach Kosteneffizienz in den Gesundheitssystemen gerecht werden. HARTMANN setzt auf ein breit gefächertes, internationales Kompetenznetzwerk, Partnerschaften mit Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen und arbeitet eng mit seinen Kunden in Medizin und Pflege zusammen, um deren Ansprüche an Produkteigenschaften und -anwendungen sowie für die berufliche Weiterbildung zu erfüllen.

WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Weltwirtschaft wächst, Deutschland im Abschwung

Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Bereits 2022 war eine Verlangsamung des Wachstums zu verzeichnen, bevor 2023 ein Rückgang von 0,3% folgte. Anhaltend hohe Energiekosten, ein gestiegenes Zinsniveau und die zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten haben zum weiteren Verbleib in der Rezession geführt. Das Bruttoinlandsprodukt sank 2024 laut Statistischem Bundesamt um 0,2 %.

Die Wirtschaft in der Europäischen Union ist nach Einschätzung der EU-Kommission im Berichtsjahr um 0,9 % gewachsen. Für China geht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für das Jahr 2024 von einem Wirtschaftswachstum von 4,9 % aus. In den USA sieht die OECD das Wachstum 2024 bei 2,8 %. Weltweit beziffert sie das Wirtschaftswachstum mit 3,2 %.

Rohstoffpreise stabilisieren sich auf hohem Niveau

Geopolitische Entwicklungen hatten auch im Berichtsjahr einen Einfluss auf die Rohstoffpreise. Bei HARTMANN blieb Zellulose der Rohstoff mit dem größten Einkaufsvolumen. Der Preis für Flusen-Zellstoff stieg im ersten Halbjahr kontinuierlich bis auf einen Wert von 1.890 USD/mt, bevor er zu Beginn der zweiten Jahreshälfte zurückging. Zum Jahresende war eine erneute Gegenbewegung zu verzeichnen und der Preis stieg auf 1.855 USD/mt. Damit lag der Jahresendkurs 2024 rund 65 USD über dem Vorjahresendkurs von 1.790 USD/mt.

Auch die durch den Ölpreis beeinflussten Polymere wie Polyethylene, Polypropylen und Propylen unterlagen im Jahr 2024 Schwankungen: Nachdem die Preise für Polymere zu Jahresbeginn stiegen, gingen sie im weiteren Jahresverlauf etwas zurück. Die Jahresendkurse lagen dabei über denen des Vorjahres.

Der im Vergleich mit 2023 im Jahresdurchschnitt stabile US-Dollar führte zu keiner Wirkung für die HARTMANN GRUPPE.

Medizinproduktemarkt zwischen steigendem Bedarf und Kostendruck

Die OECD geht weltweit von einem Anstieg des Anteils der Menschen ab 70 Jahre um jährlich 3,7 % aus. Die weltweit steigende Zahl älterer und an mehreren Krankheiten leidender Menschen führt zu einem steigenden Bedarf an Gesundheitsleistungen. Nach Angaben des Analyseinstituts Fitch Solutions ist der globale Markt für Medizintechnikprodukte im Jahr 2024 mit 5,9 % im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

Gleichzeitig stand die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland vor zunehmenden finanziellen Herausforderungen: Durch die demografische Entwicklung, medizinischen Fortschritt und höhere Ansprüche an die Versorgung sind die Gesundheitsausgaben 2024 gegenüber dem Vorjahr um 7,1 % gestiegen. Dem steht eine mit einem Plus von 4,5 % nur moderat gewachsene Einnahmenbasis gegenüber. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 beziffert das Bundesministerium für Gesundheit das Defizit der 95 gesetzlichen Krankenkassen auf 3,7 Milliarden Euro. Ähnliche Herausforderungen zeigen sich auch bei den Gesundheitssystemen in anderen europäischen Ländern.

Trotz anhaltender Unsicherheiten in der Geopolitik und Nachwirkungen der Inflation bewegten sich die Inflationserwartungen leicht nach unten. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet eine Inflationsrate von 2,4 %.

Unternehmen und Verbraucher gewinnen jedoch nur wenig Zuversicht. Dies spiegelt sich auch in der Einschätzung der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) wider: Die für 2024 erwartete weltweite Umsatzsteigerung von 3,5 % hat sich im Vergleich zum Vorjahreswert verschlechtert. Die Gewinne der Unternehmen stehen dabei unter anderem aufgrund der anhaltend hohen Kosten unter Druck.

Herausforderungen für Gesundheitseinrichtungen

Gesundheitseinrichtungen stehen in ganz Europa unter zunehmendem Kostendruck und müssen gleichzeitig immer höhere Standards in der Versorgung der Patienten sicherstellen.

Laut einer Studie der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) wird erwartet, dass der Anteil der Krankenhäuser mit negativem Jahresergebnis 2024 von 61 % auf 79 % ansteigt, während der Anteil mit positivem Ergebnis von 30 % auf 10 % sinkt. Ähnliche Entwicklungen sind auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten. Jüngst verabschiedete Reformen im deutschen Gesundheitswesen wie die Anpassung der Krankenhausfinanzierung zielen auf umfassende strukturelle Veränderungen ab.

Auch bei den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ist die wirtschaftliche Situation angespannt: 54 % der Einrichtungen in Deutschland rechnen auch für 2024 mit Verlusten.

Pflegeheime stehen vor ähnlichen Problemen. Der Fachkräftemangel erfordert höhere Gehälter, während hohe Betriebskosten und gesetzliche Vorgaben den finanziellen Spielraum weiter einschränken. Laut Schätzungen der EU-Kommission wird bis 2030 ein zusätzlicher Bedarf von 11 Mio. Pflegekräften in der EU erwartet. Viele Einrichtungen sehen sich gezwungen, ihre Pflegeplätze zu reduzieren, um die Qualität der Betreuung zu sichern. Dies erhöht den Druck auf die ohnehin überlastete Branche.

Apotheken leiden unter dem zunehmenden Wettbewerb durch Online-Anbieter und stagnierenden Margen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 weiter gesunken. In anderen europäischen Ländern ist ein Rückgang kleiner Apotheken zu verzeichnen, während regulatorische Anforderungen die ohnehin angespannten Budgets zusätzlich belasten.

Steigender Bedarf für moderne Wundversorgung

Für 2024 gibt die Marktforschungsfirma SmartTRAK das weltweite Wertwachstum im modernen Wundversorgungsmarkt auf dem Vorjahreswert von 6 % an. Getrieben wird das Marktwachstum durch eine alternde Gesellschaft sowie den Anstieg von Diabetes, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese gehen häufig mit einer schwachen Dichte der Blutgefäße einher, die zu chronischen Wunden führen kann. Der internationale Diabetesbericht zeigt, dass derzeit ca. 537 Millionen Menschen zwischen 20 und 79 Jahren mit Diabetes leben. Bis zum Jahr 2030 wird eine Steigerung auf 634 Millionen erwartet. Der globale Wundversorgungsmarkt wird vor diesem Hintergrund durch modernere Produkte mit verbesserten Eigenschaften getrieben.

Während der gesamte europäische Apothekenmarkt 2024 einen Wertzuwachs von 3 % bei einem Mengenzuwachs um 2 % zeigte, wiesen die höherpreisigen modernen Wundprodukte ein Wert- und Volumenwachstum von jeweils um 4 % auf. Das Segment der traditionellen Wundprodukte ist lediglich um 2 % gewachsen und hat 3 % an Volumen verloren. HARTMANN konnte die Position als Nr. 1 im europäischen Apothekenmarkt auch 2024 behaupten.

Verlangsamtes Wachstum bei Inkontinenzprodukten

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben auch im Berichtsjahr Auswirkungen auf die Verbraucher gehabt, da das Lohnwachstum in den meisten Märkten hinter der Verbraucherpreisinflation (VPI) zurückgeblieben ist. Darüber hinaus hat sich die Besorgnis über die geopolitische Instabilität und Unsicherheit verstärkt.

Der Markt für Inkontinenzprodukte hat sein Wachstum trotz dieser Voraussetzungen fortgesetzt. Grund dafür ist vor allem die alternde Bevölkerung und die dadurch zunehmende Prävalenz von Inkontinenz. Dennoch hat sich das Wachstum im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr sowohl wert- als auch volumenmäßig verlangsamt.

Das europäische Mengenwachstum blieb mit 4,6% hinter dem globalen Wachstum von 5,8% zurück und auch bei der wertmäßigen Entwicklung lag der europäische Markt mit 3,0% hinter dem Weltmarkt von 4,7%.

Sowohl Pflegeheime als auch Krankenhäuser weisen eine gestiegene Belegung auf. Hinzukamen in beiden Bereichen auch Preisanpassungen für Bewohner und Patienten. Innerhalb des Vertriebskanals Apotheken ist das Inkontinenzsegment im Berichtsjahr erneut gewachsen. Allerdings hat sich das Wachstumstempo sowohl wert- als auch mengenmäßig verlangsamt. Dies ist auf den zunehmenden wirtschaftlichen Druck und das dadurch veränderte, sparsamere Konsumverhalten der Verbraucher zurückzuführen, die ihre Einkäufe zunehmend online tätigen.

Positive Tendenz im Infektionsmanagement

Nach Jahren der Stagnation zeigte der europäische Markt für Infektionsschutzprodukte im Berichtsjahr erste Anzeichen einer leichten Erholung. Grund ist die anhaltend hohe Bedeutung des Infektionsschutzes in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Verhinderung nosokomialer Infektionen. Dort spielt der Schutz von Personal und Patienten, u. a. durch Desinfektions- und Schutzprodukte, eine zentrale Rolle. Auch in Deutschland entwickelte sich der Markt des Infektionsmanagements im Krankenhaus 2024 positiv. Beispielsweise verzeichneten Hände- und Flächendesinfektionsmittel ein wertmäßiges Wachstum in den ersten drei Quartalen von insgesamt 6,1 % gegenüber dem Vorjahr. Diese wurde durch einen Anstieg der Krankenhausbehandlungen gestützt. Ein Beleg dafür sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen für Krankenhausbehandlungen. Diese sind bis Ende September 2024 um 7,8 % bzw. 5,4 Milliarden Euro angestiegen. Auch in anderen europäischen Ländern zeigt sich eine vergleichbare Entwicklung.

Für den Bereich Desinfektion ist der europäische Markt von hoher Relevanz. So entwickelten sich die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Desinfektion positiv.

ERTRAGSLAGE

Transformationsprogramm als Basis der positiven Entwicklung

Trotz der konstant herausfordernden Marktlage und der schwierigen finanziellen Entwicklung vieler Krankenhäuser hat sich die HARTMANN GRUPPE unter insgesamt stabilisierten Rahmenbedingungen im Berichtsjahr positiv entwickelt. Der Grund hierfür liegt in der klaren Fokussierung des Unternehmens auf die Umsetzung des Transformationsprogramms: HARTMANN hat erfolgreich neue Produkte eingeführt und strukturelle Kostenverbesserungen erzielt. Im Berichtsjahr leistete das Programm mit mehr als 50 Mio. EUR erneut einen wesentlichen Beitrag zum bereinigten EBITDA.

Moderates organisches Umsatzwachstum

Zum Zweck einer transparenten Kommunikation und zur Steuerung verwendet das Unternehmen das organische Umsatzwachstum als zentrale Bewertungskennzahl für die Umsatzentwicklung. Insgesamt verzeichnete die HARTMANN GRUPPE im Geschäftsjahr 2024 den Erwartungen entsprechend ein moderates organisches Umsatzwachstum. Dieses lag bei 2,6 %.

Die HARTMANN GRUPPE erzielte 2024 über alle Geschäftssegmente hinweg einen Konzernumsatz von 2.407,9 Mio. EUR. Dies entspricht einem Wachstum von 2,3% gegenüber dem Vorjahr. Dabei haben sich Währungseffekte mit -0,3 % auf das Umsatzwachstum ausgewirkt.

EINFLUSSGRÖSSEN AUF DAS UMSATZWACHSTUM DER HARTMANN GRUPPE

im Jahr 2024 in Prozent

Bereinigtes EBITDA im Jahresvergleich gestiegen

Das bereinigte EBITDA dient dem Unternehmen seit dem Jahr 2020 als zentrale Steuerungsgröße für die Ertragsentwicklung. Die Kennzahl bildet das operative Ergebnis vor Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, Wertminderungen/Wertaufholungen sowie Anpassungen/ Bereinigungen ab. Letztere beziehen sich auf die Kategorien Restrukturierungsaufwendungen, Gewinne bzw. Verluste aus Desinvestitionen und akquisitionsbezogene Aufwendungen sowie sonstige Anpassungen.

Nach einem Vorjahreswert von 203,4 Mio. EUR lag das bereinigte EBITDA im Berichtsjahr bei 261,4 Mio. EUR. Damit befindet sich die Kennzahl über dem im Geschäftsbericht 2023 prognostizierten Korridor und innerhalb des im November 2024 angepassten Prognosekorridors von 230 bis 270 Mio. EUR. Die bereinigte EBITDA-Rendite stieg von 8,6 % im Jahr 2023 auf 10,9 % im Berichtszeitraum. Der Grund hierfür liegt vor allem im Erfolg des Transformationsprogramms.

Im Berichtsjahr verzeichnete HARTMANN Anpassungen beim operativen Ergebnis. Durch seine strategische Fokussierung sind dem Unternehmen Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 13,0 Mio. EUR entstanden. Wesentliche Gründe waren Produktionsverlagerungen und -schließungen. Außerdem sind Sonstige Anpassungen in Höhe von 5,3 Mio. EUR entstanden. Diese fielen insbesondere im Zusammenhang mit der fortgeführten Migration des IT-Systems SAP auf S/4HANA1 an.

1 eine ERP-Softwarelösung, die von der Firma SAP SE entwickelt wurde und verschiedene Geschäftsprozesse und -funktionen innerhalb einer Organisation integriert und verwaltet.

Das EBITDA der HARTMANN GRUPPE beträgt für das Berichtsjahr 243,1 Mio. EUR und liegt damit 77,5 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 165,5 Mio. EUR. Das Finanzergebnis erreicht mit -13,2 Mio. EUR etwa das Vorjahresniveau von -13,6 Mio. EUR. Nach 16,1 Mio. EUR im Jahr 2023 lag der Aufwand für Ertragsteuern im Berichtsjahr bei 11,4 Mio. EUR. Der rückläufige Steueraufwand beruht im Wesentlichen auf der Aktivierung latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge und der Auflösung von Rückstellungen. Das Konzernergebnis ist im Vergleich mit dem Jahr 2023 mit einem Plus von 81,0 Mio. EUR auf 113,7 Mio. EUR gestiegen.

Wachstumstreiber moderne Wundversorgung

Im Berichtsjahr erzielte das Segment Wundversorgung Umsatzerlöse von 608,9 Mio. EUR. Das organische Umsatzwachstum lag bei 4,4 %. Als Wachstumstreiber erwies sich dabei der Bereich der modernen Wundversorgung und hier insbesondere die silikonbasierten Superabsorber-Wundauflagen, aber auch der Bereich der traditionellen Wundversorgung wies Zuwächse auf.

HARTMANN blieb auch im Jahr 2024 in der Wundversorgung die Nr. 1 im europäischen Apothekenmarkt. Als Marktführer in der traditionellen Wundversorgung ist HARTMANN dabei einem erheblichen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Dieser ist in Osteuropa durch preisaggressive Apothekenketten und deren Private Label-Produkte besonders hoch. Höhere Material- und Fertigungskosten konnte HARTMANN im Berichtsjahr nur teilweise über Preissteigerungen ausgleichen. Zusätzlich investierte HARTMANN kontinuierlich in den Ausbau von Vertrieb und Marketing.

Das bereinigte EBITDA stieg im Berichtsjahr um 1,9 Mio. EUR auf 109,9 Mio. EUR.

Profitables Wachstum im Segment Inkontinenzmanagement

Im Jahr 2024 erzielte HARTMANN im Segment Inkontinenzmanagement Umsatzerlöse von 769,9 Mio. EUR. Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 1,6 %.

Positive Treiber für den Umsatz waren im Berichtsjahr die Inkontinenzhosen. Insgesamt setzte HARTMANN mit der schrittweisen Einführung der innovativen SkinGuard® -Saugkörpertechnologie in sein Produktportfolio im europäischen Wachstumsmarkt für Inkontinenzartikel einen neuen Standard. Aufgrund der Aufgabe unprofitabler Geschäfte in verschiedenen Ländern, verzeichneten die Produkte für mittlere und schwere Inkontinenz, die Sortimente für leichte Inkontinenz sowie für die medizinische Hautpflege ein leicht negatives organisches Wachstum.

Insgesamt stieg das bereinigte EBITDA dank eines profitablen Produktmixes, eines erfolgreichen Kostenmanagements und der Einstellung unrentabler Geschäfte um 18,8 Mio. EUR auf 87,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.

Infektionsmanagement mit leichtem Umsatzplus

Das Segment Infektionsmanagement verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatz von 518,9 Mio. EUR und damit ein organisches Wachstum von 0,6 %.

Einen positiven Einfluss auf das organische Wachstum hatten dabei die Bereiche der Flächen- und Händedesinfektion. Neben einer Stabilisierung der Märkte haben dazu auch Marktanteilsgewinne in den für HARTMANN relevanten Kanälen beigetragen.

Im Bereich der Schutzkleidung war ein negatives organisches Wachstum zu verzeichnen. Auch der Preisdruck im Markt für Untersuchungshandschuhe blieb im Berichtsjahr hoch.

Steigerungen des Produktionsvolumens, positive Einkaufseffekte und kosteneffizientes Handeln tragen zu einer Verbesserung des bereinigten EBITDA bei.

Das bereinigte EBITDA im Segment Infektionsmanagement liegt mit 46,9 Mio. EUR um 32,5 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.

UMSATZANTEILE NACH SEGMENTEN

in Mio. EUR und Prozent

Positive Geschäftsentwicklung bei Komplementären Divisionen der Gruppe

Im Segment Komplementäre Divisionen der Gruppe weisen die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum ein moderates organisches Wachstum von 4,0 % auf und stiegen auf 510,2 Mio. EUR.

Das Umsatzwachstum ist insbesondere auf die positive Umsatzentwicklung der CMC-Gruppe zurückzuführen. Die Gründe dafür liegen in der verbesserten Lieferfähigkeit und dem Gewinn großer Ausschreibungen. Die KOB-Gruppe steigerte ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr durch Innovationen und eine positive Entwicklung des Kerngeschäftes in Europa. Auch Kneipp trug mit einem organischen Wachstum bei.

Das bereinigte EBITDA des Segments lag mit 17,6 Mio. EUR um 4,8 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.

Gestiegene Umsätze im Heimatmarkt

In ihrem deutschen Kernabsatzmarkt erzielte die HARTMANN GRUPPE im Berichtszeitraum Umsatzerlöse in Höhe von 749,1 Mio. EUR. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem organischen Umsatzwachstum von 4,0 %. Die Umsatzerlöse in der Region EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika) lagen mit einem organischen Wachstum von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr bei 1.417,7 Mio. EUR. In der Region APAC (Asien, pazifischer Raum) erzielte das Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 158,9 Mio. EUR. Dies entspricht im Jahresvergleich einem organischen Wachstum um 9,2%. In der Region Americas erzielte HARTMANN mit einem organischen Umsatzwachstum von 7,6 % Umsatzerlöse in Höhe von 82,2 Mio. EUR.

Inlandsanteil am Umsatz leicht gestiegen

Das Verhältnis von Umsatzerlösen im In- und Ausland hat sich im Berichtszeitraum leicht in Richtung Inland verschoben: 31,1 % vom Konzernumsatz und damit 749,1 Mio. EUR entfielen auf Deutschland. 2023 lag dieser Wert bei 30,6%. Jenseits ihres deutschen Heimatmarktes erzielte die HARTMANN GRUPPE mit 1.658,9 Mio. EUR 68,9 % (Vorjahr: 69,4 %) des Konzernumsatzes.

ANTEILE DER REGION AM GESAMTUMSATZ

in Mio. EUR und Prozent

Rohstoff- und Energiepreise weiterhin auf hohem Niveau

Die Preise der für HARTMANN wesentlichen Rohstoffe blieben im Berichtsjahr auf einem nach wie vor hohen Niveau. Teilweise kompensierten die Erfolge des Transformationsprogramms diese Effekte durch strukturelle Kostenverbesserungen. Geringere Energiekosten trugen im einstelligen Mio. EUR-Bereich positiv zum Ergebnis bei.

FINANZLAGE

Reduzierter Free Cash-Flow

Im Berichtsjahr ist der operative Cash-Flow der HARTMANN GRUPPE gegenüber dem Jahr 2023 um 32,1 Mio. EUR auf 198,7 Mio. EUR gesunken. Dies ist vor allem auf die projektbedingte Erhöhung der Vorratsbestände zum Jahresende zurückzuführen. Im Vorjahr hatte der Bestandsabbau zu einer Verbesserung des operativen Cash-Flows beigetragen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ohne M&A-Aktivitäten bei 148,4 Mio. EUR und damit 38,3 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Damit ergibt sich ein Free Cash-Flow von 50,3 Mio. EUR. Dies entspricht einer Reduktion um 70,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit liegt mit 31,7 Mio. EUR um 45,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Im Wesentlichen setzt sich der Wert aus Auszahlungen für die Tilgung finanzieller Verpflichtungen in Höhe von 152,5 Mio. EUR, der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 26,0 Mio. EUR und den Auszahlungen für Zinsen in Höhe von 11,5 Mio. EUR zusammen.

An die Aktionäre der PAUL HARTMANN AG wurden im Berichtszeitraum 28,4 Mio. EUR ausgeschüttet. An Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften wurden Dividendenzahlungen von insgesamt 5,1 Mio. EUR geleistet.

Im Berichtsjahr hat die PAUL HARTMANN AG mit ihrer Debuttransaktion am Schuldscheinmarkt ihre Refinanzierungsmöglichkeiten weiter diversifiziert. Bei mehrfacher Überzeichnung wurde ein Volumen von 200 Mio. EUR bei institutionellen Anlegern platziert. Die Tranchen mit Laufzeiten von drei und fünf Jahren wurde jeweils mit variabler und fester Verzinsung ausgegeben.

Zum Stichtag am 31. Dezember 2024 betrug der Zahlungsmittelbestand 160,9 Mio. EUR und lag damit 15,8 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.

DARSTELLUNG DES CASH-FLOW

in Mio. EUR

* Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen.

Investitionen in Produktion und Infrastruktur

Alle nachfolgenden Erläuterungen zum Investitionsvolumen beziehen sich auf die bilanziellen Investitionen des Berichtsjahres in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Enthalten sind darin auch die Nutzungswerte von Leasinggegenständen gemäß IFRS 16, die nicht im Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit berücksichtigt sind.

Das Investitionsvolumen der HARTMANN GRUPPE umfasste im Berichtszeitraum 165,5 Mio. EUR. Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 24,5 Mio. EUR. Mit einem Anteil von 83,2 % entfielen dabei 137,7 Mio. EUR auf Investitionen in Sachanlagen. Das Unternehmen tätigte Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 27,8 Mio. EUR.

Auch im Berichtsjahr lagen die Schwerpunkte der Investitionen wieder in der Erweiterung und Modernisierung von Produktionsanlagen und Infrastruktur. Außerdem hat HARTMANN die Investitionen der Migration des ERP-Systems auf SAP S/4HANA weitergeführt.

Mit 60,0 % und einem Volumen von 99,9 Mio. EUR entfiel der größte Teil der Investitionen auf Deutschland. Außerdem hat das Unternehmen an den Standorten in Frankreich, der Tschechischen Republik, Spanien und Polen 52,5 Mio. EUR investiert.

Im Segment Inkontinenzmanagement hat HARTMANN im Berichtszeitraum 60,4 Mio. EUR in die Erweiterung und Optimierung von Produktionsanlagen in Deutschland und Frankreich investiert. Die Maßnahmen dienen der Adaption neuer Produkteigenschaften.

Die Investitionen im Segment Wundversorgung betrugen in diesem Zeitraum 37,2 Mio. EUR. Dabei flossen die eingesetzten Mittel vor allem in Hochleistungsanlagen für die Produktion moderner silikonbeschichteter Wundauflagen in Frankreich und in die Automatisierung der Produktionsanlagen in Spanien.

Im Segment Infektionsmanagement floss die Investitionssumme von 23,4 Mio. EUR vor allem in die Erweiterung und Optimierung der Produktionsanlagen in der Tschechischen Republik.

Im Segment Komplementäre Divisionen der Gruppe hat das Unternehmen im Berichtsjahr insgesamt 44,5 Mio. EUR investiert. Diese Mittel flossen hauptsächlich in die Modernisierung und Optimierung von Produktion und Logistik bei Kneipp in Deutschland sowie in die Modernisierung der Infrastruktur bei KOB im Inland.

Reduzierter Nettofinanzstatus

Zum Stichtag am 31. Dezember 2024 lag der Nettofinanzstatus der HARTMANN GRUPPE bei -112,1 Mio. EUR und damit 16,3 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahres.

INVESTITIONEN NACH SEGMENTEN

in Mio. EUR

VERMÖGENSLAGE

Anstieg der Bilanzsumme

Zum 31. Dezember 2024 lag die Bilanzsumme der HARTMANN GRUPPE bei 2.097,9 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anstieg von 111,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahreswert. Die Bilanzsumme hat sich im Berichtsjahr vor allem durch weiterhin hohe Investitionen sowie projektbedingt gestiegene Vorratsbestände erhöht.

Gestiegenes Vermögen

Im Berichtsjahr ist das langfristige Vermögen der HARTMANN GRUPPE insbesondere durch Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte um 54,3 Mio. EUR auf 1.003,1 Mio. EUR gestiegen. Der Strukturanteil des langfristigen Vermögens an der Bilanzsumme blieb dabei mit 47,8 % auf Vorjahresniveau.

Das Sachanlagevermögen lag zum Bilanzstichtag bei 692,4 Mio. EUR. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 38,6 Mio. EUR. Investitionen in Höhe von 137,7 Mio. EUR standen im Berichtsjahr planmäßige Abschreibungen in Höhe von 89,4 Mio. EUR und Wertminderungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR gegenüber. Die geringen Wertminderungen sind im Wesentlichen im Segment Infektionsmanagement entstanden.

Im Vergleich mit dem Vorjahr sind die immateriellen Vermögenswerte der HARTMANN GRUPPE um 15,0 Mio. EUR auf 267,4 Mio. EUR gestiegen. Hier lag das Investitionsvolumen bei 27,8 Mio. EUR. Die planmäßigen Abschreibungen beliefen sich auf 14,5 Mio. EUR. Die Wertminderungen betrugen 0,1 Mio. EUR. Diese waren gleichmäßig auf die Kernsegmente verteilt.

Das kurzfristige Vermögen der HARTMANN GRUPPE lag zum 31. Dezember 2024 bei 1.094,8 Mio. EUR. Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 56,8 Mio. EUR. Begründet ist dieser im Wesentlichen durch gestiegene Warenbestände. Der Strukturanteil des kurzfristigen Vermögens an der Bilanzsumme blieb 2024 mit 52,2 % auf Vorjahresniveau.

BILANZSUMME UND BILANZSTRUKTUR

in Mio. EUR

Anstieg der Verbindlichkeiten

Im Berichtsjahr sind die langfristigen Verbindlichkeiten der HARTMANN GRUPPE um 54,7 Mio. EUR auf 436,2 Mio. EUR gestiegen. Die finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich vor dem Hintergrund der Ausgabe eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 200 Mio. EUR bei gleichzeitiger Rückführung von Bankdarlehen im Saldo um 64,5 Mio. EUR erhöht. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich um 6,6 Mio. EUR reduziert. Der wesentliche Grund hierfür war das leicht gestiegene Zinsniveau. Der Strukturanteil der langfristigen Verbindlichkeiten ist um 1,6 Prozentpunkte auf 20,8 % gestiegen.

Durch die Tilgung kurzfristiger Bankdarlehen sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten im Berichtsjahr um 24,1 Mio. EUR auf 465,6 Mio. EUR zurückgegangen. Der Strukturanteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozentpunkte auf 22,2 % zurückgegangen.

Gestiegenes Eigenkapital

Das Eigenkapital der HARTMANN GRUPPE ist im Berichtsjahr um 80,5 Mio. EUR auf 1.196,1 Mio. EUR gestiegen. Aus dem Konzernergebnis resultiert ein Anstieg des bilanziellen Eigenkapitals um 113,7 Mio. EUR. Zusätzlich haben erfolgsneutrale Bewertungsänderungen bei Pensionen und dem Hedge Accounting das Eigenkapital um weitere 14,6 Mio. EUR erhöht.

Im Berichtszeitraum sorgten Währungsumrechnungen für einen negativen Effekt von 6,2 Mio. EUR. Die Dividendenausschüttungen an die Aktionäre der PAUL HARTMANN AG und die Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften reduzierten das Eigenkapital um insgesamt 33,5 Mio. EUR. Durch den Erwerb von bisher von Minderheitsgesellschaftern gehaltenen Anteilen reduzierte sich das Eigenkapital um 8,0 Mio. EUR. In Verbindung mit der gestiegenen Bilanzsumme verzeichnet die Eigenkapitalquote der HARTMANN GRUPPE einen leichten Anstieg von 56,1 % im Vorjahr auf 57,0 % zum Bilanzstichtag 2024.

MITARBEITENDE

Leichter Rückgang des Personalbestands

Die HARTMANN GRUPPE beschäftigte zum 31. Dezember 2024 weltweit 10.079 Mitarbeitende und damit 89 Personen bzw. 0,9 % weniger als zum Ende des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland ging um 59 Personen bzw. 1,4% zurück. In den europäischen Kernmärkten außerhalb Deutschlands sank die Beschäftigtenzahl um 37 Mitarbeitende. Außerhalb Europas stieg die Zahl von 856 auf 863.

ANZAHL MITARBEITENDE IN DER HARTMANN GRUPPE

jeweils zum 31. Dezember

Mitarbeiterbindung gestärkt

Die Bindung von Mitarbeitenden an das Unternehmen ist angesichts des anspruchsvollen Arbeitsmarkts von herausragender Bedeutung. Im April 2024 hat das Unternehmen weltweit die Mitarbeiterbefragung VOICES of HARTMANN durchgeführt. Nach 2019 und 2021 war dies die dritte globale Befragung. Die Beteiligungsquote lag bei 83% und damit nochmals über den hohen Werten der vorherigen Befragungen. Das Engagement und die Bindung der Mitarbeitenden haben sich laut der Befragung positiv entwickelt. Anhand des Feedbacks aus der Befragung hat HARTMANN im Berichtsjahr Maßnahmen identifiziert, die zur positiven Entwicklung der Unternehmensstrategie und -kultur beitragen. Diese Maßnahmen setzt das Unternehmen auf Team-, Abteilungs- und Unternehmensebene bis Ende des laufenden Jahres um. Schwerpunkte der Maßnahmen liegen auf der Förderung von Führungskompetenzen.

Ausgezeichnetes Betriebliches Gesundheitsmanagement

Der Aufbau eines professionellen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) fand im Jahr 2024 mit dem Gewinn des Corporate Health Awards einen Höhepunkt. Hierbei handelt es sich um eine renommierte Auszeichnung für exzellentes betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland. Die PAUL HARTMANN AG erhielt sie auch deshalb, weil sie mit ihrem interdisziplinären und integrativen Ansatz Maßstäbe setzt. Darüber hinaus hat die Expertenjury die enge Verknüpfung von BGM, Betrieblichem Eingliederungsmanagement und Arbeitsmedizin unter einem gemeinsamen Dach besonders hervorgehoben. Dieses ganzheitliche Konzept schafft aus Sicht der Jury nicht nur eine Unternehmenskultur, die auf der Gesundheit der Mitarbeitenden aufbaut, sondern zeigt auch die Innovationskraft und Weitsicht des Unternehmens im Bereich moderner Gesundheitsstrategien.

Gelebte Wertschätzung

Aktive Wertschätzung und Anerkennung von Mitarbeitenden fördert deren Verbundenheit zum Unternehmen. Bei HARTMANN wird eine offene Feedback-Kultur gefördert. Die Initiative "YOU ROCK!" bildete einen Schwerpunkt der Personalarbeit im Berichtsjahr. Als Ergebnis der Arbeit eines internationalen Projektteams stärkt sie eine Kultur der aktiven Wertschätzung. "YOU ROCK!" bildet das globale Dach für erfolgreiche bestehende Initiativen und neue Aktivitäten. Dabei werden besondere Leistungen, Projekterfolge oder auch ein besonderes Vorleben der HARTMANN-Werte sichtbar wertgeschätzt und belohnt.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Konzernrisikomanagementsystem

Der Vorstand der PAUL HARTMANN AG verantwortet ein angemessenes und wirksames Risikofrüherkennungs- und managementsystem und dessen kontinuierliche Verbesserung. Das System legt einheitliche Regeln, Strukturen und Prozesse zur frühzeitigen Erkennung, Bewertung und Steuerung von Risiken fest. Es basiert auf den gesetzlichen Anforderungen und orientiert sich an der ISO-Norm 31000 in ihrer aktuellen Form. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Wirksamkeit des Systems.

Dieses zentral koordinierte Enterprise-Risk-Management-System der HARTMANN GRUPPE umfasst eine strategische und eine operative Perspektive. Der Betrachtungshorizont der strategischen Perspektive ist deutlich länger. HARTMANN erfasst neben den strategischen Risiken auch strategische Chancen und betrachtet diese im Chancen- und Risikobericht getrennt. Der Vorstand identifiziert und bewertet zusammen mit dem Enterprise-Risk-Manager regelmäßig strategische Chancen und Risiken und deren Steuerung auf Konzernebene.

HARTMANN analysiert und bewertet operative Risiken mit Hilfe quantitativer Methoden. Das Unternehmen führt regelmäßige Erhebungen zum operativen Gesamtrisikoportfolio des Konzerns und dem Stand der Maßnahmen durch. Dieses System ermöglicht auch Ad hoc-Risikomeldungen. Bei einer erheblichen Risikorelevanz führen interne Risikoexperten eine Zweitbewertung durch. Operative Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit integriert HARTMANN in die Finanzplanung. Die quantifizierten Risiken werden anhand des geplanten Geschäftsergebnisses bewertet, simuliert und zu einem Gesamtrisiko aggregiert. Die nachfolgenden Angaben zu operativen Risiken für das Geschäftsjahr 2025 basieren auf Bewertungen aus dem vierten Quartal 2024. Die Bewertung berücksichtigt als sogenannte Nettobewertung Risikosteuerungseffekte durch Maßnahmen. Zur besseren Nachvollziehbarkeit sind die operativen Risiken nach ihren Ursachen in Kategorien gegliedert.

Über diese Methoden hinaus stellt eine globale und dezentrale Risikomanagementorganisation die Identifikation und Aktualität der operativen Risiken und erforderlichen Maßnahmen zur Risikosteuerung sicher. Ihr gehören Risikoverantwortliche in allen Organisationsteilen an, die regelmäßig geschult werden. Das daraus resultierende Risikoinventar liegt den Abschnitten zu operativen Risiken zugrunde. Das Enterprise Risk Management arbeitet eng mit den Bereichen Compliance, Interne Revision, Versicherungsmanagement, Finanzen sowie weiteren systematisch eingebundenen Zentralfunktionen zusammen.

Strategische Chancen und Risiken

Globale und lokale Entwicklungen und Trends bergen für HARTMANN unterschiedliche strategische Chancen und Risiken. Zu den Chancen zählt dabei die weltweite demografische Entwicklung in den Absatzmärkten des Unternehmens. Laut OECD wird der Anteil der Menschen, die älter als 70 Jahre sind, bis 2030 jährlich um beinahe vier Prozent steigen. Durch diese demografische Entwicklung ist weltweit auch von einer steigenden Zahl an multimorbiden Menschen und damit einem steigenden Bedarf an Medizin- und Pflegeprodukten auszugehen.

Der wirtschaftliche Erfolg von HARTMANN als international agierendem Unternehmen ist mit der geopolitischen Situation verknüpft. Kriege, schwelende und offene Konflikte mit bedeutenden Auswirkungen auf die Weltmärkte, führen zu geopolitischen Unsicherheiten und beinhalten strategische Risiken für HARTMANN. Der allgemeine Anstieg weltweiter Spannungen erhöht zudem Risiken, die sich aus der Abhängigkeit von der globalen Lieferkette ergeben. Darüber hinaus steigt durch diese Spannungen im Rahmen sich ausweitender hybrider Kriegsführung die Gefahr von Cyber-Angriffen jeglicher Art.

Auch die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft ist für HARTMANN bedeutsam und beinhaltet Chancen und Risiken. Zwar könnte eine weitere Verlangsamung des chinesischen Wachstums die Wettbewerbssituation für HARTMANN sowohl beim Einkauf als auch mit Blick auf Marktanteile verbessern. Ein wesentliches Wettbewerbsrisiko bleibt jedoch vor allem aufgrund der günstigen lokalen Produktionskosten in China bestehen. Außerdem besteht weiterhin das strategische Risiko einer Eskalation des Konflikts mit Taiwan mit möglichen Auswirkungen für die Weltwirtschaft.

Die derzeit von den USA benannten möglichen Zolländerungen können für HARTMANN in Vertrieb und Einkauf ein Risiko darstellen.

Während die geopolitische Situation die strategische Gesamtrisikolage erhöht, bietet der technologische Fortschritt für HARTMANN erhebliche Chancen. Besonders die Adaption und Integration künstlicher Intelligenz in die Prozesse des Unternehmens beinhalten ein großes Potential zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung.

Weitere Chancenpotentiale ergeben sich für HARTMANN als Anbieter von Systemlösungen für Medizin und Pflege aus den Folgen der Corona-Pandemie und einer seitdem mehr für Gesundheit und Hygiene sensibilisierten Gesellschaft. Auch das Erschließen weiterer Märkte und die Einführung neuer Produkte ermöglichen dem Unternehmen, den erfolgreichen Kurs des vergangenen Jahres fortzusetzen und seine Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken.

Besonders in Deutschland ist die Situation des Gesundheitssektors herausfordernd. Die Finanzierung der Krankenkassen und die Profitabilitätssituation der Krankenhäuser bergen aufgrund der Abhängigkeit von der Erstattungspolitik weitere Umsatzrisiken für HARTMANN. Das Unternehmen unterstützt das eigene Wachstum insbesondere in Europa und den USA durch gezielte Investitionen in Vertrieb und Marketing.

Das Thema Nachhaltigkeit hat in mehrerlei Hinsicht Einfluss auf die Chancen und Risiken von HARTMANN. Zum einen ist das Unternehmen langfristig den Risiken ausgesetzt, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Kurzfristiger wirken sich die ESG-Risiken (Environmental, Social, Governance) vor allem inForm operativer Risiken aus. Gleichzeitig bieten die sich in Richtung Nachhaltigkeit verändernden Kundenpräferenzen dem Unternehmen strategische Chancen durch die Entwicklung entsprechender Produkte.

Der Vorstand sieht HARTMANN im Spannungsfeld dieser wesentlichen strategischen Chancen und Risiken insbesondere durch sein Transformationsprogramm auch weiterhin gut aufgestellt.

Compliance und rechtliche Risiken

Durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen in relevanten Märkten oder Rechtsstreitigkeiten im Allgemeinen können in allen Segmenten rechtliche Risiken entstehen. Im Einzelfall trifft HARTMANN ausreichende Vorsorge in Form von Rückstellungen. Aktuell liegen nennenswerte rechtliche Risiken vor allem in Spanien und Frankreich vor, an deren juristischer Lösung HARTMANN aktiv arbeitet.

Gegen zwei unserer spanischen Tochtergesellschaften wurden gemeinsam mit anderen Unternehmen Kartellschadensersatzansprüche geltend gemacht. Die im Jahr 2022 hierfür gebildete Rückstellung von 7,0 Mio. EUR wurde zum 31.12.2024 auf 7,5 Mio. EUR angepasst. Ein Ressourcenabfluss innerhalb der nächsten zwölf Monate wird als möglich erachtet. HARTMANN ergreift geeignete Rechtsmittel, um sich in rechtlichen Verfahren zu verteidigen. Dabei wird die sich ständig weiterentwickelnde Rechtsprechung in Risikoeinschätzungen sowie strategische Entscheidungen mit einbezogen.

Änderungen bei steuerlichen Rechtsvorschriften, der Rechtsprechung und -auslegung können zu Steuerbelastungen und Zinszahlungen, dem Wegfall von steuerlichen Verlustvorträgen, Strafzahlungen oder sonstigen Strafen führen. Das Unternehmen stellt sich diesen Risiken mit einer kontinuierlichen Überwachung und Einschätzung der steuerlichen Rahmenbedingungen, internen steuerlichen Kontrollsystemen sowie einer qualifizierten steuerlichen Beratung.

Als global agierendes Unternehmen unterliegt HARTMANN einer Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Diese unterscheiden sich lokal teilweise deutlich. Um deren Einhaltung zu gewährleisten, prüft HARTMANN diese regelmäßig auf Änderungen und passt eigene Prozesse und Richtlinien gegebenenfalls an. Außerdem hat das Unternehmen in seinem für alle Mitarbeitenden verbindlichen Code of Conduct die Grundlagen korrekten Verhaltens bei geschäftlichen Aktivitäten festgeschrieben. Seine Lieferanten verpflichtet HARTMANN, diese Verhaltensgrundsätze zu akzeptieren, umzusetzen oder eigene, vergleichbare Grundsätze entlang der Wertschöpfungs- und Lieferkette einzuhalten. Der Konzern hat ein unternehmensweites Compliance-Programm implementiert, um Verstöße zu vermeiden und Reputationsrisiken zu minimieren. Die zentrale Compliance-Abteilung steuert das Programm und stellt sicher, dass ethische Standards und Gesetze, wie etwa Antikorruptionsgesetze, kartell- und wettbewerbsrechtliche Vorschriften oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ebenso eingehalten werden wie interne Vorgaben. HARTMANN entwickelt das Programm kontinuierlich weiter. Es umfasst regelmäßige Trainings für die Mitarbeitenden, Kontrollen und Audits. Für Compliance-Verstöße stellt das Unternehmen ein Meldesystem zur Verfügung.

Die zertifizierten Qualitätsmanagementsysteme des Konzerns sind ein wichtiger Bestandteil der Risikofrüherkennung. Strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse sorgen bei HARTMANN für Transparenz und sind eine Vorbedingung für den Vertrieb von Produkten. Die Qualitätsmanagementsysteme sind nach den Normen ISO 9001 und ISO 13485 sowie nach der Verordnung für Medizinprodukte (EU) 2017/745 durch die Benannten Stellen zertifiziert und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Unternehmen überwacht Kundenreklamationen, regulatorische Entwicklungen und laufende Zulassungsverfahren genau, um Qualitätsrisiken rechtzeitig erkennen und angemessen reagieren zu können.

Einige Produkte und Systemlösungen von HARTMANN bergen grundsätzlich das Risiko von Fehlfunktionen, die zu Verletzungen oder Beeinträchtigungen führen können. Der Einsatz aller vertretbaren Maßnahmen des zertifizierten Qualitätsmanagements und die Beachtung aller gesetzlichen Vorschriften haben dazu geführt, dass bislang keine bedeutenden Schadenersatzansprüche aus Produkthaftungen gegen HARTMANN geltend gemacht wurden. Solche Ansprüche können für die Zukunft jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Unabhängig von tatsächlichen Schadenersatzansprüchen könnte ein solcher Vorgang die Reputation des Konzerns beschädigen und Kosten für juristische Unterstützung oder Rückrufaktionen produzieren. Hier sichert sich HARTMANN durch eine Produkthaftpflichtversicherung ab.

Das Unternehmen geht von einem aggregierten Risiko in der Kategorie Compliance und rechtlichen Risiken in Höhe eines geringen dreistelligen Millionen-Euro-Bereichs aus.

Umfeldrisiken

Umfeldrisiken resultieren in Form von beispielsweise gesellschaftlichen, politischen oder regulatorischen Änderungen vor allem aus dem Umfeld des Unternehmens. Besonders für Unternehmen in der hochregulierten Medizin- und Pflegebranche können regulatorische Änderungen zu Einschränkungen beim Verkauf unserer Produkte führen. Diese Risiken beinhalten nur eine begrenzte Möglichkeit zur Risikosteuerung durch HARTMANN. Insbesondere weltpolitische Entwicklungen mit direkten Auswirkungen auf international tätige Unternehmen wirken sich auch kurzfristig auf das operative Risiko von HARTMANN aus und finden sich im Risikoinventar wieder.

Die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie sind weitgehend abgeklungen. Die entstandene Sensibilität gegenüber Pandemien führt jedoch dazu, dass diese nun dauerhaft als bestehende, auch kurzfristige und operative Risiken für Unternehmen erkannt werden.

Das Gesamtrisiko der Kategorie liegt in einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Risiken in Unterstützungsprozessen

Risiken in Unterstützungsprozessen entstehen, wenn diese nicht zuverlässig und effizient ablaufen. Dadurch können die Kernprozesse und damit die gesamte Wertschöpfungskette beeinträchtigt werden. In diesen Bereich fallen vor allem Risiken des Ausfalls von benötigten Ressourcen wie Gebäuden, Maschinen oder technische Anlagen. Vor allem das Risiko einer nicht zuverlässigen Belieferung mit Energie gewinnt im Kontext globaler Diskussionen an Bedeutung. Aber auch andere Risiken wie beispielsweise Brände an Produktionsanlagen, liegen vor. HARTMANN steuert diese Risiken durch geeignete Vorsorgemaßnahmen sowie durch ein einheitliches Versicherungsprogramm im Bereich Sachschaden und Betriebsunterbrechung. Darüber hinaus pilotiert das Unternehmen derzeit ein unternehmensweites Betriebliches Kontinuitätsmanagementsystem (BCM). Dieses zielt darauf ab, das Risiko von Unterbrechungen der Kernprozesse möglichst wirtschaftlich zu steuern.

Zu den immer wichtiger werdenden Ressourcen für den erfolgreichen Ablauf der Unternehmensprozesse zählen IT-Anwendungen. Deren Ausfall ist für HARTMANN insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Umstellung auf SAP S/4HANA im Jahr 2025 ein Risiko. Für weltweit immer häufiger vorkommende Cyber-Angriffe hat HARTMANN neben umfassenden Vorsorgemaßnahmen auch eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Auch die Verfügbarkeit von Personal stellt ein Risiko aus den Unterstützungsprozessen dar. Bei der Besetzung offener Stellen ergeben sich insbesondere durch den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und den Personalwettbewerb zwischen den Unternehmen Herausforderungen. Unbesetzte Positionen könnten die geschäftliche Entwicklung auf allen Ebenen behindern. HARTMANN steuert diesem Risiko mit unterschiedlichen Maßnahmen entgegen. Zu diesen zählen ein professionelles Personalmanagement, aktives Arbeitgebermarketing, die gezielte Weiterentwicklung der Mitarbeitenden und eine strategische Nachfolgeplanung.

Durch das genannte Maßnahmenpaket hält HARTMANN Risiken in den Unterstützungsprozessen niedrig. Das Unternehmen rechnet aktuell mit einem Risiko im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Absatzmarktrisiken

Trotz einer Stabilisierung gegenüber dem Vorjahr, ist HARTMANN in allen Segmenten noch immer einem intensiven Kosten- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Auch die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen verschärfen sich. Weltweit zwingen die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in Kombination mit volatilen Zinsen Regierungen und Behörden auch weiterhin dazu, die öffentlichen Kassen zu sanieren. Dies führt in der Gesundheitsindustrie vor allem zu Anpassungen in den Regelungen zur Erstattung von medizinischen Produkten und erhöht die Risikolage von HARTMANN. Die Kostensituation entwickelt sich stabil auf weiterhin hohem Niveau. Vor dem Hintergrund bestehender Verträge, Erstattungsregelungen und eines intensiven Wettbewerbsdrucks kann HARTMANN diese hohen Kosten generell nur bedingt an Kunden weitergeben.

Durch den Markteintritt neuer Wettbewerber kann das bestehende Wettbewerbsrisiko weiter steigen. Außerdem kann sich die Wettbewerbslandschaft durch den Zusammenschluss von Wettbewerbern untereinander oder im Rahmen von Zukäufen durch Finanzinvestoren verändern. Daraus folgen die Risiken sinkender Absatzpreise, eines steigenden Margendrucks oder des Verlusts von Marktanteilen. Um hier frühzeitig handeln zu können, führt das Unternehmen in den Segmenten kontinuierliche Wettbewerbs- und Marktanalysen durch.

HARTMANN sieht in den zahlreichen Herausforderungen auf den Absatzmärkten jedoch auch Chancen, die das Unternehmen durch gezielte Investitionen in Vertrieb und Marketing, insbesondere in Europa und den USA, nutzen will. Es wird von einem Risiko im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ausgegangen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen führen zu einem latenten Bonitätsrisiko bei Geschäftsbanken. Der Ausfall einzelner Institute könnte die dort bestehenden Guthaben des Unternehmens gefährden. Zur Risikobegrenzung greift HARTMANN zu verschiedenen Maßnahmen. Dazu zählen die Auswahl von Kernbanken mit einem soliden Rating, die Verteilung der Guthaben auf verschiedene Institute sowie ein kontinuierliches Bonitätsmonitoring der Banken, zu denen HARTMANN Geschäftsbeziehungen unterhält. Auf dieser Basis stuft das Unternehmen das Risiko des Ausfalls von Kernbanken als gering ein.

Als global operierendes Unternehmen ist HARTMANN den Auswirkungen von Währungsschwankungen ausgesetzt. Im Konzern erfolgt das Management von Währungs-, Zins-, Energie- und Rohstoffpreisrisiken durch das Corporate Treasury in enger Abstimmung mit den betroffenen relevanten Unternehmensfunktionen. Soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll, begrenzt HARTMANN potenziell negative Auswirkungen durch Finanzinstrumente oder vertragliche Vereinbarungen. Im Konzernanhang finden sich detaillierte Informationen zu den Finanzinstrumenten und -risiken.

Liquiditätsrisiken steuert HARTMANN im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung. Dabei berücksichtigt das Unternehmen, dass Schwankungen im Liquiditätsbedarf auftreten. Für ungünstigere Szenarien hält das Unternehmen eine entsprechende Liquiditätsreserve vor.

Das aggregierte finanzwirtschaftliche Risiko wird von der Organisation im geringen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich beziffert. Insgesamt ist das Unternehmen durch eine vergleichsweise hohe Eigenkapitalquote und zugesagte offene Kreditlinien finanziell gut aufgestellt.

Risiken in der Wertschöpfungskette

HARTMANN nutzt in allen Geschäftssegmenten für die Produktion Rohstoffe, Komponenten, Handelswaren, Energie und Dienstleistungen von externen Lieferanten. Die Verteuerung von Rohstoffen, Frachtkosten, Energie und Material, eine begrenzte Zahl qualifizierter Zulieferer oder mögliche Unterbrechungen der Lieferkette können sich hier negativ auf Produktion, Absatz und Qualität der Produkte auswirken. Insbesondere besteht das Risiko von Ausfällen oder eingeschränkter Lieferfähigkeit bei Zulieferern. Außerdem können Störungen in der Lieferkette die Logistik des Unternehmens vor Herausforderungen stellen. Diesen Risiken stellt sich HARTMANN mit einer engen Überwachung der Beschaffungsmärkte, der strengen Auswahl und Qualifizierung von Lieferanten, engmaschigen Qualitätskontrollen, einem vorsichtigen Bestandsmanagement und Rahmenverträgen mit Zulieferern. Sofern in der Gesamtbetrachtung sinnvoll, identifiziert und qualifiziert HARTMANN zudem kontinuierlich Zweitlieferanten, um die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu reduzieren.

In den Produktionsstätten von HARTMANN bestehen grundsätzlich Risken der Unterbrechung von Produktionsabläufen durch interne und externe Ereignisse wie beispielsweise Unfälle, Feuer oder geophysikalische Ereignisse. Diese können die Gesellschaft daran hindern, ihre Leistungen zu erbringen. Um negative Auswirkungen solcher Ereignisse abzufedern, hat HARTMANN unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Das regelmäßige Üben von Krisenszenarien im Rahmen eines TaskForce-Teams zählen ebenso zu diesen wie Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden und dem Erhalt der Liefersicherheit insbesondere bei dringend benötigten Medizinprodukten. Zusätzlich sichert HARTMANN seine Standorte durch den gezielten Abschluss von Versicherungen ab.

Das aggregierte Risiko der Wertschöpfungskette beziffert die Organisation in einem geringen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Gesamtaussagen zur Risikosituation

Einzelne Risiken allein führen in der Regel nicht zu bestandsgefährdenden Entwicklungen. Deshalb überwacht HARTMANN das Verhältnis aus Gesamtrisiko und verfügbarer Liquidität bzw. vorhandenem Eigenkapital. Aus diesen Erhebungen wird die Wahrscheinlichkeit von bestandsgefährdenden Entwicklungen abgeleitet.

Bei Erstellung dieses Chancen- und Risikoberichts waren bestandsgefährdende Entwicklungen hinreichend unwahrscheinlich. Der Vorstand sieht weiterhin eine solide Grundlage für die künftige Entwicklung des Konzerns.

PROGNOSEBERICHT

Geringe Wachstumsprognose für deutsche Wirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das Jahr 2025 ein globales Wirtschaftswachstum von 3,3 %. Die weltweit größte Volkswirtschaft USA wird nach Einschätzungen des IWF im laufenden Jahr um 2,7 % wachsen. Für die VR China erwartet der IWF ein Wirtschaftswachstum von 4,6 %. Die Eurozone soll 2025 laut IWF um 1,0% wachsen, Deutschland im selben Zeitraum nur um 0,3 %. Als Gründe für die schwache Prognose führen die Experten den Rückgang in wichtigen Exportmärkten, mögliche Handelskonflikte und hohe Energiepreise an.

Allgemeine Marktentwicklung 2025

Der Marktdatenanbieter Fitch rechnet für 2025 auf dem europäischen Medizintechnikmarkt mit einem Wachstum von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Bei den medizinischen Verbrauchsmaterialien gehen die Experten von einem etwas schwächeren Wachstum um 5,5 % aus. Vor dem Hintergrund einer Inflationserwartung, die laut EZB bei 2,1 % liegt, wird das inflationsbereinigte Wachstum jedoch etwas geringer ausfallen.

In Folge des geringen Wirtschaftswachstums, knapper Steuerhaushalte sowie weiterer Belastungen der nationalen Haushalte werden die öffentlichen Ausgaben beschränkt. Dies begrenzt den Spielraum der Regierungen, die Wirtschaft und die Gesundheitssysteme durch öffentliche Investitionen anzukurbeln. Einen weiteren Anlass zur Sorge für die produzierende Industrie bietet aktuell das Risiko von US-Zöllen. Laut Ifo-Konjunkturumfrage rechnen die meisten Betriebe in den kommenden sechs Monaten mit einer Verschlechterung der Geschäftslage.

Krankenkassen mit erheblichen Herausforderungen

Die finanzielle Lage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland wird auch im Jahr 2025 von erheblichen Herausforderungen bestimmt. Steigende Ausgaben durch den medizinisch-technischen Fortschritt, die alternde Bevölkerung sowie höhere Kosten für Personal und Medikamente belasten die Budgets der Krankenkassen. Gleichzeitig bleiben die Einnahmen aus Beiträgen angesichts einer stagnierenden Lohnentwicklung und struktureller Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt begrenzt. Nach der Prognose des GKV-Schätzerkreises wird sich die Finanzierungslücke im Jahr 2025 weiter vergrößern.

Krankenhäuser unter wirtschaftlichem Druck

Laut DKI Krankenhausbarometer erwarten rund zwei Drittel der Krankenhäuser in Deutschland für das Jahr 2025 eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Nur 6% gehen von einer Verbesserung aus. Ähnlich stellt sich die Situation in vielen anderen europäischen Ländern dar. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser ist geprägt vom Spannungsfeld aus steigenden Kosten, begrenzten Einnahmen und dem Druck, eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. In dieser Situation sind in den meisten Ländern große finanzielle Hilfspakete des Staates unwahrscheinlich. Es ist eher davon auszugehen, dass Reformen die Marktstrukturen und die Versorgung verändern werden.

In Deutschland wurde Ende 2024 das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) verabschiedet. Die wesentlichen Teile der Reform sind die Anpassung des Vergütungssystems sowie die Einführung von Leistungsgruppen, in die Krankenhäuser eingeordnet werden. Auch wenn diese Punkte erst ab 2027 umgesetzt werden, verändern sich die bestehenden Strukturen vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Drucks schon heute in Richtung einer weiteren Konsolidierung. Daher ist für das laufende Jahr von weiteren ungeplanten Schließungen und Insolvenzen einzelner Krankenhäuser auszugehen.

Trend zur Ambulantisierung in Gesundheitssystemen

Die Verlagerung medizinischer Leistungen aus stationären Einrichtungen in den ambulanten Bereich hat sich in den letzten Jahren weltweit zu einem zentralen Trend in den Gesundheitssystemen entwickelt. Diese Ambulantisierung wird durch medizinischen Fortschritt und den steigenden Kostendruck in der Gesundheitsversorgung angetrieben und prägt auch im Jahr 2025 zunehmend die Patientenversorgung.

Moderne diagnostische und therapeutische Verfahren erlauben heute ambulante Eingriffe und Behandlungen, die früher nur im stationären Bereich möglich waren. Gleichzeitig steigt bei Patienten die Nachfrage nach Behandlungskonzepten mit kurzen stationären Aufenthalten. Der Homecare-Markt spielt daher eine zunehmend zentrale Rolle: Homecare-Dienstleister übernehmen viele Aufgaben, die früher ausschließlich in Krankenhäusern oder Pflegeheimen erbracht wurden. Dazu gehören unter anderem die Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln oder die spezialisierte Wundversorgung. Die Verlagerung von Leistungen aus dem kostenintensiven stationären Bereich wird die Nachfrage und die Systeme der Warenversorgung verändern. Durch die veränderten Versorgungsabläufe werden gleichzeitig Räume für neue Produkte und Dienstleistungen entstehen.

Wachstum bei moderner Wundversorgung

Die Prognose für den Markt der Wundversorgung ist uneinheitlich: Für den europäischen Apothekenmarkt wird bei den traditionellen Wundversorgungsprodukten eine Stagnation im Wert und eine weitere Volumenreduktion erwartet. Gleichzeitig führt der demographischen Wandel in Europa zu einer steigenden Zahl chronischer Wunden und damit voraussichtlich zu einem Wert- und Volumenwachstum bei den modernen Wundprodukten. Weltweit erwartet die Marktforschungsfirma SmartTRAK für das Jahr 2025 ein Wertwachstum des modernen Wundversorgungsmarktes von 6 %.

Veränderte Märkte für Inkontinenzmanagement

Mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 3,5 % wertmäßig und 1,2 % volumenmäßig bleibt das europäische Wachstum hinter der globalen jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 4,2 % wertmäßig und 2,3 % volumenmäßig zurück. Zudem ist von einer signifikanten Verlagerung auf den Onlinehandel auszugehen.

Die alternde Bevölkerung geht mit einer steigenden Nachfrage der Pflegeheime nach Inkontinenzprodukten einher. Weitere Impulse für die Nachfrage sind durch die moderat steigenden Investitionen der Pflegeeinrichtungen in den Ausbau ihrer Kapazitäten zu erwarten. Gleichzeitig limitiert jedoch der Personalmangel in den Einrichtungen die Bettenbelegungsquote und es ist eine Steigerung des wirtschaftlichen Drucks zu erwarten. Außerdem werden im laufenden Jahr für die Betreiber der Einrichtungen ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Governance) zu den entscheidenden Vergabekriterien bei Ausschreibungen zählen.

Auch die Apothekenlandschaft befindet sich derzeit im Wandel. Dabei ist zulasten führender Markenartikler eine Zunahme der Popularität von Niedrigpreismarken zu beobachten. Zusätzlich drängen Online-Einzelhändler zunehmend in den stationären Bereich. Aber auch traditionelle Drogeriemärkte steigen derzeit in den Online-Apothekenmarkt ein. Dieser Trend spiegelt die Integration von Online- und physischem Einzelhandel wider, mit der Anbieter die veränderten Erwartungen der Verbraucher erfüllen wollen.

Nicht zuletzt verändert KI den Einzelhandel ebenso wie das Gesundheitswesen: Sie optimiert zunehmend das personalisierte Marketing, die Produktauswahl, den Kundenservice und die Effizienz der Abläufe. Diese technologischen Fortschritte verschärfen den Wettbewerb zwischen Online- und Offline-Einzelhändlern und werden eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung künftiger Geschäftsstrategien und Kundeninteraktionen spielen.

Wachstumspotenzial für Infektionsmanagement

Das Infektionsmanagement wird auch im Jahr 2025 eine zentrale Bedeutung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen haben. HARTMANN rechnet mit einer moderaten Zunahme der Nachfrage nach Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen. Gleichzeitig stellen anhaltende Herausforderungen, wie der Fachkräftemangel oder auch die Auswirkungen der Krankenhausreform in Deutschland, den Markt vor komplexe Aufgaben.

Wachstumschancen eröffnen die geplanten Umgestaltungen in der deutschen Kliniklandschaft: Insbesondere ambulante Operationszentren mit ihrem Fokus auf Effizienz bei Prozessen und Ressourcennutzung bieten für sterile Produkte, spezifische Sortimentserweiterungen und ganzheitliche Präventionskonzepte neue Perspektiven. Gleichzeitig unterstützen innovative Desinfektionslösungen und digitale Services die gezielte Erschließung neuer Kundengruppen und können zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen.

Fokussierte Fortsetzung des Transformationsprogramms

Die europäischen Volkswirtschaften und ihre Gesundheitssysteme müssen auch im Jahr 2025 mit herausfordernden Rahmenbedingungen zurechtkommen. Experten rechnen in Deutschland mit einem nur geringen Wachstum und entsprechend negativen Auswirkungen auf das Konsumklima. Im Gesundheitssektor ist weiterhin von finanziellen Herausforderungen im Krankenhausbereich auszugehen. Auch die geopolitischen Unsicherheiten bleiben voraussichtlich bestehen. Außerdem wird im laufenden Jahr ein leichter Anstieg der Rohstoffpreise erwartet. Dieser wird voraussichtlich die Einsparungen durch leicht rückläufige Energiekosten kompensieren.

HARTMANN wird mit der fokussierten Fortsetzung des Transformationsprogramms im Geschäftsjahr 2025 seine Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz weiter stärken. Das Programm wird voraussichtlich einen Ergebnisbeitrag von weiteren ca. 50 Mio. EUR erzielen. Das Unternehmen wird zudem im laufenden Jahr rund 160 Mio. EUR vor allem in effiziente Maschinen und die Produktions- sowie IT-Infrastruktur investieren. Zusätzlich erhöht HARTMANN die Investitionen in Deutschland und den USA in Vertrieb und Marketing.

Während HARTMANN in allen Kernsegmenten von einem Umsatzanstieg ausgeht, zeigen sich beim bereinigten EBITDA Unterschiede: Für die Segmente Wundversorgung und Inkontinenzmanagement rechnet das Unternehmen im Vergleich mit dem Vorjahr mit einem Ergebniszuwachs. Für das Segment Infektionsmanagement wird ein moderat rückläufiges Ergebnis erwartet. Sofern die aktuellen Annahmen zutreffen, rechnet die HARTMANN GRUPPE nach sorgfältiger Abwägung der aus den wesentlichen Einflussfaktoren resultierenden Risiken und Chancen für 2025 mit einem moderaten organischen Umsatzwachstum und einem bereinigten EBITDA in einer Bandbreite von 260 bis 300 Mio. EUR.

Ihre Annahmen, Planungen und Prognosen überprüft die HARTMANN GRUPPE fortlaufend und aktualisiert diese bei Bedarf. Die tatsächliche Entwicklung kann für den Fall, dass die Erwartungen und Annahmen nicht eintreten, sowohl positiv als auch negativ von der Prognose abweichen.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die PAUL HARTMANN AG, Heidenheim an der Brenz

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der PAUL HARTMANN AG, Heidenheim an der Brenz, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich wesentlicher Informationen zu den Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der PAUL HARTMANN AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen IFRS Accounting Standards (im Folgenden "IFRS Accounting Standards"), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Teilbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Stuttgart, den 14. März 2025

**PricewaterhouseCoopers GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Marcus Nickel, Wirtschaftsprüfer

Kai Mauden, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die HARTMANN GRUPPE hat sich im Jahr 2024 erneut positiv entwickelt. Maßgeblich für den Erfolg waren die Fortschritte in der Umsetzung des Transformationsprogramms. Durch Innovationen, eine deutlich verbesserte Kostenposition und die Konzentration auf attraktive Marktsegmente leistete das Programm im Berichtsjahr wieder einen wesentlichen Beitrag zu der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Bemerkenswert ist insbesondere die erfolgreiche Einführung einer Vielzahl neuer Produkte im vergangenen Jahr. Sie tragen entscheidend dazu bei, Marktanteile in strategisch bedeutenden Marktsegmenten zu gewinnen und stärken die Marktposition des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat wird den Vorstand bei der weiteren Umsetzung des Transformationsprogramms unverändert mit vollem Engagement unterstützen.

Tätigkeitsschwerpunkte des Aufsichtsrats

Im Berichtszeitraum hat der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung der HARTMANN GRUPPE, das herausfordernde Marktumfeld und die Fortschritte bei der Transformation kontinuierlich mit dem Vorstand erörtert. Das Gremium hat dabei die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben konsequent wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei wesentlichen Angelegenheiten beratend begleitet sowie sorgfältig und kontinuierlich überwacht. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, zeitnah und ausführlich über die Lage des Unternehmens und wichtige Geschäftsvorfälle unterrichtet. Die bereitgestellten Informationen umfassten monatliche Berichte über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätslage und die Wettbewerbssituation ebenso wie die Quartalsabschlüsse einschließlich der jeweiligen Plan-Ist-Abweichungen und unterjährigen Prognosen.

Der Aufsichtsrat war in Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung frühzeitig eingebunden. Alle Maßnahmen zur Beschlussfassung, die eine Entscheidung oder Zustimmung des Aufsichtsrats erforderten, wurden dem Gremium vorgelegt.

Auch außerhalb der Sitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig im Informationsaustausch mit der Vorsitzenden des Vorstands und ließ sich über die aktuelle Geschäftsentwicklung und wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten. Darüber hinaus hielt er auch mit allen anderen Mitgliedern des Vorstands, dem Chief Compliance Officer und dem Leiter Internal Audit & Enterprise Risk Management der HARTMANN GRUPPE regelmäßig Rücksprache.

Im Zentrum der Aufsichtsratsberatungen stand die Umsetzung der Strategie im Konzern und in den Divisionen. Dabei wurde die erfolgreiche Neuausrichtung der HARTMANN Gruppe einbezogen, die unter anderem durch innovative Produkteinführungen und strukturelle Kostenmaßnahmen die Wettbewerbskraft des Unternehmens stärkt. Bei seinen Beratungen hat der Aufsichtsrat die herausfordernden Rahmen- und Marktbedingungen berücksichtigt. Geprägt waren diese unter anderem von den Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung, insbesondere auch im Hinblick auf die geopolitische Situation, der Wettbewerbsfähigkeit, der Entwicklung der Absatzmärkte sowie der Finanzlage. Planabweichungen beim Geschäftsverlauf hat der Vorstand dem Gremium detailliert erläutert. Die Entwicklungen der Rohstoff-, Energie- und Währungsmärkte und deren Effekte auf den Geschäftsverlauf sowie die Ertragslage der HARTMANN GRUPPE waren ebenfalls Gegenstand der Besprechungen im Aufsichtsrat.

Auch im Rahmen einer praxisnahen Präsentation von innovativen Produkten und Lösungen ließ sich der Aufsichtsrat über den Stand der Umsetzung der Strategien in den einzelnen Divisionen der HARTMANN GRUPPE informieren.

Der Aufsichtsrat befasste sich näher mit der Umsetzung der Divisionsstrategien in den einzelnen Ländergesellschaften und den daraus resultierenden Chancen und Risiken. Neben den Informationen zur Entwicklung, den Marktperspektiven und Innovationsstrategien einzelner Konzerngesellschaften und Geschäftsfelder unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat über Portfolio-Optionen.

Über die Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit und der künftig verpflichtenden Berichterstattung der HARTMANN GRUPPE wurde der Aufsichtsrat informiert.

Das Gremium befasste sich im Berichtsjahr mit den Chancen, Herausforderungen und wesentlichen Einflüssen auf die Geschäftsprozesse, die mit der Migration auf SAP S/4HANA1 verbunden sind.

1 eine ERP-Softwarelösung, die von der Firma SAP SE entwickelt wurde und verschiedene Geschäftsprozesse und -funktionen innerhalb einer Organisation integriert und verwaltet.

Der Aufsichtsrat ließ sich regelmäßig über die rechtlichen Risiken insbesondere in Spanien, Frankreich und Italien, dem juristischen Umgang mit diesen sowie deren möglichen finanziellen Implikationen unterrichten. Der aktuelle Stand der Verlagerung der Produktion im Segment Wundversorgung nach Polen war Gegenstand der Erörterungen.

Da hochqualifizierte und motivierte Mitarbeitende eine zentrale Grundlage des Unternehmenserfolgs sind, hat sich der Aufsichtsrat mit der Personalstrategie und dabei unter anderem auch mit den Führungsleitlinien auseinandergesetzt. Dabei war im Rahmen des Diversity Managements auch die Frauenquote ein Thema.

Das Gremium behandelte insbesondere die Compliance, die Mergers & Acquisitions, die Cyber Security, das Marketing, die Finanzierungsstruktur und Revision. Der Aufsichtsrat befasste sich mit den wesentlichen Prozessen innerhalb der HARTMANN GRUPPE und der Vorbereitung der Hauptversammlung 2024.

In einer zur Fortbildung genutzten separaten Sitzung beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit den Trends bei wichtigen Kundengruppen und deren Auswirkungen auf das Unternehmen.

In Abwesenheit des Vorstands hat der Aufsichtsrat mit Hilfe eines strukturierten Fragebogens die Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit überprüft. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Beurteilung der Struktur der Zusammenarbeit und der Aufgabenverteilung im Gremium sowie der Ausgestaltung der Mitwirkung des Aufsichtsrats bei der Jahres- und Mehrjahresplanung.

Nach einer vorausgehenden Beratung im Präsidialausschuss befasste sich der Aufsichtsrat mit der Vorstandsvergütung. Gegenstand der Besprechung waren insbesondere die variablen Bestandteile für das Geschäftsjahr 2023 unter Berücksichtigung des Erreichens der Zielwerte für den Jahres- und Mittelfristbonus, die Überprüfung der Zielvorgaben für 2024, die Jahres-Zielvorgaben für 2025 sowie die Fortschreibung der Mittelfristziele bis 2027. Außerdem wurden die Gestaltung der Zusammenarbeit sowie Regelungen der Dienstverhältnisse von Vorstandsmitgliedern im Aufsichtsrat erörtert.

In der Sitzung des Nominierungsausschusses wurde perspektivisch die Zusammensetzung des Aufsichtsrats behandelt.

Nach einer intensiven Erörterung mit dem Vorstand hat der Aufsichtsrat die Jahres- und Investitionsplanung für 2025 sowie die entsprechende Mehrjahresplanung genehmigt. Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten nehmen die unterjährigen Prognosen weiterhin einen hohen Stellenwert ein.

Der Tätigkeitsschwerpunkt des Prüfungsausschusses lag auf der Prüfung des Jahresabschlusses der PAUL HARTMANN AG und des Konzernabschlusses der HARTMANN GRUPPE, der Vorbereitung der Bilanzfeststellungssitzung sowie der Beratung mit dem Vorstand in Fragen der Rechnungslegung, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Zur Festlegung der Prüfungsschwerpunkte im Rahmen der Abschlussprüfung, zur Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer und zur Beurteilung von dessen Unabhängigkeit hat sich dieser Ausschuss ausführlich beraten. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses einschließlich der erwarteten Fortentwicklungen der maßgeblichen Rechtsgrundlagen und der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems. Darüber hinaus waren der Risikobericht und die Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems Gegenstand der Erörterungen. Die rechtlichen Risiken insbesondere in Spanien, Frankreich und Italien sowie die in diesem Zusammenhang ergriffenen Maßnahmen wurden behandelt. Der Ausschuss befasste sich mit dem Status im Bereich Compliance, den Erkenntnissen aus im Berichtsjahr durchgeführten Revisionen, den bereits ergriffenen und zukünftigen Maßnahmen im Bereich der IT-Sicherheit. Die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, das Working Capital Management, die internen Leistungsverrechnungen und steuerliche Fragestellungen waren Gegenstand eingehender Erörterungen.

Auf der Basis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss genehmigte der Aufsichtsrat die durch den Abschlussprüfer erbrachten Nichtprüfungsleistungen im Geschäftsjahr 2024 und übertrug die Zuständigkeit für die Freigabe künftiger Nichtprüfungsleistungen auf den Prüfungsausschuss.

Die Ausschüsse haben den gesamten Aufsichtsrat jeweils nachfolgend über ihre Tätigkeiten unterrichtet.

Jahres- und Konzernabschluss

In Anwesenheit des Abschlussprüfers und teilweise in Abwesenheit des Vorstands hat sich der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat eingehend mit dem vom Vorstand aufgestellten und erläuterten Jahresabschluss und dem Lagebericht der PAUL HARTMANN AG, dem Konzernabschluss, dem Konzernlageberichtsowie dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns befasst. Die Ausschussmitglieder haben die Prüfungsberichte und die Bestätigungsvermerke mit dem Abschlussprüfer diskutiert.

Zusätzlich hat sich der Prüfungsausschuss mit dem vom Vorstand aufgestellten Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 (Abhängigkeitsbericht) gemäß § 312 AktG beschäftigt.

Der Abschlussprüfer hat in der Bilanzfeststellungssitzung des Plenums über die Prüfungsschwerpunkte und die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung informiert und die Prüfungsberichte ausführlich erläutert. Dies fand teilweise in Abwesenheit des Vorstands statt. In der Sitzung hat der Aufsichtsrat auf Basis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht der PAUL HARTMANN AG, den Konzernabschluss und Konzernlageberichtsowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns geprüft und mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer erörtert. Die Berichterstattung des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, die jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig zugegangen waren, bildeten die Grundlagen hierfür.

Die von der Hauptversammlung gewählte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus Stuttgart hat unter Einbeziehung der Buchführung den Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG sowie den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss einschließlich der Lageberichte jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Auf der Grundlage der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und in Anwesenheit der Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten und erläuterten Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 gemäß § 312 AktG geprüft und erörtert. Der Abschlussprüfer hat folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat hat die Berichte des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung des Prüfungsausschusses und der eigenen Prüfung des Aufsichtsrats waren keine Einwendungen gegen das Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers zu erheben. Daher hat der Aufsichtsrat in der Bilanzfeststellungssitzung den Jahresabschluss der PAUL HARTMANN AG und den Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2024 der PAUL HARTMANN AG ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns einschließlich des Vorschlags zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 8,00 EUR pro Aktie schließt sich der Aufsichtsrat an. Der Vorschlag folgt dem Grundsatz der Kontinuität. Er ist das Ergebnis einer mehrjährigen Betrachtung bei gleichzeitiger Berücksichtigung des herausfordernden Marktumfelds und einer soliden finanziellen Ausrichtung des Unternehmens.

Als Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat den Abhängigkeitsbericht gebilligt und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer an. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts.

Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand

Frau Daniela Reinhardt schied aus dem Unternehmen und somit mit Wirkung zum 30. Juni 2024 auch aus dem Aufsichtsrat aus. Sie gehörte dem Gremium seit dem 28. April 2023 an. Als gewähltes Ersatzmitglied und Vertreter der Arbeitnehmer ist Herr Sven Igel mit Wirkung zum 1. Juli 2024 in den Aufsichtsrat nachgerückt.

Herr Wolfgang Röhrl hat aufgrund seines Eintritts in die passive Phase der Altersteilzeit mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 nach fast siebenjähriger Zugehörigkeit sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats niedergelegt. Als gewähltes Ersatzmitglied und Vertreter der leitenden Angestellten ist Herr Peter Schuck zum 1. Januar 2025 nachgerückt. Wir danken Frau Reinhardt und Herrn Röhrl für ihre Mitwirkung und die gute Zusammenarbeit im Aufsichtsrat und wünschen ihnen für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

Die Zusammensetzung des Vorstands blieb im Berichtsjahr unverändert.

Aufgrund der Herausforderungen durch das komplexe Marktumfeld und der nachhaltigen Umsetzung des Transformationsprogramms dankt der Aufsichtsrat der Unternehmensleitung und allen Mitarbeitenden der HARTMANN GRUPPE für ihr großes Engagement und ihre im Geschäftsjahr 2024 erbrachten besonderen Leistungen.

Heidenheim, den 14. März 2025

Mit freundlichen Grüßen

Für den Aufsichtsrat

Fritz-Jürgen Heckmann, Vorsitzender

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