Management Reports • May 11, 2021
Management Reports
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| Inhaltsverzeichnis |
2 |
|---|---|
| Brief an die Aktionäre |
3 |
| Die NORDWEST-Aktie | 5 |
| Basisdaten | 5 |
| Kursdaten |
5 |
| Die NORDWEST-Aktie |
6 |
| Gesamtentwicklung | 7 |
| Entwicklung der Geschäftsbereiche |
7 |
| Stahl |
7 |
| Bau-Handwerk-Industrie |
8 |
| Haustechnik | 9 |
| TeamFaktor/Services | 9 |
| Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns |
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| zum 31.03.2021 10 |
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| Ertragslage des NORDWEST-Konzerns 10 |
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| Finanz- und Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns11 |
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| Bilanz des NORDWEST-Konzerns in T€ (IFRS) zum 31.03.2021 13 |
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| Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST-Konzerns in T€ zum 31.03.202114 |
|
| Fazit und Ausblick15 |
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
für 2021 planen wir weitere Innovationen, weiteres Wachstum und weitere Bestmarken. Das erste Quartal liegt nun hinter uns und wir können festhalten, dass uns der Einstieg in ein neues Rekordjahr hervorragend gelungen ist. Dennoch sind wir uns bewusst, dass insbesondere pandemiebedingt noch ein langer Weg vor uns liegt. Gemeinsam mit unseren Industrie- und Fachhandelspartnern werden wir in den vor uns liegenden Monaten zuverlässig an unseren geplanten Zielen arbeiten.
Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnten wir bereits im ersten Quartal ein Geschäftsvolumen von über 1 Mrd. € erzielen. Diese Entwicklung basiert auf neuen Fachhandelspartnern, deutlichen Preissteigerungen im Stahl und weiteren innovativen Factoringlösungen für unsere Fachhandelspartner. Im Lagergeschäft konnten wir erstmals in einem ersten Quartal die 50 Mio. € Marke überschreiten. Sortimentstiefe und -breite im Bereich Bau-Handwerk-Industrie, sowie eine leistungsstarke Abwicklung dieser Geschäftsart sind der Treiber dieser Entwicklung. Ebenso konnten wir im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erneut die Werte des Vorjahres im operativen Ergebnis (EBIT) übertreffen. Mit 3,2 Mio. € ist auch dies ein neuer Rekord im ersten Quartal in der Unternehmensgeschichte.
Die bereits erreichten Ziele zeigen, dass wir auf Kurs sind. Dennoch gibt es neben den vielen positiven betriebswirtschaftlichen Botschaften auch immer eine menschliche Komponente. Und hier können wir nur ein zweigeteiltes Bild senden. Im März 2021 konnten wir die Vertragsverlängerung des langjährigen Vorstandsmitgliedes Jörg Simon verkünden. Im April 2021 hat unser Vorstandsvorsitzender Andreas Ridder nach nur 21 Monaten Amtszeit im Zuge einer Erkrankung darum gebeten, seinen Dienstvertrag und seine Vorstandsbestellung aus wichtigen persönlichen Gründen vorzeitig einvernehmlich zu beenden. Gemeinsam mit Herrn Simon wird die langjährig eingespielte Führungsmannschaft den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen und das laufende Geschäftsjahr zu einem neuen Rekordjahr für NORDWEST machen.
Wir sind uns bewusst, dass noch einige unbekannte Herausforderungen vor uns liegen. Welche Auswirkungen hat die laufende Pandemie auf die Gesamtwirtschaft? Wie entwickelt sich das derzeitige Lockdownszenario? Mit welcher Geschwindigkeit geht das Impfen weiter und wie verbreiten sich Mutationen? Nur wenig davon können wir aktiv beeinflussen. Was wir aber können, ist unsere Belegschaft, unsere Fachhandelspartner und unsere Industriepartner so wie bisher bestmöglich durch diese Zeit zu begleiten. Die Erfolge der jüngeren Vergangenheit
geben uns dabei die Zuversicht, dies auch in den uns noch bevorstehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Beleg dafür sind die aktuellen Zahlen im Detail. Trotz der weiterhin angespannten konjunkturellen Lage, steigern alle Geschäftsbereiche im ersten Quartal 2021 ihr Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich Stahl führen steigende Preise trotz rückläufiger Mengen zu einem deutlich steigenden Geschäftsvolumen von insgesamt 401,3 Mio. € und damit zu einem Anstieg um mehr als 18% gegenüber dem Vorjahr. Für die weitere Preisentwicklung gibt es keine eindeutige Vorhersage, zu sehr bestimmen Transportengpässe und Safeguard-Maßnahmen das Beschaffungsgeschäft. Der Bereich TeamFaktor/Services erzielt mit einem Plus von über 26% gegenüber dem Vorjahr ein Geschäftsvolumen von 285,6 Mio. € und weist damit weiterhin eine hervorragende Entwicklung auf. Auch der Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie startet sehr gut in das Geschäftsjahr 2021 und kann mit einem Geschäftsvolumen von 362,8 Mio. € den Vorjahreswert um nahezu 11% übertreffen. Neben dem Anstieg im Lagergeschäft um 6,4% überzeugt insbesondere das Zentralregulierungsgeschäft mit einem Plus von 11,5%. Im Geschäftsbereich Haustechnik ist die Tendenz ebenfalls weiter positiv. Mit einem Volumen von 71,3 Mio. € und damit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von fast 2%, kann der Bereich weiter überzeugen.
Die diesjährige Hauptversammlung findet am 20.05.2021 statt. Auf Grundlage des Gesetzes über Maßnahmen im Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins-, Stiftungs- und Wohnungseigentumsrecht zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie ("COVID-19-Gesetz") wird sie als virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten abgehalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der NORD-WEST-Homepage www.nordwest.com im Bereich Investor Relations/ Hauptversammlung.
Dortmund, 12.05.2021 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Simon
| Aktienart | Nennwertlose Inhaber-Stammaktien | |
|---|---|---|
| Zulassungssegment | General Standard (Frankfurt) Regulierter Markt (Düsseldorf) |
|
| WKN (Wertpapierkennnummer) | 677 550 | |
| ISIN (International Securities Identification Number) | DE0006775505 | |
| Börsenkürzel | NWX | |
| Reuters-Kürzel | NWXG | |
| Bloomberg-Kürzel | NWX:GR | |
| Börsenplätze | Frankfurt am Main Düsseldorf München Berlin Stuttgart Hamburg |
|
| Geschäftsjahr | 31.12. | |
| Börsengang | 19. August 1999 |
| 2019 | 2020 | Q1/2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs 31.12./31.03. (Frankfurt) | in € | 22,60 | 20,80 | 21,20 |
| Höchstkurs 31.12./31.03. (Frankfurt) | in € | 29,80 | 23,60 | 22,20 |
| Tiefstkurs 31.12./31.03. (Frankfurt) | in € | 19,80 | 15,10 | 20,20 |
| Anzahl der emittierten Aktien | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Anzahl der Aktien im Umlauf | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Marktkapitalisierung 31.12./31.03. | in Mio. € | 72,4 | 66,7 | 68,0 |
| Grundkapital | in Mio. € | 16,5 | 16,5 | 16,5 |
| Dividende je Aktie | in € | 0,80 | 0,21* | - |
| Dividendenrendite | in % | 3,54 | 1,01* | - |
| * Dividendenvorschlag |

Der Kurs der NORDWEST-Aktie liegt am Quartalsende bei 21,20 € je Anteilsschein. Seit Jahresbeginn ist der Kurs leicht gestiegen, insgesamt ist aber eine stabile Seitwärtsbewegung zu verzeichnen. Der Kurs bewegt sich dabei zwischen 20,20 € und 22,20 € je Aktie. Den bisherigen Jahreshöchstwert von 22,20 € erreicht das NORDWEST-Wertpapier am 11.02.2021.

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2020 hat sich NORDWEST für eine Senkung der Dividende auf 0,21 € je Aktie nach 0,80 € je Aktie im Vorjahr ausgesprochen. Die Kürzung des Dividendenvorschlags für das Geschäftsjahr 2020 dient der Stärkung der Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft angesichts der Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns, die umfangreiche Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen in Logistik- und IT-Projekte vorsehen. Über die Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre wird auf der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 20.05.2021 in Dortmund abgestimmt. Aufgrund der COVID-19 Pandemie findet die Hauptversammlung dieses Jahr erstmalig in einem virtuellen Format statt.

Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung ist die anhaltende Coronakrise weiterhin das bestimmende Thema. Dabei zeigt sich die Einflussnahme der COVID-19 Pandemie auf die Geschäftstätigkeit von NORDWEST je nach Geschäftsbereich und Produktgruppe in einer unterschiedlichen Intensität. Während die baunahen Bereiche, bei einer anhaltenden guten Auftragslage, zusehends mit einer sich abzeichnenden Rohstoffknappheit konfrontiert werden, bewegen sich die industrienahen Produktgruppen weiterhin in einem durch die Pandemie stark betroffenen Marktumfeld. Getragen durch die sehr gute Entwicklung in den Bereichen Stahl, die auf die aktuell weltweit steigenden Stahlpreise zurückzuführen ist, und TeamFaktor/Services, wird beim Geschäftsvolumen insgesamt ein Anstieg um 16,5% auf nunmehr 1.121 Mio. € erreicht. Dabei ist zu beachten, dass in diesen beiden volumenstarken Bereichen verhältnismäßig geringere relative Erträge erzielt werden als in den anderen Zentralregulierungs-/ und Streckenbereichen und dem NORDWEST eigenen Lagergeschäft. Die insgesamt steigenden Volumina spiegeln sich in einer soliden Entwicklung im operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wider. Mit 3,2 Mio. € im aktuellen Berichtszeitraum konnte dieses um 14,5% gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres gesteigert werden.
Weiterhin ist der fortlaufende Zuwachs an Fachhandelspartnern positiv zu vermerken. Im Saldo konnte NORDWEST acht neue Unternehmen zum 31.03.2021 hinzugewinnen und somit die Gesamtanzahl auf 1.133 erhöhen.
Der Geschäftsbereich Stahl steigert das Geschäftsvolumen zum 31.03.2021 um 18,4% auf 401.320 T€ deutlich.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich Stahl | 401.320 | +18,4% |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Neben der anhaltend hohen Nachfrage im Bereich Bewehrungsstahl aufgrund einer ungebrochen positiven Auftragslage im Bausektor, führen steigende Preise trotz rückläufiger Mengen zu einem deutlich steigenden Geschäftsvolumen im Bereich Stahl von insgesamt 401,3 Mio. € und damit zu einem Anstieg um rd. 18,4%. Gegenläufig wirken Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Forcierung der eigenen Wirtschaft, die insgesamt zu Versorgungseinschränkungen im Bereich Bleche, Rohre und Edelstahlprodukte führen. Verschärft wird diese Problematik durch erhebliche Frachtkostensteigerungen im Importgeschäft. Für die weitere
Preisentwicklung gibt es keine eindeutige Vorhersage, zu sehr bestimmen Transport- und Lieferengpässe und Safeguard-Maßnahmen das Beschaffungsgeschäft.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie erzielt im ersten Quartal mit einem Geschäftsvolumen von 362.808 T€ einen Anstieg um 10,7% gegenüber dem Vorjahreswert.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Bau | 117.882 | +7,0% |
| Handwerk und Industrie | 244.926 | +12,6% |
| Geschäftsbereich BHI | 362.808 | +10.7% |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Der Bereich Bau erreicht zum 31.03.2021 ein Geschäftsvolumen von 117.882 T€ und erzielt damit einen Anstieg von 7,0% gegenüber dem Vorjahr. Bei einer weiterhin stabilen Bauentwicklung, die nach wie vor durch den Wohnungsbau getrieben wird, basiert die Ausweitung des Geschäftsvolumens zum einen auf einer neu abgeschlossenen Kooperation im europäischen Ausland sowie auf der weiter sehr intensiven und vertrauensvollen Partnerschaft mit bestehenden Fachhandelspartnern, mit denen die abgerechneten Volumina im Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden konnten. Dies zeigt sich auch in der deutlich intensiveren Nutzung des Zentrallagers. In dieser Geschäftsart konnte der Bereich sein Geschäftsvolumen um 17,1% ausweiten. Gegenläufig wirken auch in diesem Bereich die Materialpreiserhöhungen für Vorprodukte aus Stahl, Kunststoff und Holz sowie Rohstoffverknappungen, welche bei einigen Industriepartnern zu erheblichen Lieferschwierigkeiten führen.
Der Bereich Handwerk & Industrie hat sich auch im ersten Quartal 2021 erfreulich positiv entwickelt und steigert das Geschäftsvolumen um starke 12,6% auf jetzt 244.926 T€. Getragen wird diese Entwicklung von fast allen Bereichen, insbesondere der Bereich Elektrowerkzeuge mit einem Anstieg von 32,0% sticht hier heraus.
Diese positive Entwicklung resultiert zum einen aus der Akquise neuer Fachhandelspartner und zum anderen aus der aktuell zunehmenden Bevorratung durch die Händler, um vermeintlichen Lieferengpässen und zu erwartenden Preisanpassungen entgegenzuwirken. Lediglich die industrienahen Bereiche wie z.B. Präzisionswerkzeuge und Betriebseinrichtungen sind stärker von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen und verzeichnen leicht rückläufige Umsatzvolumina. Die Vorjahres-Volumina des Fachbereiches Arbeitsschutz waren geprägt durch die starke Nachfrage für Artikel im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie. Heute ist dieser Markt gesättigt und es gibt zahlreiche zusätzliche Einkaufsquellen, sodass dieser Bereich mit einem leichten Rückgang von 3,1% in das neue Jahr gestartet ist. Trotz
vorübergehender Einschränkungen aufgrund aufgetretener Corona-Infektionen und notwendiger Quarantänemaßnahmen bei unserem Logistikdienstleister ist auch das Lagergeschäft um 4,9% auf jetzt 39,8 Mio. € gestiegen. Die durch den vorgenannten Sachverhalt nicht ausgelieferten und fakturierten Bestellpositionen wurden zwischenzeitlich im April aufgearbeitet.
Das Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich Haustechnik steigt gegenüber dem Vorjahr um 1,7% auf 71.347 T€.
| Geschäftsvolumen im Konzern | T€ | Veränd. |
|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | zum VJ | |
| Geschäftsbereich Haustechnik | 71.347 | 1,7% |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die Lage in der Haustechnik-Branche ist weiterhin herausfordernd. Neben der allgemeinen Verunsicherung angesichts der COVID-19 Pandemie und geschlossenen Ausstellungen der Fachhandelspartner aufgrund geltender Corona-Maßnahmen, prägen ein erhöhter Verdrängungswettbewerb und Montageengpässe im verarbeitenden Handwerk die allgemeine Geschäftsentwicklung. Im Bereich Heizung führt die aktuelle Rohstoffentwicklung darüber hinaus zu Lieferengpässen. Trotzdem entwickelt sich der Geschäftsbereich Haustechnik ebenfalls weiter positiv. Mit einem Volumen von 71,3 Mio. € und einem damit erreichten Anstieg von 1,7% gegenüber dem Vorjahr, weist der Bereich in einem schwierigen Marktumfeld eine robuste Entwicklung auf. Die Akquise neuer Fachhandelspartner, die konstante Entwicklung der Bestandskunden sowie die Ausweitung der Exklusivmarke sorgen für diesen positiven Verlauf. Diese Entwicklung wird zusätzlich getragen durch die Bevorratung bei Fachhandelspartnern aufgrund von zu erwartenden Preissteigerungen und weiteren Lieferengpässen.
Der Bereich TeamFaktor/Services erzielt mit einem Plus von 26,6% gegenüber dem Vorjahr ein Geschäftsvolumen von 285,6 Mio. € und weist damit weiterhin eine hervorragende Entwicklung auf.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich TeamFaktor/Services | 285.644 | +26,6% |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Basis für diese weiterhin äußerst positive Entwicklung ist neben der Anbindung neuer Fachhandelspartner vor allen Dingen der Ausbau des Volumens mit den Bestandskunden, der bei
Händlern aus dem Stahlsegment insbesondere sehr stark durch die Preisentwicklung getrieben wird. Gegenläufig wirken zum Teil durch die COVID-19 Pandemie bedingte Umsatzrückgänge bei Fachhandelspartnern, die ihre Zielkunden im industrienahen Sektor haben. Gestützt wird die gute Entwicklung dieses Bereiches auch durch den zunehmenden Erfolg des KMU-Factorings als weiteres Dienstleistungsangebot. Seit dem Start im August 2020 konnten rund 400 neue Factoring-Kunden in diesem Segment gewonnen werden.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST-Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 163.974 T€ (VJ 139.442 T€) setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäftes sowie aus den aus dem Zentralregulierungsgeschäft generierten abgerechneten Provisions- und Skontoerträgen zusammen. Mit dem Anstieg der Umsatzerlöse um 17,6% steigt auch das Rohergebnis – allerdings unterproportional - um rund 2,5% an. Verantwortlich für diese Abweichung ist insbesondere die unterschiedliche Entwicklung der Umsatzerlöse in den Geschäftsarten. So hat der deutliche Anstieg der Umsatzerlöse im engmargigen Streckengeschäft einen größeren Einfluss auf die Umsatzerlöse als auf das Rohergebnis.
Der Anstieg der Personalaufwendungen um 330 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus einer erhöhten Urlaubsrückstellung im Vorjahresvergleich. Hierbei handelt es sich um einen temporären Effekt, der sich im Laufe des Jahres wieder reduzieren wird.
Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten insbesondere die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen. Die deutliche Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr resultiert hauptsächlich aus einem in 2021 veränderten Ausschüttungsmodell. Dieses beinhaltet als wesentliche Neuerung eine phasengleiche, von der Zahlung entkoppelte Ausschüttung von Konditionsbestandteilen an die Fachhandelspartner. Hierzu erfolgt in den Umsatzerlösen eine periodengerechte Abgrenzung, welche vorher über die Wertminderungen dargestellt wurde. Insgesamt unterschreitet die pauschale Risikovorsorge mit 1.469 T€ den Wert des Vergleichszeitraums 2020 um 749 T€.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bewegen sich mit 8.565 T€ über dem Vorjahresniveau. Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Größe haben die Logistikkosten des NORDWEST eigenen Lagergeschäft, welche sich durch das gestiegene Lagervolumen ge-
genüber dem Vorjahreszeitraum erhöht haben. Daneben führen Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der logistischen Abwicklung stehen, zu einem Kostenanstieg. Ein weiterer Einflussfaktor stellt zudem das KMU-Factoring in der TeamFaktor NW GmbH dar, welches den Fachhandelspartnern von NORDWEST seit Ende August 2020 zur Verfügung steht und zu einer Erhöhung dieses Postens führt. Die dazu korrespondierenden Erträge sind Bestandteil der Umsatzerlöse. Gegenläufig wirkt sich ein Rückgang der Reise-, Bewirtungs- und Veranstaltungskosten aus, der im Zusammenhang mit den Lockdownfolgen der COVID-19 Pandemie steht.
Bei einem konstant niedrigen Zinsniveau ergibt sich ein Finanzergebnis auf Vorjahresniveau.
Die Ertragsteuern beinhalten den periodengerecht abgegrenzten tatsächlichen Steueraufwand bezogen auf das Ergebnis per 31.03.2021.
Die Bilanz des NORDWEST-Konzerns zum 31.03.2021 zeigt gegenüber dem 31.12.2020 saisonal bedingte, signifikante Veränderungen auf. Bedingt durch die starke Ausweitung der abgewickelten Geschäftsvolumina im ersten Quartal 2021 gegenüber dem letzten Quartal 2020 steigen sowohl die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen deutlich an. Der Anstieg der abgewickelten Volumina bei der TeamFaktor NW GmbH bedingt ebenfalls eine Ausweitung der sonstigen Verbindlichkeiten.
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte ergibt sich im Wesentlichen aus einem insgesamt zurückhaltenden Investitionsverhalten aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten hinsichtlich der COVID-19 Pandemie. In Verbindung mit planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 0,8 Mio. € ergibt sich insgesamt ein Rückgang von 0,7 Mio. €
Trotz der weiterhin zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes sinkt das Vorratsvermögen um 2,4%. Dies ist insbesondere auf die Situation am Beschaffungsmarkt und Lieferengpässe unserer Industriepartner zurückzuführen.
Der Anstieg der liquiden Mittel im Konzern gegenüber dem 31.12.2020 resultiert weitestgehend aus Bonuszahlungen der Industrie, deren Ausschüttung an die Fachhandelspartner zwar bereits gebucht ist, aber erst im April zahlungswirksam wird.
Die weiter wachsenden Geschäftsvolumina der TeamFaktor NW GmbH führen auch zu einer deutlichen Erhöhung der Inanspruchnahme der Re-Factoring-Linien, die Bestandteil der sonstigen Verbindlichkeiten sind.
Der deutliche Rückgang der sonstigen Rückstellungen beruht in weiten Teilen auf der Ausschüttung der Leistungsprämie an unsere Handelspartner im März 2021. In der Summe werden für das Geschäftsjahr 2020 rund 2,4 Mio. € nachträglich vergütet.
Insgesamt ergibt sich ein erheblicher Anstieg der Bilanzsumme von rund 152.910 T€, der durch die starke Ausweitung der Geschäftsvolumina geprägt ist. Dies führt trotz des Konzernergebnisses in Höhe von 2.092 T€ zu einem temporären Rückgang der Eigenkapitalquote von 28,4% zum 31.12.2020 auf jetzt 18,6% (VJ: 18,7% zum 31.03.2020).
| Aktiva | 31.03.2021 | 31.12.2020 | 31.03.2020 |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| Langfristige Vermögenswerte | 34.439 | 35.101 | 33.039 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.154 | 5.330 | 5.272 |
| Sachanlagen | 22.573 | 23.027 | 23.868 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 4.898 | 4.882 | 1.960 |
| Latente Steueransprüche | 1.814 | 1.862 | 1.938 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 388.831 | 235.259 | 364.411 |
| Vorräte | 28.932 | 29.638 | 30.196 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
308.999 | 162.756 | 315.839 |
| Übrige Forderungen und Vermögenswerte | 17.855 | 16.312 | 13.290 |
| Steuererstattungsansprüche | 53 | 13 | 37 |
| Zahlungsmittel | 32.991 | 26.539 | 5.049 |
| 423.270 | 270.360 | 397.450 |
| Passiva | 31.03.2021 | 31.12.2020 | 31.03.2020 |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| Eigenkapital | 78.934 | 76.823 | 74.327 |
| Gezeichnetes Kapital | 16.500 | 16.500 | 16.500 |
| Rücklagen | 62.434 | 60.323 | 57.827 |
| den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital |
78.934 | 76.823 | 74.327 |
| Langfristige Schulden | 23.432 | 24.094 | 25.906 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 9.474 | 9.842 | 10.935 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 1.327 | 1.513 | 1.889 |
| Rückstellungen für Pensionen | 12.625 | 12.720 | 13.055 |
| Latente Steuerschulden | 5 | 19 | 27 |
| Kurzfristige Schulden | 320.904 | 169.443 | 297.217 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und |
2.555 | 2.917 | 8.467 |
| Leistungen | 257.429 | 115.225 | 234.171 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing* | 903 | 957 | 880 |
| Sonstige Verbindlichkeiten* | 52.873 | 42.368 | 48.744 |
| Steuerschulden | 2.124 | 1.721 | 1.720 |
| Sonstige Rückstellungen | 5.020 | 6.256 | 3.237 |
| 423.270 | 270.360 | 397.450 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
| 1.1. - 31.3. 2021 |
1.1. - 31.3. 2020 |
|
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 163.974 | 139.442 |
| Veränderung des Bestandes an | ||
| Fertigerzeugnissen | 0 | 486 |
| Aktivierte Eigenleistungen | 119 | 92 |
| Sonstige Erträge | 194 | 54 |
| Gesamtleistung | 164.288 | 140.074 |
| Materialaufwand | -143.798 | -120.083 |
| Rohergebnis | 20.489 | 19.991 |
| Personalaufwand | -6.494 | -6.164 |
| Abschreibungen / Wertminderungen | -802 | -900 |
| Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
-1.469 | -2.218 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -8.565 | -7.950 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 3.159 | 2.759 |
| Finanzierungserträge | 166 | 168 |
| Finanzierungsaufwendungen | -265 | -255 |
| Finanzergebnis | -100 | -88 |
| Ergebnis vor Steuern | 3.059 | 2.671 |
| Ertragsteuern | -967 | -891 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 2.092 | 1.780 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 0,65 | 0,56 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die Gesamtentwicklung im ersten Quartal 2021 ist geprägt durch insgesamt steigende Geschäftsvolumina und einer damit einhergehenden deutlichen Ergebnisverbesserung. Vor diesem Hintergrund hat sich die offensichtliche Einflussnahme durch die COVID-19 Pandemie im Vergleich zum Vorjahr zunächst reduziert. Erst mit Blick auf die Entwicklung einzelner Bereiche und Produktgruppen zeigt sich ein weiterhin stark heterogener Geschäftsverlauf. Allem voran sind hier die Unterschiede zwischen den bau- und industrienahen Bereichen zu nennen. Zusätzlich führt die Rohstoffverknappung im Stahlmarkt zu steigenden Preisen und damit zu steigenden Abrechnungsvolumina. Inwiefern diese fragile Entwicklung im weiteren Jahresverlauf Bestand hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss.
Die im Jahresabschluss 2020 veröffentlichte Prognose für den NORDWEST Konzern mit einer prognostizierten Entwicklung des Geschäftsvolumens von 0% bis 12% ggü. Vorjahr sowie einem operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 13,0 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. € wurde vorbehaltlich einer erneut steigenden Einflussnahme der zuvor genannten Einflussfaktoren erstellt und entspricht nach wie vor unseren Zielvorgaben.
| 14. Juli 2021 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.06.2021 |
|---|---|
| 13. August 2021 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.06.2021 |
| 15. Oktober 2021 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.09.2021 |
| 12. November 2021 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.09.2021 |
Die diesjährige Hauptversammlung findet am 20.05.2021 statt. Auf Grundlage des Gesetzes über Maßnahmen im Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins-, Stiftungs- und Wohnungseigentumsrecht zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie ("COVID-19-Gesetz") wird sie als virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten abgehalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der NORDWEST-Homepage www.nordwest.com im Bereich Investor Relations/ Hauptversammlung
Dieser Zwischenbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf bestimmten Annahmen und Erwartungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Zwischenberichts. Sie sind daher mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse werden erheblich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen beschriebenen abweichen können. Eine Vielzahl dieser Risiken und Ungewissheiten wird von Faktoren bestimmt, die nicht dem Einfluss des NORDWEST-Konzerns unterliegen und heute auch nicht sicher abgeschätzt werden können. Dazu zählen zukünftige Marktbedingungen und wirtschaftliche Entwicklungen, das Verhalten anderer Marktteilnehmer, das Erreichen erwarteter Synergieeffekte sowie gesetzliche und politische Entscheidungen. Der NORDWEST-Konzern sieht sich auch nicht dazu verpflichtet, Berichtigungen dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände widerzuspiegeln, die nach dem Veröffentlichungsdatum dieser Materialien eingetreten sind. Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.
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