Annual Report • Mar 29, 2022
Annual Report
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| Inhalte 2 | |
|---|---|
| Brief an die Aktionäre 3 | |
| Bericht des Aufsichtsrats 6 | |
| Die NORDWEST-Aktie 14 | |
| Unsere Organisation 17 | |
| Finanzkalender 2022 17 | |
| Glossar 18 | |
| Zusammengefasster Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr 2021 20 | |
| Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft 20 | |
| Wirtschaftsbericht 30 | |
| Prognosebericht 47 | |
| Chancen- und Risikobericht 53 | |
| Internes Kontroll- und Steuerungssystem 63 | |
| Erklärung zur Unternehmensführung 66 | |
| Angaben nach: §§ 289a Abs.1 und 315a Abs. 1 HGB 67 | |
| Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht 69 | |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter 70 | |
| Jahresabschluss NORDWEST Handel AG 71 | |
| Bilanz 71 | |
| Gewinn- und Verlustrechnung 73 | |
| Kapitalflussrechnung 74 | |
| Anhang für das Geschäftsjahr 2021 75 | |
| Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 95 | |
| Konzernabschluss 106 | |
| Konzernbilanz 106 | |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 108 | |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung 109 | |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 110 | |
| Konzern-Kapitalflussrechnung 111 | |
| Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021 112 | |
| Entsprechenserklärung 170 | |
| Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 171 |
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
die Welt kommt nicht zur Ruhe.
Die Hoffnung war da. Steigende Impfquoten, milde Verläufe und der Beginn des Frühlings. Spätestens Ende März einen großen Schritt zurück zur Normalität. Zu einer Zeit vor Corona, vor Lockdowns und vor Kontaktbeschränkungen. Die Hoffnung war da und wurde durch Ignoranz, Egoismus und Machtgier eliminiert.
Hatten wir uns mittlerweile an viele Auswirkungen der Pandemie gewöhnt oder gelernt damit umzugehen, so hat mit einem Krieg mitten in Europa die Ungewissheit und Angst ein in der jüngeren Vergangenheit nicht gekanntes Ausmaß angenommen. Börsen reagieren verunsichert, Preise für Güter des täglichen Bedarfs steigen nahezu ungebremst und Prognosen über soziale und konjunkturelle Entwicklungen überholen sich selbst.
Im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen fällt es schwer über Geschäftszahlen zu berichten, über Rekorde zu referieren und diese auch gebührend zu feiern. Dennoch muss es gelingen, auch im Angesicht der grausamen Realität einer kriegerischen Auseinandersetzung ein Stück Hoffnung auf Normalität zu bewahren. Und in dieser Normalität geht es auch um Geschäftszahlen, um herausragende Entwicklungen und erreichte Rekorde.
Trotz anhaltender Pandemie hat NORDWEST im Geschäftsjahr 2021 alle bisherigen Rekorde auf allen Ebenen gebrochen. Die wesentlichen Eckpunkte vorweg. Mit 4,9 Mrd. € Geschäftsvolumen ist NORDWEST ein Quantensprung gelungen. Mit über 210 Mio. € ist der höchste Lagerumsatz in der Geschichte von NORDWEST und mit 14,4 Mio. € das bisher beste Ergebnis (EBIT) in der Unternehmensgeschichte erzielt worden. Die Zahlen alleine stellen bereits eine außerordentliche Leistung der NORDWEST Mitarbeiter und Partner dar, sind aber in dem durch die Pandemie beeinflussten konjunkturellen Umfeld gar nicht hoch genug zu würdigen. Es hat sich trotz aller Verunsicherung und Ungewissheit wieder einmal gezeigt, dass NORDWEST ein verlässlicher Partner ist, mit dem gemeinsam auch in herausfordernden Zeiten Erfolge und Rekorde Realität werden.
Dies ist keine Selbstverständlichkeit - dessen sind wir uns bewusst. Durch Leistung, Vertrauen und gemeinsames Handeln kann es gelingen, Industrie- und Fachhandelspartner zu gewinnen und zu wahren. Dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr vieles richtig gemacht haben, zeigen die erzielten Ergebnisse. Mit einem Geschäftsvolumen von 4.859 Mio. € und damit einem Anstieg von fast 28% haben wir unsere eigenen Erwartungen weit übertroffen.
Dass in Zeiten von Lieferengpässen vermehrt das NORWEST Lager gesucht und genutzt wurde, zeigt das Vertrauen unserer Fachhandelspartner in die Leistungsfähigkeit von NORDWEST. Mit über 210 Mio. € Lagervolumen zeigt sich hier, dass in Krisenzeiten eine Konzentration auf NORDWEST als leistungsstarker Partner stattfindet. Unsere Investitionen in diesen Bereich zeigen dabei, dass wir uns nicht auf den Erfolgen ausruhen werden. Ziel bleibt es, in naher Zukunft die leistungsstärkste Logistik aller Verbände für unsere Industrieund Fachhandelspartner abzuwickeln. Bemerkenswert ist auch unsere Ergebnisentwicklung (EBIT) im gleichen Zeitraum. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen konnte mit 14,4 Mio. EUR ein neuer Rekord erzielt und das Vorjahr um 28,6% übertroffen werden. Nur durch diese Erfolge ist es uns möglich, weiter in die Leistungsfähigkeit von NORDWEST zu investieren und somit den Erfolg unserer Fachhandelspartner zu fördern.
Dass politische und pandemiebedingte Unsicherheiten auch in der Zukunft bleiben, ist für uns mehr Treiber als Blockierer unserer angestrebten Investitions- und Innovationsideen, schwerpunktmäßig in den Bereichen Logistik und Digitalisierung. Für unseren und den zukünftigen Erfolg unserer Fachhandelspartner ist es unabdingbar, diesen Weg weiter zu verfolgen. Die dabei zu bewältigenden Anstrengungen und Herausforderungen sind nur gemeinsam zu meistern.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir uns auf die Unterstützung unserer Partner aus der Industrie, dem Fachhandelspartnerkreis, den Geschäftspartnern und der Aktionäre uneingeschränkt verlassen können. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen, um auch in Zukunft innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Vor diesem Hintergrund haben wir beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,40 € je Aktie vorzuschlagen. Für die Aktionäre sieht der Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2021 zwar kurzfristig eine Abkehr der Dividendenpolitik vor, dem Interesse der Gesellschaft im Hinblick auf die langfristige Eigenkapitalausstattung, insbesondere unter Berücksichtigung der Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und den umfangreichen Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen in Logistik- und IT-Projekte räumen wir aber, wie begründet, auch im Interesse der Aktionäre einer langfristig stabilen Dividendenpolitik größte Priorität ein.
Wir bedanken uns abschließend bei allen unseren Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitern für das entgegengebrachte Vertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2021 und begrüßen an dieser Stelle die neuen zahlreichen Fachhandelspartner, die in 2021 und auch zu Beginn 2022 zu uns gestoßen sind. Wir hoffen, Sie alle am 18.Mai 2022 bei unserer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in unserer Konzernzentrale in Dortmund begrüßen zu dürfen.

Abschließend hoffen wir, dass die Welt zur Ruhe kommt und hoffentlich bald wieder Frieden einkehrt.
Dortmund, den 23. März 2022
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG ("NORDWEST") hat im Geschäftsjahr 2021 ("Berichtsjahr") die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung sorgfältig überprüft und den Vorstand kontinuierlich überwacht. Der Vorstand wurde bei der Leitung des Unternehmens vom Aufsichtsrat regelmäßig beraten. Maßstab der Überwachung waren insbesondere die Recht-, Ordnungs-, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Wirksamkeit des Risikomanagements und die Leistungsfähigkeit der Unternehmensorganisation. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat, insbesondere auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie, intensiv mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie mit den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2021. In alle Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST-Konzern waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.
Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Eberhard Frick (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats), Dr. Ingo Hermann Müller und Hans Stumpf (als Anteilseignervertreter) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertreter). Herr Stumpf wurde durch die Hauptversammlung am 20.05.2021 wieder in den Aufsichtsrat gewählt. In seiner konstituierenden Sitzung am 20.05.2021 wählte der Aufsichtsrat sodann erneut Herrn Bertinchamp zu seinem Vorsitzenden und Herrn Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.
Dem Vorstand gehörte im Berichtsjahr Herr Jörg Axel Simon durchgängig an. Seine Amtszeit ist durch Aufsichtsratsbeschluss vom 28.01.2021 bis zum 31.12.2025 verlängert worden. Am 26.04.2021 bat der Vorstandsvorsitzende Herr Andreas Ridder krankheitsbedingt um vorzeitige Auflösung seines Beschäftigungsverhältnisses. Am 07.06.2021 hat der Aufsichtsrat für eine erste Amtszeit bis zum 31.05.2024 Herrn Michael Rolf als weiteres Vorstandsmitglied bestellt. Mit Herrn Ridder wurde am 14./20.07.2021 eine Aufhebungsvereinbarung geschlossen; sein Mandat im Vorstand endete einvernehmlich am 20.07.2021.
Grundlage der Tätigkeiten des Aufsichtsrats waren die schriftlich und mündlich, umfassend und zeitnah erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands. Ihr Gegenstand war fortlaufend insbesondere die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage, das Geschäftsvolumen und -ergebnis sowie die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung. Die Berichte des Vorstands umfassten die Zukunftsaufstellung für NORDWEST und hierbei im Schwerpunkt das Zentrallogistik-Konzept, die Digitalisierungsstrategie, das Debitorenmanagement, die
regulatorischen Rahmenbedingungen und die Fortentwicklung der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal-, Finanz- und Liquiditätsplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement und die Rentabilität des NORDWEST-Konzerns, außerdem die Auswirkungen und Maßnahmen im Hinblick auf die Corona-Pandemie. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese.
Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und -entwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten.
Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat sorgfältig auf ihre Plausibilität überprüft und, soweit erforderlich, mit dem Vorstand diskutiert. Anhand der Vorstandsberichte sind vor allem die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert worden. Dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST-Konzerns bedeutsamen Geschäfte.
Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung.
Über die Sitzungen des Aufsichtsrats hinaus stand dessen Vorsitzender mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Der Vorsitzende hat dem Aufsichtsrat wiederum über seine Kommunikation mit dem Vorstand regelmäßig berichtet. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, weil aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.
Im Berichtsjahr fanden insgesamt zwölf Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats statt, davon elf pandemiebedingt jeweils per Videoschaltung (am 28.01.2021, am 18.03.2021 (Bilanzsitzung), am 31.03.2021, am 26.04.2021, am 03.05.201, am 19.05.2021, am 20.05.201, am 31.05.2021, am 07.06.2021, am 14.07.2021 und am 26.08.2021) und eine in physischer Präsenz (am 11.11.2021). Beschlüsse hat der Aufsichtsrat in den Sitzungen und darüber hinaus dreimal (am 04.02.2021, am 11.05.2021 und am 18.06.2021) auch außerhalb von Sitzungen im Umlaufverfahren gefasst. Interessenkonflikte traten nicht auf.
Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.
Ein Tätigkeitsschwerpunkt im Aufsichtsrat – wie auch in dessen Personalausschuss – lag auf Vorstandsangelegenheiten. Im Fokus standen dabei die Vorstandsvergütung bzw. das Vorstandsvergütungssystem, das einvernehmliche Ausscheiden des im März 2021 dauerhaft erkrankten Vorstandsvorsitzenden Herrn Andreas Ridder, die weitere Besetzung des Vorstands sowie Anpassungen der Geschäftsordnung des Vorstands und des Geschäftsverteilungsplans. Zu Einzelheiten hierzu wird auf weitere hierzu einschlägige Ausführungen in diesem Bericht verwiesen.
Der Aufsichtsrat hat sich ferner mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2021, mit seiner Effizienzprüfung, mit der Abschlussprüfung 2021 und den Vorbereitungen für die Abschlussprüfung 2022, mit dem Gewinnverwendungsvorschlag an die ordentliche Hauptversammlung und der Hauptversammlungsvorbereitung (hierbei auch mit deren Abhaltung im virtuellen Format) und mit der Aufsichtsratsvergütung sowie mit der Entsprechenserklärung und der Erklärung zur Unternehmensführung befasst.
Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt im Aufsichtsrat umfasste die Ausrichtung der Gesellschaft und des NORDWEST-Konzerns. Im Fokus der Beratungen standen dabei der Neubau der Zentrallogistik und die Digitalisierungsstrategie. Weitere Gegenstände hierbei waren die Themen Zentralregulierung bzw. Factoring und die Markenpositionierung von NORDWEST.
Zudem wurden im Aufsichtsrat verschiedene Personalthemen behandelt, namentlich die Vorstandstantiemen für 2020 und die Personalplanung bzw. -besetzung auf den oberen Führungsebenen.
Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die wesentlichen Unternehmenskennziffern, das Debitoren-, Finanz- und Kreditmanagement, die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft, die Fachhandelspartner- und Marktentwicklung sowie den Status laufender und potenzieller Kooperationen und Fachhandelspartner-Akquisitionen informiert. Im Zuge dessen wurden die genannten Themen mit dem Vorstand erörtert.
Außerdem hat der Aufsichtsrat die Budgetplanung des Vorstands für 2022 genehmigt und über die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft sowie über die Mittelfristplanung für die Jahre 2022 bis 2024 beraten.
Weitere Schwerpunktthemen im Aufsichtsrat waren die Entgegennahme von Berichten aus seinem Prüfungs- und seinem Personalausschuss sowie die Beschlussfassung über dort und im Nominierungsausschuss vorbereitete bzw. überprüfte Vorlagen, die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems.
Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr aus seiner Mitte unverändert drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss. Diese Ausschüsse haben im Wesentlichen die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats vorzubereiten. Die Vorsitzenden der Ausschüsse haben über deren jeweilige Arbeit regelmäßig im Gesamtaufsichtsrat berichtet.
Im Berichtsjahr fanden sechs Sitzungen des Personalausschusses statt, davon fünf Sitzungen (am 31.03.2021, am 17.05.2021, am 31.05.2021, am 29.11.2021 und am 30.11.2021) pandemiebedingt jeweils per Videoschaltung und eine Sitzung (am 23.11.2021) in physischer Präsenz. Er bestand aus den Herren Bertinchamp (Ausschussvorsitzender), Frick und Bäcker. Schwerpunkte der Tätigkeit dieses Ausschusses im Berichtsjahr war die Vorbereitung von Entscheidungen des Gesamtaufsichtsrats betreffend das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder, die Beendigung des Vorstandsmandats von Herrn Ridder und die Bestellung von Herrn Rolf als weiteres Vorstandsmitglied. Außerdem beschäftigte sich der Personalausschuss mit der Suche nach einem weiteren Vorstandsmitglied, mit der Sichtung und Bewertung von Bewerbungen bzw. sich bewerbenden Personen.
Der Prüfungsausschuss tagte zweimal, davon pandemiebedingt einmal (am 17.03.2021) per Videoschaltung und einmal (am 10.11.2021) in physischer Präsenz. Im Berichtsjahr gehörten ihm die Herren Dr. Müller (Ausschussvorsitzender), Frick und Rüth an. Der Prüfungsausschuss befasste sich insbesondere mit der Überwachung und Prüfung der Rechnungslegung und auch mit den unterjährigen Finanzinformationen. Die betreffenden Prozesse hat der Ausschuss überwacht und sich mit Vorschlägen hierzu befasst. Er hat außerdem die Wirksamkeit und die Qualität der Abschlussprüfung sowie die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überprüft. Weitere Gegenstände seiner Tätigkeit waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Mai 2021 gewählten Abschlussprüfers. Gegenstand der Erörterung mit dem Abschlussprüfer im Ausschuss war auch die Abstimmung der Prüfungsschwerpunkte für den Einzel- und den Konzernabschluss unter Berücksichtigung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte ("Key Audit Matters"). Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende, Einzelfragen zu Themen der Bilanzierung und der Abschlussprüfung sowie der Abhängigkeitsbericht behandelt. Schwerpunkte der Sitzungen
des Ausschusses waren ferner die Finanz- und Liquiditätslage des Konzerns, die IT-Systemprüfung, die Risikoinventur und das Risikomanagementsystem (einschließlich Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und dessen Weiterentwicklung, Wirksamkeit der internen Revision und des Compliance-Management-Systems), das Debitorenmanagement und die steuerliche Lage des Konzerns. Neben dem Vorstand und Vertretern des Abschlussprüfers standen zu einzelnen Themen in Sitzungen des Ausschusses auch Führungskräfte aus entsprechend befassten Zentralbereichen der Gesellschaft für Berichte und Fragen zur Verfügung. Mit der neuen Rechtslage durch das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG) hat der Ausschuss sich beschäftigt. Im Zuge einer Selbstevaluierung der Qualifikation seiner Mitglieder hat er festgestellt, dass alle seine Mitglieder weitgehende Kenntnisse der Rechnungslegung besitzen und dass der Ausschussvorsitzende Herr Dr. Müller auch über Expertise im Bereich der Abschlussprüfung verfügt.
Der Nominierungsausschuss hielt im Berichtsjahr eine Sitzung – pandemiebedingt per Videoschaltung – ab (am 18.03.2021), in der er seine Empfehlung an den Aufsichtsrat für dessen Vorschlag zur Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds an die Hauptversammlung 2021 beschlossen hat. Seine Mitglieder waren im Berichtsjahr die Herren Bertinchamp (Ausschussvorsitzender), Dr. Müller und Stumpf.
Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2021, der zusammengefasste Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2021 (der den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a bzw. § 315a HGB umfasst) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.
Der Jahres- und der Konzernabschluss nebst dem zusammengefassten Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des
Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Jahres- bzw. zum Konzernabschluss aufgeführten, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters).
Die genannten Abschlussunterlagen und außerdem der Vergütungsbericht für das Berichtsjahr wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 17.03.2022 in Gegenwart von Vertretern des Abschlussprüfers und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 24.03.2022 behandelt. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen; in ihren Erläuterungen sind sie insbesondere auf die Key Audit Matters, auf Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie auf die vorgenommenen Prüfungshandlungen eingegangen. Die Prüfungsberichte enthielten keine Hinweise auf wesentliche Schwächen des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems. Fragen von Seiten des Aufsichtsrats wurden durch Abschlussprüfer und Vorstand beantwortet. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Dies umfasst nach entsprechender Prüfung auch den Vergütungsbericht nach § 162 AktG für das Berichtsjahr. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2021 durch Beschluss vom 24.03.2022 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss gemäß § 172 AktG festgestellt worden.
Gegenstand einer eigenständigen Prüfung durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2021. Der Abhängigkeitsbericht war ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk versehen worden:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat ebenfalls vor. Die genannten Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss in seiner vorgenannten Sitzung mit Abschlussprüfer und Vorstand erörtert und geprüft. Das Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen erhoben.
In seiner Sitzung am 24.03.2022 hat der Aufsichtsrat sich dem Vorschlag des Vorstands angeschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,40 € je Aktie und den Vortrag des nach dem Ausschüttungsbetrag verbleibenden Gewinnbetrages auf neue Rechnung vorzuschlagen. Im Zuge dessen wurde insbesondere die langfristige Dividendenpolitik und die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft. Bei der Entscheidung war der langfristige Erhalt der Dividendenpolitik maßgebliches Entscheidungskriterium, ferner die Eigenkapitalstruktur der Gesellschaft sowie der durch erhebliche Investitionen zukünftig notwendige Liquiditätsbedarf.
Vor diesem Hintergrund bedeutet die Dividendenhöhe, dass nicht analog zum guten Ergebnis die Dividende ausgeschüttet wird, sondern den Erfordernissen der Eigenkapitalstärkung der Vorrang eingeräumt wird.
Mit Ausnahme von zwei Verhinderungsfällen haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats im Berichtsjahr an jeweils allen Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen; hieraus errechnet sich eine Präsenzquote von gerundet 98 Prozent. Die Sitzungsteilnahmen stellten sich in individualisierter Form wie folgt dar:
Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse tagten im Berichtsjahr regelmäßig auch ohne Vorstandsmitglieder.
Der Aufsichtsrat führt jährlich eine Beurteilung der Wirksamkeit seiner Aufgabenerfüllung durch, deren Gegenstand die Effektivität und Effizienz der Tätigkeiten des Gremiums insgesamt und seiner Ausschüsse ist. Diese Beurteilung erfolgte im Wege einer
Selbstevaluation nach Auswertung der Antworten zu einem umfangreichen Fragenkatalog mit anschließender Erörterung der Ergebnisse in der Aufsichtsratssitzung am 28.01.2021.
Die Aufsichtsratsmitglieder wurden und werden bei ihrer Amtseinführung sowie bei grundsätzlich eigenverantwortlich wahrzunehmenden Aus- bzw. Fortbildungsmaßnahmen angemessen unterstützt, namentlich durch Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten und Unterlagen, Unterstützung bei in- und externen Workshops, Ermöglichung von Betriebsbesichtigungen und Beschaffung von Literatur sowie im Fall der Arbeitnehmervertreter auch durch Arbeitsfreistellung zu Weiterbildungszwecken.
Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat ansonsten in ihrer jährlichen Erklärung zur Unternehmensführung, die auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist. Vorstand und Aufsichtsrat haben gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG am 28.01.2021 und zuletzt am 09.02.2022 abgegeben. Danach wurde und wird den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in dessen Fassung vom 16.11.2019 (bekanntgemacht im Bundesanzeiger am 20.03.2020) weitgehend Rechnung getragen. Auch die vorgenannten Erklärungen mit den dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht und sie werden außerdem in die betreffende Erklärung zur Unternehmensführung aufgenommen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz und ihre Leistung im abgelaufenen Geschäftsjahr. Besondere Anerkennung verdient hierbei das anhaltend erforderliche Engagement zur Bewältigung von Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Ebenso bedanken wir uns bei allen Geschäftspartnern sowie unseren Aktionärinnen und Aktionären für das der Gesellschaft entgegengebrachte Vertrauen.
Dortmund, 24.03.2022
Für den Aufsichtsrat
Martin Helmut Bertinchamp Vorsitzender des Aufsichtsrats
| Aktienart | Nennwertlose Inhaber-Stammaktien |
|---|---|
| Zulassungssegment | General Standard (Frankfurt) Regulierter Markt (Düsseldorf) |
| WKN (Wertpapierkennnummer) | 677 550 |
| ISIN (International Securities Identification Number) | DE0006775505 |
| Börsenkürzel | NWX |
| Reuters-Kürzel | NWXG |
| Bloomberg-Kürzel | NWX:GR |
| Börsenplätze | Frankfurt am Main Düsseldorf München Berlin Stuttgart Hamburg |
| Geschäftsjahr | 31.12. |
| Börsengang | 19. August 1999 |
| 2019 | 2020 | 2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs 31.12. (Frankfurt) | in € | 22,60 | 20,80 | 24,40 |
| Höchstkurs (Frankfurt) | in € | 25,00 | 23,60 | 25,80 |
| Tiefstkurs (Frankfurt) | in € | 20,20 | 15,10 | 20,40 |
| Anzahl der emittierten Aktien | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Anzahl der Aktien im Eigenbestand | Stück | 0 | 0 | 0 |
| Anzahl der Aktien im Umlauf | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Marktkapitalisierung 31.12. | in Mio. € | 72,4 | 66,7 | 78,2 |
| Grundkapital | in Mio. € | 16,5 | 16,5 | 16,5 |
| Dividende je Aktie | in € | 0,80 | 0,21 | 0,40* |
| Dividendenrendite | in % | 3,54 | 1,01 | 1,64* |
| * Dividendenvorschlag |
Die Entwicklung der Kapitalmärkte stand auch im Geschäftsjahr 2021 weiterhin im Zeichen der COVID-19 Pandemie. Viele führende Aktienindizes, wie bspw. der DAX (Deutschland) oder der S&P 500 (USA), haben den Trend des Jahres 2020 fortgesetzt und sich positiv entwickelt. Insbesondere der dynamische Impffortschritt in Europa und Nordamerika ermöglichte zunächst eine eine nachhaltige und deutliche Lockerung der Corona-Maßnahmen. Auch das Auftreten von Mutationen und des trotz Impfung höheren Risikos einer Corona-Infektion hat den Anstieg der Kurse zunächst nicht beeinträchtigt. Die expansive Geldpolitik und anhaltende fiskalische Unterstützung verstärkten die beschriebene Entwicklung. Erst das Aufkommen der Omikron-Variante, eine sich deutlich verstärkende Inflation und erhebliche Lieferenpässe führten ab dem Spätherbst zu einer leichten Verunsicherung an den Aktienmärkten.
Der Kurs der NORDWEST-Aktie schloss zum 31.12.2021 bei 24,40 € ab und stieg damit um starke 17% gegenüber dem Vorjahresstichtag (31.12.2020: 20,80 €). Der Kursverlauf bewegte sich dabei zwischen 20,40 € (02.03.2021) und 25,80 € (27.10.2021).

Der Kurs des NORDWEST-Anteilsscheins lag Anfang März noch bei nur 20,40 € und war damit seit Jahresbeginn unter dem weiteren Einfluss der Covid-19 Pandemie um rund 2% gesunken. In der Folge entwickelte sich die NORDWEST-Aktie aber trotz der allgemeinen Kursschwankungen an den Kapitalmärkten infolge der COVID-19 Pandemie und den Unsicherheiten auf den Rohstoffmärkten, sehr positiv und bewegte sich dabei zwischen 21,00 € und 25,80 € je Aktie. Den Jahreshöchstwert von 25,80 € erreichte das NORDWEST-Wertpapier am 27.10.2021. Das NORDWEST-Wertpapier schloss das Börsenjahr 2021 bei 24,40 € und damit im Vergleich zum Vorjahresschlusskurs um 17 % niedriger.
Das NORDWEST-Management schlägt gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,40 € je Aktie, nach 0,21 € je Aktie im Vorjahr, vor Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Kurzfristig wird angesichts bevorstehender Investitionen in die Logistik und dem Ausbau der kapitalintensiven Finanzdienstleistungen, die angestrebte und für die Zukunft auch notwendige Dividendenpolitik in der Form angepasst, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstums- und Investitionspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.
Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 03.09.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 03.09.2019 die Schwelle von 50% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 50,03% (das entspricht 1.603.395 Stimmrechten) betragen hat.
Die Feldtmann Familienholding GmbH, Buchholz i.d.N., Deutschland hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 03.12.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 27.11.2019 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,05% (das entspricht 97.719 Stimmrechten) betragen hat.
Weitere meldepflichtige Großaktionäre, deren Aktienpositionen zum 31.12.2021 über der gesetzlichen Meldeschwelle von 3% lagen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2021 nicht gemeldet.

| Mitglied des Vorstandes Michael Rolf |
|
|---|---|
| nexMart® (akt. ohne AR-Mandat) | |
| NORDWEST Handel Osterreich | |
| Bau | Handwerk & Industrie Europa Vertrieb Marketing/PR Operativer Einkauf & Private Label Management Interne Dienste Sonderprojekte |
** Beteiligung: 9,7% (Stand: 31.12.2021) ** Beteiligung: 11,1% (Stand: 31.12.2021)
| 14. April 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 31.03.2022 |
|---|---|
| 11. Mai 2022 | Veröffentlichung Konzern-Quartalsmitteilung zum 31.03.2022 |
| 18. Mai 2022 | Hauptversammlung 2022 |
| 14. Juli 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.06.2022 |
| 15. August 2022 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.06.2022 |
| 14. Oktober 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.09.2022 |
| 15. November 2022 | Veröffentlichung Konzern-Quartalsmitteilung zum 30.09.2022 |
Geschäftsbereich "Bau-Handwerk-Industrie".
Die Delkrederehaftung bezeichnet die Garantie von NORDWEST, für Verbindlichkeiten der Fachhandelspartner gegenüber Industriepartnern für im Zentralregulierungsgeschäft über NORDWEST abgerechnete Warenbezüge und Leistungen einzustehen.
Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen unter Nutzung des Internets bzw. von Informationstechnologien. Beinhaltet neben dem Sourcing (z. B. über Online- Ausschreibungen oder Reverse Auctions) auch die operative Bestellabwicklung mit dem Industriepartner. Oft auch E-Purchasing genannt.
Steht für Enterprise Resource Planning und ist der Oberbegriff für eine Software, die alle Unternehmensbereiche vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zum Verkauf abdeckt.
Ein Konzept, nicht nur ein Onlineshop: eCommerce ist nicht mehr aus dem Vertriebsalltag eines Handelspartners wegzudenken. eCommerce ist neben dem stationären Handel und den Katalogen ein wesentlicher Teil des Multi-Channel-Auftritts. Hinter eSHOP verbirgt sich ein komplettes eCommerce-Konzept. Dazu gehören neben dem innovativen Onlineshop auch ein eMarketing-Tool, IT-Rechtsberatung, eine moderne Suche, blätterbarer Katalog, eCommerce-Consulting und ein zentral über NORDWEST organisiertes Betreuungskonzept.
Die NORDWEST-Geschäftsarten sind: Zentralregulierung, Strecke und Lager.
Die NORDWEST-Geschäftsbereiche sind: BHI (Bau-Handwerk-Industrie), Haustechnik, Stahl und TeamFaktor/Services.
Das Lagergeschäft betreibt NORDWEST in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Die durch den Handelspartner bestellte Ware wird direkt über das Lager in Gießen spediert. Im Lager in Gießen werden u. a. Eigenimporte und die NORDWEST Marken geführt.
Leistungsgemeinschaften sind von NORDWEST initiierte und geleitete branchenspezifische Zusammenschlüsse leistungsstarker Fachhandelspartner, die auf diesem Weg wertvolle Zusatznutzen bündeln. Dabei geht es nicht nur um eine möglichst günstige Beschaffung, sondern um die Optimierung aller Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. So können die Handelspartner ihre Position gegenüber der Industrie und dem Wettbewerb entscheidend verbessern.
NORDWEST Informations-System im Extranet. Kommunikations- und Informationsplattform zwischen Handelspartnern und NORDWEST zur Übermittlung und Bereitstellung von Informationen und Daten sowie Basis zur Abwicklung von Prozessen, z. B. Lagerbestellungen.
Bezeichnet den Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden.
Das Streckengeschäft besteht zwischen NORDWEST, Handelspartnern und Industriepartnern. Es ist eine Form des Eigengeschäfts, wobei die NORDWEST Handel AG als Beschaffungszentrale in eigenem Namen Ware für ihre Handelspartner beschafft, diese aber direkt vom Industriepartner an den Handelspartner fließt und über NORDWEST abgerechnet wird.
Im Rahmen der Zentralregulierung bestellen die NORDWEST Handelspartner bei NORDWEST Industriepartnern und erhalten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rechnungen schicken die Industriepartner zur Abrechnung an NORDWEST. Aufgrund dort erstellter Sammelrechnungen zahlen die Handelspartner an NORDWEST, und NORDWEST zahlt an die lndustriepartner.
IT-Anwendung zur Online-Abwicklung der Zentralregulierung, die den Handelspartnern unter anderem permanente Änderungen in ihren Buchungsbestand bei NORDWEST ermöglicht und Prozesskosten reduziert.
Der NORDWEST–Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit mehr als 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.
NORDWEST beliefert insgesamt 1.169 Fachhandelspartner (+44 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.
Das operative Geschäft von NORDWEST wird im Konzern unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften.
Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt. In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:
| NIW NORDWEST | Geschäftsbereiche | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| BHI | Haustechnik | Stahl | TF/S | ||
| Zentralregulierung | V | V | V | V | |
| Geschäftsart | Strecke | V | V | V | nein |
| Lager | V | V | nein | nein |
Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 135 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund PHOENIX. Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 ein Abrechnungsmodell entwickelt, das ein (theoretisch bestehendes) Doppelzahlungsrisiko für die Fachhandelspartner vermeidet und damit bis heute unter den Abrechnungsmodellen der Verbundgruppen selten ist. Der "Stahlverbund PHOENIX" ist eine Leistungsgemeinschaft, die den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird. Dabei wurde unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Größen und gesonderten Anforderungen der Handelshäuser ein jeweils passendes Gesamtpaket erarbeitet, sodass es NORDWEST gelingt, durch eine bedarfsorientierte Zusammenführung der Fachhandelspartner die Zusammenarbeit zu stärken.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende
12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben ferner eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner vor Ort. In den produktspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u.a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von besonders wichtiger Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.
Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH geführt. Seit 2019 agiert zusätzlich zur HAGRO die Hategro eG mit dem Ziel, ihren Mitgliedern mit der Ausrichtung auf das Fachhandwerk bestmögliche Einkaufskonditionen, ein umfassendes Sortiment und fachlichen Austausch zu gewährleisten. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein "Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das unterstützende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarken "delphis", "delphisXpert" und "base pro", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner über alle Bereiche hinweg zu stärken.
Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und werden auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten beliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht überwiegend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.
Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verarbeitet. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.
Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme also gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten und digitalisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen werden auch Rechnungen elektronisch zur Verfügung gestellt und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.
NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die Begleichung der Rechnungen innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Im Rahmen der Zahlungsabwicklung erhält bzw. gewährt NORDWEST Skonto. Die Delkredereprovisionen und Skontoerträge aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni werden unter den Umsatzerlösen von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher dagegen nicht in der Kennziffer Umsatzerlöse, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt über 340.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 47.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.
Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst umfangreiche Sortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil insbesondere ausländische Stahlproduzenten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht oder nur selten praktizieren.

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Konzerns wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.
Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und –maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren eine eigene Katalogproduktion aufgebaut und erstellt durchschnittlich rund 25.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.
Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung digitaler Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT-& E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST- Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.
Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für rund 200.000 Artikel Katalogdaten bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.
Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis und rundet die IT-Services von NORDWEST ab. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Im Zuge des Digitalisierungsprozesses hat NORDWEST den papierbehafteten Belegversand an die Fachhandelspartner im Herbst 2018 eingestellt. Das NIS stellt dafür sowohl ein papierloses und rein onlinebasiertes Abrechnungssystem, als auch ein digitales Archivsystem für sämtliche Buchungsbelege zur Verfügung.
NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.
Die Wachstumsstrategie von NORDWEST fußt auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche im Wesentlichen in drei tragende Säulen unterschieden werden. Der Bereich "Today" forciert insbesondere aktuelle Themengebiete rund um den Bereich der Digitalisierung, die Implementierung neuer Vertriebskonzepte sowie die Neuausrichtung der logistischen Prozesse und den damit verbundenen Neubau des NORDWEST Logistikzentrums. Im Bereich "Tomorrow" wird der Fokus auf die Anforderung einer sich wandelnden Kundenstruktur und einem damit notwendigen Benchmark von bestehenden Geschäftsprozessen im Hinblick auf die Erfüllung zukünftiger Herausforderungen gelegt. Ein weiterer Themenkomplex umfasst den Bereich der "Financial Services", in dem insbesondere Zukunftsthemen und Herausforderungen rund um die Zentralregulierung und damit verbunden auch die Weiterentwicklung von Finanzdienstleistungen behandelt werden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Strategien und Wachstumsfelder. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern zu reagieren.
Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Kurzfristig wird angesichts bevorstehender Investitionen in die Logistik und dem Ausbau der kapitalintensiven Finanzdienstleistungen, die angestrebte und für die Zukunft auch notwendige Dividendenpolitik in der Form angepasst, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstums- und Investitionspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.
Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens finanzielle Leistungsindikatoren, die im Folgenden näher erläutert werden.
Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich über die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises berichtet.
Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit den Umsatzerlösen aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleichzusetzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Netto-Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovisionen und Skontoerträge für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und im Konzernanhang nach IFRS sowie in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses zusammengefassten Lageberichts.
Durch die stetige Optimierung des angebotenen Leistungsportfolios ist es NORDWEST in den zurückliegenden Jahren immer gelungen, neue Fachhandelspartner für sich zu begeistern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leistungsindikatoren wie Umsatz- oder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 konnte die Anzahl der mit NORDWEST verbundenen Fachhändler um insgesamt 44 erhöht werden (67 Zugänge, 23 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Insgesamt gehören per 31.12.2021 1.169 Fachhandelspartner NORDWEST an. Auch in 2022 wird mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises gerechnet.
Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber abgelesen werden kann, ist die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl. Für NORDWEST sind die eigenen Mitarbeiter ein essentieller Kernerfolgsfaktor – nicht nur für das kurzfristige Erreichen der Ergebnisziele im laufenden Jahr, sondern vielmehr zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Um den stetig steigenden Leistungsanforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, ist ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterstamms geplant. Im Geschäftsjahr 2021 beschäftigte NORDWEST durchschnittlich 390 Mitarbeiter (Köpfe) und damit einen Mitarbeiter mehr als im Vorjahr (NORDWEST Handel AG: 342; +3 ggü. VJ).
Die deutsche Wirtschaft hat sich 2021 vom pandemiebedingten Einbruch erholt, wenn auch weniger deutlich als erwartet. Grund dafür sind einerseits Lieferengpässe im produzierenden Gewerbe und weiterhin pandemiebedingte Einschränkungen im Bereich Dienstleistungen, Handel und Reisen, die insbesondere im ersten Quartal zu einem lediglich verhaltenen Anstieg der Konjunktur führten.
Auch im Hinblick auf die Weltkonjunktur war der Aufschwung zunächst gedämpft. Während in Ländern wie den USA und China die Wirtschaftsleistung zunahm, bremsten Lockdowns in vielen Teilen Europas und Japan das Wachstum des Welt-BIP.
Ab dem zweiten Quartal führten eine höhere Impfgeschwindigkeit und eine Anpassung der COVID-19-Beschränkungen dazu, dass sich die Konjunktur weiter erholte, wobei die Wirtschaftsleistung auch zum Jahresende 2021 noch nicht auf dem Stand von 2019 ist. Der deutsche Export und Import hingegen übersteigt das Niveau des Jahres 2019, hier gilt es
jedoch neben den pandemiebedingten Ungewissheiten, Lieferengpässe und logistische Herausforderungen zu meistern.
Erste Schätzungen der Jahreswachstumsrate für 2021, basierend auf saison- und kalenderbereinigten Quartalszahlen, ergeben eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von 5,2% sowohl für die Europäische Union als auch für den Euroraum. Die Arbeitslosenquote ist bei den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf 6,4% (2020: 7,5%) und bei den Euroländern auf 7,0% (2020: 8,3%) gesunken. Die Preissteigerungsrate beträgt auf Ebene der EU-Mitgliedsstaaten 5,2% sowie bei den Euroländern 4,9% und ist im Vorjahresvergleich spürbar gestiegen.
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist gegenüber dem Vorjahreswert um 2,8% gestiegen, liegt jedoch aufgrund des Corona-Infektionsgeschehens und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen noch nicht wieder auf Vorkrisen-Niveau. Die hiesige Preise steigen im Jahresdurchschnitt um 3,1% im Vergleich zum Vorjahr (0,5%). Ausschlaggebend waren vor allem die hohen Inflationsraten im 2. Halbjahr 2021. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr wieder gesunken und liegt zum Jahresende bei 5,1% (2020: 5,9%).
Quellen: statista, eurostat, Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Mit einem Geschäftsvolumen von 4.858.839 T€ im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um 27,9% und damit deutlich übertroffen. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte überschreitet NORDWEST beim Geschäftsvolumen die 4-Milliarden-Euro Marke.
Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:
| Geschäftsvolumen NORDWEST-Konzern* | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | in T€ | in T€ | zum Vorjahr |
| Stahl | 2.053.579 | 1.303.332 | 57,6 |
| Bau-Handwerk-Industrie | 1.388.472 | 1.225.081 | 13,3 |
| Haustechnik | 260.917 | 256.279 | 1,8 |
| TeamFaktor/Services | 1.155.869 | 1.014.951 | 13,9 |
| Summe | 4.858.839 | 3.799.644 | 27,9 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
*Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen und der Entwicklung nach Segmenten ist deckungsgleich.
Nicht nur das Geschäftsvolumen konnte im Vergleich zum Vorjahr nochmal deutlich ausgeweitet werden, sondern auch die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner entwickelte sich erfreulich. Im abgelaufenen Jahr konnte die Anzahl im Konzernverbund um 44 auf nunmehr 1.169 gesteigert werden. Dies bestätigt die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen NORDWEST und ihren Partnern.
| Entwicklung Fachhandelspartner | ||||
|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | 1.125 | |||
| Saldo Zu-/Abgänge | 44 | |||
| 31.12.2021 | 1.169 |
Der Geschäftsbereich Stahl erreicht im Geschäftsjahr 2021 mit 2.053.579 T€ erstmals ein Geschäftsvolumen von mehr als 2 Mrd. € und steigert damit diesen Wert um 57,6% gegenüber dem Vorjahr (2020: 1.303.332 T€). Mit dieser Geschäftsentwicklung ist, wie im Zwischenergebnis per 30.06.2021 prognostiziert, eine Entwicklung deutlich oberhalb des Positivszenarios von +15% aus dem Lagebericht 2020 eingetreten.
Die gute Entwicklung ist getrieben durch das weiterhin starke Wachstum des Bausektors, die hohe Nachfrage bei Industriekunden und durch das weiterhin deutlich höhere Preisniveau gegenüber dem Geschäftsjahr 2020. Die Entwicklung der Tonnage kann der Preisentwicklung nicht folgen und erreicht gegenüber dem Vorjahr nur ein Plus von 1,5%. Hierzu haben

insbesondere Versorgungsengpässe auf den Rohstoffmärkten und die massiven Preiserhöhungen im Importbereich durch Frachterhöhungen und den Wegfall von chinesischen Exportsubventionen (z.B. Wegfall des Erlasses für Exportsteuern bei Edelstahlprodukten) beigetragen.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie erzielt im Geschäftsjahr 2021 ein Geschäftsvolumen von 1.388.472 T€ und realisiert damit einen Anstieg von 13,3 % gegenüber dem Vorjahr. Die im Zwischenergebnis angepasste Prognose auf eine relative Entwicklung oberhalb der im Lagebericht 2020 veröffentlichten Bandbreite von -2% bis +8% ist somit eingetroffen.
Der Bereich Bau erreicht ein Geschäftsvolumen von 467.692 T€ und erzielt damit einen Anstieg von 9,8 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens beruht insbesondere auf Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Rohstoffpreise sowie auf der weiter intensivierten vertrauensvollen Partnerschaft mit bestehenden Fachhandelspartnern, mit denen die abgerechneten Volumina im Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden konnten. Die Verknappung der Vormaterialien führte im abgelaufenen Geschäftsjahr zu längeren Lieferzeiten und auch zu einer Einschränkung der Lieferfähigkeit bei den angeschlossenen Fachhandelspartnern. Darüber hinaus wirkten sich Lieferengpässe bei Konstruktionsholz und Dämmstoffen für die Fassadenisolierungen negativ auf die Anzahl der fertiggestellten Wohneinheiten aus.
Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 15,2 % auf 920.781 T€. Wachstumsmotor bleibt neben der guten Entwicklung im Zentralregulierungs- (15,5 %) und Streckengeschäft (+5,2%) besonders die starke Entwicklung im Lagergeschäft (+14,1%). Die Gründe für diese Entwicklung liegen u.a. in der guten Lieferfähigkeit aus dem NORDWEST-Zentrallager heraus. Hier haben sich die getroffenen Maßnahmen im Rahmen des Bestandsmanagements (deutliche Erhöhung des Warenbestandes mit entsprechender Reichweitenerhöhung) bezahlt gemacht. Neben den Bereichen Technischer Handel (+ 20,4 %) und Handwerkzeuge (+14,7%) entwickelt sich auch das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge mit einem Umsatzplus von 19,6% weiterhin erfreulich positiv. Hier resultiert das Umsatzwachstum in der Zentralregulierung aus den gestiegenen Onlineumsätzen der Fachhandelspartner, während das Lagergeschäft von der deutlich gestiegenen Nachfrage nach Zubehörartikeln profitiert. Auch der Bereich Schweißtechnik entwickelt sich mit einem Umsatzplus von 31,5% im Geschäftsjahr 2021 sehr positiv. Das starke Umsatzwachstum hier ist insbesondere zurückzuführen auf die Akquise neuer Fachhandelspartner.

Der Geschäftsbereich Haustechnik setzt seine Entwicklung auch in 2021 fort und steigert das Geschäftsvolumen auf insgesamt 260.917 T€, was einer Steigerung von 1,8 % entspricht. Damit bewegt sich dieser Wert in der im Lagebericht 2020 beschriebenen und im Zwischenergebnis per 30.06.2021 bestätigten Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von -5% bis 10%.
Die allgemeine Geschäftsentwicklung ist, neben dem weiterhin anhaltenden Verdrängungswettbewerb, geprägt durch Montageengpässe im verarbeitenden Handwerk, die zu fehlenden Warenverfügbarkeiten und längeren Lieferzeiten führen. Auf Basis der Akquisition neuer Fachhandelspartner und der positiven Entwicklung von Bestandskunden konnten diesem negativen Markttrend allerdings entgegengewirkt werden. Insbesondere durch den Ausbau der Exklusivmarkensortimente und der Einführung neuer Produktreihen konnten auch in diesem Segment neue Umsatzpotentiale erschlossen werden.
Mit einem Geschäftsvolumen von 1.155.869 T€ wird auch im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services ein neuer Höchstwert erreicht und der Vorjahreswert um fast 13,9 % übertroffen. Die im Lagebericht 2020 beschriebene und im Zwischenergebnis per 30.06.2021 bestätigte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von 10% bis 20% wurde erreicht.
Basis für diese weiterhin äußerst positive Entwicklung ist neben der Anbindung neuer Fachhandelspartner vor allen Dingen der Ausbau des Volumens mit den Bestandskunden, der bei Händlern aus dem Stahlsegment insbesondere sehr stark durch die Preisentwicklung getrieben wird. Gegenläufig wirken zum Teil durch die COVID-19 Pandemie bedingte Umsatzrückgänge bei Fachhandelspartnern, die ihre Zielkunden im industrienahen Sektor haben. Gestützt wird die gute Entwicklung dieses Bereiches auch durch den zunehmenden Erfolg des KMU-Factorings als weiteres Dienstleistungsangebot. Seit dem Start im April 2020 konnten bereits über 600 neue Factoring-Kunden in diesem Segment gewonnen werden. Hier hat die TeamFaktor NW GmbH ein speziell für kleine und mittlere Unternehmen entwickeltes Factoringprodukt auf den Markt gebracht, welches sich durch eine hohe Standardisierung und Automatisierung auszeichnet. Ziel ist es, gerade den bisher kaum im Fokus stehenden kleineren und mittleren Unternehmen schnell und einfach mit einer Forderungsfinanzierung sowie einer Absicherung ihrer Kundenforderungen einen Mehrwert zu bieten. Wesentlicher Bestandteil ist darüber hinaus die Entlastung der Unternehmen im Bereich des Debitorenmanagements.
Mit der Darstellung des Geschäftsverlaufs des NORDWEST-Konzerns ist auch der Geschäftsverlauf der NORDWEST Handel AG verbunden, da die NORDWEST Handel AG

den Geschäftsverlauf maßgeblich prägt. Für die NORDWEST Handel AG isoliert betrachtet entwickelt sich das Geschäftsvolumen wie folgt:
| Geschäftsvolumen NORDWEST Handel AG (brutto inkl. MwSt.) |
2021 in T€ |
2020 in T€ |
Veränderung zum Vorjahr |
|---|---|---|---|
| Stahl | 2.052.981 | 1.302.778 | 57,6 |
| Bau-Handwerk-Industrie | 1.366.581 | 1.206.172 | 13,3 |
| Haustechnik | 260.714 | 256.032 | 1,8 |
| TeamFaktor/Services | 1.155.698 | 1.014.811 | 13,9 |
| Summe | 4.835.973 | 3.779.792 | 27,9 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Hinsichtlich näherer Darstellungen verweisen wir auf das Geschäftsvolumen des NORDWEST-Konzerns.
Der NORDWEST Konzern weist für das Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 8.917 T€ aus und übertrifft damit das Vorjahresergebnis um 30,8%. Mit Blick auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) wird mit 14.443 T€ der Vorjahreswert um 28,6% übertroffen. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 2,78 € nach 2,13 € im Vorjahr.
Das im Geschäftsjahr 2021 erzielte Geschäftsvolumen übersteigt mit einem Anstieg von 27,9% die ursprünglich im zusammengefassten Lagebericht 2020 prognostizierte Bandbreite von +0% bis +12% deutlich. Aus diesem Grund erfolgte bereits unterjährig im Rahmen der Zwischenberichterstattung per 30.06.2021 eine Anpassung der Prognosewerte auf ein Geschäftsvolumen von 4.600 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 8%-Punkten sowie auf ein EBIT von 13,5 Mio. € +/- 0,8 Mio. €. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war insbesondere die deutlich positive Entwicklung im margenschwächeren Geschäftsbereich Stahl, welche maßgeblich durch ein im Jahresverlauf deutlich gestiegenes Preisniveau bestimmt war. Das im Jahr 2021 erzielte Geschäftsvolumen liegt mit 4.859 Mio. € innerhalb der angepassten Bandbreite, während das EBIT mit 14,4 Mio. € die prognostizierte Range mit einem Maximalwert von 14,3 Mio. € leicht übersteigt.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 758.692 T€ (VJ 510.862 T€) setzen sich insbesondere aus den
Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäftes sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisionen und Skontoerträge zusammen. Mit einem Anstieg der Umsatzerlöse um 48,5% steigt auch das Rohergebnis – allerdings unterproportional - um rund 16,4%. Verantwortlich für diese Abweichung ist insbesondere die unterschiedliche Entwicklung der Umsatzerlöse in den Geschäftsarten. So hat der deutliche Anstieg der Umsatzerlöse im engmargigen Stahl-Streckengeschäft einen größeren Einfluss auf die Umsatzerlöse als auf das Rohergebnis.
Die Umsatzerlöse gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):
| 2021 T€ |
2020 T€ |
Abw. in % |
|
|---|---|---|---|
| + Umsatzerlöse Streckengeschäft | 547.007 | 321.047 | 70,4% |
| + Umsatzerlöse Lagergeschäft | 176.425 | 157.855 | 11,8% |
| + Delkredereprovision | 43.421 | 44.199 | -1,8% |
| + Skontoerträge Zentralregulierung | 56.668 | 44.611 | 27,0% |
| + sonstige Erlöse | 9.931 | 10.741 | -7,5% |
| Eigenumsatz | 833.453 | 578.453 | 44,1% |
| - Skonto, Umsatzrückvergütungen | -74.760 | -67.590 | 10,6% |
| Umsatzerlöse lt. GuV | 758.692 | 510.862 | 48,5% |
Die Segmenterlöse entwickeln sich parallel zum Geschäftsvolumen in den jeweiligen Bereichen. Während im Segment Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I) und Haustechnik(H/HAGRO) die Ausweitung der Segmenterlöse insbesondere auf den Anstieg des Geschäftsvolumens im NORDWEST-eigenen Lagergeschäft zurückzuführen ist, steigen die Segmenterlöse im Segment Stahl (S) aufgrund der deutlich positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens im Streckengeschäft. Die Steigerung der Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung (DL) beruht auf der sehr guten Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und hierbei insbesondere auf dem zunehmenden Erfolg des KMU Factorings, welches sich auf die Belange von kleinen und mittelständischen Unternehmen konzentriert.
Aufgrund der Umlage von erlöstragenden administrativen Bereichen auf die ausgewiesenen Segmente kommt es zu einem im Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzerns abweichenden Ausweis der Umsatzerlöse. Für die weiteren Ausführungen zur Entwicklung der Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Konzernanhang.

Aufgliederung der Umsatzerlöse NORDWEST Konzern nach Segmenten (in T€):
| Jahr | B-H-I | H / HAGRO |
S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 180.027 | 21.231 | 547.612 | 6.986 | 1.588 | 757.444 |
| 2020 | 162.436 | 20.979 | 320.721 | 4.073 | 1.798 | 510.006 |
Der deutliche Anstieg der sonstigen Erträge beruht insbesondere auf einer im Vergleich zum Vorjahr höheren Auflösung von Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferung und Leistung und ist Bestandteil des Delkredereergebnisses.
Der NORDWEST Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr 2021 durchschnittlich 390 Mitarbeiter (Köpfe) und damit 1 Mitarbeiter mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg des Personalaufwandes um 916 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus der im Oktober 2021 vollständig durchgereichten Tariferhöhung sowie aus höheren Rückstellungen für erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung. Darüber hinaus wurde allen Mitarbeitern aufgrund dieser positiven Ergebnisentwicklung eine Sonderprämie ausgezahlt. Während im Einzelabschluss der NORDWEST Handel AG die Erhöhung des Rententrends aufgrund der Steigerung der Inflation zu einem deutlichen Anstieg des Personalaufwands führt, werden die Auswirkungen der Anpassungen von Trendannahmen nach IFRS erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst, sodass der Personalaufwand im Konzern hiervon nicht beeinflusst wird.
Mit 37.852 T€ liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen über dem Vorjahresniveau. Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Größe haben die Logistikkosten des NORDWEST-eigenen Lagergeschäfts, welche sich durch das gestiegene Lagervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht haben. Daneben führen Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der logistischen Abwicklung stehen, zu einem Kostenanstieg. Ein weiterer Einflussfaktor stellt zudem das KMU-Factoring in der TeamFaktor NW GmbH dar, welches den Fachhandelspartnern von NORDWEST seit Ende August 2020 zur Verfügung steht und zu einer Erhöhung dieses Postens führt. Die dazu korrespondierenden Erträge sind Bestandteil der Umsatzerlöse. Gegenläufig wirkt sich ein Rückgang der Reise-, Bewirtungs- und Veranstaltungskosten aus, der weiterhin im Zusammenhang mit den Lockdownfolgen der COVID-19 Pandemie steht.
Das Delkredereergebnis, als eine saldierte Größe aus bestimmten sonstigen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfasst im Wesentlichen Forderungsverluste, Zuführungen zu Wertberichtigungen sowie die Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen, steigt gegenüber dem Vorjahr um 525 T€ auf 1.799 T€. Trotz der Ausweitung des Geschäftsvolumens zum Jahresende entwickelt sich die pauschale Risikovorsorge für
umsatzabhängige Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Grund hierfür ist das im Jahr 2021 neu geschaffene Ausschüttungsmodell, welches die Vergütung von Konditionsbestandteilen an den Fachhandelspartner im Monat der Leistungserbringung vorsieht. Diese Vergütung war im bis einschließlich 2020 gültigen Ausschüttungsmodell von der zukünftigen Zahlung des Fachhandelspartners abhängig und wurde bis zu dessen Ausgleich im Rahmen der Ermittlung der pauschalen Risikovorsorge berücksichtigt. Gegenläufig zur pauschalen Risikovorsorge übersteigt die Zuführung für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen. Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in einer separaten Zeile in der Konzern-GuV dargestellt. Diese betragen im aktuellen Berichtszeitraum 3.510 T€ (VJ 1.873 T€) und sind Teil des Delkredereergebnisses.
Bei einem nahezu konstant niedrigen Zinsniveau resultiert die positive Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus einer im Vorjahreszeitraum gebildeten Rückstellung in Höhe von 237 T€ für Nachzahlungszinsen aus der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte".
Die effektive Steuerquote beträgt 35,25 % (VJ 32,98 %). Sie ermittelt sich aus dem Verhältnis des Ertragsteueraufwands zum Ergebnis vor Steuern. Die Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 4.855 T€ beinhalten neben dem Ertragsteueraufwand für das Geschäftsjahr 2021 noch Nachzahlungen, die sich aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 ergeben und einen entsprechenden Anstieg der Steuerquote bewirken
Bedingt durch die beschriebenen Einflussfaktoren übersteigt das Ergebnis nach Ertragsteuern mit 8.917 T€ das Vorjahr um 2.098 T€.
Die Bilanzsumme zum 31.12.2021 beläuft sich auf rd. 311.934 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 41.574 T€ angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte um rund 1.861 T€ zurückgegangen sind, führt insbesondere die Ausweitung der Vorräte und der übrigen Forderungen und Vermögenswerte zu einem Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 43.435 T€.
Bei einer zurückhaltenden Investitionsstrategie angesichts der Covid-19 Pandemie im Hinblick auf das Sachanlagevermögen führt ein konstantes Abschreibungsvolumen zu einem Rückgang dieses Postens.
Die Nutzungsrechte im Zusammenhang mit den Leasingverhältnissen haben sich entsprechend der Entwicklung der korrespondierenden Verbindlichkeiten um 558 T€ reduziert
und betreffen insbesondere Technische Anlagen in unserem Lager sowie die geleasten PKW der Gesellschaft.
Darüber hinaus führten Einzahlungen aus langfristig gewährten Warendarlehen zu einer Reduzierung der langfristigen Vermögenswerte.
Aufgrund der weiterhin sehr positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes in der Muttergesellschaft und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit bei der sich aktuell ergebenden Rohstoffverknappung, hat sich das Vorratsvermögen deutlich erhöht. Außerdem sind Anzahlungen für bestellte Importware geleistet worden, so dass das Vorratsvermögen insgesamt um 27,7 % auf 37.859 T€ angestiegen ist.
Insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei der NORDWEST Handel AG und der TeamFaktor NW GmbH, die sich aus dem Anstieg der Geschäftsvolumina ergibt, führt zu einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Umlaufvermögen. Darüber hinaus trägt die Umstellung des Factoring-Vertrages mit einem Finanzdienstleister in der Muttergesellschaft von einem echten in ein unechtes Factoring zu diesem Anstieg bei. Führte das echte Factoring im Geschäftsjahr 2020 noch zu einem Abgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, so verbleiben die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus dem unechten Factoring nunmehr bei NORDWEST, da das Ausfallrisiko beim Forderungsverkäufer (NORDWEST) verbleibt und das Factoring in diesem Falle ausschließlich der Refinanzierung dient. Insoweit erfolgt der Ausweis der vom Factor erhaltenen Zahlungsmittel jetzt unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, in der Folge steigen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 12,9 Mio. €.
Der Rückgang der übrigen Forderungen und Vermögenswerte resultiert zum einen aus dem Abgang der noch im Vorjahr bilanzierten Sicherheitseinbehalte aus dem echten Factoring, das in diesem Jahr in ein unechtes Factoring umgewandelt wurde. Hieraus ergibt sich ein Effekt von 1.638 T€. Darüber hinaus führen bereits unterjährig erhaltene Bonifizierungen von Industriepartnern zu einem Rückgang dieses Postens.
Bedingt durch den erheblichen Aufbau des Vorratsvermögens und die Umstellung beim Factoring sinken die liquiden Mittel von 26.539 T€ auf jetzt 16.095 T€. Von den gesamten Zahlungsmitteln entfallen 1,5 Mio. € (VJ 1,5 Mio. €) auf verpfändete Guthaben.
Trotz deutlicher Erhöhung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss sinkt die Eigenkapitalquote aufgrund der vorbeschriebenen Effekte, die zu einer Bilanzverlängerung führen, von 28,4% auf jetzt 26,9%.
Bei einem konstant niedrigen Referenzzinssatz für die Bewertung der Pensionsrückstellungen und gleichzeitiger Erhöhung des Rententrends von 1,00% auf 2,00% aufgrund der aktuellen Inflationsentwicklung steigt dieser Posten um rund 1,1 Mio. € an.
Der Anstieg der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von 2.216 T€ ergibt sich vor allen Dingen aus den Rückstellungen für fachhandelspartnerbezogene Verpflichtungen, die sich aus der deutlichen Erhöhung der Abrechnungsvolumina ergeben. Darüber hinaus wirkten sich insbesondere höhere Rückstellungen für erfolgsbezogene Prämien an die leitenden Angestellten der NORDWEST Handel AG aus.
Der weitere Ausbau der Geschäftsvolumina führt auch zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten insgesamt. Die deutliche Ausweitung des Factoring-Geschäfts erhöht geschäftsartenbedingt die kurzfristigen Schulden aus Refinanzierungsgründen um rund 0,6 Mio. €. Das Factoringgeschäft der TeamFaktor wird durch zwei Finanzdienstleistungsinstitute refinanziert, welche in Summe 45 Mio. € Refactoringlinien zur Verfügung stellen. Es handelt sich hierbei um unechte Verfahren, bei welchen das Ausfallrisiko bei der TeamFaktor verbleibt. Die Laufzeiten sind bis August 2024 bzw. Dezember 2023 befristet und werden auf Basis eines Marktzinses mit einem Margenaufschlag variabel verzinst. Darüber hinaus refinanziert sich die TeamFaktor im Rahmen des konzerninternen Cash-Poolings, bei welchem eine max. Inanspruchnahme von 40 Mio. € vereinbart ist. Auch diese Finanzierung wird auf Basis eines Marktzinses mit einem Margenaufschlag variabel verzinst. Eine Befristung ist nicht vorgesehen.
Die Steuerschulden enthalten insbesondere Steuern für noch nicht abgerechneten Steueraufwand der Geschäftsjahre 2020 und 2021 für aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 resultierenden Nachzahlungen.
Die sich ergebenden Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihren Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Bei der NORDWEST Handel AG bestehen Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit, die jedoch zum 31.12.2021 nicht in Anspruch genommen wurden. Für die Investitionen in den Standort Dortmund bestehen langfristige Kreditverbindlichkeiten. Diese Darlehen valutieren zum Stichtag mit 8.403 T€. Die Tilgungen erfolgten planmäßig.
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten auch Verbindlichkeiten aus dem unechten Factoring bei der Muttergesellschaft in Höhe von 10,0 Mio. €.
Die Verbindlichkeiten aus Leasing haben sich im Vergleich zum Vorjahr bei nahezu unverändertem Bestand planmäßig von insgesamt 2,5 Mio. € auf 1,9 Mio. € reduziert.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart waren. Mit Datum vom 21.10.2021 wurde die Konsortialfinanzierung der NORDWEST Handel AG vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die Zusage besteht nunmehr bis zum 27.11.2026.
Als Sicherheit dient eine Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die sämtlich in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
NORDWEST betreibt zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Kreditinanspruchnahmen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden.
Prägend für den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sind vor allen Dingen die aufgrund der Ausweitung der Geschäftsvolumina stark gestiegenen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die deutlich erhöhten Vorräte. Bei einem steigenden Jahresüberschuss sinkt der Cashflow aufgrund der Umwandlung des Factoring-Vertrages von einem echten auf ein unechtes Verfahren, da nunmehr die Forderungen bei NORDWEST verbleiben und den Bestand erhöhen. Der Ausweis des Zuflusses aus der Umstellung auf das unechte Verfahren erfolgt im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.. Die Erhöhung der nicht zahlungswirksamen Effekte ergeben sich aus dem Aufbau der Rückstellungen, der
insbesondere durch die Anpassung des Rententrends bei den Pensionsrückstellungen getrieben ist.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthält insbesondere die Effekte aus der Umwandlung der Factoringprogramme und führt insgesamt bei einer rückläufigen Auszahlung an die Aktionäre der Gesellschaft zu einem deutlichen steigenden Cashflow. Insgesamt ergibt sich aus den vorgenannten Effekten eine Reduzierung des Bestandes an Finanzmitteln in Höhe von rund 10.444 T€.
Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2021 einen Jahresüberschuss, der nach handelsrechtlichen Grundlagen ermittelt wurde, in Höhe von 5.314 T€ aus und bewegt sich damit mit 7,3% unter dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) hingegen übersteigt mit 9.797 T€ den Vorjahreswert um 11,2%.
Das im Geschäftsjahr 2021 erzielte Geschäftsvolumen übersteigt mit einem Anstieg von 27,9% die ursprünglich im Lagebericht 2020 prognostizierte Bandbreite von +0% bis +12% deutlich. Aus diesem Grund erfolgte bereits unterjährig im Rahmen der Zwischenberichterstattung per 30.06.2021 eine Anpassung der Prognosewerte auf ein Geschäftsvolumen von 4.600 T€ mit einer Bandbreite von +/- 8%-Punkten, dessen oberes Ende mit 4.836 T€ erreicht wurde. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war insbesondere die deutlich positive Entwicklung im margenschwächeren Geschäftsbereich Stahl, welche maßgeblich durch ein im Jahresverlauf deutlich gestiegenes Preisniveau bestimmt war. Mit Blick auf das erzielte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) in Höhe von 9.797 T€ wurde ein Wert innerhalb der ursprünglich genannten Bandbreite von 9,7 Mio. € +/-0,8 Mio. € erreicht.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung der NORDWEST Handel AG ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 749.270 T€ (VJ 504.494 T€) setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäftes sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisionen und Skontoerträgen zusammen. Mit dem Anstieg der Umsatzerlöse um 48,5% steigt das Rohergebnis geschäftsartenbedingt nur unterproportional um rund 13,8% an. Verantwortlich für diese Abweichung ist insbesondere die unterschiedliche Entwicklung der Umsatzerlöse in den Geschäftsarten. So hat der deutliche Anstieg der Umsatzerlöse im engmargigen Stahl-Streckengeschäft einen größeren Einfluss auf die Umsatzerlöse als auf das Rohergebnis.
| 2021 T€ |
2020 T€ |
Abw. in % |
|
|---|---|---|---|
| + Umsatzerlöse Streckengeschäft | 547.007 | 321.047 | 70,4% |
| + Umsatzerlöse Lagergeschäft | 176.425 | 157.855 | 11,8% |
| + Delkredereprovision | 39.964 | 43.084 | -7,2% |
| + Skontoerträge Zentralregulierung | 56.043 | 44.070 | 27,2% |
| + sonstige Erlöse | 3.819 | 5.200 | -26,5% |
| Eigenumsatz | 823.259 | 571.256 | 44,1% |
| - Skonto, Umsatzrückvergütungen | -73.989 | -66.762 | 10,8% |
| Umsatzerlöse lt. GuV | 749.270 | 504.494 | 48,5% |
Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):
Der deutlich gestiegene Personalaufwand in Höhe von 2.806 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus einem Anstieg der Pensionsrückstellungen. Während im Vorjahr eine vorgenommene Senkung des Rententrends um 0,25%-Punkte zu einer ergebniswirksamen Auflösung von Pensionsrückstellungen in Höhe von +434 T€ führte, sorgt eine im aktuellen Berichtszeitraum notwendige Erhöhung um 1,00%-Punkt zu einer ergebniswirksamen Zuführung im Einzelabschluss der NORDWEST Handel AG in Höhe von -1.431 T€. Daneben wirkten sich die im Oktober 2021 vollständig durchgereichte Tariferhöhung, höhere Rückstellungen für erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung sowie eine an alle Mitarbeiter ausgezahlte Sonderprämie aus. Die durchschnittliche Anzahl der von der NORDWEST Handel AG beschäftigten Mitarbeiter (Köpfe) im Geschäftsjahr 2021 betrug 342 und damit 3 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.
Mit 38.181 T€ liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich über dem Vorjahresniveau. Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Größe haben die Aufwendungen für das NORDWEST eigene Lagergeschäft, welche sich analog zum gestiegenen Lagervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht haben und das Vorjahr um 2.124 T€ übersteigen. Daneben führen insbesondere höhere Beratungsaufwendungen, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der logistischen Abwicklung stehen, zu einem Kostenanstieg in Höhe von 624 T€. Gegenläufig wirkt sich ein Rückgang der Reise- Bewirtungs- und Veranstaltungskosten aus, der im Zusammenhang mit den Lockdownfolgen der COVID-19 Pandemie steht.
Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, steigt gegenüber dem Vorjahr um 572 T€ auf 1.331 T€. Der Ausweis der jeweiligen Bestandteile erfolgt innerhalb der sonstigen
betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Trotz der Ausweitung des Geschäftsvolumens zum Jahresende entwickelt sich die pauschale Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Grund hierfür ist das im Jahr 2021 neu geschaffene Ausschüttungsmodell, welches die Vergütung von Konditionsbestandteilen an den Fachhandelspartner im Monat der Leistungserbringung vorsieht. Diese Vergütung war im bis einschließlich 2020 gültigen Ausschüttungsmodell von der zukünftigen Zahlung des Fachhandelspartners abhängig und wurde bis zu dessen Ausgleich im Rahmen der Ermittlung der pauschalen Risikovorsorge berücksichtigt. Gegenläufig zur pauschalen Risikovorsorge übersteigt die Zuführung für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen.
Bei einem nahezu konstant niedrigen Zinsniveau resultiert die positive Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus einer im Vorjahr einmalig gebildeten Rückstellung in Höhe von 232 T€, welche auf die Berücksichtigung von Nachzahlungszinsen aus der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte" zurückzuführen ist.
Die effektive Steuerquote beträgt 45,09% (VJ 32,09%). Sie ermittelt sich aus dem Verhältnis des Ertragsteueraufwands zum Ergebnis vor Steuern. Die Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 4.363 T€ (VJ 2.709 T€) beinhalten neben dem Ertragsteueraufwand für das laufende Geschäftsjahr noch Nachzahlungen, die sich aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 ergeben. Der Anstieg der Steuerquote ergibt sich im Wesentlichen aus einem aus der Anpassung der Pensionsrückstellung an den aktuellen Rententrend resultierenden Personalaufwand, der steuerlich jedoch nicht zu berücksichtigen ist, sowie Nachzahlungen aus der Betriebsprüfung.
Die Bilanzsumme zum 31.12.2021 beläuft sich auf rd. 268.035 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr mit 40.950 T€ um rund 18 % angestiegen. Bei einer nur leichten Ausweitung des Anlagevermögens, ist die Ausweitung insbesondere im starken Anstieg des Umlaufvermögens begründet.
Der Anstieg des Anlagevermögens geht in weiten Teilen auf die Erhöhung des Finanzanlagevermögens zurück. Dieses enthält ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen das zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt. Dieses wurde im Geschäftsjahr 2021 um 2.500 T€ auf insgesamt 7.500 T€ erhöht.
Insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sich aus dem Anstieg der Geschäftsvolumina ergibt, führt zu einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Umlaufvermögen. Darüber hinaus trägt die Umstellung des Factoring-Vertrages mit einem Finanzdienstleister von einem echten in ein unechtes Factoring zu diesem Anstieg bei. Führte das echte Factoring im Geschäftsjahr 2020 aufgrund der Klassifizierung als "True-
Sale"-Geschäft noch zu einem Abgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, so verbleiben die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus dem unechten Factoring nunmehr bei NORDWEST, da das Ausfallrisiko beim Forderungsverkäufer (NORDWEST) verbleibt und das Factoring in diesem Falle ausschließlich der Refinanzierung dient. Insoweit erfolgt der Ausweis jetzt unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und führt damit zu einer Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 12,9 Mio. €.
Aufgrund der weiterhin sehr positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit bei der sich aktuell ergebenden Rohstoffverknappung, hat sich das Vorratsvermögen deutlich erhöht. Geleistete Anzahlungen für bestellte Importware lassen das Vorratsvermögen insgesamt um 29,5 % auf 37.208 T€ steigen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhen sich im Vergleich zum Vorjahr um 16.258 T€ und betragen nunmehr 24.912 T€. Die Erhöhung ergibt sich insbesondere aus der deutlichen Erhöhung der Inanspruchnahme des Cash-Poolings durch die TeamFaktor NW GmbH.
Der Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände von 15.526 T€ auf jetzt 12.532 T€ resultiert zum einen aus dem Abgang der noch im Vorjahr bilanzierten Sicherheitseinbehalte aus dem echten Factoring, das in diesem Jahr in ein unechtes Factoring umgewandelt wurde. Hieraus ergibt sich ein Effekt von 1.637 T€. Darüber hinaus führen bereits unterjährig erhaltene Bonifizierungen von Industriepartnern zu einem Rückgang dieses Postens.
Bedingt durch die Ausweitung der Cash-Pooling-Inanspruchnahme durch die TeamFaktor NW GmbH sowie den erheblichen Aufbau des Vorratsvermögens sinken die Zahlungsmittel um 10.369 T€ auf jetzt 15.554 T€. Von den gesamten Zahlungsmitteln entfallen 1,5 Mio. € (VJ 1,5 Mio. €) auf verpfändete Guthaben.
Die Eigenkapitalquote sinkt trotz des höheren Bilanzgewinns bei einer erheblichen steigenden Bilanzsumme von 30,0 % auf jetzt 27,1 %.
Bei einem weiteren Rückgang des maßgeblichen 10-Jahres-Durchschnittszinses der Deutschen Bundesbank, welcher weiter deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, und einer Anpassung des Rententrends von 1,00% auf 2,00% aufgrund der steigenden Inflation ergibt sich ein erheblicher Anstieg der Pensionsrückstellungen um 19,54 % auf jetzt 11.252 T€
Die Steuerrückstellungen enthalten Ertragsteuern für das laufende Ergebnis sowie Ertrag- und Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 ergeben.
Der Anstieg der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen ergibt sich aus Rückstellungen für fachhandelspartnerbezogene Auszahlungen, die sich aus der deutlichen Erhöhung der Abrechnungsvolumina ergeben. Darüber hinaus wirkten sich insbesondere höhere Rückstellungen für erfolgsbezogene Prämien an die leitenden Angestellten der NORDWEST Handel AG aus.
Der weitere Ausbau der Geschäftsvolumina führt zu einem deutlichen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Diese steigen im Geschäftsjahr um 19,15 % auf 134.672 T€.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten vor allen Dingen solche, die das Cash-Pooling zwischen NORDWEST Handel AG und seinen Töchtern beinhalten. Aufgrund der stabilen und guten Liquiditätssituation konnten hier deutlich mehr Liquiditätsüberschüsse für die AG generiert werden.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart waren. Mit Datum vom 21.10.2021 wurde die Konsortialfinanzierung der NORDWEST Handel AG vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die Zusage besteht nunmehr bis zum 27.11.2026.
Als Sicherheit dient eine Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die sämtlich in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit entwickelte sich bei einem leicht sinkenden Jahresüberschuss aufgrund der oben aufgeführten Effekte aus der Umwandlung des Factoring-Programms von einem echten in ein unechtes Verfahren rückläufig. Verstärkt wurde dies durch den deutlichen Ausbau der Warenvorräte.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist geprägt durch die Auszahlungen im Zusammenhang mit dem konzernweiten Cash-Pooling an die TeamFaktor NW GmbH zur Finanzierung der in dieser Gesellschaft erheblich gestiegenen Geschäftsvolumina.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthält insbesondere die Effekte aus der Umwandlung der Factoringprogramme und führt insgesamt wegen einer rückläufigen Auszahlung an die Aktionäre der Gesellschaft zu einem deutlichen steigenden Cashflow aus Finanzierungstätigkeit. Insgesamt ergibt sich aus den vorgenannten Effekten eine Belastung der liquiden Mittel in Höhe von rund 10.368 T€.
Das Geschäftsjahr wurde weiterhin durch die Covid-19 Pandemie geprägt. Trotz der damit verbundenen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann die NORDWEST Handel AG ihr Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr steigern und den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte erreichen. Die positive Entwicklung zeigt sich in allen Geschäftsarten. Neben dem Zentralregulierungs- und Streckengeschäft ist besonders das nordwesteigene Lagergeschäft hervorzuheben, das im Geschäftsjahr 2021 den Rekordwert aus dem Vorjahr deutlich übertroffen und einen neuen Spitzenwert erzielt hat. Vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen, insbesondere den Herausforderungen auf dem Beschaffungsmarkt (Lieferkettenunterbrechung, Lieferengpässen, Rohstoffverknappung etc.), sind diese Erfolge entsprechend hoch zu bewerten. Die positive Entwicklung des Geschäftsvolumens spiegelt sich auch im Ergebnis wider. Auch hier kann ein neuer Bestwert erzielt werden. Dies ist ebenfalls das Ergebnis der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch im Geschäftsjahr 2021 weiter gestiegen ist. NORDWEST geht trotz der anhaltenden COVID-19 Pandemie zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr.
Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen des NORDWEST Konzerns ist eng mit der konjunkturellen Entwicklung in den baunahen Segmenten sowie dem Anlagebau verbunden. Ebenfalls wirken sich die zuletzt volatilen Preisentwicklungen des globalen Stahlmarktes unmittelbar auf die ausgewiesenen Geschäftsvolumina in dem durch den Geschäftsbereich Stahl geprägten Streckengeschäft aus. Rückblickend wurde die
Geschäftsentwicklung des Geschäftsjahres 2021 insbesondere durch diese Einflussfaktoren getragen. So konnte, sowohl mit Blick auf das Geschäftsvolumen als auch mit dem Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT), die für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlichte und im weiteren Jahresverlauf angepasste Prognose erreicht werden. Auch für den aktuellen Betrachtungszeitraum wird mit einer insgesamt positiven Geschäftsvolumens- und Ergebnisentwicklung gerechnet. Gleichwohl beinhaltet diese Einschätzung Herausforderungen, deren Einflussnahmen den weiteren Geschäftsverlauf signifikant beeinflussen können.
Etwaige Einflüsse wie das Auftreten von neuen Varianten des Covid-19 Virus sowie eine Verschärfung der kriegerischen Handlungen in der Ukraine und deren Einflüsse auf den Binnenmarkt sind nicht Bestandteil der Konjunkturprognosen und können zu einer deutlichen Reduzierung der veröffentlichten Werte führen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 konnte sich die Wirtschaft leicht erholen, allerdings wies die konjunkturelle Entwicklung hierbei eine gespaltene Einflussnahme auf. Während sich die Dienstleistungsbereiche nach Beendigung der Covid-19 Lockdown Maßnahmen im Frühsommer leicht erholen konnten, erschwerten Lieferengpässe im verarbeitenden Gewerbe die Produktion. Trotz steigender Aufträge ließen insbesondere Engpässe bei der Versorgung mit industriellen Vorprodukten die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe das dritte Quartal in Folge schrumpfen. Auch der Handel und das Baugewerbe sind hiervon betroffen. Hierbei führen Lieferengpässe zu kräftigen Preisanstiegen sowohl für die Erzeuger- als auch Verbraucherstufe. Mit Blick auf die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts zeigt sich eine geteilte Entwicklung. Während im ersten und vierten Quartal ein negativer Verlauf zu verzeichnen war, zeigten das zweite und dritte Quartal eine positive Entwicklung, sodass das BIP in 2021 insgesamt um +2,5 gestiegen ist.
| 2020 | Prognose 2021 | 2021* | Prognose 2022 | |
|---|---|---|---|---|
| BMWi | -4,6% | +3,0% | +2,7% | +3,6% |
| ifo | -4,6% | +4,2% | +2,5% | +3,7% |
| IfW** | -4,6% | +3,1% | +2,6% | +4,0% |
*Schätzung
** Stand 15.12.2021
Die Experten waren sich einig, dass sich im Sommerhalbjahr 2022 sowohl die Einflussnahme der Covid-19 Pandemie weiter abschwächt als auch die Lieferengpässe nachlassen werden. Insgesamt wird für das Jahr 2022 von einer Erholung des BIP ausgegangen, jedoch haben die

Institute ihre zur Jahresmitte 2021 veröffentlichten Prognosen für 2022, auf Grund der anhaltenden Covid-19 Pandemie, zwischenzeitlich nach unten korrigiert und die prognostizierte kräftige Erholung des BIP weiter nach hinten geschoben. Aktuell gehen sowohl das ifo Institut als auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in ihrer aktuellen Konjunkturprognose aus Dezember 2021 bzw. Januar 2022 davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr 2022 um 3,7% bzw. 3,6% steigen wird. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) ist dabei optimistischer und rechnet mit einem Anstieg von 4,0%.
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 war erneut geprägt durch eine über alle Bereiche hinweg präsenten Covid-19 Pandemie. Während zu Beginn des zurückliegenden Jahres die Einflussnahme der Pandemie auf die Geschäftsentwicklung noch als hoch risikohaft betrachtet wurde, erwies sich das Kerngeschäft von NORDWEST im weiteren Jahresverlauf als extrem robust gegenüber einer spürbaren Einflussnahme. Vielmehr überwogen mit Blick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung die Einflüsse einer weiterhin starken konjunkturellen Entwicklung insbesondere in den baunahen Bereichen. Insgesamt konnten sämtliche Geschäftsbereiche einen zum Teil deutlichen Anstieg der abgerechneten Geschäftsvolumina verzeichnen und damit ihren Teil zu einem neuen Höchstwert beim EBIT beitragen. Eine Fortschreibung dieser positiven Entwicklung ist dabei von einer Vielzahl an Einflussfaktoren abhängig. Allen voran hat sich mit Blick auf den Prognosezeitraum durch den Kriegsausbruch in der Ukraine eine neue Herausforderung in den Vordergrund gedrängt, dessen ungewisse Auswirkungen auf den weiteren Geschäftsverlauf noch nicht abschließend bewertet werden können. Vorbehaltlich einer steigenden Einflussnahme dieses Konfliktes rechnet das NORDWEST Management für das Jahr 2022 mit einer weiterhin positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens und damit einhergehend mit einer Steigerung des EBIT.
Ein tragendes Element für diese positive Entwicklung stellt die weiterhin steigende Zahl der angeschlossenen Fachhandelspartner dar, welche sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 im Saldo um insgesamt 44 erhöht hat. Durch den teilweise unterjährigen Start der Zusammenarbeit, kommt der Zuwachs erfahrungsgemäß erst im zweiten Jahr der Zusammenarbeit vollumfänglich zum Tragen.
Die für das Geschäftsjahr 2022 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.
Für den Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird insgesamt mit einer Fortsetzung der bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 aufgezeigten positiven Entwicklung gerechnet. Getragen wird dieser Ausblick insbesondere durch eine insgesamt gute Auftragslage bei den angeschlossenen Fachhandelspartnern, dessen Fortschreibung durch eine positive Prognose der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen untermauert wird.
Bereits bestehende Unsicherheiten, welche insbesondere im Zusammenhang mit einer angespannten Situation am Beschaffungsmarkt und einer damit verbundenen eingeschränkten Warenverfügbarkeit stehen, werden auch zukünftig als die wesentlichen Herausforderungen betrachtet. Um dem entgegenzuwirken, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr neben einer engen Begleitung von Lieferantenpartnern ein angepasstes Dispositionsverhalten für besonders betroffene Warensortimente initiiert.
Auswirkungen des derzeitigen Krieges in der Ukraine auf die allgemeine Beschaffungssituation von Vor- oder Endprodukten und auf logistische bzw. speditionstechnische Abläufe können derzeit nicht abgeschätzt werden. Es ist ferner keine Prognose zur Dauer und Ausmaß der Entwicklungen und der damit verbundenen Einflussnahmen möglich.
Darüber hinaus wird die Einflussnahme der seit 2 Jahren anhaltenden Covid-19 Pandemie im weiteren Jahresverlauf voraussichtlich eine immer nebensächlichere Rolle spielen. Bereits die Geschäftsbereichsentwicklung im zurückliegenden Geschäftsjahr hat gezeigt, dass sich insbesondere das breitgefächerte Warensortiment im nordwesteigenen Lagergeschäft, als ein äußerst robuster Erfolgsfaktor am Markt etabliert hat.
Unter Berücksichtigung der zuvor genannten Prämissen wird für 2022 im Geschäftsbereich Bau, Handwerk & Industrie mit einer Entwicklung von +5% bis +15% gegenüber dem Vorjahr gerechnet.
Im Geschäftsbereich Stahl führt ein im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich gestiegenes Preisniveau zu einer Erhöhung der abgerechneten Geschäftsvolumina von mehr als 50%. Insbesondere in den Kernproduktgruppen Bewehrungsstahl und Walzstahl konnte bei einer im Vorjahresvergleich nahezu konstanten Mengenentwicklung so ein insgesamt deutlich gestiegenes Geschäftsvolumen erreicht werden. Treiber dieser volatilen Preisentwicklung sind eine weiterhin konstant hohe Nachfragemenge im baunahen Sektor und eine deutliche Nachfragebelebung in den Bereichen der verarbeitenden Industrien. Hinzu kamen insbesondere stark gestiegene Rohstoff- und Vormaterialkosten, welche die Herstellungskosten deutlich erhöht haben. Mit Blick auf den Prognosezeitraum führen genau diese zuletzt deutlichen Preissprünge zu einer extremen Unsicherheit. So wird davon ausgegangen, dass es bei einem weiterhin unvermindert hohen Zulauf von Stahlimporten, verbunden mit einem in der zweiten Jahreshälfte spürbaren Nachfragerückgang, zu einem Überangebot kommt. Daneben kann die hohe Preisentwicklung im Bausektor zusätzlich zu einer Verschiebung von Bauprojekten und damit zu einer ebenfalls spürbaren Nachfragekorrektur führen. Eine daraus resultierende insgesamt rückläufige Nachfrage und ein im Jahresverlauf niedrigeres Preisniveau würden gleichermaßen eine rückläufige Entwicklung der Geschäftsvolumina nach sich ziehen.
Ein weiterer unmittelbarer Unsicherheitsfaktor ist das Einwirken des Krieges in der Ukraine auf die Stahlmärkte. Mögliche Auswirkungen auf die Lieferkette, insbesondere der Ausfall von Bezugsquellen von für die Stahlerzeugung notwendigen Vorprodukten sowie Einflüsse auf die Preisentwicklung, sind aktuell nicht kalkulierbar.
Der vorherrschenden Unsicherheit in der Stahlbranche wird unter Verwendung einer Szenariobetrachtung entgegengetreten. Für das ermittelte Basisszenario wird eine Schwankung der abgesetzten Tonnage um den Vorjahreswert unterstellt, welche zusammen mit einer nicht einschätzbaren Preisentwicklung zu einer Entwicklung der Geschäftsvolumina innerhalb einer Range von -20% bis zu +10% gegenüber dem Vorjahr führt. Daneben impliziert das ermittelte Positivszenario mit einer steigenden Tonnagenentwicklung bei einer gleichzeitigen nochmals erhöhten Preisentwicklung, eine Entwicklung deutlich oberhalb des Basisszenarios. Demgegenüber wird im Negativszenario, bei einer rückläufigen Tonnagenund Preisentwicklung, von einer deutlichen Entwicklung unterhalb des Basisszenarios ausgegangen.
Die Entwicklung des Geschäftsbereiches Haustechnik wird maßgeblich durch die im Rahmen der Hategro e.G. zusammengeschlossenen Fachhändler bestimmt. Durch Neuaufnahmen weiterer Fachhändler wird hier auch im kommenden Jahr 2022 das abgerechnete Geschäftsvolumen voraussichtlich weiter gesteigert. Dies zeigt, dass mit dem eingeschlagenen Kurs, Händlerkompetenzen in einer eigenständigen Genossenschaft zu bündeln und die organisatorische Neuausrichtung des Bereiches zu forcieren, wichtige Leitplanken für die weitere positive Entwicklung gesetzt wurden. Demgegenüber stehen weiterhin die Herausforderungen im Branchenumfeld, die insbesondere durch den weiter gestiegenen Preisdruck an Schärfe hinzugewonnen haben und den am Markt bestehenden Verdrängungswettbewerb zusätzlich antreiben. Auswirkungen des derzeitigen Krieges in der Ukraine auf die allgemeine Beschaffungssituation können derzeit nicht abgeschätzt werden, sind aber wahrscheinlich. Es ist ferner keine Prognose zur Dauer und Ausmaß der Entwicklungen und der damit verbundenen Einflussnahmen möglich.
Für das Geschäftsjahr 2022 wird für das Geschäftsfeld Haustechnik von einer prognostizierten Entwicklung der Geschäftsvolumina, unter Berücksichtigung der zuvor genannten Einflussfaktoren, von +2% bis +10% gegenüber dem Vorjahreswert ausgegangen.
Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services sieht auch für 2022 einen Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten vor. Ein wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, dessen Entwicklung auch in 2022 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis zusammen mit einem weiteren Ausbau des KMU-Factorings positiv beeinflusst werden wird. Darüber hinaus konnte bereits zum Jahresbeginn 2022 ein weiterer Meilenstein bei der Ausweitung des Dienstleistungsangebots der TeamFaktor NW GmbH erreicht werden. Neben dem bereits am Markt etablierten Angeboten rund um das Thema Factoring, konnte mit der Übernahme der systemseitigen
Abwicklung des Zentralregulierungsgeschäftes eines externen Verbandes ein erster Erfolg in diesem Bereich erzielt werden. Unter Berücksichtigung dieser Einflussfaktoren wird für 2022 für den gesamten Geschäftsbereich ein Anstieg des Geschäftsvolumens von bis zu 7% gegenüber dem Vorjahr erwartet.
Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Im Folgenden werden die Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vorgestellt. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig, auf das an dieser Stelle verwiesen wird.
Für das Lagergeschäft wird in 2022 mit einer Ausweitung des Geschäftsvolumens gerechnet. Maßgeblich geprägt wird die Entwicklung durch den Geschäftsverlauf im Bereich Bau-Handwerk-Industrie. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle auf die bereits dort beschriebenen Einflussfaktoren verwiesen. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Zukunft des Lagergeschäfts sind Investitionen in die Neuausrichtung der logistischen Abwicklung. Diese beinhaltet den Neubau eines wirtschaftlich und logistisch optimalen sowie zukunftsfähigen Zentrallagers an einem neuen Standort.
In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Für 2022 wird aller Voraussicht nach im Geschäftsverlauf mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen gerechnet, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Risikovorsorge überschreiten.
Mit Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und unter Hinzunahme des im Geschäftsfeld Stahl skizzierten Basisszenarios erwartet das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2022 beim Geschäftsvolumen sowohl für die AG als auch für den Konzern eine Entwicklung innerhalb einer Range von -5% bis +10% ggü. dem Vorjahreswert. Mit Blick auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) für den NORDWEST Konzern wird von einem Wert in Höhe von 15,5 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. € (AG: 11,9 Mio. €, +/- 0,8 Mio. €) ausgegangen. Das Jahresergebnis wird sich in Konzern und AG vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln. Mit Blick auf die prognostizierte Entwicklung kann eine Verschärfung der kriegerischen Handlungen in der Ukraine und eine steigende Einflussnahme auf die aktuelle Marktentwicklung zu einer Abweichung von den veröffentlichten Werten führen. Die daraus resultierenden Auswirkungen können zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschließend beziffert werden.
Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen. Die nachfolgenden Ausführungen gelten sowohl für die NORDWEST Handel AG als auch für den Konzern.
Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt werden und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierenden Bereiche.
Die Identifizierung und Beurteilung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche im Wesentlichen in drei tragende Säulen unterschieden werden. Der Bereich "Today" forciert insbesondere aktuelle Themengebiete rund um den Bereich der Digitalisierung, die Implementierung neuer Vertriebskonzepte sowie die Neuausrichtung der logistischen Prozesse und den damit verbundenen Neubau des NORDWEST Logistikzentrums. Im Bereich "Tomorrow" wird der Fokus auf die Anforderung einer sich wandelnden Kundenstruktur und einem damit notwendigen Benchmark von bestehenden Geschäftsprozessen im Hinblick auf die Erfüllung zukünftiger Herausforderungen gelegt. Ein weiterer Themenkomplex umfasst den Bereich der "Financial Services", in dem insbesondere Zukunftsthemen und Herausforderungen rund um die Zentralregulierung und damit verbunden auch die Weiterentwicklung von
Finanzdienstleistungen behandelt werden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern zu reagieren.
Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau von Dienstleistungsangeboten, der Implementierung neuer Vertriebskonzepte und dem Ausbau von Produktfeldern. Darüber hinaus wird mit der Digitalisierung von Geschäftsprozessen und der elektronischen Anbindung von Fachhandels- und Industriepartnern der Grundstein für die weitere Geschäftsentwicklung gelegt.
Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen im Prognosebericht verwiesen.
Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.
Risikoklassen (RK):
| 1 | unbedeutend |
|---|---|
| 2 | mittel |
| 3 | bedeutend |
| 4 | schwerwiegend |
5 bestandsgefährdend
Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller

schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur
Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.
Für das Jahr 2021 ergab sich für NORDWEST die folgende Risikostruktur:

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche inkl. Angabe der durchschnittlichen Risikoklasse (RK) je Risikofeld
Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das im Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
Bereits im zweiten Geschäftsjahr in Folge stehen die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie im Mittelpunkt der Risikobetrachtung. Während im Geschäftsjahres 2020 die Beurteilung einer möglichen Einflussnahme eines zu diesem Zeitpunkt noch nahezu unbekannten Virus auf die Geschäftsentwicklung mit einer großen Unsicherheit verbunden war, zeigt sich im abgelaufenen Berichtszeitraum 2021, dass die unmittelbare Einflussnahme auf die Ergebnisentwicklung von NORDWEST deutlich hinter dem ursprünglich skizzierten Risikoszenario, mit einer möglichen Ergebnisbelastung im mittleren einstelligen Millionenbereich, zurückgeblieben ist.
Hierzu beigetragen haben insbesondere die getroffenen Maßnahmen zur Risikominimierung in den Bereichen Einkauf und Personal. So konnte durch eine Anpassung des Dispositionsverhaltens besonders betroffener Sortimente ein weiterer Rückgang der Warenverfügbarkeit im Lagergeschäft verhindert werden. Darüber hinaus konnten durch die Weitergabe von Verhaltensregeln für den Umgang mit dem Corona Virus an die Mitarbeiter und die Möglichkeit des mobilen Arbeitens eine Ausbreitung innerhalb der Belegschaft weitestgehend minimiert werden, sodass eine Einflussnahme auf die Fortführung des Geschäftsbetriebes zu keinem Zeitpunkt ein kritisches Ausmaß erreicht hat. Mit Blick auf den Vertrieb und damit auf die Entwicklung der Geschäftsvolumina konnte eine Beeinflussung insbesondere der industrienahen Bereiche durch die Covid-19 Pandemie festgestellt werden. Hier wurde im Vergleich zu den bau- und handwerksnahen Bereichen eine unterdurchschnittliche, aber ebenfalls noch positive Entwicklung der über NORDWEST abgerechneten Volumina festgestellt, welche im Wesentlichen auf die von der Bundesregierung umgesetzten Lockdown Maßnahmen zurückzuführen sind.
Für den weiteren Verlauf im aktuellen Geschäftsjahr 2022 wird von einer weiterhin rückläufigen Einflussnahme der Covid-19 Pandemie auf die Geschäftsentwicklung und damit gleichlautend von einer weiteren Entspannung der Risikosituation ausgegangen, vorbehaltlich eines Auftritts neuer Virusvarianten und deren Auswirkung.
Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.
Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Vermeidung von Forderungsausfällen. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.
Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung für die umsatzstärksten Kundengruppen abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen überprüft und im Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird. Darüber hinaus besteht weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländische Debitoren miteinschließt.
Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.
Neben den Kreditrisiken aus der Zentralregulierung bestehen zudem entsprechende Adressausfallrisiken im Factoringgeschäft der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Diese Risiken werden nur im Einklang mit der Risikostrategie eingegangen und regelmäßig im Rahmen der Risikoinventur bewertet. Zur Steuerung der Risiken werden die Vorgaben der Bundesaufsicht umgesetzt und es existiert ein für Finanzdienstleistungsinstitute der Factoringbranche angemessenes Risikomanagementsystem. Hierzu gehören insbesondere eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation, Risikosteuerungs- und –Controllingprozesse sowie die Interne Revision. Nicht zuletzt bestehen für die eingegangenen Kreditrisiken im Factoringgeschäft entsprechende Absicherungen über Warenkreditversicherungen.
Den Risiken aus dem Factoringgeschäft stehen entsprechende Chancen gegenüber. Diese bestehen nach wie vor in der sehr engen Anbindung an NORDWEST sowie dem daraus
resultierenden Kundenzugang. Gerade in der Zielgruppe der kleinen und mittleren Händler sowie bei den Kunden unserer Kunden besteht ein entsprechendes Wachstumspotential, da sich insbesondere dieser Kundenkreis bisher noch alternativen Finanzierungslösungen wenig geöffnet hat.
Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.
Ein Wachstumsfeld betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST hin zum Direktbezug der Exklusivmarken. Eine wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns. Darüber hinaus ist im abgelaufenen Geschäftsjahr die Entwicklung auf dem Transportmarkt in den Fokus der Risikobetrachtung gerückt. Deutlich steigende Kosten für die Verschiffung von Containern haben notwendige Anpassungen von Verkaufskalkulationen nach sich gezogen. Bei einer weiteren Verschärfung steigt das Risiko rückläufiger Verkaufsvolumina und damit einhergehender Margenverluste.
Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.
Insbesondere der Krieg in der Ukraine könnte zu Unterbrechungen von Lieferketten, Rohstoffknappheiten sowie Produktionsproblemen führen. Dies könnte für eine weitere Verschärfung der ohnehin schon angespannten Marksituation sorgen. Der Einfluss auf das Geschäft der Fachhandelspartner von NORDWEST wird mitunter geprägt vom weiteren Verlauf des Konfliktes und ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar.
Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.
Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST im Jahre 2019 mit vier Kernbanken einen mittelfristigen Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit von zunächst mindestens fünf Jahren abgeschlossen. Die beiden seinerzeit vereinbarten jeweils einjährigen Verlängerungsoptionen wurden zwischenzeitlich gezogen, so dass die Finanzierung bis November 2026 gesichert ist.
Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschluss eines Forward-Darlehens in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.
Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.
Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu
einer halben Million Euro nach sich ziehen. Darüber hinaus hat NORDWEST durch die in 2018 durchgeführte Umstellung hin zum papierlosen Rechnungsversand im Bereich der Archivdienstleistungen sein Leistungsspektrum ausgebaut und ein internes Kontrollsystem (IKS) implementiert, welches gem. IDW PS 951 Typ 2 zertifiziert wird.
Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.
Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine wesentliche Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.
Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarken Promat und Delphis in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.
Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denkund Handlungsweise seiner Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.
Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.
Des Weiteren beinhaltet das Versicherungsportfolio von NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung. Diese Versicherung umfasst sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.), welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.
Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und des damit verbundenen Logistikdienstleisters dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert wird, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen. Bedingt durch steigende Volumina und einer sich wandelnden Versandstruktur besteht eine wesentliche Aufgabe darin, bestehende logistische Prozesse an die zukünftigen Anforderungen anzupassen und bedarfsgerecht für NORDWEST zu gestalten, um möglichen Engpässen in der Abwicklung entgegenzuwirken. Das Erreichen von physikalischen Leistungsgrenzen innerhalb der Prozesskette kann dazu führen, dass weiteres Wachstum nicht begleitet werden kann. Um dies zu vermeiden, wurde anhand einer Planungsrechnung die zukünftige notwendige Leistungsfähigkeit des Zentrallagers definiert und eine dazu passgenaue Lagerstruktur festgelegt. Die sich hieraus ergebenen Risiken, die sich aus einer Abweichung der Planungsrechnung zu der tatsächlichen Entwicklung ergeben können, werden regelmäßig überwacht und im Rahmen der Risikoinventur in notwendiger Höhe berücksichtigt.
Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.
Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf
europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. All diesen Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und das damit verbundene Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider, dass die NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut einen Zuwachs an angeschlossenen Fachhandelspartnern ausweist. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Aufund Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.
In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.
Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwertes vorgenommen werden müssen, welche die Vermögens- und Ertragslage von NORDWEST negativ beeinträchtigen könnten. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.
Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der
NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.
Mit Blick auf die gesamte Risikostruktur sowie der durchschnittlichen Risikoklassen je Risikobereich, ergeben sich folgende Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr:

Abb. Vergleich Entwicklung Risikofelder zum Vorjahr inkl. Angabe der durchschnittlichen Risikoklasse (RK) je Risikofeld
Im Vergleich zum Geschäftsbericht 2020 weist NORDWEST 13 Risiken weniger aus. Dies resultiert insbesondere aus einer Zusammenfassung von Rechtsrisiken, zu einem gesamthaften Rechtsrisiko, welches alle Aspekte der vormals einzelnen Risiken abdeckt. Dies betrifft insbesondere den Bereich der operationellen Risiken. Infolgedessen sinkt in diesem Bereich die Anzahl der Risiken von 59 auf 44. Die durchschnittliche Risikoklasse erhöht sich leicht von 2,6 auf 2,7.
Die Risikolage von NORDWEST wurde im vergangenen Geschäftsjahr deutlich durch den Einfluss der Coronakrise geprägt. Für den weiteren Verlauf im aktuellen Geschäftsjahr 2022 wird, wie bereits beschrieben, von einer rückläufigen Einflussnahme der Covid-19 Pandemie auf die Geschäftsentwicklung ausgegangen. Ist in Bezug auf die Covid-19 Pandemie eine Entspannung der Risikosituation festzustellen, ist gegenläufig eine negative Einflussnahme des russisch-ukrainischen Konflikts auf die Geschäftsentwicklung möglich, welche zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar ist.
Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen des NORDWEST-Konzerns gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiterentwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert. Dieser Prozess wird permanent überarbeitet und an die aktuellen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen angepasst. So ist
die Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren von Fraud auf die identifizierten Einzelrisiken im Rahmen der Risikobeurteilung durch die Risikoverantwortlichen aktuell eingebettet worden. Fraud ist ein Sammelbegriff für verschiedene Arten von Wirtschaftskriminalität und Unternehmenskriminalität. Der Begriff umfasst des Weiteren das vorsätzliche Handeln, Dulden bzw. Unterlassen, um dem Unternehmen zum Zweck der persönlichen Bereicherung, bspw. durch Datendiebstahl, Veruntreuung von Geldern oder das Einreichen von fingierten Rechnungen zu schaden. Dies kann u.a. sowohl durch eigene Mitarbeiter als auch durch externe Dienstleister, Fachhandelspartner und Lieferanten erfolgen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung und Sensibilisierung der Fraud Thematik erfolgt über interne und externe Schulungen der betroffenen Risikoverantwortlichen vor Einbindung der Thematik in die laufenden Prozesse.
Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.
Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie mögliche Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.
Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.
NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des konzernweiten rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.
Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.
Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft wird sichergestellt, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS und HGB einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden fortlaufend durch die Hauptbuchhaltung zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil des Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.
Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die interne Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral
verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.
Im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie hat NORDWEST im Jahre 2020 entschieden, unternehmensweite Prozesse zum mobilen Arbeiten zu installieren, dies vor dem Hintergrund des gesundheitlichen Schutzes der Mitarbeiter. Diese Vorgehensweise ist auch in 2021 fortgeführt worden. Die räumliche Distanz der Mitarbeiter hatte keinerlei Einfluss auf die eingesetzten unternehmensinternen Steuerungssysteme. Die organisatorischen und technischen Maßnahmen der Kontrollsysteme und notwendige Abstimmungen sind weiterhin umgesetzt und durchgeführt worden.
Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung jederzeit möglich.
Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.
Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.
Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 03.09.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 03.09.2019 die Schwelle von 50% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 50,03% (das entspricht 1.603.395 Stimmrechten) betragen hat.
Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2021 nicht gemeldet.
Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.
Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.
Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.
Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.
Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.
Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.
Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2021 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:
"Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und nicht benachteiligt wurde."
Dortmund, den 23. März 2022
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahres- und der Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft sowie des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben werden.
Dortmund, den 23. März 2022
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
| Aktiva | 31.12.2021 | 31.12.2020 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| € | € | ||||
| A. | Anlagevermögen | ||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte |
|||||
| und ähnliche Rechte und Werte | 771.106,17 | 647.054,70 | |||
| 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche |
|||||
| Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie | |||||
| Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 376.808,00 | 779.868,00 | |||
| 3. Entgeltlich erworbener Kundenstamm |
2.444.133,00 | 2.632.143,00 | |||
| 4. Geleistete Anzahlungen |
435.237,49 | 298.667,67 | |||
| 4.027.284,66 | 4.357.733,37 | ||||
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten |
|||||
| einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 18.171.110,25 | 18.572.117,25 | |||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen |
645.835,000 | 829.539,00 | |||
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
1.395.084,00 | 1.575.025,00 | |||
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
24.000,00 | 24.000,00 | |||
| 20.236.029,25 | 21.000.681,25 | ||||
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen |
2.206.625,75 | 2.206.625,75 | |||
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
7.500.000,00 | 5.000.000,00 | |||
| 3. Beteiligungen |
20.000,00 | 0,00 | |||
| 4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften |
39.460,16 | 9.715,16 | |||
| 9.766.085,91 | 7.216.340,91 | ||||
| 34.029.399,82 | 32.574.755,53 | ||||
| B. | Umlaufvermögen | ||||
| I. Vorräte | |||||
| 1. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen |
0,00 | 45.000,00 | |||
| 2. Fertige Erzeugnisse und Waren |
34.822.385,66 | 28.683.711,94 | |||
| 3. Geleistete Anzahlungen |
2.385.815,06 | 0,00 | |||
| 37.208.200,72 | 28.728.711,94 | ||||
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
143.205.612,52 | 115.131.727,13 | |||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: | |||||
| 31.12.2021 € 3.590.892,82 | |||||
| 31.12.2020 € 4.547.578,46 | |||||
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen |
24.912.830,24 | 8.654.315,96 | |||
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände |
12.532.332,91 | 15.526.438,67 | |||
| 180.650.775,67 | 139.312.481,76 | ||||
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 15.553.505,37 | 25.922.190,03 | |||
| C. | Rechnungsabgrenzungsposten | 593.430,17 | 547.194,47 | ||
| 268.035.311,75 | 227.085.333,73 |
| Passiva | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| € | € | |||
| A. | Eigenkapital | |||
| I. | Ausgegebenes Kapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 16.500.000,00 | 16.500.000,00 | ||
| II. | Kapitalrücklage | 671.500,09 | 671.500,09 | |
| III. | Gewinnrücklagen | |||
| 1. Gesetzliche Rücklage |
3.273.000,00 | 3.273.000,00 | ||
| 2. Andere Gewinnrücklagen |
37.246.457,54 | 37.246.457,54 | ||
| IV. | Bilanzgewinn | 15.026.095,24 | 10.385.448,28 | |
| 72.717.052,87 | 68.076.405,91 | |||
| B. | Rückstellungen | |||
| 1. | Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
11.252.211,04 | 9.412.557,00 | |
| 2. | Steuerrückstellungen | 1.407.130,02 | 782.529,02 | |
| 3. | Sonstige Rückstellungen | 8.657.515,85 | 6.264.385,05 | |
| 21.316.856,91 | 16.459.471,07 | |||
| C. | Verbindlichkeiten | |||
| 1. | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 18.417.477,63 | 12.788.080,01 | |
| 2. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 134.671.808,88 | 113.028.269,58 | |
| 3. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 9.900.486,51 | 8.331.574,54 | |
| 4. | Sonstige Verbindlichkeiten | 10.483.061,32 | 8.144.695,88 | |
| 173.472.834,34 | 142.292.620,01 | |||
| D. | Rechnungsabgrenzungsposten | 528.567,63 | 256.836,74 | |
| 268.035.311,75 | 227.085.333,73 |
| 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|
| € | € | ||
| 1. | Umsatzerlöse | 749.269.944,72 | 504.493.747,10 |
| 2. | Erhöhung/ Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
-45.000,00 | 27.463,68 |
| 3. | Andere aktivierte Eigenleistungen | 328.216,34 | 324.356,76 |
| 4. | Sonstige betriebliche Erträge | 3.110.849,01 | 1.537.515,55 |
| davon aus Währungsumrechung | |||
| 2021 € 283.283,95 |
|||
| 2020 € 109.187,43 |
|||
| 752.664.010,07 | 506.383.083,09 | ||
| 5. | Materialaufwand | ||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und |
|||
| Betriebsstoffe und für bezogene Waren | -674.894.534,51 | -436.428.168,39 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen |
-887.074,92 | -2.393.818,40 | |
| -675.781.609,43 | -438.821.986,79 | ||
| 6. | Rohergebnis | 76.882.400,64 | 67.561.096,30 |
| 7. | Personalaufwand | ||
| a) Löhne und Gehälter |
-20.883.832,60 | -20.084.427,20 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen |
|||
| für Altersversorgung und für Unterstützung | -5.865.840,47 | -3.859.440,84 | |
| davon für Altersversorgung | |||
| 2021 € -2.138.824,70 | |||
| 2020 € -195.352,36 |
|||
| -26.749.673,10 | -23.943.868,04 | ||
| 8. | Abschreibungen | ||
| auf immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| des Anlagevermögens und Sachanlagen | -2.154.136,73 | -2.251.824,60 | |
| 9. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | -38.181.466,66 | -32.552.541,52 |
| 10. | Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 9.797.124,18 | 8.812.862,14 |
| 11. | Erträge aus Beteiligungen | 40.000,00 | 0,00 |
| 12. | Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1.110.515,37 | 971.385,90 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | |||
| 2021 € 393.830,05 |
|||
| 2020 € 252.763,13 |
|||
| 13. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.057.706,99 | -1.250.929,17 |
| davon aus Aufzinsungen | |||
| 2021 € -213.717,00 |
|||
| 2020 € -265.791,00 |
|||
| 14. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -4.362.923,29 | -2.708.891,91 |
| 15. | Ergebnis nach Steuern | 5.527.009,27 | 5.824.426,96 |
| 16. | Sonstige Steuern | -213.312,31 | -91.454,71 |
| 17. | Jahresüberschuss | 5.313.696,96 | 5.732.972,25 |
| 18. | Gewinnvortrag | 10.385.448,28 | 7.216.476,03 |
| 19. | Einstellung in andere Gewinnrücklagen | 0,00 | 0,00 |
| 20. | Ausschüttungen an Anteilseigner | -673.050,00 | -2.564.000,00 |
| 21. | Bilanzgewinn | 15.026.095,24 | 10.385.448,28 |
| 2021 T€ |
2020 T€ |
||
|---|---|---|---|
| Jahresüberschuss | 5.314 | 5.733 | |
| + | Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
2.154 | 2.252 |
| -/+ | Abnahme / Zunahme der Rückstellungen | 4.077 | 30 |
| +/- | Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | -336 | -109 |
| -/+ | Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-33.900 | -9.586 |
| +/- | Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
24.756 | 19.579 |
| -/+ | Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens |
1 | -1 |
| +/- | Zinsaufwendungen / Zinserträge | -53 | 280 |
| +/- | Ertragsteueraufwand / -ertrag | 4.363 | 2.709 |
| -/+ | Ertragsteuerzahlungen | -3.644 | -2.636 |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 2.733 | 18.250 | |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -759 | -3.887 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -301 | -320 |
| - | Auszahlunen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | -2.536 | 0 |
| + | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen |
430 | 810 |
| + | Erhaltene Zinsen | 1.111 | 971 |
| +/- | Einzahlungen/Auszahlungen aus Cash-Pooling | -15.308 | -827 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -17.363 | -3.252 | |
| + | Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten | 7.084 | 2.916 |
| - | Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten | -1.469 | -1.469 |
| - | Gezahlte Dividenden | -673 | -2.564 |
| - | Gezahlte Zinsen | -962 | -985 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 3.980 | -2.102 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode |
-10.650 283 25.922 |
12.897 109 12.916 |
|
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode * | 15.554 | 25.922 | |
| * davon verfügungsbeschränkt | 1.500 | 1.500 |
Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaft im Sinne der §§ 267 und 264d HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.
Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2, 266 ff. HGB sowie § 275 ff. HGB).
Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 1, Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bewertet. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter mit einem Anschaffungsbetrag von bis zu 800,00 EUR netto werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt, in der Regel ergeben sich folgende Nutzungsdauern in Jahren:
| 2021 | 2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 3 | bis | 5 | 3 | bis | 5 |
| Entgeltlich erworbener Kundenstamm | 15 | 15 | ||||
| Gebäude | 25 | bis | 50 | 25 | bis | 50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5 | bis | 15 | 5 | bis | 15 |
| EDV-technische Ausstattung | 3 | bis | 8 | 3 | bis | 8 |
| Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 | bis | 20 | 3 | bis | 20 |
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei
eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Die Ausleihungen werden zum Nennwert ggf. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.
Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bewertet.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.
Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Kundenstämmen, selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Einkommen- und Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein – nicht bilanzierter – Überhang aktiver latenter Steuern.
Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.
Die Pensionsrückstellungen in Höhe von 11.252 T€ wurden nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach der sogenannten "Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der
versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit geleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.
Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 1,87 % p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 1,35 % durchgeführt (Stand Dezember 2021, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S.1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 758 T€.
Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5 %, ein Rententrend von 2,0 % p.a. und eine Fluktuation von 0,0 % in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln. Die Anpassung des Rententrends (Vorjahr 1,0 %) spiegelt die aktualisierte Erwartung der Aktuare hinsichtlich des langfristigen durchschnittlichen Rententrends in der Bundesrepublik Deutschland wieder.
Innerhalb der Pensionsverpflichtungen wird ein Pensionsanspruch ausgewiesen, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird. Im Geschäftsjahr 2021 führte die Verrechnung der Pensionsrückstellung und des Deckungsvermögens zu einem passiven Überhang in Höhe von 560 T€, der unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen wird.
Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet.
Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Die Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet.
Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag angesetzt.
Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

| -/ sch affu An He ngs |
llun kos rste ten gs |
Ab sch rei bun gen |
hw Buc ert |
||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01 .01 .20 21 |
Zug äng e |
buc hun Um gen |
Abg äng e |
31 .12 .20 21 |
01 .01 .20 21 |
Zug äng e |
Ab äng g e |
31 .12 .20 21 |
31 .12 .20 21 |
31 .12 .20 20 |
|
| I. Im iel le V öge stä nde ter ma erm gen sge gen |
|||||||||||
| 1. S elb haf fen erb lich st g esc e g ew e hut cht nd äh nlic he hte d W Sc Rec ert zre e u un e 2. E elt lich rbe ssi ntg Kon er wo ne zse one n, erb lich chu ech und äh nlic he e S tzr te gew Rec hte d W ie L ize olc hen ert un e s o w nze n a n s |
1.3 68 .07 0, 23 |
42 9.6 01, 57 |
0, 00 |
28 1.3 03, 77 |
1.5 16. 368 03 , |
72 1.0 15, 53 |
305 .55 0, 10 |
28 1.3 03, 77 |
745 .26 1, 86 |
77 1.1 06, 17 |
647 .05 4,7 0 |
| hte nd Rec We rte n u n |
10. 828 .24 6, 32 |
177 .20 5, 35 |
15. 92 5, 00 |
226 .41 5,7 9 |
10. 794 .96 0, 88 |
10. 04 8.3 78, 32 |
59 6.1 90, 35 |
226 .41 5,7 9 |
10. 41 8.1 52, 88 |
376 .80 8, 00 |
779 .86 8, 00 |
| elt lich rbe nde 3. E Ku ntg nst er wo ner am m |
2.8 20. 153 00 , |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
2.8 20 .15 3, 00 |
188 .01 0, 00 |
188 .01 0, 00 |
0, 00 |
376 .02 0, 00 |
2.4 44 .13 3, 00 |
2.6 32 .14 3, 00 |
| 4. G ele iste hlu te A nza nge n |
298 .66 67 7, |
152 .49 82 4, |
.92 00 -15 5, |
0, 00 |
43 5.2 37, 49 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
43 5.2 37, 49 |
298 .66 67 7, |
| Sum im iell e V öge änd ter nst me ma erm nsg ege e |
15. 31 5.1 37, 22 |
759 .30 1,7 4 |
0, 00 |
507 .71 9,5 6 |
15. 566 .71 9, 40 |
10. 95 7.4 03, 85 |
1.0 89 0, 45 .75 |
507 .71 9,5 6 |
11. 539 .43 4,7 4 |
4.0 27 .28 4, 66 |
4.3 .73 3, 37 57 |
| ach anl II. S age n |
|||||||||||
| 1. G dst ück dst ück leic he Rec hte run e, g run sg und ins chl ieß lich de uf Ba r Ba ute ute n e n a |
|||||||||||
| fre md nds ken Gru tüc en |
20. 202 .53 8, 36 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
20 .20 2.5 38, 36 |
1.6 30 .42 1, 11 |
40 1.0 07, 00 |
0, 00 |
2.0 31 .42 8, 11 |
18. 171 .11 0, 25 |
18. 2.1 17, 25 57 |
| hni sch nla d M hin 2. Tec e A gen un asc en 3. An de re A nla trie bs- d , Be gen un |
1.6 36 .62 0, 68 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
1.6 36 .62 0, 68 |
80 7.0 81, 68 |
183 .70 4, 00 |
0, 00 |
990 .78 5, 68 |
645 .83 5, 00 |
829 .53 9, 00 |
| sch äft Ge sst att sau ung |
3.7 42 .77 5, 61 |
300 .60 5, 28 |
0, 00 |
187 .86 7,7 0 |
3.8 55 .51 3, 19 |
2.1 67 .75 0, 61 |
47 9.6 75, 28 |
186 .99 6,7 0 |
2.4 60 .42 9, 19 |
1.3 95 .08 4, 00 |
1.5 75 .02 5, 00 |
| ele hlu nd lag 4.G iste te A An in B nza nge n u en au |
24. 000 00 , |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
24 .00 0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
24 .00 0, 00 |
24 .00 0, 00 |
| cha nla Sum Sa me gen |
25. 60 5.9 34, 65 |
300 .60 5, 28 |
0, 00 |
187 .86 7,7 0 |
25 .71 8.6 72, 23 |
4.6 05 .25 3, 40 |
1.0 64 .38 6, 28 |
186 .99 6,7 0 |
5.4 82 .64 2, 98 |
20 .23 6.0 29, 25 |
21 .00 0.6 81, 25 |
| Fin anl III. anz age n |
|||||||||||
| ile bun de neh 1. A nte Un ter an ver nen me n usl eih bun de 2. A ung en an ver nen |
2.2 06 .62 5,7 5 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
2.2 06 .62 5,7 5 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
2.2 06 .62 5,7 5 |
2.2 06 .62 5,7 5 |
| Un neh ter me n |
5.0 00 .00 0, 00 |
2.5 00 .00 0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
7.5 00 .00 0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
7.5 00 .00 0, 00 |
5.0 00 .00 0, 00 |
| ilig 3. B ete ung en |
820 .19 7, 22 |
20 .00 0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
840 .19 7, 22 |
820 .19 7, 22 |
0, 00 |
0, 00 |
820 .19 7, 22 |
20 .00 0, 00 |
0, 00 |
| 4. G häf uth abe n b ei G haf tsg ten esc eno sse nsc |
9.7 15, 16 |
29 .74 5, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
39 .46 0, 16 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
39 .46 0, 16 |
9.7 15, 16 |
| Sum Fin anl me anz age n |
8.0 36 .53 8, 13 |
2.5 49 .74 5, 00 |
0, 00 |
0, 00 |
10. 586 .28 3, 13 |
820 .19 7, 22 |
0, 00 |
0, 00 |
820 .19 7, 22 |
9.7 66 .08 5, 91 |
7.2 16. 340 91 , |
| lag Sum An öge me eve rm n |
48 .95 7.6 10, 00 |
3.6 09 .65 2, 02 |
0, 00 |
69 5.5 87, 26 |
51 .87 1.6 74, 76 |
16. 382 .85 4, 47 |
2.1 54 .13 6,7 3 |
694 .71 6, 26 |
17. 84 2.2 74, 94 |
34 .02 9.3 99, 82 |
32 .57 4.7 55, 53 |
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt. Die Gliederung der immateriellen Vermögensgegenstände wurde aus Gründen der übersichtlicheren Darstellung um den Gliederungspunkt "Entgeltlich erworbener Kundenstamm" erweitert.
Mit Wirkung zum 01. Januar 2020 hat die NORDWEST Handel AG den Kundenstamm der Nürnberger Produktionsverbindungshandels GmbH zu einem Kaufpreis von 2,8 Mio. € erworben. Dieser enthält Kunden, die bisher in der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH als Fachhandelspartner gelistet waren und wird planmäßig über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Dies entspricht der durchschnittlichen Verweildauer eines Fachhandelspartners im Verband.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und ein Betrag von 328 T€ (VJ 324 T€) aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgten planmäßige Abschreibungen von 306 T€ (VJ 299 T€). Darüber hinaus wurden bei den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen bereits geleistete Anzahlungen für den neuen e-shop in Höhe von 323 T€ aktiviert, die Leistungen zur Neuentwicklung des e-shops wurden von einem externen Softwareanbieter im Rahmen eines Dienstvertrags eingekauft. Die NORDWEST Handel AG hat im Rahmen dieses Projektes eigene Entwicklungsleistungen in Höhe von 19 T€ erbracht. Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.
Für eine gegen die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2021 bestehende Ausleihung in Höhe von 7,5 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens der NORDWEST Handel AG vor. Das Risiko eines Ausfalls dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 24,9 Mio.€ betreffen Cash-Pooling Forderungen, die durch die NORDWEST Handel AG betriebenen Cash-Pooling zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns gewährt werden.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen ist eine Forderung gegen eine Beteiligungsgesellschaft von 154 T€ (anteilige Gewinnausschüttung) ausgewiesen. Die übrigen hier ausgewiesenen Posten sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.
Die liquiden Mittel enthalten in Höhe von 1.500 T€ verfügungsbeschränkte Mittel. Diese dienen als Barhinterlegung, mit dem die NORDWEST Handel AG das großvolumige Stahlgeschäft seiner Fachhandelspartner bei einem namhaften Stahllieferant absichert.
Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Dies entspricht einem rechnerischen Wert von 5,15 € pro Aktie.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Darüber hinaus besteht auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird. Der passive Überhang von 560 T€ setzt sich aus der Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 2.468 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 1.908 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundlagen.
Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt. Die Zuführung erfolgt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 294 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.
Die Steuerrückstellungen enthalten Ertragsteuern für das laufende Geschäftsjahr sowie Ertrag- und Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 ergeben.
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämien und Sondervergütungen von Fachhandelspartnern, erfolgsabhängige Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hierunter Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen und Rechtsberatungskosten enthalten.
NORDWEST Handel AG hat mit Vertrag vom 25.06.2020 zwei Factoringverträge mit einem Finanzdienstleister geschlossen, welche ursprünglich bis zum 31.12.2021 befristet waren. Mit Datum
vom 17./18.11.2021 wurde eine Änderungsvereinbarung mit diesem Finanzdienstleister getroffen. Hiernach wurde der bestehende Factoringvertrag im sog. echten Factoring zum 01.12.2021 vorzeitig beendet. Gleichzeitig wurde der Vertrag im sog. unechten Verfahren vorzeitig um zwölf Monate bis zum 31.12.2022 verlängert. Bei diesem Verfahren verbleibt das Ausfallrisiko bei der NORDWEST Handel AG. Aus diesem Vertrag sind der NORDWEST Handel AG bis zum 31. Dezember 2021 insgesamt 10,0 Mio. € liquiditätswirksam zugeflossen, durch die Umstellung ergab sich in 2021 ein Zufluss von 7,1 Mio. €. Der Ausweis der Finanzierung erfolgt unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Zum 31.12.2021 wurden wechselunterlegte Forderungen in Höhe von 1,9 Mio. € regresslos an die Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH veräußert. Durch den Verkauf wird das Ausfallrisiko reduziert.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart sind. Mit Datum vom 21.10.2021 hat die NORDWEST Handel AG die zweite Verlängerungsoption wahrgenommen und die Konsortialfinanzierung vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die Zusage besteht nunmehr bis zum 27.11.2026. Zum 31.12.2021 erfolgte eine geringfügige Inanspruchnahme durch herausgegebene Avale. Folgende Sicherheiten wurden gestellt:
Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die sämtlich in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Im Geschäftsjahr 2015 wurde eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf drei refinanzierende Hausbanken. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen
Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling in Höhe von 7,4 Mio. € sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2,5 Mio. €. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel (Angabe Vorjahreswerte in Klammern):
| Re t la fz i te ie l s u e ns e |
b is 1 Ja hr zu |
1 b is 5 Ja hr vo n e |
ü be 5 Ja hr r e |
Ge be t tra sa m g |
|
|---|---|---|---|---|---|
| p g |
E U R |
E U R |
E U R |
E U R |
|
| Ve b in d l ic h ke i te ü be r n g eg en r |
1 1. 4 8 4. 0 3, 6 3 5 |
4. 0 3 6. 3 1 8, 0 0 |
2. 8 9 1 0 6, 0 0 7. |
1 8. 4 1 4 6 3 7. 7 7, |
|
| Kr d i ins i t t tu te e n |
( 4. 3 8 5. 5 0 4, 0 1 ) |
( 4. 6 1 4. 0 3 8, 0 0 ) |
( 3. 7 8 8. 5 3 8, 0 0 ) |
( 1 2. 7 8 8. 0 8 0, 0 1 ) |
|
| fe Ve b in d l ic h ke i te L ie r n au s ru ng en |
1 3 4. 6 7 1. 8 0 8, 8 8 |
1 3 4. 6 7 1. 8 0 8, 8 8 |
|||
| d Le is tu un ng en |
( 1 1 3. 0 2 8. 2 6 9, 5 8 ) |
( 1 1 3. 0 2 8. 2 6 9, 5 8 ) |
|||
| ü Ve b in d l ic h ke i te be r n g eg en r |
9. 9 0 0. 4 8 6, 1 5 |
9. 9 0 0. 4 8 6, 1 5 |
|||
| bu de Un te hm ve r n ne n rn e en |
( ) 8. 3 3 1. 5 7 4, 5 4 |
( ) 8. 3 3 1. 5 7 4, 5 4 |
|||
| So ig Ve b in d l ic h ke i t te ns e r n |
1 0. 3 2 9. 7 4 2, 4 7 |
1 5 3. 3 1 8, 7 5 |
1 0. 4 8 3. 0 6 1, 2 2 |
||
| ( 8 8 3. 1 3, 0 0 ) 7. 5 |
( 2 6 1. 4 2, 8 8 ) 5 |
( 8. 1 4 4. 6 9 8 8 ) 5, |
|||
| da S te |
7. 1 3 2. 9 7 3, 7 0 |
7. 1 3 2. 9 7 3, 7 0 |
|||
| vo n au s ue rn |
( 6. 1 9 9. 0 9 2, 4 ) 7 |
( 6. 1 9 9. 0 9 2, 4 ) 7 |
|||
| Su Ve b in d l ic h ke i te m m e r n |
1 6 6. 3 8 6. 0 9 1, 4 9 |
4. 1 8 9. 6 3 6, 7 5 |
2. 8 9 7. 1 0 6, 0 0 |
1 7 3. 4 7 2. 8 3 4, 2 4 |
|
| ( 1 3 3. 6 2 8. 0 1, 1 3 ) 5 |
( 4. 8 8 0, 8 8 ) 7 5. 5 |
( 3. 8 8. 3 8, 0 0 ) 7 5 |
( 1 4 2. 2 9 2. 6 2 0, 0 1 ) |
Als Sicherheiten für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden bereitgestellt:
Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| € | € | |
| Vortrag 01.01. | 10.385.448,28 | 7.216.476,03 |
| Zahlung einer Dividende | -673.050,00 | -2.564.000,00 |
| Einstellung in die Gewinnrücklagen | 0,00 | 0,00 |
| Jahresergebnis | 5.313.696,96 | 5.732.972,25 |
| Stand 31.12. | 15.026.095,24 | 10.385.448,28 |
NORDWEST Handel AG
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 1.282.000 € auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 13.744.095,24 € auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,40 € je dividendenberechtigter Aktie.
In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Streckengeschäft | 547.007 | 321.047 |
| Lagergeschäft | 176.425 | 157.855 |
| Delkredereprovision | 39.964 | 43.084 |
| Skontoerträge Zentralregulierung | 56.043 | 44.070 |
| Sonstige Erlöse | 3.819 | 5.200 |
| Eigenumsatz | 823.259 | 571.256 |
| ./. Skonto, Umsatzvergütungen | -73.989 | -66.762 |
| Umsatzerlöse lt. GuV | 749.270 | 504.494 |
Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erträge aus Bonusabgrenzungen in Höhe von 22 T€ (im Vorjahr keine periodenfremde Erträge und Aufwendungen).
Die im Geschäftsjahr aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 328 T€ (VJ 324 T€) betreffen Entwicklungen insbesondere für die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus der Währungsumrechnung sowie sonstige Erträge. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 35 T€ (VJ 98 T€), die Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen in Höhe von 1.694 T€ (VJ 667 T€) und die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 74 T€ (VJ 27 T€) sind anderen Perioden zuzurechnen.
Der Posten Materialaufwand enthält nunmehr auch den Aufwand für Verschrottungen nicht mehr gängiger Ware in Höhe von 888 T€ (VJ 278 T€). Im Vorjahr war dieser Aufwand noch den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet. Der Vorjahresausweis wurde korrespondierend angepasst.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Kosten für Lagerung und Transport des nordwesteigenen Lagergeschäftes. Darüber hinaus sind die Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stehen, Bestandteil dieses Postens. Weiterhin inkludiert diese Position insbesondere Werbeund Reisekosten sowie Verwaltungs-, EDV- und Beratungskosten.
Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 214 T€ (VJ 266 T€) wird mit Erträgen in Höhe von 59 T€ (VJ 21 T€) verrechnet und unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.
| in € | |
|---|---|
| Aktivierung selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände | 771.106,17 |
| Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs. 8 S. 3 HGB | 485.499,80 |
| Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs. 6 S. 3 HGB | 758.544,00 |
| Ausschüttungsgesperrter Betrag zum 31.12.2021 | 2.015.149,97 |
| 3 1. 1 2. 2 0 2 1 |
3 1. 1 2. 2 0 2 0 |
|||
|---|---|---|---|---|
| A k ive la t te te n |
Pa ive la te te s s n |
A k ive la t te te n |
Pa ive la te te s s n |
|
| S te e rn u |
S te e rn u |
S te e rn u |
S te e rn u |
|
| in € |
in € |
in € |
in € |
|
| Im te ie l le Ve ö t ä d m a r rm g e ns g e g e ns n e |
3 6 5. 8 5 4, 2 1 |
1 6. 9 1 8, 0 0 |
2 7 2. 0 1 8, 3 1 |
|
| Be i l ig te u ng e n |
6 4. 4 6 5, 7 8 |
9 1. 5 2 6, 4 2 |
||
| Pe io ü ks te l lu ns ns r c ng e n |
1. 9 1 8. 9 6 8, 5 1 |
1. 2 9 5. 3 8 7, 7 7 |
||
| S t ig R ü ks te l lu o ns e c ng e n |
4 9. 2 0 7, 5 0 |
|||
| S ig Ve b in d l ic h ke i t te o ns e r n |
4. 8 4 8, 8 9 |
8 2 1 7 7, |
||
| Su la te te S te m m e n e rn u |
2. 0 3 2. 6 4 1, 7 9 |
3 7 0. 7 0 3, 1 0 |
1. 4 0 4. 6 1 9, 4 0 |
2 7 2. 0 1 8, 3 1 |
| /. S l d ie a ru ng |
-3 7 0. 7 0 3, 1 0 |
-3 7 0. 7 0 3, 1 0 |
-2 7 2. 0 1 8, 3 1 |
-2 7 2. 0 1 8, 3 1 |
| La S h S l d ie ( A k iv ü b ha ) te te te t n u e rn n a c a ru ng = e r ng |
1. 6 6 1. 9 3 8, 6 9 |
0, 0 0 |
1. 1 3 2. 6 0 1, 1 0 |
0, 0 0 |
Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investor-relations. nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.
Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Einzel- und Konzernabschlusses betragen:
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Abschlussprüferleistungen | 214 | 200 |
| sonstige Prüfungsleistungen | 27 | 23 |
| Summe Honorare des Abschlussprüfers | 241 | 223 |
Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft. Die sonstigen Prüfungsleistungen umfassen insbesondere die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichtes
Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:
| Firma | Sitz | Anteile der NORDWEST Handel AG |
Eigen kapital 31.12.2021 |
Jahres ergebnis 2021 |
|---|---|---|---|---|
| % | T€ | T€ | ||
| NORDWEST Handel Ges.m.b.H. |
Salzburg, Österreich | 100,0 | 2.262 | 273 |
| Nürnberger Bund Produktions verbindungshandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 | 6.397 | 326 |
| nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG |
Stuttgart, Deutschland | 9,7 | 8.413* | 615* |
| e-direct Datenportal GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 | 10 | 23 |
| HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 | 1.012 | 365 |
| TeamFaktor NW GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 | 2.396 | 536 |
| Eurocraft S.A.S. | Paris, Frankreich | 20,0 | 161* | 46* |
* Bei Erstellung des Jahresabschlusses lagen die Unterlagen für 2021 noch nicht vor, bei den Angaben handelt es sich um Werte aus 2020.
Infolge einer Umstrukturierung in 2016 ist die NORDWEST Handel AG nicht mehr unmittelbar, sondern mittelbar über ihre 100 %ige Beteiligung an der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH an der e-direct Datenportal GmbH beteiligt.
Darüber hinaus ist die NORDWEST Handel AG mit einem Genossenschaftsanteil an der Ende 2019 gegründeten Hategro eG beteiligt.

A = Mandat in gesetzlich zu bildendem Aufsichtsrat
B = Mandat in vergleichbarem in- bzw. ausländischem Kontrollgremium von Wirtschaftsunternehmen
C = anderes Mandat
Vorstandsvorsitzender, bis 20.07.2021
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 20.07.2021 C
Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 20.07.2021 C
Mitglied des Vorstands
Mitglied des Vorstandes, ab 07.06.2021
| Martin Helmut Bertinchamp | ||
|---|---|---|
| Vorsitzender des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel AG | ||
| Inhaber der MB Prochairman Consulting, München | ||
| Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main | ||
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen, bis | ||
| 31.03.2021 | A | |
| Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim | ||
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim | A | |
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl | B | |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen | B | |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der EA Elektro-Automatik Holding GmbH, Viersen | B |
| Eberhard Frick | |
|---|---|
| stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel AG | |
| Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen | |
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der BDS AG Bundesverband | A |
| Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf | |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg | B |
| Hans Stumpf | |
|---|---|
| Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling | |
| Geschäftsführender Gesellschafter der IBS Isar Betonstahlbiegerei GmbH, Plattling | |
| Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf, Deggendorf | B |
| Dr. Ingo Hermann Müller | |
|---|---|
| Mitglied des Vorstands der AUTANIA Aktiengesellschaft für Industriebeteiligungen, Kelkheim | |
| Geschäftsführer der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim | |
| Geschäftsführer der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Anif/Österreich | |
| Geschäftsführer der Röhm Tool GmbH, Sontheim an der Brenz | |
| stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der | |
| LEISTRITZ Aktiengesellschaft, Nürnberg | A |
| Mitglied des Verwaltungsrats der PSG Präzisions-Granit-Systeme AG, Glanus/Schweiz | B |
Rüdiger Bäcker *) Kaufm. Angestellter
Kaufm. Angestellter
*) Arbeitnehmervertreter
Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstandes bestanden nicht.
Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2021 Gesamtbezüge von 1.092 T€ (VJ 864 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 365 T€ (VJ 354 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebene 7,9 Mio. € (VJ 6,9 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 213 T€ (VJ 208 T€).
Die Zahl der 2021 beschäftigten Mitarbeiter betrug:
| NORDWEST Handel AG | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vollzeit | Teilzeit | |||||
| beschäftigte beschäftigte Auszubildende |
||||||
| 2021 | (2020) | 2021 | (2020) | 2021 | (2020) | |
| kaufm. Mitarbeiter | 272 | (268) | 51 | (54) | 17 | (15) |
| gewerbl. Mitarbeiter | 2 | (2) | 0 | (0) | 0 | (0) |
| Gesamt | 274 | (270) | 51 | (54) | 17 | (15) |
Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2021 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 34,2 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft sowie der regulatorisch bedingten und umfassend implementierten Risikofrüherkennungssysteme nicht gerechnet.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:
Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich auf rund 1.387 T€. Für das Geschäftsjahr 2023 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 694 T€.
Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden bei außerbilanziellen Geschäften aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote einzugehen.
Am 24.02.2022 überschritten die russischen Streitkräfte die ukrainischen Staatsgrenze, was in der Folge zu einem Krieg und die Verhängung zahlreicher Wirtschafts- und Finanzsanktionen durch nicht am Krieg beteiligter Staaten führte. Der Kriegsausbruch stellt eine neue Herausforderung dar, dessen ungewisse Auswirkungen auf den weiteren Geschäftsverlauf noch nicht abschließend bewertet werden können.
Die NORDWEST Handel AG, Dortmund stellt einen Konzernabschluss nach IFRS zum 31. Dezember 2021 auf. Der Konzernabschluss ist erhältlich unter https://investorrelations.nordwest.com/websites/nordwest/German/3100/finanzberichte.html.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 03.09.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 03.09.2019 die Schwelle von 50% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 50,03% (das entspricht 1.603.395 Stimmrechten) betragen hat. Das oberste Mutterunternehmen der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH ist die Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung mit Sitz in Anif, Österreich. Die Feldtmann Familienholding GmbH hat uns gemäß §§ 33, 34 Abs. 1 WpHG am 03.12.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 27.11.2019 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,05% (das entspricht 97.719 Stimmrechten) betragen hat.
Dortmund, 23. März 2022
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
An die NORDWEST Handel AG, Dortmund
Prüfungsurteile
An die NORDWEST Handel AG, Dortmund
Wir haben den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NORDWEST Handel AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist (zusammengefasster Lagebericht) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts" enthaltene Erklärung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
erstreckt sich nicht auf den Inhalt der Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f HGB.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Die NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung für die Verbindlichkeiten gegenüber den Vertragslieferanten. Korrespondierend erfasst die NORDWEST Handel AG aus diesen Geschäften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Fachhandelspartner. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhebliche Bedeutung zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind ermessensabhängig und basieren auf Erwartungen über zukünftige Entwicklungen und Ereignisse. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung der Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG zu.
Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu verifizieren.
Die Prozesse und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

Die Ermittlung der Ansprüche basiert angesichts einer Vielzahl entsprechender Vereinbarungen auf Schätzungen über die für die Ermittlung relevanten Parameter, insbesondere die entsprechenden Abrechnungsvolumina, und ist insoweit ermessensabhängig.
Wir haben darüber hinaus die für das Vorjahr ermittelten Schätzwerte für Bonus- und WKZ-Forderungen mit den tatsächlich erfolgten Zahlungen abgeglichen und damit die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.
Schließlich haben wir stichprobenartig für ausgewählte Bonus- und WKZ-Forderungen die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager sowie das jeweils relevante Transaktionsvolumen des Geschäftsjahres eingesehen und mit den bilanzierten Ansprüchen hieraus abgeglichen.
Ansatz und Bewertung der Bonus- und WKZ-Forderungen erfolgen nach dem Ergebnis unserer Prüfung in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Kontrakten und auf Basis eines nachvollziehbaren Verfahrens.
Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die
Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der
Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei NWAG_EA_2021-12-31.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich
diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Jahresabschluss und geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir
pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 5. Juli 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Abschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.
Düsseldorf, den 24. März 2022
Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)
Thomas Gloth Wirtschaftsprüfer
Kathrin Jaeger Wirtschaftsprüferin
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| Langfristige Vermögenswerte | 33.240 | 35.101 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | (9) | 4.949 | 5.330 |
| Sachanlagen | (10) | 21.811 | 23.027 |
| Finanzielle Vermögenswerte | (11) | 4.235 | 4.882 |
| Latente Steueransprüche | (7) | 2.245 | 1.862 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 278.694 | 235.259 | |
| Vorräte | (12) | 37.859 | 29.638 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (13) | 210.152 | 162.320 |
| Übrige Forderungen und Vermögenswerte | (14) | 14.437 | 16.748 |
| Steuererstattungsansprüche | (15) | 151 | 13 |
| Zahlungsmittel | 16.095 | 26.539 | |
| 311.934 | 270.360 |
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| Eigenkapital | (16) | 84.041 | 76.823 |
| den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital |
84.041 | 76.823 | |
| Gezeichnetes Kapital | 16.500 | 16.500 | |
| Kapitalrücklage | 672 | 672 | |
| Gewinnrücklagen einschließlich Ergebnis nach Ertragsteuern |
71.045 | 62.800 | |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis* | -4.176 | -3.150 | |
| Langfristige Schulden | 21.825 | 22.625 | |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten* | (17) | 6.910 | 8.373 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | (18) | 1.053 | 1.513 |
| Rückstellungen für Pensionen | (19) | 13.787 | 12.720 |
| Latente Steuerschulden | (7) | 75 | 19 |
| Kurzfristige Schulden | 206.066 | 170.913 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten* | (17) | 11.485 | 4.386 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
(20) | 137.928 | 115.225 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | (18) | 836 | 957 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (21) | 45.487 | 42.368 |
| Steuerschulden | (22) | 1.859 | 1.721 |
| Sonstige Rückstellungen | (23) | 8.471 | 6.256 |
| 311.934 | 270.360 |
*Ausweisänderung im Vorjahr in Bezug auf Umgliederung der kurzfristigen Tilgung; siehe Konzernanhang unter (A)
| 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | |||
| Umsatzerlöse | (1) | 758.692 | 510.862 | |
| Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
-45 | 27 | ||
| Aktivierte Eigenleistungen | (9) | 328 | 368 | |
| Sonstige Erträge | (2) | 3.425 | 1.816 | |
| Gesamtleistung | 762.400 | 513.074 | ||
| Materialaufwand* | (3) | -676.101 | -438.922 | |
| Rohergebnis | 86.299 | 74.152 | ||
| Personalaufwand | (4) | -27.442 | -26.526 | |
| Aufwand für Abschreibungen | (9) (10) | -3.052 | -3.201 | |
| Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
(13) | -3.510 | -1.873 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen* | (5) | -37.852 | -31.318 | |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) |
14.443 | 11.234 | ||
| Ergebnis aus Finanzinvestitionen | 40 | 0 | ||
| Finanzierungserträge | 718 | 706 | ||
| Finanzierungsaufwendungen | -1.429 | -1.766 | ||
| Finanzergebnis | (6) | -671 | -1.060 | |
| Ergebnis vor Steuern | 13.772 | 10.174 | ||
| Ertragsteuern | (7) | -4.855 | -3.355 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern |
8.917 | 6.819 | ||
| Ergebnis je Aktie | (8) | 2,78 | 2,13 |
*Ausweisänderung im Vorjahr; siehe Erläuterung in Konzernanhang (A)
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 8.917 | 6.819 |
| davon entfallen auf | ||
| - Aktionäre der Nordwest Handel AG | 8.917 | 6.819 |
| Sonstiges Ergebnis, das künftig nicht aufwands- oder ertragswirksam wird |
||
| Versicherungsmathematische Effekte auf Pensionen |
-1.527 | 30 |
| hierauf entfallende Ertragsteuern | 501 | -10 |
| Sonstiges Ergebnis | -1.026 | 20 |
| davon entfallen auf | ||
| - Aktionäre der Nordwest Handel AG | -1.026 | 20 |
| Gesamtergebnis | 7.891 | 6.839 |
| davon entfallen auf | ||
| - Aktionäre der Nordwest Handel AG | 7.891 | 6.839 |
| G ic hn te ez e e s Ka i ta l p |
Ka i ta l p ü k la r c g e |
Ne b tu u ew e r ng s- ü k la r c g e |
La te te n S te u e rn f au S ig t o ns e s Er b is g e n |
G in ü k la ew nr c g e n ß ins h l ie l ic h e c Er b is h g e n na c Er tra te g s u e rn |
Su m m e E ig ka i ta l e n p |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| S d 0 1. 0 1. 2 0 2 0 ta n a m |
1 6. 0 0 5 |
6 2 7 |
-4 2 1 7 |
1. 1 5 5 |
8. 4 5 5 5 |
2. 4 6 7 5 |
| Er b is h S te g e n na c u e rn |
6. 8 1 9 |
6. 8 1 9 |
||||
| S ig Er b is t o ns e s g e n |
3 0 |
-1 0 |
2 0 |
|||
| D iv i d d e n e |
-2 5 6 4 |
-2 5 6 4 |
||||
| S ta d 3 1. 1 2. 2 0 2 0 n a m |
1 6. 5 0 0 |
6 7 2 |
-4 6 9 1 |
1. 5 4 1 |
6 2. 8 0 0 |
7 6. 8 2 3 |
| S ta d 0 1. 0 1. 2 0 2 1 n a m |
1 6. 5 0 0 |
6 7 2 |
-4 6 9 1 |
1. 5 4 1 |
6 2. 8 0 0 |
7 6. 8 2 3 |
| Er b is h S te g e n na c u e rn |
8. 9 1 7 |
8. 9 1 7 |
||||
| S t ig Er b is o ns e s g e n |
-1 5 2 7 |
5 0 1 |
-1 0 2 6 |
|||
| D iv i d d e n e |
-6 7 3 |
-6 7 3 |
||||
| S ta d 3 1. 1 2. 2 0 2 1 n a m |
1 6. 5 0 0 |
6 7 2 |
-6 2 1 8 |
2. 0 4 2 |
7 1. 0 4 4 |
8 4. 0 4 1 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
| Anhang | 2021 T€ |
2020 T€ |
||
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 8.917 | 6.819 | ||
| +/- | Abnahme / Zunahme latenter Steuern | -327 | -393 | |
| +/- | Abschreibungen / Zuschreibungen | 3.052 | 3.201 | |
| +/- | Verlust / Gewinn aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte | 1 | 1 | |
| +/- | Zunahme / Abnahme langfristiger Rückstellungen | 1.067 | -432 | |
| +/- | Abnahme / Zunahme von kurzfristigen Vermögenswerten | -53.838 | -2.425 | |
| +/- | Zunahme / Abnahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten | 28.176 | 12.316 | |
| +/- | sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und Steuern auf Posten, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden |
-1.095 | -3.616 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | G | -14.047 | 15.471 | |
| + | Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens | 0 | 1 | |
| - | Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -777 | -1.247 | |
| - | Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | -302 | -320 | |
| + | Einzahlungen aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten | 430 | 875 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | G | -649 | -691 | |
| - | Dividendenzahlung an Anteilseigner | -673 | -2.564 | |
| + | Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten |
7.084 | 2.916 | |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten* |
-1.469 | -1.469 | |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungs Leasingverträgen |
-974 | -997 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | G | 3.968 | -2.114 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | G | -10.727 | 12.667 | |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 25.039 | 12.263 | ||
| + | Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds | 283 | 109 | |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 14.595 | 25.039 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die NORDWEST Handel AG ("NORDWEST Handel AG" oder "NORDWEST") ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die vier Segmente Haustechnik, Stahl, BHI (Bau-Handwerk-Industrie) sowie TeamFaktor/Services. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Handelspartnern.
Die Gesellschaft hat seit September 2016 ihren Sitz in Dortmund, Robert-Schuman-Straße 17, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Dortmund eingetragen.
Die vier bereits oben genannten Geschäftsbereiche der NORDWEST Handel AG betreiben ihr Geschäft in den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden – den Fachhandelspartnern – ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.
Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat den Konzernabschluss am 23.03.2022 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
Der zum 31. Dezember 2021 aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 und der zusammengefasste Lagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers nach § 325 HGB bekannt gemacht.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2021 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.
Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können insoweit Rundungsdifferenzen enthalten. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden
sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.
Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG.
Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 basieren auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 zugrunde lagen.
Der vorliegende Abschluss enthält im Vergleich zu vorhergehenden Abschlussstichtagen verschiedene Änderungen der berichteten Werte.
Die durchgeführte Änderung wurde gemäß den Vorgaben des IAS 8 beurteilt und als Änderung aufgrund von Fehlerkorrekturen gemäß IAS 8.41 ff. klassifiziert. Die Korrektur hat Auswirkungen auf die Darstellung der Kurz- bzw. langfristigen Verbindlichkeiten, ohne dass das die Gewinn- und Verlustrechnung oder das Eigenkapital beeinflusst worden sind. Zudem wurde eine Darstellungsänderung durchgeführt.
Bei der Ermittlung der Kurz- bzw. langfristigen Verbindlichkeiten führte ein Datenerhebungsfehler dazu, dass kurzfristige Verbindlichkeiten in der Bilanz als langfristig ausgewiesen wurden. Der Ausweis der Vorjahresperiode wurde angepasst. In der folgenden Tabelle werden die Auswirkungen der Änderung auf die Bilanz dargestellt:
| 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| vor Anpassung |
Anpassung | Nach Anpassung |
||
| T€ | T€ | T€ | ||
| Langfristige Schulden | 24.094 | 22.625 | ||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 9.842 | -1.469 | 8.373 | |
| Kurzfristige Schulden | 169.443 | 170.913 | ||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.917 | 1.469 | 4.386 | |
| 270.360 | 270.360 |
In der Berichtsperiode wurde die Darstellung der Materialaufwendungen in der Notesangabe angepasst. Es wird fortan der Aufwand für Verschrottungen nicht mehr gängiger Ware der NORDWEST Handel AG im Materialaufwand ausgewiesen (siehe Note 3). Im Vorjahr wurde dieser Aufwand in Höhe von 278 T€ den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet. Dadurch wird ein den tatsächlichen Verhältnissen besser entsprechendes Bild der Ertragslage des Konzerns vermittelt. Die Anpassung wirkt sich auf den Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie auf die Notes aus.
Die folgenden Verlautbarungen des IASB, die durch die EU bereits erfolgreich übernommen wurden, sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2021 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards haben keinen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.
Das IASB hat nachfolgende Änderungen von Standards sowie einen neuen Standard herausgegeben, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2021 jedoch bislang nicht verpflichtend und deren IFRS-Übernahme durch die EU teilweise noch nicht abgeschlossen ist.
Insofern wurden die folgenden Rechnungslegungsvorschriften von NORDWEST noch nicht angewendet:
Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Zyklus 2018–2020
Änderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig, inkl. Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens
Bei der NORDWEST Handel AG gelten Umsätze aus dem Strecken- und Lagergeschäft dann als realisiert, wenn dem entsprechenden Vertragspartner die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft und dort vom Kunden abgenommen wurden. Diese Fiktion gilt auch für Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung. Sobald der Industriepartner dem Kunden die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft hat, gilt der Umsatz als realisiert und hieraus entstehende Provisionsansprüche der NORDWEST Handel AG werden periodengerecht abgegrenzt. Etwaige Skontoansprüche aus dem Zentralregulierungs-, Strecken- und Lagergeschäft gelten dann als realisiert, wenn feststeht, unter welchen Abzügen eine Zahlung geleistet wird. Dies ist bei der NORDWEST Handel AG regelmäßig der Zeitpunkt der Einbuchung der Rechnung.
Bei der TeamFaktor NW GmbH gelten Umsatzerlöse in Form von Factoringgebühren dann als realisiert, wenn die entsprechende Rechnung durch den Factoringnehmer angedient und durch die TeamFaktor NW GmbH eingebucht wurde. Dies geschieht in jedem Fall beim Ankauf der Forderung. Für Forderungen, die aufgrund von definierten Kriterien nicht angekauft werden, erfolgt zum Teil ebenfalls die Erhebung einer Gebühr. Dies insbesondere in den Fällen, in denen das Debitorenmanagement für die Factoringnehmer übernommen wird. Die Factoringgebühren werden dabei unmittelbar von der Auszahlung in Abzug gebracht. Zinsen werden über den maßgeblichen Zeitraum der Kreditgewährung gegenüber dem Factoringnehmer vereinnahmt und monatlich nachträglich in Rechnung gestellt. Im Bereich des neu eingeführten KMU-Factorings erfolgt keine separate Zinsberechnung, sondern die Ertragsrealisierung erfolgt ausschließlich über die vorgenannten Factoringgebühren.
Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden erfasst, sofern die Leistung erbracht wurde und das Ergebnis des Dienstleistungsgeschäfts verlässlich geschätzt und gegenüber den Fachhandelspartnern in Rechnung gestellt werden kann.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden entsprechend den Regelungen des IAS 38 aktiviert. Dies ist der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen und die Kosten verlässlich ermittelt werden können.
Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aller kumulierten Amortisationen und Wertminderungen angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Zugangszeitpunkt in Höhe des Überschusses der übertragenen Gegenleistung über den Zeitwert des übernommenen Nettovermögens angesetzt.
Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software/Datenbanken und die Entwicklung elektronischer Kataloge enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten.
Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben; diese Nutzungsdauer basiert auf Erfahrungswerten im Konzern und beginnt mit Erreichen der Betriebsbereitschaft. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden entsprechend berücksichtigt. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden mindestens einmal jährlich auf Ebene der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit in Form eines Werthaltigkeitstests überprüft. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu schätzen. Der erzielbare Betrag ermittelt sich als höherer Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten wird im Konzern der Nutzungswert für die zahlungsmittelgenerierende Einheit herangezogen. Dazu hat der Vorstand die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu schätzen. Die Berechnung des Barwertes der Cashflows beruht auf Annahmen über Entwicklungen des Geschäftsvolumens, der zukünftigen Umsatzentwicklungen und Aufwendungen, die vergangene Erfahrungen widerspiegeln. Den Cashflow-Schätzungen liegen vom Vorstand aufgestellte Planungen, die einen Planungszeitraum von 15 Jahren umfassen, zu Grunde. Bei einer alternativen Betrachtung des Planungszeitraums über fünf Jahre unter Einbeziehung einer ewigen Rente würde sich der beizulegende Zeitwert entsprechend erhöhen.
Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang oder wenn kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird, auszubuchen. Die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert wird unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt, sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Gemäß IAS 36 werden solche Wertminderungen anhand eines Vergleiches des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.
Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Zahlungsströme zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Zahlungsströme der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.
Die Anschaffungs- / Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können in die Anschaffungs- / Herstellungskosten einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode.
| 2021 | 2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 3 | bis | 5 | 3 | bis | 5 |
| Kundenstamm | 18 | 18 | ||||
| Gebäude | 25 | bis | 50 | 25 | bis | 50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5 | bis | 15 | 5 | bis | 15 |
| EDV-technische Ausstattung | 3 | bis | 8 | 3 | bis | 8 |
| Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 | bis | 20 | 3 | bis | 20 |
Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments ist und Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei dem Konzern zustehen. Finanzielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beim Erstansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten bewertet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit ihrem Transaktionspreis angesetzt. Unter den finanziellen Vermögenswerten werden langfristige Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel erfasst. Die finanziellen Vermögenswerte werden unter Zugrundelegung ihrer vertraglichen Zahlungsmittelzuflüsse und des Geschäftsmodells, in dem sie gehalten werden in Klassen eingeteilt. Dies ist bei NORDWEST das Geschäftsmodell "Halten". Die Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen.
Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie gemäß den Regelungen nach IFRS 9 entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert.
Im Rahmen der Folgebewertung werden die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte unter Berücksichtigung erwarteter Wertminderungen gezeigt.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung der finanziellen Vermögenswerte nicht mehr bestehen oder die wesentlichen Chancen und Risiken übertragen wurden. Die Ausbuchung der Finanzinstrumente erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.
Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden die erwarteten Kreditverluste zu jedem Abschlussstichtag untersucht. Dabei wird die Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste in Abhängigkeit von der Geschäftsart Lager, Strecke oder Zentralregulierung ermittelt.
Bei der Beurteilung, ob sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, werden sowohl relevante interne Daten als auch externe Daten herangezogen. So fließen beispielsweise Finanzdaten der Fachhandelspartner, eigene und fremde Ratings, vergangenes Zahlungsverhalten sowie zukunftsgerichtete Informationen in die Beurteilung ein. Die verwendeten Risikoklassifizierungsverfahren werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt.
Die Ermittlung der Wertminderungen für Forderungen aus dem Lager- und dem Streckengeschäft wird dabei mit den Forderungen aus der Zentralregulierung zusammengefasst. Für das Factoringgeschäft erfolgt eine eigenständige Beurteilung der erwarteten Kreditverluste.
a) Die Bestimmung der Risikovorsorge der Forderungen aus den Geschäftsarten "originäre" Zentralregulierung, Strecke und Lager erfolgt unter Würdigung der Bonitäten jedes einzelnen Fachhandelspartners auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen, belastbaren prognostischen Informationen sowie anderer substanzieller Hinweise (wie z.B. Insolvenzverfahren). Die Wertminderungen werden individuell unter Berücksichtigung von vorliegenden Sicherheiten ermittelt. Diese Prüfung erfolgt auch unterjährig.
Hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung der Sicherheiten stützt sich Nordwest auf eine interne Verfahrensanweisung. Diese berücksichtigt insbesondere die Eigentumsvorbehaltsrechte im Zusammenhang mit den Vorräten, Kundenforderungen unserer Fachhandelspartner, sowie vorliegende Bürgschaften und andere Garantien. Diese werden jeweils mit entsprechenden Bewertungsfaktoren gewichtet.
Wenn diese beobachtbaren Daten auf finanzielle Schwierigkeiten oder eine hohe Ausfallanfälligkeit hinweisen, wird der finanzielle Vermögenswert als wertgemindert eingestuft. Die Wertminderung bemisst sich dann nach dem über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverlust.
Darüber hinaus werden verbleibende unbesicherte Forderungen bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, nach der vereinfachten Methode auf Grundlage eines über zwölf Monate erwarteten Kreditverlustes angesetzt.
b) Der erwartete Kreditverlust für die Forderungen aus Factoring wird grundsätzlich auf Grundlage einer Wertminderungsmatrix ermittelt, die in Abhängigkeit von Ausfallwahrscheinlichkeiten und Überfälligkeitstagen unterschiedliche Abschläge vorsieht. Zur Erreichung einer risikoadäquaten Beurteilung werden die 30 größten Einzelrisiken auf
Debitorenrechnungsebene davon abweichend einer Einzelfallbetrachtung unterzogen, welche die zur Verfügung stehenden Sicherheiten sowie weitere risikorelevante Faktoren individuell berücksichtigt. Zudem werden für erkennbare Risiken auf Ebene der Forderungsverkäufer bei Notwendigkeit zusätzliche Wertminderungen gebildet. Die Ermittlung der Abschläge und Wertminderungen erfolgt auf Grundlage aller historischen und aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen sowie belastbaren prognostischen Informationen. Der ausfallgefährdete Betrag umfasst maximal den Forderungsbetrag, der nicht durch Sicherheiten gedeckt ist.
Verringert sich die Höhe der Wertminderung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.
Forderungen werden ausgebucht, sofern nicht davon auszugehen ist, dass sie ganz oder teilweise realisierbar sind. Dies erfolgt unter Berücksichtigung und gegebenenfalls nach Verwertung der bestehenden Sicherheiten.
Unter den Vorräten sind diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren) oder die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert der auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Des Weiteren sind geleistete Anzahlungen für Waren unter den Vorräten ausgewiesen, die mit ihren Anschaffungskosten bewertet werden.
Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der Vorräte enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.
Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bis zum 31.12.2021 bestanden weiterhin Verfügungsbeschränkungen in Höhe von 1,5 Mio. €, die jedoch in 2022 wieder zur freien Verfügung stehen und nicht verlängert wurden.
Die Konzernunternehmen stellen ihre Jahresabschlüsse auf Basis ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Fremdwährungsgeschäfte der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Die dabei entstehenden Währungsgewinne und -verluste aus diesen Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der im Konzernabschluss für die Umrechnung verwendete Umrechnungskurs des US-Dollar beträgt zum 31.12.2021 EUR/USD 1,1326 (VJ EUR/USD 1,2239). Insgesamt ergaben sich 283 T€ Währungsgewinne.
a) Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen.
Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens. Effekte aus Planänderungen werden erfolgswirksam im Dienstzeitaufwand berücksichtigt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Sofern sich Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoverpflichtung ergeben, dazu gehören versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und der Ertrag aus Planvermögen, werden die Effekte daraus unmittelbar erfolgsneutral im Ssonstigen Ergebnis erfasst. Latente Steuern in Bezug auf die Neubewertung werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.
b) Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende ungewisse Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.
Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und soweit als Ertrag erfasst.
Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn nach vernünftigem Ermessen eines dieser Verfahren wahrscheinlich zu bereits heute verlässlich messbaren Mittelabflüssen führen wird. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten und werden auf Grund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.
Finanzielle Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten zusammen. Das Wahlrecht finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen, nimmt der NORDWEST Konzern nicht in Anspruch. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten gegebenenfalls unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden in Zinsaufwendungen und Tilgung aufgeteilt, so dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.
Zinsaufwendungen werden direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.
Die Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt.
Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf temporäre Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS- und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare steuerliche Verlustvorträge ermittelt. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 32,8% (VJ 32,8%) setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlages sowie dem geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.
Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte steuerliche Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50% betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.
Soweit NORDWEST Leasingnehmer ist, wird grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, an dem NORDWEST der zugrundeliegende Vermögenswert bereitgestellt wird, ein Nutzungsrecht aktiviert und eine korrespondierende Leasingverbindlichkeit passiviert.
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt. Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts ermitteln sich als Barwert sämtlicher zukünftiger Leasingzahlungen zuzüglich der Leasingzahlungen, die zu oder vor Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses getätigt werden, sowie der Vertragsabschlusskosten und der geschätzten Kosten für die Demontage oder Wiederherstellung des Leasinggegenstandes. Zum Abzug kommen sämtliche erhaltenen Leasinganreize. Sofern die zu berücksichtigenden Leasingzahlungen auch den Eigentumsübergang an dem zugrundeliegenden Vermögenswert zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses umfassen, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer. Andernfalls wird das Nutzungsrecht über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses oder über die Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes abgeschrieben.
Die Leasingverbindlichkeiten bestimmen sich als Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit aufgezinst und um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert.
Verlängerungsoptionen werden in die Laufzeit der Leasingverhältnisse einbezogen, wenn deren Ausübung hinreichend sicher ist.
Die Leasingverbindlichkeit wird nach IFRS 16 grundsätzlich mit dem impliziten vertraglichen Zinssatz ermittelt, der jedoch nicht ohne weiteres zu ermitteln ist. Somit hat NORDWEST die Abzinsung unter Heranziehung des Grenzfremdkapitalkostensatzes vorgenommen. Variable oder indexbasierte Leasingzahlungen liegen nicht vor. Bei NORDWEST bestehen in den Leasingverträgen grundsätzlich feste Vertragslaufzeiten. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
NORDWEST schließt keine Verträge für kurzfristige oder geringfügige Leasingverträge ab.
Die vertraglichen Leasingzahlungen werden in den Cashflows aus Finanzierungstätigkeit gezeigt.
Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.
Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.
Die COVID-Pandemie und die damit einhergehenden wesentlichen Unsicherheiten führten im Geschäftsjahr 2021 zu keinen Anpassungen der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert:

| Bilanzposten | Bilanzierung | Auswirkungen | |
|---|---|---|---|
| Entwicklungskosten, Kundenstämme, Geschäfts- und Firmenwerte |
Im Falle unbegrenzter Nutzungsdauer werden jährliche Impairment Tests durchgeführt. Dabei sind Schätzungen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie der anzuwendenden Abzinsungssätzen erforderlich. |
Wenn die tatsächlich erwarteten künftigen Cashflows geringer als bisher geschätzt ausfallen, kann sich eine wesentliche Wertminderung ergeben. |
|
| Aktive latente Steuern | Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Einschätzung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie erforderlich. |
Wenn die Höhe des tatsächlich zu versteuernden Einkommens wesentlich von dem erwarteten zu versteuernden Einkommen abweicht, könnten sich die aktiven latenten Steuern als nicht werthaltig erweisen. |
|
| Vorräte | Zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und erwartetemNettoveräußerungswert. |
Der tatsächlich erzielte Nettoveräußerungswert kann von dem erwarteten Betrag abweichen. |
|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Die Ermittlung der Höhe der Wertminderungen aufgrund von erwarteten Kreditverlusten basiert auf geschäftsmodelltypischen Annahmen. |
Unterliegt wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die Ermittlung der Höhe der Kreditverluste. |
|
| Pensionsrückstellungen | Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftigen Rentensteigerungen. |
Wesentliche Unsicherheiten der Bestimmung des Abzinsungssatzes, dieser basiert wie in den Vorjahren auch, auf einer Zinsstruktur, die sich an den Stichtagsrenditen von Euro Staatsanleihen orientiert und unter Berücksichtigung der Laufzeit der zugrundeliegenden Verpflichtungen ermittelt wird. Aus einem Schätzungsfehler könnten sich positive und negative Ergebnisauswirkungen ergeben. |
|
| Sonstige Rückstellungen |
Erfolgt auf Basis einer bestmöglichen Schätzung. |
Sofern der tatsächliche Verpflichtungsumfang aufgrund der eingetretenen Ereignisse und Umstände von dem geschätzten Verpflichtungsumfang abweicht, können sich hieraus wesentliche positive und negative Ergebnisauswirkungen ergeben. |
Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel AG hält die folgenden Anteile mittelbar bzw. unmittelbar und zieht diese in ihren Konzernabschluss mit ein:
| Firma | Sitz | Anteil der NORDWEST Handel AG |
|---|---|---|
| % | ||
| e-direct GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 |
| HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 |
| NORDWEST Handel Ges.m.b.H. | Salzburg, Österreich | 100,0 |
| Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 |
| TeamFaktor NW GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 |
Daneben hält NORDWEST noch Anteile an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG von 9,7%; die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten im Konzernabschluss. Der letzte nach HGB aufgestellte Abschluss zum 31. Dezember 2020 weist einen Jahresüberschuss von 615 T€ aus. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den Abschnitt unter (11). Ferner wurde in 2021 ein Anteil von 20 % mit Anschaffungskosten von 20 T€ an der Euro Craft SAS erworben. Die Bewertung erfolgt ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten im Konzernabschluss.
Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2021 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.
Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert, soweit sie wesentlich sind. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven und negativen Unterschiedsbeträgen, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden.
Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten und/oder Schulden enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Aufgrund der gewählten Darstellungsweise in T€ kann es in der Folge zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Umsatzerlöse Streckengeschäft | 547.007 | 321.047 |
| + Umsatzerlöse Lagergeschäft | 176.425 | 157.855 |
| + Delkredereprovision | 43.421 | 44.199 |
| + Skontoerträge Zentralregulierung | 56.668 | 44.611 |
| + sonstige Erlöse | 9.931 | 10.740 |
| = Eigenumsatz | 833.453 | 578.452 |
| - Skonto, Umsatzrückvergütungen | -74.760 | -67.590 |
| 758.692 | 510.862 |
Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Ergebniswirksame Auflösung Wertminderungen | 2.073 | 669 |
| Sachbezüge PKW | 587 | 572 |
| Erträge aus Währungsumrechnungen | 283 | 109 |
| Versicherungserstattungen | 114 | 101 |
| Erträge aus abgeschriebenen Forderungen | 35 | 98 |
| Auflösung sonstige Rückstellungen | 74 | 87 |
| Übrige Erträge | 259 | 180 |
| 3.425 | 1.816 |
Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Materialaufwand Streckengeschäft | 546.251 | 320.425 |
| + Materialaufwand Lagergeschäft | 135.316 | 120.806 |
| = Aufwendungen für RHB und bezogene Waren | 681.567 | 441.231 |
| + Aufwendungen für bezogene Leistungen | 956 | 2.453 |
| - Skontoerträge | -6.422 | -4.762 |
| 676.101 | 438.922 |
Der Posten Materialaufwand enthält nunmehr auch den Aufwand für Verschrottungen nicht mehr gängiger Ware der NORDWEST Handel AG in Höhe von 888 T€ (VJ 278 T€). Im Vorjahr war dieser Aufwand noch den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet. Der Vorjahresausweis wurde korrespondierend angepasst. Dies dient einer besseren Darstellung, weitere Erläuterungen siehe (A).
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Entgelte (Löhne und Gehälter) | 23.196 | 22.391 |
| + soziale Abgaben | 4.213 | 4.091 |
| + Aufwendungen für Altersversorgung | 33 | 43 |
| 27.442 | 26.526 |
Der Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen beträgt im Geschäftsjahr 24 T€ (VJ 27 T€).
In den Entgelten sind Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Höhe von 0,2 Mio. € (VJ 0,3 Mio. €) erfasst.
Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2021 betrug:
| NORDWEST Handel Konzern | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vollzeit beschäftigte |
Teilzeit beschäftigte |
Auszubildende | |||||
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| kaufm. Mitarbeiter | 311 | (309) | 60 | (63) | 17 | (15) | |
| gewerbl. Mitarbeiter | 2 | (2) | 0 | (0) | 0 | (0) | |
| Gesamt | 313 | (311) | 60 | (63) | 17 | (15) |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Kosten Lagergeschäft | 23.093 | 21.243 |
| Verwaltungs- und Beratungskosten | 7.967 | 6.100 |
| Reparatur und Wartung | 3.012 | 2.082 |
| Werbe- und Reisekosten | 1.479 | 1.059 |
| Kosten der Gebäudeunterhaltung | 327 | 341 |
| Forderungsverluste | 264 | 116 |
| Übrige Aufwendungen | 1.710 | 377 |
| Summe sonstige betriebliche Aufwendungen | 37.852 | 31.318 |
Der Anstieg der übrigen Aufwendungen ergibt sich zum einen aus erhöhten Wertminderungen für übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie fachhandelspartnerbezogenen Marketingzuschüssen. Der Vorjahresausweis der übrigen Aufwendungen wurde um den Aufwand für Verschrottung (278 T€) angepasst, siehe hierzu (A) und (3).
Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Ergebnis aus Finanzinvestitionen | 40 | 0 |
| Diskonterträge | 553 | 629 |
| Zinserträge | 165 | 77 |
| Finanzierungserträge | 718 | 706 |
| Zinsaufwendungen | -1.366 | -1.450 |
| Zinsen auf Leasing | -31 | -47 |
| steuerliche Nachzahlungszinsen | 0 | -237 |
| Bürgschaftsaufwendungen | -32 | -32 |
| Finanzierungsaufwendungen | -1.429 | -1.766 |
| -671 | -1.060 |
In dem Zinsaufwand ist u.a. auch der Ertrag aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von 16 T€ (VJ 21 T€) enthalten. Der auf die Pensionsrückstellungen entfallende Zinsaufwand beträgt 109 T€ (VJ 129 T€).
Die Bürgschaftsaufwendungen resultieren aus übergangsweisen Absicherungserfordernissen hinsichtlich der Übernahme der NBP-Kunden.in die NORDWEST Zentralregulierung.
Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern | 4.685 | 3.817 |
| Erstattete / noch zu erstattende Steuern | -4 | -61 |
| Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden | 174 | -771 |
| Latente Steuern aus Verlustvorträgen | 0 | 369 |
| 4.855 | 3.355 |
Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 13.772 | 10.174 |
| Erwartete Ertragsteuern | 4.517 | 3.337 |
| Steuereffekte auf | ||
| - latente Steuern auf temporäre Abweichungen zwischen (IFRS-)Handels- und Steuerbilanz |
-560 | 97 |
| - Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von steuerfreien Erträgen |
-5 | 0 |
| - Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen |
703 | 18 |
| - laufende und latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen (Ertrag (-), Aufwand (+)) |
-28 | -32 |
| - Ertragsteuern Vorjahre (Ertrag (-), Aufwand (+)) | 262 | -60 |
| - Abweichungen lokaler Steuersatz vom Konzernsteuersatz für latente Steuern |
-28 | -30 |
| - Verluste, die keiner negativen Steuerbelastung unterliegen | 0 | 19 |
| - Konsolidierungseffekte | -6 | 6 |
| Tatsächliche Ertragsteuern | 4.855 | 3.355 |
Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2021 beträgt 35,25% (VJ 32,98%). Der Steuersatz für die Ermittlung der latenten Steuern beträgt 32,8% (siehe (B)). Die im Vergleich zum Vorjahr angestiegene Steuerquote ergibt sich aus den Nachzahlungen aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 sowie steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen.
Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Steueraufwand aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen um 28 T€ (VJ 401 T€) gemindert.
Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von insgesamt 1.440 T€ (VJ 1.580 T€) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist. Die vorhandenen Verlustvorträge sind nach heutiger Einschätzung unverfallbar.
Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern in Höhe von 501 T€ (Ertrag) (VJ-10 T€ (Aufwand)) entfällt auf versicherungsmathematische Verluste.
Die latenten Steuern lassen sich folgenden Bilanzposten zuordnen:
| latente Steueransprüche | latente Steuerschulden | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 0 | 0 | 328 | 232 |
| Vorräte | 0 | 0 | 213 | 298 |
| Verbindlichkeiten Kreditinstitute | 0 | 0 | 8 | 9 |
| Finanzierungsleasing | 2 | 5 | 0 | 0 |
| Pensionsrückstellungen | 2.692 | 2.324 | 0 | 0 |
| Bewertung IFRS 16 | 0 | 7 | 10 | 0 |
| Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig | ||||
| realisierbaren Verlustvorträgen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Übrige Forderungen | 34 | 46 | 0 | 0 |
| 2.728 | 2.382 | 559 | 539 | |
| Saldierungen | -484 | -520 | -484 | -520 |
| 2.244 | 1.862 | 75 | 19 |
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Ergebnisses nach Ertragsteuern durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2021 bei € 2,78 (im Vorjahr € 2,13). Es wurde wie folgt berechnet:
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 8.917 T€ | 6.819 T€ |
| unverwässertes Ergebnis je Aktie | 2,78 € | 2,13 € |
Sowohl im Geschäftsjahr 2021 als auch in 2020 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.
| in T€ | Software | Kundenstamm | selbst erstellte immaterielle Vermögens werte |
Geschäfts oder Firmenwert |
Geleistete Anzahlungen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||||
| Stand: 01.01.2021 | 11.493 | 4.532 | 6.537 | 899 | 297 | 23.759 |
| Änderung des | ||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 177 | 0 | 430 | 0 | 171 | 777 |
| Umbuchungen | 16 | 0 | 0 | 0 | -16 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 310 | 0 | 281 | 0 | 0 | 592 |
| Stand: 31.12.2021 | 11.376 | 4.532 | 6.685 | 899 | 452 | 23.944 |
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | ||||||
| Stand: 01.01.2021 | 10.574 | 2.023 | 5.831 | 0 | 0 | 18.428 |
| Änderung des | ||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 674 | 179 | 306 | 0 | 0 | 1.158 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 310 | 0 | 281 | 0 | 0 | 592 |
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 31.12.2021 | 10.938 | 2.202 | 5.855 | 0 | 0 | 18.995 |
| Buchwerte | ||||||
| Stand: 31.12.2021 | 438 | 2.330 | 830 | 899 | 452 | 4.949 |
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||||
| Stand: 01.01.2020 | 10.967 | 4.532 | 6.230 | 899 | 293 | 22.920 |
| Zu-/ Abgänge durch Änderung des | ||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 396 | 0 | 544 | 0 | 307 | 1.247 |
| Umbuchungen | 302 | 0 | 0 | 0 | -302 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 171 | 0 | 237 | 0 | 0 | 408 |
| Stand: 31.12.2020 | 11.493 | 4.532 | 6.537 | 899 | 297 | 23.759 |
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | ||||||
| Stand: 01.01.2020 | 10.015 | 1.782 | 5.769 | 0 | 0 | 17.567 |
| Zu-/ Abgänge durch Änderung des | ||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 730 | 241 | 299 | 0 | 0 | 1.270 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 171 | 0 | 237 | 0 | 0 | 408 |
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 31.12.2020 | 10.574 | 5.831 | 0 | 0 | 18.428 | |
| 2.023 | ||||||
| Buchwerte Stand: 31.12.2020 |
919 | 2.509 | 706 | 899 | 297 | 5.330 |
Der Posten Software enthält erworbene Software, die über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben wird.
Der Kundenstamm enthält u.a. vertraglich fixierte Kundenbeziehungen der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (NBP) mit Anschaffungskosten in Höhe von 3.226 T€, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von 18 Jahren abgeschrieben werden. Für 2021 beläuft sich der Abschreibungsbetrag auf 179 T€ (VJ 179 T€). Der Buchwert beträgt 2.330 T€ (VJ 2.509 T€). Unabhängig von diesem Vorgehen wurde die Überprüfung der Werthaltigkeit vorgenommen, da Fachhandelspartner teils ausgeschieden sind, oder zur NORDWEST Handel AG übergegangen sind. Die Betrachtung des Kundenstamms ist isoliert vorzunehmen, da es sich um einen originären Kundenstamm handelt.
Der Vorstand hat folgende Annahmen für die Nutzungswertbestimmung des Kundenstamms zugrunde gelegt, die auf internen und externen Quellen basieren:
Die Planungsrechnung zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Kundenstamms wird unter Berücksichtigung der Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit allen diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes über einen verbleibenden Planungshorizont von 13 Jahren erstellt. Dabei handelt es sich ausschließlich um Umsätze der Geschäftsart Zentralregulierung.
Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 15,8 % vor Steuern (VJ 15,7%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2021 6,0 % (VJ 6,1%)) abgezinst. Die für die Überprüfung der Werthaltigkeit herangezogene EBT-Entwicklung berücksichtigt im Planungszeitraum eine Abschmelzungsrate von grundsätzlich 5,0% pro Jahr. Bedingt durch die aktuelle Situation durch die anhaltende Covid-19 Pandemie wurde für das Jahr 2022 ein Rückgang von 15% und für 2023 von 7,5 % zugrunde gelegt. Ein Wertminderungsbedarf besteht – wie auch im Vorjahr – nicht.
Der Kundenstamm aus der Akquisition der TeamFaktor NW GmbH mit Anschaffungskosten in Höhe von 1.306 T€ wurde letztmalig in 2020 mit 60 T€ abgeschrieben. Der Buchwert beträgt somit zum 31. Dezember 2021 0 T€ (VJ 0 T€).
Die Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten betrifft Entwicklungen, insbesondere für die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich. Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Betrag von 328 T€ (VJ 324 T€) aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Aufwand für Abschreibungen erfasst.
Die Entwicklungskosten werden mit Erreichen der Betriebsbereitschaft planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben.
Darüber hinaus wurden unter den selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten Anzahlungen in Höhe von 323 T€ (VJ 220 T€) für eingekaufte Leistungen für die Neuentwicklung des eSHOPS aktiviert.
Über die Entwicklungskosten des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungsund Entwicklungskosten angefallen.
Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 899 T€ stammt ebenfalls aus der in 2007 vollzogenen Akquisition der NBP. Jährlich wird auf Basis einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes getestet. Dabei wird das im Zusammenhang mit dem ursprünglich erworbenen Kundenstamm der NBP erzielte Lagervolumen als Berechnungsbasis herangezogen. Grundlage ist eine Planungsrechnung von 15 Jahren. Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 14,5% vor Steuern (VJ 14,5%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2021 6,0% (VJ 6,1%)) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT-Entwicklung im Planungszeitraum berücksichtigt die bereits für den Kundenstamm genannten Prämissen. Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts wurde der Buchwert – wie im Vorjahr auch – bestätigt.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für den Geschäfts- oder Firmenwert wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0%-Punkte sowie eine dauerhafte Abschmelzungsrate von 7,5% pro Jahr simuliert. Danach ergäben sich ebenfalls keine Wertminderungen.
Die geleisteten Anzahlungen betreffen das neue Logistikprojekt, ein neues e-Shopsystem sowie eine Software zur Abwicklung der Zentralregulierung für Dritte.
| in T€ | Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Nutzungs rechte |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||||
| Stand: 01.01.2021 | 19.881 | 829 | 3.783 | 4.236 | 24 | 28.753 |
| Zu-/ Abgänge durch | ||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Zugänge | 0 | 0 | 302 | 389 | 0 | 691 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | 200 | 10 | 0 | 210 |
| Stand: 31.12.2021 | 19.881 | 829 | 3.885 | 4.615 | 24 | 29.234 |
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | ||||||
| Stand: 01.01.2021 | 1.309 | 369 | 2.209 | 1.840 | 0 | 5.726 |
| Zu-/ Abgänge durch | ||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 401 | 76 | 480 | 937 | 0 | 1.894 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | 199 | 0 | 0 | 199 |
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 31.12.2021 | 1.710 | 445 | 2.489 | 2.777 | 0 | 7.421 |
| Buchwerte | ||||||
| Stand: 31.12.2021 | 18.171 | 384 | 1.395 | 1.838 | 24 | 21.811 |
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||||
| Stand: 01.01.2020 | 19.876 | 829 | 3.551 | 3.723 | 0 | 27.979 |
| Zu-/ Abgänge durch | ||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Zugänge | 5 | 0 | 291 | 513 | 24 | 832 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | 59 | 0 | 0 | 59 |
| Stand: 31.12.2020 | 19.881 | 829 | 3.783 | 4.236 | 24 | 28.753 |
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | ||||||
| Stand: 01.01.2020 | 908 | 294 | 1.770 | 880 | 0 | 3.851 |
| Zu-/ Abgänge durch | ||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zugänge | 401 | 76 | 496 | 960 | 0 | 1.931 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 0 | 57 | 0 | 0 | 57 |
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand: 31.12.2020 | 1.309 | 369 | 2.209 | 1.840 | 0 | 5.726 |
| Buchwerte | ||||||
| Stand: 31.12.2020 | 18.572 | 460 | 1.575 | 2.396 | 24 | 23.027 |

| T€ | Grundstücksgleiche Rechte |
Betriebs- und Technische Geschäfts Anlagen ausstattung |
Summe | |
|---|---|---|---|---|
| Buchwerte 01.01.2021 | 103 | 1.566 | 727 | 2.396 |
| Zugänge | 73 | 75 | 241 | 389 |
| Abgänge | -10 | 0 | 0 | -10 |
| Abschreibungen | -66 | -422 | -449 | -937 |
| Buchwerte 31.12.2021 | 100 | 1.219 | 519 | 1.838 |
In den Zugängen von 389 T€ sind Zugänge aus der Anpassung von Nutzungsrechten in Höhe von 43 T€ enthalten.
Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der Vertragslaufzeit und diese beträgt zwischen drei (Betriebs- und Geschäftsausstattung) und sechs bzw. acht Jahren (Technische Anlagen); die Verteilung erfolgt linear über die Restlaufzeit des Leasingvertrages. Andernfalls wird das Nutzungsrecht über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses oder über die Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes abgeschrieben. Variable Leasingzahlungen liegen nicht vor.
Für die Laufzeiten der Mietverhältnisse angemieteter Räume mit Dritten wurden die vertraglichen Grundmietzeiten herangezogen.
| Buchwerte | |||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
| a) Forderungen | T€ | T€ | |
| Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke | 3.591 | 4.547 | |
| Forderungen aus Factoring | 584 | 325 | |
| 4.175 | 4.872 | ||
| b) Übrige | |||
| Beteiligung | 20 | 0 | |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 39 | 10 | |
| 59 | 10 | ||
| 4.235 | 4.882 |
Die (langfristigen) Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke betreffen verzinslich gewährte Warendarlehen an Fachhandelspartner; die Entwicklung wird unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (13) dargestellt.
Die Forderungen aus Factoring betreffen einen Mietfactoring-Vertrag der TeamFaktor NW GmbH mit einem Factoringnehmer in Höhe von 567 T€ (VJ 279 T€) sowie in Höhe von 17 T€ (VJ 46 T€) den langfristigen Anteil einer Vergleichsforderung.
Unter dem Posten Beteiligungen wird der Anteil an der Euro Craft SAS, die Genossenschaftsanteile an der Soennecken eG und der vollständig wertberichtigte Anteil an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co KG ausgewiesen.
Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2021 T€ |
31.12.2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Unfertige Erzeugnisse | 0 | 45 |
| Handelswaren | 35.473 | 29.593 |
| geleistete Anzahlungen | 2.386 | 0 |
| Vorratsvermögen | 37.859 | 29.638 |
Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt 827 T€ (VJ 540 T€).
Im Rahmen des am 09.12.2019 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrages sind die Handelswaren der NORDWEST Handel AG den Banken als Sicherheit übertragen. Siehe dazu auch Erläuterungen unter (17) zu den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertminderungen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt.
Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | kurzfristig langfristig | Summe kurzfristig langfristig | Summe | |||
| Nominalwert der Forderungen | 221.522 | 5.045 | 226.568 | 181.321 | 5.350 | 186.671 |
| Wertminderung | -11.370 | -887 | -12.257 | -19.002 | -477 | -19.479 |
| Forderungen aus Lieferung und Leistung |
210.152 | 4.158 | 214.310 | 162.320 | 4.872 | 167.193 |
Die maximale Risikoposition aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Buchwert abzüglich der Sicherungswerte der gestellten Sicherheiten. Die Risikokonzentration wird aufgrund der Vielzahl unserer Fachhandelspartner als gering eingestuft.
Die Wertminderungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | kurzfristig | langfristig Summe kurzfristig langfristig | Summe | |||
| Stand 01.01 | 19.002 | 477 | 19.479 | 18.801 | 552 | 19.353 |
| Auflösungen | -1.872 | -201 | -2.073 | -594 | -75 | -669 |
| Zuführungen Zuführung sonstige |
2.899 | 611 | 3.510 | 1.873 | 0 | 1.873 |
| Wertminderungen | 706 | 0 | 706 | 0 | 0 | 0 |
| Verbrauch/Inanspruchnahmen | -9.365 | 0 | -9.365 | -1.078 | 0 | -1.078 |
| Stand 31.12 | 11.370 | 887 | 12.257 | 19.002 | 477 | 19.479 |
Die Zuführungen zu den Wertminderungen werden in einer eigenen Zeile der Gewinn- und Verlustrechnung mit 3.510 T€ erfasst. Die Zuführungen zu sonstigen Wertminderungen betreffen das 2021 neu geschaffene Ausschüttungsmodell, welches die Ausschüttung von Konditionsbestandteilen im Folgemonat der Entstehung beinhaltet und im laufenden Monat als Wertminderungen gezeigt werden Die Inanspruchnahmen mindern die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsverluste. Die Auflösungen von Wertminderungen werden unter den sonstigen Erträgen erfasst. Die sonstigen Wertminderungen mindern die Umsatzerlöse.
Aufgrund der bestehenden spezifischen Rahmenbedingungen für das Factoring wird in den nachstehenden Ausführungen zwischen Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager sowie Forderungen im Zusammenhang mit Factoring unterschieden.
Die Abteilung Kreditmanagement ist verantwortlich für das Forderungsmanagement sowie die Einschätzung zur Aufnahme und Entwicklung von Fachhandelspartnern. Vor Aufnahme eines neuen Fachhandelspartners nutzt NORDWEST externe und interne Bonitätsprüfungsmechanismen, um die Kreditwürdigkeit des Interessenten zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Handelspartner werden darüber hinaus regelmäßig aktualisiert und überwacht. Dabei wird jeder Änderung der Bonität durch eine Veränderung des internen Ratings Rechnung getragen. Damit erfolgt eine individuelle Kategorisierung.
Forderungen gelten bei der NORDWEST Handel AG dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 60 Tagen beglichen werden. Zum Bilanzstichtag bestanden nach dieser Definition überfällige Forderungen in Höhe von 1.252 T€ (VJ 807 T€), die nicht wertgemindert sind. Diese Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus Forderungen, die gegen krisenbehaftete Unternehmen bestehen. Für diese Forderungen stehen zum Teil Eigentumsvorbehaltsrechte sowie darüber hinaus zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung. Zudem besteht teilweise Kreditversicherungsschutz einer renommierten deutschen Versicherungsgesellschaft. Nach Abzug eines erwarteten Kreditverlustes (12- Monats-Kreditverlust) in Höhe von 1.926 T€ (VJ 2.154 T€) und einer noch auszuschüttenden Delkredererückvergütung in Höhe von 706 T€ (VJ 0 T€) werden diese Forderungen und die im Sinne der vorgenannten Definition nicht überfälligen Forderungen in Höhe von gesamt 139.278 T€ (VJ 107.249 T€) bilanziert.
Die wertgeminderten Forderungen (brutto) der NORDWEST Handel AG belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 13.687 T€ (VJ 22.482 T€), die zugehörige Wertminderung lag bei 7.131 T€ (VJ 15.038 T€), so dass sich ein Nettobuchwert von 6.556 T€ (VJ 7.444 T€) ergibt. Wertminderungen werden vorgenommen bei Forderungen gegenüber Handelspartnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde (mit Forderungen von 1.613 T€ (Vj. 10.731 T€) und Wertberichtigungen von 1.355 T€ (VJ 10.341 T€)) oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Zahlungen gerechnet werden kann. Dies sind Forderungen von 12.074 T€ (Vj. 11.751 T€) und Wertminderungen von 5.776 T€ (VJ 4.697 T€). Bei wertgeminderten Forderungen können auch signifikante Überfälligkeiten bestehen.
Es bestehen für diese Forderungen Sicherheiten (inklusive Eigentumsvorbehaltsrechte) in Höhe von rund 6,6 Mio.€ (VJ: 7,4 Mio.€). Die Höhe der angesetzten Sicherheiten ist maßgeblich davon abhängig, welche Verwertungseinschätzung / Erlöserwartung zum Bilanzstichtag auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bekannten Sachverhalte bestand. Bei den zur Besicherung dieser Forderungen erhaltenen Sicherheiten handelt es sich im Wesentlichen um die gemäß Fachhandelspartner- und Lieferantenvertragswerk vereinbarten Eigentumsvorbehaltsrechte. Darüber hinaus werden auch weitere, bankübliche Sicherheiten herangezogen. Der beizulegende Sicherungswert bemisst sich dabei nach der hausinternen Sicherheitenrichtlinie. Darüber hinaus bestimmt die Höhe der Zahlungserwartungen aus der Warenkreditversicherung die Höhe der Sicherheiten.
Bei den langfristigen Forderungen, die Bestandteil der vorbenannten Darstellung sind, handelt es sich um verzinslich gestundete Abrechnungen, für deren Rückzahlung in der Regel eine Ratenzahlung vereinbart wurde (Warendarlehn).
Zur Absicherung der Forderungen aus dem Zentralregulierungs-, Strecken und Lagergeschäft gegenüber den 10 umsatzstärksten Konzernen besteht eine Delkrederepoolversicherung. Diese Forderungen belaufen sich per 31.12.2021 auf 55.639 T€. Die Höchstentschädigung nach einem durch NORDWEST zu tragenden Vorrisiko in Höhe von 483 T€ beläuft sich auf 4.831 T€, je Anschlusshaus jedoch auf maximal 2.415 T€.
Darüber hinaus besteht für Forderungen gegen unsere ausländischen Fachhandelspartner eine Auslandwarenkreditversicherung. Per 31.12.2021 belaufen sich die ausgewiesenen Forderungen auf 7.903 T€. Davon sind zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von 6.693 T€ durch die WKV gedeckt.
Die Forderungen aus Zentralregulierung enthalten darüber hinaus Rückzahlungsansprüche gegen Fachhandelspartner (aus Umsatzsteuer) für die Jahre 2015 bis 2020, die aus der sog. Ibero Tours-Rechtsprechung entstanden sind. Diese haben sich im Berichtsjahr (vor Wertberichtigung) von 4.578 T€ durch Tilgung und Inanspruchnahme von Wertminderungen auf 872 T€ reduziert. Der verbleibende Bestand ist vollständig wertgemindert.
Daneben bestehen noch weitere Forderungen (brutto) von 2.253 T€ (aus Tochtergesellschaft NORDWEST Handel GmbH) mit einer Wertminderung von 100 T€ (VJ 93 T€).
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die NORDWEST Handel AG mit Datum vom 17./18.11.2021 eine Änderungsvereinbarung zu zwei Factoringverträgen mit einem Finanzdienstleister geschlossen, welche ursprünglich bis zum 31.12.2021 befristet waren. Im Zuge dieser Änderungsvereinbarung wurde der bestehende Factoringvertrag für ein echtes Factoring zum 01.12.2021 beendet. Gleichzeitig wurde der Factoringvertrag für ein unechtes Factoring bis zum 31.12.2022 verlängert und der Höchstbetrag auf 10,0 Mio. € (VJ 2,9 Mio. €) festgeschrieben.
Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen der NORDWEST Handel AG gegen Fachhandelspartner aus dem Streckengeschäft. In das Factoring einbezogen werden insgesamt 63 namentlich benannte Fachhandelspartner aus dem Geschäftsbereich Stahl. Gemäß der Änderungsvereinbarung werden Forderungen gegen diese Fachhandelspartner im Rahmen eines unechten Factorings ausschließlich zur Refinanzierung an den Finanzdienstleister verkauft. Hierfür verbleibt das Spätzahlungs- und Ausfallrisiko bei der NORDWEST Handel AG. Der Konzern bilanziert die übertragenen Vermögenswerte daher weiterhin in Gänze in seiner Bilanz. Der im Rahmen der Factoring- Vereinbarung rückzahlbare Betrag wird als besicherte Kreditaufnahme dargestellt. Nach Ansicht des Konzerns ist das Geschäftsmodell "Halten" für diese Forderungen angemessen; daher werden sie weiterhin zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Zum 31. Dezember 2021 sind der NORDWEST Handel AG 7,1 Mio. € liquiditätswirksam aus dem unechten Factoring zugeflossen. Die Verbindlichkeiten aus dem unechten Factoring werden unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 182 T€ (VJ 83 T€) als Zinskosten aus der Übertragung der finanziellen Vermögenswerte im Bereich Streckengeschäft aufwandswirksam erfasst.
Die Forderungen aus Factoring mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 70.296 T€ (brutto) werden – unabhängig von der Fristigkeit - durch eine eigene Abteilung Kreditmanagement bei der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH überwacht. Diese führt im Bestandskundengeschäft laufend und stets vor Geschäftsanbahnungen Bonitätsprüfungen der Factoringnehmer durch. Hierzu bedient sie sich der Jahresabschlüsse- und BWA-Analysen sowie externer Auskunfteien. Zudem wird das Veritätsrisiko (das Risiko des rechtlichen Bestandes und der Realisierbarkeit der angekauften Forderungen) durch Audits vor Ort bei den Factoringnehmern analysiert. Das Adressenausfallrisiko der Debitoren (Schuldner der angekauften Forderungen) wird durch Kreditversicherungen unter
Berücksichtigung von Selbstbehalten gedeckt. Die vorstehenden Informationen werden systematisiert erfasst und zu einem eigenen Rating zusammengeführt.
Beim Factoring gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 30 Tagen nach dem vereinbarten Zahlungsziel beglichen werden.
Die wertgeminderten Forderungen (brutto), welche gemäß dieser Definition auch überfällig sind, belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 4.482 T€ (VJ 3.054 T€), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 1.014 (VJ 530 T€), so dass sich ein Nettobuchwert von 3.468 T€ (VJ 2.524 T€) ergibt. Bei der Ermittlung werden zunächst die 30 größten überfälligen Risiken auf Rechnungsebene einer Einzelbetrachtung unterzogen. Insoweit erfolgt hierbei eine individuelle Bewertung des jeweiligen Risikos und der damit verbundenen Notwendigkeit einer Wertminderung. Bei diesen Forderungen ist auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Zahlungen zu rechnen.
Darauf aufbauend werden alle weiteren Rechnungen im Rahmen einer Wertminderungsmatrix anhand der jeweiligen Altersstruktur der Forderungen pauschaliert betrachtet. Hierbei werden jedem Laufzeitband individuelle Ausfallwahrscheinlichkeiten und damit verbundene Wertminderungen zugeordnet.
Diesem Ansatz folgend, unterliegen durch dieses Berechnungsverfahren sämtliche Forderungen in Höhe von 65.814 T€ (VJ 47.435 T€) einer pauschalierten Wertminderung im Rahmen des erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlustes. Die dabei zugrunde gelegten Ausfallwahrscheinlichkeiten spiegeln insoweit die eigene Einschätzung über die Höhe des möglichen Zuflusses der Forderungen wider. Hierfür wurden weitere Wertminderungen von 508 T€ (VJ 351 T€) gebildet, die nach der vereinfachten Methode ermittelt werden und den erwarteten Kreditverlust wiederspiegeln.
Zur Besicherung sämtlicher Forderungen bedient sich die TeamFaktor NW GmbH diversen Kreditversicherungen. Unter Berücksichtigung von vertraglich vereinbarten Selbstbehalten sind rund 90% der jeweiligen Netto-Forderung entsprechend besichert.
Daneben wurde für Forderungen aus Dienstleistungen mit einem Bruttowert von 80 T€ keine Wertminderung erfasst.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden zwischen der TeamFaktor NW GmbH und zwei Finanzdienstleistern unverändert Forderungsrahmenkaufverträge, die die Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von insgesamt Mio. € 45 (Vorjahr Mio. € 40) verpflichten.
Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen gegen Debitoren, die die TeamFaktor NW GmbH im Rahmen ihrer originären Geschäftstätigkeit als Finanzdienstleister von ihren Factoringnehmern angekauft hat. Zur Refinanzierung der eigenen Finanzdienstleistungen überträgt die TeamFaktor NW GmbH ihrerseits die angekauften Forderungen an diese Finanzdienstleister. Im Rahmen des unechten Factorings trägt die TeamFaktor NW GmbH das Ausfallrisiko. Weitergehende Rechtsgeschäfte sind in Bezug auf die übertragenen finanziellen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des jeweiligen Finanzdienstleisters möglich. Die als Gegenleistung von den Finanzdienstleistern erhaltenen Zahlungsmittel werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Zum 31. Dezember 2021 wurden Forderungen mit einem Buchwert in Höhe von 37.637 T€ (VJ 33.617 T€) übertragen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 34.206 T€ (VJ 33.659 T€) angesetzt.
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 448 T€ (VJ 368 T€) als Factoringgebühren und Zinskosten aus der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten aufwandswirksam erfasst.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2021 T€ |
31.12.2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Boni-Forderungen | 3.602 | 4.026 |
| Delkredereprovisionen | 2.930 | 2.816 |
| Skonto-Forderungen | 2.750 | 2.882 |
| Einbehalte aus Factoringfinanzierung | 0 | 1.638 |
| WKZ-Forderungen | 1.907 | 1.538 |
| Debitorische Kreditoren | 1.332 | 2.036 |
| Rückgriffsforderungen | 1.081 | 0 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 635 | 588 |
| Forderungen aus Umsatzsteuer | 177 | 184 |
| Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
225 | 434 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 597 | 879 |
| 15.236 | 17.021 | |
| Wertminderungen auf übrige Forderungen und Vermögenswerte |
-799 | -273 |
| Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz | 14.437 | 16.748 |
Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Boni und die WKZ-Forderungen werden zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt, sofern sie vertraglich vereinbart sind und die Realisation wahrscheinlich ist. Die Abgrenzungen basieren auf Hochrechnungen, soweit es um Lieferantenvergütungen geht, die an gewisse Kalenderjahresziele gekoppelt sind.
Die Rückgriffsforderungen betreffen Forderungen aus einem Versicherungsvertrag. Die Ansprüche sind im Geschäftsjahr 2021 geltend gemacht und mit einer entsprechenden Risikovorsorge versehen.
In den übrigen finanziellen Vermögenswerten sind in Höhe von 441 T€ (VJ 316 T€) Vermögenswerte der TeamFaktor NW GmbH enthalten, für die zum Teil eine Stundungs- bzw. Ratenzahlungsvereinbarung besteht. Dafür wurde ebenfalls eine individuelle Risikovorsorge gebildet. Diese betreffen im Wesentliche Altengagements.
In diesem Posten wird ein Ertragsteueranspruch aus Überzahlungen von 151 T€ (VJ 13 T€) ausgewiesen.
Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.
Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).
Die Kapitalrücklage in Höhe von 672 T€ (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.
Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage des Mutterunternehmens in Höhe von 3.273 T€ (unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die angesammelten thesaurierten Ergebnisse sowie die auf Basis etwaiger Hauptversammlungsbeschlüsse in die Gewinnrücklagen eingestellten Bilanzgewinne.
Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn des gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschlusses der NORDWEST Handel AG. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn 2021 einen Betrag von 1.282.000,00 € auszuschütten. Der Restbetrag in Höhe von 13.744.095,24 € wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die vorgeschlagene Ausschüttung entspricht einer Dividende von 0,40 € je dividendenberechtigter Aktie.
Zur Entwicklung der direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Gesamtergebnisrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Ziele der Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums sowie die Gewährleistung attraktiver Dividendenzahlungen und des Kapitaldienstes. Seit Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso wird hierdurch die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns erhöht und der Kapitaldienst optimiert.
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | davon Gesamt kurzfristig |
Gesamt | davon kurzfristig |
||
| Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Leasing |
18.395 1.890 |
11.485 836 |
12.759 2.470 |
4.386 957 |
|
| Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen |
137.928 | 137.928 | 115.225 | 115.225 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 45.487 | 45.487 | 42.368 | 42.368 | |
| Gesamt | 203.700 | 195.736 | 172.822 | 162.936 |
| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Fälligkeit | Fälligkeit | |||
| 2022 | 195.736 | 2021 | 162.936 | |
| 2023 | 1.818 | 2022 | 2.148 | |
| 2024 | 1.490 | 2023 | 1.712 | |
| 2025 | 891 | 2024 | 1.366 | |
| 2026 | 891 | 2025 | 901 | |
| 2027 und später | 2.874 | 2026 und später | 3.759 | |
| 203.700 | 172.822 |
In 2015 hat NORDWEST verfügungsbeschränkte Darlehen zur Finanzierung der in 2016 fertiggestellten Konzernzentrale aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 15 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren und wurden zu Zinssätzen zwischen 0,76% und 1,35% gewährt. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen.
Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 8,4 Mio. € besichert.
Beim erstmaligen Ansatz der Darlehen wurden die den Verbindlichkeiten direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von 90 T€ entsprechend in Abzug gebracht. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Differenz wird über die Laufzeit verteilt und im Zinsergebnis erfasst.
Diese Kredite werden zum 31.12.2021 mit 8.403 T€ (VJ 9.842 T€) in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden für diese Darlehen, den Neubau und die Erweiterung des Parkplatzes betreffend, planmäßig 1.469 T€ getilgt.
Aufgrund der Anwendung der Effektivzinsmethode für die Alt-Darlehen ergibt sich zum 31.12.2021 ein Unterschied von insgesamt 23 T€ zu der noch zu tilgenden Kreditsumme in Höhe von 8.020 T€.
In der nachfolgenden Tabelle ist die Fälligkeitsstruktur mit vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:
| Cash Flow (T€) Gesamt |
Cash Flow (T€) 2022 |
Cash Flow (T€) 2023–2026 |
Cash Flow (T€) 2026–2030 |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zins und Tilgung | Zins | Tilgung | Zins | Tilgung | Zins | Tilgung | |
| Finanz Verbindlichkeiten |
8.839 | 105 | 1.469 | 264 | 4.036 | 68 | 2.897 |
Unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wurde der Vertrag über unechtes Factoring von 2,9 Mio. € auf 10,0 Mio. € aufgestockt, siehe dazu auch die Erläuterung unter (13). Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2022.
Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen aus diesem Factoringvertrag wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren bzw. niedrigeren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rund 64 T€ (VJ 63 T€) verändert.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart sind. Mit Datum vom 21.10.2021 hat die NORDWEST Handel AG die zweite Verlängerungsoption wahrgenommen und die Konsortialfinanzierung vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die Zusage besteht nunmehr bis zum 27.11.2026. Am 31.12.2021 wurde die Kreditlinie in Höhe von 2,8 Mio. € für Avale in Anspruch genommen.
Als Sicherheit dient eine Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die sämtlich in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die variabel verzinslichen, kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rund 419 T€ gesunken (Vorjahr: Minderung um 300 T€). Bei einer Senkung um 100 Basispunkte ergibt sich keine Auswirkung auf das Ergebnis.
Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten aus Leasing einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen nach Jahren stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2021 in T€ | 31.12.2020 in T€ | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fälligkeit | Leasing rate |
davon Zinsanteil |
Leasing verbind lichkeit |
Fälligkeit | Leasing rate |
davon Zinsanteil |
Leasing verbind lichkeit |
| 2022 | 857 | 21 | 836 | 2021 | 997 | 40 | 957 |
| 2023 - 2024 | 1.067 | 13 | 1.053 | 2022 - 2026 | 1.575 | 62 | 1.513 |
| 1.924 | 34 | 1.889 | 2.572 | 102 | 2.470 | ||
Der in 2023-2027 rückläufige Zinsaufwand ergibt sich insbesondere aus einem deutlich rückläufigen Barwert der bilanzierten Leasinggegenstände, dessen Entwicklung aus einem Laufzeitende von Leasinggegenständen in 2024 resultiert.
Die Leistungen des Konzerns umfassen unmittelbare Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrente in Deutschland. Versorgungsberechtigt sind alle am 15.11.1987 bzw. bis zum 31.08.1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.
Pensionsrückstellungen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme nach der Projected-Unit-Credit-Method ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.
Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:
| - Zinssatz: | 0,90% (VJ 0,75%) |
|---|---|
| - Gehaltstrend: | 2,50% (VJ 2,50%) |
| - Rententrend | 2,00% (VJ 1,00%) |
| - Fluktuation | 0,00% (VJ 0,00%) |
Es wurden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet. Die Anpassung des Rententrends spiegelt die aktualisierte Erwartung der Aktuare hinsichtlich des langfristigen durchschnittlichen Rententrends in der Bundesrepublik Deutschland wider.
Der Versorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres | 24 | 27 |
| + Zinsaufwand des Geschäftsjahres | 109 | 129 |
| = Versorgungsaufwand des Geschäftsjahres | 133 | 156 |
Für das Geschäftsjahr 2022 wird Dienstzeitaufwand von 21 T€ und ein Zinsaufwand von 122 T€ erwartet.
Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Verpflichtungen 01.01. | 14.830 | 15.317 |
| + Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres | 24 | 27 |
| + Zinsaufwand des Geschäftsjahres | 109 | 129 |
| - Pensionszahlungen | -701 | -633 |
| -/+ versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | 1.564 | -10 |
| = Verpflichtungen 31.12. | 15.825 | 14.830 |
NORDWEST hat aufgrund einer einzelvertraglichen Zusage an einen ehemaligen Vorstand zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.
Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:
| 2021 T€ |
2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert zum 01.01. | 2.110 | 2.165 |
| + Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen | 15 | 21 |
| - gezahlte Versorgungsleistungen | -97 | -97 |
| + versicherungsmathematische Gewinne | 10 | 21 |
| = Beizulegender Zeitwert zum 31.12. | 2.038 | 2.110 |
Der beizulegende Zeitwert des Plan Assets entspricht der dazugehörigen DBO mit 2,0 Mio. € (VJ 2,1 Mio. €).
Der tatsächliche Gewinn aus dem Planvermögen beträgt im Geschäftsjahr 15 T€ (VJ 21 T€).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:
| 31.12.2021 T€ |
31.12.2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Barwert der Pensionsverpflichtungen | 15.825 | 14.830 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | -2.038 | -2.110 |
| Pensionsrückstellungen | 13.787 | 12.720 |
Für das Geschäftsjahr 2022 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. 570 T€ (VJ 554 T€) geschätzt. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen beträgt ca. 13 Jahre.
Für die Sensitivitätsberechnungen wurden die Pensionsverpflichtungen zum Stichtag angesetzt und die Zinssätze bzw. die Rententrends um 0,25%-Punkte nach oben und unten verändert. Der Barwert der Pensionsverpflichtung entwickelt sich wie folgt:
| Zinssatz 0,65%; | Zinssatz 1,15%; | |
|---|---|---|
| R-Trend 2,00% | R-Trend 2,00% | |
| T€ | T€ | |
| Barwert der Pensionsverpflichtungen | 16.370 | 15.308 |
| Zinssatz 0,90%; | Zinssatz 0,90%; | |
| R-Trend 2,25% | R-Trend 1,75% | |
| T€ | T€ |
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig und unterliegen bei den Eigengeschäften den üblichen Eigentumsvorbehalten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeiten betragen grundsätzlich nicht mehr als ein Jahr. Sie teilen sich wie folgt auf:
| 31.12.2021 T€ |
31.12.2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen | 34.206 | 33.658 |
| Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer | 7.173 | 6.365 |
| Ausstehende Kundenboni | 1.651 | 515 |
| Kreditorische Debitoren | 1.548 | 1.093 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 529 | 257 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 372 | 254 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 8 | 226 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz | 45.487 | 42.368 |
Zu dem unter den Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen ausgewiesenen Betrag verweisen wir auf unsere Ausführungen unter (13).
Sämtliche Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.
Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:
| 31.12.2021 T€ |
31.12.2020 T€ |
|
|---|---|---|
| Gewerbesteuer | 1.106 | 1.056 |
| Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag | 753 | 665 |
| Steuerschulden lt. Bilanz | 1.859 | 1.721 |
Die Entwicklung der Rückstellungen ergibt sich wie folgt:
| 01.01.2021 | Inanspruch nahme |
Auf lösung |
Zuführung | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Leistungsprämie | 2.862 | 2.862 | 0 | 3.863 | 3.863 |
| Personalrückstellungen | 1.224 | 757 | 0 | 2.069 | 2.536 |
| Aufsichtsratsbezüge | 208 | 208 | 0 | 213 | 213 |
| Umsatzsteuer und Zinsen | 447 | 249 | 0 | 0 | 198 |
| Übrige Rückstellungen | 1.514 | 1.440 | 74 | 1.661 | 1.661 |
| Summe | 6.256 | 5.516 | 74 | 7.806 | 8.471 |

Die sonstigen Rückstellungen sind kurzfristig. Die an die Fachhandelspartner auszuschüttende Leistungsprämie bemisst sich an der Erreichung von Umsatzstaffeln. Aufgrund der erheblichen Ausweitung der Geschäftsvolumina steigt auch die Rückstellung für Leistungsprämie deutlich an. Die langfristigen erfolgsabhängigen Komponenten der Vorstandsvergütung betragen im laufenden Geschäftsjahr 42 T€ (VJ 0 T€), diese werden erst im dritten Jahr nach dem Bezugsjahr zur Auszahlung gelangen Die übrigen Rückstellungen umfassen auch solche für Rechts- und Prozessrisiken in Höhe von 50 T€, insbesondere für ausstehende Honorare aus kleineren Verfahren.
Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf die Anhangangabe (17).
Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG über den Betrieb des Lagergeschäfts in Gießen, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung kann für den Zeitraum bis zu 40 Mio. € betragen.
Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht bis zum 30.06.2023 ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich auf rund 1.387 T€. Für das Geschäftsjahr 2023 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 694 T€.
Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2022 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 1.475 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software sowie aus Unterhaltungs- und Erweiterungsverträgen im Zusammenhang mit der Konzernzentrale. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 782 T€.
Für den Zeitraum vom 01.01.2021 bis zum 30.06.2024 ist die NORDWEST Handel AG "Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes". Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 513 T€. Hiervon sind 205 T€ innerhalb eines Jahres fällig.
Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten sind:
gezahlte Zinsen von 1.284 T€ (VJ 1.080 T€)
gezahlte Ertragsteuern von 3.703 T€ (VJ3.175 T€) und
Der Finanzmittelfonds entspricht nicht den flüssigen Mitteln, da eine Verpfändungsanzeige über T€ 1.500 zu Gunsten eines Lieferanten vorliegt. Die Entwicklung stellt sich wie folgt dar:
| Zahlungsmittel (Konzernbilanz) | 16.095 T€ |
|---|---|
| abzgl. Verpfändungsbetrag | 1.500 T€ |
| Finanzmittelfonds | 14.595 T€ |
Der Verpfändungsbetrag ist befristet bis 31.12.2021 und im Geschäftsjahr 2022 erfolgte noch keine Verlängerung.
Die Finanzverbindlichkeiten betragen 18.395 T€ (VJ 12.759 T€). Der Anstieg resultiert aus der Erweiterung des Vertrags über unechtes Factoring und der Erhöung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 7.084 T€ auf 10.001 T€ (VJ 2.917 T€). Dem entgegen wirkt die jährliche Tilgung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 1.469 T€, vermindert um die zahlungsunwirksamen Aufwendungen von insgesamt 7 T€ aus der Effektivverzinsung sowie eine ausstehende Zinszahlung i. H. v. 14 T€.
Die Leasingverbindlichkeiten betrugen zum 31.12.2021 1.890 T€; zahlungswirksam waren in 2021 974 T€ (Vorjahr 997 T€); nicht zahlungswirksame Veränderungen betrugen 395 T€.
Der negative Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit resultiert insbesondere aus der vollständigen Umstellung auf ein unechtes Factoring bei gleichzeitigem Auslaufen des Vertrages über echtes Factoring mit einer Auswirkung auf die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 12.864 T€ sowie einer Ausweitung des Finanzierungsrahmens im Rahmen des unechten Factorings von 7.084 T€. Darüber hinaus steigen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geschäftsartenbedingt stärker an als die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen.
NORDWEST berichtet über vier Berichtssegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von Vorstand und Bereichsleitung überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.
Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.
In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabsstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt analog zur internen Berichterstattung unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT). Durch diese Vorgehensweise kommt es zu einer Abweichung von Segmentergebnis und dem in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesenen EBIT, da dieses nach IFRS Vorschriften erstellt wird. Die Überleitung der Segmentberichterstattung umfasst neben den bewertungsrelevanten Einflüssen der Rechnungslegung nach IFRS auch das Finanzergebnis sowie die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.
Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.
Der Segmentgemeinaufwand enthält die saldierten Erträge und Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.
Die Abweichung zwischen den Segmenterlösen und den Umsatzerlösen der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns beruht auf der Umlage der indirekten Bereiche auf die operativen Segmente, welche wie oben beschrieben in den Segmentgemeinkosten erfolgt.
| 2021 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Konzern | B-H-I | H / HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
| Segmenterlöse | 180.027 | 21.231 | 547.612 | 6.986 | 1.588 | 757.444 |
| Sonstige Erlöse | -43 | 88 | 0 | 206 | 238 | 488 |
| Gesamterlöse | 179.983 | 21.319 | 547.612 | 7.192 | 1.826 | 757.932 |
| Segmenteinzelaufwand | 125.195 | 17.319 | 543.718 | 6.868 | 4.554 | 697.655 |
| davon Abschreibungen | 233 | 48 | 4 | 83 | 1.138 | 1.506 |
| Segmentgemeinaufwand | 40.396 | 3.854 | 3.363 | 328 | 0 | 47.941 |
| davon Abschreibungen | 555 | 110 | 61 | 0 | 0 | 726 |
| Gesamtaufwand | 165.591 | 21.173 | 547.082 | 7.196 | 4.554 | 745.596 |
| Segmentergebnis | 14.392 | 146 | 530 | -4 | -2.728 | 12.336 |
| Finanzergebnis | -798 | |||||
| Steuern | -4.681 | |||||
| IFRS-Effekte | 2.061 |
Konzernergebnis 8.917
| Konzern | B-H-I | H / HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segmenterlöse | 162.436 | 20.979 | 320.721 | 4.073 | 1.798 | 510.006 |
| Sonstige Erlöse | 44 | 75 | 0 | 187 | 182 | 488 |
| Gesamterlöse | 162.480 | 21.054 | 320.721 | 4.260 | 1.980 | 510.493 |
| Segmenteinzelaufwand | 113.411 | 17.253 | 317.966 | 3.887 | 4.365 | 456.881 |
| davon Abschreibungen | 267 | 60 | 5 | 55 | 1.175 | 1.562 |
| Segmentgemeinaufwand | 35.815 | 3.756 | 2.712 | 384 | 0 | 42.667 |
| davon Abschreibungen | 565 | 113 | 59 | 0 | 0 | 736 |
| Gesamtaufwand | 149.226 | 21.009 | 320.677 | 4.271 | 4.365 | 499.548 |
| Segmentergebnis | 13.253 | 44 | 43 | -11 | -2.385 | 10.945 |
| Finanzergebnis | -951 | |||||
| Steuern | -3.757 | |||||
| IFRS-Effekte | 582 | |||||
| Konzernergebnis | 6.819 |
Im Bereich B-H-I spiegelt sich die positive Geschäftsentwicklung in einem deutlichen Anstieg des Segmentergebnisses wider. Dabei ist insbesondere die Entwicklung im Lagergeschäft zu nennen, welche zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse führt. Korrespondierend dazu erhöht sich der Segmentaufwand aufgrund der mit dem höheren Lagerumsatz verbundenen steigenden Wareneinsatz- sowie Logistikkosten. Im Segment Stahl wird dank eines Anstiegs des Geschäftsvolumens im Zentralregulierungs- und Streckengeschäft um mehr als 50% ein Ergebnis deutlich über dem Vorjahresniveau erzielt. Durch den Anstieg des Streckengeschäfts und dem damit verbundenen höheren Wareneinsatz steigt auch hier der Segmenteinzelaufwand. Und auch im Segment H/ HAGRO führt die sehr gute Entwicklung des Geschäftsvolumens im Lagergeschäft in den Segmenterlösen und den Segmenteinzelaufwendungen zu einem Anstieg und gleichlautend zu einer Erhöhung des Segmentergebnisses. Das Segment DL profitiert neben dem Ausbau des Geschäfts mit Bestandskunden in der TeamFaktor NW GmbH, vom zunehmenden Erfolg des KMU Factorings, der zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse und der korrespondierenden Segmenteinzelaufwendungen führt. Das Segmentergebnis kann gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert werden, wird aber insgesamt durch die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Geschäftsbereich Dienstleistungen in der NORDWEST Handel AG belastet. Die Ertragsteueraufwendungen beinhalten neben dem Ertragsteueraufwand für das Geschäftsjahr 2021 noch Nachzahlungen, die sich aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2018 ergeben. Die Entwicklung der IFRS-Effekte ist insbesondere auf eine unterschiedliche Behandlung der Pensionsrückstellungen nach HGB und IFRS zurückzuführen. Ein Anstieg des Rententrends, der unter HGB zu einer Belastung des Personalaufwands führt, wird unter IFRS erfolgsneutral im Eigenkapital gezeigt und führt somit zu einem deutlichen Anstieg der IFRS-Effekte.
Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahestehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahestehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert.
Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST Konzern und nahestehenden Personen fanden im Geschäftsjahr 2021 statt:
In drei (Vorjahr drei) Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die
geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartner- und Lieferantenvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet.
In einem Fall handelt es sich um Geschäfte mit einem Anteilseigner, der einen Aktienbesitz von mehr als 3 % an NORDWEST hält und dessen Tochtergesellschaften sowie Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann. Im Geschäftsjahr 2021 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von 72.815 T€ (VJ 10.434 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen 805 T€ (VJ 900 T€). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen 8.935 T€ (VJ 34 T€).
In zwei Fällen handelt es sich gem. IAS 24 um sonstige nahestehende Personen. Mit diesen wurde in 2021 ein Geschäftsvolumen von 239.794 T€ (VJ 168.453 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen 6.422 T€ (VJ 4.541 T€).
Hinsichtlich der Nutzung von artikelbezogenen Daten besteht ein Vertrag mit dem Beteiligungsunternehmen nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG. Die Geschäfte in Höhe von 162 T€ (VJ 141 T€) zwischen diesem Unternehmen und dem NORDWEST Konzern wurden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Aus diesen Geschäften bestehen zum 31. Dezember 2021 offene Forderungen in Höhe von 0 T€ (VJ 13 T€).
Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, ist Mehrheitsaktionär der NORDWEST Handel AG und damit als nahestehende Person anzusehen. Das oberste Mutterunternehmen der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH ist die Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung mit Sitz in Anif, Österreich.

| Buchwert | Zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
Zum beizulegenden Zeitwert |
|
|---|---|---|---|
| In T€ Aktiva |
31.12.2021 | bewertet | bewertet |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Beteiligung | 59 | 59 | 0 |
| Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke |
3.591 | 3.591 | 0 |
| Forderungen aus Factoring | 584 | 584 | 0 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 210.152 | 210.152 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente* | 16.095 | 16.095 | 0 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 13.801 | 13.761 | 0 |
*davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500
.
| In T€ | Buchwert 31.12.2021 |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertet |
Zum bei zulegenden Zeitwert bewertet |
Bewer tung gemäß IFRS 16 |
|---|---|---|---|---|
| Passiva | ||||
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 6.910 | 6.910 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.053 | 0 | 0 | 1.053 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 11.485 | 11.485 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
137.928 | 137.928 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 836 | 0 | 0 | 836 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 44.495 | 44.958 | 0 | 0 |
Insgesamt hat NORDWEST folgende Sicherheiten für finanzielle Verbindlichkeiten bestellt:
Die langfristigen Vermögenswerte werden auf der Basis spezifischer Parameter wie Bonität und Risikostruktur des Schuldners bewertet. Entsprechend werden Wertminderungen für zu erwartende Forderungsausfälle gebildet, siehe hierzu auch (11) und (13).
In Bezug auf die Kreditqualität und das maximale Ausfallrisiko der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel) werden diese nach einbringlich und notleidend unterteilt.
Diese werden unter Berücksichtigung möglicher Wertminderungen erfasst (siehe (13) und (14)).
Der Buchwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem beizulegenden Zeitwert.
| In T€ | Buchwert 31.12.2020 |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertet |
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
|---|---|---|---|
| Aktiva | |||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Beteiligung | 10 | 10 | 0 |
| Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke |
4.548 | 4.548 | 0 |
| Forderungen aus Factoring | 279 | 279 | 0 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 162.320 | 162.320 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente* | 26.539 | 26.539 | 0 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 16.160 | 16.160 | 0 |
*davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500
| In T€ | Buchwert 31.12.2020 |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertet |
Zum bei zulegenden Zeitwert bewertet |
Bewer tung gemäß IFRS 16 |
|---|---|---|---|---|
| Passiva | ||||
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 8.373 | 8.373 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.513 | 0 | 0 | 1.513 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 4.386 | 4.386 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
115.225 | 115.225 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 957 | 0 | 0 | 957 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 42.368 | 42.368 | 0 | 0 |
Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen:
| in T€ | ||
|---|---|---|
| 2021 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten |
| Zinserträge | 181 | 0 |
| Zinsaufwendungen | 0 | -1.162 |
| Diskonterträge | 553 | 0 |
| Diskontaufwendungen | 0 | 0 |
| in T€ | ||
| 2020 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten |
| Zinserträge | 107 | 0 |
| Zinsaufwendungen | 0 | -778 |
| Diskonterträge | 629 | 0 |
| Diskontaufwendungen | 0 | 0 |
Aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei den Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von 7 T€ (VJ 8 T€).
Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen insbesondere das Kredit— und Liquiditätsrisiko.
Unter dem Kreditrisiko werden das Bonitäts- und Ausfallrisiko erfasst. Zur Steuerung der Bonitätsrisiken, insbesondere unter Anwendung von IFRS 9, siehe auch Erläuterungen unter (E), (14).
Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren.
NORDWEST Handel AG schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Fachhandelspartner, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Bei der TeamFaktor NW GmbH werden ebenfalls sämtliche Factoringnehmer bei Geschäftsanbahnung sowie laufend einer Bonitätsprüfung unterzogen. Das Ausfallrisiko besteht im Factoring darin, dass die Schuldner der angekauften Forderungen (bilanzierte Forderungsbestände) ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Steuerung des Risikos ist das Kreditmanagement sowohl bei NORDWEST Handel AG als auch bei der TeamFaktor NW GmbH verantwortlich. Die Gesamtheit der bei den Aktiva (14) ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.
Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente. Die Zahlungsmittel enthalten einen verfügungsbeschränkten Anteil in Höhe von 1,5 Mio. €.
Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten. Beim Factoring wird das Liquiditätsrisiko durch umfangreiche Bonitätsprüfungen des Schuldners bereits beim Ankauf der Forderung minimiert und kann durch die TeamFaktor NW GmbH somit aktiv gesteuert
werden. Hier liegt es insoweit im Ermessen der TeamFaktor NW GmbH, ob ein Ankauf und damit das Eingehen einer Liquiditätsbindung durchgeführt wird.
Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.
Bei den Kreditrisiken ist insbesondere das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, zu nennen. Dies resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Im Rahmen des in 2019 neu abgeschlossenen Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen für den Konzern (Financial Covenants) vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBITs. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) konsequent überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen. Angesichts der vereinbarten Werte wird dieses Risiko als gering eingeschätzt. Beispielhaft liegen die vereinbarten Covenants wertmäßig deutlich unterhalb der Werte der mittelfristigen Planung.
Zum 31.12.2021 standen NORDWEST Kontokorrent-Kreditlinien von vier (Vorjahr vier) Banken mit einem Gesamtvolumen von 52.500 T€ (VJ 52.500 T€) zur Verfügung. Bei der NORDWEST Handel AG wurden die gewährten Linien in Höhe von 52.500 T€ zum Bilanzstichtag nur im minimalen Umfang in Anspruch genommen. Die Konditionen beim Konsortialkreditvertrag richten sich grundsätzlich nach dem 3-Monats-Euribor, welcher mindestens mit 0,00% angesetzt wird, zuzüglich eines Margenaufschlages. Ein Risiko, kein zusätzliches Fremdkapital zu erhalten, sehen wir aus heutiger Sicht nicht. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Die TeamFaktor NW GmbH hat zum 31.12.2021 ebenfalls keine Inanspruchnahme (VJ 0 T€). Bezüglich der Refinanzierung der TeamFaktor NW GmbH wird auf die Ausführungen gemäß Anhangangabe (13) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verwiesen.
Unabhängig davon wurden für den Neubau der Konzernzentrale Finanzmittel aufgenommen, für die eine Zinsbindung bis in das Jahr 2025 vereinbart wurde. Zum anderen wurde in 2018 eine Finanzierung für den Erwerb (aus 2017) und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Hinsichtlich der Konditionen verweisen wir auf die Anhangangabe (17).
Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt. Für weitere Angaben verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht.
Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2021 auf 1.092 T€ (VJ 864 T€). Hierin ist eine langfristige erfolgsabhängige Komponente in Höhe von 42 T€ (VJ 0 T€) enthalten. Rentenzahlungen für frühere bzw. ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 365 T€ (VJ 354 T€) geleistet. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs für diesen Personenkreis beläuft sich auf insgesamt 9,1 Mio. € (VJ 8,4 Mio. € ). Die einem ehemaligen Vorstandsmitglied zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.
Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden 213 T€ (VJ 208 T€) als Aufwand erfasst.
Die im Geschäftsjahr unter dem Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfassten Honorare unseres Abschlussprüfers betragen:
| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Abschlussprüfungsleistungen | 288 | 288 |
| Steuerberatungsleistungen | 0 | 0 |
| sonstige Prüfungsleistungen | 27 | 0 |
| 315 | 288 |
Die Abschlussprüferleistungen beziehen sich auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft sowie der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Die sonstigen Prüfungsleistungen umfassen insbesondere die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichtes. Das Honorar für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30. Juni 2020 haben wir im Vorjahr unter den Abschlussprüfungsleistungen gezeigt.
Am 24.02.2022 überschritten die russischen Streitkräfte die ukrainische Staatsgrenze, was in der Folge zu einem Krieg und der Verhängung zahlreicher Wirtschafts- und Finanzsanktionen durch nicht am Krieg beteiligte Staaten führte. Der Kriegsausbruch stellt eine neue
Herausforderung dar, dessen ungewisse Auswirkungen auf den weiteren Geschäftsverlauf noch nicht abschließend bewertet werden können.
A = Mandat in gesetzlich zu bildendem Aufsichtsrat
B = Mandat in vergleichbarem in- bzw. ausländischem Kontrollgremium von Wirtschaftsunternehmen C = anderes Mandat
Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG
| Andreas Ridder | ||
|---|---|---|
| -- | ---------------- | -- |
Vorstandsvorsitzender, bis 20.07.2021
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 20.07.2021 C
Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 20.07.2021 C
Jörg Axel Simon
Mitglied des Vorstands
Mitglied des Vorstandes, ab 07.06.2021
| Martin Helmut Bertinchamp | |
|---|---|
| Vorsitzender des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel AG | |
| Inhaber der MB Prochairman Consulting, München | |
| Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main | |
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen, bis | |
| 31.03.2021 | A |
| Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim | A |
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim | A |
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl | B |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen | B |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der EA Elektro-Automatik Holding GmbH, Viersen | B |
| stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel AG | |
|---|---|
| Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen | |
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf |
A |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg | B |
| Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling | |
|---|---|
| Geschäftsführender Gesellschafter der IBS Isar Betonstahlbiegerei GmbH, Plattling | |
| Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf, Deggendorf | B |
Mitglied des Vorstands der AUTANIA Aktiengesellschaft für Industriebeteiligungen, Kelkheim
Geschäftsführer der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim
Geschäftsführer der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Anif/Österreich
Geschäftsführer der Röhm Tool GmbH, Sontheim an der Brenz
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der LEISTRITZ Aktiengesellschaft, Nürnberg A
Mitglied des Verwaltungsrats der PSG Präzisions-Granit-Systeme AG, Glanus/Schweiz B
Rüdiger Bäcker *)
Kaufm. Angestellter
Andreas Rüth *)
Kaufm. Angestellter
*) Arbeitnehmervertreter
Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.
Dortmund, 23. März 2022
Jörg Axel Simon Michael Rolf
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2020 ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.
Dortmund, den 23. März 2022
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
An die NORDWEST Handel AG, Dortmund
Wir haben den Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts" enthaltene Erklärung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
NORDWEST übernimmt in der Funktion als Zentralregulierer geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung für die Verbindlichkeiten gegenüber den Vertragslieferanten. Korrespondierend werden im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG aus diesen Geschäften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Fachhandelspartner erfasst. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhebliche Bedeutung zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind ermessensabhängig und basieren auf Erwartungen über zukünftige Entwicklungen und Ereignisse. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung der Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG zu.
Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu verifizieren.
Die Prozesse und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

Die Ermittlung der Ansprüche basiert angesichts einer Vielzahl entsprechender Vereinbarungen auf Schätzungen über die für die Ermittlung relevanten Parameter, insbesondere die entsprechenden Abrechnungsvolumina, und ist insoweit ermessensabhängig.
Wir haben darüber hinaus die für das Vorjahr ermittelten Schätzwerte für Bonus- und WKZ-Forderungen mit den tatsächlich erfolgten Zahlungen abgeglichen und damit die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.
Schließlich haben wir stichprobenartig für ausgewählte Bonus- und WKZ-Forderungen die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager sowie das jeweils relevante Transaktionsvolumen des Geschäftsjahres eingesehen und mit den bilanzierten Ansprüchen hieraus abgeglichen.
Ansatz und Bewertung der Bonus- und WKZ-Forderungen erfolgen nach dem Ergebnis unserer Prüfung in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Kontrakten und auf Basis eines nachvollziehbaren Verfahrens.
Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den
Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im
zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei NWH_AG_KA_2021-12-31.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese
Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Konzernabschluss und geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 5. Juli 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Konzernabschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.
Düsseldorf, den 24. März 2022
Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)
Thomas Gloth Wirtschaftsprüfer
Kathrin Jaeger Wirtschaftsprüferin

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