Interim / Quarterly Report • Aug 20, 2020
Interim / Quarterly Report
Open in ViewerOpens in native device viewer

Die NFON AG (kurz: "NFON" oder "NFON-Gruppe") mit Hauptsitz in München wurde 2007 gegründet und ist der einzige paneuropäische Anbieter von Telefonanlagen aus der Cloud. NFON zählt über 40.000 Unternehmen in 15 europäischen Ländern zu seinen Kunden und ist mit eigenen Gesellschaften in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich vertreten. Darüber hinaus verfügt NFON über ein großes Partnernetzwerk, über das der Vertrieb in den übrigen Ländern erfolgt.
Den Umsatz generiert die NFON-Gruppe im Wesentlichen mit der Erbringung cloudbasierter Telekommunikationsdienstleistungen für Unternehmenskunden. Dabei wird den Kunden die notwendige Vermittlungsdienstleistung aus der Cloud in den NFON-Rechenzentren über die sogenannte Cloud PBX (Private Branch Exchange oder Cloud-Telefonanlage) zur Verfügung gestellt. Diese Kunden können infolgedessen auf die herkömmliche Telefonanlage in den eigenen Räumlichkeiten verzichten. Dem Kunden wird in der Regel zunächst eine einmalige Aktivierungsgebühr je Nebenstelle und je genutzter Nebenstelle eine monatliche Bereitstellungsgebühr berechnet.
Darüber hinaus kann NFON den Telefonanschluss ersetzen, sodass der Kunde die Gebühren für sämtlichen Telefonverkehr an NFON entrichtet. NFON wiederum bezieht diese Leistung von verschiedenen Carriern. Seit November 2018 bietet die NFON-Gruppe mit "Cloudya" erstmalig ein europaweites und homogenes Tarifmodell an, das die mit dem Telefonsystem verbundenen Kernfunktionen wie Telefonkonferenzräume, automatische Anrufweiterleitung (ACD) oder automatische Weiterleitung von Anrufen an die zuständige Person abdeckt. Darüber hinaus bietet NFON ihren mehr als 40.000 Kunden Premium-Dienste an. Bei Bedarf verkauft NFON auch die Endgeräte bzw. die entsprechende Software (Telefone, Softclients für PCs und Smartphones), die die Gesellschaft von mehreren Herstellern bezieht, und stellt ggf. einen Internetzugang auf Reselling-Basis zur Verfügung.
NFON unterteilt ihre Umsätze in wiederkehrende und nicht wiederkehrende Umsätze. Zu den wiederkehrenden Umsätzen zählen Monatsgebühren für die Cloud PBX, SIP-Trunk-Channel, laufende Gesprächsgebühren und SDSL-Monatsgebühren (Symmetric Digital Subscriber Line ist eine DSL-Zugangstechnik zu einem öffentlichen digitalen Netzwerk) sowie Premium-Lösungen wie Neorecording und Ncontact. Dagegen sind nicht wiederkehrende Umsätze einmalige Umsätze aus dem Verkauf von Hardware, Einrichtungsgebühren der Cloud PBX oder Einrichtungsgebühren für SDSL.
Der Vertrieb erfolgt über fünf Kanäle mit einem klaren Fokus auf den indirekten Partnervertrieb

Der europäische Markt für Geschäftstelefonie lässt sich in drei Bereiche unterteilen:
scroll
| On-premise PBX | Hosted PBX (private) | Cloud PBX (public) | |
| Multi-Instance / Multi-Tenant | Single-Instance / Multi-Tenant |
On-premise (PBX) umfasst die klassische vor Ort installierte Telefonanlage (Hard- oder Software), die vom Eigentümer betrieben wird. Mit Hosted PBX beginnt der Bereich der IP-basierten Telefonanlage, die zwar noch im Eigentum des Nutzers ist (private), aber nicht mehr in den eigenen Räumlichkeiten steht und von einem Dritten betreut werden kann. Davon unterschieden ist der Bereich der Cloud-PBX. Damit wird ein öffentliches Angebot beschrieben, welches jeder, beliebig reproduzierbar, nutzen kann (public). Dieser Bereich unterteilt sich wiederum in verschiedene Formen der Cloud-PBX.
Multi-Instance / Multi-Tenant: Es wird für jeden Nutzer (Tenant) eine eigene Plattform (Instanz) aufgebaut.

Single-Instance / Multi-Tenant: Verschiedene Nutzer (Tenant), nutzen nur eine Plattform (Instanz).

Als dominanter Anbieter in Deutschland verfügt die NFON AG nach eigener Auffassung bereits über eine starke Position im international hoch fragmentierten Markt der Cloud-Telefonie. Mit seiner auf fünf Wachstumsvektoren basierenden Strategie verfolgt der Konzern das klar definierte Ziel, die Nummer 1 für Cloud-Telefonie in Europa zu werden.
scroll
| Ausbau und Weiterentwicklung der Kundenbasis | Produkte erweitern / verändern | Offene APIs | Regionale Expansion | Gezielt weiter in Europa wachsen |
|---|---|---|---|---|
| Marketingaktivitäten zum Ausbau der bestehenden Kundenbasis und der Gewinnung neuer Kunden in bestehenden Märkten forcieren | Roll-out innovativer Features: Gewinnung weiterer Kunden, Erhöhung ARPU. Schaffung Mehrwert für das Kernprodukt | Entwicklung von offenen APIs zur Einbindung in Lösungen von Drittanbietern | Erprobte Markteintrittsstrategie nutzen, um in weitere europäische Länder zu expandieren | Teil der Konsolidierung im hoch fragmentierten europäischen Markt sein: Chance, weitere Marktanteile zu gewinnen |
| Kundenentwicklung + | Produktentwicklung + | Marktentwicklung + | Marktkonsolidierung |
Für die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens ist zum einen die Nutzung von Cross- und Upselling-Potenzialen innerhalb der bestehenden Kundenbasis und zum anderen die konsequent fortgeführte Gewinnung neuer Kunden eine wesentliche strategische Komponente. Dies setzt eine verstärkte Wahrnehmung der Marke NFON und der Cloud-Telefonielösungen voraus. Zu diesem Zweck werden die Marketing- und Vertriebsaktivitäten auf einem hohen Niveau gehalten. In dem sehr fragmentierten Telekommunikationsmarkt darf die Bedeutung einer Marke, die die Produktvorteile eines reinen B2B-Produktes für den Kunden deutlich erkennen lässt, nicht unterschätzt werden. Dies macht einen differenzierten und echten Multi-Channel-Marketing-Ansatz notwendig und bedeutet, eine äußerst gezielte B2B-Kommunikation, insbesondere für die NFON-Premium-Lösungen, mit einer breiteren Zielgruppenkommunikation zu kombinieren. NFON zielt auf drei Hauptzielgruppen:
| ― | Channel: Partner, Spezialisten, Reseller; |
| ― | IT-Manager: IT-Spezialisten, IT-Abteilungen; |
| ― | Entscheidungsträger: Vorstandsebene, Geschäftsführer. |
Darüber hinaus wird sowohl das bestehende Partnernetzwerk permanent optimiert und vergrößert als auch, in Ergänzung zu den Marketingaktivitäten, die Reichweite des Vertriebs deutlich erhöht, um so die drei Hauptzielgruppen über die passenden Vertriebskanäle fokussiert anzusprechen und zu gewinnen.
Ein wichtiger Baustein in der Wachstumsstrategie der NFON ist der Roll-out innovativer UCaaS-Funktionen und damit verbunden die Fortentwicklung der NFON zu einem Unified-Communication as a Service-Unternehmen. Mit der Einführung des neuen NFON-Kernprodukts Cloudya (November 2018) hat NFON bereits einen wesentlichen Meilenstein ihrer Wachstumsstrategie erreicht. Cloudya ist die Grundlage für weitere Funktionalitäten, Technologien und Services, die die NFON-Plattform in Zukunft bereichern werden. Insofern fließen substanzielle Investitionen nicht nur in die Verbesserungen der bestehenden Lösungen, sondern insbesondere in das Design und die Entwicklung neuer Produkte und neuer Dienstleistungen. Mit der Entwicklung und Einführung von Cloudya ist NFON der erste wichtige Schritt in der Umstellung zur Unified Communication as a Service (UCaaS) gelungen. Cloudya ist die Basis für alle weiteren Entwicklungen in Richtung der Collaboration-Möglichkeiten.
Die Entwicklung offener APIs, d. h. die Entwicklung von Programmschnittstellen, ermöglicht die Einbindung der NFON Cloud-Telefonielösungen in Service- und Dienstleistungslösungen von Drittanbietern und eröffnet darüber hinaus mit dem Angebot einer Communication Platform as a Service einen weiteren möglichen zukünftigen Geschäftsbereich für NFON.
NFON ist inzwischen in 15 europäischen Ländern vertreten: So in Deutschland, Großbritannien, Österreich Spanien, Frankreich und Italien mit eigenen Tochtergesellschaften sowie in den übrigen Ländern über ein Händlernetzwerk. Die aktuellen Marktbedingungen in den europäischen Ländern und die disruptiven Veränderungen im Bereich der Cloud-Telefonie bieten genau die richtigen Bedingungen, weiter in Europa zu expandieren.
Der europäische Cloud-PBX-Markt ist hoch fragmentiert. NFON nimmt eine aktive Rolle in der zunehmenden Konsolidierung des Marktes ein. Hier bieten sich attraktive Chancen, sowohl Wettbewerber sehr gezielt und nach festgelegten Kriterien zu akquirieren als auch Unternehmen mit passenden, attraktiven Technologien in Ergänzung zum bereits bestehenden NFON-Produkt- und Lösungsportfolio zu übernehmen.
Die aktuelle Konzernstruktur zum 30. Juni 2020 wird in der nachfolgenden Übersicht dargestellt.

Die Vorstände arbeiten eng mit den nationalen Führungskräften und den Geschäftsführern der ausländischen Tochtergesellschaften zusammen. Ein vierköpfiger Aufsichtsrat überwacht die Tätigkeit des Vorstands und berät diesen. Seit dem 12. Dezember 2019 setzt sich der Aufsichtsrat aus Rainer Christian Koppitz (Aufsichtsratsvorsitzender), Günter Müller (stellvertretender Vorsitzender), Florian Schuhbauer und Rupert Doehner zusammen.
Der Vorstand der NFON AG hat für die Steuerung der Gruppe ein internes Managementsystem eingeführt, das in der folgenden Grafik wiedergegeben ist:

scroll
| in Mio. EUR | H1 2020 | H1 2019 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Gesamtumsatz | 32,8 | 26,3 | 24,5 % |
| Wiederkehrende Umsätze | 28,7 | 22,4 | 28,0 % |
| Anteil wiederkehrender Umsätze | 87,6 % | 85,2 % | |
| Nicht-wiederkehrende Umsätze | 4,1 | 3,9 | 4,3 % |
| Anteil nicht-wiederkehrender Umsätze | 12,4 % | 14,8% | |
| ARPU blended1 | 9,83 | 9,76 | 0,8 % |
| Seatwachstum | 494.132 | 408.393 | 21,0 % |
| Bereinigtes EBITDA2 | 1,4 | -2,6 | n / a |
1 basierend auf durchschnittlicher Anzahl der Seats pro Monat in den betrachteten Zeiträumen
2 Bereinigt um Aufwand für Retention Bonus und Mitarbeiteraktienoptionen sowie Aufwand Akquisition DTS (nur 1. HJ 2019).
Die COVID-19 Pandemie und die dadurch erforderlichen Eindämmungsmaßnahmen haben die Wirtschaft immens gestört. Globale Nachfrage, Lieferketten, Arbeitsangebot, Industrieproduktion, Rohstoffpreise und ausländische Handels- und Kapitalströme wurden allesamt negativ beeinträchtigt. Aufgrund des nicht vorhersehbaren Schocks erwartet die EU die schwerste wirtschaftliche Rezession ihrer Geschichte. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Euroraum betrug im vergangenen Jahr 2019 noch 1,3 %. Für das Jahr 2020 prognostiziert das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) im Juni einen erheblichen Rückgang der Produktion um 8,6 %.
Die Corona-Pandemie hat auch im deutschen Heimatmarkt der NFON AG Spuren hinterlassen. Eine derart schnelle und drastische Unterbrechung wirtschaftlicher Aktivitäten gab es bisher noch nie. Für das Jahr 2020 rechnet das IfW mit einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 6,8 %. Im Jahr 2021 wird ein Anstieg von 6,3 % erwartet. Insbesondere im zweiten Quartal 2020 ist ein enormer Wirtschaftseinbruch zu verzeichnen. Der Produktionsrückgang beläuft sich lauf IfW auf 12 %. Eine deutliche Erholung des BIPs wird im zweiten Halbjahr 2020 erwartet, eine vollständige Erholung wird jedoch nach Aussagen der Ökonomen aufgrund verbleibender Unsicherheiten und geringerer internationaler Nachfrage sowie der angegriffenen Kapitalbasis vieler Unternehmen noch verzögert werden. Ein wichtiger Indikator für die deutsche Konjunktur ist der ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser sank im April 2020 auf ein historisches Tief von 74,3 Punkten.
Das Vereinigte Königreich ist der größte Auslandsmarkt der NFON AG. Das britische Wirtschaftswachstum war aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über einen ungeordneten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU während des gesamten Jahres 2019 sehr volatil. Insgesamt stieg das BIP im Jahr 2019 um 1,4 %. Nach dem erfolgten Austritt am 31. Januar 2020 gilt zunächst eine einjährige Übergangsfrist, die die bisherigen Regelungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Interaktion der EU-Mitgliedstaaten mit dem Vereinigten Königreich weitgehend fortschreibt. Auch das britische Wirtschaftswachstum litt im ersten Halbjahr 2020 unter den Beschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Folge war eine starke Verlangsamung der Geschäftstätigkeit vieler Sektoren. Für das Gesamtjahr 2020 wird ein Rückgang des britischen BIPs um 8,25 % prognostiziert.
Die NFON AG ist als Anbieter ausschließlich im schnell wachsenden europäischen Markt für Cloud-Telefonanlagen tätig, der einer disruptiven Entwicklung unterliegt. Wesentliche Treiber dieser disruptiven Entwicklung sind große technologische Veränderung (Wechsel von ISDN auf All-IP) sowie deutliche Vorteile gegenüber der klassischen Telefonanlage, die dem generellen Wandel in den Anforderungen an das Arbeitsleben entsprechen. Zu den Vorteilen zählen: Flexibilität, Mobilität und Unabhängigkeit.
Diese Entwicklung vollzieht sich in einem Markt mit großem Potenzial.

Neben Deutschland, dem Heimatmarkt der NFON-Gruppe, ist die NFON AG inzwischen in Großbritannien, Österreich, Spanien, Frankreich und Italien mit eigenen Tochtergesellschaften vertreten. Darüber hinaus ist NFON in weiteren neun Ländern über Partner vertreten, dazu zählen, Kroatien, Tschechien, Ungarn, die Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, die Schweiz und Slowenien. Das weist die NFON-Gruppe nach Auffassung des Unternehmens als einzigen paneuropäischen Anbieter für Cloud-Telefonie mit einem Kundenstamm von über 40.000 Kunden und über 2.700 Partnern aus. Der Kundenschwerpunkt der NFON-Gruppe bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Grundsätzlich spricht NFON Kunden aller Unternehmensgrößen an.
Durch die Beschränkungen zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie, sahen sich viele Unternehmen gezwungen, Mitarbeiter im großen Umfang dezentral im Home-Office einzusetzen. Diese Erfahrung zeigte in der Wahrnehmung der Gesellschaft vielen Unternehmen den Mehrwert der Flexibilität einer Cloud-basierten Telefonanlage. In der Konsequenz beobachtet die NFON AG eine größere grundlegende Offenheit von potenziellen Kunden aller Größenordnungen gegenüber Cloud-Telefonanlagen und eine entsprechend dynamischere Marktentwicklung.
Im weltweiten Vergleich zeigt sich Nordamerika als am weitesten in der Nutzung von Cloud-Telefonie entwickelt. Entsprechend finden sich aus Sicht des Unternehmens in Nordamerika mit RingCentral und 8x8 die einzigen zu NFON vergleichbaren Wettbewerber. Sie verfügen beide über eine selbst entwickelte Cloud-PBX und haben ihr Produktportfolio innerhalb der letzten zehn bis elf Jahre durch UC-Angebote deutlich erweitert.


Quellen: MZA "The Global Telecommunication Market 2018" genutzt für USA-Angaben; Cavell: "Cloud Comms Market Report Q4 2019"
* 2018/2022
Insgesamt zeigt die NFON-Gruppe auch im ersten Halbjahr 2020 eine sehr positive Entwicklung. Die Attraktivität des Geschäftsmodells offenbart sich insbesondere in der sehr positiven Entwicklung der wiederkehrenden Umsätze. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr erhöhten sich die wiederkehrenden Umsätze um 28 %, was über der für das Jahr 2020 prognostizierten Wachstumsrate zwischen 22 % und 26 % liegt. Dabei entsprechen die insgesamt 28,7 Mio. EUR einem Anteil am Gesamtumsatz von 87,6 %, was ebenfalls über dem für das Gesamtjahr 2020 prognostizierten Anteil zwischen 80 % und 85 % liegt. Das Seat-Wachstum von 21 % liegt innerhalb der mit dem Finanzbericht 2019 veröffentlichten Prognose. Hier zeigt sich am ehesten der durch COVID-19 bedingte Lockdown und die damit einhergehende Verzögerung von Kundenentscheidungen. Sehr erfreulich konnte sich auch der ARPU (Average Revenue Per User) entwickeln und im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 (9,76 EUR) leicht auf 9,83 EUR steigen.
scroll
| in Mio. EUR | H1 2020 | H1 2019 | Veränderung in % | Q2 2020 (3M) | Q2 2019 (3M) | Veränderung in % |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 32,8 | 26,3 | 24,5 | 16,4 | 14,3 | 15,1 |
| davon wiederkehrend | 28,7 | 22,4 | 28,0 | 14,6 | 12,0 | 21,5 |
| davon nicht wiederkehrend | 4,1 | 3,9 | 4,3 | 1,7 | 2,2 | -20,0 |
| Materialkosten | -6,8 | -6,0 | 12,9 | -3,2 | -3,4 | -6,1 |
| Rohertrag | 25,9 | 20,3 | 27,9 | 13,2 | 10,9 | 21,7 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 0,5 | 0,1 | n / a | 0,2 | 0,1 | n / a |
| Personalaufwand | -14,3 | -12,0 | 19,7 | -7,2 | -6,4 | 11,4 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -11,3 | -12,2 | -7,8 | -5,3 | -6,6 | -19,7 |
| EBITDA | 0,8 | -3,8 | n / a | 0,9 | -2,1 | n / a |
| Adj. EBITDA | 1,4 | -2,6 | n / a | 1,1 | -1,7 | n / a |
| Abschreibungen und Wertminderungen | -1,7 | -1,4 | 27,2 | -0,9 | -0,8 | 7,8 |
| EBIT | -0,9 | -5,2 | n / a | 0,1 | -2,9 | n / a |
| Nettozinsaufwand | -0,2 | -0,2 | n / a | -0,1 | -0,2 | n / a |
| Ertragsteueraufwand | 0 | -0,1 | n / a | 0 | -0,4 | n / a |
| Konzernverlust | -1,2 | -5,5 | n / a | -0,1 | -3,5 | n / a |
Insgesamt hat sich das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr weiterhin positiv entwickelt. Insbesondere die wiederkehrenden Umsätze zeigten eine sehr positive Entwicklung. Mit 28 % stiegen diese überproportional zum Gesamtumsatz. Das Umsatzwachstum in den ersten sechs Monaten i. H. v. 24,5 % beruhte vorwiegend auf der erfolgreichen Akquise neuer Kunden, einem Anstieg der installierten Nebenstellen (Seats) innerhalb des bestehenden Kundenstamms, insbesondere in Deutschland, Großbritannien und Österreich sowie insgesamt höheren Umsätzen mit Sprachtelefonie.
Darüber hinaus werden nach der Übernahme sämtlicher Anteile an der Deutschen Telefon Standard GmbH, Mainz (vormals AG, kurz "DTS") zum 01. März 2019 deren Geschäftszahlen im Abschluss des Konzerns in 2020 im gesamten Berichtszeitraum erfasst. Die NFON AG hatte im Vergleichszeitraum 2019 die DTS übernommen und sofort begonnen, das Unternehmen zu integrieren. Abzüglich des anorganischen Umsatzbeitrags durch die DTS in den Monaten Januar und Februar 2019 erhöhte sich der Gesamtumsatz der NFON-Gruppe im ersten Halbjahr 2020 um 17 %1.
Des Weiteren resultiert ein Teil des Umsatzwachstums aus dem verstärkten Vertrieb des erweiterten Produktportfolios, welches sowohl bei neuen Kunden als auch in der bestehenden Kundenbasis verkauft wird.
1 Die Umsätze der DTS wurden im Januar und Februar 2019 nicht in der NFON-Gruppe konsolidiert. Um das organische Wachstum auf vergleichbarer Basis darzustellen, werden daher die Umsätze der Gruppe in den ersten beiden Monaten 2020 jeweils um die im Vergleichsmonat 2019 bei der DTS erfassten Umsatzerlöse verringert.

Die wiederkehrenden Umsätze setzen sich im Wesentlichen aus der monatlichen Zahlung fester Lizenzgebühren pro Seat zuzüglich einer festen oder volumenabhängigen Gebühr für die Nutzung von Sprachtelefonie pro Seat oder SIP-Trunk zusammen.
Der für die Entwicklung der Umsätze typische kumulative Effekt, bezogen auf die im Jahresverlauf hinzugewonnenen Nebenstellen (Seats), wird durch die Entwicklung der in den einzelnen Quartalen des Berichtszeitraums erwirtschafteten wiederkehrenden Umsätze deutlich. Zu den nicht wiederkehrenden Umsätzen zählen u. a. Umsätze aus dem Verkauf von Endgeräten (Telefone, Softclients für PCs und Smartphones) und Beratungsleistungen sowie die einmalige Aktivierungsgebühr pro Nebenstelle bei Erstanschluss.
Die Entwicklung der Seats belegt den zunehmenden Bedarf an Cloud-Telefonanlagen im Bereich der Geschäftskunden. Zugleich unterstreicht sie den hohen Zufriedenheitsgrad der sehr loyalen NFON-Kunden. Im ersten Halbjahr 2020 konnten die Anzahl Seats um 9,9 % erhöht werden. Im Vergleich zum 30. Juni 2019 haben sich die Seats zum 30. Juni 2020 um 21,0 % erhöht.


Die sich sehr erfolgreich entwickelnde Partnerschaft mit den Wholesale-Partnern nimmt zugleich einen relevanten Einfluss auf die ARPU-Entwicklung. Zum einen werden hier auf Grund der hohen Anzahl an verkauften Nebenstellen rabattierte Preise vereinbart, zum anderen beziehen diese Partner teilweise die Sprachminuten nicht über NFON. In Summe werden mit dem wachsenden Anteil an Nebenstellen, die über Wholesale-Partner abgerechnet werden, im Durchschnitt geringere ARPUs generiert. Diesem Trend wirkt die NFON durch den zunehmenden Verkauf von Premium-Lösungen entgegen, mit denen das Unternehmen wiederum einen überdurchschnittlichen ARPU erzielt.
Das unveränderte bzw. leicht höhere ARPU-Niveau im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres resultiert vor allem aus dem höheren Umsatz mit Sprachminuten im 1. Halbjahr 2020 wobei insbesondere im März ein überdurchschnittlicher ARPU erzielt wurde. Hierbei handelt es sich um einen positiven Sondereffekt der Corona-Krise und der v. a. in den ersten Monaten vermehrten Home-Office-Tätigkeit vieler Mitarbeiter unserer Kunden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 0,5 Mio. EUR (H1 2019: 0,1 Mio. EUR) enthalten vor allem mit 0,2 Mio. EUR Fremdwährungsgewinne sowie mit 0,1 Mio. EUR Erträge im Zusammenhang mit verrechneten sonstigen Sachbezügen von Mitarbeitern.
In der Berichtsperiode stieg der Materialaufwand von 6,0 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum unterproportional zum Umsatz um rund 13 % auf 6,8 Mio. EUR. Im 3-Monatszeitraum des 2. Quartals 2020 sank der Materialaufwand gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sogar um knapp 6 % auf 3,2 Mio. EUR. Hieraus resultiert im 6-Monats-Berichtszeitraum eine gegenüber dem Vergleichszeitraum geringere Materialaufwandsquote von 20,9 % (Vorjahr: 23,0 %). Sie verhält sich planungskonform innerhalb der regulären Schwankungsbreite. Die positive Entwicklung resultiert zum einen aus realisierten Skaleneffekten, zum anderen aus dem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze, welche gegenüber den nicht-wiederkehrenden Umsätzen eine deutlich höhere Marge aufweisen.
Im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres erhöhte sich der durchschnittliche Mitarbeiterbestand im ersten Halbjahr 2020 um 14,4 % von 348 auf 398.
Hintergrund für den Anstieg ist der kontinuierliche strategische Personalausbau.
Der Personalaufwand erhöhte sich im 1. Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 19,7 % auf 14,3 Mio. EUR (Vorjahr: 12,0 Mio. EUR). Da die im Zuge der DTS-Akquisition übernommenen Mitarbeiter im Vorjahr nur 4 Monate im Personalaufwand enthalten, in der Berechnung des durchschnittlichen Mitarbeiterbestands aufgrund der Ermittlung dieser Kennzahl auf Quartalsbasis im ersten Halbjahr 2019 jedoch bereits vollständig berücksichtigt waren, kommt es zu den unterschiedlichen Wachstumsraten beim durchschnittlichen Mitarbeiterbestand und beim Personalaufwand im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
Bereinigt um Einmaleffekte (Adjustments), erhöhten sich die Personalkosten im Vorjahresvergleich um 20,4 % von 11,4 Mio. EUR auf 13,8 Mio. EUR. Dies entspricht einer bereinigten Personalaufwandsquote gemessen am Umsatz von 42,0 % im ersten Halbjahr 2020 nach 43,4 % im Vorjahreszeitraum. Die Adjustments im Berichtszeitraum betreffen mit 0,2 Mio. EUR für das Management erfasste Retention Boni sowie mit 0,4 Mio. EUR Aufwendungen aus dem Aktienoptionsprogramm. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren Retention Boni von 0,2 Mio. EUR und Aufwendungen aus dem Aktienoptionsprogramm von 0,3 Mio. EUR erfasst.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich im 1. Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 11,3 Mio. EUR (Vorjahr: 12,2 Mio. EUR). Das liegt im Wesentlichen an den um 0,8 Mio. EUR niedrigeren Marketingaufwendungen von 3,2 Mio. EUR. Im Vergleich zu 2019 sind 2020 im 2. Halbjahr umfangreichere Marketingaktivitäten geplant. Entsprechend der aktuellen Planung werden die Marketingaufwendungen im gesamten Jahr 2020 in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres liegen.
Der Anstieg der Verkäuferprovisionen von 3,0 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2019 auf 4,0 Mio. EUR im Berichtszeitraum steht mit dem gestiegenen Umsatzvolumen im 1. Halbjahr 2020 in Verbindung wobei sich - gemessen am Umsatz - die Vertriebsaufwandsquote im Berichtszeitraum leicht auf 12,1 % (H1 2019: 11,4 %) erhöht hat. Diese Erhöhung resultiert aus der Ausweitung des Partnervertriebs.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des ersten Halbjahres 2019 enthielten Kosten i.H.v. 0,6 Mio. EUR, die im Zuge der Akquisition der DTS zum 01. März 2019 zu tragen waren.
Bereinigt um diesen Einmaleffekt (Adjustment), reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im ersten Halbjahr 2020 um 2,7 % von 11,6 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR. Dies entspricht einer bereinigten Quote, gemessen am Umsatz, von 34,4 % nach 44,0 % im Vorjahresvergleichszeitraum. Neben der oben beschriebenen zeitlichen Verlagerung von Marketingaktivitäten liegt diese positive Entwicklung auch an realisierten Skaleneffekten.
scroll
| in Mio. EUR | H1 2020 | H1 2019 | Q2 (3M) 2020 | Q2 (3M) 2019 |
|---|---|---|---|---|
| EBITDA | 0,8 | -3,8 | 1,0 | -2,1 |
| Adjustments Personalaufwand: | ||||
| Retention Bonus | 0,2 | 0,2 | 0,1 | 0,1 |
| Aktienoptionen | 0,4 | 0,3 | 0,2 | 0,2 |
| Adjustments sonstiger betrieblicher Aufwand: | ||||
| Sozialversicherung Vorjahre | -0,1 | 0 | -0,1 | 0 |
| Aufwand für DTS Akquisition | 0 | 0,6 | 0 | 0 |
| Summe Adjustments | 0,5 | 1,2 | 0,2 | 0,3 |
| EBITDA adjusted | 1,4 | -2,6 | 1,1 | -1,7 |
| EBIT | -0,9 | -5,2 | 0,1 | -2,9 |
| Konzernverlust | -1,2 | -5,5 | -0,1 | -3,5 |
| Konzernverlust adjusted | -0,6 | -4,3 | 0,1 | -3,1 |
Der Anstieg der Immateriellen Vermögenswerte auf 25,0 Mio. EUR zum 30. Juni 2020 (31. Dezember 2019: 22,4 Mio. EUR) resultiert vor allen aus der Aktivierung von Entwicklungsprojekten im Zusammenhang mit neuen Produkten bzw. neuen Features für bestehende Produkte. Die aktivierten F&E-Kosten für sich in Entwicklung befindliche Projekte betragen zum Bilanzstichtag 4,9 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 3,0 Mio. EUR).
Das Sachanlagevermögen hat sich insbesondere in Folge der planmäßigen Abschreibung - vor allem im Zusammenhang mit aktivierten Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen - von 7,6 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019 auf 7,2 Mio. EUR zum Bilanzstichtag verringert.
Im Umlaufvermögen haben sich vor allem die Bankguthaben - insbesondere aufgrund der im Berichtszeitraum erfolgten Rückzahlung der 2019 aufgenommenen Optionsanleihe (-5,0 Mio. EUR) und den im 1. Halbjahr 2020 durchgeführten Investitionen ins Anlagevermögen (-3,8 Mio. EUR) - im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 10,1 Mio. EUR auf 26,4 Mio. EUR zum 30. Juni 2020 verringert.
Auf der Passivseite haben sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt um 1,0 Mio. EUR auf 4,2 Mio. EUR zum 30. Juni 2020 reduziert. Ebenfalls haben sich zum Bilanzstichtag die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten, insbesondere aufgrund der Rückzahlung der im Vorjahr begebenen Optionsanleihe, um 5,2 Mio. EUR auf 10,2 Mio. EUR, verringert.
Das Eigenkapital ist zum 30. Juni 2020 vor allem aufgrund des Jahresfehlbetrags gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 1,1 Mio. EUR auf 46,1 Mio. EUR gesunken Das Grundkapital der Gesellschaft beläuft sich zum 30. Juni 2020 auf 15,1 Mio. EUR, die Kapitalrücklage auf 83,3 Mio. EUR.
Im Berichtszeitraum gab es keine Liquiditätsengpässe. Die Gesellschaft ist im Berichtszeitraum ihren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachgekommen. Zum Bilanzstichtag bestanden liquide Mittel in Höhe von 26,4 Mio. EUR.
Zur Finanzierung nutzte die NFON AG in den ersten sechs Monaten 2020 in erster Linie die Einnahmen aus dem Börsengang sowie Kreditvereinbarungen mit Kreditinstituten.
Im ersten Halbjahr 2020 wurde die im Vorjahr begebene Optionsanleihe in Höhe 5,0 Mio. EUR vollständig getilgt.
Zum Bilanzstichtag verfügt die Gesellschaft über eine Akquisitionskreditlinie in Höhe von 10,0 Mio. EUR, die zum 30. Juni 2020 mit 9,0 Mio. EUR valutiert. Entsprechend der Kreditvereinbarung ist von NFON eine Mindestliquidität von 12,0 Mio. EUR vorzuhalten.
Hinsichtlich der Finanzlage im 12-Monatsfenster nach dem 30. Juni 2020 wird auf die Ausführungen im Konzernanhang verwiesen.
Die im Berichtszeitraum getätigten Investitionen in das Anlagevermögen von insgesamt 3,8 Mio. EUR betreffen vor allem aktivierte Entwicklungskosten und stehen insbesondere im Zusammenhang mit neuen Produkten bzw. neuen Features für bestehende Produkte.
Nach dem 30. Juni 2020 ergaben sich keine Sachverhalte, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.
Im Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2019 hat die NFON AG Risiken und Chancen ausführlich erläutert. In diesem Zusammenhang wurde auch die Sondersituation COVID-19 - soweit zum damaligen Zeitpunkt möglich - dargelegt. In der Zwischenzeit hat NFON eine auf die möglichen Auswirkungen - Risiken wie Chancen - ausgerichtete Risiko- und Chanceninventur durchgeführt. Die Risiken und Chancen können nicht abschließend beurteilt werden. Es wurde deswegen festgelegt, die Risikoinventur in kurzen Abständen fortlaufen zu lassen. Fest steht allerdings, dass für NFON aufgrund des Produktportfolios nicht nur negative sondern auch positive Effekte möglich sind. Die hier dargestellten Risiken bzw. Chancen zeigen mithin nur die Veränderungen in Bezug auf den 31. Dezember 2019. Darüber hinaus gelten die Erläuterungen zum 31. Dezember 2019.
Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt die Wirtschaft im Euroraum vor große Herausforderungen. Für die NFON-Gruppe ist diese Situation neu. Mithin unterliegen die damit verbundenen Risiken zum gegenwärtigen Zeitpunkt einer fortlaufenden Überprüfung und Anpassung. Es kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass es keine Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der NFON AG durch den Ausbruch des Corona-Virus geben wird. Sollte es zu einer Rezession, verbunden mit Insolvenzen kommen, kann dies zu Umsatzeinbußen für die NFON-Gruppe führen. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass sich bei Kunden Entscheidungen verzögern. Zusätzlich muss in Betracht gezogen werden, dass die Ausbreitung des Corona-Virus auch Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe innerhalb der NFON-Gruppe haben könnte. Zurzeit hat NFON alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um möglichen negativen Folgen unverzüglich entgegen wirken zu können. Ein extra gegründete Taskforce beschließt und koordiniert Maßnahmen, Entscheidungen und Empfehlungen in regelmäßigen Abständen und ggf. ad-hoc.
Nach wie vor gilt, dass das Geschäftsmodell aufgrund des hohen Anteils an wiederkehrenden Umsätzen eine gewisse Robustheit gegenüber Marktschwankungen aufweist. Darüber hinaus zwingt die Krise nahezu alle Unternehmen, ihre Arbeitsprozesse auf Home-Office umzustellen. Das erzeugt zusätzliche Nachfrageimpulse. Zum einen verschieben Bestandskunden ihre Tätigkeit ins Home-Office und fragen deswegen nicht nur vermehrt die Telefonie, sondern auch die Möglichkeit der Telefonkonferenz nach. Zum anderen bekommt NFON auch Nachfragen von Interessierten, die bisher noch keine Lösung haben, mit der sie flexibel Home-Office-Arbeitsplätze einrichten können. In Ergänzung zu diesen momentanen Effekten könnte die Krise auch zu einem grundsätzlichen Umdenken bei Unternehmen führen und die Akzeptanz von Cloud-Services deutlich erhöhen.
Wie im Konzernanhang unter Kapitel 1 (Grundlagen der Rechnungslegung) ausgeführt, besteht - bei einer Fortführung der expansiven Wachstumsstrategie - in der zukünftigen Liquiditätslage eine wesentliche Unsicherheit. Es besteht das Risiko, dass die Gesellschaft ab Ende des ersten Halbjahres 2021 zusätzliche Liquidität benötigen könnte. Hierbei handelt es sich um ein Risiko mit einem existenzbedrohenden Schadenspotenzial (5), das zugleich aber als sehr unwahrscheinlich eingestuft wird (1) und somit insgesamt in die Risikoklasse 3 (Risiken in diesem Bereich können die Liquiditätslage bzw. die Existenz des Unternehmens mittelmäßig beeinflussen) fällt. Zu dieser Einschätzung gelangt die Gesellschaft, da ausreichend Möglichkeiten zur weiteren Finanzierung der Wachstumsstrategie der NFON bestehen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit der Fremdkapitalbeschaffung über z. B. ein Mezzanine-Darlehen oder durch die Nutzung von staatlich geförderten Maßnahmen zur erleichterten Liquiditätsbeschaffung in den von der Corona-Krise betroffenen Ländern. Darüber hinaus hat NFON als börsennotiertes Unternehmen über den Kapitalmarkt Zugang zu weiteren Eigenkapitalfinanzierungen.
scroll
| Anteil wiederkehrende Umsätze am Gesamtumsatz | zwischen 80 % und 85 % |
| Wachstumsrate wiederkehrende Umsätze | zwischen 22 % und 26 % |
| Wachstumsrate Seats | zwischen 20 % und 24 % |
Die Planung basiert auf dem Kenntnisstand bis zum 30. Juni 2020 unter Berücksichtigung der für die NFON- Gruppe dargestellten Chancen und Risiken. Damit kann es zu einer Abweichung zwischen den mit dem Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2019 veröffentlichten Plandaten und den Werten, die am Jahresende 2020 tatsächlich erreicht werden, kommen. Das gilt auch in Bezug auf die für die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorgenommen Annahmen.
Zu beachten ist, dass die von NFON bestätigte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 noch nicht abschließend die Auswirkungen der Ausbreitung von COVID-19 berücksichtigt. Für NFON sind aufgrund des Produktportfolios sowohl negative als auch positive Effekte möglich. Nach wie vor gilt, dass das Geschäftsmodell aufgrund des hohen Anteils an wiederkehrenden Umsätzen eine gewisse Robustheit gegenüber Marktschwankungen aufweist. Festzustellen ist, dass NFON im ersten Halbjahr 2020 durchaus von den Auswirkungen der Corona-Krise profitieren konnte. Allerdings kann zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Berichts nicht davon ausgegangen werden, dass es in der näheren Zukunft keine negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der NFON AG durch den Ausbruch von COVID-19 geben könnte, wie diese bereits mit der im Finanzbericht 2019 veröffentlichten Prognose antizipiert wurden. Es wird auch auf die Ausführungen im Risiko- und Chancenbericht und im Prognosebericht im Finanzbericht zum 31. Dezember 2019 verwiesen. Diese haben zum 30. Juni 2020 unveränderte Gültigkeit.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 | Q2 2020 (3M) | Q2 2019 (3M) |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 32.770 | 26.328 | 16.379 | 14.230 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 468 | 112 | 153 | 56 |
| Materialaufwand | -6.827 | -6.054 | -3.155 | -3.365 |
| Personalaufwand | -14.325 | -11.965 | -7.168 | -6.437 |
| Abschreibungen | -1.718 | -1.351 | -865 | -803 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -11.258 | -12.216 | -5.279 | -6.574 |
| Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 0 | 0 | 0 | -3 |
| Sonstiger Steueraufwand | -7 | -4 | -3 | -1 |
| Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen vor Zinsergebnis und Ertragsteuern | -897 | -5.151 | 62 | -2.897 |
| Zinsen und ähnliche Erträge | 9 | 17 | 4 | 13 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -231 | -266 | -114 | -193 |
| Nettozinsaufwand | -223 | -250 | -110 | -180 |
| Ergebnis vor Ertragssteuern | -1.119 | -5.400 | -48 | -3.077 |
| Ertragsteueraufwand | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Latenter Steueraufwand | -33 | -73 | -4 | -391 |
| Nettoverlust | -1.152 | -5.473 | -52 | -3.468 |
| Zurechenbar: | ||||
| den Anteilseignern des Mutterunternehmens | -1.152 | -5.473 | -52 | -3.468 |
| nicht beherrschenden Anteilen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | -285 | 145 | -105 | -15 |
| Steuern auf das sonstige Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -285 | 145 | -105 | -15 |
| Gesamtes Ergebnis | -1.437 | -5.329 | -157 | -3.482 |
| Zurechenbar: | ||||
| den Anteilseignern des Mutterunternehmens | -1.437 | -5.329 | -157 | -3.482 |
| nicht beherrschenden Anteilen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Nettoverlust je Aktie, unverwässert | -0,08 | -0,39 | 0 | -0,25 |
| Nettoverlust je Aktie, verwässert | -0,08 | -0,39 | 0 | -0,25 |
scroll
| in TEUR | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Sachanlagen | 7.152 | 7.606 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 24.953 | 22.438 |
| Aktive latente Steuern | 102 | 132 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 195 | 289 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 32.402 | 30.467 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 301 | 208 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 8.525 | 7.558 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 390 | 390 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 2.038 | 2.164 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 26.369 | 36.419 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 37.623 | 46.740 |
| Summe Aktiva | 70.025 | 77.206 |
scroll
| in TEUR | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 15.056 | 15.056 |
| Kapitalrücklage | 83.342 | 82.987 |
| Bilanzverlust | -52.826 | -51.674 |
| Rücklage für Währungsumrechnung | 493 | 778 |
| Summe Eigenkapital | 46.065 | 47.146 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | ||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.908 | 3.436 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 163 | 172 |
| Passive latente Steuern | 72 | 77 |
| Summe langfristige Verbindlichkeiten | 3.144 | 3.685 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.198 | 5.174 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 1.894 | 2.176 |
| Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten | 24 | 125 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 10.246 | 15.451 |
| Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 4.454 | 3.449 |
| Summe kurzfristige Verbindlichkeiten | 20.816 | 26.374 |
| Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten | 70.025 | 77.206 |
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| 1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | ||
| Ergebnis nach Steuern | -1.152 | -5.473 |
| Anpassungen zur Überleitung des Ergebnisses zum Mittelzufluss | ||
| Ertragssteuern | 25 | 73 |
| Zinserträge / (-aufwendungen), netto | 223 | 250 |
| Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen | 1.718 | 1.350 |
| Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 356 | 307 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Erträge (Aufwendungen) | -408 | -270 |
| Veränderungen bei: | ||
| Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | -839 | -698 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten | 19 | -987 |
| Rückstellungen und Leistungen an Arbeitnehmer | -382 | 291 |
| Erhaltene Zinsen | 0 | 9 |
| Gezahlte Zinsen | -81 | -61 |
| Ertragsteuer-Erstattungen / -Zahlungen | -3 | 284 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | -525 | -4.904 |
| 2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit | ||
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | -730 | -996 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -2.878 | -1.097 |
| Auszahlungen für die Onwerk-Akquisition (Vorjahr: Erwerb der DTS) | -150 | -15.260 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -3.758 | -17.353 |
| 3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | ||
| Einzahlungen aus Krediten und Kreditaufnahmen | 0 | 8.967 |
| Rückzahlungen von Bankdarlehen, Anleihen und ähnlichen Verbindlichkeiten | -5.075 | -608 |
| Auszahlungen für Leasing (IFRS 16) | -657 | -640 |
| Sonstige Auszahlungen (Vorjahr: Sonstige Einzahlungen) | -21 | 20 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -5.753 | 7.739 |
| Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -10.035 | -14.518 |
| Auswirkung von Wechselkursveränderungen auf die Liquidität | -15 | 10 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode | 36.419 | 41.436 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode | 26.368 | 26.928 |
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten zum 30. Juni 2020 Bankguthaben in Höhe von 330 TEUR (31.12.2019: 338 TEUR) über die NFON nicht frei verfügen kann, da es sich um zu hinterlegende Sicherheitsleistungen von Kunden mit schlechter Bonität handelt. Sämtliche Einschränkungen sind im Hinblick auf die zeitliche Komponente als kurzfristig einzustufen.
Die Auszahlungen für den Erwerb der DTS im ersten Halbjahr 2019 berücksichtigten bei der DTS zum Erwerbszeitpunkt vorliegende negative Cash-Bestände von 565 TEUR.
scroll
| Den Eigentümern des Unternehmens zurechenbar | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Rücklage für Währungsumrechnung | Gewinnrücklage | Summe Eigenkapital | Nicht-beherrschende Anteile |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand zum 01.01.2020 | 15.056 | 82.987 | 777 | -51.674 | 47.146 | 0 |
| Gesamtergebnis in der Periode | ||||||
| Verlust (Gewinn) in der Periode | 0 | 0 | 0 | -1.152 | -1.152 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis in der Periode | 0 | 0 | -285 | 0 | -285 | 0 |
| Summe Gesamtergebnis in der Periode | 0 | 0 | -285 | -1.152 | -1.437 | 0 |
| Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | ||||||
| Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 0 | 356 | 0 | 0 | 356 | 0 |
| Summe Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | 0 | 356 | 0 | 0 | 356 | 0 |
| Stand zum 30.06.2020 | 15.056 | 83.343 | 492 | -52.826 | 46.065 | 0 |
scroll
| in TEUR | Summe |
|---|---|
| Stand zum 01.01.2020 | 47.146 |
| Gesamtergebnis in der Periode | |
| Verlust (Gewinn) in der Periode | -1.152 |
| Sonstiges Ergebnis in der Periode | -285 |
| Summe Gesamtergebnis in der Periode | -1.437 |
| Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | |
| Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 356 |
| Summe Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | 356 |
| Stand zum 30.06.2020 | 46.065 |
scroll
| Den Eigentümern des Unternehmens zurechenbar | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Rücklage für Währungsumrechnung | Gewinnrücklage | Summe Eigenkapital | Nicht-beherrschende Anteile |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand zum 01.01.2019 | 13.807 | 70.132 | 444 | -40.750 | 43.634 | 0 |
| Summe Gesamtergebnis in der Periode | ||||||
| Verlust (Gewinn) in der Periode | 0 | 0 | 0 | -5.473 | -5.473 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis in der Periode | 0 | 0 | 145 | 0 | 145 | 0 |
| Summe Gesamtergebnis in der Periode | 0 | 0 | 145 | -5.473 | -5.329 | 0 |
| Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | ||||||
| Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 0 | 306 | 0 | 0 | 306 | 0 |
| Erhöhung des Eigenkapitals aus genehmigtem Kapital zur teilweisen Zahlung des Kaufpreises aus dem DTS-Erwerb | 285 | 2.215 | 0 | 0 | 2.500 | 0 |
| Summe Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | 285 | 2.521 | 0 | 0 | 2.806 | 0 |
| Stand zum 30.06.2019 | 14.092 | 72.653 | 589 | -46.223 | 41.111 | 0 |
scroll
| in TEUR | Summe |
|---|---|
| Stand zum 01.01.2019 | 43.634 |
| Summe Gesamtergebnis in der Periode | |
| Verlust (Gewinn) in der Periode | -5.473 |
| Sonstiges Ergebnis in der Periode | 145 |
| Summe Gesamtergebnis in der Periode | -5.329 |
| Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | |
| Anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 306 |
| Erhöhung des Eigenkapitals aus genehmigtem Kapital zur teilweisen Zahlung des Kaufpreises aus dem DTS-Erwerb | 2.500 |
| Summe Geschäftsvorfälle mit Eigentümern des Unternehmens | 2.806 |
| Stand zum 30.06.2019 | 41.111 |
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für das erste Halbjahr 2020 und ausgewählte Anhangsangaben bilden die Geschäftstätigkeit der NFON AG (das "Unternehmen") und seiner Tochterunternehmen (zusammen "NFON", "Konzern" oder "NFON-Gruppe") für den Zeitraum vom 01. Januar 2020 bis zum 30. Juni 2020 ab. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34, also den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht und von der Europäischen Union (EU) übernommen wurden, aufgestellt und basiert grundsätzlich auf den gleichen Bilanzierungsmethoden die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 Anwendung gefunden haben. Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss enthält jedoch nicht alle Informationen und Angaben, die im Konzernabschluss notwendig sind, und sollte deshalb in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 gelesen werden.
Auch wenn weiterhin Risiken im Zuge der Corona-Krise bestehen, hat sich das Geschäftsmodell der NFON AG nach derzeitigem Stand in diesen für alle Unternehmen herausfordernden Zeiten als sehr robust erwiesen. Die vermehrte Nutzung von Home-Office bietet für die NFON AG darüber hinaus auch mittel- und langfristig große Chancen. Deswegen hat der Vorstand der NFON AG beschlossen, die Strategie des expansiven Wachstums auch im aktuellen Umfeld bis auf Weiteres beizubehalten. Wie bereits vielfältig am Kapitalmarkt und gegenüber Investoren kommuniziert, bedarf die starke Expansion derzeit noch erheblicher liquider Mittel, welche in der Phase hoher Wachstumsraten nicht vollständig aus dem Gross Profit erwirtschaftet werden können. Um die sich nun bietenden Chancen optimal nutzen zu können, wird die NFON AG entsprechend dem auch die Auswirkungen von COVID-19 berücksichtigende, Unternehmensforecast gegen Ende des ersten Halbjahrs 2021, wie schon im Budget 2020 geplant, zusätzliche Liquidität benötigen.
Dies begründet sich vor allem auch dadurch, dass in den liquiden Mitteln (26.369 TEUR zum 30.6.2020) 8.967 TEUR aus einer Akquisitionskreditlinie enthalten sind, welche der NFON AG von der Hypovereinsbank Unicredit Bank AG bis auf Weiteres gewährt wird. Gemäß einer entsprechenden Klausel wäre die Unicredit berechtigt, die Linie einzuziehen und die ausgegebenen Mittel einzufordern, wenn eine geforderte Mindestliquidität von 12.000 TEUR unterschritten wird.
Damit liegt in der Liquiditätslage eine wesentliche Unsicherheit. Eine Materialisierung des Risikos wird allerdings als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt, da die Gesellschaft intensiv bemüht ist, das Risiko durch Nutzung der diversen ihr offenstehenden Optionen zu mitigieren.
Die Gesellschaft kann bei Verknappung der Mittel aus eigener Kraft einem möglichen Liquiditätsrisiko entgegentreten, sollten weitere Mittel nicht zeitig genug beschafft werden können. Auf Grund der margenstarken wiederkehrenden Umsätze bei hoher bestehender Kundenbasis könnte die Gesellschaft bei zeitweisem Verzicht auf hohe Investitionen in das Wachstum gegebenenfalls mit verhältnismäßig wenig Vorlauf den Liquiditätsabfluss stoppen, auch wenn dies eine Drosselung des Wachstumstempos bedeuten würde.
Zuvor sind jedoch die Möglichkeiten zur Beschaffung von Fremd- und Eigenkapital zu prüfen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit der Fremdkapitalbeschaffung über z. B. ein Mezzanine-Darlehen oder durch die Nutzung von staatlich geförderten Maßnahmen zur erleichterten Liquiditätsbeschaffung in den von der Corona-Krise betroffenen Ländern.
Nicht zuletzt ist die NFON AG börsennotiert und hat somit über den Kapitalmarkt Zugang zu Investoren. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt haben bestehende aber auch neue Investoren ihre grundsätzliche Bereitschaft bekundet, sich über eine Eigenkapitalerhöhung an der NFON AG im erforderlichen Umfang erstmalig bzw. zusätzlich beteiligen zu wollen. Es erscheint möglich, dass der Gesellschaft schon im laufenden Geschäftsjahr zusätzliche Liquidität im Rahmen einer Eigenkapitalerhöhung zugeführt werden könnte. Der vorliegende Abschluss ist deshalb unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 wurde vom Konzernabschlussprüfer, der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Er wurde vom Vorstand am 20. August 2020 zur Veröffentlichung freigegeben.
Der Konzernzwischenabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt, der die funktionale Währung und die Berichtswährung der NFON AG darstellt. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Werte im Konzernabschluss und in den zugehörigen Anhangangaben auf die nächsten Tausend Euro (TEUR) gerundet. Daher können in den Tabellen im Konzernanhang Rundungsdifferenzen auftreten.
Die Konzernbilanz wird gemäß IAS 1 in kurz- und langfristiges Vermögen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegliedert. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Für weitere Informationen zu den im Einzelnen angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf den Konzernabschluss der NFON AG zum 31. Dezember 2019 verwiesen.
Vor dem Hintergrund von COVID-19 hat sich der Konzern eingehend mit den daraus resultierenden Risiken und die Auswirkungen auf die Bilanzierung, z. B. in Form der Anpassung von Schätzungen, auseinander gesetzt und festgestellt, dass derzeit keine diesbezüglichen Anpassungen vorzunehmen sind.
Die NFON-Gruppe erbringt Cloud-Telefon-Dienste für eine nutzerfreundliche und effektive Kommunikation, standortunabhängig für alle Mitarbeiter ihrer Kunden, jederzeit und über unterschiedliche Geräte wie Smartphones, Tablets, PCs und Festnetztelefone. Der Konzern ist in verschiedenen europäischen Ländern tätig, insbesondere in Deutschland, Österreich, dem Vereinigten Königreich und Spanien. Das Mutterunternehmen des Konzern ist die NFON AG. Die NFON AG hat ihren Sitz in der Machtlfinger Straße 7, 81379 München und ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRB 168022 eingetragen. Das Unternehmen ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht.
Der Konzernhalbjahresabschluss enthält Beträge für die Periode vom 01. Januar bis zum 30. Juni 2020 bzw. zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum Zeitraum 01. Januar 2019 bis 30. Juni 2019 bzw. zum 30. Juni 2019. Die Konzernbilanz zum 30. Juni 2020 wurde mit der Konzernbilanz zum letzten Abschlussstichtag, dem 31. Dezember 2019 verglichen.
Das Geschäftsmodell der NFON AG ist kaum von saisonalen Gegebenheiten betroffen, da das Kerngeschäft vorrangig im Geschäftskundenbereich - der verschiedene Branchen abdeckt und ganzjährig relativ gleichmäßige Umsätze generiert - aktiv ist. Darüber hinaus basiert das Geschäftsmodell zu einem sehr großen Anteil auf monatlich wiederkehrenden Erlösen.
NFON konnte im Berichtszeitraum von den Auswirkungen der Corona-Krise, insbesondere in Form höherer Umsatzerlöse im Bereich des Verkaufs von Gesprächsminuten profitieren. Es kann allerdings nicht davon ausgegangen werden, dass es im weiteren zeitlichen Verlauf keine negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der NFON-Gruppe durch den Ausbruch von COVID-19 geben könnte.
Mit Datum vom 20. Dezember 2019 hat der Konzern mit der Onwerk GmbH, Mannheim (Onwerk), vereinbart, dass verschiedene Vermögenswerte und Vertragsverhältnisse sowie insbesondere die bestehenden Arbeitsverhältnisse (inklusive der Arbeitsverhältnisse der beiden geschäftsführenden Gesellschafter) zu einem Barkaufpreis von 150 TEUR von Onwerk auf NFON übertragen werden. Übertragungsstichtag war der 01. April 2020.
Onwerk entwickelte im Auftrag für Kunden umfassende und individuelle Software-Lösungen in verschiedenen Bereichen und Branchen. Diese Entwicklung wurde maßgebend von den Mitarbeitern und den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern von Onwerk geprägt. Maßgeblicher Grund für den Erwerb ist die Erweiterung der Workforce im NFON-Entwicklungsbereich.
Da die übernommenen Vermögenswerte und die übernommenen Vertragsverhältnisse von untergeordnetem Wert sind, wurde der gesamte Kaufpreis auf den Geschäfts- oder Firmenwert allokiert. Dieser erfasste Goodwill basiert auf dem künftigen Umsatzpotential, das mit den mit Hilfe der übernommenen Mitarbeitern entwickelten Produkten bzw. Features erwirtschaftet werden soll. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird in voller Höhe steuerlich erfasst. Die Kaufpreisallokation ist vorläufig und wird - sofern notwendig - im 12-Monatsfenster angepasst.
Im vorliegenden Halbjahresfinanzbericht werden - mit Ausnahme der Schätzung der Ertragssteuern und der nachfolgend genannten erstmalig anzuwendenden Standards und Interpretationen (bzw. deren Änderungen) die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 unverändert fortgeführt.
Folgende Standards und Interpretationen waren im Berichtszeitraum erstmalig anzuwenden:
| ― | Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS Standards, anzuwenden ab 01. Januar 2020, |
| ― | Definition eines Geschäftsbetriebs (Änderungen an IFRS 3), anzuwenden ab dem 01. Januar 2020, |
| ― | Definition von "wesentlich" (Änderungen an IAS 1 und IAS 8), anzuwenden ab dem 01. Januar 2020, |
| ― | Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Zinssatz Benchmark Reform, anzuwenden ab dem 01. Januar 2020, |
| ― | Änderungen an IAS 1: Ausweis von Verbindlichkeiten als kurzfristig und langfristig, anzuwenden ab dem 01. Januar 2022, |
Die aufgeführten Änderungen haben keinen signifikanten Einfluss auf die aktuelle bzw. voraussichtlich auch nicht auf künftige Perioden.
Das IASB und das IFRIC haben im Jahr 2020 und in den Vorjahren weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die jedoch für das Geschäftsjahr 2020 bzw. im vorliegenden Zwischenbericht für den Zeitraum vom 01. Januar 2020 bis zum 30. Juni 2020 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung erfordert zudem teilweise noch die Übernahme in Europäisches Recht.
| ― | IFRS 17 "Versicherungsverträge", anzuwenden ab dem 01. Januar 2021, |
| ― | Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 "Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen", erstmalige Anwendung ist noch offen. |
NFON wendet neue Standards prinzipiell erstmals ab dem Zeitpunkt der erstmaligen verpflichtenden Anwendung an. Es wird davon ausgegangen, dass die aufgeführten Änderungen in der Periode der erstmaligen Anwendung keine bzw. keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben werden.
Im Vergleich zum 31. Dezember 2019 hat sich der Geschäfts- oder Firmenwert in Folge der Onwerk-Transaktion um 150 TEUR erhöht.
Im Zusammenhang mit der Entwicklung von neuen Produkten bzw. neuen Features für bestehende Produkte wurden im ersten Halbjahr Entwicklungkosten von 1,9 Mio. EUR unter den immateriellen Vermögenswerten erfasst.
Die Finanzverbindlichkeiten umfassen die folgenden Positionen:
scroll
| in TEUR | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | ||
| Leasingverbindlichkeiten | 2.908 | 3.436 |
| Summe langfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.908 | 3.436 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | ||
| Akquisitionskreditlinie | 8.967 | 8.967 |
| Optionsanleihe | 0 | 5.000 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.243 | 1.342 |
| Betriebsmitteldarlehen | 0 | 26 |
| Sonstige | 37 | 115 |
| Summe kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 10.246 | 15.451 |
| Summe Finanzverbindlichkeiten | 13.155 | 18.886 |
Der Konzern hat mit folgenden Ausnahmen keine ausstehenden Darlehen im Hinblick auf revolvierende Kreditfazilitäten:
Der Konzern verfügt seit dem 8. Januar 2019 über eine Akquisitionskreditlinie i.H.v. 10.000 TEUR. Der Zinssatz von 4 % bei Inanspruchnahme zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ist variabel und ändert sich bei Veränderungen des monatlichen Durchschnitts des 3-Monats-EURIBOR. Die Bereitstellungsprovision beträgt 1 %. Zum Stichtag ist diese Kreditlinie mit 8.967 TEUR beansprucht. Entsprechend der Kreditvereinbarung ist von NFON eine Mindestliquidität von 12.000 TEUR vorzuhalten.
Die kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten betreffen mit 1.029 TEUR (31.12.2019: 1.107 TEUR) gemietete Büroräume und mit 214 TEUR (31.12.2019: 235 TEUR) geleaste Fahrzeuge. Die langfristigen Leasingverbindlichkeiten betreffen mit 2.694 TEUR (31.12.2019: 3.184 TEUR) gemietete Büroräume und mit 215 TEUR (31.12.2019: 252 TEUR) geleaste Fahrzeuge.
Mit Datum vom 01. Juli 2019 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine Optionsanleihe im Nennbetrag von 5.000 TEUR ("Anleihe") im Rahmen einer Privatplatzierung an die Active Ownership Fund SICAV-FIS SCS, Luxemburg auszugeben. Für eine Laufzeit bis einschließlich 2. Januar 2020 wurde die Anleihe mit 6,00 % p. a. verzinst. Die Anleihe wurde zusammen mit einem von der NFON AG begebenen Optionsschein ausgegeben. Der Optionsschein berechtigte den Inhaber zum Bezug von 964.015 Inhaber-Stammaktien aus bedingtem Kapital der NFON AG mit einem Anteil des auf jede Aktie entfallenden Grundkapitals von 1,00 EUR je Aktie. Der Ausübungspreis je Aktie betrug 11,00 EUR. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Die Anleihe wurde Anfang Januar 2020 zurück gezahlt.
Das Eigenkapital ist zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 1.081 TEUR auf 46.065 TEUR gesunken. Der Rückgang resultiert vor allem aus dem negativen Periodenergebnis von 1.152 TEUR.
Aufgrund bestehender anteilsbasierter Vergütungsvereinbarungen hat sich die Kapitalrücklage um 356 TEUR erhöht. Der entsprechende Aufwand wurde im Personalaufwand erfasst.
Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einschließlich ihrer Stufe in der Bemessungshierarchie dar. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
scroll
| 30.06.2020 | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
|---|---|---|---|
| in TEUR | Beizulegender Zeitwert (Fair Value) |
Buchwert | Summe Buchwert |
| --- | --- | --- | --- |
| Finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen * | 8.525 | 8.525 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte * | 390 | 390 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente * | 26.369 | 26.369 | |
| Summe finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 35.284 | 35.284 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | |||
| Akquisitionsdarlehen | 8.967 | 8.967 | |
| Leasingverbindlichkeiten (IFRS 16) | 4.151 | 4.151 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 37 | 37 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * | 4.198 | 4.198 | |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 17.353 | 17.353 |
scroll
| 30.06.2020 | Beizulegender Zeitwert (Hierarchiestufen) | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Summe |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | ||||
| Akquisitionsdarlehen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten (IFRS 16) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 0 | 0 | 0 | 0 |
* Ohne Angabe des beizulegenden Zeitwerts, da dieser annähernd dem Buchwert entspricht.
scroll
| 31.12.2019 | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||
|---|---|---|---|
| in TEUR | Beizulegender Zeitwert (Fair Value) |
Buchwert | Summe Buchwert |
| --- | --- | --- | --- |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen * | 7.558 | 7.558 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte * | 390 | 390 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente * | 36.419 | 36.419 | |
| Summe finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 44.367 | 44.367 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | |||
| Akquisitionsdarlehen | 8.967 | 8.967 | |
| Optionsanleihe | 5.000 | 5.000 | |
| Betriebsmitteldarlehen | 26 | 26 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * | 5.174 | 5.174 | |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 19.167 | 19.167 |
scroll
| 31.12.2019 | Beizulegender Zeitwert (Hierarchiestufen) | Beizulegender Zeitwert (Hierarchiestufen) | ||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Summe |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | ||||
| Akquisitionsdarlehen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Optionsanleihe | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Betriebsmitteldarlehen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden | 0 | 0 | 0 | 0 |
* Ohne Angabe des beizulegenden Zeitwerts, da dieser annähernd dem Buchwert entspricht.
Der Konzern erfasste in seiner Gesamtergebnisrechnung keine wesentlichen Nettogewinne bzw. Nettoverluste aus finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten.
Die Fair Values werden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und nach marktgängigen Bewertungsmethoden bewertet. Die Fair Values der verzinslichen Darlehen des Konzerns werden mittels der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Dabei wird ein Abzinsungssatz zugrunde gelegt, der den Fremdfinanzierungszinssatz von NFON zum Ende des Berichtszeitraums widerspiegelt.
Innerhalb der ersten sechs Monate 2020 wurden keine Reklassifizierungen zwischen den einzelnen Hierarchiestufen vorgenommen.
Im Geschäftsbericht für das Jahr 2019 sowie im Lagebericht für das erste Halbjahr 2020 sind alle Risiken ausgeführt, welche erheblich nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Reputation der NFON-Gruppe haben können.
NFON konnte insbesondere im ersten Halbjahr 2020 von den Auswirkungen der Corona-Krise, insbesondere in Form höherer Umsatzerlöse im Bereich des Verkaufs von Gesprächsminuten, profitieren. Es kann allerdings nicht sicher davon ausgegangen werden, dass es im weiteren zeitlichen Verlauf keine negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NFON-Gruppe durch den Ausbruch von COVID-19 geben könnte.
Wie im Konzernanhang unter Kapitel 1 (Grundlagen der Rechnungslegung) ausgeführt, besteht - bei einer Fortführung der expansiven Wachstumsstrategie - in der zukünftigen Liquiditätslage eine wesentliche Unsicherheit. Es besteht das Risiko, dass die Gesellschaft ab Ende des ersten Halbjahres 2021 zusätzliche Liquidität benötigen könnte. Hierbei handelt es sich um ein Risiko mit einem existenzbedrohenden Schadenspotenzial (5), das zugleich aber als sehr unwahrscheinlich eingestuft wird (1) und somit insgesamt in die Risikoklasse 3 (Risiken in diesem Bereich können die Liquiditätslage bzw. die Existenz des Unternehmens mittelmäßig beeinflussen) fällt. Zu dieser Einschätzung gelangt die Gesellschaft, da ausreichend Möglichkeiten zur weiteren Finanzierung der Wachstumsstrategie der NFON bestehen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit der Fremdkapitalbeschaffung über z. B. ein Mezzanine-Darlehen oder durch die Nutzung von staatlich geförderten Maßnahmen zur erleichterten Liquiditätsbeschaffung in den von der Corona-Krise betroffenen Ländern. Darüber hinaus hat NFON als börsennotiertes Unternehmen über den Kapitalmarkt Zugang zu weiteren Eigenkapitalfinanzierungen.
Es haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2019 keine wesentlichen Veränderungen ergeben.
Das Ergebnis je Aktie gemäß der folgenden Tabelle zeigt das Ergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens für das unverwässerte Ergebnis je Aktie zurechenbarer Gewinn (Verlust) für das Jahr | -1.152 | -5.473 |
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens für das verwässerte Ergebnis je Aktie zurechenbarer Gewinn (Verlust) für das Jahr | -1.152 | -5.473 |
scroll
| Menge | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien für das unverwässerte Ergebnis je Aktie | 15.055.569 | 13.965.703 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Stammaktien für das verwässerte Ergebnis je Aktie | 15.061.514 | 14.041.116 |
scroll
| in EUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Verlust je Aktie | ||
| Unverwässertes Ergebnis | -0,08 | -0,39 |
| Verwässertes Ergebnis | -0,08 | -0,39 |
In der folgenden Tabelle werden die Umsatzerlöse sowohl nach Segmenten als auch nach wiederkehrenden und nicht wiederkehrenden Umsätzen von Produkten / Dienstleistungen aufgegliedert.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Produkt / Dienstleistung | ||
| Wiederkehrende Umsätze | ||
| NFON AG | 17.102 | 14.469 |
| Deutsche Telefon Standard GmbH | 5.727 | 2.904 |
| nfon GmbH | 2.482 | 2.067 |
| NFON UK Ltd. | 3.161 | 2.840 |
| NFON Ibería SL | 176 | 140 |
| NFON ITALIA S.R.L. | 28 | 0 |
| NFON France SAS | 20 | 0 |
| Summe der wiederkehrenden Umsätze nach Segmenten | 28.695 | 22.419 |
| Überleitung auf wiederkehrende Konzernumsatzerlöse | 0 | 0 |
| Wiederkehrende Konzernumsatzerlöse | 28.695 | 22.420 |
| Nicht wiederkehrende Umsätze | ||
| NFON AG | 2.354 | 2.425 |
| Deutsche Telefon Standard GmbH | 643 | 351 |
| nfon GmbH | 629 | 827 |
| NFON Ltd. | 353 | 279 |
| NFON Iberia S.L. | 15 | 26 |
| NFON ITALIA S.R.L. | 67 | 0 |
| NFON France | 14 | 0 |
| Summe der nicht wiederkehrenden Umsätze nach Segmenten | 4.075 | 3.908 |
| Überleitung auf wiederkehrende Konzernumsatzerlöse | 0 | 0 |
| Nicht wiederkehrende Konzernumsatzerlöse | 4.075 | 3.908 |
| Konzernumsatzerlöse | 32.770 | 26.328 |
Der im Gegensatz zur Entwicklung zu den nicht wiederkehrenden Umsatzerlösen deutliche Anstieg der wiederkehrenden Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2020 resultiert im Wesentlichen aus der im Vergleich zum Vergleichszeitraum ausgeweiteten Customer Base sowie höheren Umsätzen mit Sprachtelefonie. Die wiederkehrenden Umsätze setzen sich im Wesentlichen aus der monatlichen Zahlung einer festen Lizenzgebühr pro Seat zuzüglich einer festen oder volumenabhängigen Gebühr für die Nutzung von Sprachtelefonie der Kundenbasis an Seats und SIP-Trunks zusammen. Zu den nicht wiederkehrenden Umsätzen zählen u. a. Umsätze aus dem Verkauf von Endgeräten (Telefone, Softclients für PCs und Smartphones) und der einmaligen Aktivierungsgebühr pro Nebenstelle bei Erstanschluss.
Die im Zusammenhang mit IFRS 15 zu erfassenden vertraglichen Vermögensgegenstände (30. Juni 2020: 173,5 TEUR; 31.12.2019: 173,9 TEUR), zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrags (30. Juni 2020: 58,9 TEUR; 31. Dezember 2019: 155,6 TEUR) sowie vertragliche Verbindlichkeiten (30. Juni 2020: 247,5 TEUR; 31. Dezember 2019: 95,0 TEUR) werden unter den sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerten (kurzfristig) bzw. den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten (kurzfristig) erfasst.
Die sonstigen betrieblichen Erträge 468 TEUR (H1 2019: 111,7 TEUR) enthalten vor allem mit 196 TEUR Fremdwährungsgewinne sowie mit 145 TEUR Erträge im Zusammenhang mit verrechneten sonstigen Sachbezügen von Mitarbeitern.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| Marketingaufwendungen | 3.194 | 3.943 |
| Verkaufsprovisionen | 3.975 | 3.005 |
| Sonstige Personalkosten | 1.552 | 1.639 |
| Mietaufwendungen | 399 | 376 |
| Externe Entwicklungskosten | 9 | 356 |
| EDV-Kosten | 589 | 656 |
| Support | 228 | 274 |
| Beratungsaufwendungen | 670 | 1.337 |
| Sonstige Verwaltungskosten | 451 | 304 |
| Sonstige Aufwendungen | 190 | 629 |
| Summe sonstige betriebliche Aufwendungen | 11.258 | 12.216 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtszeitraums liegen insbesondere aufgrund der um 749 TEUR niedrigeren Marketingaufwendungen von 3.194 TEUR unter dem Niveau des Vergleichszeitraums. Im Vergleich zu 2019 sind 2020 im 2. Halbjahr umfangreichere Marketingaktivitäten geplant. Entsprechend der aktuellen Planung werden die Marketingaufwendungen im gesamten Jahr 2020 in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres liegen.
Der Anstieg der Verkäuferprovisionen von 3.005 TEUR im 1. Halbjahr 2019 auf 3.975 TEUR im Berichtszeitraum steht mit dem gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode gestiegenen Umsatzvolumen im 1. Halbjahr 2020 in Verbindung.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des ersten Halbjahres 2019 enthielten Kosten i.H.v. 0,6 Mio. EUR, die im Zuge der Akquisition der DTS zum 01. März 2019 zu tragen waren.
Anfang 2019 wurde ein Aktienoptionsplan (beschlossen durch die Hauptversammlung am 09. April 2018 - "Aktienoptionsplan 2018") aufgesetzt, auf dessen Basis Mitarbeitern in Schlüsselpositionen des Konzerns Aktienoptionen zugeteilt wurden.
Die Kosten aus der Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten und Wertsteigerungsrechten an Mitarbeiter werden im Konzern mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente und Wertsteigerungsrechte zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bewertet. Zur Schätzung des beizulegenden Zeitwerts muss für die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten und Wertsteigerungsrechten ein geeignetes Bewertungsverfahren bestimmt werden; dieses ist abhängig von den Bedingungen der Gewährung. Weiterhin ist die Festlegung verschiedener Parameter, wie z. B. der voraussichtlichen Optionslaufzeit, Volatilität und Dividendenrendite erforderlich.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 waren 718.229 (30. Juni 2019: 645.229) Aktienoptionen gewährt. In diesem Zusammenhang wurden im Berichtszeitraum 356 TEUR (Vorjahreszeitraum: 306 TEUR) im Personalaufwand (Gegenposition: Kapitalrücklage) erfasst.
Daneben besteht mit einem Vorstandsmitglied eine anteilsbasierte Vergütungsvereinbarung mit Barausgleich. Im Zusammenhang mit dieser Vereinbarung sind zum 30. Juni 2020 113 TEUR in den sonstigen Rückstellungen erfasst.
Der Steueraufwand von 33 TEUR für das erste Halbjahr 2020 wurde gemäß IAS 34 auf Basis der bestmöglichen Schätzung des durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes ermittelt. Der erwartete Ertragsteuersatz wurde auf Grundlage der steuerlichen Planung für das gesamte Geschäftsjahr ermittelt.
Unternehmen und Personen werden als nahestehend betrachtet, wenn sich die Parteien unter gemeinsamer Beherrschung befinden oder wenn eine der Parteien über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auf oder die gemeinsame Beherrschung über deren Finanz- und Geschäftspolitik auszuüben. Bei der Betrachtung aller möglichen Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen wird der wirtschaftliche Gehalt der Beziehung und nicht allein die rechtliche Gestaltung geprüft. Darüber hinaus gelten als nahestehende Personen alle Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der NFON AG, einschließlich ihrer unmittelbaren Familienmitglieder und aller Rechtspersonen, die sich im Besitz oder unter der Beherrschung dieser natürlichen Personen befinden.
Die folgenden Tabellen stellen die Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen mit Ausnahme der Vergütung von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats dar. Sofern nicht anders erläutert, handelt es sich bei den nahestehenden Personen um Unternehmen, unter deren maßgeblichen Einfluss die NFON AG steht.
scroll
| Wert der Geschäftsvorfälle | ||
|---|---|---|
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
| --- | --- | --- |
| Verkauf von Waren und Dienstleistungen und sonstige Erträge 1 | 9 | 3 |
scroll
| Wert der Geschäftsvorfälle | ||
|---|---|---|
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
| --- | --- | --- |
| Käufe von Waren und Dienstleistungen und sonstige Aufwendungen 2 | 105 | 113 |
scroll
| Ausstehender Saldo zum 31.12. | ||
|---|---|---|
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
| --- | --- | --- |
| Forderungen3 | 2 | 0 |
scroll
| Ausstehender Saldo 31.12. | ||
|---|---|---|
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
| --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten 4 | 20 | 7 |
1 Davon betreffen 6 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) Transaktionen mit Mitgliedern des Vorstands sowie 3 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR) Transaktionen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats.
2 Davon betreffen 61 TEUR (Vorjahr: 63 TEUR) Transaktionen mit Mitgliedern des Vorstands sowie 44 TEUR (Vorjahr: 20 TEUR) Transaktionen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats.
3 Diese betreffen ausschließlich Mitglieder des Vorstands.
4 Davon betreffen 11 TEUR (31.12.2019: 0 TEUR) Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Vorstands und 9 TEUR (31.12.2019: 7 TEUR) Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats
Alle Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen und sind innerhalb von zwei Monaten nach dem Abschlussstichtag zu begleichen. Keiner der Salden ist gesichert. Im laufenden Jahr oder im Vorjahr wurde kein wesentlicher Aufwand für uneinbringliche oder zweifelhafte Forderungen im Hinblick auf von nahestehenden Unternehmen und Personen geschuldete Beträge erfasst.
Der Posten Verkauf von Waren und Dienstleistungen und sonstige Erträge beinhaltet cloudbasierte Dienstleistungen, die nahestehenden Unternehmen und Personen zu den gleichen Bedingungen wie anderen Kunden des Konzerns erbracht wurden. Der Posten Einkauf von Waren und Dienstleistungen und sonstige Aufwendungen beinhaltet im Wesentlichen Dienstleistungen, die von Unternehmen erbracht wurden, die von nahestehenden Personen und Unternehmen beherrscht werden.
Verschiedene Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats oder ihnen nahestehende Personen haben Positionen in anderen Unternehmen inne, die dazu führen, dass sie diese Unternehmen beherrschen oder einen wesentlichen Einfluss auf diese Unternehmen ausüben.
Mehrere dieser Unternehmen haben im Laufe des Berichtszeitraums Geschäfte mit dem Konzern getätigt. Die Bedingungen dieser Geschäftsvorfälle waren nicht nachteiliger oder vorteilhafter als diejenigen, die bei ähnlichen Geschäftsvorfällen zu marktüblichen Bedingungen mit Unternehmen, die in keiner Beziehung zu Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen stehen, galten oder - unter dem Gesichtspunkt der Angemessenheit - hätten erwartet werden können.
Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats oder ihnen nahestehende Unternehmen und Personen können von Zeit zu Zeit Waren und Dienstleistungen vom Konzern kaufen oder dem Konzern Waren und Dienstleistungen verkaufen. Diese Käufe werden zu den gleichen Bedingungen getätigt wie diejenigen, die mit anderen Lieferanten eingegangen werden.
Die folgende Übersicht zeigt die Mitglieder des Vorstands:
scroll
| Wohnort | Funktion und Beruf | Externe Mandate | |
|---|---|---|---|
| Hans Szymanski | Berlin | CEO, CFO Dipl.-Kaufmann | n. a. |
| Jan-Peter Koopmann | Nackenheim | CTO, Dipl.-Wirttschaftsinformatiker | n. a. |
| César Flores Rodríguez | Pullach im Isartal | CSO, Dipl.-Betriebswirt | n. a. |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten folgende Vergütung:
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Vorstandsvergütung | ||
| Summe kurzfristige Vergütung | 515 | 501 |
| Summe aktienbasierte Vergütung (langfristiger Anreiz) | 97 | 97 |
| Summe Vergütung der Mitglieder des Vorstands | 611 | 598 |
Die Vergütung des Vorstands beinhaltet Gehälter, in Sachwerten gewährte Bezüge, aktienbasierte Vergütungen sowie Bonuszahlungen.
Dem Aufsichtsrat der NFON AG gehörten zum 30. Juni 2020 folgende Mitglieder an:
scroll
| 30.06.2020 | Funktion | Beruf | Weitere Mandate |
|---|---|---|---|
| Aufsichtsrat | |||
| Rainer Christian Koppitz | Vorsitz | CEO der Katek SE, München | n. a. |
| Dr. Rupert Doehner | Stv. Vorsitz | Rechtsanwalt, Geschäftsführer der RECON. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, München | n. a. |
| Günter Müller | Geschäftsführer der Milestone Venture Capital GmbH, Hösbach | n. a. | |
| Florian Schuhbauer | Geschäftsführer Active Ownership Capital S.a.r.l und Active Ownership Corporation S.a.r.l., Grevenmacher, Luxemburg | Aufsichtsrat der PNE AG, Cuxhaven |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten die folgende Vergütung:
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Aufsichtsratsvergütung | ||
| Grundvergütung | 57,5 | 57,5 |
| Sitzungsgeld | 15 | 16 |
| Summe Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats | 72,5 | 73,5 |
Die Vergütung des Aufsichtsrats wird als sonstige kurzfristige Verbindlichkeit und unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf Basis der internen Berichterstattung abzugrenzen, die regelmäßig von den Hauptentscheidungsträgern, dem Vorstandsvorsitzenden (CEO), der Gesellschaft im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen auf die Segmente und der Bewertung ihrer Ertragskraft überprüft wird. Grundlage für die Entscheidung, welche Informationen berichtet werden, ist die interne Organisations- und Managementstruktur sowie die Struktur der internen Finanzberichterstattung. Im Zuge der routinemäßigen Managementberichterstattung erhält und prüft der CEO Finanzinformationen.
Die ausgewiesenen Segmentergebnisse beinhalten die Beträge solcher Posten, die einem Segment direkt zugeordnet werden können, und die Beträge solcher Posten, die sich sinnvollerweise einem Segment zuweisen lassen. Die Segmentberichterstattung beinhaltet keine segmentinternen Verkäufe. Sie beinhaltet segmentinterne Leistungsverrechnungen. Die Unternehmensleitung bewertet die Performance in erster Linie auf der Grundlage der in der Managementberichterstattung ausgewiesenen Informationen zu Umsatzerlösen und EBITDA. Das EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und planmäßigen Abschreibungen.
Die Segmentstruktur des Konzerns stellt dar, wie die Unternehmensleitung derzeit Finanzentscheidungen trifft und Ressourcen zuweist.
Der Konzern umfasst sieben Geschäftssegmente, welche nachfolgend separat als berichtspflichtige Segmente dargestellt sind. Die sieben Geschäftssegmente sind NFON AG, DTS, nfon GmbH, NFON UK Ltd, NFON Iberia SL, NFON Italia S.R.L. und NFON France.
Nachgehend werden die Segmentinformationen für die Aktivitäten im ersten Halbjahr 2020 dargestellt.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | ||
| NFON AG | 19.456 | 16.894 |
| Deutsche Telefon Standard GmbH | 6.368 | 3.254 |
| nfon GmbH | 3.110 | 2.894 |
| NFON UK Ltd. | 3.516 | 3.119 |
| NFON Iberia SL | 191 | 166 |
| NFON ITALIA S.R.L. | 95 | 0 |
| NFON France SAS | 34 | 0 |
| Summe der Umsatzerlöse der berichtspflichtigen Segmente | 32.770 | 26.327 |
| Überleitung | 0 | 1 |
| Summe Konzernerlöse | 32.770 | 26.328 |
Die Umsatzerlöse nach berichtspflichtigen Segmenten gemäß der vorstehenden Tabelle entsprechen den Umsatzerlösen mit externen Kunden und basieren auf IFRS. Interne Rechnungsstellungen werden bei den Segmenten als Be- und Entlastung der Kosten dargestellt und sind nicht in den Umsätzen enthalten. Hierbei sind die betriebswirtschaftlichen Kostenverrechnungen im EBITDA enthalten, während steuerliche Verrechnungspreisanforderungen außerhalb des EBITDA dargestellt werden.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| EBITDA | ||
| NFON AG | 4.226 | 529 |
| Deutsche Telefon Standard GmbH | 1.036 | 329 |
| nfon GmbH | -199 | -266 |
| NFON UK Ltd. | -1.021 | -1.939 |
| NFON Iberia SL | -665 | -525 |
| NFON ITALIA S.R.L. | -1.003 | -619 |
| NFON France SAS | -1.010 | -165 |
| Summe EBITDA der berichtspflichtigen Segmente | 1.363 | -2.656 |
| Sonstige Segmente | ||
| Überleitung | -541 | -1.144 |
| Konzern-EBITDA | 822 | -3.800 |
| Hinzurechnung: | ||
| Abschreibungen | -1.718 | -1.351 |
| Nettozinserträge / -aufwendungen | -223 | -250 |
| Ertragsteueraufwand / -ertrag | -33 | 73 |
| Konzern-Jahresergebnis | -1.152 | -5.328 |
Die interne Berichterstattung basiert auf IFRS. Sondereffekte der Periode, die als außerordentlich angesehen werden, werden im berichteten EBITDA bereinigt.
Die Überleitungseffekte im 1. Halbjahr 2020 i.H.v. 541 TEUR entfallen mit 356 TEUR vor allem auf in der internen Berichterstattung bereinigte Sondereffekte im Zusammenhang mit Kosten für Stock Options.
Die Überleitungseffekte im 1. Halbjahr 2019 i.H.v. 1.144 TEUR entfallen mit 1.153 TEUR vor allem auf in der internen Berichterstattung bereinigte Sondereffekte aus den Kosten für Retention Boni und Aktienoptionen i.H.v. 527 TEUR sowie Aufwendungen für Kapitalerhöhungen und M&A-Aktivitäten i.H.v. 626 TEUR.
Jedes der vorstehend genannten berichtspflichtigen Segmente bietet wiederkehrende und nicht wiederkehrende Produkte und Dienstleistungen an.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Produkt / Dienstleistung | ||
| Wiederkehrende Umsätze | 28.695 | 22.420 |
| Nicht-wiederkehrende Umsätze | 4.075 | 3.908 |
| Konzernerlöse | 32.770 | 26.328 |
Die nachfolgenden Tabellen stellen die Umsatzerlöse und die langfristigen Vermögenswerte nach einzelnen Ländern dar. Die geografische Zuordnung der Umsatzerlöse und Vermögenswerte basiert auf dem Sitz der Unternehmen in den jeweiligen Ländern.
scroll
| in TEUR | H1 2020 | H1 2019 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | ||
| Deutschland | 25.426 | 19.768 |
| Österreich | 3.110 | 2.894 |
| Vereinigtes Königreich | 3.516 | 3.119 |
| Spanien | 191 | 166 |
| Italien | 95 | 0 |
| Frankreich | 34 | 0 |
| Sonstige Länder | 398 | 381 |
| Summe Umsatzerlöse | 32.770 | 26.328 |
Die nachfolgende Tabelle stellt die langfristigen Vermögenswerte mit Ausnahme von Finanzinstrumenten und latenten Steuern dar.
scroll
| in TEUR | 30.06.2019 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Deutschland | 31.143 | 29.269 |
| Vereinigtes Königreich | 445 | 457 |
| Österreich | 322 | 413 |
| Italien | 121 | 126 |
| Spanien | 52 | 41 |
| Frankreich | 21 | 26 |
| Summe langfristiges Vermögen | 32.104 | 30.332 |
Nach dem 30. Juni 2020 ergaben sich keine Sachverhalte, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.
München, 20. August 2020
scroll
| Hans Szymanski | Jan-Peter Koopmann | César Flores Rodríguez |
| CEO und CFO | CTO | CSO |
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
München, 20. August 2020
scroll
| Hans Szymanski | Jan-Peter Koopmann | César Flores Rodríguez |
| CEO und CFO | CTO | CSO |
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.