Interim / Quarterly Report • Aug 7, 2009
Interim / Quarterly Report
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Verehrte Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch die Bauindustrie fest im Griff. Erst vor wenigen Wochen hat der europäische Branchenverband Euro‑ construct seine Prognosen für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigiert. Demnach wird der Umsatz in der europäischen Bauindus‑ trie 2009 um 9,9 Prozent sinken. Diese Entwicklung bekommt auch der Nemetschek Konzern zu spüren, erzielen wir doch den Großteil unserer Umsätze in Europa.
In Deutschland, noch immer starke Heimatbasis des Konzerns, sind die Aussichten nicht ganz so schlecht, doch auch hier liegt das von Euroconstruct erwartete Umsatzminus bei 4 Prozent. Branchenvertretern zufolge kommen die verschiedenen Konjunkturprogramme nur lang‑ sam bei den Bauunternehmen an und daran dürfte sich bis zum En‑ de der Sommerpause auch nicht viel ändern. Angesichts eines tradi‑ tionell umsatzschwächeren dritten Quartals rechnet der Nemetschek Konzern frühestens im vierten Quartal mit einer Marktbelebung.
Insgesamt erscheint für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzrück‑ gang von rund 10 Prozent auch weiter realistisch – bei aller Vorsicht angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten. Bleibt das Umsatz‑
minus in der erwarteten Größenordnung, sollten wir – wie angekündigt – die operative Marge 2009 im Bereich von 20 Prozent halten kön‑ nen, also in einer Bandbreite zwischen 18 und 22 Prozent. Damit kann sich der Konzern in diesen Zeiten wahrlich sehen lassen!
In den letzten Monaten konnten wir unter Beweis stellen, dass Nemetschek seine Kosten im Griff hat. Unsere Tochterunternehmen sind durchaus unterschiedlich von der Wirtschaftskrise betroffen, entsprechend waren die getroffenen Maßnahmen auf den Einzelfall zugeschnitten. Dennoch haben alle Töchter ihren Beitrag zu den er‑ zielten Einsparungen geleistet. Alle haben an einem Strang gezogen und so ist es uns gelungen, allein die betrieblichen Aufwendungen im ersten Halbjahr um 8 Prozent zu reduzieren. Damit konnte das Unter‑ nehmen einen Gutteil des Rückgangs bei den Umsätzen auffangen und die operative Marge weitgehend stabil halten.
Der nach wie vor starke Cashflow hat uns zudem erlaubt, unsere Verschuldung in großem Tempo weiter abzubauen. In Anbetracht liquider Mittel von über 23 Mio. Euro beträgt die Netto-Verschuldung der Nemetschek AG heute nur noch rund 16 Mio. Euro. Die Eigenkapi‑ talquote stieg auf 45 Prozent. Damit fühlen wir uns auch für den Fall gewappnet, dass die Wirtschaftskrise noch länger anhalten sollte.
Derweil arbeiten unsere Tochterunternehmen weiter daran, sich so aufzustellen, dass sie von einer erneuten Marktbelebung optimal profi‑ tieren können – wann immer diese auch einsetzen wird. So bieten in‑ zwischen alle Architekturprogramme unter dem Dach von Nemetschek Lösungen für die Planung umweltfreundlicher Bauten und die energe‑ tische Sanierung vorhandener Gebäude, denn an diesem Thema kommt heute kein Planer mehr vorbei. Parallel arbeiten unsere Entwicklungs‑ teams schon heute an den Softwarelösungen für morgen und übermor‑ gen. Denn wir wollen in unserem Segment auch dann noch technolo‑ gisch führend sein.
Verehrte Aktionäre, ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.
Mit den besten Wünschen
Ihr
Ernst Homolka Vorstand
Ab April hat sich der Aktienmarkt deutlich erholt – und mit ihm die Nemetschek Aktie. Nachdem sie im März ihren langjährigen Tiefststand erreicht hatte, konnte sie im zweiten Quartal deutlich zulegen.
Der Aufschwung begann Ende April mit Bekanntgabe der Ergebnisse des ersten Quartals, die vom Markt sehr positiv aufgenommen wurden. Parallel führte das Management zahlreiche Investorengespräche. Mitte Mai gab es den nächsten Schub für die Aktie, nachdem die Analysten von Goldman Sachs das Kursziel auf 17 Euro angehoben hatten.
Am 22. Mai erreichte die Nemetschek Aktie mit 12,05 Euro ihr 3-Mo‑ nats-Hoch, das durchschnittliche Handelsvolumen stieg auf rund 13.000 Aktien pro Tag. Danach kam es zu kleineren Gewinnmitnahmen und das Quartal endete bei einem Kurs von 10,02 Euro.
| Angaben in Mio. € | 30.06.2009 | 30.06.2008 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 65,2 | 73,3 | –11,1% |
| Betriebliche Erträge | 67,1 | 74,5 | –10,0% |
| Rohertrag | 63,4 | 69,9 | –9,4% |
| in % vom Umsatz | 97,2% | 95,4% | |
| EBITDA | 12,9 | 15,3 | –15,3% |
| in % vom Umsatz | 19,8% | 20,8% | |
| je Aktie in € | 1,34 | 1,58 | |
| EBIT | 8,1 | 10,4 | –22,4% |
| in % vom Umsatz | 12,4% | 14,2% | |
| je Aktie in € | 0,84 | 1,08 | |
| Jahresüberschuss (Konzernanteile) bereinigt um PPA-Effekte | 7,5 | 9,6 | –22,2% |
| je Aktie in € | 0,77 | 0,99 | |
| Jahresüberschuss (Konzernanteile) | 4,6 | 6,7 | –30,7% |
| je Aktie in € | 0,48 | 0,69 | |
| Jahresüberschuss | 4,7 | 7,0 | –32,4% |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 13,6 | 16,2 | –16,1% |
| Liquide Mittel *) | 23,4 | 23,2 | 0,9% |
| Eigenkapital *) | 72,1 | 67,9 | 6,2% |
| EK-Quote *) | 45% | 41% | |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert) | 9.625.000 | 9.625.000 | 0,0% |
*) Darstellung Vorjahr per 31. Dezember 2008
Imageanzeige der Nemetschek Engineering Group
Europas Ingenieure stehen unter Druck: Auf der einen Seite sind sie mit steigenden Qualitätsanforderungen, immer neuen Gesetzen, Nor‑ men und Umweltauflagen konfrontiert, auf der anderen Seite herrscht ein Mangel an qualifizierten Ingenieuren und zunehmender Kosten‑ druck. In der Folge steigt der Bedarf nach Softwarelösungen, die die Arbeitsproduktivität erhöhen und Prozesse effizienter machen – es steigen aber auch die Ansprüche der Nutzer.
Vor diesem Hintergrund hat die Nemetschek Engineering Group 2008 ihre Kräfte gebündelt. Die Gruppe umfasst die Lösungen von Nemetschek Scia, Nemetschek Allplan, Nemetschek Frilo, Nemet‑ schek Engineering und Glaser, die von rund 20.000 Kunden in aller Welt genutzt werden. Gemessen am Umsatz ist die Gruppe weltweit die Nummer 4 unter den Anbietern von Ingenieurbausoftware für den Beton- und Stahlbau – nach den US-Wettbewerbern Autodesk und Bentley sowie der finnischen Tekla. Gemeinsam deckt sie ein breites Lösungsspektrum ab, das von der statischen Berechnung über die Entwurfs- und Detailplanung bis zur Steuerung des Produktionspro‑ zesses und zur Logistik reicht – darunter schnell erlernbare Einstiegs‑ produkte ebenso wie leistungsstarke High-End-Lösungen.
Gemeinsames Differenzierungsmerkmal aller Lösungen ist ihre Praxisnähe – getreu dem Motto "Ingenieure entwickeln Software für Ingenieure". "Tatsächlich geht keine andere Software detaillierter auf die konkreten Kundenbedürfnisse ein", so Jean-Pierre Rammant, Geschäftsführer von Scia und Koordinator der Engineering Group.
Zahlreiche Kunden nutzen bereits seit Jahren mehrere Lösungen der Gruppe, was den Weg für eine stärkere Zusammenarbeit geebnet und bereits eine Reihe von Innovationen ermöglicht hat. Ein Beispiel: Das sogenannte "Round-Trip Engineering" ermöglicht den nahtlosen Datenaustausch zwischen einem in Allplan entwickelten Tragwerksmo‑ dell und einem in Scia oder Friedrich + Lochner entwickelten Statik-Modell – das macht den gesamten Prozess schneller und effizienter. Gemeinsam adressiert die Engineeering Group Zukunftsthemen wie die Integration von 3D Strukturmodelldaten in alle Softwareprodukte, den Austausch von Modelldaten über standardisierte Austauschfor‑ mate und die Erleichterung von büroübergreifenden Arbeitsprozes‑ sen.
Ein ganz aktuelles Thema ist zudem die Integration der sogenannten Eurocodes in die jeweilige Softwarelösung. Mit den zehn Normen die‑ ser Eurocodes werden erstmals gemeinsame Regeln für die Auslegung von Bauwerken in der Europäischen Gemeinschaft eingeführt, womit nicht zuletzt technische Handelshemmnisse für Bauprodukte und Dienstleistungen beseitigt werden sollen.
Hinzu kommen gemeinsame Marketingaktivitäten der Engineering Group, etwa die Organisation von Ingenieurbautagen, an denen Kunden neue Lösungsansätze präsentiert bekommen. Alle zwei Jahre organisiert sie zudem einen internationalen Nutzer-Wettbewerb, der besonders innovative Ingenieurbauprojekte auszeichnet. Am diesjäh‑ rigen "User Contest" nahmen über 120 Ingenieurbaubüros teil (ein Projekt finden Sie auf Seite 11 vorgestellt).
Die Nemetschek Engineering Group ist in Europa, im mittleren Osten und einzelnen Schwellenländern wie Indien und Brasilien aktiv, und sie plant schrittweise die weitere Internationalisierung. Grundlage dafür ist die gemeinsame Einrichtung von Kompetenz-Zentren in ausge‑ wählten Vertriebsorganisationen, um sicherzustellen, dass die Produkte der Engineering Group mit dem notwendigen Anwendungs-Knowhow vertrieben werden. So betreut etwa das Kompetenz-Zentrum in Brüssel den Nordeuropäischen Raum, das Zentrum in Prag den Bereich Osteuropa. Gemeinsam mit der amerikanischen Konzerntoch‑ ter Nemetschek North America soll zudem noch in diesem Jahr der Vertrieb einiger Produkte der Engineering Group in den USA starten.
Das Ziel ist hoch gesteckt: Gemeinsam will die Engineering Group zum weltweit größten Anbieter von Ingenieurbausoftware für Betonund Stahlbau avancieren.
Im ersten Halbjahr 2009 erwirtschaftete der Nemetschek Konzern trotz des erwarteten Rückgangs der Umsatzerlöse eine weitgehend stabile EBITDA-Marge von 19,8% (Vorjahr: 20,8%). Im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum sanken die Umsatzerlöse um 11,1% von 73,3 Mio. EUR auf 65,2 Mio. EUR. Das Konzern-EBITDA betrug
12,9 Mio. EUR (Vorjahr: 15,3 Mio. EUR). Der Jahresüberschuss lag mit 4,7 Mio. EUR unter Vorjahr (7,0 Mio. EUR). Dabei wirkte sich die negati‑ ve Marktbewertung des im Zuge der Fremdfinanzierung der Graphisoft-Übernahme abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfts mit 0,8 Mio. EUR aus. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 13,6 nach 16,2 Mio. EUR im Vorjahreshalbjahr.
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2009 und 1. Januar bis 30. Juni 2008
| Angaben in Tausend € | 2. Quartal 2009 | 2. Quartal 2008 | 6 Monate 2009 | 6 Monate 2008 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 31.669 | 36.919 | 65.219 | 73.348 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 59 | 21 | 113 | 92 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 213 | 493 | 1.725 | 1.072 |
| Betriebliche Erträge | 31.941 | 37.433 | 67.057 | 74.512 |
| Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen | –1.866 | –2.150 | –3.682 | –4.572 |
| Personalaufwand | –15.316 | –15.081 | –30.812 | –30.543 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | –2.378 | –2.430 | –4.820 | –4.831 |
| davon Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisverteilung |
–1.762 | –1.846 | –3.580 | –3.692 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | –9.113 | –12.953 | –19.651 | –24.144 |
| Betriebliche Aufwendungen | –28.673 | –32.614 | –58.965 | –64.090 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 3.268 | 4.819 | 8.092 | 10.422 |
| Zinserträge | 117 | 854 | 224 | 1.183 |
| Zinsaufwendungen | –318 | –410 | –2.041 | –2.249 |
| Erträge aus assoziierten Unternehmen | 30 | 58 | 87 | 133 |
| Ergebnis vor Steuern | 3.097 | 5.321 | 6.362 | 9.489 |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | –724 | –1.420 | –1.653 | –2.523 |
| Jahresüberschuss | 2.373 | 3.901 | 4.709 | 6.966 |
| Sonstiges Ergebnis der Periode: | ||||
| Differenz aus Währungsumrechnung | 17 | 1.671 | –434 | 710 |
| Gesamtergebnis der Periode | 2.390 | 5.572 | 4.275 | 7.676 |
| Zurechnung Jahresüberschuss: | ||||
| Anteilseigner des Mutterunternehmens | 2.340 | 3.770 | 4.614 | 6.661 |
| Minderheitenanteile | 33 | 131 | 95 | 305 |
| Jahresüberschuss | 2.373 | 3.901 | 4.709 | 6.966 |
| Zurechnung Gesamtergebnis der Periode: | ||||
| Anteilseigner des Mutterunternehmens | 2.357 | 5.441 | 4.180 | 7.371 |
| Minderheitenanteile | 33 | 131 | 95 | 305 |
| Gesamtergebnis der Periode | 2.390 | 5.572 | 4.275 | 7.676 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert) | 0,24 | 0,39 | 0,48 | 0,69 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert) | 0,24 | 0,39 | 0,48 | 0,69 |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert) | 9.625.000 | 9.625.000 | 9.625.000 | 9.625.000 |
| Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (verwässert) | 9.625.000 | 9.625.000 | 9.625.000 | 9.625.000 |
Hintergrund des Umsatzrückgangs waren geringere Erlöse aus dem Li‑ zenzverkauf. Sie sanken im ersten Halbjahr um 20,9% von 37,5 Mio. EUR auf 29,7 Mio. EUR. Die Umsätze aus Wartungsverträgen lagen mit 30,6 Mio. EUR stabil auf Vorjahresniveau.
Im Inland erwirtschaftete der Nemetschek Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 27,5 Mio. EUR (Vorjahr: 27,4 Mio. EUR). In den auslän‑ dischen Märkten war die Umsatzentwicklung rückläufig und erreichte 37,8 Mio. EUR (Vorjahr: 45,9 Mio. EUR). Der Auslandsanteil lag somit bei 58 % vom Gesamtumsatz.
Die Unternehmen im Segment Planen erzielten Umsatzerlöse in Hö‑ he von 53,1 Mio. EUR (Vorjahr: 60,8 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge lag bei 17,8% (Vorjahr: 20,2%). Die Unternehmen in den Segmenten Bauen und Nutzen konnten im Vorjahresvergleich ein leichtes Wachs‑ tum verzeichnen. Der Umsatz im Segment Bauen stieg um 3,5% auf 6,7 Mio. EUR (Vorjahr: 6,5 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge betrug 36,9% (Vorjahr: 27,9%). Im Bereich Nutzen stiegen die Umsatzerlöse um 2,3% auf 2,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,9 Mio. EUR), die EBITDA-Mar‑ ge lag bei 14,6% (Vorjahr: –5,8 %). Der Bereich Multimedia erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,1 Mio. EUR). Das EBITDA betrug 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR).
zum 30. Juni 2009 und zum 31. Dezember 2008
| Aktiva Angaben in Tausend € |
30.06.2009 | 31.12.2008 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 23.444 | 23.227 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18.355 | 20.314 |
| Vorräte | 868 | 651 |
| Steuererstattungsansprüche aus Ertragsteuern | 2.827 | 2.840 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 500 | 139 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 4.823 | 4.815 |
| Kurzfristige Vermögenswerte, gesamt | 50.817 | 51.986 |
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Sachanlagevermögen | 3.997 | 4.327 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 51.062 | 54.599 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 52.037 | 52.079 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen/Finanzanlagen | 511 | 659 |
| Latente Steuern | 1.757 | 2.043 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 899 | 1.010 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 763 | 706 |
| Langfristige Vermögenswerte, gesamt | 111.026 | 115.423 |
Aufgrund des strikten Kostenmanagements erwirtschaftete Nemetschek trotz des Umsatzrückgangs im ersten Halbjahr ein EBITDA in Höhe von 12,9 Mio. EUR (Vorjahr: 15,3 Mio. EUR). Insgesamt sanken die betrieb‑ lichen Aufwendungen um 8,0%. Weitere im ersten Halbjahr ergriffene Maßnahmen werden sich bis zum Geschäftsjahresende positiv auf das Ergebnis auswirken. Der Konzern verringerte die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 18,6% von 24,1 Mio. EUR auf 19,7 Mio. EUR. Dies ist auf zahlreiche Einzelmaßnahmen in allen Konzernunternehmen zu‑ rückzuführen, darunter Einsparungen bei den Werbe- und Vertriebsaus‑ gaben sowie bei den externen Personalkosten. Nach Abschreibungen aus der Kaufpreisverteilung in Höhe von 3,6 Mio. EUR und Zinsbelastungen in Höhe von 2,0 Mio. EUR aus den Bankdarlehen lag der Jahresüberschuss bei 4,7 Mio. EUR (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR). In den Zinsbelastungen ist die negative Marktbewertung des Zinssicherungsgeschäftes in Höhe von 0,8 Mio. EUR enthalten. Das Ergebnis je Aktie (Konzernanteile, unverwässert) beträgt 0,48 EUR nach 0,69 EUR im Vorjahr.
Der Nemetschek Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2009 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 13,6 Mio. EUR (Vorjahr: 16,2 Mio. EUR). Der Perioden-Cashflow erreichte 11,7 Mio. EUR (Vorjahr: 14,1 Mio. EUR). Dies ist im Wesentlichen auf das um 3,1 Mio. EUR geringere Ergebnis vor Steuern zurückzuführen.
| Passiva | 30.06.2009 Angaben in Tausend € |
31.12.2008 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Schulden | ||
| Kurzfristige Darlehen und kurzfristiger Anteil | ||
| an langfristigen Darlehen | 7.943 | 8.077 |
| Schulden aus Lieferungen und Leistungen | 4.506 | 6.640 |
| Erhaltene Anzahlungen | 115 151 |
|
| Rückstellungen und abgegrenzte Schulden | 9.039 | 11.547 |
| Umsatzabgrenzungsposten | 18.432 | 12.133 |
| Schulden aus Ertragsteuern | 1.892 | 1.524 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | 4.394 | 6.225 |
| Kurzfristige Schulden, gesamt | 46.321 | 46.297 |
| Langfristige Schulden | ||
| Langfristige Darlehen ohne kurzfristigen Anteil | 31.824 | 41.324 |
| Latente Steuern | 7.339 | 8.432 |
| Pensionsrückstellungen | 540 513 |
|
| Langfristige finanzielle Verpflichtungen | 3.130 | 2.326 |
| Sonstige langfristige Schulden | 577 613 |
|
| Langfristige Schulden, gesamt | 43.410 | 53.208 |
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 9.625 | 9.625 |
| Kapitalrücklage | 41.611 | 41.611 |
| Gewinnrücklage | 52 52 |
|
| Währungsumrechnung | –3.476 | –3.042 |
| Bilanzgewinn | 23.027 | 18.413 |
| Eigenkapital, Konzernanteile | 70.839 | 66.659 |
| Minderheitenanteile | 1.273 | 1.245 |
| Eigenkapital, gesamt | 72.112 | 67.904 |
| Passiva, gesamt | 161.843 | 167.409 |
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2009 und 1. Januar bis 30. Juni 2008
| Angaben in Tausend € | 2009 | 2008 |
|---|---|---|
| Ergebnis (vor Steuern) | 6.362 | 9.489 |
| Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 4.820 | 4.831 |
| Veränderung der Pensionsrückstellung | 27 | 25 |
| Nicht zahlungswirksame Transaktionen | 557 | –182 |
| Ertrag aus assoziierten Unternehmen | –87 | –133 |
| Verlust aus dem Abgang von Sachanlagevermögen | 7 | 118 |
| Perioden Cashflow | 11.686 | 14.148 |
| Zinserträge | –224 | –1.183 |
| Zinsaufwendungen | 2.041 | 2.249 |
| Änderung sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden | –2.508 | –1.985 |
| Änderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2.206 | 4.681 |
| Änderungen andere Aktiva | 1.093 | –928 |
| Änderung Schulden aus Lieferungen und Leistungen | –2.134 | –1.406 |
| Änderungen andere Passiva | 2.469 | 890 |
| Einzahlungen aus Ausschüttung assoziierter Unternehmen | 235 | 284 |
| Erhaltene Zinsen | 184 | 689 |
| Erhaltene Ertragsteuern | 387 | 95 |
| Gezahlte Ertragsteuern | –1.859 | –1.345 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 13.576 | 16.189 |
| Investitionen in Anlagevermögen | –1.055 | –2.580 |
| Änderung Schulden aus Akquisitionen | –1.299 | 10 |
| Einzahlungen aus Abgang des Anlagevermögens | 71 | 112 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –2.283 | –2.458 |
| Dividenden | 0 | –6.256 |
| Ausbezahlte Gewinnanteile an Minderheitsgesellschafter | –67 | –703 |
| Rückzahlung Bankdarlehen | –9.634 | –12.771 |
| Gezahlte Zinsen | –1.208 | –2.223 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –10.909 | –21.953 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 384 | –8.222 |
| Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelfonds | –167 | – 9 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 23.227 | 29.121 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 23.444 | 20.890 |
| 2009 Angaben in Tausend € |
Gesamt | Eliminierung | Planen | Bauen | Nutzen | Multimedia | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 3.478 | |||||||
| Umsatzerlöse extern | 65.219 | 0 53.060 |
6.702 1.979 |
||||
| Segment Verkäufe | 0 | –277 | 0 | 5 | 11 | 261 | |
| Gesamt Umsatzerlöse | 65.219 | –277 | 53.060 | 6.707 | 1.990 | 3.739 | |
| EBITDA | 12.912 | 9.419 | 2.476 | 289 | 728 | ||
| Abschreibungen | –4.820 | –4.631 | –68 | –28 | –93 | ||
| EBIT (Segmentergebnis) | 8.092 | 4.788 | 2.408 | 261 | 635 | ||
| 2008 | Angaben in Tausend € | Gesamt | Eliminierung | Planen | Bauen | Nutzen | Multimedia |
| Umsatzerlöse extern | 73.348 | 0 | 60.849 | 6.473 | 1.935 | 4.091 | |
| Segment Verkäufe | 0 | –301 | 0 | 17 | 0 | 284 | |
| Gesamt Umsatzerlöse | 73.348 | –301 | 60.849 | 6.490 | 1.935 | 4.375 | |
| EBITDA | 15.253 | 12.274 | 1.803 | –113 | 1.289 | ||
| Abschreibungen | –4.831 | –4.651 | –73 | –26 | –81 | ||
| EBIT (Segmentergebnis) | 10.422 | 7.623 | 1.730 | –139 | 1.208 |
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2009 und 1. Januar bis 30. Juni 2008
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Angaben in Tausend € | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Gewinn rücklage |
Währungs umrechnung |
Bilanz‑ gewinn/ -verlust |
Summe | Minderheiten anteile |
Summe Eigenkapital |
| Stand 01.01.2008 | 9.625 | 41.646 | 52 | –4.169 | 14.395 | 61.549 | 1.337 | 62.886 |
| Differenzen aus Währungsumrechnung | 710 | 710 | 710 | |||||
| Jahresüberschuss | 6.661 | 6.661 | 305 | 6.966 | ||||
| Gesamtperiodenergebnis | 0 | 0 | 0 | 710 | 6.661 | 7.371 | 305 | 7.676 |
| Aktienbasierte Vergütung | –181 | –181 | –181 | |||||
| Gewinnauszahlung Minderheiten | –34 | –34 | –669 | –703 | ||||
| Dividendenzahlung | –6.256 | –6.256 | –6.256 | |||||
| Stand 30.06.2008 | 9.625 | 41.465 | 52 | –3.459 | 14.766 | 62.449 | 973 | 63.422 |
| Stand 01.01.2009 | 9.625 | 41.611 | 52 | –3.042 | 18.413 | 66.659 | 1.245 | 67.904 |
| Differenzen aus Währungsumrechnung | –434 | –434 | –434 | |||||
| Jahresüberschuss | 4.614 | 4.614 | 95 | 4.709 | ||||
| Gesamtperiodenergebnis | 0 | 0 | 0 | –434 | 4.614 | 4.180 | 95 | 4.275 |
| Gewinnauszahlung Minderheiten | 0 | –67 | –67 | |||||
| Stand 30.06.2009 | 9.625 | 41.611 | 52 | –3.476 | 23.027 | 70.839 | 1.273 | 72.112 |
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug – 2,3 Mio. EUR (Vor‑ jahr: – 2,5 Mio. EUR). Er umfasst neben Ersatzinvestitionen in das Anlagevermögen die Schlußzahlungen der bereits bilanzierten varia‑ blen Kaufpreisschulden im Rahmen der Akquisition der Scia Gruppe sowie der Nemetschek Bausoftware GmbH. Der Cashflow aus Finanzie‑ rungstätigkeit lag bei –10,9 Mio. EUR (Vorjahr: –22,0 Mio. EUR). Der Nemetschek Konzern tilgte zum 30. Juni 2009 weitere 9,6 Mio. EUR Darlehensschulden. Der Vorjahreswert enthielt im Wesentlichen Til‑ gungen in Höhe von 12,8 Mio. EUR sowie ausbezahlte Dividenden von 7,0 Mio. EUR.
Die liquiden Mittel erhöhten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2008 um 0,2 Mio. EUR auf 23,4 Mio. EUR. Damit beträgt die Nettoverschul‑ dung des Konzerns 16,3 Mio. EUR (31. Dezember 2008: 26,1 Mio. EUR). In der zweiten Jahreshälfte sind weitere Darlehensrückzahlungen geplant, bestehend aus Pflicht- (3,5 Mio. EUR) und Sondertilgungen (je nach Geschäftsverlauf bis zu maximal 4,9 Mio. EUR). Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich um 1,2 Mio. EUR auf 50,8 Mio. EUR. Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich auf 111,0 Mio. EUR (31. Dezember 2008: 115,4 Mio. EUR). Dies resultiert insbesondere aus der planmäßigen Abschreibung auf Vermögenswerte aus der Kaufpreisverteilung.
Bei den kurzfristigen Schulden entfallen 7,9 Mio. EUR auf den kurz‑ fristigen Anteil der Bankdarlehen aus der Übernahme von Graphisoft. Die langfristigen Schulden enthalten mit 31,8 Mio. EUR den langfris‑ tigen Teil der Bankdarlehen. Die Eigenkapitalquote liegt bei 45% (31. Dezember 2008: 41%). Das Eigenkapital beträgt 72,1 Mio. EUR (31. Dezember 2008: 67,9 Mio. EUR).
Wesentliche Ereignisse nach Ende der Zwischenberichtsperiode liegen nicht vor.
Zum Stichtag 30. Juni 2009 beschäftigte der Nemetschek Konzern 1.073 Mitarbeiter (31. Dezember 2008: 1.114).
Der Aktienbesitz der Organmitglieder zum 30. Juni 2009 stellt sich unverändert wie folgt dar: Professor Georg Nemetschek (Aufsichtsrat) hält 1.411.322 Stück; Ernst Homolka (Vorstand) hält 225 Stück.
Es bestehen keine wesentlichen Veränderungen zu den Angaben im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008.
Zu den wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Ent‑ wicklung des Konzerns verweisen wir auf die im Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2008 beschriebenen Chancen und Risiken. In der Zwischenzeit haben sich keine wesentlichen Änderungen ergeben.
Das Ende der weltweiten Wirtschaftskrise ist noch nicht absehbar und hinterlässt auch in der Bauindustrie seine Spuren. Nach seinen im Ju‑ ni 2009 aktualisierten Prognosen erwartet der Branchenverband Euro‑ construct für 2009 einen Umsatzrückgang in der europäischen Bauin‑ dustrie in Höhe von 9,9 Prozent. Auch für 2010 ist demnach noch mit keinem Marktwachstum zu rechnen. Für Deutschland erwartet Euro‑ construct in 2009 ein Umsatzminus von 4 Prozent; die verschiedenen Konjunkturprogramme kommen deutschen Branchenvertretern zu‑ folge nur langsam bei den Bauunternehmen an. Mit einer Marktbele‑ bung rechnet Nemetschek frühestens im vierten Quartal. Der Konzern geht aktuell jedoch weiter davon aus, bei einem zu erwartenden Um‑ satzrückgang von rund 10 Prozent im Geschäftsjahr 2009 die operative Marge des Konzerns (EBITDA-Marge) im Bereich von 20 Prozent hal‑ ten zu können.
Der Halbjahresabschluss für den Nemetschek Konzern wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt. Abweichend zum 31. Dezember 2008 wurde ab 31. März 2009 die Darstellung der Kon‑ zern-Gesamtergebnisrechnung nach IAS 1 (überarbeitet 2007) im Sinne des "One-Statement-Approach" angewandt. Der Konzernzwischenab‑ schluss per 30. Juni 2009 ist ungeprüft und unterlag keiner prüferischen Durchsicht. Es werden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungsmethoden im Halbjahresab‑ schluss befolgt wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008. Der Konzernkreis entspricht dem Stand vom 31. Dezember 2008.
"Nach bestem Wissen versichere ich, dass gemäß den anzuwenden‑ den Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstat‑ tung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhält‑ nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Ge‑ schäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhält‑ nissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind."
München, im August 2009
Ernst Homolka Vorstand
3D-Modell vom Innenraum des Konzertsaals
Einer der Gewinner des diesjährigen Anwenderwettbewerbs der Nemetschek Engineering Group ist das finnische Ingenieurbüro Vahanen Consulting Engineers. Es wurde für die Planung der "Helsinki Music Hall" ausgezeichnet, eine 1.700 Sitzplätze umfassende Konzert‑ halle mitten im Zentrum der finnischen Hauptstadt.
Die Aushubarbeiten starteten im Sommer 2006, im Oktober 2008 fand die Grundsteinlegung statt und im Mai 2011 soll hier das erste Konzert zu hören sein. Der erste Entwurf wurde noch mitten im allgemeinen Bauboom entwickelt, mit dem Ergebnis, dass die während der Aus‑ schreibung abgegebenen Angebote den geplanten Budgetrahmen weit überschritten.
Um die Kosten zu senken, waren zahlreiche Entwurfsänderungen not‑ wendig. Dabei zeigten sich die Stärken der Arbeitsweise nach dem Prinzip des BIM (Building Information Modeling): Im 3D-Gebäudemodell konnten alle Änderungen einfach eingearbeitet und die Folgen für die Kosten zuverlässig ermittelt werden, so dass das Projekt wei‑ ter im eng gesteckten Zeitplan blieb. Gleich zwei Softwareprogramme der Nemetschek Engineering Group kamen hier zum Einsatz: Das 3D-Modell wurde mit Allplan Ingenieurbau erstellt, die Statik anschlie‑ ßend mit Scia Engineer berechnet. Die eigentliche Konstruktion mit Schal- und Bewehrungsplanung fand dann wieder mit Allplan statt – ein schönes Beispiel dafür, wie Lösungen von Nemetschek das soge‑ nannte "Roundtrip-Engineering" ermöglichen.
Dabei gab es eine Reihe technischer Herausforderungen zu bewälti‑ gen. Die Geometrie des vom Architekturbüro LRP-arkkitehdit Oy ge‑ planten Konzertsaales ist äußerst komplex und der Anspruch an die Akustik naturgemäß sehr hoch. Besonders anspruchsvoll gestaltete
sich die Isolierung gegen jede Art von Erschütterungen. Denn auf der einen Seite liegt das Gebäude an einer der meistbefahrensten Straßen Helsinkis mit Bus- und Straßenbahnverkehr. Auf der anderen Seite be‑ findet sich der Hauptbahnhof. Hinzu kommt die Nähe der Töölo Bucht, die Teil des finnischen Meerbusens ist. Dadurch lastet ein erheb‑ licher Wasserdruck auf den unterirdischen Gebäudeteilen, die durch zahlreiche Bohrpfähle stabilisiert werden.
Damit nicht genug: Auch die Dachkonstruktion stellte die Ingenieure vor eine besondere Aufgabe: Sie ist aus Akustik-Gründen verhältnismäßig schwer und ihre Spannweite beträgt 40 Meter. Zusätzlich bela‑ stet wird sie durch eine verglaste Fassade, die am Dach aufgehängt ist. Als Lösung kommen mehrere Spannbeton-Träger zum Einsatz.
Die aufwändige Gebäudetechnik erforderte zahlreiche Öffnungen und Durchbrüche in den Wänden und Decken, was eine enge Zusammen‑ arbeit von Architekten, Tragwerksplanern und Gebäudetechnikern voraussetzte. Dabei erfolgten die Planung sowie sämtliche Plausibilitäts‑ kontrollen ebenfalls auf Basis des mit Allplan erstellen 3D-Gebäudemo‑ dells. Mit Hilfe des Standard-Datenaustauschformates IFC konnten alle relevanten Informationen unabhängig von der eingesetzten Software ausgetauscht werden.
Die Jury des Nutzerwettbewerbs kommentierte das Projekt wie folgt. "Dieses Projekt zieht große Aufmerksamkeit auf sich. Die akustischen Anforderungen und die komplexe Geometrie machen es zu einer tech‑ nischen Herausforderung. Im Laufe des auf mehrere Disziplinen ver‑ teilten Planungsprozesses wurden die Möglichkeiten von BIM (Building Information Modeling) überzeugend genutzt – nicht zuletzt, um mit den zahlreichen Planungsänderungen fertig zu werden."
NEMETSCHEK Aktiengesellschaft Konrad-Zuse-Platz 1 81829 München Tel. + 49 89 92793 – 0 Fax + 49 89 92793 – 5200 [email protected] www.nemetschek.com
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