Ludwig Beck am Rathauseck-Textilhaus Feldmeier AG

Quarterly Report • Apr 21, 2002

1. Q U A R T A L S B E R I C H T 2 0 0 2

Umsatz: Trotz schlechtem Konsumklima nahezu gehalten Ergebnis: Leichte Verbesserung Ausblick: Umsatz- und Ergebnisziel für 2002 bekräftigt – Weiterer Ausbau der Vertriebs-GmbH – Neuer »Fashion Lagerverkauf«

WKN 519 990

ludwig Beck am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG _ Marienplatz 11 _ 80331 München _ Telefon (089) 23 691-0 _ Telefax (089) 23 691-600 _ Info@ludwigbeck.de _ Internet: http://www.ludwigbeck.de

Konzern-Kennzahlen
		01.01.-31.03. 2002	01.01.-31.03. 2001
Bruttoumsatz (einschl. MwSt.)	Mio. €	21,2	21,6
Netto-Rohertrag 1)	Mio. €	8,2	8,7
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA)	Mio. €	0,0	0,3
Betriebsergebnis (EBIT)	Mio. €	- 0,8	- 0,5
Periodenfehlbetrag HGB	Mio. €	- 0,2	- 0,6
Periodenfehlbetrag IAS	Mio. €	- 0,7	- 0,4
Ergebnis pro Aktie DVFA 2)	€	- 0,06	- 0,11
Ergebnis pro Aktie IAS 2)	€	- 0,21	0,12
Cashflow	Mio. €	- 0,7	0,1
Investitionen	Mio. €	1,2	0,5
Mitarbeiter (zum Stichtag 31.03.)3) Auszubildende		572 87	627 81
Mitarbeiter (gewichtet) Auszubildende		452 44	467 40

1) Nettoumsatzerlöse-Materialaufwand

2) Bezugsgröße 2001: 3,20 Mio. Aktien; 2002: 3,12 Mio. Aktien

3) ohne Auszubildende

Konzernbilanz
		31.03.2002	31.12.2001
AKTIVA
A. ANLAGEVERMÖGEN	Mio. €	78,6	78,2
B. UMLAUFVERMÖGEN	Mio. €	19,3	15,2
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	Mio. €	0,4	0,2
		98,4	93,6
PASSIVA
A. EIGENKAPITAL	Mio. €	38,6	38,9
B. RÜCKSTELLUNGEN	Mio. €	2,6	1,9
C. VERBINDLICHKEITEN	Mio. €	57,1	52,7
		98,4	93,6

Im ersten Quartal 2002 konnte der Ludwig Beck Konzern seinen Umsatz trotz einer spürbaren Konsumzurückhaltung nahezu halten. Das Ergebnis entsprach mit einem geringen Fehlbetrag dem typischen Ergebniszyklus des Einzelhandels und liegt im Plankorridor. In den kommenden Monaten werden vor allem das neue »Wellness«-Haus sowie die erfolgsversprechende Expansion der Vertriebs GmbH zusätzliche Impulse liefern.

Umsatz Der Ludwig Beck Konzern konnte seinen Umsatz im ersten Quartal 2002 in einem weiter deutlich eingetrübten konjunkturellen Umfeld nahezu halten. Der Bruttoumsatz betrug im Konzern 21,2 (21,6) Mio. €. Erstmals in den Umsätzen enthalten ist die Ende Februar operativ gestartete Ludwig Beck Vertriebs GmbH mit einem Umsatzbeitrag von 0,3 Mio. €. Die Umsatzentwicklung liegt trotz gravierender Belastungsfaktoren durch Konjunktur und Konsumklima voll im Plankorridor.

Insgesamt schnitt Ludwig Beck deutlich besser ab als die Branche. Die Umsätze im deutschen Textilhandel brachen in den ersten drei Monaten um durchschnittlich 7 % ein (»TextilWirtschaft«). Wesentliche Belastungsfaktoren für die Branche waren die anhaltende Unsicherheit im Umgang mit der neuen Währung, der Fortgang der schlechten Konjunktur sowie wegfallende Arbeitsplätze durch große Insolvenzen und drohende Streiks. Die Verbraucher sind in einem bisher nicht bekannten Maße verunsichert.

Ludwig Beck konnte die Kaufzurückhaltung der Konsumenten, die nahezu alle Warengruppen betraf, durch gute Umsatzergebnisse in den Filialen und durch das Wachstum der Tochtergesellschaften ausgleichen. So erreichte die ludwigbeck-online GmbH mit ihrem Internetshop und den Versandaktivitäten im Bereich Klassische Musik und Jazz ein Umsatzplus von 19 % auf 0,100 (0,084) Mio. €. Die neu gegründete Ludwig Beck Vertriebs GmbH eröffnete am 28. Februar ihren ersten S.Oliver-Store in Memmingen und übernahm zum 1. März zwei bestehende S.OliverFilialen in der Regensburger Altstadt. Der Start war mit einem Umsatz von 0,3 Mio. € sehr vielversprechend.

Auf reges Käuferinteresse stieß der Räumungsverkauf im Wäschebereich, der der Erweiterung des Wäschehauses vorausging. Die Baumaßnahme schafft eine zusätzliche Verkaufsfläche von etwa 250 qm und sorgt auch für eine bessere Erschließung der umliegenden Räumlichkeiten. Die Erweiterung kommt der Kosmetikabteilung zugute – einem der Wachstumsträger im Haupthaus –, die dort Anfang September mit neuen Produktlinien und mit einem kleinen Spa-Bereich eröffnen wird. Außerdem wird das Sortiment der Wäscheabteilung erweitert und neu strukturiert.

Die Zahl der Mitarbeiter (ohne Auszubildende) ging zum Quartalsende auf 572 (627) zurück, im Wesentlichen aufgrund der reduzierten Beschäftigung von Aushilfen. Gewichtet nach Vollzeitmitarbeitern ergab sich eine Abnahme um 3,2 % auf 452 (467). Per 31.03. beschäftigte Ludwig Beck 87 (81) Auszubildende. Der traditionell hohe Stellenwert der Ausbildung wurde durch die Verleihung des »Rudolf-Egerer-Preis 2002« unterstrichen, der Ludwig Beck in Anerkennung der Verdienste um die Berufsbildung im Bayerischen Handel von den Bayerischen Handelsverbänden überreicht wurde.

Ergebnis Bei einem nahezu unveränderten Umsatzniveau konnte Ludwig Beck eine leichte Ergebnisverbesserung erreichen. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf -0,2 (-0,6) Mio. € und lag damit ebenfalls voll im Plankorridor. Branchenbedingt sind die Ergebnisse von Einzelhandelsunternehmen in den ersten drei Quartalen negativ, da die Fixkosten gleichmäßig über das Jahr verteilt werden, jedoch der größere Teil der Umsatzerlöse auf die letzten beiden Quartale entfällt.

Durch die Konsolidierung des Immobilienengagements und durch zwei Einmaleffekte ergaben sich in der Summe positive Ergebnisbeiträge:

• Um die Durchlaufzeit in der Warenbearbeitung zu verringern und die Artikel bei verbesserter Kostensituation schneller im stationären Handel verfügbar zu haben, werden die Logistikabläufe im Ludwig Beck Konzern zum 1. Juli verändert. Die Preisauszeichnung wird an einen spezialisierten Dienstleister outgesourct. Durch diese Maßnahme entfallen 25 Arbeitsplätze. Für die betroffenen Mitarbeiter wurde mit Zustimmung des Betriebsrats ein Sozialplan verabschiedet, für den die voraussichtlichen Gesamtkosten von 0,4 Mio. € bereits in der Bilanz zurückgestellt wurden.
• Auf der Aufwandsseite reduzierte die Konsolidierung der Immobiliengesellschaft Ludwig Beck Beteiligungs GmbH die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 0,5 Mio. €. Per saldo verbessert sich dadurch die Kennzahl EBIT im laufenden Geschäftsjahr dauerhaft gegenüber dem Vorjahr. Dieser Entlastung steht ein gegenläufiger Effekt beim Zinsergebnis in Höhe von ebenfalls 0,5 Mio. € gegenüber, der durch die Finanzierungskosten der Immobilie verursacht wird. Mittelfristig wird sich ein aufgrund von Miet- und Finanzierungsstruktur deutlich positiver Nettoeffekt aus dem Immobilienengagement ergeben.
• Die Ludwig Beck AG hat bestehende Forderungen von Banken gegenüber der Feldmeier KG erworben. Durch die Differenz der bisher zum Nennwert bilanzierten Forderung und dem Barwert (Kaufpreis) ergab sich ein einmaliger positiver Konsolidierungsertrag von 1,3 Mio. € nach HGB. Insgesamt verbesserte sich das Finanzergebnis aufgrund dieses Einmaleffektes auf 0,6 (-0,1) Mio. €.

Im Ergebnis sind noch geringfügige Belastungen durch die geplanten Anlaufverluste der Tochtergesellschaften Ludwig Beck Vertriebs GmbH (-0,1 Mio. €) und ludwigbeck-online GmbH (-0,1 Mio. €) enthalten.

Die Überleitungsrechnung nach IAS ergibt gegenüber der Rechnungslegung nach HGB ein Ergebnis nach Steuern von -0,7 Mio. €. Die größten Abweichungen zwischen der Bilanzierungsmethode nach HGB und IAS ergeben sich beim Einmaleffekt aus dem Forderungsankauf, der in der IAS-Rechnungslegung neutralisiert wird, und im Bereich der latenten Steuern. Verlustvorträge werden nach IAS als Vermögenswert angesetzt. Dieser Vermögenswert wird durch positive Ergebnisse ab- und durch negative Ergebnisse entsprechend aufgebaut.

Der Zwischenabschluss wurde entsprechend DRS – Deutscher Rechnungslegungs-Standard Nr. 6 aufgestellt. Hierbei wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsstandards analog zum Konzernabschluss zum 31.12.2001 zugrunde gelegt. Das Ergebnis pro Aktie wurde mittels Division des Periodenergebnisses durch die durchschnittlich gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Stammaktien ermittelt. Zum 31.12.2002 wird die gesamte Konzernrechnungslegung vollständig auf IAS umgestellt sein.

Investitionen Im ersten Quartal wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von 1,2 (0,5) Mio. € getätigt. Im Mittelpunkt standen der Aufbau der Vertriebs GmbH (Filialnetz) mit 0,8 Mio. € und die Umbaumaßnahmen im Haupthaus.

Ausblick Der deutsche Textileinzelhandel ist nach dem bereits äußerst schwierigen Jahr 2001 wie erwartet ein weiteres Mal ernüchtert in ein neues Jahr gestartet. Die weiterhin schwierige konjunkturelle Lage sowie auch eine auf die Euro-Umstellung zurückzuführende Kaufzurückhaltung lassen zunächst keine baldige Belebung der Konsumentenstimmung erwarten.

Ludwig Beck hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und die Weichen für weiteres Wachstum gegen den Branchentrend gestellt: Durch den Einstieg in die vertikale Vertriebsschiene nutzen wir unser Know-how zur Generierung von zusätzlichem Umsatz- und Ergebnispotenzial. Insgesamt wird die Ludwig Beck Vertriebs GmbH bereits im Jahr 2002 sechs Filialen eröffnen. Am 17. April wurden in den »Regensburg Arcaden« zwei weitere Filialen unter den Labels S.Oliver (260 qm) und Gerry Weber (300 qm) eröffnet. Die geplante Flächenverdopplung der bisherigen Filiale im Olympia-Einkaufszentrum wird als weiterer Standort für einen Monolabel-Store genutzt. Im Oktober wird mit 1.000 qm Verkaufsfläche ein Esprit-Laden neu eröffnet.

Die Expansionsstrategie wird – bei akkurater Einhaltung des Investitionsplans und ständigem Erfolgscontrolling – auch im Jahr 2003 fortgesetzt. Insgesamt werden mindestens zehn weitere Filialen in Kempten, Landshut, München-Riem eröffnet. Dabei konzentriert sich die Ludwig Beck Vertriebs GmbH vorwiegend auf Shopping-Center, in denen bei geeigneter Infrastruktur sogar mehrere Läden mit verschiedenen Labels eröffnet werden können.

Einen zusätzlichen Absatzkanal wird sich Ludwig Beck durch die Eröffnung eines »Fashion Lagerverkauf« in München-Parsdorf erschließen, der in attraktiver Nachbarschaft zu einem Sonderverkauf von Feinkost Käfer Anfang Juli eröffnen wird. Über den »Fashion Lagerverkauf« können künftig Lagerüberhänge noch direkter, schneller und ertragswirksamer an eine vom Ludwig Beck-Stammklientel völlig unterschiedliche Zielgruppe vermarktet werden.

Unterstützt durch die gezielten Expansions- und weitere Kostensenkungsmaßnahmen bekräftigt der Vorstand sein Planziel eines deutlich zweistelligen Wachstums im Konzernjahresüberschuss und eines spürbar steigenden Umsatzes im Geschäftsjahr 2002 auf Basis einer Belebung der Konjunktur im zweiten Halbjahr.

München, im Mai 2002 Der Vorstand

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der Ludwig Beck am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG, München nach HGB
	01.01.-31.03.2002 Mio. €	01.01.-31.03.2001 Mio. DMio. €
1. Umsatzerlöse
- brutto	21,2	21,6
- abzgl. MwSt.	2,9	3,0
- netto	18,3	18,6
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	0,0	0,0
3. Sonstige betriebliche Erträge	0,7	0,4
	19,1	19,0
4. Materialaufwand	10,1	9,9
5. Personalaufwand	4,9	4,8
6. Abschreibungen	0,8	0,7
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	4,1 19,9	3,9 19,5
	- 0,8	- 0,5
8. Finanzergebnis	0,6	- 0,1
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	- 0,2	- 0,6
10. Außerordentliches Ergebnis	0,0	0,0
11. Steuern	0,0	0,0
12. Periodenfehlbetrag	- 0,2	- 0,6
13. Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter	0,1	0,0
14. Periodenüberschuss/
- fehlbetrag nach Minderheiten	- 0,3	- 0,6

Konzern-Kapitalflussrechnung der Ludwig Beck am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG, München
	I. Quartal 2002 Mio. €	I. Quartal 2001 Mio. €
Periodenfehlbetrag	-0,2	-0,6
Abschreibungen	0,8	0,7
Zahlungsunwirksame Erträge	-1,3	0,0
Cash-flow	-0,7	0,1
Zunahme des working capital	-3,6	-4,5
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit	-4,4	-4,4
Auszahlungen für Investitionen in das
Anlagevermögen	-1,2	-0,5
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	-1,2	-0,5
Auszahlungen/Einlagen Minderheitsgesellschafter	-0,1	0,1
Erhöhung verzinslicher Verbindlichkeiten	6,9	5,5
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit	6,8	5,6
Zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelbestandes	1,2	0,7
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	1,0	0,6
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	2,2	1,3

IAS Überleitungsrechnung
		01.01.-31.03.2002	01.01.-31.03.2001
Ergebnis nach HGB	Mio. €	-0,2	- 0,6
Anpassungen nach IAS
Anlagevermögen	Mio. €	0,1	0,0
Eigene Anteile	Mio. €	- 0,1	0,0
Unverzinsliche
Verbindlichkeiten	Mio. €	- 0,9	0,0
Latente Steuern	Mio. €	0,4	0,2
Ergebnis nach IAS	Mio. €	- 0,7	- 0,4

Segmentberichterstattung
T€	Ludwig Beck	online	Monolabel	Immobilie	Überleitung	Konzern
Umsatzerlöse netto	17.988	87	263	1.234		19.572
Intersegmenterlöse	- 56			- 1.188		- 1.244
Umsatzerlöse mit externen Dritten	17.932	87	263	46		18.328
Segmentergebnis	- 1.479	- 49	- 105	131	1.332	- 170