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LEONI AG

Annual Report Apr 27, 2010

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Annual Report

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Leoni AG

Nürnberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009

Geschäft und Rahmenbedingungen

Geschäftsgrundlage

LEONI ist ein weltweit tätiger Anbieter von Drähten und optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen sowie entsprechender Serviceleistungen für Anwendungen im Automobilbereich und weiteren Industrien. Das operative Geschäft ist in zwei Segmente unterteilt: Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions werden Drähte und Litzen, optische Fasern, Standard- und Spezialkabel, Hybrid- und optische Kabel sowie komplette Kabelsysteme für unterschiedlichste industrielle Anwendungen entwickelt, produziert und konfektioniert. Der Unternehmensbereich Wiring Systems entwickelt und fertigt Kabelsätze, komplette Bordnetz-Systeme sowie dazugehörige Komponenten für zahlreiche Kunden in der internationalen Fahrzeugindustrie.

Absatzmärkte

Der LEONI-Konzern fokussiert seinen globalen Marktauftritt künftig auf fünf Bereiche: Automobil, Industrie & Gesundheitswesen, Kommunikation & Infrastruktur, Haus- & Elektrogeräte sowie Drähte & Litzen. Die bedeutendste Abnehmerbranche für den LEONI-Konzern ist dabei die Automobilindustrie.

Auf diese Kundengruppe entfielen 2009 wie im Vorjahr rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes. Im Unternehmensbereich Wiring Systems beliefert LEONI die internationalen Automobil- und Nutzfahrzeughersteller sowie deren Zulieferer weltweit. Über ein globales Produktionsnetzwerk versorgen wir die Standorte unserer Kunden in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika. Im Segment Wire & Cable Solutions bedient LEONI neben Abnehmern aus der Automobil-Zulieferindustrie Kunden aus den oben genannten Märkten. Regional liegt der Schwerpunkt unseres Absatzes in Europa, zusätzlich gewinnt der chinesische Markt mehr und mehr an Bedeutung.

Organisationsstruktur

Die Konzernstruktur von LEONI orientiert sich in beiden Unternehmensbereichen hauptsächlich an den Kundengruppen und Marktsegmenten, um flexibel auf unterschiedliche Anforderungen der Abnehmer reagieren zu können.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) setzt sich aus 13 Geschäftsbereichen mit voller Ergebnisverantwortung zusammen: Zu den acht Business Units (BUs) für die verschiedenen Automobilhersteller kommen je eine BU für das Nutzfahrzeug-, das Zuliefer- und das Komponentengeschäft sowie zwei Regionalbereiche (Business Areas), die sich auf die NAFTA-Region bzw. auf Asien fokussieren. 2009 haben wir alle Prozesse überprüft und teilweise an die sich verändernde Marktlage angepasst, um die Wettbewerbsposition zu sichern. Innerhalb unseres globalen Produktionsnetzwerks wurden Cluster gebildet, in denen die Werke einer Region noch enger zusammenarbeiten und die Effizienz

weiter steigern. Außerdem richten wir einen zentralen Know-how-Pool ein, dessen Fachkompetenz künftig je nach Bedarf für einzelne Kundenentwicklungen zur Verfügung steht. Das globale Projektmanagement wird in Zukunft hinsichtlich Projektauswahl, -planung und -durchführung durch eine zentrale Koordination noch intensiver betreut. Schließlich verstärken wir die Vertriebs- und Vermarktungsaktivitäten durch eine Neuausrichtung der Prozessverantwortung weiter.

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) wurde die Organisationsstruktur zum 1. Juli 2009 neu ausgerichtet und stärker an den zukünftigen Marktanforderungen orientiert. Damit gestalten wir den Marktauftritt transparenter und können gleichzeitig Kosten senken. In fünf statt bislang acht Geschäftsbereichen (Business Groups) konzentrieren wir uns auf die Bereiche Automobil, Industrie & Gesundheitswesen, Kommunikation & Infrastruktur, Haus- & Elektrogeräte sowie Drähte & Litzen ( ->Segmentbericht WCS). Darunter sind insgesamt 18 Business Units angesiedelt, die sich auf bestimmte Abnehmergruppen fokussieren. Die Verschlankung ermöglicht einerseits, Synergien auf allen Wertschöpfungsebenen und in sämtlichen Prozessen noch besser zu nutzen. Andererseits erleichtert sie den Aufbau von Vertriebsstrukturen in neuen Regionen und damit die weitere Internationalisierung unseres Geschäfts. Die Business Area China, die gleichzeitig mit der neuen Struktur als Regionalorganisation etabliert wurde, ermöglicht uns, verstärkt Synergien zwischen unseren dort tätigen Gesellschaften zu erreichen und den lokalen Markt insgesamt besser zu erschließen.

Wesentliche Standorte und Akquisitionen

Ende 2009 unterhielt LEONI Entwicklungszentren, Produktionsstandorte und Vertriebsbüros in 36 Ländern in Europa, Asien, Amerika und Nordafrika ( -> LEONI weltweit). Der Konsolidierungskreis umfasste zum Stichtag 89 Gesellschaften (Vorjahr: 94). Durch interne Verschmelzungen hat sich die Zahl der konsolidierten Gesellschaften etwas verkleinert. Die Akquisitionstätigkeit wurde wie geplant zurückgefahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwarb LEONI lediglich zwei kleinere Gesellschaften: die tschechische Tekas S+W s.r.o., die in unsere Tochtergesellschaft Neumatic cz s.r.o. eingebracht wurde, und die US-amerikanische Valentine Robotics Inc., die wir mit der LEONI Engineering Products & Services Inc. verschmolzen haben. Weitere Informationen über diese Zukäufe sowie eine vollständige Auflistung des Konsolidierungskreises sind im -> Anhang enthalten.

Wettbewerbsposition

Die LEONI AG zählt in vielen ihrer Märkte zu den international führenden Unternehmen. Beide Unternehmensbereiche bieten unseren Kunden bei hoher Wertschöpfungstiefe ein einzigartiges Technologie- und Produktportfolio und nehmen in unseren wichtigsten Zielmärkten eine führende Position ein.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ist mit einem Anteil von etwa 23 Prozent Europas größter Anbieter von Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen für die Automobilindustrie. Weltweit halten wir mit einem Marktanteil von rund 9 Prozent die vierte Position. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions zählt zu den größten und technologisch führenden Kabelkonzernen in Europa. Bei einadrigen Automobilleitungen, nach internationalen Normen zertifizierten Solarkabeln und Sonderkabeln sowie bei kompletten Energiepaketen und Systemlösungen für die Robotertechnik sind wir Weltmarktführer. In den Bereichen Kabel für die Datenkommunikation und für industrielle Großprojekte sowie

bei dünnen Drähten und Litzen für die Kabelindustrie gehören wir zu den weltweit größten Herstellern. Bei kunden-und applikationsspezifisch entwickelten sowie produzierten Kabeln und Kabelsystemen sehen wir uns sowohl in der Lichtwellenleiter- als auch in der Kupferleitertechnologie europaweit an erster Stelle.

Die enge Kooperation zwischen den beiden Unternehmensbereichen und die aufeinander aufbauende Wertschöpfungskette verschafft LEONI ein einzigartiges Know-how und damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. So profitieren unsere Kunden von hoher technologischer Fachkompetenz, Innovationskraft, Qualität und Flexibilität. Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen den beiden Segmenten entstehen ferner Synergien in Einkauf, Entwicklung, regionaler Markterschließung und verschiedenen anderen Zentralbereichen.

Strategie

Der LEONI-Konzern verfolgt eine ertragsorientierte Wachstumsstrategie, um seine sehr gute Marktstellung weiter zu festigen und den Unternehmenswert dauerhaft zu steigern. Wir erweitern unsere Kompetenzen gezielt, um uns zunehmend als Entwicklungspartner und Systemlieferant für die Kunden zu positionieren, neue Abnehmergruppen zu erschließen und wachstumsstarke Regionen besser zu durchdringen. Aufgrund der steigenden Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens hat sich LEONI außerdem zum Ziel gesetzt, der weltweit innovativste Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen für grüne, also umweltfreundliche Technologien zu werden. Durch gewichtsreduzierte Produkte und den Einsatz umweltverträglicher Materialien wollen wir darüber hinaus einen direkten Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung leisten.

An diesen Zielen halten wir unabhängig von der Wirtschafts- und Finanzkrise fest. Allerdings wurden 2009 wegen des starken Nachfrageeinbruchs verschiedene strategische Akquisitionsprojekte verschoben und die Anpassung unserer Kostenstrukturen an die veränderten Rahmenbedingungen in den Mittelpunkt gerückt.

Die Struktur des LEONI-Konzerns mit zwei Unternehmensbereichen und darunter angesiedelten Geschäftsfeldern sorgt dafür, dass die langfristige Strategie unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der jeweiligen Segmente effizient umgesetzt werden kann.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems wächst LEONI vorrangig organisch, aber mittelfristig auch über selektive Zukäufe. Die strategisch wichtigste Akquisition der vergangenen Jahre war der Erwerb der früheren Bordnetz-Sparte von Valeo Anfang Januar 2008. Im Geschäftsjahr 2009 wurde aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise auf Übernahmen verzichtet. Zu den wichtigsten strategischen Zielen des Segments zählen:

Weltweites profitables Wachstum durch den Gewinn zusätzlicher Projekte bei bestehenden Kunden sowie neuer Aufträge, insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie den sogenannten BRIC-Staaten.
Absicherung der Kostenführerschaft. Hierzu konzentrieren wir unsere Produktionskapazitäten vor allem in Nordafrika, den kostengünstigsten Regionen Osteuropas, Asien und Lateinamerika.
Prozessoptimierung anhand von "best-in-class"-Projekten und Vernetzung sämtlicher Wertschöpfungsfunktionen und Fachbereiche.
Ausbau der Wertschöpfungspotenziale durch neue Aktivitäten, insbesondere im Bereich mechatronische Komponenten.
Kontinuierliche Produktinnovationen durch laufende Verbesserung und Erweiterung der Bordnetzfunktionalitäten für maximalen Kundennutzen.
Intensivierte Entwicklungsaktivitäten im Bereich "Green Car" und Elektromobilität.
Verstärkte Positionierung als Full-Service-Provider vom Design bis zur Lieferung des integrierten Bordnetz-Systems.

Die Strategie des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions ist auf Wachstum aus eigener Kraft und durch Akquisitionen ausgerichtet. In den vergangenen zehn Jahren wurde das Technologie- und Produktportfolio mit gezielten Zukäufen in zukunftsträchtigen Nischenmärkten erheblich erweitert. Nach der Unterbrechung durch die Konjunkturkrise soll der Unternehmensbereich parallel zur Erholung der Märkte seinen Expansionskurs wieder aufnehmen. Im Fokus steht dabei der Ausbau der internationalen Präsenz. Die verschlankte, transparentere Organisationsstruktur bildet eine geeignete Basis, um die auf vielen Gebieten führende Marktposition weiter zu festigen. Strategische Schwerpunkte sind:

Klare Fokussierung der Geschäftsbereiche auf Kosten- oder Innovationsführerschaft.
Stabilisierung und Konsolidierung der erreichten Marktstellung als einer der führenden Kabelkonzerne in Europa.
Kontinuierliche Erweiterung der Kompetenz als Systemlieferant.
Umsetzung von Markterschließungspotenzialen in vielversprechenden Regionen, insbesondere in Asien.
Massiver Ausbau des Geschäfts mit umweltfreundlichen (z. B. halogenfreien) Produkten sowie für umweltorientierte Anwendungen (z. B. Solarenergie, Elektro- und Hybridfahrzeuge).
Stärkung der Innovationskraft im Kerngeschäft.

Darüber hinaus beobachten und bewerten wir konzernweit langfristige globale Trends, um neue Geschäftsfelder und -optionen zu entwickeln. Die folgende Grafik veranschaulicht, welche Bereiche und Aktivitäten dafür in Betracht kommen:

LEONI Strategie - Globale Trends

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Treiber der Nachfrage Exemplarische Wachstumsfelder
Globale Trends ■ Wachsende Bevölkerung ■ Medizinische Versorgung
■ Demografischer Wandel ■ Energieerzeugung/-effizienz
■ Urbanisierung ■ Sicherheit
■ Globalisierung ■ Umwelt- und Klimaschutz
■ Industrialisierung ■ Kommunikation
■ Automatisierung ■ Mobilität
■ Miniaturisierung
Antworten von LEONI ■Besetzung innovativer Themen ■Automotive
■Erschließung neuer Regionen ■Industry & Healthcare
■Stärkung der Systemkompetenzen ■Communication & Infrastructure
■Ausbau des Dienstleistungsangebots ■Electrical Appliances
■Conductors & Copper Solutions

Über Details zur konzernweiten Finanzierungsstrategie informiert das Kapitel -> Finanzlage. Strategische Kapitalbeteiligungen gibt es nicht.

Unternehmensführung und Steuerungssystem

Die Unternehmensführung von LEONI richtet sich nach den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Alle darin enthaltenen Empfehlungen werden vollständig umgesetzt. Verantwortlich für die Leitung des Konzerns ist der Vorstand. Seine Arbeit wird durch den Aufsichtsrat überwacht. Informationen über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im -> Vergütungsbericht enthalten.

Der Vorstand legt die Konzernstrategie fest. Zu ihrer Umsetzung erarbeitet er gemeinsam mit den Verantwortlichen der Unternehmensbereiche bzw. der einzelnen Geschäftsfelder geeignete Maßnahmen. Dabei folgen wir dem Prinzip der zentralen Steuerung und der dezentralen Führung.

Die operativen Unternehmensbereiche werden über Kennzahlen gesteuert. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung von Umsatz, EBIT und Capital Employed, wobei die Zielerreichung über die Größen Return on Sales und Return on Capital Employed gemessen wird. Im Krisenjahr 2009 konzentrierten wir uns zusätzlich aufgrund der außergewöhnlich schwierigen Rahmenbedingungen auf das Ziel, konzernweit einen ausgeglichenen Free Cashflow zu erwirtschaften, um trotz der Verluste einen Liquiditätsabfluss zu vermeiden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Plan- und Ist-Werte der wichtigsten Kennzahlen:

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Plan 2009 Ist 2009 Plan 2010
Konzernumsatz 2,1 bis 2,2 Mrd. € 2,16 Mrd. € ca. 2,4 Mrd. €
Konzern-EBIT * - 116,3 Mio. € > 50 Mio. €
Return on Sales * - 5,4 % 2,2 %
Return on Capital Employed * - 12,0 % 5,0 %
Free Cashflow (vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienverkauf) ausgeglichen 2,1 Mio. € ausgeglichen

* keine Zielvorgabe aufgrund der Krisensituation

Wichtige Informationen für die Unternehmenssteuerung liefert auch die Beobachtung verschiedener operativer Frühindikatoren. Dazu zählen Markt-, Konjunktur- und ausgewählte Branchendaten, der Auftragseingang in unseren Geschäftsfeldern und die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise. Auf diese Weise können einerseits Risiken schnell erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen werden. Andererseits lassen sich Wachstums- und Ertragschancen gezielt nutzen. Vor allem im Unternehmensbereich Wiring Systems verfügen wir mit den Auftragsdaten unserer Kunden üblicherweise über ein sehr gutes Prognoseinstrument. Im abgelaufenen Geschäftsjahr mussten die Automobilhersteller auf den weltweiten Nachfrageeinbruch jedoch mit äußerst kurzfristigen, unangekündigten Produktionspausen und Stückzahlreduktionen reagieren, sodass die Aussagekraft der Frühindikatoren sehr eingeschränkt war. LEONI konnte dennoch die Fertigungskapazitäten relativ schnell an die veränderte Situation anpassen.

Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren

Die Geschäftsentwicklung von LEONI wird von verschiedenen externen Faktoren beeinflusst. Zentrale Bedeutung haben die -> konjunkturellen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten -> Absatzmärkten, die 2009 im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise standen. Der deutliche Nachfrageeinbruch in fast allen für uns wesentlichen Marktsegmenten führte bei LEONI zu einem Umsatzrückgang um 751,9 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr.

Eine weitere wichtige Größe ist die Lohn- und Gehaltsstruktur in den Staaten, in denen wir produzieren. So haben uns die kontinuierlichen Entgeltsteigerungen in osteuropäischen Ländern dazu veranlasst, die Fertigung von Bordnetz-Systemen in den vergangenen Jahren zunehmend von Osteuropa nach Nordafrika zu transferieren. Im Unternehmensbereich Wiring Systems erhöhte sich der Anteil der Beschäftigten in Nordafrika 2009 weiter von 45 Prozent auf 48 Prozent der Gesamtbelegschaft, während der Anteil in Osteuropa auf 36 Prozent zurückging (Vorjahr: 39 Prozent). Neben den Personalkosten sind für unsere Standortentscheidungen verlässliche rechtliche und politische Rahmenbedingungen sowie stabile Währungsrelationen ausschlaggebend.

An den deutschen Standorten konnte LEONI den Personalaufwand teilweise durch das Instrument der Kurzarbeit an den Nachfrage- und Umsatzrückgang anpassen. Insgesamt wurden 2009 durch diese Maßnahme im Inland netto rund 10 Mio. € eingespart und der ansonsten notwendige Arbeitsplatzabbau konnte auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Auch die Nutzung der Tariföffnungsklausel, durch die wir anstehende Tariferhöhungen um mehrere Monate verschieben konnten, wirkte sich kostendämpfend aus. Zunehmend wurden auch an den ausländischen Standorten flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt.

Die Preisentwicklung von Rohstoffen, insbesondere von Kupfer, spielt eine wichtige Rolle für LEONI. Die starken Schwankungen des Kupferpreises geben wir über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weiter, allerdings in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Der aus dem Rückgang des Kupferpreises resultierende Effekt auf den Konzernumsatz betrug im Berichtsjahr 163 Mio. €. Der Einfluss von Energiepreisen und Währungskursschwankungen war 2009 von untergeordneter Bedeutung. Zu den rechtlichen Einflussfaktoren, die LEONI indirekt betreffen, zählen beispielsweise die neuen CO2-Emissionsgrenzen für Pkw in Europa. Um sie einzuhalten, müssen die Automobilhersteller das Gewicht ihrer Fahrzeuge reduzieren. LEONI ist daher gefordert, Automobilleitungen, Kabelsätze und Bordnetz-Systeme immer leichter zu gestalten, und wird die entsprechenden Entwicklungsaktivitäten weiter intensivieren. Gleichzeitig arbeiten die meisten Pkw-Hersteller an alternativen Antriebstechnologien. Auch in diesem Bereich verfügt LEONI bereits über geeignete Verkabelungs-Lösungen und wird sein Engagement beispielsweise im Bereich der Elektromobilität ausbauen.

Konjunkturelle Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaft

2009 stand die Weltwirtschaft im Zeichen der schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Der Crash der Finanzmärkte im Herbst 2008 führte zu einem weitreichenden Einbruch der Realwirtschaft, der sich im ersten Halbjahr 2009 fortsetzte. Erst ab dem dritten Quartal verbesserte sich die Situation leicht. Dazu trugen wesentlich die Stützungsmaßnahmen für Banken und die zahlreichen staatlichen Konjunkturförderprogramme bei. Die Interventionen in vielen Ländern der Welt stabilisierten die Finanzwirtschaft und stärkten die Nachfrage im öffentlichen Bereich sowie den privaten Konsum. Durch die Abwrackprämie konnte der deutliche Rückgang der Automobilnachfrage, insbesondere im Kleinwagensegment, etwas abgefedert werden. Auch die Industrieproduktion erholte sich allmählich. Gleichzeitig führten die Maßnahmen dazu, dass die Verschuldung der öffentlichen Haushalte erheblich zunahm.

Insgesamt schrumpfte die Weltwirtschaft 2009 nach Angaben des IWF (Internationaler Währungsfonds) um 0,8 Prozent. Besonders kräftig zu spüren war die Rezession in den Industrieländern, deren Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut IWF um 3,2 Prozent einbrach. Unter den für LEONI wichtigen Absatzregionen war die Eurozone mit einem Rückgang um 3,9 Prozent stark betroffen, während die USA mit einem Minus um 2,5 Prozent noch vergleichsweise glimpflich davonkam. In Deutschland reduzierte sich das BIP um 4,8 Prozent, was vor allem auf geringere Exporte und Ausrüstungsinvestitionen zurückzuführen war. Unter den BRIC-Staaten stach Russland heraus, dessen Wirtschaft 2009 erheblich unter der Finanzmarktkrise und den gesunkenen Rohstoffpreisen litt und um 9 Prozent nachgab. Brasilien entwickelte sich mit einem BIP-Rückgang um 0,4 Prozent relativ stabil. Indien und China erholten sich gestützt auf umfangreiche staatliche Interventionen rasch von der globalen Krise und gaben der Weltwirtschaft mit Wachstumsraten von 5,6 Prozent respektive 8,7 Prozent Rückhalt.

Branchenkonjunktur

In fast allen für LEONI wichtigen Abnehmerbranchen hinterließ die Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 deutliche Spuren. Die weltweite Automobilindustrie musste vor allem im ersten Halbjahr 2009 kräftige Einbußen hinnehmen, erholte sich im zweiten Halbjahr insbesondere dank staatlicher Kaufanreizprogramme in vielen Regionen jedoch merklich. Davon profitierten zunächst hauptsächlich die Fahrzeugverkäufe, während die Produktion wegen hoher Lagerbestände erst zeitverzögert wieder ansprang. Der weltweite Pkw-Absatz ging im Berichtsjahr nach Angaben des VDA (Verband der Automobilindustrie) nur leicht um 3 Prozent zurück. Gegen den Trend stemmte sich unter anderem Deutschland, wo die Neuzulassungen dank der Abwrackprämie um 23 Prozent zulegten. In China betrug das Plus, das zu großen Teilen auf eine Steuervergünstigung für Kleinwagenkäufe zurückzuführen war, sogar 47 Prozent. In den USA verringerten sich die Neuwagenverkäufe 2009 dagegen um 21 Prozent. Hohe zweistellige Minusraten gab es auch in vielen osteuropäischen Märkten.

Die globale Pkw-Produktion, die für LEONI als Zulieferer wesentlich ist, nahm nach vorläufigen Berechnungen des PwC Automotive Institutes im Berichtsjahr um fast 14 Prozent ab. Einbußen gab es überall, allerdings mit regional großen Unterschieden: Mit - 47 beziehungsweise - 32 Prozent brach die Fertigung am stärksten in Osteuropa und den USA ein. In der Europäischen Union lag der Rückgang bei 15 Prozent. Südamerika und die Asien-Pazifik-Region waren von der Krise mit einem Produktionsminus von 3,5 respektive 2,1 Prozent am wenigsten betroffen.

In der Nutzfahrzeugindustrie blieb die Situation das ganze Jahr hindurch besonders kritisch. Der weltweite Nachfrageeinbruch führte bei den deutschen Herstellern zu einer Verringerung der Exporte um 57 Prozent, und auch im Inland reduzierten sich die Neuzulassungen um 28 Prozent. Insgesamt drosselten die deutschen Nutzfahrzeughersteller ihre Produktion 2009 um rund die Hälfte. Es wurden zwei Drittel weniger schwere und 44 Prozent weniger leichte Lkw gefertigt.

Der Maschinen- und Anlagenbau konnte Anfang 2009 zwar noch von bestehenden Aufträgen zehren, geriet dann aber ebenfalls in den Sog der Krise. Nach Angaben des Fachverbands VDMA (Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau) nahm die Branchenproduktion im Gesamtjahr um rund 25 Prozent ab. Die deutsche Elektroindustrie musste für 2009 einen Produktionseinbruch um 21 Prozent vermelden, wobei sich die Talfahrt laut ZVEI (Zentralverband der Elektro- und Elektronikindustrie) Ende des Berichtsjahrs verlangsamte. Der Umsatz dieser Branche verringerte sich insgesamt um 24 Prozent. Starke Rückgänge verzeichneten sowohl die elektrische Automatisierungs- und Antriebstechnik als auch die Fabrik- und Prozessautomation. Die Hersteller von Hausgeräten konnten ihren Absatz im Inland zwar steigern, damit aber nicht die rückläufigen Exporte kompensieren: Durch die Wirtschaftskrise schrumpften wichtige Hausgeräte-Märkte in Europa und Nordamerika zum Teil zweistellig, lediglich in Lateinamerika und Asien waren die Absatzzahlen stagnierend oder leicht positiv.

Relativ stabil entwickelten sich die Märkte für die Informations-, Telekommunikations- und Kommunikationstechnologie (ITK). Nach Angaben des Hightech-Verbands BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) nahm der Umsatz der ITK-Branche 2009 europaweit nur um 2,2 Prozent ab. Dabei litt vor allem das Geschäft mit digitalen Consumer Electronics, wogegen die Nachfrage in der Telekommunikation und der IT kaum nachgab. In den BRIC-Staaten erzielte die Branche in allen Bereichen erfreuliche Wachstumsraten. Auch die deutschen Medizintechnikhersteller konnten den schwierigen Rahmenbedingungen 2009 weitgehend trotzen. Der Branchenverband Spectaris berichtete dank eines stabilen Inlandsgeschäfts nur über ein leichtes Umsatzminus seiner Mitgliedsunternehmen.

Von der Rezession unbeeindruckt zeigten sich die Hersteller von Solar- und Windenergieanlagen: Die Nachfrage nach Solarstromanlagen in Deutschland und in wichtigen Exportmärkten wie Italien, Frankreich, USA und China stieg 2009 nach Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) im zweistelligen Prozentbereich. Der Bundesverband Windenergie (BWE) geht davon aus, dass die Zahl der in Deutschland installierten Windenergieanlagen im Berichtsjahr um 15 Prozent und auf den internationalen Märkten sogar um gut 20 Prozent zulegte.

LEONI-Geschäftsentwicklung im Überblick

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Kennzahlen Konzern 2009 2008 Veränderung
Konzernaußenumsatz 2.160,1 Mio. € 2.912,0 Mio. € - 25,8 %
EBIT - 116,3 Mio. € 55,7 Mio. € -
Bereinigtes EBIT1 - 35,6 Mio. € 79,3 Mio. € - 144,9 %
EBIT/ Außenumsatz (Return on Sales) - 5,4 % 1,9 % -
Jahresüberschuss / -fehlbetrag - 138,1 Mio. € 5,2 Mio. € -
Free Cashflow2 2,1 Mio. € - 13,9 Mio. € 115,1 %
Return on Capital Employed - 12,0 % 5,4 % -
Investitionen 81,8 Mio. € 158,4 Mio. € - 48,4 %
Akquisitionen und Finanzinvestitionen 1,4 Mio. € 178,1 Mio. € - 99,2 %
Mitarbeiter (per 31.12.) 49.822 50.821 - 2,0 %

1 Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

2 Free Cashflow vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienkauf bzw. -verkauf

LEONI war im Geschäftsjahr 2009 massiv von der Wirtschafts- und Finanzkrise getroffen. Unser Konzernaußenumsatz verringerte sich insgesamt um rund 26 Prozent auf 2.160,1 Mio. €. Auf den Nachfrageeinbruch in nahezu allen Geschäftsbereichen reagierten wir schnell und konsequent mit weltweiten Kapazitätsreduzierungen und einem umfassenden Kostensenkungsprogramm. Zur Anpassung an die veränderte Situation waren neben Sparmaßnahmen bei allen Sachkosten, Investitionskürzungen, dem Einsatz von Kurzarbeit und der weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle Entlassungen unvermeidbar. Details über die Kostensenkungsprojekte und die Reaktion der Unternehmensbereiche auf die Wirtschaftskrise finden Sie im -> Segmentbericht.

Durch die vielfältigen Aktivitäten wurden 2009 konzernweit Einsparungen in der Größenordnung von mehr als 200 Mio. € erreicht. Damit konnten wir bereits in der zweiten Jahreshälfte wieder ein positives bereinigtes Ergebnis* erzielen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern war im Gesamtjahr 2009 wie erwartet deutlich negativ und belief sich auf - 116,3 Mio. € (Vorjahr: 55,7 Mio. €). Hierin waren hohe Restrukturierungsaufwendungen von 56,0 Mio. € verkraftet. Sie betreffen auch Maßnahmen, die sich erst 2010 positiv auf die Ertragslage auswirken und die Kostenstrukturen daher weiter verbessern werden. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug im Berichtsjahr - 138,1 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €). Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte LEONI einen Liquiditätsabfluss vermeiden und erzielte vor Dividende, Akquisitionen und Aktienverkauf einen Free Cashflow von 2,1 Mio. € (Vorjahr: - 13,9 Mio. €). Die Nettofinanzverschuldung wurde um 37,8 Mio. € auf 495,4 Mio. € verringert. Ein Vergleich der tatsächlichen Ergebnisse mit den Zielen für das Geschäftsjahr 2009 ist im Kapitel -> Unternehmensführung und Steuerungssystem enthalten.

Durch das umfangreiche Kostensenkungsprogramm konnten wir die operative Gewinnschwelle auf ein Umsatzvolumen von 2,1 Mrd. € senken. Ausgehend von diesem niedrigeren Break-even-Punkt erwartet LEONI bei einem Anziehen der Nachfrage ein deutlich verbessertes Ergebnis.

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte.

Bericht aus den Unternehmensbereichen / Segmentbericht

Unternehmensbereich Wiring Systems

Das Angebotsspektrum des Unternehmensbereichs Wiring Systems reicht von einfachen Kabelsätzen über solche für leitungsgebundene Sensoren bis hin zu vollständigen, einbaufertigen Bordnetz-Systemen für Pkw und Nutzfahrzeuge. Ein Bordnetz-System umfasst die komplette elektrische Verbindungstechnik eines Fahrzeugs sowie alle zugehörigen Komponenten wie Befestigungs- und Abdichtungselemente, Kabelkanäle, Sicherungsboxen- und Relaisboxen, Leistungsverteiler und Teile der Steuerungselektronik. Seit 2009 produziert LEONI mechatronische Komponenten (z.B. Sicherungsboxen) auch selbst und erweitert damit die Wertschöpfungstiefe. Zum Produktspektrum zählen ferner Hochvolt-Leitungssätze für Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken wie Elektro- und Hybridautos. Hinzu kommt eine Vielzahl von Nebenleitungssätzen für einzelne Fahrzeugteile und Module, beispielsweise Motor, Instrumententafel, Türen und Sitze.

Der Wertschöpfungsprozess im Unternehmensbereich Wiring Systems:

Der Kundenkreis für Bordnetz-Systeme und Kabelsätze besteht erstens aus der internationalen Automobilindustrie. Hier beliefert LEONI fast alle Hersteller und Modelltypen weltweit vom Low-Cost-Einsteigermodell über die gesamte Breite der Kompakt- und Mittelklasse bis hin zu Fahrzeugen im Segment der Premium- und Luxusklasse. Zweitens sind die Produzenten von Nutzfahrzeugen wie Lkw, Land- und Baumaschinen sowie die führenden selbstständigen Motorenhersteller von stetig wachsender Bedeutung. Das dritte wichtige Kundensegment stellen die weltweit agierenden Automobilzulieferer dar, die ihre Systeme mit unseren Kabelsätzen komplettiert an die Fahrzeughersteller liefern. In deren Auftrag entwickeln und produzieren wir beispielsweise Kabelsätze für Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie für Fahrerassistenzsysteme wie Abstandsradar, ABS und ESP.

Alle diese unterschiedlichen Systeme entstehen parallel mit der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs in jahrelanger, intensiver Zusammenarbeit zwischen LEONI und seinen Kunden. Dafür müssen wir teilweise erhebliche Vorleistungen erbringen, die dann über die Produktionslaufzeit des entsprechenden Fahrzeugs amortisiert werden. Die sehr breite internationale Aufstellung und die große Vielzahl von belieferten Fahrzeugherstellern und Marken verringern nicht nur Risiken aus regionalen Marktzyklen, sondern erlauben es auch, weltweit Wachstumschancen zu realisieren. Unser globales Produktionsnetzwerk mit flexiblen Montage- und Logistikprozessen sowie einem hohen Fertigungsanteil an lohnkostengünstigen Standorten in Nordafrika, Osteuropa, China und Lateinamerika stellt einen wichtigen Wettbewerbsvorteil dar. Darüber hinaus profitiert LEONI davon, als Systemanbieter das gesamte Leistungsspektrum von der Konzeption bis zur Serienfertigung von Bordnetzen abzudecken.

Geschäftsverlauf

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Kennzahlen Wiring Systems 2009 2008 Veränderung
Konzernaußenumsatz 1.224,6 Mio. € 1.510,5 Mio. € - 18,9 %
EBIT - 78,5 Mio. € 23,4 Mio. € -
Bereinigtes EBIT* - 26,8 Mio. € 42,7 Mio. € - 162,7 %
EBIT/ Umsatz - 6,4 % 1,5 % -
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 41,6 Mio. € 93,6 Mio. € - 55,6 %
Mitarbeiter (per 31.12.) 42.562 42.633 - 0,2 %

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Der Unternehmensbereich Wiring Systems war Anfang 2009 sehr stark von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinträchtigt. Im weiteren Jahresverlauf erholte sich das Geschäft jedoch kontinuierlich, sodass der Umsatz im vierten Quartal wieder deutlich über dem Wert der vergleichbaren Vorjahresperiode lag. Die Belebung resultierte vor allem aus dem Anlauf neuer Projekte mit Kunden aus der internationalen Automobilindustrie. In geringem Umfang profitierte LEONI auch von der deutschen Abwrackprämie und vergleichbaren Fördermaßnahmen in anderen Ländern, die vor allem die Nachfrage nach Pkw der Klein- und Kompaktwagenklasse stimulierten. Aus diesem Marktsegment beliefern wir unter anderem die Modelle Dacia Logan, Peugeot 207 und Seat Ibiza.

Im Gesamtjahr 2009 erzielte LEONI im Unternehmensbereich Wiring Systems einen Außenumsatz von 1.224,6 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert von 1.510,5 Mio. € entsprach das einer Verringerung um rund 19 Prozent. Mit Ausnahme von China verzeichneten wir in allen Regionen einen Rückgang.

Zu den größten Umsatzträgern zählten in der Berichtsperiode Kabelsätze und Bordnetz-Systeme für Fahrzeuge der Automobilkonzerne PSA, Mercedes Benz und BMW. Durch verschiedene Neuanläufe erreichte der Umsatz mit den Premiumherstellern Mercedes Benz und BMW trotz der Krise etwa das Vorjahresniveau: Unter anderem begannen wir mit der Serienfertigung von Bordnetz-Systemen und Kabelsätzen für die neue Mercedes C- und E-Klasse, die Transporter Vito, Viano und Sprinter, die in China gefertigt werden, sowie den Z4, die 3er-, 5er GT- und 7er-Reihe von BMW. Außerdem startete die Produktion von Motorkabelsätzen für den Fiat Panda und die Belieferung der Nachfolgemodelle Opel Astra und Zafira sowie des GM-Kleinwagens Gentra, der von unserem Joint Venture Daekyeung in Korea versorgt wird. Zuwächse erzielte LEONI am Standort China, und zwar sowohl mit lokalen chinesischen Automobilproduzenten als auch internationalen Herstellern, die ihre Aktivitäten dort kontinuierlich ausbauen. Außerdem verbuchten wir erste nennenswerte Umsätze mit mechatronischen Komponenten. Das Geschäft mit der internationalen Nutzfahrzeugindustrie war dagegen aufgrund der weltweit sehr schwachen Marktentwicklung während des gesamten Berichtsjahres deutlich rückläufig.

Maßnahmenpaket als Antwort auf die Krise

Als Reaktion auf den weltweiten Nachfragerückgang, die bestehenden Überkapazitäten in der Branche und den zunehmenden Preiswettbewerb erarbeitete der Unternehmensbereich Wiring Systems ein umfassendes Reorganisations- und Kostensenkungsprogramm, das bereits Ende 2008 gestartet und im Laufe des Jahres 2009 intensiviert wurde. Die Aktivitäten beinhalteten die Anpassung und Verlagerung von Produktionskapazitäten, den Abbau von Zeitarbeit und externen Dienstleistungen sowie ein Effizienzprogramm zur Leistungssteigerung in den Werken. Der Personalabbau vom Beginn der Krise im September 2008 führte in der Spitze zum Verlust von rund 8.000 Arbeitsplätzen per

Ende April 2009, überwiegend in den Werken in Nordafrika, Asien und Osteuropa. Da sich die Nachfrage im Jahresverlauf dank neuer Projekte und einer Erholung der Nachfrage sukzessive verbesserte, wurden bis zum Jahresende wieder insgesamt ca. 5.000 Neueinstellungen, auch in Form befristeter Verträge, vorgenommen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Region Nordafrika, sodass sich die Verschiebung zugunsten lohnkostengünstiger Standorte fortsetzte. Insgesamt reduzierte sich die Belegschaft im Stichtagsvergleich nur um 71 Personen auf 42.562 Mitarbeiter.

Einsparungen erzielten wir auch in der Lieferkette, indem die Transportkosten, Inventurbestände und Durchlaufzeiten verringert wurden. Ferner nahm LEONI die Krise zum Anlass, um die Konditionen mit verschiedenen Kunden aus der Automobilindustrie auf eine nachhaltigere Basis zu stellen. Zusätzlich wurden grundsätzliche Veränderungen in der Organisationsstruktur eingeleitet, die im Kapitel -> Geschäft und Rahmenbedingungen beschrieben sind.

Ertragslage

Mit dem bislang größten Kostensenkungsprogramm wurden die Produktions-, Personal- und Sachkosten im Jahr 2009 um 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 verringert. Damit konnte der Unternehmensbereich Wiring Systems die Verluste aus dem Umsatzrückgang begrenzen und im zweiten Halbjahr 2009 wieder ein positives bereinigtes Ergebnis* erzielen. Gleichzeitig führten die Maßnahmen im Geschäftsjahr aber zu hohen Restrukturierungsaufwendungen von insgesamt 38,1 Mio. € (Vorjahr: 5,2 Mio. €). Darüber hinaus waren Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen sowie Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte von 13,6 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio. €) zu verkraften. Insgesamt belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs Wiring Systems 2009 auf - 78,5 Mio. € (Vorjahr: 23,4 Mio. €). Bereinigt* lag das Bereichsergebnis bei - 26,8 Mio. € (Vorjahr: 42,7 Mio. €).

Optimierung des Produktionsnetzwerks

Um die Kostenführerschaft in der Bordnetz-Branche dauerhaft abzusichern, verbessert LEONI kontinuierlich sein weltweites Produktionsnetzwerk. 2009 wurde im Rahmen des umfangreichen Restrukturierungsprogramms die Schließung dreier Werke in Rumänien, Polen und Portugal vereinbart. Zur Vorbereitung neuer Projekte wurden im Berichtsjahr die Kapazitäten an verschiedenen nordafrikanischen Standorten in Tunesien und Marokko ausgebaut. Auch den neuen mexikanischen Standort in Durango erweiterten wir 2009. Zudem hat LEONI in Serbien eine neue Betriebsstätte aufgebaut, die als Schwesterwerk für unseren slowakischen Standort dient. Dank der Leistungsfähigkeit des LEONI-Teams und einer guten Unterstützung durch die lokalen Behörden konnte die serbische Produktionsstätte in der Rekordzeit von nur vier Monaten fertig gestellt und im Oktober 2009 erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Zur weiteren Senkung der Strukturkosten und Steigerung der Effizienz unseres globalen Produktionsnetzwerks fördern wir die enge Zusammenarbeit von Standorten innerhalb einer Region. Durch die Bildung von Clustern, beispielsweise in Nordafrika sowie in Mittel- und Südamerika, können wir die Organisationsstrukturen in wichtigen Regionen vereinfachen und weitere Synergien heben. Zudem optimieren wir die Verteilung von Projekten und Ressourcen innerhalb der Produktionsregionen. Mittelfristig planen wir auch die gesellschaftsrechtliche Zusammenlegung der jeweiligen Einheiten.

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Neue Aktivitäten in Russland

Nach dem erfolgreichen Markteinstieg hat LEONI 2009 das Geschäft in Russland weiter vorangetrieben, auch wenn die Region durch die Wirtschafts- und Finanzkrise besonders stark belastet war. Mittelfristig besteht in Russland unverändert hohes Potenzial: Auch die internationalen Automobilhersteller weiteten ihre dortigen Aktivitäten trotz der aktuell schwierigen Konjunktursituation im Berichtsjahr aus.

LEONI nahm im abgelaufenen Geschäftsjahr die Produktion am neuen Standort Naberezhnye Chelny in unmittelbarer Nähe des großen russischen Lkw-Herstellers KAMAZ auf. Dort startete im dritten Quartal die Serienfertigung von verschiedenen Kabelsystemen für den Nutzfahrzeugproduzenten. Außerdem stärkt ein neuer Auftrag die künftige Auslastung dieses Standorts: Ab Herbst 2010 werden in Naberezhnye Chelny Motorkabelsätze für das Joint Venture zwischen KAMAZ und dem Motorenhersteller Cummins produziert.

Ein strategisch besonders wichtiger Auftrag ging im Berichtsjahr für den zweiten russischen LEONI-Standort in Gorodets ein. Der Automobilhersteller Nissan orderte die kompletten Bordnetz-Systeme für den Geländewagen X-Trail, der ab 2011 in Russland gefertigt wird. Damit erhielten wir den ersten Auftrag eines japanischen Fahrzeugproduzenten und untermauern unsere Stellung als zuverlässiger Partner der internationalen Automobilindustrie.

Mechatronische Komponenten: Start der Serienfertigung

Im Berichtsjahr nahm LEONI wie geplant die Serienfertigung elektrischer und elektronischer Komponenten auf. Hierfür wurde am rumänischen Standort Arad eine hochmoderne Produktion mit drei Fertigungslinien eingerichtet. Die Komponenten sind Teil der Bordnetz-Systeme und eine wertvolle Ergänzung unseres Angebotsspektrums. Das Produktprogramm umfasst unter anderem Hochstromabsicherungen, Sicherungs- und Relaisboxen, aber auch Kabelkanäle und Gerätekästen. Verschiedene Komponenten wurden bereits früher von LEONI entwickelt, bislang aber extern produziert. Der Start der Serienfertigung mechatronischer Komponenten stellt einen strategischen Meilenstein dar. Durch die Eigenfertigung bisher zugekaufter Komponenten kann LEONI seine Wertschöpfung perspektivisch signifikant erhöhen und damit seine Kompetenz als Systemanbieter stärken.

Zu den ersten Kunden der Business Unit Components zählen die Automobilhersteller BMW und GM. Im dritten Quartal 2009 begannen wir mit der Serienfertigung von Leistungsverteilerboxen für die neue Global Compact Car-Generation von GM in Asien und Europa - unter anderem für die Nachfolge-Modelle des Opel Astra und Zafira. Die Bordnetz-Systeme, die wir beispielsweise für den Opel Astra liefern, enthalten erstmals eine von LEONI selbst produzierte zentrale Leistungsverteiler-Komponente sowie zwei Sicherungs- und Relaisboxen, die das Bordnetz gegen Kurzschlüsse und Überströme schützen. Für BMW stattet LEONI den neuen Roadster Z4 mit Kabelbäumen inklusive eines Stromverteilers aus.

Neue Aufträge sichern künftige Auslastung und langfristiges Wachstum

Auch im konjunkturell äußerst schwachen Geschäftsjahr 2009 erhielt LEONI eine Reihe wichtiger Neu- und Folgeaufträge. Das Gesamtvolumen des Orderbuchs beträgt über die Laufzeit der enthaltenen Projekte rund 9,0 Mrd. €. Davon entfallen etwa 54 Prozent auf Bestands- und Folgeaufträge sowie 46 Prozent auf Neuprojekte.

Aus der Automobilindustrie beauftragte uns im Berichtsjahr unter anderem der PSA-Konzern mit der Ausstattung einer neuen Peugeot-Kleinwagenserie, für die ab 2012 komplette Bordnetz-Systeme geliefert werden. Außerdem wird LEONI ein weiteres low-cost Fahrzeug von einem französischen Automobilproduzenten mit Kabelsätzen beliefern. Von Bedeutung ist ferner der bereits erwähnte Erstauftrag des japanischen Autobauers Nissan, der eine gute Grundlage für weitere Kooperationen mit diesem Hersteller in anderen Ländern bildet.

Verschiedene Neuaufträge gingen 2009 auch aus dem Nutzfahrzeugsegment ein. Neben der Bestellung des Joint Venture KAMAZ/Cummins in Russland konnte LEONI ein Folgeprojekt von Cummins direkt gewinnen: Für die Dauer von fünf Jahren werden mehrere Produktserien des weltgrößten unabhängigen Dieselmotoren-Herstellers mit LEONI-Kabelsätzen ausgestattet. Außerdem wird LEONI die komplexen Bordnetz-Systeme für die nächste Landmaschinengeneration des deutschen Herstellers Claas liefern und eine neue Traktorenlinie von Fendt/ACGO mit Kabelsystemen ausstatten.

Aus der internationalen Zulieferindustrie erhielt LEONI verschiedene Aufträge über Kabelsätze für Sitze und andere Komponenten. Sie sind unter anderem für ein neues Premiumfahrzeug eines deutschen Herstellers sowie für zwei Volumenmodelle eines französischen Automobilkonzerns bestimmt, die in Europa und in Lateinamerika produziert werden. Der erfolgreiche Start des Geschäfts mit Bordnetzkomponenten wird ebenfalls durch neue Projekte untermauert. Unter anderem bestellte der Nutzfahrzeughersteller DAF für eine seiner neuen europäischen Lkw-Serien sowohl Kabelsätze als auch selbst gefertigte Leistungsverteilerboxen von LEONI. Ein weiterer Auftrag für mechatronische Komponenten ging vom Automobilhersteller Mercedes-Benz ein.

Alternative Antriebskonzepte

Im aktuell noch kleinen, aber sehr zukunftsträchtigen Bereich der alternativen Antriebssysteme hat LEONI das Engagement 2009 verstärkt und ist für den Zukunftsmarkt der Elektromobilität sehr gut gerüstet. Bereits seit Jahren beliefert LEONI die amerikanische Fahrzeugindustrie mit speziellen Kabelsätzen für Hybrid-Fahrzeuge. Aufbauend auf der langjährigen Kompetenz und Erfahrung im Bereich Hybrid-Technologie entwickeln wir geeignete Lösungen für weitere alternative Antriebstechnologien. Unter anderem beschäftigt sich ein spezialisiertes Projektteam intensiv mit den vielfältigen und komplexen Aufgaben eines kompletten Hochvolt-Leitungssystems.

Im Berichtsjahr beteiligte sich LEONI weltweit an verschiedenen Projekten zu alternativen Antriebssystemen: In einer Konzeptstudie wurden Hoch- und Niedervolt-Leitungssätze für einen Kompaktwagen eines deutschen Premiumherstellers mit Brennstoffzellen-Antrieb entwickelt. Für einen Elektrokleinwagen des indischen Herstellers Tata konzipierte LEONI das komplette Hochspannungs-System. Im Rahmen eines Entwicklungsverbunds ist LEONI ferner an einem Projekt zur Erarbeitung eines extrem sparsamen Elektrofahrzeugs für den Stadtverkehr beteiligt. Ein erster Prototyp soll 2010 erprobt werden.

Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Das Leistungsspektrum des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions umfasst Drähte, Litzen und optische Fasern, standardisierte Leitungen, Spezialkabel und komplett konfektionierte Systeme sowie entsprechende Dienstleistungen für unterschiedliche industrielle Bereiche. Dabei fokussiert sich LEONI in zunehmendem Maße auf technologisch anspruchsvolle Produkte sowie kundenspezifische Lösungen für Nischenmärkte. LEONI bietet seinen Abnehmern Produkte und Leistungen aus folgenden Wertschöpfungsstufen:

Die folgende Übersicht zeigt das Produktprogramm für die wesentlichen bearbeiteten Märkte und Anwendungsfelder:

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Markt Business Group
Automobil Automotive Cables ■ Bordnetze ■ Kommunikation / Telematik ■ Antriebs- und Motorensysteme ■ Abgassysteme ■ Hybrid- und Brennstoff-Fahrzeuge ■ Sicherheits- und Assistenz Systeme
Industrie & Gesundheitswesen Industry & Healthcare ■ Maschinen- und Gerätebau ■ Automatisierungs- und Antriebstechnik ■ Mess-, Regel- und Steuerungstechnik ■ Robotik ■ Spezialfahrzeuge ■ Luft- und Raumfahrttechnik ■ Telekommunikation ■ Gerätemedizin ■ Patientenmonitoring ■ Lasermedizin ■ Wissenschaft (z.B. Astrophysik) ■ Sterilisation
Kommunikation & Infrastruktur Communication & Infrastructure ■ Hoch- und Tiefbau sowie Verkehrsinfrastruktur -Sicherheits-, Installationskabel und Verlegesysteme ■ Großanlagen und Raffinerien -Projektspezifische Instrumen-tations- und Energiekabel ■ Energieerzeugung und -verteilung -Solar, Wind- und Wasserkraft, Kernenergie ■ Schienen- und Schiffsverkehrstechnik ■ LAN-Verkabelung Office -Kupfer- und Lichtwellenleiterkabel -Systeme und Zubehör ■ Telecommunication Networks (FTTX)
Haus- & Elektrogeräte Electrical Appliance Assemblies ■ Kleingeräte ■ Bügeleisen ■ Staubsauger ■ Unterhaltungselektronik ■ Waschmaschinen ■ Kühlschränke ■ Werkzeuge ■ Beleuchtungsindustrie
Drähte & Litzen Conductors & Copper Solutions ■ Spezialkabelindustrie ■ Hersteller von Heizsystemen ■ Solar- und Windkraftindustrie ■ Kohlebürsten und Schalterindustrie ■ Schweißtechnik, Energietechnik ■ Maschinenbau

Mit diesem breiten Produktprogramm tritt LEONI verstärkt als Systemlieferant auf und rundet das Angebot durch zugehörige Dienstleistungen ab. Ein besonders erfolgreiches Beispiel aus unserem Portfolio ist die Strahlenvernetzung. Durch dieses Verfahren werden unterschiedliche industrielle und medizinische Produkte durch verschiedene Technologien (Beta-, Gamma- und zukünftig auch X-Ray-Best rahlung) für ihren jeweiligen Einsatzzweck veredelt. Die wachsende System- und Servicekompetenz stärkt unsere Wettbewerbsposition und die partnerschaftliche, in vielen Fällen langjährige Zusammenarbeit mit unseren Kunden.

Geschäftsverlauf

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Kennzahlen Wire & Cable Solutions 2009 2008 Veränderung
Konzernaußenumsatz 935,5 Mio. € 1.401,5 Mio. € - 33,3 %
EBIT - 34,2 Mio. € 29,6 Mio. € -
Bereinigtes EBIT* - 5,1 Mio. € 33,9 Mio. € - 115,0 %
EBIT/Außenumsatz - 3,7 % 2,1 % -
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 37,1 Mio. € 53,1 Mio. € - 30,1 %
Mitarbeiter (per 31.12.) 7.096 8.008 - 11,4 %

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions waren die einzelnen Geschäftsfelder zeitversetzt von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinträchtigt. Während die Bereiche Automotive, Elektrogeräte und Draht ihren Tiefpunkt bereits im ersten Quartal erreichten und sich im Anschluss daran sukzessive erholten, ging die Nachfrage aus dem Maschinenbau, der Investitionsgüterindustrie sowie dem Projektgeschäft in der Öl- und Gasgewinnung bzw. -verarbeitung erst später zurück. In einigen Marktnischen, wie in der Solarenergie- und der Schienenverkehrstechnik, blieb die Nachfrage das ganze Jahr über auf hohem Niveau weitgehend stabil. Im Gesamtjahr 2009 belief sich der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions auf 935,5 Mio. €, das sind rund 33 Prozent weniger als im Geschäftsjahr 2008. Bereinigt um den Einfluss des Kupferpreises hätte das Geschäftsvolumen 1.075,6 Mio. € betragen.

Die Entwicklung der Geschäftsbereiche im Einzelnen:

Automotive Cables

Die Umsätze mit Automobilleitungen durchschritten die Talsohle im Berichtsjahr sehr früh: Parallel zur Entwicklung der weltweiten Fahrzeugproduktion ging die Nachfrage im ersten Quartal 2009 stark zurück, verbesserte sich in den Folgequartalen jedoch stetig. Im letzten Vierteljahr übertraf der Umsatz das Vorjahresniveau erstmals wieder. Trotz der schwierigen Branchenentwicklung hat LEONI seine führende Position international weiter ausgebaut. Wichtige Marktanteile konnten wir beispielsweise in den USA gewinnen und damit unsere Ausgangsstellung in dieser bedeutenden Absatzregion weiter verbessern. 2009 begann LEONI von seinem Werk in Mexiko aus, den US-Markt serienmäßig mit Fahrzeugleitungen nach japanischem Standard zu beliefern. Sie kommen in Fahrzeugen japanischer Hersteller zum Einsatz. Auch in Asien erzielte LEONI Fortschritte: An unserem chinesischen Standort startete die Serienfertigung von ABS-Sensorleitungen für lokale Abnehmer. Mit dem ersten direkten Serienauftrag über ABS-Leitungen aus Japan verbesserte LEONI ferner den Zugang zu diesem wichtigen Markt.

In Marokko wird eine neue Fertigung für einadrige Fahrzeugleitungen aufgebaut, um auch in dieser wichtigen Region in unmittelbarer Nähe unserer Kunden zu produzieren.

Industry & Healthcare

Im Geschäftsbereich Industrie und Gesundheitswesen machte sich die allgemeine Wirtschaftskrise massiv bemerkbar. Das Industriegeschäft war wie die gesamte Investitionsgüterbranche das ganze Jahr über schwach. Ab dem zweiten Quartal ging auch der Umsatz mit Produkten für die Medizintechnik vorübergehend zurück. Eine positive Ausnahme bildete das Geschäft mit Lichtwellenleiter-Kabeln und -Kabelsystemen.

Um die Marktposition im zukunftsorientierten Nischenmarkt Robotik auszubauen, erwarb LEONI per 1. Juli 2009 die amerikanische Spezialfirma Valentine Robotics Inc., aus Sterling Heights, USA. Der Kauf dieses Dienstleisters stärkt unsere Systemkompetenz und Präsenz in Nordamerika. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählen die Programmierung und Inbetriebnahme von Industrierobotern, Komplettlösungen für Bildverarbeitungs- und Messsysteme sowie entsprechende Applikationsschulungen. Um die Aktivitäten in den USA zu bündeln, wurde Valentine Robotics Ende 2009 auf die LEONI Engineering Products & Services Inc., Southfield (Michigan), verschmolzen.

Communication & Infrastructure

Die Nachfrage nach Kabeln und Kabelsystemen in der Kommunikations- und Infrastrukturindustrie blieb zu Anfang des abgelaufenen Geschäftsjahres noch weitgehend stabil. Ab dem zweiten Quartal gaben aber vor allem die Bereiche Kommunikationsindustrie und Ausrüstung industrieller Großanlagen deutlich nach. Dieser Trend konnte durch das sehr gute Geschäft mit Kabeln für Solaranlagen und die Schienenverkehrstechnik nur teilweise kompensiert werden. LEONI bearbeitete 2009 in diesem Marktsegment wichtige Projekte, die auch dem Umweltgedanken Rechnung tragen.

Solarenergie: In Brandenburg rüsteten wir die zweitgrößte Solaranlage der Welt mit mehr als 1.000 Kilometern Spezialkabel aus. Der Solarpark Lieberose hat eine Nennleistung von 53 Megawatt, was dem Energiebedarf von rund 15.000 Haushalten entspricht. Die Spezialleitungen von LEONI transportieren den Strom von den Solarmodulen zu den Wechselrichtern der Anlage. Mit diesem Auftrag stärken wir unsere Position im Wachstumsmarkt der regenerativen Energien.
Airport: Der neue Terminal T1 des Flughafens Barcelona wurde von LEONI mit speziellen Versorgungskabeln ausgestattet, die den Flugzeugen während des Aufenthalts am Boden elektrische Energie liefern. An allen Parkpositionen mit Passagierbrücken wurde dazu ein patentiertes, sehr widerstandsfähiges und gleichzeitig extrem flexibles Starkstromkabel installiert. Damit können Bordelektronik, Klimaanlage, Beleuchtung, Küche und andere elektrische Verbraucher ohne den Einsatz von Triebwerken oder Hilfsaggregaten weiter verwendet werden. Das verbessert die CO-Bilanz der Airport-Betreiber und Fluggesellschaften.
Infrastruktur: Im Berichtsjahr nahmen wir die Produktion für das Projekt Gotthard-Tunnel auf. LEONI steuert zu diesem europaweit längsten Eisenbahntunnel die komplette Bahntechnik-Verkabelung bei. Als Systemanbieter liefern wir nicht nur die Kabel - vorwiegend halogenfreie Energieversorgungs- und Sicherheitsleitungen - sondern auch die zugehörigen Installationssysteme in die Tunnel.

Zur Erweiterung unserer Kapazitäten im wachstumsstarken Marktsegment der Strahlenvernetzung errichteten wir in Bautzen einen zusätzlichen Standort für diese Technologie, der im Februar 2009 in Betrieb genommen wurde. Das neue Werk verbessert die Stellung von LEONI als einem der größten europäischen Bestrahlungsdienstleister. Gleichzeitig stützt es unsere Expansionspläne in den neuen Bundesländern und Osteuropa. Um unsere Position als technologisch führender Anbieter auf diesem Gebiet weiter auszubauen, wurde am Schweizer Standort Däniken 2009 eine hochmoderne X-Ray-Anlage installiert, die 2010 in Betrieb gehen soll. Damit ist LEONI der weltweit erste Anbieter, der diese Technologie kommerziell, das heißt außerhalb von reinen Versuchs- und Entwicklungszwecken nutzt.

Electrical Appliance Assemblies

Nach einem schwachen Start erholten sich die Umsätze mit Kabeln und konfektionierten Leitungen für die Elektrogeräteindustrie im zweiten Halbjahr 2009 leicht. Insbesondere in China belebte sich die Nachfrage. Dagegen war das Geschäft in Europa schwach, was deutliche Kapazitätsanpassungen an unseren Standorten von LEONI Furas in Marokko und Spanien erforderte und auch zur Einstellung der Standorte führen wird. Um die Marktposition in der Wachstumsregion China weiter auszubauen, haben wir die Automatisierung unserer Kapazitäten für die Kabelkonfektionierung vorangetrieben. Durch die Übernahme entsprechender Anlagen von einem Marktteilnehmer konnten wir unser Angebot für einen namhaften Hausgeräte-Hersteller um vollautomatisch produzierte interne Geräteverdrahtung erweitern. Diese Produkte werden künftig auch anderen Kunden in der Region offeriert.

Conductors & Copper Solutions

Die Umsätze mit Drähten, Litzen, Seilen und Geflechten waren im ersten Halbjahr 2009 stark rückläufig. Erst in der zweiten Jahreshälfte zog die Nachfrage etwas an. Wachsendes Marktpotenzial sehen wir im Bereich der regenerativen Energien. Deshalb begann LEONI im abgelaufenen Geschäftsjahr mit dem Aufbau einer Fertigung für Solarflachdrähte.

Reaktion auf die Krise: Kostensenkung und strukturelle Veränderungen

Um den schwierigen Rahmenbedingungen und den daraus folgenden Belastungen für LEONI entgegenzuwirken, haben wir 2009 zunächst umfangreiche Maßnahmen zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung eingeleitet. Hierzu wurden Investitionsvorhaben und Expansionsprojekte verschoben oder gestoppt und die Aktivitäten zur Reduzierung des Working Capital verstärkt. Um den Personalaufwand zu senken, haben wir Zeitarbeitsverträge beendet, befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert, frei werdende Stellen nicht neu besetzt und an fast allen deutschen Standorten bedarfsorientiert Kurzarbeit eingeführt. Auch in den ausländischen Werken wurden sämtliche Flexibilisierungsspielräume ausgenutzt und die Arbeitszeiten ohne Entgeltausgleich reduziert. Dennoch mussten in verschiedenen Bereichen Stellen abgebaut werden, um die Kapazitäten an die anhaltende Nachfrageschwäche anzupassen. Davon waren vor allem Standorte in Spanien, Polen und der Slowakei betroffen, aber auch unsere deutschen Werke, beispielsweise in Friesoythe und Roth. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Mitarbeiter des Unternehmensbereichs um 912 Personen auf 7.096 Arbeitnehmer. Darüber hinaus wurden die sonstigen ausgabewirksamen Kosten, beispielsweise für Reisen, Schulungen und Beratung, drastisch gesenkt und die Bonität unserer Kunden und Lieferanten aufmerksam überwacht, um Risiken zu vermeiden.

Außerdem starteten wir im Berichtsjahr Aktivitäten zur Flexibilisierung der Kostenstrukturen und zur Senkung der Gewinnschwelle. Um rascher auf die schwankende Nachfrage reagieren zu können, wurden beispielsweise die Arbeitszeitregelungen noch bedarfsorientierter gestaltet. Darüber hinaus haben wir die administrativen Bereiche auf Outsourcing-Potenziale überprüft. Im Gegenzug wurde in der Produktion zur besseren Auslastung der Kapazitäten nach Insourcing-Möglichkeiten gesucht. Programme zur Produktivitätssteigerung ergänzten diese Maßnahmen. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten zur Erweiterung der Wertschöpfungstiefe und strukturelle Anpassungen wie beispielsweise Produktionsverlagerungen geprüft. Die Resultate dieser vielfältigen Aktivitäten machten sich bereits 2009 bemerkbar, werden sich schwerpunktmäßig aber ab dem Geschäftsjahr 2010 auswirken. Positive Effekte sind auch aus der neuen, vereinfachten Organisationsstruktur zu erwarten, die im Kapitel -> Geschäft und Rahmenbedingungen dargestellt ist.

Ertragslage

Durch die vielfältigen Kostensenkungsmaßnahmen konnten die Auswirkungen des kräftigen Umsatzrückgangs ab der Jahresmitte abgemildert werden, sodass der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions im zweiten Halbjahr 2009 ein positives bereinigtes Ergebnis* erzielte. Im Gesamtjahr betrug das bereinigte Bereichsergebnis* - 5,1 Mio. € (Vorjahr: 33,9 Mio. €). Hinzu kamen Restrukturierungsaufwendungen von 17,9 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €). Ein weiterer wesentlicher Sondereffekt waren Wertberichtigungen im Anlagevermögen von 8,6 Mio. € bei LEONI Furas, deren Ertragschancen sich wesentlich verschlechtert hatten. Insgesamt lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions 2009 bei - 34,2 Mio. € (Vorjahr: 29,6 Mio. €).

Regionalkonzept zur Erschließung von Wachstumsmärkten

2009 haben wir im Rahmen unseres neuen Regionalkonzepts damit begonnen, geschäftsfeldübergreifende Strukturen in für uns wichtigen Ländern oder Gebieten zu schaffen. Damit kann LEONI vielversprechende Wachstumsregionen effizienter erschließen und Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern nutzen. Von besonderer Bedeutung für die künftige Expansion von LEONI ist der chinesische Markt. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions ist hier bereits mit verschiedenen seiner Geschäftsbereiche präsent, insbesondere in den Automotive- und ElektrogeräteMärkten. Im Berichtsjahr wurde in China ein sogenanntes Business Area Management installiert, das die vielfältigen Aktivitäten nun zentral vom Standort Changzhou aus organisiert und steuert.

Mit der LEONI WCS Benelux BV gründeten wir 2009 auch eine eigene Regionalgesellschaft für die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Von ihrem Sitz im niederländischen Amersfoort aus konzentriert sich die LEONI WCS Benelux zunächst auf die Anwendungsbereiche Telekom und Datenkommunikation sowie Fiber-to-the-home, mit denen wir in der Region bereits vertreten und für die weitere Wachstumspotenziale zu erwarten sind.

* Ergebnis bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Umsatz und Ertragslage

Konzernumsatz

Die LEONI AG erzielte 2009 einen Konzernumsatz von 2.160,1 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahreswert von 2.912,0 Mio. € entsprach dies einem Rückgang um knapp 26 Prozent. Ursache war die weltweite Rezession, in deren Folge auch die Nachfrage nach LEONI-Produkten in beiden Unternehmensbereichen erheblich gesunken ist.

Wechselkurseffekte hatten im vergangenen Jahr keinen nennenswerten Einfluss auf die Höhe des Konzernumsatzes. Auch aus der erstmaligen Konsolidierung neu akquirierter Unternehmen resultierte 2009 kein bedeutender Umsatzbeitrag. Erworben wurden im vergangenen Jahr nur die kleineren Gesellschaften Tekas S+W s.r.o. mit Sitz in Nadrazni in der Tschechischen Republik und die US-amerikanische Valentine Robotics Inc. mit Sitz in Sterling Heights, USA. Beide Gesellschaften wurden kurz nach dem Erwerb auf Tochtergesellschaften von LEONI verschmolzen. Der Kupferpreiseffekt belief sich auf - 163,1 Mio. €.

In der Europäischen Union - ohne Deutschland - ging der Umsatz 2009 um 30 Prozent auf 906,7 Mio. € zurück, in Deutschland war eine Einbuße um 19 Prozent auf 743,8 Mio. € zu verzeichnen. Im übrigen Ausland reduzierte sich das Geschäftsvolumen um 27 Prozent auf 509,6 Mio. €.

Ergebnisentwicklung

Das gegenüber dem Vorjahr deutlich reduzierte Absatzvolumen belastete die Ertragslage erheblich. Dank der schnell und konsequent ergriffenen Gegenmaßnahmen, die wir zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung eingeleitet haben, konnten wir die negativen Auswirkungen eingrenzen. Insgesamt ist es uns gelungen, Kostenreduzierungen in Höhe von mehr als 200 Mio. € zu realisieren. Wir übertrafen damit unsere selbst gesteckten Ziele. Zudem werden einzelne Maßnahmen erst ab dem Jahr 2010 vollständig wirken. Die Umsatzkosten nahmen aufgrund eines reduzierten Kupferpreises sowie des leicht veränderten Produktmixes 2009 nicht ganz so stark ab wie der Konzernumsatz, und zwar um rund 24 Prozent auf 1.882,9 Mio. €. In der Folge ermäßigte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz um circa 37 Prozent auf 277,2 Mio. €. Die Bruttomarge vom Umsatz belief sich auf 12,8 Prozent nach 15,3 Prozent im Vorjahr.

Die Vertriebskosten sanken im Berichtszeitraum nur moderat von 154,5 Mio. € auf 144,7 Mio. €. Größere Einsparungen konnten bei den allgemeinen Verwaltungskosten erzielt werden, die um knapp 12 Prozent auf 123,9 Mio. € abnahmen. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen gingen um rund 20 Prozent auf 71,1 Mio. € zurück, da die zum Großteil projektbezogenen Aktivitäten im Jahr 2008 zu außergewöhnlich hohen Vorleistungen geführt hatten.

Dagegen stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2009 im Vergleich zum Vorjahr erheblich von 20,7 Mio. € auf 64,8 Mio. €. Dieser Zuwachs lag in umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen begründet, für die wir 56,0 Mio. € aufwendeten nach 7,4 Mio. € im Vorjahr. Der größte Teil davon entfiel auf Abfindungen in Portugal, Frankreich, Polen und Deutschland. Darüber hinaus sind Aufwendungen für die Schließung von Werken in Marokko, Portugal, Polen und Rumänien enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben mit 11,9 Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 11,0 Mio. €.

In der Summe ergab sich 2009 ein Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von - 4,9 Mio. € im Vergleich zu 165,9 Mio. € 2008. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen von 111,5 Mio. € (Vorjahr: 110,2 Mio. €) verblieb ein Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von - 116,3 Mio. € gegenüber 55,7 Mio. € im Geschäftsjahr 2008. Bereinigt um die Effekte aus der Neubewertung im Rahmen der Kaufpreisverteilung wesentlicher Akquisitionen, Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte hätte das EBIT bei - 35,6 Mio. € gelegen.

Der negative Saldo aus Finanzaufwendungen und -erträgen sowie dem sonstigen Beteiligungsergebnis blieb mit - 41,0 Mio. € etwa konstant (Vorjahr: - 39,9 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf - 157,3 Mio. € nach 15,8 Mio. € im Vorjahr.

Bei der Position Ertragsteuern handelte es sich im Geschäftsjahr 2009 um einen Ertrag von 19,2 Mio. € gegenüber einem Steueraufwand von 10,6 Mio. € im Jahr 2008. Der positive Wert im Berichtsjahr resultierte aus latenten Steuererträgen aus Bilanzpostenunterschieden und aus der Aktivierung latenter Steuern auf steuerliche Verluste.

Unter dem Strich ergab sich für das Geschäftsjahr 2009 ein Konzernjahresfehlbetrag von 138,1 Mio. €, 2008 wurde ein Jahresüberschuss von 5,2 Mio. € ausgewiesen.

Finanzlage

Finanzmanagement und -struktur

Das Finanzmanagement des LEONI-Konzerns ist zentral organisiert und zielt darauf ab, die Liquidität der Unternehmensgruppe weltweit zu sichern, die Finanzaufwendungen und -erträge zu optimieren sowie die Währungs- und Zinsrisiken zu steuern und zu minimieren. Hierzu nutzen wir ein breites Spektrum an Finanzierungsinstrumenten, um möglichst unabhängig von einzelnen Märkten oder Instrumenten zu sein, und setzen auf eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit internationalen Banken. Grundsätzlich legt LEONI großen Wert auf eine solide Finanzierungsstruktur. Damit soll unser Status als Unternehmen mit guter Bonität unsere Akzeptanz sowohl am Kapitalmarkt als auch bei Banken und Lieferanten weiterhin wahren.

Das Liquiditäts-Management erfolgt unter anderem über ein Cash-Pooling-System mit Pools in den Heimatländern der wichtigsten Konzernwährungen. Darüber hinaus führt die LEONI AG größtenteils den Zahlungsverkehr für die Gruppe durch. Die Finanzierung der Konzerngesellschaften erfolgt weitestgehend in deren funktionaler Währung. Die wesentlichen Verbindlichkeiten bestehen in Euro und US-Dollar. Für unsere chinesischen Gesellschaften wurden zudem weitere Kredite in chinesischen Yuan aufgenommen.

Kapitalmarktinstrumente wie Bonds oder Schuldscheindarlehen nutzt die LEONI AG zentral für die gesamte Gruppe und deckt sich mit Kreditlinien in ausreichender Höhe ein, um stets allen finanziellen Verpflichtungen sicher nachkommen zu können. Zum Bilanzstichtag bestanden kurz- und mittelfristige Kreditzusagen von Banken in Höhe von 306,0 Mio. € (Vorjahr: 351,8 Mio. €) mit Laufzeiten von bis zu 36 Monaten. Davon wurden 29,4 Mio. € genutzt (Vorjahr: 49,2 Mio. €).

Auch die Instrumente Leasing und Factoring, die wir zur Verbesserung der Liquiditätsstruktur einsetzen, werden zentral gesteuert. Ende 2009 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch echtes Factoring in Höhe von 63,3 Mio. € (Vorjahr: 61,0 Mio. €) gemindert.

Zinsrisiken aus Geldaufnahmen werden fristenkongruent über Basisinstrumente wie Caps, Swaps und Collars abgesichert. Per 31. Dezember 2009 belief sich das Nominalvolumen der bestehenden Zinsswaps auf 125,5 Mio. € (Vorjahr: 142,7 Mio. €) und der Collars wie im Vorjahr auf 136,0 Mio. €.

Um den Einfluss von Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu minimieren, werden Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns gegeneinander aufgerechnet. Für die verbleibenden Beträge schließen wir Devisensicherungsgeschäfte ab, und zwar überwiegend in britischen Pfund, mexikanischen Peso, polnischen Zloty, Schweizer Franken und US-Dollar. Zum Jahresende 2009 belief sich das Volumen auf 252,4 Mio. € gegenüber 324,2 Mio. € zum Vorjahresstichtag. Weitere Informationen zu Zins- und Währungsrisiken enthält der -> Anhang.

Langfristige Finanzierung gefestigt

Durch die strategischen Finanzierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren konnten wir unsere Finanzlage langfristig absichern. Im September des Geschäftsjahres 2009 wurde die Finanzierungsstruktur durch die Platzierung eines Schuldscheindarlehens mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Nominalvolumen von 25 Mio. € zu günstigen Konditionen weiter verbessert. Das Darlehen wurde zu einem Kurs von 99 Prozent ausbezahlt, sodass dem Konzern 24,8 Mio. € zuflossen. Die erfolgreich umgesetzte Transaktion unterstreicht das große Vertrauen, das LEONI trotz der schwierigen Rahmenbedingungen am Finanzmarkt entgegengebracht wird.

Eigene Aktien erfolgreich veräußert

Im Oktober 2009 platzierte LEONI 2,9 Mio. eigene Aktien über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren erfolgreich bei internationalen Investoren zu einem Preis von 14,50 € je Aktie. Die Papiere hatten wir 2008 im Rahmen eines Rückkaufprogramms erworben. Durch den Verkauf erzielte LEONI einen Bruttoemissionserlös von 42,5 Mio. €. Nach Abzug der Transaktionskosten flossen 40,2 Mio. € zu.

Positiven Free Cashflow erzielt - Nettofinanzschulden gesenkt

Unser wichtigstes Ziel, in der Krise einen ausgeglichenen Free Cashflow zu erzielen, haben wir 2009 erreicht: Vor Dividenden, Akquisitionen und Aktienverkauf belief sich der Free Cashflow 2009 auf 2,1 Mio. € nach - 13,9 Mio. € im Vorjahr. Nach Auszahlungen für Dividenden und Akquisitionen sowie inklusive des Erlöses aus dem Verkauf der eigenen Aktien belief sich der Free Cashflow auf 36,7 Mio. € (Vorjahr: - 60,4 Mio. €). Die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten im Berichtsjahr von 533,2 Mio. € auf 495,4 Mio. € gesenkt werden.

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[Mio. €] 2009 2008 Veränderung
Zahlungsmittel und -äquivalente 141,1 133,7 7,4
Kurzfristige Finanzschulden - 56,9 - 92,2 35,3
Langfristige Finanzschulden - 579,6 - 574,7 - 4,9
Nettofinanzposition - 495,4 - 533,2 37,8

Kapitalflussrechnung

2009 erwirtschaftete LEONI konzernweit einen Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit von 88,8 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 132,7 Mio. € ist vor allem eine Folge des hohen Fehlbetrags, der im vergangenen Jahr aufgrund der Konjunkturkrise verkraftet werden musste. Der negative Ergebniseffekt wurde über unser aktives Working Capital Management teilweise ausgeglichen: Durch Vorratsabbau in Höhe von 52,8 Mio. € und die Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger finanzieller Vermögenswerte um 13,8 Mio. € konnten wir finanzielle Mittel von insgesamt 66,6 Mio. € freisetzen. Darüber hinaus machte sich die Bildung von Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 35,7 Mio. € positiv bemerkbar, die zwar in der Ergebnisrechnung bereits erfasst wurden, aber aufgrund der zeitverzögerten Umsetzung 2009 noch keine liquiden Mittel erforderten.

Aus Investitionstätigkeit flossen in der Berichtsperiode 87,0 Mio. € ab im Vergleich zu 137,3 Mio. € im Vorjahr. In diesem Rückgang spiegelt sich unsere vorsichtigere Investitionspolitik wider, mit der wir auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld reagiert haben.

Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich 2009 auf 4,4 Mio. € gegenüber 96,7 Mio. € 2008. Für die Tilgung von Finanzschulden setzten wir 72,0 Mio. € liquide Mittel ein. Außerdem schütteten wir eine Dividendensumme von insgesamt 5,3 Mio. € an unsere Aktionäre aus. Diesen Auszahlungen standen Zuflüsse aus der Aufnahme neuer Finanzschulden in Höhe von 41,5 Mio. € und aus dem Verkauf eigener Aktien in Höhe von 40,2 Mio. € gegenüber.

Per saldo sind im Geschäftsjahr 2009 konzernweit etwas mehr liquide Mittel zu- als abgeflossen: Der Finanzmittelbestand erhöhte sich um 6,2 Mio. €.

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Konzern-Kapitalflussrechnung [ Mio. € ] 2009 2008
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit 88,8 132,7
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit - 87,0 - 137,3
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 4,4 96,7
Abnahme / Zunahme des Finanzmittelbestandes 6,2 92,1
Finanzmittelbestand zum 31.12. 141,1 133,7

Investitionen

2009 haben wir die Investitionen wie geplant erheblich zurückgefahren und größere Projekte verschoben. Insgesamt investierte der LEONI-Konzern im Berichtsjahr 83,2 Mio. € (Vorjahr: 336,6 Mio. €). Davon entfielen 81,8 Mio. € auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen nach 158,4 Mio. € im Vorjahr. Für Finanzanlagen und Akquisitionen wurden 1,5 Mio. € aufgewendet, nachdem hierfür 2008 vor allem durch den Erwerb der früheren Bordnetzsparte von Valeo insgesamt 178,1 Mio. € anfielen.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems investierten wir 2009 insgesamt 41,6 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gegenüber 93,6 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die Schwerpunkte lagen auf der Erweiterung der Kapazitäten in Nordafrika in Zusammenhang mit neuen Projekten für die Automobilindustrie, auf dem Ausbau der Fertigung im mexikanischen Durango, den neuen Anlagen für die Komponentenherstellung in Rumänien sowie auf dem zusätzlichen Produktionsstandort in Serbien. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investierte in der Summe 37,1 Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 53,1 Mio. €). Im Mittelpunkt stand der Ausbau der Kapazitäten für die Strahlenvernetzung. Hierzu errichteten wir in Bautzen einen zusätzlichen Standort, der im Februar in Betrieb ging, und erweiterten die Kapazitäten am Schweizer Standort Däniken. Weitere Informationen zu den Investitionsprojekten enthält der -> Segmentbericht.

Vermögenslage

Bilanzanalyse

Die Konzernbilanz der LEONI AG verkürzte sich per Ende Dezember 2009 im Stichtagsvergleich um rund 5 Prozent auf 1.755,0 Mio. €. Abgenommen haben vor allem die kurzfristigen Vermögenswerte, die mit 882,1 Mio. € um 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Darin spiegeln sich in erster Linie Maßnahmen wider, die wir im Rahmen unseres aktiven Working Capital Managements umsetzten. Unter anderem ist es gelungen, die Vorräte um über 15 Prozent auf 294,5 Mio. € abzubauen, trotz des im Vorjahresvergleich deutlich höheren Stichtagswertes für den Kupferpreis. Auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um gut 6 Prozent auf 309,0 Mio. €. Dadurch konnte die Kapitalbindung deutlich verringert werden. Der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich per 31. Dezember von 133,7 Mio. € auf 141,1 Mio. €. Der Wert der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte nahm von 48,6 Mio. € auf 60,1 Mio. € zu.

Das Sachanlagevermögen stand am Jahresende 2009 mit 554,1 Mio. € in der Bilanz. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 573,3 Mio. € resultierte vor allem daraus, dass die Investitionen mit Blick auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld auf das Nötigste reduziert wurden und daher unter den Abschreibungen lagen. Die immateriellen Vermögenswerte nahmen von 113,8 Mio. € auf 92,4 Mio. € ab. Die Firmenwerte gingen infolge einer Wertberichtigung des Firmenwerts aus der akquirierten spanischen Tochtergesellschaft LEONI Furas um 2,8 Mio. € auf 150,0 Mio. € zurück.

Auf der Passivseite der Konzernbilanz blieben die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit 664,0 Mio. € nach 672,9 Mio. € etwa stabil. Dabei stand der Abnahme bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um rund 10 Prozent auf 402,2 Mio. € und dem Abbau der kurzfristigen Finanzschulden um 35,3 Mio. € auf 56,9 Mio. € vor allem die Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen um 46,7 Mio. € auf 74,2 Mio. € gegenüber, die im Zusammenhang mit unserem umfangreichen Restrukturierungsprogramm stand.

Die langfristigen Finanzschulden stiegen um 4,9 Mio. € auf 579,6 Mio. €. Zur Erhöhung trug das im September aufgenommene, variabel verzinsliche Schuldscheindarlehen bei. Durch die Hereinnahme der neuen langfristigen Mittel wurde der Effekt überkompensiert, dass ein Teil der älteren langfristigen Darlehen Ende des Jahres eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr aufwiesen und entsprechend in kurzfristige Finanzschulden umgegliedert worden sind.

Das Eigenkapital nahm im Stichtagsvergleich von 447,7 Mio. € auf 369,1 Mio. € ab. Dies war vor allem eine Folge des Konzernjahresfehlbetrags, durch den sich die Gewinnrücklagen von 314,1 Mio. € auf 170,6 Mio. € verminderten. Dem stand der Verkauf der eigenen Aktien gegenüber. Außerdem verringerten sich die Belastungen aus dem sonstigen Ergebnis von - 38,2 Mio. € auf - 14,1 Mio. €. Davon entfielen auf Differenzen aus der Währungsumrechnung - 3,0 Mio. €, auf die Marktbewertung von Wertpapieren 0,7 Mio. € und auf Cashflow Hedges - 11,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote per 31.12. ging von 24,2 Prozent auf 21,0 Prozent zurück.

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Vermögens- und Kapitalstruktur [ Mio. € ] 31.12.2009 31.12.2008
Kurzfristige Vermögenswerte 882,1 938,2
Langfristige Vermögenswerte 872,9 910,2
Summe Aktiva 1.755,0 1.848,4
Kurzfristige Verbindlichkeiten 664,0 672,9
Langfristige Verbindlichkeiten 721,9 727,8
Eigenkapital 369,1 447,7
Summe Passiva 1.755,0 1.848,4

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Der Geschäftsverlauf der LEONI AG war 2009 von der Fortsetzung des abrupten Nachfrageeinbruchs im vierten Quartal 2008 geprägt und daher alles andere als zufriedenstellend. Der drastische Umsatzrückgang führte zu einem deutlich negativen Ergebnis. LEONI reagierte auf die schwierige Situation schnell und entschlossen mit einem umfassenden Kostensenkungsprogramm. Die in diesem Zusammenhang nötig gewordenen Restrukturierungsaufwendungen belasteten das Ergebnis im Berichtsjahr zwar zusätzlich, haben unsere Ausgangsposition für die Zukunft aber wesentlich verbessert. Der hohe Verlust des Jahres 2009 schmälerte auch unsere Eigenkapitalbasis. Durch den Verkauf der eigenen Aktien und dem daraus resultierenden Gewinn wurde dieser Effekt jedoch teilweise kompensiert. Die Finanzlage konnten wir trotz der Krise etwas verbessern. Die Nettofinanzschulden verringerten sich planmäßig, und der Free Cashflow vor Dividende, Akquisitionen und Aktienverkauf war leicht positiv. Angesichts des hohen Jahresverlusts schlägt der Vorstand den Aktionären im Rahmen seiner ertragsorientierten Ausschüttungspolitik vor, auf die Auszahlung einer Dividende zu verzichten.

Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals: Das Grundkapital der LEONI AG beträgt 29,7 Mio. € und teilt sich in 29,7 Millionen auf den Namen lautende Stückaktien. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen: Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, sind uns nicht bekannt. Übertragungsbeschränkungen bestehen insofern, als Aktien, die der Vorstand und Führungskräfte im Rahmen eines sogenannten "long-term-incentive"-Programms erwerben bzw. erworben haben, einer Haltefrist unterliegen.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, bestehen derzeit nicht.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren ebenfalls nicht.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben: Sofern Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind, können sie die ihnen aus diesen Aktien zustehenden Kontrollrechte unmittelbar nach den Bestimmungen der Satzung und des Gesetzes ausüben.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung: Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sind in den §§ 84 und 85 AktG sowie in § 31 MitbestG geregelt. Mitglieder des Vorstands werden danach vom Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre bestellt. Gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Mitgliedern. Im Übrigen bestellt der Aufsichtsrat gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vorstandsmitglieder sowie einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestimmen. Satzungsänderungen bedürfen nach § 179 AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung. Nach § 19 der Satzung ist der Aufsichtsrat befugt, Abänderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals durch Ausnutzung des genehmigten Kapitals nach Ablauf der Ermächtigungsfrist zu ändern.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen: Erwerb eigener Aktien - Der Vorstand der LEONI AG wurde von der Hauptversammlung am 14. Mai 2009 ermächtigt, bis zum 13. November 2010 eigene Aktien im Namen des Unternehmens mit einem rechnerischen Anteil am derzeitigen Grundkapital von bis zu 10 Prozent zu erwerben. Der Erwerb darf über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen.

Genehmigtes Kapital -Darüber hinaus ist der Vorstand nach § 4 Abs. 5 der Satzung befugt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 2. Mai 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt bis zu 14,85 Mio. € durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand wurde jedoch von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen.

Bedingtes Kapital - Des Weiteren ist der Vorstand nach § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, bis zum 2. Mai 2011 Options- oder Wandelschuldverschreibungen auszugeben und dadurch das Grundkapital um bis zu 14,85 Mio. € bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung kann nur insoweit durchgeführt werden, als die Inhaber bzw. Gläubiger von Optionsscheinen oder Wandlungsrechten von ihrem Options- bzw. Wandlungsrecht Gebrauch machen.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen: Im Falle eines Kontrollwechsels im Zuge eines Übernahmeangebots können die im Jahr 2006 begebene Unternehmensanleihe in Höhe von 200 Mio. €, die im Jahr 2008 begebenen Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 250 Mio. €, das 2009 platzierte Schuldscheindarlehen in Höhe von 25 Mio. € sowie weitere Kreditverträge unmittelbar fällig gestellt werden. Außerdem hat in diesem Fall auch ein Teil der wesentlichen Kunden, Lieferanten sowie weiteren Kooperationspartnern das Recht, die vertraglichen Vereinbarungen mit dem Unternehmen vorzeitig zu kündigen.

Entschädigungsvereinbarungen der LEONI AG für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern: Anfang 2009 wurden die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder um eine Change-of-control-Klausel erweitert. Demnach hat jeder Vorstand im Falle eines Kontrollwechsels innerhalb von drei Monaten ein Sonderkündigungsrecht sowie einen Abfindungsanspruch. Die Abfindung setzt sich aus der Summe der bis zum Ende der Dienstlaufzeit noch anstehenden Jahresvergütungen zusammen und ist in Übereinstimmung mit Ziffer 4.2.3 Abs. 4 und 5 des Deutschen Corporate Governance Kodex auf maximal drei Jahresvergütungen bzw. bei einer Dienstlaufzeit von weniger als drei Jahren auf die für die Restlaufzeit noch entsprechend zu zahlende Summe begrenzt. Dabei besteht die Jahresvergütung aus dem jährlichen Fixgehalt und 80 Prozent des erreichbaren Höchstbetrags der Tantieme.

Weitere Leistungsindikatoren

Beschaffung

Deutlicher Kupferpreisanstieg im Jahresverlauf

LEONI betreibt ein strategisches Beschaffungsmanagement und unterhält langfristige Beziehungen zu den Lieferanten, um stets ausreichend und kostengünstig auf Rohstoffe und andere Materialien zugreifen zu können. Wesentlich für die Herstellung von Drähten und Kabeln ist Kupfer. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions bezieht Kupfer über große Lieferanten, wobei die Preisfindung auf Basis der Notierung an der Londoner Metallbörse erfolgt. Nach dem drastischen Einbruch im Jahr 2008, der durch die Finanz- und Wirtschaftskrise induziert war, bewegte sich der Kupferpreis 2009 kontinuierlich aufwärts. Zu Jahresbeginn kostete ein Kilogramm 2,27 €, die höchste Notierung wurde am Jahresende mit 5,17 € erzielt.

Entwicklung des Kupferpreises (niedrige DEL-Notierung 2009) und Jahresdurchschnitt [€ / 100 kg ]

Optimierte Lieferantenstruktur vermeidet Engpässe bei Kunststoffen

Neben Kupfer benötigt LEONI im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions andere Metalle wie Nickel, Silber und Zinn. Darüber hinaus spielen für die Kabelproduktion vor allem Standardkunststoffe wie Polyvinylchlorid und Polyethylen, Sonderisolierwerkstoffe wie Polyurethan und thermoplastische Elastomere sowie Weichmacher zur Herstellung von PVC-Compounds eine Rolle. Durch die Krise kam es bei Standardkunststoffen im Frühjahr 2009 zu einem erheblichen Angebotsüberschuss und entsprechenden Preisrückgängen. Die petrochemische Industrie reagierte darauf mit Produktionskürzungen und legte Großanlagen teilweise komplett still. Diese Maßnahmen und die ab Mai wieder leicht anziehende Konjunktur führten dann zu einem deutlichen Nachfrageüberhang, sodass die Preise im Sommer wieder annähernd das Niveau vor der Krise erreichten. Dank eines globalen Lieferantennetzwerks und der breiten

Lieferantenbasis verursachte die Verknappung von Standardkunststoffen bei LEONI keinerlei Produktionsausfälle. Damit haben sich unsere klassische "Lead-Buyer-Organisation", das optimierte Lieferanten-Portfolio und die intensive Zusammenarbeit mit unseren Schlüssellieferanten auch in der Krise bewährt. Im Unternehmensbereich Wiring Systems wird ein Großteil der verwendeten Kabel und Leitungen unternehmensintern aus dem Segment Wire & Cable Solutions beschafft. Extern zugekauft werden vor allem Komponenten wie Kontaktsysteme und Befestigungselemente sowie Kunststoff- und Gummiformteile.

Dabei legen unsere Kunden aus der Automobilindustrie häufig bereits bei der Auftragsvergabe die Lieferanten fest. Wegen Kapazitätsanpassungen und Werksschließungen seitens unserer Zulieferer kam es im zweiten Halbjahr teilweise zu Beschaffungsengpässen. Hierauf reagierten wir mit konzertierten Aktionen innerhalb des globalen Managements unserer Versorgungskette. Trotz der schwierigen Situation konnte LEONI im Berichtsjahr leichte Materialkostensenkungen erreichen.

Auch im Bereich Wiring Systems wurde die partnerschaftliche Kooperation mit Schlüssellieferanten 2009 weiter intensiviert: Gemeinsam entwickeln wir komplette Logistikkonzepte zur Versorgung unserer Produktionsstätten. Darüber hinaus forcierte LEONI die Risikobewertung von Lieferanten innerhalb des Beschaffungsmanagements, um etwaige Insolvenzgefahren zu vermeiden.

Mitarbeiter

Belegschaft wegen Wirtschafts- und Finanzkrise reduziert

LEONI beschäftigte zum 31. Dezember 2009 konzernweit 49.822 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahresstichtag entsprach das einem Rückgang um 999 Personen oder 2 Prozent. Im Inland hatte LEONI Ende des Berichtszeitraums 3.795 Arbeitnehmer (Vorjahr: 4.243). Im Ausland ging die Zahl der Beschäftigten von 46.578 auf 46.027 Personen zurück, das waren 92,4 Prozent der Gesamtbelegschaft (Vorjahr: 91,7 Prozent).

Kostensenkungsmaßnahmen weltweit

Als Reaktion auf die verschlechterten Rahmenbedingungen musste LEONI 2009 im Personalbereich in erheblichem Umfang Kosten einsparen. Weltweit wurden Zeitarbeitsverträge aufgelöst, befristete Arbeitsverträge nicht verlängert, ein allgemeiner Einstellungsstopp verfügt und in Deutschland verstärkt Vorruhestandsregelungen vereinbart. Darüber hinaus flexibilisierten wir die Arbeitszeiten weiter und verringerten sie in vielen Bereichen ohne Entgeltausgleich. Im Inland wurde an den meisten Standorten bedarfsorientiert Kurzarbeit eingeführt. Dennoch konnten wir Entlassungen nicht ganz vermeiden. Als Reaktion auf den abrupten Konjunktureinbruch wurden im vierten Quartal 2008 sowie Anfang 2009 zunächst vor allem an den ausländischen Bordnetz-Standorten in großem Umfang Stellen abgebaut. Da sich die Nachfrage aus der Automobilindustrie in der zweiten Jahreshälfte 2009 partiell etwas erholte, haben wir die Belegschaft im produktiven Bereich dort schrittweise wieder vergrößert. Um die Kostenbasis langfristig an die veränderte Situation anzupassen, wurden auch in anderen Produktionsbereichen sowie in der Administration Stellen gekürzt, insbesondere in Hochlohnländern.

Die Personalmaßnahmen fanden in enger Abstimmung und konstruktiver Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensleitung und den Gesamtbetriebsräten in Deutschland und Frankreich, dem Eurobetriebsrat sowie mit lokalen Arbeitnehmervertretern und Betriebsräten statt.

Im Unternehmensbereich Wiring Systems waren Ende des abgelaufenen Jahres 42.562 Mitarbeiter tätig nach 42.633 ein Jahr zuvor. Unterjährig kam es aufgrund des Nachfrageeinbruchs allerdings zu deutlichen Veränderungen: Gegenüber dem Höchststand per Ende September 2008 wurde die Belegschaft zeitweise um bis zu 7.500 Personen verringert. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions beschäftigte Ende 2009 insgesamt 7.096 Arbeitnehmer nach 8.008 zum Stichtag 31. Dezember 2008. Bei der LEONI AG arbeiteten Ende des Berichtszeitraums 164 Personen (Vorjahr: 180).

Förderung und Motivation

Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise musste LEONI auch die Aktivitäten zur Personalförderung reduzieren. Dennoch gab es 2009 alleine an den deutschen Standorten rund 150 Trainingsmaßnahmen mit knapp 1.000 Teilnehmern. Der Schwerpunkt lag auf Fach- und Softskill-Seminaren sowie auf Führungstrainings. Zur Vorbereitung auf Auslandseinsätze erhielten Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen bei Bedarf auch interkulturelle Schulungen.

Um unternehmerisches Denken zu stärken, fördern wir eigenverantwortliches Handeln und beteiligen die Mitarbeiter materiell am Firmenerfolg. Deshalb wird das Tarif- bzw. Fixentgelt in Deutschland teilweise durch leistungsabhängige Bezahlung und eine variable Erfolgsbeteiligung ergänzt. Als Basis für die Erfolgsbeteiligung wurde 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise statt des bislang herangezogenen Return on Capital Employed im Wesentlichen der Free Cashflow als Kennzahl eingesetzt.

Über das betriebliche Vorschlagswesen können alle Arbeitnehmer Verbesserungsvorschläge einbringen. Herausragende Ideen werden von LEONI prämiert. Im Jahr 2009 gab es insgesamt über 500 Einreichungen, von denen ein Großteil umgesetzt wurde.

Auch bei den Arbeitszeiten setzt LEONI auf Eigenverantwortung und Flexibilität. Mit Modellen wie Teil-, Gleit- und Vertrauensarbeitszeit, Jobsharing und Teleworking können die Anforderungen des Unternehmens und die Bedürfnisse unserer Beschäftigten aufeinander abgestimmt werden. Der großflächige Einsatz von Kurzarbeit erforderte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine besonders hohe Flexibilität von unseren Mitarbeitern.

In Umfragen und Round-Table-Gesprächen wurden unsere Mitarbeiter direkt darüber befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Arbeitgeber sind. Die Ergebnisse nutzen wir, um die Arbeitsbedingungen bei LEONI weiter zu verbessern. In den letzten Jahren wählte die Corporate Research Foundation LEONI mehrmals als einen der "TOP Arbeitgeber in Deutschland". Wichtige Kriterien für diese Auszeichnung sind die gebotenen Entwicklungsmöglichkeiten, Unternehmenskultur, Jobsicherheit, Marktstellung, Vergütung und die Work-Life-Balance. Das gute Abschneiden bei diesem Ranking wird durch eine geringe Fluktuationsrate bestätigt. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag 2009 bei 13,25 Jahren und damit etwas höher als im Vorjahr mit 13 Jahren.

Individuelle Förderung durch Aus-, Weiter- und Fortbildung, gezielte Management- und Personalentwicklung sowie Motivation stellen wichtige Elemente der Personalstrategie dar. Die in der Unternehmensvision verankerte Idee "LEONI bietet seinen Mitarbeitern herausfordernde, attraktive Arbeitsplätze" trägt nicht nur zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit bei, sondern auch zum langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Engagement für den Nachwuchs

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bildete LEONI Ende des Berichtsjahres 160 Nachwuchskräfte (Vorjahr: 171) an 13 Standorten in 19 kaufmännischen und gewerblichen Berufen aus. Das entsprach wiederum etwas mehr als unserem Eigenbedarf. Neben klassischen Berufsbildern wie Industrie- und Bürokaufmann/-frau, Elektroniker/-in, Industriemechaniker/-in oder Fachinformatiker/-in gibt es bei LEONI auch spezialisierte Ausbildungsgänge, beispielsweise im Glas- und Apparatebau oder in der Kabeltechnologie.

Im gewerblichen Bereich stehen den Auszubildenden eigene Lehrwerkstätten zur Verfügung. Die kaufmännischen Nachwuchskräfte durchlaufen unterschiedliche Fachgebiete, um die Prozesse im gesamten Unternehmen kennenzulernen. In der Regel besuchen sie auch ausländische LEONI-Niederlassungen und erwerben so frühzeitig interkulturelle Kompetenzen. Die praktische Arbeit und die Prüfungsvorbereitung werden von engagierten Betreuern begleitet. Einen zusätzlichen Anreiz schaffen wir durch freiwillige Prämien für außergewöhnlich gute Prüfungsleistungen. 2009 schnitten unsere Nachwuchskräfte bei den Abschlussprüfungen einmal mehr überdurchschnittlich gut ab. Ein Auszubildender, der bei LEONI den Beruf des Kabeljungwerkers erlernte, wurde vom deutschen Industrie- und Handelskammertag im Beisein des Bundespräsidenten sogar als deutschlandweit Bester in seinem Fachgebiet ausgezeichnet.

Auch das Engagement im praxisorientierten Studium an Berufsakademien (BA) haben wir fortgesetzt: LEONI übernimmt sowohl die Studiengebühren als auch die praktische Ausbildung von Studenten aus verschiedenen BA- Fachrichtungen. Zudem wurden vermehrt Praktikumsplätze und Diplomarbeiten vergeben. Im Rahmen von Exkursionen konnten Studenten einen ersten Eindruck von LEONI gewinnen.

Unsere Aktivitäten zur Nachwuchsrekrutierung haben wir 2009 wegen des konzernweiten Kostensenkungsprogramms zurückgefahren. Dennoch präsentierte sich LEONI wieder auf Hochschulmessen und Berufsinformations-Veranstaltungen und setzte die Kooperation mit Schulen fort. Mit der Teilnahme am bundesweiten "Girls' day" setzten wir uns dafür ein, das Interesse weiblicher Nachwuchskräfte an technischen Berufen zu stärken.

Forschung & Entwicklung

LEONI betreibt intensive Forschung & Entwicklung (F & E), um die auf vielen Gebieten führende Wettbewerbsposition zu stärken. Dabei konzentrieren wir uns einerseits auf innovative, kundenspezifische Produkte und Systeme sowie andererseits auf die Optimierung von Fertigungsverfahren. Die Verantwortung für die F & E-Aktivitäten liegt in beiden Unternehmensbereichen bzw. deren Research & Development-Abteilungen (R & D).

Im Unternehmensbereich Wiring Systems verteilen sich die kundenorientierten F & E-Arbeiten auf zehn Entwicklungszentren in den wichtigsten Märkten weltweit. Die R & D-Abteilung ist für die Grundlagenforschung und die projektbezogene Unterstützung zuständig. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions sind auch verschiedene anwendungsnahe Aktivitäten, beispielsweise auf dem Gebiet Automobilleitungen, im zentralen Research & Development angesiedelt. Darüber hinaus wird an den größeren Standorten in Deutschland und im übrigen Europa Entwicklungsarbeit betrieben.

Das breit gefächerte Fachwissen der beiden Unternehmensbereiche und die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teams wirken sich positiv auf unsere F & E-Aktivitäten aus. Zudem profitieren wir von der Kooperation mit verschiedenen Universitäten und externen Instituten, schwerpunktmäßig in Deutschland. Wesentlichen Know-how-Zukauf gibt es nicht.

Der F & E-Aufwand, der größtenteils projektbezogen anfällt, verringerte sich 2009 konzernweit um 20 Prozent auf 71,1 Mio. €. In Relation zum Geschäftsvolumen nahmen die F & E-Aufwendungen von 3,0 Prozent auf 3,3 Prozent zu. Die Zahl der angemeldeten Patente und Gebrauchsmuster stieg auf 57 (Vorjahr: 22). Konzernweit waren am Jahresende 1.008 Mitarbeiter im Bereich F & E tätig nach 1.073 Personen ein Jahr zuvor.

F & E-Projekte Wiring Systems

Zu den inhaltlichen Arbeitsschwerpunkten im Unternehmensbereich Wiring Systems zählten 2009 Projekte rund um das Thema "Green Car". Dabei konzentrierten wir uns auf die Entwicklung weiterer Bordnetze und Kabelsätze für Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken sowie die Gewichtsreduzierung. Letztere spielt vor allem für Premiumfahrzeuge eine Rolle. Hochwertige Pkw sind mit immer mehr elektronischen Sicherheits- und Komfortkomponenten ausgestattet und benötigen entsprechend umfangreichere Bordnetze. Gleichzeitig sollen sie wegen des Ziels, CO-Emissionen zu reduzieren, nicht noch schwerer werden. LEONI entwickelt deshalb Kabel mit geringerem Durchmesser und aus leichteren Leitermaterialien. So lässt sich beispielsweise das Gewicht von Batterieleitungen durch den Einsatz von Aluminium um bis zu 40 Prozent vermindern. Auch mit der Entwicklung neuartiger, besonders hitzeunempfindlicher Schaumsysteme zur Isolierung von Kabelsätzen, die im Motorraum zum Einsatz kommen, leistet LEONI indirekt einen Beitrag zur Verringerung von Treibhausgasen.

F & E-Projekte Wire & Cable Solutions

Bei den vielfältigen F & E-Aktivitäten im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions stand im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der Verbesserung der Produkteigenschaften auch das Thema "Green Technology" im Fokus. Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen spielten darüber hinaus sogenannte Design-to-cost Maßnahmen eine wesentliche Rolle.

Die Entwicklung von Leitungen für die Automobilindustrie war wie in den Vorjahren geprägt von der CO-Diskussion und dem daraus resultierenden Bedarf an gewichtsreduzierten und bauraumoptimierten Produkten, insbesondere bei einadrigen Fahrzeug- und Batterieleitungen. Auch unser Angebot an Kabeln für alternative Antriebstechnologien wurde ausgebaut: Unter anderem erweiterten wir das Portfolio an Leitungen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, die für Temperaturen zwischen 100 ° und 180 °Celsius geeignet sind. Gemeinsam mit einem Partnerunternehmen stellte LEONI außerdem Prototypen eines Ladekabels für Elektrofahrzeuge her. Auf die wachsende Bedeutung von Fahrerassistenz-Systemen und Multimedia-Produkten im Pkw wurde mit einer neuen Generation von technisch und wirtschaftlich optimierten Signalleitungen reagiert, die kurz vor der Qualifizierung stehen.

Auch für die übrigen Märkte entwickelten wir 2009 eine Vielzahl von Produktneuheiten. Beispielsweise vergrößerte LEONI das Angebot für die Solarindustrie um spezielle Flachdrähte für Solarpanels. Auf dem Gebiet der Medizintechnik wurde ein bioaktives Kabel entwickelt, das sich hervorragend für den Einsatz in diagnostischen, chirurgischen, therapeutischen und dentalmedizinischen Geräten eignet. Die Ummantelung des Spezialkabels enthält feinste Silberpartikel und wirkt damit biozid (keimtötend), ohne den Patienten zu belasten.

Grundlagenforschung

Zu den wichtigsten Themen in der Grundlagenforschung zählt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt "Icefuel". Die erste Stufe, die Herstellung des Prototyps eines superisolierten Kabels, das nicht nur Strom, sondern auch Flüssigwasserstoff bei - 252 °Celsius übertragen kann, wurde 2009 erfolgreich abgeschlossen. Im nächsten Schritt hoffen wir nun auf einen größeren Auftrag für dieses Multifunktionskabel. Andere, ebenfalls öffentlich geförderte Forschungsthemen sind die Projekte "Nanolso", das sich mit dem Einsatz von Nanotechnologie für Isoliersysteme beschäftigt, und "MicroDrill" aus dem Bereich der Präzisions-Bohrtechnik.

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions wurde darüber hinaus eine Initiative zur Stärkung der Innovationskraft gestartet. Aus der Markt- und Technologiebewertung von mehr als 150 Produkt- und Technologievorschlägen leiteten wir elf konkrete Projekte ab, die neue Geschäftspotenziale in verschiedenen Märkten bieten und ein zusätzliches Umsatzvolumen von mehr als 50 Mio. € generieren könnten.

Nachhaltigkeitsbericht

Als global agierendes Unternehmen trägt LEONI eine besondere Verantwortung gegenüber seinem sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Umfeld (Corporate Responsibility). Deshalb fühlen wir uns verpflichtet, nachhaltig zu handeln und die Interessen aller gesellschaftlichen Bereiche zu berücksichtigen, die von unseren Aktivitäten betroffen sind. Corporate Responsibility findet bei LEONI Ausdruck in der Beachtung der Corporate Governance-Richtlinien ( -> Corporate Governance Bericht) und der Sozialcharta, in den Compliance-Aktivitäten, dem Qualitäts- und Umweltmanagement sowie dem gezielten Ausbau des Produktportfolios für grüne Technologien.

Sozialcharta

Die Übernahme sozialer Verantwortung hält LEONI insbesondere vor dem Hintergrund der Globalisierung für einen unverzichtbaren Bestandteil wertorientierter Unternehmensführung. Als eine der ersten Firmen weltweit haben wir bereits 2003 eine "Erklärung zu den sozialen Rechten und industriellen Beziehungen" abgegeben. Diese Sozialcharta wurde vom Vorstand, dem Eurobetriebsrat und dem internationalen Metallgewerkschaftsbund unterzeichnet und ist weltweit gültig. LEONI gewährleistet damit die Einhaltung der Menschenrechte und der grundlegenden Arbeitnehmerschutzrechte, orientiert an den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen. In der Sozialcharta garantieren wir das Vereinigungsrecht, ächten Diskriminierung, Kinder- sowie Zwangsarbeit und bekennen uns zur Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen, angemessener Vergütung sowie Arbeitszeiten, die mindestens den jeweiligen gesetzlichen Standards entsprechen. Wir ermutigen auch unsere Geschäftspartner, die Charta in ihrer eigenen Unternehmenspolitik zu berücksichtigen. Die Sozialcharta kann auf unserer -> Website eingesehen werden.

Das soziale Engagement von LEONI umfasst zudem die gezielte Förderung der Mitarbeiter und die Unterstützung gemeinnütziger Vereinigungen, unter anderem im Sport- und Kulturbereich.

Compliance

LEONI betrachtet integres Verhalten als Basis für die Übernahme von Verantwortung gegenüber seinen Geschäftspartnern. Entsprechende Leitlinien sind seit 2007 im "LEONI Code of Ethics" festgehalten, der für alle Organvertreter und Beschäftigten weltweit gilt. Kernpunkt ist, dass die LEONI-Mitarbeiter in Übereinstimmung mit den betrieblichen Regelungen und den gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes handeln. Unter anderem schreibt der Code of Ethics vor, die Regeln des freien Wettbewerbs zu achten, interne Informationen vertraulich zu behandeln und Insiderwissen nicht missbräuchlich einzusetzen. Diskriminierung und jede Art von Vorteilsnahme sind verboten. Der Wortlaut des Kodex ist auf unserer -> Website einsehbar. Ergänzt werden die Richtlinien durch die Sozialcharta sowie die Kartellrechts- und Exportkontrollvorschriften von LEONI.

Alle Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und müssen auf die Einhaltung all dieser Regelungen hinwirken, zu denen sie sich jährlich in einer Selbstverpflichtungserklärung bekennen. Um das Verständnis für die Bedeutung der Compliance breit im Unternehmen zu verankern, finden regelmäßige Management-Schulungen statt. Durch Compliance-Prüfungen und ein monatliches Berichtswesen überwachen wir die Einhaltung der Richtlinien.

Qualitätsmanagement

Die wirtschaftliche Verantwortung von LEONI beinhaltet auch die Zuverlässigkeit und hohe Qualität von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen - gleichzeitig wesentliche Kriterien für den Erfolg am Markt. Deshalb haben wir in beiden Unternehmensbereichen zertifizierte Qualitätsmanagement(QM)-Systeme installiert. Diese sind in ManagementHandbüchern prozessorientiert dargestellt und setzen auf Engagement, Kompetenz und Kreativität unserer Mitarbeiter. Im Segment Wire & Cable Solutions wurde das System für Qualitäts- und Umweltmanagement 2009 software-unterstützt weiter ausgebaut, um die Dokumentation zu verbessern und die Abläufe weiter zu optimieren. Das Qualitätsmanagement im Unternehmensbereich Wiring Systems wird bereits seit Jahrzehnten gemäß der nationalen und internationalen QS-Vorschriften der Industrie strikt geführt und regelmäßig von entsprechend authorisierten Instituten (TÜV) erfogreich auditiert. Dadurch ist sicher gestellt, dass es stets effektiv und effizient gehalten werden kann.

Im Segment Wiring Systems wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr so auch die Werke der LWSF-Gruppe durch den TÜV nach der Automobilindustrie-Norm ISO/TS 16949 zertifiziert. Alle übrigen Standorte durchliefen die jährliche Re-Zertifizierung.

Verschiedene Kundenauszeichnungen bestätigen die hohe Qualität unserer Leistungen ebenfalls:

Kundenauszeichnung 2009

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Auszeichnung Kunde
Best New Supplier KAMAZ (Nutzfahrzeugindustrie)
Ecotech-Preis PSA (Automobilhersteller)
Lean Thinking Process Alphabet/Stoneridge (Fahrzeugzulieferindustrie)
Porsche Supplier Award Porsche (Automobilhersteller)
Supplier of the Year DAF / PACCAR (Nutzfahrzeugindustrie)
Supplier of the Year General Motors (Automobilhersteller)

Zertifizierung aller Produktionsstandorte auch bei Wire & Cable Solutions

Auch im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions waren Ende 2009 alle Produktionsstandorte nach ISO 9001 zertifiziert, davon 13 zusätzlich nach spezifischen Normen der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt oder der Medizintechnik. Drei Standorte oder rechtliche Einheiten wurden im vergangenen Jahr erfolgreich erstzertifiziert.

Umweltmanagement

Als Unternehmen hat LEONI eine große Mitverantwortung für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. Wir wollen ökologische Belange mit unseren Interessen in Einklang bringen und betrachten Umweltschutz als eines unserer vorrangigen Ziele. Jeder Mitarbeiter in allen Bereichen ist zu ökologischem Handeln aufgerufen. Die Grundsätze unserer Umweltpolitik sind allen Geschäftspartnern auf unserer -> Website zugänglich und spielen auch eine Rolle bei der Auswahl unserer Lieferanten.

LEONI versucht über sämtliche Prozesse hinweg, die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Das beginnt beim Einsatz möglichst umweltfreundlicher Materialien und dem weitgehenden Recycling vieler Einsatzstoffe. Auch in der -> Produktentwicklung gewinnt Umweltorientierung stark an Bedeutung. In den Produktionsprozessen streben wir danach, den Energieverbrauch und damit den CO-Ausstoß, den Wasserverbrauch sowie Abwassermengen zu reduzieren. Dies betrifft vor allem den anlagenintensiven Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions. 2009 nahmen wir trotz der restriktiven Investitionspolitik an einigen Standorten umweltschonendere Technologien in Betrieb. So kommen im Bereich der Antriebstechnik vermehrt Elektromotoren einer sehr hohen Energieeffizienzklasse zum Einsatz. Bei der Neuanschaffung von Maschinen in der Kabelfertigung wurden nach Möglichkeit sogenannte Drehstrom-Frequenzumrichter-Antriebe verwendet, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben als leistungsgleiche Gleichstromantriebe. An den Standorten Däniken/Schweiz und Stolberg/Deutschland realisierten wir verschiedene Wärmerückgewinnungskonzepte, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Kosten sparen. Um den Stromverbrauch am deutschen Standort Roth weiter zu senken, wurde ein neues IT-Tool für den Bereich Energiemanagement installiert.

Carbon Disclosure Project

Im Geschäftsjahr 2009 nahm LEONI zum zweiten Mal am Carbon Disclosure Project teil. Hierbei wurden die Werte bis zum Jahr 2008 ermittelt. Die Initiative befragt im Auftrag institutioneller Investoren die weltweit größten börsennotierten Unternehmen unter anderem zu ihren CO-Emissionsmengen. Im Vorjahr hatte sich der direkte CO-Ausstoß von LEONI absolut betrachtet aufgrund der Integration der LWSF-Gruppe mit damals rund 12.000 Mitarbeitern an zwölf Produktionsstandorten zwar erhöht. In Relation zum Umsatz verringerten sich die CO-Emissionen jedoch um knapp 11 Prozent auf rund 48 t je 1 Mio. € und im Verhältnis zur Zahl der Mitarbeiter um 21 Prozent auf 2,75 t. Damit setzte sich der Trend aus den Vorjahren fort. Aus der Analyse der verfügbaren Daten des Carbon Disclosure Projects ergibt sich: LEONI liegt gemessen an vergleichbaren Unternehmen beim CO-Ausstoß relativ zum Umsatz im Mittelfeld und relativ zur Mitarbeiterzahl deutlich unter dem Durchschnitt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt wollen wir nutzen, um unsere CO-Emissionen in den kommenden Jahren weiter zu senken.

Erfolgreiche Umweltzertifizierung an weiteren Standorten weltweit

LEONI verfügt in beiden Unternehmensbereichen über individuelle Umweltmanagement-Systeme. Um die ökologische Orientierung zu dokumentieren, werden unsere Standorte weltweit sukzessive nach der Umweltnorm ISO 14001 zertifiziert sowie durch interne und externe Audits regelmäßig überprüft. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions fanden im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Erstzertifizierungen statt - unter anderem im chinesischen Automobilleitungswerk in Changzhou - sodass inzwischen 20 in- und ausländische organisatorische Einheiten zertifiziert sind.

Der Unternehmensbereich Wiring Systems ließ im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei neue Werke in Mexiko erfolgreich erstmals nach der ISO 14001-Norm zertifizieren. Damit verfügen nun 18 Standorte über ein Umweltzertifikat.

Green Technology

LEONI ist bestrebt, den eigenen Anteil von grünen Technologien, also von Produkten und Lösungen, die direkt oder indirekt zum Umweltschutz beitragen, kontinuierlich auszubauen. Bereits heute bieten wir unseren Märkten eine Vielzahl ökologisch sinnvoller Leistungen:

Grundsätzlich setzen wir in der Draht- und Kabelherstellung zunehmend schadstoffarme Materialien ein, beispielsweise die hochfeste cadmiumfreie Kupferlegierung LEONI Histral. Auch die Verwendung halogenfreier Isolationsmaterialen gewinnt bei vielen Produkten zunehmend an Bedeutung - von Kabeln für Elektrogeräte bis zu Systemlösungen für Schienenfahrzeuge.
Darüber hinaus bietet LEONI Drahtprodukte, Leitungen und Spezialkabel für umweltfreundliche Technologien: Spezialkabel und -drähte sowie Lichtwellenleiter für Solar- und Windkraftanlagen, Spezialkabel für Biogasanlagen und Steuer-, Daten- und Versorgungsleitungen für den Schienenverkehr.
Der internationalen Fahrzeugindustrie liefert LEONI bereits seit Jahren Kabelsätze mit bleifreien Leitungen. Für Hybridfahrzeuge liefern wir auf Basis der eigens für diese Antriebstechnologien entwickelten Spezialleitung LEONI Hivocar entsprechende Hochvolt-Kabelsätze. Zum Produktspektrum zählen auch Ladekabel für elektrische Sonderfahrzeuge. Durch besonders leichte Leitungen und gewichtsoptimierte Bordnetz-Systeme trägt LEONI ferner indirekt zu einem schadstoffärmeren Individualverkehr bei.

Nachtragsbericht

Im Januar 2010 gründete LEONI eine Tochtergesellschaft in Japan. Die LEONI Wire & Cable Solutions Japan K.K. mit Sitz in Nagoya wird die Aktivitäten des Unternehmensbereichs WCS in diesem wichtigen Markt bündeln. LEONI plant, das bisher aus Projekten und Kooperationen bestehende Geschäft durch eine Niederlassung vor Ort auszubauen, und sieht die neue Regionalgesellschaft als strategisch wichtigen Stützpunkt für den gesamten asiatischen Raum. Die Schwerpunkte liegen zunächst auf den Bereichen Medizintechnik, Robotik, Maschinenbau sowie Automatisierungs- und Antriebstechnik. Über das neue Unternehmen wollen wir nicht nur laufende Projekte stärken, sondern auch neue Aufträge aus verschiedenen Marktsegmenten gewinnen.

Im Rahmen einer internationalen Untersuchung der EU-Kommission zur Aufklärung eines mutmaßlichen Kartellverstoßes wird bei mehreren Automobilzulieferern ermittelt. In diesem Zusammenhang wurden seit dem 24. Februar auch verschiedene Standorte der LEONI-Gruppe untersucht, die den Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme (Wiring Systems Division) betreffen. LEONI kooperiert mit den Kommissionsvertretern, unterstützt deren Arbeit vollumfänglich und unternimmt größte Anstrengungen zur Aufklärung des Sachverhalts.

Darüber hinaus gab es nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zur Unterzeichnung dieses Berichts keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des LEONI-Konzerns.

Risikobericht

Risikopolitik

Die global ausgerichtete Geschäftstätigkeit von LEONI ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, die sich trotz aller Sorgfalt nicht vollständig ausschließen lassen. Das Handeln aller am Risikomanagement-Prozess beteiligten Personen ist von der vom Vorstand festgelegten Risikopolitik bestimmt. Deren oberster Grundsatz ist es, vorhandene Chancen zu nutzen und Risiken nur dann einzugehen, wenn durch das damit verbundene Geschäft ein angemessener Beitrag zum Unternehmenswert erwartet werden kann. Generell definieren wir Risiken und Chancen als Abweichung vom geplanten Ergebnis. Das Risikobewusstsein der Verantwortlichen wird durch den ständigen Umgang mit Risiken und die Pflicht zur regelmäßigen Berichterstattung geschärft.

Risikomanagement-System

LEONI verfügt über ein mehrstufiges Risikomanagement-System sowie über weitere unterstützende Kontrollsysteme, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. In dieses System sind der zentrale und zwei dezentrale Risikomanager sowie rund 160 operativ tätige Führungskräfte aus allen relevanten Unternehmensteilen eingebunden. Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risikomanagement-Prozesses erfolgt durch eine unmittelbar dem Vorstand zugeordnete Stabsstelle, die auch die Gesamtrisikolage des Konzerns ermittelt und beschreibt. Für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt die direkte Verantwortung bei den operativ tätigen Managern. Auf Basis ihrer Informationen erstellt das Risikomanagement und -controlling der Unternehmensbereiche vierteljährlich Reports, die der zentrale Risikomanager in Quartalsberichte für den Vorstand zusammenfasst. Er stellt auch sicher, dass Vorstand und Aufsichtsrat über wesentliche Veränderungen der Risikosituation frühzeitig informiert werden.

Über das Reporting hinaus finden einmal jährlich Risikoworkshops statt, in denen das Risikoinventar der Unternehmensbereiche und des Konzerns aktualisiert, eine Schulung durchgeführt und die Schwankungsbreiten der Marktrisiken für die Aggregationsrechnung eingeschätzt werden. Diese Risikoworkshops organisieren wir für die Unternehmensbereiche und die LEONI-Gruppe. Vor den Veranstaltungen führen der zentrale und die jeweils zuständigen dezentralen Risikomanager Einzelinterviews mit dem operativen Management für jeden Geschäftsbereich in beiden Unternehmensbereichen.

Im "Corporate Risk Management Committee" tauschen sich die Abteilungen Recht, interne Revision, Finanzen/ Versicherungen und Steuern mit den Risikomanagern und -controllern der Unternehmensbereiche aus. Dabei stehen auch Prozessverbesserungen für das Risikomanagement-System auf der Tagesordnung. Alle Risiken, die wir nicht verhindern oder übertragen können, werden mit den Maßnahmen zu ihrer Bewältigung in einer Workflow-unterstützten Datenbank gespeichert.

Das Risikoreporting, die Workshops und diese Datenbank gewährleisten die Identifikation, Überwachung und Steuerung vorhandener Risiken sowie deren systematische Reduzierung durch eingeleitete Gegenmaßnahmen. Darüber hinaus ist das Risikomanagement in die bestehenden Planungs-, Controlling- und Informationssysteme integriert und umfasst weltweit alle Gesellschaften der LEONI-Gruppe. Das Risikomanagement-System wird außerdem durch das konzernweite, interne Kontrollsystem und das Compliance-Kontrollsystem unterstützt.

Internes Kontrollsystem

Als kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaft im Sinne des § 264d HGB sind wir gemäß § 315 Abs. 5 HGB verpflichtet, die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben.

Das interne Kontroll- und Risikomanagement-System im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess ist gesetzlich nicht definiert. Wir verstehen das interne Kontroll- und Risikomanagement-System als umfassendes System und lehnen uns an die Definitionen des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf, zum rechnungs-legungsbezogenen internen Kontrollsystem (IDW PS 261 Tz. 19 f.) und zum Risikomanagement-System (IDW PS 340, Tz. 4) an. Unter einem internen Kontrollsystem werden danach die von dem Management im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements

zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen),
zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie
zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das Risikomanagement-System beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.

Im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Konzern folgende Strukturen und Prozesse implementiert:

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagement-System im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle strategischen Unternehmens- und Geschäftsbereiche eingebunden. Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Prozesse des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems sind in einem Handbuch niedergelegt, das in regelmäßigen Abständen an aktuelle externe und interne Entwicklungen angepasst wird.

Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess erachten wir solche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems als wesentlich, die die Bilanzierung und Gesamtaussage des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht maßgeblich beeinflussen können. Dies sind insbesondere die folgenden Elemente:

Identifikation der wesentlichen Risikofelder und Kontrollbereiche mit Relevanz für den Rechnungslegungsprozess;
Monitoringkontrollen zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und der strategischen Unternehmensbereiche;
präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmensprozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich Lagebericht und Konzernlagebericht generieren, inklusive einer Funktionstrennung und von vordefinierten Genehmigungsprozessen in relevanten Bereichen;
Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen;
Maßnahmen zur Überwachung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems.

Compliance-Kontrollsystem

Die Einhaltung gesetzlicher Regelungen und unternehmensinterner Richtlinien (Compliance) stellen wir durch das Compliance-Kontrollsystem sicher. Analog zum Risikoreporting wurde eine quartalsweise Compliance-Berichterstat-tung eingerichtet. Die Verantwortlichen für das Risikomanagement sind auch für die Compliance zuständig. 2009 organisierte das zentrale Compliance-Management mit Hilfe von webbasierter Konferenztechnik Schulungen in den Bereichen Code of Ethics und Kartellrecht für alle Führungskräfte weltweit. Automatisierte Compliance-Prüfungen über Self-Checks und eine jährlich wiederkehrend abzugebende Selbstverpflichtung der Manager sichern die Compliance zusätzlich ab.

Chancenmanagment

Das Chancenmanagement ist auf der Ebene der Geschäftsbereiche sowie in den wesentlichen Projekten des Unternehmensbereichs Wiring Systems verankert. Chancen werden jährlich im Rahmen der Planung der Unternehmensbereiche ermittelt. Über unsere Aggregationsrechnung werden die Chancen auf der Konzernebene verdichtet. Hierzu bedienen wir uns der sogenannten Monte-Carlo-Simulation. Die Identifikation, Wahrnehmung und Nutzung von Chancen wird dezentral gesteuert und obliegt dem operativen Management.

Die wesentlichen Chancen für LEONI sind im Prognosebericht dargestellt. Nachfolgend werden die Risikofelder beschrieben, die wir beobachten.

Marktrisiken

Rund 70 Prozent des LEONI-Konzernumsatzes entfallen auf Kunden aus der Automobilindustrie und deren Lieferanten. Dadurch hat die aktuelle Marktentwicklung in dieser Branche einen großen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und das Unternehmensergebnis von LEONI. Risiken, die sich durch die Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden ergeben, hat der Unternehmensbereich Wiring Systems durch den Gewinn zusätzlicher Kunden weiter verringert. Dennoch könnte der Wegfall eines Abnehmers größere Auswirkungen haben, wobei sich dies aufgrund der langen Vertragslaufzeiten für eine Fahrzeugbaureihe rechtzeitig ankündigen würde. Durch den Aufbau sehr enger und stabiler Kundenbeziehungen sind wir bestrebt, einen derartigen Ausfall zu verhindern. Basis hierfür ist eine umfassende Entwicklungsarbeit und ein hervorragender Lieferservice. Die 2009 eingetretene Marktverschlechterung erhöht jedoch die Insolvenzgefahr bei unseren Abnehmern. Von dem kompletten Ausfall eines Kunden aus der Automobilindustrie ohne die Weiterführung der von uns belieferten Baureihen ist jedoch bisher nicht auszugehen.

Die im Jahr 2009 deutliche verringerte Nachfrage wirkte sich bei allen unseren Automobilkunden aus und nahm auch die Kleinfahrzeuge keineswegs aus. LEONI reagierte darauf mit einer dem Kunden folgenden Drosselung der Produktion.

Der in der Automobilindustrie herrschende Trend zur Beteiligung der Zulieferer an den Entwicklungskosten und der anhaltende Preisdruck betreffen auch LEONI. Bei Entwicklungsprojekten und in der Serienproduktion setzen wir deshalb gemeinsam mit den Kunden und unseren Sublieferanten auf sorgfältige und umfassende Qualitätskontrolle und Qualifikationsroutinen. Dem Preisdruck begegnen wir durch wirksames, stringentes Kostenmanagement in allen Bereichen unseres Unternehmens, den weiteren Aufbau von Produktionseinrichtungen in Niedriglohnländern und durch eine konsequente Optimierung der Einkaufspreise, die wir zudem noch strenger überwachen als vor der Krise.

Beschaffungsrisiken

In allen Unternehmensbereichen von LEONI wird Kupfer eingesetzt. Daher beeinflusst der Weltmarktpreis für diesen Rohstoff, der deutlichen Schwankungen unterworfen ist, in hohem Maße die Materialkosten im Konzern. Die starke Volatilität kann über Vertragsvereinbarungen weitgehend an unsere Kunden weitergegeben werden - in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung. Bei einem über längere Zeit steigenden Kupferpreis ist durch diese Verzögerung stichtagsbezogen ein negativer Effekt möglich. Bei einem zum Stichtag stark fallenden Kupferpreis können sich Abwertungsrisiken für die Kupferbestände ergeben.

Die zweite große Materialgruppe, die im LEONI-Konzern eingesetzt wird, sind die hauptsächlich im Unternehmensbereich Wiring Systems genutzten Kontaktierungssysteme, die aus Kunststoffgehäusen und Metallkontakten bestehen. Dabei handelt es sich nahezu ausschließlich um werkzeuggebundene Teile, die aufgrund von Kundenvorgaben oder aus wirtschaftlichen Motiven überwiegend von einem Lieferanten bezogen werden. Die geringere Kapazitätsauslastung durch die gesunkenen Stückzahlen kann zu Preisforderungen dieser Zulieferer und damit zu einem Anstieg der Einkaufspreise bei den entsprechenden Einzelteilen führen. Aufgrund der nicht ausgenutzten Fertigungskapazitäten ist die Wahrscheinlichkeit von Lieferengpässen gesunken. Die Produktionsdrosselungen unserer Kunden stellen jedoch eine erhebliche Belastung der Lieferkette dar, die auch die Gefahr von Lieferverzügen birgt.

Standortrisiken

Die Standortpolitik des LEONI-Konzerns orientiert sich zum einen stark an den Anforderungen unserer Kunden, denen LEONI auf Auslandsmärkte folgt. Zum anderen führt der ständige Preis- und Kostendruck zu einem überproportionalen Wachstum der Belegschaft in Niedriglohnländern. Dadurch müssen Abnehmer und Kunden häufig über mehrere Grenzen hinweg beliefert werden. Darüber hinaus bestehen in einigen Ländern politische Risiken. 2009 unterhielt LEONI insgesamt 95 Produktionsstandorte in 36 Ländern.

Der derzeitige Aufbau unserer Produktionskapazitäten für neue Baureihen läuft nach Plan. Sollte es nicht gelingen, die Fertigungsanläufe termingerecht und den Anforderungen der Kunden entsprechend sicherzustellen, könnte dies gravierende Folgen für das laufende und künftige Geschäft haben. Wir sind uns der Bedeutung dieser Projekte für den eigenen Erfolg bewusst und überwachen die Vorbereitungen so genau wie möglich, um den planmäßigen Fortgang zu gewährleisten.

Bei Standorten mit bis zu 6.000 Mitarbeitern können wir die Produktionskapazitäten im Falle eines Ausfalls nicht kurzfristig ersetzen. Die Tragweite dieses Risikos wird durch Just-in-time-Belieferung, das Single-Source-Prinzip mancher Kunden und durch den Einsatz sogenannter kundenspezifischer Kabelsätze zusätzlich gesteigert. Aufgrund der erreichten Größe betreibt LEONI weltweit eine beachtliche Anzahl von Produktionsstätten, die über angemessene und von den Automobilherstellern geforderte Kapazitätsreserven verfügen. Ferner haben alle Produktionsstandorte vorbeugende Maßnahmen umgesetzt und in einem weltweiten Notfallkonzept dokumentiert. Sie reichen von einem rund um die Uhr tätigen Wachdienst bis zu aufwändigen Feuerschutzanlagen. Zudem befindet sich kein LEONI-Standort in einem Gebiet, das bekannterweise durch Erdbeben, Überschwemmungen oder sonstige Naturkatastrophen stark gefährdet ist.

Personalrisiken

Der Fachkräftemangel in Deutschland wie auch Veränderungen in der Verfügbarkeit von Personal und der einhergehende Anstieg der Lohn- und Gehaltskosten an personalintensiven Produktionsstandorten in Osteuropa stellen das Personalmanagement vor besondere Herausforderungen. Hervorgerufen ist diese Situation im Wesentlichen durch die inzwischen vollständige Produktionsverlagerung aus den westeuropäischen Industriestaaten in Folge des starken Kostendrucks der Autohersteller in Länder mit niedrigem Lohnniveau. Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber Personal rekrutieren und binden zu können, werden verstärkt Anstrengungen zur Personalförderung unternommen - wie zum Beispiel interne Qualifizierungs- und Integrationsprogramme - sowie verschiedenste zusätzliche Sozialleistungen angeboten.

IT-Risiken

Ein weltweit operierendes Unternehmen wie LEONI kann nur mit Hilfe komplexer IT-Systeme gesteuert werden. Auch die permanente Lieferbereitschaft - insbesondere gegenüber der Automobilindustrie, die in der Regel eine Just-in-time- oder Just-in-sequence-Lieferung fordert - hängt von der ständigen Verfügbarkeit der entsprechenden Systeme und Daten ab. Gravierende Störungen wie Systemausfälle oder Datenverluste können die Lieferbereitschaft von LEONI gefährden, die Produktion bei den Kunden vorübergehend unterbrechen und weitreichende Schadensersatzforderungen nach sich ziehen. Deshalb arbeitet LEONI sowohl im konzeptionellen als auch im operativen Bereich permanent an der Optimierung des IT-Umfeldes - zum Teil mit Unterstützung externer Fachleute. Ein Beispiel dafür ist die Implementierung eines zweiten, redundanten Rechenzentrums als Notfallsystem, das via Glasfaserkabel direkt mit der Konzernzentrale verbunden ist.

Auf der Grundlage konzernweit verbindlicher Vorgaben sorgen IT-Sicherheitsbeauftragte dafür, dass dieser Themenbereich einen hohen Stellenwert im Unternehmen hat, die entsprechenden Regelungen und Vorschriften eingehalten werden und das IT-Risikomanagement kontinuierlich verbessert wird.

Finanzrisiken

LEONI verfügt zur Absicherung der Geschäftsentwicklung - neben Kapitalmarktfinanzierungen wie einer Anleihe und Schuldscheindarlehen - über bilaterale langfristige Darlehen von Banken. Darüber hinaus bestehen kurz-, mittel- und langfristige Kreditlinien in ausreichender Höhe. Ein stringentes Cash-Pooling wird zudem zur Sicherstellung der Liquidität genutzt. Die wichtigsten Zahlungsströme im Konzern werden zentral von der LEONI AG gesteuert.

Kreditrisiken

Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht. Eine bestehende Richtlinie zum konzernweiten Debitorenmanagement umfasst neben Regelungen zur Warenkreditversicherung auch den internen und externen Kreditlimit-Vergabeprozess. Die Richtlinie regelt ferner Maßnahmen zur zentralen und dezentralen Überwachung möglicher Ausfallrisiken. Daraus resultiert ein konzernweites Meldewesen, das unter anderem die Punkte Zahlungsbedingungen, Kreditversicherungslimit und andere Absicherungen, offene Forderungen und deren Fälligkeitsstruktur zusammenfasst. Außenstände werden fortlaufend bereichsübergreifend und dezentral überwacht. Zum Abschlussstichtag gab es keine Hinweise darauf, dass die weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht ausgeglichen werden.

Die Forderungsbestände einiger Automobilhersteller sind bereits nicht mehr über eine Warenkreditversicherung oder Factoring (Verkauf von Forderungen) absicherbar. LEONI versucht, die entsprechenden Zahlungsziele unter Abwägung möglicher Reaktionen der Kunden zu verkürzen. Unabhängig davon hat sich das Risiko von Forderungsausfällen durch das geringere Umsatzvolumen reduziert.

Liquiditätsrisiken

Der LEONI-Konzern überwacht täglich die aktuelle Liquiditätssituation. Zur Steuerung des künftigen Bedarfs wird eine monatliche, währungsdifferenzierte, rollierende Liquiditätsplanung für jeweils mindestens zwölf Monate eingesetzt.

Zinsrisiken

Soweit mit Kreditzusagen Zinsänderungsrisiken verbunden sind, wurde Vorsorge durch den Abschluss von langfristigen Zinsswap- und Zinscollar-Vereinbarungen getroffen. Handlungsbedarf bezüglich des Zinsrisikos aus der kurzfristigen Finanzierung besteht aus unserer Sicht derzeit nicht, da wir anhaltend niedrige Zinssätze im kurzfristigen Bereich erwarten.

Für alle Zinsswaps liegen die Voraussetzungen des Cashflow Hedge Accounting vor. Die Derivate sichern die jeweiligen Cashflows aus den Zinsänderungsrisiken der zugrunde liegenden Finanzverbindlichkeiten. Das Kontrahentenrisiko stufen wir als sehr gering ein, da alle Derivate mit erstklassigen nationalen bzw. international tätigen Geschäftsbanken abgeschlossen wurden.

Abwertungsrisiken

Auf Grundlage der IFRS-Bilanzierungsregeln führt LEONI Asset- und/oder Goodwill-Impairmenttests durch. Eine Erhöhung des Abzinsungsfaktors und/oder eine Verschlechterung der Ertragsaussichten lassen das Abwertungsrisiko steigen.

Währungsrisiken

Währungsrisiken können in einem international agierenden Konzern grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Anhand der fortlaufenden Überprüfung von Devisenkurserwartungen werden Risiken gegebenenfalls mit geeigneten Finanzierungsinstrumenten abgesichert. Eine regelmäßig tagende Währungskommission, in die neben der zuständigen Fachabteilung und den operativen Managern aus den Unternehmensbereichen auch das Risikomanagement eingebunden ist, identifiziert Veränderungen und legt geeignete Absicherungsstrategien fest.

Obwohl wir unsere Geschäfte hauptsächlich in Euro oder - in den lokalen Märkten - in Landeswährung abwickeln, sind wir aufgrund der Globalisierung verstärkt mit Währungsrisiken konfrontiert. Um diese zu vermeiden, arbeitet die Abteilung Corporate Finance eng mit der Währungskommission zusammen, die auch Vorgaben im Hinblick auf Limits und Laufzeiten macht. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften sowie den geplanten Transaktionen. Die Auswahl des einzusetzenden Sicherungsinstruments wird regelmäßig nach eingehender Analyse des abzusichernden Grundgeschäfts getroffen. Im Wesentlichen bestehen Sicherungsgeschäfte in den Währungen US-Dollar, britische Pfund, polnische Zloty und rumänische Leu. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis einzugrenzen. Neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung der wesentlichen Risiken eingesetzt werden, nutzen wir primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme zur Währungssicherung finanzieren wir einige ausländische Tochtergesellschaften in der jeweiligen lokalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung.

Die Devisen- und Zinssicherungsgeschäfte wurden mit Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen. Am Bilanzstichtag bestanden keine Risiken aus Finanzinstrumenten, die zu einer signifikanten Risikokonzentration führten. Details über Finanz- und Währungsrisiken -> Anhang.

Compliance-Risiken

Maßgeblich für die Compliance bei LEONI sind der LEONI Code of Ethics mit der darin enthaltenen Korruptionsprävention, die Sozialcharta sowie unsere Richtlinien zur Einhaltung des Kartellrechts und der Exportkontrolle. Der LEONI Code of Ethics und die Sozialcharta sind auf der -> LEONI-Webseite veröffentlicht und stehen auch zum Download zur Verfügung.

Im Einzelfall bergen Exportkontroll-Verordnungen, wie etwa die laufend aktualisierten Boykott- und Embargolisten, das Risiko einer Regelüberschreitung. Um dies zu vermeiden führen wir entsprechende Führungskräfte-Schulungen durch und holen von unseren Geschäftsführern Verpflichtungsscheine und "self-checks" z.B. über IT-Systeme, Exportkontrollen, Kartellrecht und Korruptions-Prävention ein.

Haftungsrisken

LEONI-Produkte werden überwiegend für technisch anspruchsvolle Erzeugnisse oder Anlagen mit hohen Sicherheitsstandards verwendet. Die damit verbundenen Produkthaftungsrisiken minimieren wir durch wirksame Maßnahmen im Rahmen der Prozesssicherheit und des Qualitätsmanagements. Alle Werke sind nach ISO 9001 zertifiziert, ein Teil der Werke in Abhängigkeit von den zu beliefernden Abnehmergruppen zusätzlich nach ISO/TS 16949 (Automobilindustrie), ISO 9100 (Luft- und Raumfahrt) und ISO 13485 (Medizintechnik). Ein Teil der Werke verfügt auch über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001. Zudem bestehen Versicherungen für die Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung sowie für Rückrufaktionen.

Umweltrisiken

Umweltrisiken sind aufgrund der bei LEONI eingesetzten Produktionsverfahren nahezu auszuschließen. Da ökologisch belastende Produktionsmittel nur im Ausnahmefall verwendet werden, können vorbeugende Maßnahmen gezielt und mit vergleichsweise wenig Aufwand getroffen werden. Zudem lassen wir von Anfang an die entsprechende Sorgfalt walten.

Gesamtrisiko-Position

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Marktrisiken für LEONI wie für alle Unternehmen erhöht. Die übrigen Risikofelder haben sich nicht wesentlich verändert. Der durch die weltweite Nachfragereduzierung entstandene Fehlbetrag führte zu einer Verringerung des Eigenkapitals, die durch den Verkauf der eigenen Aktien teilweise kompensiert werden konnte. Insgesamt reicht die vorhandene Risikotragfähigkeit mehr als aus, um die beschriebenen Risiken zu decken. Bestandsgefährdende Risiken liegen nicht vor.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Mehrzahl der Konjunkturforschungsinstitute geht davon aus, dass die Weltwirtschaftskrise teilweise überwunden ist. Das globale Finanzsystem scheint stabilisiert. Vor allem Dank staatlicher Konjunkturprogramme wurden die Auswirkungen der Krise in den Industrieländern abgefedert. Die Erholung kam schneller in Schwung als erwartet, sodass der IWF seine Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum 2010 Mitte Januar deutlich von 3,1 auf 3,9 Prozent anhob. Nach wie vor sieht der Währungsfonds dabei aber große Risiken, da der globale Aufschwung noch nicht selbsttragend ist, sondern stark von den Stützungsaktionen der Notenbanken und der Regierungen abhängt.

Für die Eurozone wurden die Erwartungen ebenfalls erheblich nach oben korrigiert - von 0,3 Prozent auf 1,0 Prozent Zuwachs. In Deutschland rechnet der IWF nun mit einer BIP-Steigerung um 1,5 Prozent, in Mittel- und Osteuropa mit 2,0 Prozent, in den USA mit 2,7 Prozent und in Russland mit 3,6 Prozent. Brasilien soll den Prognosen des IWF zufolge um 4,7 Prozent zulegen können. Spitzenreiter beim Wirtschaftswachstum bleiben Indien und China mit Steigerungsraten von voraussichtlich 7,7 und 10 Prozent.

Branchenkonjunktur

Der weltweite Automobilmarkt wird 2010 nach Schätzungen des VDA leicht wachsen. Hierzu sollten die Erholung des US-Marktes und vor allem die anhaltend gute Nachfrage in Asien beitragen. Dagegen ist in Westeuropa und insbesondere in Deutschland wegen der auslaufenden Förderprogramme von deutlichen Absatzrückgängen auszugehen. Die Automobilproduktion wird im laufenden Jahr Prognosen des PwC Automotive Institute zufolge weltweit um rund 6 Millionen auf etwa 63 Millionen Fahrzeuge zulegen. Dabei dürften sich die Stückzahlen in der Europäischen Union nicht erhöhen. Im Gegensatz dazu wird in den USA und in Osteuropa mit einer kräftigen Erholung und Zuwächsen von 22 bzw. 32 Prozent gerechnet. In der Region Asien-Pazifik und in Südamerika erwartet das Forschungsinstitut ein Produktionsplus um 10 bis 12 Prozent.

Für die deutsche Nutzfahrzeugindustrie zeichnete sich Ende 2009 endlich auch eine Stabilisierung ab. Nachdem die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland im Dezember zulegten, hofft der VDA 2010 auf eine leichte Belebung des Geschäfts. Der Maschinen- und Anlagenbau ging mit sehr gedämpften Erwartungen in das laufende Jahr: Der Branchenverband VDMA glaubt nicht, dass seine Mitgliedsunternehmen die Krise bereits überwunden haben, und prognostiziert 2010 ein Produktionsvolumen auf Vorjahresniveau. In der Elektroindustrie ist dagegen laut ZVEI ein kleines Produktionsplus um 3 bis 4 Prozent möglich. Dabei rechnen sowohl die Hersteller von Hausgeräten als auch die Investitionsgüterbereiche damit, ausgehend vom niedrigen Vorjahresniveau leicht zu wachsen. Der ITK-Markt wird sich 2010 nach Schätzungen des Branchenverbands BITKOM in Europa stabilisieren und in den Schwellenländern, insbesondere in Indien und China, kräftig zulegen. Die Solarindustrie geht davon aus, im laufenden Jahr weiter zu expandieren und von einem regelrechten Solarboom in China und den USA zu profitieren. Auch für die Hersteller von Windenergieanlagen sind die Aussichten günstig: Der BWE rechnet weltweit mit einem Marktwachstum im zweistelligen Bereich.

Geschäftsverlauf Unternehmensbereich Wiring Systems

Die Neuaufträge und Folgeprojekte, die LEONI 2009 und in den Vorjahren erhielt, sowie die bereits erfolgten und anstehenden Serienstarts geben im Segment Wiring Systems Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Auf der Basis unseres soliden Orderbestands sollten wir im laufenden Geschäftsjahr auch dann wachsen können, wenn sich der Markt allgemein schwächer entwickelt als derzeit prognostiziert. Nachdem LEONI 2009 nicht wesentlich von der Abwrackprämie und anderen Anreizsystemen profitierte, die vor allem das Kleinwagengeschäft belebt hatten, sollte der Wegfall dieser Programme die Nachfrage nach unseren Produkten auch nicht besonders beeinträchtigen. Aus heutiger Sicht wird sich der Umsatz des Unternehmensbereichs 2010 auf über 1,3 Mrd. € (Vorjahr: 1.224,6 Mio. €) erhöhen. Hierzu tragen insbesondere unsere expandierenden Aktivitäten in China bei. Auch der weitere Ausbau des Komponentengeschäfts, mit dem wir im laufenden Jahr voraussichtlich erstmals einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe erzielen, wird sich positiv auswirken. Dank der erheblich und nachhaltig verbesserten Kostenstrukturen gehen wir davon aus, ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von mindestens 30 Mio. € zu erreichen (Vorjahr: - 78,5 Mio. €).

Geschäftsverlauf Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions rechnen wir 2010 insgesamt mit einer leichten Nachfragebelebung - allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. In einigen, vor allem endkundennahen Marktsegmenten mehren sich die Anzeichen für eine tragfähige Erholung. Im Geschäft mit der Investitionsgüterindustrie ist dagegen kurzfristig noch keine Entspannung absehbar. In der Summe gehen wir im Segment Wire & Cable Solutions 2010 von einem Umsatzanstieg auf mehr als 1 Mrd. € (Vorjahr: 935,5 Mio. €) aus. Dabei wird das Großprojekt Gotthard-Basistunnel erste nennenswerte Umsatzbeiträge leisten. Eventuelle Schwankungen des Kupferpreises sind in der Umsatzplanung nicht berücksichtigt. Die Ergebnissituation wird von den 2009 eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung und -flexibilisierung profitieren, die sich 2010 deutlich positiv auswirken werden. Trotz weiterhin nicht voll ausgelasteter Kapazitäten ist daher ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern von mindestens 20 Mio. € (Vorjahr: - 34,2 Mio. €) zu erwarten.

Geschäftsverlauf des LEONI Konzerns

Durch das Wachstum in beiden Unternehmensbereichen rechnet LEONI damit, den Konzernumsatz im Gesamtjahr 2010 um rund 10 Prozent auf circa 2,4 Mrd. € (Vorjahr: 2.160 Mio. €) zu steigern und sich so etwas besser zu entwickeln als die wichtigsten für LEONI relevanten Märkte. Diese Prognose basiert auf der konservativen Annahme, dass sich die Automobilproduktion weltweit um rund 5 Prozent erhöht und unsere übrigen Märkte um durchschnittlich 4 - 8 Prozent wachsen. Dabei dürften einzelne Segmente wie beispielsweise die Solarenergie stärker expandieren, in anderen Bereichen wie dem Maschinenbau müssen wir dagegen von einer schwächeren Steigerung oder einer Stagnation ausgehen. Der Planung liegt ein Kupferpreis von durchschnittlich 4,50 € je kg zugrunde. Sollten sich unsere Abnehmermärkte und die Rohstoffpreise anders entwickeln als von uns budgetiert, wird sich das auch auf unseren Umsatz auswirken. Zusätzliche Unsicherheitsfaktoren bilden die weiterhin instabile gesamtwirtschaftliche Situation sowie die hohe Wettbewerbsintensität, die aus Überkapazitäten in vielen Bereichen resultiert. Die Ertragslage wird durch die Restrukturierungsmaßnahmen des Jahres 2009, die sich teilweise erst 2010 vollumfänglich auswirken, positiv beeinflusst. Auf Basis des prognostizierten Umsatzvolumens erwarten wir im laufenden Jahr konzernweit ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von mindestens 50 Mio. € (Vorjahr: - 116,3 Mio. €) und damit ein positives Nachsteuerergebnis (Vorjahr: - 138,1 Mio. €).

In unserer Umsatzschätzung für das Geschäftsjahr 2011 gehen wir bei einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung von einem Zuwachs in ähnlicher Größenordnung wie 2010 aus. Erneut sollte sich LEONI damit etwas besser als die relevanten Märkte entwickeln. Im Hinblick auf die Ertragslage 2011 streben wir eine erhebliche Verbesserung an.

Finanzlage und Investitionen

Durch die strategischen Finanzierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre ist LEONI finanziell sehr solide aufgestellt, sodass wir 2010 und 2011 keinen wesentlichen Refinanzierungsbedarf erwarten. Unser aktives Working Capital-Management werden wir fortsetzen, um das Ziel eines ausgeglichenen Free Cashflow auch im laufenden Jahr zu erreichen. Die Liquiditätssituation wird sich 2010 aus heutiger Sicht nicht nennenswert verändern.

Für das Geschäftsjahr 2010 plant LEONI Investitionen in Höhe von rund 90 Mio. €. Damit liegt das Volumen unter dem Abschreibungsniveau. Im Segment Wiring Systems, auf das etwa 50 Mio. € entfallen werden, stehen die Maßnahmen hauptsächlich in Zusammenhang mit neuen Projekten für Modellanläufe in der Automobilindustrie und betreffen schwerpunktmäßig Standorte in Nordafrika sowie in Rumänien. Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions investiert voraussichtlich rund 35 Mio. €, unter anderem in den Ausbau der Automotive-Kapazitäten in Mexiko sowie in neue Produktionsanlagen für Solarkabel in der Schweiz. Im Zentralbereich beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 5 Mio. €, im Wesentlichen für IT.

Weitere Leistungsindikatoren

Im Beschaffungsbereich werden wir unsere Logistikprozesse 2010 weiter optimieren und das Lieferantenmonitoring ausbauen. Damit können wir mögliche Insolvenzrisiken frühzeitig erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Die Zahl der Beschäftigten wird sich im laufenden Jahr voraussichtlich nur unwesentlich verändern. Um die Mitarbeiterbindung und -motivation zu stärken, bauen wir an ausgewählten Standorten der LEONI-Gruppe Development Center für die individuelle Personalentwicklung auf. Zusätzlich sind die Einrichtung eines neuen Förderkreises für High Potentials sowie weitere Mitarbeiterbefragungen und andere Maßnahmen zur Verbesserung der Motivation und der Führungskultur geplant. Im Bereich Forschung & Entwicklung wird der neue zentrale Know-how-Pool des Unternehmensbereichs Wiring Systems im Laufe des Jahres 2010 seine Arbeit aufnehmen. Der Pool trägt dazu bei, unsere Innovationskraft und technische Kompetenz trotz knapper Ressourcen weiter zu steigern. Er setzt sich aus Spezialisten aller Geschäftseinheiten, der zentralen R & D-Abteilung sowie der Engineering-Gesellschaft intedis zusammen.

Zur Sicherung der hohen Qualität unserer Prozesse werden wir im laufenden Jahr unsere präventive Qualitätsarbeit in den Projekten verstärken. Im Bereich Umweltschutz sind für den Unternehmensbereich Wiring Systems Re-Zertifizierungen und Überwachungsaudits an verschiedenen Standorten vorgesehen, um die erreichten Standards aufrechtzuerhalten. Im Segment Wire & Cable Solutions steht die Erstzertifizierung des Standorts Däniken/Schweiz nach der Umweltnorm ISO 14001 an. Außerdem prüfen wir den Aufbau einer eigenen Anlage zur Erzeugung von Solarenergie an einem unserer größeren Produktionsstandorte.

Künftige Ausrichtung und Chancen

LEONI wird seine auf langfristiges, ertragsorientiertes Wachstum ausgerichtete Geschäftspolitik in den kommenden Jahren fortsetzen. Sollten sich unsere Märkte in den kommenden Jahren schneller erholen als erwartet, haben wir die Chance, an entsprechenden Umsatzsteigerungen überdurchschnittlich teilzuhaben und das Ergebnis dank der optimierten Kostenbasis überproportional zu steigern. Um künftige Nachfrageschwankungen kompensieren zu können, werden wir Umsatzspitzen verstärkt über flexible Kapazitäten ausgleichen.

Mit der Erschließung neuer und der verstärkten Durchdringung bestehender Absatzmärkte, dem Einsatz neuer Technologien sowie durch Produktinnovationen wollen wir unsere Marktstellung weiter verbessern. Im Folgenden sind die geplanten Aktivitäten und Chancen dargestellt, die sich daraus für LEONI ergeben:

Chancen künftiger Absatzmärkte

Beide LEONI-Unternehmensbereiche werden in den kommenden Jahren vor allem in Asien wachsen. Im Segment Wiring Systems folgen wir unseren internationalen Kunden, die sich insbesondere in China verstärkt engagieren. Gleichzeitig soll dort auch das Geschäft mit lokalen Herstellern weiter ausgebaut werden. Mit unseren strategisch günstig gelegenen Produktionsstandorten sind wir gut aufgestellt, um an der dynamischen Entwicklung in China teilzuhaben. Wir verfügen in der Region über eine solide Auftragsbasis und sehen gute Chancen, zusätzliche Aufträge zu gewinnen.

Expansionspotenziale bieten auch unsere beiden neuen Standorte in Russland. Sobald die Konjunktur dort wieder Tritt fasst, kann LEONI dank der frühen Präsenz und den hohen local-content-Anforderungen überdurchschnittlich profitieren. Das belegt auch der erste Auftrag des japanischen Herstellers Nissan für ein Projekt in Russland, der zugleich die Chancen für zusätzliche Bestellungen dieses neuen Kunden erhöht. Durch das globale Produktionsnetzwerk sind die Aussichten für LEONI grundsätzlich gut, im Bordnetz-Bereich weitere Aufträge der weltweit tätigen Fahrzeughersteller zu gewinnen.

Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions kann an der expansiven Entwicklung Asiens über seine beiden neuen Regionalorganisationen in China und Japan verstärkt teilhaben. Von dort aus wollen wir sowohl die Kontakte zu bestehenden Kunden intensivieren als auch zusätzliche Marktsegmente erschließen. Durch einen Großauftrag über Fahrzeugleitungen aus der amerikanischen Automobilindustrie für unseren mexikanischen Standort ( -> Segmentbericht) verbesserte sich unsere Ausgangsposition im US-amerikanischen Markt, sodass die Chancen für weitere Neuprojekte auch hier groß sind. Positive Effekte sind ferner aus der verschlankten, branchenorientierten Organisationsstruktur zu erwarten, die es uns ebenfalls ermöglicht, Marktanteile zu gewinnen.

Chancen durch Produktinnovationen

Um die wachsenden Potenziale im Bereich Green Technology zu nutzen, werden wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf diesem Gebiet intensivieren und zwischen beiden Unternehmensbereichen koordinieren ( -> Forschung & Entwicklung).

Für die Automobilindustrie verstärken wir unsere Aktivitäten hinsichtlich Gewichtseinsparung und im Bereich Elektromobilität. Unter anderem arbeitet ein Projektteam aus Spezialisten beider Unternehmensbereiche an der Entwicklung von Leitungen und Komponenten für Elektrofahrzeuge und deren Infrastruktur. Damit kann sich LEONI noch besser als Systempartner für Hersteller und Betreiber von solchen Fahrzeugen positionieren, die im Bereich umweltfreundliche Technologien aktiv sind. Das zu erwartende Wachstum in diesen Zukunftsmärkten bietet LEONI

Chancen für zusätzliche Aufträge. Auch das Produktprogramm an mechatronischen Komponenten wird der Bereich Wiring Systems erweitern und geht davon aus, den Umsatz in diesem neuen Geschäftsfeld in den nächsten beiden Jahren jeweils zu verdoppeln. Der Bereich prüft derzeit, die Wertschöpfung im Geschäftsfeld mechatronische Komponenten durch die Aufnahme einer eigenen Spritzgussfertigung zu erhöhen. Dadurch könnte das Umsatzpotenzial dieses Bereichs nochmals gesteigert und unsere Systemkompetenz weiter ausgebaut werden.

Chancen aus neuen Technologien

Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions erweitert LEONI das Angebotsspektrum für Solaranlagen und erhöht seine Systemkompetenz. Damit können wir in dieser international boomenden Branche zusätzliche Aufträge gewinnen. In diesem Segment baut LEONI auch seine Kapazitäten für die erfolgreiche Strahlenvernetzung weiter aus und setzt dabei auf eine innovative Technologie: Am Schweizer Standort Däniken wurde eine neuartige X-Ray Anlage installiert, die voraussichtlich im Frühjahr 2010 in Betrieb genommen wird. Dabei kommt als Strahlerzeuger ein Höchstleistungsbeschleuniger zum Einsatz, sodass die Anlage ausschließlich mit Strom betrieben und sehr flexibel an Nachfrageschwankungen angepasst werden kann. Bisherige Anlagen benötigen das Schwermetall Kobalt, das strengen Reglementierungen unterliegt und nur eingeschränkt verfügbar ist. LEONI wird die innovative X- Ray-Technologie voraussichtlich weltweit zum ersten Mal für eine größere industrielle Anwendung nutzen. Die Anlage vergrößert unsere Marktchancen als führender europäischer Strahlenvernetzungs-Dienstleister weiter.

Chancen langfristiger globaler Trends

Um neue Geschäftsfelder und -optionen zu entwickeln, beobachtet LEONI systematisch langfristige globale Trends ( -> Strategie). Hierzu zählen Urbanisierung, Bevölkerungswachstum und demografischer Wandel sowie Globalisierung, Industrialisierung und Automatisierung. Daraus ergeben sich vielfältige Wachstumsfelder, unter anderem im Umwelt- und Klimaschutz, in der medizinischen Versorgung sowie auf den Gebieten Energieerzeugung/-effizienz, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität und Miniaturisierung. Erste Ergebnisse aus diesem Screening wurden bereits in Projektarbeit übergeleitet und bilden die Basis, um die Veränderung der globalen Rahmenbedingungen für die künftige erfolgreiche Unternehmensentwicklung zu nutzen.

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung

Die LEONI AG ist durch das rigorose und schnell umgesetzte Kostensenkungsprogramm sehr gut an das veränderte Nachfrageniveau angepasst und verfügt über eine solide Finanzbasis. Vor dem Hintergrund einer allmählichen konjunkturellen Erholung wollen wir in den kommenden beiden Jahren stärker wachsen als unsere Märkte und das Ergebnis kräftig steigern. Sofern sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht so gut entwickeln wie prognostiziert, kann LEONI darauf dank höherer Flexibilität besser reagieren. Falls sich die Nachfrage schneller erholt, werden wir davon durch unsere verschlankte Kostenbasis überdurchschnittlich profitieren.

Nürnberg, 25. Februar 2010

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Bellé

Uwe H. Lamann

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

LEONI AG

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[T€] nach IFRS 01.01. bis 31.12. Anhang 2009 2008
Umsatzerlöse 2.160.117 2.911.964
Umsatzkosten - 1.882.944 -2.465.619
Bruttoergebnis vom Umsatz 277.173 446.345
Vertriebskosten - 144.693 -154.471
Allgemeine Verwaltungskosten - 123.898 -140.310
Forschungs- und Entwicklungskosten - 71.068 -88.292
Sonstige betriebliche Erträge [ 6 ] 11.909 11.033
Sonstige betriebliche Aufwendungen [ 6 ] - 64.808 - 20.707
Aufwendungen / Erträge aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen [ 17 ] - 934 2.086
EBIT - 116.319 55.684
Finanzerträge [ 8 ] 1.899 2.866
Finanzaufwendungen [ 8 ] - 42.456 -41.377
Sonstiges Beteiligungsergebnis - 433 -1.413
Ergebnis vor Steuern - 157.309 15.760
Ertragsteuern [ 9 ] 19.228 - 10.563
Konzernjahresfehlbetrag / -Überschuss - 138.081 5.197
davon: Anteil des Konzerns - 138.137 5.085
Anteil der Minderheitsgesellschafter 56 112
Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) in Euro [ 29 ] - 5,04 0,17
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert und verwässert) [ 29 ] 27.432.734 29.183.169

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

LEONI AG

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[T€] nach IFRS 01.01. bis 31.12. Anhang 2009 2008
Konzernfehlbetrag /-Überschuss - 138.081 5.197
Sonstiges Ergebnis
Differenzen aus der Währungsumrechnung
In der laufenden Periode entstandene Gewinne / Verluste 4.246 - 1.250
Abzüglich ergebniswirksamer Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung - 630 - 454
Summe Differenzen aus der Währungsumrechnung 3.616 - 1.704
Marktbewertung von Wertpapieren
In der laufenden Periode entstandene Gewinne / Verluste 749 0
Abzüglich ergebniswirksamer Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 0 - 269
Summe Marktbewertung von Wertpapieren 749 - 269
Cashflow Hedges
In der laufenden Periode entstandene Verluste - 3.354 - 29.405
Abzüglich ergebniswirksamer Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 25.304 2.512
Summe Cashflow Hedges 21.950 - 31.917
Anteil des sonstigen Ergebnisses, der auf assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entfällt 1.341 - 2.236
Steuerliche Effekte auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses [ 10 ] - 3.470 9.254
Sonstiges Ergebnis [ 10 ] 24.186 - 26.872
Gesamtergebnis - 113.895 - 21.675
davon Anteil des Konzerns - 113.985 - 21.788
Anteil der Minderheitsgesellschafter 90 113

Konzern-Kapitalflussrechnung

LEONI AG

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[T€] nach IFRS 01.01. bis 31.12. 2009 2008
Konzernjahresfehlbetrag / -Überschuss - 138.081 5.197
Überleitung zum Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit:
Ertragsteuern - 19.228 10.563
Zinsergebnis 40.698 39.660
Dividendenerträge - 458 - 358
Abschreibungen 111.457 110.229
Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte 10.110 0
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1.825 - 2.086
Ergebnis aus Anlagenabgängen (Gewinn)/Verlust 171 - 132
Veränderung der betrieblichen Vermögenswerte und Schulden, bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreisveränderungen
Veränderung der Forderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte 13.770 101.904
Veränderung der Vorräte 52.766 43.302
Veränderung der sonstigen Vermögenswerte - 7.252 - 7.627
Veränderung der Rückstellungen 43.999 - 11.098
Veränderung der Verbindlichkeiten 12.945 - 90.029
Gezahlte Ertragsteuern / erhaltene Erstattungen 991 - 30.683
Gezahlte Zinsen - 36.623 - 38.140
Erhaltene Zinsen 1.235 1.666
Erhaltene Dividendenzahlungen 458 358
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit 88.783 132.726
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - 7.543 - 11.682
Sachanlageinvestitionen - 80.598 - 141.644
Akquisitionen von Tochterunternehmen abzüglich übernommener Finanzmittel davon: Kaufpreis - 426 T€ (Vorjahr: - 9.594 T€) Übernommene Finanzmittel 102 T€ (Vorjahr: 43.745 T€) - 324 34.151
Akquisitionen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 0 - 24.342
Erwerb von Minderheitenanteilen - 15 - 415
Investitionen in sonstige finanzielle Vermögenswerte - 290 - 523
Einzahlungen aus Anlagenabgängen 1.770 7.199
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit - 87.000 - 137.256
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 41.498 321.124
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden - 72.003 - 168.635
Verkauf / Rückkauf eigener Aktien 40.237 - 29.095
Gezahlte Dividenden - 5.346 - 26.730
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit 4.386 96.664
Zunahme des Finanzmittelbestandes 6.169 92.134
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelbestandes 1.246 2.866
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 133.672 38.672
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 141.087 133.672

Konzern-Bilanz

LEONI AG

Aktiva

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[T€ ] nach IFRS Anhang 31.12.2009 31.12.2008
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 141.087 133.672
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte [ 11 ] 374.111 387.505
Sonstige Vermögenswerte [ 12 ] 60.093 48.552
Ertragsteuerforderungen 12.307 21.213
Vorräte [ 13 ] 294.538 347.304
Summe kurzfristige Vermögenswerte 882.136 938.246
Sachanlagevermögen [ 14 ] 554.144 573.342
Immaterielle Vermögenswerte [ 15 ] 92.395 113.801
Geschäfts- oder Firmenwerte [ 16 ] 150.028 152.280
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen [ 17 ] 26.060 25.762
Sonstige finanzielle Vermögenswerte [ 18 ] 10.979 11.215
Latente Steuern [ 9 ] 27.671 21.520
Sonstige Vermögenswerte [ 19 ] 11.563 12.252
Summe Aktiva 1.754.976 1.848.418
Passiva [T€ ] 31.12.2009 31.12.2008
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzschulden und kurzfristiger Anteil an langfristigen Krediten [ 20 ] 56.894 92.204
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere finanzielle Verbindlichkeiten [ 21 ] 402.217 444.508
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 27.142 29.150
Kurzfristige andere Verbindlichkeiten [ 22 ] 103.567 79.559
Rückstellungen [ 23 ] 74.169 27.480
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten 663.989 672.901
Langfristige Finanzschulden [ 20 ] 579.560 574.693
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 16.704 12.289
Langfristige andere Verbindlichkeiten 3.877 6.242
Pensionsrückstellungen [ 24 ] 49.631 50.527
Sonstige Rückstellungen [ 23 ] 27.554 24.828
Latente Steuern [ 9 ] 44.535 59.250
Eigenkapital [ 25 ]
Gezeichnetes Kapital 29.700 29.700
Kapitalrücklage 181.961 170.381
Eigene Anteile 0 - 29.095
Gewinnrücklagen 170.638 314.121
Kumuliertes sonstiges Ergebnis - 14.093 - 38.245
Anteile des Konzerns 368.206 446.862
Anteile der Minderheitsgesellschafter 920 826
Summe Eigenkapital 369.126 447.688
Summe Passiva 1.754.976 1.848.418

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

LEONI AG

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nach IFRS Erfolgsneutrale Eigenkapitaländerungen
[T€] Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Eigene Anteile Gewinnrücklagen Differenz aus der Währungsumrechnung Marktbewertung von Wertpapieren
--- --- --- --- --- --- ---
1. Januar 2008 29.700 170.381 0 335.766 - 4.756 269
Konzernjahresüberschuss 5.085
Sonstiges Gesamtergebnis - 3.410 - 269
Summe Gesamtergebnis
Aktienrückkauf - 29.095
Dividendenzahlung - 26.730
Abgang Anteile der Minderheitsgesellschafter
31. Dezember 2008 29.700 170.381 - 29.095 314.121 - 8.166 0
1. Januar 2009 29.700 170.381 - 29.095 314.121 - 8.166 0
Konzernjahresfehlbetrag - 138.137
Sonstiges Gesamtergebnis 5.152 749
Summe Gesamtergebnis
Abgang eigener Aktien 11.580 29.095
Dividendenzahlung - 5.346
Abgang Anteile der Minderheitsgesellschafter
31. Dezember 2009 29.700 181.961 0 170.638 - 3.014 749

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nach IFRS Erfolgsneutrale Eigenkapitaländerungen
[T€] Cashflow Hedges Anteile des Konzerns Anteile der Minderheitsgesellschafter Summe
--- --- --- --- ---
1. Januar 2008 - 6.885 524.475 1.167 525.642
Konzernjahresüberschuss 5.085 112 5.197
Sonstiges Gesamtergebnis - 23.194 - 26.873 1 - 26.872
Summe Gesamtergebnis - 21.788 113 - 21.675
Aktienrückkauf - 29.095 - 29.095
Dividendenzahlung - 26.730 - 26.730
Abgang Anteile der Minderheitsgesellschafter - 454 - 454
31. Dezember 2008 - 30.079 446.862 826 447.688
1. Januar 2009 - 30.079 446.862 826 447.688
Konzernjahresfehlbetrag - 138.137 56 - 138.081
Sonstiges Gesamtergebnis 18.251 24.152 34 24.186
Summe Gesamtergebnis - 113.985 90 - 113.895
Abgang eigener Aktien 40.675 40.675
Dividendenzahlung - 5.346 - 5.346
Abgang Anteile der Minderheitsgesellschafter 4 4
31. Dezember 2009 - 11.828 368.206 920 369.126

LEONI AG Konzernanhang

[ 1 ] Allgemeine Grundlagen

Die LEONI AG ("LEONI", der "Konzern" oder die "Gesellschaft") wurde unter dem Namen Leonische Werke Roth-Nürnberg, Aktiengesellschaft, mit Vertrag vom 23. April 1917 in Deutschland gegründet und am 2. Februar 1918 in das Handelsregister eingetragen. Die LEONI AG wird beim Amtsgericht Nürnberg unter der Nummer HRB 202 geführt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Nürnberg, Marienstraße 7. Die Hauptaktivitäten des Konzerns sind in der Textziffer 28 beschrieben.

Der vorliegende Konzernabschluss der LEONI AG wurde unter Anwendung von § 315a HGB ("Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards") im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den damit verbundenen Auslegungen (SIC/IFRIC-Interpretationen) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting Standards (IAS).

Der Konzernabschluss der LEONI zum 31. Dezember 2009 wurde in Euro erstellt. Soweit nichts anderes vermerkt, sind alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben. Die Bilanz ist nach Fristigkeit gegliedert, die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt worden. Die Gesamtergebnisrechnung wird in zwei miteinander verbundenen Darstellungen vorgenommen. Soweit zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst sind, wurden sie im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Vorjahres mit Ausnahme der erstmalig im Geschäftsjahr 2009 angewendeten neuen IFRS Vorschriften. Diese sind in der Textziffer 3 erläutert.

Der vorliegende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde vom Vorstand am 25. Februar 2010 zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger unter der Nummer HRB 202 veröffentlicht.

[ 2 ] Konsolidierungsgrundsätze und Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare Finanzinvestitionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind.

Konsolidierungsgrundsätze

Zum Konzernabschluss gehören die Abschlüsse der LEONI AG und aller Tochterunternehmen, die von der LEONI AG mittelbar oder unmittelbar beherrscht werden. Beherrschung liegt vor, wenn die LEONI AG entweder unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte besitzt oder auf andere Weise die Möglichkeit besteht, die Finanz- und Geschäftspolitik der Gesellschaft zu bestimmen, um aus deren Tätigkeit Nutzen zu ziehen.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, das ist der Zeitpunkt, ab dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch LEONI nicht mehr besteht.

Anteile an Unternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet, wenn LEONI einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausüben kann; dies ist grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent der Fall (assoziierte Unternehmen). Ebenfalls nach der Equity-Methode bewertet werden Gemeinschaftsunternehmen. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist ein Joint Venture, das die Gründung eines eigenständigen Unternehmens beinhaltet, an dem jedes Partnerunternehmen beteiligt ist. Ein Joint Venture ist eine vertragliche Vereinbarung von zwei oder mehreren Parteien zur Durchführung einer wirtschaftlichen Tätigkeit, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen wie auch der assoziierten Unternehmen und der Gemeinschaftsunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag wie der Abschluss des Mutterunternehmens erstellt.

Die Kapitalkonsolidierung von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt ("purchase method"). Nach dieser Methode werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden Anteil am Eigenkapital des erworbenen Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Dabei werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zu ihrem Zeitwert angesetzt und in die Konzernbilanz übernommen. Ein Überschuss der Anschaffungskosten über den Zeitwert des auf den Konzern entfallenden Reinvermögens wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Ist der Zeitwert des auf den Konzern entfallenden Reinvermögens höher als die Anschaffungskosten der Anteile, ergibt sich ein passivischer Unterschiedsbetrag. Sollte ein solcher nach einer erneuten Überprüfung der Kaufpreisverteilung bzw. Bestimmung der Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden ("reassessment") verbleiben, so wird dieser sofort erfolgswirksam erfasst. Der auf die Minderheitsgesellschafter entfallende Anteil der Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des Tochterunternehmens wird ebenfalls zum Zeitwert angesetzt. Ein Firmenwert wird jedoch nur insoweit ausgewiesen, als er auf den Konzern entfällt, und wird nicht auf die Minderheitsgesellschafter hochgerechnet.

Beim Erwerb von Minderheitenanteilen wird die Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Anteile und dem auf diese Anteile entfallenden Buchwert des Reinvermögens als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen ("Parent-Entity-Extension-Methode").

Gemäß IFRS 3 "Business Combinations" werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen, der zu einer Abwertung führen kann ("Impairment-Only Approach").

Alle konzerninternen Salden, Erträge, Aufwendungen sowie unrealisierte Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen werden in voller Höhe eliminiert.

Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in der Darstellungswährung Euro aufgestellt, welche die funktionale Währung der Konzernmuttergesellschaft, der LEONI AG, ist. Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in die Konzernwährung Euro umgerechnet. Die funktionale Währung der einzelnen Tochtergesellschaften ist die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Die Umrechnung der in der jeweiligen funktionalen Währung der Tochterunternehmen erstellten Abschlüsse erfolgt nach der Stichtagskursmethode, d.h. die Vermögens- und Schuldposten werden von der funktionalen Währung in die Darstellungswährung grundsätzlich mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnittskursen (arithmetisches Mittel der Monatsdurchschnittskurse) umgerechnet. Unterschiede aus der Währungsumrechnung der Vermögenswerte und Schulden gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie

Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Die im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge werden beim Abgang des betreffenden ausländischen Tochterunternehmens bzw. Geschäftsbetriebs zum gleichen Zeitpunkt wie auch der Gewinn oder der Verlust aus dem Abgang erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechung erfasst.

Fremdwährungstransaktionen, das heißt Geschäftsvorfälle, die von einer in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaft in einer anderen Währung als ihrer funktionalen Währung getätigt werden, werden mit dem am jeweiligen Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs zwischen der funktionalen Währung und der Fremdwährung bei der Konzerngesellschaft in die funktionale Währung umgerechnet. In den Folgeperioden werden monetäre Vermögenswerte und Schulden zu jedem Berichtsstichtag unter Verwendung des Stichtagskurses neu bewertet. Die daraus resultierenden Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Nicht monetäre Posten werden weiterhin mit dem Transaktionskurs bewertet bzw., sofern sie mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet werden, mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts. Währungsgewinne und Währungsverluste, die aus der Bewertung von monetären, im Wesentlichen konzerninternen Posten entstehen, werden insoweit dem operativen Ergebnis (EBIT) zugeordnet, als es sich um Währungseffekte handelt, die in einem direkten Zusammenhang mit einem operativen Geschäft stehen.

Die Wechselkurse der für den Konzernabschluss wesentlichen Gesellschaften haben sich wie folgt verändert:

Mittelkurs zum Bilanzstichtag (1 Euro in Fremdwährungseinheiten)

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Land Währung ISO Code 31.12.2009 31.12.2008
Brasilien Real BRL 2,49940 3,28430
China Renminbi Yuan CNY 9,76600 9,60900
Großbritannien Pfund GBP 0,89320 0,96000
Korea Won KRW 1675,10880 1775,00000
Mexiko Peso MXN 18,63760 19,35000
Polen Zloty PLN 4,13200 4,18230
Rumänien Leu RON 4,23930 3,99940
Schweiz Franc CHF 1,48860 1,48600
USA Dollar USD 1,43030 1,39770

Jahresdurchschnittskurs (1 Euro in Fremdwährungseinheiten)

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Land Währung ISO Code 2009 2008
Brasilien Real BRL 2,80269 2,68290
China Renminbi Yuan CNY 9,53411 10,26930
Großbritannien Pfund GBP 0,89600 0,79850
Korea Won KRW 1771,12910 1602,69230
Mexiko Peso MXN 18,91978 16,39850
Polen Zloty PLN 4,33855 3,54250
Rumänien Leu RON 4,21812 3,69060
Schweiz Franc CHF 1,50712 1,5 8450
USA Dollar USD 1,39567 1,47390

Umsatzrealisierung

Umsätze werden im Wesentlichen aus Produktverkäufen realisiert. Die Realisierung der Umsatzerlöse abzüglich Umsatzsteuer erfolgt nach IAS 18 im Allgemeinen mit der Lieferung an den Kunden bzw. mit Erfüllung der Werkverträge. Die Lieferung gilt als abgeschlossen, wenn die mit dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Käufer übergegangen sind. Rückstellungen für Kundennachlässe und -rabatte sowie Retouren und sonstige Berichtigungen werden im gleichen Zeitraum wie die Erfassung der Umsätze berücksichtigt. Werkverträge gelten als erfüllt, wenn alle Leistungsverpflichtungen im Wesentlichen erbracht sind. Bei langfristiger Auftragsentwicklung erfolgt die Umsatzrealisierung entsprechend des Fertigstellungsgrades, sofern die Verträge die Voraussetzungen für die Anwendung der "percentage-of-completion-Methode" gemäß IAS 11 erfüllen. Dies betrifft die im Folgenden beschriebenen Entwicklungsaufträge.

Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind. Unter Verwendung der Effektivzinsmethode bedeutet dies, dass der Zinsertrag erfasst wird, der sich unter Verwendung des Effektivzinssatzes ergibt. Dieser ist der Kalkulationszinssatz, mit dem geschätzte zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

Aufwendungen für Forschung werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie angefallen sind.

Aufwendungen für Entwicklung werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens ergebniswirksam erfasst, soweit es sich nicht um auftragsspezifische Entwicklungskosten handelt, die nach IAS 11 zu bilanzieren sind, oder um Entwicklungskosten, die bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzung gemäß IAS 38 als immaterieller Vermögenswert aktiviert werden müssen. Kundenspezifische Entwicklungsaufträge werden bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen gemäß IAS 11 nach der "percentage-of-completion-Methode", d.h. nach dem Fortschritt der erbrachten Entwicklungsleistung bilanziert. Der aktivierungspflichtige Betrag ist als Forderungen aus Entwicklungsaufträgen ausgewiesen. Der Fertigstellungsgrad wird entsprechend dem Verhältnis der Gesamtkosten zu den angefallenen Kosten ermittelt (Cost-to-Cost-Methode). Die Erlöse aus den Entwicklungsaufträgen werden unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert werden von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswertes gekürzt.

Vorräte

Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, bezogene Waren sowie unfertige und fertige Erzeugnisse. Sie werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren werden zu Anschaffungskosten nach der Durchschnittspreismethode oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Der erzielbare Nettoveräußerungswert wird aus dem geschätzten Verkaufspreis im gewöhnlichen Geschäftsverkehr abzüglich eventuell noch anfallender Fertigstellungskosten und den notwendigen Vertriebskosten ermittelt. In die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind neben den Kosten für Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten unter Annahme einer Normalauslastung eingerechnet.

Zum Verkauf bestimmte langfristige Vermögenswerte

Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe wird als zum Verkauf bestimmt klassifiziert ("assets held for sale"), wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird, und die dafür notwendigen Kriterien des IFRS 5 vorliegen. Sind langfristige Vermögenswerte oder eine Veräußerungsgruppe als zur Veräußerung bestimmt klassifiziert worden, werden keine weiteren planmäßigen Abschreibungen vorgenommen und deren Zeitwert ermittelt. Liegt der Zeitwert der zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte bzw. der Veräußerungsgruppe abzüglich der Kosten der Veräußerung unter dem Nettobuchwert der Vermögenswerte bzw. der Veräußerungsgruppe, wird eine Wertberichtigung auf den Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten vorgenommen. Ändert sich der Veräußerungsplan und werden die Kriterien nach IFRS 5 für einen Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe, der bzw. die als zum Verkauf bestimmt klassifiziert wurden, nicht mehr erfüllt, werden diese nicht mehr gesondert ausgewiesen, sondern in die Bilanzposition zurückgegliedert, in der sie ursprünglich ausgewiesen waren. Sie werden mit dem niedrigeren Wert aus dem Buchwert, bevor der Vermögenswert oder die Veräußerungsgruppe als zum Verkauf bestimmt klassifiziert wurde, bereinigt um alle planmäßigen Abschreibungen oder Neubewertungen, die ohne eine Klassifizierung als zum Verkauf bestimmt erfasst worden wären, und dem erzielbaren Betrag zum Zeitpunkt der Entscheidung, nicht zu verkaufen, bewertet.

Sachanlagen

Sachanlagen werden bei ihrer erstmaligen Erfassung mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Zuordenbare Fremdkapitalkosten werden bei Sachanlagen, deren Beschaffung und/oder Versetzung in den betriebsbereiten Zustand einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt ("qualifying asset"), als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten gemäß IAS 23 aktiviert. Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die die Zuwendung gewährt wurde. In den Folgeperioden werden Sachanlagen mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Sie werden über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Unbewegliches Sachanlagevermögen wird überwiegend linear und bewegliches Sachanlagevermögen je nach Einsatzart linear oder, sofern es aufgrund der tatsächlichen Nutzung geboten ist, degressiv abgeschrieben. Bei Durchführung von größeren Wartungen werden die Kosten im Buchwert der Sachanlage erfasst, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind.

Für die planmäßigen Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

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Gebäude und Grundstückseinrichtungen max. 50 Jahre
Maschinen und Anlagen max. 12 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 - 10 Jahre
Computer-Hardware 3 - 5 Jahre

Mieteinbauten werden linear über den jeweils kürzeren Zeitraum der Laufzeit des Mietvertrages oder der geschätzten gewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswertes kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Geschäftsjahresende überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Leasingverhältnisse

Leasing-Transaktionen sind entweder als "finance lease" oder als "operating lease" zu klassifizieren. Transaktionen, bei denen LEONI als Leasingnehmer alle wesentlichen eigentümertypischen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes trägt und folglich das wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen ist, werden als "finance lease" behandelt. Danach wird der Leasinggegenstand zum Zeitpunkt des Abschlusses des Leasingverhältnisses mit seinem beizulegenden Zeitwert oder dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist, beim Leasingnehmer aktiviert und eine korrespondierende Verbindlichkeit bilanziert. Der Leasinggegenstand wird über seine wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses der Eigentumsübergang auf den Konzern nicht hinreichend sicher, wird der Leasinggegenstand über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben. Die Leasingzahlungen werden in Finanzaufwendungen und Tilgungsanteil der Restschuld so aufgeteilt, dass über die Periode ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Leasingschuld entsteht. Finanzaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Alle übrigen Leasingvereinbarungen, bei denen LEONI Leasingnehmer ist, werden als "operating lease" bilanziert. Die Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des "operating-lease"-Verhältnisses als Aufwand gebucht.

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswertes oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Bei Leasingvereinbarungen, die vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, gilt in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften von IFRIC 4 der 1. Januar 2005 als Zeitpunkt des Abschlusses dieser Leasingvereinbarung.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte sind Patente, Software, Lizenzen und ähnliche Rechte sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen, Marken, Technologien und Fertigungs-Know-how. Ein immaterieller Vermögenswert, der aus Entwicklungsausgaben resultiert, wird aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt eine Aktivierung voraus, dass die Entwicklungsausgaben mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden und dass die weiteren Kriterien des IAS 38.57 erfüllt sind.

Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten von im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. In den Folgeperioden werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Bei der Bewertung in den Folgeperioden ist zwischen immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer und mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer zu differenzieren.

Gemäß IAS 38 sind immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer planmäßig abzuschreiben. Das Unternehmen schreibt daher in Übereinstimmung mit diesen Regelungen Belieferungsrechte und als immaterielle Vermögenswerte aktivierte Entwicklungskosten entsprechend den erwarteten Umsätzen und andere immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer auf den geschätzten Restbuchwert, in der Regel auf Null, ab. Bei den restlichen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer handelt es sich im Wesentlichen um Softwarelizenzen mit einer Nutzungsdauer von 3 Jahren sowie um im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen mit Nutzungsdauern von 3 bis 19 Jahren und erworbener Technologie und Fertigungs-Know-how mit einer Nutzungsdauer von 6 bis 15 Jahren. Die Abschreibungsmethode und die Abschreibungsdauer werden für einen immateriellen Vermögenswert mit begrenzter Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die aufgrund von Änderungen der erwarteten Nutzungsdauer oder des erwarteten Verbrauchs des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens des Vermögenswertes erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Abschreibungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer sind gemäß IAS 38 nicht planmäßig abzuschreiben, sondern werden nach IAS 36 mindestens einmal jährlich hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit überprüft und sind ggf. auf ihren niedrigeren erzielbaren Betrag ("recoverable amount") abzuschreiben. Die Überprüfung wird zum 31. Oktober jeden Jahres nach den gleichen Grundsätzen vorgenommen wie bei den Geschäfts- oder Firmenwerten. Die unten stehenden Ausführungen gelten daher analog.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird einmal jährlich überprüft, ob die Einschätzung einer unbegrenzten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbegrenzten zur begrenzten Nutzungsdauer prospektiv vorgenommen. LEONI weist im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Marken als immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer aus.

Immaterielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn sie abgehen oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von ihrer Nutzung oder ihrem Abgang zu erwarten ist.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte ("Goodwill") aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Erwerbers an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz werden Geschäfts- oder Firmenwerte zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich entsprechend den Regelungen des IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Werthaltigkeit zum 31. Oktober vor. Eine Überprüfung findet auch dann statt, wenn Ereignisse oder Umstände darauf hindeuten, dass der Wert gemindert sein könnte. Zum Zwecke des Werthaltigkeitstests wird ein im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbener Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ("cash-generating units") des Konzerns zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammenschluss profitieren sollen. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen sie zugeordnet wurden, getestet, indem der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Einheiten mit ihrem erzielbaren Betrag ("recoverable amount") verglichen wird. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag, liegt eine Wertminderung vor und es ist auf den erzielbaren Betrag abzuschreiben. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ("fair value less cost to sell") und Nutzungswert ("value in use"). Der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist definiert als der Barwert der erwarteten Cashflows, die dem Unternehmen aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle, Börsenkurse oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Eine spätere Zuschreibung infolge des Wegfalls der Gründe für einen in vergangenen Geschäftsjahren oder Zwischenberichtsperioden erfassten Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht zulässig.

Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer und von Sachanlagen

An jedem Bilanzstichtag wird eine Einschätzung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass langfristige Vermögenswerte wertgemindert sein könnten. Liegen entsprechende Anhaltspunkte vor, wird der erzielbare Betrag ("recoverable amount") des Vermögenswertes bestimmt und seinem Buchwert gegenübergestellt. Unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert, wird eine Abwertung auf den niedrigeren erzielbaren Betrag vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Letzterer ist der Barwert der künftigen Cashflows, der voraussichtlich aus dem Vermögenswert abgeleitet werden kann. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle, Börsenkurse bzw. Marktwerte oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten weitgehend unabhängig generierte Cashflows zugeordnet werden, wird deren Werthaltigkeit auf Basis der kleinsten übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet.

Wenn die Gründe für eine früher vorgenommene Abwertung weggefallen sind, werden die Vermögenswerte wieder zugeschrieben. Die Zuschreibung ist auf den Wert beschränkt, der sich bei Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibungen ergeben hätte.

Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, wird für noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte wie auch für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer einmal jährlich eine entsprechende Wertminderungsprüfung durchgeführt.

Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen

Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet. Die Anteile werden zum Zeitpunkt ihres Erwerbs mit ihren Anschaffungskosten bewertet, die in den Folgeperioden um die nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Reinvermögens des Unternehmens, wie z.B. die anteiligen Jahresergebnisse und Gewinnausschüttungen, erhöht bzw. vermindert werden. Dabei wird das anteilige Jahresergebnis nach den in dieser Textziffer beschriebenen Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden ermittelt. Entsprechend der Behandlung von vollkonsolidierten Tochtergesellschaften werden keine planmäßigen Abschreibungen auf im Buchwert enthaltene Firmenwerte der at equity bewerteten Beteiligungen vorgenommen. Statt eines Werthaltigkeitstests des im Buchwert enthaltenen Firmenwertes wird der gesamte Wertansatz der at equity bewerteten Beteiligungen gemäß IAS 36 auf seine Werthaltigkeit geprüft. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Anteil an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen wertgemindert sein könnte. Ist dies der Fall, wird die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert des Anteils und dem Buchwert als Wertminderungsaufwand ergebniswirksam erfasst.

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden grundsätzlich getrennt ausgewiesen. Sie werden nur dann saldiert ausgewiesen, wenn bezüglich der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.

Finanzinstrumente werden erfasst, sobald LEONI Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen im Rahmen eines Vertrags, dessen Bedingungen die Lieferung des Vermögenswerts innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der üblicherweise durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird, ist für die erstmalige bilanzielle Erfassung sowie den bilanziellen Abgang der Erfüllungstag relevant, d.h. der Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch LEONI geliefert wird.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente und zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte.

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen, Schuldscheindarlehen und derivative Finanzverbindlichkeiten.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn eine der drei folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:

Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert sind erloschen.
Der Konzern behält zwar die Rechte auf den Bezug von Cashflows aus finanziellen Vermögenswerten, übernimmt jedoch eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung der Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer Vereinbarung, die die Bedingungen von IAS 39.19 ("pass-through-arrangement") erfüllt.
Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert übertragen und dabei entweder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an dem finanziellen Vermögenswert verbunden sind, oder anderenfalls die Verfügungsmacht über den finanziellen Vermögenswert übertragen.

Zahlungseingänge auf verkaufte Forderungen, die am Bilanzstichtag noch nicht an den Forderungskäufer weitergeleitet waren, werden in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die der Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Der erstmalige Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Dem Erwerb oder der Emission direkt zurechenbare Transaktionskosten werden bei der Ermittlung des Buchwerts berücksichtigt, wenn die Finanzinstrumente nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Für die Folgebewertung werden die Finanzinstrumente einer der in IAS 39 aufgeführten Bewertungskategorien zugeordnet, in die sie zum Zeitpunkt ihres erstmaligen Ansatzes designiert werden.

Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien eingeteilt:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte: Diese Kategorie enthält zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte ("Financial Assets Held for Trading" - FAHfT) und finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Vermögenswerte ("Financial Assets at Fair Value Through Profit or Loss" - FVtPL) designiert wurden. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind. Gewinne und Verluste aus finanziellen Vermögenswerten dieser Kategorie werden erfolgswirksam erfasst. Weder im Geschäftsjahr 2009 noch im Vorjahr wurden originäre finanzielle Vermögenswerte als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, noch wurde von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Vermögenswerte ("Financial Assets at Fair Value Through Profit or Loss") zu designieren, Gebrauch gemacht.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte: Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen ("Held-to-Maturity Investments" - HtM) sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, für die das Unternehmen die Absicht hat und in der Lage ist, sie bis zur Endfälligkeit zu halten. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Finanzinvestitionen ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen.

Finanzielle Vermögenswerte dieser Kategorie waren weder im Geschäftsjahr 2009 noch im Vorjahr im Konzern vorhanden.
Kredite und Forderungen: Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen und bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, wenn Forderungen uneinbringlich sind oder die Uneinbringlichkeit wahrscheinlich ist, wobei der Betrag der Wertberichtigung hinreichend genau ermittelbar sein muss. Ein Wertberichtigungsbedarf besteht bei Vorliegen objektiver Hinweise wie länger anhaltender Zahlungsverzug, Einleitung von Zwangsmaßnahmen, drohender Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung sowie Beantragung oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit marktüblichen Zahlungszielen, die in der Regel zwölf Monate nicht überschreiten, werden daher zum Nominalwert, vermindert um angemessene Wertberichtigungen, angesetzt. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen mit einer voraussichtlichen Restlaufzeit von über einem Jahr werden abgezinst, wobei der Abgrenzungsbetrag ratierlich bis zur Fälligkeit der Forderung im Zinsertrag vereinnahmt wird. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden die Wertberichtigungen auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Bei allen sonstigen finanziellen Vermögenswerten erfolgt eine direkte Minderung der Konten. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen der Amortisation.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte ("Available-for-Sale Financial Assets" - AfS) sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und nicht in eine der vorstehenden Kategorien eingestuft sind. Sie sind grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die aus der Zeitwertbewertung resultierenden Gewinne oder Verluste werden innerhalb des Eigenkapitals als erfolgsneutrale Eigenkapitaländerung separat erfasst. Sofern signifikante Verlustereignisse oder bei Eigenkapitalinstrumenten länger anhaltende Wertverluste bestehen, führt dies zu einer ergebniswirksamen Abschreibung in der Gewinn- und Verlustrechnung. Der Konzern geht davon aus, dass ein signifikantes Verlustereignis bei einer Wertminderung von mehr als 20 Prozent vorliegt und dass bei Eigenkapitalinstrumenten von länger anhaltenden Wertverlusten auszugehen ist, wenn über einen Zeitraum von 12 Monaten ein kontinuierlicher Wertverfall zu verzeichnen war. Bei den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten werden spätere Wertaufholungen grundsätzlich erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Lediglich bei Schuldinstrumenten werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung erfolgswirksam erfasst und darüber hinausgehende Beträge erfolgsneutral berücksichtigt. Sofern bei Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und ihr beizulegender Wert nicht verlässlich ermittelbar ist, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten und im Falle einer dauerhaften Wertminderung wird eine Abwertung auf den Barwert der zukünftigen Cashflows vorgenommen.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten, die unter die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" fallen, werden auch in den Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und die daraus resultierenden Gewinne und Verluste ergebniswirksam erfasst.

Diese Kategorie umfasst zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten ("Financial Liabilities Held for Trading" - FLHfT) sowie Verbindlichkeiten, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Verbindlichkeiten ("Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss" - FVtPL) designiert wurden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind.

Im Geschäftsjahr 2009 und im Vorjahr waren keine originären finanziellen Verbindlichkeiten als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert und es wurde nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, finanzielle Verbindlichkeiten bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Verbindlichkeiten ("Financial Liabilities at Fair Value Through Profit or Loss" - FVtPL) zu designieren.

Alle finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht in diese Kategorie fallen und keine derivativen Finanzinstrumente sind, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet ("Financial Liabilities at Amortised Cost" - FLAC). Bei kurzfristigen Verbindlichkeiten entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten der Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Schulden ausgebucht werden sowie im Rahmen von Amortisationen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Sie werden entsprechend ihrem Nennwert bewertet.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte

Im LEONI-Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente werden zu ihrem Marktwert am Abschlussstichtag bilanziert. Abhängig von der Fälligkeit werden Derivate mit positivem Marktwert als kurz- oder langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte und Derivate mit negativem Marktwert als kurz- oder langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Aus der Marktwertänderung resultierende Gewinne oder Verluste werden grundsätzlich ergebniswirksam behandelt. Soweit Fremdwährungsderivate, die zur Sicherung zukünftiger Zahlungsströme aus schwebenden Geschäften oder geplanten Transaktionen abgeschlossen werden ("Cashflow Hedges"), den Anforderungen des Rechnungslegungsstandards hinsichtlich des Hedge-Accountings genügen, werden die Wertänderungen dieser Derivate bis zur Realisierung des Ergebnisses aus den abgesicherten Grundgeschäften ergebnisneutral gesondert im Eigenkapital verbucht. Die in diesem Konto erfassten Beträge werden in der Folgezeit zeitgleich mit der Ergebnisauswirkung der gesicherten Transaktion in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Diejenigen Teile der Marktwertänderung des Derivates, die hinsichtlich des abgesicherten Risikos als ineffektiv angesehen werden, werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung ergebniswirksam verbucht. Die Marktwertänderungen von Zinsderivaten, die der Absicherung von variabel verzinslichen langfristigen Verbindlichkeiten dienen, werden ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst, soweit die Anforderungen eines Cashflow Hedge Accountings erfüllt sind. Die in diesem Konto ausgewiesenen Beträge führen in der Folgezeit zu einem Ausgleich des in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinsaufwandes aus dem zugehörigen Grundgeschäft.

Warentermingeschäfte, die durch einen Ausgleich in bar erfüllt werden, sind als Derivat bilanziert. Die Marktwertänderung des Derivats wird erfolgswirksam in den Umsatzkosten erfasst.

Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Konzerns abgeschlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenverbrauchverträge), werden nicht als derivatives Finanzinstrument, sondern als schwebende Geschäfte bilanziert.

Enthalten Verträge eingebettete Derivate, werden die Derivate getrennt vom Basisvertrag bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des Basisvertrags verbunden sind. Die Überprüfung, ob ein Vertrag ein eingebettetes Derivat enthält, das getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren ist, wird zu dem Zeitpunkt vorgenommen, zu dem das Unternehmen Vertragspartei geworden ist. Eine Neubeurteilung wird nur dann vorgenommen, wenn es zu erheblichen Änderungen der Vertragsbedingungen kommt, aus denen eine signifikante Änderung der Zahlungsströme resultiert.

Abgegrenzte Schulden ("accruals")

Unter den Verbindlichkeiten werden auch abgegrenzte Schulden ("accruals") ausgewiesen. Abgegrenzte Schulden ("accruals") sind Schulden zur Zahlung von erhaltenen Gütern oder Dienstleistungen, die weder bezahlt wurden, noch vom Lieferanten in Rechnung gestellt wurden.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Pensionspläne werden aufgrund versicherungsmathematischer Gutachten nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected-Unit-Credit-Method") gemäß IAS 19 ermittelt. Änderungen aus den versicherungsmathematischen Annahmen oder Unterschiede zwischen der tatsächlichen Entwicklung und den ursprünglichen Annahmen sowie Vermögensgewinne oder -verluste, die sich als Differenz zwischen

dem erwarteten und tatsächlichen Ertrag aus dem Vermögen des Pensionsfonds bzw. dem Planvermögen ("plan assets") ergeben (versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste), werden ergebniswirksam über die durchschnittliche Restdienstzeit der betroffenen aktiven Mitarbeiter erfasst, soweit der Korridor von zehn Prozent des Barwerts der Pensionsverpflichtung ("present value of Defined Benefit Obligation" DBO) bzw. 10 Prozent des Zeitwertes des Planvermögens überschritten wird. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt. Soweit Anwartschaften sofort nach Einführung oder Änderungen eines Pensionsplans unverfallbar sind, ist der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort ergebniswirksam zu erfassen.

Der als Vermögenswert oder Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung korrigiert um noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, abzüglich des noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens. Der Wert eines Vermögenswerts beschränkt sich auf die Summe aus dem noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand und dem Barwert eines etwaigen wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder in Form der Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Plan.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden unter den Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, wenn am Bilanzstichtag eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aus vergangenen Ereignissen gegenüber einem Dritten entstanden ist, deren Eintritt als wahrscheinlich anzusehen ist und deren Höhe verlässlich bestimmt werden kann. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung beispielsweise aus einem Versicherungsvertrag erwartet, wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt gemäß IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs. Soweit Rückstellungen erst nach einem Jahr fällig werden und eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, wird für den langfristigen Teil der Barwert durch Abzinsung ermittelt. Die Aufzinsungsbeträge werden im Zinsaufwand erfasst.

Verpflichtungen zur Entsorgung einer Sachanlage und Rekultivierungsverpflichtungen ihres Standortes oder ähnliche Verpflichtungen sind als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlage zu aktivieren und gleichzeitig als Rückstellung zu passivieren. In den Folgeperioden ist dieser hinzuaktivierte Betrag über die Restnutzungsdauer der Sachanlage planmäßig abzuschreiben. Die bestmögliche Schätzung der Zahlungsverpflichtung bzw. Rückstellung wird am Ende jedes Berichtszeitraums auf ihren aktuellen Barwert angepasst.

Restrukturierungsrückstellungen werden angesetzt, wenn die faktische Verpflichtung zur Restrukturierung entsprechend den Kriterien gemäß IAS 37.72 entstanden ist.

Abgegrenzte Schulden ("accruals") werden nicht unter den Rückstellungen, sondern unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Restrukturierungsaufwand

Aufwendungen, die im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen anfallen, werden im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt, da solche Aufwendungen nicht zu den generellen operativen Aktivitäten der Funktionsbereiche gehören und ein transparentes Bild über die Restrukturierungsaktivitäten des Konzerns gegeben wird. Eine Aufteilung dieser Aufwendung nach den in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigten Funktionsbereichen findet sich in der Textziffer 6.

Ertragsteuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.

Latente Steuern werden gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode ("balance sheet liability method") gebildet. Danach werden aktive und passive latente Steuern für sämtliche temporären Differenzen, abgesehen von den Ausnahmen des IAS 12.15, IAS 12.24, IAS 12.39 und IAS 12.44, zwischen dem Wertansatz in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie für steuerliche Verlustvorträge erfasst ("temporary-Konzept"). Dabei sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen gültigen oder verabschiedeten Rechtslage künftig gelten werden, wenn sich die Differenzen wahrscheinlich wieder ausgleichen werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzänderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern werden in der Periode, in der das Gesetz verabschiedet wird, ergebniswirksam berücksichtigt. Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als es wahrscheinlich ist, dass die damit zusammenhängenden Steuervorteile realisiert werden können. Die bilanzierten und die nicht angesetzten aktiven latenten Steuern werden zu jedem Bilanzstichtag diesbezüglich überprüft.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch auf die Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen und von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die im sonstigen Ergebnis erfasst werden, werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 "Earnings per Share" ermittelt. Das Basis-Ergebnis je Aktie ergibt sich durch Division des den LEONI-Aktionären zuzurechnenden Konzernüberschusses durch den gewogenen Durchschnitt der Zahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des den LEONI-Aktionären zuzurechnenden Konzernüberschusses durch die Summe der gewogenen Durchschnittszahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien und der gewogenen Durchschnittszahl der in Stammaktien umwandelbaren Wertpapiere. In den dargestellten Berichtsperioden gab es keine Verwässerungseffekte.

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 in die Bereiche betriebliche Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Dabei werden die Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode ermittelt, indem das Periodenergebnis um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen, Rückstellungen und Abgrenzungen von vergangenen oder künftigen betrieblichen Ein- und Auszahlungen sowie um Ertrags- und Aufwandsposten, die dem Investitions- oder Finanzierungsbereich zuzurechnen sind, berichtigt wird. Unter den "sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen" werden dabei im Wesentlichen nicht

als Gewinnausschüttung vereinnahmte Ergebnisse der at equity bilanzierten Unternehmen ausgewiesen. Gezahlte Zinsen und erhaltene Zinsen und Dividenden sind als Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit klassifiziert. Gezahlte Dividenden sind dem Finanzierungsbereich zugeordnet. Der Finanzmittelbestand setzt sich aus den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zusammen. Diese beinhalten Kassenbestände, Schecks und sofort verfügbare Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monate beträgt. Der Einfluss von wechselkursbedingten Wertänderungen auf den Finanzmittelbestand wird gesondert ausgewiesen, so dass der Finanzmittelbestand zu Beginn und Ende der Berichtsperiode abgestimmt werden kann.

Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt unter Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 8 "Geschäftssegmente", der seit dem 1. Januar 2009 anzuwenden ist und die bisherigen Regelungen des IAS 14 abgelöst hat. IFRS 8 verfolgt den Management-Ansatz ("management approach"), der eine an der internen Organisations- und Berichtsstruktur sowie an den internen Steuerungsgrößen anknüpfende Segmentierung und Berichterstattung vorsieht. Die Abgrenzung und Bestimmung der Segmente wurde daher entsprechend der internen Organisations- und Berichtsstruktur vorgenommen. Nach Feststellung des Konzerns entsprechen die gemäß IFRS 8 im Konzern identifizierten Geschäftssegmente den zuvor gemäß IAS 14 identifizierten Geschäftssegmenten. Zum Zwecke der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftseinheiten organisiert. Der Konzern verfügt daher über zwei berichtspflichtige Segmente: Wire & Cable Solutions und Wiring Systems. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Segmente zu bestimmen. Das EBIT wird in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses ermittelt. Es enthält auch das Ergebnis aus der Equity-Bewertung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen.

Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Vermögenswerte, Schulden und der Angabe von Eventualverpflichtungen sowie auf die Aufwendungen und Erträge auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ereignisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte und Schulden führen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres wesentliche Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein werden, werden nachstehend erläutert.

Die Überprüfungen der Werthaltigkeit von Geschäfts- und Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer basieren auf Berechnungen des Nutzungswertes. Die Werthaltigkeitstests von langfristigen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer wurden weitgehend ebenfalls anhand ihres Nutzungswertes vorgenommen. Zur Schätzung des Nutzungswertes muss der Konzern die voraussichtlichen künftigen Cashflows aus den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen die langfristigen Vermögenswerte oder Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet sind, schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Zinssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln (Discounted-Cashflow-Methode). Die Cashflows werden aus der Unternehmensplanung der nächsten fünf Geschäftsjahre abgeleitet, wobei Restrukturierungsmaßnahmen, zu denen sich der Konzern noch nicht verpflichtet hat, und wesentliche künftige Investitionen, die die Ertragskraft der getesteten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erhöhen werden, nicht enthalten sind. Die Unternehmensplanung wird bottom-up erstellt, d.h. die Planzahlen werden für jede Business Unit bzw. Tochtergesellschaft detailliert erstellt und zu den Segmenten und zum Gesamtkonzern verdichtet. Wesentliche Planungsannahmen basieren auf den von den Automobilherstellern kommunizierten erwarteten Stückzahlen. Dementsprechend ist der erzielbare Betrag bzw. der Nutzungswert stark abhängig von den prognostizierten Abnahmemengen. Des Weiteren ist der erzielbare Betrag stark abhängig von dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungssatz. In wenigen Einzelfällen, z.B. wenn der Nutzungswert unter dem Buchwert lag, wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anhand von Schätzungen von Sachverständigen und Erfahrungswerten ermittelt.

Bei den immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer handelt es sich ausschließlich um im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Marken. Der Buchwert am 31. Dezember 2009 betrug 1.877 T€ (Vorjahr: 2.311 T€). Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer hatten zum 31. Dezember 2009 einen Buchwert in Höhe von 90.518 T€ (Vorjahr: 111.490 T€). Die Sachanlagen standen zum 31. Dezember 2009 mit 554.144 T€ (Vorjahr: 573.342 T€) zu Buche. Die Geschäfts- oder Firmenwerte beliefen sich am 31. Dezember 2009 auf 150.028 T€ (Vorjahr: 152.280 T€). Weitere Einzelheiten sind in den Textziffern 14, 15 und 16 zu finden.

Für die Bilanzierung aktiver latenter Steuern, im Wesentlichen auf nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge, sind Einschätzungen und Ermessensentscheidungen der Unternehmensleitung hinsichtlich der zukünftigen Steuerplanungsstrategien, der erwarteten Eintrittszeitpunkte und Höhe der zukünftig zur Nutzung der Verlustvorträge zur Verfügung stehenden zu versteuernden Einkommen zu treffen. Aktive latente Steuern werden insoweit angesetzt als aufrechenbare latente Steuerverbindlichkeiten in gleicher Höhe und gleicher Fristigkeit erwartet werden. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern nur dann angesetzt, wenn zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit ausreichend zu versteuerndes Einkommen erwartet wird, um die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen und temporären Differenzen nutzen zu können. Für diese Beurteilung wird das erwartete zu versteuernde Einkommen aus der Unternehmensplanung abgeleitet, welche nach den oben beschriebenen Grundsätzen erstellt wird. Der Betrachtungszeitraum beträgt aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten in der weiteren Zukunft in der Regel drei Jahre. Bei Gesellschaften in Verlustsituationen werden aktive latente Steuern erst dann angesetzt, wenn sich der Turnaround abzeichnet bzw. mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass die zukünftigen positiven Ergebnisse erzielt werden können. Zum 31. Dezember 2009 belief sich der Buchwert der aktiven latenten Steuern auf 27.671 T€ (Vorjahr: 21.520 T€). Weitere Einzelheiten sind in der Textziffer 9 dargestellt.

Der Altersversorgungsaufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Diese Bewertungen basieren auf Annahmen und Ermessensentscheidungen in Bezug auf Abzinsungssätze, erwartete Erträge aus Planvermögen, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, die Sterblichkeit und die künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung solcher Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Für Altersversorgungsverpflichtungen wurde im Konzerndurchschnitt ein Abzinsungssatz von 5,07 Prozent unterstellt. Die Verwendung um 0,25 Prozentpunkte höhere oder niedrigere Abzinsungssätze hätte aufgrund der Anwendung der Korridormethode keine Auswirkung auf die bilanzierte Pensionsrückstellungen und auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2009 gehabt. Auf das Periodenergebnis des Folgejahres wären die Auswirkungen unwesentlich. Die Pensionsrückstellungen betrugen am 31. Dezember 2009 49.631 T€ (Vorjahr: 50.527 T€). In Höhe von 8.711T€ (Vorjahr: 9.290 T€) bestand am 31. Dezember 2009 ein Aktivposten aus dem Altersversorgungsplan in England. Weitere Einzelheiten sind in der Textziffer 24 dargestellt.

[3] Neue Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr erstmalig angewendete neue Rechnungslegungsvorschriften

Die überarbeiteten und vom IASB im September 2007 veröffentlichten Regelungen des IAS 1 "Darstellung des Ab-schlusses"sind seit 1. Januar 2009 verpflichtend anzuwenden. Durch den überarbeiteten IAS 1 ergaben sich insbesondere Änderungen bei der Bezeichnung der Abschlussbestandteile sowie der Darstellung und Zusammensetzung der Abschlussbestandteile. Der Standard verlangt separate Darstellungen für Eigenkapitalveränderungen, die aus Transaktionen mit den Anteilseignern in ihrer Eigenschaft als Eigenkapitalgeber entstehen, und sonstige Eigenkapitalveränderungen. Zudem erfordert die neue Regelung eine Darstellung des Gesamtergebnisses ("statement of com-prehensive income"), in der sämtliche erfassten Erfolgsbestandteile entweder in einer einzigen Aufstellung oder aber in zwei miteinander verbundenen Aufstellungen dargestellt werden. Der Konzern hat sich für die letztere Darstellungsvariante entschieden.
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2009 wendet der Konzern die vom IASB im November 2006 veröffentlichten Regelungen des IFRS 8 "Geschäftssegmente" an, der die Anforderungen an die im Rahmen der Segmentberichterstattung bereitzustellenden Informationen regelt und IAS 14 ablöst. IFRS 8 verfolgt den Management-Ansatz ("management approach"), der eine ausschließlich an der internen Organisations- und Berichtsstruktur sowie an den internen Steuerungsgrößen anknüpfende Segmentierung und Berichterstattung vorsieht. Nach Feststellung des Konzerns entsprechen die gemäß IFRS 8 im Konzern identifizierten Geschäftssegmente den zuvor gemäß IAS 14 identifizierten Geschäftssegmenten. Die nach IFRS 8 erforderlichen Segmentangaben mit den jeweiligen vergleichbaren Vorjahresangaben befinden sich in der Textziffer 28.
Der vom IASB überarbeitete und im April 2007 veröffentlichte IAS 23 "Fremdkapitalkosten", der eine Aktivierung von Fremdkapitalkosten, die dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes ("qualifying asset") direkt zugerechnet werden können, erfordert und damit das bisherige Wahlrecht, diese Fremdkapitalkosten erfolgswirksam in der Periode, in der sie angefallen sind, zu verbuchen, abschafft, musste ebenfalls seit Beginn des Geschäftsjahres 2009 erstmalig verpflichtend angewendet werden. Da der Konzern bereits in der Vergangenheit von diesem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht hat und Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit qualifizierten Vermögenswerten in Übereinstimmung mit IAS 23 aktiviert hat, ergaben sich aus dieser geänderten Regelung keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Die im Januar 2008 vom IASB veröffentlichte Änderung zu IFRS 2 "Aktienbasierte Vergütung", worin Ausübungsbedingungen präziser definiert werden und die bilanzielle Behandlung wirksam annullierter Zusagen geregelt wird, war ebenfalls seit Beginn des Geschäftsjahres 2009 erstmalig anzuwenden. Die Regelung hatte keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns, da derzeit keine Vereinbarungen bestehen, die unter diese Neuregelungen fallen.
Auch die im Februar 2008 vom IASB veröffentlichten Änderungen zu IAS 32 "Finanzinstrumente: Darstellung" und zu IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" wurden erstmalig angewendet. Die Überarbeitungen erlauben in geringem Umfang Ausnahmen, die eine Klassifizierung kündbarer Finanzinstrumente als Eigenkapital gestatten, sofern sie bestimmte Kriterien erfüllen. Die Änderungen des Standards hatten keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns, da der Konzern keine derartigen Instrumente ausgegeben hat. Den im Mai 2008 vom IASB erstmals im Rahmen seiner jährlichen Verbesserungen veröffentlichten Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS Standards wendete der Konzern erstmals an. Die Verbesserungen umfassen 35 Änderungen an den Standards und bestehen aus zwei Teilen, von denen der erste Änderungen der Rechnungslegung zu Darstellungs-, Ansatz- und Bewertungszwecken nach sich zieht, während der zweite Teil terminologische und redaktionelle Änderungen umfasst. Es ergaben sich aus diesen neuen Regelungen keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Die im Mai 2008 vom IASB veröffentlichten Änderungen zu IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards" und IAS 27 "Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS" waren erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Da diese Änderungen Einzelabschlüsse betreffen, die in Übereinstimmung mit den IFRS erstellt werden, ergaben sich keine Auswirkungen für den Konzernabschluss.
Die im Juni 2007 vom IASB veröffentlichte und erstmals auf das Geschäftsjahr 2009 anzuwendende Interpretation IFRIC 13 "Kundenbonusprogramme" regelt, dass den Kunden gewährte Vorteile (Prämien) als eigener Umsatz separat von der Transaktion zu bilanzieren sind, im Rahmen derer sie gewährt wurden. Daher wird ein Teil des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Gegenleistungen den gewährten Vorteilen (Prämien) zugeordnet und passivisch abgegrenzt. Die Umsatzrealisierung erfolgt in der Periode, in der die gewährten Vorteile (Prämien) ausgeübt werden oder verfallen. Die Vorschrift hatte keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
IFRIC 12 "Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen" wurde vom IASB im November 2006 veröffentlicht und ist spätestens auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2008 beginnen. Allerdings wurde diese Regelung erst am 25. März 2009 von der Europäischen Union anerkannt und ist daher vom Konzern erstmals ab diesem Zeitpunkt angewendet worden. Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen beim Konzessionsnehmer im Hinblick auf die eingegangenen Verpflichtungen und erhaltenen Rechte. Die Vorschrift hatte keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
IFRIC 16 "Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb" wurde im Juli 2008 veröffentlicht mit der Maßgabe der erstmaligen und prospektiven Anwendung auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Oktober 2008 beginnen. Die Interpretation vermittelt Leitlinien für die Bilanzierung einer Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb. Sie beinhaltet Richtlinien für die Identifizierung der Fremdwährungsrisiken, die im Rahmen des "Hedge Accountings" bei einer Nettoinvestition abgesichert werden können, sowie welche Konzernunternehmen die Sicherungsinstrumente zur Absicherung der Nettoinvestition halten können und wie ein Unternehmen den Fremdwährungsgewinn oder -verlust aus der Nettoinvestition und dem Sicherungsinstrument zu ermitteln hat, der bei Veräußerung der Nettoinvestition umzugliedern ist. IFRIC 16 hatte keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
IFRIC 15 "Verträge über die Errichtung von Immobilien" wurde im Juli 2008 veröffentlicht und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Diese Interpretation war rückwirkend anzuwenden. Die Vorschrift ist insbesondere für Immobilienentwickler relevant. Sie stellt klar, wann und wie Erträge aus der Veräußerung einer Immobilieneinheit und damit verbundene Aufwendungen zu erfassen sind, falls ein Projektentwickler und ein Käufer vor Fertigstellung der Immobilie eine Vereinbarung treffen. Außerdem gibt diese Interpretation Leitlinien zur Bestimmung, ob eine Vereinbarung in den Anwendungsbereich des IAS 11 oder in den Anwendungsbereich des IAS 18 fällt. IFRIC 15 hatte keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Im März 2009 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben", die erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Der geänderte Standard verlangt zusätzliche Angaben zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und zum Liquiditätsrisiko. Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert in Verbindung mit zum beizulegenden Zeitwert erfassten Posten sind nach Quelle der Input-Parameter unter Anwendung einer dreistufigen Hierarchie für jede Klasse von Finanzinstrumenten anzugeben, die zum beizulegenden Zeitwert erfasst wurden. Mit den Änderungen werden ferner die Anforderungen zur Angabe von Liquiditätsrisiken klarer definiert. Die neuen Vorschriften führten zu zusätzlichen Angaben im Konzernanhang und hatten keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Zukünftige, neue Rechnungslegungsvorschriften

A) Folgende von der Europäischen Union (EU) anerkannten Rechnungslegungsvorschriften wurden nicht angewendet, da sie erst zukünftig verpflichtend anzuwenden sind:

Im Januar 2008 wurden der überarbeitete Standard IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" (IFRS 3R) und der ergänzte Standard IAS 27 "Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS" (IAS 27A) veröffentlicht. Die Änderungen bzw. Ergänzungen des IAS 27A und der neue IFRS 3R sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen bzw. auf Unternehmenszusammenschlüsse anzuwenden, bei denen der Erwerbszeitpunkt in Geschäftsjahren liegt, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. IFRS 3R führt Änderungen in der bilanziellen Behandlung von nach diesem Zeitpunkt stattfindenden Unternehmenszusammenschlüssen ein, die sich auf die Ansatzhöhe des Geschäfts- oder Firmenwerts, auf die Ergebnisse des Berichtszeitraums, in dem ein Unternehmenserwerb erfolgt ist, und auf künftige Ergebnisse auswirken werden. IAS 27A schreibt vor, dass eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen, ohne Verlust der Beherrschung an dem Tochterunternehmen, als Eigenkapitaltransaktion bilanziert wird. Folglich wird aus einer solchen Transaktion weder ein Geschäfts- oder Firmenwert noch ein Gewinn oder Verlust entstehen. Außerdem werden Vorschriften zur Verteilung von Verlusten auf Mutterunternehmen und Anteile ohne beherrschenden Einfluss und die Bilanzierungsregelungen bei Transaktionen, die zu einem Beherrschungsverlust führen, geändert. Folgeänderungen ergeben sich zu IAS 7 "Kapitalflussrechnung", IAS 12 "Ertragsteuern", IAS 21 "Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse", IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen" und IAS 31 "Anteile an Joint Ventures". Die neuen Vorschriften werden sich im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken.
IFRIC 17 "Distributions of Non-cash Assets to Owners" wurde im November 2008 mit der Maßgabe veröffentlicht, die neuen Regelungen erstmalig für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, anzuwenden. Die Interpretation regelt die Bilanzierung von Sachdividenden an Eigentümer. Danach ist eine Verbindlichkeit zur Sachdividendenausschüttung zu dem Zeitpunkt anzusetzen, ab dem die Ausschüttung nicht mehr im Ermessen des Unternehmens steht. Sie ist zum beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Sache zu bewerten. Zum Zeitpunkt der Ausschüttung der Sachdividende wird die Differenz zwischen dem Buchwert der zuvor berücksichtigten Dividendenverbindlichkeit und dem Buchwert der abgehenden Vermögenswerte erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Vorschrift wird sich voraussichtlich nicht auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken, da derzeit keine Sachdividenden an die Eigentümer geplant sind.
Im August 2008 wurden Änderungen zu IAS 39 "Finanzinstrumente - Ansatz und Bewertung: Eligible Hedged Items" mit der Maßgabe veröffentlicht, diese erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Änderung konkretisiert, wie die in IAS 39 enthaltenen Prinzipien zur Abbildung von Sicherungsbeziehungen auf die Designation eines einseitigen Risikos in einem Grundgeschäft sowie auf die Designation von Inflationsrisiken als Grundgeschäft anzuwenden sind. Es wird klargestellt, dass es zulässig ist, lediglich einen Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflow-Schwankungen eines Finanzinstruments als Grundgeschäft zu designieren. Die Änderungen des IAS 39 werden voraussichtlich keinen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.
IFRIC 18 "Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden" wurde im Januar 2009 veröffentlicht und schreibt die prospektive Anwendung der Interpretation auf Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden vor, die am oder nach dem 1. Juli 2009 getätigt wurden. IFRIC 18 wurde erst am 1. Dezember 2009 von der Europäischen Union mit einem abweichenden Datum für die erstmalige Anwendung anerkannt. Unternehmen in der Europäischen Union müssen diese Regelungen auf das erste nach dem 31. Oktober 2009 beginnende Geschäftsjahr anwenden. Hintergrund der Interpretation sind Versorgungsunternehmen, denen von Kunden Vermögenswerte mit dem Zweck übertragen werden, den Kunden an ein Netz anzuschließen oder dem Kunden dauerhaften Zugang zur Versorgung mit Gütern oder Dienstleistungen zu gewähren. Die Interpretation stellt klar, dass der übertragene Sachwert die Definition des IFRS Rahmenkonzepts erfüllen muss, und regelt seine Erfassung und Bewertung beim erstmaligen Ansatz, die Identifizierung der einzeln abgrenzbaren Leistungen im Tausch gegen den übertragenen Vermögenswert, die Erfassung von Umsatzerlösen sowie die Übertragung von Zahlungsmitteln durch Kunden. Die neue Regelung wird voraussichtlich keinen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertraglage des Konzerns haben.
Die Änderungen von IFRIC 9 "Neubeurteilung eingebetteter Derivate" und von IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" stellen die bilanzielle Behandlung von eingebetteten Derivaten bei Umklassifizierung klar. Die Änderung von IFRIC 9 verlangt eine Beurteilung, ob ein eingebettetes Derivat vom Basisvertrag zu trennen ist, wenn ein Unternehmen einen hybriden finanziellen Vermögenswert aus der Kategorie der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden Finanzinstrumente umgliedert. Diese Beurteilung hat auf Grundlage der Umstände zu erfolgen, die an dem späteren der beiden nachfolgenden Termine galten: dem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen Vertragspartei wurde, oder dem Zeitpunkt der Änderungen von Vertragbedingungen mit der Folge erheblicher Änderungen der Zahlungsströme. Die Änderung des IAS 39 besagt, dass das gesamte strukturierte Produkt als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert bleiben muss, wenn der beizulegende Zeitwert des eingebetteten Derivats nicht verlässlich ermittelt werden kann. Die Änderungen werden voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.
Im Oktober 2009 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IAS 32 "Finanzinstrumente: Darstellung". Es wurde neu geregelt, dass bestimmte Bezugsrechte sowie Optionen und Optionsscheine in einer anderen Währung als der funktionalen Währung des Emittenten, auf dessen Eigenkapitalinstrumente sich diese Rechte beziehen, bilanziell nunmehr als Eigenkapital und nicht mehr als Verbindlichkeiten auszuweisen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Die Regelung wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.

B) Von der Europäischen Union (EU) sind folgende vom IASB oder IFRIC veröffentlichte Rechnungslegungsvorschriften noch nicht anerkannt worden:

Im Rahmen des IASB Projektes zur umfassenden Neuregelung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten hat der IASB im November 2009 als ersten Teil der Neuregelungen den IFRS 9 "Financial Instruments" veröffentlicht, der zunächst
nur die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten regelt. Hiernach sind finanzielle Vermögenswerte abhängig von ihren Charakteristika und unter Berücksichtigung der Geschäftsmodelle für die Verwaltung der finanziellen Vermögenswerte entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Eigenkapitalinstrumente sind immer zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren, Wertschwankungen von Eigenkapitalinstrumenten dürfen aber im sonstigen Ergebnis erfasst werden, soweit diese Option bei ihrem Zugang festgelegt wurde. Der Standard ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
Im November 2009 veröffentlichte der IASB den IFRIC 19 "Extinguishing Financial Liabilities with Equity Instruments". IFRIC 19 regelt, dass Eigenkapitalinstrumente, die ein Kreditnehmer zur vollständigen oder partiellen Tilgung einer finanziellen Verbindlichkeit an Kreditgeber ausgibt, als gezahltes Entgelt nach IAS 39 anzusehen sind und der Kreditnehmer die Verbindlichkeit entsprechend auszubuchen hat. Diese Eigenkapitalinstrumente sind zum beizulegenden Zeitwert oder - wenn dieser nicht ermittelbar ist - mit dem beizulegenden Zeitwert der getilgten Verbindlichkeit zu bewerten. Die Regelungen von IFRIC 19 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen.
Ebenfalls im November 2009 veröffentlichte der IASB Änderungen zum IFRIC 14 "Prepayments of a Minimum Funding Requirement". Die Änderungen von IFRIC 14 regeln, dass Unternehmen, die Mindestfinanzierungsvorschriften bezüglich ihrer Pensionspläne unterliegen und Vorauszahlungen der Beiträge leisten, die diesen Anforderungen genügen, künftig den Nutzen hieraus als Vermögenswert darstellen können. Die Regelungen von IFRIC 14 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.
Im November 2009 veröffentlichte der IASB eine Überarbeitung zum IAS 24 "Related Party Disclosures". Die Änderungen umfassen eine Teilausnahme von den Angabepflichten des Standards für regierungsverbundene Unternehmen sowie eine Verdeutlichung der Definition eines nahe stehenden Unternehmens oder einer nahe stehenden Person. Die Regelungen von IAS 24 sind für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.
Im April 2009 veröffentlichte der IASB den zweiten Omnibus-Standard mit Änderungen zu diversen Standards, die für am oder nach dem 1. Januar 2010 oder teilweise nach dem 1. Juli 2010 beginnende Geschäftsjahre gelten. Mit diesem Omnibus-Standard werden kleine, aber notwendige Änderungen in verschiedenen Standards zur Beseitigung von Inkonsistenzen und zur Klarstellung von Formulierungen vorgenommen.
Der IASB hat im Juni 2009 eine Änderung von IFRS 2 "Shared-based Payment" zum Anwendungsbereich und zur Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich im Konzern veröffentlicht. Die Änderungen von IFRS 2 sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen.

Die vorstehenden Regelungen sind zukünftig verpflichtend anzuwenden, soweit sie von der EU anerkannt werden.

Die Auswirkungen dieser geänderten bzw. neuen Regelungen werden vom Konzern analysiert. Nach dem derzeitigen Analysestand werden mit Ausnahme des IFRS 9 keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.

Hinsichtlich der voraussichtlichen Auswirkungen des IFRS 9 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns lässt der derzeitige Analysestand noch keine Aussage zu.

[ 4 ] Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der LEONI AG 20 inländische und 68 ausländische Gesellschaften einbezogen, bei denen der LEONI AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht. Im Konsolidierungskreis sind keine Zweckgesellschaften im Sinne des SIC 12 enthalten, da LEONI keine Unternehmen beherrscht, die zu einem bestimmten Zweck ohne oder nur mit geringer Kapitalbeteiligung gegründet wurden.

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Anzahl der vollkonsolidierten Gesellschaften 31.12.2009 31.12.2008
Inland 21 25
Ausland 68 69
Gesamt 89 94

Neben den beiden Zugängen aus den in der Textziffer 5 näher beschriebenen Akquisitionen sind im Geschäftsjahr 2009 vier gegründete Gesellschaften in den Konsolidierungskreis aufgenommen worden. Im Rahmen der Umstrukturierung der LEONI Studer AG, welche in LEONI Schweiz AG umfirmiert wurde und eine Holdingfunktion übernimmt, wurden zwei schweizer Tochtergesellschaften gegründet (LEONI Studer AG und LEONI Studer Hard AG), die jeweils eines der beiden Geschäftsfelder der ehemaligen LEONI Studer AG betreiben. Des Weiteren wurde im Segment Wire & Cable Solutions die niederländische Gesellschaft LEONI WCS Benelux B.V. mit Sitz in Utrecht gegründet. Im Segment Wiring Systems wurde die serbische Gesellschaft LEONI Wiring Systems Southeast d.o.o. mit Sitz in Prokuplje gegründet und ebenfalls in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

Aus dem Konsolidierungskreis sind im Geschäftsjahr 2009 einige Rechtseinheiten durch konzerninterne Verschmelzung ausgeschieden: Im Segment Wire & Cable Solutions wurde in Deutschland die neumatik Elektronik + Kabeltechnik GmbH & Co. KG auf die LEONI Kabelsysteme GmbH sowie die LEONI Prinz Fiber Optics GmbH auf die LEONI Fiber Optics GmbH und die advintec GmbH auf die LEONI protec cable systems GmbH verschmolzen. Daneben wurden die am Anfang des Geschäftsjahres erworbene tschechische Gesellschaft Tekas S+W s.r.o. auf die bereits bestehende tschechische Tochtergesellschaft neumatic cz s.r.o. und die Anfang Juli erworbene amerikanische Gesellschaft Valentine Robotics Inc. auf die US-amerikanische Tochtergesellschaft LEONI Engineering Products & Services Inc. verschmolzen. Im Segment Wiring Systems wurden die beiden französischen Gesellschaften, LEONI Wiring Harnesses S.A. und LEONI Cable Systems France S.A.S., auf ihre französische Muttergesellschaft LEONI Wiring Systems France S.A. verschmolzen. Zudem wurde die italienische Gesellschaft Cablauto s.r.l. auf ihre italienische Muttergesellschaft LEONI Wiring Systems Italy s.r.l. verschmolzen. In Deutschland ist die Leonische Drahtwerke Bordnetze GmbH & Co. KG mit Sitz in Lilienthal durch die Verschmelzung der Leonischen Drahtwerke Bordnetze GmbH auf die LEONI Bordnetz-Systeme GmbH angewachsen.

Durch Liquidation, nachdem die Vermögenswerte und Schulden auf andere Konzerngesellschaften übergegangen waren, sind die ungarische Gesellschaft LEONI Hungaria Kft. und die Kerpen Cable (Shanghai) Co. Ltd. aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden.

Akquisitionen werden in der Textziffer 5 erläutert.

Bei den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ist im Geschäftsjahr 2009 die LEONI Robokeep S.A.S. durch Verkauf der Anteile abgegangen.

Die vollständige Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften, der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen zum 31. Dezember 2009 ist am Ende des Anhangs dargestellt.

[ 5 ] Akquisitionen von Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und Erwerb von Minderheitsanteilen

Im Geschäftsjahr 2009:

Am 7. Januar 2009 erwarb LEONI die tschechische Gesellschaft Tekas S+W s.r.o. mit Sitz in Nadrazni. Die Gesellschaft war bisher Auftragslieferant von LEONI und ist spezialisiert auf die Herstellung von komplexen Schaltschränken, Zentralelektriken und Verdrahtungssystemen. Die Anschaffungskosten betrugen 426 T€. Die Erstkonsolidierung wurde zum Erwerbszeitpunkt durchgeführt. Die Kaufpreisverteilung führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 380 T€, der im Wesentlichen für den qualifizierten Mitarbeiterstamm anfiel, der nicht die Ansatzkriterien für separat zu bilanzierende immaterielle Vermögenswerte erfüllt. Die folgende Übersicht zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden im Erwerbszeitpunkt.

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt Buchwert
Sachanlagen 2 2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 44 44
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 95 95
Sonstige Aktiva 8 8
149 149
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1 1
Rückstellungen 48 48
Sonstige Verbindlichkeiten 54 54
103 103
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 46 46
Geschäfts- oder Firmenwert 380
Anschaffungskosten 426

Das erworbene Unternehmen ist dem Segment Wire & Cable Solutions zuzuordnen und wurde mittlerweile auf die bestehende tschechische Tochtergesellschaft neumatic cz r.s.o. mit Sitz in Turnov verschmolzen. Der Beitrag des erworbenen Unternehmens zum Konzernumsatz betrug im Berichtszeitraum 9 T€, zum Konzernergebnis nach Steuern 0 T€.

Am 1. Juli 2009 erwarb LEONI alle Anteile an der US-amerikanischen Gesellschaft Valentine Robotics Inc. mit Sitz in Sterling Heights (Detroit). Mit der Akquisition des Robotik-Spezialisten baut LEONI sein Portfolio im Bereich innovativer, integrierter Systemlösungen mit hohem Engineering- und Serviceanteil für Industrieroboter sowie seine Marktstellung in Nordamerika weiter aus. Die Anschaffungskosten betrugen 734 T€. Der Kaufpreis teilt sich in drei Tranchen auf, wobei die erste Tranche bereits durch die Hingabe von 36.501 eigenen Aktien der LEONI AG, die aus dem Aktienrückkaufprogramm im vierten Quartal 2008 vorhanden waren, im Juli beglichen wurde. Die hingegebenen Aktien wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 438 T€ bewertet, der dem Börsenwert zum Tauschzeitpunkt entspricht. Die beiden anderen Tranchen werden in den Jahren 2010 und 2011 zu jeweils 210 TUSD fällig. Aus dem Unternehmenszusammenschluss ergab sich daher bisher kein Abfluss von Zahlungsmitteln, und es wurden in Höhe von 7 T€ Zahlungsmittel erworben. Die Erstkonsolidierung wurde zum Erwerbszeitpunkt durchgeführt. Die Kaufpreisverteilung führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 311 T€, der im Wesentlichen für den qualifizierten Mitarbeiterstamm aber auch für erwartete Synergien anfiel. Beide erfüllen nicht die Ansatzkriterien für separat zu bilanzierende immaterielle Vermögenswerte. Die folgende Übersicht zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden im Erwerbszeitpunkt.

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 326 0
Sachanlagen 517 424
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 93 93
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7 7
Sonstige Aktiva 88 88
1.031 612
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45 45
Rückstellungen 25 25
Sonstige Verbindlichkeiten 538 395
608 465
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 423 147
Geschäfts- oder Firmenwert 311
Anschaffungskosten 734

Das erworbene Unternehmen ist dem Segment Wire & Cable Solutions zuzuordnen und wurde Ende August auf die Käuferin, die LEONI Engineering Products & Services Inc. mit Sitz in Sterling Heights (Detroit), USA, verschmolzen. Es hat im Berichtszeitraum 423 T€ zum Konzernumsatz und - 161 T€ zum Konzernergebnis nach Steuern beigetragen. Hätte der Unternehmenserwerb zu Jahresbeginn statt gefunden, hätten die Konzernumsatzerlöse 2.160.548 T€ und das Konzernergebnis - 138.176 T€ betragen.

LEONI erwarb im Juli 2009 die restlichen 10 Prozent der Anteile an der amerikanischen Tochtergesellschaft FiberTech USA Inc. Die Anschaffungskosten betrugen 15 T€ und führten zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 31 T€.

Folgende Übersicht zeigt die im Geschäftsjahr 2009 angefallenen Anschaffungskosten für die akquirierten Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und erworbenen Minderheitsanteile und die davon zahlungswirksamen Beträge:

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[ T€ ] 2008 Anschaffungskosten 2008 davon zahlungswirksam Differenz
Tekas S+W s.r.o. 426 331 95
Valentine Robotics Inc. 734 - 7 741
Tochterunternehmen 1.160 324 836
FiberTech USA, Inc. 15 15 0
Minderheitsanteile 15 15 0
Gesamt 1.175 339 836

Im Geschäftsjahr 2008:

Am 2. Januar 2008 erwarb LEONI von der Valeo SA (Verkäuferin) 100 Prozent der Anteile an der französischen Gesellschaft Valeo Systemes de Liaison mit Sitz in Montigny-le-Bretonneux bei Versailles, die direkt oder indirekt an weiteren 14 Tochtergesellschaften und mit einem Anteil von 50 Prozent an einem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt war. Die Gesellschaft wurde in LEONI Wiring Systems France SA umbenannt und ist dem Segment Wiring Systems zugeordnet. Die übernommene Unternehmensgruppe entwickelt, produziert und vertreibt Bordnetze für Fahrzeuge inklusive der dazugehörigen Komponenten für den Kundenkreis PSA, Renault-Nissan, Fiat und Seat sowie für einige Automobilzulieferer.

LEONI hatte am 31. Dezember 2007 eine Kaufpreisvorauszahlung von 145.400 T€ an die Verkäuferin auf Basis einer Kaufpreisschätzung geleistet sowie Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 1.452 T€ berücksichtigt. Darüber hinaus hatte LEONI von der Verkäuferin zum 31. Dezember 2007 Forderungen gegen die zum Erwerb stehenden Tochterunternehmen in Höhe von 136.500 T€ erworben. Beide Positionen wurden am 31. Dezember 2007 offen in der Bilanz ausgewiesen.

Die Anschaffungskosten betrugen 141.971 T€, die Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 1.656 T€ beinhalteten. In Höhe von rund 1,2 Mio. € kann es noch zu Änderungen der Anschaffungskosten kommen, über die aber noch keine Einigkeit erzielt wurde. Die Erstkonsolidierung wurde zum Erwerbszeitpunkt durchgeführt. Die Kaufpreisverteilung führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 67.477 T€, der neben dem erworbenen Mitarbeiterstamm und den erwarteten Synergien insbesondere als Aufgeld für den Zugang zu dem über die erworbenen Kundenbeziehungen hinausgehenden Marktpotential anfiel. Diese Bestandteile des Geschäfts- oder Firmenwertes erfüllen nicht die Ansatzkriterien für separat zu bilanzierende immaterielle Vermögenswerte. Die folgende Übersicht zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden im Erwerbszeitpunkt.

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 80.224 879
Sachanlagen 90.575 77.720
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 950 950
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 19 19
Vorräte 45.318 43.284
Latente Steuern 5.792 8.184
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 183.921 183.921
Liquide Mittel 42.844 42.844
Sonstige Vermögenswerte 18.437 18.437
468.080 376.238
Latente Steuern 15.089 1.297
Pensionsrückstellungen 11.630 11.630
Finanzschulden 4.087 4.087
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere finanzielle Verbindlichkeiten 162.853 162.853
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 136.500 136.500
Rückstellungen 24.718 21.776
Sonstige Verbindlichkeiten 38.709 38.709
393.586 376.852
Nettovermögen 74.494 - 614
Geschäfts- oder Firmenwert 67.477
Vorläufige Anschaffungskosten der Anteile 141.971

Die in der Tabelle ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 136.500 T€ wurden im LEONI Konzernabschluss 2008 gegen die am 31. Dezember 2007 von Valeo SA erworbenen Forderungen gegen die ehemaligen Tochterunternehmen von Valeo SA aufgerechnet. Bei den erworbenen immateriellen Vermögenswerten handelt es sich fast ausschließlich um kontrahierte und nicht-kontrahierte Kundenbeziehungen.

Die erworbene Unternehmensgruppe hat im Geschäftsjahr 2008 573.576 T€ zum Konzernumsatz und - 26.144 T€ zum Konzernüberschuss beigetragen.

LEONI erwarb zum 1. Januar 2008 den Geschäftsbetrieb des Braunschweiger Unternehmens Robot-tec Machine Perception GmbH & Co. KG. Die Anschaffungskosten betrugen 450 T€. Die erstmalige Einbeziehung in den Konzernabschluss im Segment Wire & Cable Solutions erfolgte zum Erwerbszeitpunkt. Die Kaufpreisverteilung führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 225 T€. Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden stellten sich im Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 95 0
Sachanlagen 47 51
Vorräte 83 93
Nettovermögen 225 144
Geschäfts- oder Firmenwert 225
Anschaffungskosten 450

Der Umsatzbeitrag im Geschäftsjahr 2008 belief sich auf 536 T€, der Beitrag zum Konzernüberschuss auf 51 T€.

Am 6. November 2008 erwarb LEONI 100 Prozent der Anteile an der russischen Gesellschaft Lik Avto mit Sitz in Gorodets vom russischen Automobilzulieferer Itelma. Die Gesellschaft fertigt Kabelsätze für den russischen Markt internationaler, nicht-russischer Hersteller von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, derzeit für das Modell Dacia Logan für die Firma Avtoframos. Die Anschaffungskosten für die Anteile betrugen 2.725 T€, darin sind in Höhe von 325 T€ Anschaffungsnebenkosten enthalten. Zu den Anschaffungskosten zählte darüber hinaus ein von der LEONI AG in Höhe von 7.700 T€ an das erworbene Unternehmen gewährtes Darlehen. Die Erstkonsolidierung wurde zum Erwerbszeitpunkt durchgeführt. Die Kaufpreisverteilung führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 4.047 T€, der neben dem erworbenen Mitarbeiterstamm und erwarteter Synergien insbesondere als Aufgeld für den Zugang zu dem über die erworbenen Kundenbeziehungen hinausgehenden russischen Marktpotential anfiel. Die folgende Übersicht zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden im Erwerbszeitpunkt.

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[ T€ ] Bei Erwerb angesetzt Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 749 0
Sachanlagen 1.973 1.973
Vorräte 1.120 1.120
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.423 1.423
Liquide Mittel 901 901
Sonstige Vermögenswerte 1.432 1.432
7.598 6.849
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und andere finanzielle Verbindlichkeiten 598 598
Sonstige Verbindlichkeiten 622 622
1.220 1.220
Nettovermögen 6.378 5.629
Geschäfts- oder Firmenwert 4.047
Vorläufige Anschaffungskosten der Anteile 10.425

Das erworbene Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2008 1.430 T€ zum Konzernumsatz und 446 T€ zum Konzernüberschuss beigetragen. Hätte die Akquisition zu Beginn des Geschäftsjahres 2008 stattgefunden, hätte der Konzernumsatz 2.914.624 T€ und der Konzernjahresüberschuss 3.248 T€ im Geschäftsjahr 2008 betragen.

Am 30. Mai 2008 erwarb LEONI jeweils 50 Prozent der Anteile an dem koreanischen Bordnetzhersteller Daekyeung T&G Co. Ltd., der an drei chinesischen Tochtergesellschaften zu 100 Prozent beteiligt ist, sowie an dessen Schwestergesellschaft DLS Co. Ltd., beide mit Sitz in Busan. Die Anschaffungskosten betrugen inklusive einer im August 2008 geleisteten Kaufpreisanpassung in Höhe von 1.888 T€ und weiterer Anschaffungsnebenkosten insgesamt 24.342 T€. Beide Unternehmen werden gemeinschaftlich geführt und werden daher seit dem Erwerbszeitpunkt nach der Equity-Methode bewertet. Das Equity-Ergebnis und damit der Konzernergebnisbeitrag betrug im Geschäftsjahr 2008 1.915 T€. Für die restlichen Anteile an beiden Gesellschaften wurde eine Vereinbarung getroffen, diese bis 31. Dezember 2012 unter bestimmten Bedingungen erwerben zu können, sie aber schuldenfrei spätestens am 1. Januar 2013 zu einem Preis von voraussichtlich 40.000 Mio. koreanische Won zu erwerben.

Im August 2008 erwarb LEONI die restlichen ausstehenden Anteile in Höhe von 9,8 Prozent an der FiberTech GmbH Special Optical Fiber Technologies und im September 2008 in Höhe von 40 Prozent an der Kerpen (Thailand) Co. Ltd. Die Anschaffungskosten für beide Transaktionen betrugen 405 T€ und führten zu einem Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 18 T€ und einem im sonstigen betrieblichen Ertrag erfassten negativen Unterschiedsbetrag in Höhe von 66 T€. Beide Gesellschaften gehören dem Segment Wire & Cable Solutions an. Im Oktober 2008 erwarb LEONI die restlichen ausstehenden Anteile in Höhe von 10 Prozent an der tschechischen Gesellschaft neumatic cz s.r.o. mit Sitz in Turnov. Die Anschaffungskosten betrugen 10 T€ und führten in gleicher Höhe zu einem Geschäfts- oder Firmenwert.

Folgende Übersicht zeigt die im Geschäftsjahr 2008 angefallenen Anschaffungskosten für die akquirierten Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und erworbenen Minderheitsanteile und die davon zahlungswirksamen Beträge:

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[ T€ ] 2008 Anschaffungskosten 2008 davon zahlungswirksam Differenz
Valeo Systemes de Liaison (umbenannt in LEONI Wiring Systems France S.A.) 141.971 - 47.725 189.696
Robo-tec Machine Perception GmbH & Co.KG 450 450 0
Lik Avto 10.425 9.524 901
Restzahlung Kaufpreis für Silitherm s.r.l. 0 3.600 - 3.600
Tochterunternehmen 152.846 - 34.151 186.997
Daekyeung T&G Co. Ltd. (mit Schwester DLS Co. Ltd.) 24.342 24.342 0
Gemeinschaftsunternehmen 24.342 24.342 0
FiberTech GmbH Special Optical Fiber Technologies 385 385 0
Kerpen (Thailand) Co. Ltd. 20 20 0
neumatic cz s.r.o. 10 10 0
Minderheitsanteile 415 415 0
Gesamt 177.603 - 9.394 186.997

[ 6 ] Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 11.909 T€ (Vorjahr: 11.033 T€) beinhalten erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von 4.900 T€ (Vorjahr: 4.797 T€). Weitere Ausführungen hierzu befinden sich in der Textziffer 7.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Restrukturierung in Höhe von 55.951 T€ (Vorjahr: 7.410 T€) enthalten. Es handelt sich zum weitaus überwiegenden Teil um Aufwendungen für Abfindungen, die auch die Zuführungen zu den Restrukturierungsrückstellungen (vgl. hierzu die Erläuterungen in der Textziffer 23) beinhalten. Darüber hinaus sind aber auch Aufwendungen enthalten, die mit der anstehenden Schließung der Werke in Portugal, Polen und in Spanien im direkten Zusammenhang stehen, wie z.B. Aufwendungen aus unvorteilhaften Mietverträgen oder Bestandsabwertungen. Die Aufwendungen entfallen mit 17.886 T€ (Vorjahr: 2.172 T€) auf das Segment Wire & Cable Solutions und mit 38.065 T€ (Vorjahr: 5.238 T€) auf das Segment Wiring Systems. Die Restrukturierungsaufwendungen entfallen mit 41.536 T€ (Vorjahr: 6.349 T€) auf die Umsatzkosten, mit 3.967 T€ (Vorjahr: 314 T€) auf die Vertriebskosten, mit 7.535 T€ (Vorjahr: 722 T€) auf die allgemeinen Verwaltungskosten und mit 2.912 T€ (Vorjahr: 25 T€) auf die Forschungs- und Entwicklungskosten.

Das dem operativen Ergebnis zugehörige Währungsergebnis beträgt im Berichtszeitraum 905 T€ und ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten (Vorjahr: sonstige betriebliche Aufwendungen 5.469 T€).

[ 7 ] Zuwendungen der öffentlichen Hand

Der Konzern erhielt im Geschäftsjahr 2009 sowohl erfolgsbezogene als auch investitionsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand. Die erfolgsbezogenen Zuwendungen betrugen insgesamt 10.592 T€ (Vorjahr: 6.273 T€). In Höhe von 5.692 T€ (Vorjahr: 1.476 T€) handelte es sich im Wesentlichen um Zuschüsse zum Sozialversicherungsbeitrag im Rahmen der Kurzarbeit und um Zuwendungen für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Diese Erträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung direkt mit den angefallenen Aufwendungen verrechnet. In Höhe von 4.900 T€ (Vorjahr: 4.797 T€) handelt es sich um erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand, die sich im Wesentlichen aus einem Exportförderprogramm in Ägypten, aus staatlichen Zuwendungen für den Aufbau eines neuen Werks und die damit verbundene Schaffung und dreijährige Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen in Serbien und aus Zuschüssen in Mexiko für Aufbau und Erhaltung von Produktionsstandorten zusammensetzen. Die Erträge aus diesen Zuwendungen wurden in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst (siehe Textziffer 6).

Im Geschäftsjahr 2009 wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 1.441 T€ (Vorjahr: 2.865 T€) erfasst. Sie wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der betreffenden Sachanlagen abgezogen. In Höhe von 523 T€ betreffen die erhaltenen Mittel die gleiche Investitionsförderung wie im Vorjahr. Diese Zuwendung beträgt 30 Prozent der Anschaffungskosten der geförderten Vermögenswerte und es besteht eine Verpflichtung zur Bindung der Mittel von 5 Jahren hinsichtlich des Zuwendungszwecks sowie zur Schaffung von 30 Arbeitsplätzen für diesen Zeitraum. Zuwendungen in Höhe von 418 T€ betreffen Sachanlagen, für die 10 bzw. 30 Prozent der förderungsfähigen Kosten bezuschusst werden. Es besteht bei diesen geförderten Vermögenswerten die Verpflichtung zur Bindung der Mittel von 5 Jahren und zur Bereitstellung von 90 Arbeitsplätzen. Weiterhin wurden Investitionen in Sachanlagen mit 500 T€ gefördert, was 15 bzw. 20 Prozent des Investitionsbetrags entspricht. Die Mittelbindungsfrist beträgt in diesen Fällen 3 Jahre.

[ 8 ] Finanzerträge und Finanzaufwendungen

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[ T€ ] 2009 2008
Zinserträge 1.758 1.717
Währungsgewinne 141 1.149
Finanzerträge 1.899 2.866

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[ T€ ] 2009 2008
Zinsaufwendungen 37.990 37.736
Finanzaufwand aus Pensionsverpflichtungen 3.831 2.302
Zinsaufwand aus der Bewertung von sonstigen Rückstellungen 635 1.339
Finanzaufwendungen 42.456 41.377

Im Finanzaufwand sind in Höhe von 37.990 T€ (Vorjahr: 37.736 T€) Zinsaufwendungen, die unter Zugrundelegung der Effektivzinsmethode ermittelt wurden, enthalten. In den Finanzerträgen sind in Höhe von 1.758 T€ (Vorjahr: 1.717 T€) Zinserträge, die unter Zugrundelegung der Effektivzinsmethode ermittelt wurden, enthalten.

[ 9 ] Ertragsteuern

Für die Geschäftsjahre 2009 und 2008 setzten sich die Ertragsteuern einschließlich der latenten Steuern wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2009 2008
Laufende Ertragsteuern 5.238 7.126
Latente Steuern - 24.466 3.437
Summe Steuern vom Einkommen und Ertrag - 19.228 10.563

Im Geschäftsjahr 2009 wurden Steuererträge in Höhe von 19.228 T€ (Vorjahr: Steueraufwand 10.563 T€) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Höhe von 3.470 T€ wurde ein Steueraufwand (Vorjahr: Steuerertrag 9.254 T€) im sonstigen Ergebnis erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden sind anhand der Steuersätze zu bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der der Vermögenswert oder die Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Bei den deutschen Gesellschaften wurde zum 31. Dezember 2009 für die Berechnung der latenten Steuern unverändert zum Vorjahr ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent für alle temporären Differenzen angewandt. Weiterhin berücksichtigt wurde ein Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer sowie ein durchschnittlicher Gewerbesteuersatz in Höhe von 13,0 Prozent (Vorjahr: 13,0 Prozent). Unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags und der Gewerbesteuer ergibt sich für die Berechnung der latenten Steuern bei den inländischen Gesellschaften somit ein kombinierter Steuersatz von 28,9 Prozent (Vorjahr: 28,9 Prozent).

Bei ausländischen Gesellschaften werden zur Berechnung der latenten Steuern die jeweiligen landesspezifischen Steuersätze zugrunde gelegt.

Im Geschäftsjahr wurden Änderungen ausländischer Steuersätze ertragswirksam in Höhe von 127 T€ (Vorjahr: 280 T€) erfasst und betrafen Kanada und China. Im Vorjahr betraf der ertragswirksame Effekt chinesische Tochtergesellschaften, deren Steuerstatus sich geändert hatte. In der folgenden Überleitungsrechnung wurden die Effekte aus Steuersatzänderungen jeweils berücksichtigt.

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten zum jeweils ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwandes wird der im Geschäftsjahr gültige Steuersatz auf das Einkommen von 15,8 Prozent (Vorjahr: 15,8 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert. Der Steuersatz auf das Einkommen besteht aus dem Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15 Prozent (Vorjahr: 15 Prozent) zuzüglich des Solidaritätszuschlages von jeweils 5,5 Prozent.

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2009

[ T€ ]
[ % ] 2008

[T€]
[%]
Erwarteter Körperschaftsteueraufwand inkl. Solidaritätszuschlag (2009: 15,8 %; 2008: 15,8 %) - 24.855 15,8 2.490 15,8
Deutsche Gewerbeertragsteuer, nach Körperschaftsteuer - 11.634 7,4 806 5,1
Unterschied zu ausländischen Steuersätzen - 11.589 7,4 - 963 - 6,1
Änderungen des Steuersatzes/Steuerrechts - 127 0,1 - 280 - 1,8
Veränderung von Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern 20.189 - 12,9 622 4,0
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 10.554 - 6,7 11.374 72,1
Periodenfremder Steueraufwand - 2.714 1,7 - 3.290 - 20,9
Sonstiges 948 - 0,6 - 196 - 1,2
Tatsächlicher Steueraufwand/Steuersatz - 19.228 12,2 10.563 67,0

Bei der Veränderung der Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern in Höhe von 20.189 T€ (Vorjahr: 622 T€) handelt es sich in Höhe von 20.409 T€ (Vorjahr: 13.489 T€) um nicht aktivierte latente Steuern. Diese Wertberichtigungen betreffen im Wesentlichen latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen, wenn hinsichtlich der Nutzbarkeit dieser Verlustvorträge aufgrund der Sach- und Rechtslage sowie der verfügbaren Informationen Unsicherheiten bestanden. In Höhe von - 204 T€ (Vorjahr: - 1.104 T€) sind in der Veränderung der Wertberichtigungen ertragswirksame Auflösungen von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern enthalten. Für die Nutzung von Verlustvorträgen, für die in Vorjahren keine Steueransprüche bilanziert waren, sind - 16 T€ (Vorjahr: - 11.763 T€) enthalten. Im Vorjahr betrafen diese Zuschreibungen steuerliche Verlustvorträge unserer brasilianischen Tochtergesellschaft, deren Ertragslage sich nachhaltig verbessert hatte, und Verlustvorträge in Italien, die aufgrund der Verschmelzung von zwei italienischen Tochterunternehmen im Vorjahr für die Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit nutzbar geworden sind.

Die aktiven und passiven latenten Steuern ergeben sich aus Buchungsunterschieden (temporären Differenzen) in den folgenden Bilanzposten sowie aus steuerlichen Verlustvorträgen:

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Konzern-Bilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
[ T€ ] 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- ---
Vorräte 5.055 3.584 1.471 2.730
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 6.924 7.449 180 5.777
Sachanlagen 4.770 4.533 237 620
Immaterielle Vermögenswerte 2.248 3.132 - 884 - 792
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 656 531 125 - 59
Steuerliche Verlustvorträge 58.188 39.826 23.044 14.224
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 30.731 25.381 10.584 8.038
Pensionsrückstellungen 4.689 8.209 - 3.520 6.373
Summe 113.261 92.645
Wertberichtigung - 39.717 - 28.342 - 20.205 - 12.385
Aktive latente Steuern (vor Saldierung) 73.544 64.303
Vorräte 7.397 8.915 1.517 1.760
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 17.841 7.989 - 9.252 15
Sachanlagen 28.303 28.589 866 - 6.303
Immaterielle Vermögenswerte 29.469 34.863 5.394 - 10.911
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 3.392 4.547 1.155 - 1.534
Verbindlichkeiten und Rückstellungen 3.457 13.359 10.532 - 8.199
Pensionsrückstellungen 549 3.771 3.222 - 2.791
Passive latente Steuern (vor Saldierung) 90.408 102.033
Latenter Steuerertrag/-aufwand 24.466 -3.437
Nettobetrag der aktiven / passiven latenten Steuern - 16.864 - 37.730

In Höhe von 39.717 T€ (Vorjahr: 28.342 T€) wurden keine aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Der Nettobetrag der aktiven und passiven latenten Steuern ergibt sich wie folgt:

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[ T€ ] 2009 2008
Aktive latente Steuern 67.388 49.862
Wertberichtigung - 39.717 - 28.342
Nettobetrag der aktiven latenten Steuern 27.671 21.520
Passive latente Steuern 44.535 59.250
Saldo der aktiven und passiven latenten Steuern - 16.864 - 37.730

Latente Steuern auf sogenannte "Outside Basis Differences" (Differenzen zwischen den Nettovermögen inklusive Geschäfts- und Firmenwerten der Tochterunternehmen und dem jeweiligen steuerlichen Wert der Anteile an den Tochterunternehmen) wurden nicht gebildet, da die Umkehrung der Differenzen beispielsweise durch Ausschüttungen gesteuert werden kann und für die absehbare Zukunft keine wesentlichen Steuereffekte zu erwarten sind. Die "Outside Basis Differences" betragen zum 31. Dezember 2009 155.979 T€ (Vorjahr: 184.349 T€).

Am Bilanzstichtag bestanden im Konzern hauptsächlich ausländische ertragsteuerliche Verlustvorträge aber auch inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von insgesamt 187.003 T€ (Vorjahr: 126.416 T€), davon sind 145.578 T€ (Vorjahr: 73.912 T€) nach der am jeweiligen Bilanzstichtag bestehenden Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig. Allerdings können in Deutschland seit dem Veranlagungszeitraum 2004 vorgetragene Verluste nur bis zu einem Betrag von 1.000 T€ uneingeschränkt von den positiven Einkünften abgezogen werden. Ein verbleibender Betrag an positiven Einkünften kann bis zu 60 Prozent um vorgetragene Verluste gemindert werden. Die nicht unbegrenzt vortragsfähigen steuerlichen Verlustvorträge betreffen ausschließlich ausländische Tochtergesellschaften und werden spätestens bis zum Jahre 2021 verfallen, soweit sie nicht genutzt werden können. Folgende Tabelle zeigt die Nutzbarkeit dieser Verlustvorträge:

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[ T€ ] 2009
Nutzbar bis 2010 2.598
Nutzbar bis 2011 937
Nutzbar bis 2012 3.923
Nutzbar bis 2013 20.645
Nutzbar bis 2014 11.635
Nutzbar bis 2015 1.432
Nutzbar bis 2021 255

Inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge bestanden am Bilanzstichtag im Konzern in Höhe von 41.891 T€ (Vorjahr: 10.554 T€), die alle nach der am jeweiligen Bilanzstichtag bestehenden Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig sind. Die Verrechnungsmöglichkeiten mit zukünftigen positiven Einkünften entsprechen denen der körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge.

Im Geschäftsjahr wurden inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 56 T€ (Vorjahr: 509 T€) und inländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 502 T€ (Vorjahr: 0 T€) genutzt. Ausländische ertragsteuerliche Verlustvorträge wurden in Höhe von 7.777 T€ (Vorjahr: 44.366 T€) und Verlustvorträge auf ausländische anrechenbare Ertragsteuern in Höhe von 255 T€ (Vorjahr: 0 T€) genutzt.

[ 10 ] Sonstiges Ergebnis

Die folgende Übersicht zeigt die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses und die zugehörigen Steuereffekte:

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2009 2008
[T€] Vorsteuerbetrag Steuereffekt Nettobetrag Vorsteuerbetrag Steuereffekt Nettobetrag
--- --- --- --- --- --- ---
Veränderung der Differenz aus Währungsumrechnung 3.616 229 3.845 - 1.704 531 - 1.173
Marktwertänderung von Wertpapieren ("available for sale financial assets") 749 0 749 - 269 0 - 269
Veränderung unrealisierter Gewinne aus Derivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen ("Cash Flow Hedges") 21.950 - 3.699 18.251 - 31.917 8.723 -23.194
Veränderung des Anteils am sonstigen Ergebnis, der auf assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entfällt 1.341 0 1.341 - 2.236 0 - 2.236
Sonstiges Ergebnis 27.656 - 3.470 24.186 - 36.126 9.254 - 26.872

[ 11 ] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte

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[T€] 2009 2008
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 309.044 327.449
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 45.778 44.360
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 6.548 4.764
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 12.741 10.932
374.111 387.505

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich. Am Bilanzstichtag waren die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch echtes Factoring in Höhe von 63.347 T€ (Vorjahr: 60.964 T€) gemindert. Die im Zusammenhang mit dem Factoring noch entstehenden Aufwendungen sind von untergeordneter Bedeutung.

Bei den Forderungen aus Entwicklungsaufträgen handelt es sich um kundenspezifische Entwicklungsaufträge, die in Übereinstimmung mit IAS 11 bilanziert wurden. In den Umsatzerlösen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 14.047 T€ (Vorjahr: 22.741 T€) Erlöse aus solchen Entwicklungsaufträgen berücksichtigt. Die angefallenen Aufwendungen entsprechen den Erlösen.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

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[T€] 2009 2008
Stand Wertberichtigungen zum 01.01. 9.737 8.104
Zugang Konsolidierungskreis 0 3.892
Kursdifferenzen - 679 - 256
Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 6.113 2.834
Verbrauch - 2.491 - 3.572
Auflösung - 1.073 - 1.265
Stand Wertberichtigungen zum 31.12. 11.607 9.737

Folgende Tabelle zeigt lang- und kurzfristige finanzielle Forderungen, die am Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig sind, sowie die überfälligen Forderungen, die nicht wertgemindert sind:

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davon: Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig davon: Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
[T€ ] Buchwert 31.12.2009 Weniger als 30 Tage Zwischen 30 und 60 Tagen Zwischen 61 und 90 Tagen Zwischen Zwischen 91 und 180
--- --- --- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 309.044 274.218 18.307 3.771 1.376 2.696
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 45.778 45.778 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 19.744 16.634 107 45 37 640
31.12.2008
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 327.449 237.634 34.209 6.286 1.590 5.021
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 44.360 44.360 0 0 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 16.063 13.240 0 15 7 7

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davon: Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig
[T€ ] 181 und 360 Tagen Mehr als 360 Tage
--- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.378 758
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 68 42
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10.285 2.083
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 0 0
Sonstige finanzielle Forderungen 6 2

Der Buchwert der wertgeminderten Forderungen beträgt 4.711 T€ (Vorjahr: 33.127 T€).

Das maximale Kreditausfallrisiko beläuft sich auf den Buchwert des Forderungsbestandes. Hinsichtlich der weder wertgeminderten Forderungen noch des in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen ergaben sich am Abschlussstichtag keine Anzeichen dafür, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. In Höhe von 93.809 T€ (Vorjahr: 84.423 T€) waren Forderungen kreditversichert.

[ 12 ] Sonstige Vermögenswerte

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[T€] 2008 2007
Umsatzsteuerforderungen 30.382 28.452
Abgegrenzte Aufwendungen 10.736 9.707
Forderungen gegenüber Versicherungen 8.938 320
Forderungen aus sonstigen Steuern 2.907 2.596
Geleistete Anzahlungen 1.819 2.735
Sonstige Vermögenswerte 5.311 4.742
60.093 48.552

[ 13 ] Vorräte

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[T€] 2009 2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 126.463 145.882
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 52.503 57.643
Fertige Erzeugnisse und Waren 115.572 143.779
294.538 347.304

Der Betrag der Wertminderungen von Vorräten, der als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf 16.659 T€ (Vorjahr: 25.426 T€). Die Bestandsabwertungen sind in Höhe von 14.666 T€ (Vorjahr: 25.426 T€) in den Umsatzkosten enthalten. In Höhe von 1.993 T€ (Vorjahr: 0 T€) wurden Bestandsabwertungen im Restukturierungsaufwand erfasst, da sie im Zusammenhang mit Standortschließungen bzw. Produktionseinstellungen angefallen sind. Die hohe Bestandsabwertung bei den Vorräten im Vorjahr wurde im Wesentlichen aufgrund des damaligen Kupferpreisverfalls notwendig.

Die als Aufwand in den Umsatzkosten erfassten Vorräte (Materialaufwand) betrugen im Geschäftsjahr 1.253.333 T€ (Vorjahr: 1.767.181 T€).

Im Buchwert sind Vorräte in Höhe von 21.725 T€ (Vorjahr: 45.722 T€) enthalten, die zum erzielbaren Nettoveräußerungswert bewertet wurden.

[ 14 ] Sachanlagen

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[T€] Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten technische Anlagen und Maschinen andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe
Nettobuchwert 1. Januar 2008 169.126 170.517 48.104 27.186 414.933
Anschaffungskosten 1. Januar 2008 240.753 463.933 144.874 27.315 876.875
Währungsunterschiede 5.841 - 590 2.142 727 8.120
Zugang 5.092 44.727 18.203 77.832 145.854
Zugang Konsolidierungskreis 30.227 54.761 4.933 2.673 92.594
Abgang 1.000 10.980 8.449 557 20.986
Abgang Konsolidierungskreis 519 425 289 15 1.248
Umgliederung 12.570 24.121 4.007 - 40.698 0
31. Dezember 2008 292.964 575.547 165.421 67.277 1.101.209
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2008 71.627 293.416 96.770 129 461.942
Währungsunterschiede 690 - 3.567 1.390 - 9 - 1.496
Zugang 11.136 57.753 18.104 0 86.993
Abgang 726 10.135 7.384 79 18.324
Abgang Konsolidierungskreis 519 486 243 0 1.248
31. Dezember 2008 82.208 336.981 108.637 41 527.867
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 210.756 238.566 56.784 67.236 573.342
Anschaffungskosten 1. Januar 2009 292.964 575.547 165.421 67.277 1.101.209
Währungsunterschiede - 23 66 52 - 147 - 52
Zugang 4.403 20.816 7.818 42.894 75.931
Zugang Konsolidierungskreis 0 465 78 0 543
Abgang 2.815 41.314 10.458 1.337 55.924
Umgliederung 19.327 57.041 8.193 - 84.561 0
31. Dezember 2009 313.856 612.621 171.104 24.126 1.121.707
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2009 82.208 336.981 108.637 41 527.867
Währungsunterschiede - 149 30 - 71 11 - 179
Zugang Abschreibungen 11.569 58.571 17.752 0 87.892
Zugang Wertminderungen 82 3.518 49 0 3.649
Abgang 2.602 39.898 9.166 0 51.666
31. Dezember 2009 91.108 359.202 117.201 52 567.563
Nettobuchwert 31. Dezember 2009 222.748 253.419 53.903 24.074 554.144

Im Geschäftsjahr wurden in Höhe von 94 T€ (Vorjahr: 286 T€) Zinsen aktiviert. Die zugrundeliegenden Zinssätze entsprechen den jeweiligen landesrechtlichen Gegebenheiten.

In Höhe von 1.441 T€ wurden im Geschäftsjahr 2009 (Vorjahr: 2.865 T€) Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Sachanlagen von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgezogen. Weitere Informationen hierzu befinden sich in der Textziffer 7.

Das Sachanlagevermögen wurde während des Geschäftsjahrs bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine Wertminderung hinweisen, hinsichtlich seiner Werthaltigkeit getestet.

Die im Geschäftsjahr 2009 durchgeführten Werthaltigkeitstests führten zu einem in den Umsatzkosten erfassten Wertminderungsaufwand bei den Sachanlagen von insgesamt 3.649 T€ (Vorjahr: 0 T€). Auf das Segment Wire & Cable Solutions entfallen hiervon 2.188 T€, auf das Segment Wiring Systems 1.461 T€.

Im zweiten Quartal 2009 wurde bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Geschäftsfeld "Cable Assemblies" des Segments Wire & Cable Solutions eine Abwertung des Sachanlagevermögens in Höhe von 2.188 T€ notwendig. Der Werthaltigkeitstest wurde infolge der veränderten Ertragserwartungen auf Basis des Nutzungswertes der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit durchgeführt, indem aufgrund der sich verschlechternden Zukunftsaussichten aktualisierte Cashflow-Prognosen zugrunde gelegt wurden. Der angewendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 8,52 Prozent. Da der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert lag, wurden neben dem ihr zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert und immateriellen Vermögenswerten auch Sachanlagen abgewertet. Da der Nutzungswert der Sachanlagen unter dem beizulegenden Zeitwert lag, wurden die Sachanlagen in Höhe von 2.188 T€ auf ihren beizulegenden Zeitwert in Höhe von 390 T€ abgewertet. Der beizulegende Zeitwert wurde aus Verkaufspreisen für ähnliche Anlagen abgeleitet. Darüber hinaus wurden ebenfalls im zweiten Quartal im Segment Wiring Systems Wertberichtigungen in Höhe von 519 T€ auf nicht mehr nutz- oder verwertbare Gegenstände des Sachanlagevermögens an den französischen und marokkanischen Standorten vorgenommen. Da die Sachanlagen weder weiter im Unternehmen nutzbar waren noch eine Verwertung an Dritte möglich ist, hatten sie sowohl einen Nutzungswert und Veräußerungswert von Null. Im vierten Quartal wurden zudem Wertberichtigungen in Höhe von 860 T€ auf ebenfalls nicht mehr nutz- oder verwertbare Sachanlagen in Marokko vorgenommen. Infolge der anstehenden Werksschließung in Polen wurde ein Gebäude um 82 T€ auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten im vierten Quartal wertberichtigt.

Darüber hinaus wurde im vierten Quartal 2009 nahezu das gesamte Sachanlagevermögen aufgrund der in den meisten Geschäftsfeldern auch in der Langfristperspektive verschlechterten Ertragserwartungen und dementsprechend aktualisierter Unternehmensplanungen einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Dabei wurde das Sachanlagevermögen auf Basis des Nutzungswertes anhand der Discounted-Cashflow-Methode getestet. Da den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten weitgehend unabhängig generierten Cashflows zugeordnet werden können, wurde deren Werthaltigkeit auf Basis der kleinsten übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet. Die Ausführungen hinsichtlich des Vorgehens und der zugrunde gelegten Planungsprämissen im Zusammenhang mit den Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte in der Textziffer 16 gelten analog. Die im vierten Quartal durchgeführten Werthaltigkeitstests für das Sachanlagevermögen führten zu keinem Wertberichtigungsbedarf.

Die Konzernleitung ist grundsätzlich der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ihren erzielbaren Betrag übersteigt. Eine Ausnahme besteht im Segment Wiring Systems. Hier könnte es bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit infolge einer nur geringfügigen Erhöhung des Abzinsungssatzes oder bei einer Verschlechterung der Ertragserwartungen dazu kommen, dass der Buchwert den Nutzungswert überschreitet. Auf Basis der getroffenen Annahmen übersteigt bei dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Nutzungswert den Buchwert um 0,3 Mio. €. Ab einer nur geringfügigen Erhöhung des Abzinsungssatzes würde ceteris paribus der Nutzungswert unter dem Buchwert liegen. Allerdings würde es nur dann zu einer Abwertung des Anlagevermögens kommen, wenn auch der beizulegende Zeitwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert liegen sollte.

Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr wurden Zuschreibungen vorgenommen.

[ 15 ] Immaterielle Vermögenswerte

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[T€] Schutzrechte und ähnliche Rechte, Software u. Sonstiges Kundenbeziehungen und Auftragsbestand Entwicklungskosten Geleistete Anzahlungen Summe
Nettobuchwert 1. Januar 2008 25.990 10.230 5.102 2.278 43.600
Anschaffungskosten 1. Januar 2007 54.653 13.355 8.870 2.278 79.156
Währungsunterschiede - 360 96 - 1.636 30 - 1.870
Zugang 8.076 0 125 4.380 12.581
Zugang Konsolidierungskreis 1.997 79.071 0 0 81.068
Abgang 1.009 911 0 150 2.070
Abgang Konsolidierungskreis 6 0 0 0 6
Umgliederung 1.355 0 649 - 2.004 0
31. Dezember 2008 64.706 91.611 8.008 4.534 168.859
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2008 28.663 3.125 3.768 0 35.556
Währungsunterschiede - 531 89 - 1.043 0 - 1.485
Zugang 7.187 14.249 1.353 0 22.789
Abgang 885 911 0 0 1.796
Abgang Konsolidierungskreis 6 0 0 0 6
31. Dezember 2008 34.428 16.552 4.078 0 55.058
Nettobuchwert 31. Dezember 2008 30.278 75.059 3.930 4.534 113.801
Anschaffungskosten 1. Januar 2009 64.706 91.611 8.008 4.534 168.859
Währungsunterschiede 210 - 19 434 - 1 624
Zugang 2.674 0 2 3.165 5.841
Zugang Konsolidierungskreis 331 0 0 0 331
Abgang 517 211 0 17 745
Umgliederung 3.306 211 430 - 3.947 0
31. Dezember 2008 70.710 91.592 8.874 3.734 174.910
Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2009 34.428 16.552 4.078 0 55.058
Währungsunterschiede 140 3 290 0 433
Zugang Abschreibungen 8.148 13.868 1.548 0 23.564
Zugang Wertminderungen 1.711 1.964 0 0 3.675
Abgang 4 211 0 0 215
31. Dezember 2009 44.423 32.176 5.916 0 82.515
Nettobuchwert 31. Dezember 2009 26.287 59.416 2.958 3.734 92.395

In der Position Schutzrechte und ähnliche Rechte, Software und Sonstiges sind im Wesentlichen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Technologien bzw. nicht patentiertes Fertigungs-Know-How enthalten. Der Restbuchwert der Technologie bzw. des Fertigungs-Know-Hows beträgt 8.113 T€ (Vorjahr: 10.217 T€) und die

durchschnittliche Restnutzungsdauer beträgt 9,8 Jahre. Weiterhin sind in Höhe von 1.877 T€ (Vorjahr: 2.311 T€) im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Marken enthalten, die als immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer klassifiziert sind, da keine vorhersehbare Begrenzung für die Nutzung dieser Marken existiert. Die im Rahmen von Unternehmenskäufen erworbenen vertraglichen und nicht-vertraglichen Kundenbeziehungen in der Position Kundenbeziehungen und Auftragsbestand haben einen Restbuchwert von 58.915 T€ (Vorjahr: 74.459 T€), ihre durchschnittliche Restnutzungsdauer beträgt 7,7 Jahre.

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer sind in Höhe von 15.951 T€ (Vorjahr: 16.761 T€) in den Umsatzkosten, in Höhe von 1.120 T€ (Vorjahr: 3.388 T€) in den Vertriebskosten, in Höhe von 4.472 T€ (Vorjahr: 1.238 T€) in den Allgemeinen Verwaltungskosten und in Höhe von 2.021 T€ (Vorjahr: 1.402 T€) in den Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten.

Die immateriellen Vermögenswerte wurden während des Geschäftsjahrs 2009 bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine Wertminderung hinweisen, hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit getestet. Die im Geschäftsjahr 2009 durchgeführten Werthaltigkeitstests führten zu einem Wertminderungsaufwand bei den immateriellen Vermögenswerten von insgesamt 3.675 T€ (Vorjahr: 0 T€), der ausschließlich auf das Segment Wire & Cable Solutions entfällt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Kundenbeziehungen, Fertigungs-Know-How und eine Unternehmensmarke bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Geschäftsfeld "Cable Assemblies". Der Wertminderungsaufwand wurde in Höhe von 3.660 T€ in den Umsatzkosten und in Höhe von 15 T€ in den allgemeinen Verwaltungskosten erfasst.

Diese Wertberichtigung des immateriellen Vermögens war Ergebnis eines im zweiten Quartal durchgeführten Werthaltigkeitstest, der infolge der veränderten Ertragserwartungen auf Basis des Nutzungswertes der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit durchgeführt wurde. Dabei wurden aufgrund der sich verschlechternden Zukunftsaussichten aktualisierte Cashflow-Prognosen zugrunde gelegt. Der angewendete Abzinsungssatz vor Steuern betrug 8,52 Prozent. Da der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert lag, wurden neben dem ihr zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert auch immaterielle Vermögenswerte in voller Höhe abgewertet. Zudem wurden Sachanlagen abgewertet (siehe Textziffer 14 und 16).

Analog zum Sachanlagevermögen wurden im vierten Quartal 2009 nahezu die gesamten immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer aufgrund der in den meisten Geschäftsfeldern auch in der Langfristperspektive verschlechterten Ertragserwartungen und dementsprechend aktualisierter Unternehmensplanungen einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Dabei wurde das immaterielle Vermögen auf Basis des Nutzungswertes anhand der Discounted-Cashflow-Methode getestet. Da den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten weitgehend unabhängig generierten Cashflows zugeordnet werden können, wurde deren Werthaltigkeit auf Basis der kleinsten übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet. Die Ausführungen hinsichtlich des Vorgehens und der zugrunde gelegten Planungsprämissen im Zusammenhang mit den Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte in der Textziffer 16 gelten analog.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer wurden wie die Geschäfts- und Firmenwerte zum 31. Oktober hinsichtlich der Werthaltigkeit überprüft. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um eine Marke, die einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Hochtemperaturkabelgeschäft zugeordnet ist. Dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist auch ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet. Weitere Details zu diesem Werthaltigkeitstest finden sich daher bei der Beschreibung des Werthaltigkeitstest dieses Geschäfts- oder Firmenwertes in der Textziffer 16.

Die im vierten Quartal durchgeführten Werthaltigkeitstests für das immaterielle Vermögen führten zu keinen Wertberichtigungsbedarf.

Die Einschätzungen des Managements hinsichtlich eines Wertminderungsbedarfes bei den immateriellen Vermögenswerten aufgrund grundsätzlich möglicher Änderungen einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffenen Grundannahmen stimmen mit denen überein, die im Zusammenhang mit der Werthaltigkeitsprüfung des Sachanlagevermögens in der Textziffer 14 getroffen wurden. Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr wurden Zuschreibungen vorgenommen.

[ 16 ] Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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[T€] 2009 2008
Anschaffungskosten 1. Januar 157.422 84.091
Kumulierte Wertberichtigungen 5.142 5.142
Buchwert 1. Januar 152.280 78.949
Zugang 722 71.776
Wertberichtigung - 2.786 0
Abgang - 41 0
Währungsdifferenzen - 147 + 1.555
Anschaffungskosten 31. Dezember 157.956 157.422
Kumulierte Wertberichtigungen 31. Dezember 7.928 5.142
Buchwert 31. Dezember 150.028 152.280

Die zum 31. Dezember 2009 ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte entfallen mit 77.404 T€ (Vorjahr: 79.520 T€) auf das Segment Wire & Cable Solutions und mit 72.624 T€ (Vorjahr: 72.760 T€) auf das Segment Wiring Systems.

Die Zugänge in Höhe von 722 T€ (Vorjahr: 71.776 T€) betreffen mit 691 T€ die im Geschäftsjahr akquirierten Tochterunternehmen und einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 31 T€ aus dem Erwerb von Minderheitenanteilen (vgl. Textziffer 5).

Neben den mindestens einmal jährlich obligatorisch durchzuführenden Werthaltigkeitstests für alle Geschäfts- und Firmenwerte wurden während des Geschäftsjahres 2009 bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine Wertminderung hinweisen, zusätzliche Werthaltigkeitstests durchgeführt.

Die Wertberichtigung in Höhe von 2.786 T€ (Vorjahr: 0 T€) betrifft die Abschreibung eines Geschäfts- oder Firmenwertes, der einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit im Geschäftsfeld "Cable Assemblies" des Segments Wire & Cable Solutions zugeordnet war. Im zweiten Quartal wurde infolge der signifikanten Verschlechterung der Ertragserwartungen ein Werthaltigkeitstest auf Basis des Nutzungswertes durchgeführt, dem aufgrund der sich verschlechternden Zukunftsaussichten aktualisierte Cashflow-Prognosen zugrunde gelegt wurden. Dabei wurde ein Abzinsungssatz von 8,52 Prozent zugrunde gelegt. Da der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie ihr beizulegender Zeitwert unter ihrem Buchwert lag, wurde der Geschäfts- oder Firmenwert in voller Höhe wertberichtigt. Weiterhin wurden immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wertberichtigt (siehe hierzu Textziffer 14 und 15).

Der mindestens einmal jährlich verpflichtend vorzunehmende Werthaltigkeitstest wurde für alle Geschäfts- und Firmenwerte zum 31. Oktober durchgeführt.

Für Zwecke der Werthaltigkeitsüberprüfung wurden alle Geschäfts- und Firmenwerte auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses Nutzen ziehen. Die wesentlichen wurden wie folgt zugeordnet:

In Höhe von 67,4 Mio. € (Vorjahr: 67,5 Mio. €) wurde ein Geschäfts- oder Firmenwert auf das Segment Wiring Systems zugeordnet. Im Segment Wire & Cable Solutions wurden Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 13,2 Mio. € (Vorjahr: 13,2 Mio. €), 10,5 Mio. € (Vorjahr: 10,1 Mio. €) und 7,0 Mio. € (Vorjahr: 7,0 Mio. €) auf drei zahlungsmittelgenerierende Einheiten im Spezialkabelgeschäft zugeordnet, in Höhe von 4,1 Mio. € (Vorjahr: 4,1 Mio. €) auf eine zahlungsmittelgenerierende Einheit im Automobil- und Standardkabelgeschäft und in Höhe von 23,2 Mio. € (Vorjahr: 21,9 Mio. €) auf den Bereich "Hard", der die Sterilisation und physikalische Vernetzung von industriellen Erzeugnissen beinhaltet. Des Weiteren wurden Geschäfts- oder Firmenwerte auf eine zahlungsmittelgenerierende Einheit im Hochtemperaturkabelgeschäft in Höhe von 9 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €) zugeordnet.

Bei den Werthaltigkeitstests aller Geschäfts- oder Firmenwerte wurde der erzielbare Betrag auf Basis des Nutzungswertes ermittelt. Die dabei zugrundeliegenden Cashflow-Prognosen basieren jeweils auf der von der Unternehmensleitung für einen Zeitraum von fünf Jahren genehmigten Unternehmensplanung. Die Planung der Cashflows wird grundsätzlich "bottom-up" aus den Einzelplanungen der operativen Bereiche abgeleitet. Die Planung basiert unter anderem auf den von den Automobilherstellern bekanntgegebenen Stückzahlen. Sie berücksichtigt weiterhin die auf Erfahrungswerten beruhenden Preisvereinbarungen und erwartete Effizienzsteigerungen sowie eine auf Basis der strategischen Ausrichtung abgeleitete Umsatzentwicklung. Die Cashflows nach dem Zeitraum von fünf Jahren wurden wie im Vorjahr jeweils unter Verwendung einer Wachstumsrate von Null extrapoliert. Die verwendeten Abzinsungssätze vor Steuern betrugen für das Segment Wiring Systems 9,27 Prozent (Vorjahr: 7,66 Prozent), für die drei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Spezialkabelgeschäft 9,36 Prozent (Vorjahr: 7,76 Prozent), 10,20 Prozent (Vorjahr: 7,62 Prozent) und 9,89 Prozent (Vorjahr: 7,69 Prozent), für das Automobil- und Standardkabelgeschäft 9,64 Prozent (Vorjahr: 7,88 Prozent), für das Hochtemperaturkabelgeschäft 10,92 Prozent (Vorjahr: 9,07 Prozent) und für den Bereich "Hard" 9,06 Prozent (Vorjahr: 7,33 Prozent).

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte kam zu dem Ergebnis, dass neben dem bereits im zweiten Quartal abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert kein weiterer Abwertungsbedarf bestand.

Die Konzernleitung ist der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Geschäfts- und Firmenwerte zugeordnet wurden, getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ihren erzielbaren Betrag übersteigt.

[ 17 ] Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Der Buchwert der Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen beträgt 26.060 T€ (Vorjahr: 25.762 T€).

Die Erträge und Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen setzten sich wie folgt zusammen:

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[T€] 2009 2008
Erträge aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 14 2.092
Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen - 948 - 6
- 934 2.086

Folgende Übersicht zeigt die 100-Prozentwerte der Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge, Aufwendungen und das Jahresergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen:

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[T€] 2009 2008
Kurzfristige Vermögenswerte 36.990 42.121
Langfristige Vermögenswerte 18.492 20.294
Kurzfristige Verbindlichkeiten 32.401 38.646
Langfristige Verbindlichkeiten 5.314 4.733
Eigenkapital 17.767 19.036
Bilanzsumme 55.482 62.415
Umsatz 69.777 71.728
Sonstige Erträge 3.793 6.301
Aufwendungen 75.738 73.841
Jahresfehlbetrag / -Überschuss - 2.168 4.188

Die Gemeinschaftsunternehmen haben zum 31. Dezember 2009 finanzielle Verpflichtungen aufgrund von Bestell-obligos in Höhe von 1.229 T€ und für Leasingverpflichtungen in Höhe von 6.297 T€. Entsprechend der Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen entfallen auf LEONI 619 T€ und 3.204 T€.

[ 18 ] Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

In den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind in Höhe von 7.236 T€ (Vorjahr: 7.403 T€) Anteilspapiere enthalten, die als sogenannte "available for sale securities" (weiterveräußerbare Wertpapiere) klassifiziert sind. Sie sind in Höhe von 6.106 T€ (Vorjahr: 6.247 T€) mit ihrem Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet. Der Zeitwert entspricht dem Börsenwert der Anteile. Aus der Zeitwertbewertung ergaben sich im Geschäftsjahr ein Verlust in Höhe von 890 T€, der ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurde, sowie ein im sonstigen Ergebnis verbuchter Ertrag in Höhe von 749 T€ (Vorjahr: Verlust 2.162 T€, davon 269 T€ aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht). Anteilspapiere in Höhe von 1.130 T€ (Vorjahr: 1.156 T€) sind zu Anschaffungskosten bewertet, da kein auf einem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich zu ermitteln sind.

In Höhe von 617 T€ (Vorjahr: 425 T€) sind Darlehen, die Gemeinschaftsunternehmen gewährt wurden, enthalten. Des Weiteren beinhaltet die Position Darlehen an Dritte in Höhe von 2.382 T€ (Vorjahr: 2.614 T€).

[ 19 ] Sonstige Vermögenswerte (langfristig)

Unter dieser Position ist im Wesentlichen die Überdeckung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von 8.711 T€ (Vorjahr: 9.290 T€) ausgewiesen.

[ 20 ] Finanzschulden

Die Finanzschulden umfassen Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Wechselverbindlichkeiten sowie sonstige Darlehensverpflichtungen. Sie betragen insgesamt 636.454 T€ (Vorjahr: 666.897 T€), davon sind 579.560 T€ (Vorjahr: 574.693 T€) langfristig (Details hierzu siehe Textziffer 27).

Im September des Geschäftsjahres 2009 nahm die LEONI AG ein variabel verzinsliches Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von nominal 25 Mio. € und einer Laufzeit von 5 Jahren auf. Das Schuldscheindarlehen wurde zu einem Kurs von 99 Prozent ausbezahlt, so dass dem Konzern 24.750 T€ zugeflossen sind. Das Darlehen ist nicht besichert und in jährlichen Raten von je 5 Mio. € ab 2010 zurückzuführen.

Ferner umfasst die Position zwei festverzinsliche und zwei variabel verzinsliche Schuldscheindarlehen in einem Gesamtvolumen von nominal 250 Mio. €, die im März 2008 aufgenommen wurden. Die beiden festverzinslichen Schuldscheindarlehen haben in Höhe von 24 Mio. € eine Laufzeit von 5 Jahren und in Höhe von 26,5 Mio. € eine Laufzeit von 7 Jahren. Ein variabel verzinsliches Schuldscheindarlehen hat ein Nominalvolumen von 136 Mio. € und eine Laufzeit von 5 Jahren. Das zweite variabel verzinsliche Schuldscheindarlehen mit einem Nominalvolumen von 63,5 Mio. € hat eine Laufzeit von 7 Jahren. Zur Begrenzung des Zinsrisikos aus der variablen Verzinsung wurden derivative Finanzinstrumente, und zwar ein Zinsswap und drei Collars, abgeschlossen, die alle die Voraussetzungen für Cashflow Hedge Accounting erfüllen und zum 31. Dezember 2009 einen negativen Markwert von - 10.903 T€ (Vorjahr: 6.129 T€) haben. Alle vier Schuldscheindarlehen wurden zu einem Kurs von 99,55 Prozent ausbezahlt, so dass dem Konzern 248.875 T€ im Jahr 2008 zugeflossen sind. Sie sind nicht besichert und in voller Höhe am jeweiligen Fälligkeitstag zurückzuzahlen.

Ebenfalls wie im Vorjahr ist in den Finanzschulden eine von der LEONI AG im Juli 2006 begebene Anleihe in Höhe von nominell 200 Mio. € enthalten. Die Anleihe ist im Juli 2013 zur Rückzahlung fällig.

[ 21 ] Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

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[T€] 2009 2008
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 381.238 369.654
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 730 1.438
Sonstige Verbindlichkeiten 20.249 73.416
402.217 444.508

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten in Höhe von 11.847 T€ (Vorjahr: 35.688 T€) aus dem Eingang von Forderungen, die im Rahmen von echtem Factoring verkauft waren, enthalten.

[ 22 ] Kurzfristige andere Verbindlichkeiten

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[T€ ] 2009 2008
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 48.044 47.986
Verbindlichkeiten aus Steuern 23.641 14.040
Erhaltene Anzahlungen 11.959 982
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 11.652 12.465
Abgegrenzte Beträge 4.836 674
Sonstige Verbindlichkeiten 3.435 3.412
103.567 79.559

[ 23 ] Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

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[ T€ ] 01.01.2009 Zugang Konsolidierungskreis Verbrauch
Rückstellungen des Personalbereichs 18.628 73 3.581
Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen 7.422 0 2.215
Weitere Rückstellungen des Einkaufs- und Vertriebsbereichs 5.989 0 3.205
Restrukturierungsrückstellungen 16.474 0 5.195
Sonstige Rückstellungen 3.795 0 180
Summe 52.308 73 14.376

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[ T€ ] Auflösung Zuführung Aufzinsung
Rückstellungen des Personalbereichs 749 5.045 578
Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen 929 14.452 23
Weitere Rückstellungen des Einkaufs- und Vertriebsbereichs 238 9.496 0
Restrukturierungsrückstellungen 899 35.717 0
Sonstige Rückstellungen 674 1.867 34
Summe 3.489 66.577 635

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[ T€ ] Währungsdifferenzen 31.12.2009 kurzfristige Rückstellungen 2009
Rückstellungen des Personalbereichs 1 19.995 2.870
Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen - 7 18.746 18.746
Weitere Rückstellungen des Einkaufs- und Vertriebsbereichs - 4 12.038 11.824
Restrukturierungsrückstellungen 9 46.106 36.630
Sonstige Rückstellungen - 4 4.838 4.099
Summe - 5 101.723 74.169

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[ T€ ] langfristige Rückstellungen 2009 kurzfristige Rückstellungen 2008 langfristige Rückstellungen 2008
Rückstellungen des Personalbereichs 17.125 1.471 17.157
Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen 0 7.422 0
Weitere Rückstellungen des Einkaufs- und Vertriebsbereichs 214 5.791 198
Restrukturierungsrückstellungen 9.476 9.727 6.747
Sonstige Rückstellungen 739 3.069 726
Summe 27.554 27.480 24.828

Bei den Rückstellungen des Personalbereichs handelt es sich im Wesentlichen um langfristige Rückstellungen für Altersteilzeit in Deutschland in Höhe von 10.127 T€ (Vorjahr: 10.726 T€) und um Jubiläumsrückstellungen in Höhe von 5.826 T€ (Vorjahr: 5.346 T€). Die Jubiläumsrückstellungen kommen entsprechend der Altersstruktur der Belegschaft zu den jeweiligen Dienstjubiläen der Mitarbeiter zur Auszahlung. Bezogen auf den aktuellen Mitarbeiterbestand wird die Auszahlung schwerpunktmäßig in den nächsten 20,5 Jahren anfallen. Die Auszahlungen für die Altersteilzeitrückstellungen verteilen sich voraussichtlich auf die nächsten 5 Jahre.

Die Garantie- und Gewährleistungsrückstellungen werden auf Basis von Vergangenheitswerten ermittelt, wobei auch Kulanzzugeständnisse berücksichtigt werden. Im Geschäftsjahr 2009 wurden für Gewährleistungs- und Produkthaftungsfälle den Rückstellungen 14.452 T€ zugeführt, denen Forderungen gegenüber dem Versicherer in Höhe von 8.938 T€ gegenüberstehen.

Zudem bestehen im Einkaufs- und Vertriebsbereich Rückstellungen für belastende Verträge.

Die Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 46.106 T€ (Vorjahr: 16.474 T€) betreffen im Wesentlichen im Segment Wiring Systems Abfindungszahlungen in Portugal, Italien und Frankreich. Im Segment Wire & Cable Solutions handelt es sich überwiegend um Abfindungszahlungen in Deutschland. Der langfristige Teil der Restrukturierungsrückstellungen entfällt größtenteils auf Abfindungszahlungen in Italien im Segment Wiring Systems, deren Auszahlung sich bis in das Jahr 2014 erstreckt. Die Inanspruchnahmen der Restrukturierungsrückstellungen betreffen im Vorjahr zurückgestellte Beträge für Abfindungszahlungen im Segment Wiring Systems in Italien, Deutschland und Polen sowie im Segment Wire & Cable Solutions in Deutschland. Die Zuführungen betreffen zum überwiegenden Teil das Segment Wiring Systems. Es handelt sich im Wesentlichen um Abfindungszahlungen in Portugal und Frankreich. Des Weiteren wurden Verpflichtungen aus nicht mehr benötigten Mietverträgen in Nordamerika berücksichtigt. Die Zuführungen im Segment Wire & Cable Solutions betreffen überwiegend Abfindungszahlungen in Deutschland.

[ 24 ] Pensionsrückstellungen

In Deutschland bestehen verschiedene Pensionspläne. Die ehemalige Unterstützungskasse der Leonische Drahtwerke AG, die für alle Mitarbeiter zum Tragen kam, wurde für Eintritte in das Unternehmen nach dem 31. Dezember 1981 geschlossen. Zudem wurden die Leistungen aus der Unterstützungskasse aufgeteilt. Aus der Unterstützungskasse werden nur noch laufende Rentenzahlungen bestritten, während den aktiven Anwärtern eine allgemeine Pensionszusage gegeben wurde, deren Höhe sich nach der Betriebszugehörigkeit und dem Einkommen zum Zeitpunkt des Austritts berechnet.

Pensionszusagen bei akquirierten deutschen Unternehmen berechnen sich im Allgemeinen nach dem Lohn- und Gehaltsniveau der Anspruchsberechtigten und/oder ihrer Position in der Unternehmenshierarchie und Betriebszugehörigkeit bzw. nach einem Festbetrag pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Alle Versorgungswerke der akquirierten Unternehmen sind für Neueintritte geschlossen.

In Deutschland bietet LEONI den meisten Mitarbeitern die Möglichkeit an, durch Gehaltsumwandlung Versorgungsbezüge zu erwerben (Deferred-Compensation-Vereinbarungen). Die Umwandlungsbeträge sind verzinslich mit ca. 6 Prozent und führen bei Eintritt des Versorgungsfalls zu einem festgelegten Kapitalleistungsanspruch. Diese Ansprüche sind durch Kapitallebensversicherungen rückgedeckt. Diese Rückdeckungsversicherungen sind qualifizierte Versicherungspolicen und werden daher als Planvermögen berücksichtigt.

In England besteht ein leistungsorientierter Versorgungsplan, an dem alle Beschäftigten des betroffenen Unternehmens teilnehmen können. Die Leistungshöhe richtet sich nach dem Einkommen bei Eintritt des Versorgungsfalls, nach Betriebszugehörigkeit und Zuzahlungen der Teilnehmer in den Fonds.

In der Schweiz besteht die gesetzliche Pflicht der beruflichen Vorsorge (BVG), die neben der Altersvorsorge die Risiken Tod und Invalidität für die zu versichernden Mitarbeiter des schweizerischen Unternehmens absichert. Es handelt sich dabei um einen leistungsorientierten Versorgungsplan, der durch die Fürsorgestiftung der Studer Draht- und Kabelwerk AG vorgenommen wird. Die Altersleistung wird in Abhängigkeit vom Guthaben nomineller Sparkonten (Altersguthaben) im Zeitpunkt der Pensionierung bestimmt.

In Frankreich bestehen leistungsorientierte Pensionspläne entsprechend der landesrechtlichen Bestimmungen und zusätzlicher Vereinbarungen. Die Leistungshöhe wird vom Tarifabkommen der französischen Metallindustrie vorgeschrieben. Sie orientiert sich an den Monatsgehältern in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit.

Bei den italienischen Tochtergesellschaften bestehen Pensionspläne entsprechend den lokalen gesetzlichen Bestimmungen. Diese sind als leistungsorientierte Pläne nach IAS 19 zu qualifizieren und wurden dementsprechend abgebildet.

Die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen sowie des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

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Veränderung des Anwartschaftsbarwertes [T€] 2009 2008
Anwartschaftsbarwert am Anfang des Geschäftsjahres 174.122 192.492
Dienstzeitaufwand 3.257 3.450
Zinsaufwand 9.645 10.192
Beiträge der Arbeitnehmer 3.348 3.267
Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste 26.694 - 18.461
Währungsdifferenzen 5.748 - 18.739
Plananpassungen / Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 280 906
Unternehmenszusammenschlüsse 0 11.630
Kürzungen - 1.156 0
Transfers nach Schweizer Recht 1.823 1.519
Rentenzahlungen - 10.713 - 12.134
Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres 213.048 174.122
Veränderung des Planvermögens [T€] 2009 2008
Marktwert des Planvermögens am Anfang des Geschäftsjahres 109.684 145.884
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 5.813 7.890
Versicherungsmathematische Gewinne / (Verluste) 7.852 - 28.929
Währungsdifferenzen 4.618 - 16.223
Beiträge des Arbeitgebers 3.051 4.453
Beiträge der Arbeitnehmer 3.348 3.267
Transfers nach Schweizer Recht 1.823 1.519
Rentenzahlungen - 7.265 - 8.177
Marktwert des Planvermögens am Ende des Geschäftsjahres 128.924 109.684

Die Transfers nach Schweizer Recht betreffen übertragene Verpflichtungen und deren zugehöriges Planvermögen bei Arbeitnehmerwechsel und Ähnlichem entsprechend den landesspezifischen rechtlichen Bestimmungen. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betrugen im Geschäftsjahr 13.665 T€ (Vorjahr: - 21.039 T€). Die nachfolgenden Tabellen zeigen den Finanzierungsstatus, der sich aus der Differenz zwischen Anwartschaftsbarwert und Planvermögen errechnet, und die Überleitung zu den bilanzierten Werten:

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Finanzierungsstatus [T€] 2009 2008
Finanzierungsstatus am Ende des Geschäftsjahres - 84.124 - 64.438
Noch nicht berücksichtigte versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste 43.204 23.201
Bilanzierter Betrag - 40.920 - 41.237
Aufteilung des bilanzierten Betrags [T€] 2009 2008
Vorausbezahlte Aufwendungen für Pensionen 8.711 9.290
Pensionsrückstellungen - 49.631 - 50.527
Bilanzierter Betrag - 40.920 - 41.237

Die vorausbezahlten Aufwendungen für Pensionen beziehen sich auf die Überdeckung des Pensionsvermögens über die Verpflichtung in England, während sich der als Pensionsrückstellung ausgewiesene Betrag auf die Verpflichtungen in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich, in Italien sowie auf die Abfertigungsrückstellung in Österreich bezieht.

Der Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres entfällt in Höhe von 171.201 T€ (Vorjahr: 134.318 T€) auf über Planvermögen finanzierte Verpflichtungen und in Höhe von 41.847 T€ (Vorjahr: 39.804 T€) auf nicht über Planvermögen finanzierte Verpflichtungen.

Die zur Berechnung des Anwartschaftsbarwertes gesetzten Prämissen für die Abzinsung, für die Gehaltssteigerungen sowie für den Rententrend variieren entsprechend der wirtschaftlichen Situation des Landes, in dem der Pensionsplan aufgestellt wurde. Es ergeben sich folgende gewogene Durchschnittssätze:

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Durchschnittliche Bewertungsfaktoren 2009 2008
Diskontierungssatz 5,07 % 5,48 %
Langfristige Gehaltssteigerungsraten 2,86 % 2,41 %
Rententrend 2,16 % 1,64 %
Fluktuationsrate 3,98 % 3,90 %

Für die Berechnung der Nettopensionsaufwendungen wurden die in der folgenden Tabelle dargestellten Prämissen (gewichteter Durchschnitt) zu Grunde gelegt.

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Durchschnittliche Bewertungsfaktoren 2010 2009
Diskontierungssatz 5,07 % 5,48 %
Erwarteter Kapitalertrag auf das Fondsvermögen 5,57 % 5,41 %
Langfristige Gehaltssteigerungsraten 2,86 % 2,41 %
Rententrend 2,16 % 1,64 %
Fluktuationsrate 3,98 % 3,90 %

Die Annahmen über den erwarteten Kapitalertrag auf das Fondsvermögen beruhen auf detaillierten Analysen, die sowohl die historischen Ist-Renditen langfristiger Anlagen als auch für das Zielportfolio künftig erwartete langfristige Renditen berücksichtigen.

Die zugrunde gelegten Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publizierten Statistiken und Erfahrungswerten in den jeweiligen Ländern. Bei der Bewertung der Altersversorgungsleistungen in Deutschland wurden die Heubeck-Richttafeln 2005 G zugrunde gelegt.

Die Nettopensionsaufwendungen für Leistungszusagen setzen sich wie folgt zusammen:

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[T€] 2009 2008
Dienstzeitaufwand: Barwert der im Geschäftsjahr erworbenen Ansprüche 3.257 3.450
Zinsaufwand: Aufzinsung der bereits erworbenen Ansprüche 9.645 10.192
Erwarteter Kapitalertrag des Fondsvermögens - 5.813 - 7.890
Amortisation von noch nicht berücksichtigtem Dienstzeitaufwand aus rückwirkenden Planänderungen 280 906
Amortisation von versicherungsmathematischen Verlusten 526 561
Gewinn / Verlust aus Kürzungen und Abgang - 1.281 163
Netto-Pensionsaufwand 6.614 7.382

Der Nettopensionsaufwand ist in der Gewinn- und Verlustrechnung in folgenden Positionen enthalten:

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Verteilung Netto-Pensionsaufwand [ T€] 2009 2008
Umsatzkosten 1.657 2.392
Allgemeine Verwaltungskosten 5 1.361
Vertriebskosten 529 694
Forschung- und Entwicklungskosten 591 633
Finanzaufwendungen 3.832 2.302
Netto-Pensionsaufwand 6.614 7.382

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen sowie die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden unter den Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Das Planvermögen setzt sich aus dem Fondsvermögen des Versorgungsplans in England, der Fürsorgestiftung in der Schweiz und den qualifizierten Versicherungspolicen sowie der Unterstützungskasse in Deutschland zusammen. Die gewichtete Portfoliostruktur für die Bewertungsstichtage der beiden vergangenen Geschäftsjahre und die Zielportfoliostruktur sind in der folgenden Übersicht zusammengestellt:

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Ziel-Portfoliostruktur Ist-Portfoliostruktur
2009 2008
--- --- --- ---
Aktien 33,4 % 36,5 % 30,2 %
Festverzinsliche Wertpapiere 36,1 % 33,5 % 40,9 %
Immobilien 4,0 % 2,4 % 2,7 %
Sonstige 26,5 % 27,6 % 26,2 %
100,0 % 100,0 % 100,0 %

Im Fondsvermögen in England und in der Schweiz sind keine Aktien oder Gläubigerpapiere von Unternehmen des LEONI-Konzerns oder ihm nahestehenden Personen enthalten.

Das Planvermögen in Deutschland umfasst einen Betrag von 933 T€ (Vorjahr: 1.008 T€), der von der Unterstützungskasse als Darlehen an die LEONI AG gewährt wurde, sowie qualifizierte Versicherungspolicen in Höhe von 11.858 T€ (Vorjahr: 9.986 T€).

Die geschätzten Beiträge in das Planvermögen für das folgende Geschäftsjahr werden mit 3.166 T€ angenommen.

Folgende Übersicht beinhaltet den Anwartschaftsbarwert und das Planvermögen sowie jeweils deren erfahrungsbedingte Anpassungen:

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[T€] 2009 2008 2007 2006 2005
Anwartschaftsbarwert am Ende des Geschäftsjahres - 213.048 - 174.122 - 192.492 - 214.936 - 163.770
Marktwert des Planvermögens am Ende des Geschäftsjahres 128.924 109.684 145.884 151.943 102.843
Finanzierungsstatus am Ende des Geschäftsjahres - 84.124 - 64.438 - 46.608 - 62.993 - 60.927
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Anwartschaftsbarwerts - 415 - 1.421 - 22 - 3.072 - 167
Erfahrungsbedingte Anpassungen des Planvermögens 7.852 - 28.929 - 4.485 4.740 9.508

Einige ausländische Gesellschaften gewähren beitragsorientierte Zusagen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung ("defined-contribution"-Pläne). In Deutschland und im Ausland werden unter den beitragsorientierten Zusagen auch sog. "State-Plans" erfasst. Der Gesamtaufwand aus solchen Beitragsleistungen betrug im Geschäftsjahr 35.038 T€ (Vorjahr: 36.965 T€).

[ 25 ] Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital in Höhe von 29.700 T€ (Vorjahr: 29.700 T€) entspricht dem Grundkapital der LEONI AG und ist in 29.700.000 nennwertlose Stückaktien aufgeteilt.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt 181.961 T€ (Vorjahr: 170.381 T€). Die Veränderung zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf den im Geschäftsjahr 2009 erfolgten Verkauf eigener Aktien zurückzuführen.

Gesetzliche Rücklage

Die Gewinnrücklagen enthalten wie im Vorjahr die gesetzliche Rücklage der LEONI AG in Höhe von 1.092 T€, die für die Ausschüttung nicht zur Verfügung steht.

Verkauf eigener Aktien

Die LEONI AG hat im Oktober 2009 2.933.499 eigene Aktien, welche 9,88 Prozent des Grundkapitals entsprechen, veräußert. Die Aktien wurden im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) qualifizierten Anlegern in Deutschland im europäischen Ausland sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Erwerb angeboten und zu einem Preis von 14,50 Euro pro Aktie platziert. LEONI sind aus dem Verkauf der eigenen Anteile abzüglich angefallener Transaktionskosten 40.237 T€ zugeflossen und das Konzerneigenkapital erhöhte sich entsprechend.

Des Weiteren wurden 36.501 eigene Aktien im Juli 2009 als Gegenleistung für den Erwerb der Anteile an der US-amerikanischen Gesellschaft Valentine Robotics Inc. mit Sitz in Sterling Heights (Detroit) gewährt (438 T€). Folgende Überleitung zeigt die Veränderung der im Umlauf befindlichen Aktien im Geschäftsjahr 2009.

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Am 31.12.2008 im Umlauf befindliche Aktien 26.730.000
Im Geschäftsjahr 2009 verkaufte Aktien 2.933.499
Im Geschäftsjahr 2009 als Akquisitionswährung eingesetzte eigene Aktien 36.501
Am 31.12.2009 im Umlauf befindliche Aktien 29.700.000

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2006 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 2. Mai 2011 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 14.850.000 € zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Gezahlte Dividende

Während des Geschäftsjahres 2009 wurde eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro je Stückaktie beschlossen und ausgeschüttet (Vorjahr: 0,90 Euro je Stückaktie). Die Ausschüttungssumme betrug 5.346 T€ (Vorjahr: 26.730 T€).

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) und dem Aktiengesetz (AktG) ermittelten Bilanzgewinn der LEONI AG in Höhe von 15.145 T€ in voller Höhe in die Gewinnrücklagen einzustellen und keine Dividende für das Geschäftsjahr 2009 auszuschütten.

[ 26 ] Erfolgsunsicherheiten und sonstige Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Leasingverträgen

Im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, die nicht als "finance lease" nach IFRS zu qualifizieren sind (sog. "operating lease"), least der Konzern Sachanlagen. Die Leasingaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 20.628 T€ (Vorjahr: 18.421 T€). Die künftig (nicht abgezinsten) Mindestmietzahlungen aus während der Grundmietzeit unkündbaren Verträgen betragen:

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Geschäftsjahre T€
2010 18.132
2011 14.989
2012 9.942
2013 8.215
2014 5.864
ab 2015 12.420
Summe 69.562

Bestellobligo

Am Bilanzstichtag bestanden Bestellobligo für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.376 T€ (Vorjahr: 11.843 T€).

Schwebende Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche

Es bestehen Schadensersatzansprüche in branchenüblichen Umfang, für die zum Teil Versicherungsschutz besteht. Die Versicherungsträger prüfen derzeit die Fälle. Für Schadensersatzansprüche sind angemessene Beträge und ggf. Forderungen gegenüber den Versicherungsträgern bilanziell berücksichtigt worden. Mögliche zukünftige Schadensersatzpflichten könnten im branchenüblichen Umfang entstehen. Klagen oder Gerichtsverfahren, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage von LEONI haben können, sind weder anhängig gewesen noch derzeit anhängig.

[ 27 ] Risikomanagement und Finanzderivate

Kreditrisiko

Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestandes und der Forderungsstruktur ermöglicht eine laufende Überwachung des Risikos. Das Debitorenmanagement ist dezentral organisiert und wird durch die Vorgabe von Rahmenbedingungen durch die bestehende Richtlinie zum konzernweiten Debitorenmanagement zentral gesteuert. Diese wurde durch erweiterte Vorgaben als Reaktion auf ein erhöhtes Ausfallrisiko Anfang des Jahres 2009 ergänzt.

Zum Abschlussstichtag gibt es keine Hinweise darauf, dass die weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht ausgeglichen werden.

Folgende Tabelle zeigt die regionale Aufteilung der Kundenforderungen.

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[in Prozentpunkten ] 2009 2008
Europa 74 73
davon Deutschland 18 13
Großbritannien 12 4
Frankreich 9 23
Italien 9 8
Spanien 4 5
Übrige 22 20
Asien 18 17
Übrige 8 10

Die nachstehende Tabelle zeigt die Größenklassen der Kundenforderungen zum Bilanzstichtag:

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2009

[ % ]
2009 [ Gesamtanteil

in % ]
2008

[ % ]
2008 [ Gesamtanteil

in % ]
Größter Kunde 10 10 18 18
Zweitgrößter Kunde 8 8 6 6
Dritt- bis sechstgrößter Kunde 4 - 6 18 4 - 6 19
Übrige Kunden < 4 64 < 4 57

Informationen über die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Textziffer 11 dargestellt.

28 Prozent (Vorjahr: ca. 24 Prozent) des Gesamtforderungsbestandes sind durch Versicherungslimite über einen Konzernrahmenvertrag mit einem Kreditversicherer bzw. über andere lokale Kreditversicherer abgesichert. Bei der Ermittlung des versicherten Bestandes wurde auf die Berücksichtigung von Selbstbehalten verzichtet. Somit liegt die tatsächliche Absicherung geringfügig unter diesem Prozentsatz. Der nicht versicherte Bestand besteht mit 43 Prozent (Vorjahr: ca. 49 Prozent) aus Kunden, die von der vertraglichen Versicherungspflicht ausgenommen sind. Bei den aus der vertraglichen Versicherungspflicht ausgenommenen Kunden handelt es sich im Wesentlichen um Großkunden aus dem Automobil- und Elektronik-/Elektrotechnikbereich. Für 29 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent) des Forderungsbestandes bestehen keine Deckungen durch einen Kreditversicherer. Folgende Tabelle zeigt die Struktur von versicherten und nicht versicherten Kundenforderungen:

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[ % ] 2009 2008
Forderungsbestand abgesichert 28 24
Forderungsbestand nicht abgesichert
von Versicherungspflicht ausgenommen 43 49
keine Deckung 29 27

Kreditversicherungslimite sind von den versicherten Tochtergesellschaften beim Kreditversicherer für alle Kundenforderungen zu beantragen, die nicht aus der Versicherungspflicht ausgenommen sind und die in der bestehenden Richtlinie vorgegebenen Betragsgrenzen übersteigen. Im Einzelnen gelten die folgenden Bedingungen: Es besteht eine Anbietungspflicht von LEONI an den Kreditversicherer für alle Kundenforderungen größer 50 T€. Auch für niedrigere Forderungen kann ein Versicherungslimit eingeholt werden. Konsignationslager und Fabrikationsrisiken sind pauschal mitversichert. Die Kreditversicherung entschädigt 90 Prozent des versicherten Umfangs (Vorjahr: 80 Prozent). Die Bewertung und Überwachung der Werthaltigkeit des nicht versicherten Forderungsbestandes wird unter anderem durch die Nutzung der Bonitätsprüfung des Kreditversicherers und anderer Dienstleister unterstützt.

Das Ziel ist, die bis zum Bilanzstichtag nicht versicherten Tochtergesellschaften in den Rahmenvertrag zu integrieren bzw. über lokale Kreditversicherer abzusichern. Interne Kreditlimite werden für Großkunden, die aus der Versicherungspflicht ausgenommen sind, und andere nichtversicherte Kunden vergeben. Die Beantragung der Limitvergabe erfolgt zeitnah, dezentral und wird im Rahmen des zentralen Debitorenmanagements überwacht.

Als weiteres Instrument zur Reduzierung des Ausfallrisikos dient das Factoring, welches als "True Sale Factoring" für ausgewählte Kunden erfolgt. Auch Kunden mit guter Bonitätsbewertung werden einbezogen.

Liquiditätsrisiko

Der Konzern überwacht täglich die aktuelle Liquiditätssituation. Zur Steuerung des künftigen Liquiditätsbedarfs wird eine monatliche währungsdifferenzierte rollierende Liquiditätsplanung für jeweils mindestens 12 Monate eingesetzt. Die Planung berücksichtigt die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z. B. Forderungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte) sowie die erwarteten Cashflows aus der Geschäftstätigkeit. Darüber hinaus analysieren wir auf Basis der jährlich von uns zu überarbeitenden Mittelfristplanung unsere bestehenden Finanzierungen. Soweit sich hieraus ein veränderter Finanzierungsbedarf ergibt, leiten wir frühzeitig geeignete Maßnahmen in die Wege.

Ziel des Konzerns ist die Sicherstellung der Finanzmittel in der jeweils benötigten Währung. Die Flexibilität bleibt gewahrt durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten, Darlehen, Leasingverhältnissen, Factoring und Kapitalmarktinstrumenten. Uns steht am Kapitalmarkt, bei Banken und Lieferanten eine breite Palette an Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung, ohne das Erfordernis eines externen Ratings, Financial Covenants oder sonstiger Besicherungen.

Zur Sicherung der Liquidität und für die Abdeckung benötigter Avale bestehen am Bilanzstichtag kurzfristige Kreditzusagen mit Banken erstklassiger Bonität in Höhe von 305.958 T€ (Vorjahr: 351.795 T€) mit Laufzeiten bis zu 36 Monaten. Die kurzfristigen Kreditzusagen wurden in Höhe von 29.439 T€ (Vorjahr: 49.227 T€) durch Kontokorrentkonten und Termingelder in Anspruch genommen. Zusammen mit dem kurzfristigen Anteil an den langfristigen Krediten betragen die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 44.469 T€ (Vorjahr: 84.639 T€). Die durch Grundpfandrechte besicherten langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten valutieren am Bilanzstichtag noch mit 102 T€ (Vorjahr: 882 T€).

Aus den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit positivem und negativem beizulegenden Zeitwert ersichtlich:

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[ T€ ] Buchwert 31.12.2009 Cashflow 2010 Cashflow 2011 Cashflow 2012 - 2014 Cashflow ab 2015
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 381.238 - 381.238
Anleihe - 203.812 - 10.000 - 10.000 - 220.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 155.878 - 48.356 - 9.968 - 106.828 - 418
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden - 606 - 359 - 247
Schuldscheindarlehen - 276.158 - 12.081 - 11.797 - 188.756 - 91.608
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 20.925 - 20.782 - 143
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und Vermögenswerte:
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
- Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung - 442 - 81.010
80.624
- Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 481 - 18.659 - 6.952 - 5.817
18. 476 7.043 5.730
- Zinsderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 15.815 - 8.764 - 8.764 - 13.462 - 518
- Warentermingeschäfte - 20 - 20
Derivative finanzielle Vermögenswerte
- Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung 1.745 - 94.296
96.053
- Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges 1.329 - 41.575 - 479
44.016 500
- Warentermingeschäfte 214 214

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[T€] Buchwert 31.12.2008 Cashflow 2009 Cashflow 2010 Cashflow 2011 - 2013 Cashflow ab 2014
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 369.654 - 369.654
Anleihe - 203.620 - 10.000 - 10.000 - 230.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 211.183 - 92.470 - 20.257 - 119.858 - 517
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden - 740 - 477 - 263
Schuldscheindarlehen - 251.354 - 10.770 - 10.770 - 188.120 - 96.021
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 42.233 - 42.233
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten und Vermögenswerte:
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
- Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung - 4.356 - 89.244
84.965
- Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 28.353 - 154.729 - 4.379 - 9.587
129.604 4.225 9.248
- Zinsderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges - 10.889 - 3.802 - 3.794 - 8.674 - 1.239
- Warentermingeschäfte - 1.312 - 1.312
Derivative finanzielle Vermögenswerte
- Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung 2.092 - 65.360 - 3.076
67.043 3.399
- Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges 1.353 - 23.394
24.643

Einbezogen wurden alle Instrumente, die sich zum jeweiligen Bilanzstichtag im Bestand befanden und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem jeweiligen Bilanzstichtag fixierten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Zum Zwecke der Transparenz wurden bei den Devisenderivaten sowohl die Mittelabflüsse als auch die Mittelzuflüsse in vorstehender Tabelle dargestellt.

Zinsrisiken

Zur Vermeidung von Zinsänderungsrisiken setzen wir für den überwiegenden Teil der variabel verzinslichen Darlehensverpflichtungen Zinsderivate ein. Der Abschluss erfolgt ausschließlich durch die LEONI AG.

Für alle Zinsderivate liegen die Voraussetzungen für Cashflow Hedge Accounting vor. Sie sichern die jeweiligen Cashflows aus den Zinsänderungsrisiken der zugrunde liegenden Finanzverbindlichkeiten. Die hieraus resultierenden Marktwertänderungen betragen im Geschäftsjahr - 4.926 T€ (Vorjahr: - 9.877 T€). Davon wurden im sonstigen Ergebnis -5.243 T€ (Vorjahr: - 9.442 T€) und in der Gewinn- und Verlustrechnung 317 T€ (Vorjahr: - 435 T€) erfasst. Zum 31. Dezember 2009 entspricht der Marktwert der Zinsderivate damit insgesamt - 15.815 T€ (Vorjahr: - 10.889 T€). Die davon im sonstigen Ergebnis positiv erfassten Beträge beliefen sich im Geschäftsjahr auf 0 T€ (Vorjahr: 0 T€), die negativen Beträge auf - 15.697 T€ (Vorjahr: 10.454 T€). In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden - 118 T€ (Vorjahr: -435 T€) erfolgswirksam verbucht. Soweit die Derivate das Zinsänderungsrisiko der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sichern, ist die Laufzeit mit dem zugrunde liegenden Darlehen identisch. Ferner sichert ein Teil der Derivate auch die variable Verschuldung ab. Als Referenzzinssätze wurden der EURIBOR für zwei und drei Monate sowie der USD-Libor für drei Monate vereinbart. Die Zinsderivate haben Restlaufzeiten von bis zu fünf Jahren und drei Monaten. Das Kontrahentenrisiko stufen wir als sehr gering ein, da alle Derivate mit nationalen bzw. international tätigen Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen wurden. Das Kontrahentenrisiko unterliegt einem regelmäßigen Monitoring.

Sensitivität Zinsen

Das Ergebnis im Konzern ist von der Entwicklung des Marktzinsniveaus abhängig. Eine Änderung des Zinsniveaus würde sich auf das Ergebnis und das Eigenkapital des Konzerns auswirken. Die von uns durchgeführte Analyse umfasst alle verzinslichen Finanzinstrumente, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen.

Bei der Berechnung der Sensitivität der Zinsen gehen wir von einer Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve aus. Die Verschiebung nach oben beträgt 50 Basispunkte, die Verschiebung nach unten aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus nur 25 Basispunkte. Bezüglich der für uns in diesem Zusammenhang wesentlichen Währungen führt die Verschiebung zu folgendem Ergebnis:

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[ T€ ] 2009
Zinsänderung Eigenkapital + 0,50 % - 0,25 %
EUR 4.195 - 2.134
USD 104 - 53
Zinsänderung Ergebnis + 0,50 % - 0,25 %
CNY - 66 33
EUR - 83 51
[ T€ ] 2008
Zinsänderung Eigenkapital + 0,50 % - 0,50 %
EUR 3.270 - 3.596
USD 143 - 147
Zinsänderung Ergebnis + 0,50 % - 0,50 %
CNY - 196 196
EUR 409 175

Zum 31. Dezember 2009 sind keine originären finanziellen Vermögenswerte der Kategorie Fair Value through Profit and Loss im Bestand, die in die Betrachtung einbezogen werden müssten. In den originären finanziellen Vermögenswerten der Kategorie Available-for-Sale sind zum 31. Dezember 2009 ausschließlich nicht zinstragende Eigenkapitalinstrumente enthalten. Sie unterliegen damit keinem Zinsänderungsrisiko und fließen nicht in die Berechnung ein. Auch für Finanzinstrumente mit fester Verzinsung besteht kein Zinsänderungsrisiko und somit finden sie in unserer Berechnung keine Berücksichtigung. Die Effekte aus Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Cashflow Hedge Accountings designiert wurden, schlagen sich im Eigenkapital nieder.

Währungsrisiken

Obwohl wir hauptsächlich Geschäfte in Euro oder in den lokalen Märkten in Landeswährung abwickeln, sind wir aufgrund der Globalisierung der Märkte verstärkt mit Währungsrisiken konfrontiert.

In der Konzernholding, der LEONI AG, kümmert sich die Abteilung Corporate Finance zentral in Zusammenarbeit mit und anhand von Vorgaben der Währungskommission im Hinblick auf Limite und Laufzeiten um die daraus resultierenden Risiken im Währungsbereich. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt in Abstimmung mit den bestehenden Grundgeschäften sowie den geplanten Transaktionen.

Die Auswahl des einzusetzenden Sicherungsinstruments erfolgt regelmäßig nach eingehender Analyse des abzusichernden Grundgeschäfts. Im Wesentlichen bestehen Sicherungsgeschäfte in den Währungen Britische Pfund, Mexikanische Pesos, Polnische Zloty, Schweizer Franken und US-Dollar. Ziel ist, die Einflüsse der Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis zu begrenzen. Zur Sicherung unserer operativen Geschäftstätigkeit nutzen wir neben den eigentlichen Sicherungsgeschäften primär die Möglichkeiten des Nettings der Fremdwährungspositionen innerhalb des Konzerns. Als weitere Maßnahme der Währungssicherung finanzieren wir grundsätzlich ausländische Tochtergesellschaften in der jeweiligen funktionalen Währung mit entsprechenden Refinanzierungen in der korrespondierenden Währung.

Zum Bilanzstichtag bestanden Devisensicherungsgeschäfte mit einem Volumen von 252.392 T€ (Vorjahr: 324.162 T€) und einer Restlaufzeit von bis zu 36 Monaten. Der Marktwert der zum Bilanzstichtag bestehenden Devisentermingeschäfte, die erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu verbuchen waren, betrug im Geschäftsjahr 1.303 T€ (Vorjahr: - 2.265 T€).

Devisentermingeschäfte in Höhe von 76.132 T€ (Vorjahr: 168.646 T€) erfüllen dabei die Voraussetzungen des Hedge Accountings (Cashflow Hedge). Sie wurden in den Jahren 2008 und 2009 abgeschlossen. Ihr positiver Marktwert von 848 T€ (Vorjahr: - 27.000 T€) wurde im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Cashflow aus den Grundgeschäften wird in den Geschäftsjahren 2010 bis 2013 erwartet. Die im sonstigen Ergebnis erfassten Marktwertänderungen werden zum Zeitpunkt des Eintritts des Grundgeschäfts erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung ausgebucht.

Die während des Berichtsjahres im Rahmen des Hedge Accountings im sonstigen Ergebnis positiv gebuchten Beträge beliefen sich auf 20.204 T€ (Vorjahr: 31.084 T€), die negativen Beträge auf - 17.468 T€ (Vorjahr: - 50.544 T€). Ein Betrag von - 25.304 T€ (Vorjahr: 2.512 T€) wurde, wie in der folgenden Tabelle ersichtlich, erfolgswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung ausgebucht bzw. in den Anschaffungskosten berücksichtigt, wenn es sich bei dem Grundgeschäft um eine Investition in das Anlagevermögen handelt.

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[ T€ ] 2009 2008
Positiver Effekt Negativer Effekt Positiver Effekt Negativer Effekt
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 16 - 10.342 9.810 - 1.304
Umsatzkosten 1.054 - 16.913 4.141 - 10.055
Sonstiger betrieblicher Ertrag / Aufwand (Ineffektivität) 1.606 - 725 0 -80
Summe - 25.304 2.512

Zusätzlich zu diesem erfolgswirksam verbuchten Betrag von - 25.304 T€ (Vorjahr: 2.512 T€) wurden im Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von 1.198 T€ (Vorjahr: Aufwendungen in Höhe von 8.151 T€) aus Devisensicherungsgeschäften ergebniswirksam erfasst, denen kompensierende Ergebniseffekte aus den Grundgeschäften gegenüberstehen.

Die Devisensicherungsgeschäfte wurden, wie auch die Zinssicherungsgeschäfte, mit Geschäftsbanken erstklassiger Bonität abgeschlossen, so dass ebenfalls kein signifikantes Kontrahentenrisiko vorliegt. Auch hier erfolgt ein regelmäßiges Monitoring.

Es bestanden am Bilanzstichtag keine Risiken aus Finanzinstrumenten, die zu einer nennenswerten Risikokonzentration führten.

Sensitivität Währungen

Eine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung der Wechselkurse würde das Konzernergebnis aufgrund der beizulegenden Zeitwerte der monetären Vermögenswerte und Schulden beeinflussen. Zusätzlich würden Effekte entstehen, die sich auf das Eigenkapital aufgrund der Marktwertänderung im Rahmen des Cashflow Hedge Accountings auswirken. Da wir das Zinsänderungsrisiko aus den Währungsderivaten als unwesentlich einschätzen, geht es nicht in die Berechnung mit ein.

Die nachstehende Tabelle basiert auf den zum Bilanzstichtag festgestellten Wechselkursen. Sie veranschaulicht die Auswirkungen, die sich aus Sicht der betroffenen Konzerngesellschaften bei einer Auf- bzw. Abwertung der zu berücksichtigenden Fremdwährungen um + 10 Prozent bzw. - 10 Prozent gegenüber der jeweiligen funktionalen Währung ergeben. Das Gesamtergebnis je Währung beinhaltet damit auch Effekte, die sich bei einer Auf- bzw. Abwertung des EUR für die Konzerngesellschaften errechnen, bei denen die funktionale Währung der in der Tabelle genannten entspricht.

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[ T€ ] 2009 [ T€ ] 2008
Wechselkursänderung Eigenkapital + 10 % - 10 % Wechselkursänderung Eigenkapital + 10 % - 10 %
MXN 1.866 - 1.527 CHF 1.224 - 1.001
PLN 1.664 - 1.361 GBP 1.104 - 903
RON 1.496 - 1.224 MXN - 608 498
RUB 1.033 - 845 PLN 4.923 - 4.028
USD - 2.211 1.829 USD - 2.139 1.752
Wechselkursänderung Ergebnis + 10 % - 10 % Wechselkursänderung Ergebnis + 10 % - 10 %
MXN - 362 296 CHF 252 - 206
PLN - 27 22 GBP 262 - 214
RON - 172 140 MXN - 48 39
RUB 20 - 17 PLN 949 - 776
USD - 838 772 USD - 384 313

Risiken aus Rohstoffpreisen

Die Geschäfte im Segment Wire & Cable Solutions sind Risiken aus der Änderung von Rohstoffpreisen, insbesondere Kupfer-, aber auch Gold- und Silberpreisen, ausgesetzt. Aus diesem Grunde erfolgt für Gold, Silber und insbesondere Kupfer eine Absicherung der Einkaufspreise für bekannte zukünftige Liefermengen durch Warentermingeschäfte. Diese Warentermingeschäfte werden im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bzw. Einkaufstätigkeit der benötigten Rohstoffe abgeschlossen und werden daher gemäß IAS 39 nicht als Finanzderivat bilanziert. Warentermingeschäfte, die durch einen Ausgleich in bar erfüllt werden, sind als Derivat bilanziert. Die Marktwertänderung der Derivate wird erfolgswirksam in den Umsatzkosten erfasst. Die Risiken aus diesen Derivaten sind für den Konzern von untergeordneter Bedeutung.

Kapitalsteuerung

Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung von LEONI ist sicherzustellen, dass zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit und zur Steigerung des Shareholder Value ein hohes Bonitätsranking, eine gute Eigenkapitalquote bzw. ein angemessener Verschuldungsgrad aufrechterhalten wird.

Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen oder neue Anteile ausgeben. In den Geschäftsjahren 2009 und 2008 wurden keine Änderungen an den grundsätzlichen Zielen, Richtlinien und Verfahren vorgenommen.

LEONI überwacht das Kapital mithilfe eines Verschuldungsgrads, der dem Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital entspricht. Generell wird ein Verschuldungsgrad von unter 100 Prozent angestrebt, aber in Akquisitionsphasen ist kurzfristig ein Anstieg des Verschuldungsgrades bis zu 120 Prozent akzeptabel. Dabei wird prinzipiell angestrebt, dass die Auszahlungen für Investitionen für ein über dem Marktdurchschnitt liegendes organisches Wachstum aus dem operativen Cashflow generiert werden können und eine Reduzierung der Finanzschulden möglich ist.

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[ T€ ] 2009 2008
Finanzschulden 636.454 666.897
abzüglich liquide Mittel - 141.087 - 133.672
Nettofinanzschulden 495.367 533.225
Eigenkapital 369.126 447.688
Verschuldungsgrad ("Gearing") 134 % 119 %

Der Anstieg des Verschuldungsgrades im Geschäftsjahr 2009 auf 134 Prozent ist wesentlich auf die mit dem Nachfrageeinbruch verbundenen Auswirkungen zurückzuführen. So wurden zum einen aufgrund der erheblichen Umsatzeinbußen im Geschäftsjahr 2009 deutlich geringere Deckungsbeiträge erwirtschaftet. Zum anderen war das Jahresergebnis durch hohe Restrukturierungsaufwendungen mit dem Ziel, den Break-Even Punkt zu senken, geprägt. Dies führte zu einem Jahresfehlbetrag von - 138.081 T€, der zusammen mit der Dividendenausschüttung in Höhe von 5.346 T€ zu einer Verringerung des Eigenkapitals führte. Demgegenüber stand eine Eigenkapitalerhöhung durch den Verkauf der eigenen Aktien in Höhe von 40.675 T€ und das sonstige Ergebnis in Höhe von 24.186 T€. Die auf 495.367 T€ reduzierten Nettofinanzschulden führten bei einem auf 369.126 T€ gesunkenen Eigenkapital zu einem Verschuldungsgrad von 134 Prozent.

Ziel von LEONI ist es, mittelfristig vorbehaltlich externen Wachstums (Akquisitionen) wieder einen Verschuldungsgrad von unter 100 Prozent zu erreichen.

Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

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Wertansatz Bilanz nach IAS 3
[ T€ ] Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert 31.12.2009 Fortgeführte Anschaffungskosten Anschaffungskosten Fair Value erfolgs- neutral Fair Value erfolgs- wirksam
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Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 141.087 141.087
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 309.044 309.044
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen LaR 45.778 45.778
Sonstige finanzielle Forderungen LaR 19.744 19.744
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets AfS 7.236 1.130 6.106
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 1.959 1.959
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 1.329 1.329
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 381.238 381.238
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten FLAC 203.812 203.812
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 155.878 155.878
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden FLAC 606 606
Schuldscheindarlehen FLAC 276.158 276.158
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 20.758 20.758
Verbindlichkeiten aus Finanzleasing n/a 167
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 462 462
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 16.296 16.178 118
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) LaR 515.653 515.653 0 0 0
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) AfS 7.236 0 1.130 6.106 0
Financial Asstes Held for Trading (FAHfT) FAHfT 1.959 0 0 0 1.959
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost FLAC) FLAC 1.038.450 1.038.450 0 0 0
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) FLHfT 462 0 0 0 462

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
[ T€ ] Fair Value 31.12.2009
--- ---
Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 141.087
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 309.044
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 45.778
Sonstige finanzielle Forderungen 19.744
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte 0
Available-for-Sale Financial Assets 7.236
Derivative finanzielle Vermögenswerte 0
Derivate ohne Hedge-Beziehung 1.959
Derivate mit Hedge-Beziehung 1.329
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 381.238
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 205.575
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 156.722
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden 606
Schuldscheindarlehen 275.896
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 20.758
Verbindlichkeiten aus Finanzleasing
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 462
Derivate mit Hedge-Beziehung 16.296
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) 515.653
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) 7.236
Financial Asstes Held for Trading (FAHfT) 1.959
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost FLAC) 1.040.795
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) 462

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39
[ T€ ] Bewertungs- kategorie nach IAS 39 Buchwert 31.12.2008 Fortgeführte Anschaffungskosten Anschaffungskosten Fair Value erfolgs- neutral Fair Value erfolgs- wirksam
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Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 133.672 133.672
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 327.449 327.449
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen LaR 44.360 44.360
Sonstige finanzielle Forderungen LaR 16.063 16.063
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets AfS 7.403 1.156 6.247
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 2.092 2.092
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 1.353 1.353
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 369.654 369.654
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten FLAC 203.620 203.620
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 211.183 211.183
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden FLAC 740 740
Schuldscheindarlehen FLAC 251.354 251.354
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 42.233 42.233
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held for Trading) FLHfT 5.668 5.668
Derivate mit Hedge-Beziehung n/a 39.242 39.242
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) LaR 521.544 521.544 0 0 0
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) AfS 7.403 0 1.156 6.247 0
Financial Asstes Held for Trading (FAHfT) FAHfT 2.092 0 0 0 2.092
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) FLAC 1.078.784 1.078.784 0 0 0
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) FLHfT 5.668 0 0 0 5.668

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Wertansatz Bilanz nach IAS 39 [ T€ ] Fair Value 31.12.2008
Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 133.672
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 327.449
Forderungen aus Entwicklungsaufträgen 44.360
Sonstige finanzielle Forderungen 16.063
Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte 0
Available-for-Sale Financial Assets 7.403
Derivative finanzielle Vermögenswerte 0
Derivate ohne Hedge-Beziehung 2.092
Derivate mit Hedge-Beziehung 1.353
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 369.654
Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 194.575
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 210.871
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel und sonstige Finanzschulden 740
Schuldscheindarlehen 251.012
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 42.231
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held for Trading) 5.668
Derivate mit Hedge-Beziehung 39.242
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and Receivables (LaR) 521.544
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) 7.403
Financial Asstes Held for Trading (FAHfT) 2.092
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) 1.069.083
Financial Liabilities Held for Trading (FLHfT) 5.668

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen Forderungen entsprechen die beizulegenden Zeitwerte weitgehend den Buchwerten.

Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und partnerbezogene Veränderungen der Konditionen reflektieren.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten, die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Der Marktwert der Anleihe ergibt sich aus dem Börsenkurs.

Die beizulegenden Zeitwerte von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, der Schuldscheindarlehen und der sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweiligen gültigen Zinsstrukturkurven ermittelt. Die Buch- und Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente stellten sich im Detail am Bilanzstichtag wie folgt dar:

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Derivative Finanzinstrumente [T€ ] 31.12.2009 Nominalwert 31.12.2009 Buchwert 31.12.2009 Marktwert 31.12.2008 Nominalwert 31.12.2008 Buchwert 31.12.2008 Marktwert
Aktiva
Währungssicherungskontrakte 139.785 3.074 3.074 94.077 3.445 3.445
Devisentermingeschäfte
CHF 46.672 569 569 52.725 1.839 1.839
GBP 12.736 139 139 9.375 109 109
MXN 17.717 934 934 0 0 0
PLN 28.654 301 301 4.782 91 91
USD 8.505 682 682 21.621 1.313 1.313
Sonstige 25.501 449 449 5.574 93 93
(davon Hedge Accounting) 44.479 1.329 1.329 24.101 1.353 1.353
Warentermingeschäfte 2.588 214 214 0 0 0
Passiva
Währungssicherungskontrakte 112.607 923 923 230.085 32.709 32.709
Devisentermingeschäfte
CHF 4.031 7 7 4.071 133 133
GBP 7.826 39 39 25.344 3.003 3.003
MXN 665 16 16 17.328 5.504 5.504
PLN 30.491 95 95 68.216 14.872 14.872
USD 65.911 697 697 48.538 2.901 2.901
Sonstige 3.683 69 69 66.588 6.296 6.296
(davon Hedge Accounting) 31.653 481 481 144.545 28.353 28.353
Zinssicherungskontrakte 261.492 15.815 15.815 278.655 10.889 10.889
Zinscollars 136.000 6.687 6.687 136.000 3.410 3.410
Zinsswaps 125.492 9.128 9.128 142.655 7.479 7.479
(davon Hedge Accounting) 261.492 15.815 15.815 278.655 10.889 10.889
Warentermingeschäfte 210 20 20 7.482 1.312 1.312

Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften wurden auf der Basis von aktuellen, am Markt beobachtbaren Referenzkursen unter Berücksichtigung der Terminauf- bzw. abschläge bestimmt. Die beizulegenden Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente (Zinsswaps und Zinscollars) wurden auf Basis abgezinster, zukünftiger Cashflows ermittelt. Dabei wurden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze und Volatilitäten verwendet.

Folgende Tabelle enthält eine Übersicht der angewendeten Bewertungsmethoden für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes ("Fair Value") für die betroffenen Finanzinstrumente.

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[ % ] zum 3112.2009 Notierte Preise auf aktiven Märkten Bewertungsmethoden, bei denen alle wesentlichen Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren Bewertungsmethoden, bei denen alle wesentlichen Parameter auf beobachtbaren Marktdaten basieren Summe
Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Originäre finanzielle Vermögenswerte
Available-for-Sale Financial Assets 6.106 0 0 6.106
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung 214 1.745 0 1.959
Derivate mit Hedge-Beziehung 0 1.329 0 1.329
Zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung 20 442 0 462
Derivate mit Hedge-Beziehung 0 16.296 0 16.296

Die Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar:

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Nettoergebnis davon Aufwand für Wertminderungen
[ T€ ] 2009 2008 2009 2008
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Loans and receivables (LaR) - 21.324 - 105.411 - 6.614 - 2.859
Available-For-Sale Financial Assets (AfS) - 141 - 2.040 - 890 - 1.893
Derivate (HfT) 3.241 2.598 0 0
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost (FLAC) 14.161 99.806 0 0
Summe - 4.063 - 5.047 - 7.504 - 4.752

Im Nettoergebnis wurden im Geschäftsjahr 2009 Währungseffekte in Höhe von - 2.000 T€ berücksichtigt. Die Vorjahresvergleichswerte wurden entsprechend angepasst. Dies führte zu einer Minderung des Nettoergebnisses im Vorjahr von - 4.012 T€.

[ 28 ] Segmentberichterstattung

Zum Zwecke der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftseinheiten organisiert. Die Abgrenzung der Segmente wurde entsprechend der internen Organisations- und Berichtsstruktur vorgenommen. Der Konzern verfügt über zwei berichtspflichtige Segmente:

Wire & Cable Solutions

Das Segment Wire & Cable Solutions umfasst die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Drähten, Litzen und Bändern für die Kabelproduktion und elektrische und elektromechanische Komponenten und Bauelemente, von Leonischen Waren für Textilien, als auch von Kabeln und Leitungen sowie Kabelsystemen für die Automobil- und Elektrogeräteindustrie, die Daten- und Kommunikationstechnik, den professionellen Multimediabereich, das Gesundheitswesen, die Automatisierungs- und Verfahrenstechnik, den Maschinen- und Anlagenbau, industrielle Großanlagen, die Solarindustrie, Infrastrukturprojekte sowie Dienstleistungen auf dem Gebiet der Strahlenvernetzung. Gefertigt wird sowohl nach nationalen und internationalen Normen als auch nach Kundenspezifikation. Gebräuchlichstes Leitermaterial ist Kupfer, es werden aber auch Lichtwellenleiterkabel auf Glas- und Kunststoffbasis hergestellt.

Wiring Systems

Die Aktivitäten des Segments Wiring System bestehen in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb kompletter Bordnetz-Systeme und einbaufertiger Kabelsätze für Pkw und Nutzfahrzeuge. Hergestellt werden neben konventionellen Kabelsätzen auch formstabile Kabelsätze, Kunststoffformteile, elektronische Bordnetzkomponenten sowie anschlussfertig vorbereitete Einzelleitungen mit entsprechenden Verbindungselementen und Halterungen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird vom Management getrennt überwacht, um Entscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zu fällen und um die Ertragskraft der Einheiten zu bestimmen. Das EBIT wird in Übereinstimmung mit den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses ermittelt. Es enthält auch das Ergebnis aus der Equity-Bewertung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen.

Der ROCE (Return on Capital Employed) ist eine Renditekennziffer anhand der, das Management die Rentabilität der Segmente überwacht. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis des EBIT zum Capital Employed (CE), welches das nichtzinstragende Vermögen abzüglich der nichtzinstragenden Verbindlichkeiten darstellt.

Verkäufe und Erlöse zwischen den Segmenten werden weitgehend zu Preisen berechnet, wie sie auch mit Konzernfremden vereinbart würden.

Die Segmentinformationen stellen sich für die Geschäftsjahre 2009 und 2008 wie folgt dar:

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Wire & Cable Solutions Wiring Systems Division Überleitung
[ T€ ] 2009 2008 2009 2008 2009 2008
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Umsatzerlöse brutto 1.008.069 1.503.046 1.224.896 1.511.201 - 72.848 - 102.283
./. Konzerninnenumsätze 72.592 101.546 256 737 - 72.848 - 102.283
Konzernaußenumsatz 935.477 1.401.500 1.224.640 1.510.464 - -
davon Inland 331.710 473.692 412.109 442.006 0 0
davon Ausland 603.767 927.808 812.531 1.068.458 0 0
Auslandsanteil in % 64,5 66,2 66,3 70,7
EBIT - 34.155 29.581 - 78.456 23.399 - 3.708 2.704
in % vom Konzernaußenumsatz - 3,7 2,1 - 6,4 1,5
Finanzergebnis und sonstiges Beteiligungsergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Konzernjahresfehlbetrag / -Überschuss
Ergebnis aus der Equity-Bewertung - 380 60 - 554 2.027 0 - 1
Abschreibungen 38.331 40.287 68.120 65.365 5.006 4.577
EBITDA 4.176 69.868 - 10.336 88.764 1.298 7.281
in % vom Konzernaußenumsatz 0,4 5,0 - 0,8 5,9
Wertberichtigungen auf langfristiges Vermögen 8.649 0 1.461 0 0 0
Restrukturierungsaufwendungen 17.886 2.172 38.065 5.238 0 0
Bilanzsumme 756.339 825.913 919.361 955.416 79.276 67.089
Capital employed 408.327 478.096 497.293 595.982 4.929 - 46.165
ROCE - 7,7 % 5,9 % - 14,4 % 4,1 %
Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 37.059 53.058 41.553 93.570 3.160 11.808
Mitarbeiter im Durchschnitt 7.205 8.274 39.626 43.981 170 189

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LEONI Konzern
[ T€ ] 2009 2008
--- --- ---
Umsatzerlöse brutto 2.160.117 2.911.964
./. Konzerninnenumsätze - -
Konzernaußenumsatz 2.160.117 2.911.964
davon Inland 743.819 915.698
davon Ausland 1.416.298 1.996.266
Auslandsanteil in % 65,6 68,6
EBIT - 116.319 55.684
in % vom Konzernaußenumsatz - 5,4 1,9
Finanzergebnis und sonstiges Beteiligungsergebnis - 40.990 - 39.924
Ergebnis vor Steuern 157.309 15.760
Steuern vom Einkommen und Ertrag 19.228 - 10.563
Konzernjahresfehlbetrag / -Überschuss - 138.081 5.197
Ergebnis aus der Equity-Bewertung - 934 2.086
Abschreibungen 111.457 110.229
EBITDA - 4.862 165.913
in % vom Konzernaußenumsatz - 0,2 5,7
Wertberichtigungen auf langfristiges Vermögen 10.110 0
Restrukturierungsaufwendungen 55.951 7.410
Bilanzsumme 1.754.976 1.848.418
Capital employed 910.549 1.027.913
ROCE - 12,0 % 5,4 %
Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 81.772 158.436
Mitarbeiter im Durchschnitt 47.001 52.444

Segmentinformationen nach Regionen

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Bundesrepublik Deutschland Frankreich Übrige Europäische Union
[ T€ ] 2009 2008 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- --- --- ---
Konzernaußenumsatz
Wire & Cable Solutions 331.710 473.692 24.968 32.484 217.631 400.333
Wiring Systems Division 412.109 442.006 227.468 303.547 436.587 561.557
743.819 915.698 252.436 336.031 654.218 961.890
Langfristige Vermögenswerte 167.136 204.986 38.855 45.650 170. 113 187.084

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Übriges Ausland LEONI Konzern
[ T€ ] 2009 2008 2009 2008
--- --- --- --- ---
Konzernaußenumsatz
Wire & Cable Solutions 361.168 494.991 935.477 1.401.500
Wiring Systems Division 148.476 203.354 1.224.640 1.510.464
509.644 698.345 2.160.117 2.911.964
Langfristige Vermögenswerte 296.495 275.185 672.599 712.905

Beide Segmente zusammen realisierten im Geschäftsjahr 2009 mit einem Kunden Umsätze in Höhe von 228.804 T€ (Vorjahr: 308.713 T€) und somit wie im Vorjahr knapp mehr als 10 Prozent des Konzernumsatzes.

[ 29 ] Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Basis-Ergebnis je Aktie) berechnet sich wie folgt:

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2009 2008
Gesamtbetrag [ T€ ] Ergebnis je Aktie Anteil Konzern [ €] Gesamtbetrag [ T€ ] Ergebnis je Aktie Anteil Konzern [ €]
--- --- --- --- ---
Zähler: Ergebnis vor Steuern Anteil des Konzerns - 157.376 - 5,74 15.584 0,53
Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss Anteil des Konzerns - 138.137 - 5.04 5.085 0,17
Nenner: Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Stück) 27.432.734 29.183.169

Die im Umlauf befindlichen Aktien betrugen am 31. Dezember 2009 29.700.000 Stück (Vorjahr: 26.730.000) und entsprechen den ausgegebenen Aktien. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr gab es keine Verwässerungseffekte.

[ 30 ] Honorar des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für Leistungen des zur Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2009 bestellten Abschlussprüfers erfasst: für die Abschlussprüfung 901 T€ (Vorjahr: 1.039 T€), für sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 197 T€ (Vorjahr: 309 T€), für Steuerberatungsleistungen 284 T€ (Vorjahr: 302 T€) und für sonstige Leistungen 25 T€ (Vorjahr: 7 T€).

[ 31 ] Personalaufwand und Mitarbeiter

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[ T€ ] 2009 2008
Löhne und Gehälter 438.737 479.017
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 91.925 117.177
530.663 596.194

In diesem Posten sind folgende Aufwendungen für Altersversorgung enthalten:

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[ T€ ] 2009 2008
6.614 7.382

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt:

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2009 2008 Veränderung
Angestellte 7.019 6.951 + 68
Gewerbliche Arbeitnehmer 39.982 45.493 - 5.511
47.001 52.444 - 5.443

Am Bilanzstichtag waren im Konzern 49.822 Mitarbeiter (Vorjahr: 50.821) beschäftigt, davon 46.027 Mitarbeiter im Ausland (Vorjahr: 46.578).

[ 32 ] Erfolgsabhängige Vergütung mit Langfristkomponente

Die Mitglieder des Vorstandes erhalten neben einem jährlichen Festgehalt (Fixum) und einer erfolgsabhängigen Kurzfristkomponente (Tantieme), die sich am Jahresüberschuss bemisst, eine aktienbasierte Langfristkomponente mit Risikocharakter (Bonus). Dieser Bonus errechnet sich aus der Entwicklung des Börsenwertes der LEONI AG und des EVA (Economic Value Added). Der jährliche Auszahlungsbetrag ist allerdings nach oben begrenzt. Der über diese Begrenzung hinausgehende Betrag wird auf das Folgejahr vorgetragen. Seine Realisierung ist von der Entwicklung des Börsenkurses und des EVA der LEONI AG abhängig. Die vorgetragenen Beträge verfallen mit dem Ausscheiden aus dem Vorstand. Für die vorgetragenen Beträge wird eine Rückstellung ratierlich über den Erdienungszeitraum gebildet.

Fünfzig Prozent des Bonusses müssen innerhalb einer Frist von 20 Tagen nach seiner Auszahlung in LEONI-Aktien investiert werden, die einer Veräußerungssperre von mindestens 50 Monaten unterliegen.

[ 33 ] Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die gemäß IAS 24 angabepflichtige Vergütung des Managements in den Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst die Vergütung des aktiven Vorstandes und Aufsichtsrats.

Vergütung des aktiven Vorstandes und Aufsichtrats

Die Vergütung des Vorstandes setzte sich wie folgt zusammen:

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[ T€ ] 2009 2008
Kurzfristig fällige Leistungen 1.941 1.786
Erfolgsabhängige Vergütungen mit Langfristkomponente 0 - 885
1.941 901
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 698 770
2.639 1.671

Die kurzfristig fälligen Leistungen enthalten einen variablen Anteil in Höhe von 765 T€ (Vorjahr: 645 T€).

Der Aufwand für die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB betrug 1.941 T€ (Vorjahr: 901 T€). In die Bezüge der Mitglieder des Vorstandes sind gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB die Pensionsaufwendungen nicht einzubeziehen.

Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Bezüge der einzelnen Mitglieder des Vorstandes nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB sind im Lagebericht dargestellt.

Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung dem Gewinnverwendungsbeschluss zustimmt, betragen im Berichtsjahr die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats 499 T€ (Vorjahr: 670 T€), davon entfallen auf den variablen Anteil der Vergütung 0 T€ (Vorjahr: 173 T€). Die Bezüge der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Lagebericht dargestellt.

Vergütung ehemaliger Vorstandsmitglieder

Die Bezüge früherer Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene betrugen im Geschäftsjahr 249 T€ (Vorjahr: 244 T€). Für frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene sind Pensionsverpflichtungen in Höhe von 3.675 T€ zurückgestellt.

Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen

Der Konzern hatte Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Transaktionen mit diesen nahestehenden Unternehmen resultieren aus dem normalen Lieferungs- und Leistungsaustausch und wurden zu marktüblichen Konditionen vorgenommen. Der Umfang der Geschäftsbeziehungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt.

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[ T€ ] Käufe/Verkäufe von/an nahe stehende Unternehmer und Personen Geschäftsjahr Erlöse aus Verkäufen und Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen und Personen Käufe von nahe stehenden Unternehmen und Personen Von nahe stehenden Unternehmen und Personen geschuldete Beträge Nahe stehenden Unternehmen und Personen geschuldete Beträge
Gemeinschaftsunternehmen 2009 2.237 4.208 6.548 790
(Joint Ventures) 2008 3.644 7.801 5.061 1.783
Assoziierte Unternehmen 2009 0 0 49 0
2008 0 0 47 0

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[ T€ ] Nahe stehenden Unternehmen und Personen gewährte Darlehen Geschäftsjahr Zinserträge Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen
Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) 2009 121 617
2008 239 425
Assoziierte Unternehmen 2009 0 0
2008 0 0

Sonstige Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Herr Benno Schwiegershausen war bis 14. Mai 2009 Mitglied des Aufsichtsrats und war in dieser Zeit beratend für die Gesellschaft tätig. Herr Dr. Bernd Rödl ist seit 14. Mai 2009 Mitglied des Aufsichtsrats. Verschiedene Gesellschaften der Firma Rödl & Partner erbrachten für den Konzern Dienstleistungen. Alle bezogenen Beratungs- und Dienstleistungen wurden zu marktüblichen Konditionen abgerechnet.

Ein nahestehender Familienangehöriger eines Organmitgliedes ist Geschäftsführer bei zwei Tochtergesellschaften des LEONI-Konzerns und bezieht hierfür eine Vergütung zu marktüblichen Konditionen.

Die Gesellschaft Stanz- und Biegetechnik Distel GmbH & Co.KG mit Sitz in Nürnberg ist als ein nahestehendes Unternehmen einzustufen, da ein nahestehender Familienangehöriger eines Organmitgliedes Inhaber dieser Gesellschaft ist. Der Konzern bezog Güter und Dienstleistungen von diesem Unternehmen zu marktüblichen Bedingungen.

Von den genannten nahestehenden Personen und Unternehmen betrugen die Käufe und bezogenen Leistungen insgesamt 531 T€ (Vorjahr: 284 T€). Am 31. Dezember 2009 bestanden in Höhe von 79 T€ (Vorjahr: 20 T€) Verbindlichkeiten gegenüber diesen nahestehenden Personen und Unternehmen. Darüber hinaus gab es keine berichtspflichtigen Transaktionen mit nahestehenden Personen.

[ 34 ] Abgabe der Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Im Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären durch Veröffentlichung auf der Internetseite der Gesellschaft (www.leoni.com) dauerhaft zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist zudem im Corporate Governance Bericht enthalten, der im

Geschäftsbericht 2009 abgedruckt ist.

[ 35 ] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Januar 2010 gründete der Konzern eine Tochtergesellschaft in Japan. Die LEONI Wire & Cable Solutions Japan K.K. mit Sitz in Nagoya wird die Aktivitäten des Segments Wire & Cable Solutions in diesem wichtigen Markt bündeln und ausbauen. Die Schwerpunkte liegen zunächst in den Bereichen der Medizintechnik, Robotik, Maschinenbau sowie Automatisierungs- und Antriebstechnik.

Im Rahmen einer internationalen Untersuchung der EU-Kommission zur Aufklärung eines mutmaßlichen Kartellverstoßes wird bei mehreren Automobilzulieferern ermittelt. In diesem Zusammenhang wurden seit dem 24. Februar 2010 auch verschiedene Standorte der LEONI-Gruppe untersucht, die den Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme (Wiring Systems Division) betreffen. LEONI kooperiert mit den Kommissionsvertretern, unterstützt deren Arbeit vollumfänglich und unternimmt größte Anstrengungen zur Aufklärung des Sachverhalts.

Nürnberg, 25. Februar 2010

LEONI AG

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Bellé

Uwe H. Lamann

Konsolidierungskreis

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Kapitalanteil [%] Kapitalanteil [%]
I. Vollkonsolidierte Unternehmen LEONI Slowakia spol. s.r.o., Nova Dubnica, Slowakei 100
LEONI AG, Nürnberg, Deutschland LEONI Special Cables Iberica S.A., Barcelona, Spanien 100
LEONI Schweiz AG, Däniken, Schweiz (vormals: LEONI Studer AG) 100
1. Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions LEONI Studer AG, Däniken, Schweiz 100
LEONI Studer Hard AG, Däniken, Schweiz 100
Bundesrepublik Deutschland LEONI Tailor-Made Cable UK Limited, 100
LEONI Kabel Holding GmbH, Nürnberg1) 100 Chesterfield, Derbyshire, Großbritannien
BTO GmbH FiberTechnologies, Wildau (i. L.) 100 LEONI Temco Ltd., Cinderford, Gloucestershire, Großbritannien 100
FiberTech GmbH Special Optical Fiber Technologies, Berlin1) 100 LKH LEONI Kabelgyar Hungaria Kft., Hatvan, Ungarn 100
Haarländer GmbH, Roth1) 100 LEONI NBG Fiber Optics GmbH, Gmünd, Österreich 100
KB Kabel Beteiligungs-GmbH, Nürnberg 100 neumatic cz s.r.o., Turnov, Tschechische Republik 100
LEONI Kabelsysteme GmbH, Ettlingen1) 100 LEONI Silitherm s.r.l., Monticelli d'Ongina, Italien 100
LEONI Automotive Cables GmbH, Brake, (i. L.) 100 LEONI WCS Benelux B.V., Utrecht, Niederlande 100
LEONI Cable Assemblies GmbH, Roth1) 100
LEONI Draht GmbH, Nürnberg1) 100 Außereuropäisches Ausland
LEONI elocab GmbH, Georgensgmünd1) 100 FiberTech USA Inc., Meza, Arizona, USA 100
LEONI Fiber Optics GmbH, Neuhaus-Schierschnitz1) 100 LEONI (M) Sdn. Bhd., Subang Jaya, Malaysia 75
LEONI HighTemp Solutions GmbH, Radevormwald1) 100 (vormals: Kerpen (M) Sdn. Bhd.) 75
LEONI Kabel GmbH, Nürnberg1) 100 LEONI (S.E.A.) Pte. Ltd., Singapur (vormals: Kerpen (S.E.A.) Pte.Ltd.) LEONI (Thailand) Co. Ltd., Bangkok, Thailand (vormals: Kerpen (Thailand) Co. Ltd.) 75
LEONI Kerpen GmbH, Stolberg1) 100 LEONI Cable Maroc SARL, Casablanca, Marokko 100
LEONI protec cable systems GmbH, Schmalkalden1) 100 LEONI Cable (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China 100
LEONI Special Cables GmbH, Friesoythe1) 100 LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd., Xiamen, China 100
LEONI Studer GmbH, Riedstadt 100 LEONI Cable Inc., Rochester, Michigan, USA2) 100
LEONI Studer Hard GmbH, Bautzen 100 LEONI Cable S.A. de C.V., Cuauhtemoc, Chihuahua, Mexiko2) 100
LEONI Elocab Ltd., Kitchener, Ontario, Kanada 100
Europäisches Ausland LEONI Engineering Products & Services Inc., Sterling Heights, Michigan, USA 100
Kerpen Special Limited, Stratford upon Avon, Warwickshire, Großbritannien (i.L.) 100 LEONI Special Cables (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China 100
LEONI Cable Belgium N.V., Hasselt, Belgien 100 LEONI Cable Solutions (India) Private Limited, Mumbai, Indien 100
LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o., Stara Tura, Slowakei 100 LEONI Wire (Changzhou) Co. Ltd., Changzhou, China 100
LEONI CIA Cable Systems S.A.S., Chartres, Frankreich 100 LEONI Wire Inc., Chicopee, Massachusetts, USA2) 100
LEONI Furas S.L., Piera, Spanien 100
LEONI Kabel Polska sp. z o.o., Kobierzyce, Polen 100
LEONI Kablo ve Teknolojileri Sanayi ve Ticaret Limited Sirketi, Mudanya, Türkei 95

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Kapitalanteil [%] Kapitalanteil [%]
2. Unternehmensbereich Wiring Systems Division II. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Bundesrepublik Deutschland 1. Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions
LEONI Bordnetz-Systeme GmbH, Kitzingen1) 100 FiberCore Machinery Jena GmbH, Jena, Deutschland 51
LEONI Automotive Leads GmbH, Brake1) 100 Fibertech Optica, Kitchener, Ontario, Kanada 25
j-fiber GmbH, Jena, Deutschland 51
Europäisches Ausland j-plasma GmbH, Jena, Deutschland 51
LEONI Autokabel Polska sp. z o.o., Ostrzeszow, Polen 100
LEONI Autokabel Slowakia spol. s.r.o., Trencin, Slowakei 100 2. Unternehmensbereich Wiring Systems Division
LEONI Wiring Systems Arad SRL, Arad, Rumänien 100 Intedis GmbH & Co. KG, Würzburg, Deutschland 50
LEONI Wiring Systems France S.A., Montigny-le-Bretonneux, Frankreich 100 Intedis Verwaltungs- GmbH, Würzburg, Deutschland 50
LEONI Wiring Systems Italy s.r.l., Felizzano, Italien 100 Intedis Inc., Plymouth, Michigan, USA 50
LEONI Wiring Systems Mioveni SRL, Arges, Rumänien 100 LEONI Furukawa Wiring Systems SAS, Montigny-le-Bretonneux, Frankreich 50
LEONI Wiring Systems Pitesti SRL, Pitesti, Rumänien 100 Daekyeung T&G Co. Ltd., Busan, Korea 50
LEONI Wiring Systems RO SRL, Bistrita, Rumänien 100 DLS Co. Ltd., Busan, Korea 50
LEONI Wiring Systems Spain SL, Santa Perpetua/Barcelona, Spanien 100 Weihai Daekyeung Electronic Device Assemble Co. Ltd., Weihai, China 50
LEONI Wiring Systems U.K. Ltd., Newcastle-under-Lyme, Staffordshire, Großbritannien 100 Weihai DK Electronic Co. Ltd., Weihai, China 50
LEONI Wiring Systems UA GmbH, Strij, Ukraine 100 Penglai Daqing Wiring Systems Co. Ltd., Penglai, China 50
LEONI Wiring Systems Viana Lda., Viana do Castelo, Portugal 100
Leonische Portugal Lda., Lugar de Sao Martinho, Guimaraes, Portugal 100
OOO LEONI Wiring Systems (RUS), Nabereznye Chelny, Tatarstan, Russland 100
OOO LIK AVTO, Gorodets, Russland 100
LEONI Wiring Systems Southeast d.o.o., Prokuplje, Serbien 100
Außereuropäisches Ausland
LEONI Automotive do Brasil Ltda., Itu, Saö Paulo, Brasilien 100
LEONI Electrical Systems (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China 100
LEONI Tunisia Group Sarl, Messadine, Tunesien 100
LEONI Tunisie Sarl, Messadine-Sousse, Tunesien 100
LEONI Wiring Systems (Changchun) Co. Ltd., Changchun, China 100
LEONI Wiring Systems (East London) (Pty.) Ltd., East London, Südafrika (i.L.) 100
LEONI Wiring Systems (Liuzhou) Co. Ltd., Liuzhou, China 100
LEONI Wiring Systems Ain Sebäa SA, Ai'n Sebäa, Marokko 100
LEONI Wiring Systems Bouskoura SA, Bouskoura, Marokko 100
LEONI Wiring Systems Bouznika SA, Bouznika, Marokko 100
LEONI Wiring Systems de Torreon S.A. de CV, Chihuahua, Mexiko 100
LEONI Wiring Systems Egypt S.A.E., Nasr City, Kairo, Ägypten 100
LEONI Wiring Systems Ez Zhara SA, Boumhel, Tunesien 100
LEONI Wiring Systems Inc., Tucson, Arizona, USA 100
LEONI Wiring Systems Korea Inc., Seoul, Korea 100
LEONI Wiring Systems Mateur Nord SA, Mateur, Tunesien 100
LEONI Wiring Systems Mateur Sud SA, Mateur, Tunesien 100
LEONI Wiring Systems Mexicana S.A. de C.V., Hermosillo, Mexiko 100

1) Gesellschaften, die von der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch machen.

2) Diese Gesellschaften sind rechtlich dem Unternehmensbereich Wiring Systems zugeordnet.

Bestätigungsvermerk

Wir haben den von der LEONI AG, Nürnberg, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, 25. Februar 2010

**Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Broschulat , Wirtschaftsprüfer

Zenk, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der vorausichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Nürnberg, 25. Februar 2010

LEONI AG

Der Vorstand

Dr. Klaus Probst

Dieter Bellé

Uwe H. Lamann

Auszug aus dem Jahresabschluss der LEONI AG

Gewinn- und Verlustrechnung

LEONI AG

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[T€] 01.01 - 31.12. nach HGB 2009 2008
1. Sonstige betriebliche Erträge 69.537 44.891
2. Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter 12.664 12.927
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 3.759 3.840
- 16.423 - 16.767
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen - 3.553 - 3.665
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 28.132 - 63.769
5. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages erhaltene Gewinne 0 38.487
6. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 43.057 24.718
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.362 34.414
8. Aufwendungen aus Verlustübernahmen - 55.028 0
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen - 257 - 2.498
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 34.824 - 41.597
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 18.261 14.214
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 2.091 5.220
13. Sonstige Steuern - 35 - 48
14. Jahresfehlbetrag /-Überschuss - 20.387 19.386
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 6.476 1.936
16. Entnahme aus der Rücklage für eigene Aktien 29.056 0
17. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0 - 9.500
18. Bilanzgewinn 15.145 11.822

Bilanz

LEONI AG

Aktiva

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[ T€ ] nach HGB 2009 2008
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.845 3.215
Sachanlagen 5.937 8.409
Anteile an verbundenen Unternehmen 238.824 238.850
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 459.062 569.287
Sonstige Ausleihungen 1.405 1.503
Finanzanlagen 699.291 809.640
Anlagevermögen 707.073 821.264
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 357.115 373.064
Wertpapiere 0 29.056
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 84.873 78.848
Umlaufvermögen 441.988 480.968
Rechnungsabgrenzungsposten 1.922 2.313
Summe Aktiva 1.150.983 1.304.545
Passiva
Eigenkapital 304.325 330.059
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 20.965 19.974
Steuerrückstellungen 865 0
Sonstige Rückstellungen 5.936 21.138
Rückstellungen 27.766 41.112
Finanzschulden 599.359 613.712
Andere Verbindlichkeiten 219.533 319.662
Summe Passiva 1.150.983 1.304.545

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2009 intensiv mit der Lage und Entwicklung der LEONI AG auseinander. Er nahm die ihm laut Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr, stand dem Vorstand beratend zur Seite und überwachte dessen Arbeit. Dabei stützte sich der Aufsichtsrat auf ausführliche Berichte, die ihm der Vorstand regelmäßig zur Verfügung stellte. Die schriftlichen Ausführungen enthielten umfassende und aktuelle Informationen über die Lage des LEONI-Konzerns, den operativen Geschäftsverlauf und alle wichtigen Ereignisse. Darüber hinaus wurden in den Aufsichtsratssitzungen die Monats- und Zwischenberichte, die Ergebnisse aus dem laufenden Risikomanagement, die Finanz-, Investitions- und Personalplanungen sowie die operativen Zielvorgaben intensiv erörtert. Der Vorstand hat Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planwerten im Einzelnen erläutert und die weitere strategische Vorgehensweise mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Vorhaben und Ereignisse von erheblicher Bedeutung wurden auch außerhalb der Sitzungen diskutiert.

Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2009 insgesamt zu fünf ordentlichen Sitzungen zusammen, und zwar am 23. März, 14. Mai, 23. Juli, 17. September und 9. Dezember. Darüber hinaus fanden eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung am 28. Januar sowie eine Sitzung der Anteilseigner-Vertreter am 4. Mai statt. Das Gremium war stets beschlussfähig. Es tagte, bis auf eine Ausnahme, immer vollständig.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

Bei der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 28. Januar hat das Gremium die Folgen des massiven Konjunktureinbruchs für den LEONI-Konzern und die daraus zu ziehenden Schlüsse diskutiert. Im Anschluss daran verabschiedete der Aufsichtsrat die Planung für das Geschäftsjahr 2009, was auf der vorhergehenden Sitzung im Dezember 2008 aufgrund der großen konjunkturellen Unsicherheiten unterblieben war. In allen Sitzungen des Aufsichtsrates standen die Folgen der Konjunkturkrise und die umfangreichen Anpassungsmaßnahmen von LEONI im Mittelpunkt der Beratungen.

Zu den Themen, die in den ordentlichen Aufsichtsratstreffen regelmäßig diskutiert wurden, zählten weiter die aktuelle Geschäftslage, strategische Projekte sowie die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems, des internen Kontrollsystems und der internen Revision des LEONI-Konzerns. Außerdem befasste sich der Aufsichtsrat in den Sitzungen im Mai, September und Dezember ausführlich mit den veröffentlichten Zwischenberichten.

In der ersten Sitzung am 23. März stand darüber hinaus die Erörterung der Jahresabschlüsse der LEONI AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2008 auf der Agenda. Der Aufsichtsrat hat beide Abschlüsse gebilligt. Außerdem informierte der Vorstand ausführlich über den aktuellen Status der Kostensenkungsmaßnahmen sowie der Finanzierung. Ferner wurde aufgrund der aktuellen Konjunkturdaten ein erster Forecast 2009 vorgestellt.

Am 17. September beschäftigte sich der Aufsichtsrat neben den regelmäßigen Themen auch mit dem Verkauf des Großteils der 2,9 Millionen eigenen Aktien, die LEONI zwischen Oktober und Dezember 2008 im Rahmen eines Rückkaufprogramms erworben hatte. Hierbei hat sich das Gremium insbesondere über den Vorschlag des Vorstands beraten, die eigenen Aktien zeitnah wieder zu verkaufen, da eine Verwendung der eigenen Aktien als Akquisitionswährung bei Unternehmenskäufen auf absehbare Zeit nicht mehr in Betracht kam. Ferner setzte sich der Aufsichtsrat mit den Folgen des in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) sowie den aktuellen Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex) auseinander. Um auch die neuen Empfehlungen vollständig zu erfüllen, wurden entsprechende Maßnahmen beschlossen. Darüber hinaus informierte sich der Aufsichtsrat bei diesem Termin über die Aktivitäten zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien (Compliance).

Ebenfalls am 17. September befasste sich das Aufsichtsratsplenum mit dem am 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) und der vom Personalausschuss darauf aufbauend vorgeschlagenen Neuregelung der Vorstandsvergütung. Außerdem wurde über die Verlängerung der Dienstverträge der Herren Dr. Klaus Probst und Dieter Bellé beraten.

In der letzten Sitzung am 9. Dezember 2009 beriet der Aufsichtsrat über die Mittelfristplanung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Vorstandsvergütung. Weiter überprüfte der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Arbeit und beschloss zudem die derzeit gültige Corporate Governance Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Sie ist in diesem -> Geschäftsbericht abgedruckt und kann auf der -> Internetseite abgerufen werden. LEONI erfüllt alle Empfehlungen des Kodex in der aktuellen Fassung vom 18. Juni 2009.

Arbeit der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat der LEONI AG hat insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet: Dabei handelt es sich um den Prüfungs-, Personal- und Nominierungsausschuss sowie um einen Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG. Die Ausschüsse erhöhen die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit, indem sie sich außerhalb der eigentlichen Sitzungen mit komplexen Sachthemen auseinandersetzen und die Ergebnisse für das Plenum aufbereiten.

2009 tagte der Prüfungsausschuss insgesamt viermal. Am 10. März beschäftigte er sich mit den wesentlichen Ergebnissen der Abschlussprüfung 2008, der Dokumentation des internen Kontrollsystems und arbeitete einen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2009 aus. In der Sitzung vom 4. Mai stand die Prüfung des Zwischenberichts über das erste Quartal im Mittelpunkt. Themen des Treffens am 4. August waren der Halbjahresfinanzbericht und der Bericht über die Compliance, außerdem beschloss der Prüfungsausschuss eine Selbstevaluation. Am 5. November setzte sich der Ausschuss mit dem Zwischenbericht über die ersten drei Quartale und den Ergebnissen der Selbstevaluation auseinander.

Der Personalausschuss kam 2009 zweimal zusammen, und zwar am 20. Juli und am 16. September. Dabei befasste er sich mit der Neuregelung der Vorstandsvergütung sowie mit der Verlängerung beziehungsweise Anpassung der Dienstverträge für die Vorstandsmitglieder gemäß VorstAG.

Jahresabschlussprüfung

Die ordentliche Hauptversammlung der LEONI AG wählte am 14. Mai 2009 die Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft (im Berichtszeitraum umfirmiert in Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) mit Sitz in Stuttgart, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2009. Ernst & Young hat den vom Vorstand auf der Grundlage des HGB aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht 2009 der LEONI AG sowie den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und mit dem uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk versehen. Die Lageberichte beschreiben die Situation der AG und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung in zutreffender Weise. Der Abschlussprüfer bewertete auch das Risikomanagement positiv.

Die Jahresabschlüsse der Gesellschaft und des Konzerns, die Lageberichte und die Berichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen in seiner Sitzung am 11. März 2010 vorgeprüft und in der ordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 23. März 2010 umfassend diskutiert. Die Vertreter des Abschlussprüfers nahmen an beiden Sitzungen teil, berichteten über das Ergebnis ihrer Prüfungen und standen für zusätzliche Auskünfte zur Verfügung. Sie bestätigten dem Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Risikomanagement- und des internen Kontrollsystems. Ferner versicherten die Abschlussprüfer, dass sie im Berichtsjahr über die Abschlussprüfung hinaus keine Leistungen für die LEONI AG erbracht haben und keine Umstände vorliegen, die ihre Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten. Die Prüfung der Jahresabschlüsse und der Lageberichte von AG und Konzern durch den Aufsichtsrat führte zu keinerlei Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der AG und den Konzernabschluss für das Jahr 2009 gebilligt. Der Jahresabschluss der LEONI AG ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, angesichts des Fehlbetrags für das Geschäftsjahr 2009 keine Dividende auszuschütten.

Personalien

Die ordentliche Hauptversammlung wählte am 14. Mai 2009 Herrn Dr. Bernd Rödl als Vertreter der Anteilseigner neu in den Aufsichtsrat. Er trat an die Stelle von Herrn Benno Schwiegershausen, der 2008 als Ersatzmitglied in das Gremium nachgerückt war. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Schwiegershausen für sein Engagement und die jederzeit konstruktive Zusammenarbeit. Herr Schwiegershausen steht dem Aufsichtsrat auch weiterhin als Ersatzmitglied zur Verfügung.

Danken möchten wir auch dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LEONI-Gruppe für den großen Einsatz, den sie im sehr schwierigen Geschäftsjahr 2009 wieder erbracht haben. Dadurch konnten im Berichtszeitraum nicht nur die Auswirkungen der Konjunkturkrise bewältigt, sondern zugleich die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft neu gestellt werden.

Nürnberg, 23. März 2010

Dr. Werner Rupp, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Aufsichtsrat und Vorstand

Mitglieder des Aufsichtsrats

Dr. Werner Rupp, Burgthann

Vorsitzender

Franz Spieß, Roth-Pfaffenhofen*

1. stv. Vorsitzender

Ernst Thoma, Nürnberg

2. stv. Vorsitzender

Gabriele Bauer, Prichsenstadt*

Josef Häring, Grafenwiesen*

Ralf Huber, Nürnberg*

Karl-Heinz Lach, Eschweiler*

Dr. Bernd Rödl, Nürnberg ab 14. Mai 2009

Horst Schmidmer, Nürnberg

Benno Schwiegershausen, Nürnberg bis 14. Mai 2009

Wilhelm Wessels, Fürth

Helmut Wirtz, Stolberg*

Prof. Dr. Klaus Wucherer, Ungelstetten

* Arbeitnehmervertreter

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Vermittlungsausschuss

gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz

Dr. Werner Rupp (Vorsitzender),

Franz Spieß, Gabriele Bauer, Ernst Thoma

Personalausschuss

Dr. Werner Rupp (Vorsitzender),

Franz Spieß,

Ernst Thoma

Prüfungsausschuss (Audit Committee)

Ernst Thoma (Vorsitzender),

Ralf Huber, Dr. Werner Rupp,

Franz Spieß

Nominierungsausschuss

Dr. Werner Rupp (Vorsitzender),

Ernst Thoma,

Prof. Dr. Klaus Wucherer

Vorstand

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Dieter Bellé Uwe H. Lamann Dr. Klaus Probst
verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Controlling, Arbeitsdirektor Vorstandsmitglied seit 2000 verantwortlich für den Unternehmensbereich Wiring Systems, Vorstandsmitglied seit 1999 Vorstandsvorsitzender, verantwortlich für den Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions, Vorstandsmitglied seit 1997

Corporate Governance

Corporate Governance Bericht

LEONI bekennt sich zu einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance). Die Basis für unsere Corporate Governance bilden gesetzliche Regelungen, die Satzung der LEONI AG, der Deutsche Corporate Governance Kodex (Kodex) und die Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat. Diese Leitlinien werden bei allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Im Folgenden berichten wir gemäß Ziffer 3.10 des Kodex über unsere Corporate Governance.

Kodex-Empfehlungen weiterhin vollständig erfüllt

Im Geschäftsjahr 2009 erfüllte LEONI alle Empfehlungen und mit einer Ausnahme auch alle Anregungen des Deutschen Corporate Governance-Kodex in seiner aktuellen Fassung vom 18. Juni 2009. -> Die Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG ist im Geschäftsbericht abgedruckt und ebenso wie die Erklärungen der vergangenen fünf Jahre auf der LEONI-Website zugänglich.

Aktionäre und Hauptversammlung

Jede Aktie der LEONI AG gewährt grundsätzlich eine Stimme. Auf der Hauptversammlung können unsere Aktionäre ihr Stimmrecht ausüben und mit den Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat in Dialog treten. Die Einberufung zur Hauptversammlung und weitere Informationen werden den Aktionären auf Anfrage auch auf elektronischem Wege übermittelt. Alle notwendigen Unterlagen und Berichte für die letzte Hauptversammlung am 14. Mai 2009 waren außerdem auf der -> LEONI-Website verfügbar und leicht zugänglich. Die Rede des Vorstandsvorsitzenden auf der Hauptversammlung wurde im Internet übertragen und konnte bis zum Ablauf von drei Monaten nach der Veranstaltung auf unserer Website abgerufen werden. Die Stimmauszählung erfolgte wie im Vorjahr auf elektronischem Weg. Um Aktionären, die nicht an der Hauptversammlung teilnehmen konnten, die Wahrnehmung ihrer Rechte zu erleichtern, standen erneut drei Stimmrechtsvertreter zur weisungsgebundenen Ausübung der Stimmrechte zur Verfügung. Sie waren während der Veranstaltung durchgehend erreichbar, konnten bevollmächtigt und angewiesen werden.

Vorstand

Der Vorstand der LEONI AG ist für die Unternehmensführung verantwortlich. Er handelt im Interesse der LEONI AG mit dem Ziel, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Hierfür entwickelt er eine geeignete Strategie, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für deren Umsetzung. Zu seinen Aufgaben zählen außerdem ein effektives Chancen- und Risikomanagement sowie -controlling und die Überwachung der Compliance (Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien) im gesamten Konzern. Die Zusammenarbeit und die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstandsgremiums werden durch eine vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsordnung geregelt.

Der Vorstand der LEONI AG setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen:

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Dr. Klaus Probst, Diplom-Ingenieur, 56
Erste Bestellung: 1997 (bei LEONI seit 1989)
Bestellt bis: 2014
Zuständigkeit: Vorstandsvorsitzender; Leitung des Unternehmensbereichs Wire & Cable Solutions sowie der Ressorts Corporate Communications und Internal Audit
Dieter Bellé, Diplom-Betriebswirt, 53
Erste Bestellung: 2000
Bestellt bis: 2014
Zuständigkeit: Leitung der Ressorts Accounting / Controlling, Finance, Legal Affairs / Corporate Governance, Information Management, Risk Management / Compliance, Investor Relations, Taxes und Human Resources (Arbeitsdirektor)
Uwe H. Lamann, Diplom-Ingenieur, 60
Erste Bestellung: 1999
Bestellt bis: 2012
Zuständigkeit: Leitung des Unternehmensbereichs Wiring Systems

Im Geschäftsjahr 2009 verlängerte der Aufsichtsrat die Vorstandsverträge von Dr. Klaus Probst und Dieter Bellé um weitere fünf Jahre. Alle Informationen über die Vergütung des Vorstands sind im -> Vergütungsbericht enthalten.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der LEONI AG überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er setzt sich gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz paritätisch aus jeweils sechs Vertretern der Arbeitnehmer und der Anteilseigner zusammen. Auf der Seite der Anteilseigner gab es im Berichtsjahr eine personelle Veränderung: In der ordentlichen Hauptversammlung vom 14. Mai 2009 wurde Dr. Bernd Rödl als Vertreter der Anteilseigner neu in den Aufsichtsrat gewählt. Seine Amtszeit endet mit dem Ende der Amtszeit der übrigen Mitglieder. Er trat an die Stelle von Benno Schwiegershausen, der 2008 als Ersatzmitglied in das Gremium nachgerückt war und dem Aufsichtsrat auch weiterhin als Ersatzmitglied zur Verfügung steht.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der LEONI AG haben höchstens drei weitere Aufsichtsratsmandate bei anderen börsennotierten Unternehmen. Über die Struktur und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats informiert der Vergütungsbericht.

Im Berichtszeitraum trat der Aufsichtsrat zu fünf ordentlichen Sitzungen zusammen. In einer dieser Sitzungen hat der Aufsichtsrat teilweise ohne den Vorstand getagt, um Fragen zu den Vorstandsverträgen und der -vergütung zu diskutieren. Zusätzlich gab es eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung sowie eine gesonderte Sitzung der Anteilseignervertreter. Regelmäßig überprüft der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Arbeit. Im Berichtsjahr bestanden im Aufsichtsrat ein Prüfungs-, ein Personal-, ein Nominierungs- und ein Vermittlungsausschuss. Den Vorsitz im Prüfungsausschuss führte Herr Ernst Thoma. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses ist unabhängig und gehörte dem Vorstandsgremium während der letzten beiden Jahre nicht an. Über die Themen der Aufsichtsratssitzungen und die Arbeit der Ausschüsse informiert der -> Bericht des Aufsichtsrats ausführlich. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und die Besetzung der Ausschüsse sind im -> Kapitel Aufsichtsrat und Vorstand aufgelistet.

Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2009 regelmäßig, aktuell und umfassend über alle wichtigen Ereignisse sowie die Planung, den Geschäftsverlauf, die Risikosituation und die Compliance-Maßnahmen. Bei den Aufsichtsratssitzungen diskutierten Vorstand und Aufsichtsrat alle wichtigen strategischen Entscheidungen sowie zustimmungspflichtige Geschäfte ausführlich, offen und unter Wahrung der Vertraulichkeit. In Ergänzung zu den ordentlichen Sitzungen berieten sich die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat in monatlich stattfindenden Gesprächen über aktuelle Themen.

Für Vorstand und Aufsichtsrat besteht seit langem eine D & O-Versicherung mit einem Selbstbehalt. Aufgrund der neuen gesetzlichen Vorgaben sowie in Entsprechung der Empfehlungen des Corporate Governance Kodex haben Vorstand und Aufsichtsrat einen Selbstbehalt in Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des einzelnen Mitglieds vereinbart.

Compliance

LEONI handelt in Übereinstimmung mit den jeweils gültigen gesetzlichen Regelungen und unter Einhaltung eines freiwilligen Code of Ethics, der von allen Mitarbeitern verpflichtend einzuhalten ist. Der Wortlaut dieses Kodex steht auf unserer -> Website zur Verfügung. Zusätzliche Verhaltensrichtlinien enthält die LEONI-Sozialcharta. Durch regelmäßige Mitarbeiter-Schulungen, Compliance-Prüfungen, prozessunabhängige Prüfungen der Internen Revision und durch Selbstverpflichtungserklärungen des Managements stärkt LEONI das Bewusstsein der Mitarbeiter für die Bedeutung eines stets verantwortungsvollen Handelns. Vorstand und Aufsichtsrat informieren sich regelmäßig über die Compliance im Unternehmen und überwachen die entsprechenden Aktivitäten.

Transparenz

Um unsere Aktionäre und die interessierte Öffentlichkeit gleichberechtigt, zeitnah und ausführlich über die Entwicklung der LEONI AG zu informieren, nutzen wir eine Vielzahl von Medien. Sämtliche Pflichtpublikationen sowie umfangreiche ergänzende Informationen stehen jeweils aktuell auf der -> LEONI-Website zur Verfügung. Alle Veröffentlichungen, wie beispielsweise Ad-hoc-Meldungen, Medienmitteilungen, Zwischen- und Geschäftsberichte, werden stets in deutscher und englischer Sprache herausgegeben. Analysten- und Telefonkonferenzen sowie die jährliche Bilanzpressekonferenz werden jeweils live im Internet übertragen und die Aufzeichnungen sind dort danach für einen begrenzten Zeitraum abrufbar. Auch der aktuelle Finanzkalender, der über alle wesentlichen Veröffentlichungs- und Veranstaltungstermine informiert, kann auf der Website eingesehen werden.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die Konzernabschlüsse für die Jahre 2008 und 2009 sowie die verkürzten Konzernzwischenabschlüsse im Halbjahresfinanzbericht und in den beiden Quartalsberichten der LEONI AG wurden unter Beachtung der internationalen Rechnungslegungsgrundsätze (IFRS) aufgestellt. Die Hauptversammlung wählte am 14. Mai 2009 die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, (zwischenzeitlich umfirmiert in Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), zum Abschlussprüfer für das Berichtsjahr. Dem Wahlvorschlag ging eine

Unabhängigkeitsprüfung voraus. Damit wurden geschäftliche, finanzielle, persönliche oder sonstige Beziehungen zwischen Ernst & Young und dessen Organen und Prüfungsleitern einerseits sowie der LEONI AG und ihren Organmitgliedern andererseits ausgeschlossen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers begründen können. Ernst & Young gab eine entsprechend verbindliche Unabhängigkeitserklärung ab.

Ferner hat der Aufsichtsrat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser ihm unverzüglich über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse berichtet, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben. Nach dieser Vereinbarung wird der Aufsichtsrat vom Abschlussprüfer informiert bzw. vermerkt der Abschlussprüfer im Prüfungsbericht, wenn er Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Kodex ergeben.

Aktiengeschäfte und Aktienbesitz

Alle Aktiengeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat sowie ihnen nahestehenden Personen (Directors' Dealings gemäß § 15a WpHG) werden unverzüglich auf der -> LEONI-Website veröffentlicht, sobald wir davon Kenntnis erhalten. Im Jahr 2009 wurde folgende Transaktion gemeldet:

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Datum des Geschäfts Meldepflichtige Person Emmitent Ort des Geschäftsabschlusses Mitteilungspflichtiges Geschäft
12.2.2009 Christopher Probst, Person in enger Beziehung zu Person mit Führungsaufgaben (Sohn von Dr. Klaus Probst, Vorsitzender des Vorstands der LEONI AG) LEONI AG* Xetra, Börse Frankfurt über Sparkasse Nürnberg Kauf von 5.000 nennwertlosen LEONI-Aktien* zu einem Kurs von € 8,90 je Stück. Gesamtvolumen: € 44.500,00

* WKN 540888, ISINDE0005408884

Am 31. Dezember 2009 waren Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats im Besitz von mehr als einem Prozent der von LEONI ausgegebenen Aktien. Der Besitz verteilte sich wie folgt:

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Aktienbesitz Aktienstückzahl zum 31.12.2009 Anteil in % am Grundkapital
Aufsichtsrat und ihm nahestehende Personen 470.132 1,58
Vorstand und ihm nahestehende Personen 101.257 0,34
Aufsichtsrat und Vorstand gesamt 571.389 1,92

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und enthält Angaben, die nach den Erfordernissen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) bzw. der International Financial Reporting Standards (IFRS) Bestandteil des Anhangs bzw. des Lageberichts sind.

Vergütung des Vorstands 2009

Die Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstands setzte sich bis einschließlich 2009 grundsätzlich aus einer erfolgsunabhängigen Komponente (Fixum), einer erfolgsabhängigen Kurzzeitkomponente (Tantieme), die sich am Jahresüberschuss bemisst und sowohl nach oben als auch nach unten begrenzt ist, sowie einer aktienbasierten Langfristkomponente mit Risikocharakter (Bonus) zusammen. In Anbetracht eines über der positiven Veränderung der Marktkapitalisierung liegenden negativen Economic Value Added (EVA) wurde 2009 wie im Vorjahr kein Bonus ausbezahlt.

Die individualisierte Darstellung des Aufwands für die Vergütung des Vorstands in den Geschäftsjahren 2009 und 2008 ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

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Vergütung
T€ Erfolgsunabhängige Komponente (Fixum) Erfolgsabhängige Komponente (Tantieme) Komponente mit langfristiger Anreizwirkung Sonstiges Gesamt
--- --- --- --- --- --- ---
Dr. K. Probst 2009 455 295 - 28 778
2008 455 245 - 295 28 433
D. Bellé 2009 300 250 - 36 586
2008 300 200 - 295 33 238
U. H. Lamann 2009 330 220 - 27 577
2008 300 200 - 295 25 230
Gesamt 2009 1.085 765 - 91 1.941
Gesamt 2008 1.055 645 - 885 86 901

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Pensionen
T€ Jahresbezug bei Eintritt des Pensionsfalles Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr
--- --- --- --- ---
Dr. K. Probst 2009 297 405
2008 239 117
D. Bellé 2009 188 111
2008 170 111
U. H. Lamann 2009 188 182
2008 188 542
Gesamt 2009 673 698
Gesamt 2008 597 770

Die an den Vorstand zur Auszahlung kommende Gesamtvergütung beträgt damit für 2009 insgesamt 1.850 T€ (2008: 1.700 T€). Die sonstigen Bezüge beinhalten geldwerte Vorteile aus der Überlassung von Dienstwagen und Zuschüssen zu Versicherungen.

Die obige Tabelle zeigt die auf die einzelnen Mitglieder des Vorstands entfallenden Pensionsansprüche sowie die Zuführung zur Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr 2009. Diese setzt sich aus den sogenannten Dienstzeitaufwendungen (service costs) und nach zu verrechnenden Dienstzeitaufwendungen (past service costs) zusammen. Pensionen werden an frühere Vorstandsmitglieder gezahlt, die entweder die Pensionsgrenze von 65 (bzw. auch von 63) Jahren erreicht haben oder dauerhaft dienstunfähig sind. Der Pensionsanspruch der aktiven Vorstandsmitglieder bemisst sich nach einem prozentualen Anteil am letzten Jahresfestgehalt.

Neue Vergütungsstruktur für den Vorstand ab dem Jahr 2010

Am 5. August 2009 trat das Gesetz zur Angemessenheit von Vorstandsvergütungen (VorstAG) in Kraft. Die neue Gesetzeslage findet sich auch in der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex wieder, der ebenfalls ab dem 5. August 2009 gültig ist. Unter Beachtung dieser neuen Rechtslage sowie unter Berücksichtigung der Empfehlungen des DCGK hat der Aufsichtsrat in seinen Sitzungen im Juli, September und Dezember 2009 eine neue Ausgestaltung der Vergütungssystematik für den LEONI-Vorstand beraten und beschlossen. Sowohl die Vertragsverlängerungen von zwei Vorstandsmitgliedern um weitere fünf Jahre als auch die Umstellung auf die neue Vergütungssystematik für den gesamten LEONI-Vorstand konnten einvernehmlich mit Wirkung ab dem 1. Januar 2010 vereinbart werden. In Übereinstimmung mit dem DCGK erläutern wir im Folgenden die Grundzüge des neuen Vergütungssystems für den Vorstand der LEONI AG und die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Komponenten.

Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung wurden bisher vom Personalausschuss des Aufsichtsrats festgelegt, der aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie jeweils aus einem Vertreter der Anteilseigner und Arbeitnehmer besteht. Entsprechend den neuen gesetzlichen Vorgaben und den Empfehlungen des DCGK wird künftig das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente vom Aufsichtsratsplenum beschlossen, wobei der Personalausschuss alle für den Beschluss notwendigen Vorarbeiten übernimmt. Das ab dem Jahr 2010 geltende neue Vergütungssystem wurde folglich durch den Personalausschuss vorbereitet, dem Aufsichtsratsplenum in seiner Sitzung am 17. September 2009 erläutert und daran anschließend von diesem einstimmig beschlossen.

Des Weiteren prüft das Aufsichtsratsplenum mindestens einmal im Jahr das Vergütungssystem. Dies erfolgte zuletzt in der Sitzung am 9. Dezember 2009, in der die Mittelfristplanung 2010 bis 2014 und deren Auswirkungen auf die künftige Vorstandsvergütung besprochen und darauffolgend im Februar 2010 einstimmig schriftlich beschlossen wurden.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die neue Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung ab dem Jahr 2010:

Struktur und Systematik der Vorstandsvergütung ab 2010

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Komponente Bemessungsgrundlage Korridor Voraussetzung für Zahlung Auszahlung
1. Fixvergütung Fixbezüge Sachbezüge / Nebenleistungen Funktion, Verantwortung, Dauer der Vorstandszugehörigkeit, Üblichkeit Fix vereinbart für die Dauer des Vertrags Vertragliche Regelung Monatlich
2. Kurzfristige Vergütungskomponente Jahresbonus Aufgabe, Leistung, Jahresüberschuss des Konzerns 0 bis 150 % [ Ziel voll erreicht = 100 % ] 1-Jahresplanung, Erreichung der Ziele Einmal jährlich im darauf folgenden Jahr
3. Mittelfristige Vergütungskomponente Mehrjahresbonus Aufgabe, Leistung, Jahresüberschuss des Konzerns 50 bis 150 % [ Ziel voll erreicht = 100 % ] 3-Jahresplanung, Zielerreichung im Durchschnitt von 3 Jahren mind. 50 % Im 4. Jahr
4. Langfristige Vergütungskomponente Bonusbank Aufgabe, Leistung, EVA und Aktienkurssteigerung 0 bis Cap, Malusregelung 50 % davon Umwandlung in LEONI-Aktien mit einer Haltefrist von 50 Monaten Einmal jährlich im darauf folgenden Jahr
5. Versorgung Pensionsanwartschaft Versorgungsfähige Fixbezüge, Dienstjahre im Vorstand Festbetrag Pensionierung, Versorgungsfall -

Fixvergütung

Das Fixum ist eine feste jährliche Grundvergütung, die in monatlich gleichen Raten ausbezahlt wird. Das Fixum ist angemessen im Vergleich zu anderen MDAX-Unternehmen.

Variable Bestandteile

Kurzfristige Vergütungskomponente - Jahresbonus: In Abhängigkeit vom erreichten Jahresüberschuss wird ein Jahresbonus ausbezahlt. Der Jahresbonus kann höchstens bis auf denjenigen Wert steigen, der für eine Planerfüllung von 150 Prozent erreicht wird (Cap). Der Jahresbonus kann bis auf null sinken. Damit wird den Anforderungen des VorstAG und des DCGK entsprochen.

Mittelfristige Vergütungskomponente - Mehrjahresbonus: Der Mehrjahresbonus stellt in Abhängigkeit des jeweiligen Jahresüberschusses auf das Ergebnis eines Dreijahreszeitraumes ab und entspricht damit der im VorstAG und im DCGK aufgestellten Nachhaltigkeitsforderung. Auszahlungen erfolgen im Anschluss an die Dreijahresperiode und nur dann, wenn der Zielerreichungssatz im Durchschnitt (arithmetischer Durchschnitt) des Dreijahreszeitraumes mindestens 50 Prozent beträgt. Andernfalls verfällt der Mehrjahresbonus vollständig. Der Mehrjahresbonus ist durch einen Korridor (50 Prozent bis 150 Prozent) nach oben und nach unten begrenzt. Mit der Mittelfristplanung 2010 bis 2014 wurde erstmals für die Jahre 2010 bis 2012 ein Dreijahresplan aufgestellt, der die für den Mehrjahresbonus relevanten Bemessungsgrundlagen in diesen Jahren festschreibt.

Langfristige Vergütungskomponente: Zur weiteren Stärkung einer nachhaltigen positiven Unternehmensentwicklung dient eine langfristige Vergütungskomponente, die die Wertentwicklung des Unternehmens (EVA) und seiner Börsenkapitalisierung angemessen in Form einer Bonusbank berücksichtigt. Aus dieser Bonusbank kommt jährlich bis zu einer Obergrenze (Cap) ein Betrag zur Auszahlung, von dem 50 Prozent durch die Mitglieder des Vorstandes in LEONI-Aktien angelegt werden müssen und die über einen Zeitraum von 50 Monaten zu halten sind, womit der Haltedauer von mindestens 48 Monaten gemäß VorstAG entsprochen wird. Diese Vergütungskomponente kann bis auf null sinken. Negative Unternehmensentwicklungen mindern die Bonusbank (Malusregelung), wobei die Bonusbank bis auf null sinken kann.

In Jahren mit schlechten Ergebnissen und schlechter Unternehmensentwicklung werden im Extremfall keinerlei variable Vergütungen fällig. In normalen bis sehr guten Jahren können die variablen Vergütungen 50 Prozent bis 70 Prozent der Gesamtvergütung betragen. In der Regel beträgt der Anteil des Jahresbonus an den gesamten variablen Vergütungen weniger als 50 Prozent.

Die Gesamtvergütung ist angemessen im Vergleich zu MDAX-Unternehmen und anderen Unternehmen mit 20.000 bis 50.000 Beschäftigten. Sie trägt sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung. Die einzelnen Vergütungsbestandteile verleiten den Vorstand überdies nicht zum Eingehen unangemessener Risiken.

Ein international anerkannter Vergütungsexperte hat die Konzeption der neuen Vergütungsstruktur begleitet und ihre Vereinbarkeit mit der neuen Rechtslage einschließlich des DCGK bestätigt. Der Aufsichtsrat hat dabei auch auf die Unabhängigkeit dieses Vergütungsexperten geachtet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Vergütung für den Vorstand der LEONI AG den Erfordernissen des VorstAG sowie des DCGK entspricht und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Versorgung

Bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder andere Gründe, die das Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat, wird die Fixvergütung für die Dauer von bis zu zwölf Monaten, längstens bis zur Beendigung des Anstellungsvertrages, weitergezahlt. Im Falle einer dauernden Arbeitsunfähigkeit erhält das Vorstandsmitglied eine Invaliditätsrente. Verstirbt ein Vorstandsmitglied, so werden Witwen- und Waisenrenten gezahlt. Nach Vollendung des 65. Lebensjahres hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf Zahlung einer Altersrente. Im Vergleich zu MDAX-Unternehmen sind die Versorgungsvergütungen des Vorstands der LEONI AG ebenfalls angemessen.

Sonstiges

Abfindungszahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, sind begrenzt auf zwei Jahresvergütungen und betragen nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages (Abfindungs-Cap gemäß DCGK).

Im Falle eines Kontrollwechsels (Change of Control) hat jedes Vorstandsmitglied ein Kündigungsrecht aus wichtigem Grund und Anspruch auf eine Abfindung. Die Abfindung ist auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt (150 Prozent des Abfindungs-Caps gemäß DCGK) und beträgt auch in diesem Fall nicht mehr als die Jahresvergütungen für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und enthält grundsätzlich eine feste und eine erfolgsorientierte Komponente. Im Geschäftsjahr 2009 wurde jedem einfachen Mitglied des Gremiums ein Fixum in Höhe von 35 T€ ausbezahlt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhielt den doppelten und jeder stellvertretende Vorsitzende den eineinhalbfachen Satz. Die Mitgliedschaft im Personal- und Prüfungsausschuss wurde zusätzlich mit jeweils 1.000 €, der Vorsitz mit jeweils 1.500 € vergütet. Entsprechend der Satzung wird zusätzlich eine erfolgsorientierte Vergütung in Höhe von 4 Prozent des auszuschüttenden Bilanzgewinns erst dann fällig, wenn der auszuschüttende Bilanzgewinn 4 Prozent des Grundkapitals übersteigt. Da dies 2009 nicht der Fall war, entfällt eine erfolgsorientierte Vergütung für den Aufsichtsrat. Außerdem ist laut Satzung die erfolgsorientierte Vergütung für das gesamte Gremium auf höchstens 3 Prozent des Grundkapitals begrenzt, das heißt auf Basis des derzeitigen Grundkapitals von 29,7 Mio. € auf höchstens 891 T€.

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder in den Jahren 2009 und 2008 im Einzelnen zusammensetzte:

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Bezüge je Aufsichtsrat in T€ Fixum (netto) Erfolgsorientierte Vergütung (netto) Sonstiges Gesamt
Dr. Werner Rupp1) 2009 73 0 - 73
2008 73 25 - 98
Franz Spieß2) 2009 55 0 - 55
2008 54 19 - 73
Ernst Thoma3) 2009 55 0 - 55
2008 55 19 - 74
Gabriele Bauer 2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Josef Häring 2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Ralf Huber 2009 36 0 - 36
2008 36 12 - 48
Karl-Heinz Lach 2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Dr. Werner Marnette4) 2009 0 0 - 0
2008 19 7 - 26
Dr. Bernd Rödl5) 2009 22 0 22
2008 0 0 - 0
Horst Schmidmer 2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Benno Schwiegershausen6) 2009 13 0 - 13
2008 16 6 - 22
Paula Tsapanidis7) 2009 0 0 - 0
2008 18 6 - 24
Wilhelm Wessels 2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Helmut Wirtz8) 2009 35 0 1 36
2008 17 6 - 23
Prof. Dr. Klaus Wucherer 2009 35 0 - 35
2008 35 12 - 47
Summe 2009 498 0 1 499
2008 498 173 0 670

1) Aufsichtsratsvorsitzender

2) 1. stellv. Aufsichtsratsvorsitzender

3) 2. stellv. Aufsichtsratsvorsitzender

4) Mitglied des Aufsichtsrats bis 16.07.2008

5) Mitglied des Aufsichtsrats ab 14.05.2009

6) Mitglied des Aufsichtsrats bis 14.05.2009, seitdem Ersatzmitglied

7) Mitglied des Aufsichtsrats bis 30.06.2008

8) Mitglied des Aufsichtsrats ab 08.07.2008

Die Aufsummierung der Einzelbezüge in T€ in obiger Tabelle kann rundungsbedingt von den ausgewiesenen Summen abweichen.

Entsprechenserklärung

Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG im Jahr 2009 zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex i. d. F. vom 6. Juni 2008 und vom 18. Juni 2009 (zuletzt veröffentlicht im elektronischen Bundesanzeiger am 5. August 2009) gemäß § 161 AktG. Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG haben in der gemeinsamen Sitzung vom 9. Dezember 2009 die folgende -> Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen:

I. Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass sie seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2008 bis einschließlich am 4. August 2009 den bis zu diesem Tag gültigen Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 ohne Ausnahme entsprochen haben.

II. Außerdem erklären Vorstand und Aufsichtsrat, dass sie ab dem 5. August 2009 den ab diesem Tag geltenden Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 ebenfalls ohne Ausnahme entsprochen haben.

III. Vorstand und Aufsichtsrat der LEONI AG erklären des Weiteren ihre Absicht, auch zukünftig ohne Ausnahme allen Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 zu entsprechen.

Nürnberg, im Dezember 2009

LEONI AG

Für den Vorstand

Dr. Klaus Probst

LEONI AG

Für den Aufsichtsrat

Dr. Werner Rupp

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