Quarterly Report • Nov 4, 2020
Quarterly Report
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www.lenzing.com
Zwischenbericht 01-09/2020 | Lenzing Gruppe
| EUR Mio. | 01-09/2020 | 01-09/2019 Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.194,9 | 1.617,9 | -26,1 % |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 140,4 | 266,9 | -47,4 % |
| EBITDA-Marge | 11,7 % | 16,5 % | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 22,1 | 153,5 | -85,6 % |
| EBIT-Marge | 1,8 % | 9,5 % | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | 9,8 | 151,9 | -93,6 % |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) | -23,3 | 112,9 | n/a |
| Ergebnis je Aktie in EUR | -0,10 | 4,41 | n/a |
| EUR Mio. | 01-09/2020 | 01-09/2019 Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Brutto-Cashflow | 83,3 | 242,5 | -65,6 % |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | -14,0 | 171,0 | n/a |
| Free Cashflow | -460,8 | 11,4 | n/a |
| CAPEX | 449,8 | 159,7 | 181,7 % |
| EUR Mio. | 30.09.2020 | 31.12.2019 Veränderung | |
| Liquiditätsbestand | 563,7 | 581,0 | -3,0 % |
| Ungenutzte Kreditlinien | 1.043,1 | 266,6 | 291,3 % |
| EUR Mio. | 30.09.2020 | 31.12.2019 Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 3.478,4 | 3.121,1 | 11,5 % |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.393,4 | 1.559,3 | -10,6 % |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 40,1 % | 50,0 % | |
| Nettofinanzverschuldung | 823,3 | 400,6 | 105,5 % |
| Nettoverschuldung | 929,7 | 511,4 | 81,8 % |
| Net Gearing | 59,1 % | 25,7 % | |
| Trading Working Capital | 438,7 | 403,5 | 8,7 % |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen | 28,5 % | 20,7 % |
| EUR | 30.09.2020 | 31.12.2019 Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Börsenkapitalisierung in Mio. | 1.247,9 | 2.198,3 | -43,2 % |
| Aktienkurs | 47,00 | 82,80 | -43,2 % |
| Mitarbeiter/innen | 30.09.2020 | 31.12.2019 Veränderung | |
| Anzahl (Beschäftigte) | 7.241 | 7.036 | 2,9 % |
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte den "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", abrufbar unter folgendem Link https://www.lenzing.com/Erlaeuterungen-Finanzkennzahlen-Lenzing-Gruppe-2020-Q3, und dem verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
Die COVID-19-Pandemie und die Beschränkungen großer Teile des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens stürzten die Weltwirtschaft1 2020 in eine tiefe Rezession. Der Internationale Währungsfonds revidierte zwar seine Prognose im Oktober leicht nach oben, geht aber nach wie vor von einem Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 4,4 Prozent aus. 2021 soll die globale Wirtschaft um 5,2 Prozent wachsen. Eine wirtschaftliche Erholung ist jedoch mit Risiken behaftet und hängt vor allem vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.
Die COVID-19-Krise beeinflusste in der Berichtsperiode die gesamte Textil- und Bekleidungsindustrie und damit auch den Weltfasermarkt2 sehr negativ. Die Schließung von Geschäften im Einzelhandel ließ die Nachfrage nach Textilien und Bekleidung im Berichtszeitraum weltweit stark zurückgehen. In den USA und großen europäischen Märkten ging der Umsatz im stationären Handel teilweise um mehr als 80 Prozent zurück. Die schrittweise Lockerung von Maßnahmen und Öffnung von Geschäften führte ab Ende des 2. Quartals zuerst in China und später in praktisch allen Märkten zu einer Rückkehr der Nachfrage bei Textilien und Bekleidung. Die Erholung am Fasermarkt setzte zeitverzögert mit dem Ende der üblichen saisonalen Nachfrageschwankungen während der Sommermonate in beinahe allen Produktgruppen ein und führte ab August auch zu einem Rückgang der Lagerbestände.
Gleichzeitig hat der hohe Bedarf an Medizin- und Hygieneprodukten die Preise für Vliesfasern in der Berichtsperiode zwischenzeitlich bis auf RMB 12.550 pro Tonne erhöht. Im Zuge der schrittweisen Lockerung der COVID-19-Maßnahmen gingen die Preise aber allmählich wieder auf ein Vorkrisenniveau zurück und lagen per 30. September bei RMB 9.850 pro Tonne.
Der Baumwollmarkt war in diesem außergewöhnlichen Marktumfeld mit geringer Nachfrage zunächst von einem weiteren Anstieg der Lagerbestände und einer stark rückläufigen Preisentwicklung gekennzeichnet. Im 1. Quartal ging der Preis gemessen am Cotlook A-Index bis auf ca. 60 US-Cent pro Pfund und damit auf den niedrigsten Wert seit mehr als 10 Jahren zurück. Die Erholung der chinesischen Volkswirtschaft und die chinesischen Importe aus den USA wirkten sich ab dem 3. Quartal stabilisierend auf den Baumwollpreis aus. Auch die verringerten Ernteprognosen für die kommende Saison zeigten Wirkung. Der Baumwollpreis lag per Ende September bei 71 US-Cent pro Pfund. Dies entspricht einem Minus von 9,1 Prozent gegenüber dem Preisniveau zu Jahresanfang. Der Cotlook-A Index lag im Durchschnitt der Berichtsperiode um 11,4 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Infolge des Lockdowns im Frühjahr 2020 blieb auch die Nachfrage am Polyestermarkt aus. Die stark fallenden Rohstoffpreise setzten die Preisentwicklung im weiteren Verlauf der Berichtsperiode zusätzlich unter Druck. Per 30. September lag der Polyesterpreis in
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Oktober 2020
2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2019 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, China mit RMB 5.250 pro Tonne 23,9 Prozent unter dem Wert zu Jahresanfang und markierte damit ein neues historisches Tief. Der durchschnittliche Preis war in der Berichtsperiode um 27,3 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.
Der Preis für Standardviscose lag bereits Ende 2019 aufgrund eines Kapazitätsüberhangs ebenso wie der Polyesterpreis auf einem historischen Tiefstand. Der großflächige Lockdown, sinkende Rohstoffpreise und die üblichen saisonalen Nachfrageschwankungen während der Sommermonate drückten den Preis bis Ende Juli auf ein neues Allzeittief von RMB 8.300 pro Tonne. Die im 3. Quartal einsetzende Erholung mit steigenden Umsätze und sinkenden Lagerbeständen führte schließlich ab August auch zu einer Erholung der Preisentwicklung. Per 30. September lag der Preis für Standardviscose in China bei RMB 9.200 pro Tonne und damit 2,6 Prozent unter dem Wert zu Jahresanfang. Im Durchschnitt der ersten drei Quartale notiert der Preis für Standardviscose aber nach wie vor 24,8 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der generelle Nachfrageeinbruch am Fasermarkt, gepaart mit der großen Preisdifferenz zu anderen Fasertypen, wirkte sich in der Berichtsperiode auch bei den Preisen für holzbasierte Spezialfasern negativ aus. Ein deutlicher Anstieg der Nachfrage sorgte gegen Ende des 3. Quartals für eine schrittweise Erholung der Preise.
Die Preise für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern, entwickelten sich in der Berichtsperode ähnlich wie die Preise für Standardviscose. Der Preis für laubholzbasierten Faserzellstoff in China ging in den ersten beiden Quartalen weiter zurück und markierte im Juni ein neues historisches Tief von USD 607 pro Tonne. Im 3. Quartal erholte sich der Preis und erreichte mit USD 624 pro Tonne per 30. September beinahe wieder den Wert zu Jahresanfang.
Die Lenzing Gruppe reagierte erfolgreich mit einem breiten Maßnahmenpaket auf dieses äußerst schwierige Marktumfeld und bleibt strategisch voll auf Kurs. Lenzing verstärkte die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungsketten und passte die Produktionsmengen agil und flexibel dem Bedarf an. Durch den plangemäßen Aufbau von Lagerbeständen und eine Erweiterung der logistischen Lösungen konnte Lenzing ihre Kunden jederzeit und insbesondere auch infolge der einsetzenden Erholung der Nachfrage im 3. Quartal schnell und mit dem gewohnten Lieferservicegrad bedienen. Um den Effekt der unter Druck geratenen Faserpreise und Fasernachfrage zu mindern, intensivierte Lenzing in der Berichtsperiode die Maßnahmen zur strukturellen Ergebnisverbesserung und konnte die Betriebskosten dadurch signifikant senken.
CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)
Die unmittelbaren Auswirkungen der COVID-19-Krise erhöhten den Preis- und Mengendruck im Bereich der Textilfasern insbesondere in den ersten beiden Quartalen 2020. Die gestiegene Nachfrage im 3. Quartal, vor allem nach holzbasierten Spezialfasern wie TENCEL™ Modal und LENZING™ ECOVERO™, wirkte sich positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in der Berichtsperiode aus, lag jedoch weiterhin unter dem Vorjahreswert. Die Umsatzerlöse verringerten sich infolgedessen in den ersten drei Quartalen 2020 von EUR 1,62 Mrd. um 26,1 Prozent auf EUR 1,19 Mrd. Der Anteil der Spezialfasern stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von 49,8 Prozent auf 60,6 Prozent.
Die Ergebnisentwicklung reflektiert im Wesentlichen den Umsatzrückgang. Die Umsetzung von Maßnahmen zur strukturellen Ergebnisverbesserung in allen Regionen minderte diesen negativen Effekt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich in der Berichtsperiode um 47,4 Prozent auf EUR 140,4 Mio. Die EBITDA-Marge ging von 16,5 Prozent auf 11,7 Prozent zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT) ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 85,6 Prozent auf EUR 22,1 Mio. und die EBIT-Marge von 9,5 Prozent auf 1,8 Prozent gesunken. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich um 93,6 Prozent auf EUR 9,8 Mio. Das Periodenergebnis lag bei EUR minus 23,3 Mio. (01-09/2019: EUR 112,9 Mio.) und das Ergebnis je Aktie bei EUR minus 0,10 (01-09/2019: EUR 4,41).
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen gingen in den ersten drei Quartalen 2020 um 32,7 Prozent auf EUR 656,4 Mio. zurück. In Relation zu den Umsatzerlösen belaufen sich die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtszeitraum auf 54,9 Prozent (01-09/2019: 60,2 Prozent). Die Gründe dafür sind einerseits gezielte Kostensenkungsmaßnahmen, andererseits geringere Produktionsmengen und rückläufige Marktpreise, insbesondere für Holz, Zellstoff, Natronlauge und Energie. Der Personalaufwand reduzierte sich aufgrund eines Personalaufnahmestopps und der Inanspruchnahme der Kurzarbeit an den österreichischen Standorten um 10,1 Prozent auf EUR 269,5 Mio. In Relation zu den Umsatzerlösen der Lenzing Gruppe lagen die Personalaufwendungen bei 22,6 Prozent (01-09/2019: 18,5 Prozent). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um 10,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR 179,9 Mio. ebenfalls deutlich reduziert werden.
Der Steueraufwand in Höhe von EUR 33 Mio. (01-09/2019: EUR 39 Mio.) ist durch Währungseffekte und die Wertberichtigung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge einzelner Konzernunternehmen beeinflusst.
Der Brutto-Cashflow ging in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 65,6 Prozent auf EUR 83,3 Mio. zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit verringerte sich auf EUR minus 14 Mio. (01-09/2019: EUR 171 Mio.). Der Free Cashflow lag aufgrund der Investitionstätigkeit im Rahmen der Projekte in Thailand und Brasilien bei EUR minus 460,8 Mio. (01-09/2019: EUR 11,4 Mio.). Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) haben sich in der Berichtsperiode auf EUR 449,8 Mio. in etwa verdreifacht.
Der Liquiditätsbestand entwickelte sich gegenüber Ende 2019 annähernd stabil und lag per 30. September 2020 bei EUR 563,7 Mio. Per Ende der Berichtsperiode standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 1,04 Mrd. zur Verfügung (nach EUR 266,6 Mio. per 31. Dezember 2019).
Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 11,5 Prozent auf EUR 3,48 Mrd. per 30. September 2020. Die wesentlichsten Veränderungen betreffen die Erhöhung des Sachanlagevermögens aufgrund der gestiegenen Investitionstätigkeiten sowie die Einbringung von biologischen Vermögenswerten in Form von Bäumen, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion in Brasilien verwendet werden.
Das bereinigte Eigenkapital verringerte sich in den ersten drei Quartalen 2020, primär aufgrund von Bewertungseffekten aus der Absicherung gegen Währungsrisiken im Zusammenhang mit den Investitionsprojekten in Thailand und Brasilien um 10,6 Prozent auf EUR 1,39 Mrd. per 30. September 2020. Die bereinigte Eigenkapitalquote ging entsprechend von 50 Prozent auf 40,1 Prozent zurück. Die Nettofinanzverschuldung hat sich in der Berichtsperiode auf EUR 823,3 Mio. in etwa verdoppelt.
Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN stellten auch in den ersten drei Quartalen 2020 den Schwerpunkt der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.
Die Errichtung des Zellstoffwerks in Brasilien läuft weiterhin nach Plan. Nach der finalen Investitionsentscheidung im Dezember 2019 beteiligte sich die Duratex-Gruppe im 1. Quartal dieses Jahres vereinbarungsgemäß mit einem Anteil von 49 Prozent am Joint-Venture LD Celulose. Lenzing hält 51 Prozent der Anteile dieses vollkonsolidierten Tochterunternehmens. Die erwarteten Baukosten liegen bei USD 1,38 Mrd. Finanziert wird das Projekt mittels Eigen- und langfristigem Fremdkapital. Der Abschluss der entsprechenden Finanzierungsverträge erfolgte ebenfalls planmäßig im 2. Quartal 2020. IFC, ein Mitglied der World Bank Group, und IDB Invest, ein Mitglied der IDB Group, unterstützen das Investitionsprogramm des Joint-Ventures LD Celulose. Die Exportkreditagentur Finnvera und sieben Geschäftsbanken beteiligen sich ebenfalls am Finanzierungspaket in Höhe von USD ca. 1,1 Mrd. Die Inbetriebnahme des Zellstoffwerks ist unverändert für das 1. Halbjahr 2022 geplant.
Im 2. Quartal erfolgten außerdem die Fertigstellung des Ausbauprojektes und die Inbetriebnahme der neuen Produktionskapazitäten am Standort Paskov. Lenzing steigerte dadurch die Zellstoffkapazitäten vor Ort von 270.000 to auf 285.000 to pro Jahr.
Spezialfasern sind die ganz große Stärke von Lenzing. Die strategische Zielvorgabe, 2020 rund 50 Prozent des Konzernumsatzes mit Spezialfasern zu erzielen, ist bereits erreicht. Um künftig noch widerstandsfähiger gegen die Schwankungen des Marktes zu sein, will Lenzing in diesem Bereich weiter organisch wachsen. Im Fokus der nächsten Jahre steht dabei ganz klar die Errichtung der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Der Anteil der Spezialfasern an den Umsatzerlösen des Segments Fasern soll dadurch bis 2024 auf mehr als 75 Prozent gesteigert werden. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen beträgt etwa EUR 400 Mio. Die Bauarbeiten starteten im 2. Halbjahr 2019 und verliefen auch in der Berichtsperiode planmäßig. Gegen Ende des Jahres 2021 soll die Produktion aufgenommen werden.
Mit der Umsetzung der beiden Schlüsselprojekte in Brasilien und Thailand erreicht Lenzing auch einen wichtigen Meilenstein ihrer Klimaneutralitäts-Strategie. Beide Großprojekte sind als CO2-neutrale Werke konzipiert. Das Zellstoffwerk in Brasilien wird darüber hinaus zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt zählen und mehr als 40 Prozent des erzeugten Stroms als "grüne Energie" ins öffentliche Netz einspeisen. Lenzing verpflichtete sich 2019, ihre Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 2017 zu reduzieren. Das Ziel für 2050 lautet klimaneutral zu sein.
Im Nachhaltigkeitsbericht 2019, der im März präsentiert wurde, zeigt Lenzing im Detail auf, wie sie den globalen Herausforderungen aktiv begegnet und zur Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten Probleme beiträgt. Lenzing setzt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auch auf einen kooperativen Ansatz in Form von strategischen Partnerschaften. Im Einklang mit dieser unterstützt Lenzing die neu gegründete Renewable Carbon Initiative und deren Ziel, den Übergang von fossilen Rohstoffen zu erneuerbarem Kohlenstoff für alle organischen Chemikalien und Materialien zu beschleunigen. Lenzing und zehn weitere führende Unternehmen aus sechs Ländern gründeten die Initiative im September 2020 unter der Leitung des nova-Instituts (Deutschland).
Um die Dekarbonisierung der eigenen Wertschöpfung und der gesamten textilen Lieferkette voranzutreiben, wird auch das Produktangebot gezielt weiterentwickelt. Lenzing führte im 3. Quartal die ersten CO2-freien Fasern am Markt ein. Die neuen Fasern, die unter der Marke TENCEL™ vertrieben werden, sind gemäß der Richtlinie des "CarbonNeutral Protocol" als CarbonNeutral®-Produkte für die Textilindustrie zertifiziert. Lenzing und ihre Premiummarke im Textilbereich arbeiten im Rahmen der Kampagne "True Carbon Zero" eng mit verschiedenen Partnern, darunter Modemarken, Designern und Nichtregierungsorganisationen, zusammen, um das gemeinsame Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen
Neben Umweltschutz stellt auch die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette eine große Herausforderung für die Textilindustrie dar. Lenzing bietet in Kooperation mit TextileGenesis™ eine innovative Lösung auf Basis der Blockchain-Technologie an, um dieser gerecht zu werden. Im 3. Quartal präsentierte Lenzing gemeinsam mit den Modemarken Schneider und Armedangels ein weiteres Pilotprojekt mit dem Ziel, das Maß an Rückverfolgbarkeit zu erhöhen. Eine Besonderheit dabei ist die Verwendung der sogenannten Fibercoin™ Technologie, die eine digitale Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprung des verwendeten Rohstoffs zurück ermöglicht und damit Produktfälschungen vorbeugt.
ISS ESG, eine der anerkanntesten Ratingagenturen im Bereich Nachhaltigkeit, zeichnete diese Leistungen in ihrem jüngsten Bericht aus und hob das Nachhaltigkeitsrating der Lenzing von "C+" auf "B-" – die höchste Bewertung in der Kategorie "Paper & Forest Products" (Papier- und Holzerzeugnisse). Damit gehört Lenzing zu den oberen 10 Prozent der bewerteten Unternehmen. Bestätigt wurde zudem der "Prime Status" der Gruppe.
2 Zwischenbericht 01-09/2020 Lenzing Gruppe
Die unmittelbaren Auswirkungen der COVID-19-Krise erhöhten den Preis- und Mengendruck im Bereich der Textilfasern insbesondere in den ersten beiden Quartalen 2020. Die gestiegene Nachfrage im 3. Quartal, vor allem nach holzbasierten Spezialfasern wie TENCEL™ Modal und LENZING™ ECOVERO™, wirkte sich positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in der Berichtsperiode aus, lag jedoch weiterhin unter dem Vorjahreswert. Die Umsatzerlöse verringerten sich infolgedessen in den ersten drei Quartalen 2020 von EUR 1,62 Mrd. um 26,1 Prozent auf EUR 1,19 Mrd. Der Anteil der Spezialfasern stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von Der Liquiditätsbestand entwickelte sich gegenüber Ende 2019 annähernd stabil und lag per 30. September 2020 bei EUR 563,7 Mio. Per Ende der Berichtsperiode standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 1,04 Mrd. zur Ver-
Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 11,5 Prozent auf EUR 3,48 Mrd. per 30. September 2020. Die wesentlichsten Veränderungen betreffen die Erhöhung des Sachanlagevermögens aufgrund der gestiegenen Investitionstätigkeiten sowie die Einbringung von biologischen Vermögenswerten in Form von Bäumen, die als Rohstoff für die Zell-
Das bereinigte Eigenkapital verringerte sich in den ersten drei Quartalen 2020, primär aufgrund von Bewertungseffekten aus der Absicherung gegen Währungsrisiken im Zusammenhang mit den Investitionsprojekten in Thailand und Brasilien um 10,6 Prozent auf EUR 1,39 Mrd. per 30. September 2020. Die bereinigte Eigenkapitalquote ging entsprechend von 50 Prozent auf 40,1 Prozent zurück. Die Nettofinanzverschuldung hat sich in der Berichtsperiode
Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN stellten auch in den ersten drei Quartalen 2020 den Schwerpunkt der Investitionsakti-
Die Errichtung des Zellstoffwerks in Brasilien läuft weiterhin nach Plan. Nach der finalen Investitionsentscheidung im Dezember 2019 beteiligte sich die Duratex-Gruppe im 1. Quartal dieses Jahres vereinbarungsgemäß mit einem Anteil von 49 Prozent am Joint-Venture LD Celulose. Lenzing hält 51 Prozent der Anteile dieses vollkonsolidierten Tochterunternehmens. Die erwarteten Baukosten liegen bei USD 1,38 Mrd. Finanziert wird das Projekt mittels Eigen- und langfristigem Fremdkapital. Der Abschluss der entsprechenden Finanzierungsverträge erfolgte ebenfalls planmäßig im 2. Quartal 2020. IFC, ein Mitglied der World Bank Group, und IDB Invest, ein Mitglied der IDB Group, unterstützen das Investitionsprogramm des Joint-Ventures LD Celulose. Die Exportkreditagentur Finnvera und sieben Geschäftsbanken beteiligen sich ebenfalls am Finanzierungspaket in Höhe von USD ca. 1,1 Mrd. Die Inbetriebnahme des Zellstoffwerks ist unverändert für das 1. Halbjahr 2022 geplant.
Im 2. Quartal erfolgten außerdem die Fertigstellung des Ausbauprojektes und die Inbetriebnahme der neuen Produktionskapazitäten am Standort Paskov. Lenzing steigerte dadurch die Zellstoffkapa-
Spezialfasern sind die ganz große Stärke von Lenzing. Die strategische Zielvorgabe, 2020 rund 50 Prozent des Konzernumsatzes mit Spezialfasern zu erzielen, ist bereits erreicht. Um künftig noch widerstandsfähiger gegen die Schwankungen des Marktes zu sein, will Lenzing in diesem Bereich weiter organisch wachsen. Im Fokus der nächsten Jahre steht dabei ganz klar die Errichtung der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Der Anteil der Spezialfasern an den Umsatzerlösen des Segments Fasern soll dadurch bis 2024 auf mehr als 75 Prozent gesteigert werden. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen beträgt etwa EUR 400 Mio. Die Bauarbeiten
zitäten vor Ort von 270.000 to auf 285.000 to pro Jahr.
fügung (nach EUR 266,6 Mio. per 31. Dezember 2019).
stoffproduktion in Brasilien verwendet werden.
auf EUR 823,3 Mio. in etwa verdoppelt.
vitäten der Lenzing Gruppe dar.
Die Ergebnisentwicklung reflektiert im Wesentlichen den Umsatzrückgang. Die Umsetzung von Maßnahmen zur strukturellen Ergebnisverbesserung in allen Regionen minderte diesen negativen Effekt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich in der Berichtsperiode um 47,4 Prozent auf EUR 140,4 Mio. Die EBITDA-Marge ging von 16,5 Prozent auf 11,7 Prozent zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT) ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 85,6 Prozent auf EUR 22,1 Mio. und die EBIT-Marge von 9,5 Prozent auf 1,8 Prozent gesunken. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich um 93,6 Prozent auf EUR 9,8 Mio. Das Periodenergebnis lag bei EUR minus 23,3 Mio. (01-09/2019: EUR 112,9 Mio.) und das Ergebnis je Aktie bei EUR minus 0,10 (01-09/2019:
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen gingen in den ersten drei Quartalen 2020 um 32,7 Prozent auf EUR 656,4 Mio. zurück. In Relation zu den Umsatzerlösen belaufen sich die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtszeitraum auf 54,9 Prozent (01-09/2019: 60,2 Prozent). Die Gründe dafür sind einerseits gezielte Kostensenkungsmaßnahmen, andererseits geringere Produktionsmengen und rückläufige Marktpreise, insbesondere für Holz, Zellstoff, Natronlauge und Energie. Der Personalaufwand reduzierte sich aufgrund eines Personalaufnahmestopps und der Inanspruchnahme der Kurzarbeit an den österreichischen Standorten um 10,1 Prozent auf EUR 269,5 Mio. In Relation zu den Umsatzerlösen der Lenzing Gruppe lagen die Personalaufwendungen bei 22,6 Prozent (01-09/2019: 18,5 Prozent). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um 10,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR 179,9 Mio. ebenfalls
Der Steueraufwand in Höhe von EUR 33 Mio. (01-09/2019: EUR 39 Mio.) ist durch Währungseffekte und die Wertberichtigung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge einzelner Konzernunter-
Der Brutto-Cashflow ging in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 65,6 Prozent auf EUR 83,3 Mio. zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit verringerte sich auf EUR minus 14 Mio. (01-09/2019: EUR 171 Mio.). Der Free Cashflow lag aufgrund der Investitionstätigkeit im Rahmen der Projekte in Thailand und Brasilien bei EUR minus 460,8 Mio. (01-09/2019: EUR 11,4 Mio.). Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) haben sich in der Berichtsperiode auf EUR 449,8 Mio. in etwa ver-
49,8 Prozent auf 60,6 Prozent.
EUR 4,41).
deutlich reduziert werden.
nehmen beeinflusst.
dreifacht.
Um auch die eigenen Logistikprozesse in Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele zu optimieren und den Lieferservicegrad weiter zu verbessern, testet Lenzing aktuell eine vermehrte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Als erstes österreichisches Unternehmen sendete Lenzing im 3. Quartal zu 100 Prozent in Österreich produzierte Ware per Zug direkt nach China. Der am Güterbahnhof Wien Süd gestartete Zug legte auf seiner 16-tägigen Reise über 10.460 Kilometer zurück und transportierte 41 Container mit Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™ im Wert von EUR 1,8 Mio. Der Transport mit dem Zug ist in etwa doppelt so schnell wie der übliche Seeweg, der mehrere Wochen in Anspruch nimmt.
Der Gewinn des österreichischen Staatspreises für Innovation ist ein weiterer Beleg für die Leistungen und die Strategie der Lenzing, ausschließlich mit nachhaltigen Innovationen zu wachsen. Lenzing überzeugte die Jury mit ihrer LENZING™ Web Technology. Das neuartige Verfahren ist eine echte Pionierleistung und vereint die Faser- und Vliesherstellung in nur einem Schritt und setzt damit neue Standards in Hinblick auf Effizienz, Kreislaufwirtschaft und ökologische Nachhaltigkeit.
Dass Lenzing über Fasern hinaus auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und Partner sowie die Bedürfnisse der Konsument/innen schaut, bewies das Unternehmen auch mit der Gründung der Hygiene Austria LP GmbH im 2. Quartal 2020 mit dem Ziel, den erhöhten Bedarf der Bevölkerung an hochwertigen Hygiene- und Schutzartikeln zu decken. Das neue Unternehmen, an dem Lenzing 50,1 Prozent und Palmers 49,9 Prozent hält, startete ab Mai dieses Jahres mit der Produktion und dem Verkauf von MNS- und FFP2-Masken. Das Produktsortiment wurde in einem nächsten Schritt um Masken für Kinder erweitert. Mit der Einführung eines Online-Shops (www.hygiene-austria.at) leistete die Hygiene Austria einen weiteren Beitrag zur österreichischen Versorgungssicherheit. Seit dem 3. Quartal werden die hochqualitativen Schutzmasken für Kinder und Erwachsene auch bei Spar, Hofer und in den Handelsfirmen der REWE Group Österreich angeboten. Mit der derzeitigen Produktionsinfrastruktur können bis zu 12 Mio. Schutzmasken für die Bevölkerung und den medizinischen Bereich produziert werden. Die Monatskapazität für CE-zertifizierte FFP2-Masken liegt aktuell bei bis zu 5 Mio. Stück.
Der Internationale Währungsfonds rechnet derzeit mit einem Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 4,4 Prozent und revidierte damit seine Juni-Prognose etwas nach oben. Der Fasermarkt und der Markt für Faserzellstoff gerieten im 1. Halbjahr 2020, und speziell im 2. Quartal des Jahres, infolge der COVID-19-Krise erheblich unter Druck. Im 3. Quartal 2020 kam es zu einer merkbaren Verbesserung in den Fasermärkten, und damit einhergehend zu einer positiven Entwicklung von Nachfrage und Preisen.
Die weitere Entwicklung wird vor allem von den Folgen der COVID-19-Pandemie auf die globalen textilen Wertschöpfungsketten und deren Auswirkungen auf das Kaufverhalten von Konsument/innen sowie den Entwicklungen an den Währungsmärkten abhängen. Die Lenzing Gruppe erwartet aus heutiger Sicht eine Fortsetzung des positiven Trends im 4. Quartal und damit einhergehend eine Entwicklung der Umsatzerlöse und des operativen Ergebnisses, die über jener des 3. Quartals 2020 liegt. Sollten sich die Infektionszahlen jedoch in den kommenden Wochen und Monaten weltweit weiter deutlich erhöhen und weitere Staaten oder Regionen Lockdowns verhängen, könnte dies einen negativen Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Lenzing Gruppe haben.
Die Lenzing Gruppe sieht sich auch aufgrund der vergleichsweise soliden Geschäftsentwicklung in den ersten drei Quartalen 2020 in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt und wird insbesondere die strategischen Investitionsprojekte, die schon ab 2022 einen signifikanten Ergebnisbeitrag liefern werden, weiter entschlossen und planmäßig vorantreiben.
Lenzing, am 30. Oktober 2020 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA Mitglied des Vorstandes
DI Stephan Sielaff Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Finanzvorstand
DI Christian Skilich, MBA, LLM Mitglied des Vorstandes
für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. September 2020
| EUR Mio. | ||||
|---|---|---|---|---|
| 07-09/2020 | 07-09/2019 | 01-09/2020 | 01-09/2019 | |
| Umsatzerlöse | 384,7 | 529,4 | 1.194,9 | 1.617,9 |
| Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
-36,0 | 5,0 | -28,3 | 21,6 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 12,1 | 13,3 | 43,5 | 36,7 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 16,6 | 18,2 | 45,2 | 65,5 |
| Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten1 |
0,1 | 0,0 | -9,0 | 0,0 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
-189,7 | -314,8 | -656,4 | -974,7 |
| Personalaufwand | -84,9 | -99,1 | -269,5 | -299,9 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -59,2 | -66,3 | -179,9 | -200,3 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)2 | 43,7 | 85,7 | 140,4 | 266,9 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing und Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen |
-39,2 | -37,8 | -118,3 | -113,4 |
| Betriebsergebnis (EBIT)2 | 4,5 | 47,9 | 22,1 | 153,5 |
| Finanzerfolg | -4,3 | 1,4 | -12,3 | -1,6 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT)2 | 0,2 | 49,3 | 9,8 | 151,9 |
| Ertragsteueraufwand | -9,1 | -13,2 | -33,0 | -39,0 |
| Periodenergebnis | -8,9 | 36,1 | -23,3 | 112,9 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodenergebnis Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der |
-4,3 | 38,4 | -2,8 | 117,1 |
| Lenzing AG | -4,6 | -2,2 | -20,5 | -4,2 |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | EUR | EUR |
| Verwässert = unverwässert | -0,16 | 1,45 | -0,10 | 4,41 |
1) Im Jänner 2020 sind biologische Vermögenswerte in Höhe von EUR 103,1 Mio. zugegangen. Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion verwendet werden. Nach IAS 41 (Landwirtschaft) müssen biologische Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten ausgewiesen werden. 2) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen,
Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.
EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
EBT: Ergebnis vor Steuern.
für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. September 2020
| EUR Mio. | ||||
|---|---|---|---|---|
| 07-09/2020 | 07-09/2019 | 01-09/2020 | 01-09/2019 | |
| Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
-8,9 | 36,1 | -23,3 | 112,9 |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | -6,7 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
-1,2 | 0,0 | -2,1 | 1,1 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
0,3 | 0,0 | 0,5 | 1,4 |
| -0,9 | 0,0 | -1,6 | -4,2 | |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
||||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung |
-37,6 | 14,2 | -81,3 | 21,9 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
0,0 | 0,0 | -0,1 | -0,1 |
| Cashflow Hedges | -6,4 | -5,1 | -151,9 | -0,1 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
0,9 | 1,2 | 7,4 | 0,1 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity Methode bilanziert werden (nach Steuern) |
-1,3 | -0,6 | -7,2 | -0,3 |
| -44,4 | 9,7 | -233,0 | 21,4 | |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | -45,3 | 9,7 | -234,6 | 17,3 |
| Gesamtergebnis | -54,2 | 45,8 | -257,8 | 130,2 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis | -42,6 | 46,9 | -169,8 | 133,0 |
| Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG |
-11,5 | -1,1 | -88,0 | -2,8 |
zum 30. September 2020
| EUR Mio. | ||
|---|---|---|
| Vermögenswerte | 30.09.2020 | 31.12.2019 |
| Immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische | ||
| Vermögenswerte1 | 2.097,0 | 1.663,2 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden und Finanzanlagen | 62,0 | 71,0 |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) | 4,9 | 7,0 |
| Übrige langfristige Vermögenswerte | 38,4 | 42,7 |
| Langfristige Vermögenswerte | 2.202,3 | 1.783,9 |
| Vorräte | 354,8 | 395,7 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 233,4 | 251,4 |
| Übrige kurzfristige Vermögenswerte | 133,0 | 118,6 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 554,9 | 571,5 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.276,2 | 1.337,2 |
| Bilanzsumme | 3.478,4 | 3.121,1 |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten | 30.09.2020 | 31.12.2019 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.237,7 | 1.513,0 |
| Anteile anderer Gesellschafter | 129,3 | 24,9 |
| Eigenkapital | 1.367,0 | 1.537,9 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.178,9 | 852,0 |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | 44,8 | 41,9 |
| Rückstellungen | 123,6 | 128,8 |
| Übrige langfristige Verbindlichkeiten | 167,5 | 20,4 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 1.514,9 | 1.043,0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 208,0 | 129,6 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 149,5 | 243,6 |
| Rückstellungen | 95,6 | 87,4 |
| Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten | 143,4 | 79,6 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 596,6 | 540,2 |
| Bilanzsumme | 3.478,4 | 3.121,1 |
1) Im Jänner 2020 sind biologische Vermögenswerte in Höhe von EUR 103,1 Mio. zugegangen. Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion verwendet werden. Nach IAS 41 (Landwirtschaft) müssen biologische Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten ausgewiesen werden.
für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. September 2020
| EUR Mio. | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Grundkapital | Kapital rücklagen |
Andere Rücklagen |
Gewinn rücklagen |
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG |
Anteile anderer Gesell schafter |
Eigenkapital | |
| Stand zum 01.01.2019 | 27,6 | 133,9 | 7,5 | 1.332,8 | 1.501,7 | 32,2 | 1.533,9 |
| Gesamtergebnis | 0,0 | 0,0 | 15,9 | 117,1 | 133,0 | -2,8 | 130,2 |
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Gezahlte Dividenden | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -132,8 | -132,8 | -0,1 | -132,9 |
| Stand zum 30.09.2019 | 27,6 | 133,9 | 23,3 | 1.317,2 | 1.502,0 | 29,2 | 1.531,2 |
| Stand zum 01.01.2020 | 27,6 | 133,9 | 28,7 | 1.322,9 | 1.513,0 | 24,9 | 1.537,9 |
| Gesamtergebnis | 0,0 | 0,0 | -167,1 | -2,8 | -169,8 | -88,0 | -257,8 |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in das Anlagevermögen und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0,0 | 0,0 | 8,2 | 0,0 | 8,2 | 4,6 | 12,8 |
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 2,1 | 2,1 | 100,2 | 102,3 |
| Kapitalzuführung | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 87,8 | 87,8 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | -115,7 | -115,7 | 0,0 | -115,7 |
| Gezahlte Dividenden | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,2 | -0,2 |
| Stand zum 30.09.2020 | 27,6 | 133,9 | -130,3 | 1.206,5 | 1.237,7 | 129,3 | 1.367,0 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2020 bis 30. September 2020
| EUR Mio. | |||
|---|---|---|---|
| 01-09/2020 | 01-09/2019 | ||
| Periodenergebnis | -23,3 | 112,9 | |
| + | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing |
119,7 | 115,2 |
| –/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen | -13,1 | 14,3 | |
| Brutto-Cashflow | 83,3 | 242,5 | |
| +/– Veränderung Vorräte | 51,1 | -34,7 | |
| +/– Veränderung Forderungen | -4,7 | -31,2 | |
| +/– Veränderung Verbindlichkeiten | -143,7 | -5,6 | |
| Veränderung des Working Capital | -97,3 | -71,5 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | -14,0 | 171,0 | |
| – | Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten (CAPEX) |
-449,8 | -159,7 |
| – | Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-2,2 | -7,5 |
| + | Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen | 3,0 | 0,1 |
| + | Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
1,4 | 3,8 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -447,7 | -163,4 | |
| + | Einzahlungen von Eigenkapital | 84,5 | 0,0 |
| – | Gezahlte Dividenden | -0,2 | -132,9 |
| + | Investitionszuschüsse | -0,2 | 1,8 |
| + | Aufnahme von Anleihen und Schuldscheindarlehen | 83,8 | 0,0 |
| + | Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten | 386,5 | 207,4 |
| – | Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen | -37,5 | 0,0 |
| – | Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten | -59,7 | -85,5 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 457,2 | -9,3 | |
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | -4,5 | -1,7 | |
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 571,5 | 243,9 | |
| Währungsdifferenz auf liquide Mittel | -12,1 | 3,8 | |
| Liquide Mittel zum Periodenende | 554,9 | 246,0 | |
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit: | |||
| Zinseinzahlungen | 1,3 | 1,3 | |
| Zinsauszahlungen | 8,8 | 4,4 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | 25,4 | 45,2 |
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2020 wurde in Anlehnung an IAS 34 (Zwischenberichterstattung) aufgestellt. Er wurde auf Basis des Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2019 erstellt und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR). Die Zahlenangaben im vorliegenden verkürzten Konzernzwischenabschluss werden auf die nächste Million und auf eine Dezimale gerundet angegeben ("Mio"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

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Konzeption, Redaktion Filip Miermans, Daniel Winkelmeier (Lenzing Gruppe) Layout und Gestaltung ElectricArts Werbeagentur GmbH
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Dieser verkürzte Konzernzwischenbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des verkürzten Konzernzwischenberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden.
Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der verkürzte Konzernzwischenbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
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