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Lenzing AG

Quarterly Report Nov 15, 2011

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Quarterly Report

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Eine Frage des Lebensstils

Quartalsbericht 03/2011 . Lenzing Gruppe

Eine Frage des Lebensstils

Jede Herausforderung des Lebens hat ihren eigenen Reiz. Ob allerdings ein fl üchtiger Moment zur bleibenden Erinnerung wird oder einfach nur verblasst, hängt von vielen Dingen ab. Lenzing Fasern machen Augenblicke unvergänglich – ob in der Natur oder beim Sport, alleine oder gemeinsam. Das Faserportfolio von Lenzing hat auf jede Frage des Lebensstils die richtige Antwort.

Inhalt

Lagebericht 4 Allgemeines Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7 Ausblick Lenzing Gruppe 10 Risikobericht 11 Konzernzwischenabschluss 12 Gewinn- und Verlustrechnung 15 Gesamtergebnisrechnung 16 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20 Bilanz 22 Kapitalfl ussrechnung 24 Kennzahlen 25 Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes) 26 Erklärung des Vorstandes 39

Wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus

4

Die Bettwäsche aus TENCEL® verführt zu wohligem Schlaf – trotzdem sind wir im Jahr 2011 aktiv und wach geblieben. Die Ergebnisse sprechen für sich, aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Als Marktführer wollen wir auch in Zukunft unsere Position ausbauen und das Wachstum der Märkte für uns nützen.

laGebericht 03/2011

06 . Allgemeines Marktumfeld 07 . Entwicklung der Lenzing Gruppe

Lagebericht 03/2011

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft

Das globale Wirtschaftswachstum schwächte sich im dritten Quartal unerwartet stark ab. Für das Jahr 2011 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) nunmehr ein durchschnittliches globales Wachstum von 4,0 %*, mit deutlichen Unterschieden zwischen westlichen Industriestaaten und den Entwicklungs- und Schwellenländern.

Das Wirtschaftswachstum in den westlichen Industriestaaten wird zum einen durch die Staatsschuldenkrise einzelner südeuropäischer EU-Länder gedämpft, die auf die Realwirtschaft des gesamten Euroraums überzugreifen droht. Zum anderen könnte sich auch in den USA das Wachstum durch die politischen Hemmnisse sowie die weiterhin schwierige Entwicklung am Immobilienmarkt abschwächen. Für 2011 rechnet der IWF für die westlichen Industriestaaten nur noch mit einem BIP-Wachstum von 1,6 %*.

Positive Impulse für die Weltwirtschaft kommen weiterhin vor allem von den Entwicklungs- und Schwellenländern, deren Wirtschaft im Jahr 2011 um durchschnittlich 6,4 % wachsen soll*. Die stärksten BIP-Zuwächse erwartet der IWF weiterhin in China mit 9,5 % und Indien mit 7,8 %. Ein besonders robustes Wachstum werden jene Volkswirtschaften verbuchen, die die schwächere Auslandsnachfrage durch einen verstärkten Inlandskonsum in Folge weniger restriktiver Kreditvergaben und noch möglicher Zinssenkungen ausgleichen können. Für China, den größten Faserabsatzmarkt der Welt wird mit einem "Soft Landing" im Laufe der kommenden Monate gerechnet.

Weltfasermarkt

Der Weltfasermarkt schwächte sich nach einem sehr starken ersten Halbjahr im dritten Quartal 2011 ab. Dafür waren vor allem Pipeline-Effekte in der textilen Kette und saisonale Gründe, aber auch Unsicherheiten über die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung ausschlaggebend. Die Mengennachfrage war bis Ende des dritten Quartals sehr gut, aber nicht mehr von den Überhitzungserscheinungen im zweiten Quartal geprägt. Auf die historischen Preishöchststände im ersten Halbjahr folgte der erwartete starke Preisrückgang bei Standard-Viscosefasern bis Ende Juli mit leicht ansteigenden Preisen bis Mitte Oktober. In Summe betrachtet zeigte sich der Weltfasermarkt in den ersten drei Quartalen 2011 jedoch auf gestiegenem Niveau: Die Nachfrage nach Fasern für die Textil- und Nonwovens-Industrie in den Emerging Markets, aber auch in den westlichen Industrieländern entwickelte sich erwartungsgemäß und für die Lenzing Gruppe insgesamt sehr positiv.

Nach den spekulativen Höchstständen im ersten Halbjahr beruhigte sich der Baumwollpreis wieder und bewegte sich während des dritten Quartals auf einem Niveau von 1,84 EUR/kg, was einem Durchschnittspreis pro Pfund von 115,5 US-cent entspricht. Der Baumwollpreis ist eine wichtige Benchmark für die gesamte Faserindustrie. Marktanalysten rechnen trotz der Erwartung einer Rekord-Baumwollernte 2011/12 mit einem Niveau, das deutlich über dem durchschnittlichen Baumwollpreis des vergangenen Jahrzehntes liegt. Aufgrund der stetig gestiegenen Nachfrage nach cellulosischen Fasern und des ungenügenden Angebotes 2010/11 sind die Baumwolllager noch sehr niedrig. Die aktuelle Entwicklung am Baumwollmarkt stützt weiterhin die These vom "Cellulose Gap", wonach im Jahr 2020 mit einer Angebotslücke bei cellulosischen Fasern von rund 5 Mio. Tonnen zu rechnen ist.

Die Lenzing Gruppe setzte ihre sehr gute wirtschaftliche Entwicklung auch im dritten Quartal 2011 im Rahmen der zum Halbjahr 2011 formulierten Erwartungen fort. Damit konnten in den ersten neun Monaten 2011 gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum alle relevanten Kennzahlen nochmals deutlich verbessert werden.

Entwicklung der Lenzing Gruppe

Der konsolidierte Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten 2011 um 23,9 % von 1.285,5 Mio. EUR auf 1.592,2 Mio. EUR. Der Umsatzanstieg beruhte zu 3,5 Prozentpunkten auf höheren Faserversandmengen und zu 13,6 Prozentpunkten auf höheren Durchschnittserlösen bei Fasern. Hinzu kamen Umsatzsteigerungen in anderen Bereichen sowie die Vollkonsolidierung des Zellstoffwerkes Paskov über die gesamten drei Quartale.

Die Materialaufwendungen der ersten neun Monate stiegen mit 22,8 % von 757,9 Mio. EUR auf 930,8 Mio. EUR etwas geringer als der Umsatz an. Dies unterstreicht die nach wie vor im Vergleich zum Mitbewerb gute Kostenposition der Lenzing Gruppe.

Der Personalaufwand stieg um 8,8 % von 191,9 Mio. EUR auf 208,8 Mio. EUR, wofür vor allem die im Zuge der Kapazitätserweiterung erhöhte Mitarbeiteranzahl am Standort Nanjing (China) verantwortlich war. Der Anstieg der Abschreibungen von 67,5 Mio. EUR auf 76,0 Mio. EUR um 12,6 % war Folge der regen Investitionstätigkeit zur Kapazitätserweiterung bei Fasern und Zellstoff. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen war der Anstieg um 7,7 % von 145,6 Mio. EUR auf 156,9 Mio. EUR unterproportional.

Das EBITDA der ersten drei Quartale 2011 betrug 362,9 Mio. EUR (Vorjahr: 233,6 Mio. EUR, plus 55,3 %). Dies entsprach einer EBITDA-Marge von 22,8 % (nach 18,2 %).

Allgemeines Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7

Die höheren Faserpreise und gestiegenen Versandmengen ermöglichten auch einen Zuwachs des Betriebsergebnisses (EBIT) um 71,6 % auf 289,7 Mio. EUR (nach 168,8 Mio. EUR). Dies entsprach einer EBIT-Marge von 18,2 % (nach 13,1 % in den ersten neun Monaten 2010).

Investitionsbedingt stiegen die Finanzierungskosten der ersten neun Monate 2011 auf 16,1 Mio. EUR (nach 12,1 Mio. EUR). Höhere Beteiligungs- und Finanzanlagenerträge ermöglichten dennoch ein zum Vorjahr leicht verbessertes Finanzergebnis von insgesamt minus 7,4 Mio. EUR (nach minus 7,8 Mio. EUR).

Somit ergab sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 277,0 Mio. EUR (nach 155,8 Mio. EUR), dies bedeutete einen Zuwachs um 77,8 %. Nach Ertragssteuern in den ersten drei Quartalen 2011 von 59,0 Mio. EUR (zuvor 33,4 Mio. EUR) ergab sich ein Periodengewinn von 217,9 Mio. EUR (nach 122,8 Mio. EUR), was einem Zuwachs von 77,5 % entsprach. Die Steuerquote lag mit 21,3 % etwa auf dem Niveau im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Das dritte Quartal konnte erwartungsgemäß umsatz- und ergebnismäßig nicht ganz an das herausragend gute zweite Quartal 2011 anschließen. Trotz der zum Halbjahr angekündigten preisbedingten Abschwächung des Umsatzes lagen EBITDA und EBIT auf dem Niveau des exzellenten ersten Quartals. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch den mit 38 % (erstes Quartal: 30 %) höheren Anteil an Spezialfasern.

Lagebericht 03/2011

Das Ergebnis je Aktie verdoppelte sich fast in den ersten neun Monaten 2011 auf 8,09 EUR (nach 4,51 EUR im Vorjahresvergleichszeitraum), berechnet auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien. Darin ist tagesgenau die mit Wirkung von 17. Juni 2011 durchgeführte Kapitalerhöhung der Lenzing AG enthalten.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände stiegen in den ersten neun Monaten 2011 auf 130,5 Mio. EUR (nach 118,2 Mio. EUR in den ersten neun Monaten 2010). Darin widerspiegelt sich das dynamische Kapazitätserweiterungsprogramm bei Fasern und Zellstoff.

Das Eigenkapital* per Ende September 2011 verbesserte sich als Folge der im Juni 2011 durchgeführten Kapitalerhöhung und der höheren Ertragskraft auf 997,8 Mio. EUR (Jahresende 2010: 758,8 Mio. EUR). Die Nettofi nanzschulden konnten signifi kant auf 150,0 Mio. EUR halbiert werden (nach 307,2 Mio. EUR Ende 2010). Damit sank das Net Gearing auf den neuen Rekordwert von nur 15,0 % (nach 40,5 % Ende 2010). Die bereinigte Eigenkapitalquote zum Stichtag 30. September 2011 verbesserte sich auf 44,1 % der Bilanzsumme (nach 38,6 % Ende 2010).

Die gesamten liquiden Mittel zum Ende des dritten Quartals betrugen 494,8 Mio. EUR (nach 305,6 Mio. EUR zum Jahresende 2010), die verfügbaren Kreditlinien lagen bei 242,9 Mio. EUR (nach 252,2 Mio. EUR zu Jahresende 2010).

Die Lenzing Gruppe beschäftigte zum 30. September 2011 insgesamt 6.472 Mitarbeiter (nach 6.530 zu Jahresende 2010). Zum Jahresende 2010 waren noch Mitarbeiter des im Februar 2011 abgegebenen Teilbereiches bei Plastic Filaments enthalten.

Segment Fibers

Nachdem das erste Halbjahr 2011 von einer überaus starken Nachfrage gekennzeichnet war, folgte ab Jahresmitte parallel zur allgemeinen Marktentwicklung auch bei Standard-Viscosefasern eine entsprechende Preiskonsolidierung. Insgesamt war der globale Markt für Standard-Viscosefasern zuletzt von hoher Preisvolatilität bei guter Mengennachfrage geprägt. Die Faser-Durchschnittspreise im dritten Quartal lagen bei Lenzing insgesamt sogar etwas besser als zuletzt erwartet und deutlich über dem Vorjahresvergleich.

Der Segmentumsatz der ersten neun Monate betrug 1.436,1 Mio. EUR, das Segment EBIT lag bei 275,9 Mio. EUR.

Die Business Unit Textile Fibers der Lenzing Gruppe konnte sich bei Standard-Viscosefasern, bedingt durch fallende Baumwollpreise, dem zuletzt nachgebenden Preisniveau, insbesondere in Asien, nicht entziehen. Dennoch waren in den ersten neun Monaten 2011 die Fasererlöse der Business Unit Textile Fibers deutlich höher als im Vorjahresvergleichszeitraum.

Der Markt für die Spezialfasern Lenzing Modal® und TENCEL® entwickelte sich wie erwartet stabiler als jener für Standard-Viscosefasern. Bei Lenzing Modal® Fasern wurden in den ersten neun Monaten neue Rekordversandmengen erzielt. Die Nachfrage nach TENCEL® Fasern war im gesamten Berichtszeitraum bei kontinuierlich steigenden Preisen sehr stark.

In der Business Unit Nonwoven Fibers hielt die gute Mengennachfrage über die gesamten ersten drei Quartale 2011 weitestgehend an. Nach einem deutlichen Preisanstieg im zweiten Quartal bewegten sich als Folge einer konjunkturbedingten leichten Marktabschwächung die Nonwovens-Faserpreise zuletzt wieder nahe dem Niveau des ersten Quartals 2011, aber deutlich über den Preisen für textile Anwendungen. Die Business Unit Nonwoven Fibers erwies sich daher in den ersten neun Monaten entsprechend ihrer strategischen Ausrichtung als ausgleichender Faktor. Aufgrund der starken Nachfrage nach TENCEL® Nonwovens-Fasern waren die TENCEL® Nonwovens-Preise auch in diesem schwächeren Marktumfeld im gesamten Jahresverlauf kontinuierlich ansteigend.

Die starke Mengennachfrage sowohl nach Textil- als auch Nonwovens-Fasern erlaubte Lenzing im gesamten Berichtszeitraum die Vollauslastung aller verfügbaren Produktionskapazitäten. Am Standort Lenzing konnte im September 2011 die siebenmillionste Tonne Viscosefasern und die fünfmillionste Tonne Natriumsulfat ausgeliefert werden. Zu Ende des dritten Quartals entwickelten sich die Lagerbestände der Lenzing Gruppe weiterhin unterproportional.

Im Juli 2011 wurde die neue Produktionslinie in Rahmen der zweiten Ausbauphase der chinesischen Tochter Lenzing Nanjing Fibers angefahren. Die neue Anlage wird nach Abschluss eines Debottleneckings im Jahr 2012 eine Nennkapazität von 80.000 Tonnen p.a. (derzeit 60.000 Tonnen p.a.) aufweisen und wird damit eine der größten Viscosefaserstraßen der Welt sein. Zu Beginn des vierten Quartals 2011 wird Lenzing Nanjing damit eine Jahresnennkapazität von rund 140.000 Tonnen erreichen, wobei durch das oben erwähnte Debottlenecking die Kapazität auf rund 160.000 Tonnen p.a. erweitert wird. Der Bau der fünften Linie bei PT. South Pacific Viscose (Indonesien) läuft planmäßig. Das Debottlenecking-Programm am TENCEL® Standort Heiligenkreuz wurde erfolgreich umgesetzt.

Ausblick Business Units Textile Fibers und Nonwoven Fibers

In der Business Unit Textile Fibers ist im vierten Quartal weiterhin mit einer weitgehend stabilen Preis- und Mengenentwicklung bei Spezialfasern zu rechnen. Bei Standard-Viscosefasern ist nicht zuletzt aufgrund der globalen Konjunktureintrübung eine verstärkte Volatilität und Preisabschwächung trotz weiterhin guter Mengennachfrage im Laufe des Quartals aber nicht auszuschließen. Die Preisund Mengenentwicklung in der Business Unit Nonwoven Fibers dürfte weniger volatil verlaufen.

Business Units Pulp und Energy

Nach einem starken Aufwärtstrend im ersten Halbjahr 2011 schwächte sich die Nachfrage nach Faserzellstoff ab Jahresmitte etwas ab, was erhöhte Preisschwankungen im dritten Quartal zur Folge hatte. Mit der Inbetriebnahme von neuen Zellstoffkapazitäten in China und Nordamerika wird eine Entspannung erwartet.

Allgemeines Marktumfeld 6 Entwicklung der Lenzing Gruppe 7

Der Ausbau des Lenzing Zellstoffwerkes Paskov (Tschechien) verläuft plangemäß. In den ersten neun Monaten 2011 wurden bereits rund 40.000 Tonnen Faserzellstoff produziert. Davon wurde ein Großteil innerhalb der Lenzing Gruppe erfolgreich zu Fasern weiter verarbeitet, der Rest wurde an Dritte vermarktet.

Insgesamt konnte die Zellstoffversorgung der nicht-integrierten Faserstandorte durch langfristige Lieferverträge und entsprechende Lagerhaltung zu guten Preisen und ausreichenden Mengen in den gesamten ersten drei Quartalen 2011 voll abgesichert werden.

In der Business Unit Energy waren vor allem steigende Gaspreise feststellbar, die zu einer Mehrkostenbelastung der nicht-integrierten Lenzing Produktionsstandorte führten.

Ausblick Business Units Pulp und Energy

Auch für den weiteren Jahresverlauf ist die Versorgung der Lenzing Gruppe mit Rohstoffen für die Faserproduktion zu stabilen Preisen gesichert. Das Zellstoffwerk Paskov wird 2011 bereits 50.000 bis 60.000 Tonnen Faserzellstoff für die Produktion der Lenzing Gruppe liefern. Bei den Energiepreisen ist mit einem weiteren Anstieg der Gaspreise zu rechnen.

Lagebericht 03/2011

Segmente Plastics Products und Engineering

Die gute Entwicklung im Segment Plastics Products des ersten Halbjahres 2011 setzte sich auch im dritten Quartal fort. Sie wurde getragen von einer starken Nachfrage seitens der Baustoff- und Isolationsindustrie. Etwas unter den Erwartungen lag marktbedingt das PTFE*-Geschäft. Die Rohstoffpreise, die im ersten Halbjahr stetig nach oben tendierten, zeigten sich zuletzt stabil bis leicht nachgebend. Der Segmentumsatz der ersten neun Monate betrug 135,5 Mio. EUR. Das Segmentergebnis der ersten neun Monate lag mit einem EBITDA von 13,3 Mio. EUR (nach 8,3 Mio. EUR) und einem EBIT von 8,3 Mio. EUR (nach 4,0 Mio. EUR) auf erheblich höherem Niveau.

Im Segment Engineering konnte in den ersten neun Monaten vor dem Hintergrund eines anhaltend guten Investitionsklimas in der Faser- und Zellstoffi ndustrie eine erfreuliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung erzielt werden. Der Segmentumsatz betrug 79,8 Mio. EUR, das Segmentergebnis lag sowohl beim EBITDA mit 7,0 Mio. EUR (nach 5,5 Mio. EUR) als auch beim EBIT mit 5,9 Mio. EUR (nach 4,5 Mio. EUR) jeweils um rund 30 % über dem Vorjahr.

Ausblick Segmente Plastics Products und Engineering

Im Segment Plastics Products wird für das vierte Quartal ein weiterhin zufriedenstellender Geschäftsverlauf erwartet. Auch im Segment Engineering kann von einer stabilen Fortsetzung des Geschäftes auf dem Niveau der ersten neun Monate ausgegangen werden.

Ausblick Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe bestätigt den zum Halbjahr veröffentlichten Ausblick für das Gesamtjahr 2011, wonach ein Umsatz von rund 2,1 bis 2,2 Mrd. EUR erreicht werden soll. Das erwartete EBITDA 2011 sollte unverändert zwischen 470 Mio. EUR bis maximal 500 Mio. EUR betragen.

Im Kerngeschäft Fasern ist aus heutiger Sicht im Verlauf des letzten Quartals aufgrund der aktuellen Marktlage und einer leichten temporären Abkühlung in China mit einer Abschwächung des Preisniveaus zu rechnen. Lenzing Spezialfasern werden von dieser Abschwächung nur in geringem Ausmaß betroffen sein. Das bedeutet, dass aus heutiger Sicht im vierten Quartal mit einem durchschnittlichen Preisniveau etwa auf dem Niveau des dritten Quartals zu rechnen ist. Der Mengenabsatz bei Standard- und Spezialfasern der Lenzing Gruppe wird bis Jahresende sowohl bei Textile Fibers als auch bei Nonwoven Fibers ebenfalls zufriedenstellend eingeschätzt, sodass Lenzing weiterhin mit Vollauslastung der Kapazitäten rechnet. Auf der Rohstoffseite sind keine gravierenden Änderungen zu erwarten, da sich hier eine Konjunkturabschwächung bei den Einkaufspreisen erfahrungsgemäß erst mit einem Verzögerungseffekt auswirkt. Die Segmente Plastics Products und Engineering werden erwartungsgemäß 2011 jeweils gute Ergebnisse einfahren, die über den Vorjahres-Vergleichswerten liegen werden.

Aufgrund der guten Ergebnis- und Cashfl ow-Situation kann bis Jahresende 2011 trotz einer weiteren Forcierung des Investitionsprogramms mit einer Nettofi nanzverschuldung etwa auf dem Niveau zum 30. September 2011 gerechnet werden. Die Investitionen werden 2011 bei rund 10 % des

Ausblick Lenzing Gruppe 10 Risikobericht 11

Umsatzes im Gesamtjahr zu liegen kommen, da sich einige Projekt-Teilrechnungen in das Geschäftsjahr 2012 verschieben werden.

Auch wenn Lenzing auf dem Weg zu einem neuen Rekordergebnis 2011 ist, prägen konjunkturelle Unsicherheiten in Europa und den USA sowie ein temporär geringeres Kreditwachstum in China und damit verbunden vorsichtigere und kurzfristigere Kaufentscheidungen das Kundenverhalten. Für 2012 sind aus heutiger Sicht daher noch keine belastbaren Prognosen für die Entwicklung des Fasermarktes möglich. Lenzing ist jedenfalls überzeugt, dass die Nachfrage nach Man-made Cellulosefasern einem langfristigen Trend folgend weiter kontinuierlich steigen wird. Daher setzt Lenzing sein Expansionsprogramm wie geplant fort, mit dem Ziel, bis 2015 den Markt mit rund 1,2 Mio. Tonnen Lenzing Fasern optimal versorgen zu können.

Über die weitere Entwicklung der Lenzing Gruppe werden wir Sie anlässlich der Jahresergebnisse 2011 informieren.

Risikobericht

Das globale Risikoumfeld hat sich aufgrund der nach wie vor bestehenden Schuldenkrise in Europa im dritten Quartal verschlechtert. Ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von ca. 4,0 %im Jahr 2012* im Vergleich zu ca. 5 % in 2010*, geht jedoch von einer Eindämmung der wirtschaftlichen Probleme im nächsten Jahr sowohl in Europa als auch in den USA aus.

Die Fasermärkte zeigten sich auch im dritten Quartal bei einer Preiskonsolidierung bei Standard-Viscosefasern relativ stabil. Im vierten Quartal bleibt abzuwarten, wie sich das Makroumfeld weiter entwickeln wird. Aufgrund der hohen Liquidität verbunden mit der auf einem Rekordtief befindlichen Nettofinanzverschuldung ist die Lenzing Gruppe jedenfalls für alle Eventualitäten optimal gerüstet.

Beschaffungsseitig zeigt sich die Versorgungslage zurzeit weitgehend entspannt.

Sämtliche andere Risiken wie Naturkatastrophen, Umweltoder Feuerrisiken sowie Produkthaftpflichtrisiken bleiben im Vergleich zum Halbjahresbericht unverändert.

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht

12

Wer Klassenbester sein will, muss ständig am Ball bleiben und fl eißig seine Hausaufgaben machen. Für Lenzing bedeutet das: ständige Innovation, Dialog mit Kunden und Mitarbeitern, Antworten fi nden auf die Herausforderungen des Marktes. Die ersten drei Quartale 2011 hat Lenzing mit Bestnoten abgeschlossen.

KONZerNZWischeNabschluss

  • 24 . Kapitalfl ussrechnung

Inhalt

Konzernzwischenabschluss 12
Gewinn- und Verlustrechnung 15
Gesamtergebnisrechnung 16
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20
Bilanz 22
Kapitalfl ussrechnung 24
Kennzahlen 25
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes) 26
Note 1. Darstellung des Zwischenabschlusses 26
Note 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 26
Note 3. Änderungen von Schätzungen 28
Note 4. Konsolidierungskreis 28
Note 5. Segmentberichterstattung 29
Note 6. Umsatzerlöse 31
Note 7. Sonstige betriebliche Erträge 31
Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen 32
Note 9. Personalaufwand 32
Note 10. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 32
Note 11. Sonstige betriebliche Aufwendungen 32
Note 12. Finanzierungskosten 32
Note 13. Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile 33
Note 14. Ertragsteuern 33
Note 15. Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen 33
Note 16. Vorräte 33
Note 17. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 34
Note 18. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 34
Note 19. Eigenkapital 34
Note 20. Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern 34
Note 21. Rückstellungen 34
Note 22. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse 34
Note 23. Erläuterungen zur Kapitalfl ussrechnung 35
Note 24. Gezahlte Dividenden 35
Note 25. Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen 36
Note 26. Derivative Finanzinstrumente 36
Note 27. Ereignisse nach dem Stichtag des Zwischenabschlusses 37
Note 28. Organe der Gesellschaft 38

Gewinn- und Verlustrechnung 15 Gesamtergebnisrechnung 16 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20

Gewinn- und Verlustrechnung

7-9/2011 7-9/20101 1-9/2011 1-9/20101
Fortgeführte Geschäftsbereiche Note Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Umsatzerlöse (6) 515,9 464,1 1.592,2 1.285,5
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
2,8 -2,3 14,5 -3,3
Andere aktivierte Eigenleistungen 2,4 9,7 18,9 24,7
Sonstige betriebliche Erträge (7) 9,5 8,3 36,5 24,8
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
(8) -301,9 -282,7 -930,8 -757,9
Personalaufwand (9) -71,5 -65,7 -208,8 -191,9
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen (10) -25,5 -23,6 -76,0 -67,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen (11) -41,2 -47,0 -156,9 -145,6
Betriebsergebnis (EBIT) 90,5 60,8 289,7 168,8
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
2,2 1,2 4,7 2,5
Erträge aus Finanzanlage- und Finanzumlaufvermögen 2,4 -1,3 4,0 1,8
Finanzierungskosten (12) -5,5 -4,3 -16,1 -12,1
Finanzerfolg -0,9 -4,4 -7,4 -7,8
Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende
Anteile
(13) -0,4 -2,2 -5,3 -5,2
Ergebnis vor Steuern (EBT) 89,2 54,2 277,0 155,8
Ertragsteuern (14) -16,6 -9,0 -59,0 -33,4
Gewinn nach Steuern aus fortgeführten
Geschäftsbereichen 72,6 45,2 217,9 122,4
Aufgegebener Geschäftsbereich
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereich 0,0 0,2 0,0 0,4
Periodengewinn 72,6 45,4 217,9 122,8
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Periodengewinn 71,6 43,3 210,6 116,1
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen
der Lenzing AG 1,0 2,1 7,4 6,7
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR EUR
gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien2 26.550.000 25.725.000 26.043.474 25.725.000
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbreichen 2,70 1,68 8,09 4,51
Aus fortgeführten Geschäftsbreichen 2,70 1,68 8,09 4,50

Gesamtergebnisrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung 15 Gesamtergebnisrechnung 16 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20

Eigenkapital
gesamt
Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Versicherungs Absicherung von Zur Veräußerung
Gewinn mathematische Zahlungsströmen verfügbare finanzielle
Gesamt rücklagen Gewinne/Verluste (Hedging Reserve) Vermögenswerte
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
122,8 6,7 116,1 116,1
1,7 13,7
0,1 -2,9 -2,9
10,6 10,6
-1,7 -1,7
1,8 19,7 5,9
144,2 8,4 135,8 116,1 5,9
217,9 7,4 210,6 210,6
0,4 1,9
-0,6 -0,6
3,0 3,0
-14,9 -0,3 -14,6 -14,6
0,1 2,8 2,7 0,2
0,2 -7,5 -8,9 -0,5

Gesamtergebnisrechnung

Fremdwäh
Kapital rungsumrech
Grundkapital rücklagen nungsrücklage
7-9/2010 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Periodenergebnis lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind -25,7
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
Sonstiges Ergebnis - netto -25,7
Gesamtes Periodenergebnis -25,7
7-9/2011
Periodenergebnis lt. Gewinn- und Verlustrechnung
Kursdifferenzen, die während der Berichtsperiode eingetreten sind 24,2
Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Hedge Accounting
Umgliederung von Beträgen aus Hedge Accounting, die erfolgswirksam erfasst wurden
Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
Sonstiges Ergebnis - netto 24,2
Gesamtes Periodenergebnis 24,2

Gewinn- und Verlustrechnung 15 Gesamtergebnisrechnung 16 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20

Eigenkapital
gesamt
Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Versicherungs Absicherung von Zur Veräußerung
Gewinn mathematische Zahlungsströmen verfügbare finanzielle
Gesamt rücklagen Gewinne/Verluste (Hedging Reserve) Vermögenswerte
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
45,4 2,1 43,3 43,3
-26,2 -0,4 -25,7
10,5 0,3 10,3 10,3
7,5 7,5 7,5
-4,5 -4,4 -4,4
-12,7 -0,3 -12,4 13,3
32,7 1,9 30,9 43,3 13,3
72,6 1,0 71,6 71,6
25,2 1,0 24,2
7,7 0,4 7,3 7,3
-21,8 -0,4 -21,4 -21,4
3,3 0,1 3,2 3,3
14,6 1,1 13,4 -10,8
87,2 2,2 85,1 71,6 -10,8

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

Fremdwäh
Kapital rungsumrech
Grundkapital rücklagen nungsrücklage
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Stand zum 1.1.2010 zuvor 26,7 63,6 -18,7
Anpassung gemäß IAS 8
Stand zum 1.1.2010 angepasst 26,7 63,6 -18,7
Gesamtes Periodenergebnis 13,7
Änderungen im Konsolidierungskreis
Dividenden
Stand zum 30.09.2010 26,7 63,6 -5,0
Stand zum 1.1.2011 26,7 63,6 -0,6
Gesamtes Periodenergebnis 1,9
Kapitalerhöhung 0,9 70,3
Übernahme von Anteilen anderer Gesellschafter
Wertänderung Dividendengarantie
Dividenden
Stand zum 30.09.2011 27,6 133,9 1,3

Gewinn- und Verlustrechnung 15 Gesamtergebnisrechnung 16 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 20

Eigenkapital
gesamt
Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der Aktionäre der Lenzing AG
Versicherungs Absicherung von Zur Veräußerung
Gesamt Gewinn
rücklagen
mathematische
Gewinne/Verluste
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve)
verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
606,1 30,2 575,9 516,6 -10,0 -2,4 0,1
-20,7 -20,7
585,4 9,5 575,9 516,6 -10,0 -2,4 0,1
144,2 8,4 135,8 116,1 5,9
6,8 6,8
-51,5 -51,5 -51,5
684,9 24,7 660,2 581,3 -10,0 3,6 0,1
732,0 28,1 703,9 624,3 -11,6 1,5 -0,1
210,7 7,6 203,1 210,6 -8,9 -0,5
71,2 71,2
-0,3 -0,3
-0,8 -0,8
-41,4 -0,3 -41,1 -41,1
971,4 34,3 937,1 793,8 -11,6 -7,4 -0,5

Bilanz

Aktiva 30.09.2011 31.12.2010
Note Mio. EUR Mio. EUR
Immaterielles Anlagevermögen
(15)
86,9 87,7
Sachanlagevermögen
(15)
1.060,0 1.002,8
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 28,9 24,7
Sonstiges Finanzanlagevermögen 62,2 67,3
Steuerabgrenzung 10,7 10,1
Sonstiges langfristig gebundenes Vermögen 2,5 2,5
Langfristig gebundenes Vermögen 1.251,2 1.195,1
Vorräte
(16)
261,6 222,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(17)
220,1 181,5
Forderungen aus laufenden Steuern 14,6 14,8
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
(18)
67,0 58,6
Wertpapiere 0,0 5,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 449,5 249,4
1.012,9 732,2
Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches 0,0 36,1
Umlaufvermögen 1.012,9 768,3
2.264,1 1.963,4
Passiva 30.09.2011 31.12.2010
Mio. EUR Mio. EUR
Grundkapital 27,6 26,7
Kapitalrücklagen 133,9 63,6
Fremwährungsumrechnungsrücklage 1,3 -0,6
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 774,3 614,2
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 937,1 703,9
Anteile anderer Gesellschafter 34,3 28,1
Eigenkapital (19) 971,4 732,0
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 33,7 34,3
Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Darlehensgebern (20) 517,2 552,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 1,5
Steuerabgrenzungen 29,2 36,9
Rückstellungen (21) 98,7 96,2
Kündbare nicht beherrschende Anteile 30,8 24,3
Sonstige Verbindlichkeiten 19,6 18,9
Langfristige Verbindlichkeiten 695,6 730,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Darlehensgebern (20) 127,5 60,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 146,0 134,1
Rückstellungen für laufende Steuern 60,4 31,8
Rückstellungen (21) 178,7 162,1
Kündbare nicht beherrschende Anteile 6,5 5,4
Sonstige Verbindlichkeiten 44,2 38,6
563,5 432,5
Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereiches 0,0 34,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten 563,5 467,0
2.264,1 1.963,4

Kapitalflussrechnung

1-9/2011 1-9/2010*)
Note Mio. EUR Mio. EUR
Brutto Cashfl ow
aus fortgeführten Geschäftsbereichen 288,6 194,2
aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 1,5
(23) 288,6 195,7
Veränderung des Working Capital -34,7 30,2
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 -2,1
Cashfl ow aus der Betriebstätigkeit
(23)
253,8 223,8
- Erwerb von langfristigen Vermögensgegenständen -134,1 -168,8
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von langfristigen Vermögensgegenständen 10,6 0,9
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich -0,0 -1,0
Cashfl ow aus der Investitionstätigkeit
(23)
-123,5 -168,9
+ Einzahlungen von Eigenkapital 71,2 0,0
+ Einzahlungen kündbarer nicht beherrschender Anteile 1,5 3,2
- Ausschüttungen an Gesellschafter -41,4 -51,5
+ Investitionszuschüsse 3,3 2,4
+ Zufl üsse aus/-Rückzahlungen von Finanzierungen 28,1 164,4
Nettozahlungsströme aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 0,6
Cashfl ow aus der Finanzierungstätigkeit 62,7 119,1
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 193,1 174,0
+/- Veränderung der liquiden Mittel aus aufgegebenem Geschäftsbereich 0,0 1,0
Veränderung der liquiden Mittel aus fortgeführten Geschäftsbereichen 193,1 175,0
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 254,5 123,9
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 1,9 3,0
Endbestand liquide Mittel 449,5 301,9

Kennzahlen

30.09.2011 31.12.2010
bereinigtes Eigenkapital1 Mio. EUR 997,8 758,8
bereinigte Eigenkapitalquote % 44,1 38,6
Nettofinanzverschuldung Mio. EUR 150,0 307,2
Nettoverschuldung2 Mio. EUR 233,6 388,5
Net Gearing % 15,0 40,5
offene Kreditlinien Mio. EUR 242,9 252,2
gesamte liquide Mittel4 Mio. EUR 494,8 305,6
Mitarbeiter zum Periodenende 6.472 6.5303
1-9/2011 1-9/2010
EBITDA Mio. EUR 362,9 233,6
EBITDA-Marge % 22,8 18,2
EBIT-Marge % 18,2 13,1
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Mio. EUR 130,5 118,2

1) Eigenkapital inklusive Investitionszuschüsse abzgl. anteilige latente Steuern 2) Inklusive Pensions- und Abfertigungsrückstellungen

3) Inklusive Mitarbeiter aufgegebener Geschäftsbereich 4) Endbestand liquide Mittel inklusive Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 1. Darstellung des Zwischenabschlusses

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss für die Periode vom 1. Jänner bis 30. September 2011 der Lenzing Gruppe wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" erstellt. Die angewendeten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden stehen im Einklang mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Der verkürzte Zwischenabschluss enthält gemäß IAS 34 nicht all jene Informationen und Angaben, die in einem Jahresabschluss verpfl ichtend sind, und sollte in Verbindung mit dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2010 gelesen werden.

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss wird in EUR aufgestellt. Alle Beträge sind, sofern nichts anderes angeführt ist, in Millionen EUR ("Mio. EUR") angegeben. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.

Note 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die folgenden neuen bzw. geänderten IFRS und Interpretationen des IFRIC wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und sind im Geschäftsjahr 2011 erstmalig anzuwenden bzw. können im Geschäftjahr 2011 erstmalig angewandt werden:

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen:

Änderungen von IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung bezüglich der Klassifi zierung von Bezugsrechten

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen:

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
  • IFRIC 19 Tilgung von fi nanziellen Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente
  • Änderungen einer Reihe von IFRSs (IFRS 3, 7, IAS 21, 27, 31, 32, 38, 39) als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2010

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2011 beginnen:

  • Änderungen von IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
  • Änderungen von IFRIC 14 IAS 19: Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfi nanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung

Änderungen einer Reihe von IFRSs (IFRS 1, 7, IAS 1, 34) und IFRIC 13 als Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprojektes 2010

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen

  • Änderungen von IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderungen von IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2012 beginnen:

Änderungen von IAS 12 Ertragsteuern (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen:

Änderung von IAS 1 Darstellung des Jahresabschlusses (noch nicht von der EU übernommen)

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2013 beginnen:

  • IFRS 9 Finanzinstrumente, (noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRS 10 Konsolidierung (noch nicht von der EU übernommen)
  • IFRS 11 Bilanzierung gemeinschaftlicher Aktivitäten (noch nicht von der EU übernommen)

  • IFRS 12 Anhangsangaben zu Unternehmensverbindungen (noch nicht von der EU übernommen)

  • IFRS 13 Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderung von IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderung von IAS 27 Konzern und Einzelabschlüsse (noch nicht von der EU übernommen)
  • Änderung von IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen (noch nicht von der EU übernommen)

Die zukünftigen Auswirkungen insbesondere von IFRS 9 werden derzeit untersucht. Das Management geht davon aus, dass die erwarteten Änderungen im Wesentlichen die Bewertung und die Darstellung von Wertänderungen der finanziellen Vermögenswerte in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. im sonstigen Ergebnis betreffen.

Die Änderungen der diversen Standards betreffend die Darstellung und Bewertung von Finanzinstrumenten werden zum angegebenen Zeitpunkt angewendet.

Die restlichen neuen oder geänderten Standards, welche ab 1. Jänner 2011 anzuwenden sind, führen zu keinen Änderungen des Zwischenabschlusses der Lenzing Gruppe. Die übrigen im Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Berechnungs- und Darstellungsweisen blieben gegenüber dem letzten Konzernjahresabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2010 unverändert.

Folgende Stichtagskurse wurden zur Umrechnung der Vermögensgegenstände und Schulden der Tochtergesellschaften von der funktionalen Währung auf die Berichtswährung verwendet:

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Einheit Währung Devisenmittelkurs
30.09.2011 31.12.2010
1 EUR/USD US Dollar 1,3498 1,3376
1 EUR/GBP GB Pfund 0,8664 0,8616
1 EUR/CZK CZ Krone 24,7550 25,0850
1 EUR/CNY Renminbi Yuan 8,6126 8,8150
1 EUR/HKD Hongkong Dollar 10,5160 10,3965

Note 3. Änderungen von Schätzungen

In der Berichtsperiode kam es zu keinen Änderungen von Schätzungen von Beträgen, die in früheren Zwischenberichtsperioden oder Geschäftsjahren dargestellt wurden, die eine wesentliche Auswirkung auf die aktuelle Zwischenberichtsperiode haben.

Note 4. Konsolidierungskreis

Die Anteile der am 19. Jänner 2011 für Holdingfunktionen gegründete Beta LAG Holding GmbH wurde mit 27. Mai 2011 an die B & C Industrieholding GmbH abgetreten.

Mit Wirkung vom 18. Februar 2011 hat die Gruppe im Zuge einer Portfolio-Bereinigung einen Großteil des Kunststoff-Filamentsgeschäfts an ein Konsortium, dem unter der Führung der Global Equity Partners Gruppe (GEP) weitere Privatinvestoren angehören, verkauft. GEP hat damit die Anteile der beiden deutschen Unternehmen Hahl Filaments GmbH, Munderkingen, und Pedex GmbH, Affolterbach, des US-Unternehmens Hahl Inc., Lexington und des tschechischen Unternehmens Hahl Filaments s.r.o., Plana, sowie der dazugehörigen Liegenschafts- und Holdinggesellschaften erworben. Diese Gesellschaften waren Teil des Segments Plastics Products.

Veräußerungsgewinn aus dem Abgang
von Tochterunternehmen
Mio. EUR
Vermögenswerte des aufgegebenen Geschäftsbereiches
36,1
Schulden des aufgegebenen Geschäftsbereiches
-34,6
Nettovermögen
1,5
Veräußerungspreis
-1,5
Veräußerungsgewinn 0,0

Aufgrund der zum 31. Dezember 2010 erfolgten Bewertung der Buchwerte mit dem vereinbarten Verkaufspreis ergab sich in der Berichtsperiode weder ein Ergebnis noch ein Effekt auf das Ergebnis je Aktie.

Der Veräußerungspreis wurde bis 2018 gestundet und ist im sonstigen Finanzanlagevermögen enthalten.

Mit Kaufvertrag vom 15. Juni 2011 wurden von der Lenzing Technik GmbH die restlichen 45 % der Anteile an der Leno Electronics GmbH übernommen.

Die Anzahl der einbezogenen Unternehmen hat sich somit wie folgt verändert:

Vollkonsolidierung Equitykonsolidierung
Stand zum 01.01. 43 7
In der Berichtsperiode erstmals einbezogen 1 0
In der Berichtsperiode veräußert -9 0
Stand zum 30.09. 35 7

Note 5. Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt in der Lenzing Gruppe auf Basis der Geschäftssegmente. Im internen Berichtswesen für das Management werden im Lenzing Konzern folgende Segmente dargestellt:

Segment Fibers

Das Segment Fibers umfasst die Business Units Textile Fibers, Nonwoven Fibers, Pulp und Energy sowie Nebenprodukte und Holzhandel und stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Segment Plastics Products

Das Segment Plastics Products stellt Spezialprodukte aus dem Kunststoffbereich für Weiterverarbeiter her. Dieses Segment besteht aus den beiden Business Units Plastics und Filaments.

Segment Engineering

Das Segment Engineering (= Business Unit Engineering) ist das technische Kompetenzzentrum der Lenzing Gruppe und umfasst drei Bereiche:

  • Engineering und Contracting
  • Anlagenbau und Industrieservice
  • Automation und Mechatronik

Sonstige

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Segmentumsatzerlöse 1-9/2011 1-9/2010
Umsatzerlöse Umsatzerlöse
an externe Innenum Umsatzerlöse an externe Innenum Umsatzerlöse
Kunden sätze gesamt Kunden sätze gesamt
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fibers 1.427,5 8,6 1.436,1 1.151,4 9,1 1.160,5
Plastics Products 133,8 1,7 135,5 106,4 1,1 107,6
Engineering 29,9 49,9 79,8 26,7 43,6 70,31
Sonstige 1,0 1,0 2,0 1,0 1,0 2,01
Konsolidierung 0,0 -61,2 -61,2 0,0 -54,8 -54,81
Umsatzerlöse gesamt
Fortgeführte Geschäftsbereiche 1.592,2 0,0 1.592,2 1.285,5 0,0 1.285,5
Aufgegebener Geschäftsbereich2 9,4 0,0 9,4 38,7 0,1 38,8
Segmentergebnis EBIT EBITDA
1-9/2011 1-9/2010 1-9/2011 1-9/2010*
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fibers 275,9 157,0 345,0 218,4
Plastics Products 8,3 4,0 13,3 8,3
Engineering 5,9 4,5 7,0 5,5
Sonstige 0,3 0,3 0,3 0,4
Konsolidierung -0,7 3,0 -2,8 1,1
Segmentergebnis
Fortgeführte Geschäftsbereiche 289,7 168,8 362,9 233,6
Aufgegebener Geschäftsbereich2 0,3 0,6 0,8 1,6
Segmentvermögen Segmentverbindlichkeiten
30.09.2011 31.12.2010 30.09.2011 31.12.2010
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR
Fibers 1.568,0 1.424,1 476,4 429,5
Plastics Products 122,1 119,4 42,7 39,5
Engineering 49,5 43,5 28,0 25,6
Sonstige 0,4 0,4 0,5 0,8
Konsolidierung -42,9 -32,7 -23,0 -14,3
Segmentvermögen/-verbindlichkeiten
Fortgeführte Geschäftsbereiche 1.697,1 1.554,7 524,6 481,1
Aufgegebener Geschäftsbereich 0,0 36,1 0,0 34,6
Überleitung 567,0 372,6 734,4 681,4
Gesamtvermögen/-verbindlichkeiten 2.264,1 1.963,4 1.259,0 1.197,1

Note 6. Umsatzerlöse

Der konsolidierte Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten 2011 um 23,9 % von 1.285,5 Mio. EUR auf 1.592,2 Mio. EUR. Der Umsatzanstieg war zu 3,5 Prozentpunkten auf höhere Faserversandmengen und zu 13,6 Prozentpunkten auf höhere Durchschnittserlöse bei Fasern zurückzuführen. Hinzu kamen Umsatzsteigerungen in anderen Bereichen von 4,3 Prozentpunkten sowie die neunmonatige Vollkonsolidierung des Zellstoffwerkes Paskov (Vorjahr: fünf Monate) mit 2,5 Prozentpunkten Beitrag zum Umsatzwachstum. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten wird in Note 5 dargestellt.

Note 7. Sonstige betriebliche Erträge

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen auf höhere erbrachte Serviceleistungen und Vergütungen für Ökoenergie zurückzuführen.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen betrugen 930,8 Mio. EUR, ein Anstieg von 22,8 % im Vergleich zur Vorjahresperiode. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist zum einen auf höhere Produktionsmengen (517.698 to zu 485.840), zum anderen auf Preisanstiege bei Rohstoffen wie z. B. bei Zellstoff zurückzuführen, sowie die für den Zeitraum Jänner bis September 2011 erfolgte volle Einbeziehung der Biocel Paskov zurückzuführen.

Note 10. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen in Höhe von 76,0 Mio. EUR (Vorjahr: 67,5 Mio. EUR) enthalten ausschließlich planmäßige Abschreibungen. Die Erhöhung im Vergleich zum Zeitraum Jänner bis September 2010 ist im Wesentlichen auf die Inbetriebnahme der Produktionslinie 4 in Indonesien und die volle Einbeziehung von Biocel Paskov zurückzuführen.

Note 9. Personalaufwand

Vom Personalaufwand in Höhe von 208,8 Mio. EUR (Vorjahr: 191,9 Mio. EUR) entfallen 9,7 Mio. EUR (Vorjahr: 7,1 Mio. EUR) auf Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung. Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich auf 6.472 (Vorjahr: 6.066*) entwickelt.

Note 11. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Neben den durch den höheren Versand bedingten Anstieg bei den Ausgangsfrachten und Provisionen ist die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf höhere Instandhaltungsaufwendungen zurückzuführen.

Note 12. Finanzierungskosten

In den Finanzierungskosten sind Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 16,5 Mio. EUR (Vorjahr: 12,8 Mio.

EUR) und Kursgewinne aus der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr: Kursgewinne 0,7 Mio. EUR) enthalten.

Note 13. Ergebniszuweisung an kündbare nicht beherrschende Anteile

Der den fremden Gesellschaftern der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. bzw. der European Precursor GmbH zuzuweisende Ergebnisanteil wird aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung als Aufwand erfasst.

Note 15. Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen

In der Berichtsperiode wurden in der Lenzing Gruppe Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und in Sachanlagen in Höhe von 130,5 Mio. EUR (Vergleichszeitraum 2010: 118.2 Mio. EUR) getätigt, die vorwiegend die Errichtung der neuen Produktionsstraße in Nanjing, den Umbau/Ausbau der Modalfaser- und Zellstoffproduktion am Standort Lenzing, die Errichtung der fünften Linie am Standort Purwakarta und die Umbauinvestitionen in Paskov betreffen.

Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagevermögen beliefen sich zum 30. September 2011 auf 120,6 Mio. EUR (31. Dezember 2010: 53,4 Mio. EUR).

Note 14. Ertragsteuern

Der Aufwand für Ertragsteuern wird in Höhe des geschätzten durchschnittlichen Steuersatzes je Steuersubjekt abgegrenzt. Aktivierungen von latenten Steuern auf Verlustvorträge werden nur vorgenommen, soweit wahrscheinlich ist, dass die Verlustvorträge in absehbarer Zeit verbraucht werden können. Die Steuerquote lag im Zeitraum Jänner bis September 2011 bei 21,3 % (Jänner bis September 2010: 21,4 %).

Note 16. Vorräte

Der Anstieg der Vorräte um 38,8 Mio. EUR (17,4 %) gegenüber 31.12.2010 betrifft mit 22,4 Mio. EUR die Rohstoffe und mit 16,4 Mio. EUR die Halb- und Fertigerzeugnissen. Im Zeitraum Jänner bis September 2011 wurden keine nennenswerten Abschreibungen auf das Vorratsvermögen vorgenommen.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 17. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Anstieg der Kundenforderungen um 38,6 Mio. EUR (21,3 %) gegenüber dem 31. Dezember 2010 ist Folge der Umsatzerhöhung.

Note 18. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

Die wesentlichen Positionen für den Anstieg der sonstigen Forderungen sind Vorsteuerbeträge aufgrund der erhöhten Investitionstätigkeit.

Note 19. Eigenkapital

Mit Wirkung vom 17. Juni 2011 (erster Handelstag der neuen Aktien) führte die Lenzing AG eine in der Hauptversammlung vom 10. Dezember 2010 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 825.000 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen. Die Transaktionskosten wurden gekürzt, um die zurechenbaren Ertragsteuern, direkt mit der Erhöhung der Kapitalrücklage verrechnet.

Note 20. Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Darlehensgebern

Die Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) erhöhten sich um 31,9 Mio. EUR auf 644,7 Mio. EUR im Vergleich zu 612,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2010. Durch die vereinbarten Rückzahlungstermine verschob sich die Fälligkeit zulasten der kurzfristigen Finanzierungen. Die Nettofi nanzverschuldung reduzierte sich signifi kant von 307,2 Mio. EUR auf 150,0 Mio. EUR.

Note 21. Rückstellungen

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für nicht abgerechnete Leistungen, für Sanierungsmaßnahmen sowie Abgrenzungen.

Note 22. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse

Die Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse der Lenzing Gruppe stellen sich im Vergleich zum letzten Bilanzstichtag wie folgt dar:

30.09.2011 31.12.2010
Mio. EUR Mio. EUR
Haftungsübernahmen für assoziierte
Unternehmen
1,46 3,3

Weiters bestehen in Höhe von 6,0 Mio. EUR (31. Dezember 2010: 4,1 Mio. EUR) Bankgarantien für gewährte Haftrücklässe. Dass die Gruppe aus diesen Haftungen in Anspruch genommen wird, wird derzeit als unwahrscheinlich angesehen.

Rechtsstreitigkeiten

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern verschiedene Rechtsstreitigkeiten anhängig. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige oder künftige Ertragslage des Konzerns haben werden.

Note 23. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Der Brutto Cashflow stieg im Vergleich zum Zeitraum Jänner bis September 2010 im Wesentlichen aufgrund der guten Ergebnissituation auf 288,6 Mio. EUR an. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit beträgt im Zeitraum Jänner bis September 2011 253,8 Mio. EUR.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit von langfristigen Vermögensgegenständen betrifft im Wesentlichen die Investitionen zur Errichtung der neuen Produktionsstraße in Nanjing, den Umbau/Ausbau der Modalfaser- und Zellstoffproduktion am Standort Lenzing, die Errichtung der fünften Produktionslinie am Standort Purwakarta und die Umbauinvestitionen in Paskov.

Die liquiden Mittel umfassen Kassenbestände, täglich fällige Gelder und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Zum 31. Dezember 2010 wurden Wertpapiere mit einer Restlaufzeit zum Zeitpunkt des Erwerbs von weniger als drei Monaten, welche als Zahlungsmitteläquivalente zu klassifizieren sind, gehalten. Diese Wertpapiere wurden im Berichtszeitraum verkauft.

Note 24. Gezahlte Dividenden

An die Aktionäre der Konzernmutter wurden in der Berichtsperiode folgende Dividenden gezahlt:

Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende
je Aktie
Mio. EUR EUR
Für Geschäftsjahr 2010 in 2011 gezahlte Dividende 39,9 25.725.000 1,55
Für Geschäftsjahr 2009 in 2010 gezahlte Dividende 51,4 3.675.000 14,00

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Von Tochterunternehmen wurden im Zeitraum Jänner bis September 0,3 Mio. EUR (Vergleichszeitraum 2010: 0,1 Mio. EUR) an Minderheitsgesellschafter ausgeschüttet.

Note 25. Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen

Der Kreis der nahestehenden Unternehmen und Personen blieb gegenüber dem Jahresabschluss 2010 unverändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar:

1-9/2011 1-9/2010
Mio. EUR Mio. EUR
Umsatzerlöse 49,8 50,4
Sonstige betriebliche Erträge 0,9 0,7
Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen 42,5 36,7
30.09.2011 31.12.2010
Forderungen inkl. Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen 9,7 10,2
Verbindlichkeiten 9,5 9,0

Note 26. Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos setzt die Lenzing Gruppe Devisentermingeschäfte ein, deren Bewertung zum Marktwert erfolgt.

Die Marktwerte der eingesetzten Sicherungsinstrumente stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

für die noch keine Lieferungen erfolgt sind, beträgt zum 30. September 2011 0,2 Mio. EUR (Gewinn zum 31. Dezember 2010: 0,6 Mio. EUR) und wird direkt im sonstigen Ergebnis erfasst.

Fair Value Hedges

Art der derivativen

Devisentermingeschäfte -1,1 -0,7
Mio. EUR Mio. EUR
30.09.2010 31.12.2010
Finanzinstrumente Gewinn (+)/Verlust (-)

Note 27. Ereignisse nach dem Stichtag des Zwischenabschlusses

Es ergaben sich keine wesentlichen berichtspflichtigen Ereignisse nach dem Stichtag des Zwischenabschlusses.

Cashflow Hedges

Devisentermingeschäfte -7,9 3,1
Mio. EUR Mio. EUR
30.09.2010 31.12.2010
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Gewinn (+)/Verlust (-)

Die Sicherungsgeschäfte haben per 30. September 2011 eine Restlaufzeit von bis zu 13 Monaten.

Zur Absicherung und Steuerung des Preisrisikos bei Rohstoffen (Erdgas) setzt die Gruppe börsengehandelte Terminkontrakte (Futures) ein. Die Sicherungsgeschäfte haben per 30. September 2011 eine Restlaufzeit von bis zu 39 Monaten. Der nicht realisierte Verlust aus der Bewertung der offenen Futures bzw. der Verlust aus der Veräußerung der Kontrakte,

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben (Notes)

Note 28. Organe der Gesellschaft

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

Lenzing, 14. November 2011

Änderungen:

Mitglieder des Aufsichtsrates

In der ordentlichen Hauptversammlung am 29. März 2011 wurde Mag. Patrick Prügger neu in den Aufsichtsrat gewählt. Das Aufsichtsratsmandat von Dr. Hermann Bell wurde auf eigenen Wunsch nicht verlängert.

In der an die Hauptversammlung anschließenden konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrates wurden MMag. Dr. Michael Junghans zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Dr. Veit Sorger zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. konstituie-

Somit ergaben sich im Aufsichtsrat der Lenzing AG folgende Änderungen:

Kommerzialrat Dkfm. Dr. Hermann Bell, Linz Vorsitzender (bis 29. März 2011)

MMag. Dr. Michael Junghans, Wien Stellv. Vorsitzender (bis 29. März 2011) Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Dr. Veit Sorger, Wien Stellv. Vorsitzender (ab 29. März 2011)

Mag. Patrick Prügger, Wien Aufsichtsrat (ab 29. März 2011) Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M.

Erklärung des Vorstandes gemäß § 87 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Lagebericht des 3. Quartals des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten neun Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen drei Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt. Erklärung des Vorstandes

Lenzing, 14. November 2011

Der Vorstand:

Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstandsvorsitzender, CEO

Dipl.-Ing. Friedrich Weninger, MBA Vorstand, COO

Mag. Thomas G. Winkler, LL.M. Vorstand, CFO

Herausgeber

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Redaktion

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