AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Lenzing AG

Interim / Quarterly Report Aug 4, 2021

748_ir_2021-08-04_12524de9-4f29-4ae8-923c-5a3519bc75b1.pdf

Interim / Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen

EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020 Veränderung
Umsatzerlöse 1.033,3 810,2 27,5%
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 217,8 95,61 127,9%
EBITDA-Marge 21,1% 11,8%1
EBIT (Betriebsergebnis) 138,9 16,41 744,6%
EBIT-Marge 13,4% 2,0%1
EBT (Ergebnis vor Steuern) 123,8 9,5 1.196,4%
Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) 96,1 -14,4 n.a.
Ergebnis je Aktie in EUR 3,06 0,06 5.209,9%

Cashflow-Kennzahlen

EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020 Veränderung
Brutto-Cashflow 199,5 63,9 212,3%
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 199,8 -17,7 n.a.
Free Cashflow -224,3 -285,7 -21,5%
CAPEX 426,0 268,7 58,5%
EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020 Veränderung
Liquiditätsbestand 1.076,2 1.081,1 -0,5%
Ungenutzte Kreditlinien 737,5 1.031,4 -28,5%

Bilanzkennzahlen

EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020 Veränderung
Bilanzsumme 4.700,8 4.163,0 12,9%
Bereinigtes Eigenkapital 2.083,7 1.907,0 9,3%
Bereinigte Eigenkapitalquote 44,3% 45,8%
Nettofinanzverschuldung 705,8 471,4 49,7%
Nettoverschuldung 808,5 575,0 40,6%
Net Gearing 33,9% 24,7%
Trading Working Capital 413,2 383,8 7,7%
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen 19,0% 21,9%

Börsenkennzahlen

EUR 30.06.2021 31.12.2020 Veränderung
Börsenkapitalisierung in Mio. 2.740,0 2.198,3 24,6%
Aktienkurs 103,20 82,80 24,6%

Mitarbeiter/innen

30.06.2021 31.12.2020 Veränderung
Anzahl (Beschäftigte) 7.633 7.358 3,7%

1) Es erfolgt eine Umgliederung einiger der bisher EBIT/EBITDA-wirksamen Beträge in das Finanzergebnis (siehe Note 1 des Konzernzwischenabschlusses H1/2021).

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Halbjahresbericht sowie dem verkürzten Konzernzwischenabschluss bzw. dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.

Wir haben Mitarbeiter/innen gebeten, einen Brief zu schreiben.

An die wichtigsten Menschen in ihrem Leben.

Ihre Kinder und Enkelkinder.

Es ist eine Botschaft an unsere Zukunft.

#alettertoachild

In der Lenzing Gruppe schauen wir über unsere Produkte hinaus und übernehmen Verantwortung für unsere Kinder und Enkelkinder. Das ist unser Markenversprechen – seit mehr als 80 Jahren. Gerade während der COVID-19-Pandemie spiegelt sich dieses mehr denn je in unserem Handeln wider. Lenzing setzte kurzfristig Maßnahmen, um den operativen Betrieb aufrechtzuerhalten und den Effekt der unter Druck geratenen Faserpreise und Faser-

In unserer multimedialen Kampagne #alettertoachild versuchen wir genau diese Verantwortung und unseren ureigenen Antrieb zum Ausdruck zu bringen.

nachfrage zu mindern. Der Schutz der Mitarbeiter/innen sowie die Festigung der langfristigen Partnerschaften mit Lieferanten und Kunden standen dabei immer im Vordergrund. Lenzing schaffte es, auch in dieser so herausfordernden Zeit voll auf Kurs zu bleiben und ihre strategischen Ziele einschließlich der ambitionierten Klimaziele nicht aus den Augen zu verlieren, sondern weiter entschlossen voranzutreiben.

des Vorstandsvorsitzenden Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser klares Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften und die konsequente Umsetzung dieser Strategie hat uns nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Herausforderungen jedweder Art gemacht, sondern auch dafür Sorge getragen, dass wir als Lenzing Gruppe den Wachstumspfad konsequent fortführen können.

In der Textil- und Bekleidungsindustrie macht sich im laufenden Geschäftsjahr 2021 vorsichtiger Optimismus breit. Der Onlinehandel erlebt weltweit einen Boom, und auch in den stationären Geschäften sehen wir nach den Öffnungen und Rücknahmen von Schutzmaßnahmen vielerorts wieder steigende Verkaufszahlen. In Summe beeinflusste die Pandemie den Einzelhandel im ersten Halbjahr, insbesondere in vielen westlichen Märkten, aber weiterhin negativ. Gleichwohl stiegen die Preise nicht nur am Fasermarkt, sondern auch bei wichtigen Rohstoffen und lagen zum Teil deutlich über Vor-Krisen-Niveau. Mit Umsatzerlösen in Höhe von EUR 1,03 Mrd. und einem EBITDA von EUR 217,8 Mio. legte Lenzing dennoch eine sehr gute Geschäftsentwicklung hin und bleibt vor allem strategisch ungeachtet der sehr herausfordernden epidemiologischen Entwicklungen auf Kurs.

Die Lenzing Gruppe arbeitet seit 2019 mit Hochdruck an der Umsetzung des größten Investitionsprogramms der Unternehmensgeschichte. Die Errichtung des weltweit größten Zellstoffwerks seiner Art in Brasilien schreitet unverändert planmäßig voran, die Inbetriebnahme ist nach wie vor für das erste Halbjahr 2022 geplant. Lenzing wird durch dieses Projekt ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff weiter stärken, und damit auch das Spezialfaserwachstum im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN unterstützen.

In Thailand entsteht parallel die größte Lyocellanlage der Welt, auch hier sind wir bei den Bauarbeiten sowie beim Recruiting und Onboarding neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Plan. Lenzing geht unverändert davon aus, schon gegen Ende des Geschäftsjahres die Produktion in Betrieb zu nehmen und erste Faserballen "Strategisch sind wir sehr gut positioniert und überzeugt, dass wir die Zukunft unserer Industrie aktiv mitgestalten werden und die sich stellenden Herausforderungen auch weiterhin erfolgreich bewältigen werden."

Dr. Stefan Doboczky, MBA

an Kunden zu liefern. Mit neuen Kapazitäten von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr können wir die steigende Nachfrage nach unseren nachhaltig erzeugten Spezialfasern in Zukunft deutlich besser bedienen.

Darüber hinaus investiert Lenzing an ihren bestehenden Produktionsstandorten in Asien mehr als EUR 200 Mio., um Kapazitäten für Standardviscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing schaffen wir den ersten chinesischen Produktionsstandort für holzbasierte Cellulosefasern, der vollständig auf Kohle verzichtet. Durch die Konvertierung einer Linie von Standardviscose auf 35.000 Tonnen Modalfasern der Marke TENCEL™ wird per Ende 2022 das gesamtes Portfolio aus nachhaltig erzeugten Spezialfasern bestehen.

In Purwarkarta investiert Lenzing in die Senkung der CO2-Emissionen sowie der Luft- und Wasseremissionen. Im Zuge dieser Investition wird Lenzing ihre gesamte Viscoseproduktion in Indonesien auf die Standards des EU Ecolabel bringen. Der Standort wird damit per 2023 zu einem reinen Spezialviscose-Anbieter.

Mit diesen Investitionen wird Lenzing ihren Spezialfaseranteil bereits bis 2023 auf deutlich über die angestrebten 75 Prozent steigern und ihrem EBITDA-Ziel von EUR 800 Mio. einen großen Schritt näherkommen.

Lenzing marschiert damit auch zielstrebig weiter Richtung gruppenweite Klimaneutralität. Mit der Umsetzung unserer Science-based targets tragen wir aktiv zur Bewältigung der durch den Klimawandel bedingten Probleme bei. Lenzing legte sich 2019 strategisch fest, ihre Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Das Ziel für 2050 lautet klimaneutral zu sein. Damit sind wir ein absoluter Vorreiter in der produzierenden Industrie und speziell in der Faserbranche. Unsere Investitionen sind Ausdruck unserer Verantwortung sowie unserer Überzeugung, dass Shareholder-Value mit Nachhaltigkeitsinvestitionen gezielt gesteigert werden kann.

Die Kooperationsvereinbarung mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra stellt einen weiteren Meilenstein in unserem Bestreben nach Umsetzung unserer Klimaund Nachhaltigkeitsziele aus dem Berichtszeitraum dar. Als Weltmarktführer bündeln Lenzing und Södra ab sofort ihre Kräfte und arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von Verfahren, um zur Lösung des drängenden Textilabfallproblems beizutragen. Wir sind stolz, diesen Weg gemeinsam mit einem kompetenten Partner zu gehen. Proaktive Partnerschaften wie diese ermöglichen, Fortschritte zu erzielen und einen echten systemischen Wandel zu bewirken.

Lassen Sie mich an dieser Stelle nochmals klar zum Ausdruck bringen, dass wir unseren internen Transformationsprozess zu maximaler Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren weiter forcieren werden und unsere gesamte Wertschöpfungskette über Innovationen und Investitionen weiter in Richtung "zero emissions" optimieren werden. Hierfür nehmen wir gezielt enorme Anstrengungen in Kauf, damit wir auch in Zukunft in unserer Branche der Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit bleiben.

Lenzing begrüßt uneingeschränkt die Maßnahmen der EU-Kommission, um den Verbrauch von bestimmten Einwegkunststoffprodukten zu reduzieren und den Übergang zu echten Kreislaufmodellen zu fördern. Durch den Erlass der Leitlinien zur Umsetzung der am 05. Juni 2019 in Kraft getretenen Einwegkunststoffrichtlinie (EU) 2019/904 schafft die EU-Kommission Klarheit im gemeinsamen Kampf der Mitgliedsstaaten gegen die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle. Mit ihren holzbasierten und biologisch abbaubaren Cellulosefasern wie jener der Marke VEOCEL™ bietet Lenzing eine nachhaltige und innovative Lösung für dieses vom Menschen gemachte Problem.

Die Geschäftsentwicklung im Krisenjahr 2020 sowie im 1. Halbjahr 2021 belegt eindeutig, wie krisenfest Lenzing geworden ist. Wir werden die Umsetzung unserer Strategie mit dem Fokus auf profitables, organisches Wachstum im Bereich der Spezialfasern auch in den kommenden Quartalen diszipliniert vorantreiben, um langfristig noch widerstandsfähiger gegen die Schwankungen des Marktes zu sein und die Position als führender Anbieter zu stärken. Das Marktumfeld wird herausfordernd bleiben und das erfordert all unsere Anstrengungen, um die Chancen, die sich uns bieten, bestmöglich zu nutzen.

Strategisch sind wir sehr gut positioniert und überzeugt, dass wir die Zukunft unserer Industrie aktiv mitgestalten werden und die sich stellenden Herausforderungen auch weiterhin erfolgreich bewältigen werden. Ich möchte mich an dieser Stelle im Namen des Lenzing Vorstandes bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Flexibilität während der gesamten COVID-19-Krise bedanken. Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in dieser Pandemie Außergewöhnliches geleistet haben und immer noch leisten. Ein besonderer Dank gilt auch allen Kunden und Partnern sowie den Aktionären und Mitgliedern des Aufsichtsrates für das entgegengebrachte Vertrauen.

Ihr

Dr. Stefan Doboczky, MBA

Lagebericht 01-06/2021

Lagebericht 01-06/2021 6
Allgemeines Marktumfeld 8
Weltwirtschaft 8
Weltfasermarkt 8
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 9
Geschäftsentwicklung der Divisionen 11
Division Fasern 11
Division Zellstoff 13
Energie- und weitere Rohstoffversorgung der Divisionen 14
Sonstige 15
Lenzing Aktie 15
Risikobericht 16
Aktuelles Risikoumfeld 16
Risikoausblick der Lenzing Gruppe für
das zweite Halbjahr 2021
16
Ausblick 17
Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe 18

bist. Die Rohstoffe unserer Erde sind begrenzt. Deshalb ist es wichtig, dass wir achtsam mit ihnen umgehen.

"Ich arbeite bei einem Faserunternehmen, welches nachhaltig denkt und mit unseren kostbaren Ressourcen sorgsam umgeht. Unsere Fasern sind ursprünglich aus Holz. Sie sind biologisch abbaubar und kompostierbar, und es entsteht durch sie keine Belastung der Gewässer. Es geht dabei um die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen, also auch deine Kinder und Enkelkinder."

Ich wünsche mir für dich und dein zukünftiges Geschwisterchen eine unbeschwerte, sorgenfreie Zukunft.

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Die Weltwirtschaft war im ersten Halbjahr 2021 von einer deutlichen, wenn auch ungleich verteilten Erholung geprägt. Der Internationale Währungsfonds hob seine Konjunkturprognose gegenüber der Vorhersage im Jänner um 0,5 Prozentpunkte an. Nach den Berechnungen des IWF wird die Weltwirtschaft im laufenden Jahr um 6 Prozent zulegen, im kommenden Jahr um 4,4 Prozent. Treibende Kräfte sind insbesondere die USA und China, während sich die Eurozone vergleichsweise langsam erholt. In vielen Schwellenund Entwicklungsländern ist das wahre Ausmaß der Krise angesichts steigender Fallzahlen und der mangelnden Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen COVID-19 noch schwer abzusehen. Die Prognose des IWF bleibt aufgrund dieser großen regionalen Unterschiede bei der Bekämpfung der Pandemie und neuer Virus-Varianten mit großer Unsicherheit verbunden.

Weltfasermarkt2

Die weltweite Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich auch im ersten Halbjahr 2021 dem Einfluss der COVID-19-Pandemie nicht entziehen. Die Auswirkungen unterschieden sich allerdings regional zum Teil deutlich. In den USA und China lagen die Umsätze im stationären Handel bereits seit März über dem Vorkrisenniveau, während in vielen großen europäischen Märkten wie Großbritannien, Deutschland und Frankreich die Geschäfte erst im Lauf des zweiten Quartals wieder geöffnet wurden. Mit Ende des ersten Halbjahres lagen die Einzelhandelsumsätze wieder auf dem Niveau von 2019.

Neben der anhaltenden Erholung der Nachfrage im Einzelhandel bescheinigten auch diverse Umfragen der vergangenen Quartale den zunehmenden Optimismus in der textilen Wertschöpfungskette. Die Preise am Baumwollmarkt stiegen während des ersten Halbjahres um 14 Prozent. Der Cotlook A-Index lag per 30. Juni 2021 bei ca. 97 US-Cent pro Pfund und damit um mehr als 42 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das höhere Preisniveau ist das Resultat aus mehrmals nach oben revidierten Prognosen für den Verbrauch und eher pessimistischen Einschätzungen bezüglich der Ernte in der laufenden Saison. Vor allem in China stieg die Nachfrage nach importierter Baumwolle als Folge hoher lokaler Preise und der US-Importbeschränkungen für Baumwolle und Baumwollerzeugnisse aus der chinesischen Provinz Xinjiang. Nach aktuellen Schätzungen soll sich der weltweite Verbrauch von Rohbaumwolle in der laufenden Saison auf 25,6 Mio. Tonnen erholen, was nur mehr 1 Prozent unter jenem der Vorkrisensaison 2018/19 läge.

Nach starken Preisschwankungen im ersten Quartal blieben die Preise für Polyester-Stapelfasern im zweiten Quartal vergleichsweise stabil. Mit RMB 7.000 pro Tonne lag der Preis per 30. Juni um 18 Prozent über jenem zu Beginn des Kalenderjahres.

Nach dem sprunghaften Preisanstieg bei Standardviscose – um über 50 Prozent zwischen Dezember 2020 und März 2021 – begannen die Preise zum Ende des ersten Quartals in einem Umfeld nachlassender Nachfrage und anhaltend hoher Rohstoffkosten zu sinken. Dieser Trend wurde Ende Mai nochmals verstärkt, im Laufe des zweiten Quartals sanken die Preise von RMB 15.520 auf RMB 12.710 pro Tonne. Trotzdem lagen die Preise im Vergleich zum Jahresbeginn um ca. 10 Prozent höher, und mit 44 Prozent auch deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die Preise für holzbasierte Spezialfasern, die sich auch in den vergangenen Quartalen wesentlich stabiler entwickelten, waren von diesem Preisrückgang kaum betroffen.

Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern, stieg im ersten Halbjahr um knapp 44 Prozent auf USD 1.050 pro Tonne. Als Ursache für dieses weiterhin hohe Preisniveau gelten vor allem Engpässe in der globalen Logistik. Der Preis für Papierzellstoff stieg in der Berichtsperiode noch stärker – um knapp 55 Prozent.

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, April 2021

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 aufgrund des positiven Marktumfelds eine gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Der zunehmende Optimismus in der Textil- und Bekleidungsindustrie durch den Impffortschritt und die anhaltende Erholung im Einzelhandel sorgten insbesondere zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres für einen starken Anstieg der Nachfrage und Preise am globalen Fasermarkt.

Die Umsatzerlöse stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 27,5 Prozent auf EUR 1,03 Mrd. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf höhere Viscosepreise zurückzuführen, die im Mai dank einer deutlich höheren Fasernachfrage, insbesondere aus Asien, bei über RMB 15.000 lagen. Der Fokus auf holzbasierte Spezialfasern wie jene der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ wirkte sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Der negative Effekt durch ungünstigere Währungseffekte konnte dadurch mehr als kompensiert werden.

Die Ergebnisentwicklung spiegelt im Wesentlichen die positive Marktentwicklung wider. Der anhaltende Fokus auf Maßnahmen zur strukturellen Ergebnisverbesserung in allen Regionen verstärkte diesen positiven Effekt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und erreichte im ersten Halbjahr 2021 einen Wert von EUR 217,8 Mio. (nach EUR 95,6 Mio. im ersten Halbjahr 2020). Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 11,8 Prozent auf 21,1 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 138,9 Mio. (nach EUR 16,4 Mio. im ersten Halbjahr 2020). Die EBIT-Marge stieg dementsprechend von 2 Prozent auf 13,4 Prozent an. Der Finanzerfolg in Höhe von EUR minus 15,2 Mio. enthält die vollständige Abschreibung der Beteiligung an der Hygiene Austria LP GmbH und eines Darlehens an ebendiese Gesellschaft. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erhöhte sich auf EUR 123,8 Mio. (nach EUR 9,5 Mio. im ersten Halbjahr 2020). Das Periodenergebnis lag bei EUR 96,1 Mio. (nach EUR minus 14,4 Mio. im ersten Halbjahr 2020) und das Ergebnis je Aktie bei EUR 3,06 (nach EUR 0,06 im ersten Halbjahr 2020).

Der Steueraufwand in Höhe von EUR 27,6 Mio. (nach EUR 24 Mio. im ersten Halbjahr 2020) ist durch die Ergebnisentwicklung und Währungseffekte beeinflusst.

Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 EUR Mio.

Veränderung
01-06/2021 01-06/2020 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 1.033,3 810,2 223,1 27,5%
Umsatzkosten -758,5 -685,1 -73,4 10,7 %
Bruttoergebnis vom
Umsatz
274,8 125,1 149,8 119,8%
Sonstige betriebliche
Erträge
40,0 31,2 8,8 28,2 %
Vertriebs
aufwendungen
-104,1 -78,3 -25,9 33,0 %
Verwaltungs
aufwendungen
-60,4 -49,5 -10,8 21,9 %
Forschungs- und
Entwicklungs
aufwendungen
-11,3 -8,8 -2,5 28,6 %
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
0,0 -3,2 3,1 -98,7 %
EBIT 138,9 16,4 122,5 744,6%
Finanzerfolg -15,2 -6,9 -8,3 119,8 %
EBT 123,8 9,5 114,2 1.196,4%
Steueraufwand -27,6 -24,0 -3,7 15,3 %
Periodenergebnis 96,1 -14,4 110,5 n.a.

1) Seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 berichtet die Lenzing Gruppe ihre Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren. Die bisherige Darstellung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren. Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

Erhöhte Investitionstätigkeit

Der Brutto-Cashflow hat sich im ersten Halbjahr 2021 auf EUR 199,5 Mio. (nach EUR 63,9 Mio.) mehr als verdreifacht. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag bei EUR 199,8 Mio. (nach EUR minus 17,7 Mio. im ersten Halbjahr 2020). Der Free Cashflow lag aufgrund der Investitionstätigkeit im Rahmen der Projekte in Thailand und Brasilien bei EUR minus 224,3 Mio. (nach EUR minus 285,7 Mio. im ersten Halbjahr 2020). Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) stiegen in der Berichtsperiode um 58,5 Prozent auf EUR 426 Mio., wovon ca. die Hälfte aus dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit finanziert werden konnte.

Der Liquiditätsbestand blieb gegenüber 31. Dezember 2020 nahezu unverändert und lag per 30. Juni 2021 bei EUR 1,08 Mrd. Per Ende der Berichtsperiode standen dem Unternehmen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 737,5 Mio. zur Verfügung (nach EUR 1,03 Mrd. per 31. Dezember 2020).

Solide Bilanzstruktur

Die Bilanzsumme der Lenzing Gruppe stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um 12,9 Prozent auf EUR 4,7 Mrd. per 30. Juni 2021. Die wesentlichsten Veränderungen betreffen die Erhöhung des Sachanlagevermögens aufgrund der gestiegenen Investitionstätigkeiten.

Das bereinigte Eigenkapital stieg primär aufgrund der operativen Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2021 um 9,3 Prozent auf EUR 2,08 Mrd. per 30. Juni 2021. Die bereinigte Eigenkapitalquote ging insbesondere aufgrund der höheren Bilanzsumme von 45,8 Prozent auf 44,3 Prozent zurück. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich in der Berichtsperiode um 49,7 Prozent auf EUR 705,8 Mio. Dieser Anstieg ist auf die Finanzierung der beiden Schlüsselprojekte in Thailand und Brasilien zurückzuführen. Das Net Gearing erhöhte sich auf 33,9 Prozent zum Stichtag (nach 24,7 Prozent per 31.12.2020). Das Trading Working Capital stieg im ersten Halbjahr 2021 um 7,7 Prozent auf EUR 413,2 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen ging von 21,9 Prozent per Ende 2020 auf 19 Prozent per Ende Juni 2021 zurück.

Geschäftsentwicklung der Divisionen

Um die Lenzing Gruppe auf die Herausforderungen und Chancen, die aus den Investitionsprojekten und dem veränderten Marktumfeld resultieren, vorzubereiten, präsentierte der Vorstand eine neue Organisationsstruktur, die die Ziele der sCore TEN Strategie mit dem Fokus auf profitables, organisches Wachstum im Bereich der Spezialfasern unterstützen sowie Effizienz und Transparenz weiter steigern wird. Die Steuerung des Geschäftes wurde dadurch angepasst und in die zwei neuen Divisionen "Fasern" und "Zellstoff" sowie in "Sonstige" gegliedert.1

Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN stellten auch im ersten Halbjahr 2021 den Schwerpunkt der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.

Division Fasern

In der Division Fasern werden alle Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit den unterschiedlichen Generationen von holzbasierten Cellulosefasern zusammengefasst.

Spezialfasern sind die ganz große Stärke von Lenzing. Im Jahr 2024 sollen mehr als 75 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit holzbasierten Spezialfasern wie Lyocell- und Modalfasern erzielt werden. Im Fokus dieser strategischen Zielvorgabe steht die baldige Fertigstellung der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen beträgt etwa EUR 400 Mio. Die Bauarbeiten starteten im zweiten Halbjahr 2019 und verliefen auch in der Berichtsperiode planmäßig. Das Recruiting und Onboarding neuer Mitarbeiter/innen schreitet ebenfalls erfolgreich voran. Gegen Ende des Jahres 2021 soll die Produktion aufgenommen werden.

Darüber hinaus investiert Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in ihre Produktionsstandorte in Purwakarta (Indonesien) und Nanjing (China), um bestehende Kapazitäten für Standardviscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing wird der erste Produktionsstandort für holzbasierte Cellulosefasern in China geschaffen, der vollständig auf Kohle als Energiequelle verzichtet. Gleichzeitig wird durch die Konvertierung einer Linie von Standardviscose auf TENCEL™ Modalfasern das gesamte Portfolio des chinesischen Faserwerks per Ende 2022 aus nachhaltig erzeugten Spezialfasern bestehen. Im Zuge der Investition in Indonesien wird Lenzing ihre gesamte Viscoseproduktion auf die Standards des EU Ecolabel bringen. Der Standort wird damit per 2023 zu einem reinen Spezialviscose-Anbieter. Mit Abschluss dieser Investitionen wird Lenzing ihren Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz bereits bis 2023 auf deutlich über die angestrebten 75 Prozent steigern.

Neben dem neuen Lyocellwerk in Thailand, das als CO2-neutral konzipiert ist, stehen auch die Investitionen an den bestehenden Standorten im Einklang mit den Zielen der Lenzing, die CO2-Emissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2050 die Netto-CO2-Null zu erreichen.

Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit dem Jahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsument/innen. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Lenzing erhöhte die Sichtbarkeit ihrer Marken im ersten Halbjahr 2021 durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen weiter.

Die Umsatzerlöse der Division Fasern erreichten im ersten Halbjahr 2021 einen Wert von EUR 911,5 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 171,4 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 119,5 Mio.

Fasern für Textilien

Der Textil-Einzelhandel erlebte im ersten Halbjahr 2021 in allen wichtigen Märkten eine deutliche Erholung. Die Nachfrage nach den wichtigsten Spezialfasern übertraf das Angebot und sorgte für eine positive Preisentwicklung. Gravierende Logistikprobleme beeinträchtigten jedoch die weltweite Textil- und Bekleidungsindustrie.

Die äußerst positive Entwicklung der Nachfrage in allen wichtigen Produktbereichen (Homewear und Unterwäsche, Ready-to-Wear-Mode, Functional Wear, Denim, Schutz- und Arbeitskleidung) und Regionen der Lenzing ging insbesondere auf das gestiegene Interesse an nachhaltigen Fasern während der Pandemie zurück.

Damit einhergehend waren auch die neuen CO2-freien TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern, die im September 2020 eingeführt wurden, stark gefragt. Durch Reduktion der CO2-Emissionen und den Einsatz erneuerbarer Energie in der Produktion ergeben diese Fasern CO2-freie Produkte, die als CarbonNeutral®-Produkte gemäß dem CarbonNeutral-Protokoll – dem weltweit führenden Rahmenwerk für CO2-Neutralitat – zertifiziert sind. Sie unterstreichen das Engagement der Lenzing hinsichtlich ihrer Science-based targets und ihrer Vision, den CO2-Ausstoß bis 2050 auf null zu reduzieren, und ermöglichen Spinnereien, Stofffabriken, Marken und Einzelhändlern, die CO2-Bilanz ihrer Produkte zu verringern und damit einen positiven Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.

Im Februar brachte Lenzing eine weitere innovative Faser mit dem Ziel, nachhaltigere Mode zu fördern, auf den Markt: TENCEL™ Modalfasern mit Indigo Color Technologie. Mithilfe dieser weg-

Note 3 zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2021

weisenden Technologie, bei der ein einstufiges Spinnfärbeverfahren angewandt wird, werden Indigopigmente direkt in die Faser eingearbeitet. Dies sorgt bei wesentlich geringerem Ressourcenverbrauch für eine bessere Farbbeständigkeit als bei herkömmlichen Indigo-Färbeprozessen. Das innovative Produkt trägt das EU Ecolabel. Dieses wird für Produkte vergeben, die über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg hohe Umweltstandards erfüllen.

Neben Umweltschutz stellt auch die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette eine große Herausforderung für die Textilindustrie dar. Lenzing bietet in Kooperation mit TextileGenesis™ eine innovative Lösung auf Basis der Blockchain-Technologie an, um dieser gerecht zu werden. Nach mehreren erfolgreichen Pilotprojekten mit namhaften Modemarken erfolgte 2020 die Einführung dieser digitalen Plattform, die die Rückverfolgbarkeit von Textilien über alle Produktions- und Vertriebsstufen bis zur Faser sicherstellt. Mehr als 600 Kunden und Partner entlang der textilen Wertschöpfungskette konnten den entsprechenden Onboarding-Prozess seither erfolgreich abschließen. Dank der innovativen Fibercoin™- Technologie der TextileGenesis™-Plattform können Lenzing und ihre Partner sogenannte "Blockchain Assets" im direkten Verhältnis zu den physischen Faserlieferungen der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ ausgeben. Diese digitalen Assets funktionieren wie ein "Fingerabdruck" und beugen Fälschungen vor.

Lenzing entwickelte auch die Sparte der TENCEL™ Luxe Lyocell-Filamente weiter. Ein klarer Fokus lag auf der Weiterentwicklung des Stoffangebotes sowie auf Business-Development-Aktivitäten. Die zweite Pilot-Fertigungslinie für TENCEL™ Luxe Filamente, die 2020 fertiggestellt wurde, befindet sich derzeit in der Stabilisierungsphase. Mit der neuen Anlage, für die am Standort Lenzing EUR 30 Mio. investiert wurden, sind nun ausreichend Kapazitäten verfügbar, um kommerzielle Programme und weitere Faserapplikationen zu entwickeln.

2021 baute Lenzing weiter die Bekanntheit und die Sichtbarkeit der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ aus. Im ersten Halbjahr erreichte Lenzing mit der Markenaktivierung beim Earthday (#checkwhatsgood), der Oscar-Verleihung (mit Red Carpet Green Dress und TENCEL™ Luxe) und #FeelsSoRight mehr als 400 Mio. Konsument/innen weltweit. Neue Co-Branding-Initiativen in Zusammenarbeit mit Partnern wie Zara, Pull&Bear, Zalando, Massimo Dutti, Camper, H&M und Esprit erhöhten die Sichtbarkeit am Markt stark. Der neue TENCEL™ eShop, der im Februar in Zusammenarbeit mit den Partnern Levi's®, H&M, J.Crew und Mara Hoffman eröffnet wurde, verbesserte die Produktverfügbarkeit. Dieses neue und einzigartige E-Commerce-Portal erhielt äußerst positive Kritiken, unter anderem von der Modezeitschrift Vogue. Es wurden mehr als 20 Mio. Menschen erreicht und das Portal verzeichnete über 30.000 Zugriffe in den vergangenen Monaten. Im Juni startete Lenzing ihre Kampagne #MakeItFeelRight neu. Diese soll das Bewusstsein der Konsument/innen für das Thema nachhaltige Mode weiter erhöhen und bis Ende des Jahres 90 Mio. Konsument/innen erreichen.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Fasern für Vliesstoffe stellte während der gesamten COVID-19-Krise mehr denn je eine wichtige strategische Stütze für Lenzing dar, so auch im ersten Halbjahr 2021. Der Markt für Feuchttücher setzte seinen langfristigen Trend fort und verzeichnete erneut starkes Wachstum. Insbesondere die Nachfrage nach Hygieneprodukten entwickelte sich pandemiebedingt äußerst positiv.

Darüber hinaus profitiert Lenzing im Bereich der Vliesfasern auch vom Trend zu nachhaltigeren Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubaren Materialien in Kombination mit neuen Regularien. Lenzing begrüßt den Erlass der Leitlinien zur Umsetzung der am 05. Juni 2019 in Kraft getretenen Einwegkunststoffrichtlinie (EU) 2019/904. Die EU-Kommission präzisiert darin, welche Produkte in den Anwendungsbereich der Richtlinie fallen, und sorgt damit für Klarheit im gemeinsamen Kampf der EU-Mitgliedsstaaten gegen die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle. Eine nachhaltige und innovative Lösung für dieses vom Menschen gemachte Problem bieten die holzbasierten und biologisch abbaubaren Cellulosefasern der Lenzing wie jene der Marke VEOCEL™. Die Einwegkunststoffrichtlinie sieht ab 03. Juli 2021 auch einheitliche Kennzeichnungsvorschriften für bestimmte Produkte auf der Verpackung oder auf dem Produkt selbst vor. Darunter fallen etwa Damenhygiene-Produkte und Feuchttücher für Körper- und Haushaltspflege, die Kunststoffe enthalten.

Lenzing gab Konsument/innen bereits vor der Umsetzung der Einwegkunststoffrichtlinie eine deutliche Orientierungshilfe bei ihren Kaufentscheidungen: Produkte, die das Logo der Marke VEOCEL™ auf der Verpackung tragen, folgen strengen Zertifizierungskriterien. Konsument/innen haben damit die Gewissheit, dass diese biologisch abbaubares, cellulosisches Material enthalten. Mit der Umweltinitiative #ItsInOurHands erreichte Lenzing 2020 und im ersten Halbjahr 2021 insgesamt mehr als 50 Mio. Menschen und steigerte damit nicht nur die Sichtbarkeit der Marke VEOCEL™, sondern auch das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit für einen umweltbewussten Umgang mit Feuchttüchern. Die Initiative startete im vierten Quartal 2019 und klärt darüber auf, dass ein Großteil der am Markt erhältlichen Feuchttücher Plastik enthält und dieses eine starke Belastung für die Umwelt darstellt.

Neben #ItsInOurHands startete Lenzing im ersten Halbjahr zwei weitere Kampagnen: Mit "Nature re-imagined" rückte Lenzing ihr besonders umweltfreundliches Lyocellverfahren in den Fokus, bei dem das verwendete Lösungsmittel in einem geschlossenen Kreislauf zu mehr als 99 Prozent zurückgewonnen und dem Produktionsprozess immer wieder zugeführt wird. Mit den Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ bietet Lenzing ihren Kunden damit eine zukunftsfähige Faser, die auch hinsichtlich Qualität sehr gute Eigenschaften aufweist. Im Rahmen der Kampagne "Climate Care" lancierte Lenzing im zweiten Quartal die ersten CO2-neutralen Cellulosefasern am weltweiten Vliesmarkt. Die Einführung der Fasern, die gemäß der Richtlinien des CarbonNeutral Protocol als CarbonNeutral®-Produkte zertifiziert sind, ist ein weiterer Meilenstein auf dem gemeinsamen Weg der Lenzing und ihrer Partner in Richtung CO2-Neutralität. Konsument/innen können die CO2-neutralen Fasern der Marke VEOCEL™ anhand des "Climate Care"-Logos auf den Produkten erkennen.

Ebenfalls im zweiten Quartal brachte Lenzing Lyocellfasern der Marke VEOCEL™ mit Dry Technologie auf den Markt. Die Besonderheit an dieser neuen, innovativen Technologie ist ihre hydrophobe, also wassermeidende Eigenschaft. Sie sind daher speziell für Produkte der Kategorien Damenhygiene (Femcare) und Babycare geeignet, und schaffen auch hier eine Alternative zur Verwendung von Plastik.

Die Marke VEOCEL™ konnte im ersten Halbjahr auch ihr Netzwerk an Co-Branding-Partnern um Marken wie COTERIE, Deep Fresh und Kimberly-Clark erweitern.

Fasern für Spezialanwendungen

Die holzbasierten Cellulosefasern von Lenzing kommen zunehmend in einer vielfältigen Palette von technischen Spezialanwendungen zum Einsatz. Diese Applikationen erfüllen anspruchsvolle Leistungsspezifikationen in Kombination mit größtmöglicher Schonung natürlicher Ressourcen. Beispiele sind biologisch abbaubare Wischtücher, Ein- und Mehrweg-Vliesstoffe mit ausgezeichnetem Feuchtigkeitsmanagement sowie hocheffiziente Filtermaterialien, Hochtemperaturhitzeschutz und elektronische Komponenten in der Industrie, für Konsumgüter und Transportsysteme.

Darüber hinaus werden Lenzing Fasern auch in Einweg- und wiederverwendbaren Netzen für Obst und Gemüse verwendet. Lenzing setzt verstärkt auch erfolgreiche Aktivitäten im Bereich der Innenausstattung für Fahrzeuge. Im vierten Quartal dieses Jahres wird ein neues Auto auf den Markt kommen, bei dem Lenzing Fasern im Sitzmaterial verwendet werden.

Rückenwind erhalten diese Aktivitäten durch die wachsende Sensibilität der Kunden und Konsument/innen für umweltverträgliche Produkte und Alternativen zur Vermeidung von Kunststoffen, aber auch durch die Gesetzgebung, die in einigen Bereichen einen kompletten Verzicht auf Kunststoffe und damit den Umstieg auf nachhaltige Produkte fördert.

Co-Produkte der Faserproduktion

Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Die Verkaufsmenge am Standort Lenzing stieg im ersten Halbjahr 2021 um 8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres – bei einem um 4 Prozent niedrigerem Preis.

Seit 2019 produziert und vermarktet Lenzing mit dem LENZING™ Calciumsulfat ein weiteres Co-Produkt, das sich auf konstantem Niveau entwickelt.

Division Zellstoff

Die Division Zellstoff bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Neben den Aktivitäten in Paskov und Lenzing lag der Fokus der Division im ersten Halbjahr 2021 auf der Umsetzung des Großprojektes in Brasilien. Die Errichtung des Zellstoffwerks in Minas Gerais schreitet trotz der Herausforderungen durch COVID-19 weiterhin planmäßig voran. Die Inbetriebnahme ist unverändert für das erste Halbjahr 2022 geplant. Lenzing wird neben der Absicherung der Eigenversorgung mit dem neuen Werk auch einen wichtigen Meilenstein ihrer Klimaneutralitäts-Strategie erreichen. Es wird zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt zählen und mehr als 50 Prozent des erzeugten Stroms als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz einspeisen. Lenzing verpflichtete sich 2019, ihre Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 2017 zu reduzieren. Die Vision für 2050 lautet klimaneutral zu sein.

Halbjahresbericht 01-06/2021 Lenzing Gruppe

Um dem Thema Kreislaufwirtschaft einen weiteren Schub zu geben, unterzeichnete Lenzing im Juni eine Kooperation mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra. Im Rahmen dieser Kooperation beabsichtigen die beiden Unternehmen, die sich seit Jahren proaktiv für eine Kreislaufwirtschaft einsetzen, ihr Wissen miteinander zu teilen und gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien zu entwickeln. Auch eine Erweiterung der Kapazitäten für die Zellstoffgewinnung aus Alttextilien ist vorgesehen. Ziel ist es, bis 2025 in der Lage zu sein, ca. 25.000 Tonnen Alttextilien pro Jahr zu recyceln. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen im Bereich Recycling (z. B. die Technologien REFIBRA™ und Eco Cycle), um Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen.

Die Umsatzerlöse der Division Zellstoff erreichten im ersten Halbjahr 2021 einen Wert von EUR 335 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 78,6 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 56 Mio.

Holz

Das allgemeine Marktumfeld, die akuten Auswirkungen des Klimawandels und die COVID-19-Pandemie beeinflussten den Holzmarkt im ersten Halbjahr 2021 negativ. Versorgungsengpässe, signifikante Preissteigerungen in bestimmten Holzsegmenten sowie politische Überlegungen, Holzexporte aus Europa zu beschränken, waren die Folgen. Die aktuelle Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte daher in der Berichtsperiode eine gute Versorgungslage mit stabilen Holzpreisen in ihren beiden Zellstoffwerken an den Standorten Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) gewährleisten.

Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) bestätigten 2020 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™ und/oder FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen1 .

Bioraffinerie

Zellstoff

Die Division Zellstoff versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden ca. zwei Drittel des Zellstoffbedarfes der Lenzing abgedeckt. Der Rest wird zum Großteil auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing wurden im ersten Halbjahr 2021 insgesamt ca. 303.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.

Der Preis für laubholzbasierten Faserzellstoff in China erholte sich nach dem Erreichen des historischen Tiefstwertes von USD 607 pro Tonne im Juli des Vorjahres in den darauffolgenden Quartalen.

Lizenzcode: FSC-C041246 bzw. PEFC/06-33-92 (Lenzing) und PEFC/08-31-0025 (Paskov)

Im ersten Halbjahr 2021 stieg der Preis um 43,8 Prozent von USD 730 auf USD 1.050 pro Tonne. Dieser Anstieg ist auf die hohe Nachfrage über die gesamte Wertschöpfungskette speziell zu Beginn des Jahres zurückzuführen.

Die Erhöhung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist ein wesentlicher Schritt in der Umsetzung der sCore TEN Strategie. Die Errichtung des Zellstoffwerks in Brasilien lief auch im ersten Halbjahr 2021 weiterhin nach Plan und die Inbetriebnahme ist unverändert für das erste Halbjahr 2022 geplant. Die erwarteten Baukosten liegen bei USD 1,38 Mrd. Finanziert wird das Projekt mittels Eigenund langfristigem Fremdkapital.

Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich das Joint-Venture einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und mietete weitere Flächen an, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC®-zertifizierte Fläche zu verfügen1 . Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.

Bioraffinerie-Produkte

In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Zellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.

Die Preise für die Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased entwickelten sich im ersten Halbjahr 2021 sehr gut. Im Durchschnitt stiegen die Preise um 15 Prozent (LENZING™ Acetic Acid Biobased) bzw. 10 Prozent (LENZING™ Furfural Biobased) gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Verkaufsmengen erhöhten sich im Durchschnitt um 8 Prozent (LENZING™ Acetic Acid Biobased) bzw. 12 Prozent (LENZING™ Furfural Biobased).

Das Thema Nachhaltigkeit steht auch im Geschäftsfeld der Bioraffinerie-Produkte im Vordergrund. Die vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe. Dieser Produktvorteil wird zunehmend als nutzenstiftend von Kunden wahrgenommen.

Energie- und weitere Rohstoffversorgung der Divisionen

Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisionen "Fasern" und "Zellstoff" zuzuordnen.

Energie

Die Lenzing Gruppe zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing und Paskov zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Zellstoff- und Faserproduktion. Für die anderen Produktionsstandorte entwickelt Lenzing Programme zur Steigerung der Energieeffizienz.

Nach den COVID-19-bedingten, historischen Tiefpreisen für Energie im Vorjahr war das erste Halbjahr 2021 von einem schnellen und starken Preisanstieg bei allen Energie-Commodities gekennzeichnet. Im Gasmarkt haben der lange Winter in weiten Teilen Europas sowie ein hoher Einsatz von Gaskraftwerken zu Rekordverbrauchswerten im April und Mai geführt. Gleichzeitig kam es aufgrund des russisch-ukrainischen Gasstreits zu Liefer-Einschränkungen in Europa. In Summe führte dies in Europa zu mehr als einer Verdopplung der Gaspreise im Spotmarkt (+129 %).

Die Preise für CO2-Zertifikate haben sich in der Berichtsperiode ebenfalls nahezu verdoppelt (+78 %). Seit November 2020 befindet sich der Zertifikatspreis im Zuge der politischen Verhandlungen über die Anhebung des europäischen CO2-Reduktionsziels in einem durchgängigen Aufwärtstrend. Da sich die Entwicklung der Preise für Erdgas- und CO2-Zertifikate in den Strompreisen niederschlägt, legte auch der österreichische Stromspotmarkt um 75 Prozent zu.

Der globale Erdölverbrauch war aufgrund der im ersten Halbjahr weiterhin bestehenden Reisebeschränkungen noch deutlich unter Vorkrisenniveau, jedoch führten die Förderbeschränkungen der OPEC auch zu einem Anstieg von 54 Prozent bei der Rohölsorte Brent. Den moderatesten Anstieg innerhalb des Energiebereiches zeigt die Steinkohle, die während der Berichtsperiode "nur" um 52 Prozent gestiegen ist.

Da die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas auf kurzfristiger Beschaffung über den Spotmarkt basiert, schlagen die Preisanstiege auch direkt auf die Beschaffungskosten der Lenzing Gruppe durch.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch im ersten Halbjahr 2021 überwiegend im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing ist die Errichtung der größten Photovoltaik-Freiflächenanlage des Landes Oberösterreich auf einer Fläche von 55.000 m² geplant. Der Spatenstich wird im zweiten Halbjahr 2021 erfolgen.

In Paskov kam es durch einen Spannungseinbruch im europäischen Stromnetz zu einem längeren Ausfall einer Turbine. In der Berichtsperiode wurde daher weniger überschüssige Energie ins öffentliche Stromnetz eingespeist als im Vorjahreszeitraum.

Die Anlagen in Purwakarta wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Der historisch betrachtet immer noch hohe Kohlepreis in Asien sorgte im ersten Halbjahr 2021 für anhaltend hohe Energiekosten. Der Kohlepreis stieg im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 um 26,9 Prozent und war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 um 9,1 Prozent höher. Der Netzstrompreis lag im ersten Halbjahr 2021 um 8,6 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2020.

Die Dampfpreise am Standort Nanjing folgten dem steigenden Kohlepreis. Im Durchschnitt lag der Dampfpreis in der Berichtsperiode um ca. 6 Prozent über jenem des ersten Halbjahres 2020. Der Netzstrompreis zeigte wie am Standort Purwakarta keine Korrelation zum Kohlepreis und lag um ca. 4,8 Prozent unter jenem des

1 FSC-Lizenzcode: FSC-C006042

Vorjahres. Die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren wurde auch im ersten Halbjahr 2021 weiter vorangetrieben.

Weitere Rohstoffe

Die globalen Rohstoffmärkte waren im ersten Halbjahr 2021 größtenteils von erheblichen Preissteigerungen und entsprechenden Herausforderungen bezüglich der Verfügbarkeit gekennzeichnet.

In der Berichtsperiode erfolgte die erfolgreiche Fertigstellung und Inbetriebnahme der Luftreinigungs- und Schwefelwiederaufbereitungsanlage am Standort Lenzing. Dank der neuen Anlage werden der CO2-Ausstoß weiter gesenkt und die Eigenversorgung mit kritischen Prozessrohstoffen erhöht. Lenzing investierte seit dem Baustart im Jahr 2019 EUR ca. 40 Mio. in dieses Projekt.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscoseund Modalfasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge entwickelten sich im ersten Halbjahr 2021 in Europa wie in Asien – entgegen der allgemeinen Preisentwicklung an den globalen Rohstoffmärkten – rückläufig. Der geringeren Nachfrage infolge der COVID-19-Krise stand aufgrund der generell guten Nachfrage nach Chlor eine vergleichsweise hohe Produktionsmenge gegenüber. Dies führte zu einem Überangebot an Natronlauge und in weiterer Folge zu einer Preisreduktion.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Produktion von Viscose- und Modalfasern eingesetzt werden. Die Schwefelpreise sind im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der erhöhten Nachfrage und der reduzierten Produktionsmengen infolge der COVID-19-Pandemie massiv gestiegen – mit dementsprechend negativen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit.

Hygiene Austria LP GmbH

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe rund um die Hygiene Austria LP GmbH im März 2021 arbeitete Lenzing intensiv an der Aufarbeitung dieser. Begleitet von einem entsprechenden Pflichtenheft für eine solide Geschäftsfortführung hat Lenzing auch ihre Anteile an die Palmers Textil AG übertragen. Um den gründungskonformen Fortbestand zu gewährleisten, verzichtete Lenzing zunächst auf einen entsprechenden Kaufpreis (siehe auch Pressemitteilung der Lenzing AG vom 02.04.2021). Die Beteiligung wurde in der Zwischenzeit vollständig abgeschrieben.

Sonstige

In Sonstige sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Die Umsatzerlöse in Sonstige erreichten im ersten Halbjahr 2021 einen Wert von EUR 2,6 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei EUR minus 29,2 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR minus 33,5 Mio.

Lenzing Aktie

Die Kursentwicklung der Lenzing Aktie im ersten Halbjahr 2021 spiegelte die allgemeine Entwicklung des Marktumfelds wider. Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 83,00 in das Börsenjahr 2021. Dies entspricht auch dem bisherigen Jahrestief. Der Aktienkurs hat sich insbesondere im Jänner und Februar sehr positiv entwickelt und erreichte den bisherigen Jahreshöchstwert von EUR 123,40 am 2. März 2021. Zum Ende der Berichtsperiode notierte die Lenzing Aktie bei EUR 103,20. Dies bedeutet eine Entwicklung von plus 24,3 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang. Der Wiener Leitindex ATX stieg im selben Zeitraum um 22,4 Prozent.

Derzeit beobachten sechs Analysten die Aktie der Lenzing AG. Die Einschätzungen belaufen sich auf "Buy" und "Hold". Heuer wurde keine Dividende für das Geschäftsjahr 2020 ausgeschüttet. Der nicht frei handelbare Anteil der 26,55 Mio. Aktien liegt bei 50 Prozent plus 2 Aktien und ist gemäß § 92 Z 4 Börsegesetz der B&C Privatstiftung über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft B&C Holding Österreich GmbH und deren 100-prozentige Tochtergesellschaft B&C LAG Holding GmbH zuzurechnen.

Die 77. ordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie erneut in virtueller Form via Livestream durchgeführt. Der Lenzing Vorstand präsentierte den teilnehmenden Aktionären und Aktionärsvertretern den Geschäftsverlauf des Jahres 2020, mit einem speziellen Fokus auf die Nachhaltigkeitsstrategie der Lenzing inklusive der entsprechenden Roadmap zur Erreichung der Klimaziele. Der Beschluss der Hauptversammlung, die Vergütungspolitik für die mehrjährige, erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes neben finanziellen Leistungskriterien künftig auch an nicht-finanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) zu koppeln, ist ein weiteres klares Bekenntnis der Lenzing zu einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung.

Risikobericht

Der Risikobericht für das erste Halbjahr 2021 basiert auf den Einschätzungen des Top-Managements der Lenzing Gruppe und umfasst die wichtigsten Unternehmensrisiken für das Geschäftsjahr 2021 und auf mittlere Sicht.

Aktuelles Risikoumfeld

Das globale Risikoumfeld ist nach wie vor durch COVID-19 und eine sehr unterschiedliche Erholungsdynamik in der Welt gekennzeichnet. Während in Regionen wie den USA, Europa und China vergleichsweise gute Impffortschritte erzielt und massive Konjunkturpakete zur Förderung der Wirtschaft beschlossen wurden, kämpfen viele Schwellen- und Entwicklungsländer wie Indien und Brasilien nach wie vor mit den unmittelbaren Auswirkungen der Gesundheitskrise. Experten sehen derzeit die größten globalen Langzeitrisiken in einer nächsten Finanzkrise sowie in der nicht vollständigen Erholung des Arbeitsmarktes.

Risikoausblick der Lenzing Gruppe für das zweite Halbjahr 2021

Eine Einschätzung des Risikos für die Geschäftsbereiche der Lenzing Gruppe ist aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie nach wie vor schwierig.

Die weltweite Erholung auf den Verbrauchermärkten führte im ersten Halbjahr zu einem Anstieg der Preise bei sämtlichen holzbasierten Cellulosefasern. Die positive Nachfragesituation wurde jedoch durch Engpässe vor allem auf den internationalen Transportrouten beeinflusst, führte zu deutlich höheren Logistikpreisen und auch zu zeitlichen Verzögerungen. Die Entwicklung des Fasergeschäftes hängt vor allem vom weiteren Verlauf der Pandemie und Öffnungen bzw. Schließungen von Geschäften im Textil-Einzelhandel ab. Die sCore TEN Strategie der Lenzing mit dem Fokus auf Erhöhung des Spezialfaseranteils zielt darauf ab, Preis- und Nachfrageschwankungen zu mindern.

Die Versorgung der Faserwerke mit Zellstoff gilt durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. Lenzing erweitert aktuell seine Zellstoffmengen durch den Bau einer neuen Anlage in Brasilien mit einer jährlichen Kapazität von 500.000 Tonnen und sichert sich somit langfristig die Rohstoffversorgung.

Bei den Hauptchemikalien kam es im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der starken Nachfrage zu weltweiten Lieferengpässen, die zu Preisanstiegen führten. Für das zweite Halbjahr ist mit einer ähnlichen Situation an den Rohstoffmärkten zu rechnen. Nach den Preisanstiegen im ersten Halbjahr ist auch im Energiesektor weiterhin mit weltweit steigenden Preisen zu rechnen. Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar in einer Bandbreite von ca. 1,17 bis 1,23 gegenüber dem Euro und der Chinesische Yuan in einer Bandbreite von 7,66 bis 7,95 gegenüber dem Euro. Eine Abwertung beider Währungen wirkt sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing aus. Das Liquiditätsrisiko wird für 2021 aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur als gering eingestuft.

In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie der Umwelt- und Haftungsrisiken gab es im laufenden Geschäftsjahr keine wesentlichen Schadensfälle, die ein hohes Schadenspotenzial beinhalten.

Die Umsetzung der beiden Großprojekte in Brasilien und Thailand verläuft unverändert planmäßig. Der Projektfortschritt kann jedoch durch die COVID-19-Sitution in beiden Ländern beeinträchtigt werden.

Im Zuge des konzernweiten Krisenmanagements sind seit Beginn der Pandemie Krisenteams sowohl zentral als auch an allen Standorten und auf allen Entscheidungsebenen eingerichtet, die in dieser nach wie vor schwierigen Zeit ein rasches und koordiniertes Vorgehen sicherstellen. Dank dieser Maßnahmen konnten vor allem in den Produktionsstandorten als auch bei sämtlichen Großprojekten der Betrieb weitgehend aufrecht erhalten werden.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für das Jahr 2021 mit einem weltweiten Wachstum von 6 Prozent. Die wirtschaftliche Erholung nach der tiefen Rezession durch COVID-19 ist jedoch mit Risiken behaftet und hängt maßgeblich vom Impffortschritt und einer erfolgreichen globalen Eindämmung der Pandemie ab. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.

Die globalen Faser- und Zellstoffmärkte gerieten infolge der COVID-19-Krise erheblich unter Druck. Die deutliche Erholung der Nachfrage ab dem dritten Quartal 2020, ausgehend von China, setzte sich bis in das erste Quartal 2021 fort. Im Februar/März dieses Jahres drehte der Markt erneut und entwickelte sich seither seitwärts. Im Markt für Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 2020/2021 eine Verknappung der Produktionsmenge und damit einhergehend eine leicht rückläufige Entwicklung der Lagermengen ab. Die Preise für Faserzellstoff bewegen sich unverändert auf einem hohen Niveau.

Lenzing geht weiterhin von einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranche aus. Dieser Trend dürfte sich, nicht zuletzt auch aufgrund diverser Gesetzesinitiativen, auch nach der COVID-19-Pandemie ungebremst fortsetzen.

Mit der Aussicht auf eine fortschreitende aktive Immunisierung breiter Bevölkerungsgruppen gegen COVID-19 wachsen auch in der textilen Wertschöpfungskette zunehmend der Optimismus und das Vertrauen in eine baldige Rückkehr zur Normalität. Das derzeit positive Umfeld ist jedoch, auch wegen des verstärkten Auftretens von Virus-Mutationen und extremen Infektionsgeschehens in Ländern wie Brasilien und Indien, nach wie vor von großer Unsicherheit geprägt. Die Visibilität bleibt daher eingeschränkt.

Die Lenzing Gruppe erwartet für 2021, aufgrund der sehr positiven Entwicklung des ersten Halbjahres und unter Berücksichtigung der genannten Faktoren, dass das EBITDA mindestens auf einem Niveau von EUR 360 Mio. liegen wird.

Lenzing sieht sich angesichts dieser Entwicklungen mit ihrer Unternehmensstrategie sCore TEN sehr gut positioniert und wird die Fertigstellung der strategischen Großprojekte, die ab 2022 einen signifikanten Ergebnisbeitrag liefern werden, entschlossen vorantreiben. Neben ihren Zielwerten für EBITDA (EUR 800 Mio.) und ROCE (>10 %1 ) bestätigt Lenzing auch ihre vier anderen mittelfristigen Ziele für 2024: Nettoverschuldung/EBITDA (<2,5 x), Spezialitätenanteil (>75 % der Faserumsätze), Eigenversorgung mit Faserzellstoff (>75 %), Dekarbonisierung (>40 % weniger CO2-Emissionen je Tonne Produkt).

Lenzing, am 02. August 2021 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Mitglied des Vorstandes

Für Anlagen im Bau zu bereinigen

DI Stephan Sielaff Mitglied des Vorstandes Mag. Thomas Obendrauf, MBA Finanzvorstand

DI Christian Skilich, MBA, LLM Mitglied des Vorstandes

Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Zwischenbericht 01-06/2021

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernabschluss des Vorjahres der Lenzing Gruppe abgeleitet. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Geschäftstätigkeit, Unternehmensleistung sowie damit im Zusammenhang stehende Unsicherheiten werden im Lagebericht erläutert. Weitere Erläuterungen zu den Auswirkungen auf den Konzernabschluss nach IFRS, insbesondere auf Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen sind im Konzernabschluss 2020 (Note 1) enthalten.

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020
Betriebsergebnis (EBIT) 138,9 16,41
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen,
Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing
79,8 80,1
- Erträge aus der Auflösung von Investitions
zuschüssen
-0,9 -1,0
Betriebsergebnis vor Abschreibungen
(EBITDA)
217,8 95,61
EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 217,8 95,61
/
Umsatzerlöse
1.033,3 810,2
EBITDA-Marge 21,1% 11,8%1
EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020
Betriebsergebnis (EBIT) 138,9 16,41
/
Umsatzerlöse
1.033,3 810,2
EBIT-Marge 13,4% 2,0%1

1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Fußnote 1 zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Konzernzwischenberichts H1/2021).

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet.

EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020
Periodenergebnis 96,1 -14,4
Abschreibungen auf immaterielle
+
Anlagen, Sachanlagen und Nutzungs
rechte Leasing
79,8 80,1
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts
+/–
von biologischen Vermögenswerten
-0,9 9,2
Erträge aus der Auflösung von

Investitionszuschüssen
-0,9 -1,0
+/– Veränderung langfristiger Rückstellungen 0,7 -2,9
–/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern -4,4 9,1
Veränderung Forderungen und
+/–
Verbindlichkeiten aus laufenden
Ertragsteuern
6,1 2,7
Unbares Ergebnis aus Beteiligungen, die
+/–
nach der Equity-Methode bilanziert
werden
5,1 -0,2
–/+ Übrige unbare Erträge / Aufwendungen 17,9 -18,7
Sonstige unbare Erträge /
Aufwendungen
23,6 -1,8
Brutto-Cashflow 199,5 63,9

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow - nach Abzug von Investitionen verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 01-06/2021 01-06/2020
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 199,8 -17,7

Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-425,5 -267,9
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten
+
und Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
6,6 1,1
Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von
finanziellen Vermögenswerten und

Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
-5,1 -1,2
Free Cashflow -224,3 -285,7

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.063,7 1.070,0
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus
+
Lieferungen und Leistungen)
12,5 11,1
Liquiditätsbestand 1.076,2 1.081,1

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020
Vorräte 400,0 329,4
+ Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
298,7 249,7
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
-285,5 -195,2
Trading Working Capital 413,2 383,8
EUR Mio. 2021 2020
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern
Umsatzerlöse
544,0 437,7
x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) 2.175,9 1.750,9
Trading Working Capital zu annualisierten
Konzern-Umsatzerlösen
19,0% 21,9%

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020
Eigenkapital 2.058,9 1.881,4
Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen
+
Mitteln
13,6 14,2
Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen
+
Mitteln
19,5 19,9
Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse
-
aus öffentlichen Mitteln
-8,2 -8,5
Bereinigtes Eigenkapital 2.083,7 1.907,0
/
Bilanzsumme
4.700,8 4.163,0
Bereinigte Eigenkapitalquote 44,3% 45,8%

Nettofinanzverschuldung, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 106,4 105,6
+
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
1.675,6 1.446,9
-
Liquiditätsbestand
-1.076,2 -1.081,1
Nettofinanzverschuldung 705,8 471,4
EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020
Nettofinanzverschuldung 705,8 471,4
/
Bereinigtes Eigenkapital
2.083,7 1.907,0
Net Gearing 33,9% 24,7%
EUR Mio. 30.06.2021 31.12.2020
Nettofinanzverschuldung 705,8 471,4
+ Rückstellungen für Abfertigungen und
Pensionen1
102,7 103,7
Nettoverschuldung 808,5 575,0

1) Dieser Betrag ist in der Konzern-Bilanz in den "Rückstellungen" (langfristige bzw. kurzfristige Verbindlichkeiten) enthalten.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss 2021

für die Periode vom 1. Jänner 2021 bis zum 30. Juni 2021

Leider ist es nicht selbstverständlich, an solch einem schönen Ort zu leben.

Es gibt Plätze auf der Welt, wo es einfach anders ist. Das viele Plastik in den Weltmeeren oder die Luftverschmutzung durch die Industrie, die Städte, die Autos. Der Wald ist die Lunge unserer Erde. Das dürfen wir nie vergessen!

Ich selbst arbeite an einem Platz, wo man darauf achtet, dass beispielsweise der Baumbestand nicht weniger

Verkürzter Konzernzwischenabschluss
Allgemeine Erläuterungen
Erläuterungen zu den primären Abschlussbestandteilen
und zum Risikomanagement
Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und
Personen sowie zu den Organen
21
Inhalt Notes 22
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 23
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 24
Konzern-Bilanz 25
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 26
Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt) 27
Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes) 28
28
36
44
Sonstige Erläuterungen 45
Erklärung des Vorstandes 46
Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses
47
Allgemeine Erläuterungen
Note 1. Grundlagen 28
Note 2. Konsolidierung 32
Note 3. Segmentbericht 33

Erläuterungen zu den primären Abschlussbestandteilen und zum Risikomanagement 36

Note 4. Erläuterungen zu den primären
Abschlussbestandteilen
36
Note 5. Kapitalrisikomanagement 37
Note 6. Angaben zu Finanzinstrumenten 37

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen 44

Note 7. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
44
Note 8. Organe der Gesellschaft 44

Sonstige Erläuterungen 45

Note 9. Finanzielle Garantieverträge,
Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und
sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie
rechtliche Risiken
45
Note 10. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 45

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

EUR Mio.
Note 04-06/2021 04-06/2020 01-06/2021 01-06/2020
Umsatzerlöse (1,3) 544,0 343,9 1.033,3 810,2
Umsatzkosten (1) -389,7 -309,61 -758,5 -685,11
Bruttoergebnis vom Umsatz (1) 154,3 34,3 274,8 125,1
Sonstige betriebliche Erträge (1) 24,5 15,3 40,0 31,2
Vertriebsaufwendungen (1) -55,2 -37,1 -104,1 -78,3
Verwaltungsaufwendungen (1) -34,1 -21,91 -60,4 -49,51
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (1) -5,9 -3,9 -11,3 -8,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen (1) 0,0 -0,1 0,0 -3,2
Betriebsergebnis (EBIT) (1) 83,5 -13,41 138,9 16,41
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -0,3 0,2 -4,8 1,0
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten -2,3 -3,9 1,2 -1,0
Finanzierungskosten -2,3 -1,91 -11,5 -6,91
Finanzerfolg -4,8 -5,7 -15,2 -6,9
Ergebnis vor Steuern (EBT) 78,7 -19,1 123,8 9,5
Ertragsteueraufwand (4) -12,4 -13,0 -27,6 -24,0
Periodenergebnis 66,3 -32,1 96,1 -14,4
Anteil am Periodenergebnis:
Davon Aktionäre der Lenzing AG 53,1 -20,7 81,2 1,5
Davon nicht beherrschende Gesellschafter 5,9 -11,5 0,5 -15,9
Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer 7,2 0,0 14,4 0,0
Ergebnis je Aktie EUR EUR EUR EUR
Verwässert = unverwässert 2,00 -0,78 3,06 0,06

1) Seit dem Beginn des Geschäftsjahres 2021 stellt die Lenzing Gruppe die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von Gesamtkostenverfahren auf Umsatzkostenverfahren um. Damit wird die internationale Vergleichbarkeit mit Peer Group-Unternehmen erhöht. Es erfolgt eine Umgliederung einiger der bisher EBIT/EBITDA-wirksamen Beträge in das Finanzergebnis (siehe Note 1).

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

EUR Mio.
Note 04-06/2021 04-06/2020 01-06/2021 01-06/2020
Periodenergebnis 66,3 -32,1 96,1 -14,4
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen 0,0 -4,7 0,0 0,0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) - während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
(6) 24,0 0,1 24,7 -1,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern -6,0 1,2 -6,2 0,2
18,0 -3,5 18,5 -0,7
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der
Berichtsperiode eingetreten sind
-4,9 -26,6 44,9 -43,7
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Fremdkapitalinstrumente) - während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
0,0 0,0 0,0 0,0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Fremdkapitalinstrumente) - Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung von in
der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten
0,0 0,0 0,1 0,0
Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value
Änderungen und nicht designierte Komponenten
25,4 -7,2 -4,5 -149,5
Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung -1,0 0,5 -2,7 4,0
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern -0,6 -3,1 -1,2 6,5
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach
Steuern)
2,2 -1,1 1,2 -5,8
21,0 -37,5 38,0 -188,5
Sonstiges Ergebnis (netto) 39,0 -41,1 56,5 -189,3
Gesamtergebnis 105,3 -73,2 152,6 -203,7
Anteil am Gesamtergebnis:
Davon Aktionäre der Lenzing AG 84,4 -46,1 134,4 -127,2
Davon nicht beherrschende Gesellschafter 13,7 -27,1 3,9 -76,5
Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer 7,2 0,0 14,4 0,0

Konzern-Bilanz

zum 30. Juni 2021

EUR Mio.
Vermögenswerte
Note
30.06.2021 31.12.2020
Immaterielle Anlagen
(4)
30,8 29,7
Sachanlagen
(4)
2.459,8 2.068,1
Biologische Vermögenswerte
(4)
93,7 84,3
Nutzungsrechte Leasing 65,5 65,8
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 25,2 29,1
Finanzanlagen
(6)
65,8 40,9
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern)
(4)
3,2 2,4
Forderungen aus laufenden Steuern 21,8 15,2
Sonstige langfristige Vermögenswerte 38,2 25,9
Langfristige Vermögenswerte 2.804,0 2.361,2
Vorräte
(4)
400,0 329,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(6)
298,7 249,7
Forderungen aus laufenden Steuern 5,0 7,4
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 129,4 145,3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(6)
1.063,7 1.070,0
Kurzfristige Vermögenswerte 1.896,8 1.801,8
Bilanzsumme 4.700,8 4.163,0
Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Note
30.06.2021 31.12.2020
Grundkapital 27,6 27,6
Kapitalrücklagen 133,9 133,9
Hybridkapital 496,6 496,6
Andere Rücklagen -40,9 -117,9
Gewinnrücklagen 1.261,6 1.192,8
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.878,7 1.732,9
Nicht beherrschende Anteile 180,1 148,5
Eigenkapital
(4)
2.058,9 1.881,4
Finanzverbindlichkeiten
(6)
1.675,6 1.446,9
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 13,6 14,2
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern)
(4)
45,3 42,4
Rückstellungen 121,7 120,4
Kündbare nicht beherrschende Anteile
(6)
164,4 140,3
Sonstige Verbindlichkeiten 12,2 26,9
Langfristige Verbindlichkeiten 2.032,8 1.791,1
Finanzverbindlichkeiten
(6)
106,4 105,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(4)
285,5 195,2
Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 19,5 19,9
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 13,8 2,4
Rückstellungen 30,9 25,7
Sonstige Verbindlichkeiten 153,0 141,8
Kurzfristige Verbindlichkeiten 609,2 490,5
Bilanzsumme 4.700,8 4.163,0

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

Andere Rücklagen
Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Hybrid
kapital
Fremd
währungs
umrechnungs
rücklage
Erfolgsneutral zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
finanzielle
Vermögenswerte
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve
und nicht
designierte
Komponenten)
Versicherungs
mathe
matische
Gewinne/
Verluste
Gewinn
rücklagen
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG und
der Hybrid
kapitalbesitzer
Nicht
beherr
schende
Anteile
Eigen
kapital
Stand zum 01.01.2020 27,6 133,9 0,0 61,2 10,7 3,8 -47,0 1.322,9 1.513,0 24,9 1.537,9
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,5 1,5 -15,9 -14,4
Sonstiges Ergebnis (netto) 0,0 0,0 0,0 -47,7 -0,8 -80,3 0,0 0,0 -128,7 -60,6 -189,3
Gesamtergebnis 0,0 0,0 0,0 -47,7 -0,8 -80,3 0,0 1,5 -127,2 -76,5 -203,7
Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten
der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und
in die Vorräte umgegliedert worden sind
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -1,2 0,0 0,0 -1,2 0,0 -1,2
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige
Änderungen im Konsolidierungskreis
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,1 2,1 100,2 102,3
Kapitalzuführung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 38,5 38,5
Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -65,0 -65,0 0,0 -65,0
Gezahlte Dividenden 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,2 -0,2
Stand zum 30.06.2020 27,6 133,9 0,0 13,5 9,9 -77,7 -47,0 1.261,5 1.321,7 86,9 1.408,6
Stand zum 01.01.2021 27,6 133,9 496,6 -41,1 8,7 -38,7 -46,9 1.192,8 1.732,9 148,5 1.881,4
Periodenergebnis laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 95,6 95,6 0,5 96,1
Sonstiges Ergebnis (netto) 0,0 0,0 0,0 39,5 18,6 -4,9 0,0 0,0 53,1 3,3 56,5
Gesamtergebnis 0,0 0,0 0,0 39,5 18,6 -4,9 0,0 95,6 148,7 3,9 152,6
Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten
der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und
in die Vorräte umgegliedert worden sind
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 23,9 0,0 0,0 23,9 22,4 46,3
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige
Änderungen im Konsolidierungskreis
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -2,7 -2,7 2,7 0,0
Kapitalzuführung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,9 2,9
Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -24,1 -24,1 0,0 -24,1
Gezahlte Dividenden 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,2 -0,2
Stand zum 30.06.2021 27,6 133,9 496,6 -1,6 27,3 -19,8 -46,9 1.261,6 1.878,7 180,1 2.058,9

Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzt)

für den Zeitraum 01. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021

EUR Mio.
Note 01-06/2021 01-06/2020
Periodenergebnis 96,1 -14,4
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing 79,8 80,1
–/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen 23,6 -1,8
Brutto-Cashflow 199,5 63,9
+/– Veränderung Vorräte -72,2 -2,8
+/– Veränderung Forderungen -17,8 6,1
+/– Veränderung Verbindlichkeiten 90,3 -84,9
Veränderung des Working Capital 0,3 -81,6
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 199,8 -17,7
Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten (CAPEX)
(4)
-426,0 -268,7
Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
-6,6 -1,1
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen
Vermögenswerten
2,0 0,7
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
5,1 1,2
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -425,5 -267,9
+ Einzahlungen von Eigenkapital in vollkonsolidierte Gesellschaften von nicht beherrschenden
Gesellschaftern
2,8 35,4
Gezahlte Dividenden -0,2 -0,2
+ Investitionszuschüsse 0,3 0,6
+ Aufnahme von Anleihen und Schuldscheindarlehen
(6)
0,0 83,8
+ Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten
(6)
312,9 267,2
Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen -56,0 -37,5
Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten -49,0 -39,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 210,8 309,7
Veränderung der liquiden Mittel gesamt -14,9 24,1
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 1.070,0 571,5
Währungsdifferenz auf liquide Mittel 8,6 -7,5
Liquide Mittel zum Periodenende 1.063,7 588,1
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 1,4 1,2
Zinsauszahlungen 10,4 7,0
Gezahlte Ertragsteuern 26,4 12,7
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 0,3 0,0

Konzern-Anhang: Ausgewählte Erläuterungen (Notes)

zum verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2021

Allgemeine Erläuterungen

Note 1. Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 30. Juni 2021 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2020: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 30. Juni 2021 wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 (Zwischenberichterstattung) erstellt. Er steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2021 wurde auf Basis des Konzernabschlusses der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2020 erstellt und sollte daher stets in Verbindung mit diesem gelesen werden. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die im Konzernzwischenabschluss angewendet wurden, entsprechen, denen, die im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 zur Anwendung kamen.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist.

Prüfung und prüferische Durchsicht

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss der Lenzing Gruppe wurde einer prüferischen Durchsicht durch die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, unterzogen.

Auswirkungen der COVID-19-Krise auf das Halbjahresergebnis

Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 hat sich aufgrund des positiven Marktumfelds deutlich gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum verbessert. Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen unterliegen die Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen des Konzernabschluss nach IFRS keinen erhöhten Unsicherheiten mehr. Zusätzliche Angaben zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise sowie den von der Lenzing Gruppe gesetzten Maßnahmen finden sich im Konzernzwischenlagebericht in den Abschnitten Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe und Risikobericht.

Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Zur Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns haben. Sie werden im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2020 ausführlich erläutert (siehe dort Note 1).

Verpflichtende Änderung der Rechnungslegungsmethoden

Die mit 1. Jänner 2021 erstmalig anzuwendenden für die Lenzing Gruppe relevanten Rechnungslegungsstandards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe per 30. Juni 2021 keine wesentliche Auswirkungen:

Standards/Interpretationen Veröffent
lichung
durch das
IASB
Anwen
dungspflicht
laut IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum
30.06.2021
IFRS 9,
IAS 39,
IFRS 7
IBOR Reform (Phase 2) 27.08.2020 01.01.2021 ja
IFRS 4 Verlängerung der
temporären Ausnahme
von der Anwendung
von IFRS 9 in IFRS 4 25.06.2020 01.01.2021
ja
Verlängerung der
praktischen
Erleichterung: Auf die
Coronavirus-Pandemie
bezogene
IFRS 16 Mietkonzessionen 27.08.2020 01.04.2021 nein

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 berichtet die Lenzing Gruppe ihre Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren. Die bisherige Darstellung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren. Die Änderung der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung soll die internationale Vergleichbarkeit der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der Lenzing Gruppe erhöhen. Im Rahmen der Umstellung wurden einige bisherige EBIT/EBITDA-wirksame Beträge in das Finanzergebnis umgegliedert (aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von EUR 10,6 Mio., 01-06/2020: EUR 3,2 Mio., Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen in Höhe von EUR minus 0,9 Mio., 01-06/2020: EUR minus 1,1 Mio., und Kreditbereitstellungsprovisionen in Höhe von EUR minus 1,2 Mio., 01-06/2020: EUR minus 1,0 Mio.). Alle Beträge wurden retrospektiv angepasst. Die nachfolgende Tabelle stellt die Überleitung vom Gesamtkosten- auf das Umsatzkostenverfahren dar:

Überleitung Gliederung Gesamtkostenverfahren auf das Umsatzkostenverfahren EUR Mio.

01-06/2021 Konzern
Gewinn- und
Verlust
rechnung
nach
Umsatzkosten
verfahren Umsatzerlöse Veränderung
des Bestandes
an fertigen
und
unfertigen
Erzeugnissen
Andere
aktivierte
Eigen
leistungen
Sonstige
betriebliche
Erträge
Gewinne und
Verluste aus
der Ver
änderung des
beizulegenden
Zeitwerts von
biologischen
Vermögens
werten
Aufwendungen
für Material
und sonstige
bezogene
Herstellungs
leistungen
Personal
aufwand
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen
Abschreib
ungen auf
immaterielle
Anlagen,
Sachanlagen
und Nutzungs
rechte Leasing
Erträge aus
der Auflösung
von
Investitions
zuschüssen
Betriebs
ergebnis
(EBIT)
Konzern
Gewinn- und
Verlust
rechnung nach
Gesamtkosten
verfahren
1.033,3 26,1 23,1 40,0 0,9 -515,7 -225,7 -164,1 -79,8 0,9 138,9
Umsatzerlöse 1.033,3 1.033,3
Umsatzkosten -758,5 26,1 23,1 0,9 -513,8 -161,3 -60,8 -73,6 0,9
Bruttoergebnis
vom Umsatz
274,8
Sonstige
betriebliche
Erträge
40,0 40,0
Vertriebs
aufwendungen
-104,1 -0,6 -20,1 -81,5 -1,8
Verwaltungs
aufwendungen
-60,4 -0,6 -37,8 -18,2 -3,8 0,0
Forschungs- und
Entwicklungs
aufwendungen
-11,3 -0,7 -6,7 -3,5 -0,5 0,0
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen
0,0 0,0
Betriebsergebnis
(EBIT)
138,9

Überleitung Gliederung Gesamtkostenverfahren auf das Umsatzkostenverfahren EUR Mio.

01-06/2020 Konzern
Gewinn- und
Verlust
rechnung
nach
Umsatzkosten
verfahren Umsatzerlöse Veränderung
des Bestandes
an fertigen
und
unfertigen
Erzeugnissen
Andere
aktivierte
Eigen
leistungen
Sonstige
betriebliche
Erträge
Gewinne und
Verluste aus
der Ver
änderung des
beizulegenden
Zeitwerts von
biologischen
Vermögens
werten
Aufwendungen
für Material
und sonstige
bezogene
Herstellungs
leistungen
Personal
aufwand
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen
Abschreib
ungen auf
immaterielle
Anlagen,
Sachanlagen
und Nutzungs
rechte Leasing
Erträge aus
der Auflösung
von
Investitions
zuschüssen
Betriebs
ergebnis
(EBIT)
Konzern
Gewinn- und
Verlust
rechnung nach
Gesamtkosten
verfahren
810,2 7,7 28,2 28,6 -9,2 -466,7 -183,5 -119,7 -80,1 1,0 16,4
Umsatzerlöse 810,2 810,2
Umsatzkosten -685,1 7,7 28,1 -9,2 -451,5 -131,7 -55,5 -74,0 0,9
Bruttoergebnis
vom Umsatz
125,1
Sonstige
betriebliche
Erträge
31,2 28,6 2,51
Vertriebs
aufwendungen
-78,3 -0,4 -16,9 -59,0 -2,0 0,0
Verwaltungs
aufwendungen
-49,5 -14,6 -30,6 -0,7 -3,8 0,1
Forschungs- und
Entwicklungs
aufwendungen
-8,8 -0,4 -4,4 -3,7 -0,3
Sonstige
betriebliche
Aufwendungen
-3,2 -3,21
Betriebsergebnis
(EBIT)
16,4

1) Im ersten Halbjahr 2020 wurden Fremdwährungsgewinne in Höhe von EUR 2,5 Mio. mit Fremdwährungsverlusten innerhalb des sonstigen betrieblichen Aufwands saldiert.

Note 2. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Im März 2021 wurden die Anteile an dem bisher at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmens Hygiene Austria LP GmbH, Wiener Neudorf, Österreich, verkauft. Der Verkauf führte zur Endkonsolidierung der Beteiligung. Daraus resultiert ein Verlust in Höhe von EUR 6,5 Mio. und eine Ertragsteuerentlastung in Höhe von EUR 1,6 Mio. Es wurde ein Barkaufpreis von EUR 1 bezahlt. Jedoch wurde ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil vereinbart (Earn-Out). Er hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und wurde aufgrund der unsicheren Ergebnisentwicklung zum 30. Juni 2021 mit EUR 0,0 Mio. angesetzt. Die Untersuchungen zur Hygiene Austria LP GmbH sind noch nicht abgeschlossen.

Die Lenzing Gruppe hat im Jänner 2021 100 Prozent der Anteile an einer Versicherungszelle der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta, erworben. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing Gruppe, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen effektiver zu administrieren. Zum Erwerbsstichtag verfügte die Versicherungszelle über keine wesentlichen Vermögenswerte und Schulden. Sie wird ab dem Erwerbszeitpunkt vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.

Note 3. Segmentbericht

Mit dem Geschäftsjahr 2021 hat sich die Zusammensetzung der Segmente geändert, da die Lenzing Gruppe die Organisation und darauf basierend die interne Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger Gesamtvorstand angepasst hat. Die neue Segmentstruktur konnte aufgrund der umfassenden Organisationsänderung nicht rückwirkend aufgebaut werden. Nachfolgend wird daher für das Vergleichshalbjahr 2020 die alte Segmentstruktur dargestellt.

Die berichtspflichtigen Segmente sind nun die "Division Fiber", "Division Pulp" und "Others" (vorher "Fibers", "Lenzing Technik" und "Sonstige"). In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien.

In der Division Fiber werden alle drei Generationen der holzbasierten Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCEL™, VEOCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und LENZING™ vermarktet. Die erzeugten Produkte aus den Lyocell-, Modal- und Viscosefasern werden zur Produktion von Textilien sowie Vliesstoffen und Spezialanwendungen eingesetzt.

In der Division Pulp wird der Faserzellstoff hergestellt bzw. beschafft, der das notwendige Vor- bzw. Zwischenprodukt für die Faserproduktion darstellt. Der Zellstoff wird für die eigene Produktion für Cellulosefasern verwendet und extern vermarktet. Der Einsatz bzw. die Steuerung der Anlagen für die Faser- und Zellstoffproduktion erfolgt unabhängig voneinander.

In Others werden im Wesentlichen zentrale Headquartersfunktionen, übergreifende Tätigkeiten und die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing (Ausbildung und Personalentwicklung) dargestellt.

Informationen über Geschäftssegmente (geänderte Segmentstruktur) EUR Mio.

01-06/2021 Division Fiber Division Pulp Others Segment summe Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 911,5 119,2 2,6 1.033,3 0,0 1.033,3
Innenumsätze 0,0 215,9 0,0 215,9 -215,9 0,0
Umsatzerlöse gesamt 911,5 335,0 2,6 1.249,2 -215,9 1.033,3
EBITDA (Segmentergebnis) 171,4 78,6 -29,2 220,8 -3,0 217,8
EBIT 119,5 56,0 -33,5 142,0 -3,0 138,9
EBITDA-Marge1 18,8 % 23,5 % - 17,7 % 21,1 %
EBIT-Marge2 13,1 % 16,7 % - 11,4 % 13,4 %

Informationen über Geschäftssegmente (bisherige Segmentstruktur) EUR Mio.

01-06/2021 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment summe Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 1.026,8 5,6 0,9 1.033,3 0,0 1.033,3
Innenumsätze 0,0 1,7 1,4 3,2 -3,2 0,0
Umsatzerlöse gesamt 1.026,8 7,3 2,3 1.036,5 -3,2 1.033,3
EBITDA (Segmentergebnis) 216,9 0,7 0,2 217,8 -0,1 217,8
EBIT 138,8 0,1 0,2 139,0 -0,1 138,9
EBITDA-Marge1 21,1 % 9,9 % 10,3 % 21,0 % 21,1 %
EBIT-Marge2 13,5 % 0,9 % 7,8 % 13,4 % 13,4 %

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) EUR Mio.

01-06/2020 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment summe Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 803,4 5,9 0,9 810,2 0,0 810,2
Innenumsätze 1,4 8,4 1,3 11,1 -11,1 0,0
Umsatzerlöse gesamt 804,9 14,2 2,2 821,3 -11,1 810,2
EBITDA (Segmentergebnis)1 94,3 1,2 0,6 96,0 -0,4 95,6
EBIT1 14,5 0,6 0,5 15,6 0,9 16,4
EBITDA-Marge2 11,7 % 8,1 % 24,9 % 11,7 % 11,8 %
EBIT-Marge3 1,8 % 4,3 % 22,1 % 1,9 % 2,0 %

1) Umgliederung einiger bisherigen EBIT/EBITDA-wirksame Beträge in das Finanzergebnis (siehe Note 1).

2) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

3) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.

Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segmentergebnis (EBITDA) zum
Ergebnis vor Steuern (EBT)
EUR Mio.
01-06/2021 01-06/2020
Segmentergebnis (EBITDA) 220,81 96,01
Konsolidierung -3,0 -0,4
Konzernergebnis (EBITDA) 217,81 95,61
Segmentabschreibungen -79,8 -81,4
Konsolidierung 0,0 1,3
Erträge aus der Auflösung von Investitions
zuschüssen
0,9 1,0
Betriebsergebnis (EBIT) 138,91 16,41
Finanzerfolg -15,21 -6,91
Ergebnis vor Steuern (EBT) 123,8 9,5

1) Es erfolgt eine Umgliederung einiger bisher EBIT/EBITDA-wirksamen Beträge in das Finanzergebnis (siehe Note 1).

Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern (EBT) zum Periodenergebnis ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Die Wertansätze für den Segmentbericht entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen (neue

Segmentstruktur) EUR Mio.
01-06/2021
Holzbasierte Cellulosefasern 880,8
Co-Produkte der Faserproduktion 25,1
Maschinen- und Anlagenbau, Engineering-Dienstleistungen
sowie Sonstige
5,6
Division Fiber 911,5
Zellstoff 65,8
Bioraffinerie-Produkte und Energie 36,3
Holz und Sonstige 17,1
Division Pulp 119,2
Others 2,6
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
1.033,3

Umsatzerlöse von Kunden nach Produkten und Dienstleistungen (alte Segmentstruktur) EUR Mio.

01-06/2021 01-06/2020
Holzbasierte Cellulosefasern 882,3 664,7
Natriumsulfat und Schwarzlauge 25,1 22,6
Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges 119,4 117,6
Segment Fibers 1.026,8 804,9
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering
Dienstleistungen
7,3 14,2
Segment Lenzing Technik 7,3 14,2
Sonstige und Konsolidierung -0,8 -8,9
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
1.033,3 810,2

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als zehn Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geografische Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellt sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse von externen Kunden
nach geografischen Gebieten
EUR Mio.
01-06/2021 01-06/2020
Österreich 34,5 26,8
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 304,7 252,1
Asien 607,4 441,4
Amerika 81,6 84,9
Restliche Welt 5,1 5,0
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
1.033,3 810,2

Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden zugeordnet.

Note 4. Erläuterungen zu den primären Abschlussbestandteilen

Immaterielle Anlagen und Sachanlagen

Im ersten Halbjahr 2021 wurden selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte (das sind im Wesentlichen Prozess- und Produktentwicklungen) in Höhe von EUR 1,7 Mio. (01-06/2020: EUR 3,2 Mio.) aktiviert.

Der Anstieg der Investitionen (CAPEX) resultiert im Wesentlichen aus der Errichtung der Lyocellanlage in Thailand sowie dem Bau des Faserzellstoffwerks in Brasilien.

Wertminderungstests für immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGUs)

Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing der CGU Fiber Site China beträgt zum 30. Juni 2021 EUR 42,2 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 43,1 Mio.). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von EUR 14,7 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 15,8 Mio.) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.

Biologische Vermögenswerte

Die biologischen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung biologische

Vermögenswerte EUR Mio.
2021 2020
Stand zum 01.01. 84,3 0,0
Zugang 0,0 103,1
Käufe 0,2 0,0
Verkäufe -1,9 -1,9
Aktivierte Herstellkosten 5,6 4,7
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts 2,7 -14,5
Fremdwährungsumrechnungsrücklage 2,9 -1,9
Sonstige Änderungen 0,0 0,0
Stand zum 30.06. 93,7 89,6

Die Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten in Höhe von EUR 0,9 Mio (01-06/2020: EUR minus 9,2 Mio) setzen sich zusammen aus der regelmäßigen Neubewertung in Höhe von EUR 2,7 Mio (01- 06/2020: EUR minus 14,5 Mio) sowie aus Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko in Höhe von EUR minus 1,8 Mio (01-06/2020: EUR 5,3 Mio).

Folgende Annahmen wurden per 30. Juni 2021 verwendet:

Annahmen der Inputfaktoren der Stufe 3 für biologische Vermögenswerte

30.06.2021 31.12.2020
Marktpreis EUR/m3 8,32 7,70
Abzinsungssatz 7,23 % 6,93 %
Holzvolumen 11.662.186 m3 11.322.673 m³

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der biologischen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für biologische

Vermögenswerte zum 30.06.2021 EUR Mio.
Steigerung Rückgang
Marktpreisveränderung (+/- 1%) 0,9 -0,9
Abzinsungssatz (+/- 1%) -0,1 0,1
Holzvolumen (+/- 5%) 4,9 -4,9

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für biologische

Vermögenswerte zum 30.06.2020 EUR Mio.
Steigerung Rückgang
Marktpreisveränderung (+/- 1%) 0,9 -0,9
Abzinsungssatz (+/- 1%) -0,1 0,1
Holzvolumen (+/- 5%) 4,7 -4,7

Zur Ermittlung der Sensitivitäten erfolgte eine neuerliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes unter Berücksichtigung der geänderten Inputfaktoren.

Vorräte und Rückstellungen für belastende Beschaffungsverträge

In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten in Höhe von EUR 8,9 Mio. aufwandswirksam gebildet (01-06/2020: EUR 15,0 Mio. ertragswirksam aufgelöst). Die Rückstellung für belastende Beschaffungsverträge für Rohstoffe beträgt zum 30. Juni 2021 EUR 16,6 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 11,8 Mio.).

Eigenkapital

Die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der Stückaktien haben sich in der Zwischenberichtsperiode nicht verändert. Es wurden keine Aktien rückgekauft. Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien bis 30. Juni 2021 keinen Gebrauch gemacht.

Für das Geschäftsjahr 2020 wurde keine Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG ausgeschüttet. Für das Geschäftsjahr 2019 wurde in der ordentlichen Hauptversammlung am 18. Juni 2020 beschlossen, keine Dividende an die Aktionäre der Lenzing AG auszuschütten. Der im Konzernabschluss 2019 veröffentliche Vorschlag für eine Dividendenausschüttung von EUR 1,00 wurde aufgrund der COVID-19 Krise neu bewertet.

Steuerabgrenzung und laufende Steuern

Die Ermittlung des Ertragsteueraufwands erfolgt für den verkürzten Konzernzwischenabschluss gemäß IAS 34 geschätzt auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird. Darüber hinaus werden Sondereffekte, die sich auf dem Stichtag 30. Juni 2021 beziehen, berücksichtigt, insbesondere die Einschätzung hinsichtlich Werthaltigkeit von Verlustvorträgen, unsicheren Steuerpositionen sowie temporäre Differenzen, die sich aufgrund von stichtagsbezogenen Marktbewertungen ergeben. Die Relation zwischen dem effektiven Ertragsteueraufwand und dem Ergebnis vor Steuern war im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 überproportional hoch. Dies ist vor allem durch Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge (insbesondere Anlaufverluste und laufende Verluste ausländischer Standorte) und Währungseffekte im Zusammenhang mit der Umrechnung von Steuerposten auf temporären Differenzen von der lokalen in die funktionale Währung (insbesondere Indonesien, Brasilien und Thailand) beeinflusst.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Zum 30. Juni 2021 bestehen Reverse-Factoring-Vereinbarungen mit Lieferanten der Lenzing Gruppe. Davon waren insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 102,1 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 54,3 Mio.) betroffen.

Note 5. Kapitalrisikomanagement

In der Zwischenberichtsperiode wurden alle Kapitalanforderungen erfüllt. Für einen eventuell in der Zukunft bestehenden Finanzierungsbedarf stehen zum 30. Juni 2021 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von EUR 737,5 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 1,03 Mrd.) zur Verfügung.

Note 6. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Kategorie nach IFRS 9 (Finanzinstrumente) dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten "sonstige Forderungen" (lang- und kurzfristig) sowie "sonstige Verbindlichkeiten" (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten. Diese Spalte "keine Finanzinstrumente" enthält Leasingverbindlichkeiten, da diese sonstige finanzielle Verbindlichkeiten darstellen, welche keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen sind.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten EUR Mio.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle
Vermögenswerte zum
30.06.2021
Zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Fremd
kapital
instrumente
Eigen
kapital
instrumente
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 11,4 11,4 11,4 1
Langfristige Wertpapiere 6,5 0,0 36,6 43,2 43,2 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 11,2 11,2 11,2 Stufe 3
Finanzanlagen 11,4 6,5 0,0 47,9 0,0 0,0 65,8 65,8
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
298,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 298,7 298,7 1
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow
Hedges)
2,6 2,6 2,6 Stufe 2
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
0,5 0,5 0,5 Stufe 2
Sonstige 11,0 4,1 149,5 164,5 164,5 Stufe 3
Sonstige Vermögenswerte
(kurz- und langfristig)
11,0 4,5 0,0 0,0 2,6 149,5 167,6 167,6
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
764,3 299,4 0,0 0,0 0,0 0,0 1.063,7 1.063,7 1, 2
Summe 1.085,4 310,5 0,0 47,9 2,6 149,5 1.595,9 1.595,9

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

2) In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind Geldmarktfonds enthalten. Diese Geldmarktfonds werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der Buchwert der übrigen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum
30.06.2021
Zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Cashflow
Hedges/
Fair Value
Hedges
Gewinn
rücklage
Schuldscheindarlehen 635,0 635,0 636,2 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.023,0 1.023,0 1.060,9 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
61,4 61,4 61,5 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 62,6 62,6 62,6 1
Finanzverbindlichkeiten 1.719,4 0,0 0,0 0,0 62,6 1.782,0 1.821,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
285,5 0,0 0,0 0,0 0,0 285,5 285,5 1
Rückstellungen (kurzfristig) 0,0 0,0 0,0 0,0 30,9 30,9 30,9 1
Kündbare nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0 0,0 164,4 0,0 164,4 164,4 Stufe 3
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
16,4 16,4 16,4 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow
Hedges, bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam erfasst wurde)
3,7 3,7 3,7 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Fair
Value Hedges)
8,2 8,2 8,2 Stufe 3
Sonstige 39,6 97,5 137,0 137,0 1
Sonstige Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
39,6 3,7 24,6 0,0 97,5 165,3 165,3
Summe 2.044,5 3,7 24,6 164,4 190,9 2.428,1 2.467,3

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Vorjahr) EUR Mio.

Buchwert Zeitwert
Finanzielle
Vermögenswerte zum
31.12.2020
Zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Fremd
kapital
instrumente
Eigen
kapital
instrumente
Cashflow
Hedges
Ausleihungen 11,6 11,6 11,6 1
Langfristige Wertpapiere 0,8 3,7 11,8 16,4 16,4 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 12,9 12,9 12,9 Stufe 3
Finanzanlagen 11,6 0,8 3,7 24,8 0,0 0,0 40,9 40,9
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
249,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 249,7 249,7 1
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow
Hedges)
11,3 11,3 11,3 Stufe 2
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow
Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst
wurde)
1,8 1,8 1,8 Stufe 2
Sonstige 17,1 4,1 136,9 158,1 158,1 Stufe 3
Sonstige Vermögenswerte
(kurz- und langfristig)
17,1 5,9 0,0 0,0 11,3 136,9 171,3 171,3
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
1.070,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1.070,0 1.070,0 1
Summe 1.348,3 6,7 3,7 24,8 11,3 136,9 1.531,8 1.531,8
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum
31.12.2020
Zu fortge
führten An
schaffungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Cashflow
Hedges/
Fair Value
Hedges
Gewinn
rücklage
Schuldscheindarlehen 689,1 689,1 690,4 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 733,2 733,2 745,8 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
69,3 69,3 70,2 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 60,9 60,9 60,9 1
Finanzverbindlichkeiten 1.491,6 0,0 0,0 0,0 60,9 1.552,5 1.567,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
195,2 0,0 0,0 0,0 0,0 195,2 195,2 1
Rückstellungen (kurzfristig) 0,0 0,0 0,0 0,0 25,7 25,7 25,7 1
Kündbare nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0 0,0 140,3 0,0 140,3 140,3 Stufe 3
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges)
61,4 61,4 61,4 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Cashflow Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
1,4 1,4 1,4 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert
(Fair Value Hedges)
5,5 5,5 5,5 Stufe 3
Sonstige 30,5 69,8 100,4 100,4 1
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und
langfristig)
30,5 1,4 66,9 0,0 69,8 168,6 168,6
Summe 1.717,4 1,4 66,9 140,3 156,4 2.082,3 2.097,2

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Je nach Klassifizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaffungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte verwendet.

In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind Geldmarktfonds in Höhe von EUR 299,4 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 0,0 Mio) enthalten. Bei der Beurteilung der Zuordnung von Geldmarkfonds zu Zahlungsmitteläquivalenten wird untersucht, ob der Fonds die Definition von Zahlungsmitteläquivalenten erfüllt. Die Lenzing AG untersucht hierbei insbesondere, ob es zu einer regulären und vorzeitigen Kündbarkeit kommen darf und ob das Kreditrisiko und Zinsrisiko gering ist. Hinsichtlich des Kreditrisikos wird die Bonität des Fonds selbst als auch der darin enthaltenen Instrumente untersucht. Das Zinsrisiko wird insbesondere anhand der Weighted Average Maturity (WAM) des Fonds untersucht. Geldmarktfonds werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert leitet sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Er ist in Stufe 1 der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren.

Im ersten Halbjahr 2021 erfolgte eine Umgliederung von den erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten aus den sonstigen Beteiligungen (Stufe 3) in die langfristigen Wertpapiere (Stufe 1). Der Grund für die Umgliederung ist der erstmalige Börsegang der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland, am 24. Juni 2021. Die von der Lenzing AG gehaltenen Gesellschaftsanteile wurden in Aktien umgewandelt. Durch die Ausgabe der neuen Aktien wurde der bisherige Anteil in Höhe von 6,8 Prozent verwässert und beläuft sich nun auf 4,67 Prozent. Die Bewertung der Wertpapiere erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und in der Ausübung des entsprechenden Wahlrechts erfolgsneutral. Daraus ergibt sich eine Anpassung des Buchwerts in Höhe von EUR 24,0 Mio.

Zur Absicherung des Währungsrisikos von hochwahrscheinlich erwarteten zusätzlichen Anteilserwerben an einer Tochtergesellschaft wurden Cashflow Hedges abgeschlossen. Mit Realisierung der Devisentermingeschäfte werden die zunächst im OCI erfassten Beträge der Wertänderungen in die Währungsumrechnungsrücklage umgebucht. Zum 30. Juni 2021 wurden EUR 0,0 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 24,0 Mio.) in die Währungsumrechnungsrücklage umgebucht.

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr gab es bei Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.

Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.

Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.

Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.

Die Bewertung der Beteiligungen inklusive als Sicherungsbeziehung (Fair Value Hedge) designierter Derivate werden der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis eines marktbasierten Ansatzes ermittelt und ist in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf Marktmultiplikatoren, welche von börsennotierten Vergleichsunternehmen abgeleitet sind und um einen Abschlag in Höhe von 25 Prozent für Größe und Marktgängigkeit der Beteiligungsunternehmen angepasst werden. Der ermittelte beizulegende Zeitwert der Beteiligung würde insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA oder der Marktmultiplikator sich erhöht (verringert). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen (fallen), wenn sich der Abschlag auf den Marktmultiplikator verringert (erhöht). Der ermittelte beizulegende Zeitwert des Derivates verhält sich gegenläufig hinsichtlich der genannten Parameter. Die angepassten Marktmultiplikatoren betragen zum 30. Juni 2021 rund 9,8 und 5,9 (31. Dezember 2020: 7,8 und 10,1).

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3:

Entwicklung beizulegender Werte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der

Stufe 3 EUR Mio.
2021 Beteili
gungen
Derivate mit
negativen
Marktwert
(Fair Value
Hedges)
Stand zum 01.01. 12,9 5,5
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) – während der
Berichtsperiode erfasste Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
-1,2 -1,6
Umgliederung zu Stufe 1 -0,5 0,0
Stand zum 30.06. 11,2 4,0

Entwicklung beizulegender Werte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3 EUR Mio.

2020 Beteili
gungen
Derivate mit
negativen
Marktwert
(Fair Value
Hedges)
Stand zum 01.01. 11,5 -3,0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
bewertete finanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) – während der
Berichtsperiode erfasste Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
-0,3 1,0
Stand zum 30.06. 11,2 -2,0

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der Beteiligungen und der dazugehörigen Derivate folgendermaßen auswirken:

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für Beteiligungen und zugehörige Derivate zum 30.06.2021 EUR Mio.

Sonstiges Ergebnis (netto) Steigerung Rückgang Beteiligungen Derivate mit negativen Marktwert (Fair Value Hedges) Summe Beteiligungen Derivate mit negativen Marktwert (Fair Value Hedges) Summe EBITDA (+/- 5%) 0,7 -0,2 0,5 -0,7 2,0 1,3 Marktmultiplikator (+/- 1) 1,3 -1,2 0,1 -1,3 0,8 -0,6 Veränderung Abschlag auf Marktmultiplikator (+/- 10%) -0,5 0,3 -0,1 0,5 -0,4 0,1

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für Beteiligungen und zugehörige Derivate zum 30.06.2020 (Vorjahr) EUR Mio.

Sonstiges Ergebnis (netto)
Steigerung
Rückgang
Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert
(Fair Value
Hedges)
Summe Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert
(Fair Value
Hedges)
Summe
EBITDA (+/- 5%) 0,7 -0,1 0,6 -0,7 0,1 -0,6
Marktmultiplikator (+/- 1) 1,4 -1,4 0,0 -1,4 1,4 0,0
Veränderung Abschlag auf Marktmultiplikator (+/- 10%) -0,4 0,4 0,0 0,4 -0,4 0,0

Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierachie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.

Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der WACC nach Steuern steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen, wenn die Rückzahlung beispielweise zwei Jahre früher erfolgt.

Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen
finanziellen Vermögenswerte der Stufe 3 EUR Mio.
2021 2020
Stand zum 01.01. 4,1 4,1
Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg 0,0 0,0
Tilgung 0,0 0,0
Stand zum 30.06. 4,1 4,1

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte unwesentlich auswirken.

In der Zwischenberichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von EUR 0,1 Mio. (01-06/2020: EUR 1,2 Mio. ertragswirksam) aufwandswirksam erfasst.

Die Duratex-Gruppe verfügt über eine Put-Option, ihre Anteile an der LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien, bei Eintritt eines Kontrollwechsels beim Eigentümer der Lenzing Gruppe ("Change of control Klausel") zu verkaufen. Diese Verpflichtung wird unter den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen. Kündbare nicht beherrschende Anteile werden der Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser kündbaren nicht beherrschenden Anteile wird auf Basis der geschätzten zukünftigen Cashflows, abzüglich der Nettoverschuldung zum Bewertungsstichtag sowie zuzüglich des Barwertes von Sachanlagevermögens und Working Capitals am Ende des vertraglich festgelegten Planungszeitraums von 30 Jahren ermittelt. Ausgangspunkt für die Cashflow Prognosen bilden das vom Vorstand und Aufsichtsrat bewilligte Budget und die Mittelfristplanung. Nach dem Detailplanungszeitraum von 5 Jahren schließt eine erweiterte Fortschreibungsphase basierend auf dem langfristigen Business Plan für die LD Celulose S.A. und einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 1,3 Prozent (31. Dezember 2020: 0,9 Prozent) an. Die Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischzinssatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/ WACC). Zum Bewertungsstichtag wurde ein WACC nach Steuern von 8,7 Prozent (31. Dezember 2020: 8,0 Prozent) verwendet. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind.

Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn die operative Marge oder die Wachstumsrate steigen (fallen). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der WACC nach Steuern steigt (fällt).

Entwicklung beizulegender Wert der kündbaren nicht beherrschenden

Anteile der Stufe 3 EUR Mio.
2021 2020
Stand zum 01.01. 140,3 0,0
Mit den Gewinnrücklagen verrechneter Zugang
aufgrund Änderung Beteiligungsverhältnis
0,0 89,4
Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes
Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
24,1 -24,3
Stand zum 30.06. 164,4 65,0

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der kündbaren nicht beherrschenden Anteile folgendermaßen auswirken:

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für kündbare nicht beherrschende Anteile zum 30.06.2021 EUR Mio.

Mit den Gewinnrücklagen
verrechnetes
Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen
Kündbare nicht beherrschende Anteile Steigerung Rückgang
Operative Marge (+/- 1%) 4,3 -4,3
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/-
0,25%)
-13,9 14,5
Wachstumsrate (+/- 0,1%) 2,9 -2,8

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für kündbare nicht beherrschende Anteile zum 30.06.2020 EUR Mio.

Mit den Gewinnrücklagen
verrechnetes
Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen
Kündbare nicht beherrschende Anteile Steigerung Rückgang
Operative Marge (+/- 1%) 5,2 -5,2
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/-
0,25%)
-17,0 17,7
Wachstumsrate (+/- 0,1%) 0,1 -0,1

Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Gegenüber der Ausführungen im letzten Jahresfinanzbericht zum 31. Dezember 2020 hat es keine Veränderungen mit wesentlicher Auswirkung auf den Halbjahresabschluss bei der Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft sowie bei der Absicherung gegen Zinswährungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung gegeben. Eine ausführliche Erläuterung ist im Jahresfinanzbericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2020 ersichtlich (siehe dort Note 37).

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 7. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

In der Zwischenberichtsperiode erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger von in Summe EUR 3,8 Mio. (01-06/2020: EUR 7,5 Mio.). Die zum 31. Dezember 2020 bilanzierte Forderung aus der Steuerumlage gegenüber dem Gruppenträger wurde per 30. Juni 2021 außerdem im Wesentlichen um den geschätzten Ertragsteueraufwand, basierend auf dem Ergebnis der Zwischenberichtsperiode, verändert.

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar.

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen EUR Mio.

01-06/2021 01-06/2020
27,0 25,1
0,4 0,3
30.06.2021 31.12.2020
13,5 11,0
20,2 24,1

Note 8. Organe der Gesellschaft

Im Rahmen der Hauptversammlung vom 14. April 2021 wurden Herr Dr. Markus Fürst, MBA und Herr Thomas Cord Prinzhorn, MBA neu in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Dr. Veit Sorger schied auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat aus. In der anschließenen konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurden Herr Dipl.-Bw. Peter Edelmann wieder zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herr Mag. Patrick Prügger zum ersten Stellvertreter und Herr Dr. Stefan Fida, LLM zum zweiten Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden der Lenzing AG gewählt.

Die Zusammensetzung des Vorstandes und Aufsichtsrates hat sich ansonsten im Vergleich zum 31. Dezember 2020 nicht geändert.

Sonstige Erläuterungen

Note 9. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von EUR 4,9 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 5,5 Mio.) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt bei Verbindlichkeiten und Haftungen aus Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen.

Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von EUR 5,2 Mio (31. Dezember 2020: EUR 6,6 Mio.). Diese Rahmen waren per 30. Juni 2021 nicht ausgenützt.

Für die zukünftigen Eigenkapitaleinschüsse der Lenzing AG in die LD Celulose S.A. in den Jahren 2021 bis 2022 bestehen Bankgarantien in Höhe von EUR 58,0 Mio (31. Dezember 2020: EUR 56,0 Mio.). Diese Bankgarantien waren zum 30. Juni 2021 nicht gezogen.

Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 30. Juni 2021 auf EUR 316,4 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 354,4 Mio.). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.

Lenzing, am 02. August 2021 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Vorstandsvorsitzender

Note 10. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2021 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Finanzvorstand

Robert van de Kerkhof, MBA

Mitglied des Vorstandes

DI Stephan Sielaff Mitglied des Vorstandes DI Christian Skilich, MBA, LLM Mitglied des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 125 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Lenzing, am 02. August 2021 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Vorstandsvorsitzender

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Finanzvorstand

Robert van de Kerkhof, MBA Mitglied des Vorstandes

DI Stephan Sielaff Mitglied des Vorstandes DI Christian Skilich, MBA, LLM Mitglied des Vorstandes

Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses

Einleitung

Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. Juni 2021, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die verkürzte Konzern-Kapitalflussrechnung und die Entwicklung des Konzerneigenkapitals für den Zeitraum vom 1. Jänner 2021 bis 30. Juni 2021 sowie den verkürzten Konzernanhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.

Unsere Verantwortung ist es, auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben. Bezüglich unserer Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 275 Abs 2 UGB sinngemäß zur Anwendung.

Umfang der prüferischen Durchsicht

Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE 2410) "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt. Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und/oder internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.

Wir haben den Halbjahreskonzernlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Halbjahreskonzernlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von § 125 Abs 1 Z 3 BörseG geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.

Linz, am 02. August 2021

KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner

Wirtschaftsprüferin

Anmerkung: Die Veröffentlichung oder Weitergabe des verkürzten Konzernzwischenabschlusses mit unserem Bericht über die prüferische Durchsicht darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen.

Bereinigtes Eigenkapital

Eigenkapital inklusive lang- und kurzfristiger Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln.

Bereinigte Eigenkapitalquote

Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Bilanzsumme

Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. die Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow entspricht dem Cashflow aus der Betriebstätigkeit vor Veränderung des Working Capital; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Kapitalflussrechnung ersichtlich.

CAPEX

Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten laut Konzern-Kapitalflussrechnung.

EBIT (Betriebsergebnis)

Earnings before interest and tax; Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung ersichtlich.

EBIT-Marge

Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis (EBIT) zu den Umsatzerlösen; entspricht dem Return on Sales (ROS).

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)

Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.

EBITDA-Marge

Prozent-Verhältnis Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zu den Umsatzerlösen.

EBT (Ergebnis vor Steuern)

Earnings before tax; Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) vor Ertragsteueraufwand; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Eigenkapital

Unter der Position Eigenkapital werden die Eigenkapitalinstrumente nach IFRS zusammengefasst. Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug der Schulden begründet. Dabei handelt es sich um Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.

Ergebnis je Aktie

Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis) im Verhältnis zur gewichteten durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück berechnet nach den Vorschriften der IFRS (IAS 33 Ergebnis je Aktie).

Free Cashflow

Cashflow aus der Betriebstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit abzüglich Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten zuzüglich Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, abzüglich Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Der Free Cashflow entspricht dem frei verfügbaren Cashflow.

IAS

Abkürzung für International Accounting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.

IFRS

Abkürzung für International Financial Reporting Standard(s); das sind international anerkannte Rechnungslegungsregeln.

Jahresüberschuss/-fehlbetrag (bzw. Periodenergebnis)

Gewinn (Verlust) nach Steuern; Nettogewinn/-verlust; Periodenergebnis; die genaue Ableitung ist aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich.

Liquide Mittel

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere.

Liquiditätsbestand

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie liquide Wertpapiere und liquide Wechsel.

Net Gearing

Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Nettofinanzverschuldung

Net financial debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand.

Nettoverschuldung

Net debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand zuzüglich Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Trading Working Capital

Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Konzern-Umsatzerlösen des zuletzt im Ist verfügbaren Quartals x 4.

Working Capital

Nettoumlaufvermögen; Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich sonstige lang- und kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristige Rückstellungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzüglich sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten.

www.lenzing.com

Impressum

Eigentümer & Herausgeber Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com

Konzeption, Redaktion Dominic Köfner, Daniel Winkelmeier (Lenzing Gruppe)

Layout und Gestaltung ElectricArts Werbeagentur GmbH Textseiten 8-19, 23-49 Inhouse produziert mit FIRE.sys

Fotos Al Dente Entertainment GmbH ElectricArts Werbeagentur GmbH Farknot Architect/shutterstock.com

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen ge macht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs, Satz und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.