Annual Report • Mar 15, 2024
Annual Report
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An invitation to positively change the textile and nonwovens industry
Jahresfinanzbericht 2023 der Lenzing Gruppe
1 Jahresfinanzbericht 2023 Lenzing Gruppe
| Lagebericht 2023 | 2 |
|---|---|
| Allgemeines Marktumfeld | 3 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 5 |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 7 |
| Forschung und Entwicklung | 13 |
| Investitionen | 14 |
| Risikobericht | 15 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
20 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 21 |
| Ausblick | 22 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
23 |
| Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung/ Nachhaltigkeitsbericht |
28 |
| Konzernabschluss 2023 | 163 |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 165 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 166 |
| Konzern-Bilanz | 167 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 168 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 170 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 171 |
| Bestätigungsvermerk | 242 |
| Erklärung des Vorstandes | 246 |
| Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe | 247 |
| Einzelabschluss 2023 | 248 |
| Lagebericht 2023 | 249 |
| Jahresabschluss 2023 | 416 |
| Bestätigungsvermerk | 445 |
| Erklärung des Vorstandes | 448 |
| Impressum | 449 |
KAPITEL 1 /3
| Allgemeines Marktumfeld | 3 |
|---|---|
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 5 |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 7 |
| Forschung und Entwicklung | 13 |
| Investitionen | 14 |
| Risikobericht | 15 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
20 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 21 |
| Ausblick | 22 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
23 |
| Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung/ Nachhaltigkeitsbericht |
28 |
Nach letzten Berechnungen des Internationalen Währungsfonds wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2023 um 3,1 Prozent. Dies ist, mit Ausnahme der Pandemie, die niedrigste jährliche Wachstumsrate seit der globalen Finanzkrise. Während die direkten Auswirkungen der Pandemie in den Hintergrund traten, prägte eine Vielzahl anderer Herausforderungen das vergangene Jahr: Der Krieg in der Ukraine und die Eskalation im Gazastreifen bestimmten das geopolitische Umfeld. Spannungen um Taiwan verstärkten sich und Lieferketten wurden durch Rebellenangriffe im Roten Meer gestört. Das Wirtschaftswachstum wurde durch hohe Inflation und steigende Leitzinsen gebremst, viele Konsument:innen hatten Schwierigkeiten mit ihrem Einkommen die erhöhten Kosten zu bestreiten. Das Verbrauchervertrauen erholte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht, blieb aber weiter unter den langjährigen Mittelwerten. Vor allem für China, einem der größten Textilmärkte, war von einer deutlicheren Erholung nach dem Ende der Covid-Beschränkungen ausgegangen worden. Aber auch in Europa war die wirtschaftliche Situation herausfordernd und einige Länder rutschten in eine Rezession. Für das Jahr 2024 geht der IWF ebenfalls von einem Wachstum von 3,1 Prozent aus.
Auch in der Textil- und Bekleidungsindustrie blieb die lange erwartete Erholung von Nachfrage und Preisen weitgehend aus. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm im zweiten Halbjahr 2023 laut einer weltweiten Umfrage der International Textile Manufacturers Federation2 entgegen der Erwartungen weiter ab und erreichte im November 2023 einen neuen Tiefpunkt. Im Jänner 2024 war eine leichte Verbesserung der Geschäftslage zu beobachten.
Nach vorläufigen Berechnungen lagen die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung im Jahr 2023 – bereinigt um Preiseffekte – um bis zu 5 Prozent über dem Vorjahr. Während der Absatz in den USA und Europa weitgehend stagnierte, trug China mit einem Plus von 12 Prozent, getrieben von der lokalen Nachfrage, stark zum weltweiten Umsatzwachstum bei (bedingt durch den aufgrund der strikten Covid-Maßnahmen sehr niedrigen Vorjahreswert).
Die Lagerstände der Bekleidungseinzelhändler konnten teilweise durch verkaufsfördernde Maßnahmen vor allem im Weihnachtsgeschäft reduziert werden, blieben aber immer noch auf einem im langjährigen Vergleich erhöhten Niveau. Die Einzelhändler zeigten sich trotz gesunkener Lagerstände zurückhaltend mit Bestellungen. Die Lagerbestände der vorgelagerten Produktionsstufen entwickelten sich ebenfalls größtenteils rückläufig.
Bei Heimtextilien litt die Nachfrage 2023 weiterhin durch die in der Covid-Pandemie vorgezogenen Investitionen; private Haushalte hatten während der Lockdowns intensiv in die Ausstattung des eigenen Wohnbereichs investiert.
Auch die üblicherweise krisenresistenteren Einzelhandelabsätze von Hygieneprodukten in der Vliesstoffindustrie waren unter Druck. Der Mengenabsatz großer Marken war teils rückläufig, während preisgünstigere Handelsmarken stärker nachgefragt wurden.

Die weltweite Faserproduktion stieg 2023 entsprechend erster Schätzungen leicht um 1 Prozent auf 120 Mio. Tonnen. Die Baumwollproduktion ging nach vorläufigen Schätzungen in der Saison 2022/2023 um 2 Prozent auf 24,8 Mio. Tonnen zurück. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Anbauflächen zulasten von Nahrungspflanzen zurückzuführen. Die Nachfrage sank um 8 Prozent auf 23,7 Mio. Tonnen. Die Baumwollbestände stiegen infolgedessen auf 21,2 Mio. Tonnen, dem höchsten absoluten Stand seit der Saison 2014/2015 und auch im Vergleich zum Verbrauch (engl. stocks-to-use ratio) weiter über dem langjährigen Durchschnitt.
Die Produktion von regenerierten Cellulosefasern wie Lyocell-, Modal- und Viscosefasern stieg nach ersten Schätzungen um 3 Prozent auf 7,5 Mio. Tonnen. Das Wachstum war fast ausschließlich
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2024
2 Quelle: ITMF, 24th Global Textile Industry Survey, Jänner 2024
3 Sämtliche Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2022 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: The Fiber Year, ICAC, Cotton Outlook, CCFG, FAO
auf die stark gestiegene weltweite Produktion von Lyocellfasern zurückzuführen.
Bei Fasern aus synthetischen Polymeren betrug die Produktionsmenge nach ersten Schätzungen rund 81 Mio. Tonnen und lag damit 1 Prozent über dem Vorjahreswert.
Faserarten in Prozent (Basis = 120 Mio. to)

1
Die Preisentwicklung an den Märkten für Stapelfasern war 2023 weitaus weniger volatil als im Jahr davor. Die Preise bewegten sich insgesamt in einem viel engeren Band, blieben aber weiterhin unter Druck.
Die Baumwollpreise entwickelten sich im Verlauf des Jahres weitaus weniger volatil als 2022. Der Cotlook A-Index erreichte bereits Ende Jänner – getrieben von hohen Markterwartungen nach der Öffnung in China – seinen Jahreshöchststand von 102 US-Cent pro Pfund. Die Baumwollsaison 2022/2023 endete mit einer leichten Zunahme der Lagerbestände, was sich negativ auf die Preisentwicklung auswirkte. Auf Jahressicht gaben die Baumwollpreise um 8 Prozent auf 91 US-Cent pro Pfund nach.
Der Preis für Polyester-Stapelfasern in China legte im Jahresverlauf um 2 Prozent auf RMB 7.325 pro Tonne zu. Zwischendurch hatte er Mitte September einen Höchststand von RMB 7.970 pro Tonne erreicht. Die Preissteigerung war vor allem getrieben durch höhere Kosten für die Zwischenprodukte PTA (Terephthalsäure) und MEG (Monoethylenglykol).
Auch die Viscosepreise in China bewegten sich 2023 in einem vergleichsweise engen Korridor. Im Verlauf des Jahres sanken die Preise um 2 Prozent auf RMB 12.600 pro Tonne. Den Höchstwert von RMB 13.400 erreichten sie Ende September durch gestiegene Chemikalienkosten und eine saisonal etwas höhere Nachfrage.
Die Preise für holzbasierte Spezialfasern entwickelten sich aufgrund der schwächeren Nachfrage, insbesondere von Marken und Einzelhändlern, und der zusätzlichen Kapazitäten am Markt leicht rückläufig. Das Preispremium der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erwies sich als vergleichsweise widerstandsfähig.
Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von regenerierten Cellulosefasern, lag per Ende Dezember mit USD 880 pro Tonne 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die chinesischen Preise für Papierzellstoff brachen von USD 810 pro Tonne zu Jahresbeginn auf USD 475 pro Tonne Mitte Mai stark ein. Faserzellstoff war von diesem Rückgang jedoch kaum betroffen, da ein durch Produktionsausfälle eingeschränktes Angebot auf eine leicht gestiegene Nachfrage traf. Im weiteren Verlauf des Jahres näherten sich die Preise aber wieder an und Papierzellstoff schloss zum Jahresende mit USD 653 pro Tonne.

1 Quellen: ICAC, TFY, Lenzing Schätzungen 2 Quellen: CCFG, CCA
Die erwartete Erholung der für Lenzing relevanten Märkte blieb bisher aus. Die nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten auf der einen und die sehr verhaltene Nachfrage auf der anderen Seite beeinflussten die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2023 wie die der gesamten Branche negativ.
Lenzing führte bereits Ende 2022 ein Programm zur Reorganisation und Kostensenkung im Volumen von mehr als EUR 70 Mio. erfolgreich durch. Parallel dazu konnte die Bilanz- und Liquiditätsposition durch die erfolgreiche Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR 400 Mio. und die Verlängerung der Kreditlaufzeiten im Volumen von rund EUR 250 Mio. im Berichtsjahr wesentlich gestärkt werden.
Darauf aufbauend setzt der Vorstand derzeit ein umfassendes Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free-Cashflow durch ein gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie eine nachhaltige Kostenexzellenz ab. Über die deutlich positiven Auswirkungen auf der Umsatzebene hinaus erwartet der Vorstand jährliche Kosteneinsparungen von mehr als EUR 100 Mio., wovon ca. 50 Prozent ab dem laufenden Geschäftsjahr wirksam sein werden.
Die Umsatzerlöse gingen 2023 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,52 Mrd. zurück. Dieser Rückgang ist primär auf niedrigere Faserumsätze zurückzuführen, während die Zellstoffumsätze stiegen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen vom Marktumfeld beeinflusst. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg im Berichtsjahr um 25,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 303,3 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 9,4 auf 12 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag aufgrund von Sonderabschreibungen in Höhe von EUR 464,9 Mio. bei minus EUR 476,4 Mio. (nach EUR 16,5 Mio. im Jahr 2022) und die EBIT-Marge bei minus 18,9 Prozent (nach 0,6 Prozent im Jahr 2022). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag dementsprechend bei minus EUR 585,6 Mio. (nach minus EUR 10,1 Mio. im Jahr 2022).
Die Sonderabschreibungen resultierten aus einem Wertminderungsbedarf bedingt durch die weiterhin bestehenden Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld, nach wie vor erhöhte Rohstoff- und Energiekosten sowie erhöhte Diskontierungssätze aufgrund des geänderten Zinsumfelds. Die Sonderabschreibungen waren nicht zahlungswirksam, wirkten jedoch auf das EBIT und das EBT 2023.
Der Steueraufwand in Höhe von EUR 7,3 Mio. (nach EUR 27,2 Mio. im Jahr 2022) ist vor allem durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung beeinflusst.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag 2023 bei EUR 160,3 Mio. (nach minus EUR 43,2 Mio. im Jahr 2022). Der Free Cashflow lag primär aufgrund der Ergebnisentwicklung sowie der Fertigstellung der strategischen Investitionsprojekte bei minus EUR 122,8 Mio., damit aber bereits deutlich über dem Vorjahreswert von minus EUR 740,7 Mio., was maßgeblich auf die planmäßige Umsetzung des Performance-Programms zurückzuführen ist.
Im dritten und vierten Quartal 2023 erwirtschaftete Lenzing einen positiven Free Cashflow von EUR 27,3 Mio. bzw. EUR 15,4 Mio. (nach minus EUR 132,3 Mio. im ersten und minus EUR 33,1 Mio. im zweiten Quartal 2023) und bestätigte damit, dass die Maßnahmen zur Stärkung des Free Cashflows wirken.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr unter anderem aufgrund der Investitionsprojekte in China und Indonesien auf EUR 283,6 Mio. (nach EUR 698,9 Mio. im Jahr 2022). Der Liquiditätsbestand erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 aufgrund der Kapitalerhöhung um 61,3 Prozent auf EUR 731 Mio. per 31. Dezember 2023.
Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 5,6 Prozent auf EUR 5,21 Mrd. per 31. Dezember 2023. Das bereinigte Eigenkapital ging um 13,4 Prozent auf EUR 1,81 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2023 bei 34,7 Prozent (nach 37,8 Prozent per 31. Dezember 2022). Die Nettofinanzverschuldung ging zum Stichtag auf EUR 1,56 Mrd. zurück (nach EUR 1,8 Mrd. per 31. Dezember 2022).1 Das Net Gearing erhöhte sich auf 86,4 Prozent (nach 86,2 Prozent per 31. Dezember 2022).1 Das Trading Working Capital sank um 3,4 Prozent auf EUR 551,1 Mio., darin enthalten sind im Wesentlichen ein Rückgang des Vorrätevermögens in Höhe von EUR 159,6 Mio. infolge des forcierten Lagerabbaus und ein gegenläufiger negativer Effekt aus dem im Vergleich zum 31. Dezember 2022 deutlich gesunkenen Bestand der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:
1 Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne die Leasingverbindlichkeiten dargestellt (siehe Beilage zum Lagebericht "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe").
| Veränderung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2023 | 2022 | Absolut | Relativ | |||
| Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | -44,5 | -1,7 % | ||
| Umsatzkosten | -2.597,6 | -2.162,6 | -435,1 | 20,1 % | ||
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
-76,5 | 403,1 | -479,6 | n/a | ||
| Sonstige betriebliche Erträge |
108,7 | 73,1 | 35,6 | 48,6 % | ||
| Vertriebs aufwendungen |
-274,9 | -286,7 | 11,9 | -4,1 % | ||
| Verwaltungs aufwendungen |
-144,7 | -137,2 | -7,5 | 5,5 % | ||
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
-69,1 | -29,2 | -39,9 | 136,4 % | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-20,0 | -6,6 | -13,3 | 200,5 % | ||
| EBIT | -476,4 | 16,5 | -492,9 | n/a | ||
| Finanzerfolg | -109,2 | -26,5 | -82,7 | 311,9 % | ||
| EBT | -585,6 | -10,1 | -575,6 | 5.722,0% | ||
| Steueraufwand | -7,3 | -27,2 | 19,9 | -73,1 % | ||
| Ergebnis nach Steuern |
-593,0 | -37,2 | -555,7 | 1.492,2% |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe wird in die zwei Divisions "Fiber" und "Pulp" gegliedert.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Umsetzung der Unternehmensstrategie "Better Growth" weiter vorangetrieben. Die Strategie zielt unter anderem darauf ab, die strukturell wachsende Nachfrage nach den umweltverträglichen und hochwertigen Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ besser zu bedienen. Gemäß dieser wird Lenzing nach der erfolgreichen Umsetzung ihrer Investitionsprojekte einen profitablen Wachstumskurs verfolgen, ihren Fokus auf nachhaltige und hochwertige Premiumfasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren.
Lenzing gab 2023 auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Robert van de Kerkhof, Chief Commercial Officer Fiber und seit 2014 Mitglied des Vorstands, setzte den Aufsichtsrat darüber in Kenntnis, nicht für eine weitere Verlängerung seines bis zum 31. Dezember 2023 laufenden Vertrages zur Verfügung zu stehen. Der Vorstand der Lenzing wurde damit per 1. Jänner 2024 von vier auf drei Mitglieder reduziert.
In der Division Fiber sind alle Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit ihren Cellulosefasern, insbesondere jene in den Bereichen Textilien und Vliesstoffe, zusammengefasst.
Lenzing steht weltweit für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern auf der Basis von Cellulose und Recyclingmaterial. Mit dem 2022 eröffneten Lyocellwerk in Thailand sowie den erfolgreichen Investitionen in bestehende Produktionsstandorte in Asien ist Lenzing in der Lage, 100 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ zu erzielen.
Seit 2021 investierte Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für Spezialfasern umzuwandeln und damit die strukturell wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Cellulosefasern noch besser bedienen zu können.
In Purwakarta (Indonesien) hat Lenzing Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen, um auf Spezialviscose umzurüsten und die spezifischen Emissionen deutlich zu reduzieren. Die am Standort erzeugten Viscosefasern der Marken LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ sind mit dem EU Ecolabel1 , einem international anerkannten Umweltzeichen für umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen, gekennzeichnet.
In Nanjing (China) konnte im ersten Quartal 2023 die Umwandlung einer Produktionslinie auf TENCEL™ Modalfasern für Textilien und Bekleidung erfolgreich abgeschlossen werden. Lenzing kann damit erstmals auch ihren chinesischen Kunden die stark nachgefragten TENCEL™ Fasern aus lokaler Produktion anbieten. Das Faserportfolio des Produktionsstandortes besteht durch die Konvertierung ab sofort ausschließlich aus Spezialfasern.
Die Investitionsprojekte an den bestehenden Standorten stehen im Einklang mit dem wissenschaftlich anerkannten und bestätigten Netto-Null-Ziel der Lenzing Gruppe (siehe auch Kapitel "Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung).
Eine im Mai 2023 publizierte Studie 2 der Scripps Institution of Oceanography (SIO) der University of California, San Diego, bestätigte, dass cellulosebasierte Fasern wie LENZING™ Lyocellfasern, LENZING™ Viscosefasern und LENZING™ Modalfasern auch am Meeresboden biologisch abbaubar sind. Bereits 2021 zeigten Untersuchungen des renommierten, akademischen Forschungsinstituts, dass LENZING™ Lyocellfasern an der Meeresoberfläche in kürzester Zeit komplett abgebaut werden können.3
Mit ihren biologisch abbaubaren LENZING™ Fasern in Geotextilien ist Lenzing auch in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Schutz der von der globalen Erderwämrung stark gefährdeten Gletscher zu leisten. Dies hat das Institut für Ökologie der Universität in Innsbruck in Zusammenarbeit mit österreichischen Gletscherbahnbetreibern bestätigt. Das vielversprechende Projekt wurde mit dem ersten Platz des renommierten Schweizer BIO TOP Awards für Holz- und Materialinnovationen ausgezeichnet.
Lenzing hat in der Berichtsperiode auch weitere Schritte zu Erhöhung der Transparenz und Effizienz in der globalen Lieferkette unternommen: Gemeinsam mit einem Anbieter von digitalen Supply-Chain-Lösungen führte Lenzing ein wegweisendes Verfahren zur Echtzeit-Lieferverfolgung von Containern ein. In Kombination mit fortschrittlicher künstlicher Intelligenz, GPS-Sensoren und Techno-
1 Das EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
2 https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0284681
3 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
logien für maschinelles Lernen kann Lenzing genaue Echtzeit-Informationen zu den Faserbestellungen bereitstellen – vom Lieferstatus über den Standort der Container bis hin zur Verfolgung der Schiffsrouten und den voraussichtlichen Ankunftszeiten. Im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen ermöglicht das Trackingsystem den Lieferketten-Partnern auch einen besseren Überblick über die CO2-Emissionen. Lenzing setzte damit neue Maßstäbe auf dem Gebiet der Lieferkettentransparenz, die in weiterer Folge auch Marken und Einzelhändler dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Lenzing wurde außerdem zum dritten Mal hintereinander mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Damit gehört Lenzing erneut zum weltweit besten Prozent der von EcoVadis bewerteten Unternehmen. Die Bewertung deckt umfassend die vier wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility ab: Umwelt, faire Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie Ethik und nachhaltige Beschaffung.
Lenzing wurde außerdem erneut von der globalen gemeinnützigen Umweltorganisation CDP für ihre transparente Berichterstattung und ihre Leistungen in den Bereichen Klimawandel, Wälder und Wassersicherheit ausgezeichnet. Lenzing erhielt im dritten Jahr in Folge in allen Kategorien einen Platz auf der jährlichen "A-Liste". Basierend auf den Daten der CDP-Fragebögen 2023 zu Klimawandel, Wäldern und Wassersicherheit ist Lenzing eines von nur 10 Unternehmen, die ein dreifaches "A" erhalten haben – von über 21.000 bewerteten Unternehmen.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen steigerte Lenzing auch 2023 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Die Marke TENCEL™ erreichte im weltweiten Bekanntheits-Ranking erneut eine starke Führungsposition unter den Ingredient Brands der Textil- und Bekleidungsindustrie.
Die externen Umsatzerlöse der Division Fiber erreichten 2023 einen Wert von EUR 1,84 Mrd. 65,1 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 34,9 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Die Faserverkaufsmenge stieg auf ca. 840.000 Tonnen (nach ca. 810.000 Tonnen im Jahr 2022). Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte sich auf 78,9 Prozent (nach 73,7 Prozent im Jahr 2022). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei minus EUR 98,7 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 683,8 Mio.
2023 war von einem schwierigen Marktumfeld für Textilfasern gekennzeichnet. Die Nachfrage blieb nach der Verschlechterung des Marktumfelds im zweiten Halbjahr 2022 auch im gesamten letzten Jahr gering.
Eine hohe allgemeine Unsicherheit und ein geringes Verbrauchervertrauen sorgten dafür, dass sich die Aufträge entlang der Wertschöpfungskette weitgehend auf sehr niedrigem Niveau entwickelten. Gleichzeitig wurden die Lagerbestände stark reduziert, um das Nettoumlaufvermögen aufgrund der hohen Zinssätze ausreichend zu optimieren. Die Entwicklung hin zu kurzfristigen Aufträgen erschwerte zudem die Bedarfsplanung vieler Kunden und Partner.
Obwohl die Erholung langsamer verläuft als erwartet, entwickelten sich die Textilfasermarken TENCEL™, TENCEL™ LUXE und LENZING™ ECOVERO™ weiterhin stark. Lenzing konnte sich durch stetige Innovationen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sowie durch gezielte Maßnahmen im Bereich "Ingredient Branding" auch im Berichtsjahr erfolgreich vom Wettbewerb differenzieren.
Lenzing und Södra erhielten den ITMF-Award für ihre wegweisende Zusammenarbeit im Textilrecycling. Seit 2021 bündeln die beiden Unternehmen ihre Kräfte und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Modebranche.
Um das Bewusstsein für die Vorteile von regenerierten Cellulosefasern wie die der Lenzing Gruppe weiter auszubauen, arbeitete die Marke TENCEL™ 2023 mit Partnern aus der Wertschöpfungskette zusammen, darunter die Flaggschiff-Partnerschaft mit Natural Fiber Welding Inc. zur Bereitstellung nachhaltiger Lederalternativen für die Modeindustrie, die völlig frei von Plastik sind. Die Zusammenarbeit von TENCEL™ mit dem Stoff- und Denim-Hersteller Kaihara Denim zeigte die vielseitige Anwendung von TENCEL™ Fasern, die die Grenzen der Innovation im Premium-Denim-Sektor erweitern.
Im Rahmen der erfolgreichen Modernisierung des Produktionsstandortes in Indonesien, erweiterte Lenzing ihr Angebot an verantwortungsbewusst erzeugter Spezialviscose der Marke LENZING™ ECOVERO™ und LENZING™ ECOVERO™ Black. Lenzing brachte zudem im Berichtsjahr LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie auf den Markt und erhöht damit den Post-Consumer-Recyclinganteil in ihrer Produktion. Der Abfallanteil konnte bis zum Launch rasch von 10 Prozent auf 20 Prozent gesteigert werden. Die Erweiterung der Marke LENZING™ ECOVERO™ um das digitale Hangtag-Angebot unterstützt Kunden, die nach verantwortungsbewusst hergestellter Mode suchen, und trägt zur Schaffung einer nachhaltigeren Industrie bei.
In einem weiteren Schritt zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der textilen Wertschöpfungskette hat Lenzing das Lenzing Fiber Identification System für LENZING™ FR Fasern eingeführt. Das System, mit dem LENZING™ FR Fasern in jeder Phase der Produktion identifiziert werden können, garantiert eine beispiellose Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung.
Das Geschäft mit TENCEL™ LUXE Filamenten verzeichnete 2023 eine gute Entwicklung. Das Interesse am Markt ist in allen Anwendungsbereichen und Segmenten (Athleisure, Damenbekleidung, Trachtenbekleidung etc.) weiter gestiegen. Dies führte zu steigenden Umsätzen während des gesamten Berichtsjahres und zu einer Erhöhung der Produktion, um die zusätzliche Nachfrage zu decken. Kleider aus TENCEL™ LUXE Filamenten rückten auch 2023 wieder ins Rampenlicht. Zu den Höhepunkten zählen die maßgeschneiderten Kleider, die Zac Posen und Monique Lhuillier in Zusammenarbeit mit RCGD Global für die Schauspielerinnen Bailey Bass und Chloe East für die 95. Oscar-Verleihung entwarfen, das Kleid von
Wiederhoeft, das die Schauspielerin Nicola Coughlan bei der Premiere des Films "Barbie" in London trug, sowie das maßgeschneiderte Kleid von Patrick McDowell, das Nicole Scherzinger bei den British Fashion Awards trug.
Lenzing steigerte auch die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ mit einer Reihe globaler Kampagnen und Initiativen, die mehr als 23,6 Mrd. Impressionen in Online-Medien und 35,7 Mio. Interaktionen, einschließlich Videoaufrufe, in sozialen Medien erzielten.
Der Erfolg der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ im Geschäftsjahr 2023 spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit rund 560 Markenpartnern weltweit wider, darunter internationale und aufstrebende Marken wie Aimer, ANTA, Camper, Country Road, Cotton On, FILA, Fruit of the Loom, Jockey, Kraus Jeans, Marco O'Polo, Mother of Pearl, MPG Sports, Reformation, Two-Thirds, The Paradise, Pepe Jeans, Patrick McDowell, Peacebird, VOGUE und Wacoal.
Im Lauf des Berichtsjahres startete Lenzing auch gezielte Programme, um den Schutz des geistigen Eigentums und der Markenzeichen weiter zu stärken. Die zuerst in China gestartete globale Initiative umfasste die Zusammenarbeit mit Messeveranstaltern, Partnern in der Wertschöpfungskette und Regierungsbehörden. Die Marke TENCEL™ erreichte mit ihrer Aufklärungskampagne innerhalb des ersten Aktivierungszeitraums mehr als 3,76 Mio. Aufrufe auf LinkedIn.
Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) sind eine wichtige strategische Säule der Lenzing Gruppe. Lenzing vertreibt den Großteil ihrer Produkte aus diesem Bereich unter der Marke VE-OCEL™ und bedient damit insbesondere die Segmente Wischtücher und Hygiene. Diese entwickelten sich im Berichtsjahr trotz der allgemeinen Marktdynamik relativ stabil und verzeichneten ein wachsendes Verbraucherinteresse an holzbasierten und biologisch abbaubaren Lösungen.
Mit der 2023 entwickelten Vliesstoff-Strategie, die auf der Unternehmensstrategie Better Growth aufbaut, will Lenzing ihre Marktposition stärken und durch gezielte Produkt- und Anwendungslösungen mit Blick auf Marktbedürfnisse Voraussetzungen für nachhaltiges und profitables Wachstum schaffen. Der Wandel der Vliesstoffindustrie hin zur Verwendung nachhaltiger Cellulosefasern bleibt ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie. Durch den gezielten Fokus auf das Segment für absorbierende Hygieneprodukte (AHP) als weitere strategische Wachstumssäule neben Feuchttüchern, sowie die Bildung eines neuen Business Development Teams, das auf die Entwicklung neuer und bestehender technischer Premiumsegmente wie Batterie-, Filtrations-, Karbonisierungs- und Healthcare-Anwendungen ausgerichtet ist, strebt der Bereich Fasern für Vliesstoffe eine weitere Diversifizierung seiner Absatzmärkte an. Um das Angebot für Kunden und Partner entlang der Wertschöpfungskette zu verbessern und die Zeit bis zur Marktreife zu verkürzen, wurden auch die Innovationstätigkeiten enger mit dem Vertrieb gekoppelt. Beispielhaft für diesen Ansatz ist die Entwicklung und Einführung der hydrophoben Lyocellfasern (LENZING™ Lyocell Dry) im Rahmen der Hygienix Messe. Durch ihre innovative Eigenschaft, Flüssigkeiten an ihrer Oberfläche weiterzuleiten, bieten die Fasern völlig neue Produktlösungen für Hygieneprodukte, die bis dato nur durch den Einsatz von Kunststofffasern erzielt werden konnten. Die neue Lenzing Faser ist nach der EU-Einwegkunststoff-Richtlinie nicht als "Kunststoff" eingestuft und bietet für Marken und Hersteller, die plastikfreie Produkte für die Damen- und Körperpflege entwickeln wollen, eine sehr weiche und umweltfreundliche Alternative auf Cellulosebasis.
Lenzing arbeitete im Bereich Fasern für Vliesstoffe auch 2023 eng mit ihren Kunden und Partnern zusammen, um nachhaltige Lösungen für den Markt, darunter eine vollständig kompostierbare Windel, zu entwickeln. Die zu Beginn des Jahres 2023 eingeführte, optimierte LENZING™ Lyocell Shortcut Faser ermöglicht Rollenwarenherstellern, die eine Nassvliestechnologie verwenden, eine bessere und gleichmäßigere Verarbeitbarkeit der Fasern in Kombination mit Zellstoff, wodurch sich hochwertige Vliesstoffe, etwa für den Einsatz in spülbaren feuchten Toilettentüchern, herstellen lassen.
Im Berichtsjahr 2023 konnte auch die Anzahl der VEOCEL™ Co-Branding-Programme weiter erhöht werden, beispielhaft dafür steht die erfolgreiche Partnerschaft mit Neutrogena.
Nach der erfolgreichen Umstellung und Modernisierung des indonesischen Standortes im zweiten Halbjahr 2023 ist Lenzing in der Lage, ihren Kunden EU Ecolabel zertifizierte Fasern als neuen Standard anzubieten. Eine weitere Weltneuheit war die Einführung der ersten vollständig chlorfreien VEOCEL™ Lyocell Fasern auf den Markt, die einem wachsenden Nachhaltigkeits- und Gesundheitsbewusstsein von Verbraucher:innen weltweit entsprechen.
Darüber hinaus wurde die LENZING™ Nonwoven Technologie (LNT) im Rahmen der INDEX Messe in Genf und der Go Wipes Messe in Berlin präsentiert. Diese Technologie hat das Potenzial, eine entscheidende strategische Plattform für den Bereich cellulosische Vliesstoffe zu werden, indem sie neue Möglichkeiten zur Differenzierung und Diversifizierung eröffnet. Der Bereich richtet seine Aufmerksamkeit von der Entwicklung der Technologie auf die Produktentwicklung und die Vorbereitung auf die Kommerzialisierung.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im Berichtsjahr 2023 entwickelte sich die Verkaufsmenge analog zur Faserproduktion rückläufig, während die Umsatzerlöse der Marktsituation folgend stiegen.
Die Division Pulp bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung und zum Vertrieb von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Das neue Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien) produziert mit ausgezeichneter Qualität bereits erfolgreich auf Nennkapazität von ca. 500.000 Tonnen pro Jahr und zählt damit zu den größten und produktivsten Werken weltweit. Überschüssiger Strom wird als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Diese neuen Produktionsmengen tragen wesentlich zur Stärkung der Eigenversorgung von Lenzing mit Faserzellstoff bei und unterstützen die Premiumisierung im Sinne der Unternehmensstrategie. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde.
Mit dem neuen Zellstoffwerk stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und reduziert damit weitgehend die Abhängigkeit von externen Zellstoff-Lieferanten. Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC®-zertifizierte Waldfläche zu verfügen.1 Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
Im Sinne der "Better Growth" Strategie treibt Lenzing auch das Thema Recycling weiter voran, um die Transformation der Textilund Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen im Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Das Projekt2 wurde in der Berichtsperiode im Rahmen des Programmes LIFE 20223 mit einem Zuschuss der EU von EUR 10 Mio. unterstützt.
Die externen Umsatzerlöse der Division Pulp erreichten 2023 einen Wert von EUR 676,1 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 462,1 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 284,6 Mio.
Die Lage der Holzmärkte hat sich nach den Verwerfungen des Vorjahres weitgehend stabilisiert und die extremen Preisausschläge sind teilweise wieder zurückgegangen.
Die Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) im Berichtsjahr daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigte auch 2023 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC- und FSC-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen.4
Die Division Pulp versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Der Eigenversorgungsgrad erhöhte sich damit auf deutlich mehr als die strategisch angestrebten 75 Prozent. Lenzing etablierte sich darüber hinaus als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2023 ca. 1.068.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
Lenzing profitierte auch 2023 vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit und regionalen Lieferketten. Eine vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.
Nach einem starken Umsatzwachstum im Vorjahr und weiter steigenden Umsätzen im ersten Halbjahr 2023, verzeichneten die Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased im zweiten Halbjahr analog zur allgemeinen Preisentwicklung im Chemikalienmarkt eine rückläufige Umsatzentwicklung. Im Mai des Berichtsjahres feierte Lenzing das 40-jährige Bestehen ihres Bioraffinerie-Konzeptes und blickte dabei auf eine lange erfolgreiche Entwicklung dieses Geschäftszweiges zurück.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisions "Fiber" und "Pulp" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an den anderen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Die Energievorräte an den europäischen Standorten der Lenzing Gruppe sind mit Blick auf die geopolitische Lage und die damit verbundenen Unwägbarkeiten nach wie vor sehr gut gefüllt.
Die Energiepreise gingen 2023 nach dem Rekordanstieg des Vorjahres wieder deutlich zurück. Der deutliche Rückgang des Gasverbrauchs in Europa aufgrund der warmen Temperaturen sowie einer kontinuierlichen Substitution und damit einer reduzierten industriellen Nachfrage hatte daran maßgeblichen Anteil. Die Spotmarktpreise gingen im Berichtsjahr um 66 Prozent zurück. Der Strompreis verzeichnete einen Rückgang von 61 Prozent. Auch die Kohlepreise entwickelten sich mit minus 55 Prozent ähnlich negativ. Der Ölpreis ging im Berichtsjahr um 17 Prozent zurück. Einzig der
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948
2 Project 101113614 — LIFE22-ENV-SE-TREATS
3 https://cinea.ec.europa.eu/programmes/life_en
4 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92
CO2 Preis verzeichnete im Durchschnitt ein Plus von 3 Prozent, wenngleich der Preis gegen Ende des Jahres deutlich nachließ.
Die Lenzing Gruppe stellte ihr Energiepreis-Hedging im ersten Quartal 2023 im Zuge der Versorgungskrise teilweise neu auf und reduzierte damit das Preisänderungsrisiko. Die Beschaffung von Erdgas und Strom erfolgt nunmehr gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt bezogen wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf die Energiekosten des Unternehmens.
Im November hat Lenzing einen Liefervertrag mit dem österreichischen Stromproduzenten WLK energy über den Bezug von rund 13 Megawatt Leistung aus Windenergie abgeschlossen. Lenzing unterstreicht damit nicht nur ihr Engagement für den Klimaschutz und die Energiewende, sondern investiert auch langfristig in eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und sieht eine Belieferung aus dem neuen Windpark in Engelhartstetten ab dem ersten Quartal 2025 vor. Der Strom wird zu 100 Prozent am Produktionsstandort in Lenzing eingesetzt.
Darüber hinaus wird der Produktionsstandort Lenzing seit November 2023 exklusiv mit grüner elektrischer Energie aus einer 5,5 MWpeak PV-Anlage, die im Bezirk Deutschlandsberg (Steiermark) errichtet wurde, versorgt. Am Standort Lenzing wurden 2022 bereits mehrere Photovoltaikanlagen errichtet. Darunter die größte Freiflächenanlage des Landes Oberösterreich, deren volle Inbetriebnahme im ersten Quartal 2023 erfolgte.
Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode mit sehr niedrigen Stillstandszeiten überwiegend im Normalbetrieb. Im Berichtsjahr wurden etliche Energieeffizienzprojekte gestartet die in den nächsten Monaten kontinuierlich umgesetzt werden.
Im April unterzeichnete Lenzing einen Vertrag für den Erwerb des im Businesspark Heiligenkreuz (Burgenland) gelegenen 43-MW-Biomassekraftwerkes der ENERGIE 42 Beteiligungs GmbH. Durch diese strategische Investition stellt Lenzing die Energieversorgung für den Standort Heiligenkreuz langfristig sicher und stärkt damit ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich.
Mit dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien macht sich Lenzing unabhängiger von globalen Energiemärkten und reduziert weiter ihre CO2-Emissionen entsprechend der strategischen Zielvorgaben.
Die Energieanlagen in Paskov liefen in der Berichtsperiode im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Erdgaspreise in Nordamerika erholten sich entsprechend dem internationalen Trend. Am Standort Mobile (USA) entwickelte sich der Preis stark rückläufig. Der Strompreis lag dagegen höher als im Vorjahr.
Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Die Preise für Kohle und Strom gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit dem dritten Quartal des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen.
Die Dampfpreise am Standort Nanjing (China) erholen sich im Vergleich zum Kohlepreis langsamer und lagen 2023 nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Der Netzstrompreis ging ebenfalls zurück. Die Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren wurde im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.
Im ersten Halbjahr 2022 wurde die Lyocellanlage am Standort Prachinburi (Thailand) in Betrieb genommen. Der Dampfpreis verringerte sich 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 geringfügig, der Strompreis stieg dagegen.
Der starke Anstieg der Energiepreise infolge der Pandemie und des Ukraine-Kriegs verursachte auch eine Verknappung des Angebots und deutliche Preisanstiege an den globalen Rohstoffmärkten. Im Berichtsjahr 2023 verzeichneten die meisten Rohstoffe eine deutliche Erholung, die Preise bewegten sich aber nach wie vor auf einem erhöhten Niveau.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge gingen zu Jahresbeginn deutlich zurück und stagnierten im Jahresverlauf auf weiterhin erhöhtem Niveau. Grund dafür ist eine relativ stabile Nachfrage bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise entwickelten sich im Berichtsjahr stabil auf leicht erhöhtem Vorkrisenniveau.
In Others sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Eine verursachungsgerechte Zuordnung der Kosten auf die Divisions "Fiber" und "Pulp" führte 2023 unter anderem zu einer Kostenentlastung von Others. Die Umsatzerlöse in Others erreichten 2023 einen Wert von EUR 4 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 65,7 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 82,9 Mio.
Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Berichtsjahr mit Zustimmung des Aufsichtsrates entschieden, eine vollständig garantierte Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionär:innen durchzuführen. Dies führte per 10. Juli 2023 zur Ausgabe von 12.068.180 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Jänner 2023. Die damit verbundene Ausgabe von Bezugsrechten hat zu einer technischen Anpassung des Aktienkurses der Lenzing AG geführt, da die Aktien ab dem 19. Juni 2023 "ex Bezugsrecht" gehandelt wurden.
Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 48,38 (Eröffnungskurs am 2. Jänner 2023 unter Berücksichtigung der technischen Anpassung im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung) in das Börsenjahr 2023 und erreichte am 8. März 2023 das Jahreshoch von EUR 67,37. Der Tiefststand wurde am 11. Dezember bei EUR 33,10 registriert. Zum Ende des Berichtsjahres notierte die Lenzing Aktie bei EUR 35,55. Dies entspricht einem Kursrückgang von 26,5 Prozent gegenüber Jahresanfang. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Jahr mit einem Plus von 9,9 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde im Berichtsjahr keine Dividende ausgeschüttet.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Innovationsaktivitäten 2023 neu organisiert. Die Entwicklung von Produkten und Produktanwendungen wurden nach den Bereichen Fasern für Textilien und Fasern für Vliesstoffe aufgegliedert, während grundlegende Forschungsstätigkeiten und Prozessentwicklungen in einem zentralen Bereich zusammengeführt werden. Das Unternehmen ist damit in der Lage, noch stärker auf die unterschiedlichen Marktbedürfnisse einzugehen.
Ein Vergleich der Innovationskennzahlen mit den Vorjahren ist daher nur bedingt möglich. Ende 2023 waren in den verschiedenen Bereichen der Forschung und Entwicklung 222 Mitarbeiter:innen beschäftigt (im Vergleich zu 218 Mitarbeiter:innen Ende 2022). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 31,6 Mio. (nach EUR 34,8 Mio. im Jahr 2022). Die Produkte und Technologien der Lenzing Gruppe waren Ende 2023 durch 1.351 Patente und Patentanmeldungen (aus 163 Patentfamilien) in 50 Ländern geschützt.
Nachhaltigkeit ist neben dem klaren Kunden- und Konsumentenfokus ein wesentliches Leitprinzip für alle Innovationstätigkeiten der Lenzing Gruppe einschließlich der Prozess- und Produktentwicklung, wobei ein besonderer Fokus auf Recycling und Kreislaufwirtschaft liegt. Beinahe alle Entwicklungsprojekte berücksichtigen wesentliche Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit und unterstützen das ambitionierte Netto-Null-Ziel bis 2050. Dazu gehören insbesondere Projekte zur Schließung von Produktionskreisläufen, zur Reduzierung von Abwasseremissionen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion von CO2-Emissionen.
Textilrecycling war auch 2023 ein Schwerpunkt der Forschungsund Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe. Die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft verlangt nach kooperativen Ansätzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lenzing arbeitet darüber hinaus auch mit Partnern außerhalb der klassischen textilen Wertschöpfungskette wie mit Sortier- und Recyclingfirmen zusammen. Ein Leuchtturmprojekt im Bereich Textilrecycling ist die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra, die sich intensiv mit der Entwicklung für das Recycling von Alttextilien und der Errichtung einer Pilotanlage beschäftigt. Das Projekt wird im Rahmen des LIFE Programmes1 von der EU mit EUR 10 Mio. unterstützt. Lenzing und Södra wurde diese Förderung 2023 für das Projekt LIFE TREATS2 zugesprochen.
Lenzing war im Berichtsjahr auch auf europäischer Ebene verstärkt aktiv, um im Rahmen von geförderten Projekten weitere Kooperationen aufzubauen. So ist Lenzing Partner in den Horizon Europe Projekten CISUTAC (Circular and Sustainable Textiles and Clothing), das bereits im Vorjahr gestartet wurde, und ESCIB, das 2023 genehmigt und mit Jänner 2024 gestartet wurde. Dabei geht es um die Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit industrieller biobasierter Systeme, wozu Lenzing eine Case Study beisteuert.
Lenzing war 2023 auch als führender Partner an einer Einreichung zur Weiter- und Applikationsentwicklung für TENCEL™ LUXE Filamente beteiligt.
Mit der Ausweitung ihrer REFIBRA™ Technologie auf LENZING™ ECOVERO™ Fasern setzte Lenzing im Berichtsjahr auch hinsichtlich Produktentwicklung neue Maßstäbe in der Textilindustrie. Die neuen Viscosefasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten bis zu 20 Prozent Post-Consumer-Textilabfälle, die aus cellulosereichen Materialien oder Polyester-Baumwoll-Gemischen gewonnen werden. Mit der erfolgreichen Entwicklung und Skalierung der Produktion stehen LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie Kunden nun weltweit zur Verfügung.
Darüber hinaus präsentierte Lenzing mit ihren LENZING™ Lyocell Dry Fasern eine neue Produktlösung für Hygieneprodukte, die bis dato nur durch den Einsatz von Kunststofffasern erzielt werden konnten. Die hydrophoben Cellulosefasern haben die innovative Eigenschaft, Flüssigkeiten an ihrer Oberfläche weiterzuleiten. Sie sind nach der EU-Einwegkunststoff-Richtlinie nicht als "Kunststoff" eingestuft und bieten für Marken und Hersteller, die plastikfreie Produkte für die Damen- und Körperpflege entwickeln wollen, eine sehr weiche und umweltfreundliche Alternative auf Cellulosebasis.
Weitere Höhepunkte aus der Produktentwicklung der Lenzing im Berichtsjahr umfassen unter anderem den neuen ressourceneffizienten Färbeansatz für TENCEL™ Lyocellfasern und eine branchenweit neue Innovation, die das Verfärben von cellulosebasierten Kleidungsstücken während thermoplastischer Molding-Verfahren verringert. Weiterführende Informationen und Kennzahlen zum Thema "Nachhaltige Innovationen" finden Sie in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes.
1 https://cinea.ec.europa.eu/programmes/life_en
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr unter anderem aufgrund der Investitionsprojekte in China und Indonesien auf EUR 283,6 Mio. (nach EUR 698,9 Mio. im Jahr 2022).
Seit 2021 investierte Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für Spezialfasern umzuwandeln und damit die strukturell wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Cellulosefasern noch besser bedienen zu können.
In Purwakarta (Indonesien) hat Lenzing Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt, um auf Spezialviscose umzurüsten und die spezifischen Emissionen deutlich zu reduzieren. Die am Standort erzeugten Viscosefasern der Marken LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ sind mit dem EU Ecolabel1 , einem international anerkannten Umweltzeichen für umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen, gekennzeichnet.
In Nanjing (China) konnte im ersten Quartal 2023 die Umwandlung einer Produktionslinie auf TENCEL™ Modalfasern für Textilien und Bekleidung erfolgreich abgeschlossen werden. Lenzing kann damit erstmals auch ihren chinesischen Kunden lokal hergestellte TENCEL™ Fasern anbieten. Das Faserportfolio des Produktionsstandortes besteht durch die Konvertierung ab sofort ausschließlich aus Spezialfasern. Darüber hinaus arbeitet Lenzing konsequent an der schrittweisen Umstellung des chinesischen Standortes auf grüne Energie, um die CO2-Emissionen weiter zu senken.
Die Investitionsprojekte an den bestehenden Standorten stehen im Einklang mit dem wissenschaftlich anerkannten und bestätigten Netto-Null-Ziel der Lenzing Gruppe (siehe auch Kapitel "Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung).
Um die Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Unabhängigkeit von externer, fossiler Energie zu erhöhen, schloss Lenzing 2023 einen Vertrag zum Erwerb eines Biomassekraftwerks für die Versorgung des Standortes Heiligenkreuz und darüber hinaus einen Liefervertrag über den Bezug von Winderenergie für eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung am Standort Lenzing ab.
einem Referenzpunkt für Verbraucher entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
1 Das EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu
Der Klimawandel, die Digitalisierung und geopolitische Spannungen prägen die gesellschaftliche und wirtschaftliche Realtität mehr denn je. Extremwetterlagen, Ransomware-Angriffe und regionale Konflikte stellen die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten und Geschäftsmodellen auf den Prüfstand.
Der anhaltende Krieg in der Ukraine, der Israel-Gaza-Krieg sowie die militärischen Auseinandersetzungen im Roten Meer beeinflussen das Risikoumfeld vor allem in Europa.
Die unsicheren globalen Wirtschaftsaussichten, gestiegene Insolvenzraten und anhaltend hohe Zinsen stehen einer potenziellen Erholung der Weltwirtschaft nach dem Covid-Schock und der anschließenden Energiekrise in Europa gegenüber.
Der demografische Wandel birgt die Gefahr eines Mangels an qualifizierten Arbeitskräften in vielen Branchen weltweit. Auch das Ausmaß der erwarteten transformativen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf einzelne Branchen ist derzeit unklar.
Ereignisse in der Lieferkette, welche zu Auswirkungen in anderen Bereichen führen können, sowie zunehmende regulatorische Anforderungen durch den Gesetzgeber komplettieren das Risikoumfeld.
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2023 mit einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts von 3,1 Prozent.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Die vorherrschende Volatiltät in vielen Bereichen manifestiert das weltweite Risiko von Poly-Krisen und beeinflusst auch weiterhin die Lenzing Gruppe in unterschiedlichem Ausmaß.
Für 2024 prognostiziert der IWF ein Weltwirtschaftswachstum von 3,1 Prozent. Die globale Inflation wird laut IWF voraussichtlich auf 5,8 Prozent im Jahr 2024 und auf 4,4 Prozent im Jahr 2025 sinken.
Die hohe Anzahl an weltweiten Wahlen im Jahr 2024, insbesondere in den USA, der EU, Indien und Indonesien, birgt das Risiko weiterer Turbulenzen für Politik und Wirtschaft und die damit verbundene Gefahr eines verstärkten Protektionismus.
Risiken für das operative Ergebnis ergeben sich insbesondere aus einer möglichen anhaltenden schwachen Nachfrage am Weltfasermarkt und den damit verbundenen niedrigen Faserpreisen, sowie aus Preisschwankungen bei wichtigen Rohstoffen und Energie.
Das Liquiditätsrisiko für 2024 wird aufgrund der Cash-Position und ungenutzter Kreditlinien bei Banken als moderat eingestuft. Lenzing konnte die Bilanz- und Liquiditätsposition durch die Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR 400 Mio. und die Verlängerung der Kreditlaufzeiten in der Berichtsperiode wesentlich stärken. Ein anhaltend hohes Zinsniveau oder sogar steigende Zinsen würden das Ergebnis negativ belasten.
Das Unternehmen sieht sich mit der Better Growth Strategie und dem Fokus auf nachhaltigem Wachstum mit Premiumfasern weiterhin sehr gut positioniert.
Die Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist aufgrund der erfolgreichen Inbetriebnahme des Zellstoffwerks in Brasilien 2022 und eines ausreichenden Marktangebotes langfristig gesichert.
Die Märkte für Energie, Rohstoffe und Logistik müssen weiterhin sehr volatil eingeschätzt werden.
Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 8 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 12 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen wesentlichen Schadensereignissen aus Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken.
Nicht-operative Risiken wie Cyber- und Compliance-Risiken und ein damit verbundener potenzieller Reputationsschaden sind für Lenzing von steigender Relevanz. Risiken aufgrund von "Green Claims" als auch Herausforderungen in der nachhaltigen Personalbeschaffung, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels, spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine immer größer werdende Rolle. Lenzing wirkt diesen Risiken mit gruppenweiten Standards und Trainings sowie einer globalen Organisationsstruktur kontinuierlich entgegen.
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine adäquate, objektive und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken einschließlich jener in Bezug auf den ESG-Themenbereich. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den leitenden Personen der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing bedient sich eines etablierten, unternehmensweiten Risikomanagementprozesses, welcher die zentrale Koordination von Risiken und deren Überwachung in einem umfassenden Risikomanagementsystem für den gesamten Konzern sicherstellt. Gemeinsam mit den operativen Einheiten werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet und in weiterer Folge dem Vorstand und dem Management kommuniziert und transparent dargestellt. Eine proaktive Analyse von potenziellen Risiken ist ebenso Ziel des Risikomanagements, wie die Aufgabe, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden im Rahmen des Risikomanagements klimabezogene Risiken und Chancen und deren kurz-, mittel und langfristige Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe identifiziert, bewertet und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung abgeleitet. Damit wird den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) als auch der EU-Taxonomie und den damit verbundenen zukünftigen Berichtspflichten zu klimabezogenen Chancen und Risiken Rechnung getragen.
Die Lenzing Gruppe verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Die allgemeine Einstellung zum Eingehen von Risiken als auch zur Realisierung von Opportunitäten ist in der Lenzing Gruppe durch den Risikoapettit auf verschiedenen Ebenen definiert.
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risikogespräche mit sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten mit einem Zeithorizont von fünf Jahren durch. Im Zusammenhang mit ESG-Themen werden auch langfristige Chancen und Risiken analysiert. Die wesentlichen Risiken, und auch immer mehr Chancen werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und quantitativ bewertet. Es werden sämtliche Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen das geplante EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko) oder einen risikoadjustierten ROCE errechnet. Risiken, die nicht monetär bewertbar sind, werden qualitativ erfasst.
Je nach Auswirkung auf das Unternehmen wird versucht, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren, zu transferieren oder, in bestimmten Fällen und wenn erforderlich und sinnvoll, diese auch bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt gemäß der bestehenden Unternehmensorganisation, wobei jedem Risiko ein sogenannter "Risk owner" zugewiesen ist.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit auditiert und bestätigt.
Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen. Der Risikobericht wird ebenso dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch eine stetige Premiumisierung im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, zusätzlich zur Entwicklung von Premiumprodukten und -dienstleistungen die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Faserbereich weiter auszubauen.
Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Die Lenzing Gruppe erzielt rund 40 Prozent des Faserumsatzes mit einer mittleren zweistelligen Anzahl an Kunden. Im Zellstoffbereich ist die Kundenkonzentration vergleichsweise höher als im Faserbereich. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein klares Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten,
1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als regenerierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Verordnungen und Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe unterhält zertifizierte Managementsysteme für Qualitätsmanagement nach ISO 9001, für Umweltmanagement nach ISO 14001 und für Sicherheitsmanagement nach ISO 45001. Die Rechtskonformität im Zusammenhang mit diesen Managementsystemen wird regelmäßig intern als auch extern auditiert.
Die Lenzing Gruppe verfügt mit internen Rechts- und Compliance-Experten über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Aufgrund der fortschreitenden Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf Gesellschaft und Ökosysteme sind mittelfristig/zukünftig striktere Gesetze und Verordnungen seitens Regierungen und anderen Stakeholdern zu erwarten. Dazu zählen u.a. neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch neue Steuern auf CO2-Emissionen. Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben ist derzeit auch in anderen Regionen und Ländern geplant. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.
Es besteht das Risiko, dass das geistige Eigentum von Lenzing verletzt wird oder unvollständig geschützt ist. Die Lenzing Gruppe steuert diesen Risiken mittels einer eigenen Abteilung für den Schutz von geistigem Eigentum entgegen.
Durch das zunehmende Bewusstsein für Probleme, die durch den Klimawandel entstehen, wie dem Anstieg der Meeresspiegel, der Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen und einem zunehmenden Risiko durch die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik, entstehen große Risiken für die gesamte Faserindustrie. Durch die Herstellung biologisch abbaubarer Fasern sieht Lenzing diese Entwicklung als Chance für ihr Geschäftsmodell.1
Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen. Bereits 2019 verpflichtete sich Lenzing als erster Faserhersteller zu einer neutralen CO2-Nettobilanz bis 2050.
Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse erhob Lenzing im Jahr 2021 in einem mehrstufigen und holistischen Ansatz die wesentlichen Themen in Bezug auf ihr nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell. Jedem ESG-Themenbereich sind relevante Chancen und Risiken zugeordnet, welche im Enterprise Risk Management System integriert und sukzessive in der langfristigen strategischen Geschäftsplanung von Lenzing berücksichtigt werden.
Im Bereich der ökologischen Verantwortung (Environment) sind vor allem die klimabezogenen Themen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung (CO2-Reduktion) sowie die nachhaltige Rohstoffbeschaffung (Holz, Chemikalien) und die zunehmende Wasserknappheit in gewissen Regionen Schwerpunktthemen in der Risikomatrix. Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Treibhausgasen und die Bepreisung von Kohlenstoff, stellt für Lenzing ein erhebliches Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstoffintensive Prozesse betreibt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt. Lenzing arbeitet konsequent an der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowie an der Reduktion der CO2-Emissionen, um dem Umweltschutz Rechnung zu tragen und die Exposition durch Ökosteuern zu verringern.
Holz ist für Lenzing die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung ihrer biologisch abbaubaren Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht das inhärente Risiko, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung weiter steigen.
Die globale Textilindustrie, insbesondere die Modeindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig verwendet werden, wird wegen ihres teilweise ressourcenintensiven Rohstoffverbrauchs und ihrer Produktionsprozesse kritisch betrachtet. Lenzing sieht erhebliche Geschäftschancen durch den Zugang zu neuen und aufstrebenden Märkten mit innovativen neuen Produkten und Technologien. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie.
Die Herstellung von Zellstoff und Fasern ist mit hohem Wasserverbrauch und mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Lenzing
1 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Techno-
logy. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
betreibt ein sorgfältiges, globales Wassermanagement, das sowohl die Einhaltung von lokalen Gesetzen als auch weltweiter Standards gewährleistet. Der zunehmenden Wasserknappheit wirkt Lenzing durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourcennutzung und durch eine optimierte Standortauswahl für die Erweiterung der Produktionskapazitäten entgegen.
Im Bereich der sozialen Verantwortung (Social) sind die Hauptrisiken im Bereich der physischen aber auch der mentalen langfristigen Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter:innen in den eigenen Standorten und entlang der Wertschöpfungskette als auch der Gesellschaft hervorzuheben, denen Lenzing verstärkt mit gezielten Umfragen und Schwerpunktprogrammen entgegenwirkt.
Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) sind Risiken wie Cyberangriffe (siehe "IT-Risiken") sowie eine mangelhafte Einhaltung der Corporate Governance und daraus resultierende Risiken wesentlich. Lenzing schärft kontinuierlich ihre internen Regeln nach und erweitert die Compliance-Organisation entsprechend.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen oder langfristen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind darüber hinaus verpflichtet, den Globalen Verhaltenskodex der Lenzing für Lieferanten einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit ausgewählten Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Zur Herstellung von regenerierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken und der Überwachung der Produktionsprozesse durch qualifiziertes Personal sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheits- und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie dem EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Lenzing ist ein anlagenintensives Unternehmen, das dem Risiko der Überalterung von Anlagen oder Anlagenteilen ausgesetzt ist. Es bedarf laufender Investitionen, um diese Anlagen oder Anlagenteile auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Lenzing setzt im Rahmen von Erneuerungsinvestitionen und Produktivitätsverbesserungen kontinuierlich Maßnahmen, um diesem Risiko entsprechend zu begegnen.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit möglichen Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernabschluss, Note 34 bis 37, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Gesetzen oder Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bestechungs- und Korruptions-Richtlinie", einer "Anti-Geldwäsche Richtlinie" sowie einer "Kartellrechtsdirektive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe Corporate Governance Bericht.
Lenzing ist in ihrem täglichen Betrieb von Systemen für hochentwickelte Informationstechnologie (IT) abhängig. IT-Systeme sind anfällig für eine Reihe von Problemen, wie Software- oder Hardware-Fehlfunktionen, böswilliges Hacken oder Cyberangriffe, physische Schäden an wichtigen IT-Zentren und das Auftreten von Computerviren. Folglich kann jede größere Beschädigung, Unterbrechung und/oder Umgehung der bestehenden IT-Systeme den Geschäftsbetrieb beeinträchtigen. Diese Risiken werden durch umfassende technische und organisatorische Maßnahmen sowie durch eine zusätzliche Cyber-Versicherung adressiert.
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter:innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt sowie sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter:innen und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem potenziellen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe nichtfinanzielle Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung, denen Lenzing mit einem standardisierten Planungsprozess, konsequentem Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegenwirkt. Bei Projekten entsprechender Größenordnung werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagementprozess Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer:innen der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaften für den systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe wurde im Berichtsjahr erneut mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Die Bewertung deckt die wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) ab. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltige Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV. Der Vorstand ist für die Einrichtung und die Umsetzung des Internen Kontrollsystems der Lenzing Gruppe verantwortlich.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate-Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Corporate Accounting & Tax" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Corporate Accounting & Tax" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Corporate Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Der gesamte Prozess, von der Beschaffung bis zur Zahlung, unterliegt strengen konzerneinheitlichen Richtlinien. Die Vorgaben werden weitgehend durch ein gruppenweites IT-System unterstützt und sehen unter anderem eine strikte Funktionstrennung, ein klares Berechtigungskonzept zur Vermeidung von Berechtigungskonflikten, ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen, insbesondere bei Zahlungen, und laufende Informationen vor.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für bestimmte Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig: Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie bestimmte gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich deren Prävention. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken im engeren Sinn evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen (Prevent, Detect, Respond). Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien (z.B. Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive sowie Kartellrechtsdirektive) und organisiert zu diesen Angelegenheiten weltweite Schulungen von Mitarbeiter:innen. Die Abteilung unterstützt auch Fachabteilungen, die für die Einhaltung von anderen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften verantwortlich sind. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 40.107.738,37 und ist eingeteilt in 38.618.180 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 52,25 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält 6,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei ca. 41 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem:der Aktionär:in in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 4 und 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen können ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionär:innen, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Bezugsrecht der Aktionär:innen bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Mit der Durchführung der Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionär:innen im Berichtsjahr wurden 12.068.180 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 19. April 2028.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Wandelschuldverschreibung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Auch wenn der IWF seine Wachstumsprognose für 2024 von 2,9 Prozent auf 3,1 Prozent erhöhte, bleibt doch eine Vielzahl an Risiken für die Weltwirtschaft bestehen: Mögliche geopolitische Schocks, andauernde höhere Inflation und Leitzinsen sowie Marktrisiken, die vom chinesischen Immobilienmarkt ausgehen, werden derzeit am relevantesten eingeschätzt.
Viele Konsument:innen leiden weiterhin unter der allgemeinen Teuerung und real sinkender Einkommen, was sich negativ auf das Konsumklima auswirkt. Eine Erholung im für Lenzing wichtigen Verbrauchermarkt für Bekleidung wird darüber hinaus von der weiteren Normalisierung der Lagerstände abhängen.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 2023/2024 nach vorläufigen Schätzungen ein weiterer Lageraufbau um 0,8 Mio. Tonnen ab (nach einem Lageraufbau von 1,3 Mio. Tonnen in der Vorsaison).
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt stark eingeschränkt.
Lenzing ist mit der Umsetzung des Performance-Programms mit Fokus auf positiven Free Cashflow, gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie nachhaltige Kostenexzellenz derzeit über Plan. Das übergeordnete Ziel ist es, Lenzing noch stärker zu positionieren und ihre Krisenresilienz weiter zu steigern.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer "Better Growth" Strategie sehr gut positioniert und plant sowohl das Wachstum mit Spezialfasern als auch ihre Nachhaltigkeitsziele einschließlich der Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren geht die Lenzing Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
781,8 | 227,6 | 164,3 | 160,4 | 167,0 |
| - Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | -2,0 | -2,1 | -1,9 | -2,0 | -2,4 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 |
| / Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 |
| EBITDA-Marge | 12,0% | 9,4% | 16,5% | 11,8%1 | 15,7%1 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| / Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 |
| EBIT-Marge | -18,9% | 0,6% | 9,1% | 2,1%1 | 7,9%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 160,3 | -43,2 | 394,0 | 48,9 | 244,6 | |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -291,5 | -687,4 | -841,3 | -666,2 | -254,7 | |
| + Erwerb/Auszahlung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
14,2 | 0,3 | 7,3 | 4,1 | 15,6 | |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
-5,8 | -10,4 | -5,6 | -1,5 | -4,7 | |
| Free Cashflow | -122,8 | -740,7 | -445,5 | -614,8 | 0,8 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Rahmen eines Unternehmenserwerbes im Wesentlichen Sachanlagen erworben und somit dem CAPEX zugerechnet (siehe Note 3 im Konzernabschluss 31. Dezember 2023).
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten |
267,8 | 698,9 | 844,3 | 668,8 | 244,0 |
| + Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | 15,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| CAPEX | 283,6 | 698,9 | 844,3 | 668,8 | 244,0 |
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 725,6 | 446,9 | 1.113,3 | 1.070,0 | 571,5 |
| + Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
5,4 | 6,4 | 10,8 | 11,1 | 9,5 |
| Liquiditätsbestand | 731,0 | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 | 581,0 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 552,9 | 712,5 | 477,0 | 329,4 | 395,7 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 294,5 | 293,6 | 325,2 | 249,7 | 251,4 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-296,3 | -435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 |
| Trading Working Capital | 551,1 | 570,7 | 387,4 | 383,8 | 403,5 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
655,4 | 595,5 | 606,1 | 437,7 | 487,3 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.621,6 | 2.382,2 | 2.424,5 | 1.750,9 | 1.949,3 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
21,0% | 24,0% | 16,0% | 21,9% | 20,7% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.742,2 | 2.025,9 | 2.072,1 | 1.881,4 | 1.537,9 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 14,1 | 15,0 | 13,7 | 14,2 | 15,4 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 72,1 | 67,7 | 44,2 | 19,9 | 13,1 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -19,3 | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| / Bilanzsumme | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 34,7% | 37,8% | 39,7% | 45,8% | 50,0% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet. Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal 2023 des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten (siehe Note 35, Tabelle "Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten") dargestellt. In Geschäftsjahren davor waren Leasingverbindlichkeiten in der Nettofinanzverschuldung enthalten. Die Änderung der Berechnung erfolgte, da die wesentlichen Stakeholder der Lenzing Gruppe die Nettofinanzverschuldung auch ohne die Leasingverbindlichkeiten betrachten.
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 529,0 | 250,3 | 120,1 | 105,6 | 129,6 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.906,7 | 2.071,9 | 1.981,0 | 1.446,9 | 852,0 |
| - Liquiditätsbestand | -731,0 | -453,3 | -1.124,1 | -1.081,1 | -581,0 |
| Nettofinanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.704,7 | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 |
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | -9,8 | -6,2 | -6,2 | -7,9 | -8,1 |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | -132,3 | -63,3 | -57,3 | -53,0 | -28,3 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 | 364,31 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303,3 | 241,9 | 362,91 | 192,32 | 329,92 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 5,2 | 7,41 | 2,51 | 2,11, 2 | 1,11, 2 |
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 | 364,31 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Net Gearing | 86,4% | 86,2%1 | 43,2%1 | 21,5%1 | 23,4%1 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 | 364,31 |
| + Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 9,8 | 6,2 | 6,2 | 7,9 | 8,1 |
| + Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 132,3 | 63,3 | 57,3 | 53,0 | 28,3 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 |
| Nettoverschuldung | 1.779,5 | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 | 511,4 |
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | -56,5 | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
-532,9 | 71,2 | 148,6 | -11,21 | 104,71 |
| / Durchschnittliches Capital Employed | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | -14,2% | 2,0% | 5,4% | -0,5%1 | 5,4%1 |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | -56,5 | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | -13,7 | -87,6 | 3,7 | 23,01 | 0,0 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -70,2 | -32,8 | -48,4 | -22,1 | -60,7 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -296,3 | -435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 |
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile | -249,4 | -266,1 | -234,4 | -140,3 | 0,0 |
| - Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | -13,6 | -3,6 | -6,7 | -26,9 | -5,5 |
| - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | -129,2 | -133,0 | -180,4 | -141,8 | -118,8 |
| - Langfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | -48,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| - Kurzfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | -32,1 | -27,9 | -38,3 | -2,4 | -20,7 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | -40,1 | -70,2 | -59,8 | -42,4 | -41,9 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -19,3 | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | -52,6 | -66,3 | -39,1 | -25,7 | -14,4 |
| - Langfristige Rückstellungen | -89,1 | -91,5 | -118,2 | -120,4 | -128,3 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -725,6 | -446,9 | -1.113,3 | -1.070,0 | -571,5 |
| - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -31,0 | -26,5 | -24,8 | -29,1 | -29,2 |
| - Finanzanlagen | -39,8 | -41,4 | -71,1 | -40,9 | -41,8 |
| Stand zum 31.12. | 3.523,2 | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 |
| Stand zum 01.01. | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 | 1.836,3 |
| Durchschnittliches Capital Employed | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -585,6 | -10,1 | 182,9 | 22,3 | 163,8 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -30,1% | -0,5% | 9,1% | 1,3% | 10,5% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Bilanzsumme 01.01. | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | -8,9% | 0,3% | 4,2% | 0,9%1 | 5,7%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | 29 |
|---|---|
| Highlights des Jahres | 30 |
| Über die Nachhaltigkeitserklärung | 31 |
| Führungsstruktur für Nachhaltigkeit | 33 |
| Wertschöpfung bei der Lenzing Gruppe | 36 |
| Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally positive" |
38 |
| Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung |
40 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel |
44 |
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse | 45 |
| Informationen über ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung |
47 |
| Klimawandel | 54 |
| Umweltverschmutzung | 65 |
| Wasser und Meeresressourcen | 71 |
|---|---|
| Biodiversität und Ökosysteme | 77 |
| Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
87 |
| Nachhaltige Rohstoffbeschaffung | 98 |
| Nachhaltige Innovationen | 103 |
| Eigene Belegschaft | 111 |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette | 129 |
| Betroffene Gemeinschaften | 133 |
| Verbraucher:innen und Endnutzer:innen | 136 |
| Unternehmenspolitik | 140 |
| Digitalisierung & Cyber Security | 150 |
| Zusätzliche Informationen gemäß § 243b UGB |
156 |
| Ergänzende Informationen zu den Kapiteln 158 |
| Lenzing Gruppe: Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | Tabelle 01 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Nachhaltige Rohstoffbeschaffung | |||
| Anteil des Holzes aus zertifizierten oder kontrollierten Quellen | >99 % | >99 % | 100 % |
| Nachhaltige Innovationen | |||
| F&E – Ausgaben nach Frascati | EUR 31,6 Mio. | EUR 34,8 Mio. EUR 31,6 Mio. | |
| Anteil Spezialfasern am Faserumsatza | 72,3 % | 70,9 % | 79,0 % |
| Spezifischeb Schwefelemissionen (in kg/t, 2014 = 100 %) |
74 % | 67 % | 42 % |
| Spezifischerb Wasserverbrauch (in m3 /t, 2014 = 100 %) |
90 % | 94 % | 79 % |
| CSB nach Wasseraufbereitung (spezifischb , in kg/t, 2014 = 100 %) |
92 % | 90 % | 79 % |
| Dekarbonisierung | |||
| Spezifischerb Primärenergieverbrauch (GJ/t, 2014 = 100 %) |
97 % | 98 % | 110 % |
| Spezifischeb Treibhausgasemissionen index Scope 1, 2 & 3c (t CO2, Äquivalent/t, 2017 = 100 %) |
91 % | 82 % | 55 % |
| Mitarbeiter:innen | |||
| Anzahl der Mitarbeiter:innend | 7.958 | 8.301 | 8.340 |
| Gesundheit und Sicherheit | |||
| Arbeitsunfallrate (Rate of recordable work-related injuries, TRIFR)d | 0,76 | 0,6 | 0,7 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Lieferanten, die 80 % der Ausgaben mit Audit/ interner Bewertung vertreten (% der Ausgaben) | 40 % |
a) Spezialfasern von Lenzing sind Net Benefit-Produkte, die positive Auswirkungen und Vorteile für Gesellschaft, Umwelt und die Partner der Wertschöpfungskette bieten. b) Spezifische Indikatoren werden pro Produktionseinheit der Lenzing AG (d. h. Zellstoff- und Faserproduktionsvolumen) angegeben. Dies gilt für alle spezifischen Indikatoren in
diesem Bericht, außer für die spezifischen THG-Emissionen (angegeben pro Tonne Zellstoff und Faser verkauft). c) Neuberechnung der Scope-3-Emissionen von 2017 bis 2021 auf der Grundlage aktualisierter Daten von Markt-Zellstofflieferanten. 2022 Ausschluss der GHG-Emissionen für die Scopes 1, 2 & 3 in Thailand und Brasilien, da sich diese Anlagen in der Anlaufphase befanden.
d) Mitarbeiter:innen (inklusive Lehrlinge und ohne Leasingpersonal) in Österreich, der Tschechischen Republik, Großbritannien, den USA, China, Indonesien, Indien, Taiwan, Thailand, der Türkei, Korea, Singapur, Brasilien, Deutschland und Italien.
e) 95 Prozent der wichtigsten Lieferanten, auf die 80 % der Ausgaben entfallen, bis 2025 über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung.
Fünf von Lenzings Produktionsstandorten wurden erfolgreich durch das unabhängige Social Labor Convergence Program (SLCP) bewertet – Bewertungen und Auszeichnungen
CDP: Lenzing ist eines von nur 10 Unternehmen weltweit, das mit dem herausragenden Triple "A"-Rating für umweltgerechte Führung und Offenlegung in den Bereichen Klimawandel, Wassersicherheit und Wälder ausgezeichnet ist

CLIMATE FORESTS WATER






[ESRS 2 BP-1; GRI 2-1, 2-2, 2-3]1
Dieser Bericht ist der zusammengefasste konsolidierte nichtfinanzielle Bericht der Lenzing Gruppe2 (gemäß § 267a UGB) und der Lenzing Aktiengesellschaft (gemäß § 243b UGB).
Als Pionier berücksichtigt die Lenzing AG bereits in ihren Nachhaltigkeitsberichten der Jahre 2022 und 2023 Kernelemente der neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Lenzing arbeitet kontinuierlich daran die Einbeziehung von ESRS in den Bericht zu optimieren. Verweise auf die ESRS im Text spiegeln die Struktur der ESRS sowie die damit verbundenen GRIs wider, dieser Bericht erhebt nicht den Anspruch ESRS-konform zu sein.
Da Lenzing auf global tätig ist und einen konzernweiten Ansatz in verschiedenen Bereichen verfolgt, betreffen alle Beschreibungen von Managementansätzen und Konzepten hinsichtlich der wesentlichen Themen sowohl die Lenzing Gruppe als auch die Lenzing Aktiengesellschaft. Wenn für bestimmte Indikatoren aussagekräftige Zahlen vorhanden sind, werden diese im Anhang separat für die Lenzing Aktiengesellschaft aufgeführt. Dieser Bericht umfasst alle voll konsolidierten Gesellschaften der Lenzing Gruppe. Detaillierte Informationen finden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Note 3, Note 41). Gemäß den gesetzlichen Anforderungen besteht ein jährlicher Berichtszyklus.
Lenzing hat auf die Angabe von genauen Zahlen in Bezug auf den Materialzufluss im Sinne von GRI 303-1 und 301-2 verzichtet.
[ESRS 2 BP-2; GRI 2-3, 2-4]
Enthalten die Kennzahlen Angaben zu den vor- und/oder nachgelagerten Wertschöpfungsketten, die anhand indirekter Quellen geschätzt wurden, dann werden Informationen zu den Annahmen am Ende der entsprechenden Tabelle in der Nachhaltigkeitserklärung angegeben.
Die Erläuterungen zu den revidierten Vergleichszahlen finden sich am Ende der betreffenden Tabellen in der Nachhaltigkeitserklärung.
Im Jahr 2021 wurde die Wesentlichkeitsanalyse der Lenzing Gruppe erneuert. Dies ergab Änderungen bezüglich der wesentlichen Themen. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" und im Fokuspapier "Wesentlichkeitsanalyse". Aufgrund der weiteren Umsetzung der ESRS-Struktur in diesem Jahr wurden die wesentlichen Themen von Lenzing, sofern erforderlich, gemäß den ESRS umbenannt. So wurde etwa "Klima & Energie" in "Klimawandel" umbenannt.
Eine Neuberechnung der Scope 3-Emissionen von 2017 bis 2021 war aufgrund aktualisierter Marktdaten von Zellstofflieferanten erforderlich (Tabellen 01 und 16).
Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) für den Zeitraum 01.01.2023- 31.12.2023 erstellt. Einen detaillierten GRI-Index finden Sie auf der Webseite des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2023 der Lenzing Gruppe.
Wenn für bestimmte Indikatoren aussagekräftige Zahlen vorhanden sind, sind im Anhang (entsprechend dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG3 ) und nach den AFRAC-Empfehlungen) separate Daten für die Lenzing Aktiengesellschaft aufgeführt.
Krishna Manda VP Corporate Sustainability Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing Österreich
Tel.: +43 7672 701-0 E-Mail: [email protected]
Alle in diesem Bericht erwähnten Fokuspapiere finden Sie hier: https://www.lenzing.com/investors/publications
In der nachfolgenden Tabelle 02 ist angegeben, welche Offenlegungsanforderungen der Nachhaltigkeitserklärung durch Verweis einbezogen werden.
1 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
2 "Die Gruppe" (aus Gründen der besseren Lesbarkeit gelegentlich auch "Lenzing" genannt) umfasst die Lenzing Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften. 3 Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (§243b, §267a UGB)
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 20, 21, 22 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane (GRI 2-9, 2-12) |
Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht |
|---|---|
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 22c (GRI 2-18) | Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht |
| ESRS 2 GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI 2-12, 2-18) |
Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht Jahresbericht: Risikobericht |
| ESRS 2 SBM 3 Absatz 46, 47, 48, 49 (GRI 2-22) | Jahresbericht: Vorwort des CEO |
| GRI 2-1 | Jahresbericht: Die Standorte der Lenzing Gruppe; Grundkapital und Aktionärsstruktur |
| GRI 2-9, 2-10, 2-11, 2-15 | Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht |
| GRI 2-19 | Vergütungsbericht (verfügbar ab 21.03.2024) |
GRI 2-20 Vergütungs-Policy
[ESRS 2 GOV-1; GRI 2-12, 2-13, 2-17]
Corporate Sustainability berichtet direkt an den Vorstand. Darüber hinaus wurde ein interner Ausschuss (ESG Committee) gebildet, um die Nachhaltigkeitsagenda im Unternehmen voranzutreiben. Das Committee trifft vierteljährlich zusammen. Es finden regelmäßig funktionsübergreifende Abstimmungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen statt, um die Integration sozialer und ökologischer Belange in die Geschäftsabläufe zu fördern. Allgemeine Informationen zur Corporate Governance finden Sie im Geschäftsbericht 2023 der Lenzing Gruppe (Corporate Governance Bericht).
Abb. 01

* Das ESG Committee ist ein internes Komitee zur Beschleunigung der Nachhaltigkeitsagenda. Mitglieder sind Managing Board, Global Strategy and M&A, Corporate Sustainability, Global Wood & Pulp, Corporate Audit & Risk, Investor Relations, Global QESH, Global HR, Corporate Controlling, Global Procurement, Global Textile Business, Global Nonwoven Business, Corporate Communications, Research & Development, Wood/Pulp commercial, Operations (representative), Works council (representative).
[ESRS 2 GOV-2; GRI 2-12, 2-14, 2-16, 2-18]
Nachhaltigkeit ist ein Wert, Geschäftstreiber und Ansporn für Innovationen in der Lenzing Gruppe. Das Unternehmen nutzt die Nachhaltigkeitsarbeit zunehmend, indem es sich mit Net Benefit-Produkten (z.B. LENZING™ ECOVERO™), wichtigen Ratings (für Investoren) sowie in Benchmarking-Tools auf breiterer Branchenebene positioniert. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde ein ESG Committee eingerichtet, das die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda durch eine funktionsübergreifende Abstimmung beschleunigt. Dieses Committee tritt einmal pro Quartal zusammen. Die wichtigsten Ziele sind die Formulierung und Umsetzung einer ESG-Vision, einer ESG-Strategie sowie von ESG-Kriterien für das Unternehmen. Das ESG Committee (Abb. 02) besteht aus dem Vorstand und Verantwortlichen verschiedener Funktionen, die den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele überprüfen, die Effektivität des Ansatzes für das Management aller Nachhaltigkeitsaspekte, einschließlich Risiken und Chancen, bewerten und langfristige strategische Entscheidungen treffen. Die Corporate Sustainability Abteilung ist ein integraler Bestandteil des Committees und arbeitet eng mit verschiedenen Funktionen zusammen, um die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in unterschiedliche Geschäftsprozesse zu gewährleisten, auf die Anforderungen und Erwartungen der Stakeholder einzugehen und das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Darüber hinaus werden ESG Committee Meetings als Möglichkeit erachtet, das kollektive Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrung des Vorstands in Bezug auf nachhaltige Entwicklung zu stärken.
2023 wurde vom Aufsichtsrat ein ESG-Ausschuss eingerichtet, um der zunehmenden Bedeutung von ESG-Themen im Hinblick auf die Strategie, den nachhaltigen Geschäftserfolg und die Transformation Rechnung zu tragen. Dieser soll den Vorstand, das AR-Plenum sowie den Prüfungsausschuss und den Strategie- Wachstumsund Innovationsausschuss bei Fragen zur Nichtfinanziellen Berichterstattung, sowie strategischen ESG-Themen unterstützen. Das Committee trat erstmals im November des Berichtjahres zusammen. Künftige Meetings werden zweimal pro Jahr stattfinden.

Informationen zur Führungskultur der Lenzing Gruppe nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate Governance-Bericht)
[ESRS 2 GOV-3]
Die Vergütungs-Policy der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an finanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nichtfinanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft, welche die nachhaltige Unternehmensstrategie weiter fördern. Daher wurde der Long-Term-Incentive (LTI), ein variabler Leistungsbonus, zusätzlich zu den bestehenden Kriterien um Nachhaltigkeitsziele für Vorstandsmitglieder ergänzt. Weitere Informationen finden sich im Vergütungsbericht (verfügbar ab 21.03.2024).
Nachfolgend sind spezifische Ziele aufgeführt, die mit der Vergütung des Vorstands verbunden sind:
[ESRS 2 SBM-1; GRI 2-6, 2-22, 201-1]
Die Lenzing Gruppe setzt sich für eine ökologisch verantwortungsvolle Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz ein, das in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen wächst. Als Innovationspionier ist Lenzing ein Partner der globalen Textil- und Vliesstoffhersteller und treibt zahlreiche neue technologische Entwicklungen voran.

a) Betrit TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™ Fasern. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit der Textilund Vliesstoprodukte für die Konsumenten hängen auch von der Materialzusammensetzung (Fasermischung) und der Verarbeitung auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette ab.
Die Lenzing Gruppe ist Teil der Chemieindustrie, und ihre Fasern kommen größtenteils in der Textil- und Bekleidungsbranche zum Einsatz. Das Produktportfolio von Lenzing reicht von Faserzellstoff als Basisrohmaterial bis hin zu Standardfasern und innovativen Spezialfasern sowie Energie und biobasierten Bioraffinerieprodukten. Die eigene Zellstoff-Produktion an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) basiert auf einem Bioraffinerie-Konzept, bei dem der Rohstoff Holz vollständig verwertet wird.
Die Lenzing Gruppe vereint umfassende Kompetenz bei Faserzellstoff- und Bioraffinerieverfahren mit jahrzehntelanger Erfahrung in drei wesentlichen Faserprozesstechnologien:
Aus den vorgenannten Prozessen haben sich weitere Entwicklungen und Technologien ergeben. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Net Benefit-Ansatz" oder auf der Lenzing Website.
Die hochwertigen Fasern der Lenzing Gruppe sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Vliesstoff- und textilen Anwendungen – von eleganter Bekleidung über vielseitige Denim-Stoffe bis zu High-Performance-Sportbekleidung, luxuriöse Bettwäsche sowie nachhaltige Schuhe. Angesichts ihrer gleichbleibend hohen Qualität eignen sich die Fasern von Lenzing überdies hervorragend für Hygieneprodukte und technische Anwendungen.
Die wichtigsten Rohmaterialien für die Produktion von Lenzing Fasern sind Holz und Prozesschemikalien. Lenzing verwendet Faserzellstoff aus eigener Produktion und von externen Lieferanten.
Die Produktion erfolgt in zwei Schritten: In einem ersten Schritt wird Faserzellstoff hergestellt, und in einem zweiten Schritt werden Fasern auf der Basis von Faserzellstoff produziert. Der Faserzellstoff von Lenzing wird in drei Bioraffinerien an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) hergestellt. Lenzing setzt auf modernste und nachhaltige Produktionstechnologien.
Das bedeutet hohe Ressourceneffizienz, hohe Rückgewinnungsraten für Chemikalien und, wo möglich, geschlossene Kreisläufe für Prozesschemikalien und Wasser.
Auch Bioenergie und Bioraffinerie-Produkte werden erzeugt. Lenzing kombiniert ihr umfassendes Know-how im Bereich Faserzellstoff- und Bioraffinerie-Technologien mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Cellulosefaserproduktion.
Wie in Abb. 03 unter "Produktionsschritte" dargestellt, nutzen die Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette die Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoffen oder für industrielle Anwendungen.
Lenzing arbeitet eng mit den Partnern der Wertschöpfungskette zusammen, vom Direktkunden bis zum Einzelhandel, in der Textilwie auch in der Vliesstoffindustrie sowie im Bereich industrielle Anwendungen, um Know-how sowohl in der Verarbeitung als auch in der Entwicklung innovativer Anwendungen zu vermitteln.
Nach der Herstellung werden die fertigen Produkte vertrieben, womit die Nutzungsphase bei den Konsument:innen beginnt.
TÜV-zertifizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™4 Fasern sind, wie der Name schon sagt, kompostierbar und biologisch abbaubar. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit von im Handel erhältlichen Textilien und Vliesstoffprodukten hängen jedoch auch von der Materialzusammensetzung (zum Beispiel Fasermischung) des Produkts und der Verarbeitung in der Wertschöpfungskette ab.
| 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|
| Wertschaffung | EUR 685,4 Mio. | EUR 527,6 Mio. | EUR 26,3 Mio. |
| Ökonomische Wertschöpfunga | |||
| Mitarbeiter:innenb,c | EUR 446,4 Mio. | EUR 449,5 Mio. | EUR 464,4 Mio. |
| Gewinnrücklagen | EUR 12,2 Mio. | EUR –37,2 Mio. | EUR –593,0 Mio. |
| Öffentlicher Sektord | EUR 67,6 Mio. | EUR 42,6 Mio. | EUR 23,0 Mio. |
| Aktionäre (Dividende)e | EUR 115,5 Mio. | EUR 0,0 Mio. | EUR 0,0 Mio. |
| Fremdkapitalgeberb,f | EUR 43,6 Mio. | EUR 72,7 Mio. | EUR 131,9 Mio. |
| ROCE (Return On Capital Employed)b,g | 5,4 % | 2,0 % | –14,2 % |
| Bereinigte Eigenkapitalquoteg | 39,7 % | 37,8 % | 34,7 % |
| Umsatzerlöse | EUR 2.194,6 Mio. | EUR 2.565,7 Mio. EUR 2.521,2 Mio. | |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen)b | EUR 362,9 Mio. | EUR 241,9 Mio. | EUR 303,3 Mio. |
| Gesamtfaserverkaufsmenge | 909.000 t | 814.430 t | 841.000 t |
a) Die Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe errechnet sich aus der Unternehmensleistung abzüglich des Materialaufwands, der sonstigen Aufwendungen und der
Abschreibungen. Die Verteilung der Wertschöpfung zeigt, inwieweit diese auf die Stakeholder wie Mitarbeiter:innen, öffentliche Hand und Kreditgeber verteilt wird.
b) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses 2023).
c) Personalkosten abzüglich Kommunalsteuern
d) Ertragssteueraufwand zuzüglich Vermögenssteuern und ähnliche Steuern zuzüglich Kommunalsteuern
e) Auf Basis Gewinnverwendungsvorschlag
f) Finanzierungskosten abzüglich Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Schulden
g) Die oben angeführten Finanzkennzahlen sind im Wesentlichen aus dem IFRS-Konzernabschluss der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details sind im Abschnitt
"Erläuterungen zu den finanziellen Leistungsindikatoren der Lenzing Gruppe", im Glossar des Geschäftsberichts und im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe enthalten.
Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
4 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology.
Wir setzen uns mit Leidenschaft dafür ein, nachhaltige Lösungen für den wachsenden Bedarf der Welt zur Verfügung zu stellen. Wir schaffen eine positive Wirkung für die Menschen, mit denen wir arbeiten, die Konsument:innen, denen wir dienen, und die Gesellschaft und Umwelt, in der wir tätig sind. Das sichert unseren wirtschaftlichen Erfolg.
Wir verstehen uns als Impulsgeber und arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten und Partnern in der Wertschöpfungskette daran, positive Veränderungen in Gang zu setzen. Wir setzen uns aktiv für die Verbesserung der ökologischen Performance entlang der Wertschöpfungskette und damit im Endprodukt ein und engagieren uns für das gesellschaftliche Wohl. Positive Auswirkungen und Zusatznutzen für Mensch und Umwelt zu schaffen – das ist das klare Ziel unserer Innovations- und Geschäftstätigkeit.
Lenzings definierte Nachhaltigkeitsmission und -vision ist ein Leitfaden, um bei allem, was Lenzing tut, bessere Entscheidungen zu treffen – von den kleinen Entscheidungen des Tagesgeschäfts bis hin zu strategischen und langfristigen Entscheidungen.
"Naturally Positive", die Nachhaltigkeitsstrategie der Lenzing Gruppe, wurde auf der Grundlage der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse entwickelt und ist fest in der 2022 entwickelten Strategie "Better Growth" der Lenzing Gruppe verankert. Innerhalb der vier strategischen Felder (Nachhaltigkeit, Innovation, Premiumisierung und Exzellenz) definiert diese Strategie jene Nachhaltigkeitsbereiche, in denen Lenzing den größten Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten kann. Gleichzeitig ermöglicht dieser Ansatz Lenzing, jene Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), auf welche die Unternehmensaktivitäten die größten Auswirkungen haben, angemessen zu berücksichtigen und zu unterstützen.
Weitere Informationen finden sich im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie 'Naturally Positive'" und im Fokuspapier "Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen".

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing baut auf drei strategischen Grundsätzen auf. Innerhalb dieser Grundsätze wurden sieben Kernbereiche identifiziert, in denen die Lenzing Gruppe wesentlich zur Schaffung positiver Auswirkungen und Vorteile beiträgt.
Komplexe globale Herausforderungen verlangen einen gemeinschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen – unter Einbeziehung vieler Stakeholder-Gruppen. Als einem der führenden Unternehmen in der Herstellung regenerierter Cellulosefasern kommt Lenzing eine besondere Verantwortung zu. Daher trägt das Unternehmen mit Ehrgeiz dazu bei, die Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Textil- und Vliesstoffindustrie weiter anzuheben. Grundvoraussetzungen für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen sind Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Mit ihren Beiträgen zur Entwicklung von branchenweiten Methoden, Instrumenten und Ansätzen hilft Lenzing der gesamten Branche, auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit voranzukommen und zentrale Herausforderungen zu bewältigen. Benchmarking-Instrumente wie ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) und FSLM (Facility Social Labor Module), konkrete Nachhaltigkeitsziele, die Einbindung von Lieferanten und Instrumente zur physischen und digitalen Rückverfolgbarkeit tragen zu diesem Wandel bei.
Im Einklang mit Lenzings Vision hinsichtlich Kreislaufwirtschaft "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" treibt das Unternehmen die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voran, indem die Lenzing Gruppe danach strebt, Abfällen in allen Aspekten ihres Kerngeschäftes ein neues Leben zu schenken und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauflösungen zu entwickeln. Diese Vision basiert auf der Entschlossenheit von Lenzing, mit so wenig neuen Ressourcen wie möglich einen Mehrwert zu schaffen und den Einsatz von fossilem Kohlenstoff im Unternehmen und in der Wertschöpfungskette zu reduzieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern.
Das Unternehmen vereint den Cellulosefaserzyklus seiner holzbasierten Produkte (biologischer Zyklus) mit innovativen Technologien, in deren Mittelpunkt geschlossene Produktionskreisläufe und die Rückgewinnung von Rohstoffen und Chemikalien (technischer Zyklus) stehen.
Spezielle Zielvorgaben für die Entwicklung von Fasern auf der Basis von Recyclingmaterial und von Kreislaufgeschäftsmodellen mit Partnern in der Wertschöpfungskette tragen zu diesem Grundsatz bei. Weitere Informationen finden sich im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lenzing ermöglicht ihren Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Produkte, ihre Umwelt- und Sozialleistung zu verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpflichtungen zu erreichen. Eine verantwortungsbewusste Beschaffungspolitik, der verantwortungsbewusste Umgang mit Wasser, die Dekarbonisierung und nachhaltige Innovationen bilden die Grundlage für Lenzings Bemühungen, ihre Wertschöpfungskette "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung und Klimaschutz sind Eckpfeiler für das verantwortungsvolle Unternehmertum von Lenzing und wirken als Innovationsmotor.
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing sowie zu den strategischen Grundsätzen und Kernbereichen der Nachhaltigkeit des Unternehmens finden Sie im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie".
Lenzing ist bestrebt, bei allen Aktivitäten und geschäftlichen Entscheidungen beste Nachhaltigkeitspraktiken, lebenszyklusorientiertes und langfristiges Denken, transparente und respektvolle Zusammenarbeit sowie Partnerschaften mit ihren Stakeholdern anzuwenden, um die langfristigen Ziele der Gesellschaft zu erreichen. Der Ansatz von Lenzing ist es, mit ihren Geschäftspraktiken und Produkten mehr positive Auswirkungen und Nutzen zu stiften, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dies umfasst die drei Bereiche PEOPLE, PLANET und PROFIT, wobei die Bedürfnisse von Gesellschaft, Umwelt und Anteilseignern gleichermaßen berücksichtigt werden.
Die Lenzing Gruppe hat sich Nachhaltigkeitsziele für die wichtigsten Herausforderungen in jedem ihrer strategischen Kernbereiche gesetzt. Um die Transparenz zu erhöhen, werden die entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen und der im Berichtsjahr erzielte Fortschritt unterhalb erläutert. In einem Unternehmen können potenzielle Konflikte aus unterschiedlichen wesentlichen Themen und ihren jeweiligen Zielen entstehen. Zum Beispiel können nachhaltige Rohstoffbeschaffung und Biodiversität und Ökosysteme in Konkurrenz zueinander stehen, wenn die Beschaffung aus kritischen (geschützten und gefährdeten) Wäldern zu einem möglichen Verlust der Biodiversität führen könnte. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen setzt sich Lenzing dafür ein, Holz und Faserzellstoff
Farbcode Status

ausschließlich aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen zu beziehen. Darüber hinaus ist Lenzing bestrebt, die biologische Vielfalt in verschiedenen Regionen der Welt durch Naturschutzprojekte positiv zu beeinflussen. Weiteres Konfliktpotenzial kann zwischen den Klimazielen und dem Ziel eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Wasser bestehen, da das Recycling von Wasser sehr energieintensiv ist. Um diesem Konflikt entgegenzuwirken, setzt Lenzing Wasserziele für Regionen mit Wasserknappheit. Hier verfolgt das Unternehmen bei der Zielsetzung einen kontextbasierten Ansatz, wobei jeweils die für eine spezielle Region wichtigsten Themen angegangen und priorisiert werden.
| Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Status | Tabelle 04 | ||
|---|---|---|---|
| Umsetzung bis | SDG | ||
| Nachhaltige Innovationen | |||
| Luftemissionen | Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a | Maßnahmen durchgeführt |
12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 | |
| Status in 2023 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertifiziert. Alle Maßnahmen für dieses Ziel wurden umgesetzt, aber um das Ziel zu erreichen, müssen die Maßnahmen ein ganzes Jahr lang laufen. |
||
| Textilrecycling | Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025 |
2025 | 9, 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien | 2022 | |
| Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRATM Technologie für Textilien hergestellt wurden |
2023 | ||
| Lenzing führt ihre Viscose- und Modalfasern mit REFIBRATM Technologie mit mindestens 30 Prozent Recyclinganteil ein |
2023 | ||
| Die Unternehmen Lenzing und Södra werden gemeinsam 25.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr am Södra-Standort in Mörrum recycelnb |
2025 | ||
| Status in 2023 | Die gemeinsamen Anstrengungen mit Södra zur Entwicklung eines Recycling-Zellstoffs mit einem Anteil an Altextil-Abfällen im industriellen Maßstab wurden erneut erfolgreich fortgesetzt und ebenfalls mit dem ITMF-Award ausgezeichnet. Die Projektpläne wurden aktualisiert, um das geplante Volumen der neuen Produktionslinie von 25 kt/a auf 50 kt/a Rohstoff zu erhöhen, und die Inbetriebnahme dieser Anlage ist für 2027 geplant. Insgesamt setzte Lenzing die Produkt- und Prozessentwicklung im Hinblick auf das Kernziel 2025 fort. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung einer Viscosefaser mit REFIBRA™ Technologie, die zu 20 Prozent aus recyceltem Zellstoff aus Baumwolltextilabfällen besteht, mit dem Ziel, diesen Anteil in naher Zukunft weiter zu erhöhen. Die größten Herausforderungen bleiben die Anpassung der Eigenschaften von Recycling-Zellstoff für die industrielle Faserproduktion und die Suche nach Lösungen, um Recycling-Zellstoff in industriellem Maßstab verarbeitbar zu machen. |
||
| Kreislaufwirtschaft | Umsetzen eines neuen Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodells durch Schließen der Kreisläufe für Alttextilien; Zusammenarbeit mit 25 wichtigen Unternehmen der Lieferkette bis 2025 |
2025 | 9, 12, 17 |
| Status in 2023 | Einige Höhepunkte im Jahr 2023 waren: der Start eines Recyclingprojekts mit ARA und anderen Partnern; die Teilnahme an internationalen Projekten zur Verbesserung der Sortierung und Rückverfolgbarkeit von Fasern und die Zusammenarbeit mit Södra, die eine LIFE-Förderung erhielt und mit dem ITMF-Preis für internationale Kooperationen ausgezeichnet wurde. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft". |
||
| ZDHC Viscose | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2024 |
2026 | 6, 12 |
|---|---|---|---|
| Status in 2023 | Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde im Jahr 2023 fortgesetzt. Die Umsetzung der Luftemissionsrichtlinie verlief planmäßig, allerdings wird die Berichterstattung über die ZDHC-Lieferantenplattform (für man-made cellulosic fibers MMCF) aufgrund der Verzögerung des offiziellen Starts erst in der ersten Hälfte des Jahres 2024 beginnen. Das Ziel, das "aufstrebend" Niveau zu erreichen, wird nun aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen auf 2026 verschoben. |
||
| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028 |
2028 | 6, 12 |
| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 | |
| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 | ||
| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 | ||
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 | ||
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 | ||
| Status in 2023 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich kein ZDHC-zertifiziertes Labor gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht abgeschlossen werden. Die Standorte, die die Berichterstattung über das ZDHC-Gateway abgeschlossen haben, haben alle das angestrebte Niveau erreicht. Die Anforderungen gemäß der Richtlinie zur verantwortungsvollen Faserproduktion werden ab 2024 nach der Veröffentlichung der ZDHC-Lieferantenplattform für MMCF Anfang November 2023 gemeldet. |
||
| Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser | |||
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstoffbedarf CSB) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024; Ausgangsbasis 2014a,b |
2024 | 6, 12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 | |
| Status in 2023 | Lenzing implementiert neue Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Grimsby (Großbritannien) Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Purwakarta (Indonesien) fand 2023 statt, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 |
2024 | |
| geplant. Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Grimsby (Vereinigtes Königreich) ist auf Kurs und wird 2024 in Betrieb gehen. |
|||
| Nachhaltige Rohstoffbeschaffung und Biodiversität | |||
| Naturschutzprojekt Albanien |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social Impact-Projekt bis 2024 |
2024 | 1, 15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 | |
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 | ||
| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich | ||
| Status in 2023 | Der Umfang des Projekts wurde erheblich auf andere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Ausweitung wurde von der Austrian Developmet Agency (ADA) und Lenzing finanziert und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Im Jahr 2023 wurden 10.778 Bäume gepflanzt, was zu einer zusätzlichen Aufforstung von 5 ha führt. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme". |
||
| Naturschutzfläche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoffproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
2030 | 15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing erhöht die Naturschutzfläche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 15.000 ha |
2030 | |
| Status in 2023 | Lenzing hat dieses Ziel im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzfläche in Brasilien sogar über das Ziel hinaus auf mehr als 19.000 ha im Jahr 2023 erhöht. |
||
| Naturschutzprojekte Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Aufforstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 | 15 | |
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte im Jahr 2023 mehrere Projekte außerhalb ihrer Wertschöpfungskette, z.B. ein Projekt zum Schutz von Wildbienen in Österreich. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme". |
||
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich | 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet bis 2025,95 Prozent ihrer Top-Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung. |
2025 | |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaffungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich | ||
| Status in 2023 | Rund 600 der wichtigsten Lieferanten von Lenzing wurden von EcoVadis bewertet. Acht Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms "Together for Sustainability" geprüft. 40 Prozent der Ausgaben wurden durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferverträge der wichtigsten Chemielieferanten für Lenzing enthalten Nachhaltigkeitsklauseln. |
||
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024d |
2024 | 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten und 2023 die erste externe Verifizierung durch |
2023 | |
|---|---|---|---|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) und 2024 die erste externe Verifizierung durch |
2024 | ||
| Status in 2023 | Sieben Standorte haben FEM eingeführt, vier Standorte haben die Verifizierung mit ausgezeichneten Ergebnissen von 90 bis 95 abgeschlossen, drei Standorte mit Ergebnissen zwischen 70 und 89. Für die Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) wurden Selbstbeurteilungen und Schulungen durchgeführt. Beide Standorte bereiten sich auf die Verifizierung im Jahr 2024 vor. |
||
| Dekarbonisierung | |||
| Kurzfristiges | Neues Ziel: Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g |
2030 | 7, 13 |
| wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Vorheriges Ziel: Reduzierung der THG-Emissionen nach Scope 1, 2 & 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor- und nachgelagerter Transport sowie Brennstoffe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellstoff bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
2030 | |
| Maßnahme(n) | Lenzing reduziert 40 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017)b,e |
2024 | |
| Lenzing reduziert 50 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017)e |
2027 | ||
| Status in 2023 | Lenzing hat seinen Ansatz zur Minderung des Klimawandels beibehalten und seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 reduziert. Für 2023 hat Lenzing ein neues wissenschaftsbasiertes Ziel festgelegt, das sich an einem 1,5°C Szenario orientiert. Dieses Ziel wurde von der Initiative "Science Based Target" bestätigt. Die Maßnahme, die eine Reduktion der spezifischen Emissionen um 40 Prozent vorsieht, wurde 2023 erfolgreich umgesetzt. Weitere Informationen hierzu und detaillierte Angaben zu den erzielten Ergebnissen finden Sie im Kapitel "Klimawandel". |
||
| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten THG-Emissionen (Scopes 1, 2 & 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 | 7, 13 |
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100°Prozent Ökostrom | 2024 | |
| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 | ||
| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 | ||
| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellstoff-Produktion in Brasilien bereit |
2023 | ||
| Lenzing erreicht Scope 1- und 2-Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergieh |
2023 | ||
| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope 3-Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaffen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2-Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich | ||
| Lenzing engagiert sich mit 50 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein geneehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstoffbranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringem CO2-Fußabdruck bereitstellen zu können, z.B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZING™ ECOVEROTM und VEOCELTM. |
Kontinuierlich | ||
| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2-Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich | ||
| Status in 2023 | Sechs Produktionssandorte beziehen zu 100 Prozent erneuerbaren Strom. Der Anschluss von Gasleitungen und der Bau von Anlagen in Nanjing (China) sind im Gange. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es finden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaffung von Chemikalien mit geringerem CO2-Fußabdruck zur Verfügung (z.B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) stand vor einigen Herausforderungen, um durchgängig 100 Prozent Energie aus Biomasse zu erhalten, was auf die Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners zurückzuführen ist, jedoch hat der Standort im Oktober und November 100 Prozent Energie aus Biomasse erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen zu erarbeiten. Die Gespräche und Verhandlungen über die Sicherstellung der Bioenergie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, dauern an. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Endkunden angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage einer kostengünstigen Beschaffung den Vorrang vor einer nachhaltigen gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck zu zahlen. Einbindung der Kunden für die Positionierung dieser Produkte hat im Jahr 2023 stattgefunden, um die Reduzierung der Scope-3-Emissionen der Kunden zu unterstützen. |
||
| Menschen fördern und ermächtigen | |||
| Sozialstandard | Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertifikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellstoff) bis 2024d |
2024 | 8, 12 |
| Maßnahme(n) | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024 |
2024 | |
| Status in 2023 | Die Vor-Ort-Audits der Produktionsstandorte für FSLM Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien) und Paskov (Tschechische Republik) wurden erfolgreich abgeschlossen. Derzeit ist es nicht möglich, eine FSLM-Prüfung durch Dritte in Österreich zu erhalten, da es keine zugelassenen Auditoren gibt. |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion Schaffung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt Kontinuierlich 3, 5, 10 Maßnahme(n) Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch 2025
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5b | 2025 | ||
|---|---|---|---|
| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima Umfrage |
2026 | ||
| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 | ||
| Status in 2023 | Es wurde eine globale Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion (EDI) mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter:innen in mehreren Sprachen veröffentlicht. Außerdem wurde ein Prozess etabliert, wie mit einem möglichen Fall von Kinderarbeit umgegangen werden muss. Es wurden zwei Mitarbeiter-Ressourcengruppen (ERGs) eingerichtet. Die erste soll die Gleichstellung der Geschlechter in Lenzing weiter verbessern, die zweite soll den Multikulturalismus fördern. Eine Teamleiter:innen-Akademie mit Modulen für integrative Führung wurde in Grimsby (Vereinigtes Königreich) eingeführt. Lenzing veröffentlichte ein zusammenfassendes Dokument mit allen globalen Richtlinien, die sich auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen auswirken. |
||
| Einbeziehung der Gemeinden |
Kontinuierliche Unterstützung der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung der Lenzing Produktionsstandorte und Unterstützung von Sozialprogrammen bis 2025 und darüber hinaus |
Kontinuierlich | 1, 3, 11 |
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte zahlreiche soziale Projekte für lokale Gemeinden in der Nähe von Lenzing-Standorten. Weitere |
Informationen finden Sie im Kapitel "Betroffene Gemeinschaften" und im Fokuspapier "Community engagement".
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) sind nicht berücksichtigt).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand)
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel (science-based target) bis 2030.
f) Scope 3-Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstoffs Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellstoff), der Produktion von Brennstoffen, dem Transport von eingekauften Rohstoffen und Brennstoffen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde aktualisiert und Ende 2023 vom SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch
Kohlenstoffspeicherung bestehen.
h) Diese Maßnahme wurde im Bericht von 2022 als erreicht markiert, konnte jedoch aufgrund von Problemen des Biomassekessels des Lieferanten nicht durchgängig im Jahr 2023 erreicht werden.
Eine geringfügige Änderung wurde vorgenommen, indem die Zahlen für die Nachhaltigkeitsziele durch spezifische Zielnamen ersetzt wurden.
| Erreichte Ziele | SDG | ||
|---|---|---|---|
| Ziel 10 | Verbesserung der Transparenz durch die Umsetzung des Higg Facilities Environmental Module (FEM 3.0) an allen Standorten bis 2019 |
Erreicht | 12, 17 |
| Ziel 12 | Erreichen der digitalen Rückverfolgbarkeit von Fasern durch 500 Wertschöpfungskettenpartner mit Blockchain-Technologie bis 2021 |
Erreicht | 9, 12, 17 |
| Ziel 13 | Erhöhung der physischen Rückverfolgbarkeit von TENCELTM x REFIBRATM und LENZING™ ECOVEROTM auf 100 Prozent der Lenzing Spezialfasern für Textilien bis 2021 |
Erreicht | 12 |
Ziele, die vor dem Berichtsjahr erreicht wurden
[ESRS 2 SBM-2; GRI 2-16, 2-29]
Die Welt ist heute stärker vernetzt als je zuvor. Ein verbesserter Zugang zu Technologie und Wissen ist ein wichtiges Instrument, um Ideen zu teilen und Innovationen zu fördern. Die komplexen globalen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, erfordern einen gemeinschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen.
Für Lenzing bedeutet in Dialog zu treten ihre Stakeholder zu respektieren, mit Fachwissen und Erfahrung beizutragen und die Chance zu nutzen, von der Sichtweise ihrer Partner zu lernen. Grundvoraussetzung für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen ist Transparenz. Am Anfang eines jeden Dialogs steht die Bereitstellung transparenter Informationen, die den Stakeholdern ermöglichen, sich eine fundierte Meinung zu bilden, die Risiken zu bewerten und Missverständnisse durch den Aufbau von Vertrauen abzuwenden. Durch gegenseitigen Respekt und Offenheit geprägte Beziehungen zu den Stakeholdern helfen, bestehende Spannungen abzubauen und potenzielle Konflikte zu vermeiden.
Weitere Informationen zu unseren wichtigsten Stakeholdern finden Sie im Fokuspapier "Stakeholder engagement".
An dieser Kontaktaufnahme zu den jeweiligen Stakeholdern sind verschiedene Unternehmensfunktionen beteiligt. Neben dem Lenzing Nachhaltigkeitsteam spielen der Vorstand und die Manager:innen der verschiedenen Funktionen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des proaktiven Ansatzes der Gruppe für einen kontinuierlichen Stakeholder-Dialog.

Die wichtigsten Stakeholder für die Lenzing Gruppe sind die Menschen und Unternehmen, die von den Aktivitäten, der Unternehmenspolitik und den strategischen Zielen der Gruppe betroffen sein können. Lenzing betrachtet sie als strategische Partner, die ein erhebliches Interesse an und großen Einfluss auf die Bereiche haben, die Lenzing besonders am Herzen liegen. Eine ganz besondere Stakeholder-Gruppe sind die Mitarbeiter:innen von Lenzing. Transparenz, Zusammenarbeit und Informationsaustausch bezeugen die zuverlässige Leistung im Nachhaltigkeitsbereich der Lenzing Gruppe. Die Hauptthemen im Jahr 2023 waren:
Weitere Informationen zum Stakeholder-Dialog im Jahr 2023 finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in den jeweiligen thematischen Standards.
[ESRS 2 IRO-1; GRI 2-12, 3-1]

* LCA = Lebenszyklusanalyse
In 2021 wurde eine sogenannte doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Das bedeutet, dass sowohl der Einfluss der Umwelt auf das Unternehmen als auch der Einfluss des Unternehmens auf die Umwelt untersucht und um die finanzielle Betrachtung dieser Auswirkungen ergänzt wurde. Lenzing steht in laufendem Austausch mit Stakeholdern, um die Relevanz der Themen zu verstehen und die Wesentlichkeitsanalyse bei Bedarf zu aktualisieren.
[ESRS 2 IRO-2; GRI 3-2]
Im Berichtsjahr führte Lenzing Gespräche mit mehreren Stakeholdern (z.B. Canopy) und es wurden keine neuen Themen identifiziert. Weitere Informationen zur Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse finden Sie im Fokuspapier "Wesentlichkeitsanalyse".
| Wesentlichkeitsanalyse - Zuordnung nach Themen | Tabelle 05 | |||
|---|---|---|---|---|
| Materielle Aspekte und Kapitel | Strategische Kernbereiche der Nachhaltigkeit |
NaDiVeG | ESRS | SDG |
| Kreislaufwirtschaft & Ressourcen | Partnerschaften für den systemischen Wandel, Nachhaltige Innovationen |
Umweltbelange | E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
9, 11, 12, 17 |
| Klima & Energie | Dekarbonisierung | Umweltbelange | E1 Klimawandel | 7, 13, 17 |
| Verantwortungsbewusste Rohstoffbeschaffung |
Nachhaltige Rohstoffbeschaffung |
Umweltbelange | E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft, G1 Unternehmenspolitik |
15 |
| Biodiversität & Ökosysteme | Nachhaltige Rohstoffbeschaffung |
Umweltbelange | E4 Biodiversität und Ökosysteme | 15 |
| Nachhaltige Innovationen und Produkte |
Nachhaltige Innovationen | Umweltbelange | E2 Umweltverschmutzung, E3 Wasser- und Meeresressourcen, S4 Verbraucher und Endnutzer |
9, 12, 17 |
| Gesundheit und Sicherheit | Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange | S1 Eigene Belegschaft | 3 |
| Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken |
Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
S1 Eigene Belegschaft, S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, S3 Betroffene Gemeinschaften |
5, 8, 10 |
| Unternehmensethik | Menschen fördern und ermächtigen |
Alle nicht-finanziellen Belange | G1 Unternehmenspolitik | 16 |
| Digitalisierung und Cyber Security | Nachhaltige Innovationen | Alle nicht-finanziellen Belange | – | 9, 8, 16 |
| Nachhaltigkeit in der Lieferkette | Nachhaltige Rohstoffbeschaffung, Partnerschaften für den systemischen Wandel |
Umweltbelange, Achtung der Menschenrechte |
– | 8, 12, 17 |
|---|---|---|---|---|
| Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser |
Nachhaltige Innovationen | Umweltbelange | E3 Wasser- und Meeresressourcen | 6 |
| Gesellschaftliches Wohl | Förderung des gesellschaftlichen Wohls |
Soziale Belange | S3 Betroffene Gemeinschaften | 1, 3, 11 |
| Vielfalt, Inklusion und Chancengleichheit |
Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
S1 Eigene Belegschaft | 5,10 |
| Förderung und Entwicklung der Mitarbeiter:innen |
Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
S1 Eigene Belegschaft | 5,10 |
Gemäß den Verordnungen, (EU) 2020/852 der Europäischen Kommission vom 18. Juni 2020, (EU) 2021/2139 der Europäischen Kommission vom 4. Juni 2021, (EU) 2021/2178 der Europäischen Kommission vom 6. Juli 2021, (EU) 2022/1214 der Europäischen Kommission vom 9. März 2022 und der Anpassung der delegierten Umweltrechtsakte (EU) 2023/2485 und 2023/2486 zum 27. Juni 2023, ist die Lenzing Gruppe verpflichtet, drei wesentliche Leistungskennzahlen Umsatz, CapEx und OpEx offenzulegen. Für das Geschäftsjahr 2023 sind für die Umweltziele 1-2 die Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität der Wirtschaftstätigkeiten der Lenzing Gruppe offenzulegen. Für die Umweltziele 3-6 lediglich die Taxnomoiefähigkeit. Die Lenzing Gruppe hat eine EU-Taxonomie-Rechnungslegungs-Richtlinie erarbeitet, um die Methode der Berichterstattung für die drei KPIs zu beschreiben.
Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Aktivitäten hat die Lenzing Gruppe alle in der EU-Taxonomie aufgeführten Wirtschaftstätigkeiten analysiert. Die Taxonomiefähigkeit wurde anhand der Beschreibung der Wirtschaftsaktivitäten ermittelt. Angesichts der aktuellen EU-Gesetzgebung sind nicht alle Wirtschaftstätigkeiten und Wirtschaftszweige von den sechs derzeit geltenden Umweltzielen erfasst. Im Jahr 2022 wurden die ersten beiden Umweltziele berichtet, welche nicht die Kerngeschäftstätigkeiten der Lenzing Gruppe (Herstellung von holzbasierten Fasern, Faserzellstoffproduktion und unterstützende Tätigkeiten) umfassen. Die Veröffentlichung der vier zusätzlichen Umweltziele und die Anpassung der bestehenden Ziele hat an dieser Situation nichts geändert. Die Angaben zu taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten für das Jahr 2023 erstrecken sich daher nur auf einen sehr kleinen Teil der Aktivitäten der Lenzing Gruppe.
Die folgenden Tätigkeiten sind als taxonomiefähig eingestuft: Herstellung von Soda (CCM 3.12.), Übertragung und Verteilung von Elektrizität (CCM 4.9.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen (CCM 4.19.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie (CCM 4.20.). Künftige Entwicklungen in der Gesetzgebung können den Umfang der taxonomiefähigen Aktivitäten verändern.
Die Bewirtschaftung von Baumplantagen in Südamerika ist nicht in der Tätigkeit Waldbewirtschaftung (CCM 1.3.) enthalten. Der Output der Tätigkeit, das gewachsene Holz, wird größtenteils intern in den eigenen Betrieben von Lenzing verwendet. In diesem Bericht wird der Begriff "Wald" im generellen Sinn verwendet. Die Definition unterscheidet sich auf Länderebene. Zum Beispiel beurteilen manche Länder "Baumplantagen" nicht als "Wald", wohingegen andere Länder dies sehr wohl tun.
Der Betrieb der KWK-Anlage erfolgt zum überwiegenden Teil mittels erneuerbaren nicht fossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen, z.B. Dicklauge, Buchrinde. Mangels Zuordenbarkeit des jeweiligen Brennstoffeinsatzes zu der verkauften Energie, erfolgt die Berechnung der Taxonomiefähigkeit auf Basis eines Schlüssels gemessen an dem überwiegend eingesetzten Brennstoff.
Die folgenden Wirtschaftstätigkeiten, die das Kerngeschäft unterstützen, sind physisch eng miteinander verbunden und können daher nicht mit vertretbarem Aufwand getrennt bewertet werden und sind daher nicht taxonomiefähig: Hocheffiziente Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen (CCM 4.30.), Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr (CCM 6.2.), Bau, Erweiterung und Betrieb von Abwassersammel- und -behandlungssystemen (CCM 5.3.) und Datenverarbeitung, Hosting, und damit verbundene Tätigkeiten (CCM 8.1.)
Die Investitionsausgaben aus dem taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.).
Taxonomiefähigkeit bezieht sich auf Wirtschaftsaktivitäten, welche in der Taxonomie-Verordnung als solche definiert. Die Taxonomiekonformität geht über die Taxonomiefähigkeit hinaus und impliziert eine positive Bewertung der geltenden technischen Bewertungskriterien. Dazu gehören ein wesentlicher Beitrag zu mindestens einem der 6 Umweltziele, keine erhebliche Beeinträchtigung eines der übrigen Umweltziele und die Einhaltung des sozialen Mindestschutzes.
Für die ermittelten taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten, wurde eine Analyse der Taxonomiekonformität durchgeführt. Die Lenzing Gruppe begann die Konformitätsprüfung mit einem Screening der technischen Bewertungskriterien sowie der sozialen Mindestschutzkriterien. Im Rahmen der Bewertung kam die Lenzing Gruppe zum Ergebnis, dass die Kriterien der Anlage A (Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung) sowie weitere Kriterien noch nicht erfüllt werden können. Diese Bewertung hat zur Folge, dass eine weitere eingehende Überprüfung der technischen Bewertungskriterien für das Berichtsjahr 2023 als nicht relevant eingestuft wurde. Alle identifizierten Wirtschaftstätigkeiten werden als taxonomiefähig, aber nicht als taxonomiekonform ausgewiesen.
Die Lenzing Gruppe vermeidet jegliche Doppelzählung indem sie die Daten für jede Leistungskennzahl getrennt voneinander auswertet. Alle identifizierten Wirtschaftsaktivitäten werden lediglich einmal für das Umweltziel "Klimaschutz" gezählt. Die Lenzing Gruppe ermittelt die 3 KPIs (Umsatz, CapEx und OpEx) gemäß der Definition des delegierten Offenlegungsrechtsaktes (EU) 2021/2178.
| Geschäftsjahr 2023 | Jahr | Beitrag | Kriterien für einen wesentlichen | DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") |
|||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) |
Umsatz (3) EUR Mio. |
Umsatzante il, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawandel (6) | Wasser (7) | Umweltverschmutzung (8) | Kreislaufwirtschaft (9) | Biologische Vielfalt (10) | Klimaschutz (11) | Anpassung an den Klimawandel (12) | Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | Biologische Vielfalt (16) | Mindestschutz (17) | Anteil taxonom iekonfor mer (A.1.) oder taxonom iefähiger (A.2.) Umsatz, Jahr 2022 – (18) EUR Mio. |
Kategorie ermögliche nde Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % |
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) EL; EL; EL; EL; EL; EL;
| N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Herstellung von Soda | CCM 3.12 |
4,8 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
1,3 | 0,1 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen |
CCM 4.19 |
18,6 | 0,7 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 1,2 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20 |
14,9 | 0,6 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,6 % | |||||||||
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
39,5 | 1,6 % | ||||||||||||
| A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten A.1 + A.2) |
39,5 | 1,6 % | ||||||||||||
| Summe | 2521,2 | 100 % |
|---|---|---|
| Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
2481,6 | 98,4 % |
| Umsatzanteil/Ge samtumsatz |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Taxo nomi ekonf orm je Ziel |
Taxonomi efähig je Ziel |
||||||
| CCM | 0% | 1,6 % | |||||
| CCA | 0% | 0% | |||||
| WTR | 0% | 0% | |||||
| CE | 0% | 0% | |||||
| PPC | 0% | 0% | |||||
| BIO | 0% | 0% |
Im Vergleich zum Berichtsjahr 2022 haben sich aufgrund geänderter Energiepreise die Umsätze für die Aktivität "Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen (CCM 4.19.)" reduziert.
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2023 Tabelle 07
| Geschäftsjahr 2023 | Jahr | Beitrag | Kriterien für einen wesentlichen | DNSH-Kriterien ("Keine Beeinträchtigung") |
erhebliche | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) |
CapEx (3) EUR Mio. |
CapEx Anteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawandel (6) | Wasser (7) | Umweltverschmutzung (8) | Kreislaufwirtschaft (9) | Biologische Vielfalt (10) | Klimaschutz (11) | Anpassung an den Klimawandel (12) | Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | Biologische Vielfalt (16) | Mindestschutz (17) | Anteil taxonom iekonfor mer (A.1.) oder taxonom iefähiger (A.2.) CapEx, Jahr 2022 – (18) EUR Mio. |
Kategorie ermögliche nde Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | ||||||||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
|||||||||
| Herstellung von Soda | CCM 3.12 |
0 | 0,0 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,6 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen |
CCM 4.19 |
1,5 | 0,4 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,5 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20 |
18,3 | 5,6 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,0 % | |||||||||
| Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen |
CCM 6.5. |
3,0 | 0,9 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) |
CCM 7.4. |
0,0 | 0,0 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien |
CCM 7.6. |
0,2 | 0,1 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Erwerb von und Eigentum an Gebäuden |
CCM 7.7. |
26,5 | 8,1 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
50,1 15,3 % | |||||||||||||
| A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
50,1 15,3 % |
| 277,6 84,7 % | ||
|---|---|---|
| 326,3 | 100 % | |
| Taxo nomi ekonf Ziel |
Taxono miefähi Ziel |
|
| 0 % | 0 % | |
| 0 % | 0 % | |
| 0 % | 0 % | |
| 0 % | 0 % | |
| 0 % | 0 % | |
| CapEx Anteil/Gesamt -CapEx orm je g je 0 % 15,3 % |
Im Jahr 2023 wurde ein neues Biomassekraftwerk am Standort Heiligenkreuz mit CapEx-Investitionen erworben, welches Teil der Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie ist (CCM 4.20.). Die Investitionsausgaben aus taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.).
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2023 Tabelle 08
| Geschäftsjahr 2023 | Jahr | Kriterien für einen wesentlichen | Beitrag | DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") |
|||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) |
OpEx (3) EUR Mio. |
OpEx Anteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawandel (6) | Wasser (7) | Umweltverschmutzung (8) | Kreislaufwirtschaft (9) | Biologische Vielfalt (10) | Klimaschutz (11) | Anpassung an den Klimawandel (12) | Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | Biologische Vielfalt (16) | Mindestschutz (17) | Anteil taxonomiek onformer (A.1.) oder taxonomief ähiger (A.2.) OpEx, Jahr 2022 (18) EUR Mio. |
Kategorie ermögliche nde Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | ||||||||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
|||||||||
| Herstellung von Soda | CCM 3.12 |
0,5 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,4 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen |
CCM 4.19 |
5,4 | 2,7 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 2,8 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20 |
2,8 | 1,4 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 2,7 % | |||||||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
9,1 | 4,5 % | ||||||||||||
| A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
9,1 | 4,5 % |
| Summe | 201,9 | 100 % |
|---|---|---|
| OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
192,8 | 95,5 % |
| OpEx Anteil/Gesamt -OpEx |
||
|---|---|---|
| Taxo nomi ekonf orm je Ziel |
Taxono miefähi g je Ziel |
|
| CCM | 0 % | 4,5 % |
| CCA | 0 % | 0 % |
| WTR | 0 % | 0 % |
| CE | 0 % | 0 % |
| PPC | 0 % | 0 % |
| BIO | 0 % | 0 % |
Keine wesentlichen Änderungen bei den Betriebsausgaben für 2023 im Vergleich zu 2022.
Die Umsatzerlöse umfassen die gemäß International Accounting Standard (IAS) 1.82 (a) in der Fassung der Verordnung (EG) Nr. 1126/2008 der Kommission ausgewiesenen Einnahmen und sind im Konzernabschluss 2023 angegeben (siehe Position "Umsatzerlöse" in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung). Die Umsatzerlöse aus Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Vermögenswerte, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Umsatzerlösen dargestellt.
Die gesamten Investitionsausgaben (CapEx) erstrecken sich auf buchmäßige (nicht zahlungswirksame) Zugänge zu Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten, biologischen Vermögenswerten und Nutzungsrechten. Die Investitionsausgaben, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Investitionsausgaben dargestellt. Im Berichtsjahr 2023 wurden durch Unternehmenszusammenschlüsse lediglich die Investitionsausgaben für das Biomassekraftwerk am Standort Heiligenkreuz in der Höhe von EUR 18,3 Mio. (%) getätigt.
| EU Taxonomie, CapEx | Tabelle 09 |
|---|---|
| --------------------- | ------------ |
| EUR Mio. 1–12/2022 |
EUR Mio. 1-12/2023 |
|---|---|
| Zugänge immaterielle Vermögenswerte (siehe Note 17 im Konzernabschluss 2023) 10,9 |
8,7 |
| Zugänge Sachanlagen ohne geleistete Anzahlungen 778,6 |
239,1 |
| Zugänge Grundstücke und Bauten (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 131,5 |
27,4 |
| Zugänge technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 455,4 |
106,5 |
| Zugänge geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 46,3 |
97,4 |
| Umgliederung der geleisteten Anzahlungen (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 145,5a |
7,8a |
| Zugänge biologische Vermögenswerte (siehe Note 19 im Konzernabschluss 2023) 4,6 |
0,0 |
| Zugänge Nutzungsrechte Leasing (siehe Note 20 im Konzernabschluss 2023) 14,2 |
78,5 |
| Summe 808,2 |
326,3 |
a) In den Zugängen sind Anzahlungen in der Höhe von EUR 6,5 Mio. (VJ: EUR 141 Mio.) enthalten, die im Geschäftsjahr aktiviert wurden. Der Rückgang der geleisteten Anzahlungen im Vergleich zur Vorperiode beträgt EUR 1,3 Mio. (VJ: EUR 4,3 Mio.).
Die Betriebsausgaben (OpEx) umfassen direkte nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse, Instandhaltung und Wartung beziehen. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung beziehen sich auf die tägliche Wartung (einschließlich Wartungsmaterial) von Sachanlagen. Die Betriebsausgaben, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Betriebsausgaben dargestellt.
| EU Taxonomie, OpEx | Tabelle 10 | |
|---|---|---|
| EUR Mio. 1–12/2022 |
EUR Mio. 1-12/2023 |
|
| Instandhaltung und Wartung (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2023) |
158,7 | 177,1 |
| Miet- und Leasingaufwendungen (kurzfristig) (siehe Note 20 im Konzernabschluss 2023) |
10,9 | 9,2 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2023) |
29,2 | 69,1 |
| Abzüglich Abschreibungen enthalten in Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2023) |
–4,0 | –53,5 |
| Summe 194,8 |
201,9 |
| Zeile | Tätigkeiten im Bereich Kernenergie | |
|---|---|---|
| 1. | Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 2. | Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Techniken tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 3. | Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas | ||
| 4. | Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 5. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 6. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
Die Herstellung von Faserzellstoff und Fasern ist ein energieintensiver Prozess, der für Lenzing eine Herausforderung darstellt. Soweit es möglich ist, hat das Unternehmen auf fossile Energie verzichtet bzw. sie durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Investitionen in hochmoderne Technologien und CO2-arme Herstellungsprozesse an allen Lenzing Standorten haben dazu beigetragen, die Energieeffizienz zu erhöhen und die Treibhausgas (THG)-Emissionen des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Klimarisiken bieten Chancen für Innovationen und Investitionen, die Lenzing widerstandsfähiger gegen das sich verändernde regulatorische Umfeld machen. Lenzing ist führend in der Branche, dies wird dadurch unterstrichen, dass 2023 die Non-Profit-Umweltorganisation CDP Lenzing zum dritten Mal das dreifache "A" Rating in den Bereichen Klimawandel, Wassersicherheit und Wälder verlieh. Lenzing ist eines von nur 10 Unternehmen weltweit, das diese Bewertung erreicht hat. Dank dieser Umweltanstrengungen ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg, um das Ziel der Verringerung der absoluten THG-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 zu erreichen (Basisjahr 2021). Das unterstützt auch das übergeordnete Ziel, bis 2050 Netto-Null Emissionen im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zu erreichen.
Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 (inkl. Risikobewertung und interner Audits zur Sicherstellung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen) – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
"Kurzfristiges wissentschaftlich fundiertes Ziel"
Finanzielle Auswirkungen möglicher Steigerungen bei Energiepreisen – Policies und Engagement
Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" mit den Kernbereichen "Dekarbonisierung" und "Partnerschaften für den systemischen Wandel"
VP Corporate Sustainability – Unterstützende Funktionen
Corporate Communications & Public Affairs
[ESRS E1 ESRS 2 GOV-3]5
Die Vergütungs-Policy der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an finanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nicht finanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Allgemeine Angaben".
[ESRS E1-1; GRI 3-3e]
Im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris (1,5°C Ziel) und dem SDG 13 der UN hat sich die Lenzing Gruppe ehrgeizige SBTs zur Reduzierung der absoluten THG-Emissionen in Scope 1 & 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent bis 2030 gesetzt und will bis 2050 die Netto-THG-Emissionen auf null reduzieren.
Es wurde ein funktionsübergreifendes Projektteam unter der Leitung des CPO/CTO eingerichtet. Ein Lenkungsausschuss ist Teil des Projektmanagements, um eine Abstimmung zwischen allen Entscheidungsträger:innen und Funktionen zu ermöglichen, sowie Entscheidungen zu beschleunigen und die Zustimmung der verschiedenen Verantwortlichen für zentrale Projekte, Standorte und Funktionen sicherzustellen.
Eine dedizierte globale Projektleitung ist operativ für die Vereinfachung des Implementierungsprozesses auf Konzernebene sowie für die Unterstützung der Funktionen und Produktionsstandorte weltweit verantwortlich. Darüber hinaus unterstützt die Projektleitung die Integration des Themas Klima in Geschäftsentscheidungen.
Um das nötige Engagement und die Umsetzung sicherzustellen, liegen die Entwicklung von Roadmaps und die Verantwortung von deren Umsetzung bei den jeweiligen Produktionsstandorten und Funktionen. So können sie ihre Portfolios und spezifischen Agenden mittel- und langfristig effektiv verwalten.
Die Unternehmensstrategie "Better Growth" von Lenzing enthält die Klimaschutzziele, was die Einbeziehung des Klimawandels in die Geschäftsstrategie und Entscheidungsfindung sicherstellt.
5 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Um die SBTs effektiv zu erreichen, entwickelte die globale Projektleitung eine übergeordnete SBT-Roadmap für die Gruppe mit potenziellen Zielen auf Standortebene. Diese Szenarien und Standortziele wurden mit dem Vorstandsvorsitzenden, dem Lenkungsausschuss und anderen Entscheidungsträger:innen der entsprechenden Funktionen und Regionen abgestimmt. Dies hat die Richtung und Leitlinien vorgegeben und die Entwicklung der Roadmap für jeden Produktionsstandort und jede Funktion erleichtert.
Betrieb: Jeder der neun Standorte arbeitet an der Entwicklung seiner Ziele und Roadmaps. Einige Projekte zur Emissionsreduzierung, die im Berichtszeitraum weltweit umgesetzt wurden, sind:
Geschäftsführung und Vertrieb: Lenzing legt großen Wert darauf, die Klimaauswirkungen seiner Produkte an Kunden und Geschäftspartner zu kommunizieren. Ergebnisse aus Lebenszyklusanalysen von Produkten sind hilfreich, um die Klimavorteile des CO2-armen Faserportfolios von Lenzing während des Verkaufsprozesses zu vermitteln (siehe Kapitel "Nachhaltige Innovationen").
Beschaffung und Einbindung von Lieferanten: Mit den wichtigsten Chemikalien- und Zellstofflieferanten wird ein aktiver Dialog geführt, um die Scope-3-Emissionen von Lenzing zu verringern. Dieser Dialog und die Partnerschaften zielen auf die Entwicklung von Rohstoffen mit geringeren THG-Emissionen und anderen negativen Umweltauswirkungen ab. Lenzing konzentriert sich auf langfristige Beziehungen und unterstützt ihre Lieferanten dabei, Optimierungen umzusetzen. Das Unternehmen versteht sich als Teil dieser Transformation, indem es deren umweltfreundliche Produkte kauft.
Strategie, Fusionen und Übernahmen: Jedes wichtige Projekt – sowohl Brownfield als auch Greenfield – muss mit der Strategie und den Zielen des Klimaschutzes übereinstimmen. In diesem Zusammenhang wurden einige Projekte im Rahmen der Entscheidungsfindung des Vorstandes auf ihren Nutzen und ihren Beitrag zu den Auswirkungen des Klimawandels geprüft. Interne Kohlenstoffpreise für Schlüsselprojekte werden zur Unterstützung dieses Prozesses herangezogen.
Finanzen und Controlling: Im jährlichen mittelfristigen Planungsund Budgetierungsprozess (MTP) wurden Projekte auf ihre Relevanz für den Klimaaktionsplan sowie ihre THG-Emissionen bewertet. Die Ergebnisse wurden als zusätzliche Entscheidungskriterien umgesetzt.
Für Scope-1- & Scope-2-Emissionen setzt Lenzing unterschiedliche Hebel ein, die sich an der technischen Machbarkeit orientieren. Sie lassen sich grob in vier Kategorien einteilen (siehe Abb. 07).

[ESRS E1 ESRS 2 SBM-3; GRI 3-3ab, 201-1, 201-2]
sto, Biogas)
Die für Lenzing relevanten Risiken und Chancen wurden mittels Szenarioanalyse für kurzfristige (1 bis 2 Jahre), mittelfristige (2 bis 5 Jahre) und langfristige (5 bis 30 Jahre) Folgen qualitativ bewertet, um deren potenzielle finanzielle Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Lenzing hat daraufhin eine KPI-Scorecard mit Indikatoren und Zielen für die wichtigsten klimabezogenen Risiken und Chancen auf Basis der TCFD-Empfehlung für Kennzahlen und Ziele entwickelt.
Die folgende Tabelle beschreibt die wichtigsten Klimarisiken und chancen und geht auf die Reaktionen und Maßnahmen von Lenzing zur Risikominderung ein. Der TCFD-Index im Anhang dieses Berichtes zeigt die Zusammenhänge zwischen den TCFD-Empfehlungen, dem Inhalt dieses Berichtes und anderen externen Publikationen (z.B. CDP Climate Change).
| Charakterisierung | Beschreibung der Risiken/Chancen | Beitrag von Lenzing | ||
|---|---|---|---|---|
| Transitionsrisiken | Künftige Regelungen zum CO2-Preis | |||
| Die zunehmende Regulierung, insbesondere im Bereich der Ökosteuern und der CO2-Preise, stellt ein nicht unerhebliches Risiko für Lenzing dar. In den Ländern, in denen Lenzing CO2-intensive Prozesse betreibt, wurden bereits Regelungen zu Treibhausgas (THG)-Emissionen umgesetzt (Verbesserung der Energieeffizienz, regulierte Emissionsrechte). Strengere Regelungen, die die Kosten für THG-Emissionen erhöhen würden, sind in Vorbereitung. |
Lenzing implementiert strenge Energieeffizienzmaßnahmen, um ihre potenzielle Belastung durch Ökosteuern zu reduzieren. 2023 hat Lenzing seine wissenschaftlich fundierten Ziele aktualisiert, um ihre THG-Emissionen in Scope 1 & 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent zu reduzieren (im Vergleich zum Basisjahr 2021). Damit mildert Lenzing die Risiken künftiger Regelungen zum CO2-Preis. Lenzing hat außerdem ein für den Zeitraum bis 2050 validiertes Netto-Null-Ziel für die Emissionen in den Scopes 1, 2 & 3 festgelegt, einschließlich eines langfristigen Ziels mit einer absoluten Reduktion der Emissionen um 90 Prozent bis 2050 (Basisjahr 2021). |
|||
| Erhöhte Kosten für Biomasse | ||||
| Holz ist die wichtigste natürliche Ressource der Lenzing Gruppe zur Herstellung regenerierter Cellulosefasern. Trotz ihrer nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit höheren Nachfrage nach Biomasse und der alternativen Landnutzung steigen. Die zunehmende Konkurrenz um Landnutzung und natürliche Ressourcen wirkt sich auf die langfristigen strukturellen Biomassepreise aus. |
Um das Risiko steigender Biomassepreise zu minimieren und die Sicherheit in der Lieferkette zu verbessern, baut Lenzing in Brasilien eine moderne Zellstoffanlage mit integriertem Plantagen und Forstbetrieb. Die neue Anlage verbessert die Kostenposition der Lenzing Gruppe und stellt durch die Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsaspekte einen Meilenstein in Bezug auf Lenzings Strategie zur Klimaneutralität dar. |
|||
| Reputationsrisiko in der Textilindustrie | ||||
| Die Textilindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig zum Einsatz kommen, wird aufgrund des teilweise nicht nachhaltigen und ressourcenintensiven Rohstoffverbrauches und der Produktionsprozesse kritisch beobachtet. Insbesondere Polyester und herkömmliche Baumwolle sind mit strukturellen Problemen konfrontiert, die zu einer negativen Medienberichterstattung führen und die Stigmatisierung der Branche verstärken könnten. |
Lenzing reagiert auf mögliche negative Medienberichte über die Mode- und Textilindustrie, indem die Gruppe proaktiv Informationen über ihre Geschäftspraktiken und ihren ökologischen Fußabdruck offenlegt. Über ihre Kommunikationskanäle unterstreicht Lenzing ihren Beitrag zu einer CO2-armen Wirtschaft und den Nettonutzen, der durch ihre Spezialprodukte im Vergleich zu den am Markt angebotenen Standardprodukten der Branche entsteht. |
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| Physische Risiken | Chronische physische Klimarisiken | |||
| Klimamodelle deuten darauf hin, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimarisiken führen werden. Die Betriebsabläufe und Lieferketten der Lenzing Group könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit und anderen physischen Gefahren unterschiedlicher Schwere beeinträchtigt werden. Beispielsweise könnten klimabedingte Auswirkungen wie starke Regenfälle oder Waldbrände die für Lenzing wichtigen Zellstofflieferungen aus Südafrika und das neue Zellstoffwerk in Brasilien beeinträchtigen, was zu einem Mangel an hochwertigem Zellstoff und Engpässen in der Faserproduktion führen könnte. Darüber hinaus könnten klimabedingte Störungen wie Hitzestress zu häufigeren Schädlingsausbrüchen, Dürren und steigenden Wintertemperaturen führen, was die geplanten Erntepläne der Holzlieferanten stören und somit ein Risiko für die Holzversorgung von Lenzing darstellen könnte, insbesondere in den europäischen Zellstoffmühlen. Wasserknappheit könnte auch bedeuten, dass während längerer Trockenperioden, insbesondere in den Sommermonaten, weniger Wasser aus dem Fluss Ager am Standort Lenzing entnommen werden kann, was |
Alle identifizierten Risiken, die aus einer Störung in der Lieferkette für die verschiedenen Rohstoffe, Chemikalien und Energiequellen, die für die Herstellung von Zellstoff und Fasern erforderlich sind, entstehen, werden von Lenzing durch umfassende Lieferantenvielfalt und ganzheitliches Inventar- und Ressourcenmanagement gemanagt. Darüber hinaus hat Lenzing das Projekt "Safe Supply" initiiert, das rund 300 Initiativen für alternative Lieferanten und Lieferwege für wichtige Rohstoffe und Chemikalien umfasst. Die Auswirkungen von klimabedingten Starkregenfällen und den damit verbundenen potenziellen Überschwemmungen an betroffenen Standorten werden durch angemessenen Hochwasserschutz und Evakuierungspläne auf der Grundlage von Hochwasserrisikobewertungen gemildert. Mögliche Wasserknappheiten aufgrund längerer Trockenperioden an betroffenen Produktionsstandorten werden durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Wasserwirtschaft, - wiederverwendung, -recycling und -schutz bekämpft. |
Da sich die Anforderungen und Vorlieben der Konsument:innen in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial aufweisen. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaffung, effiziente Nutzung von Biomasse und Partnerschaften mit Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern beizutragen. All diese Faktoren führen zu einem Nettonutzen der Lenzing Produkte.
wiederum zu einer verringerten Produktion führen würde.
Lenzing verfolgt eine ehrgeizige Wachstumsstrategie, um von der erwarteten höheren Nachfrage nach verantwortungsvoll beschafften/niedrigemissions Produkten zu profitieren. Lenzing investierte mehr als 1 Milliarde Euro in ein neues Lyocell-Faserproduktionswerk in Prachinburi (Thailand) und ein neues Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien), das 2022 in Betrieb genommen wurde. Die wichtigsten Erfolge im Jahr 2023 waren die Umsetzung des technischen Konzepts und der Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™- Markenviscosefasern am Standort von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) sowie die Umstellung einer Linie von Viscose- auf Modal-Faserproduktion am Standort Nanjing (China). Diese Investitionen tragen erheblich dazu bei, die THG-Emissionen von Lenzing zu reduzieren und die Sicherheit der Rohstoffversorgung der Gruppe zu erhöhen.
Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken im operativen Geschäft zu senken, mehr Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieeffizienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird ihre THG-Emissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen (Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele deutlich reduzieren. Zudem strebt Lenzing an, ihre Netto-THG-Emissionen bis 2050 auf Null zu senken.
Der 2020 eingeführte konzernweite TCFD-Bewertungsprozess wurde mit dem Ziel weiterentwickelt, die Risiken des Klimawandels zu identifizieren, zu priorisieren, zu quantifizieren und abzumildern sowie die Chancen im Betrieb und in der Lieferkette von Lenzing zu nutzen.
Die Lenzing-Policies befassen sich mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Sie dienen als Katalog oder Rahmenwerk mit allgemeinen Zielen und Managementgrundsätzen für die Entscheidungsfindung. Mit Lenzings Policy für Nachhaltigkeit 2019 ebnete die Geschäftsleitung den Weg zur ständigen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourceneffizienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In ihrer Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE, siehe Kapitel "Umweltverschmutzung") verpflichtet Lenzing sich, die Umwelt, in der sie tätig ist, zu schützen, indem sie Emissionen und Abfall minimiert und Ressourcen effizienter nutzt. Die Policies werden durch Lenzings Übergangsplan für den Klimaschutz und die nachfolgenden Maßnahmen umgesetzt.
Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist für Lenzing ein entscheidender Schritt, und die Gruppe nutzt bereits erneuerbare Energiequellen, u.a. Wasser-, Solar- und Windenergie. Ein weiterer Schwerpunkt der Unternehmenspolitik im Berichtsjahr war die Bioenergie angesichts des Starts von Lenzings Bioraffinerie in Brasilien und der Investitionen in die Nutzung von Biomasse (siehe "Maßnahmen" unten).
Im Jahr 2023 wurde die Policy für Bioenergie vom Chief Pulp Officer (CPO) und vom Chief Sustainability Officer (CSO) genehmigt. Sie ist ein Leitfaden für die Beschaffung von Biomasse für die Energieproduktion von Lenzing und für die Beschaffung von Biomasse bei Dritten, die Mitglieder der Lenzing Gruppe mit Bioenergie versorgen. Lenzing bemüht sich, Biomasse zur Energieerzeugung ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Lenzing bemüht sich holzartige Biomasse zur Energieerzeugung im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff (siehe Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft") ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Holznebenprodukten und landwirtschaftlichen Reststoffen fordert Lenzing Transparenz über die Beschaffungsregion und verlangt, dass die Biomasse mindestens rechtmäßig geerntet wird und mit einem geringen Entwaldungsrisiko verbunden ist. Lenzing vermeidet generell Biomasse aus Agrarrohstoffen mit einem hohen Entwaldungsrisiko (im Sinne
Kompensation. Um die Ziele zu erreichen, hat Lenzing einen funktionsübergreifenden Lenkungsausschuss eingerichtet, der unter der Leitung des Vorstandes der Gruppe die notwendigen Entscheidungen trifft. Die THG-Reduktionsaktivitäten von Lenzing umfassen eine Reihe von Maßnahmen, die den THG-Ausstoß sowohl innerhalb des Unternehmens als auch entlang der Lieferkette reduzieren. von Anhang 1 der EU-Entwaldungsverordnung), insbesondere Reststoffe der Palmölproduktion. Werden solche Produkte in Betracht gezogen, muss die Einhaltung der Lenzing-Policy durch eine glaubwürdige externe Zertifizierung, regelmäßige Risikobewertungen speziell für die Beschaffungsregionen, Audits und Besuche vor Ort sowie eine unabhängige Zertifizierung der Biomasse für Energieprogramme (wie sie von der Erneuerbare-Energien-Richtlinie
RED II der EU vorgegeben werden) sichergestellt werden. Die Produktionsstandorte von Lenzing sind für die Bewertung der verwendeten Biomasse verantwortlich. Wenn festgestellt wird, dass Lenzing Biomasse aus umstrittenen Quellen bezieht, werden die Lieferanten durch Dialog zu Verfahrensweisen angeregt, die im Einklang mit Lenzings Policy stehen. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus
Die Science Based Target Initiative hat Lenzings wissenschaftlich fundierte Ziele genehmigt, Lenzing ist damit der erste Hersteller regenerierter Cellulosefasern mit genehmigten wissenschaftlich fundierten Zielen. Die Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing basiert auf der Reduktion ihrer Emissionen und nicht auf deren
Lenzings Lieferkette entfernt.
[ESRS E1-3; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing hat sich verpflichtet, Emissionen sowohl in den eigenen Betrieben als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Tabelle 13 gibt einen Überblick darüber, wie Lenzings Wälder und Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen. Die wichtigsten Maßnahmen, die Lenzing im Berichtsjahr ergriffen hat, sind mit den zuvor genannten Hebeln verbunden und im Folgenden detailliert beschrieben.
Die Innovationsplattform von Lenzing wird von Mitarbeitern verschiedener Abteilungen häufig genutzt, um Energieeinsparmaßnahmen oder andere innovative Ideen vorzuschlagen. Im Berichtsjahr umfassten solche Vorschläge eine Vielzahl von Themen, von der Erinnerung an Kollegen, Computerhardware während längerer Pausen in den Ruhezustand zu versetzen, bis hin zur Installation eines größeren Wärmetauschers in einem Raffinerieprozess an einem der Produktionsstandorte.
Kürzlich wurden bedeutende Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz in der Viscose- und Modalproduktion am Standort Lenzing abgeschlossen. Mit ihren Ideen und ihrem Fachwissen spielten Produktionsmitarbeiter dabei eine Schlüsselrolle. Die Projekte verbessern die Belüftungssysteme der Faserproduktionslinien, die Abgasbehandlung und die Regelung von Dampf für Hochvakuum-Systeme. Der Einfallsreichtum der Mitarbeiter und der professionelle Umgang mit den drei Projekten haben dazu beigetragen, die Viscose- und Modalproduktion am Standort Lenzing noch effizienter zu gestalten. Insgesamt führt dies zu einer jährlichen Gesamtenergieeinsparung von etwa 26.500 GJ. Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von ungefähr 1.470 Einfamilienhäusern.
Im Berichtsjahr hat Lenzing eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um ihren Energiemix weiter zu verbessern und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu ermöglichen.
So wurde ein 43 MW Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz (Österreich) erworben. Nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen und Erfüllung der sonstigen Closing-Bedingungen wurde das Biomassekraftwerk in Q2/2023 vom Standort Heiligenkreuz übernommen. Mit dieser strategischen Investition wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen am Standort deutlich reduziert. Rund 50 Prozent des bisher genutzten Erdgases können durch die Bioenergie ersetzt werden.
Zwei weitere Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom aus dem Netz (Purwakarta, Indonesien und Nanjing, China), wodurch sich die Zahl der Standorte, die ausschließlich erneuerbaren Strom nutzen, auf sechs erhöht.
Seit November 2023 beliefern die grünen Energieerzeuger Enery und Energie Steiermark das Faser- und Zellstoffwerk am Standort Lenzing (Österreich) mit photovoltaischer Energie aus einem Kraftwerk mit einer Spitzenleistung von 5.500 kW, das sich in der Steiermark (Österreich) befindet.
Zellstofffabriken können Bioenergie erzeugen, die zur Faserproduktion genutzt werden kann. Dies ist der Vorteil von Anlagen, die Zellstoff- und Faserproduktion am gleichen Standort integrieren, im Vergleich zu eigenständigen Faserproduktionseinheiten. In einigen Fällen kann ein Zellstoffhersteller in unmittelbarer Nähe zu einem Faserproduzenten ebenfalls Bioenergie bereitstellen. Generell ist die nachhaltige Beschaffung von Holz und Biomasse von entscheidender Bedeutung
2023 wurden Gase von Linde Green in den Produktionsprozess integriert, um die THG-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsprozessen zu reduzieren. Durch den Bezug von Industriegasen von Linde, die vollständig mit erneuerbarer Energie hergestellt werden, trägt Lenzing zu einer erheblichen Emissionsreduktion bei und spart jährlich mehr als 1.700 Tonnen CO2 ein.
| Klimawandelrelevantes Thema | Einzelheiten | Beitrag der Lenzing Gruppe |
|---|---|---|
| CO2-Sequestrierung in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern |
Nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder und Forstplantagen nehmen mehr Kohlenstoff in Bäumen und geernteten Holzprodukten auf und wirken so langfristig als Nettosenke. In Europa nehmen die Waldflächen und die Kohlenstoffspeicher zu. |
Holzbeschaffung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, Management eigener Plantagen, aktive Zusammenarbeit mit Faserzellstofflieferanten für Verbesserungen und andere Stakeholder Aktivitäten (z.B. Wood K plus) |
| Ersatz von Rohstoffen, die das Klima in umfangreichem Maße beeinträchtigen |
Fasern mit einem geringeren CO2-Fußabdruck in ihrem Herstellungsprozess und Lebenszyklus |
Angebot von Fasern mit geringerem Fußabdruck |
| Anpassung der Wälder an den Klimawandel |
Der Anteil der Buche in Europa nimmt zu, die Nutzung ist jedoch begrenzt. Aktive Waldbewirtschaftung erzielt schnellere Zunahmen der Artenvielfalt (und damit Klimaresilienz) im Vergleich zur natürlichen Entwicklung der Wälder. |
Wirtschaftliche Valorisierung von Buchenholz zur Faserzellstoffproduktion in Lenzing (mit höherem Mehrwert als die Verwendung als Brennholz) ermöglicht es den Waldbesitzern, das Einkommen zu erzielen, das sie für Maßnahmen zur Klimaanpassung benötigen. |
| CO2-Emissionen aus der Abholzung von Wäldern |
Keine Abholzung in der Beschaffungskette | Lenzing Policy für Holz und Zellstoff, Zertifizierungen von Lenzing für Holz und Faserzellstoff (FSC®, PEFC), Transparenz durch CDP Forests, Umsetzung der Canopy-Initiative, erster Platz mit "Dark Green Shirt" der CanopyStyle-Initiative |
[ESRS E1-4; GRI 3-3e, 302-4]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Kurzfristiges wissenschaftlich |
Neues Ziel: Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g Vorheriges Ziel: Reduzierung der THG-Emissionen nach Scope 1, 2 & 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor und nachgelagerter Transport sowie Brennstoffe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellstoff bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
||
|---|---|---|---|
| fundiertes Ziel | |||
| Maßnahme(n) | Lenzing reduziert 40 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017)b,e |
2024 Auf Kurs |
|
| Lenzing reduziert 50 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017)e |
2027 Auf Kurs |
||
| Lenzing hat seinen Ansatz zur Minderung des Klimawandels beibehalten und seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 reduziert. Für 2023 hat Lenzing ein neues wissenschaftsbasiertes Ziel festgelegt, das sich an einem 1,5°C-Szenario orientiert. Dieses Ziel wurde von der Initiative "Science Based Target" |
Status in 2023 bestätigt. Die Maßnahme, die eine Reduktion der spezifischen Emissionen um 40 Prozent vorsieht, wurde 2023 erfolgreich umgesetzt.
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel (science-based target) bis 2030.
f) Scope 3-Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstoffs Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellstoff), der Produktion von Brennstoffen, dem Transport von eingekauften Rohstoffen und Brennstoffen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde aktualisiert und Ende 2023 vom SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlenstoffspeicherung bestehen.
| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten THG-Emissionen (Scopes 1, 2 und 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 Neu |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100°Prozent Ökostrom | 2024 Erreicht |
| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 Verzögert |
|
| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 Erreicht |
|
| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellstoff-Produktion in Brasilien bereit |
2023 Erreicht |
|
| Lenzing erreicht Scope-1- und 2-Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergieh |
2023 Verzögert |
|
| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope-3- Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaffen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2-Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
| Lenzing engagiert sich mit 50 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein geneehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstoffbranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringen THG-Fußabdruck bereitstellen zu können, z.B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZING™ ECOVEROTM und VEOCELTM |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil- und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2- Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
| Status in 2023 | Sechs Produktionssandorte beziehen zu 100 Prozent erneuerbaren Strom. Der Anschluss von Gasleitungen und der Bau von Anlagen in Nanjing (China) sind im Gange. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es finden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaffung von Chemikalien mit geringerem CO2- Fußabdruck zur Verfügung (z.B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) stand vor einigen Herausforderungen, um durchgängig 100 Prozent Energie aus Biomasse zu erhalten, was auf die Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners zurückzuführen ist, jedoch hat der Standort im Oktober und November 100 Prozent Energie aus Biomasse erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen zu erarbeiten. Die Gespräche und Verhandlungen über die Sicherstellung der Bioenergie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, dauern an. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Endkunden angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage einer kostengünstigen Beschaffung den Vorrang vor einer nachhaltigen gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2- Fußabdruck zu zahlen. Einbindung der Kunden für die Positionierung dieser Produkte hat im Jahr 2023 stattgefunden, um die Reduzierung der Scope-3-Emissionen der Kunden zu unterstützen. |
f) Scope-3-Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstoffs Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellstoff), der Produktion von Brennstoffen, dem Transport von eingekauften Rohstoffen und Brennstoffen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde aktualisiert und Ende 2023 vom SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlenstoffspeicherung bestehen.
h) Diese Maßnahme wurde im Bericht von 2022 als erreicht markiert, konnte jedoch aufgrund von Problemen des Biomassekessels des Lieferanten nicht durchgängig im Jahr 2023 erreicht werden.
Lenzing hat erstmals im Jahr 2019 SBTs festgelegt. Im Jahr 2023 wurden die SBTs von Lenzing aktualisiert, um mit den aktuellen Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinzustimmen. Die vorherigen Ziele waren auf eine Erwärmung um 2°C ausgerichtet und wurden als Reduzierung der Treibhausgasintensität ausgedrückt (Reduktion der THG-Emissionen pro Tonne verkaufte Zellstoff- und Faserprodukte). Die neuen Ziele werden nun als absolute THG-Reduktionen ausgedrückt, die mit dem Szenario einer Erwärmung um 1,5°C übereinstimmen. Dies bedeutet, dass die aktualisierten Ziele noch ehrgeiziger sind.
2015 wurde das Übereinkommen von Paris auf der 21. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP21) im Konsens verabschiedet. Ziel des Übereinkommens ist es, den Klimawandel zu bekämpfen, indem der globale Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau gehalten wird.
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat 2022 seinen neuen Bericht veröffentlicht, der mehr Klarheit über die THG-Reduzierungen schafft, die erforderlich sind, um den Anstieg unter 1,5°C zu halten. Diesem Bericht zufolge werden globale Netto-Null-THG-Emissionen in den frühen 2050er-Jahren erreicht, die die Erwärmung auf 1,5°C begrenzen; 2°C werden in den frühen 2070er-Jahren erreicht.
Die Science Based Target Initiative ist eine Zusammenarbeit zwischen dem CDP, dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Sie definiert und fördert Best Practices bei der Festlegung von Sciencebased Targets und bewertet unabhängig die Ziele der Unternehmen hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit dem Grad der Dekarbonisierung, der laut Wissenschaft erforderlich ist, um den globalen Temperaturanstieg unter 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten.
Die Hebel zur Erreichung der Science-based Targets finden Sie im Abschnitt "Strategie".
[ESRS E1-5; GRI 302-1, 302-2, 302-3]
Das Produktionsvolumen von Zellstoff und Cellulosefasern steht in direktem Zusammenhang mit der Menge an verbrauchter Energie und dadurch auch mit den mit der Energienutzung verbundenen Emissionen. Im Jahr 2023 steigerte sich der gesamte Primärenergieverbrauch aufgrund der Einbeziehung der zwei neuen Produktionsstandorte von Lenzing in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand). Dennoch ist der absolute Verbrauch fossiler Primärenergie aufgrund des hohen Anteils erneuerbarer Energien nur leicht gestiegen (siehe Tabelle 15 und Abb. 08).
Der spezifische Primärenergieverbrauch hat im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen (siehe Tabelle 15). Dies liegt hauptsächlich am höheren spezifischen Primärenergieverbrauch für die Zellstoffproduktion in Indianópolis (Brasilien), der durch die Zellstoffproduktionstechnologie bedingt ist.
| verwendete Brennstoffe | Tabelle 14 |
|---|---|
| Lenzing, Österreich | Biomasse, Abfall, Erdgas und Kohle |
| Heiligenkreuz, Österreich | Biomasse, Biogas und Erdgas |
| Paskov, Tschechische Republik | Biomasse, Biogas und Erdgas |
| Grimsby, Großbritannien | Erdgas |
| Mobile, USA | Erdgas |
| Nanjing, China | Kohle und Erdgas |
| Purwakarta, Indonesien | Kohle und Erdgas |
| Prachinburi, Thailand | Biomass und Kohle |
| Indianópolis, Brasilien | Biomasse und Öl |

Quellen: IEA Energy Statistics Data Browser "World 2021", Lenzing AG. Beinhaltet EigenenergieVerbrauch und Verbrauch externer Anbieter, exklusive Netzstrom (ein minimaler Teil von Scope 1 und 2 im Gesamtenergieverbrauch der Lenzing Gruppe). In Paskov, Grimsby, Mobile und Heiligenkreuz wird in den eigenen Anlagen keine Kohle als Brennsto eingesetzt. An den Standorten in Asien (Nanjing und Purwakarta) wird vorwiegend Kohle als Brennsto verwendet.
| der Lenzing Gruppe Tabelle 15 |
||||
|---|---|---|---|---|
| Mio. GJ | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Primärenergie verbraucha |
43,10 | 42,45 | 38,62 | 60,89 |
| Fossile Primärenergie |
23,39 | 21,78 | 18,51 | 19,64 |
| Erneuerbare Primärenergie |
19,71 | 20,67 | 20,11 | 41,26 |
| Spezifischer Energieverbrauchb (Index in Prozent basierend auf GJ/t, 2014 = 100 %) |
100 % | 97,40 % | 97,60 % | 110,16 % |
a) Lenzing gibt sowohl den direkten als auch den indirekten Energieverbrauch an. Gemäß Treibhausgas-Protokoll betrifft Scope 1 die direkt von der Lenzing Gruppe verbrauchte Energie und Scope 2 die von Energieversorgern und aus dem öffentlichen Netz bezogene Energie. Primärenergie umfasst hier alle Formen von Energie wie z. B. Strom und Dampf. Alle Energiequellen wie fossile (Kohle, Erdöl, Erdgas) und erneuerbare (Biomasse, Abfallbrennstoffe, Wasser, Wind usw.) wurden einbezogen.
b) Spezifischen Indikatoren werden pro Produktionseinheit angegeben. Dies gilt für alle spezifischen Indikatoren in diesem Bericht, außer für die CO2-Emissionen.
[ESRS E1-6; GRI 305-1, 305-2, 305-3, 305-4]

Trotz der deutlich höheren Produktionsvolumina stiegen die absoluten Scope-1 THG-Emissionen im Jahr 2023 nur leicht im Vergleich zu 2022 an, und die absoluten Scope-2-Emissionen blieben auf dem gleichen Niveau. Dies ist auf den hohen Anteil erneuerbarer Energien und die Umsetzung der Verbesserungen im Abschnitt "Highlights 2023" zurückzuführen (siehe oben). Die kombinierten absoluten Scope-1 und Scope-2 THG-Emissionen stiegen im Vergleich zu 2022 leicht an, nahmen aber im Vergleich zu 2021 deutlich ab. Die absoluten Scope-3-Emissionen blieben auf dem Niveau von 2022, nahmen aber im Vergleich zu 2021 deutlich ab. Der Hauptgrund dafür ist ein höherer Anteil an CO2-armem Zellstoff in der Faserproduktion.
Ebenso sind die absoluten Scope-1-, 2- und 3-Emissionen im Vergleich zu 2022 fast unverändert, haben sich jedoch im Vergleich zu 2021 deutlich verringert. Die biogenen CO2-Emissionen im Scope 1 stiegen signifikant an, da der neue Produktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) einen hohen Anteil an erneuerbarer, biobasierter Energie aufweist. Die THG-Emissionsintensität (pro Tonne verkaufte Faser und Zellstoff) im Scope 1, 2 und 3 nahm signifikant ab und erreichte fast den Zielwert des kurzfristigen wissenschaftlich fundierten Ziels für das Jahr 2030 vor der Aktualisierung im Berichtsjahr (siehe Tabelle mit vorherigem Ziel oben).
| Absolute Emissionen (Mio. Tonnen CO2-Äquivalent) | 2017 | 2021 (Ausgangsbasis) |
2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Direkte Emissionen, Scope 1 | 1,16 | 1,08 | 0,92 | 1,00 | |
| Indirekte Emissionen, Scope 2 | 0,63 | 0,53 | 0,35 | 0,34 | |
| Gesamte Scope 1 & 2 THG-Emissionenb | 1,78 | 1,61 | 1,27 | 1,34 | |
| Indirekte Emissionen, Scope 3c | 1,89 | 1,82 | 1,45 | 1,43 | |
| Gesamte Scope 1, 2 & 3 THG-Emissionen | 3,67 | 3,43 | 2,72 | 2,77 | |
| Biogene CO2-Emissionen (gesamt), Scope 1 | 1,90 | 1,83 | 3,28 | ||
| Absolute Emissionen Index (neues SBT, 2021=100 %) | 2017 | 2021 (Ausgangsbasis) |
2022 | 2023 | Kurzftristiges Langfristiges SBT 2030 SBT 2050 Indexd Indexd |
| Scope 1 & 2 | 111 % | 100 % | 79 % | 83 % | 58 % |
| Scope 3 | 104 % | 100 % | 80 % | 78 % | 75 % |
| Scope 1, 2 & 3 | 107 % | 100 % | 79 % | 81 % | 10 % |
a) THG-Bilanzierung gemäß THG-Protokoll unter Verwendung des GWP-Potenzials für Treibhausgase aus dem Fünften Bewertungsbericht des IPCC (AR5 - 100 Jahre). Scope 1- Emissionsfaktor Quelle: Messungen und Ecoinvent-Werte. Scope-2-Emissionsfaktor Quelle: Lieferanten. Scope-3-Emissionsfaktor Quelle: Ecoinvent, Ecotransit und Daten der Lieferanten.
b) Umfasst sowohl Scope-1- als auch Scope-2-Emissionen aller Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, HFCs, PFCs, SF6, NF3), ausgedruckt als CO2-Äquivalente. Scope 1-Emissionen werden auf der Grundlage von Emissionsfaktoren aus dem EU-Emissionshandelssystem berechnet, Scope-2-Emissionen werden nach einer marktbasierten Methode berechnet. Die Scope-2-Emissionen nach dem standortbasierten Ansatz betragen 0,64 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in 2023.
c) Enthält die Kategorien 1, 3, 4 & 9 und deckt 96,2 Prozent der Emissionen in den relevanten Scope-3 Kategorien von Lenzing ab.
d) Die SBT-Zielwerte entsprechen der erforderlichen Reduktion der absoluten THG Emissionen, d. h. 42 Prozent im Scope 1 & 2 u. 25 Prozent im Scope 3 für das kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel sowie 90 Prozent im Scope 1, 2 & 3 für das Langfristige.
| Spezifische Treibhausgasmissionenª | |
|---|---|
| Spezifische Treibhausgasmissionena | Tabelle 17 | |||
|---|---|---|---|---|
| Spezifische Emissionen (Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Zellstoff und Faser verkauft) und Indexb |
2017c (Ausgangsbasis) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen | 3,45 | 3,14 | 2,84 | 1,88 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen Index (2017 = 100 %) | 100 % | 91 % | 82 % | 55 % |
| Spezifische Emissionen (Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Zellstoff und Faser produziert) und Index |
2017 c (Ausgangsbasis) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen | 2,47 | 2,28 | 1,99 | 1,45 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen Index (2017 = 100 %) | 100 % | 92 % | 81 % | 59 % |
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in Tabelle 16.
b) Diese Kennzahl ist relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes.
c) Das vorherige SBT wurde 2018 entwickelt, daher wurde 2017 als Basisjahr gewählt.
[ESRS E1-7; GRI 305-5]
Die Umsetzung verschiedener Projekte zur Reduktion von THG-Emissionen haben geholfen, die Emissionen zu verringern. Informationen über die Projekte 2023 und die Reduktion finden Sie im Abschnitt "Highlights des Jahres".
[ESRS E1-8]
2021 wurde ein interner Kohlenstoffpreis (ICP) von EUR 75 pro Tonne CO2 eingeführt. Der ICP gilt zusätzlich zu den gesetzlichen Kohlenstoffpreisen an verschiedenen Lenzing Standorten (z.B. EU-ETS). Er wurde im strategischen Investitionsplanungsprozess 2023 für Capex-Projekte mit einem Volumen von über EUR 2 Mio. angewandt. Ziel des ICP ist es, künftige CO2-Risiken zu minimieren, erneuerbaren Brennstoffen den Vorzug vor fossilen Brennstoffen zu geben und Energieeffizienzprojekte zu unterstützen.
[GRI 3-3f]
Lenzing ist der festen Überzeugung, dass die eigenen Bemühungen durch den Austausch mit Stakeholdern in der Industrie und der Zivilgesellschaft ergänzt werden sollten. Denn die Klimakrise erfordert Zusammenarbeit, um einen systemischen Wandel herbeizuführen. Lenzing unterzeichnete 2018 die UN Fashion Industry Charter for Climate Action und ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppen, die Lösungen für die Herausforderungen in der Industrie entwickeln. Lenzing unterstützt zudem die Bemühungen des World Resource Institute (WRI) und des Apparel Impact Institute (AII), um eine ausgereifte Roadmap für die Bekleidungs- und Schuhindustrie zu entwickeln.
Für die Umsetzung der Maßnahmen, z.B. die Umstellung auf andere Brennstoffe, sind ein unterstützender politischer Rahmen und entsprechende Anreize erforderlich. Derzeit ist Erdgas in vielen Teilen der Welt teurer als Kohle. Biomassebrennstoffe sind nicht in ausreichendem Maße in der erforderlichen Größenordnung verfügbar. Ebenso ist netzbasierter Strom aus erneuerbaren Energien in vielen Teilen Asiens nicht weit verbreitet und kommerziell verfügbar. Um CO2-arme Lösungen zu fördern, sind gleiche Wettbewerbsbedingungen erforderlich, z.B. eine globale CO2- Preisgestaltung und die Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe. Die Industrie und lokale Regierungen sollten ihre Anstrengungen intensivieren, um mehr erneuerbare Elektrizität zu erzeugen und so die derzeitigen Anlagen zu versorgen und das zukünftige Wachstum zu fördern.
Die UN Fashion Industry Charter for Climate Action unter der Schirmherrschaft der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) ist eine breite Stakeholder-Bewegung in der Textil-, Bekleidungs- und Modeindustrie mit dem Ziel eines ganzheitlichen Engagements für den Klimaschutz. Die Unterzeichner verpflichten sich zu Klimazielen und schließlich zur vollständigen Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette der Modeindustrie in Übereinstimmung mit der Science Based Target Initiative.
Das ursprüngliche Ziel der UN Fashion Charter sind Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 und eine Reduzierung der Emissionen um 30 Prozent bis 2030. Diese Ziele wurden im November 2021 aktualisiert, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, wie vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) empfohlen. Ein erster Bericht, das "Climate Action Playbook" wurde 2020 veröffentlicht. Er zeigt große Reduktionspotenziale für THG-Emissionen bei der Faserproduktion, dem Hauptrohstoff der Modebranche, auf.
Lenzing ist Gründungsmitglied der Initiative. Aufgrund langjähriger Erfahrung in der Herstellung nachhaltiger Fasern auf Zellulosebasis und der Bewertung deren Umweltauswirkungen durch Lebenszyklusanalysen (LCA) trägt Lenzing aktiv zur Arbeitsgruppe, die sich mit Rohstoffen beschäftigt, bei. Diese veröffentlichte im Jahr 2021 einen Bericht mit dem Titel "Identifying Low-Carbon Sources of Cotton and Polyester". Darin wurden bestehende LCA-Studien zusammengefasst und Verbesserungsmöglichkeiten durch den Wechsel von Energiequellen, Technologieänderungen und Innovationen aufgezeigt. Mit aktiver Unterstützung von Lenzing seit 2021, wurde im Jahr 2023 ein weiterer Bericht mit dem Titel "Man-Made Cellulosic Fibers" veröffentlicht. Dieser Bericht basiert auf Beiträgen einer Reihe von Stakeholdern, einschließlich andere Faserhersteller, Bekleidungsunternehmen, NGOs und Nachhaltigkeitsdienstleistern.
Lenzing hat auch zum Bericht "Aggregate report of the transition plans" mit ihrem Klima-Übergangsplan beigetragen. Darin geben 42 Unterzeichner ihre Pläne bekannt, wobei 80 Prozent genehmigte SBTs haben.
Lenzing hat an der Entwicklung der Publikation "Roadmap to Zero (2021)" mitgewirkt, die mit bewährten Ansätzen und Maßnahmen die Industrie zum Handeln gegen die Klimakrise motivieren soll. Dieses Dokument wurde vom World Resources Institute (WRI) zusammen mit dem Apparel Impact Institute (AII) erstellt, einem Spin-off von Cascale (vormals SAC), die bewährte Lösungen der Bekleidungs- und Schuhindustrie für den Umweltschutz identifiziert, finanziert, skaliert und bewertet. Im Jahr 2023 hat AII eine Fortsetzung dieses Berichts veröffentlicht, um die Bestandsaufnahme und den Fortschritt der Industrie in Richtung des Netto-Null-Ziels zu dokumentieren. Lenzing hat zu diesem Bericht mit Best-Practice-Beispielen in verschiedenen Bereichen beigetragen, wie beispielsweise innovativen Materialien, der Eliminierung von Kohle und dem Wechsel zu 100 Prozent erneuerbarem Strom aus dem Netz.
Elf führende Unternehmen aus sechs Ländern, darunter auch die Lenzing Gruppe, gründeten im September 2020 unter der Leitung des nova-Instituts (Deutschland) die Renewable Carbon Initiative (RCI). Das Ziel der Initiative ist es, den Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlenstoff für alle organischen Chemikalien und Materialien zu unterstützen und zu beschleunigen. Im ersten Jahr ist die Zahl der Mitglieder auf über 30 gestiegen, darunter Unternehmen wie Beiersdorf (Deutschland), BASF (Deutschland), Cosun Beet Company (Niederlande), Givaudan (Schweiz), Henkel (Deutschland), IFF (USA), LanzaTech (USA), NESTE (Finnland), Unilever (Großbritannien, Deutschland) und UPM (Finnland). Die Renewable Carbon Initiative strebt das Ende des fossilen Zeitalters für alle organischen Chemikalien und Materialien bis 2050 an. Das Konzept des erneuerbaren Kohlenstoffs, das für Rohmaterialien unerlässlich ist, bekommt immer mehr Aufmerksamkeit und Rückenwind – auch von politischer Seite (z.B. im Kommunikationspapier "Nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe" der Europäischen Kommission). Im Jahr 2023 veröffentlichte das RCI mehrere Berichte, darunter eine umfassende Analyse der heutigen Kohlenstoffflüsse oder des Beitrags von Materialien auf Basis erneuerbaren Kohlenstoffs zur Senkung des CO2-Fußabdrucks. Der zweite Bericht enthält auch eine Fallstudie zu Lenzing-Fasern. Lenzing wird weiterhin ein aktives Mitglied des RCI sein, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der weiteren Ökologisierung der Textil- und Vliesstoffgeschäfte liegt.
Die THG-Emissionen von Lenzing werden gemäß dem GHG Protocol (Greenhouse Gas Protocol) berechnet. Darüber hinaus beteiligt sich Lenzing an der Weiterentwicklung der damit verbundenen Standards und Leitlinien durch den Branchenverband CEPI (Confederation of European Paper Industries). Dies zeigt das Engagement von Lenzing für Transparenz und die Einhaltung international anerkannter Standards bei der Berechnung und Berichterstattung über THG-Emissionen. Mehr Informationen können Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung" finden.
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing ist sich bewusst, dass das Vermeiden von Umweltverschmutzung von entscheidender Bedeutung ist. Das Unternehmen überwacht und steuert aktiv die Umweltauswirkungen seiner Geschäftstätigkeit und konzentriert sich dabei auf die Minderung von Umweltrisiken durch die Zellstoff- und Faserproduktion. Lenzing versucht, neben der bloßen Einhaltung von Vorschriften durch strenge Maßnahmen, die Belastung durch Emissionen, Abwässer und Abfall so weit wie möglich zu reduzieren. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wird sichergestellt, dass die Vermeidung von Umweltverschmutzung in jeden Schritt des Fertigungsprozesses integriert ist. Lenzing befasst sich proaktiv mit den Herausforderungen der Umweltverschmutzung, um so einen Beitrag zu einer saubereren und lebenswerten Umwelt zu leisten und damit ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolle Unternehmensführung zu unterstreichen.
• Umweltverschmutzung kann die Gesundheit von Mitarbeiter:innen und Anwohner:innen beeinträchtigen und sich schädlich auf die Umgebung auswirken – Policies und Engagement
Regelmäßige globale Quality, Environment, Safety&Health (QESH) Meetings mit Managementprüfung – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Luftemissionen"
Ziel "FEM" – Stakeholders
ZDHC
Site Managers – Unterstützende Funktionen
Global QESH
[GRI 3-3]
– Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen – Positiv
Lenzing verwaltet erfolgreich ihre umweltbezogenen Auswirkungen und Risiken. Im Berichtsjahr sind keine wesentlichen meldepflichtigen Verstöße gegen Genehmigungsbestimmungen aufgetreten.
Gruppenweite Umsetzung eines Standards und eines Fahrplans für das Chemikalienmanagement – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Luftemissionen"
Ziel "FEM" – Stakeholders
Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC)
[ESRS E2-1; GRI 3-3c]6
Der Umweltstandard der Gruppe ist so konzipiert, dass er Benchmarks und Emissionsgrenzwerte der besten verfügbaren Techniken für die industrielle Zellstoff- und Faserproduktion widerspiegelt (siehe EU-BVT unten). Außerdem hat Lenzing die Leitlinien der Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) angenommen, die eine sicherere Wahl von Faserprodukten ermöglichen sollen. Das ambitionierte Rahmenwerk zielt auf ständige Verbesserungen der Verschmutzungsparameter ab.
6 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Die SHE Policy gilt für die gesamte Lenzing Gruppe und wurde 2022 von der Konzernleitung genehmigt. Dadurch sind Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz als Grundwerte in der Lenzing Gruppe verankert.
Alle Lenzing Standorte in der EU, darunter ein Viscosewerk, zwei Lyocellwerke und zwei Zellstoffwerke, erfüllten 2023 die geltenden EU-BVT-Leistungsstandards, die in mehreren EU-Referenzdokumenten zur besten verfügbaren Technik festgelegt sind. Die Einhaltung der EU-BVTs ist die Grundlage für die Erteilung und Überprüfung von Umwelt- und Betriebsgenehmigungen für die Anlagen und wird von den zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten kontinuierlich überwacht. Die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften sowie die Anforderungen an das Management, das Überwachungsprogramm, die Berichterstattung usw. werden ebenfalls in Übereinstimmung mit den EU-BVT-Standards durchgeführt.
Die EU-BVT gelten ausschließlich innerhalb der EU und haben außerhalb der EU keine Gültigkeit. Alle Faserprodukte, die an Lenzing-Standorten außerhalb der EU hergestellt werden, tragen daher das EU Umweltzeichen für herausragende Umweltleistung. 2023 wurde dem Produktionsstandort Lenzing in Purwakarta (Indonesien) das europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel) verliehen. Er ist damit der jüngste Standort der Gruppe, der Fasern mit diesem Label herstellt.
Ein konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement wurde im Jahr 2023 eingeführt. Er beinhaltet ein umfassendes Chemikalieninventar und ein Genehmigungsverfahren. Der Standard schließt eine Gefahrenbeurteilung und Expositionsabschätzung für jedes chemische Produkt ein, um nachweisen zu können, dass dessen Verwendung für das Personal, die Umwelt und die Nutzung in Produkten sicher ist. Der Prozess zur Umstellung des Chemikalienmanagements wurde 2020 eingeführt und wurde schrittweise an allen Standorten umgesetzt, um einen einheitlichen konzernweiten Ansatz aller Standorte der Gruppe zu gewährleisten.
[ESRS E2-2; GRI 3-3d, 303-2, 306-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing hat sich dem "Supplier-to-Zero"-Programm der Multi-Stakeholder-Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) verschrieben. Bei Abwassertests 2023, erreichten die Standorte Prachinburi (Thailand) und Heiligenkreuz (Österreich) den Status "aspirational" bei ZDHC MMCF-Abwasser-Parametern.
Die Abwässer werden kontrolliert abgeleitet, um eine Kontamination des Grundwassers zu vermeiden. Das Prozesswasser wird in biologischen Abwasseraufbereitungsanlagen (Kläranlagen) behandelt. Die Lenzing Gruppe verfügt an all ihren Standorten mit Ausnahme von Grimsby (Großbritannien) über derartige Anlagen. Der Standort Grimsby erfüllt alle lokalen Gesetze und Vorschriften für Abwasser sowie die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Dennoch investiert Lenzing in eine neue Kläranlage, um die noch ehrgeizigeren Umweltstandards der Lenzing Gruppe zu erfüllen. Die Standortvorbereitung ist abgeschlossen und 2023 wurde mit dem Bau begonnen. Der Bau beinhaltet auch eine Zusammenarbeit mit der Regierung des Landes, um neue Technologien aus einem laufenden F&E-Projekt anzuwenden.
An den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) werden aus den Abfallströmen der Zellstoffproduktion bereits in einem frühen Stadium des Bioraffinerieprozesses organische Verbindungen extrahiert. Dadurch verringert sich die CSB-Belastung (CSB = chemischer Sauerstoffbedarf) im Abwasser deutlich. Dies ist ein Beispiel für einen Best-Practice-Ansatz: Potenzielle Abwasserströme werden zu nützlichen Produkten verarbeitet, wodurch Verschmutzung vermieden und die in den Abwasseraufbereitungsanlagen zu behandelnde Abwassermenge reduziert wird.
Die Anlage von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) hat große Fortschritte bei der Verbesserung ihrer Umweltleistung gemacht. Die abgeschlossene Anlagenmodernisierung im Wert von 100 Millionen Euro umfasst zwei Hauptkomponenten. Die erste, eine neue Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP), wurde erfolgreich in Betrieb genommen und ist voll funktionsfähig. Die zweite Komponente ist die Aufrüstung der Abwasserbehandlungsanlage. Der Bau wurde im Jahr 2023 abgeschlossen, und sobald sie voll funktionsfähig ist, wird sie die Abwasseremissionen signifikant reduzieren.
Im Jahr 2021 wurde ein weiteres Projekt zur Modernisierung der Kläranlage am Standort Mobile in den USA genehmigt. Die Lyocellanlage war eine der ersten ihrer Art. Die bestehende Kläranlage wird modernisiert, um die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe und die Zielvorgabe für CSB-Emissionen zu erfüllen. Diese Investition wird nicht nur dazu beitragen, die künftigen ZDHC-Anforderungen für die Lyocellproduktion zu erfüllen, sondern auch eine potenzielle Erweiterung der Faserproduktionskapazität ermöglichen. Das Projekt umfasst die Renovierung bestehender Strukturen und neue modulare Elemente für eine hochmoderne Abwasserbehandlung. Die Investition gewährleistet somit einen verlängerten Lebenszyklus der Kläranlage. Der Bau wurde im Dezember 2023 abgeschlossen und die Inbetriebnahme der neuen Systeme hat begonnen.
[ESRS E2-3; GRI 3-3e]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Luft emissionen |
Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a | Maßnahmen durchgeführt |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 |
| Status in 2023 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertifiziert. Alle Maßnahmen für dieses Ziel wurden umgesetzt, aber um das Ziel zu erreichen, müssen die Maßnahmen ein ganzes Jahr lang laufen. |
|
| a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) sind nicht berücksichtigt). |
||
| ZDHC Viscose | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2024 |
2026 Auf Kurs |
| Status in 2023 | Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde im Jahr 2023 fortgesetzt. Die Umsetzung der Luftemissionsrichtlinie verlief planmäßig, allerdings wird die Berichterstattung über die ZDHC Lieferantenplattform (für man-made cellulosic fibers MMCF) aufgrund der Verzögerung des offiziellen Starts erst in der ersten Hälfte des Jahres 2024 beginnen. Das Ziel, das "aufstrebend" Niveau zu erreichen, wird nun aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen auf 2026 verschoben. |
|
| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028 |
2028 Auf Kurs |
| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Auf Kurs |
| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Verzögert |
|
| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 Auf Kurs |
|
| Status in 2023 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich kein ZDHC-zertifiziertes Labor gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht abgeschlossen werden. Die Standorte, die die Berichterstattung über das ZDHC-Gateway abgeschlossen haben, haben alle das angestrebte Niveau erreicht. Die Anforderungen gemäß der Richtlinie zur verantwortungsvollen Faserproduktion werden ab 2024 nach der Veröffentlichung der ZDHC-Lieferantenplattform für MMCF Anfang November 2023 gemeldet. |
|
| b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand) |
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstoffbedarf CSB) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024; Ausgangsbasis 2014a,b |
2024 Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Lenzing implementiert neue Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Grimsby (Großbritannien) | 2024 Auf Kurs |
|
| Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Purwakarta (Indonesien) fand 2023 statt, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 geplant. Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Grimsby (Vereinigtes Königreich) ist auf |
Status in 2023 Kurs und wird 2024 in Betrieb gehen.
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) sind nicht berücksichtigt).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024d |
2024 Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten und 2023 die erste externe Verifizierung durch |
2023 Erreicht |
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) und 2024 die erste externe Verifizierung durch |
2024 Auf Kurs |
|
| Sieben Standorte haben FEM eingeführt, vier Standorte haben die Verifizierung mit ausgezeichneten Ergebnissen von 90 bis 95 abgeschlossen, drei Standorte mit Ergebnissen zwischen 70 und 89. Für die Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) wurden Selbstbeurteilungen und Schulungen durchgeführt. |
Status in 2023 Beide Standorte bereiten sich auf die Verifizierung im Jahr 2024 vor.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Eine nachhaltige Zellstoff- und Faserproduktion unterliegt per se strengen Kriterien (z.B. Emissionsgrenzwerten), nicht nur in Bezug auf die Emissionen, sondern auch im Hinblick auf das Abwasser und die Wasseraufbereitung. Nationale oder regionale Gesetzgebungen sowie etliche Industriestandards und Zertifizierungssysteme, wie EU-BVT, das EU Ecolabel und ZDHC, identifizieren besonders problematische Stoffe und stellen Leitlinien bereit, wie Emissionen verringert und dadurch schädliche Auswirkungen auf Gewässer vermieden werden können. Lenzing verfügt über jahrzehntelange Erfahrung, was den sicheren Umgang und die Behandlung eingesetzter Prozesschemikalien anbelangt, einschließlich abwasserbezogener Fragestellungen. Lenzing hat dieses umfangreiche Fachwissen genutzt, um im Rahmen von Multi-Stakeholder-Initiativen wie dem ZDHC-Programm an der Entwicklung und Gestaltung der heutigen Branchenstandards mitzuwirken. Ableitungsgrenzwerte sind in die Umweltgenehmigungen einbezogen, die allen Standorten von den zuständigen Behörden auf Grundlage nationaler Gesetze erteilt wurden. Zusätzliche innerbetriebliche Grenzwerte können gemäß interner Umweltstandards gelten.
[ESRS E2-4; GRI 305-7]
Sulfatemissionen entstehen hauptsächlich im Viscoseverfahren. CSB-Emissionen entstehen bei Zellstoff- und allen Faserproduktionsprozessen, ihre Verringerung ist das "Abwasser" Ziel. Die Gesamtemissionen von CSB und Aminen sind im Vergleich zum Vorjahr wegen der hinzugekommenen Produktionsanlagen in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) gestiegen. Die CSB-Emissionen ohne die beiden neuen Produktionsanlagen sind nach wie vor relevant für das Ziel "Abwasser" und daher zusätzlich berichtet (siehe Tabellen 18 und 19). Die Zellstoffanlage in Paskov (Tschechische Republik) wies 2023 signifikant höhere CSB-Emissionen auf. Dies wirkte sich konzernweit aus und führte zu spezifischen CSB-Emissionen im Bereich des Basisjahres. Mit dem neuen Umfang, der zwei neue Produktionsanlagen umfasst, sanken die spezifischen Emissionen im Abwasser im Vergleich zu 2022 im Allgemeinen. Die geringere Produktion am Standort Grimsby (Großbritannien) führte im Vergleich zum Vorjahr zu einer geringeren Gesamtemission von Aminen im Abwasser (Tabellen 18 und 19). Es wird erwartet, dass dieser Standort bis zur Inbetriebnahme der neuen Kläranlage weiterhin maßgeblich zu Amin-Emissionen in der Gruppe beitragen wird.
| nach Wasseraufbereitung | Tabelle 18 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| CSBa | 6.110 | 5.666 | 5.056 | 5.527 |
| CSBb | 6.165 | |||
| SO4 b |
173.648 | 182.576 | 143.528 | 169.661 |
| Amineb | 198 | 247 | 250 | 206 |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Abwasser" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
| Spezifische Emissionen im Abwasser | Tabelle 19 |
|---|---|
(Index basierend auf kg/t, 2014 = 100 %)
| 2014 | 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|---|
| CSBa | 100 % | 91,7 % | 90,1 % | 101,0 % |
| CSBb | 78,7 % | |||
| SO4 b |
100 % | 104,0 % | 90,0 % | 76,2 % |
| Amineb | 100 % | 123,3 % | 137,7 % | 81,3 % |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Abwasser" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Schwefel und Schwefelverbindungen sind für die Herstellung von Standardviscose unvermeidbar. In den vergangenen Jahrzehnten hat Lenzing die Schwefelemissionen durch Verbesserung der Kreisläufe und Wiedergewinnungssysteme massiv verringert. Zwar sind alle Lenzing Viscoseproduktionsstätten (Lenzing (Österreich) Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien)) mit Abgasreinigungssystemen und Rückgewinnungstechnologien ausgestattet, doch es verbleiben aus dem Prozess selbst und der Energiegewinnung am Standort gewisse Emissionen von Schwefelkohlenstoff (CS2), Schwefelwasserstoff (H2S) und Schwefeldioxid (SO2). Die Fertigstellung der zweiten CAP am Standort Purwakarta (Indonesien) hat die weitere Reduzierung der absoluten und spezifischen Schwefelemissionen in die Luft vorangetrieben. Da das Projekt erst im Berichtsjahr abgeschlossen wurde, wird sich der Einfluss der zusätzlichen Rückgewinnungsanlage erst im kommenden Jahr vollständig entfaltet, um eine Reduzierung um 50 Prozent (Ziel "Luftemissionen") zu erreichen. Schwefelemissionen ohne die beiden neuen Produktionsanlagen sind nach wie vor relevant für das Ziel und daher zusätzlich berichtet (siehe Tabelle 21).
Auf Konzernebene, einschließlich der beiden neuen Produktionsstätten, stiegen die absoluten Emissionen von Stickoxiden aufgrund zusätzlicher Zellstoffproduktion und Energieerzeugung an, während sich die spezifischen Emissionen im Vergleich zu 2022 deutlich verringerten (Tabellen 20 und 21). Die durch die Herstellung von Lyocellfasern entstehenden Emissionen bewegen sich im Spurenbereich, da das organische Lösungsmittel NMMO während des gesamten Prozesses im Wasser-/Lösungsmittelkreislauf verbleibt und eine Rückgewinnungsquote von über 99,8 Prozent aufweist.
| Absolute Emissionen in der Ablufta | Tabelle 20 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel) |
34.787 | 25.969 | 21.449 | 18.798 |
| SO2 | 3.908 | 2.603 | 2.419 | 2.220 |
| NOx b |
1.321 | 946 | 2.707 |
a) Inklusive aller Anlagen. Die Schwefelemissionen wurden mithilfe des
Massenbilanzansatzes berechnet. Die SO2-Emissionen basieren auf Messungen. b) NOx-Daten sind auf Konzernebene erst ab 2019 bzw. für die indonesische
Produktionsstätte ab 2021 verfügbar.
| (Index basierend auf kg/t, 2014 = 100 %) | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2014 | 2021 | 2022 | 2023 | |
| Schwefel (CS2- und H2S-Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)a |
100,0 % | 73,8 % | 67,1 % | 60,3 % |
| Schwefel (CS2- und H2S-Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)b |
42,1 % | |||
| SO2 b |
100,0 % | 65,9 % | 67,4 % | 44,3 % |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Luftemissionen" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Weitere Informationen über andere Abfallströme neben Abwasser und Emissionen in der Abluft finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".

[GRI 3-3f]
Die Multi-Stakeholder-Zusammenarbeit der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) hat einen besonderen Fokus und Arbeitsgruppen für Abwasser, Schlamm, feste Abfälle und Luftemissionen in der Textilindustrie initiiert. Lenzing ist seit 2018 Teil der Taskforce für Man-Made Cellulosic Fibers (MMCF) zu Abwasser, Klärschlamm, festen Abfällen und Luftemissionen. Im Jahr 2020 hat Lenzing die veröffentlichten ZDHC-Richtlinien für Abwasser, Luftemissionen und verantwortungsbewusste Faserproduktion für MMCF-Hersteller übernommen. Im Jahr 2021 hat Lenzing mit der ZDHC-Gateway-Berichterstattung gemäß der Abwasserrichtlinie in seinen Viscosebetrieben in Purwakarta (Indonesien), Nanjing (China) und Lenzing (Österreich) begonnen. Im Jahr 2023 wurde die überarbeitete und erweiterte MMCF-Richtlinie veröffentlicht, die auch andere Fasern wie Lyocell umfasst. Lenzing setzt diese Richtlinie um, und die erste Berichterstattung für die Lyocell-Standorte begann im Oktober 2023.
Lenzing will den Wasser-Fußabdruck ihrer Produkte verbessern, indem sie den Anteil von Lenzing-Faserzellstoff erhöht und die Produktion von Spezialitätenprodukten ausbaut. Das Unternehmen stützt seine Kommunikationsstrategie auf die Ergebnisse von Lebenszyklusanalysen (LCA) und stellt seinen Partnern Informationen zum Wasser-Fußabdruck zur Verfügung, um sie bei der Erreichung ihrer Wasserziele zu unterstützen. Das Engagement von Lenzing für ein nachhaltiges Wassermanagement stärkt ihre Position als weltweit führendes Unternehmen in der umweltverträglichen Faserproduktion. Angaben zu Wasseremissionen sind im Kapitel "Umweltverschmutzung" enthalten.
Wasserentnahme kann negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Ökosysteme haben – Policies und Engagement
Policy für Wasser
Lenzing berücksichtigt wasserbezogene Themen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette ihrer Produkte. Die Lebenszyklusanalyse (LCA)-Methodik ist nützlich, um Hotspots zu identifizieren und strategische Entscheidungsfindung zu unterstützen.
• Ziel "FEM"
Lenzing strebt danach, zum nachhaltigen Wasserverbrauch beizutragen, wo immer es einen direkten oder indirekten Einfluss ausüben kann. Dies umfasst den Entzug und Verbrauch von Süßwasser und ist Gegenstand des Lenzing Umweltstandards und der Policy für Wasser. Diese setzen eine kontinuierliche Überwachung und Berichterstattung gemäß des Umweltmanagementsystems, GRI, ESRS, CDP und anderen wasserbezogenen Standards und Leitlinien voraus. Abb. 10 veranschaulicht den Beitrag von Lenzing in diesem Kontext in verschiedenen Phasen der Wertschöpfungskette.
[ESRS E3-1; GRI 3-3c]7
Die neueste Policy für Wasser wurde vom Vorstand im Jahr 2022 genehmigt. Darin werden fünf wesentliche Verpflichtungen eingegangen:
7 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.

a) Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Vor allem auf Produktebene ist die LCA das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate-Auswirkungen und zur Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten bei direkten und indirekten Vorgängen, d.h. bei der Zellstoff- und Faserproduktion bzw. in der vorgelagerten Lieferkette. Unterstützt wird das Verfahren durch die Erhebung interner Umweltdaten, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung prioritärer bedenklicher Stoffe, sowie durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten der Wassernutzung bei Lieferanten. Dieser Ansatz wird durch eine Bewertung des Wasserrisikos für Unternehmen ergänzt, wobei qualitative und quantitative Informationen über die Lieferkette und die eigene Produktion mithilfe der Instrumente WRI Aqueduct Water Risk Atlas und WWF Water Risk Filter kontextualisiert werden. Sie unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation an bestimmten Standorten, sondern geben auch Aufschluss über zukünftige Szenarien, die aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und qualität entstehen.
Für Lenzing ist Wasser ein kostbarer Rohstoff, der die Produktion von Faserzellstoff und Cellulosefasern ermöglicht. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser ist daher von entscheidender Bedeutung. Da Wasser eine kostbare Ressource ist, stellt die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Menschen, die Umwelt und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung dar. So können etwa schlecht bewirtschaftete Holzplantagen Druck auf das Gleichgewicht des regionalen Wasserhaushaltes ausüben. Lenzing bezieht zertifiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und mindert so etwaige Auswirkungen auf Wasserverknappung. Andererseits sind manche Materialien innerhalb der textilen Lieferketten mit einer hohen Wasserbelastung verbunden, sowohl durch Wasserverbrauch als auch Wasserverschmutzung. Wesentliche Fragen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser sind die effiziente Wassernutzung bei der Produktion und der Einsatz modernster Wasseraufbereitungstechnologien.
Lenzing bietet Fasern mit einer geringeren Wasserbelastung als andere cellulosische Fasern an um die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Fasern zu befriedigen, und entwickelt innovative Produkte, bei denen nachgelagerte Schritte in der Wertschöpfungskette entfallen. Dadurch werden der Wasserverbrauch und die Wasserauswirkungen erheblich reduziert.
Das Spinnbad des Lyocellverfahrens enthält Wasser und das Lösungsmittel NMMO, um das Cellulose-Polymer vor dem Spinnvorgang zu lösen. Beim Viscoseverfahren wird eine Mischung aus Prozesschemikalien und Wasser verwendet. Bei beiden Produktionstechnologien wird Wasser recycelt, indem die Prozesschemikalien und/oder die Lösungsmittel mit sehr hoher Effizienz abgetrennt werden. Dieser aktuelle Stand der Technik wird in allen Produktionsstätten von Lenzing eingesetzt. Dies spart Wasser, bietet eine optimale Vorbehandlung für die Wasserentsorgung und hilft dabei, die Fasereigenschaften und -qualität zu optimieren. Durch die Rückgewinnungssysteme erhält Lenzing marktfähige Co-Produkte und wiederverwendbare Prozesschemikalien. Eine finale Abwasseraufbereitungsstufe reduziert die Abwasserbelastung. Eine mögliche Verunreinigung der aufnehmenden Gewässer wird durch die Einhaltung und das Übertreffen lokal vorgeschriebene Qualitätsanforderungen abgewendet (siehe Kapitel "Umweltverschmutzung").
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024d |
2024 Auf Kurs |
|
|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten und 2023 die erste externe Verifizierung durch |
2023 Erreicht |
|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) und 2024 die erste externe Verifizierung durch |
2024 Auf Kurs |
||
| Sieben Standorte haben FEM eingeführt, vier Standorte haben die Verifizierung mit ausgezeichneten Ergebnissen von 90 bis 95 abgeschlossen, drei Standorte mit Ergebnissen zwischen 70 und 89. Für die Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) wurden Selbstbeurteilungen und Schulungen |
Status in 2023 durchgeführt. Beide Standorte bereiten sich auf die Verifizierung im Jahr 2024 vor.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Um die Wasserqualität und -verfügbarkeit an den Lenzing Standorten zu gewährleisten, strebt Lenzing eine kontinuierliche Reduktion des Wasserverbrauchs und der wasserbezogenen Emissionen an. Im Rahmen des Zielsetzungsprozesses werden verschiedene Elemente berücksichtigt, die auch die Veränderung von Wasserverknappung in vielen Regionen aufgrund des Klimawandels anerkennen. Insofern werden bei der Festlegung der Ziele auch Aspekte der künftigen Situation von Wasserressourcen miteinbezogen.
Das Ziel des Wassermanagements von Lenzing besteht darin, möglichst viel Wasser wiederaufzubereiten und wiederzuverwenden. Das Zellstoffwerk in Paskov (Tschechische Republik) verfügt über einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf und benötigt daher nur wenig zusätzliches Wasser, um Verluste zu kompensieren. Darüber hinaus spart die integrierte Zellstoff- und Faserproduktion am Standort Lenzing (Österreich) Wasser, da das Trocknen und die spätere Wiederbefeuchtung von zugekauftem Faserzellstoff entfällt.
Die Faserzellstoff- und Faserproduktionsanlagen beziehen Wasser aus angrenzenden Wasserquellen (hauptsächlich Flüsse und Grundwasser) und von lokalen Lieferanten. Wasser dient bei der Produktion als Kühl- und Prozessmittel. Durch die inhärente Feuchtigkeitsaufnahme von Cellulosefasern und das Verdampfen im Kühlprozess werden erhebliche Wassermengen verbraucht.
| Wasserentnahme nach Quellena | Tabelle 22 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Megaliter) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Alle Bereiche | ||||
| Oberflächenwasser | 103.000 | 87.029 | 80.851 | 97.085 |
| davon Süßwasser | 0 | 87.029 | 80.851 | 97.085 |
| Grundwasser | 14.000 | 12.980 | 14.335 | 12.747 |
| davon Süßwasser | 0 | 12.980 | 14.335 | 12.747 |
| Meerwasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Produziertes Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Wasser von Dritten | 0 | 6.726 | 5.701 | 8.961 |
| davon Süßwasser | 0 | 6.726 | 5.701 | 8.961 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 1.837 |
| Gesamte Wasserentnahme | 117.000 | 106.735 | 100.887 | 118.793 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 1.837 |
a) Von Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)), keine Entnahme von anderem Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS))
| Spezifischea Wassernutzung |
Tabelle 23 | |||
|---|---|---|---|---|
| Index (basierend auf m3 /t, 2014 = 100 %) |
2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Spezifische(r) Wasserzulauf/-extraktion | 100,0 % | 90,2 % | 93,9 % | 79,2 % |
a) Spezifische Indikatoren werden pro Produktionseinheit der Lenzing Gruppe berichtet (d. h. Zellstoff- und Faserproduktionsvolumen).
Heuer umfasst die Berichterstattung zwei neue Produktionsstätten in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand), was erwartungsgemäß zu einer höheren Wasserentnahme und -rückführung führte (siehe Tabellen 22 und 25). Die Inbetriebnahme der zusätzlichen Standorte sowie die Umstellung einer Produktionslinie von Viscose- auf Modal-Faserproduktion am Standort Nanjing (China) beeinflusste den Gesamtwasserverbrauch in der Gruppe negativ (siehe Tabelle 24). Dennoch führt Lenzings realisierte Expansion in die wassereffiziente Herstellung von Zellstoff und Lyocellfasern zu einer signifikanten Reduzierung der spezifischen Wassernutzung (siehe Tabelle 23).
| Wasserverbrauch | Tabelle 24 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Megaliter) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtwasserverbrauch | 9.000 | 8.741 | 8.087 | 12.173 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 867 |
| Wasserrückführung | Tabelle 25 | |||
| (Megaliter) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Wasserrückführung nach Zielort | ||||
| Oberflächenwasser | 40.860 | 35.166 | 50.293 | |
| Grundwasser | 0 | 0 | 0 | |
| Meerwasser | 0 | 0 | 0 | |
| Wasser von Dritten | 57.133 | 57.633 | 56.326 | |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 970 | |
| davon Anteil Wasser von Dritten, das zur Verwendung an andere Organisationen geleitet wird | 0 | 0 | 0 | |
| Wasserrückführung nach Wasserqualität | ||||
| Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 69.772 | 66.496 | 65.957 | |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 970 | |
| Anderes Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 28.222 | 26.304 | 40.662 | |
| Gesamte Wasserrückführung | 108.000 | 97.993 | 92.799 | 106.619 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 970 |
Lenzing begegnet wasserbezogenen Herausforderungen mit Fokus auf ihrem neuen Werk in Prachinburi (Thailand). Dies ist der einzige Standort der Gruppe in einem Gebiet mit hohem Wasserstress. Lenzing hat die Entscheidung getroffen, in Thailand vollständig auf die Lyocell-Technologie zu setzen. Diese verbraucht nur etwa ein Drittel des Prozesswassers, das bei der Viscose-Technologie benötigt wird. Das unterstreicht nicht nur Lenzings Engagement für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser, sondern führt auch zu einem geringen Anteil an Wasserentnahme, -verbrauch und -rückführung in Gebieten mit Wasserstress (siehe Tabellen oben).

[GRI 3-3f]
Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Stakeholder engagement".
– MANAGEMENTANSATZ
Das Weltwirtschaftsforum8 identifiziert den Verlust der Biodiversität und Kollaps von Ökosystemen als eines der drei globalen Risiken für den Menschen und unseren Planeten, neben der Klimakrise. Investitionen in den Schutz der Biodiversität sind auch für den Geschäftserfolg von Lenzing entscheidend Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und der Lieferkette der Lenzing Gruppe ist daher mit der Landnutzung durch die Forstwirtschaft verbunden, da Holz der wichtigste Rohstoff für Lenzing ist. Negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können durch eine intensivere Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft auf die Biodiversität und die Ökosysteme gut bekannt9 und können weiter erforscht und umgesetzt werden. Das Unternehmen arbeitet daher weiterhin an Innovationen in den Bereichen verantwortungsvolle Systeme, Prozesse und Produkte, die die Risiken für die Umwelt verringern. Die Innovationen von Lenzing in der Faserproduktion bieten auch End-of-Life-Lösungen für Textil- und Vliesstoffprodukte. 2023 erhielt das Unternehmen die erneute Bestätigung, dass die LENZING™-Standardfasern (LENZING™ Viscose Standard, LENZING™ Lyocell Standard und LENZING™ Modal Standard) biologisch abbaubar in Meeresumgebung sind, und zwar von der Scripps Institution of Oceanography an der University of California San Diego10. Lenzing ist Mitglied der Advisory Group des Textile Exchange für eine Biodiversity Benchmark, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Auswirkungen auf die Natur zu verstehen und zu minimieren.
Worst-Case-Szenarien berücksichtigen mögliche Zusammenbrüche ganzer Waldökosysteme auf regionaler Ebene und eine entsprechend hohe Volatilität der Holzpreise – Policies und Engagement
Strenge Policy für Holz und Zellstoff
Lenzing arbeitet seit vielen Jahren mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Kunden und Partnern entlang der nachgelagerten Wertschöpfungskette zusammen, um das öffentliche Bewusstsein für die Biodiversität zu schärfen und Naturschutzmaßnahmen zu deren Erhalt zu ergreifen – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Naturschutzprojekt Albanien"
8 WEF Global Risk Report 2024, long-term risks ( 10 years)
9 Kunz 2007: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
10 Royer S-J, Greco F, Kogler M, Deheyn DD (2023) Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters. PLoS ONE 18(5): e0284681. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0284681
SVP Commercial Affairs Pulp – Unterstützende Funktionen
Pulp Trading (PTG)
Siehe "Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen" im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Nach der IPBES werden die Belastungen der Natur, die zum Verlust der Biodiversität und der Ökosystemfunktionen führen, in fünf Gruppen eingeteilt (IPBES 201912, nach Science Based Targets for Nature (SBTN)13):
Im Zusammenhang mit dem weltweiten Verlust der Biodiversität wird sich die Textil- und Bekleidungsindustrie in letzter Zeit immer mehr ihres Anteils an diesem Problem bewusst14, 15. Im Mittelpunkt steht derzeit die landwirtschaftliche Produktion von Naturfasern (hauptsächlich Baumwolle und tierische Fasern wie Wolle)16, da die landwirtschaftliche Landnutzung als Haupttreiber des Verlusts der Biodiversität gilt, wenngleich auch die Holzbeschaffung aus Wäldern als eine potenzielle Ursache angesehen wird. Umweltverschmutzungen bei der Faserherstellung und Textilverarbeitung, die potenziell bei allen Materialien, einschließlich synthetischen, auftreten, werden bisher im Kontext der Biodiversität weniger berücksichtigt16 . Textilien und Vliesstoffen können am Ende ihrer Nutzungsdauer mögliche negative Auswirkungen durch die unsachgemäße Entsorgung in Land- und Wasserökosystemen haben, insbesondere durch biologisch nicht abbaubare Materialien, die in die Umwelt gelangen. Lenzing als führender Cellulosefaserhersteller konzentriert sich auf die drei Bereiche Holz- und Faserzellstoffbeschaffung, die Faserproduktionsprozesse und die Endnutzung der Produkte, um dem Verlust der Biodiversität durch Reduzierung der Biodiversitätstreiber entgegenzuwirken.
Um ihre Biodiversitätsstrategie weiterzuentwickeln, ist Lenzing 2023 der European Business Nature Commitment (EBNC) und dem Corporate Engagement Program der Science Based Targets for Nature (SBTN) beigetreten. Beide Organisationen wollen erreichen, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um den Naturverlust bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Sie bieten Orientierung für High Level Maßnahmen durch Schritte wie "Bewerten - Verpflichten - Transformieren - Offenlegen" im Rahmen der EBNC, Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Auswahl angemessener Rahmenwerke und Instrumente für die Bewertung von Auswirkungen und Abhängigkeiten und Orientierung bei der Zielfestlegung.
[ESRS E4 ESRS 2 IRO-1; GRI 304-1, 304-2]
Die Lenzing Gruppe nutzt bei der Holzbeschaffung je nach Region zwei verschiedene Arten der Forstwirtschaft: In der nördlichen Hemisphäre praktizieren die Holz- und Faserzellstofflieferanten von Lenzing in Europa und Nordamerika eine nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft. Vor allem in der südlichen Hemisphäre gewinnen die Faserzellstofflieferanten von Lenzing in Südafrika und im neuen eigenen Zellstoffwerk in Brasilien Holz aus Plantagen mit hohen Nachhaltigkeitsstandards. In dem Joint-Venture-Projekt LD Celulose mit Dexco (früher Duratex) in Brasilien, wird Holz aus FSC® zertifizierten Plantagen mit einer Fläche von derzeit mehr als 90.000 Hektar bezogen. Durch die hohen Erträge pro Flächeneinheit kann aus Plantagen gewonnenes Holz den Abholzungsdruck,
12 IPBES 2019: Global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. E. S.
11 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Brondizio, J. Settele, S. Díaz und H. T. Ngo (Hrsg.). IPBES-Sekretariat, Bonn. https://ipbes.net/global-assessment 13 Science-based targets for nature. Initial guidance for businesses. 2020.
14 Textile Exchange, Biodiversity Insights Report 2021.
15 Global Fashion Pact, https://www.thefashionpact.org/our-work/#Tools-and-ressources
16 Textile Exchange (2023), Biodiversity Landscape Analysis for the Fashion, Apparel, Textile, and Footwear Industry
der auf natürlichen Wäldern (sogenannten Primärwäldern) lastet, reduzieren. Die FSC®-Zertifizierung beinhaltet Managementkriterien zum Schutz der Biodiversität17, die in den nationalen Standards genau festgelegt sind.
Holz ist der wichtigste Rohstoff für Lenzing. Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und der Lieferkette der Lenzing Gruppe ist daher mit der Landnutzung durch die Forstwirtschaft verbunden. Darüber hinaus ist Lenzing in erster Linie von der Biodiversität und der Funktion gesunder Waldökosysteme abhängig, die den Rohstoff Holz liefern. Negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können durch eine zu intensive Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft auf die Biodiversität und die Ökosysteme bekannt18 und können weiter erforscht und umgesetzt werden.
Naturnahe Wälder müssen nicht bewässert werden. Die Plantagen von LD Celulose und die von Lenzings Lieferanten liegen in Regionen mit ausreichenden Regenfällen, welches eine gesetzliche Voraussetzung für die Errichtung von Plantagen in den jeweiligen Ländern ist. Daher kann davon ausgegangen werden, dass sich in Lenzings Einflussbereich durch die Holzbeschaffung der Grundwasserspiegel nicht verändert und der Salzgehalt in Böden nicht erhöht.
Bei naturnahen bewirtschafteten Wäldern ist davon auszugehen, dass Auswirkungen auf beheimatete Arten und die Biodiversität von längerer Dauer sind, da viele Flächen seit mehreren Baumgenerationen auf diese Weise bewirtschaftet werden. Eine interne von Lenzing in Auftrag gegebene Fallstudie des Umweltdachverbandes in den österreichischen Wäldern von 2022 hat ergeben, dass in den bewirtschafteten Buchenwäldern Österreichs zahlreiche Arten leben, darunter auch auf der roten Liste stehendem Arten, die sich an die Bewirtschaftungsmethoden angepasst haben. Daraus hat die Studie gefolgert, dass die Umwandlung dieser naturnahen Wälder in vollständig natürliche Wälder (Beendigung jeglicher Bewirtschaftung) diesen Arten potenziell schaden könnte. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie im Fokuspapier "Biodiversity and ecosystems".
Weitere mögliche Auswirkungen auf Wasser, Boden und Luft können aus den Emissionen der Produktionsanlagen oder durch den Transport entstehen. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln "Umweltverschmutzung", "Wasser- und Meeresressourcen" und "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung"
Am Ende der Wertschöpfungskette von Textil- und Vliesstoffprodukten können sich Auswirkungen auf die Biodiversität ergeben, wenn nicht abbaubare Stoffe in die Umwelt gelangen. Weitere Informationen zur biologischen Abbaubarkeit von Lenzings Fasern
17 FSC Global Development GmbH (2014). FSC® and Plantations. FSC's position on plantations. Verfügbar unter: https://ic.fsc.org/download.fscs-engagement-withplantations.a-1296.pdf [aufgerufen am 6.. Februar 2024]
finden Sie in dem Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Das Monitoring der Biodiversität und des Zustandes der Ökosysteme in der Lenzing Gruppe erfolgt in den Regionen mit zwei unterschiedlichen Ansätzen. Diese Ansätze (in Europa und Brasilien) werden im Folgenden beschrieben. Die Faserzellstofflieferanten nutzen eigene Monitoring-Systeme.
In Europa wird die Biodiversität auf nationaler Ebene nach den Kriterien von "Forest Europe" überwacht. Die Ergebnisse werden regelmäßig in einem europäischen Überblick veröffentlicht19,20.
Das Zellstoffwerk in Brasilien wird mit Holz aus Plantagen beliefert, die LD Celulose gehören und von ihr bewirtschaftet werden. Diese ist auch für das Monitoring zuständig. Um sicherzustellen, dass die Plantagenbewirtschaftung die Anforderungen des brasilianischen Forstwirtschaftsgesetzes (Brazilian Forestry Code) erfüllt, verfügt LD Celulose über ein Rahmenwerk interner und externer Prozesse. Es gibt laufende Projekte für das Monitoring der Biodiversität, bei denen Daten über die lokale Biodiversität und die mögliche Ausbreitung invasiver Arten überwacht werden. Das interne GIS-Team (Geografisches Informationssystem) erfasst jährlich Satellitenbilder und bewertet die Lage, die Größe und den Status der Naturschutzflächen und gesetzlichen Reserven auf dem bewirtschafteten Land. Die Daten werden den Teams vor Ort auch in Form von Karten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus stellen regelmäßige Vor-Ort-Audits der Umweltexperten sicher, dass die Qualität der Erhaltungsflächen und gesetzlichen Reserven erhalten bleibt.
Dexco begann in den 1970er-Jahren mit Forschungsprojekten zur Biodiversität in den bewirtschafteten Gebieten. LD Celulose hat das Monitoring von Flora und Fauna in den eigenen bewirtschafteten Gebieten und in Gebieten rund um das Werksgelände durch Partnerschaften mit Universitäten 21 sowie durch interne Programme fortgesetzt. Diese Programme werden jährlich in der Trocken- und Regenzeit durchgeführt und zielen darauf ab, mögliche Auswirkungen auf die regionale Biodiversität zu überwachen. Diese Programme werden von der brasilianischen Umweltbehörde gefordert.
Versuche, die Auswirkungen der Landnutzung auf die Biodiversität zu quantifizieren, bestehen in der Regel aus zwei Komponenten: die Menge der genutzten Land- bzw. Waldfläche und die Intensität der Nutzung. Die Fläche der von LD Celulose in Brasilien bewirtschafteten Plantagen ist genau bekannt (Tabelle 29). Die Bewertung der für die Holzbeschaffung von Lenzing genutzten anderen Flächen ist Teil des initiierten Projektes "Biodiversitätskonzept". Je nach Waldtyp, Landbesitz, Beschaffungsgebiet und Position in der Lieferkette (Holz- oder Faserzellstoffbeschaffung von Lenzing) können Unterschiede in der Datenverfügbarkeit und -qualität auftreten (Tabelle 26). 2023 wurden erste Versuche gestartet, die Nutzung der Waldflächen für die direkte Holzversorgung von Lenzings
21 Duratex Jahresbericht 2018. Verfügbar unter: https://www.dex.co/noticias/duratexdivulga-relatorio-anual-2018/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
18 Kunz 2007: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
19 Forest Europe 2015, and 2020: State of Europe's Forest 2015. Ministerial Conference on the Protection of Forests in Europe, Juni 2016, und State of Europe's Forest 2020. https://foresteurope.org/publications/
20 Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich, Berichte von 2017 und 2020. https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente.html,
Czech Republic and Slovakia forest reports: Ministry of Agriculture of the Czech Rebublic, Information on Forests and Foresty in the Czech Republic by 2017 (Englisch), Zpráva o stavu lesa a lesního hospodářství České republiky v roce 2020 (Tschechisch).
Ministry of Agriculture and Rural Development of the Slovak Republic, Report on the Forest Sector of the Slovak Republic 2020.
europäischen Zellstoffwerken zu schätzen. Die Schätzungen sind noch nicht abgeschlossen, sodass aktuell noch keine Ergebnisse geteilt werden können.
| Waldfläche: Datenverfügbarkeit und -qualität Tabelle 26 |
||||
|---|---|---|---|---|
| Rohstoffquellen von Lenzing | Waldtyp | Intensität derLandnutzung |
Daten/Schätzungen | (Erwartete) Datenqualität |
| Holz | Plantage | hoch | Bekannt (siehe "Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen") |
hoch |
| Holz | Naturnah | niedrig bis mittel | Schätzungen erforderlich auf Basis regionaler statistischer Daten |
mittel |
| Faserzellstoff (Faserzellstofflieferant bezieht Holz) |
Plantage | hoch | Schätzungen möglich | mittel |
| Faserzellstoff (Faserzellstofflieferant bezieht Holz) |
Naturnah | niedrig bis mittel | Grobe Schätzungen | niedrig |
Die von LD Celulose bewirtschaftete Plantage umfasst einen Anteil von Naturschutzfläche, die gemäß den gesetzlichen Anforderungen und den FSC®-Standards dem Schutz der Biodiversität gewidmet ist – eine sogenannte High Conservation Value Area (HCVA). Die forstwirtschaftliche Abteilung von LD Celulose wird von Ökologie- und Umweltexperten beaufsichtigt, die auch für die Ausweisung der besonders schützenswerten Erhaltungsfläche (HCVA) verantwortlich waren. In dem Gebiet kommt die Froschart Pseudopaludicola facureae vor, die nur in dieser Region von Minas Gerais existiert. Das bedeutet, dass ein höheres Level an Monitoring notwendig ist, sowie zusätzliche Vorkehrungen zu Feuerschutzmaßnahmen. Eine Leistungskennzahl von LD Celulose ist der Schutz endemischer Arten und ihres Lebensraums. Die forstwirtschaftliche Abteilung arbeitet kontinuierlich daran, alle Gebiete zu identifizieren, die als HCVA klassifiziert werden müssen, um den Schutz von Tier- und Pflanzenarten zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Biodiversity and ecosystems".
Das brasilianische Umweltrecht schreibt Naturschutzflächen und gesetzliche Reserven vor. Es handelt sich hier um besondere Vegetationsflächen, z.B. Auwälder entlang von Wasserflächen, sowie Vegetationsflächen an Wasserläufen und Hängen. Gesetzliche Naturschutzflächen müssen mindestens 20 Prozent eines Grundstückes im ländlichen Raum abdecken. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 19.884 Hektar von LD Celulose Naturschutzfläche (Tabelle 29).
Außerhalb der eigenen Naturschutzflächen, aber in der Nähe des LD Celulose Anbaugebietes, befindet sich der Parque Estadual do Páu Furado etwa 30 Kilometer von der Plantage entfernt. Dieses Naturschutzgebiet ist von den Aktivitäten von LD Celulose nicht betroffen. Die Plantage liegt etwa 800 km vom Amazonas entfernt.
Die wichtigste direkte Landnutzungsfläche der Lenzing Gruppe sind die Plantagen in Brasilien mit einer Gesamtfläche von 90.200 Hektar (902 km2 ). Diese Fläche wurde vor mehreren Jahrzehnten in Agrarflächen umgewandelt. In der Nähe befinden sich große Flächen, die für den Anbau von Soja und Kaffee oder als Weideflächen für Vieh genutzt werden. Bei den Bäumen innerhalb der Plantage handelt es sich hauptsächlich um Eukalyptusarten. Ein Zucht- und Klonselektionsprogramm wird fortgesetzt, um die Widerstandsfähigkeit und den Ertrag der Bäume weiter zu verbessern. LD Celulose verwendet keine gentechnisch veränderten Organismen (GVOs).
In den Forstwirtschaftsgebieten von LD Celulose gibt es etwa 200 Pflanzen- und 450 Tierarten. Unter diesen Arten sind besonders interessant der Mähnenwolf und der Große Ameisenbär, die für die Region charakteristisch sind. In der Plantage von LD Celulose konnte kein signifikanter Rückgang der Arten festgestellt werden.
[ESRS E4-2; GRI 3-3c]
In ihrer Policy für Holz und Zellstoff verpflichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen.
Um die verbleibenden Urwälder und gefährdeten Wälder rund um den Globus, deren Biodiversität und die Integrität der Ökosysteme zu schützen, hat sich Lenzing dazu verpflichtet, die Verwendung von Holz bzw. Faserzellstoff aus Holz von Regionen wie den borealen Wäldern Kanadas und Russlands, den gemäßigten Küstenregenwäldern sowie den Tropenwäldern und Torfgebieten in Indonesien, dem Amazonas und Westafrika zu vermeiden. Lenzing erklärt in ihrer Policy für Holz und Zellstoff, dass sie kein Holz aus Plantagen beschafft, die nach 1994 durch die Umwandlung natürlicher Wälder angelegt wurden.
Regelmäßige Risikobewertungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung dieser Policy und das Engagement von Lenzing gegen Entwaldung. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Wood and pulp".
Zusätzlich hat Lenzing 2023 zur Erweiterung ihrer Holz und Zellstoff-Policy eine Policy für Bioenergie umgesetzt. Diese bietet eine zusätzliche Gewähr dafür, dass keine Biomasse, die in Verbindung mit Entwaldung steht, zur Energieversorgung der Lenzing Gruppe verwendet wird.
[ESRS E4-3; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Bei der Darstellung der Maßnahmen von Lenzing im Bereich Biodiversität und Ökosysteme wird der AR3 T-Rahmen (Vermeiden, Reduzieren, Wiederherstellen, Regenerieren, Transformieren, engl. Avoid, Reduce, Restore, Regenerate, Transform) als nützliches Ordnungsschema angesehen. Nachfolgend wird dargelegt, wie Lenzing diesen Rahmen in ihrem eigenen Einflussbereich implementiert. Lenzing unterstützt weltweit mehrere Wiederherstellungs- und Regenerationsprojekte innerhalb und außerhalb ihrer Wertschöpfungskette, führt aber keine Kompensationsmaßnahmen für Biodiversität durch.
Holz und Faserzellstoff sind die wichtigsten Rohstoffe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie auf nachhaltige Beschaffung setzt. Lenzing bezieht Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus naturnahen Wäldern und Plantagen (gemäß der Definition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO22) und nicht aus Urwäldern, geschützten oder gefährdeten Wäldern.
Das Managementsystem für die Holzbeschaffung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaffung gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertifizierungssysteme FSC® und PEFC. Der gesamte von der Lenzing Gruppe verwendete Holzund Faserzellstoff ist entweder FSC®- und PEFC-zertifiziert oder wird entsprechend dieser Standards kontrolliert (siehe Abb. 19, 20 und 21 im Kapitel "Unternehmenspolitik").
Die Forstzertifikate der Lenzing Gruppe decken in ihren internationalen Standards allgemeine Kriterien zum Schutz der Biodiversität und der Waldökosysteme ab. Zusätzliche Kriterien finden sich in den nationalen Standards, die sich von Land zu Land unterscheiden. So ist beispielsweise der Prozentsatz der vorgesehenen Naturschutzflächen in den einzelnen Ländern und sogar in den Regionen der Länder unterschiedlich. Weitere Informationen zur Zertifizierung von Holz und Faserzellstoff finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Das Ziel ist es hier, weniger natürliche Ressourcen zu verbrauchen und die Auswirkungen von Treibhausgas (THG)-Emissionen und Umweltverschmutzung zu minimieren.
Im Einklang mit dem strategischen Kernbereich "Ökologisierung der Wertschöpfungskette" hat die Lenzing Gruppe Ziele und Programme zur Reduktion von Emissionen (einschließlich THG-Emissionen) in Gewässern und in der Luft eingeführt. Erreicht wird dies durch Investitionen in sauberere Energie und die Schaffung geschlossener Kreisläufe, z.B. bei Chemikalien. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln "Klimawandel" und "Umweltverschmutzung".
Lenzing setzt sich für die Kaskadennutzung von Holz ein. Das bedeutet, dass verschiedene Holzqualitäten in Abhängigkeit ihrer Wertigkeit für verschiedene Anwendungen genutzt werden. Lenzing verwendet vor allem Holz, das aus kleinen Bäumen mittels Durchforstung und aus Teilen von großen Bäumen gewonnen wird, die für hochwertige Produkte wie Möbel oder das Bauwesen ungeeignet sind. Außerdem werden Hackschnitzel verwendet, die als Nebenprodukt in Sägewerken anfallen.
Die Bioraffinerie-Prozesse von Lenzing erzeugen Faserzellstoff als Hauptprodukt, aber auch mehrere Bioraffinerieprodukte und erneuerbare Energie. Das Holz wird also zu 100 Prozent verwertet. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Responsible production" und im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
http://www.fao.org/forestry/25853-0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]
22 Carle, J., und Holmgren, P. (2003). Working Paper 79. Definitions Related to Planted Forests. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (2003). Forest Resources Assessment Program Working paper series. Verfügbar unter:
[ESRS E4-4; GRI 3-3e]
| Aktionsrahmen von SBTN, (2020)a | Tabelle 27 |
|---|---|
| Avoid (Vermeiden) | |
| Auswirkungen von vornherein verhindern: die Auswirkungen vollständig vermeiden |
|
| Reduce (Reduzieren) | |
| Minimieren der Auswirkungen, ohne sie jedoch unbedingt zu beseitigen |
|
| Restore (Wiederherstellen) | |
| Initiierung oder Beschleunigung der Wiederherstellung eines Ökosystems im Hinblick auf seine Gesundheit, Integrität und Nachhaltigkeit, wobei der Schwerpunkt auf dauerhaften Zustandsänderungen liegt |
|
| Verbessern | |
| Ergreifen von Maßnahmen, die im Rahmen der bestehenden Landnutzung zur Verbesserung der biophysikalischen Funktion und/oder ökologischen Produktivität eines Ökosystems oder seiner Bestandteile, oft mit Schwerpunkt auf einigen wenigen spezifischen Beiträgen der Natur für den Menschen (z. B. konzentriert sich die regenerative Landwirtschaft oft auf die CO2-Abscheidung, die Nahrungsmittelproduktion und die Stickstoff- und Phosphorrückhaltung) |
Ergreifen von Maßnahmen, die zu einem systemweiten Wandel beitragen, insbesondere um die Triebfedern des Naturverlusts zu verändern, z.B. durch technologische, wirtschaftliche, institutionelle und soziale Faktoren und Veränderungen der zugrunde liegenden Werte und Verhaltensweisen
a) Science-based targets for nature. Initial guidance for businesses. 2020
Lenzings Biodiversitätsziele
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Naturschutz projekt Albanien |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact Projekt bis 2024 |
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|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 Auf Kurs |
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 Auf Kurs |
|
| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich Auf Kurs |
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| Status in 2023 | Der Umfang des Projekts wurde erheblich auf andere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Ausweitung wurde von der Austrian Developmet Agency (ADA) und Lenzing finanziert und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Im Jahr 2023 wurden 10.778 Bäume gepflanzt, was zu einer zusätzlichen Aufforstung von 5 ha führt. |
|
| Naturschutz fläche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoffproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
2030 Erreicht |
| Measure(s) | Lenzing erhöht die Naturschutzfläche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 15.000 ha | 2030 Erreicht |
| Status in 2023 | Lenzing hat dieses Ziel im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzfläche in Brasilien sogar über das Ziel hinaus auf mehr als 19.000 ha im Jahr 2023 erhöht. |
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| Naturschutz projekte |
Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Aufforstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 Auf Kurs |
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte im Jahr 2023 mehrere Projekte außerhalb seiner Wertschöpfungskette, z.B. ein Projekt zum Schutz von Wildbienen in Österreich. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte finden Sie im Teil "Wiederherstellung und Aufforstung" in diesem Kapitel. |
Wie oben beschrieben benutzt Lenzing den AR3T-Rahmen als Basis für ihre Herangehensweise. Es ist jedoch geplant, für die Lenzing Gruppe einen umfassenden und systematischen Ansatz für Biodiversität und Ökosysteme zu entwickeln, der auch im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel "Naturschutzprojekte" steht (Tabelle 28).
Aus Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmensstrategie "Better Growth" wurden mehrere Ziele abgeleitet, die Aspekte enthalten, die sich positiv auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen bzw. die Beiträge der Natur für den Menschen auswirken.
| Aktionskategorie | Verweis | Ansatz von Lenzing | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Avoid (Vermeiden) | Holz und Zellstoff Policy | Lenzing bekennt sich explizit in den Beschaffungskriterien der Policy für Holz und Zellstoff dazu, keine Entwaldung zu verursachen |
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| Reduce (Reduzieren) | Ziel "Textilrecycling" | Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025 |
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| Restore (Wiederherstellen) Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact-Projekt bis 2024 |
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| Ziel "Naturschutzfläche Brasilien" | Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoffproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
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| Regenerate & Transform (Verbessern & Transformieren) |
Ziel "Naturschutzprojekte" | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Aufforstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
[ESRS E4-5; GRI 304-1, 304-2, 304-3]
| Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen | Tabelle 29 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2023 | |||||
| ha | % | ha | % | ha | % | |
| Gesamtfläche | 71.631 | 100 | 78.640 | 100 | 90.200 | 100 |
| Wald-/Plantagenfläche | 54.081 | 75 | 58.194 | 74 | 63.757 | 71 |
| Eigentum | – | – | - | |||
| Gepachtet/bewirtschaftet | 54.081 | 75 | 58.194 | 74 | 63.757 | 71 |
| Naturschutzfläche | 14.623 | 20 | 17.065 | 22 | 19.884 | 22 |
| FSC® Fläche | 43.835 | 61 | 47.608 | 60 | 47.608 | 53 |
| Infrastruktur | 2.927 | 3.380 | 4 | 6.559 | 7 |
Die von LD Celulose bewirtschafteten Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Guideline und den hohen Standards von Lenzing für die Beschaffung von Holz und Faserzellstoff. Bei der Planung wurden die intensive Nutzung der Holzressourcen und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität in die Risikoanalyse einbezogen. Um diese Risiken zu vermeiden, arbeitet LD Celulose mit Naturschutzprogrammen zusammen und baut auf die FSC®-Standards.
Bei der von LD Celulose praktizierten verantwortungsbewussten Plantagenbewirtschaftung werden Verfahren genutzt, die auf den Schutz der Biodiversität sowie auf den Schutz der Boden- und Gewässerqualität abzielen. Beispiele für diese Maßnahmen sind:
● Habitatsvernetzung: Mit dem Ziel, die Naturschutzflächen und die gesetzlichen Reserven besser zu vernetzen, setzt LD Celulose auf Mosaikpflanzung und richtet ökologische Korridore ein, die die Flächen des heimischen Waldes miteinander verbinden sollen. Eine solche Vernetzung ermöglicht es Tieren und Pflanzen, zwischen verschiedenen Erhaltungsflächen zu migrieren, so dass sich verschiedene Populationen paaren können und die genetische Vielfalt erhalten bleibt. Diese Maßnahme ist eine freiwillige Aktivität, die über die Anforderungen des Gesetzgebers und der Zertifizierung hinausgeht.
Erhaltung und Monitoring von Auwäldern: Diese Waldflächen entlang von Wasserläufen tragen zur Erhaltung der Wasserqualität und der verfügbaren Wassermenge bei. Sie halten die vom Regen mitgeführten Sedimente und Nährstoffe zurück und verhindern so die Wasserverschmutzung und auch die Verschlammung der Gewässer. Nach brasilianischem Recht sind Auwälder geschützt, da sie als Naturschutzflächen gelten. LD Celulose wiederum legt alle Naturschutzflächen in ihren Forstwirtschaftsgebieten fest und überwacht auch Auwälder.
Lenzing unterstützt Lösungsansätze zur Walderhaltung in anderen Regionen, die nicht mit der eigenen Lieferkette in Verbindung stehen, z.B. die Aufforstung in Albanien, der Demokratischen Republik Kongo und den USA. Darüber hinaus engagiert sich Lenzing auch auf politischer Ebene für den Schutz von Urwäldern oder gefährdeten Wäldern in Kanada (Broadback Forest Quebec, Vancouver Island) und Indonesien (Leuser Ecosystem). Im Jahr 2023 unterzeichnete Lenzing den Brief "World's MMCF Producers Call on the Convention of Biological Diversity to support conserving at least 30 % of the world's forests by 2030", der für die COP 15 Konferenz im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Montreal) vorbereitet wurde.
Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, weitere Maßnahmen zur Walderhaltung, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Aufforstung in gefährdeten Regionen zu setzen (Ziel "Naturschutzprojekte"). Um dieses Ziel weiter voranzutreiben, hat Lenzing 2022 definiert, wie sie Projekte identifizieren kann, zu denen Lenzing einen Beitrag leisten möchte.
Im Jahr 2023 hat Lenzing die 2022 mit dem CDP (Carbon Disclosure Project), Canopy und ÖBf (Österreichische Bundesforste) identifizierten Projekte abgestimmt.
Dieses Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo, Region Luozi, verbindet soziale und ökologische Komponenten in einem ganzheitlichen Ansatz, um die Umwelt nachhaltig zu schützen, den THG-Ausstoß zu verringern und das Leben von gefährdeten Kindern und Familien in einem der ärmsten Länder der Welt nachhaltig zu verbessern. Bei diesem Forschungsprojekt soll der THG-Ausstoß durch innovative Produkte wie "Holzkohle" aus landwirtschaftlichen Abfällen auf pflanzlicher Basis und energiesparende Herde reduziert werden. Durch die Verwendung dieser alternativen Kohle besteht keine Notwendigkeit Holz in den Wäldern zu ernten. Darüber bieten Tätigkeiten, die Einkommen generieren, Alternativen für Kleinbauern, sodass sie nicht mehr Holzkohle aus Holz herstellen und verkaufen müssen. Ökologische und intelligente integrierte landwirtschaftliche Tätigkeiten (z.B. die Kombination von Agroforstwirtschaft und Bienenhaltung) werden zukünftig Kleinbauern höhere Einkommen ermöglichen, die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Entwaldung verringern. Flankierende Interessenvertretung und Bildungsmaßnahmen werden durchgeführt, um die Brandrodung weitgehend zu reduzieren und den Waldschutz zu verbessern.
Im Jahr 2023 hat sich Lenzing aktiv für den Erhalt und die Förderung von Ökosystemleistungen der Wälder von Lenzings Holzlieferanten in Österreich eingesetzt. Erreicht wurde dies durch die Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf). Hauptziel der Kooperation ist die Unterstützung des Schutzes von Heide- und Moorlandschaften in Oberösterreich. Neben der Moorsanierung unterstützt das Projekt auch zusätzliche Aktivitäten, die die Ökosystemleistungen des Waldes verbessern oder erhalten. Im Berichtsjahr hat Lenzing beispielsweise die Anpflanzung von 200 bienen- und bestäuberfreundlichen Sträuchern entlang eines etwa ein km langen Waldweges unterstützt. Damit wird dem Rückgang der Bestäuberinsekten entgegengewirkt, indem ihre Lebensräume wiederhergestellt werden, die zunehmend durch intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz beeinträchtigt werden. Weiters wurde ein Aktionsplan für das Engagement zum Schutz von Torfmooren im kommenden Jahr entworfen und vorbereitet.
Lenzing hat auf einer ehemaligen Deponie in unmittelbarer Nähe des Standorts Lenzing (Österreich) eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen, die 2022 fertiggestellt wurde. Derzeit plant Lenzing, an diesem Standort eine Biodiversitätsinsel zu schaffen. Dazu soll eine Magerwiese zwischen den Photovoltaikmodulen gepflanzt werden. So wird sichergestellt, dass das Gebiet zu einem Lebensraum für heimische Insekten, Vögel und andere Tiere werden kann und gleichzeitig der Standort mit erneuerbarer Energie versorgt wird. Das Saatgut für die heimischen Pflanzen wurde sorgfältig ausgewählt, um eine große Vielfalt an Wildpflanzen für die heimische Tierpopulation sicherzustellen. An den Rändern der Magerwiesen wird bewusst auf Pflegemaßnahmen verzichtet, um durch Totholz, Steinanhäufungen und Laub natürliche Lebensräume für Mikroorganismen und Insekten zu schaffen.
Lenzing bewirtschaftet einen rund 40 ha großen Wald rund um den Hauptstandort in Lenzing (Österreich). Der Wald dient als "grüner Gürtel", d.h. als natürliche Barriere für standortspezifische Emissionen um den Standort Lenzing und bietet verschiedene Ökosystemleistungen, u. a. als Erholungsgebiet für die Bevölkerung vor Ort. Das Waldgebiet und insbesondere der 80 Jahre alte Waldbestand ist ein Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Lenzing befolgt ein nachhaltiges Bewirtschaftungskonzept, das Kahlschlag vermeidet. Stattdessen werden selektiv einzelne Bäume gefällt und für die Faserproduktion verwendet. Die Wurzelstöcke und andere Abfälle werden im örtlichen Fernheizwerk verwertet. So reduziert Lenzing die Emissionen und hält die Rohstoffe in der Region. Bei der Wiederaufforstung wird auch auf einheimische und vielfältige Baumarten geachtet, um die künftigen Herausforderungen des Klimakrise abzufedern. Lenzing arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.
LD Celulose engagiert sich seit vielen Jahren auch in einer Initiative zur Unterstützung von Imker:innen. Das Unternehmen hat eine Partnerschaft mit Verbänden von Honigproduzent:innen in der Region Triangulo Mineiro und im ländlichen São Paulo. LD Celulose stellt einen Teil ihrer Wälder zur Verfügung, damit Imker:innen dort ihre Bienenkästen aufstellen können Die derzeit installierten 4.000 Kästen produzieren etwa 50 Tonnen Honig pro Jahr. Diese Partnerschaft kommt der Umwelt und den Gemeinden vor Ort zugute, denn sie bewirkt zunehmenden Schutz und Überwachung der Wälder, eine Zunahme der Bienenpopulationen und höheres Einkommen für Imker:innen. Eine neue Phase des Projekts ist die Umsetzung eines Trainingsprogramms zur Honigerzeugung, das sich an junge Menschen richtet und gemeinsam mit den Partnerverbänden der Honigproduzent:innen durchgeführt wird.
Die Lenzing Gruppe hat 2019 ein Walderhaltungsprojekt in Albanien gestartet. Das Projekt wird wie geplant bis Ende 2024 fortgesetzt. Darüber hinaus wurde der Umfang des Projekts erheblich erweitert, um auch die Nachbarländer einzubeziehen; dieses erweiterte Projekt wird nach 2024 fortgesetzt. Es wird von der österreichischen Entwicklungs-NGO ICEP geleitet und von der ADA (Austrian Development Agency) und der Lenzing Gruppe finanziert. Das ursprüngliche Projekt soll die Entwicklung des ländlichen Bereiches in Albanien in der Großregion Shkoder (Ana e Malit) und Diber (Peshkopi) gefördert werden. Hierzu sollen natürliche Ressourcen nachhaltig eingesetzt und alternative Einkommensquellen für die Gemeinschaften gefördert werden. Das ursprüngliche Ziel war es in diesem Gebiet einen renaturierten Bereich von 20 ha zu realisieren. Der erweiterte Umfang zielt nun auf die Aufforstung von 45 ha degradierter Flächen und die Wiederherstellung weiterer 75 ha in dem Gebiet ab. Hierfür werden 110.000 Bäume gepflanzt. Das grenzüberschreitende Wassereinzugsgebiet des Flusses Drin, in dem sich das Wasser bei Regen sammelt, erstreckt sich auf die Länder Albanien, Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. In dem Einzugsgebiet liegen große Wald- und Weideflächen, Ökosysteme mit großer biologischer Vielfalt. Zudem ist es mit Blick auf Süßwasserökosysteme eines der wasserreichsten Gebiete Europas. In den letzten drei Jahrzehnten wurde die Waldfläche in den vier Zielländern entlang des Flussbeckens stark ausgebeutet. Daneben ist es durch zunehmende illegale Abholzung und die Folgen des Klimawandels, wie Trockenheit und Waldbrände, bedroht.
Langfristig soll durch das Projekt ein Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung entlang des Drin durch integrierte Waldbewirtschaftung (integrated forest management, IFM) geleistet werden. Durch die beschlossenen Maßnahmen werden die Lebensbedingungen den ländlichen Gemeinden in den Zielgebieten verbessert. Das Gesamtergebnis des Projekts führt zu einem höheren sozioökonomischen und ökologischen Nutzen für die Gemeinschaften vor Ort durch Ökosystemleistungen. Diese werden durch IFM-Methoden, Aufforstung und den Schutz der biologischen Vielfalt verstärkt. Das Projekt verwendet einen Multi-Stakeholder-Ansatz, der nationale und internationale Expert:innen und auch lokale Gemeinschaften, zentrale und lokale Behörden sowie laufende Initiativen einbindet.
Lenzing hat unter dem Markennamen VEOCEL™ und TENCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit geringerem CO2Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstoffindustrie eingeführt. Auf folgendem Konzept basierend, "Reduzieren - Engagieren - Ausgleichen", hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstoffkompensationsprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von ClimatePartner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertifiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klimaund Waldschutz- sowie Aufforstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Verified Carbon Standard zertifiziert.
Die von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekte mit ausführlichen Informationen finden Sie auf folgenden Climate-Partner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2023 und 2024 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
Die erworbenen CO2-Zertifikate werden gemäß der Menge an verkauften Fasern in jedem Jahr getilgt.

[GRI 3-3f]
Ein wichtiger Holzlieferant für den Standort Lenzing (Österreich) sind die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG). Mit der Betreuung und Bewirtschaftung von 10 Prozent der österreichischen Staatsfläche und 15 Prozent der österreichischen Waldfläche ist die ÖBf AG größter Naturraumbetreuer und -manager, größter Forstbetrieb und größter Jagdflächen- und Fischereigewässerinhaber. Das oberstes Prinzip für die Bundesforste in Bezug auf ihre Tätigkeiten ist die Nachhaltigkeit. Da das Zellstoffwerk am Standort Lenzing mehr als 35 Prozent seines Holzes aus österreichischen Wäldern bezieht, ist der Zustand des österreichischen Waldes für die Beschaffung besonders wichtig. Die Biodiversität österreichischer Wälder wird anhand eines Biodiversitätsindexes überwacht23. Über die jüngsten Ergebnisse wird in den "Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung 2020"24 der Multi-Stakeholder-Organisation Walddialog als Beitrag zum Prozess der Indikatoren und Ziele von Forest Europe berichtet. Das Team des ökologischen Landschaftsmanagements der ÖBf erarbeitet für jedes der 120 ÖBf-Forstreviere, zusätzlich zu den bestehenden Forstwirtschaftsplänen, individuelle Naturschutzpläne25.
Im Rahmen eines öffentlich geförderten Forschungsprojektes "Biodiversität und multifunktionale Bewirtschaftung im Wald" (BIMUWA26) wurden unter anderem konkrete Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten und zur Steigerung der Biodiversität unter lokalen Bedingungen entwickelt, die in die tägliche Waldbewirtschaftung integriert werden. Die ÖBf arbeiten in Bezug auf dieses Thema auch mit dem NGO-Dachverband Umweltdachverband zusammen. Da die Maßnahmen sehr konkret und dabei relativ leicht umsetzbar sind, sind die positiven Effekte auf große Waldflächen skaliert. Lenzing unterstützte 2023 den Roll-out der Ergebnisse für die interessierten privaten Waldbesitzer in der Region.
Den Biodiversity Benchmark von Textile Exchange startete am 2. Dezember 2020. Er ist Teil des TE Corporate Fiber and Materials Benchmark (CFMB)-Programmes und steht im Zusammenhang mit der "Climate+"-Strategie von TE. Die Rolle des Benchmarks besteht darin, den Verlust der Biodiversität aufzuzeigen und Verbesserungen im Einflussbereich der Industrie durch Wissensaustausch zu unterstützen. Die Methodik für Unternehmen, Ziele für die Natur zu setzen, wird durch die Initiative Science Based Targets for Nature (SBTN) entwickelt.
Im Jahr 2021 hat Lenzing als Mitglied der Advisory Group mit Beiträgen zur Entwicklung des Tools und mit eigenen Beiträgen zum Benchmark beigetragen. Der "Biodiversity Insights Report 2021" liefert "eine erste globale Bestandsaufnahme der Bekleidungs- und Textilindustrie" in Bezug auf das Bewusstsein der Auswirkungen auf die Biodiversität. Er beschreibt Handlungsansätze in den Bereichen Unternehmensintegration, Transparenz, Wesentlichkeit, Umsetzung, Monitoring und Bewertung sowie Unternehmensberichterstattung. 2022 wurden die Ergebnisse des Biodiversity Insights Report als neues Kapitel mit Fragen in das CFMB-Programm integriert. 2023 wurde der Bericht "Biodiversity Landscape Analysis" veröffentlicht, der sich hauptsächlich mit Naturfasern aus Pflanzen (Baumwolle) und Tierhaar (Wolle) befasst und kaum mit regenerierten Cellulosefasern.
Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) ist eine unabhängige österreichische Entwicklungsorganisation mit wirtschaftsorientiertem Schwerpunkt. ICEP arbeitet mit Partnerorganisationen in aufstrebenden Märkten und mit österreichischen Unternehmen zusammen und setzt weltweit Projekte um, mit dem Ziel, mehr Menschen aktiv am Wirtschaftsleben zu beteiligen. ICEP unterstützt Lenzing seit 2018 bei der Umsetzung des von der ADA kofinanzierten Aufforstungs- und Naturschutzprojekts in Albanien. 2023 wurde eine Machbarkeitsstudie zum Engagement für eine Verbesserung der Biodiversität und Social-Impact-Maßnahmen rund um den Standort von LD Celulose in Indianópolis (Brasilien) vereinbart, die 2024 beginnen soll.
Viele österreichische Unternehmen, darunter auch Lenzing, und wissenschaftliche Einrichtungen haben ihre Stärken im "Kompetenzzentrum Holz" gebündelt. Es ist ein führendes Forschungsinstitut im Bereich Holz und holzbezogene erneuerbare Rohstoffe in Europa. Zu den jüngsten Forschungsthemen des Kompetenzzentrums gehören die fortschrittliche Biomassenutzung (z.B. durch geschlossene Kreisläufe bei der Zellstoff-Produktion), die Nutzung von Lignin und Hemicellulose sowie der Einsatz von Enzymen im Rahmen des Produktionsprozesses. Ein Arbeitsbereich von Wood K plus für Lenzing ist die Nachhaltigkeit bei der Holzbeschaffung. 2021 verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Biodiversität, einschließlich der Unterstützung der Arbeit für den Textile Exchange Biodiversity Benchmark. Im Berichtsjahr 2023 wurde eine Doktorandenstudie zum Thema Biodiversitätsmetriken zur Bewertung von Unternehmensauswirkungen und Abhängigkeiten begonnen. Diese Studie unterstützt die Entwicklung der Biodiversitätsstrategie von Lenzing.
Lenzing wurde eingeladen, bei einer Veranstaltung der WWF Climate Group Talks zum Thema "Wie Sie Biodiversität in Ihr Kerngeschäft integrieren" zu präsentieren27. Außerdem hat Lenzing zu einer Studie von WWF und Ernst & Young "Management in der Biodiversitätskrise - Wie österreichische Unternehmen Risiken minimieren und Chancen nutzen"28 mit allgemeinen Erkenntnissen und einem Fallbeispiel beigetragen.
23 Geburek, T., Büchsenmeister, R., Englisch, M., Frank, G., Hauk, E., Konrad, H., Liebmann, S., Neumann, M., Starlinger, F. und Steiner, H. (2015). Biodiversitätsindex
Wald – Einer für alle! In: Biodiversität im Wald. BFW Praxisinformation 37, S. 6–8 24 https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente/indikatorenbericht-2020.html
25 https://www.bundesforste.at/leistungen/naturraum-management.html
27 https://www.wwf.at/artikel/einladung-climate-group-talks/
28 https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/01/WWF_Studie_Biodiversitaets-Management-Unternehmen_2024.pdf
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing hat in zentralen Teilen ihres Geschäftsmodells bereits seit Langem erfolgreich Verfahrensweisen der Kreislaufwirtschaft implementiert und so eine effizientere Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen erreicht. Dazu zählt das Schließen von Kreisläufen in Produktionsprozessen und die Herstellung von Fasern, die am Ende ihrer Lebensdauer biologisch abbaubar sind (bei LENZING™ Fasern, deren biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vom TÜV zertifiziert wurde29). Diese Maßnahmen stellen zudem sicher, dass Lenzing finanziell wettbewerbsfähig bleibt und die geltenden Umweltgesetze einhält. Lenzing treibt die Entwicklung von Kreislauflösungen sowohl im Unternehmen als auch in der Industrie weiter voran. Der komplexe Übergang von einem linearen zu einem Kreislaufmodell erfordert einen kollaborativen Ansatz. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel mit dem schwedischen Zellstoffhersteller Södra zusammengetan, um mehr Möglichkeiten für das Recycling von Textilabfällen zu schaffen, Kreislaufverfahren zu entwickeln und den systemischen Wandel zu fördern. Das Unternehmen ist bestrebt, einen größtmöglichen Nutzen durch eine verbesserte Nachhaltigkeitsleistung zu schaffen, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt.
• Übergangsrisiken aufgrund sich ändernder Gesetzgebung und Erwartungen der Stakeholder (NGOs, Kunden) – Policies und Engagement
Ziel "Kreislaufwirtschaft" – Stakeholders
• Corporate Sustainability
29 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
Lenzing ist bestrebt, die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, indem das Unternehmen Abfällen in allen Aspekten seines Kerngeschäftes ein neues Leben schenkt und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauflösungen entwickelt, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Die Vision stützt sich auf die drei folgenden Säulen.
Holz als nachwachsender Rohstoff ist ein wichtiges Element in Lenzings Vision der Kreislaufwirtschaft und wird komplett in hochwertige Produkte und Bioenergie umgewandelt. Darüber hinaus werden zunehmend alternative Cellulosequellen aus Alttextilien als Rohstoff verwendet und durch Lenzings innovative Technologien weiterverarbeitet.
Lenzing entwickelt ihre nachhaltigen Verfahrensweisen ständig weiter. Dadurch werden die ökologischen und sozialen Auswirkungen im Unternehmen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette minimiert. Lenzing strebt eine führende Rolle beim Schließen technischer Kreisläufe und bei der Optimierung der Nutzung jedes Rohstoffs mit maximalem wirtschaftlichem Wert an. Digitale Prozess sorgen für mehr Transparenz und unterstützen den Übergang von einer linearen zu einer zirkulären Lieferkette.
Kooperation ist für einen globalen Wandel zur Kreislaufwirtschaft unerlässlich. Lenzing ist als Faserhersteller nur ein Glied in der Textil- und Vliesstoff-Wertschöpfungskette. Um Textilien effizient zu recyceln, müssen Designer, Hersteller, Verbraucher:innen und politische Entscheidungsträger:innnen zusammenarbeiten. Für eine effektive Sortierung und Sammlung von Alttextilien kommt es entscheidend auf die Errichtung einer entsprechenden Infrastruktur an, um das Textilrecycling auszuweiten. Lenzing beteiligt sich aktiv an Partnerschaften inner- und außerhalb der Wertschöpfungskette.
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
[ESRS E5 ESRS 2 IRO-1; GRI 306-2]30
Siehe "Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Ähnlich wie bei anderen Umweltthemen ermittelt Lenzing die Entstehung von Abfällen aus der Lebenszyklusperspektive und dehnt die Bewertung von Umweltauswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Im Jahr 2021 hat Lenzing den Ansatz zur Bewertung von Umweltaspekten und deren Auswirkungen gemäß ISO 14001 standardisiert. Dieser standardisierte Ansatz wurde 2022 an allen Standorten angepasst und wurde 2023 vollständig umgesetzt.
[ESRS E5-1; GRI 2-24, 3-3c, 306-2]
In ihrer Policy für Holz und Zellstoff verpflichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die Lieferanten nehmen an vertrauenswürdigen Forstzertifizierungsprogrammen teil, insbesondere am Forest Stewardship Council® (FSC®) und dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC). Die Versorgung aller Zellstoffund Faserproduktionsstandorte der Gruppe mit Holz und Faserzellstoff in einer bestimmten Qualität und Menge ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes der Lenzing Gruppe. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung".
Zur Erweiterung ihrer Policy für Holz und Zellstoff hat Lenzing 2023 eine Policy für Bioenergie eingeführt. Sie gewährleistet, dass Biomasse für die Energieversorgung nicht aus umstrittenen Quellen bezogen wird, wie durch Entwaldung. Weitere Informationen über diese Policy finden Sie im Kapitel "Klimawandel".
Bei Lenzing ist das Abfallmanagement in der internen Group Waste Management Guideline (Konzernleitfaden für das Abfallmanagement) beschrieben, die 2018 eingeführt wurde. Die Guideline wurde 2021 weiterentwickelt, 2022 aktualisiert und führte zu einer
30 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
vollständigen Konsolidierung der konzernweiten Abfalldaten. Sie ist ein integraler Bestandteil des Umweltmanagementsystems von Lenzing. Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Abfallmanagement, z.B. Sammlung, Trennung, Lagerung, Transport und Behandlung von Abfällen, werden auf der Grundlage der möglichen Nutzung sowie des Verständnisses ihrer Umweltauswirkungen und Risiken geplant und durchgeführt. Weitere Einzelheiten für das Abfallmanagement sind in den Abfallbewirtschaftungssystemen der Standorte festgelegt, die auch externe Dienstleister betreffen.
Alle Produktionsstandorte von Lenzing erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der jeweiligen Länder und sind nach ISO 14001 zertifiziert. Der Umweltstandard ist wichtiger Bestandteil des Umweltmanagementsystems der Gruppe. Er ist die Grundlage für die Entwicklung von Lenzings Umweltprogramm und der mittel- und langfristigen Umweltziele.
Lenzings Umweltstandard wurde unter Berücksichtigung der Branchen- und Marktstandards und der Erwartungen der betroffenen Stakeholder entwickelt. Der Standard und die darin enthaltenen wichtigsten Umwelt-Grenzwerte beruhen auf den einschlägigen Besten Verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Industrieemissionsrichtlinie (IER) und den durch das EU-Umweltzeichen definierten besseren Marktleistungen.
[ESRS E5-2; GRI 3-3d, 306-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing verfolgt ihre Vision, indem sie drei zentrale Verfahrensweisen anwendet, die verschiedene Elemente der Kreislaufwirtschaft in ihr zirkuläres Geschäftsmodell integrieren. Diese Verfahrensweisen sind in Abb. 11 dargestellt und nachfolgend beschrieben:

a) Gilt für TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™-Fasern

Lenzing Fasern bestehen aus Cellulose, einem natürlich nachwachsenden Polymer, das biologisch abbaubar ist und aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen wird. Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen (wie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung" beschrieben).
LENZING™ Lyocell-, Modal- und Viscose-Standardfasern sind vom TÜV Österreich als biologisch abbaubar und kompostierbar zertifiziert31. Die sichere Entsorgung dieser Fasern in die natürliche Umwelt ermöglicht es, den Cellulosematerialkreislauf im Einklang
31 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web
Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
mit dem biologischen Kreislauf zu schließen. Natürliche Kreisläufe beinhalten den biologischen Kreislauf und richten den Fokus auch auf verschiedene Lösungen am Ende des Lebenszyklus.
Wenn Lenzing von einem "zirkulären Produkt" von Vliesstoffen spricht, geht es weniger um eine "Faserlösung", sondern vielmehr um ein zirkuläres Wertschöpfungskettenmodell, da sich die Anforderungen und die Verwendung der Endprodukte zwischen den verschiedenen Vliesstoff-Endprodukten unterscheiden. Dementsprechend müssen die Auswirkungen der Lenzing Fasern im Hinblick auf Rohstoffe, Leistung, Abfall und Ende der Lebenszyklen berücksichtigt werden, um den höchsten Wert und möglichst geringe Auswirkungen auf die Umwelt zu erzielen. Daher verfolgt Lenzing bei ihren neuen Produkten einen strukturierten Ansatz, um den Anforderungen des Marktes nach möglichst nachhaltigen Lösungen gerecht zu werden.
Das Abschmelzen der Gletscher ist symbolisch für die Auswirkungen der Erderwärmung. Als Unternehmen, das sich den science-bases targets (wissenschaftlich fundierten Zielen) zur Begrenzung der Erderwärmung verpflichtet hat, sucht Lenzing auch nach neuen Produktlösungen, die zu diesem Thema beitragen können. Ein Paradebeispiel und Highlight 2023 war die Entwicklung eines Gletscherschutzvlieses, das zu 100 Prozent aus Lenzing Cellulosefasern besteht.
Traditionelle Gletscherschutzvliese verwenden Geotextilien aus Synthetikfasern, die zur Mikroplastikverschmutzung beitragen können. Wenn sich die Fasern durch die Einwirkung von Sonne, Wasser und Wind zersetzen, werden kleine Plastikpartikel in der sensiblen alpinen Umwelt freigesetzt.
Lenzing verfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, dem österreichischen Gletschertourismus und der Wirtschaftskammer Tirol einen neuen Ansatz, bei dem Geotextilien auf Basis von cellulosischen LENZING™ Fasern verwendet werden. Diese preisgekrönte Innovation (Gewinner des Swiss BIO TOP Award 2023) trägt zum Schutz der Gletscher bei, ohne die Mikroplastikverschmutzung zu verschlimmern.
Lenzing ist bestrebt, sich anhand eines stärker anwendungsspezifischen Ansatzes je nach Endprodukt und Märkten mit verschiedenen Lösungen am Ende des Lebenszyklus, wie etwa Entsorgung, biologische Abbaubarkeit, Recycling oder Wiederverwendung zu befassen. Daher beteiligt sich Lenzing strategisch an politischen Diskussionen und an Kreislauf-Initiativen, um den globalen Wandel zu einer ganzheitlicheren Wirtschaft weiterzuentwickeln und voranzutreiben.

Bei der Zellstoffproduktion wird Holz zu Faserzellstoff für die weitere Faserproduktion verarbeitet. An den Zellstoffstandorten von Lenzing ist dies ein energieautarker Prozess. Lenzing setzt alle Rohstoffe effizient ein, hat hohe Rückgewinnungsraten bei Lösungsmitteln und Chemikalien und minimiert die Abfallproduktion. Die Lenzing Gruppe betreibt drei Bioraffinerien: eine in Lenzing (Österreich), eine in Paskov (Tschechische Republik) und eine in Indianópolis (Brasilien). Wie in Abb. 12 dargestellt, wird in den Lenzing Bioraffinerien Holz in Zellstoff, Co-Produkte und Bioenergie umgewandelt. Lenzing verkauft die wertvollen Bioraffinerieprodukte an andere Branchen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur maximalen Nutzung von Holz und Prozesschemikalien. Weitere Informationen finden Sie im nachstehenden Abschnitt "Ressourcenabflüsse".

Überschüssige Energie aus der Zellstoffproduktion wird in Form von Dampf und Strom als erneuerbare Energie bereitgestellt. Am Standort Lenzing (Österreich) wird die überschüssige Energie direkt in die Faserproduktionsanlagen eingespeist. In Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) wird überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist, um damit den Umstieg auf erneuerbare Energie in diesen Regionen zu unterstützen. Dies ist ein Paradebeispiel für die Kaskadennutzung von Biomasse und die 100-prozentige Verwertung von Holz, ohne dass Abfälle entstehen.
Lenzing produziert Spezialfasern und entwickelt innovative cellulosische Fasertechnologien. Die hochwertigen Fasern Viscose (Rayon), Modal und Lyocell werden an die Textil- und Vliesstoffindustrie geliefert und für industrielle Anwendungen verwendet und wegen ihrer besonderen Eigenschaften geschätzt.
Das Lenzing Lyocellverfahren ist zudem eine auf einem Lösungsmittel basierende Produktionstechnologie mit einem geschlossenen Kreislauf, die die Herstellung von Cellulosefasern ohne chemische Modifikation der Cellulose ermöglicht. Der Prozess folgt einem einfachen Lösungsverfahren und ermöglicht die Rückgewinnung des Lösungsmittels zu 99,8 Prozent und dessen Rückführung in den Kreislauf. Dies vermeidet Abfälle, sorgt für eine hohe Ressourcennutzung und führt zu einem geringeren Wasserverbrauch und weniger Emissionen. Im Vergleich zur herkömmlichen Produktion werden durch die Rückgewinnung von Lösungsmitteln und Chemikalien Umweltauswirkungen wie Treibhausgas (THG)- Emissionen vermieden oder reduziert - und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Responsible production".
Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Abfall in der Textilindustrie zu meistern, hat Lenzing REFIBRA™, eine innovative Recyclingtechnologie, entwickelt. Sie beinhaltet das Recycling von Stoffresten aus der Bekleidungsproduktion und Alttextilien, die mit Faserzellstoff aus Holz vereint und zu neuen Fasern verarbeitet werden.
Ganz im Sinne ihrer Vision "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" strebt Lenzing danach, das Recycling von Textilabfällen zu einem gängigen Standardprozess ähnlich wie das Papierrecycling zu machen. Lenzing hat sich ein Ziel gesetzt und Maßnahmen ergriffen, um diese Vision zu verwirklichen: Geplant ist ein Angebot von Viscose-, Modalund Lyocell- Stapelfasern mit einem Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung" im Kapitel "Allgemeine Angaben".
Es gibt verschiedene Bereiche, in denen an den Standorten von Lenzing Abfall entsteht, wie z.B. in Produktionsprozessen, bei der Verpackung von bezogenen Waren oder einzelnen Faserballen. Lenzing folgt einer Abfallhierarchie und vermeidet Abfälle wo immer möglich. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Abfallmanagement" in diesem Kapitel.
Um die Kreislaufwirtschaft zu fördern, setzt Lenzing so weit wie möglich recycelte oder wiederverwendete Materialien ein, statt noch mehr natürliche Rohstoffe zu nutzen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass Recyclingprozesse unter Umständen äußerst energieintensiv durch in der Wertschöpfungskette genutzte Fasergemische und Chemikalien sind und daher, um den Klimawandel zu mildern, ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist (z.B. Design für Kreislaufwirtschaft, Nutzung von erneuerbarer Energie und "umweltfreundliche" Chemikalien der Wertschöpfungskette).

Lenzing verwendet zwei Arten von Recycling, chemisch und mechanisch. Zum einen wird Zellstoff aus chemisch recycelten Baumwoll-Alttextilien verwendet, um zusammen mit Faserzellstoff aus Holz neue Fasern herzustellen. Bei der Fasertechnologie REFIBRA™ wird neben Faserzellstoff auch einen erheblichen Anteil an Baumwollabfällen als Rohstoff verwendet.
In 2023 bot Lenzing weiterhin Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ mit einem Minimum von 30 Prozent Recyclinganteil an. Dies bedeutet eine erhebliche Verbesserung für die Umwelt und gleichzeitig entstehen hochwertige Fasern mit den gleichen Eigenschaften wie Fasern aus rein auf holzbasiertem Faserzellstoff. Diese Fasern sind mit dem Recycled Claim Standard (RCS) erhältlich, der zertifiziert, dass alle Produktionsprozesse der Lieferkette entsprechende Schritte durchlaufen haben, um die Integrität des Endproduktes zu gewährleisten.
Im Jahr 2023 wurde die umweltschonende REFIBRA™ Technologie von TENCELTM Lyocell auf LENZING™ ECOVERO™ Viscosefasern ausgeweitet. Die inzwischen weltweit verfügbaren LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten ein Minimum von 20 Prozent recyceltem Anteil aus Baumwoll-Textilabfällen.
Zum anderen werden Textilien (Pre-Consumer/Post-Industrial, Post-Consumer) von Lenzing auch mechanisch recycelt. Diese Textilien werden so weit wie möglich bis auf das einzelne Faserlevel zerkleinert. Durch die notwendige und starke Verkürzung der Faserlänge im Recyclingprozess büßen die Fasern an Performance (z.B. Festigkeit) ein. Daher benötigen diese mechanisch recycelten Fasern Trägerfasern, damit sie gesponnen werden können. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
Marken und Einzelhändler besitzen den Einfluss, um Kunden Produkte mit Recyclinganteil anzubieten, aber auch um sicherzustellen, dass ihre Produkte so konzipiert sind, dass sie in puncto Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit die Kreislaufwirtschaft erleichtern. Lenzing betreibt ein aktives Forschungsund Entwicklungsprojekt zur weiteren Verbesserung der Nutzung von Pre-Consumer-Textilabfällen für die Produktion von vollständig biobasierten und biologisch abbaubaren Fasern.
Lenzing ist bestrebt, die bestmöglichen Materialien für die von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen verwendeten Produkte anzubieten, damit diese Produkte kaufen können, die ihren Anforderungen an Performance und Nachhaltigkeit entsprechen.
Daher ist ein Ziel von Lenzing, Alttextilien effizienter zu verwerten. Angesichts der Komplexität globaler Wertschöpfungsketten arbeitet Lenzing mit dem klaren Ziel vor Augen mit verschiedenen Stakeholdern zusammen, um systemischen Wandel in der Textil- und Vliesstoffindustrie voranzutreiben.

Transparenz erleichtert Partnerschaften und bildet die Grundlage für einen glaubwürdige Nachhaltigkeitsauftritt. Insbesondere die Kreislaufwirtschaft wird Teil des künftigen EU-Systems zur Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) für Lieferketten sein. Ein umfassenderes Verständnis der Lieferanten von Lenzing sowie der nachgelagerten Kunden ist entscheidend für die Minimierung der gesamten Umweltauswirkungen sowie der sozialen Auswirkungen der Lenzing Gruppe und führt das Unternehmen auf den richtigen Weg, um bis 2050 Netto-Null-THG-Emissionen zu erreichen ("Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel"). Weitere Informationen zu Transparenz durch Digitalisierung finden Sie im Kapitel "Digitalisierung & Cyber Security".
"Partnerschaften für den systemischen Wandel" ist eines der Grundprinzipien der Lenzing Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive", um gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern von Lenzing die gesteckten Ziele zu erreichen. Um Chemikalien mit geringem CO2-Fußabdruck wie "Low-Impact" Natronlauge kaufen zu können (die mit erneuerbarer Energie hergestellt wird), führt Lenzing einen aktiven Dialog mit ihren Lieferanten. Nur durch diesen Dialog entlang der gesamten Lieferkette kann Lenzing den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte verringern.
Daher ist Kooperation unerlässlich. Lenzing beteiligt sich an mehreren Initiativen, die die Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie voranbringen wollen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
Lenzing hat sich 2023 mit dem Partner für Logistik und Sortierung ARA (Altstoff Recycling Austria AG), dem Textildienstleister Salesianer Miettex, Caritas (NGO) sowie dem schwedischen Zellstoffhersteller Södra zusammengeschlossen, um gemeinsam den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Gemeinsam arbeiten sie zusammen, um gebrauchte Haushalts- und Bekleidungstextilien zu sammeln und recycelten Zellstoff herzustellen. Aus diesem werden wiederum neue Lyocell- und Viscosefasern produziert.
2023 intensivierte Lenzing ihre Zusammenarbeit und Entwicklung mit dem französischen umweltbewussten Start-up, das eine industriell kompostierbare Windel entwickelt hat. Lenzing hat das französische Unternehmen mit ihrer Expertise im Bereich biologisch abbaubare Materialien und die Verwendung von Cellulosefasern unterstützt. Die revolutionären Windeln, die unter der Marke "Popotine" vermarktet werden, enthalten in verschiedenen Komponenten der Windeln eine Reihe von VEOCEL™ Fasern.
Die kompostierbaren "Popotine"-Windeln sind die ersten ihrer Art auf dem europäischen Windelmarkt. Derzeit werden sie an Kindertagesstätten vermarktet, nach Gebrauch von City-Bike-Vereinen gesammelt und in der industriellen Kompostierung wiederverwendet. Dieses Endof-Life-Konzept bietet eine nachhaltige Lösung für Wegwerfwindeln als Ausgangsmaterial für landwirtschaftliche Kompost- und industrielle Biomasseanlagen.
[ESRS E5-3; GRI 3-3e]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Textil Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im recycling industriellen Maßstab bis 2025 |
2025 | |
|---|---|---|
| Auf Kurs | ||
| 2022 | ||
| Maßnahme(n) | Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien | Verzögert |
| Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRATM | 2023 | |
| Technologie für Textilien hergestellt wurden | ||
| Lenzing führt ihre Viscose- und Modalfasern mit REFIBRATM Technologie mit mindestens 30 Prozent | ||
| Recyclinganteil ein | Verzögert | |
| Die Unternehmen Lenzing und Södra werden gemeinsam 25.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr am Södra | 2025 | |
| Standort in Mörrum recycelnb | Verzögert | |
| Die gemeinsamen Anstrengungen mit Södra zur Entwicklung eines Recycling-Zellstoffs mit einem Anteil an Altextil-Abfällen im industriellen Maßstab wurden erneut erfolgreich fortgesetzt und ebenfalls mit dem ITMF-Award ausgezeichnet. Die Projektpläne wurden aktualisiert, um das geplante Volumen der neuen Produktionslinie von 25 kt/a auf 50 kt/a Rohstoff zu erhöhen, und die Inbetriebnahme dieser Anlage ist für 2027 geplant. Insgesamt setzte Lenzing die Produkt- und Prozessentwicklung im Hinblick auf das Kernziel 2025 fort. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung einer Viscosefaser mit REFIBRA™ Technologie, die zu 20 Prozent aus recyceltem Zellstoff aus Baumwolltextilabfällen besteht, mit dem Ziel, diesen Anteil in |
||
| naher Zukunft weiter zu erhöhen. Die größten Herausforderungen bleiben die Anpassung der Eigenschaften von Recycling-Zellstoff für die industrielle Faserproduktion und die Suche nach Lösungen, |
Status in 2023
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
um Recycling-Zellstoff in industriellem Maßstab verarbeitbar zu machen.
Kreislaufwirtschaft Umsetzen eines neuen Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodells durch Schließen der Kreisläufe für Alttextilien; Zusammenarbeit mit 25 wichtigen Unternehmen der Lieferkette bis 2025
2025 Auf Kurs
Einige Höhepunkte im Jahr 2023 waren: der Start eines Recyclingprojekts mit ARA und anderen Partnern; die Teilnahme an internationalen Projekten zur Verbesserung der Sortierung und Rückverfolgbarkeit von Fasern und die Zusammenarbeit mit Södra, die eine LIFE-Förderung erhielt und mit dem ITMF-Preis für internationale Kooperationen ausgezeichnet wurde. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Status in 2023
[ESRS E5-4; GRI 301-1, 301-2]
Die wichtigsten Zuflüsse bei Lenzing sind Holz, Zellstoff, Chemikalien, Brennstoffe und Wasser. Bitte beachten Sie, dass aus Gründen der Vertraulichkeit keine genauen Zahlen zum absoluten Gewicht oder Volumen der von der Lenzing Gruppe eingesetzten Materialien genannt werden.
100 Prozent der Holz- und Zellstofflieferanten von Lenzing werden regelmäßig nach FSC®- und PEFC-Standards bewertet und zertifiziert. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Kapiteln "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung" und "Unternehmenspolitik".
Lenzing verstärkt ihr Engagement zur Kreislaufwirtschaft in ihrem Kerngeschäft und strebt an, Fasern, einschließlich Lyocell, Viscose und Modal, mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent an Recyclingfasern zu produzieren (Ziel "Textilrecycling").
Lenzings wichtigste Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaffungsvolumen sind: Natronlauge (NaOH), Kohlenstoffdisulfid (CS2), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Weichmacher, Flammschutzmittel, N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Lenzing versucht, so viele Chemikalien wie möglich regional zu beschaffen. In diesem Fall bedeutet regional für Lenzing dabei, aus dem Land, in dem sich die Produktionsanlage befindet oder aus dem Nachbarland. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Lenzing führte einen umfassenden Dialog mit ihren Lieferanten, um herauszufinden, welche Möglichkeiten bestehen, Natronlauge mit reduzierten THG-Emissionen zu beschaffen.
Beim Lyocell-Fertigungsprozess kann Lenzing 99,8 Prozent des NMMO zurückgewinnen und braucht dadurch weniger Ressourcen. Die Rückgewinnung von Kohlenstoffdisulfid und Schwefelwasserstoff aus dem Prozess zur Herstellung von Viscose- und Modalfasern verbessert die Standards der Kreislaufwirtschaft, da beide Stoffe umgewandelt und als Rohstoffe in den Prozess zurückgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Umweltverschmutzung".
Die Faserproduktion ist ein energieintensiver Prozess. Lenzing versucht, so weit wie möglich erneuerbare Brennstoffe zu verwenden. Weitere Informationen über diese Themen finden Sie im Kapitel "Klimawandel". Lenzing war der erste Cellulosefaserhersteller mit einem konkreten, wissentschaftlich fundierten Ziel, dass von der Science-based targets Initiative genehmigt wurde und zielt auf eine Verringerung der THG-Emissionen ab.
Wasser ist eine wertvolle, begrenzte Ressource, die Lenzing für ihre Herstellungsprozesse benötigt. Weitere Informationen zum Thema Wasser und dessen Recycling finden Sie im Kapitel "Wasser- und Meeresressourcen".
Chemikalien werden in verschiedenen Verpackungsformen wie Containern und Big Bags geliefert. Lenzing hat mit ihren Lieferanten Rücknahmesysteme eingeführt, um Verpackungsabfälle zu reduzieren. Dies gewährleistet nicht nur für eine ordnungsgemäße Entsorgung, sondern erleichtert auch die Wiederverwendung von Verpackungsmaterial.
Der Faserzellstoff wird in Güterwaggons und LKWs transportiert, während die Faserballen in Kunststofffolien verschickt werden. Das ist zum Schutz des Produkts und für den Transport notwendig. Das Recycling von Verpackungen für Faserballen liegt außerhalb der betrieblichen Systemgrenzen von Lenzing aufgrund fehlender Kontrolle und Einflussnahme auf nachgelagerte Wertschöpfungskette. Dennoch prüft das Unternehmen derzeit Möglichkeiten zur Verringerung des Verpackungsabfalls bei verkauften Waren.
Das Management von Verpackungsabfällen liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Lenzing und ihren Geschäftspartnern. Die ordnungsgemäße Entsorgung und die Teilnahme an Recyclingprogrammen sowie Rücknahmesystemen können wesentlich zur Reduzierung von Verpackungsabfällen beitragen.
[ESRS E5-5; GRI 306-1, 306-2, 306-3, 306-4, 306-5]
Die Hauptprodukte von Lenzing sind ihre Fasern. Co-Produkte aus den Bioraffinerien werden an andere Branchen verkauft. LENZING™ Fasern werden hauptsächlich für Bekleidung, Heimtextilien, Hygieneprodukte und andere Produkte verwendet. Das Faserportfolio beinhaltet die drei Faserarten Lyocell, Modal und Viscose (Rayon).
Lenzing bietet Net-Benefit-Produkte, die sowohl ökologische und gesellschaftliche Vorteile als auch Vorteile für die Partner in der Wertschöpfungskette bieten und dabei viele konkurrierende Alternativen übertreffen. Diese Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus, einschließlich der vor- und nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette.
Konventionelle Färbeprozesse erfordern mehrere Färbebäder und sind wasser- und energieintensiv. Bei der Indigo Color Technologie wird das Indigopigment direkt in die TENCEL™ Modalfasern während der Produktion inkorporiert (spinngefärbte Fasern). So wird ein zusätzlicher Färbeprozess eingespart und der Verbrauch von Wasser (>99 Prozent), Chemikalien (>80 Prozent) und Strom (>99 Prozent) im Vergleich zu drei herkömmlichen Denim-Färbemethoden deutlich reduziert.
Darüber hinaus sind TENCELTM Lyocell and Modal and LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit dem weithin anerkannten EU Ecolabel (Umweltzeichen) 32 zertifiziert. Dieses Zeichen wird an Produkte vergeben, die während ihres gesamten Lebenszyklus hohe Umweltstandards erfüllen.
2023 wurde das Produktportfolio durch die LENZING™ ECOVERO™ Fasern (Textilien) und VEOCEL™ Fasern (Vliesstoffe) ausgeweitet, die am Standort Purwakarta (Indonesien) mit diesem EU Ecolabel zertifiziert wurden. Weitere Informationen zu Produkten und Technologien finden Sie auf der Lenzing Website oder im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
Eine Studie der Scripps Institution of Oceanography (SIO) liefert den wissenschaftlichen Beweis, dass LENZING™ Standard Lyocell-, LENZING™ Standard Viscose- und LENZING™ Standard Modalfasern an der Meeresoberfläche und auch in der Tiefsee biologisch abbaubar sind.33 Die Studie bestätigt damit, dass diese Fasern am Ende ihres Lebenszyklus in das Ökosystem zurückkehren können.34 Wissenschaftler:innen des SIO an der University of California in San Diego hatten bereits 2021 festgestellt, dass LENZING™ Lyocellfasern unter Meeresoberflächenbedingungen vollständig und schnell biologisch abgebaut werden.
Lenzing verwendet ihre Bioraffinerie- und Co-Produkte in anderen Branchen weiter, darunter LENZING™ Essigsäure Biobased, LENZING™ Furfural Biobased, Xylose (Birkenzucker) 35 , LENZING™ Soda oder LENZING™ Magnesium-Lignosulfonat.
LENZING™ Essigsäure Biobased wird aus nachhaltig bezogenem Buchenholz-Zellstoff hergestellt und in mehreren Schritten gereinigt, zu einem hochwertigen Produkt verarbeitet und in verschiedenen Branchen wie der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie- und Textilindustrie eingesetzt. Um die Kreislaufwirtschaft und die Sichtbarkeit von LENZING™ Essigsäure Biobased weiter zu fördern, wurde eine wichtige Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen C.P.L. Prodotti Chimici srl geschlossen, das im August dieses Jahres der erste Lizenzpartner für LENZING™ Essigsäure Biobased wurde.
Lenzing nutzt lizenzierte Auftragnehmer zur Entsorgung von Abfällen. Diese Dienstleister werden je nach Standort regelmäßigen Audits unterzogen. Bei Nichteinhaltung wird der Vertrag mit dem Auftragnehmer gekündigt. 2023 gab es keine derartigen Fälle.
Abfall wird gemäß der nationalen Gesetzgebung kategorisiert. Bei Erfüllung dieser Kriterien werden diese Abfälle deklassifiziert. Wenn ein externer Dienstleister, z.B. ein zugelassenes Abfallverwertungsunternehmen, das Management für einen bestimmten Abfallstrom übernimmt, können allerdings große Verzögerungen bei der Erfassung der entsprechenden Daten und Informationen entstehen. Dies kann zu deutlichen Schwankungen in der jährlichen Abfallberichterstattung führen. Der Ansatz des Unternehmens im Bereich des Abfallmanagements basiert auf einer Managementhierarchie als Leitprinzip. Das bedeutet, dass Lenzing das Abfallmanagement wie folgt plant und priorisiert:
Wann immer möglich, werden Abfälle vermieden oder reduziert, z.B. durch die Anpassung von Prozessen, um die Materialeffizienz zu erhöhen, oder durch gute Haushalts- und Betriebspraktiken. Recycelbare Anteile des Abfalles werden getrennt. Nicht recycelbare Anteile werden gemäß den lokalen Bestimmungen entsorgt. Lenzing gewinnt, wo immer möglich, Energie aus nicht recycelbaren Anteilen in Einrichtungen wie Verbrennungsanlagen zurück. Die Deponierung von Abfallstoffen unterliegt entsprechend strengen staatlichen Bestimmungen. Gefährliche Abfallstoffe werden entweder weiterverarbeitet oder entsprechend den geltenden Regelungen entsorgt.
Das Gesamtabfallaufkommen ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, da zwei weitere Produktionsstätten hinzugekommen sind. Das Verhältnis zwischen gefährlichen und ungefährlichen Abfällen hat sich aufgrund der geänderten Abfallklassifizierung gemäß den
35 Von Partner aufbereitet/vermarktet.
32 Das EU Umweltzeichen wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher:innen entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
EU Ecolabel für Textilprodukte (license no. AT/016/001)
33 S.-J. Royer et al, Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters | PLOS ONE, 2023
34 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
indonesischen Vorschriften erheblich verschoben, z.B. wurde Kesselasche als ungefährlicher Abfall reklassifiziert. Darüber hinaus führte die Zusammenarbeit mit einem Abfallentsorgungsunternehmen am Standort Purwakarta (Indonesien) zu einer erheblichen Verringerung der zu deponierenden Abfälle und zu einer Steigerung des Materialrecyclings.
| Abfall nach Art und Entsorgungsverfahren | Tabelle 30 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2021 | 2022 | 2023 | 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gefährliche Abfallstoffe | Ungefährliche Abfallstoffe | ||||||
| Aufbereitung zur Wiederverwendung | |||||||
| Recycling (außerhalb des Standortes) | 450,14 | 123,23 | 33.822,40 | 50.829,81 | 48.349,42 | 118.256,15 | |
| Sonstige Verfahren zur Rückgewinnung | |||||||
| Verbrennung mit Energierückgewinnung (am Standort)a | |||||||
| Verbrennung mit Energierückgewinnung (außerhalb des Standortes) | 36.132,26 46.048,20 | 2.430,67 | 35.126,01 | 21.545,81 | 23.723,56 | ||
| Verbrennung ohne Energierückgewinnung | |||||||
| Deponierung (außerhalb des Standortes) | 36.678,98 21.375,78 | 110,08 | 13.535,16 | 11.182,99 | 6.057,61 | ||
| Sonstige (wird von Lenzing festgelegt) (außerhalb des Standortes) | 0,22 | 1.153,44 | 951,70 | 828,13 | 923,63 | 2.419,73 | |
| Gesamter Abfall | 73.261,60 68.700,64 | 37.314,85 100.319,11 | 82.001,85 150.457,06 | ||||
| Deponierung (am Standort)b | 490,9 | 1139,6 | 1112,2 |
a) Die Daten für die Verbrennung mit Energierückgewinnung vor Ort können nicht angegeben werden, da die Daten nicht verfügbar sind.
b) In der Abfallberichterstattung von Lenzing werden keine Maßnahmen zur Behandlung von Abfällen vor Ort angegeben, daher ist die Deponie vor Ort nicht in der Gesamtabfallmenge enthalten.
| Nicht recycelte Abfälle gesamt | Tabelle 31 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtmenge nicht recycelter Abfälle (Tonnen) | 122.300,76 | 103.369,45 | 35.693,36 |
| Prozentualer Anteil nicht recycelter Abfälle | 70,5 % | 68,1 % | 19,0 % |
| Gesamter Abfall | Tabelle 32 | ||
| (Gesamtgewicht des erzeugten Abfalls in Tonnen und eine Aufschlüsselung nach Zusammensetzung des Abfalls) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Gefährliche Abfallstoffe | 73.261,60 | 68.700,64 | 37.314,85 |
| Ungefährliche Abfallstoffe | 100.319,11 | 82.001,85 | 150.457,06 |
| Gesamter Abfall | 173.580,71 | 150.702,49 | 187.771,91 |

[GRI 3-3f]
Lenzings wichtigste Stakeholder bei der Kreislaufwirtschaft sind nachfolgend aufgeführt.
2019 wurde Lenzing Mitglied von Policy Hub zur Kreislaufwirtschaft für die Bekleidungs- und Schuhindustrie und gehört seit Mai 2020 mit zum Vorstand. 2022 trug das Unternehmen aktiv zum Verständnis der Branche in Bezug auf Hindernisse und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft in Bereichen wie Abfall- und Recyclingtechnologien, Transparenz und nachhaltige Produktinitiativen bei. Lenzing beteiligte sich aktiv an Dialogen mit der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgern in der EU, um Informationen über Hindernisse und mögliche Lösungen für die Förderung der Kreislaufwirtschaft auszutauschen.
Seit Oktober 2022 wurde Lenzing Partner im CISUTAC-Projekt, das von der EU kofinanziert wird. Das Konsortium wurde gegründet, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Textilindustrie zu unterstützen. Zu den 24 Mitgliedern gehören neben Lenzing auch der Wirtschaftsverband EURATEX, Södra, Decathlon und die NGO Oxfam. Ziel dieser Initiative ist es, Hindernisse für die Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungskette zu vermeiden, zu ermitteln und zu beseitigen. Lenzing konzentriert sich ihrerseits auf die Entwicklung von Recyclingverfahren für Cellulosefasern im Einklang mit der eigenen Unternehmensstrategie.
EURATEX ist der Europäische Bekleidungs- und Textilverband, der die Interessen der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie auf Ebene der EU-Institutionen vertritt. Lenzing hat sich im EURATEX und der jüngsten Initiative ReHubs engagiert, um die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie weiter zu fördern.
Ziel von ReHubs ist es, ein integriertes System auf der Grundlage von Recyclingzentren in Europa einzurichten, um Textilabfälle zu recyceln und das industrielle Sammeln, Sortieren, Verarbeiten und Recyceln von Pre-Consumer- und Post-Consumer-Textilien in ganz Europa auszubauen. Lenzing spielt eine aktive Rolle im Projekt zur Umwandlung von Textilabfällen in Rohstoffe (Transform textile waste into feedstock) im Rahmen der von Texaid geleiteten EURATEX-ReHubs-Initiative.
Bis Ende 2024 wird Europa vor der Herausforderung stehen, eine getrennte Sammlung von Textilabfällen zu organisieren und eine Entsorgungsmöglichkeit für die gesammelten Abfälle zu gewährleisten. Derzeit gibt es in ganz Europa keinen groß angelegten Plan zur Wiederverwendung und zum Recycling der derzeit 7,5 Mio. Tonnen Textilabfälle.
Das Accelerating Circularity Project hat es sich zur Aufgabe gemacht, Systeme zu entwerfen und zu implementieren, in denen Textilabfälle als Rohstoff wiederverwendet werden und nicht mehr verbrannt oder deponiert werden müssen. Mit diesem Modell werden die Materialien ständig wiederverwendet oder recycelt, und Textilabfälle werden selbst zu einer wertvollen Ressource. Durch die Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette ist es der Organisation gelungen, erfolgreiche Versuche zur Herstellung von Stoffen mit Recyclinganteil durchzuführen. Lenzing hat mit ihrer TENCEL™ REFIBRA™ Technologie zu den Versuchen beigetragen. Die gesammelten Informationen sollen der gesamten Branche helfen, aus diesem Ansatz zu lernen und das Potenzial für kommerzielle Produkte auf der Grundlage einer kosteneffizienten zirkulären Textil-Lieferkette zu identifizieren. Lenzing begrüßte die Gelegenheit, im Vorstand dieser Organisation zu sitzen, die eine von Grund auf restaurative und regenerative Textilindustrie anstrebt. Lenzing war nicht nur Gründungspartner für das Projekt in den USA im Jahr 2019, sondern auch Projektpartner für Europa seit 2021. Lenzing war auch 2023 Teil dieser Initiative.
Lenzing ist neben anderen Branchenakteuren wie Eastman oder Lycra Gründungsmitglied von ACTR. Die Arbeitsgruppe wurde 2023 als Antwort auf Forderungen von Lenzings Partnern gegründet, mit dem Auftrag die Branche über chemisches Recycling aufzuklären. In einem ersten Schritt führt die ACTR ein Wörterbuch mit grundlegenden Begriffen ein, um das Verständnis für das chemische Textilrecycling in der Branche zu verbessern. Durch die ACTR wird es auch möglich sein, der Textilindustrie mit einer gemeinsamen Stimme gegenüberzutreten.
Im August 2021 trat Lenzing als einer der ersten Unterzeichner der freiwilligen Vereinbarung Textiles 2030 bei. Textiles 2030 ist die neue, von Experten geleitete Initiative von Waste & Resources Action Programme (WRAP) im Vereinigten Königreich, die darauf abzielt, die Auswirkungen von Bekleidung und Heimtextilien auf den Klimawandel zu begrenzen. Es handelt sich um eine freiwillige Vereinbarung, die von ihren Unterzeichnern und der Regierung finanziert wird. Die Unterzeichner arbeiten zusammen an den Zielen für Kohlenstoff, Wasser und Kreislauftextilien und tragen zu nationalen
politischen Diskussionen bei. Lenzing produziert u.a. in Grimsby (Vereinigtes Königreich) und ist stolz darauf, Teil dieser Initiative zur proaktiven Förderung der Kreislaufwirtschaft und des systemischen Wandels in der Textilindustrie zu sein.
Im Dezember 2022 haben Lenzing und Renewcell, ein Textil-zu-Textil-Recycling-Pionier aus Schweden, eine mehrjährige Liefervereinbarung unterzeichnet, um den Übergang der Textilindustrie von einem linearen zu einem zirkulären Geschäftsmodell zu beschleunigen. Die Vereinbarung beinhaltet den Verkauf von bis zu 100.000 Tonnen von Renewcells zu 100 Prozent recyceltem Textilzellstoff Circulose® an Lenzing über einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verwendung in der Produktion von Cellulosefasern für Bekleidung und andere textile Anwendungen.
Um die technologische Entwicklung für das Textilrecycling weiter zu beschleunigen und die Kapazitäten für Faserzellstoff aus Abfällen aus Alttextilien zu erweitern, ist Lenzing 2021 eine Zusammenarbeit mit Södra, einem anderen weltweit führenden Zellstoffhersteller, eingegangen. Ziel ist es, bis 2027 am Standort von Södra Mörrum 50.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr zu recyceln und zu verarbeiten.
Das Projekt "Textile Recycling in Europe AT Scale"36 (LIFE TREATS) wird von der EU im Rahmen des LIFE Programms 2022 37 mit EUR 10 Mio. gefördert, um gemeinsam das innovative OnceMore®- Recyclingverfahren weiterzuentwickeln. Seit dem zweiten Quartal 2023 und über die nächsten viereinhalb Jahre wird der nächste Schritt den Bau und das Management einer Anlage für die gemeinsame Prozessentwicklung und die Ausweitung des OnceMore®- Verfahrens beinhalten.
Im November 2023 wurde ihre langjährige und effektive Partnerschaft mit dem ITMF Award 2023 in der Kategorie "Internationale Zusammenarbeit" für ihre gemeinsamen Leistungen in den Bereichen Textil-Recycling und Kreislaufwirtschaft ausgezeichnet.
Lenzing ist ein aktives Mitglied des Projekts Enabling Systemic Circularity in Fashion (ESCF) von Forum for the Future. Dabei werden die Voraussetzungen untersucht, damit Innovationen ihr Potenzial zur Unterstützung der Vision einer zirkulären, regenerativen, verantwortungsvollen und widerstandsfähigen Mode-Wertschöpfungskette entfalten können, sowie die systemischen Hindernisse, die dies verhindern. Der Ansatz des Projekts besteht darin, die Rahmenbedingungen und Hindernisse aus einem systemischen Blickwinkel zu betrachten. Dies wird durch die Teilnahme einer Mischung aus einzigartigen Lieferanten und Marken erforscht, die verschiedene Perspektiven abdecken und dabei helfen, von den besten Praktiken der anderen zu lernen und den aktuellen Status der Industrie zu verstehen, um sich eine kreislauforientierte Zukunft für die Industrie vorzustellen. Es gibt mehrere Arbeitsgruppen, z.B. zu Geschäftsmodellen, innovativen Materialien und Abfallverarbeitung. Im Jahr 2023 war Lenzing in das Projekt eingebunden und nahm an Workshops und Arbeitsgruppen teil, um mit seinem Know-how beizutragen und Fortschritte bei ihrer Strategie und ihren Ambitionen im Bereich Kreislaufwirtschaft zu erzielen.
36 Disclaimer LIFE22-ENV-SE-TREATS – 101113614 wird von der Europäischen Union mitfinanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und decken sich nicht unbedingt mit denen der
Europäischen Union oder der CINEA. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
37 LIFE (europa.eu)
Holz und Faserzellstoff sind die wichtigsten Rohstoffe für Lenzing. Mit ihrer Beschaffung sind potenzielle Risiken wie Abholzung, Klimaveränderungen und Verlust der biologischen Vielfalt verbunden. Aus diesem Grund minimiert Lenzing das Umweltrisiko bei der Holzbeschaffung durch verantwortungsvollen Erwerb aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Mehr als 99 Prozent der Holz- und Zellstoffbeschaffung des Unternehmens ist nach weltweit anerkannten Standards wie dem Forest Stewardship Council (FSC®) und dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) zertifiziert oder kontrolliert. Lenzing steht in ständigem Austausch mit verschiedenen Stakeholdern (NGOs, Kunden, Investoren), um deren Erwartungen zu erfüllen und den kommenden gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden (z.B. EU Green Deal, EU-Holzverordnung, Lieferkettengesetz).
• Potenzielles Reputationsrisiko als Geschäftsgefährdung aufgrund einer Verbindung zur Abholzung oder eines Beitrags zum Verlust der Biodiversität
Klima- und marktbedingte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Holz und Zellstoff und deren Preis und Qualität – Policies und Engagement
Zentral verwaltete Holz- und Faserzellstoffbeschaffung
Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden. – Stakeholders
• Corporate Sustainability
38 FSC® (FSC-C041246), PEFC (PEFC/06-33-92)
[GRI 308-2]
Holz und Faserzellstoff sind die wichtigsten Rohstoffe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie eine nachhaltige Beschaffung anstrebt, die sich auf Umweltzertifikate sowie einen verantwortungsvollen und effizienten Einsatz dieser wertvollen Ressourcen stützt. Lenzing bezieht Holz und Faserzellstoff aus naturnahen Wäldern (gemäß der Definition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen39 (FAO), zu denen natürlich nachwachsende und angepflanzte Wälder mit einer ähnlichen Artenzusammensetzung wie die natürlichen Wälder in dem betreffenden Gebiet gehören) und aus Plantagen (gemäß FAO40-Definition), nicht jedoch aus Urwäldern, natürlichen Wäldern sowie ursprünglichen und gefährdeten Wäldern.
Bei einem geschätzten Faserzellstoffertrag aus Holz von 40 Prozent lässt sich grob abschätzen, dass der gesamte Holzverbrauch für die Eigenproduktion von Lenzing und für den zugekauften Faserzellstoff etwa 2,5 Mio. Tonnen Holz (Trockenmasse) beträgt.
Mehr Informationen bezüglich Beschaffung von Chemikalien finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
2023 erreichte Lenzing 32 Punkte und mit dem "Dark Green Shirt" die höchste Kategorie im "Hot Button Ranking" der CanopyStyle-Initiative. Dies ist ein Ranking der 35 größten Produzenten von cellulosebasierten Fasern in Bezug auf die nachhaltige Holz- und Faserzellstoffbeschaffung. Der Bericht bestätigte Lenzing ein geringes Risiko für eine Holzbeschaffung aus ursprünglichen und gefährdeten Wäldern, welches die bestmögliche Einstufung ist. Jedoch hat Lenzing neue Lieferanten hinzugefügt, was das potenzielle Risiko vergrößern kann. Lenzing ist in ständiger Kommunikation mit ihren Lieferanten um das Risiko so gering wie möglich zu halten. Da Lenzings Holzbeschaffung in Brasilien ausschließlich aus Plantagen im Besitz und unter Management von LD Celulose stammt, gibt es kein Risiko von illegaler Abholzung. Bevor das neue Werk in Brasilien gebaut wurde, hat ein Gutachten bestätigt, dass sich in der Nähe des Zellstoffwerks keine indigenen Siedlungen befinden.
Die Verarbeitung von Holz zu Fasern erfordert eine besondere Qualität von Zellstoff, der als Faserzellstoff bezeichnet wird. Die aktuellen Faserzellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe betragen 320.000 Tonnen am Standort Lenzing (Österreich) und 285.000 Tonnen am Standort Paskov (Tschechische Republik) und 500.000 Tonnen am Standort in Indianópolis (Brasilien). Die Standorte der eigenen Zellstoffwerke von Lenzing finden Sie im Kapitel "Standorte der Lenzing Gruppe".
Ergänzend zur eigenen Faserzellstoffproduktion kauft Lenzing Faserzellstoff am Weltmarkt zu, meist im Rahmen langfristiger Lieferverträge. Andererseits wird ein Teil des selbst produzierten Faserzellstoffes auf dem Weltmarkt weiterverkauft. 2023 bezog die Lenzing Gruppe Faserzellstoff von den folgenden Lieferanten (in alphabetischer Reihenfolge):
| Länder der Faserzellstofflieferanten (2023) | Tabelle 33 | ||
|---|---|---|---|
| Lieferant | Land | ||
| AustroCel Hallein GmbH | Österreich | ||
| Georgia-Pacific LLC | USA | ||
| International Paper | USA | ||
| Lenzing AG | Österreich | ||
| Lenzing Biocel Paskov a.s. | Tschechische Republik |
||
| LD Celulose (Lenzing AG) | Brasilien | ||
| Rayonier Advanced Materials | USA, Kanada | ||
| Sappi Ltd. | Südafrika, USA | ||
| Södra Skogsägarna ekonomisk förening | Schweden | ||
| ReNewCel AB | Schweden |
Eukalyptus, Kiefer und Fichte sind die vorherrschenden Holzarten, die von den Lenzing Partnern verwendet werden. Verarbeitet werden aber auch Buche, Birke, Esche, Ahorn sowie andere Laub- und Nadelhölzer. Die tatsächlichen Baumarten variieren je nach Region und Qualitätskriterien. Unabhängig von der Holzart stammt das gesamte Holz aus nachhaltigen Forstbetrieben, die nach den führenden Waldzertifizierungssystemen zertifiziert oder kontrolliert werden. Einen Überblick über die wichtigsten Baumarten nach Region finden Sie im Anhang. Lenzing stellt sicher, dass der Bleichprozess aller eingekauften Faserzellstoffe absolut chlorfrei (TCF) oder elementar chlorfrei (ECF) ist.
In ihrer Policy für Holz und Zellstoff verpflichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die Versorgung aller Zellstoff- und Faserproduktionsstandorte der Gruppe mit Holz und Faserzellstoff in einer bestimmten Qualität und Menge ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes der Lenzing Gruppe. Lenzing bevorzugt Lieferanten, die an glaub-
40 https://www.fao.org/forestry/10051/en/
39 Carle, J., und Holmgren, P. (2003). Working Paper 79. Definitions Related to Planted Forests. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (2003). Forest Resources Assessment Program Working paper series. Verfügbar unter: http://www.fao.org/forestry/25853-0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf [Aufgerufen am 15. Februar 2021]
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würdigen Forstzertifizierungsprogrammen teilnehmen, insbesondere dem Forest Stewardship Council® (FSC®) und dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC).
Umstrittene Quellen sind solche, deren Holz:
Regelmäßige Risikobewertungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung dieser Policy und das Engagement von Lenzing gegen Entwaldung.
Sollte Lenzing die Herkunft von Holz oder Faserzellstoff aus umstrittenen Quellen bekannt werden, wird der betreffende Lieferant aufgefordert, seine Praktiken im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff zu gestalten. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus der Lieferkette entfernt. In den vergangenen Jahren gab es nur wenige solcher Fälle. Es gab drei solcher Fälle im Jahr 2020, einen 2021 und keinen 2022 und 2023.
Weitere Informationen zur verantwortungsvollen Beschaffung von Holz und Zellstoff finden Sie im Unterkapitel "Lenzing Zertifizierungen für Holz und Faserzellstoff" im Kapitel "Unternehmenspolitik" und im Fokuspapier "Wood and pulp".
Zur Erweiterung ihrer Policy für Holz und Zellstoff hat Lenzing 2023 eine Policy für Bioenergie eingeführt. Sie gewährleistet, dass Biomasse für die Energieversorgung nicht aus umstrittenen Quellen wie Entwaldung bezogen wird. Weitere Informationen über diese Policy finden Sie im Kapitel "Klimawandel".
Die Policy für Holz und Zellstoff der Lenzing Gruppe bezieht sich auch auf gesellschaftliche Aspekte bei der Holzbeschaffung und dabei insbesondere auf Menschenrechte, die bei Lenzing von den Holzzertifizierungssystemen FSC® und PEFC abgedeckt sind. Zusammen mit den nationalen Gesetzen und dem Verhaltenskodex von Lenzing stellt sie sicher, dass die traditionellen, gemeinschaftlichen und bürgerlichen Rechte eingehalten werden und dass die Arbeitsbedingungen den IAO-Kernarbeitsnormen entsprechen41.
Im Zuge der Umsetzung der Dekarbonisierungsstrategie verlagerte Lenzing den Transport einiger eingekaufter Materialien von Straße auf Schiene und Schiff, um ihren CO2-Fußabdruck zu verbessern. Dies bedeutet zum Beispiel, dass der Transport von Schwefel, der von einem Lieferanten bezogen wird, von der Straße auf die Schiene verlagert wurde.
2022 hat Lenzing eine sehr nachhaltige Transportlogistik mittels Stückguttransport etabliert, wodurch die THG-Emissionen im Vergleich zum Containertransport um 15 Prozent reduziert werden und der Transport von Faserzellstoff von Brasilien nach China effizienter wird. Bis zum Ende des 3.Quartals 2023 wurden rund 90 Prozent des Zellstoffs als Stückgut transportiert und rund 10 Prozent in Containern (Daten für das vierte Quartal sind noch nicht verfügbar).
Der Einsatz von Pentatrains, die über fünf statt der üblichen drei Frachtboxen (Tritrains) verfügen, bedeutet eine Produktivitätssteigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu Tritrains. Dies könnte zu einer Verringerung um 5.600 Fahrten auf Autobahnen und zu Einsparungen von bis zu 220.000 Litern Diesel jährlich führen. Bei der Plantage in Brasilien wurde dies bereits umgesetzt, und LD Celulose hat eine Flotte von 15 Pentatrains für den Transport von Holz aus den Plantagen. Da diese Züge nicht auf öffentlichen Straßen fahren dürfen, werden zum Teil noch herkömmliche LKW eingesetzt.
für mehr Transparenz und erleichtert den Logistikprozess
Der Standort Lenzing (Österreich) hat einen komplexen Holzversorgungsprozess, der mehrere Schritte vom Fällen der Bäume bis zur Lieferung des Holzes beinhaltet und eine präzise Logistik erfordert. Um die Abläufe zu vereinfachen, wurde eine spezielle Software eingeführt und es wurden wichtige Meilensteine erreicht, 2019 mit der Einführung des elektronischen Lieferscheins, 2022 mit der Umstellung auf das Vertragsmanagement und nötige Updates für den täglichen Gebrauch in 2023. Im dritten Quartal 2024 ist die Einführung eines Lieferanten- und Kundenportals geplant, das den Datentransfer für elektronische Transportdokumente, Lieferscheine und Rechnungen sowie zertifizierungsbezogene Informationen erleichtern soll. Diese Verbesserungen machen die Arbeit transparenter und einfacher und sind wichtige Schritte in Richtung eines papierlosen Büros für den Holzeinkauf.
Innerhalb der Lenzing Gruppe wird der Einkauf von Holz, Faserzellstoff und Chemikalien von drei verschiedenen Teams abgedeckt. Lenzing ist bestrebt, Einkaufsrisiken wie größere Preisschwankungen und Lieferengpässe durch verlässliche, langfristige Lieferbeziehungen und aktives Lieferantenmanagement zu minimieren.
Die Auswahl und Bewertung von Lieferanten basiert auf Standards im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie auf wirtschaftlichen Kriterien. Für ihre Lieferanten (außer Holz- und
41 https://www.ilo.org/asia/decentwork/dwcp/WCMS_143046/lang--en/index.htm [aufgerufen am 15. Februar 2021]
Zellstofflieferanten) hat Lenzing einen Verhaltenskodex für Lieferanten, um sicherzustellen, dass sie diese Kriterien einhalten. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Die wichtigsten beschafften Materialien sind (in der Reihenfolge des jährlichen Beschaffungsvolumens): Holz, Faserzellstoff, Natronlauge, Schwefelsäure, Schwefel, Schwefelkohlenstoff, Schwefeldioxid und Magnesiumoxid.
Um die Ambitionen von Lenzing in Bezug auf die Sorgfaltspflicht (Due Diligence) in der Lieferkette zu erfüllen und das Engagement der Lieferanten zu erhöhen, wurde das gesamte globale Einkaufsteam in die EcoVadis-Plattform eingewiesen, entweder durch Schulungen auf der EcoVadis-Plattform oder intern (unter Verwendung der Informationsquelle der EcoVadis-Website). Die betreffenden Einkäufer:innen haben Zugang zur EcoVadis-Plattform und einer internen Bibliothek, damit sie ihr Wissen in Nachhaltigkeitsbereichen über die für sie zugängliche EcoVadis-Akademie weiterentwickeln können.
Im Oktober fand ein Webinar für das Beschaffungsteam statt, in dem es vor allem um die Pläne für Korrekturmaßnahmen bei Lieferanten ging sowie darum, wie Nachhaltigkeitsthemen in das Tagesgeschäft integriert werden können.

[GRI 3-3f]
Lenzing arbeitet mit der NGO Canopy zusammen und steht in ständigem Dialog mit den Mitgliedern der CanopyStyle-Initiative, um eine verantwortungsbewusste Holzbeschaffung zu gewährleisten und die Abholzung ursprünglicher und gefährdeter Wälder rund um den Globus zur Herstellung von Textilien und Fasern zu verhindern.
Canopy veröffentlicht jährlich den Hot Button-Bericht42, eine Rangliste aller Hersteller von Cellulosefasern auf Basis von Holz nach ihrer Leistung, Transparenz und Innovation im Bereich der Holzund Faserzellstoffbeschaffung. Heute orientieren sich über 550 internationale Marken mit einem Gesamtjahresumsatz von über USD 1 Bio. bei der Beschaffung an Produzenten, die mit dem "Dark Green Shirt" bewertet wurden. In den letzten Jahren hat Lenzing bei all diesen Kriterien eine kontinuierliche Verbesserung gezeigt: Die Policy für Holz und Zellstoff von Lenzing ist seit Jahren mit der CanopyStyle-Initiative abgestimmt. Seit 2020 werden die Standorte der Faserzellstofflieferanten im Detail veröffentlicht. In Canopys letztem Hot Button-Bericht, welcher im November 2023 veröffentlicht wurde, erzielte Lenzing zum vierten Mal ein "Dark Green Shirt".
Das THG-Protokoll hat einen Prozess zur Entwicklung neuer Standards bzw. Richtlinien eingeleitet, wie Unternehmen die folgenden Aktivitäten in ihren THG-Inventaren berücksichtigen sollten: die Entfernung und Abscheidung von Kohlenstoff, Landnutzung, Landnutzungsänderung sowie Bioenergie. Ein Ansatzpunkt für die Initiative ist die Kritik an der Klimaneutralität von Bioenergie und Emissionen aus biogenen Quellen.
Das Ergebnis dieser andauernden Überlegungen wird für 2024 erwartet und nicht nur auf die holzbasierte Faserindustrie, sondern auf die gesamte holzbasierte Bioökonomie entscheidende Auswirkungen haben.
Nach Ansicht von Lenzing sind nachhaltig bewirtschaftete Wälder und Plantagen wichtige Faktoren zur Abschwächung des Klimawandels durch Kohlenstoffabscheidung im Wald, geerntete Holzprodukte und die Substitution fossiler Materialien mit hohem CO2-Fußabdruck. Darüber hinaus sind nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder der beste Weg, um die Biodiversität zu schützen und den Wald für Menschen weiterhin erlebbar zu machen, z.B. in Form von Naherholungsgebieten oder durch deren mikroklimatische Vorteile (Ökosystemleistungen).
Daher hat Lenzing über ihren Branchenverband CEPI43 Input für den Prozess geliefert, sich 2022 an der Überprüfungsgruppe zur Kommentierung des Leitfadenentwurfs beteiligt und bis März 2023 einen Pilotversuch für den Leitfadenversuch unternommen. Bei der Überprüfung nach dem Pilotversuch trat Lenzing der erweiterten Technischen Arbeitsgruppe ("TAG+") bei.
Zur Förderung der nachhaltigen Forstwirtschaft wurde von der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa, der 46 Staaten angehören, 1990 die politische Initiative "Forest Europe" ins Leben gerufen. Es wurde eine Reihe von Indikatoren in Bezug auf sechs verschiedene Kriterien entwickelt, die die Nachhaltigkeitsleistung in europäischen Wäldern messen und Ziele für Verbesserungen festlegen44 . Die derzeitigen Bemühungen konzentrieren sich auf die Anpassung an den Klimawandel45 , den Gewässerschutz und die Biodiversität46. Als bedeutender Abnehmer von Holz in Europa unterstützt die Lenzing Gruppe diese Ziele, die darauf ausgerichtet sind, die Funktion des Waldes in seinem Ökosystem fortlaufend zu gewährleisten und zu verbessern und gleichzeitig die Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz langfristig sicherzustellen.
Die Bioökonomie-Strategie für Österreich wurde 2019 veröffentlicht47. Zurzeit wird ein Aktionsplan entwickelt. Lenzing ist in dieser Bioökonomie-Plattform vertreten und hat von 2019 bis 2020 in
42 Lenzing - Hot Button Report (canopyplanet.org)
43 Verband der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie
44 Madrid Ministerial Declaration. 25 years together promoting Sustainable Forest Management in Europe, 7th Forest Europe Ministerial Conference, Madrid 2015. Verfügbar unter: https://foresteurope.org/wp-content/uploads/2016/11/III.- ELM_7MC_2_2015_MinisterialDeclaration_adopted-2.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]
45 FOREST EUROPE 2020. Adaptation to Climate Change in Sustainable Forest Management in Europe, Liaison Unit Bratislava, Zvolen, 2020
46 https://forestbiodiversity.eu/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
47https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/biooekonomie/strategie .html [aufgerufen am 15. Februar 2021]
Workshops und einer Online-Konsultation Input für die Strategie und die Entwicklung des Aktionsplans geliefert. Der Aktionsplan zielt darauf ab, die Notwendigkeit der Mobilisierung von Holz als Rohstoff für die Bioökonomie bei gleichzeitiger Sicherung und Verbesserung der Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Wälder durch eine angemessene Forstwirtschaft in Einklang zu bringen. Die Strategie ist im Arbeitsprogramm der Regierung prominent platziert; ihre Umsetzung ist gesichert.
Die zugrundeliegenden Studien zeigten eine Lücke zwischen dem steigenden Bedarf an erneuerbaren Rohstoffen für Materialien und Energie einerseits und dem möglichen Angebot andererseits, das hauptsächlich durch die verfügbare Landfläche begrenzt wird. Ein für Lenzing besonders relevanter Bereich des Aktionsplanes ist daher die Weiterentwicklung der biobasierten Kreislaufwirtschaft mit dem Recycling biobasierter Materialien. Hier wird Lenzing einen entsprechenden Beitrag leisten.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Lenzing standen 2023 Netzwerkaktivitäten wie die Teilnahme an Workshops oder Diskussionen mit anderen Stakeholdern. Ein wichtiges Netzwerk in diesem Zusammenhang ist Bioeconomy Austria, da es sich stark auf die Holznutzung (in verschiedenen Bereichen) konzentriert und bestehende Aktivitäten miteinander verknüpft.
Alle maßgeblichen EU-Institutionen haben die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR 2023/1115) verabschiedet, die im Juni 2023 veröffentlicht wurde. Die Anforderungen der Verordnung werden ab dem 30. Dezember 2024 verbindlich sein. Lenzing bereitet sich bereits auf die Umsetzung dieser Verordnung vor. Interne Prozesse wurden angestoßen und Lenzing steht in ständigem Austausch mit Partnern in der Lieferkette und relevanten Stakeholdern, wie Branchenverbänden und Zertifizierungssystemen, um die Anforderungen zu erfüllen. Derzeit steht die Auslegung des Textes und die operative Umsetzung im Mittelpunkt. Die EUDR wird den Verwaltungsaufwand erhöhen und zusätzliche Ressourcen erfordern, um die vollständige Compliance bis Ende 2024 zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit ist ein Leitprinzip für die Innovation und Produktentwicklung von Lenzing, das den systemischen Wandel in der gesamten Textil- und Vliesstoffindustrie fördert. Die kontinuierliche Optimierung bestehender Produkt- und Herstellungstechnologien stärkt die Widerstandsfähigkeit und den Ruf des Unternehmens und erleichtert die Lieferung von Produkten an Partner in der Wertschöpfungskette, die zur Ökobilanz ihres eigenen Portfolios beitragen. Der Übergang von der linearen zur zirkulären Arbeitsweise eröffnet Lenzing viele Möglichkeiten, ihren Kunden eine Vielzahl von umweltfreundlicheren Lösungen anzubieten, z.B. biologisch abbaubare Fasern für die Herstellung von Agrar- und Hygieneprodukten.
• Verlust der Innovationsführerschaft birgt Risiken in den Bereichen Regulierung, Finanzen, Markt und Unternehmensreputation – Policies und Engagement
Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden. – Stakeholders
Die Lenzing Gruppe hat 2023 eine neue Organisationsstruktur im Bereich Innovationen eingeführt. Die Anwendungs- und Produktentwicklung ist nun Teil der Geschäftseinheiten Textilien und Vliesstoffe, die beide über eigene Innovationsgruppen verfügen. Dies bringt neue Entwicklungen und Innovationen näher an die Kunden. Die Technologieentwicklung und das grundlegendere Research (Global Research) sind – zusammen mit Global Technology – Teil der Abteilung Innovation and Excellence. Es findet eine starke Zusammenarbeit und ein Austausch zwischen allen Gruppen mit Innovationsbezug sowie anderen Abteilungen statt.
Aufgrund der Reorganisation ist ein direkter Vergleich der Forschungs & Entwicklungs (F&E)-Ausgaben mit den Vorjahren nicht gänzlich möglich. Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben für F&E, berechnet nach der Frascati-Methode (abzüglich erhaltener Förderungen), auf EUR 31,6 Mio. (2022: EUR 34,8 Mio., 2021: EUR 31,6 Mio.). Ein weiterer Indikator für die Innovationskraft der
Lenzing Gruppe sind ihre 1.352 Patente und Patentanmeldungen (aus 163 Patentfamilien), die sie in 50 Ländern besitzt.
Nachhaltigkeitskriterien werden als Guidelines und Anforderungen für die Finanzierung von Forschung und Entwicklung sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene immer wichtiger. Lenzing ist seit Langem auf diesem Gebiet tätig und nutzt diese Möglichkeit nicht nur, um die interne Eigenentwicklung voranzutreiben, sondern ist auch in kooperativen Forschungsprojekten aktiv.
Lenzing ist eines der wenigen Unternehmen, das 2021 die heiß umkämpfte und begehrte "Green Frontrunner"-Förderung für ein Projekt erhalten hat. 2023 intensivierte Lenzing ihre Aktivitäten im Bereich der von der EU finanzierten Projekte, was auch dem Networking und dem Aufbau neuer Kooperationen dient. Lenzing ist nun Partner der Projekte CISUTAC, LIFE-TREATS (Textile Recycling in Europe at Scale) und ESCIB (Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit industrieller biobasierter Systeme). Mehrere weitere Partnerschaften sind anhängig. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Zusammenarbeit im Bereich Forschung".
Ressourcen- und energieeffiziente Produktionsprozesse (und die F&E-Infrastruktur) bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Fasern, die sowohl nachhaltig als auch leistungsstark sind. Diese Fasern dienen als Rohmaterial für die Textil- und Vliesstoffkette und werden häufig gemeinsam mit Partnern aus der Wertschöpfungskette oder anderen Stakeholdern entwickelt. Da neue Fasern meist auf spezielle Anwendungsbereiche zugeschnitten sind, geht dies Hand in Hand mit der Entwicklung der jeweiligen Anwendungen.
– MANAGEMENTANSATZ
[GRI 3-3]
– Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen – Positiv
Potenzielle Risiken in den Bereichen Regulierung, Technologie, Markt und Unternehmensreputation – Policies und Engagement
Strategie "Better Growth"
Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden. – Verantwortlichkeiten
Nachhaltigkeit dient als Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. Jede Prozess-, Produkt- oder Applikationsinnovation wird von Anfang an in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Zu den wichtigsten Gesichtspunkten gehören die Lebenszyklusperspektive und der Net Benefit-Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Umgesetzt werden sie durch Prozesse von Lenzings angewandtem Projektmanagement.
Das Innovationsportfolio von Lenzing thematisiert die wichtigsten Fragen der Zukunft. Nachhaltige Innovationen und proaktive Partnerschaften bilden die Grundlage für die strategischen Bemühungen, die Wertschöpfungskette von Lenzing "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler für das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln von Lenzing und treiben Innovationen voran.
Durch die erfolgreiche Entwicklung und Skalierung der Produktion steht LENZING™ ECOVERO™ mit REFIBRA™ Technologie nun Kunden weltweit zur Verfügung. Die neuen Viscosefasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten neben den umweltfreundlichen Vorzügen der ursprünglichen Marke LENZING™ ECOVERO™ mit einem Minimum von 20 Prozent Post-Consumer-Textilabfälle, die aus zellulosereichen Materialien oder Polyester-Baumwoll-Gemischen gewonnen werden. Die Abfälle werden in Zusammenarbeit mit wichtigen Branchenführern und Innovationspionieren im Bereich Post-Consumer-Recycling gesammelt und sortiert.
Die Ausweitung der REFIBRA™ Technologie auf LENZING™ ECOVERO™ wird dazu beitragen, den allgemeinen Post-Consumer-Anteil in den Produkten von Lenzing zu erhöhen. Mit diesem Schritt unterstreicht Lenzing erneut ihr Bestreben, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Textil- und Modeindustrie mit innovativen und zukunftssicheren Lösungen voranzutreiben.
Neuer ressourceneffizienter Färbeansatz für TENCEL™ Lyocellfasern Es wurde ein neuer Ansatz eingeführt, mit dem dank einer Vorbe-
handlung des Garns und einer Stricktechnik eine Ästhetik erzielt wird, die dem ausgewaschenen (Wash-down) Look herkömmlicher Färbeprozesse bei Konfektions- und Strickbekleidung gleicht. Um der Verschmutzung durch Färbe- und Veredelungsprozesse in der Textilindustrie zu begegnen, wird der neue Ansatz die Umweltauswirkungen deutlich mindern und eignet sich somit ideal für den Einsatz bei vorbehandelten Stoffen und Garnen mit TENCEL™ Lyocellfasern. Zudem ergänzt er die Nassverarbeitungs- und Produktionsanlagen von Stofffabriken und bietet Partnern in der Wertschöpfungskette so weitere Vorteile.
Mit dem neuen Ansatz wird der Wasser- und Energieverbrauch gesenkt und eine Wash-down-Ästhetik erreicht, die zuvor nur mithilfe des ressourcenaufwendigen Denim-Färbe- und -Bleichungsprozesses möglich war.
Das Konzept eignet sich ideal für den Einsatz in Garnen und Stoffen aus TENCEL™ Lyocellfasern und TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie und trägt dazu bei, die Vielseitigkeit von Stoffen zu erhöhen und neue Designmöglichkeiten für Konfektions- und Strickbekleidung zu schaffen. Außerdem lassen sich die Maschinen in bestehenden Stofffabriken leicht auf den neuen Ansatz einstellen.
Lenzing hat eine neue Verarbeitungslösung eingeführt, die die Vergilbung von Kleidungsstücken und Stoffen aus regenerierten Cellulosefasern während Hochtemperatur-Fertigungsverfahren vermindert. Die neue Lösung wird zunächst für Unterwäsche und anschließend auch für Oberbekleidung und Ready-to-Wear-Ware eingeführt; damit geht Lenzing als branchenweit erstes Unternehmen diese technische Herausforderung während des Molding-Verfahrens an.
Verfärbung und Vergilbung, die durch das Formen bei hohen Temperaturen verursacht werden, waren bei der Herstellung von Kleidungsstücken bislang unvermeidlich. Zwar lässt sich das Problem der Verfärbung bei Kunststofffasern durch den Einsatz von Chemikalien minimieren, bei regenerierten Cellulosefasern ist diese Methode jedoch nicht so effektiv. Dank der von Lenzing entwickelten Lösung wird dieses Problem deutlich gemindert, wodurch die Einschränkungen, mit denen die Textilfabriken während der Produktion und dem Färben von hellen Kleidungsstücken aus regenerierten Cellulosefasern zu kämpfen haben, eliminiert werden.
Dies unterstreicht auch die Bemühungen von Lenzing, den Einsatz von Cellulosefasern wie TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern, die aus nachhaltigem Holz gewonnen und in umweltverträglichen Verfahren hergestellt werden, zu verbessern und zu erweitern.
Die Entwicklung einer hydrophoben Lyocellfaser erweitert das Faserportfolio von Lenzing und ermöglicht den Ersatz von synthetischen Fasern durch eine Cellulosefaser, die in Heimkompostierung sowie unter industriellen Bedingungen kompostierbar und im Boden biologisch abbaubar ist und somit eine Alternative zu herkömmlichen synthetischen Fasern darstellt. Zudem weisen die Cellulosefasern eine verbesserte Weichheit auf und sind daher für künftige Produktentwicklungen in Anwendungen mit Hautkontakt, z.B. Hygieneprodukte oder Feuchttücher, von Vorteil. Darüber hinaus führt das hydrophobe Verhalten der Cellulosefaser zu einem anderen Verhalten gegenüber Lotionen, was eine Anpassung der Lotionsmengen und -rezepturen ermöglicht. So werden die Möglichkeiten der Vliesstoffhersteller erweitert, insbesondere bei der Suche nach hundertprozentigen Celluloseoptionen.
Der Entwicklungsansatz, Alternativen zu synthetischen Fasern oder Produkten mit vergleichbarer Leistung wie bestehende Produkte zu bieten, wurde fortgeführt und der Anwendungsbereich weiter ausgebaut. Zum einen wurde das Portfolio an Lyocellfasern um einen groben Titer (6,3 dtex) ergänzt, da aus internen Entwicklungen und Kundenfeedback hervorgeht, dass das Volumen von Wischtüchern, insbesondere im Nasszustand, durch das Mischen dieses neuen Fasertyps mit bereits bestehenden Fasertypen erhöht werden kann.
Bei vielen Hygieneanwendungen sind hydrophobe Eigenschaften vonnöten, um die Flüssigkeit an den gewünschten Ort zu lenken. Die hydrophobe Faser Lyocell Dry eignet sich hervorragend für eine breite Palette an Anwendungen und immer mehr Kunden haben mit der Entwicklung von Produkten begonnen, bei denen diese Faser zum Einsatz kommt, darunter Oberlaken, Beinstulpen, aber auch (Feucht-)Tücher. Dies verdeutlicht die klare Notwendigkeit in der Vliesstoffindustrie, Fasern fossilen Ursprungs durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Die gemeinsam von Mundao und Lenzing entwickelte biologisch abbaubare Windel veranschaulicht das Potenzial für den Ersatz ölbasierter Fasern durch nachhaltige Alternativen.
Dank der aus Cellulosefasern der Marke LENZING™ hergestellten Vliesstoffe steht nun eine innovative und nachhaltige Möglichkeit zum Schutz von Schnee und Eis zur Verfügung. Die bislang zum Schutz von Gletschern verwendeten Vliesstoffe werden in der Regel aus synthetischen Fasern fossilen Ursprungs hergestellt und
können negative Umweltauswirkungen haben, so etwa Mikroplastikverschmutzung von Gletschern. Im Gegensatz dazu sind die Vliesstoffe aus LENZING™ Fasern biologisch abbaubar, sodass die kleinen Bruchstücke, die in die Umwelt gelangen, zerfallen und dem Naturkreislauf wieder zugeführt werden. Bei einem Feldversuch am Stubaier Gletscher in Österreich wurde das neue Material, das LENZING™ Cellulosefasern enthält, erstmals getestet, indem ein kleiner Bereich des Gletschers damit abgedeckt wurde. Das Ergebnis spricht für sich: Vier Meter der Eismasse konnten so vor dem Abschmelzen geschützt werden. Aufgrund dieses Erfolgs wird das Projekt nun ausgeweitet. 2023 wurden Feldversuche an allen österreichischen Gletschern gestartet, die für touristische Zwecke genutzt werden. Diese Geotextilien sind recycelbar und können letztendlich zur Herstellung von Garn für Textilprodukte verwendet werden.
Am Standort in Lenzing (Österreich) wird Viscose bereits seit Jahren mit absolut chlorfreiem (TCF) gebleichtem Zellstoff und anhand eines Verfahrens hergestellt, das ohne Einsatz von Chlorchemie auskommt, sodass die Viscosefasern als TCF-Fasern gelten. Am Standort Lenzing wird der dafür benötigte TCF-Zellstoff vor Ort produziert. Bei der Ausweitung der TCF-Faserherstellung auf andere Anlagen/Produktionsstandorte spielt die Zellstoffproduktion in Indianópolis (Brasilien) eine entscheidende Rolle. Es wurden erste erfolgreiche Versuche zur Herstellung von TCF-Fasern im Viscosewerk in Purwakarta (Indonesien) durchgeführt, sodass dort nun TCF-Viscosefasern zur Verfügung stehen. Das Portfolio an TCF-Fasern wurde um die weltweit erste TCF-Lyocellfaser ergänzt.
Auf diese Weise kann Lenzing mehr TCF-Fasern anbieten, was Kunden dabei unterstützt, ein größeres Sortiment an absolut chlorfreien Produkten auf den Markt zu bringen, wodurch der Einsatz aggressiver Chemikalien noch weiter verringert wird.
Die Net Benefit-Produkte von Lenzing bieten positive Auswirkungen und Vorteile für Umwelt, Gesellschaft und die Partner der Wertschöpfungskette in höherem Maße als die meisten Alternativen von Mitbewerbern auf dem Markt. Net Benefit-Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus und beziehen somit vorund nachgelagerte Wertschöpfungsprozesse ein. Kunden können ressourcenintensive Produkte durch Alternativen von Lenzing ersetzen und so den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte verbessern und die Risiken in der Lieferkette reduzieren.
Die drei strategischen Prinzipien der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und die zugrundeliegenden Kernbereiche sind im Net Benefit-Ansatz zusammengefasst.
Lenzing™ ECOVERO™ Viscosefasern (für Textilien) und VEOCEL™ Viscosefasern (für Vliesstoffe) weisen 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und Wasserbelastung als Standardviscose auf (gemäß Higg MSI48).
48 Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
Fasern mit diesen Technologien werden bei der Herstellung mit Pigmenten versetzt und helfen so, nachgelagerte und energieintensive konventionelle Färbeprozesse zu vermeiden. Ein aus diesen Fasern hergestellter Stoff verursacht 60 Prozent weniger THG-Emissionen als konventionell gefärbte Stoffe49.
Modalfasern der Marke TENCEL™ mit Eco Color Technologie wurden erstmals im Jahr 2021 auf den Markt gebracht und haben sich als die Lösung etabliert, um die Nachfrage nach ökologisch verantwortungsbewussten Faseralternativen bei Jeansmarken und -einzelhändlern zu decken. TENCEL™ Modalfaser mit Indigo Color Technologie gewann 2022 den International Textile Manufacturers Federation (ITMF) Award für Nachhaltigkeit und Innovation.
Neben einem starken Fokus auf das chemische Recycling ist Lenzing zusammen mit ihren Partnern auch im Bereich mechanisches Recycling tätig. Bei diesem Prozess werden die Textilien so weit wie möglich in die einzelnen Fasern aufgetrennt. Allerdings leidet die Faserqualität in der Regel darunter. Die Fasern werden stark verkürzt und büßen je nach Abfallstrom (Pre-Consumer, Post-Consumer, Post-Industrial) auch an Performance, z.B. Festigkeit, ein. Aus diesen Gründen werden bei mechanisch recycelten Fasern auf dem derzeitigen technischen Stand Trägerfasern benötigt, damit diese gesponnen werden können.
Bei einem Projekt wurde mechanisch recycelte Baumwolle aus Post-Consumer-Denimprodukten mit LENZING™ Modal Indigo, einer spinngefärbten LENZING™ Modalfaser, gemischt, gesponnen und gestrickt. Daraus ergaben sich verschiedene Vorteile. So war beispielsweise keine wahrnehmbare Vergilbung der indigo-gefärbten Baumwolle zu beobachten und das Produkt zeichnete sich durch eine sehr gute Abriebbeständigkeit aus, was ein Indiz für Langlebigkeit ist.
Im Einklang mit der Vision der Kreislaufwirtschaft von Lenzing "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" verwendet die aktuelle Generation von innovativen Fasern, die in einem großindustriellen Maßstab hergestellt werden, Zuschnittreste aus der Baumwollproduktion, Alttextilien und Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern als Rohstoffe. Das Baumwollmaterial wird zu einem Zellstoff recycelt. Der mindestens 30-prozentige Recyclinganteil wird mit holzbasiertem Faserzellstoff gemischt, um eine hochwertige Lyocellfaser für Vliesstoff- und Textilanwendungen herzustellen. Mit dieser Technologie werden Tonnen von Zuschnittresten aus der Baumwollproduktion und Alttextilien vor der Entsorgung auf Deponien bzw. der Verbrennung bewahrt. Die Fasern werden anschließend mit hoher Ressourceneffizienz in einem geschlossenen Produktionsprozess hergestellt.
Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe sind ein wichtiger Meilenstein für Eco-Couture-Stoffe auf dem Premium-Luxusmarkt. Der geschlossene Herstellungsprozess für Lyocell sorgt für eine geringe Umweltbelastung durch einen geringen Prozesswasser-,
Energie- und Rohstoffverbrauch und moderne Rückgewinnungssysteme. Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe werden mit Eco Filament Technologie hergestellt und umgehen konventionelles Garnspinnen, das energieintensiv ist und überwiegend in Regionen mit einem sehr hohen Anteil an fossiler Elektrizität zum Einsatz kommt. Beispielsweise sind industrielle Garnspinnprozesse für etwa 30 Prozent der gesamten THG-Emissionen der textilen Wertschöpfungskette verantwortlich (ohne Nutzungsphase).
Die LENZING™ Web Technology ist eine innovative F&E-Technologieplattform, die es ermöglicht, eine breite Palette neuartiger nachhaltiger Vliesstoffe aus dem Rohstoff Holz herzustellen. Der patentierte Vliesstoffbildungsprozess, für den Lenzing mehr als 25 Patentanmeldungen hält, beginnt mit Faserzellstoff aus Holz und erzeugt einen Vliesstoff, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Diese Technologie ermöglicht die Faser- und Vliesstoffproduktion in nur einem Schritt und setzt neue Maßstäbe im Bereich der Cellulosevliesstoffe hinsichtlich Effizienz, Kreislaufwirtschaft und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Flexibilität dieser Technologie und die mögliche Integration mit anderen Vliesstofftechnologien werden die Entwicklung einer breiteren Palette neuer Cellulosematerialien und Verbundstoffstrukturen für hochtechnisierte Anwendungen ermöglichen.
Faserzellstoff ist der Rohstoff für Lenzing Fasern, der in den eigenen Bioraffinerien hergestellt wird50. Der Lenzing Bioraffinerie-Prozess gewährleistet, dass 100 Prozent des Holzes für die Herstellung von Faserzellstoff für die Faserproduktion, Bioraffinerie-Produkte und Bioenergie genutzt werden. Der gesamte an den Lenzing Zellstoffproduktionsstandorten hergestellte Faserzellstoff ist vollständig chlorfrei. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung".
Lyocellfasern von Lenzing werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen und in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt, der Faserzellstoff mit hoher Ressourceneffizienz und geringer ökologischer Belastung in Cellulosefasern umwandelt. Bei diesem Lösungsmittel-Spinnverfahren wird das Prozesswasser recycelt und das Lösungsmittel mit einer Rückgewinnungsquote von über 99,8 Prozent wiederverwendet. Lenzings Lyocellfasern weisen rund 50 Prozent geringere THG-Emissionen auf als generische Lyocellfasern (gemäß Higg MSI51).
49 Terinte, N., Manda, B. M. K., Taylor, J., Schuster, K. C. and Patel, M. (2014). Environmental assessment of coloured fabrics and opportunities for value creation: spin-dyeing versus conventional dyeing of modal fabrics. In: Journal of Cleaner Production 72, S. 127–138
50 Neben der eigenen Faserzellstoffproduktion beschafft Lenzing auch Faserzellstoff auf dem Weltmarkt.
51 Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
Der Merino 200 Realfleece™ Descender LS Zip Hoodie von Icebreaker ist ein ultraleichter Hoodie, der zu 40 Prozent aus feiner Merinowolle und zu 60 Prozent aus TENCEL™ Lyocellfasern besteht. Mit 156 g/m² (Wollmikrometer von 18,9) ist er extrem leicht und trotz der Kapuze, der langen Ärmel und des Reißverschlusses nicht schwerer als ein kurzärmeliges T-Shirt. Die gebürstete, luftige Streifenkonstruktion bietet Wärme und Schutz, während Luftkanäle im Strickstoff dafür sorgen, dass überschüssige Wärme und Feuchtigkeit abgeleitet werden. Dieser Aufbau macht den Hoodie zusammen mit den Cellulosefasern der Marke TENCEL™ Lyocell äußert atmungsaktiv.
"Dieses dünne, leichte Material ist faszinierend und fühlt sich extrem angenehm auf der Haut an. Die spezielle gestrickte Struktur wirkt wärmespeichernd, ohne dabei zu schwer zu sein. So kann es unter jeder Jacke getragen werden, ohne zu stören." ISPO Award Jury
Am Standort Lenzing (Österreich) werden Modalfasern in einem integrierten Produktionsprozess hergestellt, bei dem der Rohstoff (Faserzellstoff) am gleichen Standort wie die Faser selbst hergestellt wird. Die Zellstoff-Produktion ist energieautark und liefert gleichzeitig eine bedeutende Menge an Bioenergie für die gesamte Faserproduktion am Produktionsstandort. Daher fallen bei der Produktion der Modalfasern von Lenzing rund 80 Prozent weniger THG-Emissionen an als bei generischen Modalfasern (gemäß Higg MSI52).
Die Lenzing Bioraffinerie-Technologie wandelt Holz in Faserzellstoff, Energie und biobasierte Bioraffinerie-Produkte um. Eines der biobasierten Bioraffinerie-Produkte ist LENZING™ Essigsäure Biobased, die künftig auch als CO2-arme Alternative zu herkömmlicher Essigsäure auf fossiler Basis verfügbar sein wird, wie durch eine von einem unabhängigen Berater für LCA durchgeführte Studie bestätigt.
Bei den Prozessinnovationen liegt der Fokus auf der fortlaufenden Verbesserung der Zellstoff- und Faserproduktionsprozesse. Lenzing arbeitet kontinuierlich an der Ressourceneffizienz, Arbeitssicherheit, Prozessstabilität und Qualität. Die aktuellen Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Zellstoff-Produktion zielen darauf ab, das Bioraffinerie-Konzept weiter zu verbessern und dadurch den Holzverbrauch zu optimieren. Ein weiteres Thema ist die Reduzierung der Schwefelemissionen durch technologische Verbesserungen und Nachbehandlungssysteme. Diese Maßnahmen ermöglichen eine wirksame Reinigung der Abgase und die Einhaltung (und Übertreffung) der Emissionsvorschriften.
Grundlage für die nachhaltigen Innovationen ist der Einsatz sehr ausgereifter Produktionsprozesse für Faserzellstoff (einschließlich Bioraffinerie-Produkte) und Fasern (Viscose, Modal und Lyocell). Die Lyocell-Technologieplattform wurde bereits auf die Herstellung weiterer Materialien erweitert, nämlich Filamente und direkt gesponnene Vliese. Eine Anzahl an neuen Innovationen wurden in den letzten Jahren entwickelt, die zu erheblichen Verbesserungen
des Lyocellverfahrens in Bezug auf Effizienz und Qualität, aber auch zur Verringerung des Energie- und Chemikalienverbrauchs geführt haben.
Obschon sich der Hauptsitz von Lenzing in Mitteleuropa befindet, betreibt die Gruppe mehrere Produktionsstandorte auf der ganzen Welt. Bedingt durch die Rechtsvorschriften in Europa auf der einen und die Nachfrage der Kunden nach höheren Standards in Bezug auf Umweltauswirkungen und Produktnachhaltigkeit auf der anderen Seite, hat Lenzing 2023 ihre Bestrebungen zur Erfüllung der europäischen Standards nicht nur an ihren Produktionsstandorten in Europa, sondern auch im nicht-europäischen Ausland ausgeweitet.
Eine wesentliche Errungenschaft im Jahr 2023 betraf die Umsetzung des technischen Konzepts und die Aufnahme der Produktion von Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ am Standort Purwakarta (Indonesien).
EUR 100 Mio. schweres Projekt zur Modernisierung des Standorts Purwakarta (Indonesien)
Lenzings Produkte aus Purwakarta wurden 2023 zum ersten Mal mit dem EU-Umweltzeichen (EU Ecolabel) ausgezeichnet. Der Standort stand im Mittelpunkt einer umfassenden Modernisierungskampagne. Im Berichtsjahr wurden zwei wichtige Modernisierungen am Standort abgeschlossen.
Eine neue Schwefelrückgewinnungsanlage ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Erreichung des Ziels "Luftemissionen" der Gruppe. Die Anlage ist vollständig in Betrieb und hat die Schwefelemissionen in die Luft erfolgreich gesenkt. Die Daten der ersten Betriebsmonate zeigten sogar eine starke positive Auswirkung auf den weiter gefassten Parameter der spezifischen Luftemissionen auf Konzernebene.
Die modernisierte Kläranlage wird Ende dieses Berichtsjahres in Betrieb genommen und soll die CSB-Emissionen am Standort erheblich reduzieren und zur Verbesserung der Gesamtleistung der Lenzing Gruppe beitragen, sobald sie Anfang 2024 in Betrieb genommen wird.
Während der Standort bereits zuvor den lokalen indonesischen Vorschriften gerecht wurde, wendet er nun zusätzlich die neuesten europäischen Umweltstandards im Hinblick auf Abgasaufbereitungstechnologien und Schwefelemissionen in der Luft an. Die an diesem Standort hergestellten LENZING™ ECOVERO™ Fasern werden unter Bezugnahme der EU-BVTs hergestellt und haben das EU Ecolabel erhalten. Anstatt ausschließlich Standardviscosefasern herzustellen, ist der Standort nun in der Lage, auch Spezialviscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ zu produzieren. Damit wird Lenzing ihrem Kundenversprechen eines deutlich reduzierten ökologischen Fußabdrucks des Produkts und verbesserter Produktmerkmale gerecht.
Kernstück des Projekts vor Ort war die Kombination eines Programms zu Verbesserung des Abgassystems, das die Nutzung der bestehenden Abgasaufbereitungsanlagen optimiert, sowie die Errichtung einer neuen Kohlenstoffadsorptionsanlage zur Schwefelrückgewinnung, um die Abgasaufbereitungskapazitäten am Standort deutlich zu erhöhen. Das Rückgewinnungskonzept ist auf dem
52 Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
neuesten Stand der Technik und nun in der Lage, sämtliche Abgase aus der Faserherstellungsanlage aufzubereiten, bevor diese in die Umwelt gelangen.
Zu den weiteren technologischen Entwicklungen und Verbesserungen zählt ein Geruchstestverfahren (einschließlich neuer Testmethoden), das auf Basis einer Fehler-Ursachen-Analyse entwickelt und zur Unterstützung der Produktentwicklungsinitiative "No smell fiber" umgesetzt wurde.
Was grundlegendere Entwicklungen anbelangt, so liegt ein aktueller Schwerpunkt auf Technologien zur effizienteren Entfernung von Wasser aus verschiedenen Prozessströmen im Vergleich zu den herkömmlichen, sehr energieintensiven Verdampfungstechnologien. Auch diese Technologien können erheblich dazu beitragen, den Energieverbrauch und damit den CO2-Fußabdruck der Fasern weiter zu verringern.
Darüber hinaus laufen Projekte zur weiteren Reduzierung des Wasser- und Prozesschemikalienverbrauchs. Diese Aktivitäten werden durch Simulation und Modellierung begleitet und unterstützt. Lenzing wird in naher Zukunft ihre Aktivitäten im Bereich des Textilrecyclings deutlich verstärken. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur die Produktion von Recycling-Zellstoff umfasst, sondern auch die Verarbeitbarkeit von Recycling-Zellstoff in den verschiedenen Faserproduktionsprozessen. Hierbei ist ein ganzheitlicher Ansatz vom Zellstoff über die Faserproduktion bis hin zu den Anwendungen im Textil- und Vliesstoffbereich erfolgsentscheidend.
Ein aktueller Schwerpunkt ist die Erhöhung der Bioraffinerie-Integration an den Faserzellstoffstandorten von Lenzing und damit die Ausweitung der stofflichen Nutzung des Rohstoffes Holz. Mehrere Projekte im Zusammenhang mit der Zellstoff-Produktion befassen sich mit der Schließung von Kreisläufen (z.B. selektive Schwefeldioxidadsorption, verstärkte Rückgewinnung von Natronlauge) und der Reduzierung von Abwässern (z.B. Sulfat in der Faserzellstoff- und Viscosefaserproduktion). Weitere Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduzierung der THG-Emissionen.
Jedes pflanzliche Material dient potenziell als Cellulosequelle und kann somit zu Faserzellstoff für die Faserherstellung verarbeitet werden. Lenzing hat umfangreiche Untersuchungen zu vielen verschiedenen alternativen nicht holzbasierten Cellulosequellen durchgeführt. In ihrer Forschung identifiziert Lenzing vielversprechende neue Cellulosequellen und prüft sorgfältig deren Verfügbarkeit, technische Machbarkeit und wirtschaftliche Skalierbarkeit sowie die ökologischen Gesamtauswirkungen im Hinblick auf das Klimaziel und die zirkulären Ansätze von Lenzing.
Es wurden Studien zu Rohstoffquellen erstellt, etwa zu Einjahrespflanzen wie Hanf, Stroh und Bambus. Einjahrespflanzen weisen in der Regel im Vergleich zu Bäumen eine höhere Wachstumsrate pro Hektar auf. Zusätzlich haben bestimmte Arten einen höheren Cellulosegehalt. Einige davon sind bereits in großen Mengen verfügbar, vor allem in Form von landwirtschaftlichen Abfällen. Damit kann ein attraktiver Celluloseertrag pro Hektar erzielt werden; die Vorteile gegenüber Holz, der traditionellen Cellulosequelle, müssen jedoch von Fall zu Fall beurteilt werden.
Ausgehend von den aktuellen Daten ist die großtechnische und nachhaltige Produktion von Cellulose immer noch am besten mit Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern anstelle der zuvor genannten Alternativen möglich. Der Prozess zur Gewinnung von Cellulose aus Holz ist gut etabliert und im Hinblick auf Energie, Chemikalien und Prozessschritte optimiert. Nebenprodukte können bei der Zellstoffherstellung extrahiert werden und überschüssiges Material wird zur Wärme- und Energieerzeugung verbrannt. Die vielversprechendsten Alternativrohstoffe zu Holz sind derzeit Zuschnittreste aus der Textilproduktion und Alttextilien. Weitere Informationen über die Aktivitäten im Bezug auf Lenzings Kreislaufwirtschaft finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Gleichzeitig ist es der Anspruch von Lenzing als Innovationsunternehmen, neue Lösungen zu finden und über den Tellerrand hinauszuschauen. In der Vergangenheit wurden bereits limitierte Auflagen von Fasern mit alternativen Zellstoffen wie Orangenresten oder Hanf erfolgreich hergestellt. Im Rahmen der Innovationsallianz INGRAIN wurde mit der RWTH Aachen und anderen Partnern ein erstes gemeinsames Entwicklungsprojekt gestartet. Darüber hinaus steht Lenzing im Austausch mit Herstellern von Zellstoff aus alternativen Zellstoffquellen (z.B. Stroh) und evaluiert die Eignung dieser Zellstoffe.
Um in Zukunft weitere neue Quellen für nicht holzbasierte Cellulose zu erschließen, bedarf es einer gezielten Erforschung der ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte für die industrielle Produktion sowie einer verstärkten Zusammenarbeit. Es gilt, eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Alternativen wie Bambus, Stroh und verschiedene Einjahrespflanzen stehen derzeit noch nicht in der von Lenzing geforderten Qualität und Menge zur Verfügung. Viele Einjahrespflanzen sind nur in der Erntezeit verfügbar und lassen sich schwer für eine ganzjährige Nutzung lagern. Trotz spezifischer Vorteile und hohem Jahreszuwachs pro Hektar ist das Material sehr sperrig und aufwändig zu transportieren.
Die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Nutzflächen für Einjahrespflanzen ist ein weltweites Phänomen und erhöht den Druck auf alle Arten von Wäldern.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeitsleistung von Einjahrespflanzen ist die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Hochproduktive Flächen benötigen deutlich mehr Düngemittel und Pestizide als Wälder und verursachen daher andere Umweltprobleme. So gilt beispielsweise das Umweltprofil eines großflächigen Bambusanbaus als insgesamt nicht zufriedenstellend.
Wichtige Faktoren für die Umweltauswirkungen des Prozesses sind der Energieverbrauch und die bei der Faserproduktion eingesetzten Prozesschemikalien. Sie hängen stark vom jeweiligen Verfahren ab und variieren von einer zur anderen Einjahrespflanze erheblich.
Der Bioraffinerieprozess für Fasern aus Holz ist stark auf den Rohstoff ausgerichtet. Das sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität und Effizienz und liefert Bioenergie als Co-Produkt. Bei nicht holzbasierten Ausgangsmaterialien ist die als Co-Produkt entstehende Menge an Bioenergie womöglich niedriger, sodass zusätzliche Energiequellen für die Verarbeitung zu Faserzellstoff herangezogen werden müssen, was negative Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.
Einjährige Pflanzen enthalten mehr mineralische Bestandteile und organische Substanzen, die entfernt werden müssen, um hochwertigen Zellstoff zu erzeugen. Dieser Reinigungsprozess erfordert in der Regel den Einsatz von aggressiven Chemikalien und verursacht Abfallprobleme. Es ist eine große Herausforderung, neue nachhaltige Technologien für diese Materialien zu entwickeln und dabei die Produktqualität und die ökologische Sicherheit zu erhalten. Bei holzigen Pflanzen wie Bäumen hingegen sind diese Bestandteile hauptsächlich in der Rinde konzentriert, die in der ersten Stufe des Prozesses leicht entfernt werden kann. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Holz und Zellstoff".

[GRI 3-3f]
Weitere Informationen über Wood K plus finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme".
Lenzing ist ebenfalls Partner der beiden Christian Doppler Labore. Bei einem der beiden Labore geht es unter der Leitung der Technischen Universität (TU) Wien um eine effiziente, recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft. Das Labor soll die wissenschaftlichen Grundlagen für eine effiziente Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen aus unterschiedlichen kommunalen Feststoffabfallströmen bereitstellen. Ein zweites Christian Doppler Labor, das 2023 ins Leben gerufen wurde, befindet sich an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Tulln. Es befasst sich mit der nachhaltigen Produktion von High-Tech-Materialien aus Cellulose.
Dieses vom Land geförderte Projekt (innerhalb des Programms AI for Green) strebt eine Reduzierung des CO2- und Materialfußabdrucks der Textilindustrie durch Verringerung des Energie- und Materialverbrauchs an. Zusammen mit den Partnern von Pro²Future, der Universität Linz (JKU) und der Technische Universität (TU) Graz werden zuverlässige, vertrauenswürdige und energieeffiziente KI-Lösungen für die Analyse von Industrieprozessen entwickelt. Diese werden in der Lage sein, Prognosen zu erstellen und Anomalien zu erkennen, sowie menschliche Nutzer befähigen, fundierte und zeitnahe Entscheidungen auf der Grundlage von Echtzeitdaten aus laufenden Prozessen zu treffen.
Weitere Informationen über CISUTAC finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Wissenschaftliche Kooperationen sind auch ein wichtiger Bestandteil der Forschung für Lenzing. Erwähnenswerte Beispiele sind die Zusammenarbeit mit der Scripps Institution of Oceanography der University of California San Diego (USA) zur biologischen Abbaubarkeit von cellulosebasierten Materialien im maritimen Umfeld. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "End of product use".
Lenzing ist auch in wissenschaftlichen Netzwerken wie EPNOE aktiv und unterstützt Forschungsprojekte durch Beiträge und Gespräche. Des Weiteren waren Lenzings F&E Expert:innen auf einschlägigen Konferenzen aktiv und hielten mehrere Vorträge oder nahmen an Podiumsdiskussionen mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Biodiversität und Recycling teil.
Wirtschaftsverbände und -initiativen sind ebenfalls ein wichtiger Eckpfeiler für die Vertiefung von Kooperationen und die Entwicklung neuer Netzwerke. Auch hier liegt der Fokus stark auf dem Thema Nachhaltigkeit. Die European Technology Platform for the Future of Textiles and Clothing (Textile ETP), in der Lenzing Mitglied ist, ist in diesem Bereich sehr aktiv.
– MANAGEMENTANSATZ
Diversität, Integration und Respekt sind die Eckpfeiler einer Talent-Strategie, die darauf abzielt, Talente aus allen Bereichen anzuziehen und zu fördern. Eine engagierte und kompetente Belegschaft ist entscheidend für den Geschäftserfolg. Lenzing setzt sich für Chancengleichheit in den Bereichen Beschäftigung, Lernen und Entwicklung ein. Das Unternehmen ist bestrebt, ein aufgeschlossenes und inklusives Arbeitsumfeld zu etablieren, indem es proaktiv ethisch korrekte Arbeitsweisen unter Einhaltung hoher interner Standards sowie der von internationalen Aufsichtsbehörden aufgestellten Grundsätze achtet. Lenzing wird auch weiterhin die Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken in allen Bereichen des globalen Arbeitsumfeldes ein- und aufrechterhalten.
• Kein Fall von Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung im Sinne von IAO-Übereinkommen 111 Artikel 1 wurde gemeldet
– MANAGEMENTANSATZ
Ein sicheres Arbeitsumfeld mit unterstützenden Gesundheitssystemen für die Mitarbeiter:innen von Lenzing ist für den Geschäftserfolg ebenso entscheidend wie ökologisch verantwortungsbewusste Produkte und Herstellungsprozesse. Die Lenzing Gruppe bemüht sich zu gewährleisten, dass keine direkten oder indirekten Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen oder Besucher:innen an den Standorten von Lenzing oder bei der Arbeit an externen Standorten zu Schaden kommen. Dieses Ethos erstreckt sich auch auf die Auswirkungen auf die Gemeinschaften, in denen Lenzing tätig ist. Gemäß dem Grundsatz, dass alle Verletzungen und Berufskrankheiten vermieden werden können, wurden Arbeitsplatzprogramme eingeführt, die gesundheitsbewusstes Verhalten fördern.
Eigene Aktivitäten:
Ziel der Lenzing Gruppe: Senkung der Rate der meldepflichtigen Arbeitsunfälle (TRIFR53) auf 0,3 bis 2025. – Stakeholders
53 TRIFR bezeichnet die Anzahl der meldepflichtigen Fälle, die an einem Arbeitsplatz pro 200.000 Arbeitsstunden auftreten.
Uns ist bewusst, dass die Arbeitsumfelder bei Lenzing Auswirkungen auf die Belegschaft in den Betrieben haben und potenzielle Risiken für ihre Gesundheit und Wohlbefinden darstellen können – Policies und Engagement
Strategie "Better Growth"
• Umfrage zum Health Climate Index für Mitarbeiter:innen zur Entwicklung eines Arbeitsklimas, in dem sich alle wohl fühlen
• Corporate Communications & Public Affairs
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-2]54
In ihrer Unternehmenskultur "Better Choices" räumt die Lenzing Gruppe dem Thema "Personal" als strategischem Schwerpunkt hohe Priorität ein, da es integraler Bestandteil ihres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes ist. Das Thema wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema angesehen. Aus diesem Grund wurde 2022 die Abteilung Social Sustainability (innerhalb von Human Resources – Corporate People Development) gegründet, um die Ziele effektiv zu verwalten.
Das Arbeitsrecht unterliegt den national geltenden Gesetzen. Dank des anerkannten internen globalen Bewertungssystems, der Kollektivvertragsverhandlungen, der gewerkschaftlichen Aktivitäten und der staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte, erhalten die Mitarbeiter:innen an allen Standorten der Lenzing Gruppe faire Löhne. Lenzings interne Arbeitspraktiken werden durch die jährliche Bewertung durch EcoVadis evaluiert.
Die Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe zeichnet sich durch langfristige Partnerschaften, eine enge Zusammenarbeit, gegenseitigen Respekt sowie einen stetigen Austausch in offener und transparenter Atmosphäre aus. Soziale Nachhaltigkeit wurde als Unternehmenswert in die globale Human Resources (HR) Strategie, die HR-Policy und in HR-Prozesse von Lenzing integriert.
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-3]
Ein Unternehmen beeinflusst direkt oder indirekt seine Mitarbeiter:innen, aber auch die Arbeiter:innen in der Wertschöpfungskette, seine Kunden und die lokalen Gemeinschaften rund um die Niederlassungen. Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es darum, die positiven und negativen Auswirkungen des Unternehmens auf die Menschen zu ermitteln und zu steuern. Soziale Nachhaltigkeit ist daher eine der drei Säulen des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes (Environment-Social-Governance). Die Lenzing Gruppe verpflichtet sich, ihre Geschäfte auf eine Weise zu führen, die die Rechte und die Würde aller Menschen respektiert. Lenzing respektiert die international anerkannten Menschen- und Arbeitsrechte aller Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner.
[ESRS S1-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Die im Managementansatz für "Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken" aufgeführten Policies und Guidelines gelten für die gesamte Lenzing Gruppe. Die Policies und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter:innen über das Intranet zugänglich und werden zusätzlich per E-Mail verschickt.
Die Policies, die explizit aus dem Bereich Human Resources (HR) stammen, werden im Folgenden näher beschrieben.
Die anderen werden in verschiedenen Kapiteln beschrieben: Weitere Informationen über die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt finden Sie im Kapitel "Umweltverschmutzung". Informationen zum Globalen Verhaltenskodex und zum Globalen Verhal-
54 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
tenskodex für Lieferanten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik". Die Guideline für Sauberkeit & Hygiene finden Sie im Kapitel "Verbraucher:innen und Endnutzer:innen".
Die Policy unterstreicht die Verpflichtung des Unternehmens, alle geltenden sozialen und ethischen Pflichten zu erfüllen und wenn möglich zu übertreffen. Lenzing unterstützt umfassend alle international anerkannten Menschenrechte und die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), dem Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC), den OECD-Leitlinien und der Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) deklarierten Grundsätze. Lenzing legt Wert auf die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und achtet das Einhalten von Normen und Standards. Der Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig.
Diese Guideline erläutert das Verfahren zur Genehmigung von Stellen sowie die wichtigsten Regeln und Rollen für die Zusammenarbeit, die erforderlich ist, um Mitarbeiter:innen zu rekrutieren oder zu versetzen und dabei fundierte Einstellungsentscheidungen in einem fairen und unvoreingenommenen Verfahren zu treffen. Dies gilt unter anderem für Vollzeit- und Teilzeitstellen sowie für Auszubildende und spezielle Projekte. Die Guideline deckt die Genehmigung zur Einstellung, die Suche, Auswahl, Entscheidung, Dokumentationsstandards, Angebot und Onboarding-Phasen ab und stellt die Verantwortlichkeiten der lokalen HR-Abteilung, des Line Managers, Corporate HR, der HR Directors und der HR-Geschäftspartner klar. Der Director Corporate Recruitment/HR Employee Branding ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline legt die Leitprinzipien und Vergütungsphilosophie der Lenzing Gruppe fest, mit dem Ziel, Mitarbeiter:innen zu gewinnen, bevorzugter Arbeitgeber zu sein und an das Unternehmen zu binden und gleichzeitig interne und externe Gerechtigkeit für die Mitarbeiter:innen zu wahren. Das geschieht auf der Grundlage einer Stellenbewertung nach der Hay-Methode. Die Guideline regelt das Grundgehalt, lokale Vergütungselemente, kurzfristige variable Vergütungen, Zusatzleistungen, jährliche Gehaltsüberprüfungen, außerplanmäßige Erhöhungen und kurzfristige variable Vergütungen. Alle Geschäftseinheiten und Standorte der Gruppe sind verpflichtet, die Entlohnung gemäß dieser Guideline zu gestalten. Die Lenzing Group Reward Guideline wurde entwickelt, um:
Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline beschreibt den globalen Prozess zur Erstellung einer Stellenbeschreibung, um die Standardisierung und Vergleichbarkeit ausgeschriebener Stellen zu gewährleisten. Sie soll eine Duplizierung von Verantwortlichkeiten und Kompetenzen verhindern und sicherstellen, dass die Stelle und ihre Funktionen beschrieben werden und nicht die Person, mit der die Stelle besetzt ist/wird. Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline wurde erstellt, um sicherzustellen, dass bei der Stellenbewertung nach der Korn Ferry Hay-Methode ein weltweit einheitlicher Ansatz verfolgt wird. Sie beinhaltet die beteiligten Personen, die Genehmigungsstufen, eine Prozesszusammenfassung und eine Berufungsphase.
Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Dieser Plan bestätigt die Struktur und die Ziele des vom Vorstand festgelegten Jahresbonus. Er regelt den Begünstigtenkreis, den kurzfristigen Anreizplan, die Höhe der Bezahlung, den Bezahlungstermin, die Berechtigung zur Zahlung und Ausnahmen.
Der Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieses Plans zuständig.
Diese Guidelines wurden erstellt, um die administrativen Standards zu definieren, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass das Grundgehalt aller Mitarbeiter:innen auf einem Niveau festgesetzt wird, das wettbewerbsfähig, intern gerecht und leistungsorientiert ist. Diese Verfahren gelten für alle eingestuften Stellen global, sofern dies mit den jeweiligen nationalen Arbeitsgesetzen und -vorschriften im Einklang steht. Die Guidelines beinhalten Aspekte wie Analysen zur Gehaltsanpassung, Grund-sätze der Vergütungsverwaltung, Arten der Gehaltserhöhungen, einen Entscheidungsbaum, Beförderung, Versetzung und Herabstufung.
Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline gibt einen Überblick über die Prozesse in Bezug auf Lernen und Entwicklung, um zu gewährleisten, dass die Lenzing Gruppe durch die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen und -fähigkeiten der Mitarbeiter:innen auf weiteres Wachstum vorbereitet ist. In der Guideline wird Lenzings Entwicklungskonzept für das Personal als Methode beschrieben, wie das Wissen, das für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens von zentraler Bedeutung ist, identifiziert und definiert wird. Außerdem bestimmt sie wie Kompetenzen definiert, strategisch bedeutenden Bereichen aufgebaut und entwickelt werden. Dieser Ansatz zielt auf alle Mitarbeiter:innen von Lenzing ab. Die Guideline umfasst Themen wie Leistungs- und Entwicklungsgespräche, Kompetenzrahmen, Kompetenzbeurteilung, individueller Entwicklungsplan und Schulungsbudget-Prozess.
Der Senior Director Corporate People Development ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Die Guideline ist Teil des Entwicklungskonzepts für das Personal und gibt einen Überblick darüber, wie Talentmanagementprozesse die Mitarbeiter:innen befähigen, die Wachstumspläne von Lenzing zu unterstützen. Sie umfasst die Definition von Leistung, den Performance-Management-Prozess, die Unternehmenswerte und Verhaltensweisen von Lenzing, die Festlegung von Zielen und beschreibt, wie Leistungs- und Entwicklungsgespräche geführt werden.
Der Senior Director Corporate People Development ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Erklärung wird in Übereinstimmung mit Artikel 54 des Modern Slavery Act 2025 abgegeben und bietet einen jährlichen Überblick über die Maßnahmen, die das Unternehmen zur Bekämpfung der modernen Sklaverei ergriffen hat. Sie bezieht sich auf eine Reihe interner Dokumente von Lenzing, darunter die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und den Globalen Verhaltenskodex. Die Erklärung bestätigt die Unterstützung der Grundsätze in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), dem Global Compact der Vereinten Nationen, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und den grundlegenden Arbeitsgrundsätzen zum Schutz der Arbeitnehmerrechte, wie sie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit definiert sind.
In der Erklärung werden die Risikobewertung und die Due-Diligence-Prozesse beschrieben. Zudem wird die Anwendung der EcoVadis-Methode bestätigt, die für die Bewertung der Zulieferer CSR-Analysekriterien mit den folgenden Themen verwendet:
Der UK Human Resources Manager ist für die Aktualisierung dieser Erklärung verantwortlich.
Diese Policy bestätigt den Wunsch von Lenzing, ihre Mitarbeiter:innen zu inspirieren, zu befähigen, einzubinden und zu entwickeln, damit sie mitwirken können, Lenzings Wettbewerbsvorteil aufrechtzuerhalten. Lenzing will gleiche Chancen für alle bieten, unabhängig von Geschlecht, Familienstand, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, nationaler oder ethnischer Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung, Alter oder anderen Merkmalen. Lenzing bemüht sich, ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, indem Unterschiede respektiert und geschätzt werden. Sodass sich jede/jeder wertgeschätzt und integriert fühlt und sein darf, wie er/sie ist und sich in der Lage fühlt, einen bestmöglichen Beitrag zu leisten. Die Lenzing Gruppe ist bestrebt:
Lenzing unterstützt den UN Global Compact, bekennt sich zu seinen Prinzipien und verpflichtet sich, eine Reihe von UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung durch die Förderung von Gleichberechtigung, Vielfalt und Integration in der Belegschaft voranzutreiben. Mitarbeiter:innen werden ermutigt, Verstöße gegen diese Policy zu melden. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, unter anderem die Nutzung eines vertraulichen Whistleblowing Systems. Der Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig.
Dieses Verfahren liefert einen Leitfaden für jeden Fall von Kinderarbeit bei Lenzing und beinhaltet Abhilfemaßnahmen, die von Führungskräften befolgt werden können, um sicherzustellen, dass die Sicherheit und die Rechte von Kindern gewahrt werden und das Wohl von Kindern stets im Vordergrund steht. Lenzing erwartet, dass bei der Herstellung ihrer Produkte keine Kinderarbeit eingesetzt wird. Das Verfahren soll die Einhaltung der Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) über Kinderarbeit gewährleisten. Das Verfahren bezieht sich auf unbefristete, befristete, informelle und vertragliche Arbeitskräfte, die direkt oder indirekt von Lenzing beschäftigt werden, sowie auf den Handel mit Kindern oder deren Verkauf zur Arbeit. Lenzing verlangt, dass alle internen Einstellungsverfahren sicherstellen, dass keine Kinderarbeit genutzt wird. Lenzing setzt sich auch für den Schutz der Rechte von jungen Arbeitnehmer:innen ein. Von den Lenzing Standorten wird erwartet, dass sie über wirksame Verfahren verfügen, um das Alter zu überprüfen und die entsprechenden Unterlagen für alle Mitarbeiter:innen aufbewahrt werden. Dieses globale Verfahren gilt für alle Bewerber:innen, Mitarbeiter:innen und Praktikant:innen an allen Lenzing Standorten weltweit. Bei der Anwendung dieses Verfahrens werden die einschlägigen lokalen und nationalen Gesetze berücksichtigt. Das Verfahren beinhaltet:
Die Lenzing Gruppe fördert eine Sicherheitskultur und ein nachhaltiges Arbeitsumfeld zum Nutzen aller Mitarbeiter:innen, aller lokalen Gemeinschaften, in denen das Unternehmen tätig ist, und aller Geschäftspartner. Es ist unerlässlich, dass das gesamte globale Netzwerk der Lenzing Gruppe alle geltenden sozialen und ethischen Verpflichtungen erfüllt und, wo immer möglich, übererfüllt.
Der Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) ist eine der weltweit wichtigsten Initiativen für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Als Mitglied verpflichtet sich Lenzing, die Menschenrechte zu wahren, die Rechte der Mitarbeiter:innen und ihrer Vertreter:innen zu respektieren, die Umwelt zu schützen, fairen Wettbewerb zu ermöglichen und Korruption zu bekämpfen. Im Rahmen des sechsmonatigen Programms Business & Human Rights Accelerator des UN Global Compact hat sich das Unternehmen im Berichtsjahr ausführlich mit dem Thema Menschenrechte beschäftigt und anhand einer internen Umfrage mit rund 30 Personen die für das Unternehmen relevanten Menschenrechte definiert. Die daraus resultierende Heatmap bildet die Grundlage, um in einem nächsten Schritt Pläne und Maßnahmen für wesentliche Menschenrechte (salient human rights) zu entwickeln. Um die Anforderungen der unternehmerischen Sorgfaltspflicht (Due Diligence) zu erfüllen, überwacht Lenzing die Einhaltung von Gesetzen, Menschenrechtsprinzipien sowie geltenden Umweltstandards nicht nur intern, sondern auch bei den Lieferanten und innerhalb der Lieferketten. Die Einhaltung der Menschenrechte ist für die Lenzing Gruppe unverzichtbar und nicht verhandelbar. Das Unternehmen orientiert sich an den international anerkannten Grundprinzipien und Rechten, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) festgelegt wurden.
[ESRS S1-2; GRI 2-29, 403-4]
Das Management der Lenzing Gruppe verpflichtet sich zu einer transparenten Informationspolitik gegenüber den offiziellen Arbeitnehmervertreter:innen. An beiden Standorten in Österreich gibt es einen lokalen Betriebsrat. Gemäß österreichischem Arbeitsverfassungsgesetz verfügen die Vertreter:innen des Betriebsrates der Lenzing AG am Standort Lenzing über Sitze und Stimmrechte im Aufsichtsrat. Sie vertreten die Interessen der Mitarbeiter:innen in Lenzing und Heiligenkreuz (Österreich). An allen Standorten mit Ausnahme von Prachinburi (Thailand) gibt es Gewerkschaftsvertreter:innen verschiedener Fraktionen und/oder Interessengruppen der Arbeitnehmer:innen, die die Anliegen der Belegschaft vertreten.
Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und deren Vertreter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der Ziele, der Leistung, der Marktbedingungen, der finanziellen Situation, der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z.B. über Onboarding-Events, das Schwarze Brett, interne E-Mails und interne Nachrichten usw.
In den Fällen, in denen Arbeitsschutz- und Sicherheitsausschüsse gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es formelle Vereinbarungen mit Arbeitnehmervertreter:innen. Alle Mitarbeiter:innen von Lenzing sind in solchen Ausschüssen vertreten, die auf Standortebene tätig sind. Jeder einzelne Standort ist für die Einrichtung und Aufrechterhaltung dieser Ausschüsse verantwortlich. Wie oft die Ausschüsse zusammentreten, wie die Tagesordnung aussieht und wie sich die Vertreter zusammensetzen, liegt in der Verantwortung der SHE-Manager des betreffenden Standortes und wird mit dem zuständigen Gewerkschaftsvertreter vereinbart.
[ESRS S1-3; GRI 2-16, 2-25]
Folgenden Verfahren wurden eingeführt, um negative Auswirkungen auf Lenzings Belegschaft zu adressieren und zu beseitigen.
[ESRS S1-4; GRI 3-3d, 403-2, 403-8, 404-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Das Lern- und Entwicklungsangebot wurde im Jahr 2023 erweitert und verfeinert. Das Global Performance and Talent Management wurde fortgeführt. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Lernen und Entwicklung" in diesem Kapitel.
Lenzing hat zwei Employee Resource Groups (ERGs) ins Leben gerufen, von denen sich eine auf Frauen und eine auf verschiedene Nationalitäten konzentriert. Die "Women's Empowerment Principles" wurden vom CEO von Lenzing unterzeichnet. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" in diesem Kapitel.
Im Berichtsjahr hat Lenzing weiter an der Umsetzung des standardisierten Social Labor Convergence Program (SLCP) gearbeitet. Eine umfassende Selbsteinschätzung und ein darauf aufbauendes Vor-Ort-Audit helfen dem Unternehmen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Die Ergebnisse können z.B. über das Higg FSLM-Assessment-Tool mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette geteilt werden. Darüber hinaus wurden an verschiedenen Lenzing-Standorten Kundenaudits mit dem Schwerpunkt Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken durchgeführt. Im Laufe des Jahres wurden auch Kundenfragebögen zu relevanten Themen ausgefüllt.
Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Diese Zertifizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Verringerung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses System priorisiert Gesundheit und Sicherheit und basiert auf dem Modell kontinuierlicher Verbesserungen (Plan-Do-Check-Act). Ferner hilft es, Gefahren und Risiken in der Produktentwicklung, der Fertigung, im Vertrieb und anderen Bereichen zu erkennen und zu bewerten. Unter Berücksichtigung des Feedback von Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen, Gemeinschaften, Kunden, Lieferanten und anderen Interessengruppen legt Lenzing anschließend Ziele und Vorgaben zur Beseitigung der wesentlichen Gefahren und Risiken fest.
Die Risikobewertung an den Produktionsstandorten von Lenzing umfasst die Überprüfung der standortspezifischen Aktivitäten in Teams. Dazu gehören die Identifizierung potenzieller Schäden, die Bewertung der Wahrscheinlichkeit und Schwere von Gefahren, die Festlegung von vorbeugenden Maßnahmen und die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Überwachungen stellen die Wirksamkeit der Kontrollen sicher, und die Bewertungen werden nach Arbeitsplatzveränderungen, z.B. bei Personal- oder Prozessänderungen, oder nach unerwünschten Ereignissen aktualisiert.
Alle Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen müssen sich an die Life Saving Rules von Lenzing halten und sind befugt, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie sie für unsicher halten. Die entsprechenden Informationen werden während der Einweisungsprozesse in allen Konzernsprachen und in Form von Grafiken zur Verfügung gestellt.
Lenzing verfügt über ein Verfahren zur Meldung und Untersuchung unerwünschter Ereignisse. Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Besucher sind verpflichtet, arbeitsbedingte Symptome, Verletzungen oder Krankheiten zu melden und so eine zeitnahe Reaktion zu ermöglichen. Die konzernweite Meldedatenbank erleichtert die Kommunikation über unerwünschte Ereignisse und verbessert das Risikomanagement. Die Untersuchung von Vorfällen durch Lenzing (auch Unfalluntersuchung genannt) erfolgt strukturiert und systematisch und ermöglicht die Meldung, Nachverfolgung und Ursachenanalyse, um die Wiederholung von Vorfällen zu verhindern. Dank dieses proaktiven Ansatzes kann Lenzing zukünftige Vorfälle wirksam bewältigen und darauf reagieren.
Um mehr über die Maßnahmen von Lenzing für die eigene Belegschaft in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu erfahren, insbesondere über interne und externe Audits, Gesundheitsvorsorge, Sicherheitsschulungen und Gesundheitsförderung im Jahr 2023, lesen Sie bitte den Abschnitt "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel.
[ESRS S1-5; GRI 3-3e]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Sozialstandard | Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertifikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellstoff) bis 2024d |
2024 Auf Kurs |
|
|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024 |
2024 Auf Kurs |
|
| Status in 2023 | Die Vor-Ort-Audits der Produktionsstandorte für FSLM Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien) und Paskov (Tschechische Republik) wurden erfolgreich abgeschlossen. Derzeit ist es nicht möglich, eine FSLM-Prüfung durch Dritte in Österreich zu erhalten, da es keine zugelassenen Auditoren gibt. |
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
| Chancengleichh eit, Diversität und Inklusion |
Schaffung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5b | 2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima-Umfrage | 2026 Neu |
|
| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 Erreicht |
|
| Es wurde eine globale Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion (EDI) mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter:innen in mehreren Sprachen veröffentlicht. Außerdem wurde ein Prozess etabliert, wie mit einem möglichen Fall von Kinderarbeit umgegangen werden muss.Es wurden zwei Mitarbeiter Ressourcengruppen (ERGs) eingerichtet. Die erste soll die Gleichstellung der Geschlechter in Lenzing weiter |
verbessern, die zweite soll den Multikulturalismus fördern. Eine Teamleiter:innen-Akademie mit Modulen für integrative Führung wurde in Grimsby (Vereinigtes Königreich) eingeführt. Lenzing veröffentlichte ein zusammenfassendes Dokument mit allen globalen Richtlinien, die sich auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen auswirken.
Status in 2023
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
Lenzing hat sich auf Konzernebene das Ziel gesetzt, die Arbeitsunfallrate (Total Recordable Injury Frequency Rate, TRIFR) bis 2025 auf 0,3 zu senken. Außerdem wurden Standortziele auf der Grundlage des Konzernziels, der tatsächlichen Leistung und unter Berücksichtigung der Standortgröße entwickelt. Aufbauend auf den TRIFR-Zielen legen die Standorte Ziele für wichtige Indikatoren fest, schlüsseln diese auf Abteilungsebene auf und entwickeln standortspezifische Sicherheitsprogramme, die sie mit dem globalen Arbeitsschutz (OHS) koordinieren.
[ESRS S1-6; GRI 2-7, 401-1]
Die Hauptgründe für das Ausscheiden von Mitarbeiter:innen waren 2023 einvernehmliche/freiwillige Vertragsauflösungen, Vertragsbeendigungen durch den Arbeitgeber und Pensionierungen. Dies spiegelt sich in allen Zahlen der folgenden Tabellen wider.
Die meisten Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe stehen in einem unbefristeten Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis. Es ist derzeit üblich, dass die Mitarbeiter:innen in den ersten sechs Monaten im Rahmen eines befristeten Vertrages arbeiten, der anschließend automatisch in ein unbefristetes Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis übergeht. Lediglich 2,8 Prozent der Belegschaft (einschließlich externer Mitarbeiter:innen) verfügt über einen befristeten Beschäftigungsvertrag, der über die übliche sechsmonatige Laufzeit für befristete Verträge hinausgeht. Aus diesem Grund wurde keine Aufschlüsselung in unbefristete und befristete Beschäftigungsverträge vorgenommen.
Die Angaben beziehen sich auf die Personenanzahl am 31.12.2023.
| Belegschaft 2023 | Tabelle 34 | ||
|---|---|---|---|
| Erforderliche allgemeine Informationen | 2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 7.958 | 8.301 | 8.340 |
| Frauen | 1.244 | 1.394 | 1.408 |
| Männer | 6.714 | 6.907 | 6.932 |
| Davon in Österreich | 3.575 | 3.675 | 3.541 |
| Davon in Indonesien | 1.633 | 1.523 | 1.474 |
| Davon in der Tschechischen Republik | 451 | 491 | 525 |
| Davon in China | 873 | 867 | 818 |
| Davon in den USA | 221 | 222 | 217 |
| Davon in Großbritannien | 218 | 225 | 234 |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 987 | 1.298 | 1.531 |
| Gesamtzahl der Mitarbeiter:innen – Vollzeit | 7.500 | 7.823 | 7.748 |
| Frauen | 933 | 1.075 | 1.087 |
| Männer | 6.567 | 6.748 | 6.661 |
| Gesamtzahl der Mitarbeiter:innen – Teilzeit | 458 | 478 | 592 |
| Frauen | 311 | 319 | 321 |
| Männer | 147 | 159 | 271 |
| Gesamtzahl Lehrlinge | 184 | 188 | 236 |
| Frauen | 20 | 31 | 48 |
| Männer | 164 | 157 | 188 |
| Belegschaft 2023 | Tabelle 35 | ||
|---|---|---|---|
| Fluktuationsrate | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen haben, gesamt | 598 | 898 | 932 |
| Frauen | 125 | 153 | 222 |
| Männer | 473 | 745 | 710 |
| Bis 29 | 135 | 184 | 205 |
| Zwischen 30 und 50 | 262 | 448 | 446 |
| Über 50 | 201 | 266 | 281 |
| Österreich | 222 | 278 | 347 |
| Indonesien | 86 | 206 | 78 |
| China | 98 | 99 | 74 |
| Tschechische Republik | 22 | 27 | 47 |
| USA | 20 | 41 | 45 |
| Großbritannien | 17 | 24 | 24 |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 133 | 223 | 317 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen, | |||
|---|---|---|---|
| die das Unternehmen verlassen haben (Fluktuationsrate), gesamt | 7,5 % | 10,8 % | 11,2 % |
| Frauen | 21 % | 17 % | 24 % |
| Männer | 79 % | 83 % | 76 % |
| Bis 29 | 23 % | 20 % | 22 % |
| Zwischen 30 und 50 | 44 % | 50 % | 48 % |
| Über 50 | 34 % | 30 % | 30 % |
| Österreich | 37 % | 31 % | 37 % |
| Indonesien | 14 % | 23 % | 8 % |
| China | 16 % | 11 % | 8 % |
| Tschechische Republik | 4 % | 3 % | 5 % |
| USA | 3 % | 5 % | 5 % |
| Großbritannien | 3 % | 3 % | 3 % |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 22 % | 25 % | 34 % |
| Belegschaft 2023 | Tabelle 36 | ||
|---|---|---|---|
| Neu eingestellte Mitarbeiter:innen | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 1.198 | 1.241 | 971 |
| Frauen | 279 | 303 | 236 |
| Männer | 919 | 938 | 735 |
| Bis 29 | 285 | 275 | 195 |
| Zwischen 30 und 50 | 644 | 705 | 523 |
| Über 50 | 269 | 261 | 253 |
| Österreich | 315 | 378 | 213 |
| Indonesien | 105 | 96 | 29 |
| China | 132 | 93 | 25 |
| Tschechische Republik | 63 | 67 | 81 |
| USA | 31 | 42 | 40 |
| Großbritannien | 32 | 31 | 33 |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 520 | 534 | 550 |
| Prozentsatz der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 15,1 % | 15,0 % | 12 % |
| Frauen | 23 % | 24 % | 24 % |
| Männer | 77 % | 76 % | 76 % |
| Bis 29 | 24 % | 22 % | 20 % |
| Zwischen 30 und 50 | 54 % | 57 % | 54 % |
| Über 50 | 22 % | 21 % | 26 % |
| Österreich | 26 % | 30 % | 22 % |
| Indonesien | 9 % | 8 % | 3 % |
| China | 11 % | 8 % | 3 % |
| Tschechische Republik | 5 % | 5 % | 8 % |
| USA | 3 % | 3 % | 4 % |
| Großbritannien | 3 % | 2 % | 3 % |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 43 % | 43 % | 57 % |
[ESRS S1-7; GRI 2-8]
| Belegschaft 2023 Tabelle 37 |
||||
|---|---|---|---|---|
| Erforderliche allgemeine Informationen |
2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtzahl Leasingpersonal | 444 | 261 | 156 |
Die Angaben beziehen sich auf die Personenanzahl am 31.12.2023. Die größte Gruppe von anderen Arbeitnehmern als die Arbeitnehmer:innen von Lenzing ist Leasingpersonal. Diese werden indirekt über eine Arbeitsagentur eingestellt. Das Leasingpersonal wird genauso behandelt wie Lenzings Arbeitnehmer:innen. Ein Großteil des Leasingpersonals ist im Produktionsbereich (Schichtbereich, usw.) tätig.
[ESRS S1-8; GRI 2-30]
Lenzing hält sich in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, an die lokalen Arbeitsstandards. Kollektivverträge decken 83,0 Prozent (2022: 82,4 Prozent, 2021: 80,2 Prozent) der weltweiten Belegschaft der Lenzing Gruppe ab. Für 99,6 Prozent (2022: 99,5 Prozent, 2021: 95,0 Prozent) der Mitarbeiter:innen galten arbeitsrechtlich oder kollektivvertraglich geregelte Kündigungsfristen.
[ESRS S1-9, GRI 405-1]
| Belegschaft 2023 | Tabelle 38 | ||
|---|---|---|---|
| Personen in Leitungsorganen der Organisation (Vorstand und Aufsichtsrat)a | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 14 | 12 | 14 |
| Bis 29 | 0 | 0 | 0 |
| Zwischen 30 und 50 | 4 | 4 | 4 |
| Über 50 | 10 | 8 | 10 |
| Frauen | 2 | 2 | 3 |
| Männer | 12 | 10 | 11 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Bis 29 | 0 % | 0 % | 0 % |
| Zwischen 30 und 50 | 29 % | 33 % | 29 % |
| Über 50 | 71 % | 67 % | 71 % |
| Frauen | 14 % | 17 % | 21 % |
| Männer | 86 % | 83 % | 79 % |
a) Beinhaltet nicht die vom Betriebsrat gestellten Mitglieder des Aufsichtsrates; Die Mitglieder des Aufsichtsrates werden nur in dieser Tabelle dargestellt und finden sich in keinen anderen Headcount Zahlen oder Tabellen wieder
b) Die drei Vorstandsmitglieder im Jahr 2022 wurden im Vorjahr irrtümlicherweise nicht berücksichtigt.
| Belegschaft 2023 | Tabelle 39 | ||
|---|---|---|---|
| Personen außerhalb von Leitungsorganen der Organisationa | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 7.953 | 8.298 | 8.336 |
| Bis 29 | 1.487 | 1.578 | 1.568 |
| Zwischen 30 und 50 | 4.722 | 4.980 | 5.057 |
| Über 50 | 1.744 | 1.740 | 1.711 |
| Frauen | 1.244 | 1.394 | 1.408 |
| Männer | 6.709 | 6.904 | 6.928 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Bis 29 | 19 % | 19 % | 19 % |
| Zwischen 30 und 50 | 59 % | 60 % | 61 % |
| Über 50 | 22 % | 21 % | 21 % |
| Frauen | 16 % | 17 % | 17 % |
| Männer | 84 % | 83 % | 83 % |
a) Beinhaltet die vom Betriebsrat gestellten Mitglieder des Aufsichtsrates.
| Kategorie 1 | Angestellte mit Führungsverantwortung | |
|---|---|---|
| Kategorie 2 | Arbeiter:innen mit Führungsverantwortung | |
| Kategorie 3 | Leasingpersonal mit Führungsverantwortung |
| Belegschaft 2023 | Tabelle 40 | ||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen in leitender Funktion – gesamt (mindestens ein:e Direktunterstellte:r) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 941 | 932 | 915 |
| Bis 30 | 34 | 40 | 40 |
| Zwischen 31 und 50 | 586 | 587 | 577 |
| Über 50 | 321 | 305 | 298 |
| Frauen | 155 | 171 | 160 |
| Männer | 786 | 761 | 755 |
| Prozentualer Anteil | |||
|---|---|---|---|
| Bis 30 | 4 % | 4 % | 4 % |
| Zwischen 31 und 50 | 62 % | 63 % | 63 % |
| Über 50 | 34 % | 33 % | 33 % |
| Frauen | 16 % | 18 % | 17 % |
| Männer | 84 % | 82 % | 83 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1, gesamt | 748 | 738 | 730 |
| Bis 30 | 17 | 21 | 17 |
| Zwischen 31 und 50 | 466 | 460 | 459 |
| Über 50 | 265 | 257 | 254 |
| Frauen | 138 | 153 | 144 |
| Männer | 610 | 585 | 586 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1 | |||
| Bis 30 | 2 % | 3 % | 2 % |
| Zwischen 31 und 50 | 62 % | 62 % | 63 % |
| Über 50 | 35 % | 35 % | 35 % |
| Frauen | 18 % | 21 % | 20 % |
| Männer | 82 % | 79 % | 80 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2, gesamt | 171 | 185 | 180 |
| Bis 30 | 16 | 19 | 23 |
| Zwischen 31 und 50 | 109 | 122 | 116 |
| Über 50 | 46 | 44 | 41 |
| Frauen | 13 | 14 | 13 |
| Männer | 158 | 171 | 167 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2 | |||
| Bis 30 | 9 % | 10 % | 13 % |
| Zwischen 31 und 50 | 64 % | 66 % | 64 % |
| Über 50 | 27 % | 24 % | 23 % |
| Frauen | 8 % | 8 % | 7 % |
| Männer | 92 % | 92 % | 93 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3, gesamt | 22 | 9 | 5 |
| Bis 30 | 1 | 0 | 0 |
| Zwischen 31 und 50 | 11 | 5 | 2 |
| Über 50 | 10 | 4 | 3 |
| Frauen | 4 | 4 | 3 |
| Männer | 18 | 5 | 2 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3 | |||
| Bis 30 | 5 % | 0 % | 0 % |
| Zwischen 31 und 50 | 50 % | 56 % | 40 % |
| Über 50 | 45 % | 44 % | 60 % |
| Frauen | 18 % | 44 % | 60 % |
| Männer | 82 % | 56 % | 40 % |
Lenzing ist bestrebt, ein vielfältiges und inklusives Umfeld zu schaffen, in dem sich jede Person entfalten kann, unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, kulturellem Hintergrund oder Sprache.
Die Förderung von Chancengleichheit, Diversität und Integration (auf Englisch EDI) ist eine kollektive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen. Im Berichtsjahr wurde daher eine neue EDI-Policy eingeführt, um ein gemeinsames Verständnis zu fördern und Orientierung zu bieten. Sie trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jede/r Mitarbeiter:in als Person akzeptiert und unterstützt fühlt und sich erfolgreich entwickeln kann - und damit auch Lenzing. Die Policy steht in allen sieben Sprachen der Standorte zur Verfügung, zusammen mit einem entsprechenden Erklärungsvideo für Schulungszwecke.
Die "Women's Empowerment Principles", die aus dem UN Global Compact hervorgegangen sind, wurden im März 2023 offiziell von Lenzings Vorstandsvorsitzendem im Namen des Vorstands unterzeichnet.
Ferner hat das Unternehmen seine erste globale Employee Resource Group (ERG) "Women@Lenzing" lanciert, um ein von Respekt und Wertschätzung geprägtes Arbeitsumfeld zu fördern und Lenzings Kultur zu stärken. In dem international tätigen Unternehmen treffen im Arbeitsalltag verschiedenste Kulturen aufeinander. Um dieses Thema näher zu beleuchten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren, wurde im vierten Quartal des Berichtsjahres eine weitere ERG (Multicultural@Lenzing) gegründet.
Diversität nach Alter (alle Mitarbeiter:innen) Abb. 13
Trotz der europäischen Wurzeln des Unternehmens hat sich eine internationale Unternehmenskultur herausgebildet, die der engen Zusammenarbeit zwischen seinen Niederlassungen in Asien, Europa und Amerika zu verdanken ist. Das Management unterstützt aktiv die Internationalisierung der Belegschaft auf allen Ebenen.
Details zu den verschiedenen Nationalitäten, die in der Lenzing Gruppe arbeiten, finden Sie in der Tabelle 59 im Anhang.

Diversität nach Standort Abb. 14

In ihrer Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards verpflichtet sich die Lenzing Gruppe, die wesentlichen arbeitsbezogenen Prinzipien zu achten und zu fördern, so etwa den Schutz vor Diskriminierung, Belästigung und unmenschlicher Behandlung. Dies umfasst u.a. den Schutz vor Personalentscheidungen, die auf persönlichen Charakteristika oder Überzeugungen und nicht auf der Arbeitsleistung beruhen: Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, sozialer Hintergrund, sexuelle Orientierung, familiäre Verpflichtungen (einschließlich Schwangerschaft), Behinderungen, politische Ansichten, sensibler Gesundheitszustand, Familienstand sowie eine anderweitige Diskriminierung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen. Diese Themen spiegeln sich auch im Globalen Verhaltenskodex von Lenzing wider, den alle Mitarbeiter:innen befolgen müssen.
[ESRS S1-12; GRI 405-1]
| Belegschaft 2023 | Tabelle 41 | ||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungena |
2021 | 2022 | 2023 |
| Lenzing Gruppe | 90 | 82 | 83 |
| Österreich | 69 | 61 | 51 |
| Tschechische Republik | 8 | 8 | 9 |
| USA | 2 | 4 | 2 |
| Indonesien | 2 | 2 | 2 |
| China | – | – | – |
| Brasilien | 9 | 7 | 19 |
a) Am Standort in Grimsby (Großbritannien) wird keine formelle Erfassung von Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen durchgeführt, da die nationale Gesetzgebung keine Definition bereitstellt.
Im Berichtsjahr wurden rund 67.168 Mal Kurse aus Learn@Lenzing absolviert. Das ergibt eine Schulungszeit von insgesamt 45.707 Stunden und damit eine durchschnittliche Schulungszeit von 5,5 Stunden je Mitarbeiter:in. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und Personalentwicklung sinken auf EUR 5,76 Mio. im Jahr 2023, nachdem sie von EUR 6,19 Mio. im Jahr 2021 auf EUR 6,75 Mio. im Jahr 2022 gestiegen sind. Die Zahlen beinhalten die konzernweiten Aufwendungen des Bildungszentrums Lenzing (BZL). Die konzernweiten konsolidierten Aufwendungen für Schulungen betragen daher im Jahr 2023 EUR 2,25 Mio. (2022: EUR 2,48 Mio., 2021: EUR 2,46 Mio.).
Um die kontinuierliche und individuelle Entwicklung seiner Mitarbeiter zu ermöglichen, hat Lenzing einen globalen Learning & Development (L&D) Katalog entwickelt. Der Katalog ist Teil des Lenzing-internen Lernmanagementsystems Learn@Lenzing und ermöglicht es den Mitarbeiter:innen, sich individuell über Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren.
Er umfasst sowohl eLearning, Blended Learning als auch Präsenzschulungen.
Ein effektives Talent- und Performancemanagement sind für den Gesamterfolg von Lenzing und das Wachstum ihrer Belegschaft entscheidend. Diese Prozesse tragen wesentlich zur Gestaltung der Mitarbeiterentwicklung bei, indem sie den Rollen und Funktionen angemessene Leistungsziele klar bestimmen und verfolgen und Lenzings Talentmix ermitteln. Daher hat Lenzing auch 2023 seine Bemühungen fortgesetzt, diese wichtigen Personalprozesse zu konsolidieren.
Die Prozesse wurden 2023 eingeführt und werden dringend empfohlen, um das Unternehmen zu unterstützen, sind aber nicht verpflichtend.
79,8 Prozent der Angestellten haben ihre Ziele definiert und 352 aller Manager haben ihre Teammitglieder im Talent grit bewertet. Dies zeigt, dass die Prozesse bereits gut in der Organisation verankert sind. Die Erkenntnisse werden uns dabei unterstützen, die berufliche Entwicklung Lenzings Mitarbeiter:innen zu steuern. Die Ergebnisse von 2023 beinhalten Talentdaten für 61,1 Prozent der Angestellten und 1.077 von 2.544 (42,3 Prozent) Positionen haben mindestens einen Nachfolger.

[ESRS S1-14; GRI 403-1, 403-8, 403-9, 403-10]
Das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen ist entscheidend für den langfristigen Geschäftserfolg und das Wachstum von Lenzing. Lenzing ist ethisch, rechtlich und moralisch für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich, um das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen (inklusive Kunden) von Lenzing zu gewährleisten.
Das Gesundheitsmanagementsystem ("House of Health") der Lenzing Gruppe basiert auf dem Konzept der Salutogenese. Dieses Konzept ist auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten. Es bietet einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung der Mitarbeiter:innen des Unternehmens. Die Abteilung Global Health Care Management arbeitet bei allen Gesundheitsversorgungsfragen eng mit den regional zuständigen Mitarbeiter:innen sowie mit der für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zuständigen Abteilung (QESH) zusammen.
Das Sicherheitsmanagementsystem, das auf den Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) basiert, dient dem Unternehmen als Leitfaden bei der Minderung von Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken. Das Unternehmen bemüht sich weiterhin intensiv um die Verbesserung der Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie auf die Überwachung von Früh- und Spätindikatoren. Die Safety-Dashboards bieten den Teams als Teil ihrer Management-Dashboards täglich Zugang zu den wichtigsten Sicherheitskennzahlen.
100 Prozent der Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen von Lenzing, die auf dem Firmengelände arbeiten, sind durch das Arbeitsschutzmanagementsystem (OHS) geschützt. Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Lenzing führt regelmäßig interne und externe Audits zahlreicher Schlüsselaktivitäten durch, darunter Sicherheit, Gesundheit, Umweltleistung und Einhaltung des Lenzing Verhaltenskodex. Externe Audits werden auch durchgeführt um zu zertifizieren, dass die Arbeitsschutzmanagementsysteme von Lenzing konform sind mit ISO 45001.
Bei den internen Managementsystem-Audits auf Standortebene wird das Arbeitsschutzprogramm von Lenzing auf die Einhaltung der ISO 45001, der Unternehmensrichtlinien, der Verträge und der regulatorischen Anforderungen geprüft. Ein weiterer interner Audit-Prozess wird von der Lenzing QESH-Organisation geleitet. Die Audits werden für die verschiedenen Standorte rotierend je nach ihrem relativen Risiko geplant. Alle Standorte sind verpflichtet, regelmäßige interne Audits in Übereinstimmung mit der Unternehmensrichtlinie durchzuführen. Darüber hinaus unterliegt jeder Standort bzw. jede Sparte formellen externen Audits im Rahmen des Arbeitsschutzmanagementsystems im Zusammenhang mit Arbeitsschutz-bezogenen Verpflichtungen oder Zertifizierungen, wie ISO 45001 und ISO 14001. Regelmäßige dokumentierte Prüftreffen zum Arbeitsschutzmanagement an allen Standorten dienen als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit möglichen Änderungen des Managementsystems, die in das entsprechende Datenbanksystem aufgenommen und an die Mitarbeiter:innen kommuniziert werden.
Lenzing schneidet in puncto Sicherheit weiterhin gut ab, da sich das Unternehmen an ein sich veränderndes Arbeits- und Geschäftsumfeld anpasst. Die Zahl der Vorfälle sinkt und Lenzing verpflichtet sich noch mehr, ihre Leistung zu verbessern. 2023 wurden keine tödlichen Unfälle verzeichnet, und die die Arbeitsunfallrate (Total Recordable Injury Frequency Rate, TRIFR) 55 für Mitarbeiter:innen steigerte sich leicht von 0,6 (2022) auf 0,7. Darüber hinaus stieg die TRIFR für Fremdfirmenmitarbeiter:innen im Jahr 2023 leicht von 0,4 im Jahr 2022 auf 0,5. Die Mitarbeiter:innenrate für alle arbeitsbedingten Verletzungen stieg von 3,3 im Jahr 2022 auf 3,6 im Jahr 2023, während die Quote für Fremdfirmenmitarbeiter:innen von 1,1 im Jahr 2022 auf 2,1 im Jahr 2023 anstieg. (Anmerkung: Im Jahr 2023 verzeichnete die Lenzing Gruppe einen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden bei den Fremdfirmenmitarbeiter:innen um 37 Prozent, während gleichzeitig die Zahl der gemeldeten arbeitsbedingten Verletzungen anstieg, was zu einer höheren Quote führte).
Die Belegschaft im weiteren Sinne zeigte eine nachhaltige Sicherheitsleistung bei Arbeitsunfällen mit schwerwiegenden Folgen, die seit 2019 bei null liegt. Eine Verletzung mit schwerwiegenden Folgen ist entweder ein Todesfall/Verletzung, von der sich der Mitarbeitende nicht erholen kann (z.B. Amputation einer Gliedmaße) oder von der nicht zu erwarten ist, dass der Mitarbeitende innerhalb von sechs Monaten den Gesundheitszustand vor der Verletzung wieder erreicht (z.B. Fraktur mit Komplikationen).
Arbeitsbedingte Gefahren werden auf standortspezifischer Ebene ermittelt und bewertet. Sie lassen sich in sechs Hauptgefährdungsarten einteilen: Sicherheit, biologisch, physikalisch, ergonomisch, chemisch und abhängig von der Arbeitsbelastung (psychosozial). Die Gefährdungen werden über verschiedene Kanäle ermittelt, darunter:
55 TRIFR bezieht sich auf die Anzahl der meldepflichtigen Fälle, die an einem Arbeitsplatz pro 200.000 Arbeitsstunden auftreten.
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen | Tabelle 42 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
13.661.177 [15.440.743] 16.510.667 15.968.871 |
||
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 55 [59] | 52 | 59 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 0,81 [0,76] | 0,6 | 0,7 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 205 [220] | 272 | 291 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3,01 [2,85] | 3,3 | 3,6 |
Die Daten in Klammern enthalten die Großprojekte von 2021.
| 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
5.917.437 [30.706.268] 16.500.795 10.446.125 |
||
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 23 [42] | 30 | 25 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 0,78 [0,27] | 0,4 | 0,5 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 47 [232] | 92 | 109 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 1,59 [1,51] | 1,1 | 2,1 |
Die Daten in Klammern enthalten die Großprojekte von 2021.
| Die fünf häufigsten Verletzungsarten | Tabelle 44 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021a | 2022 | 2023 | |||
| Bei Mitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 19 | Schnittverletzungen 64 | Schnittverletzungen 69 | ||
| Knochenbrüche 11 | Prellungen 33 | Prellungen 48 | |||
| Zerrungen | 6 | Schürfwunden 32 | Schürfwunden 39 | ||
| Verbrennungen | 5 | Verätzungen 32 | Verbrennungen 20 | ||
| Verstauchungen | 5 | Zerrungen 23 | Zerrungen 19 | ||
| Bei Fremdfirmenmitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 11 | Schnittverletzungen 20 | Prellungen 18 | ||
| Knochenbrüche | 5 | Fremdkörper 13 | Schnittverletzungen 17 | ||
| Prellungen | 5 | Verätzungen 10 | Schürfwunden 14 | ||
| Verstauchungen | 5 | Schürfwunden | 8 | Verstauchungen 9 |
|
| Verletzungen durch Substanzen | 4 | Knochenbrüche | 8 | Stichwunden 9 |
a) Die Datenanalyse für 2021 bezieht sich nur auf die Gesamtzahl der meldepflichtigen Verletzungen
Zu den arbeitsbedingten Gefahren, die ein Risiko für die Gesundheit darstellen, gehören in Lenzing im Allgemeinen chemische Gefahren (Lösungsmittel, Klebstoffe, Stäube usw.), physikalische Gefahren (Lärm, Strahlung, Hitze usw.), biologische Gefahren (Infektionskrankheiten) und ergonomische Risikofaktoren (schweres Heben, sich wiederholende Bewegungen, Vibrationen).
2023 Die Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen 0 Die Zahl der meldepflichtigen arbeitsbedingten Krankheitsfälle 0 Die häufigsten Arten von arbeitsbedingten Erkrankungen -
2023 Die Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen 0 Die Zahl der meldepflichtigen arbeitsbedingten Krankheitsfälle 0 Die häufigsten Arten von arbeitsbedingten Erkrankungen -
Lenzing stellt ihren Mitarbeiter:innen an allen Produktionsstandorten ein internes Gesundheitsversorgungssystem zur Verfügung, das die Gesundheitssysteme der einzelnen Länder ergänzt. Dies gilt auch für Lenzings neuen Werke in Brasilien und Thailand. Die Standorte und ihre Gesundheitseinrichtungen werden regelmäßig von einem Arbeitsmediziner der Abteilung Health Care & Wellbeing von Lenzing besucht, um die Qualität dieser Dienstleistungen sicherzustellen.
Über jeweilige regionale medizinische Partner bietet Lenzing ihren Mitarbeiter:innen einen Diagnose- und Therapieservice an, der auf die lokalen Bedürfnisse der Produktionsstandorte zugeschnitten ist. Das Spektrum medizinischer Leistungen reicht von einigen ärztlichen Untersuchungen und Therapiesitzungen pro Woche, z.B. an den Standorten in Mobile (USA) und Grimsby (Großbritannien), bis hin zu Versorgungsdienstleistungen für Familienmitglieder in einer Klinik in der Nähe des Produktionsstandortes in Purwakarta (Indonesien).
Die großen Produktionsstandorte Lenzing (Österreich) und Purwakarta (Indonesien) verfügen zudem über Ambulanzen mit qualifiziertem medizinischem Personal für eine schnelle und kompetente ambulante Behandlung akuter Beschwerden und Verletzungen. Zudem kann Lenzing an diesen beiden Standorten auf werkseigene Ambulanzen zurückgreifen, wodurch eine umgehende Weiterversorgung in spezialisierten medizinischen Einrichtungen sichergestellt wird. Die Produktionsstandorte von Lenzing verfügen über Ersthelfer:innen, die in zertifizierten Grund- und regelmäßigen Erste-Hilfe-Auffrischungskursen geschult werden.
2023 koordinierte Lenzing Corporate Health Care & Wellbeing gemeinsam mit Global QESH weiterhin allgemeine betriebliche Fragen der arbeitsmedizinischen Betreuung an den verschiedenen Standorten, um die von den einzelnen Ländern geforderten Mindeststandards zu übertreffen. Durch die Förderung der Kompetenz im betrieblichen medizinischen Gesundheitsschutz der regionalen Partner von Lenzing möchte Lenzing dafür sorgen, dass allen Mitarbeiter:innen die besten Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich vor Risiken am Arbeitsplatz zu schützen und diese zu bewältigen.
Die Vision von Lenzing lautet "GESUND VON ZU HAUSE, GESUND NACH HAUSE". Sie zielt darauf ab, eine Arbeitsumgebung und -kultur zu schaffen, in der sich die Mitarbeiter:innen aktiv engagieren und hervorragende Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit erbringen. Das Unternehmen ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter:innen Einfluss auf die Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit nehmen können und dass sie durch ihre Eigenverantwortung und ihr Engagement zur Sicherheit am Arbeitsplatz beitragen.
Führung ist entscheidend für das Verhalten. Dies ist das zentrale Thema der Sicherheits-Webinare, die speziell für Führungskräfte entwickelt wurden. Sechs Webinare zum Faktor Mensch, die sogenannten "Dirty Dozen" (die 12 häufigsten menschlichen Fehler) fanden 2023 statt, 2024 werden weitere folgen. Dabei geht es darum zu verstehen, welche Rolle menschliche Faktoren bei unerwünschten Ereignissen spielen, Bewusstsein zu schärfen und langfristig Kontrollen und Verfahren zu entwickeln.
Lenzing stellt darüber hinaus sicher, dass alle Mitarbeiter:innen eine angemessene Schulung zu Themen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes erhalten, die sich nach den spezifischen Gefahren richtet, denen die Mitarbeiter:innen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind. Jedes Jahr werden Schulungspläne und Auffrischungspläne in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen erstellt. Darüber hinaus werden sowohl Fremdfirmenmitarbeiter:innen als auch Besucher:innen der Standorte im Rahmen einer Einweisung geschult.
Ende 2022 startete Lenzing ein formelles Programm zur Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen, das 2023 fortgesetzt wurde. Es bietet einen klaren Rahmen, der zeigt, wie lokale Aktivitäten zur Gesundheitsförderung durch ein spezielles Budget für die betriebliche Gesundheitsförderung unterstützt werden können. Die Standorte können alle lokal verfügbaren Aktivitäten zur Gesundheitsförderung auswählen, die auf die von Corporate Health Care ausgewählten Gesundheitsthemen abgestimmt sind. Nach Genehmigung durch den Corporate Health Care & Wellbeing Manager können sie die Aktivitäten durchführen und sich anschließend die damit verbundenen Kosten erstatten lassen. Es gibt eine Höchstgrenze für die Kosten pro Person, die durch dieses Programm abgedeckt werden.
Seit 2019 konzentriert sich die Lenzing Gruppe im Rahmen ihrer regelmäßigen Aktivitäten auf die Förderung der Fitness von Mitarbeiter:innen. Diese Programme sollen die Mitarbeiter:innen zu einer gesunden Lebensweise am Arbeitsplatz und in der Freizeit ermutigen und sie dabei unterstützen. Zur Unterstützung dieser Initiative wurde eine App für gesundes Leben (Moveeffect®) eingeführt, die für die Verwendung im Unternehmen und die Bedürfnisse der Lenzing Mitarbeiter:innen an den verschiedenen Standorten entwickelt wurde. Sie wurde allen Mitarbeiter:innen zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt. Die App soll Mitarbeiter:innen zu mehr Bewegung zu motivieren. Derzeit sind 2.800 Mitarbeiter:innen in der App registriert.
Seit 2021 werden alle Mitarbeiter:innen zweimal jährlich zu ihren psychosozialen Arbeitsbedingungen befragt. Die neue Lenzing Climate Survey bietet nun einen umfassenden Überblick über das allgemeine Arbeitsklima bei Lenzing. Sie umfasst neue Kennzahlen zu den Themen Mitarbeiterengagement, Leistungsförderung und Inklusion, zusätzlich zu den Themen, die bereits im HCI bewertet wurden. Die erste Runde fand im September 2023 statt, mit einer Teilnahmequote von über 76 Prozent (mehr als 6.300 Mitarbeiter:innen). Die Ergebnisse der Umfrage sind anonym, da sie ausgewertet und berichtet werden. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Trends an den einzelnen Standorten werden auf der Ebene der Konzernleitung diskutiert. Auf der Grundlage dieser Diskussionen und der lokalen/Abteilungs-Ergebnisse legen die Managementteams der Standorte Maßnahmen zur Verbesserung des internen Arbeitsklimas fest. Ziel ist die Schaffung eines möglichst positiven und attraktiven Arbeitsumfeldes für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe.
Zahlreiche Mitarbeiter:innen, die nicht direkt bei Lenzing beschäftigt sind, arbeiten in den Produktionsstätten und auf dem Betriebsgelände von Lenzing. Daher werden die Fremdfirmen unter Berücksichtigung der strengen Arbeitssicherheitskriterien, die Lenzing für ihre eigenen Mitarbeiter:innen aufstellt, sorgfältig ausgewählt. Die meisten verfügen über zertifizierte Managementsysteme für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wo dies nicht möglich ist, erwartet das Unternehmen von Fremdfirmen, dass sie an den regionalen Kompetenzprogrammen teilnehmen. Ist dies nicht möglich, werden zusätzliche Kontrollen zur Überwachung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz eingeführt. Es gibt zudem eine von Lenzing benannte Person als direkten Ansprechpartner für Fremdfirmen, die für Lenzing arbeiten. Wenn es um die Gesundheit und Sicherheit von Vermieter:innen und Mieter:innen geht, wird die Verantwortung geteilt und angemessen gehandhabt.
[ESRS S1-15; GRI 401-3]
Die Dauer der Elternzeit hängt von den länderspezifischen Definitionen in den jeweiligen Arbeitsgesetzen ab und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen. Im Berichtsjahr wurden zum ersten Mal genaue Daten zur Elternzeit erhoben. Demnach befanden sich 130 Männer und 43 Frauen in Elternzeit, von denen 124 Männer und 37 Frauen im Jahr 2023 zurückkehrten. 121 Männer und 39 Frauen sind 12 Monate nach ihrer Rückkehr noch im Unternehmen beschäftigt.
[GRI 401-2]
An allen Lenzing Standorten haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen. Abhängig von den nationalen Bestimmungen bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern an fast allen Produktionsstandorten Lebensversicherungen, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsabsicherung sowie Gruppenprämien. Auch flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und Heimarbeit werden an den meisten Standorten angeboten. Angebote, die für Vollzeitbeschäftigte gelten, gelten in den meisten Fällen auch für Teilzeitbeschäftigte und in vielen Fällen auch für Zeitarbeitnehmer.
[ESRS S1-16, GRI 2-21]
Das Verhältnis der Jahresvergütung findet sich in Tabelle 47. Weitere Informationen zur Vergütung finden Sie im Vergütungsbericht (verfügbar ab 21.03.2024).
[GRI 403-7]
| Verhältnis der Jahresvergütung 2023 | Tabelle 47 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Kategorie Mitarbeiter:innen | Kategorie Vergütung | Vergütunga | Verhältnis | Prozent | |
| Am höchsten bezahlte Person | Jahresvergütung (auf Tausend gerundet) | €638.000 | 22,00 | 2.200 % | |
| Alle Beschäftigten (außer der am höchsten bezahlten Person) |
Median der Jahresvergütung (auf Tausend gerundet) | €29.000 | 1,00 | 100 % |
a) Vor Steuern und mit Bonuszahlungen
[ESRS S1-17; GRI 406-1]
Kein Fall von Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung im Sinne von IAO-Übereinkommen 111 Artikel 1 wurde in Lenzings Belegschaft gemeldet.

[GRI 3-3f]
Eine ganz besondere Stakeholder-Gruppe sind die Mitarbeiter:innen von Lenzing. Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der
Ziele, der Leistung, der Marktbedingungen, der finanziellen Situation, und der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z.B. über Onboarding-Events, das Schwarze Brett, interne E-Mails und interne Nachrichten usw.
Um die Vision von Lenzing "GESUND VON ZU HAUSE, GESUND NACH HAUSE" zu erreichen, werden verschiedene Aktivitäten und Initiativen für die Mitarbeiter:innen von Lenzing durchgeführt, z.B. spezielle Schulungen und monatliche Sicherheits-Webinare. Sicherheits-Dashboards sorgen dafür, dass die Mitarbeiter:innen Zugang zu täglichen Berichten über wichtige Kennzahlen zur Sicherheitsleistung haben, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Lenzing war im Austausch mit ihren Kunden. An verschiedenen Lenzing Standorten wurden Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu den relevanten Themen ausgefüllt.
Die Geschäftsaktivitäten von Lenzing sind mit der Textil- und Vliesstoffindustrie sowie der Chemie- und Forstindustrie verbunden. Das Unternehmen ist sich der Bedeutung einer befähigten Belegschaft in der Wertschöpfungskette und seiner Verantwortung bewusst, und versucht wo immer möglich zu einer positiven Wirkung beizutragen. Lenzing ist bestrebt, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Einhaltung von Gesetzen, Menschenrechtsprinzipien und Umweltstandards nicht nur in den eigenen Betrieben, sondern auch bei den Lieferanten und in der Lieferkette sicherzustellen. Durch regelmäßige Audits zu diesen Themen und Korrekturmaßnahmen, die Lenzing bei Verstößen ergreift, bemüht sich Lenzing stets, nur mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die die internationalen und nationalen Menschen- und Arbeitsrechte einhalten.
• Chance als Vorbild für die Branche im Bereich Menschen- und Arbeitsrechte – Negativ
• Risiko der Beschaffung von Lieferanten, die gegen Menschen- und Arbeitsrechte verstoßen
• Die Textilindustrie, die Teil der Wertschöpfungskette von Lenzing ist, ist weithin dafür bekannt, dass es immer wieder Probleme mit Menschen- und Arbeitsrechten gibt, wie z. B.: angemessene Löhne, Gesundheit und Sicherheit, Tarifverhandlungen und Kinderarbeit – Policies und Engagement
Modern Slavery Act Transparency Statement (nur Vereinigtes Königreich) – Gesetzte Maßnahmen
Überprüfung von Lieferanten und aktiver Dialog (EcoVadis), um Fälle von Verstößen gegen Menschen- und Arbeitsrechte in der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu vermeiden
Vierteljährliches Risikomanagement in Bezug auf die Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Einbindung von Lieferanten": Verpflichtung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern
Die zunehmende Bedeutung sozialer Themen führte zur Einführung eines Social-Sustainability-Teams innerhalb der Abteilung Corporate People Development – Stakeholders
Lieferanten
SVP Commercial Pulp, Biorefinery & Co-Products, Wood – Unterstützende Funktionen
Corporate Communications & Public Affairs
[ESRS S2 ESRS 2 SBM-2]56
Der direkte Einfluss von Lenzing auf die Interessen, Ansichten und Rechte von Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette beschränkt sich vorwiegend auf ihre Lieferanten und teilweise Direktkunden. Der Einfluss von Lenzing besteht darin, die Arbeitsbedingungen durch Audits zu überprüfen und sich auf Ratings und Standards zu stützen, z.B. das EcoVadis-Rating.
Die Lenzing Gruppe setzt sich nachdrücklich für die weltweit anerkannten Menschenrechte ein und spricht sich vehement gegen jede Form von Menschenrechtsverletzungen aus. Das Engagement erstreckt sich auf die Wahrung der Rechte aller Arbeitskräfte in ihrem Einflussbereich im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem UN Global Compact, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Diese Prinzipien, die Mitarbeiter:innen und Arbeitskräfte so weit wie möglich entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen, werden von der Lenzing Gruppe in vollem Umfang respektiert und befolgt. Der Erfolg des Unternehmens hängt von der Zufriedenheit und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette ab. Lenzing fördert aktiv die Einhaltung hoher interner Standards und die kontinuierliche Beachtung externer Anforderungen durch umfassende Schulungsprogramme und risikobasierte Auditverfahren für Lieferanten.
Der globale Verhaltenskodex von Lenzing dient als Leitlinie für ihre eigenen Geschäftstätigkeiten. Lieferanten müssen zustimmen und die Einhaltung des Verhaltenskodex für Lieferanten bestätigen. Beide Guidelines wurden gemäß den Empfehlungen des UN Global Compact erstellt, dessen Unterzeichner Lenzing ist. Das FSC®- Zertifikat gibt die Gewissheit, dass die Forstwirtschaft von LD Celulose Aspekte wie die Achtung der Rechte der Ureinwohner, das Wohlergehen der im Wald arbeitenden Fachkräfte und der lokalen Gemeinschaften, die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung der Erhaltung und Aufforstung der einheimischen Wälder berücksichtigt
Neben FSC® und PEFC für die Holz- und Faserzellstoffversorgung vertraut Lenzing bei der Behandlung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen in der Lieferkette auch auf EcoVadis. Dies geschieht auf der Grundlage internationaler Nachhaltigkeitsstandards wie den Zehn Prinzipien des UN Global Compact, dem IAO-Übereinkommen, den Standards der Global Reporting Initiative (GRI), dem ISO 26000 Standard, der CERES Roadmap und den UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S2-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c, 414-2]
Lenzing hat eine strenge Policy für Holz und Zellstoff, in der sich das Unternehmen verpflichtet, kein Holz aus umstrittenen Quellen zu beziehen. Sollte bekannt werden, dass ein Lieferant Holz oder Faserzellstoff aus umstrittenen Quellen bezogen oder Menschenoder Arbeitsrechte verletzt hat, wird der betreffende Lieferant aufgefordert, seine Praktiken im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff zu gestalten. Wenn die Reaktion nicht zufriedenstellend ist, wird Lenzing nicht mehr mit dem Lieferanten zusammenarbeiten, wenn die Verstöße nicht zeitnah beseitigt werden. Weitere Informationen über Lenzings Policy für Holz und Zellstoff finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung".
Weitere Informationen über Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und die Globale Whistleblower Direktive finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik". Weitere Informationen über Lenzings Policy für Nachhaltigkeit finden Sie im Kapitel "Klimawandel". Weitere Informationen über das Modern Slavery Act Transparency Statement (nur Vereinigtes Königreich) finden Sie im Kapitel "Eigene Belegschaft".
[ESRS S2-3; GRI 2-25]
2017 führte Lenzing ein online-basiertes Whistleblower System ein, um Mitarbeiter:innen, aber auch Kunden, Lieferanten und anderen Dritten auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, ihre Bedenken zu äußern. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonflikte, Kartellrechtsverstöße und Verstöße gegen das Kapitalmarktrecht melden. Das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") ist auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern. Nach Eingang der Meldungen bewertet ein Team von Rechtsexperten die Vorfälle und leitet sie bei Bedarf an den/die Group Compliance Officer oder den/die Local Compliance Officer weiter. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S2-4; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzings Lieferanten müssen erklären, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten von Lenzing gelesen und verstanden haben und dass sie ihn einhalten werden. 2022 hat Lenzing Nachhaltigkeitsklauseln in die Verträge mit ihren wichtigsten Chemikalienlieferanten aufgenommen. Zu den Bedingungen zählen unter anderem die
56 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Festlegung von Treibhausgas (THG)-Reduktionszielen, die von der Science Based Target Initiative genehmigt wurden, die Bereitstellung von Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten, von denen Lenzing Produkte bezieht.
EcoVadis ist ein Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, der mehr als 100.000 Unternehmen in über 175 Ländern weltweit bewertet hat. Die Themen umfassen Umwelt, Menschen- & Arbeitsrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung je nach Branche und Größe des bewerteten Unternehmens. Im Abschnitt Menschen- & Arbeitsrechte wird das Unternehmen mit Blick auf soziale Aspekte in folgenden Bereichen bewertet: Gesundheit & Sicherheit der Mitarbeiter:innen, Arbeitsbedingungen, sozialer Dialog, Karrieremanagement, Fälle von Kinderarbeit und so weiter. Die Unternehmen können beim Gesamt-Ranking zwischen 0 und 100 Punkte erreichen.
Lenzings Ziel ist es mehr Lieferanten dazu zu bewegen, sich von EcoVadis bewerten zu lassen. Das durchschnittliche Rating aller Lenzing-Lieferanten lag bei 54,2 (8,2 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating von 46). Auch die Gesamtleistung verbesserte sich um 1,9 Punkte gegenüber 2022 (52,3). Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich deutlich besser abschneiden als der Durchschnitt der von EcoVadis bewerteten Lieferanten.
Die Lieferantenleistung wird auf dem EcoVadis Dashboard überwacht, das die Lieferanten anhand verschiedener Quellen auf seiner 360° Watch überwacht. Mit KI (künstlicher Intelligenz) wird weltweit nach Nachrichten über ein Unternehmen gesucht. Diese werden anschließend als positiv, neutral oder negativ bewertet. Bedeutende negative Ergebnisse können sich auf das Gesamtrating eines Unternehmens auswirken. Der Dialog über Ergebnisse des Lieferantenmonitorings und die betreffenden Maßnahmen sind Bestandteil der regelmäßigen Überprüfung durch die Lenzings Einkäufer:innen und die Aufforderung zur Korrekturmaßnahmen sowie der Managementgespräche.
2023 wurde beschlossen, nur noch mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die in EcoVadis eine Mindestpunktzahl von 45 erreicht haben. Fällt ein Lieferant unter diese Punktzahl, führt Lenzing mit diesem Lieferanten einen aktiven Dialog, um einen Korrekturmaßnahmenplan anzustoßen und die Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahmen werden nach einer angemessenen Frist überprüft. Wurde kein Korrekturmaßnahmenplan angestoßen, ist Lenzing gezwungen, die Geschäftsbeziehung zu diesem Lieferanten zu beenden. 2023 gab es keinen solchen Fall.
Darüber hinaus hat Lenzing ein vierteljährliches Risikomanagement in Bezug auf die Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt. Bei diesen Treffen diskutieren und steuern die Einkaufsleiter:innen gemeinsam mit den Supply-Chain- und Nachhaltigkeitsexpert:innen regelmäßig interne und externe Risiken und Chancen. Dabei findet auch eine Risikobewertung von Lenzings Lieferanten statt, die am schlechtesten abschneiden, wobei auch Menschenrechtsaspekte berücksichtigt werden. Durch die Einführung dieser Treffen soll auch das Bewusstsein für ein nachhaltigkeitsbezogenes Risikomanagement bei Lenzings Einkäufer:innen und auf Lieferantenseite geweckt werden.
Bei den Audits im Rahmen des TfS-Netzwerks werden auch die Leistungen einiger Lieferanten in Bezug auf Menschenrechte bewertet, wobei die Einhaltung aller geltenden Gesetze, wie z. B. der UN-Kinderrechtskonvention und des IAO-Übereinkommens, sichergestellt wird. Weitere Informationen über TfS finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel. Lenzing hat 2023 über das Netzwerk 8 Audits durchgeführt und kann weiters die Auditergebnisse anderer TfS-Mitglieder nutzen.
[ESRS S2-5; GRI 3-3e, GRI 407-1, 408-1, 409-1]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet bis 2025,95 Prozent ihrer Top-Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung. |
|
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaffungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
| Status in 2023 | Rund 600 der wichtigsten Lieferanten von Lenzing wurden von EcoVadis bewertet. Acht Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms "Together for Sustainability" geprüft. 40 Prozent der Ausgaben wurden durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferverträge der wichtigsten Chemielieferanten für Lenzing enthalten Nachhaltigkeitsklauseln. |
Lenzing gewährleistet durch FSC®-Zertifizierung soziale Aspekte ihrer Zellstoffversorgung im Einklang mit IAO-Anforderungen. Ihre Chemielieferkette wird durch EcoVadis-Bewertungen überwacht, gelegentlich ergänzt durch TfS-Audits und eigene Besuche von Lenzing. 2023 waren keine signifikanten Risiken von Kinderarbeit, Zwangs- oder Pflichtarbeit und potenzielle Bedrohungen der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen bei Lieferanten bekannt. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".

[GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe steht im ständigen aktiven Dialog mit Lieferanten und bemüht sich um den Aufbau und Erhalt langfristiger Partnerschaften. Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an den globalen Lenzing Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Holz- und Zellstofflieferanten müssen außerdem die Policy für Holz und Zellstoff befolgen. Demnach wird die Beschaffung bei Holzund Zellstofflieferanten priorisiert, welche die FSC®- oder PEFC-Standards erfüllen. Die Lieferanten sind verpflichtet, Lenzing und/oder ihren Vertreter:innen nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren. Lenzing darf Bewertungen durchführen, um die Einhaltung sicherzustellen.
Im Einklang mit Lenzings Selbstverpflichtung zur Sorgfaltspflicht (Due Diligence) in der Lieferkette und um die Lieferanten stärker in die Pflicht zu nehmen, nimmt das globale Einkaufsteam fortlaufend an Schulungen von EcoVadis teil. Diese Schulungen finden auf der EcoVadis-Plattform statt oder als interne Schulungen anhand von
Informationen von der EcoVadis-Website. Einkäufer:innen, die von diesen Initiativen Teil sind, erhalten Zugang zur EcoVadis-Plattform, und können so ihr Wissen über Nachhaltigkeit über die verfügbare EcoVadis-Akademie vertiefen.
Lenzing ist 2022 der Initiative Together for Sustainability (TfS) beigetreten, die von Fachleuten für chemische Beschaffung geleitet wird. TfS-Mitglieder, darunter auch Lenzing, haben Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was für mehr Effizienz bei der nachhaltigen Beschaffung sorgt. Der Austausch von Leistungsfortschritten auf der Grundlage gemeinsamer Prinzipien innerhalb der TfS-Gemeinschaft fördert die Transparenz und Einheit, was sowohl Chemieunternehmen als auch ihren Lieferanten zugutekommt.
Lenzing arbeitet eng mit Partnern zusammen, die Lenzings Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoffen und Industrieprodukten verwenden, von Direktkunden bis hin zum Einzelhandel im Textil- und Vliesstoffsektor.
Um den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Nachhaltigkeit gerecht zu werden, hat Lenzing ferner TextileGenesis™ eingeführt, eine Blockchain-basierte Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette. Seit 2022 haben sich verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette dieser Plattform angeschlossen. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Digitalisierung & Cyber Security".
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing hat sich der Aufrechterhaltung technologischer und Sicherheitsstandards verpflichtet. Sicherheit und Qualität stehen daher an ihren Produktionsstätten an oberster Stelle, um die Mitarbeiter:innen und betroffenen Gemeinschaften zu schützen. Lenzing versucht, durch ihre Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und das Engagement in sozialen und Umweltinitiativen, das Wohl in den Regionen zu fördern, in denen sie aktiv ist. Fragen der sozialen Nachhaltigkeit wird eine immer größere Bedeutung beigemessen und es werden Bemühungen für einen strukturierteren Ansatz in diesem Bereich unternommen.
• (Sichere) Beschäftigungsmöglichkeiten für die Gemeinschaften in der Umgebung der Produktionsstandorte – Negativ
• Potenzielle Auswirkungen auf die Nahrungsmittelressourcen, Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung könnten die Lebensbedingungen in den um die Produktionsstandorte gelegenen Gemeinschaften beeinträchtigen – Policies und Engagement
Soziale und Umweltaktivitäten an den Standorten – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Beschwerden von Mitgliedern umliegender Gemeinschaften der Standorte: 49
• Lokale Bevölkerung
• Site Managers
[ESRS S3 ESRS 2 SBM-2]57
Lenzing setzt sich für die Aufrechterhaltung hoher Technologieund Sicherheitsstandards an ihren Produktionsstätten ein. Gleichzeitig ist Lenzing sich jedoch bewusst, dass ihre Aktivitäten und die daraus resultierenden Risiken von Zwischenfällen potenziell die umliegenden Gemeinschaften betreffen können.
Daher nimmt Lenzing ihre Rolle als verantwortungsbewusster Corporate Citizen ernst. Das Unternehmen bemüht sich um eine fortlaufende und offene Kommunikation mit den Gemeinschaften vor Ort, um sie zu informieren und ihre Bedenken und Ideen anzuhören,
57 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
um konstruktive Beziehungen zu den Gemeinschaften zu pflegen, in denen das Unternehmen tätig ist.
Die verschiedenen Produktionsstandorte sind in unterschiedliche ökologische, soziale und wirtschaftliche regionale und globale Kontexte eingebunden und stehen mit ihren regionalen Partnern in wechselseitigen Abhängigkeiten. Das bringt Chancen und Herausforderungen mit sich. Die Förderung des gesellschaftlichen Wohls ist wesentlicher Bestandteil der "Naturally Positive" Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing. Weitere Informationen über diese Strategie finden Sie im Kapitel "Allgemeine Angaben".
Die Lenzing Gruppe nimmt ihre Verantwortung als großes Industrieunternehmen und zuverlässiger Corporate Citizen auch über die direkte Geschäftstätigkeit hinaus sehr ernst. Holz ist der wichtigste Rohstoff für Lenzing und wird daher vorwiegend eingesetzt. Das FSC®-Zertifikat gibt die Gewissheit, dass die Forstwirtschaft Aspekte wie die Achtung der Rechte der Ureinwohner, das Wohlergehen der im Wald arbeitenden Fachkräfte und der lokalen Gemeinschaften, die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung der Erhaltung und Aufforstung der einheimischen Wälder berücksichtigt.
[ESRS S3-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Ausführlichere Informationen über die globale Whistleblower Direktive von Lenzing finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Obwohl die Lenzing Gruppe sehr hohe technische und Sicherheitsstandards für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung ihrer Produktionsanlagen festgelegt hat, lässt sich das Risiko von Störungen, Unterbrechungen und Unfällen, die auch die umliegenden Gemeinschaften betreffen können, nicht vollständig ausschließen.
[ESRS S3-3; GRI 2-25]
Im Jahr 2017 wurde ein online-basiertes Whistleblower System eingeführt, über das Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten, Gemeinschaften und andere Dritte ihre Bedenken äußern können. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonflikte, Kartellrechtsverstöße und Verstöße gegen das Kapitalmarktrecht melden. Das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") ist auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern. Nach Eingang der Meldungen bewertet ein Team von Rechtsexperten die Vorfälle und leitet sie bei Bedarf an den/die Group Compliance Officer oder den/die Local Compliance Officer weiter. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S3-4; GRI 3-3d, 413-1, 413-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Eine Karte der Lenzing Gruppe mit ihren Standorten finden Sie im Kapitel "Standorte der Lenzing Gruppe". Die Förderung des gesellschaftlichen Wohls ist ein Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und ist weit mehr als die bloße gesellschaftliche Akzeptanz der unternehmerischen Aktivitäten. Die Standorte haben Strukturen im Bereich Corporate Citizenship eingerichtet, um soziale und Umweltschutzprojekte sowie lokale Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Gesundheitsversorgung zu unterstützen.
Im Berichtsjahr wurden für die einzelnen Standorte die für die Beziehungen zu den Gemeinschaften verantwortlichen Lenzing Mitarbeiter:innen bestimmt. Das soll nachfolgend zu einem besseren konzernweiten Networking und einem entsprechenden Austausch führen. Diese strukturiertere Methode ist für die kommenden Jahre geplant. Daneben ist auch die Erstellung von einer Bewertung der Auswirkungen und eines Umsetzungsplans geplant.
Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Community engagement". Details zum Umgang von Lenzing mit Beschwerden finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Lenzing trägt zur Stärkung der Wirtschaft in den Regionen bei, in denen sie tätig ist. Dies wurde auch für das Jahr 2023 durch eine Studie zur sozioökonomischen und regionalwirtschaftlichen Bedeutung der Lenzing Gruppe erneut bestätigt, die von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung in Innsbruck (Österreich) durchgeführt wurde. Die Studie wird ab Anfang April im Fokuspapier "Community engagement" verfügbar sein.
Das Wohl der Gemeinschaftsmitglieder wird auch durch die Umwelt beeinflusst, in der sie leben. So bewirtschaftet Lenzing beispielsweise einen 40 Hektar großen Wald rund um ihr Hauptwerk in Lenzing (Österreich). Der Wald wird so bewirtschaftet, dass verschiedene soziale und natürliche Anforderungen erfüllt werden. Der Wald dient als "Grüngürtel", d.h. als natürliche Barriere für standortspezifische Emissionen und trägt zu einer lebenswerten Umgebung in der Nähe des Hauptwerks Lenzing bei. Er ist ein öffentliches Erholungsgebiet und daher für das Unternehmen von großer Bedeutung. Das Waldgebiet und insbesondere der 80 Jahre alte Bestand ist ein Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Lenzing verfolgt ein nachhaltiges Waldbewirtschaftungskonzept und verwendet das heimische Holz für die Faserproduktion. So reduziert Lenzing die Emissionen und hält die Rohstoffe in der Region. Bei der Wiederaufforstung wird auch auf einheimische und vielfältige Baumarten geachtet, um die künftigen Herausforderungen des Klimawandels abzufedern. Lenzing arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.
Das Unternehmen unterstützt Biodiversitätsprojekte. Mehr über die aktuellen Projekte erfahren Sie im Fokuspapier "Community engagement" Weitere Informationen über Biodiversität finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme".
[ESRS S3-5; GRI 3-3e, GRI 2-25, GRI 2-27]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Einbeziehung Kontinuierliche Unterstützung der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung der Lenzing der Gemeinden Produktionsstandorte und Unterstützung von Sozialprogrammen bis 2025 und darüber hinaus |
||
|---|---|---|
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte zahlreiche soziale Projekte für lokale Gemeinden in der Nähe von Lenzing-Standorten. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Betroffene Gemeinschaften" und im Fokuspapier "Community engagement". |
Interessenskonflikte und produktionsbedingte Umstände wie Lärmbelastung, unangenehme Gerüche und Umweltverschmutzung können zu Auseinandersetzungen mit Anwohner:innen führen. An allen Standorten wurden Verfahren eingerichtet, die eine faire und unparteiische Behandlung von Beschwerden sicherstellen. Alle Beschwerden werden monatlich überprüft und direkt an die Senior Management Teams der Lenzing Gruppe gemeldet. 2023 wurden 49 Beschwerden an verschiedenen Standorten registriert, und im Anschluss an das Untersuchungs- und Überprüfungsverfahren wurden entsprechende Abhilfemaßnahmen getroffen. In Nanjing (China) wurde bei einer Umweltinspektion ein NaHS-Austritt in den Boden festgestellt, was zu einer Geldstrafe von 52.500 Yuan (ca. EUR 6.733) führte. Wegen eines Verstoßes gegen das Gefahrguttransportgesetz bei einem Vorfall im September 2020 wurde Lenzing (Österreich) in der letzten Instanz 2023 zu einer Geldstrafe von EUR 3.000 verurteilt.

[GRI 2-29, 3-3f]
Die Lenzing Gruppe nimmt sowohl lokal als auch international ihre soziale Verantwortung als Corporate Citizen ernst. Dazu setzt das Unternehmen auf kontinuierliche und konsequente Kommunikation, um die lokalen Gemeinschaften zu informieren und sich ihre Anliegen und Ideen anzuhören. Ziel ist es, intakte Beziehungen zu den Gemeinschaften aufzubauen. Die Aktivitäten in Gemeinschaften sind im Fokuspapier "Community engagement" aufgeführt.
Kontinuierlich Auf Kurs
– MANAGEMENTANSATZ
Umweltaspekte spielen bei der Entscheidung für den Kauf von Bekleidung und Vliesstoffen für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen eine immer wichtigere Rolle. Die "Better Growth" Strategie der Lenzing Gruppe betont vor allem die umweltfreundlichen Fasern (TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™), um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Leitgedanken der Strategie sind Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung, angetrieben durch die Klimakrise und das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. Die Entwicklung von Premium-Produkten und -Dienstleistungen gestattet es Lenzing, sowohl Kundenbedürfnisse als auch Marktanforderungen auf höchstem Niveau zu erfüllen.
• Die Nichteinhaltung kann die Gesundheit und Sicherheit der Nutzer:innen beeinträchtigen und zu Gerichtsverfahren, finanziellen Verlusten und Rufschädigung führen
• Verlust von Marktanteilen durch zunehmende Konkurrenz oder neue neuer Produktanforderungen (Vorschriften) – Policies und Engagement
Holz und Zellstoff Policy – Gesetzte Maßnahmen
Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Unterstützung von Kunden und Marken
Umsetzung eines holistischen Änderungsmanagementprozesses (Management of Change, MoC) – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Einführung des Chemical Management Standard an allen Standorten
Erhaltung und Erreichen von Drittzertifizierungen gemäß dem bestehenden Faserportfolio und Bewertung neuer Zertifizierungsanträge von verschiedenen Stakeholdern auf der Grundlage des neuen Zertifizierungsprozesses (new certification request - NCR) – Stakeholders
Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
• Global QESH
[ESRS S4 ESRS 2 SBM-2]58
Verbraucher:innen treffen ihre Kaufentscheidungen immer bewusster und verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte, die funktionale Leistung, die Sicherheitsklassifizierung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette. Dieser Trend wird von staatlichen Stellen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Branchen-/Verbraucher:innenverbänden durch Vorschriften und vorgeschriebene und/oder freiwillige Zertifizierungssysteme unterstützt.
Lenzing verfügt über ein umfangreiches Produkt- und Dienstleistungsportfolio und ist in mehreren Marktsegmenten tätig. Ihre Produkte können eine ergänzende Komponente bei industriellen Anwendungen (z.B. Filtrationssysteme, Isoliermaterial und Lebensmittelverpackungen) und eine (Schlüssel-)Komponente bei Konsumgütern (z.B. Textilien, Tücher und Hygieneprodukte) sein. Dementsprechend komplex sind die funktionalen und regulatorischen Anforderungen, die einen holistischen Ansatz erfordern.
Dieser ganzheitliche Ansatz basiert auf Lenzings "Better Growth"- Strategie, die sich auf Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung konzentriert. Konkret geht Lenzing auf die Erwartungen von Verbraucher:innen, Behörden und Verbänden ganzheitlich ein, indem sie öffentlich (z.B. durch Policies, Whitepaper, Lenzings Globalem Verhaltenskodex und Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten) über ihre Bemühungen berichtet, um ihr Angebot fortlaufend zu verbessern, proaktiv die aktuellen und künftigen Anforderungen zu erfüllen und für angemessene Transparenz in Bezug auf ihre Aktivitäten zu sorgen.
Weitere Informationen über Lenzings Interaktion mit ihren Kunden und damit indirekt auch mit ihren Verbraucher:innen und Endnutzer:innen finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
Lenzings Strategie ist aktiv in ihrer Quality Policy beschrieben. Um die Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten und das eigene Engagement zu erfüllen, investiert Lenzing in Menschen und Innovationen und arbeitet aktiv mit Rohstofflieferanten zusammen, um langfristige Beziehungen aufzubauen. Regelmäßiges Kundenfeedback und Wettbewerbsvergleiche sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung von Lenzings Abläufen, Services und Produkten und schaffen einen Mehrwert für Lenzing und ihre Kunden. Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
Es ist unerlässlich, dass Lenzings Produkte die geltenden Sicherheitsstandards und -gesetze erfüllen und, wenn möglich, übertreffen. In der Lenzing Policy für Product Safety verpflichtet sich Lenzing, die Einhaltung dieser Policy und hoher interner Standards durch entsprechende Überprüfungen und Bewertungen kontinuierlich zu fördern.
Das Ziel der Abteilung Product Safety & Regulatory Affairs (PSRA) besteht darin, alle notwendigen Schritte und Maßnahmen zu ergreifen, damit die von der Lenzing Gruppe verkauften Celluloseprodukte (regenerierte Cellulosefasern und Vliesstoffe, Filamente und Cellulosepulver) den Gesetzen, Verordnungen und Normen für das Vliesstoff- und Textilfasergeschäft entsprechen und für den vorgesehenen Verwendungszweck sicher sind.
Obgleich die LENZING™ Fasern auf ihre Produktsicherheit getestet werden, liegt letztendlich die Verantwortung für die Gesundheit der Konsument:innen bei den Unternehmen, die daraus fertige Produkte erzeugen.
[ESRS S4-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c, 416-1, 416-2, 417-2]
Weitere Informationen über Lenzings Globalen Verhaltenskodex und Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik". Ausführliche Informationen über die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt der Lenzing Gruppe finden Sie im Kapitel "Umweltverschmutzung".
Die bei Lenzing eingeführten Policies sind nicht nur Bestandteil ihrer Strategie zur Produktsicherung und -sicherheit, sondern strukturieren auch die Bemühungen zur Produktion hochwertiger Produkte.
Lenzing legt großen Wert auf Innovation und Technologie für hochwertige Produkte und arbeitet dabei eng mit ihren wichtigsten Lieferanten zusammen, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Bei ihrem kundenorientierten Ansatz bezieht das Unternehmen alle Mitarbeiter:innen in die Verbesserung der Standards ein. Globale "Centers of Excellence" werden eingerichtet, um sofortige technische Unterstützung zu bieten. Kontinuierliche Verbesserungen werden durch Kundenfeedback und Benchmarking mit der Konkurrenz vorangetrieben. Lenzing setzt sich anspruchsvolle Jahresziele, überwacht die Einhaltung von Vorschriften und verwendet externe Zertifizierungen für Standards und Produkte.
Mit dieser Policy verpflichtet sich Lenzing zu hohen Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards, die beim Produkt-Fertigungsprozess befolgt werden. Darüber hinaus verpflichtet sich Lenzing, eine interne Datenbank mit Sicherheits-, Gesundheitsund Umweltdaten über die absichtlichen Produktbestandteile zu führen. Des Weiteren verschreibt sich Lenzing einem strengen Produkttest- und Kennzeichnungsplans in Übereinstimmung mit den geltenden internationalen Standards, Zertifizierungen, Normen
58 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
und Gesetzen für die Produktsicherheit. Darüber hinaus vermeidet Lenzing Tierversuche59 für ihre Produkte oder Inhaltsstoffe, sofern diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind oder nicht durch Alternativen ersetzt werden können. Wenn Tierversuche unvermeidlich sind, werden sie gemäß den "3Rs" (Replacement, Reduction and Refinement) auf ein unerlässliches Maß verringert.
Lenzings Guideline für Sauberkeit und Hygiene legt Regeln für die Produktionsstandorte fest, um jede Art von Verunreinigung der erzeugten Produkte vorzubeugen und zu vermeiden sowie die Festlegung von Design- und Wartungsgrundsätzen für eine saubere Arbeitsumgebung.
[ESRS S4-3; GRI 2-25]
In 2017 wurde ein online-basiertes Whistleblower System eingeführt, über das Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten und andere Dritte ihre Bedenken äußern können. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonflikte, Verstöße gegen das Kartellrecht und Verletzungen des Kapitalmarktrechts melden. Das BKMS® Whistleblower System "Tell us", ist auf der Lenzing Website zugänglich und gewährleistet Anonymität. Nach Eingang der Meldungen bewertet ein Team von Rechtsexperten die Vorfälle und leitet sie bei Bedarf an den/die Group Compliance Officer oder den/die Local Compliance Officer weiter. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S4-4; GRI 2-25, 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Es gibt unabhängige Zertifizierungen von Dritten, um die Standards, Produkte und Managementsysteme zu zertifizieren und so die Einhaltung von Kunden- und regulatorischen Anforderungen sicherzustellen und die strategische Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie von Lenzing zu beurteilen.
Das von Lenzing angewandte Qualitätsmanagementsystem basiert auf ISO 9001:2015. Zusätzliche Qualitätsmanagementsysteme wie FAMI-QS und Hazard Analysis Critical Control Points (HACCP) sind für bestimmte Geschäftsbereiche eingerichtet. Sie bilden die Grundlage für alle relevanten Arbeitsprozesse und verstärken das Bestreben nach einer umfassenden Kundenzufriedenheit.
Die PSRA Abteilung verwaltet eine Vielzahl globaler externer Zertifizierungen in Bezug auf Produktsicherheit für verschiedene Anwendungen (z.B. Lebensmittelkontakt, Hautkontakt) und Nachhaltigkeit (z.B. biologische Abbaubarkeit) und bewertet neue Zertifizierungsanträge. Diese Zertifikate dienen der Transparenz und belegen die Sicherheit und Compliance von Lenzing Fasern sowie deren Kompatibilität in den jeweiligen Anwendungsbereichen. Informationen zu allen Produktzertifizierungen der Lenzing Gruppe finden Sie auf dieser Website.
Wie bereits erwähnt, ist die PSRA Abteilung weltweit verantwortlich für die Sicherheit von Lenzing Fasern für die vorgesehenen Verwendungszwecke und für die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Standards für Faserunternehmen.
Daher werden neben externen Zertifizierungen Risikoanalysen für absichtliche Inhaltsstoffe durchgeführt und die Auswirkungen von geschäftsspezifischen Vorschriften, Standards und Anforderungen kontinuierlich überwacht und bewertet. PSRA bereitet entsprechende Erklärungen/Bestätigungen für Kundenanfragen zu relevanten Themen vor und steht entweder persönlich in Kontakt mit Industrieverbänden oder wird von Lenzing Vertretern über neue Themen und Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Geschäftsund Produktsicherheit informiert.
Lenzings strategische Richtung in Bezug auf Produktqualität und sicherheit belegt ihre Entschlossenheit, eine Führungsrolle auf dem Markt zu behalten, indem es in puncto Produktkonsistenz, funktionale Leistung, kundenorientierten Service, Produkttransparenz und Vertrauen in die Produktsicherheit für positive Auswirkungen sorgt. Darüber hinaus unterstützt Lenzing das Erreichen ihrer Geschäftsund Nachhaltigkeitsziele durch die kontinuierliche Verbesserung der Fertigungsprozesse und proaktive Überwachung künftiger regulatorischer Anforderungen. Dieser Fokus gestattet es Lenzing, ein Portfolio mit Premiumprodukten in einem Wettbewerbsumfeld aufrechtzuerhalten, in dem mehrere Faserhersteller alternative Angebote lancieren. Diese Aktivitäten haben sich zusätzlich positiv auf den Ruf der Marke Lenzing ausgewirkt und dazu geführt, dass die hohen Standards von Lenzing von wichtigen Kunden allgemein anerkannt werden. Weiters ist das Produktportfolio von Lenzing aufgrund seiner umweltfreundlichen Produktionsprozesse gut aufgestellt mit Blick auf künftige Gesetze zur Verringerung des Kunststoffverbrauchs, Kreislaufwirtschaft und die zunehmende Verwendung von recycelbaren Rohstoffen.
Die Anwendungsvielfalt des Produktportfolios von Lenzing ebnet als alternative Komponente den Weg in Bereiche, in denen natürliche und/oder synthetische Fasern überwiegen. Obwohl Lenzings Anteil bei solchen Anwendungen ständig wächst, werden die regulatorischen und Leistungsanforderungen meist durch traditionelle Komponenten und deren Eigenschaften bestimmt. Strengere Vorschriften für traditionelle Komponenten können sich negativ auswirken, indem sie den Einsatz von Lenzings Produkten für die jeweiligen Anwendungen unnötig erschweren. Dieses Risiko wird durch die proaktive Teilnahme von Lenzing an den relevanten Verbänden gesteuert.
Bei den neuen Produktionsstandorten in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) haben sich die Qualitätskennzahlen im Ein-
59 "im Sinne der Richtlinie 2010/63/EU"
klang mit dem geplanten Hochfahren der Anlagen ständig verbessert. Die Standorte für die Faserproduktion in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) haben erfolgreich auf Modalfasern und Viscoseprodukte umgestellt, um den Bedarf der regionalen Kunden zu erfüllen und umweltfreundlichere Produkte anzubieten. Das globale Programm zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, das aus standortbezogenen Qualitätsverbesserungsprojekten besteht, wurde im Laufe des Jahres fortgesetzt und brachte zusätzliche Vorteile für Lenzing Produkte an allen Fertigungsstandorten.
2023 wurden mehrere verbleibende Projekte der strategischen Initiative Fiber Quality abgeschlossen (z.B. Kundensegmentierung). Gleichzeitig wurde bei neuen strategischen Initiativen mit dem Roll-out bestehender Prozesse an den Standorten für Faserzellstoff, Bioraffinerie und Co-Produkte begonnen (z.B. Non-Conformity-Management, Beschwerdemanagement). Dieses Jahr war gekennzeichnet von Änderungen im Integrierten Managementsystem mit dem Wechsel zu einer neuen ISO-Zertifizierungsstelle und der Einführung neuer Managementsysteme zur Erlangung der SURE- und Bureau of Indian Standards-Zertifizierungen.
Risikoanalysen und -bewertungen für neue absichtliche und nichtabsichtliche Inhaltsstoffe werden im Rahmen formeller Compliance-Prüfungen durchgeführt. Darüber hinaus wurde eine umfassendere und systematische Prüfung eingeführt, die laufend durchgeführt wird, um zu bestätigen, dass die von externen Verbänden definierten Stoffe nur in geringer Konzentration oder nicht enthalten sind. Geschäftsspezifische Vorschriften, Standards und Anforderungen werden kontinuierlich überwacht, bewertet und dokumentiert. Im Berichtsjahr lösten diese Bewertungen keine zusätzlichen Maßnahmen aus, um den hohen internen Standards gerecht zu werden. Infolgedessen mussten die Produkte von Lenzing in Bezug auf die Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit nicht verbessert werden.
Um Lenzings Entschlossenheit zu Transparenz und Kunden-/Verbraucher:innenkommunikation zu unterstreichen, wurde eine Verbesserung der internen Prozesse für die Sicherheit der Wertschöpfungskette und die Sorgfaltspflicht bei der Rohstoffbeschaffung eingeführt, um die Geschwindigkeit und Klarheit der Kundenkommunikation zu verbessern.
[ESRS S4-5; GRI 3-3e, 416-1, 416-2, 417-2]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
Ungeachtet der Energiepreise, weltweiten politischen Entwicklungen, Schwankungen der Marktnachfrage, die die operativen Tätigkeiten beeinflussen und sich auf die Produktqualität auswirken, wurden die Qualitätsabweichungen weiter reduziert. In den meisten Lyocell- und Viscosewerken von Lenzing wurden weitere Verbesserungen in den wichtigsten Fehlerkategorien erzielt. Die Leistung wird weiter gegenüber 2022 verbessert. Dies spiegelt sich auch in den qualitätsbezogenen konzernweiten Leistungskennzahlen (KPIs) wider (z.B. Verringerung des Anteils schlechter Qualität, Anstieg des First-Time-Right-Anteils). Die Zahl der gerechtfertigten Produkt- und Logistikbeschwerden im Fasergeschäft wurden 2023 gegenüber 2022 weiter reduziert. Die derzeitige Leistung zeigt die Wirksamkeit der Qualitätsverbesserungen, die sowohl im Bereich der Produkt- als auch der Servicequalität vorgenommen wurden. Lenzing ist zuversichtlich, dass alle Produkte in ihrem jeweiligen Einsatzbereich eine gute Performance zeigen.
Wie in den Vorjahren gab es keine Beschwerden oder Vorfälle über regulatorischer Nichtkonformität, die von (in)direkten Kunden oder Behörden erhoben wurden in Hinsicht auf Produkt- und Serviceinformationen, Produktkennzeichnung sowie von Auswirkungen von Lenzings Produkten auf die Gesundheit und Sicherheit. Es gab eine Kundenbeschwerde zur Compliance bei der Produktzertifizierung (FSC® Kundenbeschwerde über ein Analysezertifikat, in dem der falsche Zertifikatscode angegeben war). Sie wurde bearbeitet und gemeinsam mit der Zertifizierungsstelle beigelegt.
Im Jahr 2023 führte die PSRA-Abteilung plangemäß neun Risikobewertungen für neue Produktionschemikalien durch, die keine zusätzlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit zur Folge hatten. Darüber hinaus wurden keine Änderungen der einschlägigen Vorschriften festgestellt, die zusätzliche Risikobewertungen erforderlich gemacht hätten.
Die Komplexität der Kundenanfragen im Zusammenhang mit dem Compliance Status des Unternehmens in Bezug auf seine Managementsysteme, Betriebspraktiken, Produktzertifikate, die Einhaltung von Vorschriften und die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen hat zugenommen. Alle Anfragen wurden geprüft, nach Themen kategorisiert, dem entsprechenden Team oder der entsprechenden Person zur Bearbeitung zugewiesen und nach intern festgelegten Kennzahlen (KPIs) beantwortet.

[GRI 2-2, 3-3f]
Lenzing interagiert durch kundenorientierte Organisation direkt mit ihrer Kundenbasis und indirekt mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen durch die Teilnahme an internationalen Verbänden, Konferenzen, Foren, Diskussionsgruppen und Interessengruppen der Branche, die sich auf Produktsicherheit und regulatorische Aspekte konzentrieren und die Kundenerwartungen zum Ausdruck bringen.
Spinnereien, Webereien, Fabriken, Färbereien und Veredler sowie Modemarken und Einzelhändler gehören zu den Geschäftspartnern von Lenzing. Die PSRA Abteilung von Lenzing arbeitet mit ihren Kunden zusammen, indem sie Kundenanfragen beantwortet und an neuen Kundenzertifizierungsanfragen und -anforderungen arbeitet.
– MANAGEMENTANSATZ
Von Lenzing und ihren Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie im Einklang mit dem globalen Verhaltenskodex der Lenzing Gruppe und den Corporate-Governance-Richtlinien ehrlich und transparent handeln. Diese Erwartungen an die Einhaltung von Vorschriften gehen über die gesetzlichen Anforderungen und behördlichen Standards hinaus, denn das Unternehmen strebt nach beispielhafter Qualität bei allen Produkten, Prozessen und im Umgang mit Kunden, Partnern und Aktionär:innen. Es liegt in der Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen, diese Standards einzuhalten und zur Schaffung einer Kultur der Toleranz und Integrität beizutragen. Lenzing entwickelt außerdem ihr Compliance Management System weiter, um sicherzustellen, dass das Unternehmen Fehlverhalten verhindert, Compliance-Risiken minimiert und seine Mitarbeiter:innen wirksam schützt. Schulungen in Unternehmenspolitik stellen sicher, dass alle Mitarbeiter:innen das von ihnen erwartete Verhalten verstehen, und tragen zu einem Umfeld bei, in dem die Mitarbeiter:innen auf sichere Weise Bedenken äußern oder Fehlverhalten melden können. Auch von den Lieferanten wird erwartet, dass sie die höchsten Berufs- und Ethikstandards in der Branche erfüllen, denn die Unternehmenspolitik gilt nicht nur für Lenzings eigenen Betrieb, sondern auch für verantwortungsbewusste Beschaffung und die Lieferantenbeziehungen.
• Nichteinhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Verpflichtungen aufgrund des sich ständig ändernden internen und externen Geschäftsumfelds – Policies und Engagement
Entwicklung einer Interessenkonflikt Direktive und eines Selbstregistrierungstools – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Einbeziehung der Lieferanten"
• Aktualisierung des Globalen Verhaltenskodex und Rollout entsprechender Schulungen
[ESRS G1 ESRS 2 GOV-1; GRI 2-25]60
Lenzing ist ein globales Unternehmen und handelt natürlich compliant. Das Compliance Management System ist integraler Bestandteil des Berichtssystems der Lenzing Gruppe. Die Compliance-Funktion zielt darauf ab, alle Lenzing Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Manager:innen durch vorbeugende risikoorientierte Maßnahmen und durch einheitliche Erkennungs- und Reaktionsprozesse zu beraten und zu unterstützen und so letztendlich vor negativen Folgen von Verstößen gegen Gesetze und Werte zu schützen.
Lenzing strebt nach beispielhafter Qualität bei Produkten und Prozessen sowie nach Integrität und Ehrlichkeit im Umgang mit Geschäftspartnern und Aktionär:innen. Compliance steht in der Lenzing Gruppe nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und regulatorischer Standards. Compliance ist für Lenzing eine Frage der Haltung, die auch Ausdruck einer Kultur der Toleranz und Integrität im Umgang miteinander ist. Das Thema Compliance ist somit über die aktive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sowie eine gemeinsame Wertekultur in der gesamten Gruppe fest verankert. Lenzing stellt sicher, dass alle gemeldeten Fälle von mutmaßlicher Non-Compliance gründlich untersucht werden und toleriert keine Form von Verstößen gegen die Vorschriften, wenn solche entdeckt werden.
Lenzings Compliance-Organisation ist eine länderübergreifende Organisation mit internationalen Expert:innen, die vom Group Compliance Officer geleitet wird. Er/sie berichtet direkt an den Vorstand und den Aufsichtsrat. Jede Führungskraft ist aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Regeln bei allen Mitarbeiter:innen bekannt sind, verstanden und eingehalten werden. Weitere Informationen über die Rolle des höchsten Leitungsorgans bei der Überwachung des Managements von Auswirkungen finden Sie im Corporate-Governance-Bericht. Lenzing erwartet von allen Mitarbeiter:innen, die Verhaltensregeln mit zu tragen und zu beachten. Sie sind auch aufgefordert, aufmerksam zu sein, genau hinzusehen und zu melden, wenn sie Verbesserungspotenzial erkennen oder einen Verstoß gegen Regeln und Werte aufdecken.
[ESRS G1 ESRS 2 IRO-1]
Ziel des Aufbaus und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance Management Systems ist es, Compliance-Verstöße gegen die Interessen des Unternehmens zu verhindern, zu erkennen und darauf zu reagieren; Haftungsrisiken und Reputationsschäden zu vermeiden, die Geschäftsleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen des Unternehmens zu beraten und zu schützen sowie die Effizienz durch die Koordination der bestehenden Compliance-Aktivitäten zu steigern. Das Compliance Management System entspricht der folgenden Struktur (Abb. 16):
60 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
| Unternehmensstrategie | Unternehmenswerte | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Management Verantwortung und Überwachung | |||||
| Vorbeugen | Erkennen | Reagieren | |||
| Compliance Riskoanalyse- und monitoring | |||||
| Verhaltenskodex Direktiven, Policies Prozesse und Kontrollen Compliance Training/Beratung Compliance Leistungskriterien |
Whistleblower-System Mitarbeitergespräche/-befragungen Geschäftspartnerprüfung Audit, Prüfungen Datenanalysen |
Compliance Untersuchung Falldokumentation Sanktionierung Prozess-/Kontrollverbesserung Remediation |
|||
| Compliance Kommunikation – intern und extern | |||||
| Evaluation und Dokumentation | |||||
| Kontinuierlicher Verbesserungsprozess |
Compliance basiert auf den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe und fördert durch Maßnahmen die Integrität im Unternehmen. Formale Strukturen, wie die Zuweisung von Verantwortlichkeiten, die laufende Überwachung sowie Strukturen für Kommunikation, Evaluierung und Dokumentation sind wesentliche Bestandteile des Compliance Management Systems.
Das laufende Compliance-Programm basiert auf den folgenden Säulen:
In den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates am 1. März 2023, 6. September 2023 und am 14. November 2023 berichtete der Compliance Officer in einem gesonderten Tagesordnungspunkt über Inhalt, Zielsetzung und Stand der Compliance-Organisation, den Aufbau des Compliance Management Systems, Schulungen, interne und externe Untersuchungen sowie verschiedene Compliance-Maßnahmen (Kommunikation, Umfragen).
Um an verschiedenen Standorten und Ländern auf der ganzen Welt eine Vielzahl von gesetzlichen Regelungen und Standards zu beachten, sind Compliance-Maßnahmen und geschäftsethisches Verhalten für Lenzing von entscheidender Bedeutung. Lenzing legt größten Wert auf die Integrität und das gesetzeskonforme Verhalten aller Mitarbeiter:innen sowie aller Geschäftspartner. Deshalb hat Lenzing ihre Grundsätze für regelkonformes Verhalten in ihrem Globalen Verhaltenskodex verankert, der 2023 aktualisiert wurde. Er dient allen Mitarbeiter:innen als Leitfaden, Orientierungshilfe und Ratgeber zugleich, damit diese in jeder Situation wissen, wie angemessen und regelkonform zu reagieren ist. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter:innen von Lenzing darauf hingewiesen, dass Verstöße gegen den Globalen Verhaltenskodex schwerwiegende Konsequenzen (zivil-, straf-, verwaltungsstrafrechtliche und/oder disziplinarische Folgen bis hin zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses) nach sich ziehen. Der Verhaltenskodex ist im Intranet ("Lenzing Connect") für alle Mitarbeiter:innen in den Konzernsprachen verfügbar und auf der Unternehmenswebsite auch für externe Stakeholder zugänglich. Ergänzt wird der globale Verhaltenskodex durch den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten, der die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten ihrer Lieferanten hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken ausdrückt. Eine Übersicht über weitere öffentlich zugängliche Policies, zu denen sich Lenzing verpflichtet hat, ist hier zu finden.
Alle öffentlichen Policies der Lenzing Gruppe sind unter folgendem Link abrufbar: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ. Verweise auf internationale Vorschriften in den Policies der Gruppe finden Sie in der Tabelle "Referenzen in Richtlinien" im Anhang. Um sicherzustellen, dass es im Einflussbereich von Lenzing keine Menschenrechtsverletzungen gibt, hat Lenzing eine Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die sich auf die Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD), die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) und Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) bezieht. Weitere Informationen über Policies zur Achtung der Menschenrechte finden Sie im Kapitel "Eigene Belegschaft". Jede der Selbstverpflichtungen wurde vom Vorstand der Lenzing Gruppe, der ehemaligen Konzernleitung bzw. den Geschäftsführern von Lenzing Fibers Grimsby Ltd. genehmigt (Modern Slavery Act der Lenzing Fibers Grimsby Ltd.). Die Policies und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter:innen über Lenzings Intranet zugänglich. Sie sind in den folgenden Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Portugiesisch und Thai.
Der oder die Dokumentenverwalter:in ("Verwalter:in") im Bereich Compliance ist der Group Compliance Officer, der somit die Verantwortung für die Weitergabe eines Dokuments an die entsprechenden Geschäftseinheiten trägt. Compliance-Guidelines und - Materialien werden in Lenzings Intranet gespeichert und den Compliance-Stakeholdern zur Verfügung gestellt. Die Ressourcen werden von Lenzing Global Compliance verwaltet, aktualisiert und ergänzt.

Neben Lenzings Globalem Verhaltenskodex gibt es weitere interne Regeln und Verhaltensgrundsätze (sogenannte Direktiven), die dazu beitragen, dass das tägliche Handeln im Einklang mit den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und dem Anspruch von Lenzing an die Integrität aller Mitarbeiter:innen steht. Direktiven definieren Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe verbindlich sind. Die Einstufung eines Dokuments als Direktive impliziert, dass die Nichteinhaltung zu Sanktionen und im schlimmsten Fall zur Entlassung führen kann. Zu den wichtigen Direktiven gehören u. a. die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive, die Kartellrechts Direktive, die Whistleblower Direktive, die Emittenten-Compliance Direktive, die Anti-Geldwäsche Direktive und die Know-how Schutz Direktive.
Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an Lenzings globalen Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Holz- und Zellstofflieferanten erfüllen zusätzlich die Policy für Holz- und Zellstoff. In dieser Policy bevorzugt Lenzing Lieferanten, die den FSC®- oder PEFC-Standards entsprechen. Lenzing erwartet von ihren Lieferanten, dass sie bei allen Tätigkeiten Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken berücksichtigen. Um die Einhaltung dieses Kodex zu gewährleisten, sind die Lieferanten verpflichtet, Lenzing und/oder ihren Vertreter:innen nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren und Bewertungen mithilfe von Lieferantenbewertungsinstrumenten durchzuführen.
Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den höchsten Standards ethischer Geschäftsprinzipien und verpflichtet sich zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Geldwäsche zielt darauf ab, Geld aus illegalen Transaktionen in den legalen Kreislauf zu bringen. Terrorist:innen versuchen, Geld aus illegalen und auch legalen Transaktionen für terroristische Aktivitäten zu beschaffen. Lenzing vermeidet Geschäfte mit Kriminellen und stellt durch eine Reihe von Präventivmaßnahmen sicher, dass nicht unwissentlich Beihilfe zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung geleistet wird. Die Anti-Geldwäsche Direktive beschreibt die bei Lenzing implementierten Prozesse und Kontrollmechanismen. Die Direktive wurde im Jahr 2020 eingeführt. Im Jahr 2022 wurden Instrumente für den KYC-Prozess (Know Your Counterpart) eingeführt, um Lenzings Geschäftspartner zu identifizieren und ihre Identität zu überprüfen. Darüber hinaus können Geschäftspartner auf negative Medien, Politische exponierte Person (PEP) und Sanktionen überprüft werden, um das Risiko von Geschäftsbeziehungen mit illegalen Geschäftsaktivitäten zu vermeiden.
Lenzing duldet keine geschäftlichen Handlungen, Transaktionen oder Aktivitäten, die gegen die für das Unternehmen geltenden Kartellrechts- und Wettbewerbsgesetze verstoßen, und beteiligt sich auch nicht an solchen. Das Unternehmen respektiert geltende Handelsgesetze und -beschränkungen, die von den Vereinten Nationen oder anderen nationalen oder supranationalen Körperschaften oder Regierungen auferlegt werden. Um zu gewährleisten, dass alle relevanten kartellrechtlichen Vorschriften in der Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden, dient die interne Kartellrechts Direktive als Ergänzung zum Globalen Verhaltenskodex. Sie gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit geltendem Wettbewerbsrecht. Sie informiert alle Mitarbeiter:innen über das korrekte Verhalten im Umgang mit Geschäftspartnern und zeigt auf, welche Aktivitäten ein erhöhtes Risiko für Kartellrechtsverstöße darstellen können. Darüber hinaus trägt diese Direktive dazu bei, das Vertrauen in den Geschäftsbeziehungen zu fördern, Lenzings Reputation zu wahren sowie Kosten, Risiken und Schäden, die durch einen Verstoß gegen das Kartellrecht entstehen, zu vermeiden oder zu reduzieren.
Die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive (ABC-Direktive) ergänzt den globalen Verhaltenskodex von Lenzing, indem sie globale Mindeststandards festlegt, um zu gewährleisten, dass die Aktivitäten von Lenzing ethisch korrekt und integer durchgeführt werden. Ziel dieser Direktive ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Vorschriften zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption in der gesamten Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden. Die Direktive gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Anti-Korruptionsgesetzen, einschließlich des österreichischen Strafgesetzbuches, des United Kingdom Bribery Act 2010 und des U.S. Foreign Corrupt Practices Act. Die Direktive definiert klar, was unter Bestechung, Korruption und Beschleunigungsgeldern zu verstehen ist. Zusammen mit dem globalen Verhaltenskodex legt sie fest, was als akzeptables Verhalten gilt. Die Entgegennahme und das Überreichen von Geschenken sowie die Annahme und Gewährung von Bewirtungen oder Einladungen bedürfen, je nach Geldwert. einer besonderen Genehmigung im Rahmen des Registrierungstools für Geschenke und Bewirtungen. Dafür wurden für alle Legal Entities landesspezifische Grenzwerte definiert.
Spezialisierung und Innovationskraft sind Schlüsselfaktoren für den weltweiten Erfolg von Lenzing. In der heutigen Wirtschaft gehören Informationen und Know-how, als Ergebnis von Investition in Forschung und Entwicklung, Kreativität und unternehmerischer Initiative, zu den wichtigsten Faktoren für die Entwicklung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen. Lenzings Know-how ist ein zentraler Vermögenswert, der mit allen Lenzing zur Verfügung stehenden Mitteln bewahrt und geschützt werden muss. Der Schutz von Know-how bezieht sich nicht nur auf die Technologieführerschaft von Lenzing, sondern erstreckt sich auch auf die vielen anderen weltweiten Aktivitäten des Unternehmens, einschließlich Geschäftsgeheimnisse. Alle Mitarbeiter:innen sind Schlüsselfaktoren im zukünftigen Know-how-Schutzprogramm von Lenzing und daher von dem in dieser Direktive beschriebenen Prozess zum Knowhow-Schutz direkt betroffen.
Der Zweck dieser Direktive ist es, einen Rahmen für die Untersuchung von wesentlichen und begründeten Verstößen gegen Gesetze, den Globalen Lenzing Verhaltenskodex oder interne Policies und Direktiven, wie sie im Intranet dargelegt sind.
[ESRS G1-2; GRI 2-16, 204-1, 308-1, 414-1]
Alle Policies und Direktiven kommen im täglichen Umgang mit den Lieferanten zum Tragen. Lenzing kann dabei als Vorbild für das Geschäftsverhalten in der Branche vorangehen, erwartet aber auch die gleichen Standards von ihren Geschäftspartnern.
Die wichtigsten verwendeten Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaffungsvolumen sind Natronlauge (NaOH), Kohlenstoffdisulfid (CS2), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Weichmacher, Flammschutzmittel, Modifikatoren, N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Die Zahlen zur Chemikalienbeschaffung werden aus Vertraulichkeitsgründen nicht offengelegt.
Das Ziel, 80 Prozent der wichtigsten Lieferanten (nach Einkaufswert) zu bewerten, wurde 2019 erreicht. Weiterhin werden Lieferanten geprüft (Tabelle 49). Aufgrund des sich verändernden Marktumfelds kann sich die Lieferantenbasis ändern. Daher, wurde 2022 ein neues Ziel gesetzt, die Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Einkaufsausgaben entfallen, fortlaufend einzubeziehen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern (Ziel "Einbeziehung von Lieferanten"). Dieses Ziel wurde auch auf andere Bewertungsmöglichkeiten als EcoVadis ausgedehnt. Als Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels hat Lenzing 2022 Nachhaltigkeitsklauseln in die Verträge mit ihren wichtigsten Chemielieferanten aufgenommen. Zu den Bedingungen zählen unter anderem die Festlegung von Treibhausgas (THG)-Reduktionszielen, die von der Science Based Target Initiative genehmigt wurden, die Bereitstellung von Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie über die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten, von denen Lenzing Produkte bezieht.
Das gesamte EcoVadis-Rating, das die Lieferanten der Lenzing Gruppe 2023 erzielten (54,2), ist 8,2 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating (46). Zudem ist die Gesamtleistung der Lenzing-Lieferanten um 1,9 Punkte gestiegen verglichen mit 2022, als das Gesamtrating bei (52,3) lag. Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich ein überdurchschnittliches Rating unter den von EcoVadis bewerteten Lieferanten erzielen. Die Verbesserung des Gesamtratings vom letzten Jahr zu diesem spiegelt die wachsende Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in Organisationen und die Bemühungen von Einkäufer:innen für nachhaltige Lieferpartner wider.
Derzeit laufen aktive Verhandlungen mit den Lieferanten bezüglich ihrer Einbeziehung in die Nachhaltigkeitsbewertung. Inzwischen wurden über 600 Lieferanten mithilfe des EcoVadis-Tools nach sozialen und ökologischen Kriterien bewertet.
| 2017 | 82 |
|---|---|
| 2018 | 93 |
| 2019 | 102 |
| 2020 | 152 |
| 2021 | 163 |
| 2022 | 387 |
| 2023 | 608 |
| Regionale Herkunfta von Chemikalien |
Tabelle 50 | |
|---|---|---|
| Regionale Herkunft |
Keine regionale Herkunft |
|
| 2021 | 94 % | 6 % |
| 2022 | 73 % | 27 % |
| 2023 | 88 % | 12 % |
a) Regional ist definiert als das gleiche Land und die benachbarten Länder, in denen sich die wesentlichen Betriebsstätten befinden. Zu den wesentlichen Betriebsstätten zählen alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe.
80 Prozent aller eingekauften Chemikalien (in Tonnen) wurden 2023 von 30 Lieferanten geliefert. Die Beziehungen zu diesen Lieferanten sind sehr stabil. Im Jahr 2022 wurde aufgrund der Nichtverfügbarkeit von Natronlauge auf dem europäischen Markt eine höhere Menge aus anderen Regionen importiert. Im Laufe des Jahres 2023 stabilisierte sich diese Verfügbarkeit kontinuierlich, was zu einem höheren Anteil an regional bezogenen Chemikalien im Vergleich zu 2022 führte (Tabelle 50). Regional in diesem Fall betrifft alle Lieferungen aus demselben Land oder einem Nachbarland wie der Zielstandort.
Die regionale Holzversorgung ist für Lenzing wichtig, weil sie eine Maßnahme zur Verringerung der THG-Emissionen durch den Transport darstellt. Lenzing betreibt drei Zellstoffwerke, in denen Holz zu Faserzellstoff verarbeitet wird. Am Standort Lenzing (Österreich) werden hauptsächlich Buche sowie kleine Mengen von anderen Harthölzern und Fichte verarbeitet. Die Anlage in Paskov (Tschechische Republik) verwendet dagegen meist Fichte. Die Anlage in Indianópolis (Brasilien) verarbeitet ausschließlich Eukalyptus aus einer eigenen Plantage. Lenzing versucht, das Holz für ihre Zellstoffwerke in Europa so lokal wie möglich zu beschaffen.
Holzbeschaung für die rmeneigenen Faserzellstowerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechische Republik) Buche und Fichte nach Ländern, 2021 bis 2023.
"Andere Länder" für den Standort Lenzing sind Frankreich, die Schweiz und Polen. Abb. 18


Zellstofabrik Paskov
Zur Gewährleistung kurzer Transportwege und Lieferfristen stammt der Großteil des benötigten Holzes aus regionalen Quellen. Der Anteil regionalen61 Holzes am Standort Lenzing (Österreich) betrug im Jahr 2021 95,2 Prozent, 2022 93,8 Prozent und 2023 96,5°Prozent. Am Standort Paskov (Tschechische Republik) befindet sich der Anteil der regionalen Versorgung seit 2019 konstant bei 100 Prozent. Die zugrunde liegenden Zahlen sind dem Anhang zu entnehmen.
Lenzing hat im Rahmen eines Joint Venture namens LD Celulose gemeinsam mit Dexco ein neues Zellstoffwerk in Brasilien gebaut, welches seit 2022 in Betrieb ist. Gegenwärtig werden rund 90.200 Hektar Plantagen bewirtschaftet, darunter rund 19.884 Hektar (Tabelle 29 im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme") geschützte Fläche, welche nicht der Holzbeschaffung, sondern dem Schutz von Flora und Fauna dienen. Diese Plantagen arbeiten vollständig in Übereinstimmung mit den Richtlinien und hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaffung von Holz und Faserzellstoff sowie nach den Anforderungen der führenden Zertifizierungssysteme.
Die für die Holzversorgung von LD Celulose zuständige forstwirtschaftliche Abteilung befindet sich in Triângulo Mineiro im Bundesstaat Minas Gerais.
Der regionale Anteil der Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
61 Die regionale Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoffanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
Das in die LD Celulose Plantation Unit umgewandelte Gebiet wurde seit den 1970er-Jahren für die Viehzucht und intensive Landwirtschaft, aber auch für den Eukalyptusanbau genutzt. Für die LD-Celulose-Plantagen wurde kein einheimischer (Primär-)Wald umgewandelt. Die Plantagen sind über 800 km vom Amazonas-Regenwald entfernt.
Alle Lieferanten werden im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ihrer Produktionskette bewertet. Neben den regelmäßigen Audits führt Lenzing auch spezielle Evaluierungen sowohl für neue als auch für etablierte Lieferanten im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Einhaltung der Umwelt- und Sicherheitsstandards durch. Die Lieferanten werden regelmäßig befragt und mit Unterstützung von externen Experten hinsichtlich Umwelt- und Sicherheitsaspekten bewertet. Anschließend erfolgt eine abschließende Bewertung. Das Ergebnis wirkt sich auf die Gesamtbewertung des Lieferanten aus und stellt ein wesentliches Kriterium für die langfristige Zusammenarbeit dar. Bei der Analyse des Lieferantenrisikos wurden 2023 keine Lenzing-Lieferanten mit tatsächlichen und potenziellen negativen Auswirkungen auf die Umwelt identifiziert.
Die relevantesten Lieferanten für Lenzing sind jene, die aufgrund ihrer Größe und ihres Volumens ein erhöhtes Risiko bergen. Für die Bewertung dieser Lieferanten (ausgeschlossen Holz) wird das Online-Tool von EcoVadis verwendet, mit Ausnahme derer für Holz. Im Berichtsjahr wurden bei den Bewertungen der Nicht-Holz-Lieferanten keine Verstöße gegen ökologische, soziale oder ethische Standards festgestellt, die zur Kündigung bestehender Lieferverträge hätten führen können. Holzlieferanten werden anhand eines Due-Diligence-Prozesses bewertet, das den Kriterien für FSC® Controlled Wood folgt.
Die Nachhaltigkeitsleistung von Faserzellstofflieferanten wird jährlich anhand eines umfassenden Fragebogens untersucht, der u. a. Aspekte wie Beschaffungsstandards, Liefergebiete, Nachverfolgbarkeit der Lieferkette und THG-Emissionen abdeckt. Die Ergeb-
Alle Holzlieferanten (über 600 im Jahr 2023, die Hälfte davon in Privatbesitz) in allen Beschaffungsländern werden einmal jährlich bewertet. Dabei wird ein Bewertungssystem verwendet, das den Kriterien von FSC® Controlled Wood und PEFC Controlled Sources folgt. Alle Faserzellstofflieferanten sind nach den führenden Waldzertifizierungssystemen zertifiziert und beliefern Lenzing mit zertifiziertem oder kontrolliertem Faserzellstoff.
Das Managementsystem für die Holzbeschaffung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz für die Faserzellstoffproduktion aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaffung gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertifizierungssysteme FSC® und PEFC (Abb. 19). 100°Prozent der von der Lenzing Gruppe verwendeten Holz- und Faserzellstoffressourcen sind entweder FSC®- und PEFC-zertifiziert oder werden entsprechend dieser Standards kontrolliert (Abb. 20). Die Holzbeschaffung unterliegt jedes Jahr Überwachungs-/Rezertifizierungsaudits im Rahmen der FSC® und PEFC-Systeme.
Die folgenden Abbildungen zeigen den Zertifizierungsstatus des gesamten von Lenzing verwendeten Holzes oder Zellstoffes – sowohl direkt durch Eigenbeschaffung für die Faserzellstoffanlagen der Lenzing Gruppe als auch indirekt durch den Zukauf von Faserzellstoff. Alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind FSC®- CoC-zertifiziert (Chain of Custody). Die PEFC-CoC-Zertifizierung umfasst derzeit fünf Standorte (Tabelle 51).
| Zertifizierungsstatus der Lenzing Produktionsstätten - CoC-Status | Tabelle 51 | |||
|---|---|---|---|---|
| Standort | Land | Hauptprodukte | FSC® CoC | PEFC-CoC |
| Lenzing | Österreich | Viscose, Modal, Lyocell, Faserzellstoff |
• | • |
| Paskov | Tschechische Republik | Faserzellstoff | • | • |
| Purwakarta | Indonesien | Viscose | • | • |
| Nanjing | China | Viscose, Modal | • | • |
| Heiligenkreuz | Österreich | Lyocell | • | n.a. |
| Grimsby | Großbritannien | Lyocell | • | n.a. |
| Mobile | USA | Lyocell | • | • |
| Prachinburi | Thailand | Lyocell | • | n.a. |
| Indianópolis | Brasilien | Faserzellstoff | • | n.a. |
PEFC wird hauptsächlich für Holz aus Mitteleuropa verwendet. Die FSC®-Zertifizierung von Wäldern ist in dieser Region nicht weit verbreitet. Daher ist der Großteil des bezogenen Holzes zurzeit PEFCzertifiziert und erhält nach einem Due-Diligence-Prozess an den Lenzing Standorten den Status FSC® Controlled Wood. Der Standort Lenzing verfügt seit mehr als zwei Jahrzehnten über eine PEFC-CoC-Zertifizierung. Diese wird seit 2016 durch eine FSC®-CoC-
Zertifizierung ergänzt, die alle Lenzing Produktionsstandorte umfasst. Daher ist das gesamte beschaffte Holz in der Lenzing Gruppe entweder zertifiziert oder wird durch das FSC®- Zertifizierungssystem kontrolliert (Abb. 21).

Zertizierungsstatus des gesamten Holzbedarfs an den Produktionsstandorten von Lenzing, direkt und in Form von zugekauftem Faserzellsto. Basis: verwendeter Faserzellsto nach Gewicht.
Zertizierungsstatus – Insgesamt zertiziertes und
FSC® CW Zertiziert 71 % 29 % Kontrolliert 0 % nicht zertiziert kontrolliertes Holz Abb. 20
"Zertiziert" ist die Summe aus "FSC®-Mix", "FSC® 100%" und "PEFC" und stellt die Menge an Faserzellsto dar, die zur Herstellung von Fasern mit dem entsprechenden Chain-of-Custody-Zertikat zur Verfügung steht.

Zertizierungsstatus – FSC® Mix und FSC® Controlled Wood Abb. 21
"FSC® CW gesamt" bezeichnet das gesamte kontrollierte Holz, FSC® Controlled Wood, plus PEFC-zertiziertes Holz, das nach dem Lenzing Due Diligence-Prozess als FSC® Controlled Wood anerkannt wurde. Der FSC®-Mix-Anteil entspricht der Menge an Zellsto, der mit einem FSC®-Mix Chain-of-Custody-Zertikat geliefert wird.
Faserzellstofflieferanten können mehr als ein forstbezogenes Zertifikat besitzen. Die meisten der in Nordamerika ansässigen Faserzellstofflieferanten tragen auch das Zertifikat der Sustainable Forest Initiative (SFI), die ebenfalls ein nationales Mitglied des globalen PEFC-Zertifizierungssystems ist und von diesem voll anerkannt wird. Ausführliche Erläuterungen zu den Zertifikaten, zu kontrolliertem Holz und zum internen Due-Diligence-System finden Sie im aktuellen Fokuspapier "Wood and pulp".
Forstbetriebe sind in Mitteleuropa in der Regel nicht sehr groß. Viele kleine Waldbesitzer:innen, für die die Forstwirtschaft ein Zusatzeinkommen darstellt, nehmen an keinem Zertifizierungsverfahren teil. Daher muss Lenzing verlässliche, aber begrenzte Mengen an solchem Holz beschaffen, das nicht nach FSC® oder PEFC zertifiziert ist. Dieser Anteil des Holzes wird nach diesen Standards kontrolliert. Außerdem sorgen die strengen Forstwirtschaftsgesetze und deren Durchsetzung in Mitteleuropa dafür, dass Waldbesitzer:innen nachhaltig wirtschaften müssen. Die Lenzing Policy für Holz und Zellstoff und der globale Verhaltenskodex für Lieferanten sind Teil aller Holzeinkaufsaktivitäten und werden den potenziellen Lieferanten vor Beginn einer Geschäftsbeziehung vorgelegt. Nur wenn diese Bedingungen akzeptiert werden, kann an Lenzing geliefert werden.
Der Due-Diligence-Prozess von Lenzing für die Holz- und Faserzellstoffbeschaffung sieht regelmäßige formale Audits vor. Noch wichtiger ist jedoch der tägliche informelle, persönliche Kontakt des Lenzing Einkaufsteams mit den Lieferanten. Lieferantenverträge können als Reaktion auf schwerwiegende Verstöße gegen Nachhaltigkeitsaspekte gekündigt werden. Dies ist in der Vergangenheit gelegentlich geschehen, wenn Lieferanten bestimmte Probleme nicht behoben haben. 2023 gab es keinen solchen Fall.
[ESRS G1-3; GRI 2-26, 3-3d, 205-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing nimmt Beschwerden ernst und ergreift bei der Bekanntgabe von potenziellen negativen Auswirkungen umgehend entsprechende Maßnahmen. Lenzing hat Beschwerdemechanismen eingerichtet. Es gibt verschiedene interne Meldewege für Mitarbeiter:innen. Extern gibt es die Möglichkeit, Meldungen über ein Online-Tool einzureichen, das nicht nur allen Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe, sondern auch Kunden, Lieferanten und anderen Dritten weltweit zur Verfügung steht. Das Online-Tool ist auch über die Lenzing Webpage unter folgendem Link zu erreichen: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ.
Der Zweck der Lenzing Whistleblower Direktive ist es, alle Mitarbeiter:innen zu ermutigen, in gutem Glauben mögliche Verstöße gegen Gesetze, den Globalen Verhaltenskodex oder die internen Regeln und Grundsätze von Lenzing anzusprechen. Die Direktive zielt darauf ab, allen Mitarbeiter:innen eine konkretere Orientierung und Information in die Hand zu geben, wie Compliance-Bedenken im Hinblick auf tatsächliche oder mögliche Regelverstöße gemeldet werden können. Sie macht klar, dass bei Erstattung von Hinweisen mit guten Absichten (d.h. mit dem begründeten Verdacht, dass ein potenzieller Verstoß aufgetreten ist, gerade erfolgt oder wahrscheinlich auftreten wird), die Beteiligten vor nachfolgender Bestrafung, Diskriminierung, Vergeltung, Benachteiligung, Belästigung oder Kündigung aufgrund einer solchen Meldung geschützt werden. Lenzing nimmt alle im Rahmen der Whistleblower Direktive geäußerten Bedenken ernst und legt in dieser Direktive klare Prozesse fest, wie Hinweise intern behandelt werden, wer in notwendige Untersuchungen einbezogen wird und welche Konsequenzen festgestellte Verstöße nach sich ziehen.
Um allen Mitarbeiter:innen sowie anderen Stakeholdern die Möglichkeit zu geben, Bedenken im Zusammenhang mit Themen wie Korruption, Bestechung, Interessenskonflikten, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht zu melden, wurde 2017 ein online-basiertes Whistleblower System eingerichtet. Beschwerden können intern persönlich, per Telefon oder per E-Mail an Vorgesetzte, den Betriebsrat oder den Group Compliance Officer gerichtet werden. Darüber hinaus ist das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") für jeden auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern (verfügbar in allen relevanten Sprachen der Produktionsstandorte: Englisch, Deutsch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Thai und Portugiesisch). Nicht nur Mitarbeiter:innen können diese Bedenken berichten, sondern auch Kunden, Lieferanten und andere Dritte in aller Welt. Gemeldete Vorfälle werden von Jurist:innen eingeschätzt (gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern) und an den Group Compliance Officer oder den Local Compliance Officer weitergeleitet. Empfehlungen über das weitergehende Verfahren oder Einstellung der Untersuchung werden bereitgestellt. Dank dieses Systems können Bedenken anonym und ohne Angst vor Vergeltung weltweit eingereicht werden. Die professionelle Handhabung von Information schützt den Whistleblower und die betroffene Person. Die Meldungen werden gemäß der internen Ermittlungsrichtlinie gezielt bearbeitet. Das Audit-Komitee wird einmal pro Jahr über die Berichte informiert.
Um die Einhaltung aller Richtlinien zu gewährleisten und rasch auf Verstöße zu reagieren, ist es wichtig, dass die höchsten Leitungsorgane von den Bedenken in Kenntnis gesetzt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate-Governance-Bericht).
Im Juni 2022 initiierte Group Compliance eine Risikoumfrage beim Management aller juristischen Einheiten mit dem Ziel, mögliche Risiken und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Es ist geplant, diese Befragung des globalen Managements im Jahr 2024 zu wiederholen.
Eine wichtige Grundvoraussetzung für "richtiges" Verhalten ist das Verständnis für Regeln und Vorschriften. Daher wurde im Berichtsjahr das eLearning kontinuierlich erweitert, um den relevanten Zielgruppen die wichtigsten Inhalte der Compliance Direktiven zu vermitteln. Neue Mitarbeiter:innen erhalten eine Willkommensmappe mit dem Lenzing Globalen Verhaltenskodex. Darüber hinaus erhalten Mitarbeiter:innen mit IT-Zugang (ca. 6.000 Mitarbeiter:innen) eLearning-Kurse zum Globalen Verhaltenskodex, Whistleblowing und Know-how-Schutz. Andere Mitarbeiter:innen werden zu diesen Themen persönlich geschult. Mehr als 95 Prozent der Mitarbeiter:innen, denen diese e-Learning-Schulungen zugewiesen wurden, haben diese 2023 abgeschlossen (ca. 5.500 Mitarbeiter:innen). Alle Angestellten (3.376 Mitarbeiter:innen) wurden mit der ABC-Schulung betraut. Mehr als 97 Prozent (3.305 Mitarbeiter:innen) aller dieser Personen haben die Schulung 2023 absolviert. Eine spezielle Zielgruppe (268 Mitarbeiter:innen) wurde mit der Kartellrechtsschulung beauftragt. Mehr als 97 Prozent (261 Mitarbeiter:innen) haben diese Schulung 2023 absolviert. Eine spezielle Schulung zum Verhaltenskodex wurde den Führungskräften (342 Mitarbeiter:innen) zugewiesen und von 100 Prozent 2023 absolviert.
[ESRS G1-4; GRI 205-3, 206-1]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet bis 2025,95 Prozent ihrer Top-Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung. |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaffungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Rund 600 der wichtigsten Lieferanten von Lenzing wurden von EcoVadis bewertet. Acht Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms "Together for Sustainability" geprüft. 40 Prozent der Ausgaben wurden durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferverträge der wichtigsten Chemielieferanten für Lenzing |
Status in 2023
Compliance-Verstöße werden über das Whistleblower System in der Abteilung "Legal, IP und Compliance" erfasst. Während des Berichtszeitraums gab es keine öffentlichen Klagen im Zusammenhang mit Korruption gegen das Unternehmen oder seine Mitarbei-
enthalten Nachhaltigkeitsklauseln.
ter:innen. Darüber hinaus gab es im Jahr 2023 keine nennenswerten rechtlichen Schritte wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- und Monopolpraktiken.

[ESRS G1-5; GRI 2-28, 3-3f]
Zu den Mitgliedsverbänden von Lenzing, siehe das Fokuspapier "Stakeholder engagement".
Von den Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie Lenzings Globalen Verhaltenskodex befolgen. Sie sind darüber hinaus eine wertvolle Hilfe bei der rechtzeitigen Meldung von rechtswidrigem Verhalten innerhalb des Unternehmens. Alle Mitarbeiter:innen werden über die Lenzing Policies und Direktiven informiert und aufgeklärt.
Von den Lieferanten wird erwartet, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten befolgen und die Menschenrechte und Arbeitsgesetze in ihren eigenen Betrieben einhalten. Lenzing ist aufgrund des europäischen Lieferkettengesetzes verpflichtet, ihre Lieferanten sorgfältig zu prüfen.
Um den Ansprüchen von Lenzings Aktionär:innen und Geschäftspartnern gerecht zu werden, ist es für Lenzing unerlässlich, den Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) einzuhalten. Vor allem die Kunden verlangen von ihren Dienstleistern und Lieferanten die Einhaltung ihrer Compliance-Standards. Der Österreichische Corporate Governance Kodex definiert bestimmte Aufgaben für den Vorstand, den Aufsichtsrat und für Auditor:innen. Die Gesamtverantwortung für die Compliance liegt beim Vorstand; er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und auf deren Beachtung im Unternehmen hinzuwirken (§ 15 ÖCGK). Darüber hinaus hat er den Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Fragen zu informieren und mindestens einmal jährlich über die Vorkehrungen zur Korruptionsbekämpfung zu berichten (§ 18a ÖCGK).
Together for Sustainability (TfS) ist eine Initiative, die sich aus Fachleuten der chemischen Industrie zusammensetzt und von ihnen vorangetrieben wird, mit dem Ziel, gemeinsam nachhaltigere Chemie-Lieferketten aufzubauen. Lenzing ist dieser Initiative 2022 beigetreten. TfS-Mitglieder, darunter auch Lenzing, haben Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was für mehr Effizienz bei der nachhaltigen Beschaffung sorgt. Der Austausch von Leistungsfortschritten auf der Grundlage gemeinsamer Prinzipien innerhalb der TfS-Gemeinschaft fördert die Transparenz und Einheit, was sowohl Chemieunternehmen als auch ihren Lieferanten zugutekommt.
– MANAGEMENTANSATZ
Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren und Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Lenzing fördert einen risikobasierten Ansatz, um globale Compliance für Informationssicherheit und Datenschutz zu erreichen. Dabei berücksichtigt Lenzing die Rechte und Anforderungen des Unternehmens, der Gesellschaft und des Einzelnen. Als Reaktion auf die Risiken der Cyberkriminalität führt Lenzing regelmäßige Penetrationstests durch, um die Sicherheitsmaßnahmen zu bewerten. Regelmäßige Hintergrundprüfungen werden durchgeführt, um nach potenziellen Bedrohungen, Enthüllungen im Darknet oder gehackten Konten zu suchen. Jeder Vorfall, der durch solche Bewertungen, Tests und gemeldete Vorfälle aufgedeckt wird, führt zu einer Sicherheitsüberprüfung, einer Risikobewertung und schließlich zu Behebungsmaßnahmen.
• Erfolgreiche Cyberangriffe könnten Geschäftsprozesse zum Stillstand bringen oder sogar den Betrieb von Geschäftspartnern beeinträchtigen – Policies und Engagement
• Cyberangriffe wurden erfolgreich mit technischen Mitteln abgewehrt (z.B. durch die rasche Behebung mehrerer Zero-Day-Schwachstellen und regelmäßiges Schwachstellenmanagement),
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Allgemeine Informationen". – Stakeholders
aber auch durch kompetente und sicherheitsbewusste Mitarbeiter:innen
Lenzing setzt sich vollumfänglich für den Schutz der Menschenrechte, darunter der Datenschutz, ein. Der Schutz von Informationen ist eine dauerhafte Aufgabe für alle mit einem Unternehmen innerhalb der Lenzing Gruppe verbundenen Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Geschäftspartner, um proaktiv ein angemessenes Sicherheitsniveau für alle Arten von Informationsprozessen aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Die Policy für Informationssicherheit verfolgt einen risikobasierten Ansatz mit dem Ziel, globale Compliance für Informationssicherheit und Datenschutz zu erreichen. Damit schafft Lenzing einen Ausgleich zwischen den Rechten und Anforderungen des Unternehmens, der Gesellschaft und des Einzelnen.
Im Rahmen dieser Policy und den geltenden gesetzlichen Bestimmungen sind mehrere Direktiven/Guidelines in Kraft, die regelmäßig überwacht und überarbeitet werden, z.B.:
Digitale Technologien entwickeln sich heute schneller als je zuvor, werden immer komplexer und betreffen immer mehr Menschen. Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren, Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu ermöglichen und ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Homeoffice ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und dürfte vor allem für jüngere Mitarbeiter:innen besonders attraktiv sein. Neben diesem sozialen Aspekt kann die Umstellung auf ein stärker digitalisiertes Arbeitsumfeld auch dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Durch die Ersetzung papierbasierter Prozesse entfällt beispielsweise das Drucken, dadurch werden wertvolle Ressourcen eingespart. Seit Beginn der Pandemie finden auch deutlich mehr Meetings online statt. Insgesamt führen Homeoffice und mehr digitale Events zu weniger
Senior Director Digital Innovation – Unterstützende Funktionen
Business Process Organization
Pendeln und Geschäftsreisen, was wahrscheinlich zu einer Verringerung der THG-Emissionen führt.
Lenzing ist kontinuierlich bestrebt, die digitale Zusammenarbeit zu verbessern, indem die Möglichkeiten genutzt werden, die durch die am Markt verfügbaren, ausgefeilten Produkte geboten werden. Das IT-Team von Lenzing leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg, indem es für ein mobiles, sicheres, stabiles und schnelles sowie benutzerfreundliches Arbeitsumfeld sorgt.
Bessere Informationen ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit und bessere Entscheidungen. Im Einklang mit Lenzings Ziel, unsere Welt mit besseren Entscheidungen voranzutreiben ("Advancing our world with better choices"), unterstützt Lenzing ihre Mitarbeiter:innen auf sämtlichen Ebenen, indem sie digitale Unternehmensinformationen, E-Learning- und Schulungsinhalte dort zur Verfügung stellt, wo diese benötigt werden. Diese stellen wesentliche Werkzeuge dar, da damit der team- und arbeitsbezogene Austausch gefördert wird – von den Arbeiter:innen bis hin zum Management von Lenzing.
Lenzings Digital Academy bietet ein umfassendes Schulungsprogramm für relevante IT-Anwendungen und -Themen an. Die mittelfristigen Schwerpunkte liegen auf SAP, Anwendungen für den digitalen Arbeitsplatz, IT-Sicherheit und Datenschutz.
Die Inhalte werden in Schulungsformaten (Präsenzschulung, virtuelle Schulung, Videos, gedrucktes Material usw.) je nach den Anforderungen der Zielgruppen bereitgestellt. Ein modularer Aufbau ermöglicht die Ausbildung bis hin zum Anwendungsexperten (z.B. Key-User oder IT-Berater). Zu diesem Zweck wird eine Systemlandschaft entwickelt, die einen klaren Überblick über den Inhalt bietet. Im Jahr 2023 wurden 61 Schulungen zu den Themen SAP und digitaler Arbeitsplatz angeboten und 674 Teilnehmer:innen erreicht.
Das Schulungsportfolio von Lenzing wird kontinuierlich um die neuen Technologien und Produkte, die bei Lenzing zum Einsatz kommen, sowie die jüngsten Versionen bestehender Anwendungen ergänzt.
Neben den laufenden Digitalisierungsprozessen in den eigenen Betrieben ist Lenzing bestrebt, digitale Lösungen in der gesamten Lieferkette zu fördern. So möchte Lenzing die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Textil- und Vliesstoffindustrie verbessern. Transparenz bedeutet Offenheit gegenüber den Menschen, die mit Lenzing Fasern in Berührung kommen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Industrie die Rückverfolgbarkeit sicherstellen kann, die die Herkunft der Lenzing Fasern in der gesamten Lieferkette bis hin zum fertigen Kleidungsstück verifiziert.
Das Fasererkennungssystem und der E-Branding-Service von Lenzing bilden die Grundlage ihres Gesamtansatzes in Bezug auf Transparenz, während das TextileGenesis™-Blockchain-Projekt die Daten nutzt, um die Rückverfolgbarkeit weiter zu optimieren. Die Zusammenarbeit mit Global Textile Scheme trägt zu einem effizienten Austausch von Faserdaten auf dem Weg zu einem digitalen Produktpass in der Textilindustrie bei. Darüber hinaus treibt der Echtzeit-Schifffracht-Tracker die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette voran.
Lenzing verfolgt einen Drei-Säulen-Ansatz für eine nachhaltigere und transparentere Lieferkette:

Lenzing benutzt eine Technologie zur Fasererkennung. Das System wurde erfolgreich für Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, für Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™, Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ sowie für das Portfolio LENZING™ FR eingesetzt. Darüber hinaus bringt Lenzing diese patentierte Technologie auch bei ihrer Palette an LENZING™ Lyocell Skin Spezialfasern, die für Schönheitsanwendungen konzipiert sind und unter der Marke VEOCEL™ vermarktet werden, zum Einsatz. Um ihre Sicherheit bei Anwendungen mit Hautkontakt unter Beweis zu stellen, wurden diese Fasern einer Überprüfung durch Asthma Allergy Dänemark unterzogen, dass deren geringes Risiko von Hautirritationen bestätigte. 2023 hat Lenzing ihr Faserportfolio mit der Fasererkennungstechnologie auf spinngefärbte Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ in Schwarz sowie LENZING™ ECOVERO™ x REFIBRA™, einer neu entwickelten Viscosefaser mit Recyclinganteil, ausgeweitet
Lenzings E-Branding-Service ist eine Online-Plattform, die Kunden entlang der Wertschöpfungskette den Zugang zu den Zertifizierungs- und Lizenzierungsoptionen von Lenzing ermöglicht. So werden die Marken und Einzelhändler geschützt, die nun sichergehen können, dass ihre Produkte keine Fasern aus Holz aus umstrittenen Quellen enthalten. Außerdem wird garantiert, dass die Fasern in hochmodernen Produktionsanlagen hergestellt werden und hohe Standards für Ressourceneffizienz sowie ökologische und soziale Verantwortung erfüllen.
Seit dem Start des E-Branding-Service im Jahr 2018 ist die Anzahl der vom E-Branding-Service-Team bearbeiteten Anträge auf Lizenzen und Labels jährlich um mehr als 30 Prozent pro Jahr gestiegen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach dem Höhepunkt der Pandemie 2021 konnten die Marken TENCEL™ und LENZING ECOVERO™ ihre lizenzierte Produktbasis pro Jahr um mehr als 15 Prozent steigern.
Registrierte Lenzing Textilpartner können sich für Stoffzertifizierungen, Lizenzvereinbarungen und Lenzing Etiketten bewerben. Lenzing Vliesstoff-Partner können sich auch registrieren und kombinierte Zertifizierungs- und Lizenzverträge beantragen. Neben der Offenlegung der Lieferkette beinhaltet diese Zertifizierung auch die Prüfung von Stoffen durch Lenzing, die tatsächlich den definierten Standards entsprechen.
Die Fasererkennungstechnologie beruht auf der physischen Identifizierung der Faserherkunft in verschiedenen Phasen des Produktes, z.B. auf der Ebene des Stoffes und des Kleidungsstückes. Dies ermöglicht die vollständige Rückverfolgbarkeit der Faserherkunft und den Schutz vor Fälschungen. So werden die Marken und Einzelhändler geschützt, die nun sichergehen können, dass ihre Produkte keine Fasern aus Holz aus umstrittenen Quellen enthalten. Außerdem wird garantiert, dass die Fasern in hochmodernen Produktionsanlagen hergestellt werden und hohe Standards für Ressourceneffizienz sowie ökologische und soziale Verantwortung erfüllen.
Die Zielgruppen für den Lenzing E-Branding-Service sind alle Partner entlang der Wertschöpfungskette – beginnend bei den Direktkunden (also z.B. denjenigen, die Lenzing Fasern kaufen) über Stoffhersteller/Verarbeiter und die Hersteller der Produkte bis hin zu den Einzelhändlern, die die Ware schließlich im Geschäft (und in Online-Shops) anbieten.
Bei der Ingredient-Branding-Strategie arbeitet Lenzing mit Markenpartnern in der Wertschöpfungskette zusammen, die Konsument:innen die wertvollen Eigenschaften der Fasern vermitteln. Einzelhändler wiederum brauchen Partner in der Lieferkette, die eine proaktive Unterstützung bieten, um eine konsistente Nachhaltigkeit transparent zu vermitteln. Lenzing nutzt diese Chance mit ihrer Branding-Plattform.
Aufbauend auf mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2019 mit dem innovativen Start-up TextileGenesis™ führte Lenzing 2020 die digitale Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der gesamten textilen Lieferkette ein – ein Meilenstein für die Lenzing Gruppe. Die digitale Plattform wurde im November 2020 für Fasern der Marken TENCEL™ und Lenzing™ ECOVERO™ eingeführt.
TextileGenesis™ ist eine bahnbrechende Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette in der Mode- und Textilindustrie, die durch Blockchain-Technologie ermöglicht wird. Die Fibercoin™ Rückverfolgbarkeitstechnologie schafft eine digitale "Buchführung" in Echtzeit für nachhaltig hergestellte Fasern in der gesamten Lieferkette von der Faser bis zum Einzelhandel und bietet damit eine völlig neue Art der Rückverfolgbarkeit für Marken und Einzelhändler. Die Plattform ist maßgeschneidert für alle nachhaltig hergestellten Fasern, z. B. industriell hergestellte Cellulosefasern, Wolle, recycelter Polyester und Biobaumwolle.
Sie bietet Kunden und Partnern sowie Konsument:innen einen Überblick über die gesamte textile Lieferkette. Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette hat für Marken aus dem Bekleidungs- und Heimtextil-Sektor höchste Priorität. Mit der neuen Blockchain-fähigen Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette unterstützt Lenzing die gesamte Lieferkette bei der Erfüllung der steigenden Nachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit.
Mehr als 4530 verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette (Spinnereien, Stofffabriken, Bekleidungshersteller usw.) haben sich der Plattform angeschlossen. Mehrere große Modemarken wie H&M und Bestseller haben mit der Einführung von TextileGenesis™ für alle regenerierten Cellulosefasern begonnen. Lenzing verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Fasern mit Blockchain-Rückverfolgbarkeit. Die Anzahl der monatlich ausgegebenen Fibercoins steigt stetig an.
Durch die Nutzung der innovativen Fibercoin™ Technologie der TextileGenesis™-Plattform können Lenzing und andere Markenpartner nun digitale Token (Blockchain-Assets) im direkten Verhältnis zu den physischen Lieferungen von Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ ausgeben. Diese digitalen Token bieten einen einzigartigen "Fingerabdruck" und ein Authentifizierungsverfahren, das Fälschungen verhindert, eine sicherere, vertrauenswürdige, digitale Kontrollkette über die gesamte Textillieferkette bietet und vor allem sicherstellt, dass Materialien nachhaltig produziert werden.
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR), eine Verordnung für die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte im Rahmen des EU Green Deals, zielt vorrangig auf Textilien ab. Mit der ESPR werden auch Informationsanforderungen in Bezug auf den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP) eingeführt, welche die Transparenz und die Granularität der Daten verbessern mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Die Europäische Kommission arbeitet an Standards und IT-Lösungen für den DPP, die um 2026 herum für Textilien verbindlich in Kraft treten dürften, da eine manuelle Datengenerierung aufgrund der schieren Datenmenge, die dafür erforderlich wäre, nicht praktikabel ist.
Im Jahr 2023 brachte Lenzing die Produktklasse der regenerierten Cellulosefasern in die Plattform von Global Textile Scheme (GTS) ein, die als einheitlicher Branchenstandard für alle Wertschöpfungsketten der Textilindustrie fungiert. GTS stellt ein klares und kostengünstiges Rahmenwerk für den effizienten Datenaustausch von der Faserherstellung bis zum Recycling zur Verfügung. GTS arbeitet mit namhaften IT-Anbietern und Textilexperten aus Unternehmen entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette zusammen. Der GTS-Standard ermöglicht die Umwandlung bestehender Daten in ein standardisiertes Format, das die Benutzer nach ihren eigenen Präferenzen anpassen können. Dies verschlankt den Prozess, da arbeitsintensive Datenharmonisierungs- und umfangreiche bilaterale Übersetzungstätigen wegfallen.
Seit September 2023 steht den internationalen Kunden von Lenzing ein Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit zur Verfügung, das die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette fördert.
Lenzing hat das Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit in Zusammenarbeit mit project44, einem Anbieter digitaler Lieferkettenlösungen, lanciert. Um die Komplexität der Lieferketten zu bewältigen, hat Lenzing eine Echtzeit-Programmierschnittstelle (API) implementiert, die ihr ERP-System (Enterprise Resource Planning) mit der "Movement"-Plattform von project44 verbindet. Dabei werden Kunden mithilfe von KI, GPS-Sensoren und maschinellem Lernen Echtzeitdaten zu den Faseraufträgen zur Verfügung gestellt, darunter Lieferstatus, Containerstandort, Schiffsroutenverfolgung und voraussichtliche Ankunftszeit.
Im Rahmen der Pläne für die digitale Innovation des Betriebs konzentrierte sich Lenzing 2023 auf vier wesentliche digitale Initiativen:
Lenzing nutzt Daten, um die Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe zu stärken und so von Anfang an erstklassige Qualität zu bieten und sicherzustellen, dass jeder einzelne Faserballen den Kunden ohne Umwege erreicht. 2023 konnte am Standort Lenzing (Österreich) mittels verschiedener Data Science-Pilotanwendungen der multidimensionale Wert der Datennutzung bei der Herstellung von Viscosemodalfasern demonstriert werden.
Die mobile Wartung bietet eine komfortable und nutzerfreundliche Lösung für Mitarbeiter:innen, sie verringert den bürokratischen Aufwand und gewährleistet, dass die Wartungsarbeiten auf dem neuesten Stand der Technik erfolgen. Das Team am Standort Heiligenkreuz (Österreich) hat 2023 eine cloudbasierte Pilotanwendung für das mobile Auftragsmanagement und die Multiressourcenplanung aufgesetzt.
Bei Standardbetriebsverfahren bietet AR hochmoderne Schulungsmöglichkeiten zur Unterstützung bestehender und neuer Mitarbeiter:innen in der Produktion und Wartung. Die Division für Viscosemodalfasern am Standort Lenzing (Österreich) erprobte 2023 die Umsetzbarkeit eines AR-Tools zur Erstellung einer Bedienungsanleitung für Produktionsmitarbeiter:innen. In einem nächsten Schritt ist für 2024 die Durchführung eines Pilotprojekts geplant, das die wichtigsten Anwendungsfälle abdeckt.
Digital-Twin-Technologien ("digitale Zwillinge") vereinen verschiedene Aspekte über den Lebenszyklus einer Anlage hinweg, indem sie die Daten und Informationen bestehender Systeme mit neuen Werkzeugen kombinieren. Sie ermöglichen die Simulation unterschiedlicher Szenarien auf globaler Ebene unabhängig von der physischen Infrastruktur. Das globale Engineering Team bewertete Tools sowie deren Implementierung in bestehende Systemlandschaften und wird 2024 weitere wertvolle Implementierungsmodelle vorstellen.
Diese Initiativen und Maßnahmen haben eine Verbesserung der Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Efficiency, OEE), der Arbeitssicherheit und der Umweltauswirkungen zur Folge.
Informationssicherheit beschreibt den Schutz von Informationen durch die Abschwächung von Informationsrisiken. Bei Cyber Security geht es um den Schutz kritischer Systeme und vertraulicher Daten vor digitalen Angriffen. Cyberresilienz beschreibt die Fähigkeit, ungünstige Bedingungen, Belastungen, Angriffe oder Beeinträchtigungen von Systemen, die Cyberressourcen nutzen oder durch sie ermöglicht werden, zu antizipieren, ihnen standzuhalten, sich von ihnen zu erholen und sich an sie anzupassen. An diesen Bereichen arbeiten Unternehmen kontinuierlich, um ein angemessenes Schutzniveau zu erreichen.
Da Unternehmen auf digitale Technologien angewiesen sind, kann gar nicht genug betont werden, wie wichtig der Schutz von Informationssystemen und vertraulichen Informationen vor Cyberangriffen ist. Daher haben die meisten Unternehmen die Informationssicherheit seit Langem in ihre tägliche Arbeit integriert. Cyber Security und Cyberkriminalität sind in den letzten Jahren zu einem der zehn größten Risiken für Unternehmen weltweit geworden62. Die Zahl, die Qualität und das Ausmaß der Angriffe auf Unternehmen steigen dramatisch an. Für Lenzing geht es bei Cyber Security nicht nur um Risikomanagement, sondern auch darum, die langfristige Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten.
Die angespannte geopolitische Lage infolge von Militärkonflikten hat weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft, den Welthandel und die Cyber Security. Aufgrund der geopolitische Lage Österreichs und fehlender Geschäftstätigkeiten Lenzings in den betroffenen Regionen ist kein spürbarer Anstieg der Cyberangriffe oder Vergehen zu erkennen.
Ransomware ist seit Langem eine lukrative Einnahmequelle für hochqualifizierte Angreifer, seien es Anhänger krimineller Gruppierungen oder staatlich unterstützte Teams, die finanzielle Gewinne oder sensible Informationen anstreben. Diese Angreifer sind außerordentlich gut organisiert und personell gut ausgestattet, verfügen über Top-Ausrüstung und verfolgen einen rücksichtslosen und Da Lenzing als Global Player im Textilgeschäft mit zahlreichen Geschäftspartnern, Behörden, Kunden und Konsument:innen an verschiedenen (physischen und digitalen) Standorten vernetzt ist, besteht ein hohes Risiko, dass das Unternehmen Opfer eines Angriffs wird. Im vergangenen Jahr waren mehrere Unternehmen im Umfeld von Lenzing von Cyberangriffen betroffen, die zu Unterbrechungen von Services und Handel, zur Verschlüsselung, zum Diebstahl und zur Offenlegung vertraulicher Daten (Datenschutzverletzungen) und in einigen Fällen sogar zur Schließung von Produktionsstätten führten.
Daher hat die Lenzing Gruppe stark in die Verbesserung der Cyberresilienz und Informationssicherheit investiert. Vorhandene Sicherheitskonzepte wurden (und werden laufend) überprüft und an die neuen Bedingungen angepasst. Lenzing setzt aber nicht nur auf technische Schutzmaßnahmen, sondern auch auf die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen. Cyber Security ist kein Projekt, sondern eine kontinuierliche Aufgabe für das gesamte Unternehmen.
Infolge der Bewertung von Lenzings Fähigkeiten nach dem Cyber Security Framework wurden mehrere kurz- bis mittelfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Cyberresilienz im Rahmen des Sicherheitsprogramms von Lenzing gestartet.
Nachstehend sind einige Aktivitäten aufgelistet, die offengelegt werden können.
Wie bereits erwähnt, sind technische Maßnahmen wichtig, können aber nicht in allen Situationen schützen. Aus diesem Grund sind kompetente und sicherheitsbewusste Mitarbeiter:innen an vorderster Front unverzichtbar. Um ihre Kompetenzen zu fördern, führt Lenzing verschiedene Aktivitäten durch, darunter:
strategischen Ansatz. Sie bedienen sich verschiedener Vorgehensweisen wie etwa Erpressung, um die Opfer dazu zu bewegen, ihren Lösegeldforderungen nachzukommen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die kriminelle Wirtschaft angeblich einen Jahresumsatz von etwa EUR 1,5 Bio. erwirtschaftet, was mit dem BIP Spaniens vergleichbar ist63.
62 Weltwirtschaftsforum – Global Risks Report 2023,
https://www3.weforum.org/docs/WEF_Global_Risks_Report_2023.pdf
63 https://www.techrepublic.com/article/cybercriminals-raking-in-1-5-trillion-everyyear/
● eLearning-Kurse zum Thema Datenschutz für alle IT-Anwender:innen
Die Sensibilisierung der IT-Anwender:innen von Lenzing führte im Berichtsjahr zu über 400 Meldungen über potenzielle Spam-E-Mails, Phishing/Malware und betrügerische E-Mails/Anrufe/ Kontakte weltweit.
Gezielte technische und organisatorische Maßnahmen zum Datenschutz und zur Bekämpfung von Datendiebstahl, Manipulation von Geschäftsprozessen und anderen Formen der Internetkriminalität gibt es bereits seit einigen Jahren. Da sich die Technologie weiterentwickelt und die Anzahl und Raffinesse der Angriffe ständig zunehmen, gibt Lenzing ihr Möglichstes, indem sie die entsprechenden Maßnahmen regelmäßig überprüft und optimiert.
In jedem Jahr führt Lenzing sogenannte Penetrationstests durch, um die Sicherheitsmaßnahmen zu bewerten. Diese Tests werden von hochqualifizierten externen Partnern vorgenommen und führen zu sogenannten Service Improvement Plans (SIP). Darüber hinaus werden häufig externe Sicherheitsbewertungssysteme (Security Scorecard Systems) eingesetzt, um externes Feedback zu erhalten. Regelmäßige Hintergrundprüfungen werden durchgeführt, um nach potenziellen Bedrohungen, Enthüllungen im Darknet oder gehackten Konten zu suchen. Jeder Vorfall, der durch solche Bewertungen, Tests und gemeldete Vorfälle aufgedeckt wird, führt zu einer Sicherheitsüberprüfung, einer Risikobewertung und schließlich zu Behebungsmaßnahmen.
Lenzing hat eine Bewertung der technischen und organisatorischen Cyber Security Maßnahmen durchgeführt. Das Lenzing Sicherheitsprogramm wird auf Grundlage der Ergebnisse aktualisiert, um die Cyber Security Maßnahmen an die aktuelle Bedrohungslage anzupassen.
Ransomware und nationalstaatliche Angreifer konzentrierten sich auf die Offenlegung und Ausnutzung von Schwachstellen in ERP-, E-Mail-, Kollaborations- und Wissensaustausch-Tools, um Daten und Kontoinformationen abzugreifen. Als Reaktion darauf haben wir einen Schwerpunkt auf die schnelle Bereitstellung von Clientund Server-Patches gelegt, um mit den deutlich kürzeren Exploit- (und Angriffs-)Zeiten mithalten zu können. Bei mehreren Kampagnen haben wir auch unsere mobilen Geräte in die Aktualisierungszyklen einbezogen.
Da rund zwei Drittel der Ransomware-Angriffe durch Phishing-E-Mails erfolgen, haben wir gezielte Informationen zur Sensibilisierung sowie eLearnings zum Thema Phishing vermittelt und die Ergebnisse anschließend in einer Phishing-Simulation überprüft. Darüber hinaus haben wir unsere technischen Maßnahmen in diesem Bereich weiter intensiviert. Im Laufe des Jahres haben unsere IT-
Infrastruktur-Teams zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für unsere IT-Assets eingeführt, um die Sicherheitshygiene zu verbessern und das Risiko im täglichen Betrieb zu minimieren.
Der Prozess zur Verwaltung von Schwachstellen wird laufend optimiert. Dadurch wurde das Tempo, mit dem das IT-Team offene Schwachstellen schloss, weiter erhöht und die Sichtbarkeit des IT-Teams verbessert. Die nach wie vor hohe Zahl an neu aufgedeckten Sicherheitslücken und die Rücknahme oder Neuveröffentlichung früherer Patches führte zu einer hohen Auslastung der Teams. Dank der harten Arbeit konnte Lenzing jedoch wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer verbesserten Erkennung von Bedrohungen und Reaktionsmöglichkeiten erreichen. Diese herausragende Leistung wird dazu beitragen, Angriffe schneller zu erkennen und darauf zu reagieren.

[GRI 3-3f]
Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette hat für Marken aus dem Bekleidungs- und Heimtextil-Sektor höchste Priorität. Mit Textile-Genesis™, der Blockchain-fähigen Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette, unterstützt Lenzing die gesamte Lieferkette bei der Erfüllung der steigenden Nachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit. Mehr als 4530 verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette (Spinnereien, Stofffabriken, Bekleidungshersteller usw.) haben sich nun der Plattform angeschlossen.
Wie bereits erwähnt, sind technische Maßnahmen wichtig, können aber nicht in allen Situationen Schutz gewähren. Aus diesem Grund sind kompetente und sicherheitsbewusste Mitarbeiter:innen an vorderster Front unverzichtbar. Um diese Fähigkeiten zu fördern, führt Lenzing verschiedene Aktivitäten durch, z.B. regelmäßige Sensibilisierungsinitiativen durch Artikel im Intranet und andere Kommunikationskanäle oder eLearning zum Thema Informationssicherheit für alle IT-Anwender:innen.
Die Cyber Security Expert:innen von Lenzing vernetzen sich regelmäßig mit anderen Cyber Security Expert:innen aus verschiedenen Organisationen sowie Cyber Security Stakeholdern und tauschen Wissen mit diesen aus. Auf diese Weise kann Lenzing von anderen lernen und hinsichtlich der neuesten Trends und Bedrohungen im Bereich Cyber Security informiert bleiben. Lenzing ist der Ansicht, dass Zusammenarbeit und Kommunikation unabdingbar für die Verbesserung unserer Cyber Security und Widerstandsfähigkeit sind.
Die Zahlen und Informationen in diesem Kapitel beziehen sich auf die Lenzing AG gemäß § 243b UGB und somit nur auf den Standort Lenzing (Österreich).
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen - Lenzing AG | Tabelle 52 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
4.830.780 5.406.705 6.106.706 | ||
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 34 | 28 | 29 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1,41 | 1,04 | 0,95 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 87 | 107 | 88 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3,6 | 3,96 | 2,9 |
| 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
853.099 | 846.478 | 796.771 |
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 5 | 7 | 6 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1,17 | 1,65 | 1,5 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 10 | 13 | 15 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 2,34 | 3,07 | 3,8 |
a) Mit Ausnahme der Großprojekte in Brasilien und Thailand aus Gründen der Datenkonsistenz. Die Datenanalyse für 2021 bezieht sich nur auf die Gesamtzahl der meldepflichtigen Verletzungen.
Im Geschäftsjahr 2023 wurden in der Lenzing AG keine arbeitsbedingten Todesfälle gemeldet.
| 2021a | 2022 | 2023 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bei Mitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 11 | Schnittverletzungen | 27 Schnittverletzungen 22 | |||
| Prellungen | 6 | Verätzungen | 20 | Prellungen 17 | ||
| Knochenbrüche | 5 | Schürfwunden | 15 | Verbrennungen 10 | ||
| Verstauchungen | 5 | Prellungen | 12 | Verätzungen | 8 | |
| Verletzungen durch Substanzen | 2 | Nicht zugeordnet | 12 | Schürfwunden | 7 | |
| Bei Fremdfirmenmitarbeiter:innen | Prellungen | 2 | Schürfwunden | 2 Schnittverletzungen | 5 | |
| Verätzungen | 1 | Knochenbrüche | 2 | Prellungen | 3 | |
| Verletzungen durch Substanzen | 1 | Verstauchungen | 2 | Schürfwunden | 2 | |
| Schnittverletzungen | 1 | Nicht zugeordnet | 2 | Fremdkörper | 2 | |
| - | - | Schnittverletzungen | 2 | Verätzungen, Knochenbrüche, Verbrennungen, Zerrungen |
1 |
a) Die Aufstellung der Verletzungsarten für den Standort Lenzing wurde mit 2021 neu eingeführt.
Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember; nur Mitarbeiter:innen (mit Lehrlingen, ohne Leiharbeiter:innen)
| Belegschaft 2023 - Lenzing AG | Tabelle 54 | ||
|---|---|---|---|
| Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember; nur Mitarbeiter:innen (mit Lehrlingen, ohne Leiharbeiter:innen) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtpersonalstand zum 31.12. | 3.201 | 3.278 | 3.158 |
| Frauenanteil | 18,60 % | 19,00 % | 18,70 % |
| Anteil der über 50-Jährigen | 24,90 % | 24,00 % | 23,00 % |
| Anteil der Nicht-Österreicher:innen | 6,80 % | 7,90 % | 8,70 % |
| Lehrlinge | 144 | 144 | 145 |
| Fremdfirmenmitarbeiter:innen | 167 | 128 | 108 |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Vollzeitverträgen | 87,20 % | 87,00 % | 83,06 % |
| Davon Frauen | 11,60 % | 12,00 % | 11,60 % |
| Davon Männer | 88,40 % | 88,00 % | 88,40 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Teilzeitverträgen | 12,80 % | 13,03 % | 16,94 % |
| Davon Frauen | 65,90 % | 65,80 % | 53,60 % |
| Davon Männer | 34,10 % | 34,20 % | 46,40 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Kollektivverträgen | 100 % | 100 % | 100 % |
| Mitarbeiter:innen mit Behinderungen | 68 | 59 | 51 |
| Fluktuationsrate | 6,10 % | 7,70 % | 9,60 % |
Gegen die Lenzing AG wurden 2023 keine behördlichen Maßnahmen im Hinblick auf mögliche Korruptionsdelikte oder Verstöße gegen das Kartellrecht ergriffen bzw. rechtliche Ansprüche geltend gemacht.
Zahlen zu Umweltbelangen werden nicht separat ausgewiesen, da diese Themen gruppenweit koordiniert werden und Wettbewerbsgründe dem entgegenstehen. Das Fehlen dieser Informationen ist jedoch für ein angemessenes und ausgewogenes Verhältnis der Entwicklung, Leistung, Position und Auswirkung dieser Aktivitäten nicht relevant.
Buche und Fichte nach Ländern, 2021 bis 2023 Regional – eigenes Land und direkte Nachbarländer
| (Österreich) | Tabelle 55 | ||
|---|---|---|---|
| Land | 2021 | 2022 | 2023 |
| Österreich | 38,60 % | 42,86 % | 43,68 % |
| Deutschland | 23,40 % | 15,41 % | 21,51 % |
| Tschechische Republik | 14,00 % | 17,02 % | 13,08 % |
| Slowakei | 13,50 % | 13,31 % | 12,25 % |
| Ungarn | 5,30 % | 4,70 % | 3,04 % |
| Slowenien | 0,40 % | 0,46 % | 1,45 % |
| Summe regional | 95,20 % | 93,76 % | 95,00 % |
| Polen | 2,00 % | 1,86 % | 1,55 % |
| Frankreich | 2,10 % | 2,22 % | 1,92 % |
| Schweiz | 0,70 % | 2,16 % | 1,46 % |
| Kroatien | 0,01 % | 0,07 % | |
| Restliche Länder | 4,70 % | 6,25 % | 5,00 % |
| Summe | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % |
| (Tschechische Republik) | Tabelle 56 | ||
|---|---|---|---|
| Land | 2021 | 2022 | 2023 |
| Tschechische Republik | 84,00 % | 89,67 % | 86,35 % |
| Slowakei | 8,70 % | 5,80 % | 6,04 % |
| Polen | 2,10 % | 1,78 % | 2,73 % |
| Österreich | 2,90 % | 0,78 % | 1,23 % |
| Deutschland | 2,30 % | 1,97 % | 3,65 % |
| Summe regional | 100,0 % | 100,0 % | 100,00 % |
Zertifizierungsstatus des gesamten Holzeinputs an den Lenzing Faserproduktionsstandorten des eigenen und zugekauften Faserzellstoffs. Basis: Faserzellstoff nach Gewicht. Alle PEFC-zertifizierten oder kontrollierten Quellen sind auch FSC®-kontrolliert.
| Lenzing Gruppe, 2021–2023 | Tabelle 57 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| PEFC | 27,40 % | 24,20 % | 34,00 % |
| FSC® 100 % | 0,00 % | 3,50 % | 15,00 % |
| FSC® Mix | 35,90 % | 37,40 % | 22,00 % |
| FSC® Controlled Wood | 36,70 % | 34,10 % | 29,00 % |
| Ohne Zertifizierung | 0,00 % | 0,8 %a | 0,00 % |
a) Ein Teil davon ist auf den formalen Prozess der Zertifizierung des neuen Standorts zurückzuführen. Ein kleiner Teil nicht zertifiziertes Holz wurde für Forschungs- und Entwicklungszwecke verwendet und einem Due-Diligence-Prozess gemäß der Policy für Holz und Zellstoff unterzogen.
| Holzbeschaffungsregion | Europa | Südafrika | Nordamerika | Südamerika |
|---|---|---|---|---|
| Holzarten (die wichtigsten) | Buche, Fichte, Esche, Birke, Pappeln |
Eukalyptus | Kiefer, Esche, Espe, Ahorn, Tanne, Hemlocktannen |
Eukalyptus |
| Verschiedene Nationalitäten innerhalb der Lenzing Gruppe 2023 | Tabelle 59 | ||
|---|---|---|---|
| Nationalität | Frauen | Männer | Summe |
| Afghanistan | 3 | 3 | |
| Albanien | 1 | 1 | |
| Argentinien | 1 | 1 | |
| Australien | 1 | 1 | |
| Österreich | 575 | 2670 | 3245 |
| Belgien | 3 | 3 | |
| Bolivien | 1 | 1 | |
| Bosnien und Herzegowina | 3 | 31 | 34 |
| Brasilien | 273 | 926 | 1199 |
| Bulgarien | 1 | 1 | |
| Kanada | 1 | 1 | |
| China | 169 | 649 | 818 |
| Kolumbien | 1 | 1 | 2 |
| Kroatien | 5 | 16 | 21 |
| Tschechische Republik | 118 | 401 | 519 |
| Niederländische Antillen | 1 | 1 | |
| Ägypten | 1 | 1 | |
| Frankreich | 2 | 2 | 4 |
| Deutschland | 28 | 69 | 97 |
| Hongkong | 1 | 2 | 3 |
| Ungarn | 1 | 12 | 13 |
| Indien | 4 | 30 | 34 |
| Indonesien | 63 | 1400 | 1463 |
| Israel | 1 | 1 | |
| Italien | 8 | 8 | |
| Kosovo | 1 | 8 | 9 |
| Malaysia | 1 | 5 | 6 |
| Mazedonien | 2 | 4 | 6 |
| Mexiko | 1 | 1 | |
| Montenegro | 1 | 1 | |
| Niederlande | 3 | 7 | 10 |
| Nigerien | 1 | 1 | |
| Paskistan | 1 | 2 | 3 |
| Polen | 2 | 4 | 6 |
| Portugal | 3 | 3 | |
| Rumänien | 1 | 17 | 18 |
| Russland | 3 | 2 | 5 |
| Serbien | 1 | 3 | 4 |
| Singapur | 3 | 5 | 8 |
| Slowenien | 1 | 4 | 5 |
| Slowakei | 4 | 5 | 9 |
| Somalia | 1 | 1 | |
| Südafrika | 2 | 2 | |
| Südkorea | 3 | 1 | 4 |
| Spanien | 1 | 2 | 3 |
| Schweiz | 2 | 2 | |
| Syrien | 5 | 5 | |
| Tadschikistan | 1 | 1 | |
| Taiwan | 2 | 3 | 5 |
| Thailand | 41 | 222 | 263 |
| Türkei | 13 | 10 | 23 |
| Uganda | 2 | 2 | |
| Ukraine | 4 | 4 | |
| Großbritannien | 27 | 210 | 237 |
| USA | 45 | 171 | 216 |
| Vietnam | 1 | 1 | 2 |
| Lenzing Policies und deren Referenz zu zwischenstaatlichen Standards |
Tabelle 60 |
|---|---|
| Globaler Verhaltenskodex | Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisationen über grundlegende Prinzipien |
| Internationale Menschenrechtscharta | |
| Policy für Nachhaltigkeit | Pariser Klimaabkommen |
| Klimarahmenkonvention | |
| Verhaltenskodex für Lieferanten | Keine |
| Forest Stewardship Council® (FSC®) Zertifikat | |
| Holz und Zellstoff Policy | Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention |
|
| Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt | Keine |
| Performance Management | Keine |
| Anti-Bestechungs-und Anti-Korruptionsdirektive | Bezugnahme auf die Vereinten Nationen, WHO |
| Investigations-Direktive | Keine |
| Basel AML Index (veröffentlicht vom Basler Institut) | |
| Bezugnahme auf Financial Action Task Force (FATF), Transparency | |
| Anti-Geldwäsche Direktive | International, die Weltbank, das World Economic Forum |
| UN-Sanktionsliste | |
| Ausgeschlossene Firmen Weltbank-Liste IDB Gruppe Liste der sanktionierten Unternehmen und Personen |
|
| Whistleblower Direktive | Keine |
| EU Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) | |
| Wasserrichtlinie | EU Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) |
| International Financial Reporting Standards (IFRS) | |
| IFRS Gruppe Leitfaden für die Rechnungslegung | |
| Group Financial Reporting Direktive | Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Comission |
| (COSO) | |
| Modern Slavery Act 2015 | |
| Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | |
| Modern Slavery Act Tansparency Statement (UK) | UN Global Compact |
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) | |
| ISO 26000 | |
| Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | |
| Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards | UN Global Compact |
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) |
|
| UN Global Compact | |
| Global Equity, Diversion and Inclusion Policy | UN Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) |
| Globale Einstellungsrichtlinie | Keine |
| Globale Richtline für die Evaluierung von Arbeitsplätzen | Keine |
| Globale Richline für Learning und Developement | Keine |
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze | Keine |
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze | Keine |
| Reward Guideline der Gruppe | Keine |
| Salary Guideline der Gruppe | Keine |
| Gruppenrichtlinie für die Erstellung einer Stellenbeschreibung | Keine |
| Group Short Term Incentive Plan Besoldungsgruppe 6A und höher | Keine |
| Group Short Term Incentive Plan bis zur Besoldungsgruppe 6A | Keine |
| Forest Stewardship Council® (FSC®) Zertifikat | |
| Bioenergy Policy | Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention |
|
| Global Child Labor Remediation Procedure | Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) |
Diese Tabelle finden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2023/de/nachhaltigkeit/anhang/nadiveg
Diese Tabelle finden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2023/de/nachhaltigkeit/anhang/gri
Diese Tabelle finden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2023/de/nachhaltigkeit/anhang/tcfd Lenzing, am 28. Februar 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer
Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Officer & Chief Technology Officer KAPITEL 2/3

| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 165 |
|---|---|
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 166 |
| Konzern-Bilanz | 167 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 168 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 170 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 171 |
| Note 1. | Grundlagen | 171 |
|---|---|---|
| Note 2. | Änderung der Rechnungslegungsmethoden | 173 |
| Note 3. | Konsolidierung | 174 |
| Note 4. | Segmentbericht | 175 |
| Note 5. | Umsatzerlöse | 179 |
|---|---|---|
| Note 6. | Funktionskosten | 179 |
| Note 7. | Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen | 179 |
| Note 8. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
180 |
| Note 9. | Personalaufwand | 180 |
| Note 10. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sach anlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
180 | |
| Note 11. | Honorare des Abschlussprüfers | 184 |
| Note 12. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
184 | |
| Note 13. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten |
184 | |
| Note 14. Finanzierungskosten | 184 | |
| Note 15. Ertragsteueraufwand | 185 | |
| Note 16. Ergebnis je Aktie | 186 |
| Note 17. | Immaterielle Anlagen | 187 |
|---|---|---|
| Note 18. Sachanlagen | 189 | |
| Note 19. Biologische Vermögenswerte | 191 | |
| Note 20. Nutzungsrechte Leasing | 191 | |
| Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
193 | |
| Note 22. Finanzanlagen | 196 | |
| Note 23. Vorräte | 196 | |
| Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 196 | |
| Note 25. Sonstige Vermögenswerte | 197 | |
| Note 26. Eigenkapital | 197 | |
| Note 27. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 201 | |
| Note 28. Finanzverbindlichkeiten | 202 | |
| Note 29. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern |
203 | |
| Note 30. Rückstellungen | 206 | |
| Note 31. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 211 | |
| Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten | 212 |
| Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 213 |
|---|---|
| Note 33. Angaben zur Konzern -Kapitalflussrechnung | 213 |
| Erläuterungen zum Risikomanagement | 214 |
| Note 34. Kapitalrisikomanagement | 214 |
| Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten | 215 |
| Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis |
226 |
| Note 37. Finanzrisikomanagement | 227 |
| Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen Note 38. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden |
236 |
| Unternehmen und Personen Note 39. Organe der Gesellschaft |
236 238 |
| Sonstige Erläuterungen | 239 |
| Note 40. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen | |
| und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken |
239 |
| Note 41. Konzernunternehmen | 240 |
| Note 42. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 241 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2023 | 2022 | |
| Umsatzerlöse | (5) | 2.521.167 | 2.565.692 |
| Umsatzkosten | (6) | -2.597.638 | -2.162.561 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | -76.471 | 403.131 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (7) | 108.653 | 73.096 |
| Vertriebsaufwendungen | (6) | -274.874 | -286.747 |
| Verwaltungsaufwendungen | (6) | -144.678 | -137.164 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | (6) | -69.076 | -29.214 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (7) | -19.982 | -6.649 |
| Betriebsergebnis (EBIT)1 | -476.428 | 16.453 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (12) | 6.728 | -222 |
| Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten | (13) | -7.498 | 10.208 |
| Finanzierungskosten | (14) | -108.432 | -36.498 |
| Finanzerfolg | -109.202 | -26.512 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -585.630 | -10.059 | |
| Ertragsteueraufwand | (15) | -7.322 | -27.182 |
| Ergebnis nach Steuern | -592.953 | -37.241 | |
| Anteil am Ergebnis nach Steuern: | |||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | -649.445 | -73.086 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | 27.742 | 7.095 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | (16) | 28.750 | 28.750 |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | (16) | -20,02 | -2,75 |
1) EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2023 | 2022 | |
| Ergebnis nach Steuern | -592.953 | -37.241 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | |||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | (30) | -4.384 | 11.655 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(26) | -3.412 | -16.830 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (26) | 1.770 | 937 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) | (21) | 27 | 641 |
| -6.000 | -3.597 | ||
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können | |||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
(26) | -44.988 | 62.412 |
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Umgliederung von Kursdifferenzen aufgrund des Verlustes der Beherrschung | 154 | 0 | |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen und nicht designierte Komponenten |
(35) | -516 | 41.260 |
| Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | (35) | -24.142 | 21.453 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (26) | 8.476 | -21.535 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) | (26) | 488 | 2.064 |
| -60.528 | 105.654 | ||
| Sonstiges Ergebnis (netto) | -66.527 | 102.057 | |
| Gesamtergebnis | -659.480 | 64.817 | |
| Anteil am Gesamtergebnis: | |||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | -704.620 | 4.385 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | 16.389 | 31.682 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | 28.750 | 28.750 |
zum 31. Dezember 2023
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | Note | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
| Immaterielle Anlagen | (17) | 26.728 | 43.825 |
| Sachanlagen | (18) | 2.865.713 | 3.413.106 |
| Biologische Vermögenswerte | (19) | 194.759 | 127.735 |
| Nutzungsrechte Leasing | (20) | 134.547 | 72.761 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (21) | 31.045 | 26.483 |
| Finanzanlagen | (22) | 21.037 | 28.969 |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) | (29) | 48.559 | 1.716 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | (29) | 16.181 | 15.904 |
| Sonstige Vermögenswerte | (25) | 75.477 | 123.135 |
| Langfristige Vermögenswerte | 3.414.046 | 3.853.634 | |
| Vorräte | (23) | 552.940 | 712.522 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (24) | 294.480 | 293.611 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | (29) | 5.668 | 5.210 |
| Sonstige Vermögenswerte | (25) | 203.069 | 200.758 |
| Finanzanlagen | (22) | 18.721 | 12.395 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (33) | 725.639 | 446.873 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.800.516 | 1.671.368 | |
| Bilanzsumme | 5.214.563 | 5.525.002 | |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten | Note | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
| Grundkapital | 40.108 | 27.574 | |
| Kapitalrücklagen | 513.455 | 133.919 | |
| Hybridkapital | 496.582 | 496.582 | |
| Andere Rücklagen | 29.961 | 90.161 | |
| Gewinnrücklagen | 360.281 | 991.702 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.440.386 | 1.739.938 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 301.779 | 285.957 | |
| Eigenkapital | (26) | 1.742.165 | 2.025.895 |
| Finanzverbindlichkeiten | (28) | 1.906.702 | 2.071.948 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | (27) | 14.117 | 15.034 |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 48.001 | 0 | |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | (29) | 40.098 | 70.240 |
| Rückstellungen | (30) | 89.091 | 91.547 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | (35) | 249.418 | 266.085 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (32) | 13.559 | 3.615 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 2.360.988 | 2.518.469 | |
| Finanzverbindlichkeiten | (28) | 528.992 | 250.282 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (31) | 296.322 | 435.433 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | (27) | 72.127 | 67.741 |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 32.125 | 27.883 | |
| Rückstellungen | (30) | 52.599 | 66.295 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (32) | 129.244 | 133.005 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.111.409 | 980.638 | |
| Bilanzsumme | 5.214.563 | 5.525.002 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| Note | Grundkapital | Kapitalrücklagen | Hybridkapital | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungs umrechnungs rücklage |
|||||
| Stand zum 01.01.2022 | 27.574 | 133.919 | 496.582 | 48.452 | |
| Ergebnis nach Steuern laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0 | 0 | 0 | 49.064 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 49.064 | |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 0 | 0 | |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
(35) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Kapitalzuführung | (26) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(35) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (26) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Stand zum 31.12.2022 = 01.01.2023 | 27.574 | 133.919 | 496.582 | 97.517 | |
| Ergebnis nach Steuern laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0 | 0 | 0 | -31.783 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | -31.783 | |
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 0 | 0 | |
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
(35) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Kapitalzuführung | (26) | 12.534 | 379.536 | 0 | 0 |
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen |
(3,26) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(35) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (26) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 12.534 | 379.536 | 0 | 0 | |
| Stand zum 31.12.2023 | (26) | 40.108 | 513.455 | 496.582 | 65.733 |
| Andere Rücklagen | Gewinnrücklagen | Anteile der Aktionäre der Lenzing AG und der Hybrid kapitalbesitzer |
Nicht beherr schende Anteile |
Eigenkapital | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögens werte |
Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve und nicht designierte Komponenten) |
Versicherungs mathematische Gewinne/Verluste |
||||
| 33.448 | -18.794 | -47.973 | 1.206.359 | 1.879.568 | 192.517 | 2.072.085 |
| 0 | 0 | 0 | -44.336 | -44.336 | 7.095 | -37.241 |
| -12.216 | 32.113 | 8.509 | 0 | 77.471 | 24.587 | 102.057 |
| -12.216 | 32.113 | 8.509 | -44.336 | 33.135 | 31.682 | 64.817 |
| 0 | 3.153 | 0 | 0 | 3.153 | 4.476 | 7.629 |
| -5.597 | 0 | 0 | 5.597 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 57.432 | 57.432 |
| 0 | 0 | 0 | -31.676 | -31.676 | 0 | -31.676 |
| 0 | 0 | 0 | -144.243 | -144.243 | -150 | -144.393 |
| 0 | 0 | 0 | -175.918 | -175.918 | 57.282 | -118.636 |
| 15.635 | 16.473 | -39.463 | 991.702 | 1.739.938 | 285.957 | 2.025.895 |
| 0 | 0 | 0 | -620.695 | -620.695 | 27.742 | -592.953 |
| -2.662 | -17.415 | -3.315 | 0 | -55.175 | -11.353 | -66.527 |
| -2.662 | -17.415 | -3.315 | -620.695 | -675.870 | 16.389 | -659.480 |
| 0 | -2.420 | 0 | 0 | -2.420 | -1.597 | -4.017 |
| -2.605 | 0 | 0 | 2.605 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 392.069 | 0 | 392.069 |
| 0 | 0 | 0 | -1.248 | -1.248 | 1.280 | 31 |
| 0 | 0 | 0 | 16.667 | 16.667 | 0 | 16.667 |
| 0 | 0 | 0 | -28.750 | -28.750 | -250 | -29.000 |
| 0 | 0 | 0 | -13.331 | 378.738 | 1.030 | 379.768 |
| 10.368 | -3.362 | -42.779 | 360.281 | 1.440.386 | 301.779 | 1.742.165 |
TEUR
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|
| Note | 2023 | 2022 | ||
| Ergebnis nach Steuern | -592.953 | -37.241 | ||
| + | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
(10) | 781.771 | 227.589 |
| +/– Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten | (19) | -80.102 | -17.009 | |
| – | Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | -2.025 | -2.126 | |
| +/– Veränderung langfristiger Rückstellungen | -2.050 | -13.162 | ||
| –/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern | -62.895 | -5.579 | ||
| +/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 50.236 | -15.495 | ||
| +/– Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -4.048 | 1.062 | ||
| –/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen | (33) | 553 | 106.743 | |
| Brutto-Cashflow | 88.488 | 244.783 | ||
| +/– Veränderung Vorräte | 178.245 | -295.952 | ||
| +/– Veränderung Forderungen | 34.751 | 10.581 | ||
| +/– Veränderung Verbindlichkeiten | -141.160 | -2.657 | ||
| Veränderung des Working Capital | 71.836 | -288.028 | ||
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 160.323 | -43.246 | ||
| – | Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten | -267.834 | -698.894 | |
| – | Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | (3) | -15.731 | 0 |
| – | Erwerb/Auszahlung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-14.225 | -303 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten | 436 | 1.443 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
5.846 | 10.368 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -291.509 | -687.387 | ||
| + | Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen | (26) | 392.069 | 0 |
| + | Einzahlungen von Eigenkapital in vollkonsolidierte Gesellschaften von nicht beherrschenden Gesellschaftern | 0 | 56.673 | |
| – | Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (26) | -29.000 | -144.393 |
| + | Investitionszuschüsse | 1.616 | 1.469 | |
| + | Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten | (33) | 226.640 | 258.907 |
| – | Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen | (33) | 0 | -72.000 |
| – | Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten | (33) | -170.232 | -46.601 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 421.094 | 54.056 | ||
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | 289.908 | -676.576 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 446.873 | 1.113.279 | ||
| Währungsdifferenz auf liquide Mittel | -11.142 | 10.170 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresende | 725.639 | 446.873 | ||
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit: | ||||
| Zinseinzahlungen | 15.262 | 10.756 | ||
| Zinsauszahlungen | 120.409 | 74.631 | ||
| Gezahlte Ertragsteuern | 15.770 | 48.474 | ||
| Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 2.680 | 840 |
zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023
Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstrasse 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2023 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit rund 52,25 Prozent (31. Dezember 2022: rund 52,25 Prozent) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C KB Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft.
Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2023 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG ist. Die funktionale Währung der wesentlichen Tochterunternehmen ist der Euro (EUR) oder der US-Dollar (USD). Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:
Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den Verhältnissen zum Bilanzstichtag und haben zum Teil einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und
Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.
Die folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten wirken sich wesentlich auf den vorliegenden Konzernabschluss der Lenzing Gruppe aus:
Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die sich wesentlich auf den vorliegenden Konzernabschluss auswirken:
Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu einer ökologisch verantwortungsvollen Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie. Die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellt einen der Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2023 dar. In diesem Zusammenhang arbeitet die Lenzing Gruppe kontinuierlich daran, Rohstoffe effizienter einzusetzen, Produktionsprozesse zu verbessern und recycelte Alttextilien für die Faserproduktion nutzbar zu machen. Aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen bezüglich Klimawandel und Nachhaltigkeit führen nicht zu grundlegend geänderten Annahmen und Schätzungen in der Rechnungslegung. Der Vorstand schätzt die potenziellen Auswirkungen klimabedingter Chancen und Risiken auf den Konzernabschluss nach IFRS wie folgt ein:
● Biologische Vermögenswerte (siehe Note 19): Die Bewertung des biologischen Vermögenswertes erfordert Annahmen zu Wachstumsraten des stehenden Holzes. Die Wachstumsraten sind wiederum abhängig von den klimatischen Bedingungen der Region Minas Gerais, Brasilien. Durch den Klimawandel können sich Änderungen im Wachstumsverhalten des stehenden Holzes (beispielsweise beschleunigtes oder verlangsamtes Wachstum) und dadurch die Anpassung der Wachstumsannahmen bei der Bewertung des biologischen Vermögenswertes ergeben.
Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.
Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2023 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröffent lichung durch das IASB |
Anwen dungspflicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2023 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 18.05.2017 01.01.2023 ja | ||
| IFRS 17 | Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 – Vergleichs informationen |
09.12.2021 01.01.2023 ja | ||
| IAS 1 | Angaben zu Rechnungslegungs methoden |
12.02.2021 01.01.2023 ja | ||
| IAS 8 | Definition von rechnungslegungs bezogenen Schätzungen |
12.02.2021 01.01.2023 ja | ||
| IAS 12 | Latente Steuern für Vermögenswerte und Schulden aus derselben Transaktion |
07.05.2021 01.01.2023 ja | ||
| IAS 12 | Internationale Steuerreform – Säule 2-Modellregeln |
23.05.2023 01.01.2023 ja |
Die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2023 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.
Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2023 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröffent lichung durch das IASB |
Anwen dungspflicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2023 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 10, IAS 28 |
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture |
11.09.2014 | unbekannt1 | nein |
| IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten |
30.01.2014 | 01.01.2016 nein2 | ||
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and Leaseback-Transaktion |
22.09.2022 | 01.01.2024 ja | |
| IAS 1 | Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
23.01.2020 | 01.01.2024 ja | |
| IAS 1 | Klassifizierung von Schulden mit Nebenbedingungen als kurz- oder langfristig |
31.10.2022 | 01.01.2024 ja | |
| IAS 7, IFRS 7 |
Anhangangaben zu Lieferantenfinanzie rungsvereinbarungen |
25.05.2023 | 01.01.2024 nein | |
| IAS 21 | Auswirkungen von Wechselkurs änderungen: Fehlende Umtauschbarkeit |
15.08.2023 | 01.01.2025 nein |
1) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben. 2) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.
Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet und sind entweder nicht relevant für die Gruppe oder haben keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen, die Verbindlichkeiten und die Cashflows sowie die Darstellung von Angaben im Konzernanhang der Lenzing Gruppe. Die Änderungen an IAS 7, IFRS 7 (Anhangangaben zu Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen) ergänzen die bereits bestehenden Anhangangaben dahingehend, dass Unternehmen verpflichtet werden, zusätzliche qualitative und quantitative Informationen über Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten zur Verfügung zu stellen.
Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").
Es gab im Geschäftsjahr 2023 und 2022 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.
In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2023 einbezogen.
Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
| 2023 | 2022 | |||
|---|---|---|---|---|
| Voll- | Equity- | Voll- | Equity- | |
| konsolidierung konsolidierung |
||||
| Stand zum 01.01. | 27 | 7 | 28 | 7 |
| Im Berichtsjahr erstmals einbezogen | 2 | 0 | 0 | 0 |
| Im Berichtsjahr verschmolzen | 0 | 0 | -1 | 0 |
| Im Berichtsjahr endkonsolidiert | -1 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 31.12. | 28 | 7 | 27 | 7 |
| Davon in Österreich | 7 | 3 | 7 | 3 |
| Davon im Ausland | 21 | 4 | 20 | 4 |
Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2023 findet sich in Note 41. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern (Segment Division Fiber) und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Division Pulp).
Das bisher vollkonsolidierte Tochterunternehmen Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China, wurde liquidiert und im März 2023 endkonsolidiert.
Mit Wirkung zum 1. Juni 2023 erwarb die Lenzing Gruppe ein Biomassekraftwerk zur Versorgung des Produktionsstandortes Heiligenkreuz. Die strategische Investition reduziert die Abhängigkeit von fossiler Energie und stärkt die Standortsicherheit des Werks Heiligenkreuz. Die Lenzing Gruppe beschleunigt mit dem Erwerb des Biomassekraftwerkes den Umstieg auf erneuerbare Energien und damit auch die Erreichung ihrer Klimaziele gemäß der Nachhaltigkeitsstrategie.
| Immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing 18.053 Vorräte 1.130 Verbindlichkeiten -1.453 |
Identifizierbare Vermögenswerte abzüglich Schulden (Nettovermögen) |
17.731 |
|---|---|---|
Der im Zuge der Transaktion entstandene Firmenwert in Höhe von TEUR 719 spiegelt die erwarteten strategischen Vorteile durch die Energieunabhängigkeit am Produktionsstandort Heiligenkreuz und den Beitrag zur strategieverankerten CO2-Reduktion wider.
Der Output des Biomassekraftwerks wird intern genutzt und generiert daher keine zusätzlichen Umsatzerlöse für die Lenzing Gruppe. Darüber hinaus ist das Biomassekraftwerk mit dem operativen Produktionsstandort Heiligenkreuz vollständig integriert, sodass es kein eigenständiges Periodenergebnis erzeugt.
Die übertragene Gegenleistung setzt sich zusammen aus dem Kaufpreis in Höhe von TEUR 17.731 sowie einer bedingten Gegenleistung, deren beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt TEUR 934 betrug. Vom Kaufpreis in Höhe von TEUR 17.731 wurden TEUR 15.731 im Jahr 2023 in flüssigem Mitteln entrichtet. Der Restbetrag in Höhe von TEUR 2.000 ist in mehr als einem Jahr fällig.
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund der Vereinbarung über die bedingte Gegenleistung verpflichtet, in Abhängigkeit von der zukünftigen Entwicklung des durchschnittlichen Gaspreises (TTF ICE) bis 2026 einen gedeckelten Betrag an den ehemaligen Eigentümer des Biomassekraftwerks zu zahlen. Ein Mindestbetrag wurde nicht festgelegt, der Maximalbetrag wurde mit TEUR 12.500 fixiert. Die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Gegenleistung wurde mittels Optionsbewertung unter Verwendung eines arbitragefreien Monte-Carlo-Modellansatzes vorgenommen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Gaspreis (TTF ICE) steigt (fällt).
Zum 31. Dezember 2023 wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten eine Verringerung der bedingten Gegenleistung um TEUR 57 erfasst, da sich der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung um diesen Betrag verringerte (siehe Note 13). Die bedingte Gegenleistung wird in der Konzernbilanz unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Im Juni 2023 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im Juli 2023 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Italy S.r.l., Rom, Italien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im Jänner 2022 wurde das Tochterunternehmen Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechische Republik, auf die Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechische Republik, verschmolzen.
Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.
Die Lenzing AG verfügt mit 51 Prozent über die Mehrheit der Anteile und beherrscht somit die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien. Die Dexco-Gruppe verfügt über 49 Prozent der Anteile an der LD Celulose S.A. und eine Put-Option zur Veräußerung ihrer Anteile (kündbare nicht beherrschende Anteile). Zur Bilanzierung der aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen resultierenden Verbindlichkeit wendet die Lenzing AG die Present-Access-Methode an. Bei dieser Methode werden die nicht beherrschenden Anteile der Dexco-Gruppe an der LD Celulose S.A. weiterhin im Eigenkapital ausgewiesen und zusätzlich eine finanzielle Verbindlichkeit für kündbare nicht beherrschende Anteile angesetzt (siehe Note 35). Die Folgebewertung der Verbindlichkeit erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Lenzing Gruppe hält 100 Prozent der Anteile an einer Versicherungszelle der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing Gruppe, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen effektiver zu administrieren. Die Versicherungszelle verfügt im Wesentlichen über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Sie wird als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.
Bei den strukturierten Unternehmen werden jene Vermögenswerte und Schulden einbezogen, über die die Lenzing Gruppe verfügt.
Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das betreffende Unternehmen tätig ist. Die funktionale Währung ist, mit Ausnahme der nachfolgend genannten Tochterunternehmen, jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das Tochterunternehmen ansässig ist. Für die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand, die Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur und die PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien ist die funktionale Währung der US-Dollar.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:
| 2023 | 2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Einheit | Währung | Stichtag | Durch schnitt |
Stichtag | Durch schnitt |
|
| 1 EUR USD US-Dollar | 1,1050 | 1,0816 | 1,0666 | 1,0539 | ||
| 1 EUR GBP | Britisches Pfund |
0,8691 | 0,8699 | 0,8869 | 0,8526 | |
| 1 EUR CZK | Tschechi sche Krone |
24,7240 | 24,0006 | 24,1160 | 24,5602 | |
| 1 EUR CNY | Renminbi Yuan |
7,8509 | 7,6591 | 7,3582 | 7,0801 | |
| 1 EUR BRL | Brasilian ischer Real |
5,3618 | 5,4016 | 5,6386 | 5,4432 |
Für die Vertriebsgesellschaft Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei wurde für das Geschäftsjahr 2023 erstmalig die Hochinflationsbilanzierung nach IAS 29 angewendet. Die erstmalige Anpassung der Buchwerte der nicht monetären Vermögenswerte und Schulden anhand eines allgemeinen Preisindex wurde in den Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) erfasst und beträgt TEUR 31. Gewinne und Verluste aus der laufenden Hyperinflationierung nicht monetärer Vermögenswerte und Schulden sowie des Eigenkapitals werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Abschlüsse basieren auf dem Konzept der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten. Der Preisindex in der Türkei betrug zum 31. Dezember 2023 2.915,02 (31. Dezember 2022: 2.021,19).
Die berichtspflichtigen Segmente sind die "Division Fiber", "Division Pulp" und "Others". In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien.
In der Division Fiber werden alle drei Generationen der holzbasierten Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCEL™, VEOCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und LENZING™ vermarktet. Die erzeugten Produkte aus den Lyocell-, Modal- und Viscosefasern werden zur Produktion von Textilien sowie Vliesstoffen und Spezialanwendungen eingesetzt.
In der Division Pulp wird der Faserzellstoff hergestellt bzw. beschafft, der das notwendige Vor- bzw. Zwischenprodukt für die Faserproduktion darstellt. Der Zellstoff wird für die eigene Produktion für Cellulosefasern verwendet und extern vermarktet. Der Einsatz bzw. die Steuerung der Anlagen für die Faser- und Zellstoffproduktion erfolgt unabhängig voneinander.
In Others werden im Wesentlichen zentrale Headquarterfunktionen, übergreifende Tätigkeiten und die Geschäftstätigkeit der BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing (Ausbildung und Personalentwicklung) dargestellt.
| 2023 | Division Fiber |
Division Pulp |
Others | Segment | summe Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 1.841.007 | 676.132 | 4.028 | 2.521.167 | 0 | 2.521.167 |
| Innenumsätze | 9.624 | 371.308 | 0 | 380.932 | -380.932 | 0 |
| Summe Umsatzerlöse | 1.850.630 | 1.047.440 | 4.028 | 2.902.099 | -380.932 | 2.521.167 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | -98.701 | 462.097 | -65.677 | 297.719 | 5.599 | 303.318 |
| EBIT | -683.765 | 284.630 | -82.894 | -482.029 | 5.601 | -476.428 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte Davon Wertminderungen |
586.571 464.906 |
177.691 0 |
17.512 0 |
781.773 464.906 |
-2 0 |
781.771 464.906 |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-4.258 | 2.803 | 8.183 | 6.728 | 0 | 6.728 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | -37.742 | -72.691 | 24.521 | -85.912 | 0 | -85.912 |
| CAPEX | 181.138 | 84.405 | 5.924 | 271.466 | 12.099 | 283.565 |
| EBITDA-Marge1 | -5,3 % | 44,1 % | n/a | 10,3 % | - | 12,0 % |
| EBIT-Marge2 | -36,9 % | 27,2 % | n/a | -16,6 % | - | -18,9 % |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
| 2022 | Division Fiber |
Division Pulp |
Others | Segment | summe Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 2.093.762 | 466.900 | 5.029 | 2.565.692 | 0 | 2.565.692 |
| Innenumsätze | 11.017 | 485.134 | 0 | 496.151 | -496.151 | 0 |
| Summe Umsatzerlöse | 2.104.779 | 952.035 | 5.029 | 3.061.843 | -496.151 | 2.565.692 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 32.923 | 309.968 | -100.305 | 242.587 | -671 | 241.916 |
| EBIT | -92.752 | 221.134 | -111.241 | 17.142 | -689 | 16.453 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
127.209 | 89.237 | 11.125 | 227.571 | 18 | 227.589 |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -1.198 | -4.126 | 5.102 | -222 | 0 | -222 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 62.602 | -18.605 | 17.859 | 61.857 | 0 | 61.857 |
| CAPEX | 246.188 | 437.182 | 7.061 | 690.432 | 8.462 | 698.894 |
| EBITDA-Marge1 | 1,6 % | 32,6 % | n/a | 7,9 % | - | 9,4 % |
| EBIT-Marge2 | -4,4 % | 23,2 % | n/a | 0,6 % | - | 0,6 % |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus biologischen Vermögenswerten, Forderungen, Vorräten und Rückstellungen.
Zur Performancemessung der Segmente und im Konzern wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.
Die Überleitungsrechnung vom Betriebsergebnis (EBIT) auf das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) und das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476.428 | 16.453 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
781.771 | 227.589 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen |
-2.025 | -2.126 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303.318 | 241.916 |
| Segmentabschreibungen | -781.773 | -227.571 |
| Konsolidierung | 2 | -18 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitions zuschüssen |
2.025 | 2.126 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476.428 | 16.453 |
| Finanzerfolg | -109.202 | -26.512 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -585.630 | -10.059 |
Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:
| nach Produkten und Dienstleistungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Holzbasierte Cellulosefasern | 1.753.472 | 2.013.761 |
| Co-Produkte der Faserproduktion | 61.134 | 55.917 |
| Maschinen- und Anlagenbau, Engineering Dienstleistungen sowie Sonstige |
26.401 | 24.084 |
| Division Fiber | 1.841.007 | 2.093.762 |
| Zellstoff | 529.458 | 272.065 |
| Bioraffinerie-Produkte und Energie | 110.209 | 160.323 |
| Holz und Sonstige | 36.465 | 34.512 |
| Division Pulp | 676.132 | 466.900 |
| Others | 4.028 | 5.029 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.521.167 2.565.692 |
Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Österreich | 94.179 | 132.345 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 625.909 | 744.880 |
| Asien | 1.563.430 | 1.433.169 |
| Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) | 223.264 | 239.718 |
| Restliche Welt | 14.386 | 15.580 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.521.167 2.565.692 |
Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden zugeordnet.
Das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme) und die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte zuzüglich Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten (CAPEX), gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| Informationen über langfristige Vermögenswerte, Gesamtvermögen und CAPEX nach geografischen Gebieten | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | Gesamtvermögen | CAPEX | ||||
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Österreich | 816.178 | 983.437 | 1.347.287 | 1.614.939 | 98.821 | 79.625 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 204.431 | 195.879 | 309.833 | 345.322 | 36.151 | 20.415 |
| Asien | 665.551 | 954.894 | 923.699 | 1.244.721 | 97.100 | 195.520 |
| Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) | 1.642.109 | 1.672.835 | 1.797.937 | 1.808.954 | 51.493 | 403.336 |
| Zwischensumme | 3.328.269 | 3.807.045 | 4.378.757 | 5.013.937 | 283.565 | 698.894 |
| Überleitung auf Konzernwerte | 85.778 | 46.589 | 835.806 | 511.065 | 0 | 0 |
| Konzernsumme | 3.414.046 | 3.853.634 | 5.214.563 | 5.525.002 | 283.565 | 698.894 |
Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Ergänzende Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2023 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 4, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).
Die Umsätze resultieren ausschließlich aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren.
Die Erfassung der Erträge erfolgt zeitpunktbezogen und somit dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.
Da in der Lenzing Gruppe ausschließlich Leistungsverpflichtungen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr bestehen, wird von der Angabe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen abgesehen.
Die Vertragsverbindlichkeiten sind unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und setzen sich aus den erhaltenen Anzahlungen von TEUR 12.198 (31. Dezember 2022: TEUR 12.298) und abgegrenzten Schulden aus Nachlässen und Rabatten von TEUR 4.525 (31. Dezember 2022: TEUR 2.976) zusammen (siehe Note 32). Der zum 31. Dezember 2022 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von TEUR 12.113 wurde im Geschäftsjahr 2023 als Umsatzerlöse erfasst (2022: TEUR 16.330).
Die Umsatzkosten betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für Materialaufwand und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten, Personalaufwand, Abschreibungen und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung, sonstige Fremdleistungen und Aufwendungen für Abfallentsorgung. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung betragen TEUR 63.187 (2022: TEUR 52.894) und für Wartungsmaterial sowie Reinigung TEUR 113.942 (2022: TEUR 105.855).
Die Vertriebsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Aufwendungen für Ausgangsfrachten sowie Miet- und Leasingaufwendungen.
Die Verwaltungsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Anmelde- und Verteidigungskosten für Patente und Marken. In den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte in Höhe von TEUR 53.482 (2022: TEUR 4.206) und Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen in Höhe von TEUR 140 (2022: TEUR 177) enthalten. Im Geschäftsjahr 2023 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach Frascati in Höhe von TEUR 31.634 (2022: TEUR 34.817) angefallen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige betriebliche Erträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Erträge aus Ökostromvergütung | 919 | 13.623 |
| Erträge aus Leistungsverrechnungen und sonstigen Produkten |
20.448 | 15.042 |
| Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate sowie aus Förderungen und aus der Veräußerung von Emissionszertifikaten |
79.115 | 23.406 |
| Mieterträge | 5.901 | 5.645 |
| Fremdwährungsgewinne | 0 | 4.922 |
| Übrige | 2.270 | 10.457 |
| Summe | 108.653 | 73.096 |
Im Geschäftsjahr 2023 wurden EU-Emissionszertifikate veräußert (siehe Note 27).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen TEUR 19.982 (2022: TEUR 6.649) und betreffen im Wesentlichen Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 17.186 (2022: TEUR 0).
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für Material und sonstige | |
|---|---|
| bezogene Herstellungsleistungen | TEUR |
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Material | 1.190.680 | 1.434.476 |
| Sonstige bezogene Herstellungsleistungen | 225.542 | 305.207 |
| Summe | 1.416.222 1.739.683 |
Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (insbesondere Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.
Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Personalaufwand | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Löhne und Gehälter | 354.310 | 332.366 |
| Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen |
7.502 | 21.145 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 9.716 | 8.759 |
| Gesetzlicher Sozialaufwand | 89.829 | 85.104 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 9.891 | 9.700 |
| Summe | 471.248 | 457.074 |
Im Geschäftsjahr 2023 wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 1.087 (2022: TEUR 975) erfolgswirksam mit dem Personalaufwand saldiert, die aus einmaligen Kurzarbeitsbeihilfen in Österreich stammen. Die wesentliche Bedingung für die Kurzarbeitsbeihilfen ist die temporäre Verringerung der Arbeitszeit bestimmter Mitarbeiter:innen. Im Geschäftsjahr 2023 nahm die Lenzing Gruppe die Zuschüsse von Jänner bis Juni (2022: Oktober bis Dezember) in Anspruch.
Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpflichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie freiwillige Abfindungen und Abfertigungen im Rahmen der Restrukturierungsrückstellungen (siehe Note 30).
Der Mitarbeiter:innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Durchschnitt | 7.751 | 7.833 |
| Stand zum 31.12. | 7.917 | 7.931 |
1) Die Anzahl der Mitarbeiter:innen wird seit dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 auf Basis von Vollzeitäquivalenten angegeben. Bis zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 erfolgte die Angabe auf Basis von Köpfen.
Der Mitarbeiter:innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Arbeiter:innen | 1.757 | 1.783 |
| Angestellte | 1.411 | 1.456 |
| Summe | 3.168 | 3.239 |
1) Die Anzahl der Mitarbeiter:innen wird seit dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 auf Basis von Vollzeitäquivalenten angegeben. Bis zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 erfolgte die Angabe auf Basis von Köpfen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Planmäßige Abschreibungen | 265.589 | 205.882 |
| Verbrauchsabhängige Abschreibungen | 51.276 | 21.707 |
| Wertminderungen | 464.906 | 0 |
| Summe | 781.771 | 227.589 |
Die Wertminderungen in Höhe von TEUR 464.906 sind mit TEUR 413.583 in den Umsatzkosten, mit TEUR 2.847 in den Vertriebsaufwendungen, mit TEUR 641 in den Verwaltungsaufwendungen und mit TEUR 47.835 in den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen enthalten.
Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 werden immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing sowie die umfassenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ und quantitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing einer CGU mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen, Sachanlagen sowie Nutzungsrechte Leasing im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die CGUs insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.
Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Vorstand und Aufsichtsrat bewilligen das Budget. Die Mittelfristpläne für die darauf folgenden vier Jahre werden vom Vorstand bewilligt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Diese bilden den Ausgangspunkt für die Cashflow-Prognosen auf Nachsteuerbasis für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten. Das Management erstellt Planungsrechnungen grundsätzlich über einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren. Sollte der eingeschwungene Zustand nicht bereits am Ende des fünfjährigen Detailplanungszeitraums erreicht sein, wird dieser soweit verlängert, bis von einem eingeschwungenen Zustand der Zahlungsströme ausgegangen werden kann. Anschließend wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Eine wachstumsbedingte Thesaurierung finanzieller Überschüsse in der ewigen Rente wird in den Planungsrechnungen berücksichtigt. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital / WACC). Für die Wertminderungstests 2023 von firmenwerttragenden CGUs wurden WACCs nach Steuern zwischen 8,8 Prozent und 9,8 Prozent verwendet (2022: zwischen 7,6 Prozent und 9,4 Prozent).
Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf
internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellstoff) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe wie Zellstoff, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capitals eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.
Aufgrund der Entwicklung der Kapitalmärkte sank im vierten Quartal 2023 sowie im Vorjahr der Marktwert des Eigenkapitals unter dessen Buchwert, sodass ein Anhaltspunkt für die Wertminderung aller zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ausgelöst wurde.
Im aktuellen Geschäftsjahr wurden Wertminderungen gemäß IAS 36 bei einzelnen CGUs in Höhe von insgesamt TEUR 464.906 erfasst. Im Geschäftsjahr 2022 wurden keine Wertminderungen gemäß IAS 36 bei CGUs erfasst.
Die CGU Fiber Site China produziert Viscose- und Modalfasern in Nanjing, China. Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing der CGU Fiber Site China beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 147.691 (31. Dezember 2022: TEUR 59.159). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 6.212 (31. Dezember 2022: TEUR 9.386) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.
Die Verschlechterung des Marktumfeldes hat für die CGU Fiber Site China zu wesentlichen Verlusten geführt. Der erzielbare Betrag (TEUR 129.021) ergab einen Wertminderungsbedarf für die CGU in Höhe von TEUR 22.605. Es wurden Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 8.353 sowie technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 14.252 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Fiber zugeordnet.
Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten kommt ein Abzinsungssatz (WACC) von 9,2 Prozent (2022: 8,9 Prozent) zur Anwendung. Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 3.444 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 5.481 bzw. fällt um TEUR 5.190.
Die CGU Fiber Site Indonesia produziert Viscosefasern in Purwakarta, Indonesien. Die Verschlechterung des Marktumfeldes hat für die CGU Fiber Site Indonesia zu wesentlichen Verlusten geführt. Der erzielbare Betrag (TEUR 149.480) ergab einen Wertminderungsbedarf für die CGU in Höhe von TEUR 209.591. Es wurden
Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 64.706 sowie technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 144.885 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Fiber zugeordnet.
Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten kommt ein Abzinsungssatz (WACC) von 10,4 Prozent (2022: 10,2 Prozent) zur Anwendung. Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 5.309 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 6.768 bzw. fällt um TEUR 6.422.
Die CGU Fiber Site Lenzing produziert Viscose-, Modal- und Lyocellfasern in Lenzing, Österreich. Die Verschlechterung des Marktumfeldes hat für die CGU Fiber Site Lenzing zu wesentlichen Verlusten geführt. Der erzielbare Betrag (TEUR 845.315) ergab einen Wertminderungsbedarf für die CGU in Höhe von TEUR 70.883.
Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten kommt ein Abzinsungssatz (WACC) von 8,8 Prozent (2022: 8,3 Prozent) zur Anwendung. Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 17.569 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 37.164 bzw. fällt um TEUR 35.045.
Da die Weiterentwicklung zusätzlicher Lyocellfaser-Anwendungen in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird, wurde ein zusätzlicher Wertminderungsbedarf für die in diesem Zusammenhang erfassten selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen festgestellt. Dies ist gleichzeitig die wesentliche Annahme bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags. Nachdem für diese Vermögenswerte sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert auf TEUR 0 geschätzt wird, wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 95.469 erfasst.
Insgesamt wurden in der CGU Fiber Site Lenzing selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 21.204, Konzessionen und Rechte in Höhe von TEUR 116, Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 1.578, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 126.438 sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau in Höhe von TEUR 17.016 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Fiber zugeordnet.
Die CGU Fiber Site Thailand produziert Lyocellfasern in Prachinburi, Thailand. Die Verschlechterung des Marktumfeldes hat für die CGU Fiber Site Thailand zu wesentlichen Verlusten geführt. Weiters wurde der Ausbau zusätzlicher Lyocellfaser-Kapazitäten in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt. Der erzielbare Betrag (TEUR 398.516) ergab eine Unterdeckung der Buchwerte in Höhe von TEUR 25.916.
Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten kommt ein Abzinsungssatz (WACC) von 10,2 Prozent (2022: 8,9 Prozent) zur Anwendung. Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 5.429 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 9.548 bzw. fällt um TEUR 9.114.
Zudem wurde ein Wertminderungsbedarf unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen in Bau identifiziert, die für den Ausbau zusätzlicher Lyocellfaser-Kapazitäten bestimmt waren, der allerdings in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird. Dies ist gleichzeitig die wesentliche Annahme bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags. Nachdem für diese Vermögenswerte sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert auf TEUR 0 geschätzt wird, wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 19.927 erfasst.
Insgesamt wurden Grundstücke und Bauten in Höhe von TEUR 19.489, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von TEUR 6.426 sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau in Höhe von TEUR 19.927 wertgemindert. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Fiber zugeordnet.
Seit dem vorläufigen Baustopp von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA im Geschäftsjahr 2018 evaluiert der Vorstand regelmäßig, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit der Vermögenswerte bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. Da der Ausbau zusätzlicher Lyocellfaser-Kapazitäten in näherer Zukunft nicht mehr als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird, wurde ein Wertminderungsbedarf unter den Anlagen in Bau der CGU Fiber Site USA identifiziert, die für diesen Ausbau bestimmt waren. Dies ist gleichzeitig die wesentliche Annahme bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags. Nachdem für diese Vermögenswerte sowohl der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert auf TEUR 0 geschätzt wird, wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 20.516 erfasst. Sämtliche Vermögenswerte sind dem Segment Division Fiber zugeordnet.
Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. CGUs zugeordnet:
| Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Segment Division Pulp | |||
| CGU Pulp Site Czech Republic | 10.682 | 10.951 | |
| Segment Division Fiber | |||
| Übrige CGUs | 4.208 | 3.499 | |
| Summe | 14.889 | 14.450 |
Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2023 größten firmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordnet. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests wurden beim jährlichen Test verwendet:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
8,6 % | 11,8 % |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente | 1,3 % | 2,0 % |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,8 % | 9,4 % |
Das durchschnittliche Umsatzwachstum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt im Detailplanungszeitraum 2,3 Prozent p. a. (2022: 2,2 Prozent p. a.).
Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 112.504 (2022: TEUR 33.504). Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.
Für die übrigen CGUs mit Firmenwert wurde eine langfristige Wachstumsrate von 1,0 Prozent bis zu 1,2 Prozent (2022: von 1,2 Prozent bis zu 1,8 Prozent) in der ewigen Rente berücksichtigt.
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentli chen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 8,6 % | minus 4,0 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,8 % | plus 5,0 Prozentpunkte |
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentli chen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 11,8 % | minus 0,9 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,4 % | plus 0,7 Prozentpunkte |
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz, setzen sich wie folgt zusammen:
| 2023 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
483 | 209 | 691 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 419 | 0 | 419 |
| Sonstige Leistungen | 1.713 | 0 | 1.713 |
| Summe | 2.615 | 209 | 2.824 |
Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR
| 2022 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
385 | 140 | 525 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 199 | 0 | 199 |
| Sonstige Leistungen | 162 | 0 | 162 |
| Summe | 747 | 140 | 886 |
Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses zum 31. März 2023 und des Konzernhalbjahresabschlusses. Die Honorare für sonstige Leistungen betreffen vor allem Entgelte für Leistungen in Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung.
Das Ergebnis in Höhe von TEUR 6.728 (2022: TEUR minus 222) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis sowie der Bewertung der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2023 ist eine Wertminderung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) in Höhe von TEUR minus 2.000 (2022: TEUR minus 913) und eine Wertaufholung der Lenzing Papier GmbH (LPP) in Höhe von TEUR 4.192 (2022: TEUR 0) enthalten (siehe Note 21).
Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
||
| Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen |
16.334 | 10.907 |
| Dividendenerträge aus gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
203 | 140 |
| Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
1.628 | 600 |
| Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen Vermögenswerten |
0 | 3.567 |
| 18.165 | 15.215 | |
| Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
||
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
-8.209 | -3.605 |
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
-4.087 | -1.401 |
| Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen Vermögenswerten |
-13.424 | 0 |
| -25.720 | -5.007 | |
| Erträge und Aufwendungen aus langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten |
||
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von bedingten Gegenleistungen |
57 | 0 |
| 57 | 0 | |
| Summe | -7.498 | 10.208 |
Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzierungskosten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten |
1.982 | -3.341 |
| Zinsaufwand aus Schuldscheindarlehen | -18.017 | -9.189 |
| Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
-113.891 | -63.530 |
| Aktivierte Fremdkapitalkosten für Sachanlagen und biologische Vermögenswerte |
21.494 | 39.562 |
| Summe | -108.432 | -36.498 |
Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Ertragsteueraufwand nach Herkunft | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Österreich | 34.659 | 14.847 |
| Ausland | 35.558 | 17.914 |
| 70.217 | 32.761 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung | -62.895 | -5.579 |
| Summe | 7.322 | 27.182 |
| Ertragsteueraufwand nach Ursachen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Steueraufwand laufendes Jahr | 58.081 | 44.464 |
| Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste |
-3.218 | -6.647 |
| Minderung aufgrund der Nutzung von Steuergutschriften |
-282 | 0 |
| Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern | 15.637 | -5.056 |
| 70.217 | 32.761 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung Entstehung und Umkehrung temporärer |
||
| Differenzen | -77.704 | 1.939 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | 4.168 | -2.598 |
| Veränderung der aktivierten Verlustvorträge | -46.312 | -5.778 |
| Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen früherer Perioden |
-858 | 102 |
| Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche (ohne Verlustvorträge) |
57.811 | 756 |
| -62.895 | -5.579 | |
| Summe | 7.322 | 27.182 |
Der Posten "Veränderung der aktivierten Verlustvorträge" betrifft den Verbrauch von Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 2.439 (2022: TEUR 566) sowie eine Anpassung der aktiven latenten Steuern für noch nicht verwertete Verlustvorträge in Höhe von TEUR minus 48.752 (2022: TEUR minus 6.344).
Die Überleitung vom errechneten Steuerertrag gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 24 Prozent (31. Dezember 2022: 25 Prozent) zum effektiven Steueraufwand stellt sich wie folgt dar:
| Steuerüberleitungsrechnung | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -585.630 | -10.059 |
| Errechneter Steuerertrag (24 % des Ergebnisses vor Steuern; Vorjahr: 25 % des Ergebnisses vor Steuern) |
-140.551 | -2.515 |
| Abzugsfähige Ausschüttung Hybridkupon | -6.900 | -7.188 |
| Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) |
-1.710 | -2.086 |
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen und ähnliche permanente Differenzen |
3.628 | 3.321 |
| Nicht verrechenbare Quellensteuern | 8.303 | 5.401 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen |
-1.615 | 56 |
| Steuersatzunterschiede | 21.952 | 5.847 |
| Steuersatzänderungen | 4.121 | -5.111 |
| Steuern aus Vorperioden | 14.779 | -4.954 |
| Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung |
-15.431 | -1.282 |
| Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge, Steuergutschriften und temporäre Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens |
119.691 | 34.345 |
| Sonstige | 1.055 | 1.347 |
| Effektiver Ertragsteueraufwand | 7.322 | 27.182 |
Die Relation zwischen dem effektiven Ertragsteueraufwand und dem Ergebnis vor Steuern ist im Geschäftsjahr 2023 wie im Vorjahr nicht proportional. Es liegen hohe Überleitungsposten vor, die aus Wertberichtigungen von Steueraktivposten (insbesondere aus nicht aktivierten Verlustvorträgen) entstanden sind (insbesondere Steuergruppe Österreich, Indonesien, China und Thailand). Zusätzlich gab es wie im Geschäftsjahr 2022 eine Ausschüttung an Hybridkapitalbesitzer, die steuerlich abzugsfähig ist. In den Steuern aus Vorperioden ist eine Rückstellung für unsichere Steuerpositionen in Höhe von TEUR 13.201 (31. Dezember 2022: TEUR 0) im Zusammenhang mit regelmäßigen Steuerprüfungsverfahren erfasst.
Der Posten "Steuersatzänderungen" umfasst im Geschäftsjahr 2023 wie im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen die gesetzliche Steuersatzsenkung in Österreich sowie die Erhöhung des Steuersatzes in Tschechien. Der Ertragsteuersatz in Österreich wurde mit Wirkung ab 1. Jänner 2023 stufenweise von 25 Prozent auf 24 Prozent gesenkt und wird ab 1. Jänner 2024 von 24 Prozent auf 23 Prozent gesenkt. Dies führte im Geschäftsjahr 2023 zu einem Aufwand von TEUR 3.105 (2022: Ertrag von TEUR 5.224) aus der Bewertung von latenten Steueransprüchen und latenten und laufenden Steuerschulden der österreichischen Konzerngesellschaften. Der Ertragsteuersatz in Tschechien wird ab 1. Jänner 2024 von 19 Prozent auf 21 Prozent erhöht. Dies führte im Geschäftsjahr 2023 zu einem Aufwand von TEUR 1.221 aus der Bewertung von latenten Steueransprüchen und latenten und laufenden Steuerschulden der österreichischen Konzerngesellschaften.
In dem Posten "Steuern aus Vorperioden" ist eine Steuernachforderung von TEUR 4.490 (2022: Steuergutschrift TEUR 2.660) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe auch Note 38).
Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 24 Prozent (31. Dezember 2022: 25 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 9,9 Prozent und 34 Prozent (31. Dezember 2022: zwischen 11 Prozent und 34 Prozent).
Im Dezember 2021 wurden die OECD-Musterregelungen für ein globales Mindestbesteuerungssystem (Säule 2 / Pillar 2) veröffentlicht. Durch das Mindestbesteuerungssystem soll bei Konzernen mit weltweiten Umsätzen von mindestens TEUR 750.000 sichergestellt werden, dass diese in jenen Staaten, in denen sie tätig sind, einer effektiven Steuerbelastung von mindestens 15 Prozent unterliegen. Im Dezember 2022 wurde die Richtlinie (EU) 2022/2523 des Rates zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Union beschlossen, die in Österreich mit dem Mindestbesteuerungsreformgesetz vom 30. Dezember 2023 in nationales Recht umgesetzt wurde und ab 1. Jänner 2024 von den Steuerpflichtigen anzuwenden ist. Zahlreiche für die Lenzing Gruppe relevante Jurisdiktionen führen derzeit entsprechende Mindestbesteuerungsregelungen ein. Da die neuen Steuergesetze weder in Österreich noch in allen anderen für die Lenzing Gruppe relevanten Jurisdiktionen zum 31. Dezember 2023 in Kraft getreten sind, ergeben sich keine Auswirkungen auf den tatsächlichen Steueraufwand des Geschäftsjahres 2023.
Die B&C Privatstiftung, Wien ist die oberste Muttergesellschaft im Sinne der Mindestbesteuerungsregeln der Lenzing AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die Lenzing AG ist gemäß Mindestbesteuerungsregeln eine im Teileigentum stehende Muttergesellschaft.
Es wurde eine Evaluierung der Auswirkungen der neuen Mindestbesteuerungsregelungen für die Lenzing Gruppe als Teilkonzern der B&C Gruppe durchgeführt. Aus heutiger Sicht ergeben sich aufgrund der temporären Safe Harbour Regelungen und der Mindeststeuerkalkulation bei einer Stand-alone-Betrachtung des Teilkonzerns Lenzing Gruppe weder für 2023 noch für 2024 wesentliche Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung von Steuerforderungen und -verbindlichkeiten.
Die Lenzing Gruppe wendet die vorübergehende, verpflichtende Ausnahmeregelung hinsichtlich der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben, an und erfasst diese als tatsächlichen Steueraufwand/-ertrag zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt. Die verpflichtende Ausnahme ist rückwirkend anzuwenden. Da jedoch zum 31. Dezember 2022 in keinem der Länder, in denen die Lenzing Gruppe tätig ist, ein neues Gesetz zur Einführung der globalen Mindestbesteuerung galt und zu diesem Zeitpunkt keine damit verbundenen latenten Steuern erfasst wurden, hat die rückwirkende Anwendung keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:
| Ergebnis je Aktie | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Ergebnis nach Steuern |
-649.445 | -73.086 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück |
32.435.304 26.550.000 | |
| EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | -20,02 | -2,75 |
Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wird der den Aktionären der Lenzing AG zuzurechnende Anteil am Ergebnis nach Steuern, reduziert um den Anteil der Hybridkapitalbesitzer in Höhe von TEUR 28.750 (2022: TEUR 28.750), durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück, die sich während des Jahres im Umlauf befinden, geteilt.
Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2023 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | 98.356 | 29.959 | 36.564 | 164.879 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -3.196 | -242 | 0 | -3.438 |
| Zugänge | 719 | 372 | 8.341 | 9.433 |
| Abgänge | 0 | -44 | 0 | -44 |
| Stand zum 31.12.2023 | 95.879 | 30.044 | 44.906 | 170.829 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | -83.906 | -22.203 | -14.945 | -121.054 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 2.916 | 127 | 0 | 3.043 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | -2.369 | -2.446 | -4.815 |
| Wertminderungen | 0 | -116 | -21.204 | -21.320 |
| Abgänge | 0 | 44 | 0 | 44 |
| Stand zum 31.12.2023 | -80.990 | -24.517 | -38.595 | -144.102 |
| Buchwert zum 01.01.2023 | 14.450 | 7.756 | 21.619 | 43.825 |
| Buchwert zum 31.12.2023 | 14.889 | 5.528 | 6.311 | 26.728 |
| 2022 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | 93.085 | 27.215 | 29.310 | 149.610 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 5.271 | 100 | 0 | 5.371 |
| Zugänge | 0 | 3.506 | 7.351 | 10.857 |
| Abgänge | 0 | -863 | -97 | -960 |
| Stand zum 31.12.2022 | 98.356 | 29.959 | 36.564 | 164.879 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | -78.960 | -20.552 | -14.049 | -113.561 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -4.945 | -39 | 0 | -4.984 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | -2.472 | -912 | -3.385 |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 860 | 16 | 876 |
| Stand zum 31.12.2022 | -83.906 | -22.203 | -14.945 | -121.054 |
| Buchwert zum 01.01.2022 | 14.124 | 6.663 | 15.261 | 36.049 |
| Buchwert zum 31.12.2022 | 14.450 | 7.756 | 21.619 | 43.825 |
Die Zugänge im Geschäftsjahr 2023 betreffen mit TEUR 372 (2022: TEUR 3.506) entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, mit TEUR 719 (2022: TEUR 0) Firmenwerte (siehe Note 3) und mit TEUR 8.341 (2022: TEUR 7.351) selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte (das sind im Wesentlichen Prozess- und Produktentwicklungen). Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte angesetzt, wenn die spezifischen Voraussetzungen des IAS 38 erfüllt sind, insbesondere die Erzielbarkeit eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens.
Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Software/Computerprogramme | 4 bis 7 |
| Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte | |
| Entgeltlich erworbene | 4 bis 25 |
| Aus eigener Entwicklung | 7 bis 15 |
Alle immateriellen Anlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).
Die Abschreibungen auf Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, ähnlichen Rechte und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden in den Umsatzkosten, Vertriebsaufwendungen, Verwaltungsaufwendungen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen dargestellt.
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2023 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | 1.147.829 | 4.551.155 | 411.633 | 6.110.618 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -27.331 | -84.657 | -14.349 | -126.337 |
| Zugänge | 27.438 | 106.473 | 97.392 | 231.302 |
| Abgänge | -18 | -10.780 | -57.595 | -68.392 |
| Umbuchungen | 47.591 | 195.958 | -243.549 | 0 |
| Stand zum 31.12.2023 | 1.195.510 | 4.758.149 | 193.5331 | 6.147.191 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2023 | -372.433 | -2.299.382 | -25.697 | -2.697.512 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 7.280 | 32.506 | 911 | 40.697 |
| Planmäßige Abschreibungen | -38.100 | -210.308 | 0 | -248.408 |
| Wertminderungen | -94.127 | -292.000 | -57.458 | -443.586 |
| Abgänge | 0 | 9.871 | 57.458 | 67.329 |
| Stand zum 31.12.2023 | -497.379 | -2.759.313 | -24.786 | -3.281.478 |
| Buchwert zum 01.01.2023 | 775.396 | 2.251.773 | 385.936 | 3.413.106 |
| Buchwert zum 31.12.2023 | 698.131 | 1.998.835 | 168.747 | 2.865.713 |
1) Die geleisteten Anzahlungen betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 6.146. Die Verminderung der Anzahlungen in Höhe von TEUR 7.969 im Vergleich zum 31. Dezember 2022 resultiert aus Umgliederungen in Höhe von TEUR minus 6.493, aus Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR minus 130 sowie Rückgängen der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR minus 1.347.
| 2022 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | 721.290 | 3.157.287 | 1.520.285 | 5.398.862 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 17.246 | 22.553 | 87.255 | 127.054 |
| Zugänge | 131.460 | 455.365 | 46.259 | 633.083 |
| Abgänge | -1.620 | -44.317 | -2.444 | -48.381 |
| Umbuchungen | 279.453 | 960.267 | -1.239.721 | 0 |
| Stand zum 31.12.2022 | 1.147.829 | 4.551.155 | 411.6331 | 6.110.618 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | -341.457 | -2.155.288 | -24.511 | -2.521.255 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -2.653 | -22.590 | -1.186 | -26.429 |
| Planmäßige Abschreibungen | -29.735 | -163.289 | 0 | -193.024 |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 1.413 | 41.785 | 0 | 43.197 |
| Stand zum 31.12.2022 | -372.433 | -2.299.382 | -25.697 | -2.697.512 |
| Buchwert zum 01.01.2022 | 379.833 | 1.001.999 | 1.495.774 | 2.877.606 |
| Buchwert zum 31.12.2022 | 775.396 | 2.251.773 | 385.936 | 3.413.106 |
1) Die geleisteten Anzahlungen betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 14.115. Die Verminderung der Anzahlungen um TEUR 125.827 im Vergleich zum 31. Dezember 2021 resultiert aus Umgliederungen in Höhe von TEUR minus 141.218, aus Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 19.675 sowie Rückgängen der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR minus 4.283.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, einschließlich aktivierter Fremdkapitalkosten, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Landnutzungsrechte | 30 bis 50 |
| Gebäude | 10 bis 50 |
| Faser- und Zellstoffproduktionslinien | 5 bis 15 |
| Energieanlagen | 4 bis 25 |
| Sonstige maschinelle Anlagen | 4 bis 20 |
| Fahrzeuge | 4 bis 20 |
| Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten | 2 bis 10 |
| EDV-Hardware | 2 bis 7 |
Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).
Zum 31. Dezember 2023 bestehen für Grundstücke und Bauten mit Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 37.164 (31. Dezember 2022: TEUR 38.350) Operating-Leasingverhältnisse. Der Buchwert dieser Grundstücke und Bauten beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 7.177 (31. Dezember 2022: TEUR 7.819). Im Geschäftsjahr 2023 wurden aus diesen Vermögenswerten Abschreibungen in Höhe von TEUR 686 (2022: TEUR 694) erfasst. Details zu den Mieterträgen aus Operating-Leasingverhältnissen werden in Note 20 erläutert.
Im Geschäftsjahr 2023 werden TEUR 5.928 (2022: TEUR 33.316) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein gewichteter Durchschnittszinssatz in Höhe von 2,97 Prozent (2022: 3,14 Prozent) verwendet.
Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "Finanzierungskosten" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.
Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen einer Plantage in Minas Gerais, Brasilien, die als Rohstoff für die Zellstoffproduktion verwendet werden. Nach IAS 41 (Landwirtschaft) müssen biologische Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden. Die Plantage wird auf Stufe 3 des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der geschätzten Verkaufskosten bei der Ernte bilanziert. Es wird davon ausgegangen, dass beizulegende Zeitwerte gemessen werden können. Die Bewertung der biologischen Vermögenswerte wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Die Bewertung basiert auf einem Discounted-Cashflow-Modell auf der Grundlage nachhaltiger Waldbewirtschaftungspläne, Branchenbenchmarks für Holzpreise und Lieferkosten sowie unter Berücksichtigung des Wachstumspotenzials. Für die Bewertung wird ein Holzpreis, basierend auf einem mehrjährigen Durchschnitt der Branchenbenchmarks, herangezogen. Die jährliche Ernte aus dem prognostizierten Baumwachstum wird mit den Holzpreisen multipliziert und die Kosten für Waldbau und Ernte werden abgezogen. Der beizulegende Zeitwert der Plantage wird als Barwert der Ernte aus einem Wachstumszyklus auf der Grundlage des produktiven Waldgebiets unter Berücksichtigung von Umwelteinschränkungen und anderen Vorbehalten gemessen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Holzpreis und das Holzvolumen steigen (fallen). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der Abzinsungssatz steigt (fällt).
Stehendes Holz, das jünger als ein Jahr ist, gilt als unreifer Vermögenswert und wird zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei der Ernte werden die biologischen Vermögenswerte in die Position Vorräte der Konzern-Bilanz überführt. Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den Umsatzkosten erfasst.
Am 31. Dezember 2023 stehen in der Plantage rund 41.204 Hektar Eukalyptusholz (31. Dezember 2022: 40.669 Hektar) und 714 Hektar Pinienholz (31. Dezember 2022: 899 Hektar). Das Holz ist bis zu 15 Jahre (31. Dezember 2022: 14 Jahre) alt. Holz im Wert von TEUR 9.893 (31. Dezember 2022: TEUR 5.540) ist jünger als ein Jahr und gilt daher als unreifer Vermögenswert.
Die biologischen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:
| Vermögenswerte | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Stand zum 01.01. | 127.735 | 95.767 |
| Käufe | 0 | 4.602 |
| Aktivierte Herstellkosten | 38.360 | 21.902 |
| Verbrauchsabhängige Abschreibungen | -51.276 | -21.707 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts | 85.997 | 20.268 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -6.058 | 6.904 |
| Stand zum 31.12. | 194.759 | 127.735 |
In den aktivierten Herstellkosten sind aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von TEUR 15.566 (2022: TEUR 6.246) enthalten, deren Finanzierungskostensatz bei 14,1 Prozent (2022: 14,1 Prozent) lag. Die verbrauchsabhängigen Abschreibungen betreffen Verringerungen der biologischen Vermögenswerte infolge der Ernte. Die Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 80.102 (2022: TEUR 17.009) setzen sich zusammen aus der regelmäßigen Neubewertung in Höhe von TEUR 85.997 (2022: TEUR 20.268) sowie Fremdwährungsverlusten in Höhe von TEUR minus 5.895 (2022: TEUR minus 3.259). Sie sind in den Umsatzkosten erfasst.
Folgende Annahmen wurden verwendet:
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Marktpreis EUR/m3 | 18,84 | 11,94 |
| Abzinsungssatz | 7,63 % | 7,96 % |
| Holzvolumen m3 | 10.368.336 | 11.821.960 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der biologischen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
| Steigerung | Rückgang | |
|---|---|---|
| Marktpreisveränderung (+/- 10 %) | 20.349 | -20.349 |
| Abzinsungssatz (+/- 1 %) | -1.317 | 1.404 |
| Holzvolumen (+/- 5 %) | 10.175 | -10.175 |
| Steigerung | Rückgang | |
|---|---|---|
| Marktpreisveränderung (+/- 10 %) | 13.752 | -13.752 |
| Abzinsungssatz (+/- 1 %) | -368 | 390 |
| Holzvolumen (+/- 5 %) | 6.880 | -6.880 |
Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die als Nutzungsrechte Leasing in der Konzern-Bilanz ausgewiesen werden. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden als Teil der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Note 28).
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing je Anlagenklasse:
Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing TEUR
| 2023 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|
| Buchwerte zum 01.01. | 58.598 | 14.163 | 72.761 |
| Zugänge | 71.978 | 6.488 | 78.466 |
| Abgänge | -1.088 | -647 | -1.735 |
| Abschreibungen im Geschäftsjahr |
-6.832 | -5.536 | -12.367 |
| Währungsumrechnungs differenzen |
-2.640 | 63 | -2.577 |
| Buchwerte zum 31.12. | 120.017 | 14.531 | 134.547 |
| 2022 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|
| Buchwerte zum 01.01. | 58.568 | 11.562 | 70.129 |
| Zugänge | 5.540 | 8.649 | 14.189 |
| Abgänge | -3.844 | -1.343 | -5.187 |
| Abschreibungen im Geschäftsjahr |
-4.743 | -4.730 | -9.473 |
| Währungsumrechnungs differenzen |
3.077 | 25 | 3.103 |
| Buchwerte zum 31.12. | 58.598 | 14.163 | 72.761 |
Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 68.015 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 3.051 für Waggons, in Höhe von TEUR 2.392 für Gebäude sowie in Höhe von TEUR 1.941 für Maschinen erfasst. Die Abgänge betreffen im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 1.057 für Büroräumlichkeiten sowie in Höhe von TEUR 644 für technische Anlagen.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 4.861 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 4.213 für Maschinen, in Höhe von TEUR 3.894 für Stapler, PKWs und sonstige Fahrzeuge sowie in Höhe von TEUR 434 für Waggons erfasst. Die Abgänge betreffen im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 3.788 für Lagerräumlichkeiten sowie in Höhe von TEUR 1.269 für Waggons.
Die Konditionen der wesentlichen Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
● Landnutzungsrechte: Die biologischen Vermögenswerte (siehe Note 19) befinden sich auf Land, das sich nicht im Eigentum der Lenzing Gruppe befindet. Für dieses Land bestehen Landnutzungsrechte. Die Leasingvereinbarung hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Leasingvereinbarung nach 30 Jahren um 19 Jahre zu verlängern. Diese Verlängerungsoption wurde bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht berücksichtigt, weil die Nutzung der biologischen Vermögenswerte in 30 Jahren aus heutiger Sicht noch nicht hinreichend sicher ist. Es bestehen Preisanpassungsklauseln.
Kündigungs- und Verlängerungsoptionen werden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt, sofern deren Ausübung beziehungsweise Nichtausübung hinreichend sicher ist. Die Lenzing Gruppe schätzt, dass mögliche künftige Zahlungsabflüsse aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, zu einer Erhöhung der Leasingverbindlichkeit und damit einhergehenden künftigen Zahlungsmittelabflüssen von TEUR 3.481 (31. Dezember 2022: TEUR 1.189) führen würden.
Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
| Aufwendungen aus Leasingverhältnissen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Kurzfristige Leasingverhältnisse | 9.216 | 10.853 |
| Variable Leasingaufwendungen | 12.995 | 10.796 |
| Leasingaufwendungen mit geringem Wert | 1.351 | 690 |
| Nichtleasingkomponenten | 914 | 793 |
| Miet- und Leasingaufwendungen | 24.476 | 23.132 |
| Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten = Finanzierungskosten |
17.914 | 6.766 |
Als kurzfristige Leasingverhältnisse wurden jene Leasingverhältnisse erfasst, deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt. Bei Verträgen ohne Laufzeit sind jene Leasingverhältnisse als kurzfristig eingestuft, bei denen für beide Parteien ein Kündigungsrecht vorliegt, welches ohne Zustimmung der Gegenpartei durchgesetzt werden kann und keine Kündigungsstrafen sowie wirtschaftlichen Barrieren vorhanden sind. Die Leasingverhältnisse mit ausschließlich variablen Leasingzahlungen, ohne Koppelung an einen Index oder (Zins-)Satz, werden nicht als Nutzungsrechte Leasing aktiviert. In den variablen Leasingaufwendungen sind im Wesentlichen variable Mietzahlungen für Lagerhallen basierend auf monatlichen Lagermengen enthalten.
Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern (siehe Note 37, Abschnitt "Rohstoffpreisrisiko"). Bei einem Teil der Strombezugsverträge handelt es sich um Leasingverhältnisse, bei denen die Zahlungen zur Gänze variabel und daher in den variablen Leasingzahlungen enthalten sind.
Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse betragen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 47.541 (2022: TEUR 36.983). Hierin sind kurzfristige, variable und Leasingaufwendungen für Vermögenswerte mit geringem Wert enthalten.
Die Miet- und Leasingaufwendungen sind zur Gänze zahlungswirksam und im Cashflow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die im Zusammenhang mit der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten anfallenden Cashflows werden in Note 33 erläutert.
Alle Nutzungsrechte Leasing werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 10).
Die künftigen undiskontierten Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Im Folgejahr | 3.972 | 3.730 | |
| In den folgenden 1 bis 2 Jahren | 3.637 | 3.380 | |
| In den folgenden 2 bis 3 Jahren | 3.637 | 3.380 | |
| In den folgenden 3 bis 4 Jahren | 3.637 | 3.380 | |
| In den folgenden 4 bis 5 Jahren | 3.637 | 3.380 | |
| Danach | 1.325 | 2.442 | |
| Summe | 19.844 | 19.692 |
Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem eine Reststoffverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.
Die Mieterträge für das Geschäftsjahr 2023 sind in Note 7 ersichtlich.
Die Lenzing Gruppe klassifiziert diese Leasingverhältnisse als Operating Leasing, da die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken zurückbehalten werden.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) | 0 | 4.193 |
| Lenzing Papier GmbH (LPP) | 9.651 | 4.270 |
| Übrige assoziierte Unternehmen | 4.836 | 4.813 |
| LD Florestal S.A. (LDF) | 16.425 | 13.079 |
| Übrige Gemeinschaftsunternehmen | 134 | 127 |
| Summe | 31.045 | 26.483 |
Die wesentlichen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen insbesondere die Beteiligung an der Lenzing Papier GmbH (LPP), Lenzing, die dem Segment Others zugeordnet ist, sowie die LD Florestal S.A. (LDF), Indianópolis, Brasilien, die dem Segment Division Pulp zugeordnet ist. Zur strategischen Bedeutung der übrigen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren Beziehungen zur Lenzing Gruppe siehe Note 38.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:
| 2023 | EFB | LPP | Übrige assoziierte Unternehmen |
LDF | Übrige Gemein schaftsunter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.193 | 4.270 | 4.813 | 13.079 | 127 | 26.483 |
| Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-2.000 | 4.192 | 0 | 0 | 0 | 2.191 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-2.342 | 3.951 | 124 | 2.796 | 9 | 4.537 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
149 | -122 | 0 | 0 | 0 | 27 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind und Sonstiges |
0 | 0 | -61 | 550 | -2 | 488 |
| Ausschüttungen | 0 | -2.640 | -40 | 0 | 0 | -2.680 |
| Stand zum 31.12. | 0 | 9.651 | 4.836 | 16.425 | 134 | 31.045 |
| 2022 | EFB | LPP | Übrige assoziierte Unternehmen |
LDF | Übrige Gemein schaftsunter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.777 | 0 | 4.853 | 15.092 | 117 | 24.840 |
| Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-913 | 0 | 0 | 0 | 0 | -913 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-286 | 5.062 | 40 | -4.134 | 8 | 691 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
633 | 8 | 0 | 0 | 0 | 641 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind und Sonstiges |
-18 | 0 | -40 | 2.120 | 2 | 2.064 |
| Ausschüttungen | 0 | -800 | -40 | 0 | 0 | -840 |
| Stand zum 31.12. | 4.193 | 4.270 | 4.813 | 13.079 | 127 | 26.483 |
Bewertungseffekte und Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, erfasst die Lenzing Gruppe gemeinsam im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) eine Abschreibung in Höhe von TEUR 7.564 (2022: TEUR 3.114) erfasst (siehe Note 37, Abschnitt "Ausfallsrisiko"). Die Buchwerte der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) betragen per 31. Dezember 2023 insgesamt TEUR 0 (31. Dezember 2022: TEUR 7.564) und waren zum 31. Dezember 2022 unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie sind bankmäßig verzinst.
Die Lenzing Gruppe besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Zusätzlich besteht ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil, dieser hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und ist per 31. Dezember 2023 in Höhe von TEUR 0 (31. Dezember 2022: TEUR 4.087) als Barwert diskontiert und waren zum 31. Dezember 2022 unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 1.376 (31. Dezember 2022: TEUR 3.091) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2023 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2022 nicht ausgenützt.
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2023 20 Prozent (31. Dezember 2022: 20 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von holzbasierten Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 38 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (100 Prozent):
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 145.070 | 143.479 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 58.968 | 88.324 |
| Eigenkapital | 52.016 | 62.981 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 58.827 | 59.294 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 93.195 | 109.529 |
| 2023 | 2022 | |
| Umsatzerlöse | 173.633 | 193.240 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -15.788 | -383 |
| Gesamtergebnis | -10.964 | 1.644 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | -11.710 | -1.431 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 745 | 3.075 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 52.016 | 62.981 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (20 %; Vorjahr: 20 %) |
10.403 | 12.596 |
| Konsolidierungs- und sonstige Effekte | -63 | -63 |
| Wertminderungen | -10.340 | -8.340 |
| Buchwert | 0 | 4.193 |
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2023 an der LPP 40 Prozent (31. Dezember 2022: 40 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LPP besteht in der Erzeugung von auf Zellulose basierenden Produkten, insbesondere Papier. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 38 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LPP nach IFRS (100 Prozent):
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 10.392 | 10.103 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 30.779 | 34.103 |
| Eigenkapital | 24.406 | 21.206 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 4.361 | 5.601 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 12.403 | 17.399 |
| 2023 | 2022 | |
| Umsatzerlöse | 102.064 | 126.864 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 12.953 | 16.916 |
| Gesamtergebnis | 9.956 | 12.676 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | 9.878 | 12.655 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 78 | 21 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LPP stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 24.406 | 21.206 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (40 %; Vorjahr: 40 %) |
9.763 | 8.482 |
| Konsolidierungs- und sonstige Effekte | -112 | -112 |
| Wertminderungen | 0 | -4.100 |
| Buchwert | 9.651 | 4.270 |
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2023 an der LDF 50 Prozent (31. Dezember 2022: 50 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LDF besteht in der Überlassung von Nutzungsrechten. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 38 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDF nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der LDF | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 207.991 | 92.275 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 921 | 2.712 |
| Davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
550 | 131 |
| Eigenkapital | 32.849 | 26.157 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 170.298 | 66.999 |
| Davon Finanzverbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen) |
170.298 | 66.999 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 5.765 | 1.830 |
| Davon Finanzverbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten sowie Rückstellungen) |
1.030 | 748 |
| 2023 | 2022 | |
| Umsatzerlöse1 | 16.113 | 6.466 |
| Planmäßige Abschreibungen | -136 | -132 |
| Zinserträge | 14.367 | 7.293 |
| Zinsaufwand | -14.917 | -6.068 |
| Ertragsteueraufwand | -3 | -174 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 2.983 | -8.126 |
| Gesamtergebnis | 6.692 | -4.028 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | 5.591 | -8.267 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 1.101 | 4.240 |
1) Die Umsatzerlöse der LDF beinhalten insbesondere Mieterträge.
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LDF stellt sich wie folgt dar:
| Beteiligung an der LDF | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Eigenkapital | 32.849 | 26.157 | |
| Davon: | |||
| Beteiligungsquote des Konzerns (50 %; Vorjahr: 50 %) |
16.425 | 13.079 | |
| Buchwert | 16.425 | 13.079 |
Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.
Die langfristigen Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Langfristige Finanzanlagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Langfristige Wertpapiere | 6.464 | 20.554 |
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 |
| Ausleihungen | 14.561 | 8.403 |
| Summe | 21.037 | 28.969 |
Die Lenzing Gruppe hat Eigenkapitalinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 12 zum 31. Dezember 2023 als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" designiert (31. Dezember 2022: TEUR 14.369). Die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Wertpapiere und sonstige Beteiligungen beinhalten Anteile an Gesellschaften mit einem Beteiligungsausmaß von weniger als 20 Prozent. Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung für diese Eigenkapitalinstrumente wurde aufgrund der langfristigen Halteabsicht ausgeübt.
Unter den langfristigen Wertpapieren wurden zum 31. Dezember 2022 im Wesentlichen die Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 14.356 ausgewiesen, welche im Geschäftsjahr 2023 in die kurzfristigen Wertpapiere umgegliedert wurden. Im Geschäftsjahr 2023 gab es Dividendenausschüttungen der Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 203 (2022: TEUR 140).
Details zu den Ausleihungen werden in Note 37 und 38 erläutert.
Die kurzfristigen Finanzanlagen beinhalten die Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland in Höhe von TEUR 3.869 (31. Dezember 2022: TEUR 12.395) und Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 14.852 (31. Dezember 2022: TEUR 0). Im Geschäftsjahr 2023 und 2022 erfolgte eine teilweise Veräußerung der Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland zum beizulegenden Zeitwert von TEUR 1.615 (2022: TEUR 837). Der realisierte Gewinn in Höhe von TEUR 1.479 (2022:
TEUR 812) war bereits im sonstigen Ergebnis enthalten und wurde abzüglich von Steuern in Höhe von TEUR 355 (2022: TEUR 203) in die Gewinnrücklagen umgegliedert. Zudem erfolgte im Geschäftsjahr 2023 eine teilweise Veräußerung der Oberbank-Stammaktien zum beizulegenden Zeitwert von TEUR 3.000. Der realisierte Gewinn in Höhe von TEUR 1.949 war bereits im sonstigen Ergebnis enthalten und wurde abzüglich von Steuern in Höhe von TEUR 468 in die Gewinnrücklagen umgegliedert.
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
| Vorräte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 285.329 | 373.272 |
| Unfertige Erzeugnisse | 9.184 | 22.542 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 254.425 | 312.493 |
| Geleistete Vorauszahlungen | 4.002 | 4.215 |
| Summe | 552.940 | 712.522 |
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Co-Produkte der Faserproduktion, Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte.
Im Geschäftsjahr haben sich die Wertberichtigungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten um TEUR 36.358 vermindert (2022: TEUR 67.081 erhöht). Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 271.383 (31. Dezember 2022: TEUR 320.235). Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.190.680 (2022: TEUR 1.434.476).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) |
300.354 | 301.543 | |
| Wertberichtigungen | -5.874 | -7.932 | |
| Summe | 294.480 | 293.611 |
Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 35 (Abschnitt "Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)") und Note 37 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte (insbesondere aus Derivaten und sonstige finanzielle Forderungen) |
26.580 | 47.992 | |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögens werte (insbesondere aus sonstigen Steuern) |
48.897 | 75.143 | |
| Summe | 75.477 | 123.135 |
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | |
|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 |
| 12.180 | 14.090 |
| 9.991 | 10.354 |
| 7.740 | 5.689 |
| 0 | 673 |
| 5.537 | 14.736 |
| 45.542 | |
| 72.428 | 63.091 |
| 83.047 | 78.219 |
| 3.865 | 4.391 |
| 8.017 | 9.205 |
| 263 | 311 |
| 167.621 | 155.216 |
| 203.069 | 200.758 |
| 35.448 |
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2023 beträgt EUR 40.107.738,37 (31. Dezember 2022: EUR 27.574.071,43) und ist in 38.618.180 Stückaktien (31. Dezember 2022: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am genehmigten Kapital beträgt etwa EUR 1,04. Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen.
Mit Wirkung vom Juli 2023 führte die Lenzing AG eine in der Hauptversammlung vom 19. April 2023 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 12.068.180 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 19. April 2028 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 18. Juni 2020 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsentage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2023 bestehenden Ermächtigungen zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.
Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.
Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:
| 2023 | 2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vor Steuern | Steuereffekt | Nach Steuern | Vor Steuern | Steuereffekt | Nach Steuern | |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | -44.834 | 2.061 | -42.773 | 62.412 | -3.423 | 58.988 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 488 | 0 | 488 | 2.082 | 0 | 2.082 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | -44.346 | 2.061 | -42.285 | 64.494 | -3.423 | 61.070 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
-3.412 | 751 | -2.662 | -16.830 | 4.614 | -12.216 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | -24.658 | 6.415 | -18.243 | 62.713 | -18.112 | 44.602 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 0 | 0 | 0 | -18 | 0 | -18 |
| Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) | -24.658 | 6.415 | -18.243 | 62.696 | -18.112 | 44.584 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | -4.384 | 1.020 | -3.365 | 11.655 | -3.677 | 7.978 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 27 | 0 | 27 | 641 | 0 | 641 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | -4.358 | 1.020 | -3.338 | 12.296 | -3.677 | 8.619 |
| Summe | -76.774 | 10.246 | -66.527 | 122.655 | -20.598 | 102.057 |
Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:
| Veränderungen der Hedging Reserve | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges |
||
| Aus Gasswaps | -18.268 | 823 |
| Aus Devisentermingeschäften | 13.911 | -6.150 |
| Aus Zins- und Zins-Währungsswaps | 3.841 | 46.569 |
| -516 | 41.242 | |
| Umgliederung von Beträgen aus Cashflow Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden |
||
| Aus Gasswaps | 16.500 | -6.332 |
| Aus Devisentermingeschäften | -19.607 | 27.217 |
| Aus Zins- und Zins-Währungsswaps | -21.035 | 568 |
| -24.142 | 21.453 | |
| Summe | -24.658 | 62.696 |
Die in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen aus Cashflow Hedges betreffen die Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft, die Absicherung gegen Zins-/ Währungsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen und die Absicherung gegen Gaspreisrisiken (siehe Note 35, Abschnitt "Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen").
Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Gasswaps und Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen und Umsatzkosten ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Zins- und Zins-Währungsswaps werden im Finanzerfolg ausgewiesen.
Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Gewinnrücklagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
284.900 | 845.822 |
| Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
0 | 0 |
| Zuzurechnende Ergebnisse der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS |
75.381 | 145.879 |
| Summe (ohne andere Rücklagen) | 360.281 | 991.702 |
Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden. An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:
| Gesamt | Anzahl der Aktien |
Dividende je Aktie |
|
|---|---|---|---|
| TEUR | EUR | ||
| Für das Geschäftsjahr 2022 in der ordentlichen Hauptversammlung am 19. April 2023 beschlossene Dividende |
0 26.550.000 | 0,00 | |
| Für das Geschäftsjahr 2021 in der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2022 beschlossene Dividende (Zahlung ab 3. Mai 2022) |
115.493 26.550.000 | 4,35 |
Der Jahresfehlbetrag nach öUGB des Geschäftsjahres 2023 der Lenzing AG wird wie folgt verwendet:
| Verwendung des Ergebnisses 2023 | TEUR |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2023 der Lenzing AG endet mit einem Jahresfehlbetrag nach österreichischem Recht (öUGB) von |
-560.915 |
| nach Auflösung von (freien) Gewinnrücklagen von | 560.915 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 0 |
Im Dezember 2020 wurde eine nachrangige unbefristete Anleihe (Hybridkapital) mit einem Nominalvolumen von TEUR 500.000 und einer Verzinsung von 5,75 Prozent p.a. emittiert. Das Hybridkapital hat eine unendliche (ewige) Laufzeit und kann erstmals am 7. Dezember 2025 durch die Lenzing AG gekündigt und getilgt werden. Die Investoren haben kein Kündigungsrecht. Falls das Hybridkapital nicht gekündigt wird, wird das Hybridkapital ab dem 8. Dezember 2025 mit einem veränderten Zinssatz verzinst (dann geltender 5-Jahres Swapsatz plus Marge von 11,208 Prozent).
Die Zinsen sind nachträglich am 7. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die Lenzing AG nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der Lenzing AG beschließt, eine Dividende zu leisten.
Die Anleihe erfüllt die Kriterien nach IAS 32 (Finanzinstrumente: Ausweis) für Eigenkapital. Die Hybridkupons werden demgemäß als Teil der Ergebnisverwendung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 41 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt.
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Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2023 mit TEUR 308.186 (31. Dezember 2022: TEUR 274.985) an der LD Celulose S.A. (LDC), Indianópolis, Brasilien, die dem Segment Division Pulp zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2023 49,0 Prozent (31. Dezember 2022: 49,0 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsennotierten LDC und verfügen über eine Put-Option zur Veräußerung ihrer Anteile (siehe Note 3 und Note 35). Das Kerngeschäft der LDC besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von Zellstoff.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDC nach IFRS (100 Prozent):
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 1.606.247 | 1.607.380 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 221.524 | 131.267 |
| Eigenkapital | 628.951 | 561.194 |
| Davon Anteil am Eigenkapital der Aktionäre der Lenzing AG |
320.765 | 286.209 |
| Davon Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
308.186 | 274.985 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 929.861 | 1.029.994 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 268.960 | 147.459 |
| 2023 | 2022 | |
| Umsatzerlöse | 449.270 | 164.269 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 117.452 | 39.964 |
| Gesamtergebnis | 71.016 | 78.395 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | 94.093 | 30.857 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Ergebnis nach Steuern |
47.987 | 15.737 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern |
46.105 | 15.120 |
| Davon sonstiges Ergebnis | -23.076 | 47.538 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis |
-11.769 | 24.244 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am sonstigen Ergebnis |
-11.307 | 23.294 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 102.438 | -27.007 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -57.815 | -337.928 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -12.401 | 324.319 |
| Veränderung der liquiden Mittel | 32.221 | -40.616 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlten Dividenden |
0 | 0 |
Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2023 mit TEUR minus 6.987 (31. Dezember 2022: TEUR 10.329) an der PT. South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Division Fiber zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2023 5,78 Prozent (31. Dezember 2022: 8,13 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsennotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von holzbasierten Cellulosefasern.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV | TEUR |
|---|---|
| ---------------------------------------------- | ------ |
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 126.947 | 312.391 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 127.045 | 126.365 |
| Eigenkapital | -120.876 | 127.043 |
| Davon Anteil am Eigenkapital der Aktionäre der Lenzing AG |
-113.889 | 116.714 |
| Davon Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
-6.987 | 10.329 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 246.149 | 121.872 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 128.719 | 189.841 |
| 2023 | 2022 | |
| Umsatzerlöse | 321.973 | 436.995 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -302.114 | -102.121 |
| Gesamtergebnis | -301.577 | -85.591 |
| Davon Ergebnis nach Steuern | -301.9791 | -101.481 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Ergebnis nach Steuern |
-283.417 | -93.230 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern |
-18.563 | -8.250 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 403 | 15.889 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis |
434 | 14.598 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am sonstigen Ergebnis |
-31 | 1.292 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | -149.200 | -12.757 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -47.376 | -98.821 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 186.195 | 123.791 |
| Veränderung der liquiden Mittel | -10.382 | 12.212 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlten Dividenden |
0 | 0 |
1) Das Ergebnis nach Steuern der SPV beinhaltet Wertminderungen gemäß IAS 36 (siehe Note 10).
Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
-29 | 142 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
6 | -32 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
-10.502 | 12.006 |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value Änderungen und nicht designierte Komponenten |
-1.620 | 18.793 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
792 | -6.322 |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | -11.353 | 24.587 |
Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.
Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" ergebniswirksam erfasst.
Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab. Forderungen aus Förderzusagen werden in der Konzernbilanz unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen (siehe Note 25).
In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 23.414 (2022: TEUR 16.445) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten und Energiethemen resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.
Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2023 in Höhe von TEUR 70.501 enthalten (31. Dezember 2022: TEUR 65.893). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2023 insgesamt 374.539 EU-Emissionszertifikate und 23.167 UK-Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2022: 375.634 EU-Emissionszertifikate und 23.794 UK-Emissionszertifikate).
Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert und unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen (siehe Note 25). Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Künftige Verschärfungen von Gesetzen und Selbstverpflichtungen zu den Emissionen, speziell in den Ländern der Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe, könnten in der Zukunft zu weiteren Vorsorgen führen.
Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte die Veräußerung von 500.000 EU-Emissionszertifikaten (2022: 0 EU-Emissionszertifikate), die der Lenzing Gruppe unentgeltlich zugeteilt wurden. Der Ertrag aus dem Verkauf beträgt TEUR 40.653 (2022: TEUR 0) und ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten (siehe Note 7).
Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die Aufwendungen für Emissionszertifikate TEUR 17.995 (2022: TEUR 14.999).
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
| Finanzverbindlichkeiten | 31.12.2023 | 31.12.2022 TEUR |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
|
| Schuldscheindarlehen | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 290.500 | 290.229 | 1,5 | EUR | 290.500 | 290.110 | 1,5 |
| Variabel verzinst | EUR | 219.000 | 218.753 | 4,2 | EUR | 219.000 | 218.640 | 1,2 |
| Variabel verzinst1 | USD | 65.000 | 58.824 | 1,9 | USD | 65.000 | 60.941 | 0,8 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
567.805 | 569.691 | ||||||
| Darlehen: | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 474.775 | 353.345 | 1,5 | EUR | 428.809 | 428.809 | 1,1 |
| Fix verzinst | USD | 147.200 | 108.439 | 3,3 | USD | 140.602 | 111.972 | 3,0 |
| Fix verzinst | CNY | 117.015 | 14.905 | 4,1 | CNY | 0 | 0 | n/a |
| Variabel verzinst | EUR | 311.813 | 256.426 | 2,1 | EUR | 140.412 | 139.586 | 0,8 |
| Variabel verzinst1 | USD | 1.000.000 | 816.483 | 6,9 | USD | 1.000.000 | 911.729 | 4,1 |
| Betriebsmittelkredite2 : |
||||||||
| Variabel verzinst | IDR | 0 | 0 | n/a | IDR | 156.333.686 | 9.463 | 9,8 |
| Variabel verzinst | CNY | 390.000 | 49.676 | 3,4 | CNY | 250.000 | 33.976 | 3,7 |
| Variabel verzinst | USD | 98.254 | 88.619 | 8,1 | USD | 4.876 | 4.572 | 7,2 |
| 1.687.892 | 1.640.106 | |||||||
| Leasingverbindlichkeiten | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 142.107 | 142.107 | 16,9 | EUR | 69.590 | 69.590 | 10,2 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen | 142.107 | 69.590 | ||||||
| Darlehensgebern | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 9.926 | 9.790 | 0,7 | EUR | 10.603 | 10.603 | 0,7 |
| Teilweise fix verzinst | EUR | 28.100 | 28.100 | 0,6 | EUR | 30.005 | 30.005 | 0,6 |
| Variabel verzinst | BRL | 0 | 0 37.890 |
n/a | BRL | 12.445 | 2.236 42.843 |
10,4 |
| Summe | 2.435.694 | 2.322.230 | ||||||
| Davon kurzfristig | 528.992 | 250.282 | ||||||
| Davon langfristig | 1.906.702 | 2.071.948 |
1) Die zugrunde liegenden Verträge waren zum 31. Dezember 2022 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden im Geschäftsjahr 2023 auf den alternativen Referenzzinssatz Secured Overnight Financing Rate (SOFR) umgestellt.
2) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten
Im Geschäftsjahr 2015 hat die Lenzing Gruppe im Rahmen der Refinanzierung samt Volumensausdehnung Schuldscheine mit fixer und variabler Verzinsung in Höhe von TEUR 150.000 platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von sieben Jahren haben. Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 72.000 zurückbezahlt.
Im Geschäftsjahr 2019 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 375.000 und TUSD 45.000. Es wurde eine Laufzeit von fünf bis 15 Jahren mit fixer und variabler Verzinsung vereinbart.
Im Geschäftsjahr 2020 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 114.000 und TUSD 20.000. Es wurde eine Laufzeit von fünf bis sieben Jahren mit fixer und variabler Verzinsung vereinbart.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine Finanzierung unter Beteiligung der Oesterreichischen Kontrollbank AG in Höhe von TEUR 100.000 aufgenommen. Es wurde eine Laufzeit von sechs Jahren mit fixer und variabler Verzinsung vereinbart.
In den Geschäftsjahren 2018, 2019, 2020 und 2021 wurden Finanzierungen von der Oesterreichischen Kontrollbank AG in Höhe von insgesamt TEUR 501.500 aufgenommen. Es wurde eine Laufzeit von zwei bis sieben Jahren mit fixer und variabler Verzinsung vereinbart. Im Geschäftsjahr 2023 wurden diese Finanzierungen um zwei Jahre verlängert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten für die Finanzierung des Zellstoffwerkes in Brasilien betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 924.922 (31. Dezember 2022: TEUR 1.023.700), davon sind TEUR 758.869 (31. Dezember 2022: TEUR 34.922) durch verpfändete Sachanlagen sowie TEUR 204.856 (31. Dezember 2022: 127.735) durch biologische Vermögenswerte besichert. Zudem wurden für die Finanzierung des Zellstoffwerkes die Anteile an der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien verpfändet. Details zu dieser Finanzierung werden in Note 35 erläutert.
Des Weiteren sind von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten TEUR 53.259 (31. Dezember 2022: TEUR 37.853) durch Forderungen besichert.
Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.
Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschten Gesellschaften.
Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:
| Aktive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 74.628 | 1.936 |
| Finanzanlagen | 965 | 2.664 |
| Vorräte | 12.149 | 17.010 |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.943 | 1.254 |
| Rückstellungen | 17.217 | 13.331 |
| Investitionszuschüsse | 121 | 135 |
| Leasingverbindlichkeiten | 45.030 | 20.007 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 10.526 | 14.835 |
| Verlustvorträge | 180.427 | 73.941 |
| Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur |
343.005 | 145.114 |
| Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche | -197.441 | -78.512 |
| Davon auf steuerliche Verlustvorträge | -125.418 | -62.989 |
| Aktive Steuerlatenz brutto | 145.564 | 66.602 |
| Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz | -97.005 | -64.887 |
| Aktive Steuerlatenz netto | 48.559 | 1.716 |
| Passive Steuerlatenz | TEUR |
|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 25.799 | 76.354 |
| Nutzungsrechte Leasing | 42.834 | 21.407 |
| Biologische Vermögenswerte | 23.324 | 6.229 |
| Finanzanlagen | 9.579 | 12.278 |
| Vorräte | 603 | 109 |
| Sonstige Vermögenswerte | 8.700 | 16.144 |
| Investitionszuschüsse | 253 | 265 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 26.011 | 2.340 |
| Passive Steuerlatenz brutto | 137.103 | 135.127 |
| Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz | -97.005 | -64.887 |
| Passive Steuerlatenz netto | 40.098 | 70.240 |
Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 25.202 (31. Dezember 2022: TEUR 34.254) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 4.229 (31. Dezember 2022: TEUR 4.937) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.
Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der Steuerabgrenzungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2023 | 2022 | ||
| Stand zum 01.01. | -68.525 | -56.226 | |
| Im Gewinn oder Verlust erfasst | 62.895 | 5.579 | |
| Im sonstigen Ergebnis erfasst | 12.748 | -18.347 | |
| Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | 215 | 0 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 1.129 | 469 | |
| Stand zum 31.12. | 8.461 | -68.525 |
Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2023 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 808.080 (31. Dezember 2022: TEUR 333.554). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:
| Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Summe | 808.080 | 333.554 |
| Davon aktivierte Verlustvorträge | 239.169 | 46.644 |
| Davon nicht aktivierte Verlustvorträge | 568.911 | 286.910 |
| Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen |
||
| Innerhalb von 1 Jahr | 51.485 | 572 |
| Innerhalb von 2 Jahren | 78.168 | 26.820 |
| Innerhalb von 3 Jahren | 40.565 | 80.394 |
| Innerhalb von 4 Jahren | 140.430 | 43.195 |
| Innerhalb von 5 Jahren oder länger | 181.428 | 135.913 |
| Unbeschränkt vortragsfähig | 76.835 | 16 |
Per 31. Dezember 2023 wurden latente Steueransprüche von insgesamt TEUR 48.559 (31. Dezember 2022: TEUR 1.716) aktiviert. Davon entfallen TEUR 46.786 (31. Dezember 2022: TEUR 0) an aktiven Steuerlatenzen auf Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben. Sofern keine substantiellen Hinweise auf Werthaltigkeit bestehen, erfolgte der Ansatz aktiver latenter Steuern, wenn ausreichend zu versteuernde temporäre Differenzen vorliegen.
Der Anstieg der Verlustvorträge im Geschäftsjahr 2023 beinhaltet auch Verluste ausländischer Gruppenmitglieder in Österreich, die zusätzlich zum laufenden steuerlichen Verlust der österreichischen Gruppenmitglieder angerechnet werden. Für die Verpflichtung zur Nachversteuerung der ausländischen Verluste wurde eine Rückstellung gebildet.
Die Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche betrifft im Wesentlichen Gesellschaften mit Sitz in Österreich in Höhe von TEUR 16.519 (31. Dezember 2022: TEUR 4), in China in Höhe von TEUR 34.120 (31. Dezember 2022: TEUR 24.742), in Indonesien in Höhe von TEUR 104.881 (31. Dezember 2022: TEUR 37.826), in USA in Höhe von TEUR 6.545 (31. Dezember 2022: TEUR 41) und in Thailand in Höhe von TEUR 35.428 (31. Dezember 2022: TEUR 16.381). Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich, würden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 55.009 (31. Dezember 2022: TEUR 10.952) TEUR 180.427 (31. Dezember 2022: TEUR 73.941) betragen.
In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 7.335 (31. Dezember 2022: TEUR 11.090) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 3.755 (2022: TEUR 3.905) steuerlich verwertet.
Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (siehe Note 10). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.
Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 542.772 (31. Dezember 2022: TEUR 507.985) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da die Lenzing Gruppe in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.
In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuerguthaben aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen. Der Bruttobuchwert der langfristigen Forderungen aus laufenden Steuern beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 21.068 (31. Dezember 2022: TEUR 21.155). Die Zahlungen sind teilweise unsicher, insbesondere die Zeitpunkte der Zahlungen auf Grund der mitunter langen Verfahrensdauern. Deshalb wurden per 31. Dezember 2023 Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 4.887 (31. Dezember 2022: TEUR 5.250) erfasst.
In den kurzfristigen Verbindlichkeiten für laufende Steuern ist eine Rückstellung für unsichere Steuerpositionen in Höhe von TEUR 12.992 (31. Dezember 2022: TEUR 0) im Zusammenhang mit regelmäßigen Steuerprüfungsverfahren erfasst.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträgerin und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz).
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst und sind unter den langfristigen Verbindlichkeiten für laufende Steuern ausgewiesen. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare inund ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2022: 25 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6 Prozent; 2022: 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Darüber hinaus erfolgt die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.
Der Posten "Rückstellungen" der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:
| Gesamt | Davon kurzfristig | Davon langfristig | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | ||||||
| Pensionen und Abfertigungen | 74.842 | 77.646 | 6.149 | 7.149 | 68.693 | 70.497 |
| Jubiläumsgelder | 14.766 | 14.899 | 929 | 936 | 13.837 | 13.963 |
| 89.608 | 92.544 | 7.078 | 8.084 | 82.530 | 84.460 | |
| Sonstige Rückstellungen | ||||||
| Restrukturierungsmaßnahmen | 24.087 | 21.125 | 24.087 | 21.125 | 0 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 10.806 | 23.545 | 10.806 | 23.545 | 0 | 0 |
| Emissionszertifikate | 9.972 | 12.493 | 9.972 | 12.493 | 0 | 0 |
| Übrige | 7.218 | 8.134 | 656 | 1.047 | 6.562 | 7.087 |
| 52.082 | 65.297 | 45.521 | 58.210 | 6.562 | 7.087 | |
| Summe | 141.690 | 157.841 | 52.599 | 66.295 | 89.091 | 91.547 |
Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.
Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.
Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.
Teile der rückgestellten leistungsorientierten Abfertigungen wurden im Geschäftsjahr 2023 und 2022 in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliedert (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").
Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:
Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.
Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.
Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen in der Höhe von TEUR 2.344 (31. Dezember 2022: TEUR 2.469) dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet.
Der beizulegende Zeitwert der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 158 (2022: TEUR 155). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird in den Finanzierungskosten erfasst.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2023 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Pensions steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|---|
| Österreich – Pensionen |
3,4 | 3,0 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
3,4 | 3,0 | N/A | 0,0 |
| Indonesien | 6,5 | 7,5 | N/A | 1,0-5,0 |
| Tschechien 31.12.2022 |
3,9 | 4,5 | N/A | 1,6 |
| Österreich – Pensionen |
4,1 | 3,0 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
4,1 | 3,0 | N/A | 0,0 |
| Indonesien | 7,0 | 7,5 | N/A | 1,0-5,0 |
| Tschechien | 3,5 | 4,2 | N/A | 1,6 |
Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.
Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen von AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung verwendet.
In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:
Die in der Konzern-Bilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:
| Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (DBO) |
Beizulegender Wert des Planvermögens |
Buchwert der leistungsorientierten Pläne |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2023 | 2022 | 2023 | 2022 | 2023 | 2022 | |
| Stand zum 01.01. | 85.847 | 104.818 | 2.469 | 2.598 | 83.377 | 102.220 |
| Dienstzeitaufwand | ||||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 3.635 | 2.694 | 0 | 0 | 3.635 | 2.694 |
| Ergebnis aus Plankürzungen | 0 | 671 | 0 | 0 | 0 | 671 |
| Nettozinsen | 3.769 | 1.957 | 95 | 22 | 3.674 | 1.935 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne |
7.404 | 5.322 | 95 | 22 | 7.309 | 5.300 |
| Neubewertung der Periode | ||||||
| Aufgrund demografischer Annahmen | -119 | -35 | 0 | 0 | -119 | -35 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | 3.673 | -19.177 | 0 | 0 | 3.673 | -19.177 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 893 | 7.690 | 0 | 0 | 893 | 7.690 |
| Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind |
0 | 0 | 62 | 133 | -62 | -133 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen |
4.447 | -11.522 | 62 | 133 | 4.384 | -11.655 |
| Cashflows | ||||||
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | -283 | -283 | -283 | -283 | 0 | 0 |
| Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers | -15.750 | -12.238 | 0 | 0 | -15.750 | -12.238 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -683 | -250 | 0 | 0 | -683 | -250 |
| Sonstige Überleitungspositionen | -16.716 | -12.771 | -283 | -283 | -16.433 | -12.488 |
| Stand zum 31.12. | 80.982 | 85.847 | 2.344 | 2.469 | 78.638 | 83.377 |
| Davon Pensionen Österreich | 19.243 | 18.214 | 2.344 | 2.469 | 16.899 | 15.744 |
| Davon Abfertigungen Österreich | 38.069 | 42.636 | 0 | 0 | 38.069 | 42.636 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder | 19.874 | 19.265 | 0 | 0 | 19.874 | 19.265 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 3.796 | 5.732 | 0 | 0 | 3.796 | 5.732 |
Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug des Planvermögens (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen.
Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2023 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflich tung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflich tung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 6.368 | -5.587 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | -4.431 | 4.960 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | -1.144 | 1.271 |
Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen (Vorjahr)
| 31.12.2022 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflich tung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflich tung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 6.542 | -5.760 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | -4.714 | 5.263 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | -1.084 | 1.203 |
Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug des Planvermögens und des in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliederten Betrags wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.
Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:
| Abfertigungsverpflichtungen | Jahre | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Österreich – Pensionen | 7 | 7 |
| Österreich – Abfertigungen | 8-21 | 7-11 |
| Indonesien | 7 | 7 |
| Tschechien | 8 | 8 |
Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Österreich – Pensionen | 2.227 | 2.098 |
| Österreich – Abfertigungen | 2.861 | 2.927 |
| Übrige Länder | 6.335 | 5.557 |
| Summe | 11.423 | 10.581 |
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Bei österreichischen Gesellschaften besteht eine Umwandlungsoption für Mitarbeiter:innen, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird in den Finanzierungskosten erfasst. Für die österreichischen Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten und der Gehaltssteigerungen verwendet.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2023 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|
| Österreich | 3,5 | 3,0 | 0,0-8,9 |
| Tschechien | 3,9 | 4,5 | 1,6 |
| 31.12.2022 | |||
| Österreich | 4,2 | 3,0 | 0,0-7,7 |
| Tschechien | 3,4 | 4,2 | 1,6 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:
Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung)
| für Jubiläumsgelder | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Stand zum 01.01. | 14.899 | 18.812 |
| Dienstzeitaufwand | ||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 875 | 1.234 |
| Nettozinsen | 608 | 201 |
| Neubewertung der Periode | ||
| Aufgrund demografischer Annahmen | -1.017 | 2 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | 1.131 | -5.078 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | -482 | 1.235 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für Jubiläumsgelder |
1.115 | -2.406 |
| Cashflows | ||
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | -1.247 | -1.508 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -1 | 1 |
| Sonstige Überleitungspositionen | -1.248 | -1.507 |
| Stand zum 31.12. | 14.766 | 14.899 |
Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2023 | Stand zum 01.01. |
Währungs umrechnungs differenzen |
Umglie derung |
Verbrauch Auflösung | Dotierung | Stand zum 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Restrukturierungs maßnahmen |
21.125 | 0 | -1.936 | -11.293 | -4.100 | 20.291 | 24.087 | 24.087 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
23.545 | -124 | 0 | -20 | -14.757 | 2.163 | 10.806 | 10.806 | 0 |
| Emissionszertifikate | 12.493 | -4 | 0 | -10.813 | 0 | 8.295 | 9.972 | 9.972 | 0 |
| Übrige | 8.134 | -82 | 0 | -1.080 | -420 | 666 | 7.218 | 656 | 6.562 |
| Summe | 65.297 | -210 | -1.936 | -23.206 | -19.277 | 31.415 | 52.082 | 45.521 | 6.562 |
| 2022 | Stand zum 01.01. |
Währungs umrechnungs differenzen |
Umglie derung |
Verbrauch | Auflösung | Dotierung | Stand zum 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Restrukturierungs maßnahmen |
0 | 0 | 5.732 | 0 | 0 | 15.394 | 21.125 | 21.125 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
25.978 | 0 | 0 | 0 | -7.977 | 5.544 | 23.545 | 23.545 | 0 |
| Emissionszertifikate | 6.508 | 14 | 0 | -10.742 | 0 | 16.713 | 12.493 | 12.493 | 0 |
| Übrige | 3.750 | 102 | 0 | -370 | -39 | 4.691 | 8.134 | 1.047 | 7.087 |
| Summe | 36.236 | 116 | 5.732 | -11.112 | -8.016 | 42.342 | 65.297 | 58.210 | 7.087 |
Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.
Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen im Geschäftsjahr 2023 wie im Vorjahr insbesondere Vorsorgen aufgrund von Personalabbau im Rahmen von Reorganisation und Einsparprogrammen. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei waren zum 31. Dezember 2023 Vorsorgen aus bereits zuvor rückgestellten Vorsorgen (insbesondere aus der gesetzlichen Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)") in Höhe von TEUR 3.796 (31. Dezember 2022: TEUR 5.732) in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 20.291 (2022: TEUR 15.394) wurde im Wesentlichen über den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Verwaltungsaufwendungen) dotiert. Die Rückstellungen in Höhe von TEUR 24.087 (31. Dezember 2022: TEUR 21.125) sollen erwartungsgemäß innerhalb der nächsten zwölf Monate verbraucht werden.
Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für belastende Beschaffungsverträge in Höhe von TEUR 10.772 (31. Dezember 2022: TEUR 23.300) sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 3.208 (31. Dezember 2022: TEUR 3.940) und umfassen insbesondere die Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten in Zusammenhang mit einem Verfahren, bei dem unter anderen die Lenzing AG auf Schadenersatz geklagt wird (siehe Note 40). Der voraussichtliche Mittelabfluss wird im Geschäftsjahr 2025 erwartet.
Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen).
Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing
Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt.
Lieferanten der Lenzing Gruppe finanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen (insbesondere Zahlungsziele und Zinssätze). Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2023 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 81.177 (31. Dezember 2022: TEUR 116.391) betroffen. Der Buchwert der potenziell betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, für den die Lieferanten bereits Zahlungen von den Banken erhalten haben, beträgt TEUR 65.349 (31. Dezember 2022: TEUR 87.881). Die Lenzing Gruppe hat wie im Vorjahr keine Sicherheiten bestellt.
Das Liquiditätsrisiko der Reverse-Factoring-Vereinbarungen besteht in einer Konzentration, da die Reverse-Factoring-Vereinbarungen derzeit nur mit zwei Finanzinstituten bestehen und das Risiko somit in der Widerrufung der Reverse-Factoring-Vereinbarung durch das selbe Finanzinstitut besteht. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen. Die damit verbundenen, geschätzten Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung berücksichtigt. Die Lenzing Gruppe beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig, weil die Risikostreuung bei den Finanzierungen der Lenzing Gruppe auf verschiedene Finanzinstitute gewahrt ist. Die Reverse-Factoring-Vereinbarungen beinhalten darüber hinaus keine wesentliche Finanzierungskomponente und ihr Wegfall hätte damit auch keine signifikante Erhöhung des Finanzierungsbedarfs zur Folge. Die Verbindlichkeiten aus Reverse-Factoring-Vereinbarungen betragen zum Bilanzstichtag 3,3 Prozent (31. Dezember 2022: 5,0 Prozent) im Verhältnis zu den gesamten Finanzverbindlichkeiten des Konzerns.
Informationen zum Liquiditäts- und Fremdwährungsrisiko des Gruppenexposure sind in Note 37 dargestellt.
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |||
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (insbesondere aus Derivaten und bedingten Gegenleistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten) |
8.434 | 0 | ||
| Langfristige nicht finanzielle abgegrenzte Schulden für Personalaufwendungen |
1.917 | 609 | ||
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten (insbesondere aus Verpflichtungen aus Altersteilzeit) |
3.208 | 3.006 | ||
| Summe | 13.559 | 3.615 |
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
|||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
8.315 | 8.981 | |
| Übrige abgegrenzte Schulden | 33.672 | 34.113 | |
| Vertragsverbindlichkeiten – abgegrenzte Schulden aus Nachlässen und Rabatten (siehe Note 5) |
4.525 | 2.976 | |
| Noch nicht weitergeleitete Debitorenzahlungen aus Factoring |
9.438 | 19.202 | |
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 10.819 | 7.062 | |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
66.769 | 72.333 | |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 6.503 | 6.315 | |
| Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten | 10.585 | 9.102 | |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit |
7.769 | 7.116 | |
| Vertragsverbindlichkeiten – erhaltene Anzahlungen (siehe Note 5) |
12.198 | 12.298 | |
| Abgegrenzte Schulden für Personalaufwendungen |
24.018 | 24.134 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige | 1.403 | 1.706 | |
| 62.476 | 60.671 | ||
| Summe | 129.244 | 133.005 |
Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.
Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeiter:innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).
Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken.
Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2023 und im Vorjahr die Bewertung der Vorräte sowie der Finanzanlagen und sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte. Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen enthalten.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten) wird entweder um noch nicht erfolgte Zahlungen an Lieferanten der aktuellen Periode oder um Zahlungen an Lieferanten aus Vorperioden korrigiert. Im Geschäftsjahr 2023 sind das im Wesentlichen Zahlungen an Lieferanten aus Vorperioden in Höhe von TEUR 29.821 (2022: TEUR 28.458).
| 2023 | Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegen über Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegen über sonstigen Darlehens gebern |
Leasing verbindlich keiten |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 569.691 | 1.640.106 | 42.843 | 69.590 | 1.752.539 | 2.322.230 | |
| Zahlungs wirksam |
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 0 | 226.023 | 617 | 0 | 226.640 | 226.640 |
| Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten | 0 | -140.711 | -5.542 | -23.979 | -170.232 | -170.232 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -2.118 | -42.473 | -49 | 3.391 | -39.131 | -41.248 | |
| Nicht zahlungs wirksam |
Auf-/Abzinsung | 232 | 4.947 | 20 | 16.557 | 21.524 | 21.756 |
| Zugänge zu Leasingverbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 78.444 | 78.444 | 78.444 | |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -1.895 | -1.895 | -1.895 | |
| Stand zum 31.12. | 567.805 | 1.687.892 | 37.890 | 142.107 | 1.867.889 | 2.435.694 |
Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Aufwendungen und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.
Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Details zu den bestehenden Financial Covenants werden in Note 35 und 37 (Abschnitt "Liquiditätsrisiko") erläutert.
Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2023 34,7 Prozent (31. Dezember 2022: 37,8 Prozent).
Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:
| Bereinigtes Eigenkapital | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Eigenkapital | 1.742.165 | 2.025.895 |
| + Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 86.244 | 82.774 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
-19.338 | -20.045 |
| Summe | 1.809.072 2.088.625 |
Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.
Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung, da diese Kennzahl eine wesentliche Schlüsselgröße sowohl im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken ist. Relevant ist vor allem das Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben. Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten (siehe Note 35, Tabelle "Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten") dargestellt. In Geschäftsjahren davor waren Leasingverbindlichkeiten in der Nettofinanzverschuldung enthalten. Die Änderung der Berechnung erfolgte, da die wesentlichen Stakeholder der Lenzing Gruppe die Nettofinanzverschuldung auch ohne Leasingverbindlichkeiten betrachten.
Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.906.702 | 2.071.948 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 528.992 | 250.282 | |
| Summe | 2.435.694 2.322.230 |
Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| Liquiditätsbestand | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 725.639 | 446.873 | |
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
5.398 | 6.393 | |
| Summe | 731.037 | 453.265 |
Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (siehe Note 4) stellen sich wie folgt dar:
| Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) absolut |
TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | 2.435.694 | 2.322.230 | |
| - Liquiditätsbestand | -731.037 | -453.265 | |
| Nettofinanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten |
1.704.657 1.868.965 | ||
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | -9.783 | -6.244 | |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | -132.324 | -63.346 | |
| Nettofinanzverschuldung | 1.562.550 1.799.3751 |
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| EBITDA | 303.318 | 241.916 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 5,2 | 7,41 |
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten "Sonstige Vermögenswerte" (lang- und kurzfristig) sowie "Sonstige Verbindlichkeiten" (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten. Auch Leasingverbindlichkeiten, die zwar als finanzielle Verbindlichkeiten anzusehen sind, aber keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen sind, werden in dieser Spalte ausgewiesen.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2023 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Eigen kapital instrumente |
Cashflow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 14.561 | 14.561 | 14.561 | 1 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 6.464 | 0 | 6.464 | 6.464 | Stufe 1 | |||
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 | 12 | 1 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 18.721 | 18.721 | 18.721 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 14.561 | 6.464 | 18.734 | 0 | 0 | 39.759 | 39.759 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
294.480 | 0 | 0 | 0 | 0 | 294.480 | 294.480 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
30.817 | 30.817 | 30.817 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
7.113 | 7.113 | 7.113 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 24.098 | 0 | 216.518 | 240.615 | 24.098 | Stufe 3 | ||
| Sonstige Vermögenswerte (kurz- und langfristig) |
24.098 | 7.113 | 0 | 30.817 | 216.518 | 278.545 | 62.028 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
725.639 | 0 | 0 | 0 | 0 | 725.639 | 725.639 | 1 |
| Summe | 1.058.777 | 13.577 | 18.734 | 30.817 | 216.518 1.338.423 1.121.905 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Cashflow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 567.805 | 567.805 | 560.533 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.687.892 | 1.687.892 | 1.743.524 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
37.890 | 37.890 | 36.800 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 142.107 | 142.107 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.293.587 | 0 | 0 | 0 | 142.107 | 2.435.694 | 2.340.857 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296.322 | 0 | 0 | 0 | 0 | 296.322 | 296.322 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0 | 0 | 0 | 0 | 52.599 | 52.599 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 249.418 | 0 | 249.418 | 249.418 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
11.534 | 11.534 | 11.534 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
142 | 142 | 142 | Stufe 2 | ||||
| Bedingte Gegenleistung | 877 | 877 | 877 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 62.650 | 67.601 | 130.250 | 62.650 | 1 | |||
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
62.650 | 1.019 | 11.534 | 0 | 67.601 | 142.804 | 75.203 | |
| Summe | 2.652.559 | 1.019 | 11.534 | 249.418 | 262.307 3.176.837 2.961.800 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2022 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Eigen kapital instrumente |
Cashflow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 8.403 | 8.403 | 8.403 | 1 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 6.198 | 14.356 | 20.554 | 20.554 | Stufe 1 | |||
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 | 12 | 1 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 12.395 | 12.395 | 12.395 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 8.403 | 6.198 | 26.763 | 0 | 0 | 41.363 | 41.363 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
293.611 | 0 | 0 | 0 | 0 | 293.611 | 293.611 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
55.494 | 55.494 | 55.494 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.673 | 1.673 | 1.673 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 32.279 | 4.087 | 230.359 | 266.726 | 36.366 | Stufe 3 | ||
| Sonstige Vermögenswerte (kurz- und langfristig) |
32.279 | 5.761 | 0 | 55.494 | 230.359 | 323.893 | 93.534 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
446.873 | 0 | 0 | 0 | 0 | 446.873 | 446.873 | 1 |
| Summe | 781.165 | 11.958 | 26.763 | 55.494 | 230.359 1.105.740 | 875.380 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2022 |
Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Cashflow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 569.691 | 569.691 | 542.894 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.640.106 | 1.640.106 | 1.640.731 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
42.843 | 42.843 | 37.635 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 69.590 | 69.590 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.252.641 | 0 | 0 | 0 | 69.590 | 2.322.230 | 2.221.259 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
435.433 | 0 | 0 | 0 | 0 | 435.433 | 435.433 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0 | 0 | 0 | 0 | 66.295 | 66.295 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 266.085 | 0 | 266.085 | 266.085 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
7.602 | 7.602 | 7.602 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.380 | 1.380 | 1.380 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 63.352 | 64.286 | 127.638 | 63.352 | 1 | |||
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
63.352 | 1.380 | 7.602 | 0 | 64.286 | 136.619 | 72.333 | |
| Summe | 2.751.425 | 1.380 | 7.602 | 266.085 | 200.170 3.226.662 2.995.111 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
Je nach Klassifizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaffungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte verwendet.
Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr 2023 und 2022 gab es bei den Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie.
Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.
Die Bewertung der Wertpapiere erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und aufgrund der Ausübung des entsprechenden Wahlrechts erfolgsneutral. Im Geschäftsjahr 2023 und 2022 erfolgte eine teilweise Veräußerung der Aktien der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland und der Oberbank-Stammaktien (siehe Note 22).
Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die sonstigen Beteiligungen werden der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.
Aufgrund der zur Verfügung gestellten Mittelfristplanung und den daraus resultierenden geplanten EBITDAs führen realistisch zu erwartende Änderungen des Abzinsungssatzes (WACC) nach Steuern und der Rückzahlungsmodalitäten nicht zu einem positiven beizulegenden Zeitwert. Zum 31. Dezember 2023 wurde daher keine Sensitivitätsanalyse durchgeführt.
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.087 | 4.087 |
| Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg | -4.087 | 0 |
| Stand zum 31.12. | 0 | 4.087 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren hätte sich zum 31. Dezember 2022 auf die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte folgendermaßen ausgewirkt:
| Finanzerfolg | ||||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | ||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | Steigerung | Rückgang | ||
| EBITDA (+/- 5 %) | 133 | -166 | ||
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 1 %) | -747 | 926 | ||
| Rückzahlung zwei Jahre früher | 395 | n/a |
Die Sensitivitäten wurden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die Dexco-Gruppe (vormals Duratex-Gruppe) verfügt über eine Put-Option und hat das Recht, ihre Anteile an der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien bei Eintritt eines Kontrollwechsels beim Eigentümer der Lenzing Gruppe zu verkaufen ("Change-of-Control-Klausel"). Diese Verpflichtung wird unter den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen. Die Folgebewertung der Verbindlichkeit aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert dieser kündbaren nicht beherrschenden Anteile wird auf Basis der geplanten bzw. prognostizierten Cashflows abzüglich Veräußerungskosten sowie Nettoverschuldung zum Bewertungsstichtag ermittelt. Ausgangspunkt für die Cashflow-Prognosen bilden das vom Vorstand und Aufsichtsrat bewilligte Budget und die vom Vorstand bewilligte Mittelfristplanung. Nach dem Detailplanungszeitraum von fünf Jahren wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer 25-jährigen Rente auf Basis einer nachhaltigen EBITDA-Marge gerechnet. Der Planungszeitraum zur Berechnung des beizulegenden Zeitwerts ist vertraglich auf maximal 30 Jahre begrenzt. Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Als Abzinsungssatz wird ein Mischzinssatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital, WACC). Zum Bewertungsstichtag wurde ein WACC nach Steuern von 8,2 Prozent (31. Dezember 2022: 8,8 Prozent) verwendet. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind.
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 266.085 | 234.409 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht |
||
| beherrschenden Anteilen | -16.667 | 31.676 |
| Stand zum 31.12. | 249.418 | 266.085 |
Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn die operative Marge steigt (fällt) oder der WACC nach Steuern fällt (steigt). Eine Veränderung dieser nicht beobachtbaren Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der kündbaren nicht beherrschenden Anteile folgendermaßen auswirken:
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis |
||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |||||||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
Steigerung | Rückgang | Steigerung | Rückgang | ||||
| EBITDA (+/- 1 %) | 8.879 | -8.879 | 9.032 | -9.032 | ||||
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 0,25 %) |
-16.142 | 16.649 | -16.450 | 17.017 |
Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die Darlehensverträge, welche für die Errichtung des Zellstoffwerkes in Brasilien abgeschlossen wurden (siehe Note 28), enthalten sowohl auf Gesellschaftsebene als auch auf Lenzing-Konzernebene Financial Covenants, die sich auf Finanz- und Liquiditätskennzahlen oder andere finanzielle Kriterien beziehen und bei Nichteinhaltung eine zukünftige Rückzahlungspflicht der Finanzverbindlichkeiten auslösen können. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden die diesbezüglichen Financial Covenants erfüllt. Die Lenzing AG und der Joint-Venture-Partner haben sich zu einer fixen Debt-/Equity-Ratio der Gesellschaft verpflichtet (63/37) und garantieren die Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft in Höhe ihres Kapitalanteils. Somit garantiert die Lenzing AG 51 Prozent. In der Konzern-Bilanz sind auf Grund der Vollkonsolidierung 100 Prozent der Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft enthalten.
Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen
dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.
Der beizulegende Zeitwert der bedingten Gegenleistung wird mittels Optionsbewertung unter Verwendung eines arbitragefreien Monte-Carlo-Modellansatzes ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Gaspreis (TTF ICE). Diese Verbindlichkeit ist der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.
Die Lenzing Gruppe wendet auf die nachfolgenden derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IFRS 9 an. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineffektivität wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.
Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäft ist gegenläufig und daher effektiv. Risiken für Ineffektivität sind das Ausfallsrisiko eines Kontrahenten, signifikante Änderung des Kreditrisikos einer Vertragspartei der Sicherungsbeziehung oder die Änderung des Zahlungszeitpunktes des gesicherten Grundgeschäfts, Verringerung des Gesamtrechnungsbetrages oder Preises des gesicherten Grundgeschäfts. Die Risiken werden stets in ihrer Gesamtheit gesichert. Die Ziel-Sicherungsquote für die abgesicherten Nominalen beträgt in etwa 67 Prozent.
Die wesentlichen Konditionen der Zahlungen aus den Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten (insbesondere Nominale und Zahlungszeitpunkte) sind grundsätzlich identisch bzw. verhalten sich gegenläufig ("Critical Terms Match"). Deshalb schätzt der Vorstand den Ausgleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte durch Änderungen des abgesicherten Risikos bei Eingehen der Bewertungseinheit als äußerst effektiv ein.
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Ein- und Verkäufe in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden.
Mit Realisierung von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung des Währungsrisikos von hochwahrscheinlich erwarteten Kapitaleinzahlungen abgeschlossen wurden, werden die zunächst im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge der Wertänderungen in die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umgebucht. Zum 31. Dezember 2023 erfolgte keine Umbuchung, da die zur Absicherung des Währungsrisikos abgeschlossenen Devisentermingeschäfte im Geschäftsjahr 2022 gänzlich realisiert wurden. Zum 31. Dezember 2022 wurden TEUR 1.525 in die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umgebucht.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate für Währungsrisiken stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2023 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | ||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 614.700 | 1.223 | -116 | 1.107 | 11/2024 | 7,70 | 936 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 172.300 | 291 | -27 | 264 | 11/2024 | 8,79 | 256 |
| BRL-Kauf / USD-Verkauf | BRL | 265.000 | 1.429 | 0 | 1.429 | 09/2024 | 5,08 | 1.305 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 111.300 | 429 | -1.802 | -1.373 | 12/2024 | 22,21 | -3.051 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 33.200 | 329 | -72 | 257 | 12/2024 | 1,10 | 255 |
| Summe | 3.702 | -2.018 | 1.684 | -299 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2022 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | ||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 605.100 | 3.060 | 0 | 3.060 | 12/2023 | 7,23 | 1.220 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 159.000 | 634 | -215 | 419 | 12/2023 | 8,18 | 5 |
| BRL-Kauf / USD-Verkauf | BRL | 150.736 | 12 | -1.543 | -1.532 | 09/2023 | 5,41 | 73 |
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 1.200 | 0 | -46 | -46 | 03/2023 | 0,86 | -46 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 118.100 | 7.202 | -42 | 7.161 | 12/2023 | 24,19 | 6.578 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 35.600 | 1.509 | -287 | 1.222 | 12/2023 | 1,06 | 1.309 |
| Summe | 12.416 | -2.132 | 10.284 | 9.140 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
Die Buchwerte sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Einkäufe und Verkäufe) stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 2022 | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungsrisiken | Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
Ineffektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
Ineffektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
||||
| Verkäufe | -1.604 | 0 | Finanzerfolg | 9.067 | 0 | Finanzerfolg | ||||
| Einkäufe | 1.305 | 0 | Finanzerfolg | 73 | 0 | Finanzerfolg | ||||
| Summe | -299 | 0 | 9.140 | 0 |
Zur Absicherung gegen Zins-/Währungsrisiken aus der Aufnahme von variabel verzinsten Schuldscheindarlehen in USD werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität der Zins- und Tilgungszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
Zur Absicherung gegen Zinsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen mit variabler Verzinsung werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Zinszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate für kombinierte Zins-/Währungsrisiken und Zinsrisiken stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2023 TEUR |
|||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TEUR |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher fester Zinssatz |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Zins- und Währungsderivate | |||||||||
| fix-Kauf / variabel-Verkauf USD-Kauf / EUR-Verkauf1 |
58.824 | 2.012 | 0 | 2.012 | 12/2024 | 0,75 | 1,10 | 2.143 | |
| 58.824 | 2.012 | 0 | 2.012 | 2.143 | |||||
| Zinsderivate | |||||||||
| fix-Kauf / variabel-Verkauf | 100.000 | 0 | -2.109 | -2.109 | 12/2028 | 2,98 | - | -2.099 | |
| fix-Kauf / variabel-Verkauf1 | 393.213 | 25.103 | 0 | 25.103 | 06/2029 | 1,83 | - | 25.233 | |
| 493.213 | 25.103 | -2.109 | 22.994 | 23.134 | |||||
| Summe | 552.036 | 27.116 | -2.109 | 25.006 | 25.276 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
1) Die zugrunde liegenden Verträge waren zum 31. Dezember 2022 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden im Geschäftsjahr 2023 auf den alternativen Referenzzinssatz Secured Overnight Financing Rate (SOFR) umgestellt.
| 31.12.2022 | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TEUR |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher fester Zinssatz |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Zins- und Währungsderivate | |||||||||
| fix-Kauf / variabel-Verkauf USD-Kauf / EUR-Verkauf1 |
60.941 | 5.724 | 0 | 5.724 | 12/2024 | 0,75 | 1,10 | 5.854 | |
| 5.724 | 0 | 5.724 | 5.854 | ||||||
| Zinsderivate | |||||||||
| fix-Kauf / variabel-Verkauf1 | 444.403 | 37.354 | 0 | 37.354 | 06/2029 | 1,83 | - | 37.354 | |
| 37.354 | 0 | 37.354 | 37.354 | ||||||
| Summe | 43.078 | 0 | 43.078 | 43.208 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
1) Die zugrunde liegenden Verträge waren zum 31. Dezember 2022 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden im Geschäftsjahr 2023 auf den alternativen Referenzzinssatz Secured Overnight Financing Rate (SOFR) umgestellt.
Die Buchwerte sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Darlehen) stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
Ineffektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
Ineffektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
|||
| Zinswährungsderivate | ||||||||
| fix-Kauf / variabel-Verkauf USD-Kauf / EUR-Verkauf1 |
2.143 | 0 | Finanzerfolg | 5.854 | 0 | Finanzerfolg | ||
| 2.143 | 0 | 5.854 | 0 | |||||
| Zinsderivate | ||||||||
| fix-Kauf / variabel-Verkauf1 | 23.134 | -10 | Finanzerfolg | 37.354 | 0 | Finanzerfolg | ||
| 23.134 | -10 | 37.354 | 0 | |||||
| Summe | 25.276 | -10 | 43.208 | 0 |
1) Die zugrunde liegenden Verträge waren zum 31. Dezember 2022 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden im Geschäftsjahr 2023 auf den alternativen Referenzzinssatz Secured Overnight Financing Rate (SOFR) umgestellt.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate für Rohstoffpreisrisiken stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
Zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken werden in der Lenzing Gruppe neben physischen Bezugsverträgen derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Gaspreiszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
| 31.12.2023 | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in MWh |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Rohstoffderivate | ||||||||
| Gas-Kauf | EUR | 33.699 | 0 | -665 | -665 | 09/2024 | 52,00 | -661 |
| Gas-Kauf | EUR | 8.779 | 0 | -118 | -118 | 03/2025 | 51,60 | -118 |
| Gas-Kauf | GBP | 17.206 | 0 | -256 | -256 | 09/2024 | 40,63 | -256 |
| Gas-Kauf | GBP | 250.702 | 0 | -5.234 | -5.234 | 12/2024 | 46,93 | -5.200 |
| Gas-Kauf | GBP | 16.642 | 0 | -235 | -235 | 03/2025 | 47,44 | -235 |
| Gas-Kauf | GBP | 33.871 | 0 | -436 | -436 | 06/2025 | 43,86 | -436 |
| Gas-Kauf | GBP | 45.342 | 0 | -464 | -464 | 09/2025 | 40,05 | -464 |
| 406.243 | 0 | -7.407 | -7.407 | -7.369 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2022 | TEUR | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in MWh |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Rohstoffderivate | ||||||||
| Gas-Kauf | EUR | 94.925 | 0 | -4.281 | -4.281 | 12/2023 | 99,54 | -4.281 |
| Gas-Kauf | GBP | 65.925 | 0 | -1.188 | -1.188 | 12/2023 | 88,05 | -1.188 |
| 160.850 | 0 | -5.469 | -5.469 | -5.469 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
Die Buchwerte sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Rohstoffderivate | Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
Ineffektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
Ineffektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
| Rohstoffpreisrisiken | ||||||
| Einkäufe | -7.369 | -38 | Umsatzkosten | -5.469 | 0 | Umsatzkosten |
| Summe | -7.369 | -38 | -5.469 | 0 |
Die Veränderung der Hedging Reserve stellt sich wie folgt dar:
| 2023 | 2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | |
| Hedging Reserve zum 01.01. | 28.609 | 10.776 | 39.385 | -39.658 | 9.086 | -30.573 |
| Fremdwährungsrisiken | 13.911 | 0 | 13.911 | -7.293 | 1.144 | -6.150 |
| Kombinierte Zins-/Währungsrisiken | 3.241 | -3.417 | -176 | 6.689 | -5 | 6.684 |
| Zinsrisiken | 4.017 | 0 | 4.017 | 39.886 | 0 | 39.886 |
| Rohstoffpreisrisiken | -18.268 | 0 | -18.268 | 841 | 0 | 841 |
| Cashflow Hedges – in der Berichtsperiode erfasste Fair Value-Änderung | 2.901 | -3.417 | -516 | 40.122 | 1.138 | 41.260 |
| Fremdwährungsrisiken | -17.749 | -1.858 | -19.607 | 26.774 | 444 | 27.217 |
| Rohstoffpreisrisiken | 16.500 | 0 | 16.500 | -6.332 | 0 | -6.332 |
| Umgliederung in das Betriebsergebnis (EBIT) | -1.249 | -1.858 | -3.107 | 20.442 | 444 | 20.885 |
| Fremdwährungsrisiken | -5.571 | -125 | -5.696 | -1.938 | -4 | -1.941 |
| Umgliederung in die Vorräte | -5.571 | -125 | -5.696 | -1.938 | -4 | -1.941 |
| Fremdwährungsrisiken | 0 | 0 | 0 | 9.073 | 112 | 9.185 |
| Umgliederung in das Anlagevermögen | 0 | 0 | 0 | 9.073 | 112 | 9.185 |
| Kombinierte Zins-/Währungsrisiken | -3.740 | 0 | -3.740 | 568 | 0 | 568 |
| Zinsrisiken | -17.295 | 0 | -17.295 | 0 | 0 | 0 |
| Umgliederung in den Finanzerfolg | -21.035 | 0 | -21.035 | 568 | 0 | 568 |
| Hedging Reserve zum 31.12. | 3.654 | 5.377 | 9.031 | 28.609 | 10.776 | 39.385 |
Die Lenzing Gruppe hat mit einigen Kreditinstituten Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzern-Bilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. Die in der Spalte "Finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzielle Verbindlichkeiten" dargestellten Beträge (brutto) entsprechen den bilanzierten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto). In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzern-Bilanz nach IFRS nicht erfüllen.
| Aufrechnung von Finanzinstrumenten | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2023 |
Finanzielle Vermögens werte (brutto= netto) |
Effekt von Auf rechnungs rahmenver einbarungen |
Netto beträge |
|
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
37.930 | -885 | 37.045 | |
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2022 |
||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
57.167 | -1.681 | 55.486 |
| Aufrechnung von Finanzinstrumenten | TEUR | |
|---|---|---|
| -- | ------------------------------------ | ------ |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2023 |
Finanzielle Verbindlich keiten (brutto= netto) |
Effekt von Auf rechnungs rahmenver einbarungen |
Netto beträge |
|---|---|---|---|
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
12.553 | -885 | 11.668 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2022 |
|||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
8.981 | -1.681 | 7.300 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die seit 2017 stillgelegten Factoring-Vereinbarungen wurden im Geschäftsjahr 2022 wieder ausgenützt. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2023 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 80.000 (31. Dezember 2022: TEUR 60.000), davon sind TUSD 33.000 (31. Dezember 2022: TUSD 33.000) in US-Dollar ausnutzbar.
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing Gruppe getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Die Lenzing Gruppe übernimmt eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing Gruppe und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing Gruppe hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing Gruppe zurück zu übertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing Gruppe rückübertragen und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing Gruppe.
Zum 31. Dezember 2023 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 77.442 (31. Dezember 2022: TEUR 57.149) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zum 31. Dezember 2023 wurde der nicht bevorschusste Betrag als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert (finanziell) in Höhe von TEUR 7.744 (31. Dezember 2022: TEUR 5.715) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen annähernd den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 12 (31. Dezember 2022: TEUR 34). In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieser Ausfallshaftung wurde eine sonstige kurzfristige Verbindlichkeit (finanziell) erfasst. Für die übernommenen Verpflichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2023 sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (finanziell) in Höhe von TEUR 20 erfasst (31. Dezember 2022: TEUR 152). Im Geschäftsjahr 2023 wurden Dienstleistungsgebühren in Höhe von TEUR 172 (2022: TEUR 152) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung wurden kumuliert TEUR 511 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (finanziell) abgegrenzt.
Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 setzt sich wie folgt zusammen:
| 2023 | Zinsertrag Zinsaufwand Nettozinsen | Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs neutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Wertbe richtigung/ Zuschreib ung |
Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
16.270 | 0 | 16.270 | 0 | 0 | 0 | -6.534 | 0 | 9.737 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
64 | 0 | 64 | 1.628 | 0 | 0 | -4.087 | 0 | -2.395 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
203 | 0 | 203 | 0 | -3.412 | 0 | 0 | 0 | -3.209 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | -124.091 | -124.091 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -124.091 |
| Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 57 | 0 | 0 | 0 | 0 | 57 |
| Summe | 16.537 | -124.091 | -107.553 | 1.685 | -3.412 | 0 | -10.621 | 0 | -119.902 |
| 2022 | Zinsertrag Zinsaufwand Nettozinsen | Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs neutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Wertbe richtigung/ Zuschreib ung |
Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
10.859 | 0 | 10.859 | 0 | 0 | 0 | -2.883 | 0 | 7.976 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
48 | 0 | 48 | -775 | 0 | 0 | -26 | 0 | -753 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
140 | 0 | 140 | 0 | -16.830 | 0 | 0 | 0 | -16.690 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | -68.302 | -68.302 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -68.302 |
| Summe | 11.047 | -68.302 | -57.255 | -775 | -16.830 | 0 | -2.909 | 0 | -77.769 |
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten sind die Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und der Umgliederung in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungsgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente), Kreditbereitstellungsprovisionen und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).
Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist im Wesentlichen im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" ausgewiesen.
Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente ist in der Rücklage "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" (siehe Note 13) bzw. den "Finanzierungskosten" (siehe Note 14) enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR minus 17.186 (2022: TEUR plus 4.922), im Ergebnis aus langund kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR minus 13.424 (2022: TEUR plus 3.567) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR plus 1.982 (2022: TEUR minus 3.341) enthalten.
Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität sollen durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.
Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere BRL, CNY, CZK, HKD, IDR, THB und USD), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren.
Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zum Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen und für diese Banken Veranlagungslimite definiert und laufend überwacht werden.
Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.
Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.
Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten neun Jahre. Dabei wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden. Die Ausfallsquoten wurden mit einem nach geografischen Gebieten gewichtetem makroökonomischen Faktor multipliziert, um die wirtschaftlichen Bedingungen über die erwartete Laufzeit der Forderungen widerzuspiegeln.
Bei Ausleihungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurz- und langfristig), die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signifikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallsrisiko davon aus, dass sich das Ausfallsrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese finanziellen Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.
Aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten, insbesondere als Folge eines Werksbrandes im Geschäftsjahr 2018, bei dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Deshalb wurde die Ermittlung der Wertberichtigung für diese Ausleihungen von dem erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust auf die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste im Geschäftsjahr 2018 geändert. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Differenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung oder bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert sind.
Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.
Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der finanziellen Forderungen"). Wesentliche Effekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestandes zum Stichtag. Im Geschäftsjahr 2023 gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen.
Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung und Überleitung der Wertberichtigungen |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 328 | 7.605 |
| Verbrauch | 0 | -98 |
| Auflösung | -63 | -1.772 |
| Dotierung | 123 | 42 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -5 | -284 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 383 | 5.492 |
| 2022 | Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|
|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 753 | 9.760 | |
| Verbrauch | 0 | -2.180 | |
| Auflösung | -470 | -107 | |
| Dotierung | 34 | 194 | |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 11 | -63 | |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 328 | 7.605 |
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Ausleihungen zu fortgeführten Anschaffungskosten |
||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 8.234 | 5.600 |
| Auflösung | -800 | -600 |
| Dotierung | 7.616 | 3.235 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -21 | -1 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 15.029 | 8.234 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (lang- und kurzfristig) |
||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 1.209 | 713 |
| Auflösung | -561 | -66 |
| Dotierung | 587 | 561 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 1.234 | 1.209 |
In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 0 (31. Dezember 2022: TEUR 1.720) enthalten. In den Wertberichtigungen auf Ausleihungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sowie deren Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 5.000 (31. Dezember 2022: TEUR 1.417) enthalten.
Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.
Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei | |
|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR |
| 31.12.2023 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 276.739 | 255 |
| Bis 30 Tage überfällig | 16.196 | 55 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 1.646 | 9 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 58 | 3 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 61 | 61 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
5.654 | 5.492 |
| Summe | 300.355 | 5.875 |
Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) TEUR
| 31.12.2022 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 275.436 | 243 |
| Bis 30 Tage überfällig | 13.491 | 53 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 1.608 | 4 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 828 | 15 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 13 | 13 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
10.169 | 7.605 |
| Summe | 301.543 | 7.932 |
| Altersstruktur der finanziellen Forderungen | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| --------------------------------------------- | -- | -- | -- | ------ |
| 2023 | Aus leihungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (kurz- und langfristig) |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 31.12. | 29.590 | 63.262 |
| Davon nicht überfällig | 14.561 | 62.028 |
| Davon wertgemindert | 15.029 | 1.234 |
| 2022 | Aus leihungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (kurz- und langfristig) |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 31.12. | 16.636 | 94.742 |
| Davon nicht überfällig | 838 | 93.534 |
| Davon wertgemindert | 15.798 | 1.209 |
Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.
An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.
Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (siehe Note 35) |
1.121.905 | 875.380 |
| Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch |
||
| Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Selbstbehalte) |
-138.717 | -102.865 |
| Erhaltene Garantien für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
-24.856 | -18.507 |
| Summe | 958.332 | 754.009 |
Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 40 ersichtlich.
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditäts- und Mittelfristplanung vor. Ein wesentliches Ziel des Risikomanagements der Lenzing Gruppe ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit für aktuelle und zukünftige Verpflichtungen sicherzustellen, daher wird das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses laufend überwacht.
Zur Sicherung der kurz- und mittelfristigen Liquidität wird eine Reserve in Form von Bankguthaben sowie von ungenutzten Kreditlinien bei Banken vorgehalten. Im Rahmen der Liquiditätsplanung berücksichtigt die Lenzing Gruppe auch die jederzeitige Einhaltung der in Finanzierungsvereinbarungen enthaltenen Mindestliquiditätserfordernisse (siehe Note 35). Bei Bedarf werden überschüssige liquide Mittel in nicht spekulative, hochliquide Finanzinstrumente investiert. Dies sind hauptsächlich Tagesgelder, Festgelder und Geldmarktpapiere, deren Fälligkeiten in der Regel unter drei Monaten liegen.
Liquiditätsrisiken werden durch die konzernweit durchgeführte rollierende Liquiditätsplanung bestimmt. Aufgrund der Ergebnisse aus rollierender Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung werden frühzeitig entsprechende Finanzierungs- und Kapitalmaßnahmen geplant und durchgeführt.
Die Refinanzierungsmöglichkeiten der Lenzing Gruppe sind durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die das Management der Lenzing Gruppe im Rahmen ihres kurz- und mittelfristigen Liquiditätsmanagements berücksichtigt. Diese Einflussgrößen beinhalten unter anderem auch Finanzierungsbedingungen (Negative Covenants) in aktuellen und zukünftigen Finanzierungvereinbarungen, welche die Refinanzierungsmöglichkeiten der Lenzing Gruppe bei Nicht-Erfüllung gewisser finanzieller Kennzahlen einschränken können. Dazu gehört insbesondere auch die Einhaltung von in Finanzierungsvereinbarungen enthaltenen Schwellenwerten für marktübliche Liquiditätsund Finanzierungskennzahlen, welche zuletzt im Juni 2023 geändert wurden. Damit diese Schwellenwerte zu keinen Restriktionen für etwaige Refinanzierungen der Lenzing Gruppe führen, wurden und werden weiterhin Maßnahmen zur Reduktion des Verschuldungsgrades und zur Liquiditätsverbesserung getroffen.
Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 731.037 (31. Dezember 2022: TEUR 453.265) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten inklusive liquiden Wechseln (siehe Note 34). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2023 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 202.990 (31. Dezember 2022: TEUR 232.276). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können üblicherweise verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen als von untergeordneter Bedeutung.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:
Fälligkeitsanalyse der originären
| finanziellen Schulden | ||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31.12.2023 |
Cashflows 2024 |
Cashflows 2025 bis 2028 |
Cashflows ab 2029 |
|
| Schuldscheindarlehen | 567.805 | 249.334 | 328.667 | 28.712 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
1.687.892 | 370.140 1.298.770 | 356.830 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
37.890 | 5.139 | 25.104 | 8.494 |
| Leasingverbindlich keiten |
142.107 | 26.318 | 77.048 | 344.065 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296.322 | 296.322 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
249.418 | 0 | 0 | 249.418 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1 |
62.650 | 58.454 | 4.195 | 0 |
| Summe | 3.044.084 1.005.707 1.733.785 | 987.519 | ||
| Davon: | ||||
| Zinszahlungen (fix) | 31.776 | 89.903 | 232.410 | |
| Zinszahlungen (teilweise fix) |
143 | 559 | 64 | |
| Zinszahlungen (variabel) |
82.940 | 176.299 | 26.654 | |
| Tilgung | 890.849 1.467.023 | 728.391 |
1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
| Buchwert zum 31.12.2022 |
Cashflows 2023 |
Cashflows 2024 bis 2027 |
Cashflows ab 2028 |
|
|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 569.691 | 15.926 | 574.811 | 29.191 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
1.640.106 | 331.371 1.221.991 | 447.287 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
42.843 | 5.102 | 24.996 | 14.210 |
| Leasingverbindlich keiten |
69.590 | 13.453 | 38.173 | 147.170 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
435.433 | 435.433 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
266.085 | 0 | 0 | 266.085 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1 |
63.352 | 63.352 | 0 | 0 |
| Summe | 3.087.100 | 864.636 1.859.971 | 903.943 | |
| Davon: | ||||
| Zinszahlungen (fix) | 20.397 | 56.553 | 105.137 | |
| Zinszahlungen (teilweise fix) |
150 | 606 | 160 | |
| Zinszahlungen (variabel) |
91.821 | 186.000 | 33.762 | |
| Tilgung | 752.268 1.616.813 | 764.884 |
1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
In der Tabelle wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:
| Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31.12.2023 |
Cashflows 2024 |
Cashflows 2025 bis 2028 |
Cashflows ab 2029 |
|
| Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate und Gasderivate |
||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
30.817 | 5.714 | 0 | 25.103 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
7.113 | 6.466 | 0 | 647 |
| Positiver Marktwert | 37.930 | 12.180 | 0 | 25.750 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
-11.534 | -8.173 | -3.362 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
-1.019 | -142 | -877 | 0 |
| Negativer Marktwert | -12.553 | -8.315 | -4.239 | 0 |
| Summe | 25.377 | 3.865 | -4.239 | 25.750 |
Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Fälligkeitsanalyse der derivativen
| Finanzinstrumente (Vorjahr) | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert zum 31.12.2022 |
Cashflows 2023 |
Cashflows 2024 bis 2027 |
Cashflows ab 2028 |
|
| Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate und Gasderivate |
||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
55.494 | 12.416 | 5.724 | 37.354 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.673 | 1.673 | 0 | 0 |
| Positiver Marktwert | 57.167 | 14.090 | 5.724 | 37.354 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
-7.602 | -7.602 | 0 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
-1.380 | -1.380 | 0 | 0 |
| Negativer Marktwert | -8.981 | -8.981 | 0 | 0 |
| Summe | 48.186 | 5.109 | 5.724 | 37.354 |
Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden teilweise gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.
Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/CNY war zum 31. Dezember 2023 zu ca. 33 Prozent (31. Dezember 2022: EUR/CNY ca. 34 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der USD eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").
Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.
Zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken werden in der Lenzing Gruppe neben physischen Bezugsverträgen derivative Finanzinstrumente eingesetzt (siehe Note 35). Die Lenzing Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashflow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreffenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.
Die Lenzing Gruppe unterliegt mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden. Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern. Die Laufzeit beträgt 15 bis 30 Jahre. Die kontrahierte Menge für 2024 beläuft sich auf rund 20 Gigawattstunden und für 2025 auf rund 55 Gigawattstunden. Für einen wesentlichen Teil der Menge wurde ein Fixpreis vereinbart. Bei einem Teil der Strombezugsverträge handelt es sich um Leasingverhältnisse, bei denen die Zahlungen zur Gänze variabel und daher in den variablen Leasingzahlungen enthalten sind (siehe Note 20). Für den anderen Teil der Strombezugsverträge wird die sogenannte "Own Use Exemption" angewendet. Für etwaige drohende Verluste sind Rückstellungen zu bilden (siehe Note 30).
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt "Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken").
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenexposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % |
Gruppenexposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % |
|
| EUR-USD | 538.335 | 59.815 | -48.940 | 540.038 | 60.004 | -49.094 |
| EUR-GBP | -295 | -33 | 27 | 478 | 53 | -43 |
| EUR-CNY/CNH | 49.812 | 5.535 | -4.528 | 50.748 | 5.639 | -4.613 |
| EUR-CZK | -660 | -73 | 60 | -2.650 | -294 | 241 |
| EUR-HKD | -3.881 | -431 | 353 | -3.184 | -354 | 289 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
583.311 | 64.812 | -53.028 | 585.430 | 65.048 | -53.221 |
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashflow Hedge-Derivate) |
-9.193 | 7.760 | -10.130 | 8.306 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | 55.619 | -45.269 | 54.917 | -44.915 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
| 31.12.2023 | 31.12.2022 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
|
| USD-IDR | -20.259 | -2.251 | 1.842 | -33.850 | -3.761 | 3.077 |
| USD-GBP | 559 | 62 | -51 | -5.971 | -663 | 543 |
| USD-CNY/CNH | 39.108 | 4.345 | -3.555 | 25.979 | 2.887 | -2.362 |
| USD-CZK | -14.958 | -1.662 | 1.360 | -8.768 | -974 | 797 |
| USD-THB | 602 | 67 | -55 | 0 | 0 | 0 |
| USD-BRL | -75.311 | -8.368 | 6.846 | -35.503 | -3.945 | 3.228 |
| GBP-CNY/CNH | 9.283 | 1.031 | -844 | 3.016 | 335 | -274 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
-60.975 | -6.775 | 5.543 | -55.098 | -6.122 | 5.009 |
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashflow Hedge-Derivate) |
5.754 | -5.165 | -11.841 | 11.836 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | -1.021 | 378 | -17.963 | 16.845 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:
Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2023 um 10 Prozent, würde sich das sonstige Ergebnis (nach Steuern) um TEUR plus/minus 1.163 (31. Dezember 2022: TEUR plus/minus 929) erhöhen (vermindern).
Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:
| 31.12.2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise fix verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst | Summe | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 725.639 | 0 | 725.639 |
| Finanzanlagen | 0 | 0 | 13.679 | 26.079 | 39.759 |
| Finanzverbindlichkeiten | -918.815 | -28.100 | -1.488.780 | 0 | -2.435.694 |
| Netto-Risikoposition | -918.815 | -28.100 | -749.461 | 26.079 | -1.670.297 |
| Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) | -552.036 | 0 | 552.036 | 0 | 0 |
| Netto-Risikoposition nach Hedging-Effekt | -1.470.851 | -28.100 | -197.425 | 26.079 | -1.670.297 |
| 31.12.2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise fix verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst | Summe | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 446.873 | 0 | 446.873 | |
| Finanzanlagen | 39 | 0 | 7.564 | 33.760 | 41.363 | |
| Finanzverbindlichkeiten | -911.083 | -30.005 | -1.381.143 | 0 | -2.322.230 | |
| Netto-Risikoposition | -911.044 | -30.005 | -926.706 | 33.760 | -1.833.994 | |
| Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) | -60.941 | 0 | 60.941 | 0 | 0 | |
| Netto-Risikoposition nach Hedging-Effekt | -971.985 | -30.005 | -865.765 | 33.760 | -1.833.994 |
Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten und der Marktwertschwankung von Cashflow Hedge-Derivaten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2023 | Netto Risiko position nach Hedging Effekt |
Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps |
Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1 |
||
|---|---|---|---|---|---|
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern 31.12.2022 |
-197.425 | -1.124 | 1.1242 | ||
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern |
-865.765 | -5.889 | 5.8842 |
1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.
2) Die Auswertung erfolgt unter der Annahme, dass Negativzinsen für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bezahlt werden. Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko aus der Marktwertschwankung von Cashflow Hedge-Derivaten für Zinsrisiken folgende Annahmen zu Grunde:
Ein Anstieg des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Erhöhung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 7.513 (31. Dezember 2022: TEUR 8.975) führen. Ein Abfall des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 7.653 (31. Dezember 2022: TEUR 8.857) führen. Die Zinssensitivität hat keinen Einfluss auf den Gewinn oder Verlust, da die Bewertung der Zinsderivate ergebnisneutral in der Hedging Reserve erfasst wird.
Die Lenzing Gruppe hat die Umstellung auf alternative Referenzzinssätze (IBOR-Reform) im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen. Bei jenen Finanzinstrumenten, die zum 31. Dezember 2022 an den IBOR-Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt waren, wurde die Umstellung im Geschäftsjahr 2023 auf den alternativen Referenzzinssatz Secured Overnight Financing Rate (SOFR) abgeschlossen.
Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2023 der Lenzing Gruppe enthalten.
Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe Note 1, Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 39). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.
Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe (siehe Note 29) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2023 eine Steuergutschrift von TEUR 0 (2022: TEUR 2.660) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2023 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Gruppe von in Summe TEUR 153 (2022: TEUR 20.679) sowie eine Rückzahlung der Steuerumlage aus Vorjahren von der B&C Gruppe in Höhe von TEUR 10.590 (2022: TEUR 0). Zum 31. Dezember 2023 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.759 (31. Dezember 2022: Forderung TEUR 10.438) gegenüber der B&C Gruppe. Die Steuerlatenz auf den steuerlichen Verlust in Höhe von TEUR 48.020 (31. Dezember 2022: TEUR 4.626) wurde in den aktiven latenten Steuern erfasst. Im Jahr 2023 wird aus der Steuerumlage ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 38.893 (2022: TEUR 2.403) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen.
Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EFB) |
Vertrieb von Fasern, Lieferung von Zellstoff, Darlehensvergabe |
||
|---|---|---|---|
| Lenzing Papier GmbH (LPP) | Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
||
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL) |
Betrieb einer Reststoffver wertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes; Vermietung eines Grundstücks |
||
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG) |
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
||
| PT. Pura Golden Lion (PGL) | Hält Anteile an einem Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe (siehe Note 41) |
||
| Wood Paskov s.r.o. (LWP) | Erwerb von Holz | ||
| LD Florestal S.A. (LDF) | Landnutzungsrechte, Darlehensforderung, Kauf von stehendem Holz |
Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:
| 2023 | EFB | LPP | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen |
42.434 13.409 | 49 10.674 11.150 77.717 | ||||
| Empfangene Lieferungen und Leistungen |
0 | 1.661 | 54 | 0 11.399 13.115 | ||
| Forderungen per 31.12. |
5.017 | 1.613 | 6 18.418 | 4 25.058 | ||
| Verbindlichkeiten per 31.12. |
0 | 21 | 5 | 0 | 15 | 40 |
| 2022 | EFB | LPP | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen |
50.436 27.741 | 40 | 6.719 14.440 99.375 | |||
| Empfangene Lieferungen und Leistungen |
1.417 | 3.731 | 49 | -2.248 14.692 17.642 | ||
| Forderungen per 31.12. |
9.122 | 2.403 | 0 | 357 | 4 11.887 | |
| Verbindlichkeiten per 31.12. |
0 | 23 | 0 | 2.236 | 46 | 2.305 |
Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden aus Wertminderungen (Aufwand) sowie Wertaufholungen (Ertrag) TEUR 1.720 Ertrag (2022: TEUR 90 Ertrag) und auf die Ausleihungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, sowie deren Tochterunternehmen, TEUR 3.583 Aufwand (2022: TEUR 1.417 Aufwand) erfasst.
Die Kelheim Fibres GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig.
Die LD Florestal S.A. hat im Geschäftsjahr 2023 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 13.679 von dem vollkonsolidierten Tochterunternehmen LD Celulose S.A. erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig. Die LD Florestal S.A. begab im Geschäftsjahr 2019 ein langfristiges ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 27.913 an das vollkonsolidierte Tochterunternehmen LD Celulose S.A. Die Verzinsung war bankmäßig. Die Darlehensverbindlichkeit ist zum 31. Dezember 2023 vollständig rückgeführt (31. Dezember 2022: TEUR 2.236 der Darlehensverbindlichkeit ausgenutzt). Zudem hat die LD Florestal S.A. der LD Celulose S.A. im Geschäftsjahr 2020 ein Landnutzungsrecht eingeräumt. Der Buchwert der daraus entstandenen Leasingverbindlichkeit beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 117.677 (31. Dezember 2022: TEUR 46.098).
Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Grundgehalt | 2.076 | 1.934 |
| Sachbezüge und andere Vorteile (insbesondere zur Nutzung überlassene Geschäftsfahrzeuge) |
60 | 46 |
| Kurzfristiger variabler Leistungsbonus (Short-Term Incentive; STI) |
0 | 75 |
| Sonstige erfolgsabhängige Vergütung | 1.215 | 200 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 3.351 | 2.255 |
| Langfristiger variabler Leistungsbonus (Long-Term Incentive; LTI) |
-204 | -323 |
| Sonstige erfolgsabhängige Vergütung | 1.430 | 0 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 1.226 | -323 |
| Beiträge zur überbetrieblichen Pensionskasse | 233 | 208 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
233 | 208 |
| Karenzentschädigungen und einmalige Abfindungen |
403 | 200 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
403 | 200 |
| Vergütung des Vorstandes | 5.213 | 2.340 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 1.221 | 745 |
| Summe | 6.434 | 3.085 |
Die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil (Long-Term Incentive; LTI) der Vorstände setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet.
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben der Vergütung für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat (insbesondere Sitzungsgelder) eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht ein Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht 2023 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen.
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 1.469 (2022: Erträge in Höhe von TEUR 826) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 5.548 (31. Dezember 2022: TEUR 4.923).
Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 8.590 (31. Dezember 2022: TEUR 4.601) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.
Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 1.376 (31. Dezember 2022: TEUR 3.091). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2023 und 31. Dezember 2022 nicht ausgenützt (siehe auch Note 21).
Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter:innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufes. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.
Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 48.828 (31. Dezember 2022: TEUR 185.721). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde vor einem US-Gericht eine Klage auf nicht bezifferte Schadenersatzansprüche in Zusammenhang mit einer ehemaligen Beteiligung gegen die Lenzing AG eingebracht. Die Lenzing AG hat diese Ansprüche zurückgewiesen. Eine Leistung von Schadenersatzzahlungen wurde vom Management per 31. Dezember 2023 sowie per 31. Dezember 2022 als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Details zur Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten werden in Note 30 erläutert.
Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Ergänzende Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2023 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):
| Konzernunternehmen | 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Stammkapital | Anteil in % | Stammkapital | Anteil in % | ||
| Vollkonsolidierte Gesellschaften | ||||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 6.639 | 100,00 | |
| BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 43.604 | 75,00 | |
| LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 2.913.721.980 | 51,00 | 2.913.721.980 | 51,00 | |
| Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien | CZK | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China1 | CNY | - | - | 0 | 0,00 | |
| Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 3.500.000 | 100,00 | 3.500.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 200.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz | EUR | 363.364 | 100,00 | 363.364 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 30.300.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Inc., Axis, USA | USD | 10 | 100,00 | 10 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers India Private Limited, Coimbatore, Indien | INR | 25.464.000 | 100,00 | 25.464.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | - | - | |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 | |
| Lenzing Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Italy S.r.l, Rom, Italien | EUR | 25.000 | 100,00 | - | - | |
| Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea | KRW | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 10.000 | 100,00 | |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR | 1.187.241.341 | 96,54 | 1.187.241.341 | 96,52 | |
| Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China | USD | 135.440.000 | 100,00 | 135.440.000 | 100,00 | |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 1.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Taiwan Fibers Ltd., Taipeh, Taiwan | TWD | 5.300.000 | 100,00 | 5.300.000 | 100,00 | |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand | THB | 5.368.463.500 | 100,00 | 5.368.463.500 | 100,00 | |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 | IDR 150.068.343.000 | 96,53 | 106.614.724.000 | 95,12 | ||
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 40.000 | 100,00 | |
| Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 | EUR | 0 | Mitgliedschaft | 0 | Mitgliedschaft | |
| Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden | ||||||
| Assoziierte Unternehmen | ||||||
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 2.000.000 | 20,00 | |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing4 |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 1.155.336 | 99,90 | |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 35.000 | 40,00 | |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR | 2.500.000.000 | 40,00 | 2.500.000.000 | 40,00 | |
| Gemeinschaftsunternehmen | ||||||
| LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 177.452.357 | 50,00 | |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 36.336 | 50,00 | |
| Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 2.000.000 | 50,00 | 2.000.000 | 50,00 |
1) Die Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China wurde im Geschäftsjahr 2023 liquidiert.
2) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 94,22 Prozent (31. Dezember 2022: 91,87 Prozent). Weitere 5,78 Prozent (31. Dezember 2022: 8,13 Prozent) der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 96,53 Prozent (31. Dezember 2022: 95,12 Prozent).
3) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden.
4) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 28. Februar 2024 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022: 1. März 2023) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Lenzing, am 28. Februar 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Officer & Chief Technology Officer
Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Werthaltigkeit von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der "Division Fiber" Siehe Konzernanhang Note 10.
Im Geschäftsjahr 2023 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für eine Wertminderung von einzelnen Vermögenswerten sowie für zahlungsmittelgenerierende Einheiten der "Division Fiber" identifiziert und den erzielbaren Betrag gem. IAS 36 für den jeweiligen Vermögenswert bzw die zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt. Auf dieser Basis wurde ein Wertminderungsaufwand in Höhe von TEUR 464.906 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Davon beziehen sich TEUR 135.912 auf Wertminderungsaufwendungen für einzelne Vermögenswerte und TEUR 328.995 auf Wertminderungsaufwendungen für zahlungsmittelgenerierende Einheiten.
Die Bewertung des erzielbaren Betrags von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierende Einheiten in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben die vom Unternehmen erstellten Wertminderungstests unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt:
Siehe Konzernanhang Note 3, Note 26 und Note 35.
Die Minderheitsgesellschafterin der 51 %igen Tochtergesellschaft LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, verfügt über eine Option ihre Anteile an Lenzing Aktiengesellschaft bei Eintritt von vertraglich vereinbarten Ereignissen zu verkaufen. Für diese kündbaren nicht beherrschenden Anteile hat Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2023 eine Verbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 249.418 erfasst. Die Folgebewertung der Verbindlichkeit erfolgt gemäß der Present-Access-Methode erfolgsneutral über die Gewinnrücklage.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Verbindlichkeit für kündbare nicht beherrschende Anteile erfolgt entsprechend der vertraglichen Vereinbarung mit der Minderheitsgesellschafterin nach einem kapitalwertorientierten Verfahren. Dies erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Zeitwert und damit den Wertansatz der Verbindlichkeit aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in der Konzernbilanz und das Eigenkapital haben können.
Die Bewertung der Verbindlichkeit aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen haben wir wie folgt beurteilt:
kündbaren nicht beherrschenden Anteilen im Konzernabschluss sachgerecht sind.
Siehe Konzernanhang Note 19.
Lenzing Aktiengesellschaft hat in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023 biologische Vermögenswerte (Holzplantagen) in Brasilien in Höhe von TEUR 194.759 ausgewiesen.
Die Bewertung der Holzplantagen erfolgt zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gemäß IAS 41 und IFRS 13. Der beizulegende Zeitwert wird als Stufe 3 in der Hierarchie der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts gemäß IFRS 13 eingestuft. Die Bewertung von Holzplantagen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise Verkaufspreise für stehendes Holz und das Wachstum der Plantage.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Zeitwert der Plantagen und damit den Wertansatz von biologischen Vermögenswerten in der Konzernbilanz und das Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben.
Wir haben die vom Unternehmen erstellte Bewertung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten unter Einbeziehung unserer Spezialisten für die Bewertung von Holzplantagen in Brasilien wie folgt beurteilt:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
● Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
● Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. April 2023 als Abschlussprüfer gewählt und am 7. Juni 2023 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Alexander Gall.
Linz, am 1. März 2024
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2023 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.
Lenzing, am 28. Februar 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Officer & Chief Technology Officer
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 |
| EBITDA-Marge | 12,0 % | 9,4 % | 16,5 % | 11,8 %1 | 15,7 %1 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| EBIT-Marge | -18,9 % | 0,6 % | 9,1 % | 2,1 %1 | 7,9 %1 |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | -585,6 | -10,1 | 182,9 | 22,3 | 163,8 |
| Ergebnis nach Steuern | -593,0 | -37,2 | 127,7 | -10,6 | 114,9 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | -20,02 | -2,75 | 4,16 | 0,24 | 4,63 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | -14,2 % | 2,0 % | 5,4 % | -0,5 %1 | 5,4 %1 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -30,1 % | -0,5 % | 9,1 % | 1,3 % | 10,5 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | -8,9 % | 0,3 % | 4,2 % | 0,9 %1 | 5,7 %1 |
| Cashflow-Kennzahlen | |||||
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
| Brutto-Cashflow | 88,5 | 244,8 | 372,0 | 126,8 | 294,0 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 160,3 | -43,2 | 394,0 | 48,9 | 244,6 |
| Free Cashflow | -122,8 | -740,7 | -445,5 | -614,8 | 0,8 |
| CAPEX | 283,6 | 698,9 | 844,3 | 668,8 | 244,0 |
| Liquiditätsbestand per 31.12. | 731,0 | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 | 581,0 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 203,0 | 232,3 | 454,5 | 1.031,4 | 266,6 |
| Bilanzkennzahlen | |||||
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
| Bilanzsumme | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 34,7 % | 37,8 % | 39,7 % | 45,8 % | 50,0 % |
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,42 | 913,62 | 410,52 | 364,32 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 5,2 | 7,42 | 2,52 | 2,11, 2 | 1,11, 2 |
| Nettofinanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.704,7 | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 |
| Nettoverschuldung | 1.779,5 | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 | 511,4 |
| Net Gearing | 86,4 % | 86,2 %2 | 43,2 %2 | 21,5 %2 | 23,4 %2 |
| Trading Working Capital | 551,1 | 570,7 | 387,4 | 383,8 | 403,5 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
21,0 % | 24,0 % | 16,0 % | 21,9 % | 20,7 % |
| Börsenkennzahlen | |||||
| EUR | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
| Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. | 1.372,9 | 1.454,9 | 3.239,1 | 2.198,3 | 2.198,3 |
| Aktienkurs per 31.12. | 35,55 | 54,80 | 122,00 | 82,80 | 82,80 |
| Dividende je Aktie | 0,00 | 0,00 | 4,35 | 0,00 | 0,00 |
| Mitarbeiter:innen | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
| Vollzeitäquivalente (engl. FTE) per 31.12.3 | 7.917 | 7.931 | 7.585 | 6.992 | 6.685 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
2) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt (siehe Beilage zum Lagebericht "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe").
3) Die Anzahl der Mitarbeiter:innen wird seit dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 auf Basis von Vollzeitäquivalenten angegeben. Bis zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 erfolgte die Angabe auf Basis von Köpfen.
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
| Inhalt | |
|---|---|
| Lagebericht 2023 | 249 |
| Jahresabschluss 2023 | 416 |
| Bestätigungsvermerk | 445 |
| Erklärung des Vorstandes | 448 |
Nach letzten Berechnungen des Internationalen Währungsfonds wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2023 um 3,1 Prozent. Dies ist, mit Ausnahme der Pandemie, die niedrigste jährliche Wachstumsrate seit der globalen Finanzkrise. Während die direkten Auswirkungen der Pandemie in den Hintergrund traten, prägte eine Vielzahl anderer Herausforderungen das vergangene Jahr: Der Krieg in der Ukraine und die Eskalation im Gazastreifen bestimmten das geopolitische Umfeld. Spannungen um Taiwan verstärkten sich und Lieferketten wurden durch Rebellenangriffe im Roten Meer gestört. Das Wirtschaftswachstum wurde durch hohe Inflation und steigende Leitzinsen gebremst, viele Konsument:innen hatten Schwierigkeiten mit ihrem Einkommen die erhöhten Kosten zu bestreiten. Das Verbrauchervertrauen erholte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht, blieb aber weiter unter den langjährigen Mittelwerten. Vor allem für China, einem der größten Textilmärkte, war von einer deutlicheren Erholung nach dem Ende der Covid-Beschränkungen ausgegangen worden. Aber auch in Europa war die wirtschaftliche Situation herausfordernd und einige Länder rutschten in eine Rezession. Für das Jahr 2024 geht der IWF ebenfalls von einem Wachstum von 3,1 Prozent aus.
Auch in der Textil- und Bekleidungsindustrie blieb die lange erwartete Erholung von Nachfrage und Preisen weitgehend aus. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm im zweiten Halbjahr 2023 laut einer weltweiten Umfrage der International Textile Manufacturers Federation2 entgegen der Erwartungen weiter ab und erreichte im November 2023 einen neuen Tiefpunkt. Im Jänner 2024 war eine leichte Verbesserung der Geschäftslage zu beobachten.
Nach vorläufigen Berechnungen lagen die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung im Jahr 2023 – bereinigt um Preiseffekte – um bis zu 5 Prozent über dem Vorjahr. Während der Absatz in den USA und Europa weitgehend stagnierte, trug China mit einem Plus von 12 Prozent, getrieben von der lokalen Nachfrage, stark zum weltweiten Umsatzwachstum bei (bedingt durch den aufgrund der strikten Covid-Maßnahmen sehr niedrigen Vorjahreswert).
Die Lagerstände der Bekleidungseinzelhändler konnten teilweise durch verkaufsfördernde Maßnahmen vor allem im Weihnachtsgeschäft reduziert werden, blieben aber immer noch auf einem im langjährigen Vergleich erhöhten Niveau. Die Einzelhändler zeigten sich trotz gesunkener Lagerstände zurückhaltend mit Bestellungen. Die Lagerbestände der vorgelagerten Produktionsstufen entwickelten sich ebenfalls größtenteils rückläufig.
Bei Heimtextilien litt die Nachfrage 2023 weiterhin durch die in der Covid-Pandemie vorgezogenen Investitionen; private Haushalte hatten während der Lockdowns intensiv in die Ausstattung des eigenen Wohnbereichs investiert.
Auch die üblicherweise krisenresistenteren Einzelhandelabsätze von Hygieneprodukten in der Vliesstoffindustrie waren unter Druck. Der Mengenabsatz großer Marken war teils rückläufig, während preisgünstigere Handelsmarken stärker nachgefragt wurden.

Die weltweite Faserproduktion stieg 2023 entsprechend erster Schätzungen leicht um 1 Prozent auf 120 Mio. Tonnen. Die Baumwollproduktion ging nach vorläufigen Schätzungen in der Saison 2022/2023 um 2 Prozent auf 24,8 Mio. Tonnen zurück. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Anbauflächen zulasten von Nahrungspflanzen zurückzuführen. Die Nachfrage sank um 8 Prozent auf 23,7 Mio. Tonnen. Die Baumwollbestände stiegen infolgedessen auf 21,2 Mio. Tonnen, dem höchsten absoluten Stand seit der Saison 2014/2015 und auch im Vergleich zum Verbrauch (engl. stocks-to-use ratio) weiter über dem langjährigen Durchschnitt.
Die Produktion von regenerierten Cellulosefasern wie Lyocell-, Modal- und Viscosefasern stieg nach ersten Schätzungen um 3 Prozent auf 7,5 Mio. Tonnen. Das Wachstum war fast ausschließlich
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2024
2 Quelle: ITMF, 24th Global Textile Industry Survey, Jänner 2024
3 Sämtliche Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2022 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: The Fiber Year, ICAC, Cotton Outlook, CCFG, FAO
auf die stark gestiegene weltweite Produktion von Lyocellfasern zurückzuführen.
Bei Fasern aus synthetischen Polymeren betrug die Produktionsmenge nach ersten Schätzungen rund 81 Mio. Tonnen und lag damit 1 Prozent über dem Vorjahreswert.
Faserarten in Prozent (Basis = 120 Mio. to)

1
Die Preisentwicklung an den Märkten für Stapelfasern war 2023 weitaus weniger volatil als im Jahr davor. Die Preise bewegten sich insgesamt in einem viel engeren Band, blieben aber weiterhin unter Druck.
Die Baumwollpreise entwickelten sich im Verlauf des Jahres weitaus weniger volatil als 2022. Der Cotlook A-Index erreichte bereits Ende Jänner – getrieben von hohen Markterwartungen nach der Öffnung in China – seinen Jahreshöchststand von 102 US-Cent pro Pfund. Die Baumwollsaison 2022/2023 endete mit einer leichten Zunahme der Lagerbestände, was sich negativ auf die Preisentwicklung auswirkte. Auf Jahressicht gaben die Baumwollpreise um 8 Prozent auf 91 US-Cent pro Pfund nach.
Der Preis für Polyester-Stapelfasern in China legte im Jahresverlauf um 2 Prozent auf RMB 7.325 pro Tonne zu. Zwischendurch hatte er Mitte September einen Höchststand von RMB 7.970 pro Tonne erreicht. Die Preissteigerung war vor allem getrieben durch höhere Kosten für die Zwischenprodukte PTA (Terephthalsäure) und MEG (Monoethylenglykol).
Auch die Viscosepreise in China bewegten sich 2023 in einem vergleichsweise engen Korridor. Im Verlauf des Jahres sanken die Preise um 2 Prozent auf RMB 12.600 pro Tonne. Den Höchstwert von RMB 13.400 erreichten sie Ende September durch gestiegene Chemikalienkosten und eine saisonal etwas höhere Nachfrage.
Die Preise für holzbasierte Spezialfasern entwickelten sich aufgrund der schwächeren Nachfrage, insbesondere von Marken und Einzelhändlern, und der zusätzlichen Kapazitäten am Markt leicht rückläufig. Das Preispremium der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erwies sich als vergleichsweise widerstandsfähig.
Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von regenerierten Cellulosefasern, lag per Ende Dezember mit USD 880 pro Tonne 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die chinesischen Preise für Papierzellstoff brachen von USD 810 pro Tonne zu Jahresbeginn auf USD 475 pro Tonne Mitte Mai stark ein. Faserzellstoff war von diesem Rückgang jedoch kaum betroffen, da ein durch Produktionsausfälle eingeschränktes Angebot auf eine leicht gestiegene Nachfrage traf. Im weiteren Verlauf des Jahres näherten sich die Preise aber wieder an und Papierzellstoff schloss zum Jahresende mit USD 653 pro Tonne.

1 Quellen: ICAC, TFY, Lenzing Schätzungen 2 Quellen: CCFG, CCA
Die erwartete Erholung der für Lenzing relevanten Märkte blieb bisher aus. Die nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten auf der einen und die sehr verhaltene Nachfrage auf der anderen Seite beeinflussten die Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2023 wie die der gesamten Branche negativ.
Lenzing führte bereits Ende 2022 ein Programm zur Reorganisation und Kostensenkung im Volumen von mehr als EUR 70 Mio. erfolgreich durch. Parallel dazu konnte die Bilanz- und Liquiditätsposition durch die erfolgreiche Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR 400 Mio. und die Verlängerung der Kreditlaufzeiten im Volumen von rund EUR 250 Mio. im Berichtsjahr wesentlich gestärkt werden.
Darauf aufbauend setzt der Vorstand derzeit ein umfassendes Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen um. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free-Cashflow durch ein gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie eine nachhaltige Kostenexzellenz ab. Über die deutlich positiven Auswirkungen auf der Umsatzebene hinaus erwartet der Vorstand jährliche Kosteneinsparungen von mehr als EUR 100 Mio., wovon ca. 50 Prozent ab dem laufenden Geschäftsjahr wirksam sein werden.
Die Umsatzerlöse gingen 2023 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,52 Mrd. zurück. Dieser Rückgang ist primär auf niedrigere Faserumsätze zurückzuführen, während die Zellstoffumsätze stiegen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen vom Marktumfeld beeinflusst. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg im Berichtsjahr um 25,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 303,3 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 9,4 auf 12 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag aufgrund von Sonderabschreibungen in Höhe von EUR 464,9 Mio. bei minus EUR 476,4 Mio. (nach EUR 16,5 Mio. im Jahr 2022) und die EBIT-Marge bei minus 18,9 Prozent (nach 0,6 Prozent im Jahr 2022). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag dementsprechend bei minus EUR 585,6 Mio. (nach minus EUR 10,1 Mio. im Jahr 2022).
Die Sonderabschreibungen resultierten aus einem Wertminderungsbedarf bedingt durch die weiterhin bestehenden Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld, nach wie vor erhöhte Rohstoff- und Energiekosten sowie erhöhte Diskontierungssätze aufgrund des geänderten Zinsumfelds. Die Sonderabschreibungen waren nicht zahlungswirksam, wirkten jedoch auf das EBIT und das EBT 2023.
Der Steueraufwand in Höhe von EUR 7,3 Mio. (nach EUR 27,2 Mio. im Jahr 2022) ist vor allem durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung beeinflusst.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag 2023 bei EUR 160,3 Mio. (nach minus EUR 43,2 Mio. im Jahr 2022). Der Free Cashflow lag primär aufgrund der Ergebnisentwicklung sowie der Fertigstellung der strategischen Investitionsprojekte bei minus EUR 122,8 Mio., damit aber bereits deutlich über dem Vorjahreswert von minus EUR 740,7 Mio., was maßgeblich auf die planmäßige Umsetzung des Performance-Programms zurückzuführen ist.
Im dritten und vierten Quartal 2023 erwirtschaftete Lenzing einen positiven Free Cashflow von EUR 27,3 Mio. bzw. EUR 15,4 Mio. (nach minus EUR 132,3 Mio. im ersten und minus EUR 33,1 Mio. im zweiten Quartal 2023) und bestätigte damit, dass die Maßnahmen zur Stärkung des Free Cashflows wirken.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr unter anderem aufgrund der Investitionsprojekte in China und Indonesien auf EUR 283,6 Mio. (nach EUR 698,9 Mio. im Jahr 2022). Der Liquiditätsbestand erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 aufgrund der Kapitalerhöhung um 61,3 Prozent auf EUR 731 Mio. per 31. Dezember 2023.
Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 5,6 Prozent auf EUR 5,21 Mrd. per 31. Dezember 2023. Das bereinigte Eigenkapital ging um 13,4 Prozent auf EUR 1,81 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2023 bei 34,7 Prozent (nach 37,8 Prozent per 31. Dezember 2022). Die Nettofinanzverschuldung ging zum Stichtag auf EUR 1,56 Mrd. zurück (nach EUR 1,8 Mrd. per 31. Dezember 2022).1 Das Net Gearing erhöhte sich auf 86,4 Prozent (nach 86,2 Prozent per 31. Dezember 2022).1 Das Trading Working Capital sank um 3,4 Prozent auf EUR 551,1 Mio., darin enthalten sind im Wesentlichen ein Rückgang des Vorrätevermögens in Höhe von EUR 159,6 Mio. infolge des forcierten Lagerabbaus und ein gegenläufiger negativer Effekt aus dem im Vergleich zum 31. Dezember 2022 deutlich gesunkenen Bestand der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:
1 Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne die Leasingverbindlichkeiten dargestellt (siehe Beilage zum Lagebericht "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe").
| Veränderung | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2023 | 2022 | Absolut | Relativ | |
| Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | -44,5 | -1,7 % |
| Umsatzkosten | -2.597,6 | -2.162,6 | -435,1 | 20,1 % |
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
-76,5 | 403,1 | -479,6 | n/a |
| Sonstige betriebliche Erträge |
108,7 | 73,1 | 35,6 | 48,6 % |
| Vertriebs aufwendungen |
-274,9 | -286,7 | 11,9 | -4,1 % |
| Verwaltungs aufwendungen |
-144,7 | -137,2 | -7,5 | 5,5 % |
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
-69,1 | -29,2 | -39,9 | 136,4 % |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-20,0 | -6,6 | -13,3 | 200,5 % |
| EBIT | -476,4 | 16,5 | -492,9 | n/a |
| Finanzerfolg | -109,2 | -26,5 | -82,7 | 311,9 % |
| EBT | -585,6 | -10,1 | -575,6 | 5.722,0% |
| Steueraufwand | -7,3 | -27,2 | 19,9 | -73,1 % |
| Ergebnis nach Steuern |
-593,0 | -37,2 | -555,7 | 1.492,2% |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe wird in die zwei Divisions "Fiber" und "Pulp" gegliedert.
Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Umsetzung der Unternehmensstrategie "Better Growth" weiter vorangetrieben. Die Strategie zielt unter anderem darauf ab, die strukturell wachsende Nachfrage nach den umweltverträglichen und hochwertigen Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ besser zu bedienen. Gemäß dieser wird Lenzing nach der erfolgreichen Umsetzung ihrer Investitionsprojekte einen profitablen Wachstumskurs verfolgen, ihren Fokus auf nachhaltige und hochwertige Premiumfasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren.
Lenzing gab 2023 auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Robert van de Kerkhof, Chief Commercial Officer Fiber und seit 2014 Mitglied des Vorstands, setzte den Aufsichtsrat darüber in Kenntnis, nicht für eine weitere Verlängerung seines bis zum 31. Dezember 2023 laufenden Vertrages zur Verfügung zu stehen. Der Vorstand der Lenzing wurde damit per 1. Jänner 2024 von vier auf drei Mitglieder reduziert.
In der Division Fiber sind alle Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit ihren Cellulosefasern, insbesondere jene in den Bereichen Textilien und Vliesstoffe, zusammengefasst.
Lenzing steht weltweit für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern auf der Basis von Cellulose und Recyclingmaterial. Mit dem 2022 eröffneten Lyocellwerk in Thailand sowie den erfolgreichen Investitionen in bestehende Produktionsstandorte in Asien ist Lenzing in der Lage, 100 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ zu erzielen.
Seit 2021 investierte Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für Spezialfasern umzuwandeln und damit die strukturell wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Cellulosefasern noch besser bedienen zu können.
In Purwakarta (Indonesien) hat Lenzing Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen, um auf Spezialviscose umzurüsten und die spezifischen Emissionen deutlich zu reduzieren. Die am Standort erzeugten Viscosefasern der Marken LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ sind mit dem EU Ecolabel1 , einem international anerkannten Umweltzeichen für umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen, gekennzeichnet.
In Nanjing (China) konnte im ersten Quartal 2023 die Umwandlung einer Produktionslinie auf TENCEL™ Modalfasern für Textilien und Bekleidung erfolgreich abgeschlossen werden. Lenzing kann damit erstmals auch ihren chinesischen Kunden die stark nachgefragten TENCEL™ Fasern aus lokaler Produktion anbieten. Das Faserportfolio des Produktionsstandortes besteht durch die Konvertierung ab sofort ausschließlich aus Spezialfasern.
Die Investitionsprojekte an den bestehenden Standorten stehen im Einklang mit dem wissenschaftlich anerkannten und bestätigten Netto-Null-Ziel der Lenzing Gruppe (siehe auch Kapitel "Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung).
Eine im Mai 2023 publizierte Studie 2 der Scripps Institution of Oceanography (SIO) der University of California, San Diego, bestätigte, dass cellulosebasierte Fasern wie LENZING™ Lyocellfasern, LENZING™ Viscosefasern und LENZING™ Modalfasern auch am Meeresboden biologisch abbaubar sind. Bereits 2021 zeigten Untersuchungen des renommierten, akademischen Forschungsinstituts, dass LENZING™ Lyocellfasern an der Meeresoberfläche in kürzester Zeit komplett abgebaut werden können.3
Mit ihren biologisch abbaubaren LENZING™ Fasern in Geotextilien ist Lenzing auch in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Schutz der von der globalen Erderwämrung stark gefährdeten Gletscher zu leisten. Dies hat das Institut für Ökologie der Universität in Innsbruck in Zusammenarbeit mit österreichischen Gletscherbahnbetreibern bestätigt. Das vielversprechende Projekt wurde mit dem ersten Platz des renommierten Schweizer BIO TOP Awards für Holz- und Materialinnovationen ausgezeichnet.
Lenzing hat in der Berichtsperiode auch weitere Schritte zu Erhöhung der Transparenz und Effizienz in der globalen Lieferkette unternommen: Gemeinsam mit einem Anbieter von digitalen Supply-Chain-Lösungen führte Lenzing ein wegweisendes Verfahren zur Echtzeit-Lieferverfolgung von Containern ein. In Kombination mit fortschrittlicher künstlicher Intelligenz, GPS-Sensoren und Techno-
1 Das EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
2 https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0284681
3 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
logien für maschinelles Lernen kann Lenzing genaue Echtzeit-Informationen zu den Faserbestellungen bereitstellen – vom Lieferstatus über den Standort der Container bis hin zur Verfolgung der Schiffsrouten und den voraussichtlichen Ankunftszeiten. Im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen ermöglicht das Trackingsystem den Lieferketten-Partnern auch einen besseren Überblick über die CO2-Emissionen. Lenzing setzte damit neue Maßstäbe auf dem Gebiet der Lieferkettentransparenz, die in weiterer Folge auch Marken und Einzelhändler dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Lenzing wurde außerdem zum dritten Mal hintereinander mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Damit gehört Lenzing erneut zum weltweit besten Prozent der von EcoVadis bewerteten Unternehmen. Die Bewertung deckt umfassend die vier wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility ab: Umwelt, faire Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sowie Ethik und nachhaltige Beschaffung.
Lenzing wurde außerdem erneut von der globalen gemeinnützigen Umweltorganisation CDP für ihre transparente Berichterstattung und ihre Leistungen in den Bereichen Klimawandel, Wälder und Wassersicherheit ausgezeichnet. Lenzing erhielt im dritten Jahr in Folge in allen Kategorien einen Platz auf der jährlichen "A-Liste". Basierend auf den Daten der CDP-Fragebögen 2023 zu Klimawandel, Wäldern und Wassersicherheit ist Lenzing eines von nur 10 Unternehmen, die ein dreifaches "A" erhalten haben – von über 21.000 bewerteten Unternehmen.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen steigerte Lenzing auch 2023 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Die Marke TENCEL™ erreichte im weltweiten Bekanntheits-Ranking erneut eine starke Führungsposition unter den Ingredient Brands der Textil- und Bekleidungsindustrie.
Die externen Umsatzerlöse der Division Fiber erreichten 2023 einen Wert von EUR 1,84 Mrd. 65,1 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 34,9 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe. Die Faserverkaufsmenge stieg auf ca. 840.000 Tonnen (nach ca. 810.000 Tonnen im Jahr 2022). Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte sich auf 78,9 Prozent (nach 73,7 Prozent im Jahr 2022). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei minus EUR 98,7 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 683,8 Mio.
2023 war von einem schwierigen Marktumfeld für Textilfasern gekennzeichnet. Die Nachfrage blieb nach der Verschlechterung des Marktumfelds im zweiten Halbjahr 2022 auch im gesamten letzten Jahr gering.
Eine hohe allgemeine Unsicherheit und ein geringes Verbrauchervertrauen sorgten dafür, dass sich die Aufträge entlang der Wertschöpfungskette weitgehend auf sehr niedrigem Niveau entwickelten. Gleichzeitig wurden die Lagerbestände stark reduziert, um das Nettoumlaufvermögen aufgrund der hohen Zinssätze ausreichend zu optimieren. Die Entwicklung hin zu kurzfristigen Aufträgen erschwerte zudem die Bedarfsplanung vieler Kunden und Partner.
Obwohl die Erholung langsamer verläuft als erwartet, entwickelten sich die Textilfasermarken TENCEL™, TENCEL™ LUXE und LENZING™ ECOVERO™ weiterhin stark. Lenzing konnte sich durch stetige Innovationen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sowie durch gezielte Maßnahmen im Bereich "Ingredient Branding" auch im Berichtsjahr erfolgreich vom Wettbewerb differenzieren.
Lenzing und Södra erhielten den ITMF-Award für ihre wegweisende Zusammenarbeit im Textilrecycling. Seit 2021 bündeln die beiden Unternehmen ihre Kräfte und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Modebranche.
Um das Bewusstsein für die Vorteile von regenerierten Cellulosefasern wie die der Lenzing Gruppe weiter auszubauen, arbeitete die Marke TENCEL™ 2023 mit Partnern aus der Wertschöpfungskette zusammen, darunter die Flaggschiff-Partnerschaft mit Natural Fiber Welding Inc. zur Bereitstellung nachhaltiger Lederalternativen für die Modeindustrie, die völlig frei von Plastik sind. Die Zusammenarbeit von TENCEL™ mit dem Stoff- und Denim-Hersteller Kaihara Denim zeigte die vielseitige Anwendung von TENCEL™ Fasern, die die Grenzen der Innovation im Premium-Denim-Sektor erweitern.
Im Rahmen der erfolgreichen Modernisierung des Produktionsstandortes in Indonesien, erweiterte Lenzing ihr Angebot an verantwortungsbewusst erzeugter Spezialviscose der Marke LENZING™ ECOVERO™ und LENZING™ ECOVERO™ Black. Lenzing brachte zudem im Berichtsjahr LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie auf den Markt und erhöht damit den Post-Consumer-Recyclinganteil in ihrer Produktion. Der Abfallanteil konnte bis zum Launch rasch von 10 Prozent auf 20 Prozent gesteigert werden. Die Erweiterung der Marke LENZING™ ECOVERO™ um das digitale Hangtag-Angebot unterstützt Kunden, die nach verantwortungsbewusst hergestellter Mode suchen, und trägt zur Schaffung einer nachhaltigeren Industrie bei.
In einem weiteren Schritt zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der textilen Wertschöpfungskette hat Lenzing das Lenzing Fiber Identification System für LENZING™ FR Fasern eingeführt. Das System, mit dem LENZING™ FR Fasern in jeder Phase der Produktion identifiziert werden können, garantiert eine beispiellose Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung.
Das Geschäft mit TENCEL™ LUXE Filamenten verzeichnete 2023 eine gute Entwicklung. Das Interesse am Markt ist in allen Anwendungsbereichen und Segmenten (Athleisure, Damenbekleidung, Trachtenbekleidung etc.) weiter gestiegen. Dies führte zu steigenden Umsätzen während des gesamten Berichtsjahres und zu einer Erhöhung der Produktion, um die zusätzliche Nachfrage zu decken. Kleider aus TENCEL™ LUXE Filamenten rückten auch 2023 wieder ins Rampenlicht. Zu den Höhepunkten zählen die maßgeschneiderten Kleider, die Zac Posen und Monique Lhuillier in Zusammenarbeit mit RCGD Global für die Schauspielerinnen Bailey Bass und Chloe East für die 95. Oscar-Verleihung entwarfen, das Kleid von
Wiederhoeft, das die Schauspielerin Nicola Coughlan bei der Premiere des Films "Barbie" in London trug, sowie das maßgeschneiderte Kleid von Patrick McDowell, das Nicole Scherzinger bei den British Fashion Awards trug.
Lenzing steigerte auch die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ mit einer Reihe globaler Kampagnen und Initiativen, die mehr als 23,6 Mrd. Impressionen in Online-Medien und 35,7 Mio. Interaktionen, einschließlich Videoaufrufe, in sozialen Medien erzielten.
Der Erfolg der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ im Geschäftsjahr 2023 spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit rund 560 Markenpartnern weltweit wider, darunter internationale und aufstrebende Marken wie Aimer, ANTA, Camper, Country Road, Cotton On, FILA, Fruit of the Loom, Jockey, Kraus Jeans, Marco O'Polo, Mother of Pearl, MPG Sports, Reformation, Two-Thirds, The Paradise, Pepe Jeans, Patrick McDowell, Peacebird, VOGUE und Wacoal.
Im Lauf des Berichtsjahres startete Lenzing auch gezielte Programme, um den Schutz des geistigen Eigentums und der Markenzeichen weiter zu stärken. Die zuerst in China gestartete globale Initiative umfasste die Zusammenarbeit mit Messeveranstaltern, Partnern in der Wertschöpfungskette und Regierungsbehörden. Die Marke TENCEL™ erreichte mit ihrer Aufklärungskampagne innerhalb des ersten Aktivierungszeitraums mehr als 3,76 Mio. Aufrufe auf LinkedIn.
Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) sind eine wichtige strategische Säule der Lenzing Gruppe. Lenzing vertreibt den Großteil ihrer Produkte aus diesem Bereich unter der Marke VE-OCEL™ und bedient damit insbesondere die Segmente Wischtücher und Hygiene. Diese entwickelten sich im Berichtsjahr trotz der allgemeinen Marktdynamik relativ stabil und verzeichneten ein wachsendes Verbraucherinteresse an holzbasierten und biologisch abbaubaren Lösungen.
Mit der 2023 entwickelten Vliesstoff-Strategie, die auf der Unternehmensstrategie Better Growth aufbaut, will Lenzing ihre Marktposition stärken und durch gezielte Produkt- und Anwendungslösungen mit Blick auf Marktbedürfnisse Voraussetzungen für nachhaltiges und profitables Wachstum schaffen. Der Wandel der Vliesstoffindustrie hin zur Verwendung nachhaltiger Cellulosefasern bleibt ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie. Durch den gezielten Fokus auf das Segment für absorbierende Hygieneprodukte (AHP) als weitere strategische Wachstumssäule neben Feuchttüchern, sowie die Bildung eines neuen Business Development Teams, das auf die Entwicklung neuer und bestehender technischer Premiumsegmente wie Batterie-, Filtrations-, Karbonisierungs- und Healthcare-Anwendungen ausgerichtet ist, strebt der Bereich Fasern für Vliesstoffe eine weitere Diversifizierung seiner Absatzmärkte an. Um das Angebot für Kunden und Partner entlang der Wertschöpfungskette zu verbessern und die Zeit bis zur Marktreife zu verkürzen, wurden auch die Innovationstätigkeiten enger mit dem Vertrieb gekoppelt. Beispielhaft für diesen Ansatz ist die Entwicklung und Einführung der hydrophoben Lyocellfasern (LENZING™ Lyocell Dry) im Rahmen der Hygienix Messe. Durch ihre innovative Eigenschaft, Flüssigkeiten an ihrer Oberfläche weiterzuleiten, bieten die Fasern völlig neue Produktlösungen für Hygieneprodukte, die bis dato nur durch den Einsatz von Kunststofffasern erzielt werden konnten. Die neue Lenzing Faser ist nach der EU-Einwegkunststoff-Richtlinie nicht als "Kunststoff" eingestuft und bietet für Marken und Hersteller, die plastikfreie Produkte für die Damen- und Körperpflege entwickeln wollen, eine sehr weiche und umweltfreundliche Alternative auf Cellulosebasis.
Lenzing arbeitete im Bereich Fasern für Vliesstoffe auch 2023 eng mit ihren Kunden und Partnern zusammen, um nachhaltige Lösungen für den Markt, darunter eine vollständig kompostierbare Windel, zu entwickeln. Die zu Beginn des Jahres 2023 eingeführte, optimierte LENZING™ Lyocell Shortcut Faser ermöglicht Rollenwarenherstellern, die eine Nassvliestechnologie verwenden, eine bessere und gleichmäßigere Verarbeitbarkeit der Fasern in Kombination mit Zellstoff, wodurch sich hochwertige Vliesstoffe, etwa für den Einsatz in spülbaren feuchten Toilettentüchern, herstellen lassen.
Im Berichtsjahr 2023 konnte auch die Anzahl der VEOCEL™ Co-Branding-Programme weiter erhöht werden, beispielhaft dafür steht die erfolgreiche Partnerschaft mit Neutrogena.
Nach der erfolgreichen Umstellung und Modernisierung des indonesischen Standortes im zweiten Halbjahr 2023 ist Lenzing in der Lage, ihren Kunden EU Ecolabel zertifizierte Fasern als neuen Standard anzubieten. Eine weitere Weltneuheit war die Einführung der ersten vollständig chlorfreien VEOCEL™ Lyocell Fasern auf den Markt, die einem wachsenden Nachhaltigkeits- und Gesundheitsbewusstsein von Verbraucher:innen weltweit entsprechen.
Darüber hinaus wurde die LENZING™ Nonwoven Technologie (LNT) im Rahmen der INDEX Messe in Genf und der Go Wipes Messe in Berlin präsentiert. Diese Technologie hat das Potenzial, eine entscheidende strategische Plattform für den Bereich cellulosische Vliesstoffe zu werden, indem sie neue Möglichkeiten zur Differenzierung und Diversifizierung eröffnet. Der Bereich richtet seine Aufmerksamkeit von der Entwicklung der Technologie auf die Produktentwicklung und die Vorbereitung auf die Kommerzialisierung.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im Berichtsjahr 2023 entwickelte sich die Verkaufsmenge analog zur Faserproduktion rückläufig, während die Umsatzerlöse der Marktsituation folgend stiegen.
Die Division Pulp bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung und zum Vertrieb von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Das neue Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien) produziert mit ausgezeichneter Qualität bereits erfolgreich auf Nennkapazität von ca. 500.000 Tonnen pro Jahr und zählt damit zu den größten und produktivsten Werken weltweit. Überschüssiger Strom wird als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Diese neuen Produktionsmengen tragen wesentlich zur Stärkung der Eigenversorgung von Lenzing mit Faserzellstoff bei und unterstützen die Premiumisierung im Sinne der Unternehmensstrategie. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde.
Mit dem neuen Zellstoffwerk stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und reduziert damit weitgehend die Abhängigkeit von externen Zellstoff-Lieferanten. Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC®-zertifizierte Waldfläche zu verfügen.1 Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
Im Sinne der "Better Growth" Strategie treibt Lenzing auch das Thema Recycling weiter voran, um die Transformation der Textilund Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen im Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Das Projekt2 wurde in der Berichtsperiode im Rahmen des Programmes LIFE 20223 mit einem Zuschuss der EU von EUR 10 Mio. unterstützt.
Die externen Umsatzerlöse der Division Pulp erreichten 2023 einen Wert von EUR 676,1 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 462,1 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 284,6 Mio.
Die Lage der Holzmärkte hat sich nach den Verwerfungen des Vorjahres weitgehend stabilisiert und die extremen Preisausschläge sind teilweise wieder zurückgegangen.
Die Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) im Berichtsjahr daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigte auch 2023 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC- und FSC-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen.4
Die Division Pulp versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Der Eigenversorgungsgrad erhöhte sich damit auf deutlich mehr als die strategisch angestrebten 75 Prozent. Lenzing etablierte sich darüber hinaus als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2023 ca. 1.068.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
Lenzing profitierte auch 2023 vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit und regionalen Lieferketten. Eine vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.
Nach einem starken Umsatzwachstum im Vorjahr und weiter steigenden Umsätzen im ersten Halbjahr 2023, verzeichneten die Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased im zweiten Halbjahr analog zur allgemeinen Preisentwicklung im Chemikalienmarkt eine rückläufige Umsatzentwicklung. Im Mai des Berichtsjahres feierte Lenzing das 40-jährige Bestehen ihres Bioraffinerie-Konzeptes und blickte dabei auf eine lange erfolgreiche Entwicklung dieses Geschäftszweiges zurück.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisions "Fiber" und "Pulp" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an den anderen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Die Energievorräte an den europäischen Standorten der Lenzing Gruppe sind mit Blick auf die geopolitische Lage und die damit verbundenen Unwägbarkeiten nach wie vor sehr gut gefüllt.
Die Energiepreise gingen 2023 nach dem Rekordanstieg des Vorjahres wieder deutlich zurück. Der deutliche Rückgang des Gasverbrauchs in Europa aufgrund der warmen Temperaturen sowie einer kontinuierlichen Substitution und damit einer reduzierten industriellen Nachfrage hatte daran maßgeblichen Anteil. Die Spotmarktpreise gingen im Berichtsjahr um 66 Prozent zurück. Der Strompreis verzeichnete einen Rückgang von 61 Prozent. Auch die Kohlepreise entwickelten sich mit minus 55 Prozent ähnlich negativ. Der Ölpreis ging im Berichtsjahr um 17 Prozent zurück. Einzig der
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948
2 Project 101113614 — LIFE22-ENV-SE-TREATS
3 https://cinea.ec.europa.eu/programmes/life_en
4 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92
CO2 Preis verzeichnete im Durchschnitt ein Plus von 3 Prozent, wenngleich der Preis gegen Ende des Jahres deutlich nachließ.
Die Lenzing Gruppe stellte ihr Energiepreis-Hedging im ersten Quartal 2023 im Zuge der Versorgungskrise teilweise neu auf und reduzierte damit das Preisänderungsrisiko. Die Beschaffung von Erdgas und Strom erfolgt nunmehr gemäß einer festgelegten Einkaufsstrategie, wonach ein Teil der benötigten Energie über Fixlieferverträge mit Festpreisen am Terminmarkt bezogen wird. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der Spotmärkte nur einen abgeschwächten Einfluss auf die Energiekosten des Unternehmens.
Im November hat Lenzing einen Liefervertrag mit dem österreichischen Stromproduzenten WLK energy über den Bezug von rund 13 Megawatt Leistung aus Windenergie abgeschlossen. Lenzing unterstreicht damit nicht nur ihr Engagement für den Klimaschutz und die Energiewende, sondern investiert auch langfristig in eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und sieht eine Belieferung aus dem neuen Windpark in Engelhartstetten ab dem ersten Quartal 2025 vor. Der Strom wird zu 100 Prozent am Produktionsstandort in Lenzing eingesetzt.
Darüber hinaus wird der Produktionsstandort Lenzing seit November 2023 exklusiv mit grüner elektrischer Energie aus einer 5,5 MWpeak PV-Anlage, die im Bezirk Deutschlandsberg (Steiermark) errichtet wurde, versorgt. Am Standort Lenzing wurden 2022 bereits mehrere Photovoltaikanlagen errichtet. Darunter die größte Freiflächenanlage des Landes Oberösterreich, deren volle Inbetriebnahme im ersten Quartal 2023 erfolgte.
Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode mit sehr niedrigen Stillstandszeiten überwiegend im Normalbetrieb. Im Berichtsjahr wurden etliche Energieeffizienzprojekte gestartet die in den nächsten Monaten kontinuierlich umgesetzt werden.
Im April unterzeichnete Lenzing einen Vertrag für den Erwerb des im Businesspark Heiligenkreuz (Burgenland) gelegenen 43-MW-Biomassekraftwerkes der ENERGIE 42 Beteiligungs GmbH. Durch diese strategische Investition stellt Lenzing die Energieversorgung für den Standort Heiligenkreuz langfristig sicher und stärkt damit ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich.
Mit dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien macht sich Lenzing unabhängiger von globalen Energiemärkten und reduziert weiter ihre CO2-Emissionen entsprechend der strategischen Zielvorgaben.
Die Energieanlagen in Paskov liefen in der Berichtsperiode im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Erdgaspreise in Nordamerika erholten sich entsprechend dem internationalen Trend. Am Standort Mobile (USA) entwickelte sich der Preis stark rückläufig. Der Strompreis lag dagegen höher als im Vorjahr.
Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Die Preise für Kohle und Strom gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit dem dritten Quartal des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen.
Die Dampfpreise am Standort Nanjing (China) erholen sich im Vergleich zum Kohlepreis langsamer und lagen 2023 nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Der Netzstrompreis ging ebenfalls zurück. Die Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren wurde im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.
Im ersten Halbjahr 2022 wurde die Lyocellanlage am Standort Prachinburi (Thailand) in Betrieb genommen. Der Dampfpreis verringerte sich 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 geringfügig, der Strompreis stieg dagegen.
Der starke Anstieg der Energiepreise infolge der Pandemie und des Ukraine-Kriegs verursachte auch eine Verknappung des Angebots und deutliche Preisanstiege an den globalen Rohstoffmärkten. Im Berichtsjahr 2023 verzeichneten die meisten Rohstoffe eine deutliche Erholung, die Preise bewegten sich aber nach wie vor auf einem erhöhten Niveau.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge gingen zu Jahresbeginn deutlich zurück und stagnierten im Jahresverlauf auf weiterhin erhöhtem Niveau. Grund dafür ist eine relativ stabile Nachfrage bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise entwickelten sich im Berichtsjahr stabil auf leicht erhöhtem Vorkrisenniveau.
In Others sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Eine verursachungsgerechte Zuordnung der Kosten auf die Divisions "Fiber" und "Pulp" führte 2023 unter anderem zu einer Kostenentlastung von Others. Die Umsatzerlöse in Others erreichten 2023 einen Wert von EUR 4 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 65,7 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 82,9 Mio.
Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Berichtsjahr mit Zustimmung des Aufsichtsrates entschieden, eine vollständig garantierte Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionär:innen durchzuführen. Dies führte per 10. Juli 2023 zur Ausgabe von 12.068.180 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Jänner 2023. Die damit verbundene Ausgabe von Bezugsrechten hat zu einer technischen Anpassung des Aktienkurses der Lenzing AG geführt, da die Aktien ab dem 19. Juni 2023 "ex Bezugsrecht" gehandelt wurden.
Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 48,38 (Eröffnungskurs am 2. Jänner 2023 unter Berücksichtigung der technischen Anpassung im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung) in das Börsenjahr 2023 und erreichte am 8. März 2023 das Jahreshoch von EUR 67,37. Der Tiefststand wurde am 11. Dezember bei EUR 33,10 registriert. Zum Ende des Berichtsjahres notierte die Lenzing Aktie bei EUR 35,55. Dies entspricht einem Kursrückgang von 26,5 Prozent gegenüber Jahresanfang. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Jahr mit einem Plus von 9,9 Prozent im Vergleich zum Jahresanfang. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde im Berichtsjahr keine Dividende ausgeschüttet.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Innovationsaktivitäten 2023 neu organisiert. Die Entwicklung von Produkten und Produktanwendungen wurden nach den Bereichen Fasern für Textilien und Fasern für Vliesstoffe aufgegliedert, während grundlegende Forschungsstätigkeiten und Prozessentwicklungen in einem zentralen Bereich zusammengeführt werden. Das Unternehmen ist damit in der Lage, noch stärker auf die unterschiedlichen Marktbedürfnisse einzugehen.
Ein Vergleich der Innovationskennzahlen mit den Vorjahren ist daher nur bedingt möglich. Ende 2023 waren in den verschiedenen Bereichen der Forschung und Entwicklung 222 Mitarbeiter:innen beschäftigt (im Vergleich zu 218 Mitarbeiter:innen Ende 2022). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 31,6 Mio. (nach EUR 34,8 Mio. im Jahr 2022). Die Produkte und Technologien der Lenzing Gruppe waren Ende 2023 durch 1.351 Patente und Patentanmeldungen (aus 163 Patentfamilien) in 50 Ländern geschützt.
Nachhaltigkeit ist neben dem klaren Kunden- und Konsumentenfokus ein wesentliches Leitprinzip für alle Innovationstätigkeiten der Lenzing Gruppe einschließlich der Prozess- und Produktentwicklung, wobei ein besonderer Fokus auf Recycling und Kreislaufwirtschaft liegt. Beinahe alle Entwicklungsprojekte berücksichtigen wesentliche Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit und unterstützen das ambitionierte Netto-Null-Ziel bis 2050. Dazu gehören insbesondere Projekte zur Schließung von Produktionskreisläufen, zur Reduzierung von Abwasseremissionen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion von CO2-Emissionen.
Textilrecycling war auch 2023 ein Schwerpunkt der Forschungsund Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe. Die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft verlangt nach kooperativen Ansätzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Lenzing arbeitet darüber hinaus auch mit Partnern außerhalb der klassischen textilen Wertschöpfungskette wie mit Sortier- und Recyclingfirmen zusammen. Ein Leuchtturmprojekt im Bereich Textilrecycling ist die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra, die sich intensiv mit der Entwicklung für das Recycling von Alttextilien und der Errichtung einer Pilotanlage beschäftigt. Das Projekt wird im Rahmen des LIFE Programmes1 von der EU mit EUR 10 Mio. unterstützt. Lenzing und Södra wurde diese Förderung 2023 für das Projekt LIFE TREATS2 zugesprochen.
Lenzing war im Berichtsjahr auch auf europäischer Ebene verstärkt aktiv, um im Rahmen von geförderten Projekten weitere Kooperationen aufzubauen. So ist Lenzing Partner in den Horizon Europe Projekten CISUTAC (Circular and Sustainable Textiles and Clothing), das bereits im Vorjahr gestartet wurde, und ESCIB, das 2023 genehmigt und mit Jänner 2024 gestartet wurde. Dabei geht es um die Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit industrieller biobasierter Systeme, wozu Lenzing eine Case Study beisteuert.
Lenzing war 2023 auch als führender Partner an einer Einreichung zur Weiter- und Applikationsentwicklung für TENCEL™ LUXE Filamente beteiligt.
Mit der Ausweitung ihrer REFIBRA™ Technologie auf LENZING™ ECOVERO™ Fasern setzte Lenzing im Berichtsjahr auch hinsichtlich Produktentwicklung neue Maßstäbe in der Textilindustrie. Die neuen Viscosefasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten bis zu 20 Prozent Post-Consumer-Textilabfälle, die aus cellulosereichen Materialien oder Polyester-Baumwoll-Gemischen gewonnen werden. Mit der erfolgreichen Entwicklung und Skalierung der Produktion stehen LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie Kunden nun weltweit zur Verfügung.
Darüber hinaus präsentierte Lenzing mit ihren LENZING™ Lyocell Dry Fasern eine neue Produktlösung für Hygieneprodukte, die bis dato nur durch den Einsatz von Kunststofffasern erzielt werden konnten. Die hydrophoben Cellulosefasern haben die innovative Eigenschaft, Flüssigkeiten an ihrer Oberfläche weiterzuleiten. Sie sind nach der EU-Einwegkunststoff-Richtlinie nicht als "Kunststoff" eingestuft und bieten für Marken und Hersteller, die plastikfreie Produkte für die Damen- und Körperpflege entwickeln wollen, eine sehr weiche und umweltfreundliche Alternative auf Cellulosebasis.
Weitere Höhepunkte aus der Produktentwicklung der Lenzing im Berichtsjahr umfassen unter anderem den neuen ressourceneffizienten Färbeansatz für TENCEL™ Lyocellfasern und eine branchenweit neue Innovation, die das Verfärben von cellulosebasierten Kleidungsstücken während thermoplastischer Molding-Verfahren verringert. Weiterführende Informationen und Kennzahlen zum Thema "Nachhaltige Innovationen" finden Sie in der nichtfinanziellen Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes.
1 https://cinea.ec.europa.eu/programmes/life_en
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr unter anderem aufgrund der Investitionsprojekte in China und Indonesien auf EUR 283,6 Mio. (nach EUR 698,9 Mio. im Jahr 2022).
Seit 2021 investierte Lenzing mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende Kapazitäten für generische Viscose in Kapazitäten für Spezialfasern umzuwandeln und damit die strukturell wachsende Nachfrage nach umweltverträglichen Cellulosefasern noch besser bedienen zu können.
In Purwakarta (Indonesien) hat Lenzing Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt, um auf Spezialviscose umzurüsten und die spezifischen Emissionen deutlich zu reduzieren. Die am Standort erzeugten Viscosefasern der Marken LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ sind mit dem EU Ecolabel1 , einem international anerkannten Umweltzeichen für umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen, gekennzeichnet.
In Nanjing (China) konnte im ersten Quartal 2023 die Umwandlung einer Produktionslinie auf TENCEL™ Modalfasern für Textilien und Bekleidung erfolgreich abgeschlossen werden. Lenzing kann damit erstmals auch ihren chinesischen Kunden lokal hergestellte TENCEL™ Fasern anbieten. Das Faserportfolio des Produktionsstandortes besteht durch die Konvertierung ab sofort ausschließlich aus Spezialfasern. Darüber hinaus arbeitet Lenzing konsequent an der schrittweisen Umstellung des chinesischen Standortes auf grüne Energie, um die CO2-Emissionen weiter zu senken.
Die Investitionsprojekte an den bestehenden Standorten stehen im Einklang mit dem wissenschaftlich anerkannten und bestätigten Netto-Null-Ziel der Lenzing Gruppe (siehe auch Kapitel "Klimawandel" in der nichtfinanziellen Erklärung).
Um die Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Unabhängigkeit von externer, fossiler Energie zu erhöhen, schloss Lenzing 2023 einen Vertrag zum Erwerb eines Biomassekraftwerks für die Versorgung des Standortes Heiligenkreuz und darüber hinaus einen Liefervertrag über den Bezug von Winderenergie für eine preisstabile und diversifizierte Stromversorgung am Standort Lenzing ab.
einem Referenzpunkt für Verbraucher entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
1 Das EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu
Die erwartete Erholung der für die Lenzing AG relevanten Märkte blieb bisher aus. Die nach wie vor erhöhten Rohstoff- und Energiekosten auf der einen und die sehr verhaltene Nachfrage auf der anderen Seite beeinflussten die Geschäftsentwicklung der Lenzing AG im Geschäftsjahr 2023 wie die der gesamten Branche negativ.
Die Umsatzerlöse sind im Berichtsjahr um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 1,05 Mrd. gesunken. Die gesunkenen Faserpreise konnten durch den Anstieg der Faserverkaufsmenge nicht kompensiert werden. Auch die Erlöse aus den Bioraffinerie- und Co-Produkten sowie aus Energie mit externen Kunden gingen zurück.
Die Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von minus EUR 56,8 Mio. (nach EUR 73,1 Mio. im Jahr 2022) resultiert im Wesentlichen aus dem Lagerabbau. Die aktivierten Eigenleistungen blieben auf gleichem Niveau und lagen per 31. Dezember 2023 bei EUR 17,9 Mio. (nach EUR 18,6 Mio. per 31. Dezember 2022). Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 10,3 Prozent auf EUR 48,6 Mio. Dieser Anstieg ist neben gestiegenen Erträge aus der Auflösung von Zuschüssen für CO2-Zertifikate auf Zuschüsse für Energie zurückzuführen.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen mit EUR 546,6 Mio. um 16,5 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 654,7 Mio. Der Rückgang ist auf niedrigere Preise, vor allem bei Chemikalien und Energie, zurückzuführen.
Der Personalaufwand hat sich um 4,9 Prozent auf EUR 288,5 Mio. (nach EUR 275,1 Mio. im Jahr 2022) erhöht. Der Anstieg resultiert neben dem Teuerungsbonus aus der Rückstellung für Restrukturierungsaufwendungen (Sozialplan), welche im Zuge des Performance-Programms gebildet wurde.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen vom Marktumfeld beeinflusst. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag bei minus EUR 27,4 Mio. (nach EUR 165,9 Mio. im Jahr 2022), die EBITDA-Marge bei minus 2,6 Prozent (nach 14,1 Prozent im Jahr 2022).
Die weiterhin bestehenden Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld einerseits sowie erhöhte Diskontierungssätze durch das geänderte Zinsumfeld ergaben darüber hinaus einen Wertminderungsbedarf, der zu außerplanmäßigen Abschreibugen führte. Dies führte zu einem Anstieg der Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen um 72,1 Prozent auf EUR 128,4 Mio.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 15,3 Prozent auf EUR 252,4 Mio. im Berichtsjahr. Der Anstieg ist neben höheren Rechts- und Beratungsaufwendungen auf die Kosten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei minus EUR 155,7 Mio. (nach EUR 91,3 Mio. im Jahr 2022) und die EBIT-Marge bei minus 14,8 Prozent (nach 7,7 Prozent im Jahr 2022).
Das Finanzergebnis lag bei minus EUR 405,8 Mio. (nach minus EUR 7,7 Mio. im Jahr 2022). Dies resultiert vorwiegend aus den Abschreibungen von Anteilen an Tochterunternehmen.
Die Einkommens- und Ertragssteuern ergaben im Berichtsjahr einen Ertrag von EUR 0,7 Mio. (nach einem Aufwand von EUR 17,7 Mio. im Jahr 2022).
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 561,6 Mio. (nach EUR 83,6 Mio. im Jahr 2022). Nach Berücksichtigung der Steuer ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von minus EUR 560,9 Mio. (nach EUR 65,9 Mio. im Jahr 2022). Nach der Auflösung der Gewinnrücklagen beträgt der Bilanzgewinn der Lenzing AG im Geschäftsjahr 2023 EUR 0 Mio. (nach EUR 0 Mio. im Jahr 2022).
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing AG werden im Wesentlichen im Kapitel "Forschung und Entwicklung" beschrieben. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) reduzierten sich um 2,2 Prozent auf EUR 68,4 Mio.
Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag bei minus 56,8 Prozent (nach 7,7 Prozent im Jahr 2022). Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) lag bei minus 5,1 Prozent (nach 2,9 Prozent im Jahr 2022). Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) lag im Berichtsjahr bei minus 17,6 Prozent (nach 7,4 Prozent im Jahr 2022).
Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG1 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 lag mit EUR 911 Mio. um 14,7 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 1,07 Mrd. Die bereinigte Eigenkapitalquote blieb mit 30,6 Prozent unter dem Vorjahresnivau (34,4 Prozent per 31. Dezember 2022).
Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich im Berichtsjahr um 14,4 Prozent auf EUR 1,3 Mrd. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA lag bei minus 46,8 per 31. Dezember 2023 (nach einem Verhältnis von 9 per 31. Dezember 2022).
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen mit EUR 610,5 Mio. über dem Vorjahresniveau. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind von EUR 184,3 Mio. auf EUR 436,8 Mio. gestiegen.
Das Net Gearing liegt mit 140,8 Prozent auf dem Nivau vom Vorjahr (140,3 Prozent per 31. Dezember 2022). Das Trading Working Capital ist um 28,1 Prozent auf EUR 189,7 Mio. gesunken, während das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen von 22,4 Prozent auf 18,1 Prozent zurückging.
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit verminderte sich um 56 Prozent auf EUR 46,7 Mio. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus EUR 232,3 Mio. (nach minus EUR 482,7 Mio. im Jahr 2022) bedingt durch die Kapitalzuschüsse und Ausleihungen an Tochtergesellschaften. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit EUR 438,1 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von minus EUR 188 Mio. Diese Veränderung ist vor allem auf die Kapitalerhöhung von EUR 400,2 Mio. zurückzuführen.
Die liquiden Mittel der Lenzing AG lagen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 bei EUR 436,8 Mio. Per 31. Dezember 2023 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 144,9 Mio. zur Verfügung.
1 Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher deniert und erläutert.
| Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Umsatzerlöse | 1.050,3 | 1.178,9 | 1.006,4 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | -27,4 | 165,9 | 188,3 |
| EBITDA-Marge in % | -2,6 % | 14,1 % | 18,7 % |
| EBIT (Betriebsergebnis) | -155,7 | 91,3 | 112,3 |
| EBIT-Marge in % | -14,8 % | 7,7 % | 11,2 % |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | -561,6 | 83,6 | 179,9 |
| Jahresüberschuss | -560,9 | 65,9 | 157,3 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) in % | -56,8 % | 7,7 % | 17,8 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) in % | -5,1 % | 2,9 % | 3,7 % |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) in % | -17,6 % | 7,4 % | 10,9 % |
| Bilanzkennzahlen | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag | 911,0 | 1.068,2 | 1.099,5 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % | 30,6 % | 34,4 % | 34,7 % |
| Nettonanzverschuldung am Bilanzstichtag | 1.282,4 | 1.498,6 | 1.004,7 |
| Nettonanzverschuldung/EBITDA | -46,8 | 9,0 | 5,3 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag | 140,8 % | 140,3 % | 91,4 % |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag | 1.337,3 | 1.555,7 | 1.082,2 |
| Trading Working Capital | 189,7 | 263,7 | 232,5 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen | 18,1 % | 22,4 % | 23,1 % |
| Cashow-Kennzahlen | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Cashow aus der Geschäftstätigkeit | 46,7 | 106,1 | 235,6 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | -232,3 | -482,7 | -280,8 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | 438,1 | -188,0 | 55,4 |
| Veränderung der liquiden Mittel | 252,5 | -564,6 | 10,2 |
| Anfangsbestand liquide Mittel | 184,3 | 748,9 | 738,7 |
| Endbestand liquide Mittel | 436,8 | 184,3 | 748,9 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 144,9 | 158,9 | 306,3 |
| CAPEX | 68,4 | 69,9 | 67,2 |
| Börsenkennzahlen | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio | 40,1 | 27,6 | 27,6 |
| Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. | 38.618.180 | 26.550.000 | 26.550.000 |
| Börsenkapitalisierung in EUR Mio | 1.372,9 | 1.454,9 | 3.239,1 |
| Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR | 35,55 | 54,80 | 122,00 |
Denition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:
Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern.
Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern bzw. die Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Wird im Cashow dargestellt.
Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.
Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.
Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand.
Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.
Earnings before interest and tax; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zu den Umsatzerlösen.
Zwischensumme aus Zier 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.
Net nancial debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Nettonanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
Prozent-Verhältnis Nettonanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
Net operating prot after tax; EBIT (Betriebsergebnis) abzüglich anteiliger Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).
Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 2
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.
Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.
Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.
Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.
Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor:innen, Banken und Analyst:innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Protabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | -155,7 | 91,3 | 112,3 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
129,2 | 75,6 | 76,8 |
| - Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand |
-0,9 | -1,0 | -0,8 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
-27,4 | 165,9 | 188,3 |
| / Umsatzerlöse | 1.050,3 | 1.178,9 | 1.006,4 |
| EBITDA-Marge in % | -2,6% | 14,1% | 18,7% |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | -155,7 | 91,3 | 112,3 |
| / Umsatzerlöse | 1.050,3 | 1.178,9 | 1.006,4 |
| EBIT-Marge in % | -14,8% | 7,7% | 11,2% |
Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashow dargestellt.
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| Bereinigtes Eigenkapital | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Eigenkapital | 851,4 | 1.012,0 | 1.061,6 |
| + Zuschüsse der öentlichen Hand | 78,5 | 74,9 | 50,5 |
| - anteilige Ertragsteuern | -18,8 | -18,7 | -12,6 |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag |
911,0 | 1.068,2 | 1.099,5 |
| / Bilanzsumme | 2.974,2 | 3.104,3 | 3.166,7 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % |
30,6% | 34,4% | 34,7% |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital per 31.12. | 911,0 | 1.068,2 | 1.099,5 |
| Bereinigtes Eigenkapital per 01.01. | 1.068,2 | 1.099,5 | 923,2 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
989,6 | 1.083,9 | 1.011,3 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | -155,7 | 91,3 | 112,3 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
-12,1 | -19,5 | -7,8 |
| NOPAT | -167,9 | 71,8 | 104,6 |
| / Durchschnittliches Capital Employed |
951,7 | 976,6 | 962,8 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
-17,6 % | 7,4 % | 10,9 % |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
-12,1 | -19,5 | -7,8 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand |
-31,6 | 1,8 | -4,6 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -43,8 | -17,7 | -12,4 |
| Bilanzsumme | 2.974,2 | 3.104,3 | 3.166,7 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-78,9 | -116,6 | -68,3 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen |
|||
| Unternehmen | -12,6 | -20,1 | -10,2 |
| - Sonstige Verbindlichkeiten - Anteilige Ertragsteuern auf |
-29,8 | -37,8 | -17,7 |
| Zuschüsse der öentlichen Hand | -18,8 | -18,7 | -12,6 |
| - Rückstellungen | -137,1 | -132,7 | -174,1 |
| + Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen (Sozialkapital) |
54,9 | 57,1 | 77,6 |
| - Passive Rechnungsabgrenzungsposten |
0,0 | -0,2 | -0,3 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
-436,8 | -184,3 | -405,4 |
| - Wertpapiere des Umlaufvermögens |
0,0 | 0,0 | -343,5 |
| - Finanzanlagen | -1.404,3 | -1.658,4 | -1.251,6 |
| Stand 31.12. | 910,8 | 992,6 | 960,7 |
| Stand 01.01. | 992,6 | 960,7 | 965,0 |
| Durchschnittliches Capital Employed |
951,7 | 976,5 | 962,7 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | -561,6 | 83,6 | 179,9 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
989,6 | 1.083,9 | 1.011,3 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -56,7% | 7,7% | 17,8% |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bilanzsumme per 31.12. | 2.974,2 | 3.104,3 | 3.166,7 |
| Bilanzsumme per 01.01. | 3.104,3 | 3.166,7 | 2.952,6 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme |
3.039,2 | 3.135,5 | 3.059,6 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 2023 | 2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | ||
| EBIT (Betriebsergebnis) | -155,7 | 91,3 | 112,3 | |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme | 3.039,2 | 3.135,5 | 3.059,6 | |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | -5,1% | 2,9% | 3,7% |
Die Nettonanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die nanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettonanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettonanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die nanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| Nettonanzverschuldung | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Hybridkapital | 500,0 | 500,0 | 500,0 |
| + Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen |
561,3 | 563,4 | 616,1 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
610,5 | 569,2 | 569,5 |
| + Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten |
40,4 | 43,2 | 44,0 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (verzinsliche Darlehen) |
7,0 | 7,0 | 24,0 |
| - Wertpapiere des Umlaufvermögens | 0,0 | 0,0 | -343,5 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
-436,8 | -184,3 | -405,4 |
| Nettonanzverschuldung | 1.282,4 | 1.498,6 | 1.004,7 |
| / EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
-27,4 | 165,9 | 188,3 |
| Nettonanzverschuldung/EBITDA | -46,8 | 9,0 | 5,3 |
| Nettonanzverschuldung | 1.282,4 | 1.498,6 | 1.004,7 |
| / bereinigtes Eigenkapital | 911,0 | 1.068,2 | 1.099,5 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag |
140,8% | 140,3% | 91,4% |
| Nettoverschuldung | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Nettonanzverschuldung | 1.282,4 | 1.498,6 | 1.004,7 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen | 35,7 | 38,9 | 54,1 |
| + Rückstellungen für Pensionen | 19,2 | 18,2 | 23,4 |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag |
1.337,3 | 1.555,7 | 1.082,2 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitalezienz verwendet.
| Trading Working Capital | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Vorräte | 170,6 | 257,7 | 135,9 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber |
31,3 | 65,0 | 93,5 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
1,9 | 2,5 | 3,1 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
77,4 | 75,2 | 78,6 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-78,9 | -116,6 | -68,3 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
-12,6 | -20,1 | -10,2 |
| Trading Working Capital | 189,7 | 263,7 | 232,6 |
| / Umsatzerlöse | 1.050,3 | 1.178,9 | 1.006,4 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen |
18,1% | 22,4% | 23,1% |
Der Cashow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpichtungen zu erfüllen.
| Cashow | 2023 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | -560,9 | 65,9 | 157,3 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
129,2 | 75,6 | 76,8 |
| +/- Sonstige Überleitungen | 478,4 | -35,4 | 1,5 |
| Cashow aus der Geschäftstätigkeit |
46,7 | 106,1 | 235,6 |
| - CAPEX | -68,4 | -69,9 | -67,2 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen |
0,0 | 0,8 | 1,2 |
| - Auszahlungen für Finanzanlagen | -247,0 | -417,1 | -335,1 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagevermögen |
83,1 | 3,6 | 120,3 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit |
-232,3 | -482,7 | -280,8 |
| - Dividende | 0,0 | -115,5 | 0,0 |
| + Investitionszuschüsse | -0,6 | 0,5 | 0,2 |
| +/- Einzahlungen/Auszahlungen von verzinslichem Fremdkapital (ohne Sozialkapital) |
438,8 | -73,1 | 55,2 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit |
438,1 | -188,0 | 55,4 |
| Veränderung der liquiden Mittel | 252,5 | -564,6 | 10,2 |
| Anfangsbestand der liquiden Mittel |
184,3 | 748,9 | 738,7 |
| Endbestand der liquiden Mittel |
436,8 | 184,3 | 748,9 |
Der Klimawandel, die Digitalisierung und geopolitische Spannungen prägen die gesellschaftliche und wirtschaftliche Realtität mehr denn je. Extremwetterlagen, Ransomware-Angriffe und regionale Konflikte stellen die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten und Geschäftsmodellen auf den Prüfstand.
Der anhaltende Krieg in der Ukraine, der Israel-Gaza-Krieg sowie die militärischen Auseinandersetzungen im Roten Meer beeinflussen das Risikoumfeld vor allem in Europa.
Die unsicheren globalen Wirtschaftsaussichten, gestiegene Insolvenzraten und anhaltend hohe Zinsen stehen einer potenziellen Erholung der Weltwirtschaft nach dem Covid-Schock und der anschließenden Energiekrise in Europa gegenüber.
Der demografische Wandel birgt die Gefahr eines Mangels an qualifizierten Arbeitskräften in vielen Branchen weltweit. Auch das Ausmaß der erwarteten transformativen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf einzelne Branchen ist derzeit unklar.
Ereignisse in der Lieferkette, welche zu Auswirkungen in anderen Bereichen führen können, sowie zunehmende regulatorische Anforderungen durch den Gesetzgeber komplettieren das Risikoumfeld.
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2023 mit einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts von 3,1 Prozent.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Die vorherrschende Volatiltät in vielen Bereichen manifestiert das weltweite Risiko von Poly-Krisen und beeinflusst auch weiterhin die Lenzing Gruppe in unterschiedlichem Ausmaß.
Für 2024 prognostiziert der IWF ein Weltwirtschaftswachstum von 3,1 Prozent. Die globale Inflation wird laut IWF voraussichtlich auf 5,8 Prozent im Jahr 2024 und auf 4,4 Prozent im Jahr 2025 sinken.
Die hohe Anzahl an weltweiten Wahlen im Jahr 2024, insbesondere in den USA, der EU, Indien und Indonesien, birgt das Risiko weiterer Turbulenzen für Politik und Wirtschaft und die damit verbundene Gefahr eines verstärkten Protektionismus.
Risiken für das operative Ergebnis ergeben sich insbesondere aus einer möglichen anhaltenden schwachen Nachfrage am Weltfasermarkt und den damit verbundenen niedrigen Faserpreisen, sowie aus Preisschwankungen bei wichtigen Rohstoffen und Energie.
Das Liquiditätsrisiko für 2024 wird aufgrund der Cash-Position und ungenutzter Kreditlinien bei Banken als moderat eingestuft. Lenzing konnte die Bilanz- und Liquiditätsposition durch die Kapitalerhöhung in Höhe von rund EUR 400 Mio. und die Verlängerung der Kreditlaufzeiten in der Berichtsperiode wesentlich stärken. Ein anhaltend hohes Zinsniveau oder sogar steigende Zinsen würden das Ergebnis negativ belasten.
Das Unternehmen sieht sich mit der Better Growth Strategie und dem Fokus auf nachhaltigem Wachstum mit Premiumfasern weiterhin sehr gut positioniert.
Die Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist aufgrund der erfolgreichen Inbetriebnahme des Zellstoffwerks in Brasilien 2022 und eines ausreichenden Marktangebotes langfristig gesichert.
Die Märkte für Energie, Rohstoffe und Logistik müssen weiterhin sehr volatil eingeschätzt werden.
Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 8 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 12 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen wesentlichen Schadensereignissen aus Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken.
Nicht-operative Risiken wie Cyber- und Compliance-Risiken und ein damit verbundener potenzieller Reputationsschaden sind für Lenzing von steigender Relevanz. Risiken aufgrund von "Green Claims" als auch Herausforderungen in der nachhaltigen Personalbeschaffung, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels, spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine immer größer werdende Rolle. Lenzing wirkt diesen Risiken mit gruppenweiten Standards und Trainings sowie einer globalen Organisationsstruktur kontinuierlich entgegen.
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine adäquate, objektive und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken einschließlich jener in Bezug auf den ESG-Themenbereich. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den leitenden Personen der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing bedient sich eines etablierten, unternehmensweiten Risikomanagementprozesses, welcher die zentrale Koordination von Risiken und deren Überwachung in einem umfassenden Risikomanagementsystem für den gesamten Konzern sicherstellt. Gemeinsam mit den operativen Einheiten werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet und in weiterer Folge dem Vorstand und dem Management kommuniziert und transparent dargestellt. Eine proaktive Analyse von potenziellen Risiken ist ebenso Ziel des Risikomanagements, wie die Aufgabe, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden im Rahmen des Risikomanagements klimabezogene Risiken und Chancen und deren kurz-, mittel und langfristige Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe identifiziert, bewertet und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung abgeleitet. Damit wird den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) als auch der EU-Taxonomie und den damit verbundenen zukünftigen Berichtspflichten zu klimabezogenen Chancen und Risiken Rechnung getragen.
Die Lenzing Gruppe verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Die allgemeine Einstellung zum Eingehen von Risiken als auch zur Realisierung von Opportunitäten ist in der Lenzing Gruppe durch den Risikoapettit auf verschiedenen Ebenen definiert.
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risikogespräche mit sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten mit einem Zeithorizont von fünf Jahren durch. Im Zusammenhang mit ESG-Themen werden auch langfristige Chancen und Risiken analysiert. Die wesentlichen Risiken, und auch immer mehr Chancen werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und quantitativ bewertet. Es werden sämtliche Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen das geplante EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko) oder einen risikoadjustierten ROCE errechnet. Risiken, die nicht monetär bewertbar sind, werden qualitativ erfasst.
Je nach Auswirkung auf das Unternehmen wird versucht, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren, zu transferieren oder, in bestimmten Fällen und wenn erforderlich und sinnvoll, diese auch bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt gemäß der bestehenden Unternehmensorganisation, wobei jedem Risiko ein sogenannter "Risk owner" zugewiesen ist.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit auditiert und bestätigt.
Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen. Der Risikobericht wird ebenso dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch eine stetige Premiumisierung im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, zusätzlich zur Entwicklung von Premiumprodukten und -dienstleistungen die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Faserbereich weiter auszubauen.
Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Die Lenzing Gruppe erzielt rund 40 Prozent des Faserumsatzes mit einer mittleren zweistelligen Anzahl an Kunden. Im Zellstoffbereich ist die Kundenkonzentration vergleichsweise höher als im Faserbereich. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein klares Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten,
1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als regenerierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Verordnungen und Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe unterhält zertifizierte Managementsysteme für Qualitätsmanagement nach ISO 9001, für Umweltmanagement nach ISO 14001 und für Sicherheitsmanagement nach ISO 45001. Die Rechtskonformität im Zusammenhang mit diesen Managementsystemen wird regelmäßig intern als auch extern auditiert.
Die Lenzing Gruppe verfügt mit internen Rechts- und Compliance-Experten über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Aufgrund der fortschreitenden Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf Gesellschaft und Ökosysteme sind mittelfristig/zukünftig striktere Gesetze und Verordnungen seitens Regierungen und anderen Stakeholdern zu erwarten. Dazu zählen u.a. neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch neue Steuern auf CO2-Emissionen. Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben ist derzeit auch in anderen Regionen und Ländern geplant. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.
Es besteht das Risiko, dass das geistige Eigentum von Lenzing verletzt wird oder unvollständig geschützt ist. Die Lenzing Gruppe steuert diesen Risiken mittels einer eigenen Abteilung für den Schutz von geistigem Eigentum entgegen.
Durch das zunehmende Bewusstsein für Probleme, die durch den Klimawandel entstehen, wie dem Anstieg der Meeresspiegel, der Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen und einem zunehmenden Risiko durch die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik, entstehen große Risiken für die gesamte Faserindustrie. Durch die Herstellung biologisch abbaubarer Fasern sieht Lenzing diese Entwicklung als Chance für ihr Geschäftsmodell.1
Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen. Bereits 2019 verpflichtete sich Lenzing als erster Faserhersteller zu einer neutralen CO2-Nettobilanz bis 2050.
Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse erhob Lenzing im Jahr 2021 in einem mehrstufigen und holistischen Ansatz die wesentlichen Themen in Bezug auf ihr nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell. Jedem ESG-Themenbereich sind relevante Chancen und Risiken zugeordnet, welche im Enterprise Risk Management System integriert und sukzessive in der langfristigen strategischen Geschäftsplanung von Lenzing berücksichtigt werden.
Im Bereich der ökologischen Verantwortung (Environment) sind vor allem die klimabezogenen Themen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung (CO2-Reduktion) sowie die nachhaltige Rohstoffbeschaffung (Holz, Chemikalien) und die zunehmende Wasserknappheit in gewissen Regionen Schwerpunktthemen in der Risikomatrix. Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Treibhausgasen und die Bepreisung von Kohlenstoff, stellt für Lenzing ein erhebliches Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstoffintensive Prozesse betreibt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt. Lenzing arbeitet konsequent an der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowie an der Reduktion der CO2-Emissionen, um dem Umweltschutz Rechnung zu tragen und die Exposition durch Ökosteuern zu verringern.
Holz ist für Lenzing die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung ihrer biologisch abbaubaren Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht das inhärente Risiko, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung weiter steigen.
Die globale Textilindustrie, insbesondere die Modeindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig verwendet werden, wird wegen ihres teilweise ressourcenintensiven Rohstoffverbrauchs und ihrer Produktionsprozesse kritisch betrachtet. Lenzing sieht erhebliche Geschäftschancen durch den Zugang zu neuen und aufstrebenden Märkten mit innovativen neuen Produkten und Technologien. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie.
Die Herstellung von Zellstoff und Fasern ist mit hohem Wasserverbrauch und mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Lenzing
1 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser & Meer) und kompostierbar (Haushalt & Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Lyocell Standard Textilien/Nonwovens, LENZING™ Modal Standard Textilien, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Techno-
logy. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
betreibt ein sorgfältiges, globales Wassermanagement, das sowohl die Einhaltung von lokalen Gesetzen als auch weltweiter Standards gewährleistet. Der zunehmenden Wasserknappheit wirkt Lenzing durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourcennutzung und durch eine optimierte Standortauswahl für die Erweiterung der Produktionskapazitäten entgegen.
Im Bereich der sozialen Verantwortung (Social) sind die Hauptrisiken im Bereich der physischen aber auch der mentalen langfristigen Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter:innen in den eigenen Standorten und entlang der Wertschöpfungskette als auch der Gesellschaft hervorzuheben, denen Lenzing verstärkt mit gezielten Umfragen und Schwerpunktprogrammen entgegenwirkt.
Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) sind Risiken wie Cyberangriffe (siehe "IT-Risiken") sowie eine mangelhafte Einhaltung der Corporate Governance und daraus resultierende Risiken wesentlich. Lenzing schärft kontinuierlich ihre internen Regeln nach und erweitert die Compliance-Organisation entsprechend.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen oder langfristen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind darüber hinaus verpflichtet, den Globalen Verhaltenskodex der Lenzing für Lieferanten einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit ausgewählten Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Zur Herstellung von regenerierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken und der Überwachung der Produktionsprozesse durch qualifiziertes Personal sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheits- und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie dem EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Lenzing ist ein anlagenintensives Unternehmen, das dem Risiko der Überalterung von Anlagen oder Anlagenteilen ausgesetzt ist. Es bedarf laufender Investitionen, um diese Anlagen oder Anlagenteile auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Lenzing setzt im Rahmen von Erneuerungsinvestitionen und Produktivitätsverbesserungen kontinuierlich Maßnahmen, um diesem Risiko entsprechend zu begegnen.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit möglichen Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernabschluss, Note 34 bis 37, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Gesetzen oder Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bestechungs- und Korruptions-Richtlinie", einer "Anti-Geldwäsche Richtlinie" sowie einer "Kartellrechtsdirektive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe Corporate Governance Bericht.
Lenzing ist in ihrem täglichen Betrieb von Systemen für hochentwickelte Informationstechnologie (IT) abhängig. IT-Systeme sind anfällig für eine Reihe von Problemen, wie Software- oder Hardware-Fehlfunktionen, böswilliges Hacken oder Cyberangriffe, physische Schäden an wichtigen IT-Zentren und das Auftreten von Computerviren. Folglich kann jede größere Beschädigung, Unterbrechung und/oder Umgehung der bestehenden IT-Systeme den Geschäftsbetrieb beeinträchtigen. Diese Risiken werden durch umfassende technische und organisatorische Maßnahmen sowie durch eine zusätzliche Cyber-Versicherung adressiert.
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter:innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt sowie sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter:innen und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem potenziellen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe nichtfinanzielle Erklärung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung, denen Lenzing mit einem standardisierten Planungsprozess, konsequentem Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegenwirkt. Bei Projekten entsprechender Größenordnung werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagementprozess Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer:innen der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaften für den systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe wurde im Berichtsjahr erneut mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Die Bewertung deckt die wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) ab. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltige Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV. Der Vorstand ist für die Einrichtung und die Umsetzung des Internen Kontrollsystems der Lenzing Gruppe verantwortlich.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate-Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Corporate Accounting & Tax" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Corporate Accounting & Tax" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Corporate Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Der gesamte Prozess, von der Beschaffung bis zur Zahlung, unterliegt strengen konzerneinheitlichen Richtlinien. Die Vorgaben werden weitgehend durch ein gruppenweites IT-System unterstützt und sehen unter anderem eine strikte Funktionstrennung, ein klares Berechtigungskonzept zur Vermeidung von Berechtigungskonflikten, ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen, insbesondere bei Zahlungen, und laufende Informationen vor.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für bestimmte Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig: Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie bestimmte gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich deren Prävention. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken im engeren Sinn evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen (Prevent, Detect, Respond). Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien (z.B. Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive sowie Kartellrechtsdirektive) und organisiert zu diesen Angelegenheiten weltweite Schulungen von Mitarbeiter:innen. Die Abteilung unterstützt auch Fachabteilungen, die für die Einhaltung von anderen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften verantwortlich sind. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 40.107.738,37 und ist eingeteilt in 38.618.180 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 52,25 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält 6,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei ca. 41 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem:der Aktionär:in in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 4 und 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen können ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionär:innen, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Bezugsrecht der Aktionär:innen bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Mit der Durchführung der Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für bestehende Aktionär:innen im Berichtsjahr wurden 12.068.180 neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien ausgegeben.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 19. April 2028.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionär:innen dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Wandelschuldverschreibung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionär:innen entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Auch wenn der IWF seine Wachstumsprognose für 2024 von 2,9 Prozent auf 3,1 Prozent erhöhte, bleibt doch eine Vielzahl an Risiken für die Weltwirtschaft bestehen: Mögliche geopolitische Schocks, andauernde höhere Inflation und Leitzinsen sowie Marktrisiken, die vom chinesischen Immobilienmarkt ausgehen, werden derzeit am relevantesten eingeschätzt.
Viele Konsument:innen leiden weiterhin unter der allgemeinen Teuerung und real sinkender Einkommen, was sich negativ auf das Konsumklima auswirkt. Eine Erholung im für Lenzing wichtigen Verbrauchermarkt für Bekleidung wird darüber hinaus von der weiteren Normalisierung der Lagerstände abhängen.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 2023/2024 nach vorläufigen Schätzungen ein weiterer Lageraufbau um 0,8 Mio. Tonnen ab (nach einem Lageraufbau von 1,3 Mio. Tonnen in der Vorsaison).
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt stark eingeschränkt.
Lenzing ist mit der Umsetzung des Performance-Programms mit Fokus auf positiven Free Cashflow, gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie nachhaltige Kostenexzellenz derzeit über Plan. Das übergeordnete Ziel ist es, Lenzing noch stärker zu positionieren und ihre Krisenresilienz weiter zu steigern.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer "Better Growth" Strategie sehr gut positioniert und plant sowohl das Wachstum mit Spezialfasern als auch ihre Nachhaltigkeitsziele einschließlich der Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren geht die Lenzing Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
781,8 | 227,6 | 164,3 | 160,4 | 167,0 | |
| - Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | -2,0 | -2,1 | -1,9 | -2,0 | -2,4 | |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303,3 | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 |
| / Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 |
| EBITDA-Marge | 12,0% | 9,4% | 16,5% | 11,8%1 | 15,7%1 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| / Umsatzerlöse | 2.521,2 | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 |
| EBIT-Marge | -18,9% | 0,6% | 9,1% | 2,1%1 | 7,9%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 160,3 | -43,2 | 394,0 | 48,9 | 244,6 | |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -291,5 | -687,4 | -841,3 | -666,2 | -254,7 | |
| + Erwerb/Auszahlung von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
14,2 | 0,3 | 7,3 | 4,1 | 15,6 | |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
-5,8 | -10,4 | -5,6 | -1,5 | -4,7 | |
| Free Cashflow | -122,8 | -740,7 | -445,5 | -614,8 | 0,8 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden im Rahmen eines Unternehmenserwerbes im Wesentlichen Sachanlagen erworben und somit dem CAPEX zugerechnet (siehe Note 3 im Konzernabschluss 31. Dezember 2023).
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten |
267,8 | 698,9 | 844,3 | 668,8 | 244,0 |
| + Erwerb von sonstigen Unternehmenseinheiten | 15,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| CAPEX | 283,6 | 698,9 | 844,3 | 668,8 | 244,0 |
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 725,6 | 446,9 | 1.113,3 | 1.070,0 | 571,5 |
| + Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
5,4 | 6,4 | 10,8 | 11,1 | 9,5 |
| Liquiditätsbestand | 731,0 | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 | 581,0 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 552,9 | 712,5 | 477,0 | 329,4 | 395,7 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 294,5 | 293,6 | 325,2 | 249,7 | 251,4 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-296,3 | -435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 |
| Trading Working Capital | 551,1 | 570,7 | 387,4 | 383,8 | 403,5 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
655,4 | 595,5 | 606,1 | 437,7 | 487,3 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.621,6 | 2.382,2 | 2.424,5 | 1.750,9 | 1.949,3 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
21,0% | 24,0% | 16,0% | 21,9% | 20,7% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.742,2 | 2.025,9 | 2.072,1 | 1.881,4 | 1.537,9 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 14,1 | 15,0 | 13,7 | 14,2 | 15,4 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 72,1 | 67,7 | 44,2 | 19,9 | 13,1 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -19,3 | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| / Bilanzsumme | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 34,7% | 37,8% | 39,7% | 45,8% | 50,0% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet. Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal 2023 des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten (siehe Note 35, Tabelle "Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten") dargestellt. In Geschäftsjahren davor waren Leasingverbindlichkeiten in der Nettofinanzverschuldung enthalten. Die Änderung der Berechnung erfolgte, da die wesentlichen Stakeholder der Lenzing Gruppe die Nettofinanzverschuldung auch ohne die Leasingverbindlichkeiten betrachten.
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 529,0 | 250,3 | 120,1 | 105,6 | 129,6 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.906,7 | 2.071,9 | 1.981,0 | 1.446,9 | 852,0 |
| - Liquiditätsbestand | -731,0 | -453,3 | -1.124,1 | -1.081,1 | -581,0 |
| Nettofinanzverschuldung inkl. Leasingverbindlichkeiten | 1.704,7 | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 |
| - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | -9,8 | -6,2 | -6,2 | -7,9 | -8,1 |
| - Langfristige Leasingverbindlichkeiten | -132,3 | -63,3 | -57,3 | -53,0 | -28,3 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 | 364,31 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 303,3 | 241,9 | 362,91 | 192,32 | 329,92 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 5,2 | 7,41 | 2,51 | 2,11, 2 | 1,11, 2 |
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 | 364,31 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Net Gearing | 86,4% | 86,2%1 | 43,2%1 | 21,5%1 | 23,4%1 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.562,6 | 1.799,41 | 913,61 | 410,51 | 364,31 |
| + Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 9,8 | 6,2 | 6,2 | 7,9 | 8,1 |
| + Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 132,3 | 63,3 | 57,3 | 53,0 | 28,3 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 |
| Nettoverschuldung | 1.779,5 | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 | 511,4 |
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt.
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | -56,5 | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
-532,9 | 71,2 | 148,6 | -11,21 | 104,71 |
| / Durchschnittliches Capital Employed | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | -14,2% | 2,0% | 5,4% | -0,5%1 | 5,4%1 |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | -56,5 | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | -13,7 | -87,6 | 3,7 | 23,01 | 0,0 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -70,2 | -32,8 | -48,4 | -22,1 | -60,7 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -296,3 | -435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 |
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile | -249,4 | -266,1 | -234,4 | -140,3 | 0,0 |
| - Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | -13,6 | -3,6 | -6,7 | -26,9 | -5,5 |
| - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | -129,2 | -133,0 | -180,4 | -141,8 | -118,8 |
| - Langfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | -48,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| - Kurzfristige Verbindlichkeiten für laufende Steuern | -32,1 | -27,9 | -38,3 | -2,4 | -20,7 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | -40,1 | -70,2 | -59,8 | -42,4 | -41,9 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -19,3 | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | -52,6 | -66,3 | -39,1 | -25,7 | -14,4 |
| - Langfristige Rückstellungen | -89,1 | -91,5 | -118,2 | -120,4 | -128,3 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 74,8 | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -725,6 | -446,9 | -1.113,3 | -1.070,0 | -571,5 |
| - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -31,0 | -26,5 | -24,8 | -29,1 | -29,2 |
| - Finanzanlagen | -39,8 | -41,4 | -71,1 | -40,9 | -41,8 |
| Stand zum 31.12. | 3.523,2 | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 |
| Stand zum 01.01. | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 | 1.836,3 |
| Durchschnittliches Capital Employed | 3.748,5 | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 1.809,1 | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -585,6 | -10,1 | 182,9 | 22,3 | 163,8 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 1.948,8 | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -30,1% | -0,5% | 9,1% | 1,3% | 10,5% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 5.214,6 | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 |
| Bilanzsumme 01.01. | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 |
| EUR Mio. | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | -476,4 | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
5.369,8 | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | -8,9% | 0,3% | 4,2% | 0,9%1 | 5,7%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
| Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | 282 |
|---|---|
| Highlights des Jahres | 283 |
| Über die Nachhaltigkeitserklärung | 284 |
| Führungsstruktur für Nachhaltigkeit | 286 |
| Wertschöpfung bei der Lenzing Gruppe | 289 |
| Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally positive" |
291 |
| Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung |
293 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel |
297 |
| Doppelte Wesentlichkeitsanalyse | 298 |
| Informationen über ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomieverordnung |
300 |
| Klimawandel | 307 |
| Umweltverschmutzung | 318 |
| Wasser und Meeresressourcen | 324 |
|---|---|
| Biodiversität und Ökosysteme | 330 |
| Ressourcennutzung und | |
| Kreislaufwirtschaft | 340 |
| Nachhaltige Rohstoffbeschaffung | 351 |
| Nachhaltige Innovationen | 356 |
| Eigene Belegschaft | 364 |
| Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette 382 | |
| Betroffene Gemeinschaften | 386 |
| Verbraucher:innen und Endnutzer:innen | 389 |
| Unternehmenspolitik | 393 |
| Digitalisierung & Cyber Security | 403 |
| Zusätzliche Informationen | |
| gemäß § 243b UGB | 409 |
| Ergänzende Informationen zu den Kapiteln | 411 |
| Lenzing Gruppe: Leistungskennzahlen Nachhaltigkeit | Tabelle 01 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Nachhaltige Rohstoffbeschaffung | |||
| Anteil des Holzes aus zertifizierten oder kontrollierten Quellen | >99 % | >99 % | 100 % |
| Nachhaltige Innovationen | |||
| F&E – Ausgaben nach Frascati | EUR 31,6 Mio. | EUR 34,8 Mio. EUR 31,6 Mio. | |
| Anteil Spezialfasern am Faserumsatza | 72,3 % | 70,9 % | 79,0 % |
| Spezifischeb Schwefelemissionen (in kg/t, 2014 = 100 %) |
74 % | 67 % | 42 % |
| Spezifischerb Wasserverbrauch (in m3 /t, 2014 = 100 %) |
90 % | 94 % | 79 % |
| CSB nach Wasseraufbereitung (spezifischb , in kg/t, 2014 = 100 %) |
92 % | 90 % | 79 % |
| Dekarbonisierung | |||
| Spezifischerb Primärenergieverbrauch (GJ/t, 2014 = 100 %) |
97 % | 98 % | 110 % |
| Spezifischeb Treibhausgasemissionen index Scope 1, 2 & 3c (t CO2, Äquivalent/t, 2017 = 100 %) |
91 % | 82 % | 55 % |
| Mitarbeiter:innen | |||
| Anzahl der Mitarbeiter:innend | 7.958 | 8.301 | 8.340 |
| Gesundheit und Sicherheit | |||
| Arbeitsunfallrate (Rate of recordable work-related injuries, TRIFR)d | 0,76 | 0,6 | 0,7 |
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
Lieferanten, die 80 % der Ausgaben mit Audit/ interner Bewertung vertreten (% der Ausgaben) 40 %
a) Spezialfasern von Lenzing sind Net Benefit-Produkte, die positive Auswirkungen und Vorteile für Gesellschaft, Umwelt und die Partner der Wertschöpfungskette bieten. b) Spezifische Indikatoren werden pro Produktionseinheit der Lenzing AG (d. h. Zellstoff- und Faserproduktionsvolumen) angegeben. Dies gilt für alle spezifischen Indikatoren in
diesem Bericht, außer für die spezifischen THG-Emissionen (angegeben pro Tonne Zellstoff und Faser verkauft).
c) Neuberechnung der Scope-3-Emissionen von 2017 bis 2021 auf der Grundlage aktualisierter Daten von Markt-Zellstofflieferanten. 2022 Ausschluss der GHG-Emissionen für die Scopes 1, 2 & 3 in Thailand und Brasilien, da sich diese Anlagen in der Anlaufphase befanden.
d) Mitarbeiter:innen (inklusive Lehrlinge und ohne Leasingpersonal) in Österreich, der Tschechischen Republik, Großbritannien, den USA, China, Indonesien, Indien, Taiwan, Thailand, der Türkei, Korea, Singapur, Brasilien, Deutschland und Italien.
e) 95 Prozent der wichtigsten Lieferanten, auf die 80 % der Ausgaben entfallen, bis 2025 über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung.
Fünf von Lenzings Produktionsstandorten wurden erfolgreich durch das unabhängige Social Labor Convergence Program (SLCP) bewertet – Bewertungen und Auszeichnungen
CDP: Lenzing ist eines von nur 10 Unternehmen weltweit, das mit dem herausragenden Triple "A"-Rating für umweltgerechte Führung und Offenlegung in den Bereichen Klimawandel, Wassersicherheit und Wälder ausgezeichnet ist

CLIMATE FORESTS WATER






[ESRS 2 BP-1; GRI 2-1, 2-2, 2-3]1
Dieser Bericht ist der zusammengefasste konsolidierte nichtfinanzielle Bericht der Lenzing Gruppe2 (gemäß § 267a UGB) und der Lenzing Aktiengesellschaft (gemäß § 243b UGB).
Als Pionier berücksichtigt die Lenzing AG bereits in ihren Nachhaltigkeitsberichten der Jahre 2022 und 2023 Kernelemente der neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Lenzing arbeitet kontinuierlich daran die Einbeziehung von ESRS in den Bericht zu optimieren. Verweise auf die ESRS im Text spiegeln die Struktur der ESRS sowie die damit verbundenen GRIs wider, dieser Bericht erhebt nicht den Anspruch ESRS-konform zu sein.
Da Lenzing auf global tätig ist und einen konzernweiten Ansatz in verschiedenen Bereichen verfolgt, betreffen alle Beschreibungen von Managementansätzen und Konzepten hinsichtlich der wesentlichen Themen sowohl die Lenzing Gruppe als auch die Lenzing Aktiengesellschaft. Wenn für bestimmte Indikatoren aussagekräftige Zahlen vorhanden sind, werden diese im Anhang separat für die Lenzing Aktiengesellschaft aufgeführt. Dieser Bericht umfasst alle voll konsolidierten Gesellschaften der Lenzing Gruppe. Detaillierte Informationen finden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Note 3, Note 41). Gemäß den gesetzlichen Anforderungen besteht ein jährlicher Berichtszyklus.
Lenzing hat auf die Angabe von genauen Zahlen in Bezug auf den Materialzufluss im Sinne von GRI 303-1 und 301-2 verzichtet.
[ESRS 2 BP-2; GRI 2-3, 2-4]
Enthalten die Kennzahlen Angaben zu den vor- und/oder nachgelagerten Wertschöpfungsketten, die anhand indirekter Quellen geschätzt wurden, dann werden Informationen zu den Annahmen am Ende der entsprechenden Tabelle in der Nachhaltigkeitserklärung angegeben.
Die Erläuterungen zu den revidierten Vergleichszahlen finden sich am Ende der betreffenden Tabellen in der Nachhaltigkeitserklärung.
Im Jahr 2021 wurde die Wesentlichkeitsanalyse der Lenzing Gruppe erneuert. Dies ergab Änderungen bezüglich der wesentlichen Themen. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse" und im Fokuspapier "Wesentlichkeitsanalyse". Aufgrund der weiteren Umsetzung der ESRS-Struktur in diesem Jahr wurden die wesentlichen Themen von Lenzing, sofern erforderlich, gemäß den ESRS umbenannt. So wurde etwa "Klima & Energie" in "Klimawandel" umbenannt.
Eine Neuberechnung der Scope 3-Emissionen von 2017 bis 2021 war aufgrund aktualisierter Marktdaten von Zellstofflieferanten erforderlich (Tabellen 01 und 16).
Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) für den Zeitraum 01.01.2023- 31.12.2023 erstellt. Einen detaillierten GRI-Index finden Sie auf der Webseite des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2023 der Lenzing Gruppe.
Wenn für bestimmte Indikatoren aussagekräftige Zahlen vorhanden sind, sind im Anhang (entsprechend dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG3 ) und nach den AFRAC-Empfehlungen) separate Daten für die Lenzing Aktiengesellschaft aufgeführt.
Krishna Manda VP Corporate Sustainability Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing Österreich
Tel.: +43 7672 701-0 E-Mail: [email protected]
Alle in diesem Bericht erwähnten Fokuspapiere finden Sie hier: https://www.lenzing.com/investors/publications
In der nachfolgenden Tabelle 02 ist angegeben, welche Offenlegungsanforderungen der Nachhaltigkeitserklärung durch Verweis einbezogen werden.
1 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
2 "Die Gruppe" (aus Gründen der besseren Lesbarkeit gelegentlich auch "Lenzing" genannt) umfasst die Lenzing Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften. 3 Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (§243b, §267a UGB)
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 20, 21, 22 Die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane (GRI 2-9, 2-12) |
Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht |
|---|---|
| ESRS 2 GOV-1 Absatz 22c (GRI 2-18) | Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht |
| ESRS 2 GOV-5 Risikomanagement und interne Kontrollen der Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI 2-12, 2-18) |
Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht Jahresbericht: Risikobericht |
| ESRS 2 SBM 3 Absatz 46, 47, 48, 49 (GRI 2-22) | Jahresbericht: Vorwort des CEO |
| GRI 2-1 | Jahresbericht: Die Standorte der Lenzing Gruppe; Grundkapital und Aktionärsstruktur |
| GRI 2-9, 2-10, 2-11, 2-15 | Jahresbericht: Group Corporate Governance Bericht |
| GRI 2-19 | Vergütungsbericht (verfügbar ab 21.03.2024) |
GRI 2-20 Vergütungs-Policy
[ESRS 2 GOV-1; GRI 2-12, 2-13, 2-17]
Corporate Sustainability berichtet direkt an den Vorstand. Darüber hinaus wurde ein interner Ausschuss (ESG Committee) gebildet, um die Nachhaltigkeitsagenda im Unternehmen voranzutreiben. Das Committee trifft vierteljährlich zusammen. Es finden regelmäßig funktionsübergreifende Abstimmungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen statt, um die Integration sozialer und ökologischer Belange in die Geschäftsabläufe zu fördern. Allgemeine Informationen zur Corporate Governance finden Sie im Geschäftsbericht 2023 der Lenzing Gruppe (Corporate Governance Bericht).
Abb. 01

* Das ESG Committee ist ein internes Komitee zur Beschleunigung der Nachhaltigkeitsagenda. Mitglieder sind Managing Board, Global Strategy and M&A, Corporate Sustainability, Global Wood & Pulp, Corporate Audit & Risk, Investor Relations, Global QESH, Global HR, Corporate Controlling, Global Procurement, Global Textile Business, Global Nonwoven Business, Corporate Communications, Research & Development, Wood/Pulp commercial, Operations (representative), Works council (representative).
[ESRS 2 GOV-2; GRI 2-12, 2-14, 2-16, 2-18]
Nachhaltigkeit ist ein Wert, Geschäftstreiber und Ansporn für Innovationen in der Lenzing Gruppe. Das Unternehmen nutzt die Nachhaltigkeitsarbeit zunehmend, indem es sich mit Net Benefit-Produkten (z.B. LENZING™ ECOVERO™), wichtigen Ratings (für Investoren) sowie in Benchmarking-Tools auf breiterer Branchenebene positioniert. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde ein ESG Committee eingerichtet, das die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda durch eine funktionsübergreifende Abstimmung beschleunigt. Dieses Committee tritt einmal pro Quartal zusammen. Die wichtigsten Ziele sind die Formulierung und Umsetzung einer ESG-Vision, einer ESG-Strategie sowie von ESG-Kriterien für das Unternehmen. Das ESG Committee (Abb. 02) besteht aus dem Vorstand und Verantwortlichen verschiedener Funktionen, die den Fortschritt der Nachhaltigkeitsziele überprüfen, die Effektivität des Ansatzes für das Management aller Nachhaltigkeitsaspekte, einschließlich Risiken und Chancen, bewerten und langfristige strategische Entscheidungen treffen. Die Corporate Sustainability Abteilung ist ein integraler Bestandteil des Committees und arbeitet eng mit verschiedenen Funktionen zusammen, um die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in unterschiedliche Geschäftsprozesse zu gewährleisten, auf die Anforderungen und Erwartungen der Stakeholder einzugehen und das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Darüber hinaus werden ESG Committee Meetings als Möglichkeit erachtet, das kollektive Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrung des Vorstands in Bezug auf nachhaltige Entwicklung zu stärken.
2023 wurde vom Aufsichtsrat ein ESG-Ausschuss eingerichtet, um der zunehmenden Bedeutung von ESG-Themen im Hinblick auf die Strategie, den nachhaltigen Geschäftserfolg und die Transformation Rechnung zu tragen. Dieser soll den Vorstand, das AR-Plenum sowie den Prüfungsausschuss und den Strategie- Wachstumsund Innovationsausschuss bei Fragen zur Nichtfinanziellen Berichterstattung, sowie strategischen ESG-Themen unterstützen. Das Committee trat erstmals im November des Berichtjahres zusammen. Künftige Meetings werden zweimal pro Jahr stattfinden.

Informationen zur Führungskultur der Lenzing Gruppe nden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate Governance-Bericht)
[ESRS 2 GOV-3]
Die Vergütungs-Policy der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an finanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nichtfinanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft, welche die nachhaltige Unternehmensstrategie weiter fördern. Daher wurde der Long-Term-Incentive (LTI), ein variabler Leistungsbonus, zusätzlich zu den bestehenden Kriterien um Nachhaltigkeitsziele für Vorstandsmitglieder ergänzt. Weitere Informationen finden sich im Vergütungsbericht (verfügbar ab 21.03.2024).
Nachfolgend sind spezifische Ziele aufgeführt, die mit der Vergütung des Vorstands verbunden sind:
[ESRS 2 SBM-1; GRI 2-6, 2-22, 201-1]
Die Lenzing Gruppe setzt sich für eine ökologisch verantwortungsvolle Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz ein, das in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen wächst. Als Innovationspionier ist Lenzing ein Partner der globalen Textil- und Vliesstoffhersteller und treibt zahlreiche neue technologische Entwicklungen voran.

a) Betrit TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™ Fasern. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit der Textilund Vliesstoprodukte für die Konsumenten hängen auch von der Materialzusammensetzung (Fasermischung) und der Verarbeitung auf den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette ab.
Die Lenzing Gruppe ist Teil der Chemieindustrie, und ihre Fasern kommen größtenteils in der Textil- und Bekleidungsbranche zum Einsatz. Das Produktportfolio von Lenzing reicht von Faserzellstoff als Basisrohmaterial bis hin zu Standardfasern und innovativen Spezialfasern sowie Energie und biobasierten Bioraffinerieprodukten. Die eigene Zellstoff-Produktion an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) basiert auf einem Bioraffinerie-Konzept, bei dem der Rohstoff Holz vollständig verwertet wird.
Die Lenzing Gruppe vereint umfassende Kompetenz bei Faserzellstoff- und Bioraffinerieverfahren mit jahrzehntelanger Erfahrung in drei wesentlichen Faserprozesstechnologien:
Aus den vorgenannten Prozessen haben sich weitere Entwicklungen und Technologien ergeben. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Net Benefit-Ansatz" oder auf der Lenzing Website.
Die hochwertigen Fasern der Lenzing Gruppe sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Vliesstoff- und textilen Anwendungen – von eleganter Bekleidung über vielseitige Denim-Stoffe bis zu High-Performance-Sportbekleidung, luxuriöse Bettwäsche sowie nachhaltige Schuhe. Angesichts ihrer gleichbleibend hohen Qualität eignen sich die Fasern von Lenzing überdies hervorragend für Hygieneprodukte und technische Anwendungen.
Die wichtigsten Rohmaterialien für die Produktion von Lenzing Fasern sind Holz und Prozesschemikalien. Lenzing verwendet Faserzellstoff aus eigener Produktion und von externen Lieferanten.
Die Produktion erfolgt in zwei Schritten: In einem ersten Schritt wird Faserzellstoff hergestellt, und in einem zweiten Schritt werden Fasern auf der Basis von Faserzellstoff produziert. Der Faserzellstoff von Lenzing wird in drei Bioraffinerien an den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) hergestellt. Lenzing setzt auf modernste und nachhaltige Produktionstechnologien.
Das bedeutet hohe Ressourceneffizienz, hohe Rückgewinnungsraten für Chemikalien und, wo möglich, geschlossene Kreisläufe für Prozesschemikalien und Wasser.
Auch Bioenergie und Bioraffinerie-Produkte werden erzeugt. Lenzing kombiniert ihr umfassendes Know-how im Bereich Faserzellstoff- und Bioraffinerie-Technologien mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Cellulosefaserproduktion.
Wie in Abb. 03 unter "Produktionsschritte" dargestellt, nutzen die Kunden in der nachgelagerten Wertschöpfungskette die Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoffen oder für industrielle Anwendungen.
Lenzing arbeitet eng mit den Partnern der Wertschöpfungskette zusammen, vom Direktkunden bis zum Einzelhandel, in der Textilwie auch in der Vliesstoffindustrie sowie im Bereich industrielle Anwendungen, um Know-how sowohl in der Verarbeitung als auch in der Entwicklung innovativer Anwendungen zu vermitteln.
Nach der Herstellung werden die fertigen Produkte vertrieben, womit die Nutzungsphase bei den Konsument:innen beginnt.
TÜV-zertifizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™4 Fasern sind, wie der Name schon sagt, kompostierbar und biologisch abbaubar. Die Kompostierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit von im Handel erhältlichen Textilien und Vliesstoffprodukten hängen jedoch auch von der Materialzusammensetzung (zum Beispiel Fasermischung) des Produkts und der Verarbeitung in der Wertschöpfungskette ab.
| 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|
| Wertschaffung | EUR 685,4 Mio. | EUR 527,6 Mio. | EUR 26,3 Mio. |
| Ökonomische Wertschöpfunga | |||
| Mitarbeiter:innenb,c | EUR 446,4 Mio. | EUR 449,5 Mio. | EUR 464,4 Mio. |
| Gewinnrücklagen | EUR 12,2 Mio. | EUR –37,2 Mio. | EUR –593,0 Mio. |
| Öffentlicher Sektord | EUR 67,6 Mio. | EUR 42,6 Mio. | EUR 23,0 Mio. |
| Aktionäre (Dividende)e | EUR 115,5 Mio. | EUR 0,0 Mio. | EUR 0,0 Mio. |
| Fremdkapitalgeberb,f | EUR 43,6 Mio. | EUR 72,7 Mio. | EUR 131,9 Mio. |
| ROCE (Return On Capital Employed)b,g | 5,4 % | 2,0 % | –14,2 % |
| Bereinigte Eigenkapitalquoteg | 39,7 % | 37,8 % | 34,7 % |
| Umsatzerlöse | EUR 2.194,6 Mio. | EUR 2.565,7 Mio. EUR 2.521,2 Mio. | |
| EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen)b | EUR 362,9 Mio. | EUR 241,9 Mio. | EUR 303,3 Mio. |
| Gesamtfaserverkaufsmenge | 909.000 t | 814.430 t | 841.000 t |
a) Die Wertschöpfung in der Lenzing Gruppe errechnet sich aus der Unternehmensleistung abzüglich des Materialaufwands, der sonstigen Aufwendungen und der
Abschreibungen. Die Verteilung der Wertschöpfung zeigt, inwieweit diese auf die Stakeholder wie Mitarbeiter:innen, öffentliche Hand und Kreditgeber verteilt wird.
b) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses 2023).
c) Personalkosten abzüglich Kommunalsteuern
d) Ertragssteueraufwand zuzüglich Vermögenssteuern und ähnliche Steuern zuzüglich Kommunalsteuern
e) Auf Basis Gewinnverwendungsvorschlag
f) Finanzierungskosten abzüglich Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Schulden
g) Die oben angeführten Finanzkennzahlen sind im Wesentlichen aus dem IFRS-Konzernabschluss der Lenzing Gruppe abgeleitet. Weitere Details sind im Abschnitt
"Erläuterungen zu den finanziellen Leistungsindikatoren der Lenzing Gruppe", im Glossar des Geschäftsberichts und im Konzernabschluss der Lenzing Gruppe enthalten.
Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
4 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology.
Wir setzen uns mit Leidenschaft dafür ein, nachhaltige Lösungen für den wachsenden Bedarf der Welt zur Verfügung zu stellen. Wir schaffen eine positive Wirkung für die Menschen, mit denen wir arbeiten, die Konsument:innen, denen wir dienen, und die Gesellschaft und Umwelt, in der wir tätig sind. Das sichert unseren wirtschaftlichen Erfolg.
Wir verstehen uns als Impulsgeber und arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten und Partnern in der Wertschöpfungskette daran, positive Veränderungen in Gang zu setzen. Wir setzen uns aktiv für die Verbesserung der ökologischen Performance entlang der Wertschöpfungskette und damit im Endprodukt ein und engagieren uns für das gesellschaftliche Wohl. Positive Auswirkungen und Zusatznutzen für Mensch und Umwelt zu schaffen – das ist das klare Ziel unserer Innovations- und Geschäftstätigkeit.
Lenzings definierte Nachhaltigkeitsmission und -vision ist ein Leitfaden, um bei allem, was Lenzing tut, bessere Entscheidungen zu treffen – von den kleinen Entscheidungen des Tagesgeschäfts bis hin zu strategischen und langfristigen Entscheidungen.
"Naturally Positive", die Nachhaltigkeitsstrategie der Lenzing Gruppe, wurde auf der Grundlage der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse entwickelt und ist fest in der 2022 entwickelten Strategie "Better Growth" der Lenzing Gruppe verankert. Innerhalb der vier strategischen Felder (Nachhaltigkeit, Innovation, Premiumisierung und Exzellenz) definiert diese Strategie jene Nachhaltigkeitsbereiche, in denen Lenzing den größten Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten kann. Gleichzeitig ermöglicht dieser Ansatz Lenzing, jene Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), auf welche die Unternehmensaktivitäten die größten Auswirkungen haben, angemessen zu berücksichtigen und zu unterstützen.
Weitere Informationen finden sich im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie 'Naturally Positive'" und im Fokuspapier "Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen".

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing baut auf drei strategischen Grundsätzen auf. Innerhalb dieser Grundsätze wurden sieben Kernbereiche identifiziert, in denen die Lenzing Gruppe wesentlich zur Schaffung positiver Auswirkungen und Vorteile beiträgt.
Komplexe globale Herausforderungen verlangen einen gemeinschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen – unter Einbeziehung vieler Stakeholder-Gruppen. Als einem der führenden Unternehmen in der Herstellung regenerierter Cellulosefasern kommt Lenzing eine besondere Verantwortung zu. Daher trägt das Unternehmen mit Ehrgeiz dazu bei, die Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Textil- und Vliesstoffindustrie weiter anzuheben. Grundvoraussetzungen für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen sind Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Mit ihren Beiträgen zur Entwicklung von branchenweiten Methoden, Instrumenten und Ansätzen hilft Lenzing der gesamten Branche, auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit voranzukommen und zentrale Herausforderungen zu bewältigen. Benchmarking-Instrumente wie ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) und FSLM (Facility Social Labor Module), konkrete Nachhaltigkeitsziele, die Einbindung von Lieferanten und Instrumente zur physischen und digitalen Rückverfolgbarkeit tragen zu diesem Wandel bei.
Im Einklang mit Lenzings Vision hinsichtlich Kreislaufwirtschaft "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" treibt das Unternehmen die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voran, indem die Lenzing Gruppe danach strebt, Abfällen in allen Aspekten ihres Kerngeschäftes ein neues Leben zu schenken und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauflösungen zu entwickeln. Diese Vision basiert auf der Entschlossenheit von Lenzing, mit so wenig neuen Ressourcen wie möglich einen Mehrwert zu schaffen und den Einsatz von fossilem Kohlenstoff im Unternehmen und in der Wertschöpfungskette zu reduzieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern.
Das Unternehmen vereint den Cellulosefaserzyklus seiner holzbasierten Produkte (biologischer Zyklus) mit innovativen Technologien, in deren Mittelpunkt geschlossene Produktionskreisläufe und die Rückgewinnung von Rohstoffen und Chemikalien (technischer Zyklus) stehen.
Spezielle Zielvorgaben für die Entwicklung von Fasern auf der Basis von Recyclingmaterial und von Kreislaufgeschäftsmodellen mit Partnern in der Wertschöpfungskette tragen zu diesem Grundsatz bei. Weitere Informationen finden sich im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Lenzing ermöglicht ihren Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Produkte, ihre Umwelt- und Sozialleistung zu verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele und -verpflichtungen zu erreichen. Eine verantwortungsbewusste Beschaffungspolitik, der verantwortungsbewusste Umgang mit Wasser, die Dekarbonisierung und nachhaltige Innovationen bilden die Grundlage für Lenzings Bemühungen, ihre Wertschöpfungskette "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung und Klimaschutz sind Eckpfeiler für das verantwortungsvolle Unternehmertum von Lenzing und wirken als Innovationsmotor.
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing sowie zu den strategischen Grundsätzen und Kernbereichen der Nachhaltigkeit des Unternehmens finden Sie im Fokuspapier "Nachhaltigkeitsstrategie".
Lenzing ist bestrebt, bei allen Aktivitäten und geschäftlichen Entscheidungen beste Nachhaltigkeitspraktiken, lebenszyklusorientiertes und langfristiges Denken, transparente und respektvolle Zusammenarbeit sowie Partnerschaften mit ihren Stakeholdern anzuwenden, um die langfristigen Ziele der Gesellschaft zu erreichen. Der Ansatz von Lenzing ist es, mit ihren Geschäftspraktiken und Produkten mehr positive Auswirkungen und Nutzen zu stiften, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dies umfasst die drei Bereiche PEOPLE, PLANET und PROFIT, wobei die Bedürfnisse von Gesellschaft, Umwelt und Anteilseignern gleichermaßen berücksichtigt werden.
Die Lenzing Gruppe hat sich Nachhaltigkeitsziele für die wichtigsten Herausforderungen in jedem ihrer strategischen Kernbereiche gesetzt. Um die Transparenz zu erhöhen, werden die entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen und der im Berichtsjahr erzielte Fortschritt unterhalb erläutert. In einem Unternehmen können potenzielle Konflikte aus unterschiedlichen wesentlichen Themen und ihren jeweiligen Zielen entstehen. Zum Beispiel können nachhaltige Rohstoffbeschaffung und Biodiversität und Ökosysteme in Konkurrenz zueinander stehen, wenn die Beschaffung aus kritischen (geschützten und gefährdeten) Wäldern zu einem möglichen Verlust der Biodiversität führen könnte. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen setzt sich Lenzing dafür ein, Holz und Faserzellstoff
Farbcode Status

ausschließlich aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen zu beziehen. Darüber hinaus ist Lenzing bestrebt, die biologische Vielfalt in verschiedenen Regionen der Welt durch Naturschutzprojekte positiv zu beeinflussen. Weiteres Konfliktpotenzial kann zwischen den Klimazielen und dem Ziel eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Wasser bestehen, da das Recycling von Wasser sehr energieintensiv ist. Um diesem Konflikt entgegenzuwirken, setzt Lenzing Wasserziele für Regionen mit Wasserknappheit. Hier verfolgt das Unternehmen bei der Zielsetzung einen kontextbasierten Ansatz, wobei jeweils die für eine spezielle Region wichtigsten Themen angegangen und priorisiert werden.
| Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Status | Tabelle 04 | ||
|---|---|---|---|
| Umsetzung bis | SDG | ||
| Nachhaltige Innovationen | |||
| Luftemissionen | Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a | Maßnahmen durchgeführt |
12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 | |
| Status in 2023 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertifiziert. Alle Maßnahmen für dieses Ziel wurden umgesetzt, aber um das Ziel zu erreichen, müssen die Maßnahmen ein ganzes Jahr lang laufen. |
||
| Textilrecycling | Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025 |
2025 | 9, 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien | 2022 | |
| Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRATM Technologie für Textilien hergestellt wurden |
2023 | ||
| Lenzing führt ihre Viscose- und Modalfasern mit REFIBRATM Technologie mit mindestens 30 Prozent Recyclinganteil ein |
2023 | ||
| Die Unternehmen Lenzing und Södra werden gemeinsam 25.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr am Södra-Standort in Mörrum recycelnb |
2025 | ||
| Status in 2023 | Die gemeinsamen Anstrengungen mit Södra zur Entwicklung eines Recycling-Zellstoffs mit einem Anteil an Altextil-Abfällen im industriellen Maßstab wurden erneut erfolgreich fortgesetzt und ebenfalls mit dem ITMF-Award ausgezeichnet. Die Projektpläne wurden aktualisiert, um das geplante Volumen der neuen Produktionslinie von 25 kt/a auf 50 kt/a Rohstoff zu erhöhen, und die Inbetriebnahme dieser Anlage ist für 2027 geplant. Insgesamt setzte Lenzing die Produkt- und Prozessentwicklung im Hinblick auf das Kernziel 2025 fort. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung einer Viscosefaser mit REFIBRA™ Technologie, die zu 20 Prozent aus recyceltem Zellstoff aus Baumwolltextilabfällen besteht, mit dem Ziel, diesen Anteil in naher Zukunft weiter zu erhöhen. Die größten Herausforderungen bleiben die Anpassung der Eigenschaften von Recycling-Zellstoff für die industrielle Faserproduktion und die Suche nach Lösungen, um Recycling-Zellstoff in industriellem Maßstab verarbeitbar zu machen. |
||
| Kreislaufwirtschaft | Umsetzen eines neuen Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodells durch Schließen der Kreisläufe für Alttextilien; Zusammenarbeit mit 25 wichtigen Unternehmen der Lieferkette bis 2025 |
2025 | 9, 12, 17 |
| Status in 2023 | Einige Höhepunkte im Jahr 2023 waren: der Start eines Recyclingprojekts mit ARA und anderen Partnern; die Teilnahme an internationalen Projekten zur Verbesserung der Sortierung und Rückverfolgbarkeit von Fasern und die Zusammenarbeit mit Södra, die eine LIFE-Förderung erhielt und mit dem ITMF-Preis für internationale Kooperationen ausgezeichnet wurde. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft". |
||
| ZDHC Viscose | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2024 |
2026 | 6, 12 |
|---|---|---|---|
| Status in 2023 | Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde im Jahr 2023 fortgesetzt. Die Umsetzung der Luftemissionsrichtlinie verlief planmäßig, allerdings wird die Berichterstattung über die ZDHC-Lieferantenplattform (für man-made cellulosic fibers MMCF) aufgrund der Verzögerung des offiziellen Starts erst in der ersten Hälfte des Jahres 2024 beginnen. Das Ziel, das "aufstrebend" Niveau zu erreichen, wird nun aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen auf 2026 verschoben. |
||
| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028 |
2028 | 6, 12 |
| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 | |
| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 | ||
| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 | ||
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 | ||
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 | ||
| Status in 2023 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich kein ZDHC-zertifiziertes Labor gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht abgeschlossen werden. Die Standorte, die die Berichterstattung über das ZDHC-Gateway abgeschlossen haben, haben alle das angestrebte Niveau erreicht. Die Anforderungen gemäß der Richtlinie zur verantwortungsvollen Faserproduktion werden ab 2024 nach der Veröffentlichung der ZDHC-Lieferantenplattform für MMCF Anfang November 2023 gemeldet. |
||
| Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser | |||
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstoffbedarf CSB) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024; Ausgangsbasis 2014a,b |
2024 | 6, 12 |
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 | |
| Status in 2023 | Lenzing implementiert neue Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Grimsby (Großbritannien) Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Purwakarta (Indonesien) fand 2023 statt, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 geplant. Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Grimsby (Vereinigtes Königreich) ist auf Kurs und wird 2024 in Betrieb gehen. |
2024 | |
| Nachhaltige Rohstoffbeschaffung und Biodiversität | |||
| Naturschutzprojekt Albanien |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social Impact-Projekt bis 2024 |
2024 | 1, 15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 | |
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 | ||
| Status in 2023 | Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien Der Umfang des Projekts wurde erheblich auf andere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Ausweitung wurde von der Austrian Developmet Agency (ADA) und Lenzing finanziert und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Im Jahr 2023 wurden 10.778 Bäume gepflanzt, was zu einer zusätzlichen Aufforstung von 5 ha führt. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme". |
Jährlich | |
| Naturschutzfläche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoffproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
2030 | 15 |
| Maßnahme(n) | Lenzing erhöht die Naturschutzfläche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 15.000 ha |
2030 | |
| Status in 2023 | Lenzing hat dieses Ziel im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzfläche in Brasilien sogar über das Ziel hinaus auf mehr als 19.000 ha im Jahr 2023 erhöht. |
||
| Naturschutzprojekte Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Aufforstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 | 15 | |
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte im Jahr 2023 mehrere Projekte außerhalb ihrer Wertschöpfungskette, z.B. ein Projekt zum Schutz von Wildbienen in Österreich. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme". |
||
| Partnerschaften für den systemischen Wandel | |||
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich | 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet bis 2025,95 Prozent ihrer Top-Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung. |
2025 | |
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaffungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich | ||
| Status in 2023 | Rund 600 der wichtigsten Lieferanten von Lenzing wurden von EcoVadis bewertet. Acht Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms "Together for Sustainability" geprüft. 40 Prozent der Ausgaben wurden durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferverträge der wichtigsten Chemielieferanten für Lenzing enthalten Nachhaltigkeitsklauseln. |
||
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024d |
2024 | 12, 17 |
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten und 2023 die erste externe Verifizierung durch |
2023 | ||
|---|---|---|---|---|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) und 2024 die erste externe Verifizierung durch |
2024 | |||
| Status in 2023 | Sieben Standorte haben FEM eingeführt, vier Standorte haben die Verifizierung mit ausgezeichneten Ergebnissen von 90 bis 95 abgeschlossen, drei Standorte mit Ergebnissen zwischen 70 und 89. Für die Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) wurden Selbstbeurteilungen und Schulungen durchgeführt. Beide Standorte bereiten sich auf die Verifizierung im Jahr 2024 vor. |
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| Dekarbonisierung | ||||
| Kurzfristiges | Neues Ziel: Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g |
2030 | 7, 13 | |
| wissenschaftlich fundiertes Ziel |
Vorheriges Ziel: Reduzierung der THG-Emissionen nach Scope 1, 2 & 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor- und nachgelagerter Transport sowie Brennstoffe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellstoff bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
2030 | ||
| Maßnahme(n) | Lenzing reduziert 40 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017)b,e |
2024 | ||
| Lenzing reduziert 50 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017)e |
2027 | |||
| Status in 2023 | Lenzing hat seinen Ansatz zur Minderung des Klimawandels beibehalten und seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 reduziert. Für 2023 hat Lenzing ein neues wissenschaftsbasiertes Ziel festgelegt, das sich an einem 1,5°C Szenario orientiert. Dieses Ziel wurde von der Initiative "Science Based Target" bestätigt. Die Maßnahme, die eine Reduktion der spezifischen Emissionen um 40 Prozent vorsieht, wurde 2023 erfolgreich umgesetzt. Weitere Informationen hierzu und detaillierte Angaben zu den erzielten Ergebnissen finden Sie im Kapitel "Klimawandel". |
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| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten THG-Emissionen (Scopes 1, 2 & 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 | 7, 13 | |
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100°Prozent Ökostrom | 2024 | ||
| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 | |||
| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 | |||
| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellstoff-Produktion in Brasilien bereit |
2023 | |||
| Lenzing erreicht Scope 1- und 2-Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergieh |
2023 | |||
| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope 3-Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaffen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2-Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich | |||
| Lenzing engagiert sich mit 50 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein geneehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstoffbranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringem CO2-Fußabdruck bereitstellen zu können, z.B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZING™ ECOVEROTM und VEOCELTM. |
Kontinuierlich | |||
| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2-Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich | |||
| Status in 2023 | Sechs Produktionssandorte beziehen zu 100 Prozent erneuerbaren Strom. Der Anschluss von Gasleitungen und der Bau von Anlagen in Nanjing (China) sind im Gange. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es finden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaffung von Chemikalien mit geringerem CO2-Fußabdruck zur Verfügung (z.B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) stand vor einigen Herausforderungen, um durchgängig 100 Prozent Energie aus Biomasse zu erhalten, was auf die Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners zurückzuführen ist, jedoch hat der Standort im Oktober und November 100 Prozent Energie aus Biomasse erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen zu erarbeiten. Die Gespräche und Verhandlungen über die Sicherstellung der Bioenergie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, dauern an. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Endkunden angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage einer kostengünstigen Beschaffung den Vorrang vor einer nachhaltigen gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck zu zahlen. Einbindung der Kunden für die Positionierung dieser Produkte hat im Jahr 2023 stattgefunden, um die Reduzierung der Scope-3-Emissionen der Kunden zu unterstützen. |
|||
| Menschen fördern und ermächtigen | ||||
| Sozialstandard | Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertifikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellstoff) bis 2024d |
2024 | 8, 12 | |
| Maßnahme(n) | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024 |
2024 | ||
| Status in 2023 | Die Vor-Ort-Audits der Produktionsstandorte für FSLM Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien) und Paskov (Tschechische Republik) wurden erfolgreich abgeschlossen. Derzeit ist es nicht möglich, eine FSLM-Prüfung durch Dritte in Österreich zu erhalten, da es keine zugelassenen Auditoren gibt. |
Chancengleichheit, Diversität und Inklusion Schaffung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt Kontinuierlich 3, 5, 10 Maßnahme(n) Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch 2025
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5b | 2025 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima Umfrage |
2026 | |||||
| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 | |||||
| Status in 2023 | Es wurde eine globale Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion (EDI) mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter:innen in mehreren Sprachen veröffentlicht. Außerdem wurde ein Prozess etabliert, wie mit einem möglichen Fall von Kinderarbeit umgegangen werden muss. Es wurden zwei Mitarbeiter-Ressourcengruppen (ERGs) eingerichtet. Die erste soll die Gleichstellung der Geschlechter in Lenzing weiter verbessern, die zweite soll den Multikulturalismus fördern. Eine Teamleiter:innen-Akademie mit Modulen für integrative Führung wurde in Grimsby (Vereinigtes Königreich) eingeführt. Lenzing veröffentlichte ein zusammenfassendes Dokument mit allen globalen Richtlinien, die sich auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen auswirken. |
|||||
| Einbeziehung der Gemeinden |
Kontinuierliche Unterstützung der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung der Lenzing Produktionsstandorte und Unterstützung von Sozialprogrammen bis 2025 und darüber hinaus |
Kontinuierlich | 1, 3, 11 | |||
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte zahlreiche soziale Projekte für lokale Gemeinden in der Nähe von Lenzing-Standorten. Weitere |
Informationen finden Sie im Kapitel "Betroffene Gemeinschaften" und im Fokuspapier "Community engagement".
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) sind nicht berücksichtigt).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand)
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel (science-based target) bis 2030.
f) Scope 3-Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstoffs Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellstoff), der Produktion von Brennstoffen, dem Transport von eingekauften Rohstoffen und Brennstoffen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde aktualisiert und Ende 2023 vom SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch
Kohlenstoffspeicherung bestehen.
h) Diese Maßnahme wurde im Bericht von 2022 als erreicht markiert, konnte jedoch aufgrund von Problemen des Biomassekessels des Lieferanten nicht durchgängig im Jahr 2023 erreicht werden.
Eine geringfügige Änderung wurde vorgenommen, indem die Zahlen für die Nachhaltigkeitsziele durch spezifische Zielnamen ersetzt wurden.
| Erreichte Ziele | SDG | ||
|---|---|---|---|
| Ziel 10 | Verbesserung der Transparenz durch die Umsetzung des Higg Facilities Environmental Module (FEM 3.0) an allen Standorten bis 2019 |
Erreicht | 12, 17 |
| Ziel 12 | Erreichen der digitalen Rückverfolgbarkeit von Fasern durch 500 Wertschöpfungskettenpartner mit Blockchain-Technologie bis 2021 |
Erreicht | 9, 12, 17 |
| Ziel 13 | Erhöhung der physischen Rückverfolgbarkeit von TENCELTM x REFIBRATM und LENZING™ ECOVEROTM auf 100 Prozent der Lenzing Spezialfasern für Textilien bis 2021 |
Erreicht | 12 |
Ziele, die vor dem Berichtsjahr erreicht wurden
[ESRS 2 SBM-2; GRI 2-16, 2-29]
Die Welt ist heute stärker vernetzt als je zuvor. Ein verbesserter Zugang zu Technologie und Wissen ist ein wichtiges Instrument, um Ideen zu teilen und Innovationen zu fördern. Die komplexen globalen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, erfordern einen gemeinschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung systemischer Lösungen.
Für Lenzing bedeutet in Dialog zu treten ihre Stakeholder zu respektieren, mit Fachwissen und Erfahrung beizutragen und die Chance zu nutzen, von der Sichtweise ihrer Partner zu lernen. Grundvoraussetzung für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen ist Transparenz. Am Anfang eines jeden Dialogs steht die Bereitstellung transparenter Informationen, die den Stakeholdern ermöglichen, sich eine fundierte Meinung zu bilden, die Risiken zu bewerten und Missverständnisse durch den Aufbau von Vertrauen abzuwenden. Durch gegenseitigen Respekt und Offenheit geprägte Beziehungen zu den Stakeholdern helfen, bestehende Spannungen abzubauen und potenzielle Konflikte zu vermeiden.
Weitere Informationen zu unseren wichtigsten Stakeholdern finden Sie im Fokuspapier "Stakeholder engagement".
An dieser Kontaktaufnahme zu den jeweiligen Stakeholdern sind verschiedene Unternehmensfunktionen beteiligt. Neben dem Lenzing Nachhaltigkeitsteam spielen der Vorstand und die Manager:innen der verschiedenen Funktionen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des proaktiven Ansatzes der Gruppe für einen kontinuierlichen Stakeholder-Dialog.

Die wichtigsten Stakeholder für die Lenzing Gruppe sind die Menschen und Unternehmen, die von den Aktivitäten, der Unternehmenspolitik und den strategischen Zielen der Gruppe betroffen sein können. Lenzing betrachtet sie als strategische Partner, die ein erhebliches Interesse an und großen Einfluss auf die Bereiche haben, die Lenzing besonders am Herzen liegen. Eine ganz besondere Stakeholder-Gruppe sind die Mitarbeiter:innen von Lenzing. Transparenz, Zusammenarbeit und Informationsaustausch bezeugen die zuverlässige Leistung im Nachhaltigkeitsbereich der Lenzing Gruppe. Die Hauptthemen im Jahr 2023 waren:
Weitere Informationen zum Stakeholder-Dialog im Jahr 2023 finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in den jeweiligen thematischen Standards.
[ESRS 2 IRO-1; GRI 2-12, 3-1]

* LCA = Lebenszyklusanalyse
In 2021 wurde eine sogenannte doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Das bedeutet, dass sowohl der Einfluss der Umwelt auf das Unternehmen als auch der Einfluss des Unternehmens auf die Umwelt untersucht und um die finanzielle Betrachtung dieser Auswirkungen ergänzt wurde. Lenzing steht in laufendem Austausch mit Stakeholdern, um die Relevanz der Themen zu verstehen und die Wesentlichkeitsanalyse bei Bedarf zu aktualisieren.
[ESRS 2 IRO-2; GRI 3-2]
Im Berichtsjahr führte Lenzing Gespräche mit mehreren Stakeholdern (z.B. Canopy) und es wurden keine neuen Themen identifiziert. Weitere Informationen zur Aktualisierung der Wesentlichkeitsanalyse finden Sie im Fokuspapier "Wesentlichkeitsanalyse".
| Wesentlichkeitsanalyse - Zuordnung nach Themen Tabelle 05 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| Materielle Aspekte und Kapitel | Strategische Kernbereiche der Nachhaltigkeit |
NaDiVeG | ESRS | SDG | |
| Kreislaufwirtschaft & Ressourcen | Partnerschaften für den systemischen Wandel, Nachhaltige Innovationen |
Umweltbelange | E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft |
9, 11, 12, 17 | |
| Klima & Energie | Dekarbonisierung | Umweltbelange | E1 Klimawandel | 7, 13, 17 | |
| Verantwortungsbewusste Rohstoffbeschaffung |
Nachhaltige Rohstoffbeschaffung |
Umweltbelange | E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft, G1 Unternehmenspolitik |
15 | |
| Biodiversität & Ökosysteme | Nachhaltige Rohstoffbeschaffung |
Umweltbelange | E4 Biodiversität und Ökosysteme | 15 | |
| Nachhaltige Innovationen und Produkte |
Nachhaltige Innovationen | Umweltbelange | E2 Umweltverschmutzung, E3 Wasser- und Meeresressourcen, S4 Verbraucher und Endnutzer |
9, 12, 17 | |
| Gesundheit und Sicherheit | Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange | S1 Eigene Belegschaft | 3 | |
| Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken |
Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
S1 Eigene Belegschaft, S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette, S3 Betroffene Gemeinschaften |
5, 8, 10 | |
| Unternehmensethik | Menschen fördern und ermächtigen |
Alle nicht-finanziellen Belange | G1 Unternehmenspolitik | 16 | |
| Digitalisierung und Cyber Security | Nachhaltige Innovationen | Alle nicht-finanziellen Belange | – | 9, 8, 16 |
| Nachhaltigkeit in der Lieferkette | Nachhaltige Rohstoffbeschaffung, Partnerschaften für den systemischen Wandel |
Umweltbelange, Achtung der Menschenrechte |
– | 8, 12, 17 |
|---|---|---|---|---|
| Verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser |
Nachhaltige Innovationen | Umweltbelange | E3 Wasser- und Meeresressourcen | 6 |
| Gesellschaftliches Wohl | Förderung des gesellschaftlichen Wohls |
Soziale Belange | S3 Betroffene Gemeinschaften | 1, 3, 11 |
| Vielfalt, Inklusion und Chancengleichheit |
Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
S1 Eigene Belegschaft | 5,10 |
| Förderung und Entwicklung der Mitarbeiter:innen |
Menschen fördern und ermächtigen |
Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte |
S1 Eigene Belegschaft | 5,10 |
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Gemäß den Verordnungen, (EU) 2020/852 der Europäischen Kommission vom 18. Juni 2020, (EU) 2021/2139 der Europäischen Kommission vom 4. Juni 2021, (EU) 2021/2178 der Europäischen Kommission vom 6. Juli 2021, (EU) 2022/1214 der Europäischen Kommission vom 9. März 2022 und der Anpassung der delegierten Umweltrechtsakte (EU) 2023/2485 und 2023/2486 zum 27. Juni 2023, ist die Lenzing Gruppe verpflichtet, drei wesentliche Leistungskennzahlen Umsatz, CapEx und OpEx offenzulegen. Für das Geschäftsjahr 2023 sind für die Umweltziele 1-2 die Taxonomiefähigkeit und Taxonomiekonformität der Wirtschaftstätigkeiten der Lenzing Gruppe offenzulegen. Für die Umweltziele 3-6 lediglich die Taxnomoiefähigkeit. Die Lenzing Gruppe hat eine EU-Taxonomie-Rechnungslegungs-Richtlinie erarbeitet, um die Methode der Berichterstattung für die drei KPIs zu beschreiben.
Zur Bestimmung der taxonomiefähigen Aktivitäten hat die Lenzing Gruppe alle in der EU-Taxonomie aufgeführten Wirtschaftstätigkeiten analysiert. Die Taxonomiefähigkeit wurde anhand der Beschreibung der Wirtschaftsaktivitäten ermittelt. Angesichts der aktuellen EU-Gesetzgebung sind nicht alle Wirtschaftstätigkeiten und Wirtschaftszweige von den sechs derzeit geltenden Umweltzielen erfasst. Im Jahr 2022 wurden die ersten beiden Umweltziele berichtet, welche nicht die Kerngeschäftstätigkeiten der Lenzing Gruppe (Herstellung von holzbasierten Fasern, Faserzellstoffproduktion und unterstützende Tätigkeiten) umfassen. Die Veröffentlichung der vier zusätzlichen Umweltziele und die Anpassung der bestehenden Ziele hat an dieser Situation nichts geändert. Die Angaben zu taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten für das Jahr 2023 erstrecken sich daher nur auf einen sehr kleinen Teil der Aktivitäten der Lenzing Gruppe.
Die folgenden Tätigkeiten sind als taxonomiefähig eingestuft: Herstellung von Soda (CCM 3.12.), Übertragung und Verteilung von Elektrizität (CCM 4.9.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen (CCM 4.19.), Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie (CCM 4.20.). Künftige Entwicklungen in der Gesetzgebung können den Umfang der taxonomiefähigen Aktivitäten verändern.
Die Bewirtschaftung von Baumplantagen in Südamerika ist nicht in der Tätigkeit Waldbewirtschaftung (CCM 1.3.) enthalten. Der Output der Tätigkeit, das gewachsene Holz, wird größtenteils intern in den eigenen Betrieben von Lenzing verwendet. In diesem Bericht wird der Begriff "Wald" im generellen Sinn verwendet. Die Definition unterscheidet sich auf Länderebene. Zum Beispiel beurteilen manche Länder "Baumplantagen" nicht als "Wald", wohingegen andere Länder dies sehr wohl tun.
Der Betrieb der KWK-Anlage erfolgt zum überwiegenden Teil mittels erneuerbaren nicht fossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen, z.B. Dicklauge, Buchrinde. Mangels Zuordenbarkeit des jeweiligen Brennstoffeinsatzes zu der verkauften Energie, erfolgt die Berechnung der Taxonomiefähigkeit auf Basis eines Schlüssels gemessen an dem überwiegend eingesetzten Brennstoff.
Die folgenden Wirtschaftstätigkeiten, die das Kerngeschäft unterstützen, sind physisch eng miteinander verbunden und können daher nicht mit vertretbarem Aufwand getrennt bewertet werden und sind daher nicht taxonomiefähig: Hocheffiziente Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen (CCM 4.30.), Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr (CCM 6.2.), Bau, Erweiterung und Betrieb von Abwassersammel- und -behandlungssystemen (CCM 5.3.) und Datenverarbeitung, Hosting, und damit verbundene Tätigkeiten (CCM 8.1.)
Die Investitionsausgaben aus dem taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.).
Taxonomiefähigkeit bezieht sich auf Wirtschaftsaktivitäten, welche in der Taxonomie-Verordnung als solche definiert. Die Taxonomiekonformität geht über die Taxonomiefähigkeit hinaus und impliziert eine positive Bewertung der geltenden technischen Bewertungskriterien. Dazu gehören ein wesentlicher Beitrag zu mindestens einem der 6 Umweltziele, keine erhebliche Beeinträchtigung eines der übrigen Umweltziele und die Einhaltung des sozialen Mindestschutzes.
Für die ermittelten taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten, wurde eine Analyse der Taxonomiekonformität durchgeführt. Die Lenzing Gruppe begann die Konformitätsprüfung mit einem Screening der technischen Bewertungskriterien sowie der sozialen Mindestschutzkriterien. Im Rahmen der Bewertung kam die Lenzing Gruppe zum Ergebnis, dass die Kriterien der Anlage A (Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung) sowie weitere Kriterien noch nicht erfüllt werden können. Diese Bewertung hat zur Folge, dass eine weitere eingehende Überprüfung der technischen Bewertungskriterien für das Berichtsjahr 2023 als nicht relevant eingestuft wurde. Alle identifizierten Wirtschaftstätigkeiten werden als taxonomiefähig, aber nicht als taxonomiekonform ausgewiesen.
Die Lenzing Gruppe vermeidet jegliche Doppelzählung indem sie die Daten für jede Leistungskennzahl getrennt voneinander auswertet. Alle identifizierten Wirtschaftsaktivitäten werden lediglich einmal für das Umweltziel "Klimaschutz" gezählt. Die Lenzing Gruppe ermittelt die 3 KPIs (Umsatz, CapEx und OpEx) gemäß der Definition des delegierten Offenlegungsrechtsaktes (EU) 2021/2178.
| Geschäftsjahr 2023 | Jahr | Beitrag | Kriterien für einen wesentlichen | DNSH-Kriterien ("Keine Beeinträchtigung") |
erhebliche | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) |
Umsatz (3) EUR Mio. |
Umsatzante il, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawandel (6) | Wasser (7) | Umweltverschmutzung (8) | Kreislaufwirtschaft (9) | Biologische Vielfalt (10) | Klimaschutz (11) | Anpassung an den Klimawandel (12) | Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | Biologische Vielfalt (16) | Mindestschutz (17) | Anteil taxonom iekonfor mer (A.1.) oder taxonom iefähiger (A.2.) Umsatz, Jahr 2022 – (18) EUR Mio. |
Kategorie ermögliche nde Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % |
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) EL; EL; EL; EL; EL; EL;
| N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | N/EL | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Herstellung von Soda | CCM 3.12 |
4,8 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
1,3 | 0,1 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen |
CCM 4.19 |
18,6 | 0,7 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 1,2 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20 |
14,9 | 0,6 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,6 % | |||||||||
| Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
39,5 | 1,6 % | ||||||||||||
| A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten A.1 + A.2) |
39,5 | 1,6 % | ||||||||||||
| Summe | 2521,2 | 100 % |
|---|---|---|
| Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
2481,6 | 98,4 % |
| Umsatzanteil/Ge samtumsatz |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Taxo nomi ekonf orm je Ziel |
Taxonomi efähig je Ziel |
||||||
| CCM | 0% | 1,6 % | |||||
| CCA | 0% | 0% | |||||
| WTR | 0% | 0% | |||||
| CE | 0% | 0% | |||||
| PPC | 0% | 0% | |||||
| BIO | 0% | 0% |
Im Vergleich zum Berichtsjahr 2022 haben sich aufgrund geänderter Energiepreise die Umsätze für die Aktivität "Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen (CCM 4.19.)" reduziert.
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2023 Tabelle 07
| Geschäftsjahr 2023 | Jahr | Beitrag | Kriterien für einen wesentlichen | DNSH-Kriterien ("Keine Beeinträchtigung") |
erhebliche | ||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) |
CapEx (3) EUR Mio. |
CapEx Anteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawandel (6) | Wasser (7) | Umweltverschmutzung (8) | Kreislaufwirtschaft (9) | Biologische Vielfalt (10) | Klimaschutz (11) | Anpassung an den Klimawandel (12) | Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | Biologische Vielfalt (16) | Mindestschutz (17) | Anteil taxonom iekonfor mer (A.1.) oder taxonom iefähiger (A.2.) CapEx, Jahr 2022 – (18) EUR Mio. |
Kategorie ermögliche nde Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | ||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | ||||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | ||||||||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
|||||||||
| Herstellung von Soda | CCM 3.12 |
0 | 0,0 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,6 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen |
CCM 4.19 |
1,5 | 0,4 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,5 % | |||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20 |
18,3 | 5,6 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,0 % | |||||||||
| Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen |
CCM 6.5. |
3,0 | 0,9 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) |
CCM 7.4. |
0,0 | 0,0 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien |
CCM 7.6. |
0,2 | 0,1 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| Erwerb von und Eigentum an Gebäuden |
CCM 7.7. |
26,5 | 8,1 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | |||||||||
| CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
50,1 15,3 % | |||||||||||||
| A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
50,1 15,3 % |
| CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
277,6 84,7 % | ||
|---|---|---|---|
| Summe | 326,3 | 100 % | |
| CapEx Anteil/Gesamt -CapEx |
|||
| Taxo nomi ekonf orm je Ziel |
Taxono miefähi g je Ziel |
||
| CCM | 0 % 15,3 % | ||
| CCA | 0 % | 0 % | |
| WTR | 0 % | 0 % | |
| CE | 0 % | 0 % | |
| PPC | 0 % | 0 % | |
| BIO | 0 % | 0 % | |
Im Jahr 2023 wurde ein neues Biomassekraftwerk am Standort Heiligenkreuz mit CapEx-Investitionen erworben, welches Teil der Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit Bioenergie ist (CCM 4.20.). Die Investitionsausgaben aus taxonomiefähigem Output der Kategorie "C" wurden entsprechend bewertet und ausgewiesen (z.B. Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7.).
mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2023 Tabelle 08
| Geschäftsjahr 2023 | Jahr | Kriterien für einen wesentlichen Beitrag |
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung") |
||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wirtschaftstätigkeiten (1) | Code (2) |
OpEx (3) EUR Mio. |
OpEx Anteil, Jahr 2023 (4) |
Klimaschutz (5) | Anpassung an den Klimawandel (6) | Wasser (7) | Umweltverschmutzung (8) | Kreislaufwirtschaft (9) | Biologische Vielfalt (10) | Klimaschutz (11) | Anpassung an den Klimawandel (12) | Wasser (13) | Umweltverschmutzung (14) | Kreislaufwirtschaft (15) | Biologische Vielfalt (16) | Mindestschutz (17) | Anteil taxonomiek onformer (A.1.) oder taxonomief ähiger (A.2.) OpEx, Jahr 2022 (18) EUR Mio. |
Kategorie ermögliche nde Tätigkeit (19) |
Kategorie Übergangs tätigkeit (20) |
| Text | Währung | % | J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J; N; N/EL |
J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N | % | E | T |
| A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) | |||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) |
0 | 0 % | |||||||||||||
| Davon ermöglichende Tätigkeiten | 0 | 0 % | |||||||||||||
| Davon Übergangstätigkeiten | 0 | 0 % | |||||||||||||
| A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) | |||||||||||||||
| EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
EL; N/EL |
||||||||||
| Herstellung von Soda | CCM 3.12 |
0,5 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | N/A | ||||||||||
| Übertragung und Verteilung von Elektrizität |
CCM 4.9. |
0,4 | 0,2 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 0,1 % | ||||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit erneuerbaren nichtfossilen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen |
CCM 4.19 |
5,4 | 2,7 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 2,8 % | ||||||||||
| Kraft-Wärme/Kälte Kopplung mit Bioenergie |
CCM 4.20 |
2,8 | 1,4 % | N N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL | 2,7 % | ||||||||||
| OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) |
9,1 | 4,5 % | |||||||||||||
| A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) |
9,1 | 4,5 % |
| Summe | 201,9 | 100 % |
|---|---|---|
| OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten |
192,8 | 95,5 % |
| OpEx Anteil/Gesamt -OpEx |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Taxo nomi ekonf orm je Ziel |
Taxono miefähi g je Ziel |
|||||
| CCM | 0 % | 4,5 % | ||||
| CCA | 0 % | 0 % | ||||
| WTR | 0 % | 0 % | ||||
| CE | 0 % | 0 % | ||||
| PPC | 0 % | 0 % | ||||
| BIO | 0 % | 0 % |
Keine wesentlichen Änderungen bei den Betriebsausgaben für 2023 im Vergleich zu 2022.
Die Umsatzerlöse umfassen die gemäß International Accounting Standard (IAS) 1.82 (a) in der Fassung der Verordnung (EG) Nr. 1126/2008 der Kommission ausgewiesenen Einnahmen und sind im Konzernabschluss 2023 angegeben (siehe Position "Umsatzerlöse" in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung). Die Umsatzerlöse aus Waren oder Dienstleistungen, einschließlich immaterieller Vermögenswerte, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Umsatzerlösen dargestellt.
Die gesamten Investitionsausgaben (CapEx) erstrecken sich auf buchmäßige (nicht zahlungswirksame) Zugänge zu Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten, biologischen Vermögenswerten und Nutzungsrechten. Die Investitionsausgaben, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Investitionsausgaben dargestellt. Im Berichtsjahr 2023 wurden durch Unternehmenszusammenschlüsse lediglich die Investitionsausgaben für das Biomassekraftwerk am Standort Heiligenkreuz in der Höhe von EUR 18,3 Mio. (%) getätigt.
| EU Taxonomie, CapEx | Tabelle 09 |
|---|---|
| --------------------- | ------------ |
| EUR Mio. 1–12/2022 |
EUR Mio. 1-12/2023 |
|---|---|
| Zugänge immaterielle Vermögenswerte (siehe Note 17 im Konzernabschluss 2023) 10,9 |
8,7 |
| Zugänge Sachanlagen ohne geleistete Anzahlungen 778,6 |
239,1 |
| Zugänge Grundstücke und Bauten (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 131,5 |
27,4 |
| Zugänge technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 455,4 |
106,5 |
| Zugänge geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 46,3 |
97,4 |
| Umgliederung der geleisteten Anzahlungen (siehe Note 18 im Konzernabschluss 2023) 145,5a |
7,8a |
| Zugänge biologische Vermögenswerte (siehe Note 19 im Konzernabschluss 2023) 4,6 |
0,0 |
| Zugänge Nutzungsrechte Leasing (siehe Note 20 im Konzernabschluss 2023) 14,2 |
78,5 |
| Summe 808,2 |
326,3 |
a) In den Zugängen sind Anzahlungen in der Höhe von EUR 6,5 Mio. (VJ: EUR 141 Mio.) enthalten, die im Geschäftsjahr aktiviert wurden. Der Rückgang der geleisteten Anzahlungen im Vergleich zur Vorperiode beträgt EUR 1,3 Mio. (VJ: EUR 4,3 Mio.).
Die Betriebsausgaben (OpEx) umfassen direkte nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse, Instandhaltung und Wartung beziehen. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung beziehen sich auf die tägliche Wartung (einschließlich Wartungsmaterial) von Sachanlagen. Die Betriebsausgaben, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, werden im Verhältnis zu den gesamten Betriebsausgaben dargestellt.
| EU Taxonomie, OpEx | Tabelle 10 | |
|---|---|---|
| EUR Mio. 1–12/2022 |
EUR Mio. 1-12/2023 |
|
| Instandhaltung und Wartung (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2023) |
158,7 | 177,1 |
| Miet- und Leasingaufwendungen (kurzfristig) (siehe Note 20 im Konzernabschluss 2023) |
10,9 | 9,2 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 2023) |
29,2 | 69,1 |
| Abzüglich Abschreibungen enthalten in Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Note 6 im Konzernabschluss 2023) |
–4,0 | –53,5 |
| Summe 194,8 |
201,9 |
| Zeile | Tätigkeiten im Bereich Kernenergie | |
|---|---|---|
| 1. | Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 2. | Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Techniken tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 3. | Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas | ||
| 4. | Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 5. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
| 6. | Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. |
NEIN |
Die Herstellung von Faserzellstoff und Fasern ist ein energieintensiver Prozess, der für Lenzing eine Herausforderung darstellt. Soweit es möglich ist, hat das Unternehmen auf fossile Energie verzichtet bzw. sie durch erneuerbare Energiequellen ersetzt. Investitionen in hochmoderne Technologien und CO2-arme Herstellungsprozesse an allen Lenzing Standorten haben dazu beigetragen, die Energieeffizienz zu erhöhen und die Treibhausgas (THG)-Emissionen des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Klimarisiken bieten Chancen für Innovationen und Investitionen, die Lenzing widerstandsfähiger gegen das sich verändernde regulatorische Umfeld machen. Lenzing ist führend in der Branche, dies wird dadurch unterstrichen, dass 2023 die Non-Profit-Umweltorganisation CDP Lenzing zum dritten Mal das dreifache "A" Rating in den Bereichen Klimawandel, Wassersicherheit und Wälder verlieh. Lenzing ist eines von nur 10 Unternehmen weltweit, das diese Bewertung erreicht hat. Dank dieser Umweltanstrengungen ist das Unternehmen auf dem richtigen Weg, um das Ziel der Verringerung der absoluten THG-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 zu erreichen (Basisjahr 2021). Das unterstützt auch das übergeordnete Ziel, bis 2050 Netto-Null Emissionen im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zu erreichen.
Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 (inkl. Risikobewertung und interner Audits zur Sicherstellung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen) – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
"Kurzfristiges wissentschaftlich fundiertes Ziel"
Finanzielle Auswirkungen möglicher Steigerungen bei Energiepreisen – Policies und Engagement
Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" mit den Kernbereichen "Dekarbonisierung" und "Partnerschaften für den systemischen Wandel"
VP Corporate Sustainability – Unterstützende Funktionen
Corporate Communications & Public Affairs
[ESRS E1 ESRS 2 GOV-3]5
Die Vergütungs-Policy der Lenzing AG für die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes ist nicht nur an finanzielle Leistungskriterien, sondern auch an nicht finanzielle Nachhaltigkeitskriterien (ESG) geknüpft. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Allgemeine Angaben".
[ESRS E1-1; GRI 3-3e]
Im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris (1,5°C Ziel) und dem SDG 13 der UN hat sich die Lenzing Gruppe ehrgeizige SBTs zur Reduzierung der absoluten THG-Emissionen in Scope 1 & 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent bis 2030 gesetzt und will bis 2050 die Netto-THG-Emissionen auf null reduzieren.
Es wurde ein funktionsübergreifendes Projektteam unter der Leitung des CPO/CTO eingerichtet. Ein Lenkungsausschuss ist Teil des Projektmanagements, um eine Abstimmung zwischen allen Entscheidungsträger:innen und Funktionen zu ermöglichen, sowie Entscheidungen zu beschleunigen und die Zustimmung der verschiedenen Verantwortlichen für zentrale Projekte, Standorte und Funktionen sicherzustellen.
Eine dedizierte globale Projektleitung ist operativ für die Vereinfachung des Implementierungsprozesses auf Konzernebene sowie für die Unterstützung der Funktionen und Produktionsstandorte weltweit verantwortlich. Darüber hinaus unterstützt die Projektleitung die Integration des Themas Klima in Geschäftsentscheidungen.
Um das nötige Engagement und die Umsetzung sicherzustellen, liegen die Entwicklung von Roadmaps und die Verantwortung von deren Umsetzung bei den jeweiligen Produktionsstandorten und Funktionen. So können sie ihre Portfolios und spezifischen Agenden mittel- und langfristig effektiv verwalten.
Die Unternehmensstrategie "Better Growth" von Lenzing enthält die Klimaschutzziele, was die Einbeziehung des Klimawandels in die Geschäftsstrategie und Entscheidungsfindung sicherstellt.
5 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Um die SBTs effektiv zu erreichen, entwickelte die globale Projektleitung eine übergeordnete SBT-Roadmap für die Gruppe mit potenziellen Zielen auf Standortebene. Diese Szenarien und Standortziele wurden mit dem Vorstandsvorsitzenden, dem Lenkungsausschuss und anderen Entscheidungsträger:innen der entsprechenden Funktionen und Regionen abgestimmt. Dies hat die Richtung und Leitlinien vorgegeben und die Entwicklung der Roadmap für jeden Produktionsstandort und jede Funktion erleichtert.
Betrieb: Jeder der neun Standorte arbeitet an der Entwicklung seiner Ziele und Roadmaps. Einige Projekte zur Emissionsreduzierung, die im Berichtszeitraum weltweit umgesetzt wurden, sind:
Geschäftsführung und Vertrieb: Lenzing legt großen Wert darauf, die Klimaauswirkungen seiner Produkte an Kunden und Geschäftspartner zu kommunizieren. Ergebnisse aus Lebenszyklusanalysen von Produkten sind hilfreich, um die Klimavorteile des CO2-armen Faserportfolios von Lenzing während des Verkaufsprozesses zu vermitteln (siehe Kapitel "Nachhaltige Innovationen").
Beschaffung und Einbindung von Lieferanten: Mit den wichtigsten Chemikalien- und Zellstofflieferanten wird ein aktiver Dialog geführt, um die Scope-3-Emissionen von Lenzing zu verringern. Dieser Dialog und die Partnerschaften zielen auf die Entwicklung von Rohstoffen mit geringeren THG-Emissionen und anderen negativen Umweltauswirkungen ab. Lenzing konzentriert sich auf langfristige Beziehungen und unterstützt ihre Lieferanten dabei, Optimierungen umzusetzen. Das Unternehmen versteht sich als Teil dieser Transformation, indem es deren umweltfreundliche Produkte kauft.
Strategie, Fusionen und Übernahmen: Jedes wichtige Projekt – sowohl Brownfield als auch Greenfield – muss mit der Strategie und den Zielen des Klimaschutzes übereinstimmen. In diesem Zusammenhang wurden einige Projekte im Rahmen der Entscheidungsfindung des Vorstandes auf ihren Nutzen und ihren Beitrag zu den Auswirkungen des Klimawandels geprüft. Interne Kohlenstoffpreise für Schlüsselprojekte werden zur Unterstützung dieses Prozesses herangezogen.
Finanzen und Controlling: Im jährlichen mittelfristigen Planungsund Budgetierungsprozess (MTP) wurden Projekte auf ihre Relevanz für den Klimaaktionsplan sowie ihre THG-Emissionen bewertet. Die Ergebnisse wurden als zusätzliche Entscheidungskriterien umgesetzt.
Für Scope-1- & Scope-2-Emissionen setzt Lenzing unterschiedliche Hebel ein, die sich an der technischen Machbarkeit orientieren. Sie lassen sich grob in vier Kategorien einteilen (siehe Abb. 07).

[ESRS E1 ESRS 2 SBM-3; GRI 3-3ab, 201-1, 201-2]
sto, Biogas)
Die für Lenzing relevanten Risiken und Chancen wurden mittels Szenarioanalyse für kurzfristige (1 bis 2 Jahre), mittelfristige (2 bis 5 Jahre) und langfristige (5 bis 30 Jahre) Folgen qualitativ bewertet, um deren potenzielle finanzielle Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Lenzing hat daraufhin eine KPI-Scorecard mit Indikatoren und Zielen für die wichtigsten klimabezogenen Risiken und Chancen auf Basis der TCFD-Empfehlung für Kennzahlen und Ziele entwickelt.
Die folgende Tabelle beschreibt die wichtigsten Klimarisiken und chancen und geht auf die Reaktionen und Maßnahmen von Lenzing zur Risikominderung ein. Der TCFD-Index im Anhang dieses Berichtes zeigt die Zusammenhänge zwischen den TCFD-Empfehlungen, dem Inhalt dieses Berichtes und anderen externen Publikationen (z.B. CDP Climate Change).
| Charakterisierung | Beschreibung der Risiken/Chancen | Beitrag von Lenzing | |
|---|---|---|---|
| Transitionsrisiken | Künftige Regelungen zum CO2-Preis | ||
| Die zunehmende Regulierung, insbesondere im Bereich der Ökosteuern und der CO2-Preise, stellt ein nicht unerhebliches Risiko für Lenzing dar. In den Ländern, in denen Lenzing CO2-intensive Prozesse betreibt, wurden bereits Regelungen zu Treibhausgas (THG)-Emissionen umgesetzt (Verbesserung der Energieeffizienz, regulierte Emissionsrechte). Strengere Regelungen, die die Kosten für THG-Emissionen erhöhen würden, sind in Vorbereitung. |
Lenzing implementiert strenge Energieeffizienzmaßnahmen, um ihre potenzielle Belastung durch Ökosteuern zu reduzieren. 2023 hat Lenzing seine wissenschaftlich fundierten Ziele aktualisiert, um ihre THG-Emissionen in Scope 1 & 2 um 42 Prozent und in Scope 3 um 25 Prozent zu reduzieren (im Vergleich zum Basisjahr 2021). Damit mildert Lenzing die Risiken künftiger Regelungen zum CO2-Preis. Lenzing hat außerdem ein für den Zeitraum bis 2050 validiertes Netto-Null-Ziel für die Emissionen in den Scopes 1, 2 & 3 festgelegt, einschließlich eines langfristigen Ziels mit einer absoluten Reduktion der Emissionen um 90 Prozent bis 2050 (Basisjahr 2021). |
||
| Erhöhte Kosten für Biomasse | |||
| Holz ist die wichtigste natürliche Ressource der Lenzing Gruppe zur Herstellung regenerierter Cellulosefasern. Trotz ihrer nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht die Gefahr, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit höheren Nachfrage nach Biomasse und der alternativen Landnutzung steigen. Die zunehmende Konkurrenz um Landnutzung und natürliche Ressourcen wirkt sich auf die langfristigen strukturellen Biomassepreise aus. |
Um das Risiko steigender Biomassepreise zu minimieren und die Sicherheit in der Lieferkette zu verbessern, baut Lenzing in Brasilien eine moderne Zellstoffanlage mit integriertem Plantagen und Forstbetrieb. Die neue Anlage verbessert die Kostenposition der Lenzing Gruppe und stellt durch die Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsaspekte einen Meilenstein in Bezug auf Lenzings Strategie zur Klimaneutralität dar. |
||
| Reputationsrisiko in der Textilindustrie | |||
| Die Textilindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig zum Einsatz kommen, wird aufgrund des teilweise nicht nachhaltigen und ressourcenintensiven Rohstoffverbrauches und der Produktionsprozesse kritisch beobachtet. Insbesondere Polyester und herkömmliche Baumwolle sind mit strukturellen Problemen konfrontiert, die zu einer negativen Medienberichterstattung führen und die Stigmatisierung der Branche verstärken könnten. |
Lenzing reagiert auf mögliche negative Medienberichte über die Mode- und Textilindustrie, indem die Gruppe proaktiv Informationen über ihre Geschäftspraktiken und ihren ökologischen Fußabdruck offenlegt. Über ihre Kommunikationskanäle unterstreicht Lenzing ihren Beitrag zu einer CO2-armen Wirtschaft und den Nettonutzen, der durch ihre Spezialprodukte im Vergleich zu den am Markt angebotenen Standardprodukten der Branche entsteht. |
||
| Physische Risiken | Chronische physische Klimarisiken | ||
| Klimamodelle deuten darauf hin, dass steigende globale Durchschnittstemperaturen zu einer Zunahme chronischer physischer Klimarisiken führen werden. Die Betriebsabläufe und Lieferketten der Lenzing Group könnten zunehmend von extremen Wetterereignissen, Wasserknappheit und anderen physischen Gefahren unterschiedlicher Schwere beeinträchtigt werden. Beispielsweise könnten klimabedingte Auswirkungen wie starke Regenfälle oder Waldbrände die für Lenzing wichtigen Zellstofflieferungen aus Südafrika und das neue Zellstoffwerk in Brasilien beeinträchtigen, was zu einem Mangel an hochwertigem Zellstoff und Engpässen in der Faserproduktion führen könnte. Darüber hinaus könnten klimabedingte Störungen wie Hitzestress zu häufigeren Schädlingsausbrüchen, Dürren und steigenden Wintertemperaturen führen, was die geplanten Erntepläne der Holzlieferanten stören und somit ein Risiko für die Holzversorgung von Lenzing darstellen könnte, insbesondere in den europäischen Zellstoffmühlen. Wasserknappheit könnte auch bedeuten, dass während längerer Trockenperioden, insbesondere in den Sommermonaten, weniger Wasser aus dem Fluss Ager am Standort Lenzing entnommen werden kann, was |
Alle identifizierten Risiken, die aus einer Störung in der Lieferkette für die verschiedenen Rohstoffe, Chemikalien und Energiequellen, die für die Herstellung von Zellstoff und Fasern erforderlich sind, entstehen, werden von Lenzing durch umfassende Lieferantenvielfalt und ganzheitliches Inventar- und Ressourcenmanagement gemanagt. Darüber hinaus hat Lenzing das Projekt "Safe Supply" initiiert, das rund 300 Initiativen für alternative Lieferanten und Lieferwege für wichtige Rohstoffe und Chemikalien umfasst. Die Auswirkungen von klimabedingten Starkregenfällen und den damit verbundenen potenziellen Überschwemmungen an betroffenen Standorten werden durch angemessenen Hochwasserschutz und Evakuierungspläne auf der Grundlage von Hochwasserrisikobewertungen gemildert. Mögliche Wasserknappheiten aufgrund längerer Trockenperioden an betroffenen Produktionsstandorten werden durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Wasserwirtschaft, - wiederverwendung, -recycling und -schutz bekämpft. |
Da sich die Anforderungen und Vorlieben der Konsument:innen in Richtung emissionsarmer Produkte verschieben, wird erwartet, dass die Entwicklung und der Ausbau von emissionsarmen Waren und Dienstleistungen ein erhebliches Wachstumspotenzial aufweisen. Lenzing setzt auf Lebenszyklusdenken, nachhaltige Beschaffung, effiziente Nutzung von Biomasse und Partnerschaften mit Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette, um zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern beizutragen. All diese Faktoren führen zu einem Nettonutzen der Lenzing Produkte.
wiederum zu einer verringerten Produktion führen würde.
Lenzing verfolgt eine ehrgeizige Wachstumsstrategie, um von der erwarteten höheren Nachfrage nach verantwortungsvoll beschafften/niedrigemissions Produkten zu profitieren. Lenzing investierte mehr als 1 Milliarde Euro in ein neues Lyocell-Faserproduktionswerk in Prachinburi (Thailand) und ein neues Zellstoffwerk in Indianópolis (Brasilien), das 2022 in Betrieb genommen wurde. Die wichtigsten Erfolge im Jahr 2023 waren die Umsetzung des technischen Konzepts und der Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™- Markenviscosefasern am Standort von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) sowie die Umstellung einer Linie von Viscose- auf Modal-Faserproduktion am Standort Nanjing (China). Diese Investitionen tragen erheblich dazu bei, die THG-Emissionen von Lenzing zu reduzieren und die Sicherheit der Rohstoffversorgung der Gruppe zu erhöhen.
Die Lenzing Gruppe sieht in der raschen Dekarbonisierung eine große Geschäftschance, um Risiken im operativen Geschäft zu senken, mehr Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Produkte mit geringeren Klimaauswirkungen auf den Markt zu bringen und Energieeffizienzgewinne zu erzielen. Lenzing wird ihre THG-Emissionen in den kommenden Jahren durch eine Reihe entsprechender Maßnahmen (Dekarbonisierungsstrategie) und wissenschaftlich fundierter Ziele deutlich reduzieren. Zudem strebt Lenzing an, ihre Netto-THG-Emissionen bis 2050 auf Null zu senken.
Der 2020 eingeführte konzernweite TCFD-Bewertungsprozess wurde mit dem Ziel weiterentwickelt, die Risiken des Klimawandels zu identifizieren, zu priorisieren, zu quantifizieren und abzumildern sowie die Chancen im Betrieb und in der Lieferkette von Lenzing zu nutzen.
Die Lenzing-Policies befassen sich mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Sie dienen als Katalog oder Rahmenwerk mit allgemeinen Zielen und Managementgrundsätzen für die Entscheidungsfindung. Mit Lenzings Policy für Nachhaltigkeit 2019 ebnete die Geschäftsleitung den Weg zur ständigen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung und Ressourceneffizienz und Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In ihrer Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE, siehe Kapitel "Umweltverschmutzung") verpflichtet Lenzing sich, die Umwelt, in der sie tätig ist, zu schützen, indem sie Emissionen und Abfall minimiert und Ressourcen effizienter nutzt. Die Policies werden durch Lenzings Übergangsplan für den Klimaschutz und die nachfolgenden Maßnahmen umgesetzt.
Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist für Lenzing ein entscheidender Schritt, und die Gruppe nutzt bereits erneuerbare Energiequellen, u.a. Wasser-, Solar- und Windenergie. Ein weiterer Schwerpunkt der Unternehmenspolitik im Berichtsjahr war die Bioenergie angesichts des Starts von Lenzings Bioraffinerie in Brasilien und der Investitionen in die Nutzung von Biomasse (siehe "Maßnahmen" unten).
Im Jahr 2023 wurde die Policy für Bioenergie vom Chief Pulp Officer (CPO) und vom Chief Sustainability Officer (CSO) genehmigt. Sie ist ein Leitfaden für die Beschaffung von Biomasse für die Energieproduktion von Lenzing und für die Beschaffung von Biomasse bei Dritten, die Mitglieder der Lenzing Gruppe mit Bioenergie versorgen. Lenzing bemüht sich, Biomasse zur Energieerzeugung ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Lenzing bemüht sich holzartige Biomasse zur Energieerzeugung im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff (siehe Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft") ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Bei Holznebenprodukten und landwirtschaftlichen Reststoffen fordert Lenzing Transparenz über die Beschaffungsregion und verlangt, dass die Biomasse mindestens rechtmäßig geerntet wird und mit einem geringen Entwaldungsrisiko verbunden ist. Lenzing vermeidet generell Biomasse aus Agrarrohstoffen mit einem hohen Entwaldungsrisiko (im Sinne
Kompensation. Um die Ziele zu erreichen, hat Lenzing einen funktionsübergreifenden Lenkungsausschuss eingerichtet, der unter der Leitung des Vorstandes der Gruppe die notwendigen Entscheidungen trifft. Die THG-Reduktionsaktivitäten von Lenzing umfassen eine Reihe von Maßnahmen, die den THG-Ausstoß sowohl innerhalb des Unternehmens als auch entlang der Lieferkette reduzieren. von Anhang 1 der EU-Entwaldungsverordnung), insbesondere Reststoffe der Palmölproduktion. Werden solche Produkte in Betracht gezogen, muss die Einhaltung der Lenzing-Policy durch eine glaubwürdige externe Zertifizierung, regelmäßige Risikobewertungen speziell für die Beschaffungsregionen, Audits und Besuche vor Ort sowie eine unabhängige Zertifizierung der Biomasse für Ener-
Die Science Based Target Initiative hat Lenzings wissenschaftlich fundierte Ziele genehmigt, Lenzing ist damit der erste Hersteller regenerierter Cellulosefasern mit genehmigten wissenschaftlich fundierten Zielen. Die Dekarbonisierungsstrategie von Lenzing basiert auf der Reduktion ihrer Emissionen und nicht auf deren
gieprogramme (wie sie von der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II der EU vorgegeben werden) sichergestellt werden. Die Produktionsstandorte von Lenzing sind für die Bewertung der verwendeten Biomasse verantwortlich. Wenn festgestellt wird, dass Lenzing Biomasse aus umstrittenen Quellen bezieht, werden die Lieferanten durch Dialog zu Verfahrensweisen angeregt, die im Einklang mit Lenzings Policy stehen. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus Lenzings Lieferkette entfernt.
[ESRS E1-3; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing hat sich verpflichtet, Emissionen sowohl in den eigenen Betrieben als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Tabelle 13 gibt einen Überblick darüber, wie Lenzings Wälder und Holzprodukte zum Klimaschutz beitragen. Die wichtigsten Maßnahmen, die Lenzing im Berichtsjahr ergriffen hat, sind mit den zuvor genannten Hebeln verbunden und im Folgenden detailliert beschrieben.
Die Innovationsplattform von Lenzing wird von Mitarbeitern verschiedener Abteilungen häufig genutzt, um Energieeinsparmaßnahmen oder andere innovative Ideen vorzuschlagen. Im Berichtsjahr umfassten solche Vorschläge eine Vielzahl von Themen, von der Erinnerung an Kollegen, Computerhardware während längerer Pausen in den Ruhezustand zu versetzen, bis hin zur Installation eines größeren Wärmetauschers in einem Raffinerieprozess an einem der Produktionsstandorte.
Kürzlich wurden bedeutende Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz in der Viscose- und Modalproduktion am Standort Lenzing abgeschlossen. Mit ihren Ideen und ihrem Fachwissen spielten Produktionsmitarbeiter dabei eine Schlüsselrolle. Die Projekte verbessern die Belüftungssysteme der Faserproduktionslinien, die Abgasbehandlung und die Regelung von Dampf für Hochvakuum-Systeme. Der Einfallsreichtum der Mitarbeiter und der professionelle Umgang mit den drei Projekten haben dazu beigetragen, die Viscose- und Modalproduktion am Standort Lenzing noch effizienter zu gestalten. Insgesamt führt dies zu einer jährlichen Gesamtenergieeinsparung von etwa 26.500 GJ. Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von ungefähr 1.470 Einfamilienhäusern.
Im Berichtsjahr hat Lenzing eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um ihren Energiemix weiter zu verbessern und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu ermöglichen.
So wurde ein 43 MW Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz (Österreich) erworben. Nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen und Erfüllung der sonstigen Closing-Bedingungen wurde das Biomassekraftwerk in Q2/2023 vom Standort Heiligenkreuz übernommen. Mit dieser strategischen Investition wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen am Standort deutlich reduziert. Rund 50 Prozent des bisher genutzten Erdgases können durch die Bioenergie ersetzt werden.
Zwei weitere Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe beziehen 100 Prozent erneuerbaren Strom aus dem Netz (Purwakarta, Indonesien und Nanjing, China), wodurch sich die Zahl der Standorte, die ausschließlich erneuerbaren Strom nutzen, auf sechs erhöht.
Seit November 2023 beliefern die grünen Energieerzeuger Enery und Energie Steiermark das Faser- und Zellstoffwerk am Standort Lenzing (Österreich) mit photovoltaischer Energie aus einem Kraftwerk mit einer Spitzenleistung von 5.500 kW, das sich in der Steiermark (Österreich) befindet.
Zellstofffabriken können Bioenergie erzeugen, die zur Faserproduktion genutzt werden kann. Dies ist der Vorteil von Anlagen, die Zellstoff- und Faserproduktion am gleichen Standort integrieren, im Vergleich zu eigenständigen Faserproduktionseinheiten. In einigen Fällen kann ein Zellstoffhersteller in unmittelbarer Nähe zu einem Faserproduzenten ebenfalls Bioenergie bereitstellen. Generell ist die nachhaltige Beschaffung von Holz und Biomasse von entscheidender Bedeutung
2023 wurden Gase von Linde Green in den Produktionsprozess integriert, um die THG-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsprozessen zu reduzieren. Durch den Bezug von Industriegasen von Linde, die vollständig mit erneuerbarer Energie hergestellt werden, trägt Lenzing zu einer erheblichen Emissionsreduktion bei und spart jährlich mehr als 1.700 Tonnen CO2 ein.
| Klimawandelrelevantes Thema | Einzelheiten | Beitrag der Lenzing Gruppe |
|---|---|---|
| CO2-Sequestrierung in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern |
Nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder und Forstplantagen nehmen mehr Kohlenstoff in Bäumen und geernteten Holzprodukten auf und wirken so langfristig als Nettosenke. In Europa nehmen die Waldflächen und die Kohlenstoffspeicher zu. |
Holzbeschaffung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, Management eigener Plantagen, aktive Zusammenarbeit mit Faserzellstofflieferanten für Verbesserungen und andere Stakeholder Aktivitäten (z.B. Wood K plus) |
| Ersatz von Rohstoffen, die das Klima in umfangreichem Maße beeinträchtigen |
Fasern mit einem geringeren CO2-Fußabdruck in ihrem Herstellungsprozess und Lebenszyklus |
Angebot von Fasern mit geringerem Fußabdruck |
| Anpassung der Wälder an den Klimawandel |
Der Anteil der Buche in Europa nimmt zu, die Nutzung ist jedoch begrenzt. Aktive Waldbewirtschaftung erzielt schnellere Zunahmen der Artenvielfalt (und damit Klimaresilienz) im Vergleich zur natürlichen Entwicklung der Wälder. |
Wirtschaftliche Valorisierung von Buchenholz zur Faserzellstoffproduktion in Lenzing (mit höherem Mehrwert als die Verwendung als Brennholz) ermöglicht es den Waldbesitzern, das Einkommen zu erzielen, das sie für Maßnahmen zur Klimaanpassung benötigen. |
| CO2-Emissionen aus der Abholzung von Wäldern |
Keine Abholzung in der Beschaffungskette | Lenzing Policy für Holz und Zellstoff, Zertifizierungen von Lenzing für Holz und Faserzellstoff (FSC®, PEFC), Transparenz durch CDP Forests, Umsetzung der Canopy-Initiative, erster Platz mit "Dark Green Shirt" der CanopyStyle-Initiative |
[ESRS E1-4; GRI 3-3e, 302-4]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Kurzfristiges wissenschaftlich fundiertes Ziel Maßnahme(n) |
Neues Ziel: Verringerung der absoluten Treibhausgas (THG)-Emissionen der Scopes 1 und 2 um 42 Prozent und der absoluten THG-Emissionen des Scopes 3 um 25 Prozent bis 2030 (Ausgangsbasis 2021)f,g |
||||
|---|---|---|---|---|---|
| Vorheriges Ziel: Reduzierung der THG-Emissionen nach Scope 1, 2 & 3 (gekaufte Waren und Dienstleistungen, vor und nachgelagerter Transport sowie Brennstoffe und energiebezogene Aktivitäten) um 50 Prozent pro Tonne verkaufter Fasern und Zellstoff bis 2030 (Ausgangsbasis 2017) |
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| Lenzing reduziert 40 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne verkauftem Produkt (Ausgangsbasis 2017)b,e |
2024 Auf Kurs |
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| Lenzing reduziert 50 Prozent der spezifischen THG-Emissionen pro Tonne erzeugtem Produkt (Ausgangsbasis 2017)e |
2027 Auf Kurs |
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| Lenzing hat seinen Ansatz zur Minderung des Klimawandels beibehalten und seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 reduziert. Für 2023 hat Lenzing ein neues wissenschaftsbasiertes Ziel festgelegt, das sich an einem 1,5°C-Szenario orientiert. Dieses Ziel wurde von der Initiative "Science Based Target" |
Status in 2023 bestätigt. Die Maßnahme, die eine Reduktion der spezifischen Emissionen um 40 Prozent vorsieht, wurde 2023 erfolgreich umgesetzt.
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
e) Diese Zwischenziele sind Teil der Lenzing Unternehmensstrategie auf dem Weg zu dem wissenschaftlich fundierten Ziel (science-based target) bis 2030.
f) Scope 3-Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstoffs Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellstoff), der Produktion von Brennstoffen, dem Transport von eingekauften Rohstoffen und Brennstoffen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde aktualisiert und Ende 2023 vom SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlenstoffspeicherung bestehen.
| Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto Null-Ziel |
Erreichen einer mindestens 90-prozentigen Reduzierung der absoluten THG-Emissionen (Scopes 1, 2 und 3) (Basisjahr 2021)f,g |
2050 Neu |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing versorgt vier Standorte mit 100°Prozent Ökostrom | 2024 Erreicht |
| Lenzing verzichtet auf Kohle im Werk Nanjing (China) | 2022 Verzögert |
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| Lenzing installiert Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung am Standort Lenzing (Österreich) | 2022 Erreicht |
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| Lenzing erhöht Anteil erneuerbarer Energien in der Lenzing Gruppe und stellt überschüssige Bioenergie aus der Zellstoff-Produktion in Brasilien bereit |
2023 Erreicht |
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| Lenzing erreicht Scope-1- und 2-Klimaneutralität in neuer Lyocellfaseranlage in Prachinburi (Thailand) durch den Einsatz von 100 Prozent Bioenergieh |
2023 Verzögert |
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| Lenzing kooperiert mit 20 wichtigen Lieferanten (nach Kosten und CO2-Belange) um Lenzings Scope-3- Emissionen zu reduzieren und Anreize für die Lieferanten zu schaffen, die Lenzing dabei unterstützen mehr Fasern mit geringem CO2-Fußabdruck anbieten zu können. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Lenzing engagiert sich mit 50 Prozent der Kunden, die sich zu SBT bekennen und ein geneehmigtes wissenschaftlich fundiertes Ziel haben (Marken/Einzelhändler aus der Textil- und Vliesstoffbranche sowie Hersteller, die mit Lenzingfasern arbeiten) um Lenzings Bestreben, Informationen zu Spezialprodukten mit geringen THG-Fußabdruck bereitstellen zu können, z.B. für Fasern der Marken TENCELTM, LENZING™ ECOVEROTM und VEOCELTM |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Lenzing führt eine Kampagne durch, um 50 Prozent der TENCELTM und VEOCELTM Kunden (Textil- und Nonwovens-Marken/Einzelhändler sowie Hersteller, die die Marken TENCELTM und VEOCELTM verwenden) zu erreichen, um die Verwendung innovativer Lenzing Fasern mit Umweltvorteilen wie ein geringerer CO2- Fußabdruck zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wo immer möglich zu reduzieren. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
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| Status in 2023 | Sechs Produktionssandorte beziehen zu 100 Prozent erneuerbaren Strom. Der Anschluss von Gasleitungen und der Bau von Anlagen in Nanjing (China) sind im Gange. Die TfS-Plattform für den CO2-Fußabdruck von Produkten wurde intern eingeführt, und es finden externe Schulungen statt. Lenzing führt laufend Gespräche mit Top-Lieferanten und stellt sein Know-how für die Beschaffung von Chemikalien mit geringerem CO2- Fußabdruck zur Verfügung (z.B. Ökostrom und LCA). Der Standort in Prachinburi (Thailand) stand vor einigen Herausforderungen, um durchgängig 100 Prozent Energie aus Biomasse zu erhalten, was auf die Zuverlässigkeit des Biomasse-Heizkraftwerks des Lieferpartners zurückzuführen ist, jedoch hat der Standort im Oktober und November 100 Prozent Energie aus Biomasse erreicht. Daher haben beide Parteien vereinbart, kurz- und langfristige technische Lösungen zu erarbeiten. Die Gespräche und Verhandlungen über die Sicherstellung der Bioenergie, um in Zukunft durchgängig 100 Prozent zu erreichen, dauern an. Darüber hinaus haben viele Unternehmen und Endkunden angesichts der aktuellen Weltwirtschaftslage einer kostengünstigen Beschaffung den Vorrang vor einer nachhaltigen gegeben und sind daher weniger bereit, für Produkte mit geringem CO2- Fußabdruck zu zahlen. Einbindung der Kunden für die Positionierung dieser Produkte hat im Jahr 2023 stattgefunden, um die Reduzierung der Scope-3-Emissionen der Kunden zu unterstützen. |
f) Scope-3-Emissionen umfassen die Emissionen aus der Ernte des Rohstoffs Holz, der Produktion von eingekauften Materialien (Chemikalien und Zellstoff), der Produktion von Brennstoffen, dem Transport von eingekauften Rohstoffen und Brennstoffen sowie dem Transport von Fasern zu Kunden.
g) Das Ziel wurde aktualisiert und Ende 2023 vom SBTi genehmigt. Laut SBTi können für das Netto-Null-Ziel die verbleibenden 10 Prozent der Emissionen durch Kohlenstoffspeicherung bestehen.
h) Diese Maßnahme wurde im Bericht von 2022 als erreicht markiert, konnte jedoch aufgrund von Problemen des Biomassekessels des Lieferanten nicht durchgängig im Jahr 2023 erreicht werden.
Lenzing hat erstmals im Jahr 2019 SBTs festgelegt. Im Jahr 2023 wurden die SBTs von Lenzing aktualisiert, um mit den aktuellen Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinzustimmen. Die vorherigen Ziele waren auf eine Erwärmung um 2°C ausgerichtet und wurden als Reduzierung der Treibhausgasintensität ausgedrückt (Reduktion der THG-Emissionen pro Tonne verkaufte Zellstoff- und Faserprodukte). Die neuen Ziele werden nun als absolute THG-Reduktionen ausgedrückt, die mit dem Szenario einer Erwärmung um 1,5°C übereinstimmen. Dies bedeutet, dass die aktualisierten Ziele noch ehrgeiziger sind.
2015 wurde das Übereinkommen von Paris auf der 21. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP21) im Konsens verabschiedet. Ziel des Übereinkommens ist es, den Klimawandel zu bekämpfen, indem der globale Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau gehalten wird.
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat 2022 seinen neuen Bericht veröffentlicht, der mehr Klarheit über die THG-Reduzierungen schafft, die erforderlich sind, um den Anstieg unter 1,5°C zu halten. Diesem Bericht zufolge werden globale Netto-Null-THG-Emissionen in den frühen 2050er-Jahren erreicht, die die Erwärmung auf 1,5°C begrenzen; 2°C werden in den frühen 2070er-Jahren erreicht.
Die Science Based Target Initiative ist eine Zusammenarbeit zwischen dem CDP, dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Sie definiert und fördert Best Practices bei der Festlegung von Sciencebased Targets und bewertet unabhängig die Ziele der Unternehmen hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit dem Grad der Dekarbonisierung, der laut Wissenschaft erforderlich ist, um den globalen Temperaturanstieg unter 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten.
Die Hebel zur Erreichung der Science-based Targets finden Sie im Abschnitt "Strategie".
[ESRS E1-5; GRI 302-1, 302-2, 302-3]
Das Produktionsvolumen von Zellstoff und Cellulosefasern steht in direktem Zusammenhang mit der Menge an verbrauchter Energie und dadurch auch mit den mit der Energienutzung verbundenen Emissionen. Im Jahr 2023 steigerte sich der gesamte Primärenergieverbrauch aufgrund der Einbeziehung der zwei neuen Produktionsstandorte von Lenzing in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand). Dennoch ist der absolute Verbrauch fossiler Primärenergie aufgrund des hohen Anteils erneuerbarer Energien nur leicht gestiegen (siehe Tabelle 15 und Abb. 08).
Der spezifische Primärenergieverbrauch hat im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen (siehe Tabelle 15). Dies liegt hauptsächlich am höheren spezifischen Primärenergieverbrauch für die Zellstoffproduktion in Indianópolis (Brasilien), der durch die Zellstoffproduktionstechnologie bedingt ist.
| verwendete Brennstoffe | Tabelle 14 |
|---|---|
| Lenzing, Österreich | Biomasse, Abfall, Erdgas und Kohle |
| Heiligenkreuz, Österreich | Biomasse, Biogas und Erdgas |
| Paskov, Tschechische Republik | Biomasse, Biogas und Erdgas |
| Grimsby, Großbritannien | Erdgas |
| Mobile, USA | Erdgas |
| Nanjing, China | Kohle und Erdgas |
| Purwakarta, Indonesien | Kohle und Erdgas |
| Prachinburi, Thailand | Biomass und Kohle |
| Indianópolis, Brasilien | Biomasse und Öl |

Quellen: IEA Energy Statistics Data Browser "World 2021", Lenzing AG. Beinhaltet EigenenergieVerbrauch und Verbrauch externer Anbieter, exklusive Netzstrom (ein minimaler Teil von Scope 1 und 2 im Gesamtenergieverbrauch der Lenzing Gruppe). In Paskov, Grimsby, Mobile und Heiligenkreuz wird in den eigenen Anlagen keine Kohle als Brennsto eingesetzt. An den Standorten in Asien (Nanjing und Purwakarta) wird vorwiegend Kohle als Brennsto verwendet.
| der Lenzing Gruppe | Tabelle 15 | |||
|---|---|---|---|---|
| Mio. GJ | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Primärenergie verbraucha |
43,10 | 42,45 | 38,62 | 60,89 |
| Fossile Primärenergie |
23,39 | 21,78 | 18,51 | 19,64 |
| Erneuerbare Primärenergie |
19,71 | 20,67 | 20,11 | 41,26 |
| Spezifischer Energieverbrauchb (Index in Prozent basierend auf GJ/t, 2014 = 100 %) |
100 % | 97,40 % | 97,60 % | 110,16 % |
a) Lenzing gibt sowohl den direkten als auch den indirekten Energieverbrauch an. Gemäß Treibhausgas-Protokoll betrifft Scope 1 die direkt von der Lenzing Gruppe verbrauchte Energie und Scope 2 die von Energieversorgern und aus dem öffentlichen Netz bezogene Energie. Primärenergie umfasst hier alle Formen von Energie wie z. B. Strom und Dampf. Alle Energiequellen wie fossile (Kohle, Erdöl, Erdgas) und erneuerbare (Biomasse, Abfallbrennstoffe, Wasser, Wind usw.) wurden einbezogen.
b) Spezifischen Indikatoren werden pro Produktionseinheit angegeben. Dies gilt für alle spezifischen Indikatoren in diesem Bericht, außer für die CO2-Emissionen.
[ESRS E1-6; GRI 305-1, 305-2, 305-3, 305-4]

Trotz der deutlich höheren Produktionsvolumina stiegen die absoluten Scope-1 THG-Emissionen im Jahr 2023 nur leicht im Vergleich zu 2022 an, und die absoluten Scope-2-Emissionen blieben auf dem gleichen Niveau. Dies ist auf den hohen Anteil erneuerbarer Energien und die Umsetzung der Verbesserungen im Abschnitt "Highlights 2023" zurückzuführen (siehe oben). Die kombinierten absoluten Scope-1 und Scope-2 THG-Emissionen stiegen im Vergleich zu 2022 leicht an, nahmen aber im Vergleich zu 2021 deutlich ab. Die absoluten Scope-3-Emissionen blieben auf dem Niveau von 2022, nahmen aber im Vergleich zu 2021 deutlich ab. Der Hauptgrund dafür ist ein höherer Anteil an CO2-armem Zellstoff in der Faserproduktion.
Ebenso sind die absoluten Scope-1-, 2- und 3-Emissionen im Vergleich zu 2022 fast unverändert, haben sich jedoch im Vergleich zu 2021 deutlich verringert. Die biogenen CO2-Emissionen im Scope 1 stiegen signifikant an, da der neue Produktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) einen hohen Anteil an erneuerbarer, biobasierter Energie aufweist. Die THG-Emissionsintensität (pro Tonne verkaufte Faser und Zellstoff) im Scope 1, 2 und 3 nahm signifikant ab und erreichte fast den Zielwert des kurzfristigen wissenschaftlich fundierten Ziels für das Jahr 2030 vor der Aktualisierung im Berichtsjahr (siehe Tabelle mit vorherigem Ziel oben).
| Absolute Emissionen (Mio. Tonnen CO2-Äquivalent) | 2017 | 2021 (Ausgangsbasis) |
2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Direkte Emissionen, Scope 1 | 1,16 | 1,08 | 0,92 | 1,00 | |
| Indirekte Emissionen, Scope 2 | 0,63 | 0,53 | 0,35 | 0,34 | |
| Gesamte Scope 1 & 2 THG-Emissionenb | 1,78 | 1,61 | 1,27 | 1,34 | |
| Indirekte Emissionen, Scope 3c | 1,89 | 1,82 | 1,45 | 1,43 | |
| Gesamte Scope 1, 2 & 3 THG-Emissionen | 3,67 | 3,43 | 2,72 | 2,77 | |
| Biogene CO2-Emissionen (gesamt), Scope 1 | 1,90 | 1,83 | 3,28 | ||
| Absolute Emissionen Index (neues SBT, 2021=100 %) | 2017 | 2021 (Ausgangsbasis) |
2022 | 2023 | Kurzftristiges Langfristiges SBT 2030 SBT 2050 Indexd Indexd |
| Scope 1 & 2 | 111 % | 100 % | 79 % | 83 % | 58 % |
| Scope 3 | 104 % | 100 % | 80 % | 78 % | 75 % |
| Scope 1, 2 & 3 | 107 % | 100 % | 79 % | 81 % | 10 % |
a) THG-Bilanzierung gemäß THG-Protokoll unter Verwendung des GWP-Potenzials für Treibhausgase aus dem Fünften Bewertungsbericht des IPCC (AR5 - 100 Jahre). Scope 1- Emissionsfaktor Quelle: Messungen und Ecoinvent-Werte. Scope-2-Emissionsfaktor Quelle: Lieferanten. Scope-3-Emissionsfaktor Quelle: Ecoinvent, Ecotransit und Daten der Lieferanten.
b) Umfasst sowohl Scope-1- als auch Scope-2-Emissionen aller Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, HFCs, PFCs, SF6, NF3), ausgedruckt als CO2-Äquivalente. Scope 1-Emissionen werden auf der Grundlage von Emissionsfaktoren aus dem EU-Emissionshandelssystem berechnet, Scope-2-Emissionen werden nach einer marktbasierten Methode berechnet. Die Scope-2-Emissionen nach dem standortbasierten Ansatz betragen 0,64 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in 2023.
c) Enthält die Kategorien 1, 3, 4 & 9 und deckt 96,2 Prozent der Emissionen in den relevanten Scope-3 Kategorien von Lenzing ab.
d) Die SBT-Zielwerte entsprechen der erforderlichen Reduktion der absoluten THG Emissionen, d. h. 42 Prozent im Scope 1 & 2 u. 25 Prozent im Scope 3 für das kurzfristige wissenschaftlich fundierte Ziel sowie 90 Prozent im Scope 1, 2 & 3 für das Langfristige.
| Spezifische Treibhausgasmissionenª | |
|---|---|
| Spezifische Treibhausgasmissionena | Tabelle 17 | |||
|---|---|---|---|---|
| Spezifische Emissionen (Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Zellstoff und Faser verkauft) und Indexb |
2017c (Ausgangsbasis) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen | 3,45 | 3,14 | 2,84 | 1,88 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen Index (2017 = 100 %) | 100 % | 91 % | 82 % | 55 % |
| Spezifische Emissionen (Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Zellstoff und Faser produziert) und Index |
2017 c (Ausgangsbasis) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen | 2,47 | 2,28 | 1,99 | 1,45 |
| Spezifische Scope 1, 2 & 3 Emissionen Index (2017 = 100 %) | 100 % | 92 % | 81 % | 59 % |
a) Die Treibhausgas-Bilanzierungsmethode entspricht der in Tabelle 16.
b) Diese Kennzahl ist relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes.
c) Das vorherige SBT wurde 2018 entwickelt, daher wurde 2017 als Basisjahr gewählt.
[ESRS E1-7; GRI 305-5]
Die Umsetzung verschiedener Projekte zur Reduktion von THG-Emissionen haben geholfen, die Emissionen zu verringern. Informationen über die Projekte 2023 und die Reduktion finden Sie im Abschnitt "Highlights des Jahres".
[ESRS E1-8]
2021 wurde ein interner Kohlenstoffpreis (ICP) von EUR 75 pro Tonne CO2 eingeführt. Der ICP gilt zusätzlich zu den gesetzlichen Kohlenstoffpreisen an verschiedenen Lenzing Standorten (z.B. EU-ETS). Er wurde im strategischen Investitionsplanungsprozess 2023 für Capex-Projekte mit einem Volumen von über EUR 2 Mio. angewandt. Ziel des ICP ist es, künftige CO2-Risiken zu minimieren, erneuerbaren Brennstoffen den Vorzug vor fossilen Brennstoffen zu geben und Energieeffizienzprojekte zu unterstützen.
[GRI 3-3f]
Lenzing ist der festen Überzeugung, dass die eigenen Bemühungen durch den Austausch mit Stakeholdern in der Industrie und der Zivilgesellschaft ergänzt werden sollten. Denn die Klimakrise erfordert Zusammenarbeit, um einen systemischen Wandel herbeizuführen. Lenzing unterzeichnete 2018 die UN Fashion Industry Charter for Climate Action und ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppen, die Lösungen für die Herausforderungen in der Industrie entwickeln. Lenzing unterstützt zudem die Bemühungen des World Resource Institute (WRI) und des Apparel Impact Institute (AII), um eine ausgereifte Roadmap für die Bekleidungs- und Schuhindustrie zu entwickeln.
Für die Umsetzung der Maßnahmen, z.B. die Umstellung auf andere Brennstoffe, sind ein unterstützender politischer Rahmen und entsprechende Anreize erforderlich. Derzeit ist Erdgas in vielen Teilen der Welt teurer als Kohle. Biomassebrennstoffe sind nicht in ausreichendem Maße in der erforderlichen Größenordnung verfügbar. Ebenso ist netzbasierter Strom aus erneuerbaren Energien in vielen Teilen Asiens nicht weit verbreitet und kommerziell verfügbar. Um CO2-arme Lösungen zu fördern, sind gleiche Wettbewerbsbedingungen erforderlich, z.B. eine globale CO2- Preisgestaltung und die Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe. Die Industrie und lokale Regierungen sollten ihre Anstrengungen intensivieren, um mehr erneuerbare Elektrizität zu erzeugen und so die derzeitigen Anlagen zu versorgen und das zukünftige Wachstum zu fördern.
Die UN Fashion Industry Charter for Climate Action unter der Schirmherrschaft der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) ist eine breite Stakeholder-Bewegung in der Textil-, Bekleidungs- und Modeindustrie mit dem Ziel eines ganzheitlichen Engagements für den Klimaschutz. Die Unterzeichner verpflichten sich zu Klimazielen und schließlich zur vollständigen Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette der Modeindustrie in Übereinstimmung mit der Science Based Target Initiative.
Das ursprüngliche Ziel der UN Fashion Charter sind Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 und eine Reduzierung der Emissionen um 30 Prozent bis 2030. Diese Ziele wurden im November 2021 aktualisiert, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, wie vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) empfohlen. Ein erster Bericht, das "Climate Action Playbook" wurde 2020 veröffentlicht. Er zeigt große Reduktionspotenziale für THG-Emissionen bei der Faserproduktion, dem Hauptrohstoff der Modebranche, auf.
Lenzing ist Gründungsmitglied der Initiative. Aufgrund langjähriger Erfahrung in der Herstellung nachhaltiger Fasern auf Zellulosebasis und der Bewertung deren Umweltauswirkungen durch Lebenszyklusanalysen (LCA) trägt Lenzing aktiv zur Arbeitsgruppe, die sich mit Rohstoffen beschäftigt, bei. Diese veröffentlichte im Jahr 2021 einen Bericht mit dem Titel "Identifying Low-Carbon Sources of Cotton and Polyester". Darin wurden bestehende LCA-Studien zusammengefasst und Verbesserungsmöglichkeiten durch den Wechsel von Energiequellen, Technologieänderungen und Innovationen aufgezeigt. Mit aktiver Unterstützung von Lenzing seit 2021, wurde im Jahr 2023 ein weiterer Bericht mit dem Titel "Man-Made Cellulosic Fibers" veröffentlicht. Dieser Bericht basiert auf Beiträgen einer Reihe von Stakeholdern, einschließlich andere Faserhersteller, Bekleidungsunternehmen, NGOs und Nachhaltigkeitsdienstleistern.
Lenzing hat auch zum Bericht "Aggregate report of the transition plans" mit ihrem Klima-Übergangsplan beigetragen. Darin geben 42 Unterzeichner ihre Pläne bekannt, wobei 80 Prozent genehmigte SBTs haben.
Lenzing hat an der Entwicklung der Publikation "Roadmap to Zero (2021)" mitgewirkt, die mit bewährten Ansätzen und Maßnahmen die Industrie zum Handeln gegen die Klimakrise motivieren soll. Dieses Dokument wurde vom World Resources Institute (WRI) zusammen mit dem Apparel Impact Institute (AII) erstellt, einem Spin-off von Cascale (vormals SAC), die bewährte Lösungen der Bekleidungs- und Schuhindustrie für den Umweltschutz identifiziert, finanziert, skaliert und bewertet. Im Jahr 2023 hat AII eine Fortsetzung dieses Berichts veröffentlicht, um die Bestandsaufnahme und den Fortschritt der Industrie in Richtung des Netto-Null-Ziels zu dokumentieren. Lenzing hat zu diesem Bericht mit Best-Practice-Beispielen in verschiedenen Bereichen beigetragen, wie beispielsweise innovativen Materialien, der Eliminierung von Kohle und dem Wechsel zu 100 Prozent erneuerbarem Strom aus dem Netz.
Elf führende Unternehmen aus sechs Ländern, darunter auch die Lenzing Gruppe, gründeten im September 2020 unter der Leitung des nova-Instituts (Deutschland) die Renewable Carbon Initiative (RCI). Das Ziel der Initiative ist es, den Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlenstoff für alle organischen Chemikalien und Materialien zu unterstützen und zu beschleunigen. Im ersten Jahr ist die Zahl der Mitglieder auf über 30 gestiegen, darunter Unternehmen wie Beiersdorf (Deutschland), BASF (Deutschland), Cosun Beet Company (Niederlande), Givaudan (Schweiz), Henkel (Deutschland), IFF (USA), LanzaTech (USA), NESTE (Finnland), Unilever (Großbritannien, Deutschland) und UPM (Finnland). Die Renewable Carbon Initiative strebt das Ende des fossilen Zeitalters für alle organischen Chemikalien und Materialien bis 2050 an. Das Konzept des erneuerbaren Kohlenstoffs, das für Rohmaterialien unerlässlich ist, bekommt immer mehr Aufmerksamkeit und Rückenwind – auch von politischer Seite (z.B. im Kommunikationspapier "Nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe" der Europäischen Kommission). Im Jahr 2023 veröffentlichte das RCI mehrere Berichte, darunter eine umfassende Analyse der heutigen Kohlenstoffflüsse oder des Beitrags von Materialien auf Basis erneuerbaren Kohlenstoffs zur Senkung des CO2-Fußabdrucks. Der zweite Bericht enthält auch eine Fallstudie zu Lenzing-Fasern. Lenzing wird weiterhin ein aktives Mitglied des RCI sein, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der weiteren Ökologisierung der Textil- und Vliesstoffgeschäfte liegt.
Die THG-Emissionen von Lenzing werden gemäß dem GHG Protocol (Greenhouse Gas Protocol) berechnet. Darüber hinaus beteiligt sich Lenzing an der Weiterentwicklung der damit verbundenen Standards und Leitlinien durch den Branchenverband CEPI (Confederation of European Paper Industries). Dies zeigt das Engagement von Lenzing für Transparenz und die Einhaltung international anerkannter Standards bei der Berechnung und Berichterstattung über THG-Emissionen. Mehr Informationen können Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung" finden.
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing ist sich bewusst, dass das Vermeiden von Umweltverschmutzung von entscheidender Bedeutung ist. Das Unternehmen überwacht und steuert aktiv die Umweltauswirkungen seiner Geschäftstätigkeit und konzentriert sich dabei auf die Minderung von Umweltrisiken durch die Zellstoff- und Faserproduktion. Lenzing versucht, neben der bloßen Einhaltung von Vorschriften durch strenge Maßnahmen, die Belastung durch Emissionen, Abwässer und Abfall so weit wie möglich zu reduzieren. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wird sichergestellt, dass die Vermeidung von Umweltverschmutzung in jeden Schritt des Fertigungsprozesses integriert ist. Lenzing befasst sich proaktiv mit den Herausforderungen der Umweltverschmutzung, um so einen Beitrag zu einer saubereren und lebenswerten Umwelt zu leisten und damit ihr Engagement für nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolle Unternehmensführung zu unterstreichen.
• Umweltverschmutzung kann die Gesundheit von Mitarbeiter:innen und Anwohner:innen beeinträchtigen und sich schädlich auf die Umgebung auswirken – Policies und Engagement
Regelmäßige globale Quality, Environment, Safety&Health (QESH) Meetings mit Managementprüfung – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Luftemissionen"
Ziel "FEM" – Stakeholders
ZDHC
Site Managers – Unterstützende Funktionen
Global QESH
[GRI 3-3]
– Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen – Positiv
Lenzing verwaltet erfolgreich ihre umweltbezogenen Auswirkungen und Risiken. Im Berichtsjahr sind keine wesentlichen meldepflichtigen Verstöße gegen Genehmigungsbestimmungen aufgetreten.
Gruppenweite Umsetzung eines Standards und eines Fahrplans für das Chemikalienmanagement – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Luftemissionen"
Ziel "FEM" – Stakeholders
Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC)
[ESRS E2-1; GRI 3-3c]6
Der Umweltstandard der Gruppe ist so konzipiert, dass er Benchmarks und Emissionsgrenzwerte der besten verfügbaren Techniken für die industrielle Zellstoff- und Faserproduktion widerspiegelt (siehe EU-BVT unten). Außerdem hat Lenzing die Leitlinien der Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) angenommen, die eine sicherere Wahl von Faserprodukten ermöglichen sollen. Das ambitionierte Rahmenwerk zielt auf ständige Verbesserungen der Verschmutzungsparameter ab.
6 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Die SHE Policy gilt für die gesamte Lenzing Gruppe und wurde 2022 von der Konzernleitung genehmigt. Dadurch sind Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz als Grundwerte in der Lenzing Gruppe verankert.
Alle Lenzing Standorte in der EU, darunter ein Viscosewerk, zwei Lyocellwerke und zwei Zellstoffwerke, erfüllten 2023 die geltenden EU-BVT-Leistungsstandards, die in mehreren EU-Referenzdokumenten zur besten verfügbaren Technik festgelegt sind. Die Einhaltung der EU-BVTs ist die Grundlage für die Erteilung und Überprüfung von Umwelt- und Betriebsgenehmigungen für die Anlagen und wird von den zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten kontinuierlich überwacht. Die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften sowie die Anforderungen an das Management, das Überwachungsprogramm, die Berichterstattung usw. werden ebenfalls in Übereinstimmung mit den EU-BVT-Standards durchgeführt.
Die EU-BVT gelten ausschließlich innerhalb der EU und haben außerhalb der EU keine Gültigkeit. Alle Faserprodukte, die an Lenzing-Standorten außerhalb der EU hergestellt werden, tragen daher das EU Umweltzeichen für herausragende Umweltleistung. 2023 wurde dem Produktionsstandort Lenzing in Purwakarta (Indonesien) das europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel) verliehen. Er ist damit der jüngste Standort der Gruppe, der Fasern mit diesem Label herstellt.
Ein konzernweiter Standard für das Chemikalienmanagement wurde im Jahr 2023 eingeführt. Er beinhaltet ein umfassendes Chemikalieninventar und ein Genehmigungsverfahren. Der Standard schließt eine Gefahrenbeurteilung und Expositionsabschätzung für jedes chemische Produkt ein, um nachweisen zu können, dass dessen Verwendung für das Personal, die Umwelt und die Nutzung in Produkten sicher ist. Der Prozess zur Umstellung des Chemikalienmanagements wurde 2020 eingeführt und wurde schrittweise an allen Standorten umgesetzt, um einen einheitlichen konzernweiten Ansatz aller Standorte der Gruppe zu gewährleisten.
[ESRS E2-2; GRI 3-3d, 303-2, 306-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing hat sich dem "Supplier-to-Zero"-Programm der Multi-Stakeholder-Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) verschrieben. Bei Abwassertests 2023, erreichten die Standorte Prachinburi (Thailand) und Heiligenkreuz (Österreich) den Status "aspirational" bei ZDHC MMCF-Abwasser-Parametern.
Die Abwässer werden kontrolliert abgeleitet, um eine Kontamination des Grundwassers zu vermeiden. Das Prozesswasser wird in biologischen Abwasseraufbereitungsanlagen (Kläranlagen) behandelt. Die Lenzing Gruppe verfügt an all ihren Standorten mit Ausnahme von Grimsby (Großbritannien) über derartige Anlagen. Der Standort Grimsby erfüllt alle lokalen Gesetze und Vorschriften für Abwasser sowie die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Dennoch investiert Lenzing in eine neue Kläranlage, um die noch ehrgeizigeren Umweltstandards der Lenzing Gruppe zu erfüllen. Die Standortvorbereitung ist abgeschlossen und 2023 wurde mit dem Bau begonnen. Der Bau beinhaltet auch eine Zusammenarbeit mit der Regierung des Landes, um neue Technologien aus einem laufenden F&E-Projekt anzuwenden.
An den Standorten Lenzing (Österreich), Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) werden aus den Abfallströmen der Zellstoffproduktion bereits in einem frühen Stadium des Bioraffinerieprozesses organische Verbindungen extrahiert. Dadurch verringert sich die CSB-Belastung (CSB = chemischer Sauerstoffbedarf) im Abwasser deutlich. Dies ist ein Beispiel für einen Best-Practice-Ansatz: Potenzielle Abwasserströme werden zu nützlichen Produkten verarbeitet, wodurch Verschmutzung vermieden und die in den Abwasseraufbereitungsanlagen zu behandelnde Abwassermenge reduziert wird.
Die Anlage von Lenzing in Purwakarta (Indonesien) hat große Fortschritte bei der Verbesserung ihrer Umweltleistung gemacht. Die abgeschlossene Anlagenmodernisierung im Wert von 100 Millionen Euro umfasst zwei Hauptkomponenten. Die erste, eine neue Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP), wurde erfolgreich in Betrieb genommen und ist voll funktionsfähig. Die zweite Komponente ist die Aufrüstung der Abwasserbehandlungsanlage. Der Bau wurde im Jahr 2023 abgeschlossen, und sobald sie voll funktionsfähig ist, wird sie die Abwasseremissionen signifikant reduzieren.
Im Jahr 2021 wurde ein weiteres Projekt zur Modernisierung der Kläranlage am Standort Mobile in den USA genehmigt. Die Lyocellanlage war eine der ersten ihrer Art. Die bestehende Kläranlage wird modernisiert, um die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe und die Zielvorgabe für CSB-Emissionen zu erfüllen. Diese Investition wird nicht nur dazu beitragen, die künftigen ZDHC-Anforderungen für die Lyocellproduktion zu erfüllen, sondern auch eine potenzielle Erweiterung der Faserproduktionskapazität ermöglichen. Das Projekt umfasst die Renovierung bestehender Strukturen und neue modulare Elemente für eine hochmoderne Abwasserbehandlung. Die Investition gewährleistet somit einen verlängerten Lebenszyklus der Kläranlage. Der Bau wurde im Dezember 2023 abgeschlossen und die Inbetriebnahme der neuen Systeme hat begonnen.
[ESRS E2-3; GRI 3-3e]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Luft emissionen |
Reduzierung der Schwefelemissionen der Lenzing Gruppe um 50 Prozent bis 2023; Ausgangsbasis 2014a | Maßnahmen durchgeführt |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 |
| Status in 2023 | Die Schwefelrückgewinnungsanlage (CAP) im Werk Purwakarta (Indonesien) wurde erfolgreich implementiert und im Juli 2023 in Betrieb genommen. Die Viscosefasern aus diesem Werk sind nun mit dem EU-Umweltzeichen zertifiziert. Alle Maßnahmen für dieses Ziel wurden umgesetzt, aber um das Ziel zu erreichen, müssen die Maßnahmen ein ganzes Jahr lang laufen. |
|
| a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) sind nicht berücksichtigt). |
||
| ZDHC Viscose | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser- und Luftemissions-Richtlinien in den Lenzing Viscoseanlagen bis 2024 |
2026 Auf Kurs |
| Status in 2023 | Die Lenzing Viscosestandorte haben die ZDHC MMCF-Richtlinie in ihrer überarbeiteten Version 2,2 kontinuierlich umgesetzt. Die Umsetzung der Abwasserrichtlinie wurde im Jahr 2023 fortgesetzt. Die Umsetzung der Luftemissionsrichtlinie verlief planmäßig, allerdings wird die Berichterstattung über die ZDHC Lieferantenplattform (für man-made cellulosic fibers MMCF) aufgrund der Verzögerung des offiziellen Starts erst in der ersten Hälfte des Jahres 2024 beginnen. Das Ziel, das "aufstrebend" Niveau zu erreichen, wird nun aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund globaler Probleme und technischer Herausforderungen auf 2026 verschoben. |
|
| ZDHC Lyocell | Erreichen des Status "aspirational" der ZDHC MMCF-Abwasser-Richtlinie und der Richtlinien für eine verantwortungsvolle Produktion in den Lenzing Lyocellanlagen bis 2028 |
2028 Auf Kurs |
| Maßnahme(n) | Erste ZDHC-Gateway-Berichterstattung über MMCF-Abwasser-Richtlinie v2 in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Auf Kurs |
| Erste Lieferantenplattform zur Einführung und Berichterstattung der MMCF-Richtlinie v2 - verantwortungsvolle Produktion in den Lyocellanlagenc im Jahr 2023 |
2023 Verzögert |
|
| Lenzing Lyocellanlagenc erreichen den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "foundational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing Grimsby (Großbritannien) erreicht den Status "aspirational" bei Abwasser und verantwortungsvoller Produktion |
2028 Auf Kurs |
|
| Status in 2023 | Die Umsetzung verläuft planmäßig und alle Lyocell-Standorte waren für die Berichterstattung im Jahr 2023 registriert. Da es jedoch in den USA und im Vereinigten Königreich kein ZDHC-zertifiziertes Labor gibt, konnten die Abwassertests an diesen beiden Standorten nicht abgeschlossen werden. Die Standorte, die die Berichterstattung über das ZDHC-Gateway abgeschlossen haben, haben alle das angestrebte Niveau erreicht. Die Anforderungen gemäß der Richtlinie zur verantwortungsvollen Faserproduktion werden ab 2024 nach der Veröffentlichung der ZDHC-Lieferantenplattform für MMCF Anfang November 2023 gemeldet. |
|
| b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes c) Lenzing (Österreich), Heiligenkreuz (Österreich), Mobile (USA), Prachinburi (Thailand) |
| Abwasser | Reduzierung der Abwasseremissionen (Chemischer Sauerstoffbedarf CSB) der Lenzing Gruppe um 20 Prozent bis 2024; Ausgangsbasis 2014a,b |
2024 Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing modernisiert Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Purwakarta (Indonesien) | 2023 Erreicht |
| Lenzing implementiert neue Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Grimsby (Großbritannien) | 2024 Auf Kurs |
|
| Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Purwakarta (Indonesien) fand 2023 statt, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 geplant. Der Bau der Abwasseraufbereitungsanlage in Grimsby (Vereinigtes Königreich) ist auf |
Status in 2023 Kurs und wird 2024 in Betrieb gehen.
a) Der Zielwert orientiert sich weiterhin am Produktionsvolumen und der Anzahl an Anlagen zur Ausgangsbasis 2014 (d. h. die neuen Standorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) sind nicht berücksichtigt).
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024d |
2024 Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten und 2023 die erste externe Verifizierung durch |
2023 Erreicht |
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) und 2024 die erste externe Verifizierung durch |
2024 Auf Kurs |
|
| Sieben Standorte haben FEM eingeführt, vier Standorte haben die Verifizierung mit ausgezeichneten Ergebnissen von 90 bis 95 abgeschlossen, drei Standorte mit Ergebnissen zwischen 70 und 89. Für die Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) wurden Selbstbeurteilungen und Schulungen durchgeführt. |
Status in 2023 Beide Standorte bereiten sich auf die Verifizierung im Jahr 2024 vor.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Eine nachhaltige Zellstoff- und Faserproduktion unterliegt per se strengen Kriterien (z.B. Emissionsgrenzwerten), nicht nur in Bezug auf die Emissionen, sondern auch im Hinblick auf das Abwasser und die Wasseraufbereitung. Nationale oder regionale Gesetzgebungen sowie etliche Industriestandards und Zertifizierungssysteme, wie EU-BVT, das EU Ecolabel und ZDHC, identifizieren besonders problematische Stoffe und stellen Leitlinien bereit, wie Emissionen verringert und dadurch schädliche Auswirkungen auf Gewässer vermieden werden können. Lenzing verfügt über jahrzehntelange Erfahrung, was den sicheren Umgang und die Behandlung eingesetzter Prozesschemikalien anbelangt, einschließlich abwasserbezogener Fragestellungen. Lenzing hat dieses umfangreiche Fachwissen genutzt, um im Rahmen von Multi-Stakeholder-Initiativen wie dem ZDHC-Programm an der Entwicklung und Gestaltung der heutigen Branchenstandards mitzuwirken. Ableitungsgrenzwerte sind in die Umweltgenehmigungen einbezogen, die allen Standorten von den zuständigen Behörden auf Grundlage nationaler Gesetze erteilt wurden. Zusätzliche innerbetriebliche Grenzwerte können gemäß interner Umweltstandards gelten.
[ESRS E2-4; GRI 305-7]
Sulfatemissionen entstehen hauptsächlich im Viscoseverfahren. CSB-Emissionen entstehen bei Zellstoff- und allen Faserproduktionsprozessen, ihre Verringerung ist das "Abwasser" Ziel. Die Gesamtemissionen von CSB und Aminen sind im Vergleich zum Vorjahr wegen der hinzugekommenen Produktionsanlagen in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) gestiegen. Die CSB-Emissionen ohne die beiden neuen Produktionsanlagen sind nach wie vor relevant für das Ziel "Abwasser" und daher zusätzlich berichtet (siehe Tabellen 18 und 19). Die Zellstoffanlage in Paskov (Tschechische Republik) wies 2023 signifikant höhere CSB-Emissionen auf. Dies wirkte sich konzernweit aus und führte zu spezifischen CSB-Emissionen im Bereich des Basisjahres. Mit dem neuen Umfang, der zwei neue Produktionsanlagen umfasst, sanken die spezifischen Emissionen im Abwasser im Vergleich zu 2022 im Allgemeinen. Die geringere Produktion am Standort Grimsby (Großbritannien) führte im Vergleich zum Vorjahr zu einer geringeren Gesamtemission von Aminen im Abwasser (Tabellen 18 und 19). Es wird erwartet, dass dieser Standort bis zur Inbetriebnahme der neuen Kläranlage weiterhin maßgeblich zu Amin-Emissionen in der Gruppe beitragen wird.
| nach Wasseraufbereitung | Tabelle 18 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| CSBa | 6.110 | 5.666 | 5.056 | 5.527 |
| CSBb | 6.165 | |||
| SO4 b |
173.648 | 182.576 | 143.528 | 169.661 |
| Amineb | 198 | 247 | 250 | 206 |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Abwasser" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
| Spezifische Emissionen im Abwasser | Tabelle 19 |
|---|---|
| 2014 | 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|---|
| CSBa | 100 % | 91,7 % | 90,1 % | 101,0 % |
| CSBb | 78,7 % | |||
| SO4 b |
100 % | 104,0 % | 90,0 % | 76,2 % |
| Amineb | 100 % | 123,3 % | 137,7 % | 81,3 % |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Abwasser" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Schwefel und Schwefelverbindungen sind für die Herstellung von Standardviscose unvermeidbar. In den vergangenen Jahrzehnten hat Lenzing die Schwefelemissionen durch Verbesserung der Kreisläufe und Wiedergewinnungssysteme massiv verringert. Zwar sind alle Lenzing Viscoseproduktionsstätten (Lenzing (Österreich) Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien)) mit Abgasreinigungssystemen und Rückgewinnungstechnologien ausgestattet, doch es verbleiben aus dem Prozess selbst und der Energiegewinnung am Standort gewisse Emissionen von Schwefelkohlenstoff (CS2), Schwefelwasserstoff (H2S) und Schwefeldioxid (SO2). Die Fertigstellung der zweiten CAP am Standort Purwakarta (Indonesien) hat die weitere Reduzierung der absoluten und spezifischen Schwefelemissionen in die Luft vorangetrieben. Da das Projekt erst im Berichtsjahr abgeschlossen wurde, wird sich der Einfluss der zusätzlichen Rückgewinnungsanlage erst im kommenden Jahr vollständig entfaltet, um eine Reduzierung um 50 Prozent (Ziel "Luftemissionen") zu erreichen. Schwefelemissionen ohne die beiden neuen Produktionsanlagen sind nach wie vor relevant für das Ziel und daher zusätzlich berichtet (siehe Tabelle 21).
Auf Konzernebene, einschließlich der beiden neuen Produktionsstätten, stiegen die absoluten Emissionen von Stickoxiden aufgrund zusätzlicher Zellstoffproduktion und Energieerzeugung an, während sich die spezifischen Emissionen im Vergleich zu 2022 deutlich verringerten (Tabellen 20 und 21). Die durch die Herstellung von Lyocellfasern entstehenden Emissionen bewegen sich im Spurenbereich, da das organische Lösungsmittel NMMO während des gesamten Prozesses im Wasser-/Lösungsmittelkreislauf verbleibt und eine Rückgewinnungsquote von über 99,8 Prozent aufweist.
| Absolute Emissionen in der Ablufta | Tabelle 20 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Schwefel (CS2- und H2S Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel) |
34.787 | 25.969 | 21.449 | 18.798 |
| SO2 | 3.908 | 2.603 | 2.419 | 2.220 |
| NOx b |
1.321 | 946 | 2.707 |
a) Inklusive aller Anlagen. Die Schwefelemissionen wurden mithilfe des
Massenbilanzansatzes berechnet. Die SO2-Emissionen basieren auf Messungen. b) NOx-Daten sind auf Konzernebene erst ab 2019 bzw. für die indonesische
Produktionsstätte ab 2021 verfügbar.
| (Index basierend auf kg/t, 2014 = 100 %) | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2014 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
| Schwefel (CS2- und H2S-Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)a |
100,0 % | 73,8 % | 67,1 % | 60,3 % | |
| Schwefel (CS2- und H2S-Emissionen, berechnet als elementarer Schwefel)b |
42,1 % | ||||
| SO2 b |
100,0 % | 65,9 % | 67,4 % | 44,3 % |
a) Ohne die neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien). Dieser KPI entspricht dem Geltungsbereich des "Luftemissionen" Ziels, das formuliert wurde, bevor diese neuen Standorte konzipiert wurden.
b) Inklusive der neuen Produktionsstandorte in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Weitere Informationen über andere Abfallströme neben Abwasser und Emissionen in der Abluft finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".

[GRI 3-3f]
Die Multi-Stakeholder-Zusammenarbeit der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) hat einen besonderen Fokus und Arbeitsgruppen für Abwasser, Schlamm, feste Abfälle und Luftemissionen in der Textilindustrie initiiert. Lenzing ist seit 2018 Teil der Taskforce für Man-Made Cellulosic Fibers (MMCF) zu Abwasser, Klärschlamm, festen Abfällen und Luftemissionen. Im Jahr 2020 hat Lenzing die veröffentlichten ZDHC-Richtlinien für Abwasser, Luftemissionen und verantwortungsbewusste Faserproduktion für MMCF-Hersteller übernommen. Im Jahr 2021 hat Lenzing mit der ZDHC-Gateway-Berichterstattung gemäß der Abwasserrichtlinie in seinen Viscosebetrieben in Purwakarta (Indonesien), Nanjing (China) und Lenzing (Österreich) begonnen. Im Jahr 2023 wurde die überarbeitete und erweiterte MMCF-Richtlinie veröffentlicht, die auch andere Fasern wie Lyocell umfasst. Lenzing setzt diese Richtlinie um, und die erste Berichterstattung für die Lyocell-Standorte begann im Oktober 2023.
Lenzing will den Wasser-Fußabdruck ihrer Produkte verbessern, indem sie den Anteil von Lenzing-Faserzellstoff erhöht und die Produktion von Spezialitätenprodukten ausbaut. Das Unternehmen stützt seine Kommunikationsstrategie auf die Ergebnisse von Lebenszyklusanalysen (LCA) und stellt seinen Partnern Informationen zum Wasser-Fußabdruck zur Verfügung, um sie bei der Erreichung ihrer Wasserziele zu unterstützen. Das Engagement von Lenzing für ein nachhaltiges Wassermanagement stärkt ihre Position als weltweit führendes Unternehmen in der umweltverträglichen Faserproduktion. Angaben zu Wasseremissionen sind im Kapitel "Umweltverschmutzung" enthalten.
Wasserentnahme kann negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Ökosysteme haben – Policies und Engagement
Policy für Wasser
Lenzing berücksichtigt wasserbezogene Themen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette ihrer Produkte. Die Lebenszyklusanalyse (LCA)-Methodik ist nützlich, um Hotspots zu identifizieren und strategische Entscheidungsfindung zu unterstützen.
• Ziel "FEM"
Lenzing strebt danach, zum nachhaltigen Wasserverbrauch beizutragen, wo immer es einen direkten oder indirekten Einfluss ausüben kann. Dies umfasst den Entzug und Verbrauch von Süßwasser und ist Gegenstand des Lenzing Umweltstandards und der Policy für Wasser. Diese setzen eine kontinuierliche Überwachung und Berichterstattung gemäß des Umweltmanagementsystems, GRI, ESRS, CDP und anderen wasserbezogenen Standards und Leitlinien voraus. Abb. 10 veranschaulicht den Beitrag von Lenzing in diesem Kontext in verschiedenen Phasen der Wertschöpfungskette.
[ESRS E3-1; GRI 3-3c]7
Die neueste Policy für Wasser wurde vom Vorstand im Jahr 2022 genehmigt. Darin werden fünf wesentliche Verpflichtungen eingegangen:
7 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.

a) Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Vor allem auf Produktebene ist die LCA das wichtigste Instrument zur Bewertung der Cradle-to-Gate-Auswirkungen und zur Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten bei direkten und indirekten Vorgängen, d.h. bei der Zellstoff- und Faserproduktion bzw. in der vorgelagerten Lieferkette. Unterstützt wird das Verfahren durch die Erhebung interner Umweltdaten, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abwässer und der Einleitung prioritärer bedenklicher Stoffe, sowie durch die zunehmende Erhebung von Primärdaten der Wassernutzung bei Lieferanten. Dieser Ansatz wird durch eine Bewertung des Wasserrisikos für Unternehmen ergänzt, wobei qualitative und quantitative Informationen über die Lieferkette und die eigene Produktion mithilfe der Instrumente WRI Aqueduct Water Risk Atlas und WWF Water Risk Filter kontextualisiert werden. Sie unterstützen nicht nur die Bewertung der aktuellen Wassersituation an bestimmten Standorten, sondern geben auch Aufschluss über zukünftige Szenarien, die aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und qualität entstehen.
Für Lenzing ist Wasser ein kostbarer Rohstoff, der die Produktion von Faserzellstoff und Cellulosefasern ermöglicht. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser ist daher von entscheidender Bedeutung. Da Wasser eine kostbare Ressource ist, stellt die zunehmende Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt eine Gefahr für die Menschen, die Umwelt und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung dar. So können etwa schlecht bewirtschaftete Holzplantagen Druck auf das Gleichgewicht des regionalen Wasserhaushaltes ausüben. Lenzing bezieht zertifiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und mindert so etwaige Auswirkungen auf Wasserverknappung. Andererseits sind manche Materialien innerhalb der textilen Lieferketten mit einer hohen Wasserbelastung verbunden, sowohl durch Wasserverbrauch als auch Wasserverschmutzung. Wesentliche Fragen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser sind die effiziente Wassernutzung bei der Produktion und der Einsatz modernster Wasseraufbereitungstechnologien.
Lenzing bietet Fasern mit einer geringeren Wasserbelastung als andere cellulosische Fasern an um die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Fasern zu befriedigen, und entwickelt innovative Produkte, bei denen nachgelagerte Schritte in der Wertschöpfungskette entfallen. Dadurch werden der Wasserverbrauch und die Wasserauswirkungen erheblich reduziert.
Das Spinnbad des Lyocellverfahrens enthält Wasser und das Lösungsmittel NMMO, um das Cellulose-Polymer vor dem Spinnvorgang zu lösen. Beim Viscoseverfahren wird eine Mischung aus Prozesschemikalien und Wasser verwendet. Bei beiden Produktionstechnologien wird Wasser recycelt, indem die Prozesschemikalien und/oder die Lösungsmittel mit sehr hoher Effizienz abgetrennt werden. Dieser aktuelle Stand der Technik wird in allen Produktionsstätten von Lenzing eingesetzt. Dies spart Wasser, bietet eine optimale Vorbehandlung für die Wasserentsorgung und hilft dabei, die Fasereigenschaften und -qualität zu optimieren. Durch die Rückgewinnungssysteme erhält Lenzing marktfähige Co-Produkte und wiederverwendbare Prozesschemikalien. Eine finale Abwasseraufbereitungsstufe reduziert die Abwasserbelastung. Eine mögliche Verunreinigung der aufnehmenden Gewässer wird durch die Einhaltung und das Übertreffen lokal vorgeschriebene Qualitätsanforderungen abgewendet (siehe Kapitel "Umweltverschmutzung").
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| FEM | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Environmental Module (FEM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024d |
2024 Auf Kurs |
|
|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt 2022 Selbstbewertungen an bestehenden Standorten und 2023 die erste externe Verifizierung durch |
2023 Erreicht |
|
| Lenzing führt 2023 Selbstbewertungen und Schulungen für neue Standorte (Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien)) und 2024 die erste externe Verifizierung durch |
2024 Auf Kurs |
||
| Sieben Standorte haben FEM eingeführt, vier Standorte haben die Verifizierung mit ausgezeichneten Ergebnissen von 90 bis 95 abgeschlossen, drei Standorte mit Ergebnissen zwischen 70 und 89. Für die Standorte in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand) wurden Selbstbeurteilungen und Schulungen |
Status in 2023 durchgeführt. Beide Standorte bereiten sich auf die Verifizierung im Jahr 2024 vor.
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
Um die Wasserqualität und -verfügbarkeit an den Lenzing Standorten zu gewährleisten, strebt Lenzing eine kontinuierliche Reduktion des Wasserverbrauchs und der wasserbezogenen Emissionen an. Im Rahmen des Zielsetzungsprozesses werden verschiedene Elemente berücksichtigt, die auch die Veränderung von Wasserverknappung in vielen Regionen aufgrund des Klimawandels anerkennen. Insofern werden bei der Festlegung der Ziele auch Aspekte der künftigen Situation von Wasserressourcen miteinbezogen.
Das Ziel des Wassermanagements von Lenzing besteht darin, möglichst viel Wasser wiederaufzubereiten und wiederzuverwenden. Das Zellstoffwerk in Paskov (Tschechische Republik) verfügt über einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf und benötigt daher nur wenig zusätzliches Wasser, um Verluste zu kompensieren. Darüber hinaus spart die integrierte Zellstoff- und Faserproduktion am Standort Lenzing (Österreich) Wasser, da das Trocknen und die spätere Wiederbefeuchtung von zugekauftem Faserzellstoff entfällt.
Die Faserzellstoff- und Faserproduktionsanlagen beziehen Wasser aus angrenzenden Wasserquellen (hauptsächlich Flüsse und Grundwasser) und von lokalen Lieferanten. Wasser dient bei der Produktion als Kühl- und Prozessmittel. Durch die inhärente Feuchtigkeitsaufnahme von Cellulosefasern und das Verdampfen im Kühlprozess werden erhebliche Wassermengen verbraucht.
| Wasserentnahme nach Quellena | Tabelle 22 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Megaliter) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Alle Bereiche | ||||
| Oberflächenwasser | 103.000 | 87.029 | 80.851 | 97.085 |
| davon Süßwasser | 0 | 87.029 | 80.851 | 97.085 |
| Grundwasser | 14.000 | 12.980 | 14.335 | 12.747 |
| davon Süßwasser | 0 | 12.980 | 14.335 | 12.747 |
| Meerwasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Produziertes Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Wasser von Dritten | 0 | 6.726 | 5.701 | 8.961 |
| davon Süßwasser | 0 | 6.726 | 5.701 | 8.961 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 1.837 |
| Gesamte Wasserentnahme | 117.000 | 106.735 | 100.887 | 118.793 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 1.837 |
a) Von Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)), keine Entnahme von anderem Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS))
| Spezifischea Wassernutzung |
Tabelle 23 | |||
|---|---|---|---|---|
| Index (basierend auf m3 /t, 2014 = 100 %) |
2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Spezifische(r) Wasserzulauf/-extraktion | 100,0 % | 90,2 % | 93,9 % | 79,2 % |
a) Spezifische Indikatoren werden pro Produktionseinheit der Lenzing Gruppe berichtet (d. h. Zellstoff- und Faserproduktionsvolumen).
Heuer umfasst die Berichterstattung zwei neue Produktionsstätten in Indianópolis (Brasilien) und Prachinburi (Thailand), was erwartungsgemäß zu einer höheren Wasserentnahme und -rückführung führte (siehe Tabellen 22 und 25). Die Inbetriebnahme der zusätzlichen Standorte sowie die Umstellung einer Produktionslinie von Viscose- auf Modal-Faserproduktion am Standort Nanjing (China) beeinflusste den Gesamtwasserverbrauch in der Gruppe negativ (siehe Tabelle 24). Dennoch führt Lenzings realisierte Expansion in die wassereffiziente Herstellung von Zellstoff und Lyocellfasern zu einer signifikanten Reduzierung der spezifischen Wassernutzung (siehe Tabelle 23).
| Wasserverbrauch | Tabelle 24 | |||
|---|---|---|---|---|
| (Megaliter) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtwasserverbrauch | 9.000 | 8.741 | 8.087 | 12.173 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 867 |
| Wasserrückführung | Tabelle 25 | |||
| (Megaliter) | 2014 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Wasserrückführung nach Zielort | ||||
| Oberflächenwasser | 40.860 | 35.166 | 50.293 | |
| Grundwasser | 0 | 0 | 0 | |
| Meerwasser | 0 | 0 | 0 | |
| Wasser von Dritten | 57.133 | 57.633 | 56.326 | |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 970 | |
| davon Anteil Wasser von Dritten, das zur Verwendung an andere Organisationen geleitet wird | 0 | 0 | 0 | |
| Wasserrückführung nach Wasserqualität | ||||
| Süßwasser (≤ 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 69.772 | 66.496 | 65.957 | |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 970 | |
| Anderes Wasser (> 1.000 mg/l Filtrattrockenrückstand (TDS)) | 28.222 | 26.304 | 40.662 | |
| Gesamte Wasserrückführung | 108.000 | 97.993 | 92.799 | 106.619 |
| davon in Gebieten mit Wasserstress | 0 | 0 | 0 | 970 |
Lenzing begegnet wasserbezogenen Herausforderungen mit Fokus auf ihrem neuen Werk in Prachinburi (Thailand). Dies ist der einzige Standort der Gruppe in einem Gebiet mit hohem Wasserstress. Lenzing hat die Entscheidung getroffen, in Thailand vollständig auf die Lyocell-Technologie zu setzen. Diese verbraucht nur etwa ein Drittel des Prozesswassers, das bei der Viscose-Technologie benötigt wird. Das unterstreicht nicht nur Lenzings Engagement für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser, sondern führt auch zu einem geringen Anteil an Wasserentnahme, -verbrauch und -rückführung in Gebieten mit Wasserstress (siehe Tabellen oben).

[GRI 3-3f]
Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Stakeholder engagement".
– MANAGEMENTANSATZ
Das Weltwirtschaftsforum8 identifiziert den Verlust der Biodiversität und Kollaps von Ökosystemen als eines der drei globalen Risiken für den Menschen und unseren Planeten, neben der Klimakrise. Investitionen in den Schutz der Biodiversität sind auch für den Geschäftserfolg von Lenzing entscheidend Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und der Lieferkette der Lenzing Gruppe ist daher mit der Landnutzung durch die Forstwirtschaft verbunden, da Holz der wichtigste Rohstoff für Lenzing ist. Negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können durch eine intensivere Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft auf die Biodiversität und die Ökosysteme gut bekannt9 und können weiter erforscht und umgesetzt werden. Das Unternehmen arbeitet daher weiterhin an Innovationen in den Bereichen verantwortungsvolle Systeme, Prozesse und Produkte, die die Risiken für die Umwelt verringern. Die Innovationen von Lenzing in der Faserproduktion bieten auch End-of-Life-Lösungen für Textil- und Vliesstoffprodukte. 2023 erhielt das Unternehmen die erneute Bestätigung, dass die LENZING™-Standardfasern (LENZING™ Viscose Standard, LENZING™ Lyocell Standard und LENZING™ Modal Standard) biologisch abbaubar in Meeresumgebung sind, und zwar von der Scripps Institution of Oceanography an der University of California San Diego10. Lenzing ist Mitglied der Advisory Group des Textile Exchange für eine Biodiversity Benchmark, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Auswirkungen auf die Natur zu verstehen und zu minimieren.
Worst-Case-Szenarien berücksichtigen mögliche Zusammenbrüche ganzer Waldökosysteme auf regionaler Ebene und eine entsprechend hohe Volatilität der Holzpreise – Policies und Engagement
Strenge Policy für Holz und Zellstoff
Lenzing arbeitet seit vielen Jahren mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Kunden und Partnern entlang der nachgelagerten Wertschöpfungskette zusammen, um das öffentliche Bewusstsein für die Biodiversität zu schärfen und Naturschutzmaßnahmen zu deren Erhalt zu ergreifen – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Naturschutzprojekt Albanien"
8 WEF Global Risk Report 2024, long-term risks ( 10 years)
9 Kunz 2007: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
10 Royer S-J, Greco F, Kogler M, Deheyn DD (2023) Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters. PLoS ONE 18(5): e0284681. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0284681
SVP Commercial Affairs Pulp – Unterstützende Funktionen
Pulp Trading (PTG)
Siehe "Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen" im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Nach der IPBES werden die Belastungen der Natur, die zum Verlust der Biodiversität und der Ökosystemfunktionen führen, in fünf Gruppen eingeteilt (IPBES 201912, nach Science Based Targets for Nature (SBTN)13):
Im Zusammenhang mit dem weltweiten Verlust der Biodiversität wird sich die Textil- und Bekleidungsindustrie in letzter Zeit immer mehr ihres Anteils an diesem Problem bewusst14, 15. Im Mittelpunkt steht derzeit die landwirtschaftliche Produktion von Naturfasern (hauptsächlich Baumwolle und tierische Fasern wie Wolle)16, da die landwirtschaftliche Landnutzung als Haupttreiber des Verlusts der Biodiversität gilt, wenngleich auch die Holzbeschaffung aus Wäldern als eine potenzielle Ursache angesehen wird. Umweltverschmutzungen bei der Faserherstellung und Textilverarbeitung, die potenziell bei allen Materialien, einschließlich synthetischen, auftreten, werden bisher im Kontext der Biodiversität weniger berücksichtigt16 . Textilien und Vliesstoffen können am Ende ihrer Nutzungsdauer mögliche negative Auswirkungen durch die unsachgemäße Entsorgung in Land- und Wasserökosystemen haben, insbesondere durch biologisch nicht abbaubare Materialien, die in die Umwelt gelangen. Lenzing als führender Cellulosefaserhersteller konzentriert sich auf die drei Bereiche Holz- und Faserzellstoffbeschaffung, die Faserproduktionsprozesse und die Endnutzung der Produkte, um dem Verlust der Biodiversität durch Reduzierung der Biodiversitätstreiber entgegenzuwirken.
Um ihre Biodiversitätsstrategie weiterzuentwickeln, ist Lenzing 2023 der European Business Nature Commitment (EBNC) und dem Corporate Engagement Program der Science Based Targets for Nature (SBTN) beigetreten. Beide Organisationen wollen erreichen, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um den Naturverlust bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Sie bieten Orientierung für High Level Maßnahmen durch Schritte wie "Bewerten - Verpflichten - Transformieren - Offenlegen" im Rahmen der EBNC, Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Auswahl angemessener Rahmenwerke und Instrumente für die Bewertung von Auswirkungen und Abhängigkeiten und Orientierung bei der Zielfestlegung.
[ESRS E4 ESRS 2 IRO-1; GRI 304-1, 304-2]
Die Lenzing Gruppe nutzt bei der Holzbeschaffung je nach Region zwei verschiedene Arten der Forstwirtschaft: In der nördlichen Hemisphäre praktizieren die Holz- und Faserzellstofflieferanten von Lenzing in Europa und Nordamerika eine nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft. Vor allem in der südlichen Hemisphäre gewinnen die Faserzellstofflieferanten von Lenzing in Südafrika und im neuen eigenen Zellstoffwerk in Brasilien Holz aus Plantagen mit hohen Nachhaltigkeitsstandards. In dem Joint-Venture-Projekt LD Celulose mit Dexco (früher Duratex) in Brasilien, wird Holz aus FSC® zertifizierten Plantagen mit einer Fläche von derzeit mehr als 90.000 Hektar bezogen. Durch die hohen Erträge pro Flächeneinheit kann aus Plantagen gewonnenes Holz den Abholzungsdruck,
12 IPBES 2019: Global assessment report on biodiversity and ecosystem services of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. E. S.
11 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Brondizio, J. Settele, S. Díaz und H. T. Ngo (Hrsg.). IPBES-Sekretariat, Bonn. https://ipbes.net/global-assessment
13 Science-based targets for nature. Initial guidance for businesses. 2020.
14 Textile Exchange, Biodiversity Insights Report 2021.
15 Global Fashion Pact, https://www.thefashionpact.org/our-work/#Tools-and-ressources
16 Textile Exchange (2023), Biodiversity Landscape Analysis for the Fashion, Apparel, Textile, and Footwear Industry
der auf natürlichen Wäldern (sogenannten Primärwäldern) lastet, reduzieren. Die FSC®-Zertifizierung beinhaltet Managementkriterien zum Schutz der Biodiversität17, die in den nationalen Standards genau festgelegt sind.
Holz ist der wichtigste Rohstoff für Lenzing. Die Hauptquelle potenzieller Auswirkungen der Geschäftstätigkeit und der Lieferkette der Lenzing Gruppe ist daher mit der Landnutzung durch die Forstwirtschaft verbunden. Darüber hinaus ist Lenzing in erster Linie von der Biodiversität und der Funktion gesunder Waldökosysteme abhängig, die den Rohstoff Holz liefern. Negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt können durch eine zu intensive Nutzung der Wälder entstehen. Andererseits sind die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft auf die Biodiversität und die Ökosysteme bekannt18 und können weiter erforscht und umgesetzt werden.
Naturnahe Wälder müssen nicht bewässert werden. Die Plantagen von LD Celulose und die von Lenzings Lieferanten liegen in Regionen mit ausreichenden Regenfällen, welches eine gesetzliche Voraussetzung für die Errichtung von Plantagen in den jeweiligen Ländern ist. Daher kann davon ausgegangen werden, dass sich in Lenzings Einflussbereich durch die Holzbeschaffung der Grundwasserspiegel nicht verändert und der Salzgehalt in Böden nicht erhöht.
Bei naturnahen bewirtschafteten Wäldern ist davon auszugehen, dass Auswirkungen auf beheimatete Arten und die Biodiversität von längerer Dauer sind, da viele Flächen seit mehreren Baumgenerationen auf diese Weise bewirtschaftet werden. Eine interne von Lenzing in Auftrag gegebene Fallstudie des Umweltdachverbandes in den österreichischen Wäldern von 2022 hat ergeben, dass in den bewirtschafteten Buchenwäldern Österreichs zahlreiche Arten leben, darunter auch auf der roten Liste stehendem Arten, die sich an die Bewirtschaftungsmethoden angepasst haben. Daraus hat die Studie gefolgert, dass die Umwandlung dieser naturnahen Wälder in vollständig natürliche Wälder (Beendigung jeglicher Bewirtschaftung) diesen Arten potenziell schaden könnte. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie im Fokuspapier "Biodiversity and ecosystems".
Weitere mögliche Auswirkungen auf Wasser, Boden und Luft können aus den Emissionen der Produktionsanlagen oder durch den Transport entstehen. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln "Umweltverschmutzung", "Wasser- und Meeresressourcen" und "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung"
Am Ende der Wertschöpfungskette von Textil- und Vliesstoffprodukten können sich Auswirkungen auf die Biodiversität ergeben, wenn nicht abbaubare Stoffe in die Umwelt gelangen. Weitere Informationen zur biologischen Abbaubarkeit von Lenzings Fasern
17 FSC Global Development GmbH (2014). FSC® and Plantations. FSC's position on plantations. Verfügbar unter: https://ic.fsc.org/download.fscs-engagement-withplantations.a-1296.pdf [aufgerufen am 6.. Februar 2024]
52 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2023 Lenzing Gruppe
finden Sie in dem Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Das Monitoring der Biodiversität und des Zustandes der Ökosysteme in der Lenzing Gruppe erfolgt in den Regionen mit zwei unterschiedlichen Ansätzen. Diese Ansätze (in Europa und Brasilien) werden im Folgenden beschrieben. Die Faserzellstofflieferanten nutzen eigene Monitoring-Systeme.
In Europa wird die Biodiversität auf nationaler Ebene nach den Kriterien von "Forest Europe" überwacht. Die Ergebnisse werden regelmäßig in einem europäischen Überblick veröffentlicht19,20.
Das Zellstoffwerk in Brasilien wird mit Holz aus Plantagen beliefert, die LD Celulose gehören und von ihr bewirtschaftet werden. Diese ist auch für das Monitoring zuständig. Um sicherzustellen, dass die Plantagenbewirtschaftung die Anforderungen des brasilianischen Forstwirtschaftsgesetzes (Brazilian Forestry Code) erfüllt, verfügt LD Celulose über ein Rahmenwerk interner und externer Prozesse. Es gibt laufende Projekte für das Monitoring der Biodiversität, bei denen Daten über die lokale Biodiversität und die mögliche Ausbreitung invasiver Arten überwacht werden. Das interne GIS-Team (Geografisches Informationssystem) erfasst jährlich Satellitenbilder und bewertet die Lage, die Größe und den Status der Naturschutzflächen und gesetzlichen Reserven auf dem bewirtschafteten Land. Die Daten werden den Teams vor Ort auch in Form von Karten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus stellen regelmäßige Vor-Ort-Audits der Umweltexperten sicher, dass die Qualität der Erhaltungsflächen und gesetzlichen Reserven erhalten bleibt.
Dexco begann in den 1970er-Jahren mit Forschungsprojekten zur Biodiversität in den bewirtschafteten Gebieten. LD Celulose hat das Monitoring von Flora und Fauna in den eigenen bewirtschafteten Gebieten und in Gebieten rund um das Werksgelände durch Partnerschaften mit Universitäten 21 sowie durch interne Programme fortgesetzt. Diese Programme werden jährlich in der Trocken- und Regenzeit durchgeführt und zielen darauf ab, mögliche Auswirkungen auf die regionale Biodiversität zu überwachen. Diese Programme werden von der brasilianischen Umweltbehörde gefordert.
Versuche, die Auswirkungen der Landnutzung auf die Biodiversität zu quantifizieren, bestehen in der Regel aus zwei Komponenten: die Menge der genutzten Land- bzw. Waldfläche und die Intensität der Nutzung. Die Fläche der von LD Celulose in Brasilien bewirtschafteten Plantagen ist genau bekannt (Tabelle 29). Die Bewertung der für die Holzbeschaffung von Lenzing genutzten anderen Flächen ist Teil des initiierten Projektes "Biodiversitätskonzept". Je nach Waldtyp, Landbesitz, Beschaffungsgebiet und Position in der Lieferkette (Holz- oder Faserzellstoffbeschaffung von Lenzing) können Unterschiede in der Datenverfügbarkeit und -qualität auftreten (Tabelle 26). 2023 wurden erste Versuche gestartet, die Nutzung der Waldflächen für die direkte Holzversorgung von Lenzings
21 Duratex Jahresbericht 2018. Verfügbar unter: https://www.dex.co/noticias/duratexdivulga-relatorio-anual-2018/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
18 Kunz 2007: Artenschutz durch Habitatmanagement. Kapitel 6.2 Wiley-VCH
19 Forest Europe 2015, and 2020: State of Europe's Forest 2015. Ministerial Conference on the Protection of Forests in Europe, Juni 2016, und State of Europe's Forest 2020. https://foresteurope.org/publications/
20 Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich, Berichte von 2017 und 2020. https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente.html,
Czech Republic and Slovakia forest reports: Ministry of Agriculture of the Czech Rebublic, Information on Forests and Foresty in the Czech Republic by 2017 (Englisch), Zpráva o stavu lesa a lesního hospodářství České republiky v roce 2020 (Tschechisch).
Ministry of Agriculture and Rural Development of the Slovak Republic, Report on the Forest Sector of the Slovak Republic 2020.
europäischen Zellstoffwerken zu schätzen. Die Schätzungen sind noch nicht abgeschlossen, sodass aktuell noch keine Ergebnisse geteilt werden können.
| Waldfläche: Datenverfügbarkeit und -qualität Tabelle 26 |
||||
|---|---|---|---|---|
| Rohstoffquellen von Lenzing | Waldtyp | Intensität derLandnutzung |
Daten/Schätzungen | (Erwartete) Datenqualität |
| Holz | Plantage hoch |
Bekannt (siehe "Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen") |
hoch | |
| Holz | Naturnah | niedrig bis mittel | Schätzungen erforderlich auf Basis regionaler statistischer Daten |
mittel |
| Faserzellstoff (Faserzellstofflieferant bezieht Holz) |
Plantage | hoch | Schätzungen möglich | mittel |
| Faserzellstoff (Faserzellstofflieferant bezieht Holz) |
Naturnah | niedrig bis mittel | Grobe Schätzungen | niedrig |
Die von LD Celulose bewirtschaftete Plantage umfasst einen Anteil von Naturschutzfläche, die gemäß den gesetzlichen Anforderungen und den FSC®-Standards dem Schutz der Biodiversität gewidmet ist – eine sogenannte High Conservation Value Area (HCVA). Die forstwirtschaftliche Abteilung von LD Celulose wird von Ökologie- und Umweltexperten beaufsichtigt, die auch für die Ausweisung der besonders schützenswerten Erhaltungsfläche (HCVA) verantwortlich waren. In dem Gebiet kommt die Froschart Pseudopaludicola facureae vor, die nur in dieser Region von Minas Gerais existiert. Das bedeutet, dass ein höheres Level an Monitoring notwendig ist, sowie zusätzliche Vorkehrungen zu Feuerschutzmaßnahmen. Eine Leistungskennzahl von LD Celulose ist der Schutz endemischer Arten und ihres Lebensraums. Die forstwirtschaftliche Abteilung arbeitet kontinuierlich daran, alle Gebiete zu identifizieren, die als HCVA klassifiziert werden müssen, um den Schutz von Tier- und Pflanzenarten zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Biodiversity and ecosystems".
Das brasilianische Umweltrecht schreibt Naturschutzflächen und gesetzliche Reserven vor. Es handelt sich hier um besondere Vegetationsflächen, z.B. Auwälder entlang von Wasserflächen, sowie Vegetationsflächen an Wasserläufen und Hängen. Gesetzliche Naturschutzflächen müssen mindestens 20 Prozent eines Grundstückes im ländlichen Raum abdecken. Zum jetzigen Zeitpunkt sind 19.884 Hektar von LD Celulose Naturschutzfläche (Tabelle 29).
Außerhalb der eigenen Naturschutzflächen, aber in der Nähe des LD Celulose Anbaugebietes, befindet sich der Parque Estadual do Páu Furado etwa 30 Kilometer von der Plantage entfernt. Dieses Naturschutzgebiet ist von den Aktivitäten von LD Celulose nicht betroffen. Die Plantage liegt etwa 800 km vom Amazonas entfernt.
Die wichtigste direkte Landnutzungsfläche der Lenzing Gruppe sind die Plantagen in Brasilien mit einer Gesamtfläche von 90.200 Hektar (902 km2 ). Diese Fläche wurde vor mehreren Jahrzehnten in Agrarflächen umgewandelt. In der Nähe befinden sich große Flächen, die für den Anbau von Soja und Kaffee oder als Weideflächen für Vieh genutzt werden. Bei den Bäumen innerhalb der Plantage handelt es sich hauptsächlich um Eukalyptusarten. Ein Zucht- und Klonselektionsprogramm wird fortgesetzt, um die Widerstandsfähigkeit und den Ertrag der Bäume weiter zu verbessern. LD Celulose verwendet keine gentechnisch veränderten Organismen (GVOs).
In den Forstwirtschaftsgebieten von LD Celulose gibt es etwa 200 Pflanzen- und 450 Tierarten. Unter diesen Arten sind besonders interessant der Mähnenwolf und der Große Ameisenbär, die für die Region charakteristisch sind. In der Plantage von LD Celulose konnte kein signifikanter Rückgang der Arten festgestellt werden.
[ESRS E4-2; GRI 3-3c]
In ihrer Policy für Holz und Zellstoff verpflichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen.
Um die verbleibenden Urwälder und gefährdeten Wälder rund um den Globus, deren Biodiversität und die Integrität der Ökosysteme zu schützen, hat sich Lenzing dazu verpflichtet, die Verwendung von Holz bzw. Faserzellstoff aus Holz von Regionen wie den borealen Wäldern Kanadas und Russlands, den gemäßigten Küstenregenwäldern sowie den Tropenwäldern und Torfgebieten in Indonesien, dem Amazonas und Westafrika zu vermeiden. Lenzing erklärt in ihrer Policy für Holz und Zellstoff, dass sie kein Holz aus Plantagen beschafft, die nach 1994 durch die Umwandlung natürlicher Wälder angelegt wurden.
Regelmäßige Risikobewertungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung dieser Policy und das Engagement von Lenzing gegen Entwaldung. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Wood and pulp".
Zusätzlich hat Lenzing 2023 zur Erweiterung ihrer Holz und Zellstoff-Policy eine Policy für Bioenergie umgesetzt. Diese bietet eine zusätzliche Gewähr dafür, dass keine Biomasse, die in Verbindung mit Entwaldung steht, zur Energieversorgung der Lenzing Gruppe verwendet wird.
[ESRS E4-3; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Bei der Darstellung der Maßnahmen von Lenzing im Bereich Biodiversität und Ökosysteme wird der AR3 T-Rahmen (Vermeiden, Reduzieren, Wiederherstellen, Regenerieren, Transformieren, engl. Avoid, Reduce, Restore, Regenerate, Transform) als nützliches Ordnungsschema angesehen. Nachfolgend wird dargelegt, wie Lenzing diesen Rahmen in ihrem eigenen Einflussbereich implementiert. Lenzing unterstützt weltweit mehrere Wiederherstellungs- und Regenerationsprojekte innerhalb und außerhalb ihrer Wertschöpfungskette, führt aber keine Kompensationsmaßnahmen für Biodiversität durch.
Holz und Faserzellstoff sind die wichtigsten Rohstoffe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie auf nachhaltige Beschaffung setzt. Lenzing bezieht Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus naturnahen Wäldern und Plantagen (gemäß der Definition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO22) und nicht aus Urwäldern, geschützten oder gefährdeten Wäldern.
Das Managementsystem für die Holzbeschaffung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaffung gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertifizierungssysteme FSC® und PEFC. Der gesamte von der Lenzing Gruppe verwendete Holzund Faserzellstoff ist entweder FSC®- und PEFC-zertifiziert oder wird entsprechend dieser Standards kontrolliert (siehe Abb. 19, 20 und 21 im Kapitel "Unternehmenspolitik").
Die Forstzertifikate der Lenzing Gruppe decken in ihren internationalen Standards allgemeine Kriterien zum Schutz der Biodiversität und der Waldökosysteme ab. Zusätzliche Kriterien finden sich in den nationalen Standards, die sich von Land zu Land unterscheiden. So ist beispielsweise der Prozentsatz der vorgesehenen Naturschutzflächen in den einzelnen Ländern und sogar in den Regionen der Länder unterschiedlich. Weitere Informationen zur Zertifizierung von Holz und Faserzellstoff finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Das Ziel ist es hier, weniger natürliche Ressourcen zu verbrauchen und die Auswirkungen von Treibhausgas (THG)-Emissionen und Umweltverschmutzung zu minimieren.
Im Einklang mit dem strategischen Kernbereich "Ökologisierung der Wertschöpfungskette" hat die Lenzing Gruppe Ziele und Programme zur Reduktion von Emissionen (einschließlich THG-Emissionen) in Gewässern und in der Luft eingeführt. Erreicht wird dies durch Investitionen in sauberere Energie und die Schaffung geschlossener Kreisläufe, z.B. bei Chemikalien. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln "Klimawandel" und "Umweltverschmutzung".
Lenzing setzt sich für die Kaskadennutzung von Holz ein. Das bedeutet, dass verschiedene Holzqualitäten in Abhängigkeit ihrer Wertigkeit für verschiedene Anwendungen genutzt werden. Lenzing verwendet vor allem Holz, das aus kleinen Bäumen mittels Durchforstung und aus Teilen von großen Bäumen gewonnen wird, die für hochwertige Produkte wie Möbel oder das Bauwesen ungeeignet sind. Außerdem werden Hackschnitzel verwendet, die als Nebenprodukt in Sägewerken anfallen.
Die Bioraffinerie-Prozesse von Lenzing erzeugen Faserzellstoff als Hauptprodukt, aber auch mehrere Bioraffinerieprodukte und erneuerbare Energie. Das Holz wird also zu 100 Prozent verwertet. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Responsible production" und im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
http://www.fao.org/forestry/25853-0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]
22 Carle, J., und Holmgren, P. (2003). Working Paper 79. Definitions Related to Planted Forests. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (2003). Forest Resources Assessment Program Working paper series. Verfügbar unter:
[ESRS E4-4; GRI 3-3e]
| Aktionsrahmen von SBTN, (2020)a | Tabelle 27 |
|---|---|
| Avoid (Vermeiden) | |
| Auswirkungen von vornherein verhindern: die Auswirkungen vollständig vermeiden |
|
| Reduce (Reduzieren) | |
| Minimieren der Auswirkungen, ohne sie jedoch unbedingt zu beseitigen |
|
| Restore (Wiederherstellen) | |
| Initiierung oder Beschleunigung der Wiederherstellung eines Ökosystems im Hinblick auf seine Gesundheit, Integrität und Nachhaltigkeit, wobei der Schwerpunkt auf dauerhaften Zustandsänderungen liegt |
|
| Verbessern | |
| Ergreifen von Maßnahmen, die im Rahmen der bestehenden Landnutzung zur Verbesserung der biophysikalischen Funktion und/oder ökologischen Produktivität eines Ökosystems oder seiner Bestandteile, oft mit Schwerpunkt auf einigen wenigen spezifischen Beiträgen der Natur für den Menschen (z. B. konzentriert sich die regenerative Landwirtschaft oft auf die CO2-Abscheidung, die Nahrungsmittelproduktion und die Stickstoff- und Phosphorrückhaltung) |
Ergreifen von Maßnahmen, die zu einem systemweiten Wandel beitragen, insbesondere um die Triebfedern des Naturverlusts zu verändern, z.B. durch technologische, wirtschaftliche, institutionelle und soziale Faktoren und Veränderungen der zugrunde liegenden Werte und Verhaltensweisen
a) Science-based targets for nature. Initial guidance for businesses. 2020
Lenzings Biodiversitätsziele
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Naturschutz projekt Albanien |
Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact Projekt bis 2024 |
||
|---|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing forstet 20 ha degradierte Flächen in Albanien auf | 2024 Auf Kurs |
|
| Lenzing errichtet ein Ausbildungszentrum für die lokale Bevölkerung | 2024 Auf Kurs |
||
| Lenzing unterstützt fachübergreifende Berufsausbildungen und Schulkooperationen in Albanien | Jährlich Auf Kurs |
||
| Status in 2023 | Der Umfang des Projekts wurde erheblich auf andere Länder im Westbalkan ausgeweitet und umfasst nun auch den Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. Diese Ausweitung wurde von der Austrian Developmet Agency (ADA) und Lenzing finanziert und wird von Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) koordiniert. Im Jahr 2023 wurden 10.778 Bäume gepflanzt, was zu einer zusätzlichen Aufforstung von 5 ha führt. |
||
| Naturschutz fläche Brasilien |
Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoffproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
2030 Erreicht |
|
| Measure(s) | Lenzing erhöht die Naturschutzfläche am Standort in Indianópolis (Brasilien) von 13.000 ha auf 15.000 ha | 2030 Erreicht |
|
| Status in 2023 | Lenzing hat dieses Ziel im Jahr 2022 erreicht und die Gesamtschutzfläche in Brasilien sogar über das Ziel hinaus auf mehr als 19.000 ha im Jahr 2023 erhöht. |
||
| Naturschutz projekte |
Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Aufforstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
2025 Auf Kurs |
|
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte im Jahr 2023 mehrere Projekte außerhalb seiner Wertschöpfungskette, z.B. ein Projekt zum Schutz von Wildbienen in Österreich. Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte finden Sie im Teil "Wiederherstellung und Aufforstung" in diesem Kapitel. |
Wie oben beschrieben benutzt Lenzing den AR3T-Rahmen als Basis für ihre Herangehensweise. Es ist jedoch geplant, für die Lenzing Gruppe einen umfassenden und systematischen Ansatz für Biodiversität und Ökosysteme zu entwickeln, der auch im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel "Naturschutzprojekte" steht (Tabelle 28).
Aus Lenzings Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmensstrategie "Better Growth" wurden mehrere Ziele abgeleitet, die Aspekte enthalten, die sich positiv auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen bzw. die Beiträge der Natur für den Menschen auswirken.
| Aktionskategorie | Verweis | Ansatz von Lenzing | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Avoid (Vermeiden) | Holz und Zellstoff Policy | Lenzing bekennt sich explizit in den Beschaffungskriterien der Policy für Holz und Zellstoff dazu, keine Entwaldung zu verursachen |
|||
| Reduce (Reduzieren) | Ziel "Textilrecycling" | Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab bis 2025 |
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| Restore (Wiederherstellen) | Ziel "Naturschutzprojekt Albanien" | Umsetzung von Maßnahmen zur Walderhaltung für 20 ha in Albanien in Kombination mit einem Social-Impact-Projekt bis 2024 |
|||
| Ziel "Naturschutzfläche Brasilien" | Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Walderhaltung am neuen Zellstoffproduktionsstandort in Indianópolis (Brasilien) auf 15.000 ha bis 2030 |
||||
| Regenerate & Transform (Verbessern & Transformieren) |
Ziel "Naturschutzprojekte" | Ausweitung des Engagements für Walderhaltung, Schutz der Biodiversität und Aufforstung in Regionen mit gefährdeten Wäldern bis 2025 |
[ESRS E4-5; GRI 304-1, 304-2, 304-3]
| Quantitative Beschreibung der von LD Celulose bewirtschafteten und verwalteten Flächen | Tabelle 29 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | ||||
| ha | % | ha | % | ha | % | |
| Gesamtfläche | 71.631 | 100 | 78.640 | 100 | 90.200 | 100 |
| Wald-/Plantagenfläche | 54.081 | 75 | 58.194 | 74 | 63.757 | 71 |
| Eigentum | – | – | - | |||
| Gepachtet/bewirtschaftet | 54.081 | 75 | 58.194 | 74 | 63.757 | 71 |
| Naturschutzfläche | 14.623 | 20 | 17.065 | 22 | 19.884 | 22 |
| FSC® Fläche | 43.835 | 61 | 47.608 | 60 | 47.608 | 53 |
| Infrastruktur | 2.927 | 3.380 | 4 | 6.559 | 7 |
Die von LD Celulose bewirtschafteten Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Guideline und den hohen Standards von Lenzing für die Beschaffung von Holz und Faserzellstoff. Bei der Planung wurden die intensive Nutzung der Holzressourcen und die möglichen negativen Auswirkungen auf die Biodiversität in die Risikoanalyse einbezogen. Um diese Risiken zu vermeiden, arbeitet LD Celulose mit Naturschutzprogrammen zusammen und baut auf die FSC®-Standards.
Bei der von LD Celulose praktizierten verantwortungsbewussten Plantagenbewirtschaftung werden Verfahren genutzt, die auf den Schutz der Biodiversität sowie auf den Schutz der Boden- und Gewässerqualität abzielen. Beispiele für diese Maßnahmen sind:
● Habitatsvernetzung: Mit dem Ziel, die Naturschutzflächen und die gesetzlichen Reserven besser zu vernetzen, setzt LD Celulose auf Mosaikpflanzung und richtet ökologische Korridore ein, die die Flächen des heimischen Waldes miteinander verbinden sollen. Eine solche Vernetzung ermöglicht es Tieren und Pflanzen, zwischen verschiedenen Erhaltungsflächen zu migrieren, so dass sich verschiedene Populationen paaren können und die genetische Vielfalt erhalten bleibt. Diese Maßnahme ist eine freiwillige Aktivität, die über die Anforderungen des Gesetzgebers und der Zertifizierung hinausgeht.
Erhaltung und Monitoring von Auwäldern: Diese Waldflächen entlang von Wasserläufen tragen zur Erhaltung der Wasserqualität und der verfügbaren Wassermenge bei. Sie halten die vom Regen mitgeführten Sedimente und Nährstoffe zurück und verhindern so die Wasserverschmutzung und auch die Verschlammung der Gewässer. Nach brasilianischem Recht sind Auwälder geschützt, da sie als Naturschutzflächen gelten. LD Celulose wiederum legt alle Naturschutzflächen in ihren Forstwirtschaftsgebieten fest und überwacht auch Auwälder.
Lenzing unterstützt Lösungsansätze zur Walderhaltung in anderen Regionen, die nicht mit der eigenen Lieferkette in Verbindung stehen, z.B. die Aufforstung in Albanien, der Demokratischen Republik Kongo und den USA. Darüber hinaus engagiert sich Lenzing auch auf politischer Ebene für den Schutz von Urwäldern oder gefährdeten Wäldern in Kanada (Broadback Forest Quebec, Vancouver Island) und Indonesien (Leuser Ecosystem). Im Jahr 2023 unterzeichnete Lenzing den Brief "World's MMCF Producers Call on the Convention of Biological Diversity to support conserving at least 30 % of the world's forests by 2030", der für die COP 15 Konferenz im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Montreal) vorbereitet wurde.
Lenzing hat sich zum Ziel gesetzt, weitere Maßnahmen zur Walderhaltung, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Aufforstung in gefährdeten Regionen zu setzen (Ziel "Naturschutzprojekte"). Um dieses Ziel weiter voranzutreiben, hat Lenzing 2022 definiert, wie sie Projekte identifizieren kann, zu denen Lenzing einen Beitrag leisten möchte.
Im Jahr 2023 hat Lenzing die 2022 mit dem CDP (Carbon Disclosure Project), Canopy und ÖBf (Österreichische Bundesforste) identifizierten Projekte abgestimmt.
Dieses Pilotprojekt in der Demokratischen Republik Kongo, Region Luozi, verbindet soziale und ökologische Komponenten in einem ganzheitlichen Ansatz, um die Umwelt nachhaltig zu schützen, den THG-Ausstoß zu verringern und das Leben von gefährdeten Kindern und Familien in einem der ärmsten Länder der Welt nachhaltig zu verbessern. Bei diesem Forschungsprojekt soll der THG-Ausstoß durch innovative Produkte wie "Holzkohle" aus landwirtschaftlichen Abfällen auf pflanzlicher Basis und energiesparende Herde reduziert werden. Durch die Verwendung dieser alternativen Kohle besteht keine Notwendigkeit Holz in den Wäldern zu ernten. Darüber bieten Tätigkeiten, die Einkommen generieren, Alternativen für Kleinbauern, sodass sie nicht mehr Holzkohle aus Holz herstellen und verkaufen müssen. Ökologische und intelligente integrierte landwirtschaftliche Tätigkeiten (z.B. die Kombination von Agroforstwirtschaft und Bienenhaltung) werden zukünftig Kleinbauern höhere Einkommen ermöglichen, die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Entwaldung verringern. Flankierende Interessenvertretung und Bildungsmaßnahmen werden durchgeführt, um die Brandrodung weitgehend zu reduzieren und den Waldschutz zu verbessern.
Im Jahr 2023 hat sich Lenzing aktiv für den Erhalt und die Förderung von Ökosystemleistungen der Wälder von Lenzings Holzlieferanten in Österreich eingesetzt. Erreicht wurde dies durch die Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf). Hauptziel der Kooperation ist die Unterstützung des Schutzes von Heide- und Moorlandschaften in Oberösterreich. Neben der Moorsanierung unterstützt das Projekt auch zusätzliche Aktivitäten, die die Ökosystemleistungen des Waldes verbessern oder erhalten. Im Berichtsjahr hat Lenzing beispielsweise die Anpflanzung von 200 bienen- und bestäuberfreundlichen Sträuchern entlang eines etwa ein km langen Waldweges unterstützt. Damit wird dem Rückgang der Bestäuberinsekten entgegengewirkt, indem ihre Lebensräume wiederhergestellt werden, die zunehmend durch intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz beeinträchtigt werden. Weiters wurde ein Aktionsplan für das Engagement zum Schutz von Torfmooren im kommenden Jahr entworfen und vorbereitet.
Lenzing hat auf einer ehemaligen Deponie in unmittelbarer Nähe des Standorts Lenzing (Österreich) eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen, die 2022 fertiggestellt wurde. Derzeit plant Lenzing, an diesem Standort eine Biodiversitätsinsel zu schaffen. Dazu soll eine Magerwiese zwischen den Photovoltaikmodulen gepflanzt werden. So wird sichergestellt, dass das Gebiet zu einem Lebensraum für heimische Insekten, Vögel und andere Tiere werden kann und gleichzeitig der Standort mit erneuerbarer Energie versorgt wird. Das Saatgut für die heimischen Pflanzen wurde sorgfältig ausgewählt, um eine große Vielfalt an Wildpflanzen für die heimische Tierpopulation sicherzustellen. An den Rändern der Magerwiesen wird bewusst auf Pflegemaßnahmen verzichtet, um durch Totholz, Steinanhäufungen und Laub natürliche Lebensräume für Mikroorganismen und Insekten zu schaffen.
Lenzing bewirtschaftet einen rund 40 ha großen Wald rund um den Hauptstandort in Lenzing (Österreich). Der Wald dient als "grüner Gürtel", d.h. als natürliche Barriere für standortspezifische Emissionen um den Standort Lenzing und bietet verschiedene Ökosystemleistungen, u. a. als Erholungsgebiet für die Bevölkerung vor Ort. Das Waldgebiet und insbesondere der 80 Jahre alte Waldbestand ist ein Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Lenzing befolgt ein nachhaltiges Bewirtschaftungskonzept, das Kahlschlag vermeidet. Stattdessen werden selektiv einzelne Bäume gefällt und für die Faserproduktion verwendet. Die Wurzelstöcke und andere Abfälle werden im örtlichen Fernheizwerk verwertet. So reduziert Lenzing die Emissionen und hält die Rohstoffe in der Region. Bei der Wiederaufforstung wird auch auf einheimische und vielfältige Baumarten geachtet, um die künftigen Herausforderungen des Klimakrise abzufedern. Lenzing arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.
LD Celulose engagiert sich seit vielen Jahren auch in einer Initiative zur Unterstützung von Imker:innen. Das Unternehmen hat eine Partnerschaft mit Verbänden von Honigproduzent:innen in der Region Triangulo Mineiro und im ländlichen São Paulo. LD Celulose stellt einen Teil ihrer Wälder zur Verfügung, damit Imker:innen dort ihre Bienenkästen aufstellen können Die derzeit installierten 4.000 Kästen produzieren etwa 50 Tonnen Honig pro Jahr. Diese Partnerschaft kommt der Umwelt und den Gemeinden vor Ort zugute, denn sie bewirkt zunehmenden Schutz und Überwachung der Wälder, eine Zunahme der Bienenpopulationen und höheres Einkommen für Imker:innen. Eine neue Phase des Projekts ist die Umsetzung eines Trainingsprogramms zur Honigerzeugung, das sich an junge Menschen richtet und gemeinsam mit den Partnerverbänden der Honigproduzent:innen durchgeführt wird.
Die Lenzing Gruppe hat 2019 ein Walderhaltungsprojekt in Albanien gestartet. Das Projekt wird wie geplant bis Ende 2024 fortgesetzt. Darüber hinaus wurde der Umfang des Projekts erheblich erweitert, um auch die Nachbarländer einzubeziehen; dieses erweiterte Projekt wird nach 2024 fortgesetzt. Es wird von der österreichischen Entwicklungs-NGO ICEP geleitet und von der ADA (Austrian Development Agency) und der Lenzing Gruppe finanziert. Das ursprüngliche Projekt soll die Entwicklung des ländlichen Bereiches in Albanien in der Großregion Shkoder (Ana e Malit) und Diber (Peshkopi) gefördert werden. Hierzu sollen natürliche Ressourcen nachhaltig eingesetzt und alternative Einkommensquellen für die Gemeinschaften gefördert werden. Das ursprüngliche Ziel war es in diesem Gebiet einen renaturierten Bereich von 20 ha zu realisieren. Der erweiterte Umfang zielt nun auf die Aufforstung von 45 ha degradierter Flächen und die Wiederherstellung weiterer 75 ha in dem Gebiet ab. Hierfür werden 110.000 Bäume gepflanzt. Das grenzüberschreitende Wassereinzugsgebiet des Flusses Drin, in dem sich das Wasser bei Regen sammelt, erstreckt sich auf die Länder Albanien, Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro. In dem Einzugsgebiet liegen große Wald- und Weideflächen, Ökosysteme mit großer biologischer Vielfalt. Zudem ist es mit Blick auf Süßwasserökosysteme eines der wasserreichsten Gebiete Europas. In den letzten drei Jahrzehnten wurde die Waldfläche in den vier Zielländern entlang des Flussbeckens stark ausgebeutet. Daneben ist es durch zunehmende illegale Abholzung und die Folgen des Klimawandels, wie Trockenheit und Waldbrände, bedroht.
Langfristig soll durch das Projekt ein Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung entlang des Drin durch integrierte Waldbewirtschaftung (integrated forest management, IFM) geleistet werden. Durch die beschlossenen Maßnahmen werden die Lebensbedingungen den ländlichen Gemeinden in den Zielgebieten verbessert. Das Gesamtergebnis des Projekts führt zu einem höheren sozioökonomischen und ökologischen Nutzen für die Gemeinschaften vor Ort durch Ökosystemleistungen. Diese werden durch IFM-Methoden, Aufforstung und den Schutz der biologischen Vielfalt verstärkt. Das Projekt verwendet einen Multi-Stakeholder-Ansatz, der nationale und internationale Expert:innen und auch lokale Gemeinschaften, zentrale und lokale Behörden sowie laufende Initiativen einbindet.
Lenzing hat unter dem Markennamen VEOCEL™ und TENCEL™ weitere Lyocell- und Modalfasern mit geringerem CO2Fußabdruck für Anwendungen in der Textil- und Vliesstoffindustrie eingeführt. Auf folgendem Konzept basierend, "Reduzieren - Engagieren - Ausgleichen", hat sich Lenzing auf niedrige THG-Emissionen durch verschiedene Reduktionsmaßnahmen konzentriert und die restlichen THG-Emissionen dieser Fasern durch Kohlenstoffkompensationsprojekte ausgeglichen. Die neuen Fasern sind von ClimatePartner nach dem Greenhouse Gas Protocol zertifiziert – dem weltweit führenden Rahmenwerk zur Messung von THG-Emissionen. Alle ausgewählten und unterstützten Klimaund Waldschutz- sowie Aufforstungsprojekte sind nach dem Gold Standard VER oder Verified Carbon Standard zertifiziert.
Die von Lenzing zwischen 2022 und 2024 unterstützten Projekte mit ausführlichen Informationen finden Sie auf folgenden Climate-Partner ID Tracking Webseiten:
Für die Jahre 2023 und 2024 wird Lenzing die Unterstützung fortsetzen und Ausgleichsgutschriften aus einer breiten Palette von Projekten nutzen, darunter:
Die erworbenen CO2-Zertifikate werden gemäß der Menge an verkauften Fasern in jedem Jahr getilgt.

[GRI 3-3f]
Ein wichtiger Holzlieferant für den Standort Lenzing (Österreich) sind die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG). Mit der Betreuung und Bewirtschaftung von 10 Prozent der österreichischen Staatsfläche und 15 Prozent der österreichischen Waldfläche ist die ÖBf AG größter Naturraumbetreuer und -manager, größter Forstbetrieb und größter Jagdflächen- und Fischereigewässerinhaber. Das oberstes Prinzip für die Bundesforste in Bezug auf ihre Tätigkeiten ist die Nachhaltigkeit. Da das Zellstoffwerk am Standort Lenzing mehr als 35 Prozent seines Holzes aus österreichischen Wäldern bezieht, ist der Zustand des österreichischen Waldes für die Beschaffung besonders wichtig. Die Biodiversität österreichischer Wälder wird anhand eines Biodiversitätsindexes überwacht23. Über die jüngsten Ergebnisse wird in den "Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung 2020"24 der Multi-Stakeholder-Organisation Walddialog als Beitrag zum Prozess der Indikatoren und Ziele von Forest Europe berichtet. Das Team des ökologischen Landschaftsmanagements der ÖBf erarbeitet für jedes der 120 ÖBf-Forstreviere, zusätzlich zu den bestehenden Forstwirtschaftsplänen, individuelle Naturschutzpläne25.
Im Rahmen eines öffentlich geförderten Forschungsprojektes "Biodiversität und multifunktionale Bewirtschaftung im Wald" (BIMUWA26) wurden unter anderem konkrete Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten und zur Steigerung der Biodiversität unter lokalen Bedingungen entwickelt, die in die tägliche Waldbewirtschaftung integriert werden. Die ÖBf arbeiten in Bezug auf dieses Thema auch mit dem NGO-Dachverband Umweltdachverband zusammen. Da die Maßnahmen sehr konkret und dabei relativ leicht umsetzbar sind, sind die positiven Effekte auf große Waldflächen skaliert. Lenzing unterstützte 2023 den Roll-out der Ergebnisse für die interessierten privaten Waldbesitzer in der Region.
Den Biodiversity Benchmark von Textile Exchange startete am 2. Dezember 2020. Er ist Teil des TE Corporate Fiber and Materials Benchmark (CFMB)-Programmes und steht im Zusammenhang mit der "Climate+"-Strategie von TE. Die Rolle des Benchmarks besteht darin, den Verlust der Biodiversität aufzuzeigen und Verbesserungen im Einflussbereich der Industrie durch Wissensaustausch zu unterstützen. Die Methodik für Unternehmen, Ziele für die Natur zu setzen, wird durch die Initiative Science Based Targets for Nature (SBTN) entwickelt.
Im Jahr 2021 hat Lenzing als Mitglied der Advisory Group mit Beiträgen zur Entwicklung des Tools und mit eigenen Beiträgen zum Benchmark beigetragen. Der "Biodiversity Insights Report 2021" liefert "eine erste globale Bestandsaufnahme der Bekleidungs- und Textilindustrie" in Bezug auf das Bewusstsein der Auswirkungen auf die Biodiversität. Er beschreibt Handlungsansätze in den Bereichen Unternehmensintegration, Transparenz, Wesentlichkeit, Umsetzung, Monitoring und Bewertung sowie Unternehmensberichterstattung. 2022 wurden die Ergebnisse des Biodiversity Insights Report als neues Kapitel mit Fragen in das CFMB-Programm integriert. 2023 wurde der Bericht "Biodiversity Landscape Analysis" veröffentlicht, der sich hauptsächlich mit Naturfasern aus Pflanzen (Baumwolle) und Tierhaar (Wolle) befasst und kaum mit regenerierten Cellulosefasern.
Inspiring Cooperation Empowering People (ICEP) ist eine unabhängige österreichische Entwicklungsorganisation mit wirtschaftsorientiertem Schwerpunkt. ICEP arbeitet mit Partnerorganisationen in aufstrebenden Märkten und mit österreichischen Unternehmen zusammen und setzt weltweit Projekte um, mit dem Ziel, mehr Menschen aktiv am Wirtschaftsleben zu beteiligen. ICEP unterstützt Lenzing seit 2018 bei der Umsetzung des von der ADA kofinanzierten Aufforstungs- und Naturschutzprojekts in Albanien. 2023 wurde eine Machbarkeitsstudie zum Engagement für eine Verbesserung der Biodiversität und Social-Impact-Maßnahmen rund um den Standort von LD Celulose in Indianópolis (Brasilien) vereinbart, die 2024 beginnen soll.
Viele österreichische Unternehmen, darunter auch Lenzing, und wissenschaftliche Einrichtungen haben ihre Stärken im "Kompetenzzentrum Holz" gebündelt. Es ist ein führendes Forschungsinstitut im Bereich Holz und holzbezogene erneuerbare Rohstoffe in Europa. Zu den jüngsten Forschungsthemen des Kompetenzzentrums gehören die fortschrittliche Biomassenutzung (z.B. durch geschlossene Kreisläufe bei der Zellstoff-Produktion), die Nutzung von Lignin und Hemicellulose sowie der Einsatz von Enzymen im Rahmen des Produktionsprozesses. Ein Arbeitsbereich von Wood K plus für Lenzing ist die Nachhaltigkeit bei der Holzbeschaffung. 2021 verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Biodiversität, einschließlich der Unterstützung der Arbeit für den Textile Exchange Biodiversity Benchmark. Im Berichtsjahr 2023 wurde eine Doktorandenstudie zum Thema Biodiversitätsmetriken zur Bewertung von Unternehmensauswirkungen und Abhängigkeiten begonnen. Diese Studie unterstützt die Entwicklung der Biodiversitätsstrategie von Lenzing.
Lenzing wurde eingeladen, bei einer Veranstaltung der WWF Climate Group Talks zum Thema "Wie Sie Biodiversität in Ihr Kerngeschäft integrieren" zu präsentieren27. Außerdem hat Lenzing zu einer Studie von WWF und Ernst & Young "Management in der Biodiversitätskrise - Wie österreichische Unternehmen Risiken minimieren und Chancen nutzen"28 mit allgemeinen Erkenntnissen und einem Fallbeispiel beigetragen.
23 Geburek, T., Büchsenmeister, R., Englisch, M., Frank, G., Hauk, E., Konrad, H., Liebmann, S., Neumann, M., Starlinger, F. und Steiner, H. (2015). Biodiversitätsindex Wald – Einer für alle! In: Biodiversität im Wald. BFW Praxisinformation 37, S. 6–8
24 https://info.bmlrt.gv.at/themen/wald/walddialog/dokumente/indikatorenbericht-2020.html
25 https://www.bundesforste.at/leistungen/naturraum-management.html
27 https://www.wwf.at/artikel/einladung-climate-group-talks/
28 https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/01/WWF_Studie_Biodiversitaets-Management-Unternehmen_2024.pdf
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing hat in zentralen Teilen ihres Geschäftsmodells bereits seit Langem erfolgreich Verfahrensweisen der Kreislaufwirtschaft implementiert und so eine effizientere Nutzung und Wiederverwendung von Ressourcen erreicht. Dazu zählt das Schließen von Kreisläufen in Produktionsprozessen und die Herstellung von Fasern, die am Ende ihrer Lebensdauer biologisch abbaubar sind (bei LENZING™ Fasern, deren biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit vom TÜV zertifiziert wurde29). Diese Maßnahmen stellen zudem sicher, dass Lenzing finanziell wettbewerbsfähig bleibt und die geltenden Umweltgesetze einhält. Lenzing treibt die Entwicklung von Kreislauflösungen sowohl im Unternehmen als auch in der Industrie weiter voran. Der komplexe Übergang von einem linearen zu einem Kreislaufmodell erfordert einen kollaborativen Ansatz. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel mit dem schwedischen Zellstoffhersteller Södra zusammengetan, um mehr Möglichkeiten für das Recycling von Textilabfällen zu schaffen, Kreislaufverfahren zu entwickeln und den systemischen Wandel zu fördern. Das Unternehmen ist bestrebt, einen größtmöglichen Nutzen durch eine verbesserte Nachhaltigkeitsleistung zu schaffen, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt.
• Übergangsrisiken aufgrund sich ändernder Gesetzgebung und Erwartungen der Stakeholder (NGOs, Kunden) – Policies und Engagement
Ziel "Kreislaufwirtschaft" – Stakeholders
ACTR
• Corporate Sustainability
29 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
Lenzing ist bestrebt, die Industrie in Richtung einer vollwertigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, indem das Unternehmen Abfällen in allen Aspekten seines Kerngeschäftes ein neues Leben schenkt und gemeinsam mit potenziellen Partnern innerhalb und außerhalb der aktuellen Wertschöpfungskette Kreislauflösungen entwickelt, um Kreisläufe zu schließen, wo immer dies möglich ist. Die Vision stützt sich auf die drei folgenden Säulen.
Holz als nachwachsender Rohstoff ist ein wichtiges Element in Lenzings Vision der Kreislaufwirtschaft und wird komplett in hochwertige Produkte und Bioenergie umgewandelt. Darüber hinaus werden zunehmend alternative Cellulosequellen aus Alttextilien als Rohstoff verwendet und durch Lenzings innovative Technologien weiterverarbeitet.
Lenzing entwickelt ihre nachhaltigen Verfahrensweisen ständig weiter. Dadurch werden die ökologischen und sozialen Auswirkungen im Unternehmen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette minimiert. Lenzing strebt eine führende Rolle beim Schließen technischer Kreisläufe und bei der Optimierung der Nutzung jedes Rohstoffs mit maximalem wirtschaftlichem Wert an. Digitale Prozess sorgen für mehr Transparenz und unterstützen den Übergang von einer linearen zu einer zirkulären Lieferkette.
Kooperation ist für einen globalen Wandel zur Kreislaufwirtschaft unerlässlich. Lenzing ist als Faserhersteller nur ein Glied in der Textil- und Vliesstoff-Wertschöpfungskette. Um Textilien effizient zu recyceln, müssen Designer, Hersteller, Verbraucher:innen und politische Entscheidungsträger:innnen zusammenarbeiten. Für eine effektive Sortierung und Sammlung von Alttextilien kommt es entscheidend auf die Errichtung einer entsprechenden Infrastruktur an, um das Textilrecycling auszuweiten. Lenzing beteiligt sich aktiv an Partnerschaften inner- und außerhalb der Wertschöpfungskette.
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
[ESRS E5 ESRS 2 IRO-1; GRI 306-2]30
Siehe "Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen" im Managementansatz am Anfang des Kapitels.
Ähnlich wie bei anderen Umweltthemen ermittelt Lenzing die Entstehung von Abfällen aus der Lebenszyklusperspektive und dehnt die Bewertung von Umweltauswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Im Jahr 2021 hat Lenzing den Ansatz zur Bewertung von Umweltaspekten und deren Auswirkungen gemäß ISO 14001 standardisiert. Dieser standardisierte Ansatz wurde 2022 an allen Standorten angepasst und wurde 2023 vollständig umgesetzt.
[ESRS E5-1; GRI 2-24, 3-3c, 306-2]
In ihrer Policy für Holz und Zellstoff verpflichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die Lieferanten nehmen an vertrauenswürdigen Forstzertifizierungsprogrammen teil, insbesondere am Forest Stewardship Council® (FSC®) und dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC). Die Versorgung aller Zellstoffund Faserproduktionsstandorte der Gruppe mit Holz und Faserzellstoff in einer bestimmten Qualität und Menge ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes der Lenzing Gruppe. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung".
Zur Erweiterung ihrer Policy für Holz und Zellstoff hat Lenzing 2023 eine Policy für Bioenergie eingeführt. Sie gewährleistet, dass Biomasse für die Energieversorgung nicht aus umstrittenen Quellen bezogen wird, wie durch Entwaldung. Weitere Informationen über diese Policy finden Sie im Kapitel "Klimawandel".
Bei Lenzing ist das Abfallmanagement in der internen Group Waste Management Guideline (Konzernleitfaden für das Abfallmanagement) beschrieben, die 2018 eingeführt wurde. Die Guideline wurde 2021 weiterentwickelt, 2022 aktualisiert und führte zu einer
30 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
vollständigen Konsolidierung der konzernweiten Abfalldaten. Sie ist ein integraler Bestandteil des Umweltmanagementsystems von Lenzing. Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Abfallmanagement, z.B. Sammlung, Trennung, Lagerung, Transport und Behandlung von Abfällen, werden auf der Grundlage der möglichen Nutzung sowie des Verständnisses ihrer Umweltauswirkungen und Risiken geplant und durchgeführt. Weitere Einzelheiten für das Abfallmanagement sind in den Abfallbewirtschaftungssystemen der Standorte festgelegt, die auch externe Dienstleister betreffen.
Alle Produktionsstandorte von Lenzing erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der jeweiligen Länder und sind nach ISO 14001 zertifiziert. Der Umweltstandard ist wichtiger Bestandteil des Umweltmanagementsystems der Gruppe. Er ist die Grundlage für die Entwicklung von Lenzings Umweltprogramm und der mittel- und langfristigen Umweltziele.
Lenzings Umweltstandard wurde unter Berücksichtigung der Branchen- und Marktstandards und der Erwartungen der betroffenen Stakeholder entwickelt. Der Standard und die darin enthaltenen wichtigsten Umwelt-Grenzwerte beruhen auf den einschlägigen Besten Verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Industrieemissionsrichtlinie (IER) und den durch das EU-Umweltzeichen definierten besseren Marktleistungen.
[ESRS E5-2; GRI 3-3d, 306-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing verfolgt ihre Vision, indem sie drei zentrale Verfahrensweisen anwendet, die verschiedene Elemente der Kreislaufwirtschaft in ihr zirkuläres Geschäftsmodell integrieren. Diese Verfahrensweisen sind in Abb. 11 dargestellt und nachfolgend beschrieben:

a) Gilt für TÜV-zertizierte biologisch abbaubare und kompostierbare LENZING™-Fasern

Lenzing Fasern bestehen aus Cellulose, einem natürlich nachwachsenden Polymer, das biologisch abbaubar ist und aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen wird. Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und Plantagen (wie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung" beschrieben).
LENZING™ Lyocell-, Modal- und Viscose-Standardfasern sind vom TÜV Österreich als biologisch abbaubar und kompostierbar zertifiziert31. Die sichere Entsorgung dieser Fasern in die natürliche Umwelt ermöglicht es, den Cellulosematerialkreislauf im Einklang
31 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web
Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
mit dem biologischen Kreislauf zu schließen. Natürliche Kreisläufe beinhalten den biologischen Kreislauf und richten den Fokus auch auf verschiedene Lösungen am Ende des Lebenszyklus.
Wenn Lenzing von einem "zirkulären Produkt" von Vliesstoffen spricht, geht es weniger um eine "Faserlösung", sondern vielmehr um ein zirkuläres Wertschöpfungskettenmodell, da sich die Anforderungen und die Verwendung der Endprodukte zwischen den verschiedenen Vliesstoff-Endprodukten unterscheiden. Dementsprechend müssen die Auswirkungen der Lenzing Fasern im Hinblick auf Rohstoffe, Leistung, Abfall und Ende der Lebenszyklen berücksichtigt werden, um den höchsten Wert und möglichst geringe Auswirkungen auf die Umwelt zu erzielen. Daher verfolgt Lenzing bei ihren neuen Produkten einen strukturierten Ansatz, um den Anforderungen des Marktes nach möglichst nachhaltigen Lösungen gerecht zu werden.
Das Abschmelzen der Gletscher ist symbolisch für die Auswirkungen der Erderwärmung. Als Unternehmen, das sich den science-bases targets (wissenschaftlich fundierten Zielen) zur Begrenzung der Erderwärmung verpflichtet hat, sucht Lenzing auch nach neuen Produktlösungen, die zu diesem Thema beitragen können. Ein Paradebeispiel und Highlight 2023 war die Entwicklung eines Gletscherschutzvlieses, das zu 100 Prozent aus Lenzing Cellulosefasern besteht.
Traditionelle Gletscherschutzvliese verwenden Geotextilien aus Synthetikfasern, die zur Mikroplastikverschmutzung beitragen können. Wenn sich die Fasern durch die Einwirkung von Sonne, Wasser und Wind zersetzen, werden kleine Plastikpartikel in der sensiblen alpinen Umwelt freigesetzt.
Lenzing verfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, dem österreichischen Gletschertourismus und der Wirtschaftskammer Tirol einen neuen Ansatz, bei dem Geotextilien auf Basis von cellulosischen LENZING™ Fasern verwendet werden. Diese preisgekrönte Innovation (Gewinner des Swiss BIO TOP Award 2023) trägt zum Schutz der Gletscher bei, ohne die Mikroplastikverschmutzung zu verschlimmern.
Lenzing ist bestrebt, sich anhand eines stärker anwendungsspezifischen Ansatzes je nach Endprodukt und Märkten mit verschiedenen Lösungen am Ende des Lebenszyklus, wie etwa Entsorgung, biologische Abbaubarkeit, Recycling oder Wiederverwendung zu befassen. Daher beteiligt sich Lenzing strategisch an politischen Diskussionen und an Kreislauf-Initiativen, um den globalen Wandel zu einer ganzheitlicheren Wirtschaft weiterzuentwickeln und voranzutreiben.

Bei der Zellstoffproduktion wird Holz zu Faserzellstoff für die weitere Faserproduktion verarbeitet. An den Zellstoffstandorten von Lenzing ist dies ein energieautarker Prozess. Lenzing setzt alle Rohstoffe effizient ein, hat hohe Rückgewinnungsraten bei Lösungsmitteln und Chemikalien und minimiert die Abfallproduktion. Die Lenzing Gruppe betreibt drei Bioraffinerien: eine in Lenzing (Österreich), eine in Paskov (Tschechische Republik) und eine in Indianópolis (Brasilien). Wie in Abb. 12 dargestellt, wird in den Lenzing Bioraffinerien Holz in Zellstoff, Co-Produkte und Bioenergie umgewandelt. Lenzing verkauft die wertvollen Bioraffinerieprodukte an andere Branchen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur maximalen Nutzung von Holz und Prozesschemikalien. Weitere Informationen finden Sie im nachstehenden Abschnitt "Ressourcenabflüsse".

Überschüssige Energie aus der Zellstoffproduktion wird in Form von Dampf und Strom als erneuerbare Energie bereitgestellt. Am Standort Lenzing (Österreich) wird die überschüssige Energie direkt in die Faserproduktionsanlagen eingespeist. In Paskov (Tschechische Republik) und Indianópolis (Brasilien) wird überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist, um damit den Umstieg auf erneuerbare Energie in diesen Regionen zu unterstützen. Dies ist ein Paradebeispiel für die Kaskadennutzung von Biomasse und die 100-prozentige Verwertung von Holz, ohne dass Abfälle entstehen.
Lenzing produziert Spezialfasern und entwickelt innovative cellulosische Fasertechnologien. Die hochwertigen Fasern Viscose (Rayon), Modal und Lyocell werden an die Textil- und Vliesstoffindustrie geliefert und für industrielle Anwendungen verwendet und wegen ihrer besonderen Eigenschaften geschätzt.
Das Lenzing Lyocellverfahren ist zudem eine auf einem Lösungsmittel basierende Produktionstechnologie mit einem geschlossenen Kreislauf, die die Herstellung von Cellulosefasern ohne chemische Modifikation der Cellulose ermöglicht. Der Prozess folgt einem einfachen Lösungsverfahren und ermöglicht die Rückgewinnung des Lösungsmittels zu 99,8 Prozent und dessen Rückführung in den Kreislauf. Dies vermeidet Abfälle, sorgt für eine hohe Ressourcennutzung und führt zu einem geringeren Wasserverbrauch und weniger Emissionen. Im Vergleich zur herkömmlichen Produktion werden durch die Rückgewinnung von Lösungsmitteln und Chemikalien Umweltauswirkungen wie Treibhausgas (THG)- Emissionen vermieden oder reduziert - und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Responsible production".
Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Abfall in der Textilindustrie zu meistern, hat Lenzing REFIBRA™, eine innovative Recyclingtechnologie, entwickelt. Sie beinhaltet das Recycling von Stoffresten aus der Bekleidungsproduktion und Alttextilien, die mit Faserzellstoff aus Holz vereint und zu neuen Fasern verarbeitet werden.
Ganz im Sinne ihrer Vision "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" strebt Lenzing danach, das Recycling von Textilabfällen zu einem gängigen Standardprozess ähnlich wie das Papierrecycling zu machen. Lenzing hat sich ein Ziel gesetzt und Maßnahmen ergriffen, um diese Vision zu verwirklichen: Geplant ist ein Angebot von Viscose-, Modalund Lyocell- Stapelfasern mit einem Alttextilien-Recyclinganteil im industriellen Maßstab. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung" im Kapitel "Allgemeine Angaben".
Es gibt verschiedene Bereiche, in denen an den Standorten von Lenzing Abfall entsteht, wie z.B. in Produktionsprozessen, bei der Verpackung von bezogenen Waren oder einzelnen Faserballen. Lenzing folgt einer Abfallhierarchie und vermeidet Abfälle wo immer möglich. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Abfallmanagement" in diesem Kapitel.
Um die Kreislaufwirtschaft zu fördern, setzt Lenzing so weit wie möglich recycelte oder wiederverwendete Materialien ein, statt noch mehr natürliche Rohstoffe zu nutzen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass Recyclingprozesse unter Umständen äußerst energieintensiv durch in der Wertschöpfungskette genutzte Fasergemische und Chemikalien sind und daher, um den Klimawandel zu mildern, ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist (z.B. Design für Kreislaufwirtschaft, Nutzung von erneuerbarer Energie und "umweltfreundliche" Chemikalien der Wertschöpfungskette).

Lenzing verwendet zwei Arten von Recycling, chemisch und mechanisch. Zum einen wird Zellstoff aus chemisch recycelten Baumwoll-Alttextilien verwendet, um zusammen mit Faserzellstoff aus Holz neue Fasern herzustellen. Bei der Fasertechnologie REFIBRA™ wird neben Faserzellstoff auch einen erheblichen Anteil an Baumwollabfällen als Rohstoff verwendet.
In 2023 bot Lenzing weiterhin Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ mit einem Minimum von 30 Prozent Recyclinganteil an. Dies bedeutet eine erhebliche Verbesserung für die Umwelt und gleichzeitig entstehen hochwertige Fasern mit den gleichen Eigenschaften wie Fasern aus rein auf holzbasiertem Faserzellstoff. Diese Fasern sind mit dem Recycled Claim Standard (RCS) erhältlich, der zertifiziert, dass alle Produktionsprozesse der Lieferkette entsprechende Schritte durchlaufen haben, um die Integrität des Endproduktes zu gewährleisten.
Im Jahr 2023 wurde die umweltschonende REFIBRA™ Technologie von TENCELTM Lyocell auf LENZING™ ECOVERO™ Viscosefasern ausgeweitet. Die inzwischen weltweit verfügbaren LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten ein Minimum von 20 Prozent recyceltem Anteil aus Baumwoll-Textilabfällen.
Zum anderen werden Textilien (Pre-Consumer/Post-Industrial, Post-Consumer) von Lenzing auch mechanisch recycelt. Diese Textilien werden so weit wie möglich bis auf das einzelne Faserlevel zerkleinert. Durch die notwendige und starke Verkürzung der Faserlänge im Recyclingprozess büßen die Fasern an Performance (z.B. Festigkeit) ein. Daher benötigen diese mechanisch recycelten Fasern Trägerfasern, damit sie gesponnen werden können. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
Marken und Einzelhändler besitzen den Einfluss, um Kunden Produkte mit Recyclinganteil anzubieten, aber auch um sicherzustellen, dass ihre Produkte so konzipiert sind, dass sie in puncto Haltbarkeit, Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit die Kreislaufwirtschaft erleichtern. Lenzing betreibt ein aktives Forschungsund Entwicklungsprojekt zur weiteren Verbesserung der Nutzung von Pre-Consumer-Textilabfällen für die Produktion von vollständig biobasierten und biologisch abbaubaren Fasern.
Lenzing ist bestrebt, die bestmöglichen Materialien für die von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen verwendeten Produkte anzubieten, damit diese Produkte kaufen können, die ihren Anforderungen an Performance und Nachhaltigkeit entsprechen.
Daher ist ein Ziel von Lenzing, Alttextilien effizienter zu verwerten. Angesichts der Komplexität globaler Wertschöpfungsketten arbeitet Lenzing mit dem klaren Ziel vor Augen mit verschiedenen Stakeholdern zusammen, um systemischen Wandel in der Textil- und Vliesstoffindustrie voranzutreiben.

Transparenz erleichtert Partnerschaften und bildet die Grundlage für einen glaubwürdige Nachhaltigkeitsauftritt. Insbesondere die Kreislaufwirtschaft wird Teil des künftigen EU-Systems zur Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) für Lieferketten sein. Ein umfassenderes Verständnis der Lieferanten von Lenzing sowie der nachgelagerten Kunden ist entscheidend für die Minimierung der gesamten Umweltauswirkungen sowie der sozialen Auswirkungen der Lenzing Gruppe und führt das Unternehmen auf den richtigen Weg, um bis 2050 Netto-Null-THG-Emissionen zu erreichen ("Langfristiges wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel"). Weitere Informationen zu Transparenz durch Digitalisierung finden Sie im Kapitel "Digitalisierung & Cyber Security".
"Partnerschaften für den systemischen Wandel" ist eines der Grundprinzipien der Lenzing Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive", um gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern von Lenzing die gesteckten Ziele zu erreichen. Um Chemikalien mit geringem CO2-Fußabdruck wie "Low-Impact" Natronlauge kaufen zu können (die mit erneuerbarer Energie hergestellt wird), führt Lenzing einen aktiven Dialog mit ihren Lieferanten. Nur durch diesen Dialog entlang der gesamten Lieferkette kann Lenzing den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte verringern.
Daher ist Kooperation unerlässlich. Lenzing beteiligt sich an mehreren Initiativen, die die Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie voranbringen wollen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
Lenzing hat sich 2023 mit dem Partner für Logistik und Sortierung ARA (Altstoff Recycling Austria AG), dem Textildienstleister Salesianer Miettex, Caritas (NGO) sowie dem schwedischen Zellstoffhersteller Södra zusammengeschlossen, um gemeinsam den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Gemeinsam arbeiten sie zusammen, um gebrauchte Haushalts- und Bekleidungstextilien zu sammeln und recycelten Zellstoff herzustellen. Aus diesem werden wiederum neue Lyocell- und Viscosefasern produziert.
2023 intensivierte Lenzing ihre Zusammenarbeit und Entwicklung mit dem französischen umweltbewussten Start-up, das eine industriell kompostierbare Windel entwickelt hat. Lenzing hat das französische Unternehmen mit ihrer Expertise im Bereich biologisch abbaubare Materialien und die Verwendung von Cellulosefasern unterstützt. Die revolutionären Windeln, die unter der Marke "Popotine" vermarktet werden, enthalten in verschiedenen Komponenten der Windeln eine Reihe von VEOCEL™ Fasern.
Die kompostierbaren "Popotine"-Windeln sind die ersten ihrer Art auf dem europäischen Windelmarkt. Derzeit werden sie an Kindertagesstätten vermarktet, nach Gebrauch von City-Bike-Vereinen gesammelt und in der industriellen Kompostierung wiederverwendet. Dieses Endof-Life-Konzept bietet eine nachhaltige Lösung für Wegwerfwindeln als Ausgangsmaterial für landwirtschaftliche Kompost- und industrielle Biomasseanlagen.
[ESRS E5-3; GRI 3-3e]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Textil Angebot von Viscose-, Modal- und Lyocell-Stapelfasern mit bis zu 50 Prozent Alttextilien-Recyclinganteil im recycling industriellen Maßstab bis 2025 |
2025 | |
|---|---|---|
| Auf Kurs | ||
| 2022 | ||
| Maßnahme(n) | Alle von Lenzing angebotenen Fasern mit Recyclinganteil enthalten einen Anteil an Alttextilien | Verzögert |
| Lenzing erhöht den Recyclinganteil von 30 auf 40 Prozent bei Fasern, die mit der REFIBRATM | 2023 | |
| Technologie für Textilien hergestellt wurden | Verzögert | |
| Lenzing führt ihre Viscose- und Modalfasern mit REFIBRATM Technologie mit mindestens 30 Prozent | 2023 | |
| Recyclinganteil ein | Verzögert | |
| Die Unternehmen Lenzing und Södra werden gemeinsam 25.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr am Södra | 2025 | |
| Standort in Mörrum recycelnb | Verzögert | |
| Die gemeinsamen Anstrengungen mit Södra zur Entwicklung eines Recycling-Zellstoffs mit einem Anteil an Altextil-Abfällen im industriellen Maßstab wurden erneut erfolgreich fortgesetzt und ebenfalls mit dem ITMF-Award ausgezeichnet. Die Projektpläne wurden aktualisiert, um das geplante Volumen der neuen Produktionslinie von 25 kt/a auf 50 kt/a Rohstoff zu erhöhen, und die Inbetriebnahme dieser Anlage ist für 2027 geplant. Insgesamt setzte Lenzing die Produkt- und Prozessentwicklung im Hinblick auf das Kernziel 2025 fort. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung einer Viscosefaser mit REFIBRA™ Technologie, die zu 20 Prozent aus recyceltem Zellstoff aus Baumwolltextilabfällen besteht, mit dem Ziel, diesen Anteil in |
||
| naher Zukunft weiter zu erhöhen. Die größten Herausforderungen bleiben die Anpassung der Eigenschaften von Recycling-Zellstoff für die industrielle Faserproduktion und die Suche nach Lösungen, |
Status in 2023
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
um Recycling-Zellstoff in industriellem Maßstab verarbeitbar zu machen.
Kreislaufwirtschaft Umsetzen eines neuen Kreislaufwirtschaft-Geschäftsmodells durch Schließen der Kreisläufe für Alttextilien; Zusammenarbeit mit 25 wichtigen Unternehmen der Lieferkette bis 2025
2025 Auf Kurs
Einige Höhepunkte im Jahr 2023 waren: der Start eines Recyclingprojekts mit ARA und anderen Partnern; die Teilnahme an internationalen Projekten zur Verbesserung der Sortierung und Rückverfolgbarkeit von Fasern und die Zusammenarbeit mit Södra, die eine LIFE-Förderung erhielt und mit dem ITMF-Preis für internationale Kooperationen ausgezeichnet wurde. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Status in 2023
[ESRS E5-4; GRI 301-1, 301-2]
Die wichtigsten Zuflüsse bei Lenzing sind Holz, Zellstoff, Chemikalien, Brennstoffe und Wasser. Bitte beachten Sie, dass aus Gründen der Vertraulichkeit keine genauen Zahlen zum absoluten Gewicht oder Volumen der von der Lenzing Gruppe eingesetzten Materialien genannt werden.
100 Prozent der Holz- und Zellstofflieferanten von Lenzing werden regelmäßig nach FSC®- und PEFC-Standards bewertet und zertifiziert. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Kapiteln "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung" und "Unternehmenspolitik".
Lenzing verstärkt ihr Engagement zur Kreislaufwirtschaft in ihrem Kerngeschäft und strebt an, Fasern, einschließlich Lyocell, Viscose und Modal, mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent an Recyclingfasern zu produzieren (Ziel "Textilrecycling").
Lenzings wichtigste Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaffungsvolumen sind: Natronlauge (NaOH), Kohlenstoffdisulfid (CS2), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Weichmacher, Flammschutzmittel, N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Lenzing versucht, so viele Chemikalien wie möglich regional zu beschaffen. In diesem Fall bedeutet regional für Lenzing dabei, aus dem Land, in dem sich die Produktionsanlage befindet oder aus dem Nachbarland. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Lenzing führte einen umfassenden Dialog mit ihren Lieferanten, um herauszufinden, welche Möglichkeiten bestehen, Natronlauge mit reduzierten THG-Emissionen zu beschaffen.
Beim Lyocell-Fertigungsprozess kann Lenzing 99,8 Prozent des NMMO zurückgewinnen und braucht dadurch weniger Ressourcen. Die Rückgewinnung von Kohlenstoffdisulfid und Schwefelwasserstoff aus dem Prozess zur Herstellung von Viscose- und Modalfasern verbessert die Standards der Kreislaufwirtschaft, da beide Stoffe umgewandelt und als Rohstoffe in den Prozess zurückgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Umweltverschmutzung".
Die Faserproduktion ist ein energieintensiver Prozess. Lenzing versucht, so weit wie möglich erneuerbare Brennstoffe zu verwenden. Weitere Informationen über diese Themen finden Sie im Kapitel "Klimawandel". Lenzing war der erste Cellulosefaserhersteller mit einem konkreten, wissentschaftlich fundierten Ziel, dass von der Science-based targets Initiative genehmigt wurde und zielt auf eine Verringerung der THG-Emissionen ab.
Wasser ist eine wertvolle, begrenzte Ressource, die Lenzing für ihre Herstellungsprozesse benötigt. Weitere Informationen zum Thema Wasser und dessen Recycling finden Sie im Kapitel "Wasser- und Meeresressourcen".
Chemikalien werden in verschiedenen Verpackungsformen wie Containern und Big Bags geliefert. Lenzing hat mit ihren Lieferanten Rücknahmesysteme eingeführt, um Verpackungsabfälle zu reduzieren. Dies gewährleistet nicht nur für eine ordnungsgemäße Entsorgung, sondern erleichtert auch die Wiederverwendung von Verpackungsmaterial.
Der Faserzellstoff wird in Güterwaggons und LKWs transportiert, während die Faserballen in Kunststofffolien verschickt werden. Das ist zum Schutz des Produkts und für den Transport notwendig. Das Recycling von Verpackungen für Faserballen liegt außerhalb der betrieblichen Systemgrenzen von Lenzing aufgrund fehlender Kontrolle und Einflussnahme auf nachgelagerte Wertschöpfungskette. Dennoch prüft das Unternehmen derzeit Möglichkeiten zur Verringerung des Verpackungsabfalls bei verkauften Waren.
Das Management von Verpackungsabfällen liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Lenzing und ihren Geschäftspartnern. Die ordnungsgemäße Entsorgung und die Teilnahme an Recyclingprogrammen sowie Rücknahmesystemen können wesentlich zur Reduzierung von Verpackungsabfällen beitragen.
[ESRS E5-5; GRI 306-1, 306-2, 306-3, 306-4, 306-5]
Die Hauptprodukte von Lenzing sind ihre Fasern. Co-Produkte aus den Bioraffinerien werden an andere Branchen verkauft. LENZING™ Fasern werden hauptsächlich für Bekleidung, Heimtextilien, Hygieneprodukte und andere Produkte verwendet. Das Faserportfolio beinhaltet die drei Faserarten Lyocell, Modal und Viscose (Rayon).
Lenzing bietet Net-Benefit-Produkte, die sowohl ökologische und gesellschaftliche Vorteile als auch Vorteile für die Partner in der Wertschöpfungskette bieten und dabei viele konkurrierende Alternativen übertreffen. Diese Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus, einschließlich der vor- und nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette.
Konventionelle Färbeprozesse erfordern mehrere Färbebäder und sind wasser- und energieintensiv. Bei der Indigo Color Technologie wird das Indigopigment direkt in die TENCEL™ Modalfasern während der Produktion inkorporiert (spinngefärbte Fasern). So wird ein zusätzlicher Färbeprozess eingespart und der Verbrauch von Wasser (>99 Prozent), Chemikalien (>80 Prozent) und Strom (>99 Prozent) im Vergleich zu drei herkömmlichen Denim-Färbemethoden deutlich reduziert.
Darüber hinaus sind TENCELTM Lyocell and Modal and LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit dem weithin anerkannten EU Ecolabel (Umweltzeichen) 32 zertifiziert. Dieses Zeichen wird an Produkte vergeben, die während ihres gesamten Lebenszyklus hohe Umweltstandards erfüllen.
2023 wurde das Produktportfolio durch die LENZING™ ECOVERO™ Fasern (Textilien) und VEOCEL™ Fasern (Vliesstoffe) ausgeweitet, die am Standort Purwakarta (Indonesien) mit diesem EU Ecolabel zertifiziert wurden. Weitere Informationen zu Produkten und Technologien finden Sie auf der Lenzing Website oder im Kapitel "Nachhaltige Innovationen".
Eine Studie der Scripps Institution of Oceanography (SIO) liefert den wissenschaftlichen Beweis, dass LENZING™ Standard Lyocell-, LENZING™ Standard Viscose- und LENZING™ Standard Modalfasern an der Meeresoberfläche und auch in der Tiefsee biologisch abbaubar sind.33 Die Studie bestätigt damit, dass diese Fasern am Ende ihres Lebenszyklus in das Ökosystem zurückkehren können.34 Wissenschaftler:innen des SIO an der University of California in San Diego hatten bereits 2021 festgestellt, dass LENZING™ Lyocellfasern unter Meeresoberflächenbedingungen vollständig und schnell biologisch abgebaut werden.
Lenzing verwendet ihre Bioraffinerie- und Co-Produkte in anderen Branchen weiter, darunter LENZING™ Essigsäure Biobased, LENZING™ Furfural Biobased, Xylose (Birkenzucker) 35 , LENZING™ Soda oder LENZING™ Magnesium-Lignosulfonat.
LENZING™ Essigsäure Biobased wird aus nachhaltig bezogenem Buchenholz-Zellstoff hergestellt und in mehreren Schritten gereinigt, zu einem hochwertigen Produkt verarbeitet und in verschiedenen Branchen wie der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie- und Textilindustrie eingesetzt. Um die Kreislaufwirtschaft und die Sichtbarkeit von LENZING™ Essigsäure Biobased weiter zu fördern, wurde eine wichtige Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen C.P.L. Prodotti Chimici srl geschlossen, das im August dieses Jahres der erste Lizenzpartner für LENZING™ Essigsäure Biobased wurde.
Lenzing nutzt lizenzierte Auftragnehmer zur Entsorgung von Abfällen. Diese Dienstleister werden je nach Standort regelmäßigen Audits unterzogen. Bei Nichteinhaltung wird der Vertrag mit dem Auftragnehmer gekündigt. 2023 gab es keine derartigen Fälle.
Abfall wird gemäß der nationalen Gesetzgebung kategorisiert. Bei Erfüllung dieser Kriterien werden diese Abfälle deklassifiziert. Wenn ein externer Dienstleister, z.B. ein zugelassenes Abfallverwertungsunternehmen, das Management für einen bestimmten Abfallstrom übernimmt, können allerdings große Verzögerungen bei der Erfassung der entsprechenden Daten und Informationen entstehen. Dies kann zu deutlichen Schwankungen in der jährlichen Abfallberichterstattung führen. Der Ansatz des Unternehmens im Bereich des Abfallmanagements basiert auf einer Managementhierarchie als Leitprinzip. Das bedeutet, dass Lenzing das Abfallmanagement wie folgt plant und priorisiert:
Wann immer möglich, werden Abfälle vermieden oder reduziert, z.B. durch die Anpassung von Prozessen, um die Materialeffizienz zu erhöhen, oder durch gute Haushalts- und Betriebspraktiken. Recycelbare Anteile des Abfalles werden getrennt. Nicht recycelbare Anteile werden gemäß den lokalen Bestimmungen entsorgt. Lenzing gewinnt, wo immer möglich, Energie aus nicht recycelbaren Anteilen in Einrichtungen wie Verbrennungsanlagen zurück. Die Deponierung von Abfallstoffen unterliegt entsprechend strengen staatlichen Bestimmungen. Gefährliche Abfallstoffe werden entweder weiterverarbeitet oder entsprechend den geltenden Regelungen entsorgt.
Das Gesamtabfallaufkommen ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, da zwei weitere Produktionsstätten hinzugekommen sind. Das Verhältnis zwischen gefährlichen und ungefährlichen Abfällen hat sich aufgrund der geänderten Abfallklassifizierung gemäß den
35 Von Partner aufbereitet/vermarktet.
32 Das EU Umweltzeichen wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher:innen entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
EU Ecolabel für Textilprodukte (license no. AT/016/001)
33 S.-J. Royer et al, Not so biodegradable: Polylactic acid and cellulose/plastic blend textiles lack fast biodegradation in marine waters | PLOS ONE, 2023
34 Zu den LENZING™ Fasern, die vom TÜV als biologisch abbaubar (Boden, Süßwasser und Meer) und kompostierbar (Haushalt und Industrie) zertifiziert sind, gehören die folgenden Produkte: LENZING™ Viscose Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Lyocell Standard Textil/Vliesstoffe, LENZING™ Modal Standard Textil, LENZING™ Lyocell Filament, LENZING™ Lyocell Dry und LENZING™ Web Technology. Ausnahmen in der Zertifizierung gibt es für die Fasern LENZING™ Lyocell Filament und LENZING™ Lyocell Dry, bei denen die erforderlichen Tests für Bestätigung der biologischen Abbaubarkeit in Meeresumgebung noch nicht durchgeführt bzw. abgeschlossen wurden.
indonesischen Vorschriften erheblich verschoben, z.B. wurde Kesselasche als ungefährlicher Abfall reklassifiziert. Darüber hinaus führte die Zusammenarbeit mit einem Abfallentsorgungsunternehmen am Standort Purwakarta (Indonesien) zu einer erheblichen Verringerung der zu deponierenden Abfälle und zu einer Steigerung des Materialrecyclings.
| Abfall nach Art und Entsorgungsverfahren | Tabelle 30 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| (Tonnen) | 2021 | 2022 | 2023 | 2021 | 2022 | 2023 |
| Gefährliche Abfallstoffe | Ungefährliche Abfallstoffe | |||||
| Aufbereitung zur Wiederverwendung | ||||||
| Recycling (außerhalb des Standortes) | 450,14 | 123,23 | 33.822,40 | 50.829,81 | 48.349,42 | 118.256,15 |
| Sonstige Verfahren zur Rückgewinnung | ||||||
| Verbrennung mit Energierückgewinnung (am Standort)a | ||||||
| Verbrennung mit Energierückgewinnung (außerhalb des Standortes) | 36.132,26 46.048,20 | 2.430,67 | 35.126,01 | 21.545,81 | 23.723,56 | |
| Verbrennung ohne Energierückgewinnung | ||||||
| Deponierung (außerhalb des Standortes) | 36.678,98 21.375,78 | 110,08 | 13.535,16 | 11.182,99 | 6.057,61 | |
| Sonstige (wird von Lenzing festgelegt) (außerhalb des Standortes) | 0,22 | 1.153,44 | 951,70 | 828,13 | 923,63 | 2.419,73 |
| Gesamter Abfall | 73.261,60 68.700,64 | 37.314,85 100.319,11 | 82.001,85 150.457,06 | |||
| Deponierung (am Standort)b | 490,9 | 1139,6 | 1112,2 |
a) Die Daten für die Verbrennung mit Energierückgewinnung vor Ort können nicht angegeben werden, da die Daten nicht verfügbar sind.
b) In der Abfallberichterstattung von Lenzing werden keine Maßnahmen zur Behandlung von Abfällen vor Ort angegeben, daher ist die Deponie vor Ort nicht in der Gesamtabfallmenge enthalten.
| Nicht recycelte Abfälle gesamt | Tabelle 31 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtmenge nicht recycelter Abfälle (Tonnen) | 122.300,76 | 103.369,45 | 35.693,36 |
| Prozentualer Anteil nicht recycelter Abfälle | 70,5 % | 68,1 % | 19,0 % |
| Gesamter Abfall | Tabelle 32 | ||
| (Gesamtgewicht des erzeugten Abfalls in Tonnen und eine Aufschlüsselung nach Zusammensetzung des Abfalls) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Gefährliche Abfallstoffe | 73.261,60 | 68.700,64 | 37.314,85 |
| Ungefährliche Abfallstoffe | 100.319,11 | 82.001,85 | 150.457,06 |
| Gesamter Abfall | 173.580,71 | 150.702,49 | 187.771,91 |

[GRI 3-3f]
Lenzings wichtigste Stakeholder bei der Kreislaufwirtschaft sind nachfolgend aufgeführt.
2019 wurde Lenzing Mitglied von Policy Hub zur Kreislaufwirtschaft für die Bekleidungs- und Schuhindustrie und gehört seit Mai 2020 mit zum Vorstand. 2022 trug das Unternehmen aktiv zum Verständnis der Branche in Bezug auf Hindernisse und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft in Bereichen wie Abfall- und Recyclingtechnologien, Transparenz und nachhaltige Produktinitiativen bei. Lenzing beteiligte sich aktiv an Dialogen mit der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgern in der EU, um Informationen über Hindernisse und mögliche Lösungen für die Förderung der Kreislaufwirtschaft auszutauschen.
Seit Oktober 2022 wurde Lenzing Partner im CISUTAC-Projekt, das von der EU kofinanziert wird. Das Konsortium wurde gegründet, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Textilindustrie zu unterstützen. Zu den 24 Mitgliedern gehören neben Lenzing auch der Wirtschaftsverband EURATEX, Södra, Decathlon und die NGO Oxfam. Ziel dieser Initiative ist es, Hindernisse für die Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungskette zu vermeiden, zu ermitteln und zu beseitigen. Lenzing konzentriert sich ihrerseits auf die Entwicklung von Recyclingverfahren für Cellulosefasern im Einklang mit der eigenen Unternehmensstrategie.
EURATEX ist der Europäische Bekleidungs- und Textilverband, der die Interessen der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie auf Ebene der EU-Institutionen vertritt. Lenzing hat sich im EURATEX und der jüngsten Initiative ReHubs engagiert, um die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie weiter zu fördern.
Ziel von ReHubs ist es, ein integriertes System auf der Grundlage von Recyclingzentren in Europa einzurichten, um Textilabfälle zu recyceln und das industrielle Sammeln, Sortieren, Verarbeiten und Recyceln von Pre-Consumer- und Post-Consumer-Textilien in ganz Europa auszubauen. Lenzing spielt eine aktive Rolle im Projekt zur Umwandlung von Textilabfällen in Rohstoffe (Transform textile waste into feedstock) im Rahmen der von Texaid geleiteten EURATEX-ReHubs-Initiative.
Bis Ende 2024 wird Europa vor der Herausforderung stehen, eine getrennte Sammlung von Textilabfällen zu organisieren und eine Entsorgungsmöglichkeit für die gesammelten Abfälle zu gewährleisten. Derzeit gibt es in ganz Europa keinen groß angelegten Plan zur Wiederverwendung und zum Recycling der derzeit 7,5 Mio. Tonnen Textilabfälle.
Das Accelerating Circularity Project hat es sich zur Aufgabe gemacht, Systeme zu entwerfen und zu implementieren, in denen Textilabfälle als Rohstoff wiederverwendet werden und nicht mehr verbrannt oder deponiert werden müssen. Mit diesem Modell werden die Materialien ständig wiederverwendet oder recycelt, und Textilabfälle werden selbst zu einer wertvollen Ressource. Durch die Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette ist es der Organisation gelungen, erfolgreiche Versuche zur Herstellung von Stoffen mit Recyclinganteil durchzuführen. Lenzing hat mit ihrer TENCEL™ REFIBRA™ Technologie zu den Versuchen beigetragen. Die gesammelten Informationen sollen der gesamten Branche helfen, aus diesem Ansatz zu lernen und das Potenzial für kommerzielle Produkte auf der Grundlage einer kosteneffizienten zirkulären Textil-Lieferkette zu identifizieren. Lenzing begrüßte die Gelegenheit, im Vorstand dieser Organisation zu sitzen, die eine von Grund auf restaurative und regenerative Textilindustrie anstrebt. Lenzing war nicht nur Gründungspartner für das Projekt in den USA im Jahr 2019, sondern auch Projektpartner für Europa seit 2021. Lenzing war auch 2023 Teil dieser Initiative.
Lenzing ist neben anderen Branchenakteuren wie Eastman oder Lycra Gründungsmitglied von ACTR. Die Arbeitsgruppe wurde 2023 als Antwort auf Forderungen von Lenzings Partnern gegründet, mit dem Auftrag die Branche über chemisches Recycling aufzuklären. In einem ersten Schritt führt die ACTR ein Wörterbuch mit grundlegenden Begriffen ein, um das Verständnis für das chemische Textilrecycling in der Branche zu verbessern. Durch die ACTR wird es auch möglich sein, der Textilindustrie mit einer gemeinsamen Stimme gegenüberzutreten.
Im August 2021 trat Lenzing als einer der ersten Unterzeichner der freiwilligen Vereinbarung Textiles 2030 bei. Textiles 2030 ist die neue, von Experten geleitete Initiative von Waste & Resources Action Programme (WRAP) im Vereinigten Königreich, die darauf abzielt, die Auswirkungen von Bekleidung und Heimtextilien auf den Klimawandel zu begrenzen. Es handelt sich um eine freiwillige Vereinbarung, die von ihren Unterzeichnern und der Regierung finanziert wird. Die Unterzeichner arbeiten zusammen an den Zielen für Kohlenstoff, Wasser und Kreislauftextilien und tragen zu nationalen
politischen Diskussionen bei. Lenzing produziert u.a. in Grimsby (Vereinigtes Königreich) und ist stolz darauf, Teil dieser Initiative zur proaktiven Förderung der Kreislaufwirtschaft und des systemischen Wandels in der Textilindustrie zu sein.
Im Dezember 2022 haben Lenzing und Renewcell, ein Textil-zu-Textil-Recycling-Pionier aus Schweden, eine mehrjährige Liefervereinbarung unterzeichnet, um den Übergang der Textilindustrie von einem linearen zu einem zirkulären Geschäftsmodell zu beschleunigen. Die Vereinbarung beinhaltet den Verkauf von bis zu 100.000 Tonnen von Renewcells zu 100 Prozent recyceltem Textilzellstoff Circulose® an Lenzing über einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verwendung in der Produktion von Cellulosefasern für Bekleidung und andere textile Anwendungen.
Um die technologische Entwicklung für das Textilrecycling weiter zu beschleunigen und die Kapazitäten für Faserzellstoff aus Abfällen aus Alttextilien zu erweitern, ist Lenzing 2021 eine Zusammenarbeit mit Södra, einem anderen weltweit führenden Zellstoffhersteller, eingegangen. Ziel ist es, bis 2027 am Standort von Södra Mörrum 50.000 Tonnen Textilabfälle pro Jahr zu recyceln und zu verarbeiten.
Das Projekt "Textile Recycling in Europe AT Scale"36 (LIFE TREATS) wird von der EU im Rahmen des LIFE Programms 2022 37 mit EUR 10 Mio. gefördert, um gemeinsam das innovative OnceMore®- Recyclingverfahren weiterzuentwickeln. Seit dem zweiten Quartal 2023 und über die nächsten viereinhalb Jahre wird der nächste Schritt den Bau und das Management einer Anlage für die gemeinsame Prozessentwicklung und die Ausweitung des OnceMore®- Verfahrens beinhalten.
Im November 2023 wurde ihre langjährige und effektive Partnerschaft mit dem ITMF Award 2023 in der Kategorie "Internationale Zusammenarbeit" für ihre gemeinsamen Leistungen in den Bereichen Textil-Recycling und Kreislaufwirtschaft ausgezeichnet.
Lenzing ist ein aktives Mitglied des Projekts Enabling Systemic Circularity in Fashion (ESCF) von Forum for the Future. Dabei werden die Voraussetzungen untersucht, damit Innovationen ihr Potenzial zur Unterstützung der Vision einer zirkulären, regenerativen, verantwortungsvollen und widerstandsfähigen Mode-Wertschöpfungskette entfalten können, sowie die systemischen Hindernisse, die dies verhindern. Der Ansatz des Projekts besteht darin, die Rahmenbedingungen und Hindernisse aus einem systemischen Blickwinkel zu betrachten. Dies wird durch die Teilnahme einer Mischung aus einzigartigen Lieferanten und Marken erforscht, die verschiedene Perspektiven abdecken und dabei helfen, von den besten Praktiken der anderen zu lernen und den aktuellen Status der Industrie zu verstehen, um sich eine kreislauforientierte Zukunft für die Industrie vorzustellen. Es gibt mehrere Arbeitsgruppen, z.B. zu Geschäftsmodellen, innovativen Materialien und Abfallverarbeitung. Im Jahr 2023 war Lenzing in das Projekt eingebunden und nahm an Workshops und Arbeitsgruppen teil, um mit seinem Know-how beizutragen und Fortschritte bei ihrer Strategie und ihren Ambitionen im Bereich Kreislaufwirtschaft zu erzielen.
36 Disclaimer LIFE22-ENV-SE-TREATS – 101113614 wird von der Europäischen Union mitfinanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und decken sich nicht unbedingt mit denen der
Europäischen Union oder der CINEA. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
37 LIFE (europa.eu)
Holz und Faserzellstoff sind die wichtigsten Rohstoffe für Lenzing. Mit ihrer Beschaffung sind potenzielle Risiken wie Abholzung, Klimaveränderungen und Verlust der biologischen Vielfalt verbunden. Aus diesem Grund minimiert Lenzing das Umweltrisiko bei der Holzbeschaffung durch verantwortungsvollen Erwerb aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Mehr als 99 Prozent der Holz- und Zellstoffbeschaffung des Unternehmens ist nach weltweit anerkannten Standards wie dem Forest Stewardship Council (FSC®) und dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) zertifiziert oder kontrolliert. Lenzing steht in ständigem Austausch mit verschiedenen Stakeholdern (NGOs, Kunden, Investoren), um deren Erwartungen zu erfüllen und den kommenden gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden (z.B. EU Green Deal, EU-Holzverordnung, Lieferkettengesetz).
• Potenzielles Reputationsrisiko als Geschäftsgefährdung aufgrund einer Verbindung zur Abholzung oder eines Beitrags zum Verlust der Biodiversität
Klima- und marktbedingte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Holz und Zellstoff und deren Preis und Qualität – Policies und Engagement
Zentral verwaltete Holz- und Faserzellstoffbeschaffung
Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden. – Stakeholders
• Corporate Sustainability
38 FSC® (FSC-C041246), PEFC (PEFC/06-33-92)
[GRI 308-2]
Holz und Faserzellstoff sind die wichtigsten Rohstoffe für Lenzing. Die Lenzing Gruppe übernimmt Verantwortung, indem sie eine nachhaltige Beschaffung anstrebt, die sich auf Umweltzertifikate sowie einen verantwortungsvollen und effizienten Einsatz dieser wertvollen Ressourcen stützt. Lenzing bezieht Holz und Faserzellstoff aus naturnahen Wäldern (gemäß der Definition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen39 (FAO), zu denen natürlich nachwachsende und angepflanzte Wälder mit einer ähnlichen Artenzusammensetzung wie die natürlichen Wälder in dem betreffenden Gebiet gehören) und aus Plantagen (gemäß FAO40-Definition), nicht jedoch aus Urwäldern, natürlichen Wäldern sowie ursprünglichen und gefährdeten Wäldern.
Bei einem geschätzten Faserzellstoffertrag aus Holz von 40 Prozent lässt sich grob abschätzen, dass der gesamte Holzverbrauch für die Eigenproduktion von Lenzing und für den zugekauften Faserzellstoff etwa 2,5 Mio. Tonnen Holz (Trockenmasse) beträgt.
Mehr Informationen bezüglich Beschaffung von Chemikalien finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
2023 erreichte Lenzing 32 Punkte und mit dem "Dark Green Shirt" die höchste Kategorie im "Hot Button Ranking" der CanopyStyle-Initiative. Dies ist ein Ranking der 35 größten Produzenten von cellulosebasierten Fasern in Bezug auf die nachhaltige Holz- und Faserzellstoffbeschaffung. Der Bericht bestätigte Lenzing ein geringes Risiko für eine Holzbeschaffung aus ursprünglichen und gefährdeten Wäldern, welches die bestmögliche Einstufung ist. Jedoch hat Lenzing neue Lieferanten hinzugefügt, was das potenzielle Risiko vergrößern kann. Lenzing ist in ständiger Kommunikation mit ihren Lieferanten um das Risiko so gering wie möglich zu halten. Da Lenzings Holzbeschaffung in Brasilien ausschließlich aus Plantagen im Besitz und unter Management von LD Celulose stammt, gibt es kein Risiko von illegaler Abholzung. Bevor das neue Werk in Brasilien gebaut wurde, hat ein Gutachten bestätigt, dass sich in der Nähe des Zellstoffwerks keine indigenen Siedlungen befinden.
Die Verarbeitung von Holz zu Fasern erfordert eine besondere Qualität von Zellstoff, der als Faserzellstoff bezeichnet wird. Die aktuellen Faserzellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe betragen 320.000 Tonnen am Standort Lenzing (Österreich) und 285.000 Tonnen am Standort Paskov (Tschechische Republik) und 500.000 Tonnen am Standort in Indianópolis (Brasilien). Die Standorte der eigenen Zellstoffwerke von Lenzing finden Sie im Kapitel "Standorte der Lenzing Gruppe".
Ergänzend zur eigenen Faserzellstoffproduktion kauft Lenzing Faserzellstoff am Weltmarkt zu, meist im Rahmen langfristiger Lieferverträge. Andererseits wird ein Teil des selbst produzierten Faserzellstoffes auf dem Weltmarkt weiterverkauft. 2023 bezog die Lenzing Gruppe Faserzellstoff von den folgenden Lieferanten (in alphabetischer Reihenfolge):
| Länder der Faserzellstofflieferanten (2023) | Tabelle 33 | |
|---|---|---|
| Lieferant | Land | |
| AustroCel Hallein GmbH | Österreich | |
| Georgia-Pacific LLC | USA | |
| International Paper | USA | |
| Lenzing AG | Österreich | |
| Lenzing Biocel Paskov a.s. | Tschechische Republik |
|
| LD Celulose (Lenzing AG) | Brasilien | |
| Rayonier Advanced Materials | USA, Kanada | |
| Sappi Ltd. | Südafrika, USA | |
| Södra Skogsägarna ekonomisk förening | Schweden | |
| ReNewCel AB | Schweden |
Eukalyptus, Kiefer und Fichte sind die vorherrschenden Holzarten, die von den Lenzing Partnern verwendet werden. Verarbeitet werden aber auch Buche, Birke, Esche, Ahorn sowie andere Laub- und Nadelhölzer. Die tatsächlichen Baumarten variieren je nach Region und Qualitätskriterien. Unabhängig von der Holzart stammt das gesamte Holz aus nachhaltigen Forstbetrieben, die nach den führenden Waldzertifizierungssystemen zertifiziert oder kontrolliert werden. Einen Überblick über die wichtigsten Baumarten nach Region finden Sie im Anhang. Lenzing stellt sicher, dass der Bleichprozess aller eingekauften Faserzellstoffe absolut chlorfrei (TCF) oder elementar chlorfrei (ECF) ist.
In ihrer Policy für Holz und Zellstoff verpflichtet sich Lenzing dazu, Holz und Faserzellstoff ausschließlich aus unumstrittenen Quellen zu beziehen. Die Versorgung aller Zellstoff- und Faserproduktionsstandorte der Gruppe mit Holz und Faserzellstoff in einer bestimmten Qualität und Menge ist ein wichtiger Teil des Kerngeschäftes der Lenzing Gruppe. Lenzing bevorzugt Lieferanten, die an glaub-
40 https://www.fao.org/forestry/10051/en/
39 Carle, J., und Holmgren, P. (2003). Working Paper 79. Definitions Related to Planted Forests. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (2003). Forest Resources Assessment Program Working paper series. Verfügbar unter: http://www.fao.org/forestry/25853-0d4f50dd8626f4bd6248009fc68f892fb.pdf [Aufgerufen am 15. Februar 2021]
würdigen Forstzertifizierungsprogrammen teilnehmen, insbesondere dem Forest Stewardship Council® (FSC®) und dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC).
Umstrittene Quellen sind solche, deren Holz:
Regelmäßige Risikobewertungen, Audits und Besuche vor Ort sowie die Zertifizierung der nachhaltigen Forstwirtschaft durch unabhängige Dritte unterstützen die Einhaltung dieser Policy und das Engagement von Lenzing gegen Entwaldung.
Sollte Lenzing die Herkunft von Holz oder Faserzellstoff aus umstrittenen Quellen bekannt werden, wird der betreffende Lieferant aufgefordert, seine Praktiken im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff zu gestalten. Bei einer unbefriedigenden Reaktion wird der Lieferant mit entsprechendem Vorlauf aus der Lieferkette entfernt. In den vergangenen Jahren gab es nur wenige solcher Fälle. Es gab drei solcher Fälle im Jahr 2020, einen 2021 und keinen 2022 und 2023.
Weitere Informationen zur verantwortungsvollen Beschaffung von Holz und Zellstoff finden Sie im Unterkapitel "Lenzing Zertifizierungen für Holz und Faserzellstoff" im Kapitel "Unternehmenspolitik" und im Fokuspapier "Wood and pulp".
Zur Erweiterung ihrer Policy für Holz und Zellstoff hat Lenzing 2023 eine Policy für Bioenergie eingeführt. Sie gewährleistet, dass Biomasse für die Energieversorgung nicht aus umstrittenen Quellen wie Entwaldung bezogen wird. Weitere Informationen über diese Policy finden Sie im Kapitel "Klimawandel".
Die Policy für Holz und Zellstoff der Lenzing Gruppe bezieht sich auch auf gesellschaftliche Aspekte bei der Holzbeschaffung und dabei insbesondere auf Menschenrechte, die bei Lenzing von den Holzzertifizierungssystemen FSC® und PEFC abgedeckt sind. Zusammen mit den nationalen Gesetzen und dem Verhaltenskodex von Lenzing stellt sie sicher, dass die traditionellen, gemeinschaftlichen und bürgerlichen Rechte eingehalten werden und dass die Arbeitsbedingungen den IAO-Kernarbeitsnormen entsprechen41.
Im Zuge der Umsetzung der Dekarbonisierungsstrategie verlagerte Lenzing den Transport einiger eingekaufter Materialien von Straße auf Schiene und Schiff, um ihren CO2-Fußabdruck zu verbessern. Dies bedeutet zum Beispiel, dass der Transport von Schwefel, der von einem Lieferanten bezogen wird, von der Straße auf die Schiene verlagert wurde.
2022 hat Lenzing eine sehr nachhaltige Transportlogistik mittels Stückguttransport etabliert, wodurch die THG-Emissionen im Vergleich zum Containertransport um 15 Prozent reduziert werden und der Transport von Faserzellstoff von Brasilien nach China effizienter wird. Bis zum Ende des 3.Quartals 2023 wurden rund 90 Prozent des Zellstoffs als Stückgut transportiert und rund 10 Prozent in Containern (Daten für das vierte Quartal sind noch nicht verfügbar).
Der Einsatz von Pentatrains, die über fünf statt der üblichen drei Frachtboxen (Tritrains) verfügen, bedeutet eine Produktivitätssteigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu Tritrains. Dies könnte zu einer Verringerung um 5.600 Fahrten auf Autobahnen und zu Einsparungen von bis zu 220.000 Litern Diesel jährlich führen. Bei der Plantage in Brasilien wurde dies bereits umgesetzt, und LD Celulose hat eine Flotte von 15 Pentatrains für den Transport von Holz aus den Plantagen. Da diese Züge nicht auf öffentlichen Straßen fahren dürfen, werden zum Teil noch herkömmliche LKW eingesetzt.
für mehr Transparenz und erleichtert den Logistikprozess
Der Standort Lenzing (Österreich) hat einen komplexen Holzversorgungsprozess, der mehrere Schritte vom Fällen der Bäume bis zur Lieferung des Holzes beinhaltet und eine präzise Logistik erfordert. Um die Abläufe zu vereinfachen, wurde eine spezielle Software eingeführt und es wurden wichtige Meilensteine erreicht, 2019 mit der Einführung des elektronischen Lieferscheins, 2022 mit der Umstellung auf das Vertragsmanagement und nötige Updates für den täglichen Gebrauch in 2023. Im dritten Quartal 2024 ist die Einführung eines Lieferanten- und Kundenportals geplant, das den Datentransfer für elektronische Transportdokumente, Lieferscheine und Rechnungen sowie zertifizierungsbezogene Informationen erleichtern soll. Diese Verbesserungen machen die Arbeit transparenter und einfacher und sind wichtige Schritte in Richtung eines papierlosen Büros für den Holzeinkauf.
Innerhalb der Lenzing Gruppe wird der Einkauf von Holz, Faserzellstoff und Chemikalien von drei verschiedenen Teams abgedeckt. Lenzing ist bestrebt, Einkaufsrisiken wie größere Preisschwankungen und Lieferengpässe durch verlässliche, langfristige Lieferbeziehungen und aktives Lieferantenmanagement zu minimieren.
Die Auswahl und Bewertung von Lieferanten basiert auf Standards im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie auf wirtschaftlichen Kriterien. Für ihre Lieferanten (außer Holz- und
41 https://www.ilo.org/asia/decentwork/dwcp/WCMS_143046/lang--en/index.htm [aufgerufen am 15. Februar 2021]
Zellstofflieferanten) hat Lenzing einen Verhaltenskodex für Lieferanten, um sicherzustellen, dass sie diese Kriterien einhalten. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Die wichtigsten beschafften Materialien sind (in der Reihenfolge des jährlichen Beschaffungsvolumens): Holz, Faserzellstoff, Natronlauge, Schwefelsäure, Schwefel, Schwefelkohlenstoff, Schwefeldioxid und Magnesiumoxid.
Um die Ambitionen von Lenzing in Bezug auf die Sorgfaltspflicht (Due Diligence) in der Lieferkette zu erfüllen und das Engagement der Lieferanten zu erhöhen, wurde das gesamte globale Einkaufsteam in die EcoVadis-Plattform eingewiesen, entweder durch Schulungen auf der EcoVadis-Plattform oder intern (unter Verwendung der Informationsquelle der EcoVadis-Website). Die betreffenden Einkäufer:innen haben Zugang zur EcoVadis-Plattform und einer internen Bibliothek, damit sie ihr Wissen in Nachhaltigkeitsbereichen über die für sie zugängliche EcoVadis-Akademie weiterentwickeln können.
Im Oktober fand ein Webinar für das Beschaffungsteam statt, in dem es vor allem um die Pläne für Korrekturmaßnahmen bei Lieferanten ging sowie darum, wie Nachhaltigkeitsthemen in das Tagesgeschäft integriert werden können.

[GRI 3-3f]
Lenzing arbeitet mit der NGO Canopy zusammen und steht in ständigem Dialog mit den Mitgliedern der CanopyStyle-Initiative, um eine verantwortungsbewusste Holzbeschaffung zu gewährleisten und die Abholzung ursprünglicher und gefährdeter Wälder rund um den Globus zur Herstellung von Textilien und Fasern zu verhindern.
Canopy veröffentlicht jährlich den Hot Button-Bericht42, eine Rangliste aller Hersteller von Cellulosefasern auf Basis von Holz nach ihrer Leistung, Transparenz und Innovation im Bereich der Holzund Faserzellstoffbeschaffung. Heute orientieren sich über 550 internationale Marken mit einem Gesamtjahresumsatz von über USD 1 Bio. bei der Beschaffung an Produzenten, die mit dem "Dark Green Shirt" bewertet wurden. In den letzten Jahren hat Lenzing bei all diesen Kriterien eine kontinuierliche Verbesserung gezeigt: Die Policy für Holz und Zellstoff von Lenzing ist seit Jahren mit der CanopyStyle-Initiative abgestimmt. Seit 2020 werden die Standorte der Faserzellstofflieferanten im Detail veröffentlicht. In Canopys letztem Hot Button-Bericht, welcher im November 2023 veröffentlicht wurde, erzielte Lenzing zum vierten Mal ein "Dark Green Shirt".
Das THG-Protokoll hat einen Prozess zur Entwicklung neuer Standards bzw. Richtlinien eingeleitet, wie Unternehmen die folgenden Aktivitäten in ihren THG-Inventaren berücksichtigen sollten: die Entfernung und Abscheidung von Kohlenstoff, Landnutzung, Landnutzungsänderung sowie Bioenergie. Ein Ansatzpunkt für die Initiative ist die Kritik an der Klimaneutralität von Bioenergie und Emissionen aus biogenen Quellen.
Das Ergebnis dieser andauernden Überlegungen wird für 2024 erwartet und nicht nur auf die holzbasierte Faserindustrie, sondern auf die gesamte holzbasierte Bioökonomie entscheidende Auswirkungen haben.
Nach Ansicht von Lenzing sind nachhaltig bewirtschaftete Wälder und Plantagen wichtige Faktoren zur Abschwächung des Klimawandels durch Kohlenstoffabscheidung im Wald, geerntete Holzprodukte und die Substitution fossiler Materialien mit hohem CO2-Fußabdruck. Darüber hinaus sind nachhaltig bewirtschaftete naturnahe Wälder der beste Weg, um die Biodiversität zu schützen und den Wald für Menschen weiterhin erlebbar zu machen, z.B. in Form von Naherholungsgebieten oder durch deren mikroklimatische Vorteile (Ökosystemleistungen).
Daher hat Lenzing über ihren Branchenverband CEPI43 Input für den Prozess geliefert, sich 2022 an der Überprüfungsgruppe zur Kommentierung des Leitfadenentwurfs beteiligt und bis März 2023 einen Pilotversuch für den Leitfadenversuch unternommen. Bei der Überprüfung nach dem Pilotversuch trat Lenzing der erweiterten Technischen Arbeitsgruppe ("TAG+") bei.
Zur Förderung der nachhaltigen Forstwirtschaft wurde von der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa, der 46 Staaten angehören, 1990 die politische Initiative "Forest Europe" ins Leben gerufen. Es wurde eine Reihe von Indikatoren in Bezug auf sechs verschiedene Kriterien entwickelt, die die Nachhaltigkeitsleistung in europäischen Wäldern messen und Ziele für Verbesserungen festlegen44 . Die derzeitigen Bemühungen konzentrieren sich auf die Anpassung an den Klimawandel45 , den Gewässerschutz und die Biodiversität46. Als bedeutender Abnehmer von Holz in Europa unterstützt die Lenzing Gruppe diese Ziele, die darauf ausgerichtet sind, die Funktion des Waldes in seinem Ökosystem fortlaufend zu gewährleisten und zu verbessern und gleichzeitig die Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz langfristig sicherzustellen.
Die Bioökonomie-Strategie für Österreich wurde 2019 veröffentlicht47. Zurzeit wird ein Aktionsplan entwickelt. Lenzing ist in dieser Bioökonomie-Plattform vertreten und hat von 2019 bis 2020 in
42 Lenzing - Hot Button Report (canopyplanet.org)
43 Verband der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie
44 Madrid Ministerial Declaration. 25 years together promoting Sustainable Forest Management in Europe, 7th Forest Europe Ministerial Conference, Madrid 2015. Verfügbar unter: https://foresteurope.org/wp-content/uploads/2016/11/III.- ELM_7MC_2_2015_MinisterialDeclaration_adopted-2.pdf [aufgerufen am 15. Februar 2021]
45 FOREST EUROPE 2020. Adaptation to Climate Change in Sustainable Forest Management in Europe, Liaison Unit Bratislava, Zvolen, 2020
46 https://forestbiodiversity.eu/ [aufgerufen am 15. Februar 2021]
47https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/biooekonomie/strategie .html [aufgerufen am 15. Februar 2021]
Workshops und einer Online-Konsultation Input für die Strategie und die Entwicklung des Aktionsplans geliefert. Der Aktionsplan zielt darauf ab, die Notwendigkeit der Mobilisierung von Holz als Rohstoff für die Bioökonomie bei gleichzeitiger Sicherung und Verbesserung der Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Wälder durch eine angemessene Forstwirtschaft in Einklang zu bringen. Die Strategie ist im Arbeitsprogramm der Regierung prominent platziert; ihre Umsetzung ist gesichert.
Die zugrundeliegenden Studien zeigten eine Lücke zwischen dem steigenden Bedarf an erneuerbaren Rohstoffen für Materialien und Energie einerseits und dem möglichen Angebot andererseits, das hauptsächlich durch die verfügbare Landfläche begrenzt wird. Ein für Lenzing besonders relevanter Bereich des Aktionsplanes ist daher die Weiterentwicklung der biobasierten Kreislaufwirtschaft mit dem Recycling biobasierter Materialien. Hier wird Lenzing einen entsprechenden Beitrag leisten.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Lenzing standen 2023 Netzwerkaktivitäten wie die Teilnahme an Workshops oder Diskussionen mit anderen Stakeholdern. Ein wichtiges Netzwerk in diesem Zusammenhang ist Bioeconomy Austria, da es sich stark auf die Holznutzung (in verschiedenen Bereichen) konzentriert und bestehende Aktivitäten miteinander verknüpft.
Alle maßgeblichen EU-Institutionen haben die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR 2023/1115) verabschiedet, die im Juni 2023 veröffentlicht wurde. Die Anforderungen der Verordnung werden ab dem 30. Dezember 2024 verbindlich sein. Lenzing bereitet sich bereits auf die Umsetzung dieser Verordnung vor. Interne Prozesse wurden angestoßen und Lenzing steht in ständigem Austausch mit Partnern in der Lieferkette und relevanten Stakeholdern, wie Branchenverbänden und Zertifizierungssystemen, um die Anforderungen zu erfüllen. Derzeit steht die Auslegung des Textes und die operative Umsetzung im Mittelpunkt. Die EUDR wird den Verwaltungsaufwand erhöhen und zusätzliche Ressourcen erfordern, um die vollständige Compliance bis Ende 2024 zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit ist ein Leitprinzip für die Innovation und Produktentwicklung von Lenzing, das den systemischen Wandel in der gesamten Textil- und Vliesstoffindustrie fördert. Die kontinuierliche Optimierung bestehender Produkt- und Herstellungstechnologien stärkt die Widerstandsfähigkeit und den Ruf des Unternehmens und erleichtert die Lieferung von Produkten an Partner in der Wertschöpfungskette, die zur Ökobilanz ihres eigenen Portfolios beitragen. Der Übergang von der linearen zur zirkulären Arbeitsweise eröffnet Lenzing viele Möglichkeiten, ihren Kunden eine Vielzahl von umweltfreundlicheren Lösungen anzubieten, z.B. biologisch abbaubare Fasern für die Herstellung von Agrar- und Hygieneprodukten.
• Verlust der Innovationsführerschaft birgt Risiken in den Bereichen Regulierung, Finanzen, Markt und Unternehmensreputation – Policies und Engagement
Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden. – Stakeholders
Die Lenzing Gruppe hat 2023 eine neue Organisationsstruktur im Bereich Innovationen eingeführt. Die Anwendungs- und Produktentwicklung ist nun Teil der Geschäftseinheiten Textilien und Vliesstoffe, die beide über eigene Innovationsgruppen verfügen. Dies bringt neue Entwicklungen und Innovationen näher an die Kunden. Die Technologieentwicklung und das grundlegendere Research (Global Research) sind – zusammen mit Global Technology – Teil der Abteilung Innovation and Excellence. Es findet eine starke Zusammenarbeit und ein Austausch zwischen allen Gruppen mit Innovationsbezug sowie anderen Abteilungen statt.
Aufgrund der Reorganisation ist ein direkter Vergleich der Forschungs & Entwicklungs (F&E)-Ausgaben mit den Vorjahren nicht gänzlich möglich. Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben für F&E, berechnet nach der Frascati-Methode (abzüglich erhaltener Förderungen), auf EUR 31,6 Mio. (2022: EUR 34,8 Mio., 2021: EUR 31,6 Mio.). Ein weiterer Indikator für die Innovationskraft der
Lenzing Gruppe sind ihre 1.352 Patente und Patentanmeldungen (aus 163 Patentfamilien), die sie in 50 Ländern besitzt.
Nachhaltigkeitskriterien werden als Guidelines und Anforderungen für die Finanzierung von Forschung und Entwicklung sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene immer wichtiger. Lenzing ist seit Langem auf diesem Gebiet tätig und nutzt diese Möglichkeit nicht nur, um die interne Eigenentwicklung voranzutreiben, sondern ist auch in kooperativen Forschungsprojekten aktiv.
Lenzing ist eines der wenigen Unternehmen, das 2021 die heiß umkämpfte und begehrte "Green Frontrunner"-Förderung für ein Projekt erhalten hat. 2023 intensivierte Lenzing ihre Aktivitäten im Bereich der von der EU finanzierten Projekte, was auch dem Networking und dem Aufbau neuer Kooperationen dient. Lenzing ist nun Partner der Projekte CISUTAC, LIFE-TREATS (Textile Recycling in Europe at Scale) und ESCIB (Entwicklung von Methoden zur Beurteilung der ökologischen Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit industrieller biobasierter Systeme). Mehrere weitere Partnerschaften sind anhängig. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Zusammenarbeit im Bereich Forschung".
Ressourcen- und energieeffiziente Produktionsprozesse (und die F&E-Infrastruktur) bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Fasern, die sowohl nachhaltig als auch leistungsstark sind. Diese Fasern dienen als Rohmaterial für die Textil- und Vliesstoffkette und werden häufig gemeinsam mit Partnern aus der Wertschöpfungskette oder anderen Stakeholdern entwickelt. Da neue Fasern meist auf spezielle Anwendungsbereiche zugeschnitten sind, geht dies Hand in Hand mit der Entwicklung der jeweiligen Anwendungen.
– MANAGEMENTANSATZ
[GRI 3-3]
– Tatsächliche und potenzielle negative und positive Auswirkungen, Risiken und Chancen – Positiv
Potenzielle Risiken in den Bereichen Regulierung, Technologie, Markt und Unternehmensreputation – Policies und Engagement
Strategie "Better Growth"
Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden. – Verantwortlichkeiten
Nachhaltigkeit dient als Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. Jede Prozess-, Produkt- oder Applikationsinnovation wird von Anfang an in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit bewertet. Zu den wichtigsten Gesichtspunkten gehören die Lebenszyklusperspektive und der Net Benefit-Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Umgesetzt werden sie durch Prozesse von Lenzings angewandtem Projektmanagement.
Das Innovationsportfolio von Lenzing thematisiert die wichtigsten Fragen der Zukunft. Nachhaltige Innovationen und proaktive Partnerschaften bilden die Grundlage für die strategischen Bemühungen, die Wertschöpfungskette von Lenzing "grüner" zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsziele für Luftemissionen, Wasseremissionen, Umweltverschmutzung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind die Eckpfeiler für das verantwortungsvolle unternehmerische Handeln von Lenzing und treiben Innovationen voran.
Durch die erfolgreiche Entwicklung und Skalierung der Produktion steht LENZING™ ECOVERO™ mit REFIBRA™ Technologie nun Kunden weltweit zur Verfügung. Die neuen Viscosefasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten neben den umweltfreundlichen Vorzügen der ursprünglichen Marke LENZING™ ECOVERO™ mit einem Minimum von 20 Prozent Post-Consumer-Textilabfälle, die aus zellulosereichen Materialien oder Polyester-Baumwoll-Gemischen gewonnen werden. Die Abfälle werden in Zusammenarbeit mit wichtigen Branchenführern und Innovationspionieren im Bereich Post-Consumer-Recycling gesammelt und sortiert.
Die Ausweitung der REFIBRA™ Technologie auf LENZING™ ECOVERO™ wird dazu beitragen, den allgemeinen Post-Consumer-Anteil in den Produkten von Lenzing zu erhöhen. Mit diesem Schritt unterstreicht Lenzing erneut ihr Bestreben, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Textil- und Modeindustrie mit innovativen und zukunftssicheren Lösungen voranzutreiben.
Es wurde ein neuer Ansatz eingeführt, mit dem dank einer Vorbehandlung des Garns und einer Stricktechnik eine Ästhetik erzielt wird, die dem ausgewaschenen (Wash-down) Look herkömmlicher Färbeprozesse bei Konfektions- und Strickbekleidung gleicht. Um der Verschmutzung durch Färbe- und Veredelungsprozesse in der Textilindustrie zu begegnen, wird der neue Ansatz die Umweltauswirkungen deutlich mindern und eignet sich somit ideal für den Einsatz bei vorbehandelten Stoffen und Garnen mit TENCEL™ Lyocellfasern. Zudem ergänzt er die Nassverarbeitungs- und Produktionsanlagen von Stofffabriken und bietet Partnern in der Wertschöpfungskette so weitere Vorteile.
Mit dem neuen Ansatz wird der Wasser- und Energieverbrauch gesenkt und eine Wash-down-Ästhetik erreicht, die zuvor nur mithilfe des ressourcenaufwendigen Denim-Färbe- und -Bleichungsprozesses möglich war.
Das Konzept eignet sich ideal für den Einsatz in Garnen und Stoffen aus TENCEL™ Lyocellfasern und TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie und trägt dazu bei, die Vielseitigkeit von Stoffen zu erhöhen und neue Designmöglichkeiten für Konfektions- und Strickbekleidung zu schaffen. Außerdem lassen sich die Maschinen in bestehenden Stofffabriken leicht auf den neuen Ansatz einstellen.
Lenzing hat eine neue Verarbeitungslösung eingeführt, die die Vergilbung von Kleidungsstücken und Stoffen aus regenerierten Cellulosefasern während Hochtemperatur-Fertigungsverfahren vermindert. Die neue Lösung wird zunächst für Unterwäsche und anschließend auch für Oberbekleidung und Ready-to-Wear-Ware eingeführt; damit geht Lenzing als branchenweit erstes Unternehmen diese technische Herausforderung während des Molding-Verfahrens an.
Verfärbung und Vergilbung, die durch das Formen bei hohen Temperaturen verursacht werden, waren bei der Herstellung von Kleidungsstücken bislang unvermeidlich. Zwar lässt sich das Problem der Verfärbung bei Kunststofffasern durch den Einsatz von Chemikalien minimieren, bei regenerierten Cellulosefasern ist diese Methode jedoch nicht so effektiv. Dank der von Lenzing entwickelten Lösung wird dieses Problem deutlich gemindert, wodurch die Einschränkungen, mit denen die Textilfabriken während der Produktion und dem Färben von hellen Kleidungsstücken aus regenerierten Cellulosefasern zu kämpfen haben, eliminiert werden.
Dies unterstreicht auch die Bemühungen von Lenzing, den Einsatz von Cellulosefasern wie TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern, die aus nachhaltigem Holz gewonnen und in umweltverträglichen Verfahren hergestellt werden, zu verbessern und zu erweitern.
Die Entwicklung einer hydrophoben Lyocellfaser erweitert das Faserportfolio von Lenzing und ermöglicht den Ersatz von synthetischen Fasern durch eine Cellulosefaser, die in Heimkompostierung sowie unter industriellen Bedingungen kompostierbar und im Boden biologisch abbaubar ist und somit eine Alternative zu herkömmlichen synthetischen Fasern darstellt. Zudem weisen die Cellulosefasern eine verbesserte Weichheit auf und sind daher für künftige Produktentwicklungen in Anwendungen mit Hautkontakt, z.B. Hygieneprodukte oder Feuchttücher, von Vorteil. Darüber hinaus führt das hydrophobe Verhalten der Cellulosefaser zu einem anderen Verhalten gegenüber Lotionen, was eine Anpassung der Lotionsmengen und -rezepturen ermöglicht. So werden die Möglichkeiten der Vliesstoffhersteller erweitert, insbesondere bei der Suche nach hundertprozentigen Celluloseoptionen.
Der Entwicklungsansatz, Alternativen zu synthetischen Fasern oder Produkten mit vergleichbarer Leistung wie bestehende Produkte zu bieten, wurde fortgeführt und der Anwendungsbereich weiter ausgebaut. Zum einen wurde das Portfolio an Lyocellfasern um einen groben Titer (6,3 dtex) ergänzt, da aus internen Entwicklungen und Kundenfeedback hervorgeht, dass das Volumen von Wischtüchern, insbesondere im Nasszustand, durch das Mischen dieses neuen Fasertyps mit bereits bestehenden Fasertypen erhöht werden kann.
Bei vielen Hygieneanwendungen sind hydrophobe Eigenschaften vonnöten, um die Flüssigkeit an den gewünschten Ort zu lenken. Die hydrophobe Faser Lyocell Dry eignet sich hervorragend für eine breite Palette an Anwendungen und immer mehr Kunden haben mit der Entwicklung von Produkten begonnen, bei denen diese Faser zum Einsatz kommt, darunter Oberlaken, Beinstulpen, aber auch (Feucht-)Tücher. Dies verdeutlicht die klare Notwendigkeit in der Vliesstoffindustrie, Fasern fossilen Ursprungs durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Die gemeinsam von Mundao und Lenzing entwickelte biologisch abbaubare Windel veranschaulicht das Potenzial für den Ersatz ölbasierter Fasern durch nachhaltige Alternativen.
Dank der aus Cellulosefasern der Marke LENZING™ hergestellten Vliesstoffe steht nun eine innovative und nachhaltige Möglichkeit zum Schutz von Schnee und Eis zur Verfügung. Die bislang zum Schutz von Gletschern verwendeten Vliesstoffe werden in der Regel aus synthetischen Fasern fossilen Ursprungs hergestellt und
können negative Umweltauswirkungen haben, so etwa Mikroplastikverschmutzung von Gletschern. Im Gegensatz dazu sind die Vliesstoffe aus LENZING™ Fasern biologisch abbaubar, sodass die kleinen Bruchstücke, die in die Umwelt gelangen, zerfallen und dem Naturkreislauf wieder zugeführt werden. Bei einem Feldversuch am Stubaier Gletscher in Österreich wurde das neue Material, das LENZING™ Cellulosefasern enthält, erstmals getestet, indem ein kleiner Bereich des Gletschers damit abgedeckt wurde. Das Ergebnis spricht für sich: Vier Meter der Eismasse konnten so vor dem Abschmelzen geschützt werden. Aufgrund dieses Erfolgs wird das Projekt nun ausgeweitet. 2023 wurden Feldversuche an allen österreichischen Gletschern gestartet, die für touristische Zwecke genutzt werden. Diese Geotextilien sind recycelbar und können letztendlich zur Herstellung von Garn für Textilprodukte verwendet werden.
Am Standort in Lenzing (Österreich) wird Viscose bereits seit Jahren mit absolut chlorfreiem (TCF) gebleichtem Zellstoff und anhand eines Verfahrens hergestellt, das ohne Einsatz von Chlorchemie auskommt, sodass die Viscosefasern als TCF-Fasern gelten. Am Standort Lenzing wird der dafür benötigte TCF-Zellstoff vor Ort produziert. Bei der Ausweitung der TCF-Faserherstellung auf andere Anlagen/Produktionsstandorte spielt die Zellstoffproduktion in Indianópolis (Brasilien) eine entscheidende Rolle. Es wurden erste erfolgreiche Versuche zur Herstellung von TCF-Fasern im Viscosewerk in Purwakarta (Indonesien) durchgeführt, sodass dort nun TCF-Viscosefasern zur Verfügung stehen. Das Portfolio an TCF-Fasern wurde um die weltweit erste TCF-Lyocellfaser ergänzt.
Auf diese Weise kann Lenzing mehr TCF-Fasern anbieten, was Kunden dabei unterstützt, ein größeres Sortiment an absolut chlorfreien Produkten auf den Markt zu bringen, wodurch der Einsatz aggressiver Chemikalien noch weiter verringert wird.
Die Net Benefit-Produkte von Lenzing bieten positive Auswirkungen und Vorteile für Umwelt, Gesellschaft und die Partner der Wertschöpfungskette in höherem Maße als die meisten Alternativen von Mitbewerbern auf dem Markt. Net Benefit-Produkte berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus und beziehen somit vorund nachgelagerte Wertschöpfungsprozesse ein. Kunden können ressourcenintensive Produkte durch Alternativen von Lenzing ersetzen und so den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte verbessern und die Risiken in der Lieferkette reduzieren.
Die drei strategischen Prinzipien der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und die zugrundeliegenden Kernbereiche sind im Net Benefit-Ansatz zusammengefasst.
Lenzing™ ECOVERO™ Viscosefasern (für Textilien) und VEOCEL™ Viscosefasern (für Vliesstoffe) weisen 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) und Wasserbelastung als Standardviscose auf (gemäß Higg MSI48).
48 Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
Fasern mit diesen Technologien werden bei der Herstellung mit Pigmenten versetzt und helfen so, nachgelagerte und energieintensive konventionelle Färbeprozesse zu vermeiden. Ein aus diesen Fasern hergestellter Stoff verursacht 60 Prozent weniger THG-Emissionen als konventionell gefärbte Stoffe49.
Modalfasern der Marke TENCEL™ mit Eco Color Technologie wurden erstmals im Jahr 2021 auf den Markt gebracht und haben sich als die Lösung etabliert, um die Nachfrage nach ökologisch verantwortungsbewussten Faseralternativen bei Jeansmarken und -einzelhändlern zu decken. TENCEL™ Modalfaser mit Indigo Color Technologie gewann 2022 den International Textile Manufacturers Federation (ITMF) Award für Nachhaltigkeit und Innovation.
Neben einem starken Fokus auf das chemische Recycling ist Lenzing zusammen mit ihren Partnern auch im Bereich mechanisches Recycling tätig. Bei diesem Prozess werden die Textilien so weit wie möglich in die einzelnen Fasern aufgetrennt. Allerdings leidet die Faserqualität in der Regel darunter. Die Fasern werden stark verkürzt und büßen je nach Abfallstrom (Pre-Consumer, Post-Consumer, Post-Industrial) auch an Performance, z.B. Festigkeit, ein. Aus diesen Gründen werden bei mechanisch recycelten Fasern auf dem derzeitigen technischen Stand Trägerfasern benötigt, damit diese gesponnen werden können.
Bei einem Projekt wurde mechanisch recycelte Baumwolle aus Post-Consumer-Denimprodukten mit LENZING™ Modal Indigo, einer spinngefärbten LENZING™ Modalfaser, gemischt, gesponnen und gestrickt. Daraus ergaben sich verschiedene Vorteile. So war beispielsweise keine wahrnehmbare Vergilbung der indigo-gefärbten Baumwolle zu beobachten und das Produkt zeichnete sich durch eine sehr gute Abriebbeständigkeit aus, was ein Indiz für Langlebigkeit ist.
Im Einklang mit der Vision der Kreislaufwirtschaft von Lenzing "Wir geben Abfall ein neues Leben. Jeden Tag" verwendet die aktuelle Generation von innovativen Fasern, die in einem großindustriellen Maßstab hergestellt werden, Zuschnittreste aus der Baumwollproduktion, Alttextilien und Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern als Rohstoffe. Das Baumwollmaterial wird zu einem Zellstoff recycelt. Der mindestens 30-prozentige Recyclinganteil wird mit holzbasiertem Faserzellstoff gemischt, um eine hochwertige Lyocellfaser für Vliesstoff- und Textilanwendungen herzustellen. Mit dieser Technologie werden Tonnen von Zuschnittresten aus der Baumwollproduktion und Alttextilien vor der Entsorgung auf Deponien bzw. der Verbrennung bewahrt. Die Fasern werden anschließend mit hoher Ressourceneffizienz in einem geschlossenen Produktionsprozess hergestellt.
Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe sind ein wichtiger Meilenstein für Eco-Couture-Stoffe auf dem Premium-Luxusmarkt. Der geschlossene Herstellungsprozess für Lyocell sorgt für eine geringe Umweltbelastung durch einen geringen Prozesswasser-,
Energie- und Rohstoffverbrauch und moderne Rückgewinnungssysteme. Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe werden mit Eco Filament Technologie hergestellt und umgehen konventionelles Garnspinnen, das energieintensiv ist und überwiegend in Regionen mit einem sehr hohen Anteil an fossiler Elektrizität zum Einsatz kommt. Beispielsweise sind industrielle Garnspinnprozesse für etwa 30 Prozent der gesamten THG-Emissionen der textilen Wertschöpfungskette verantwortlich (ohne Nutzungsphase).
Die LENZING™ Web Technology ist eine innovative F&E-Technologieplattform, die es ermöglicht, eine breite Palette neuartiger nachhaltiger Vliesstoffe aus dem Rohstoff Holz herzustellen. Der patentierte Vliesstoffbildungsprozess, für den Lenzing mehr als 25 Patentanmeldungen hält, beginnt mit Faserzellstoff aus Holz und erzeugt einen Vliesstoff, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Diese Technologie ermöglicht die Faser- und Vliesstoffproduktion in nur einem Schritt und setzt neue Maßstäbe im Bereich der Cellulosevliesstoffe hinsichtlich Effizienz, Kreislaufwirtschaft und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Flexibilität dieser Technologie und die mögliche Integration mit anderen Vliesstofftechnologien werden die Entwicklung einer breiteren Palette neuer Cellulosematerialien und Verbundstoffstrukturen für hochtechnisierte Anwendungen ermöglichen.
Faserzellstoff ist der Rohstoff für Lenzing Fasern, der in den eigenen Bioraffinerien hergestellt wird50. Der Lenzing Bioraffinerie-Prozess gewährleistet, dass 100 Prozent des Holzes für die Herstellung von Faserzellstoff für die Faserproduktion, Bioraffinerie-Produkte und Bioenergie genutzt werden. Der gesamte an den Lenzing Zellstoffproduktionsstandorten hergestellte Faserzellstoff ist vollständig chlorfrei. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung".
Lyocellfasern von Lenzing werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen und in einem geschlossenen Kreislauf hergestellt, der Faserzellstoff mit hoher Ressourceneffizienz und geringer ökologischer Belastung in Cellulosefasern umwandelt. Bei diesem Lösungsmittel-Spinnverfahren wird das Prozesswasser recycelt und das Lösungsmittel mit einer Rückgewinnungsquote von über 99,8 Prozent wiederverwendet. Lenzings Lyocellfasern weisen rund 50 Prozent geringere THG-Emissionen auf als generische Lyocellfasern (gemäß Higg MSI51).
49 Terinte, N., Manda, B. M. K., Taylor, J., Schuster, K. C. and Patel, M. (2014). Environmental assessment of coloured fabrics and opportunities for value creation: spin-dyeing versus conventional dyeing of modal fabrics. In: Journal of Cleaner Production 72, S. 127–138
50 Neben der eigenen Faserzellstoffproduktion beschafft Lenzing auch Faserzellstoff auf dem Weltmarkt.
51 Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
Der Merino 200 Realfleece™ Descender LS Zip Hoodie von Icebreaker ist ein ultraleichter Hoodie, der zu 40 Prozent aus feiner Merinowolle und zu 60 Prozent aus TENCEL™ Lyocellfasern besteht. Mit 156 g/m² (Wollmikrometer von 18,9) ist er extrem leicht und trotz der Kapuze, der langen Ärmel und des Reißverschlusses nicht schwerer als ein kurzärmeliges T-Shirt. Die gebürstete, luftige Streifenkonstruktion bietet Wärme und Schutz, während Luftkanäle im Strickstoff dafür sorgen, dass überschüssige Wärme und Feuchtigkeit abgeleitet werden. Dieser Aufbau macht den Hoodie zusammen mit den Cellulosefasern der Marke TENCEL™ Lyocell äußert atmungsaktiv.
"Dieses dünne, leichte Material ist faszinierend und fühlt sich extrem angenehm auf der Haut an. Die spezielle gestrickte Struktur wirkt wärmespeichernd, ohne dabei zu schwer zu sein. So kann es unter jeder Jacke getragen werden, ohne zu stören." ISPO Award Jury
Am Standort Lenzing (Österreich) werden Modalfasern in einem integrierten Produktionsprozess hergestellt, bei dem der Rohstoff (Faserzellstoff) am gleichen Standort wie die Faser selbst hergestellt wird. Die Zellstoff-Produktion ist energieautark und liefert gleichzeitig eine bedeutende Menge an Bioenergie für die gesamte Faserproduktion am Produktionsstandort. Daher fallen bei der Produktion der Modalfasern von Lenzing rund 80 Prozent weniger THG-Emissionen an als bei generischen Modalfasern (gemäß Higg MSI52).
Die Lenzing Bioraffinerie-Technologie wandelt Holz in Faserzellstoff, Energie und biobasierte Bioraffinerie-Produkte um. Eines der biobasierten Bioraffinerie-Produkte ist LENZING™ Essigsäure Biobased, die künftig auch als CO2-arme Alternative zu herkömmlicher Essigsäure auf fossiler Basis verfügbar sein wird, wie durch eine von einem unabhängigen Berater für LCA durchgeführte Studie bestätigt.
Bei den Prozessinnovationen liegt der Fokus auf der fortlaufenden Verbesserung der Zellstoff- und Faserproduktionsprozesse. Lenzing arbeitet kontinuierlich an der Ressourceneffizienz, Arbeitssicherheit, Prozessstabilität und Qualität. Die aktuellen Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Zellstoff-Produktion zielen darauf ab, das Bioraffinerie-Konzept weiter zu verbessern und dadurch den Holzverbrauch zu optimieren. Ein weiteres Thema ist die Reduzierung der Schwefelemissionen durch technologische Verbesserungen und Nachbehandlungssysteme. Diese Maßnahmen ermöglichen eine wirksame Reinigung der Abgase und die Einhaltung (und Übertreffung) der Emissionsvorschriften.
Grundlage für die nachhaltigen Innovationen ist der Einsatz sehr ausgereifter Produktionsprozesse für Faserzellstoff (einschließlich Bioraffinerie-Produkte) und Fasern (Viscose, Modal und Lyocell). Die Lyocell-Technologieplattform wurde bereits auf die Herstellung weiterer Materialien erweitert, nämlich Filamente und direkt gesponnene Vliese. Eine Anzahl an neuen Innovationen wurden in den letzten Jahren entwickelt, die zu erheblichen Verbesserungen
des Lyocellverfahrens in Bezug auf Effizienz und Qualität, aber auch zur Verringerung des Energie- und Chemikalienverbrauchs geführt haben.
Obschon sich der Hauptsitz von Lenzing in Mitteleuropa befindet, betreibt die Gruppe mehrere Produktionsstandorte auf der ganzen Welt. Bedingt durch die Rechtsvorschriften in Europa auf der einen und die Nachfrage der Kunden nach höheren Standards in Bezug auf Umweltauswirkungen und Produktnachhaltigkeit auf der anderen Seite, hat Lenzing 2023 ihre Bestrebungen zur Erfüllung der europäischen Standards nicht nur an ihren Produktionsstandorten in Europa, sondern auch im nicht-europäischen Ausland ausgeweitet.
Eine wesentliche Errungenschaft im Jahr 2023 betraf die Umsetzung des technischen Konzepts und die Aufnahme der Produktion von Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ am Standort Purwakarta (Indonesien).
EUR 100 Mio. schweres Projekt zur Modernisierung des Standorts Purwakarta (Indonesien)
Lenzings Produkte aus Purwakarta wurden 2023 zum ersten Mal mit dem EU-Umweltzeichen (EU Ecolabel) ausgezeichnet. Der Standort stand im Mittelpunkt einer umfassenden Modernisierungskampagne. Im Berichtsjahr wurden zwei wichtige Modernisierungen am Standort abgeschlossen.
Eine neue Schwefelrückgewinnungsanlage ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Erreichung des Ziels "Luftemissionen" der Gruppe. Die Anlage ist vollständig in Betrieb und hat die Schwefelemissionen in die Luft erfolgreich gesenkt. Die Daten der ersten Betriebsmonate zeigten sogar eine starke positive Auswirkung auf den weiter gefassten Parameter der spezifischen Luftemissionen auf Konzernebene.
Die modernisierte Kläranlage wird Ende dieses Berichtsjahres in Betrieb genommen und soll die CSB-Emissionen am Standort erheblich reduzieren und zur Verbesserung der Gesamtleistung der Lenzing Gruppe beitragen, sobald sie Anfang 2024 in Betrieb genommen wird.
Während der Standort bereits zuvor den lokalen indonesischen Vorschriften gerecht wurde, wendet er nun zusätzlich die neuesten europäischen Umweltstandards im Hinblick auf Abgasaufbereitungstechnologien und Schwefelemissionen in der Luft an. Die an diesem Standort hergestellten LENZING™ ECOVERO™ Fasern werden unter Bezugnahme der EU-BVTs hergestellt und haben das EU Ecolabel erhalten. Anstatt ausschließlich Standardviscosefasern herzustellen, ist der Standort nun in der Lage, auch Spezialviscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ zu produzieren. Damit wird Lenzing ihrem Kundenversprechen eines deutlich reduzierten ökologischen Fußabdrucks des Produkts und verbesserter Produktmerkmale gerecht.
Kernstück des Projekts vor Ort war die Kombination eines Programms zu Verbesserung des Abgassystems, das die Nutzung der bestehenden Abgasaufbereitungsanlagen optimiert, sowie die Errichtung einer neuen Kohlenstoffadsorptionsanlage zur Schwefelrückgewinnung, um die Abgasaufbereitungskapazitäten am Standort deutlich zu erhöhen. Das Rückgewinnungskonzept ist auf dem
52 Siehe Higg MSI Datenbank v3.5 (Dez. 2022)
neuesten Stand der Technik und nun in der Lage, sämtliche Abgase aus der Faserherstellungsanlage aufzubereiten, bevor diese in die Umwelt gelangen.
Zu den weiteren technologischen Entwicklungen und Verbesserungen zählt ein Geruchstestverfahren (einschließlich neuer Testmethoden), das auf Basis einer Fehler-Ursachen-Analyse entwickelt und zur Unterstützung der Produktentwicklungsinitiative "No smell fiber" umgesetzt wurde.
Was grundlegendere Entwicklungen anbelangt, so liegt ein aktueller Schwerpunkt auf Technologien zur effizienteren Entfernung von Wasser aus verschiedenen Prozessströmen im Vergleich zu den herkömmlichen, sehr energieintensiven Verdampfungstechnologien. Auch diese Technologien können erheblich dazu beitragen, den Energieverbrauch und damit den CO2-Fußabdruck der Fasern weiter zu verringern.
Darüber hinaus laufen Projekte zur weiteren Reduzierung des Wasser- und Prozesschemikalienverbrauchs. Diese Aktivitäten werden durch Simulation und Modellierung begleitet und unterstützt. Lenzing wird in naher Zukunft ihre Aktivitäten im Bereich des Textilrecyclings deutlich verstärken. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur die Produktion von Recycling-Zellstoff umfasst, sondern auch die Verarbeitbarkeit von Recycling-Zellstoff in den verschiedenen Faserproduktionsprozessen. Hierbei ist ein ganzheitlicher Ansatz vom Zellstoff über die Faserproduktion bis hin zu den Anwendungen im Textil- und Vliesstoffbereich erfolgsentscheidend.
Ein aktueller Schwerpunkt ist die Erhöhung der Bioraffinerie-Integration an den Faserzellstoffstandorten von Lenzing und damit die Ausweitung der stofflichen Nutzung des Rohstoffes Holz. Mehrere Projekte im Zusammenhang mit der Zellstoff-Produktion befassen sich mit der Schließung von Kreisläufen (z.B. selektive Schwefeldioxidadsorption, verstärkte Rückgewinnung von Natronlauge) und der Reduzierung von Abwässern (z.B. Sulfat in der Faserzellstoff- und Viscosefaserproduktion). Weitere Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduzierung der THG-Emissionen.
Jedes pflanzliche Material dient potenziell als Cellulosequelle und kann somit zu Faserzellstoff für die Faserherstellung verarbeitet werden. Lenzing hat umfangreiche Untersuchungen zu vielen verschiedenen alternativen nicht holzbasierten Cellulosequellen durchgeführt. In ihrer Forschung identifiziert Lenzing vielversprechende neue Cellulosequellen und prüft sorgfältig deren Verfügbarkeit, technische Machbarkeit und wirtschaftliche Skalierbarkeit sowie die ökologischen Gesamtauswirkungen im Hinblick auf das Klimaziel und die zirkulären Ansätze von Lenzing.
Es wurden Studien zu Rohstoffquellen erstellt, etwa zu Einjahrespflanzen wie Hanf, Stroh und Bambus. Einjahrespflanzen weisen in der Regel im Vergleich zu Bäumen eine höhere Wachstumsrate pro Hektar auf. Zusätzlich haben bestimmte Arten einen höheren Cellulosegehalt. Einige davon sind bereits in großen Mengen verfügbar, vor allem in Form von landwirtschaftlichen Abfällen. Damit kann ein attraktiver Celluloseertrag pro Hektar erzielt werden; die Vorteile gegenüber Holz, der traditionellen Cellulosequelle, müssen jedoch von Fall zu Fall beurteilt werden.
Ausgehend von den aktuellen Daten ist die großtechnische und nachhaltige Produktion von Cellulose immer noch am besten mit Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern anstelle der zuvor genannten Alternativen möglich. Der Prozess zur Gewinnung von Cellulose aus Holz ist gut etabliert und im Hinblick auf Energie, Chemikalien und Prozessschritte optimiert. Nebenprodukte können bei der Zellstoffherstellung extrahiert werden und überschüssiges Material wird zur Wärme- und Energieerzeugung verbrannt. Die vielversprechendsten Alternativrohstoffe zu Holz sind derzeit Zuschnittreste aus der Textilproduktion und Alttextilien. Weitere Informationen über die Aktivitäten im Bezug auf Lenzings Kreislaufwirtschaft finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Gleichzeitig ist es der Anspruch von Lenzing als Innovationsunternehmen, neue Lösungen zu finden und über den Tellerrand hinauszuschauen. In der Vergangenheit wurden bereits limitierte Auflagen von Fasern mit alternativen Zellstoffen wie Orangenresten oder Hanf erfolgreich hergestellt. Im Rahmen der Innovationsallianz INGRAIN wurde mit der RWTH Aachen und anderen Partnern ein erstes gemeinsames Entwicklungsprojekt gestartet. Darüber hinaus steht Lenzing im Austausch mit Herstellern von Zellstoff aus alternativen Zellstoffquellen (z.B. Stroh) und evaluiert die Eignung dieser Zellstoffe.
Um in Zukunft weitere neue Quellen für nicht holzbasierte Cellulose zu erschließen, bedarf es einer gezielten Erforschung der ökologischen und wirtschaftlichen Aspekte für die industrielle Produktion sowie einer verstärkten Zusammenarbeit. Es gilt, eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Alternativen wie Bambus, Stroh und verschiedene Einjahrespflanzen stehen derzeit noch nicht in der von Lenzing geforderten Qualität und Menge zur Verfügung. Viele Einjahrespflanzen sind nur in der Erntezeit verfügbar und lassen sich schwer für eine ganzjährige Nutzung lagern. Trotz spezifischer Vorteile und hohem Jahreszuwachs pro Hektar ist das Material sehr sperrig und aufwändig zu transportieren.
Die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Nutzflächen für Einjahrespflanzen ist ein weltweites Phänomen und erhöht den Druck auf alle Arten von Wäldern.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeitsleistung von Einjahrespflanzen ist die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Hochproduktive Flächen benötigen deutlich mehr Düngemittel und Pestizide als Wälder und verursachen daher andere Umweltprobleme. So gilt beispielsweise das Umweltprofil eines großflächigen Bambusanbaus als insgesamt nicht zufriedenstellend.
Wichtige Faktoren für die Umweltauswirkungen des Prozesses sind der Energieverbrauch und die bei der Faserproduktion eingesetzten Prozesschemikalien. Sie hängen stark vom jeweiligen Verfahren ab und variieren von einer zur anderen Einjahrespflanze erheblich.
Der Bioraffinerieprozess für Fasern aus Holz ist stark auf den Rohstoff ausgerichtet. Das sorgt für eine gleichbleibend hohe Qualität und Effizienz und liefert Bioenergie als Co-Produkt. Bei nicht holzbasierten Ausgangsmaterialien ist die als Co-Produkt entstehende Menge an Bioenergie womöglich niedriger, sodass zusätzliche Energiequellen für die Verarbeitung zu Faserzellstoff herangezogen werden müssen, was negative Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.
Einjährige Pflanzen enthalten mehr mineralische Bestandteile und organische Substanzen, die entfernt werden müssen, um hochwertigen Zellstoff zu erzeugen. Dieser Reinigungsprozess erfordert in der Regel den Einsatz von aggressiven Chemikalien und verursacht Abfallprobleme. Es ist eine große Herausforderung, neue nachhaltige Technologien für diese Materialien zu entwickeln und dabei die Produktqualität und die ökologische Sicherheit zu erhalten. Bei holzigen Pflanzen wie Bäumen hingegen sind diese Bestandteile hauptsächlich in der Rinde konzentriert, die in der ersten Stufe des Prozesses leicht entfernt werden kann. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Holz und Zellstoff".

[GRI 3-3f]
Weitere Informationen über Wood K plus finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme".
Lenzing ist ebenfalls Partner der beiden Christian Doppler Labore. Bei einem der beiden Labore geht es unter der Leitung der Technischen Universität (TU) Wien um eine effiziente, recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft. Das Labor soll die wissenschaftlichen Grundlagen für eine effiziente Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen aus unterschiedlichen kommunalen Feststoffabfallströmen bereitstellen. Ein zweites Christian Doppler Labor, das 2023 ins Leben gerufen wurde, befindet sich an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Tulln. Es befasst sich mit der nachhaltigen Produktion von High-Tech-Materialien aus Cellulose.
Dieses vom Land geförderte Projekt (innerhalb des Programms AI for Green) strebt eine Reduzierung des CO2- und Materialfußabdrucks der Textilindustrie durch Verringerung des Energie- und Materialverbrauchs an. Zusammen mit den Partnern von Pro²Future, der Universität Linz (JKU) und der Technische Universität (TU) Graz werden zuverlässige, vertrauenswürdige und energieeffiziente KI-Lösungen für die Analyse von Industrieprozessen entwickelt. Diese werden in der Lage sein, Prognosen zu erstellen und Anomalien zu erkennen, sowie menschliche Nutzer befähigen, fundierte und zeitnahe Entscheidungen auf der Grundlage von Echtzeitdaten aus laufenden Prozessen zu treffen.
Weitere Informationen über CISUTAC finden Sie im Kapitel "Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft".
Wissenschaftliche Kooperationen sind auch ein wichtiger Bestandteil der Forschung für Lenzing. Erwähnenswerte Beispiele sind die Zusammenarbeit mit der Scripps Institution of Oceanography der University of California San Diego (USA) zur biologischen Abbaubarkeit von cellulosebasierten Materialien im maritimen Umfeld. Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "End of product use".
Lenzing ist auch in wissenschaftlichen Netzwerken wie EPNOE aktiv und unterstützt Forschungsprojekte durch Beiträge und Gespräche. Des Weiteren waren Lenzings F&E Expert:innen auf einschlägigen Konferenzen aktiv und hielten mehrere Vorträge oder nahmen an Podiumsdiskussionen mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Biodiversität und Recycling teil.
Wirtschaftsverbände und -initiativen sind ebenfalls ein wichtiger Eckpfeiler für die Vertiefung von Kooperationen und die Entwicklung neuer Netzwerke. Auch hier liegt der Fokus stark auf dem Thema Nachhaltigkeit. Die European Technology Platform for the Future of Textiles and Clothing (Textile ETP), in der Lenzing Mitglied ist, ist in diesem Bereich sehr aktiv.
– MANAGEMENTANSATZ
Diversität, Integration und Respekt sind die Eckpfeiler einer Talent-Strategie, die darauf abzielt, Talente aus allen Bereichen anzuziehen und zu fördern. Eine engagierte und kompetente Belegschaft ist entscheidend für den Geschäftserfolg. Lenzing setzt sich für Chancengleichheit in den Bereichen Beschäftigung, Lernen und Entwicklung ein. Das Unternehmen ist bestrebt, ein aufgeschlossenes und inklusives Arbeitsumfeld zu etablieren, indem es proaktiv ethisch korrekte Arbeitsweisen unter Einhaltung hoher interner Standards sowie der von internationalen Aufsichtsbehörden aufgestellten Grundsätze achtet. Lenzing wird auch weiterhin die Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken in allen Bereichen des globalen Arbeitsumfeldes ein- und aufrechterhalten.
• Kein Fall von Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung im Sinne von IAO-Übereinkommen 111 Artikel 1 wurde gemeldet
Risiko des Know-how-Verlusts durch den demografischen Wandel – Policies und Engagement
Lokale Arbeitsgesetze
– MANAGEMENTANSATZ
Ein sicheres Arbeitsumfeld mit unterstützenden Gesundheitssystemen für die Mitarbeiter:innen von Lenzing ist für den Geschäftserfolg ebenso entscheidend wie ökologisch verantwortungsbewusste Produkte und Herstellungsprozesse. Die Lenzing Gruppe bemüht sich zu gewährleisten, dass keine direkten oder indirekten Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen oder Besucher:innen an den Standorten von Lenzing oder bei der Arbeit an externen Standorten zu Schaden kommen. Dieses Ethos erstreckt sich auch auf die Auswirkungen auf die Gemeinschaften, in denen Lenzing tätig ist. Gemäß dem Grundsatz, dass alle Verletzungen und Berufskrankheiten vermieden werden können, wurden Arbeitsplatzprogramme eingeführt, die gesundheitsbewusstes Verhalten fördern.
Eigene Aktivitäten:
Ziel der Lenzing Gruppe: Senkung der Rate der meldepflichtigen Arbeitsunfälle (TRIFR53) auf 0,3 bis 2025. – Stakeholders
53 TRIFR bezeichnet die Anzahl der meldepflichtigen Fälle, die an einem Arbeitsplatz pro 200.000 Arbeitsstunden auftreten.
Uns ist bewusst, dass die Arbeitsumfelder bei Lenzing Auswirkungen auf die Belegschaft in den Betrieben haben und potenzielle Risiken für ihre Gesundheit und Wohlbefinden darstellen können – Policies und Engagement
Strategie "Better Growth"
• Umfrage zum Health Climate Index für Mitarbeiter:innen zur Entwicklung eines Arbeitsklimas, in dem sich alle wohl fühlen
• Corporate Communications & Public Affairs
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-2]54
In ihrer Unternehmenskultur "Better Choices" räumt die Lenzing Gruppe dem Thema "Personal" als strategischem Schwerpunkt hohe Priorität ein, da es integraler Bestandteil ihres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes ist. Das Thema wird in der Branche zunehmend als Compliance-Thema angesehen. Aus diesem Grund wurde 2022 die Abteilung Social Sustainability (innerhalb von Human Resources – Corporate People Development) gegründet, um die Ziele effektiv zu verwalten.
Das Arbeitsrecht unterliegt den national geltenden Gesetzen. Dank des anerkannten internen globalen Bewertungssystems, der Kollektivvertragsverhandlungen, der gewerkschaftlichen Aktivitäten und der staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte, erhalten die Mitarbeiter:innen an allen Standorten der Lenzing Gruppe faire Löhne. Lenzings interne Arbeitspraktiken werden durch die jährliche Bewertung durch EcoVadis evaluiert.
Die Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe zeichnet sich durch langfristige Partnerschaften, eine enge Zusammenarbeit, gegenseitigen Respekt sowie einen stetigen Austausch in offener und transparenter Atmosphäre aus. Soziale Nachhaltigkeit wurde als Unternehmenswert in die globale Human Resources (HR) Strategie, die HR-Policy und in HR-Prozesse von Lenzing integriert.
[ESRS S1 ESRS 2 SBM-3]
Ein Unternehmen beeinflusst direkt oder indirekt seine Mitarbeiter:innen, aber auch die Arbeiter:innen in der Wertschöpfungskette, seine Kunden und die lokalen Gemeinschaften rund um die Niederlassungen. Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es darum, die positiven und negativen Auswirkungen des Unternehmens auf die Menschen zu ermitteln und zu steuern. Soziale Nachhaltigkeit ist daher eine der drei Säulen des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes (Environment-Social-Governance). Die Lenzing Gruppe verpflichtet sich, ihre Geschäfte auf eine Weise zu führen, die die Rechte und die Würde aller Menschen respektiert. Lenzing respektiert die international anerkannten Menschen- und Arbeitsrechte aller Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner.
[ESRS S1-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Die im Managementansatz für "Menschenrechte und faire Arbeitspraktiken" aufgeführten Policies und Guidelines gelten für die gesamte Lenzing Gruppe. Die Policies und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter:innen über das Intranet zugänglich und werden zusätzlich per E-Mail verschickt.
Die Policies, die explizit aus dem Bereich Human Resources (HR) stammen, werden im Folgenden näher beschrieben.
Die anderen werden in verschiedenen Kapiteln beschrieben: Weitere Informationen über die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt finden Sie im Kapitel "Umweltverschmutzung". Informationen zum Globalen Verhaltenskodex und zum Globalen Verhal-
54 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
tenskodex für Lieferanten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik". Die Guideline für Sauberkeit & Hygiene finden Sie im Kapitel "Verbraucher:innen und Endnutzer:innen".
Die Policy unterstreicht die Verpflichtung des Unternehmens, alle geltenden sozialen und ethischen Pflichten zu erfüllen und wenn möglich zu übertreffen. Lenzing unterstützt umfassend alle international anerkannten Menschenrechte und die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), dem Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC), den OECD-Leitlinien und der Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) deklarierten Grundsätze. Lenzing legt Wert auf die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und achtet das Einhalten von Normen und Standards. Der Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig.
Diese Guideline erläutert das Verfahren zur Genehmigung von Stellen sowie die wichtigsten Regeln und Rollen für die Zusammenarbeit, die erforderlich ist, um Mitarbeiter:innen zu rekrutieren oder zu versetzen und dabei fundierte Einstellungsentscheidungen in einem fairen und unvoreingenommenen Verfahren zu treffen. Dies gilt unter anderem für Vollzeit- und Teilzeitstellen sowie für Auszubildende und spezielle Projekte. Die Guideline deckt die Genehmigung zur Einstellung, die Suche, Auswahl, Entscheidung, Dokumentationsstandards, Angebot und Onboarding-Phasen ab und stellt die Verantwortlichkeiten der lokalen HR-Abteilung, des Line Managers, Corporate HR, der HR Directors und der HR-Geschäftspartner klar. Der Director Corporate Recruitment/HR Employee Branding ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline legt die Leitprinzipien und Vergütungsphilosophie der Lenzing Gruppe fest, mit dem Ziel, Mitarbeiter:innen zu gewinnen, bevorzugter Arbeitgeber zu sein und an das Unternehmen zu binden und gleichzeitig interne und externe Gerechtigkeit für die Mitarbeiter:innen zu wahren. Das geschieht auf der Grundlage einer Stellenbewertung nach der Hay-Methode. Die Guideline regelt das Grundgehalt, lokale Vergütungselemente, kurzfristige variable Vergütungen, Zusatzleistungen, jährliche Gehaltsüberprüfungen, außerplanmäßige Erhöhungen und kurzfristige variable Vergütungen. Alle Geschäftseinheiten und Standorte der Gruppe sind verpflichtet, die Entlohnung gemäß dieser Guideline zu gestalten. Die Lenzing Group Reward Guideline wurde entwickelt, um:
Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline beschreibt den globalen Prozess zur Erstellung einer Stellenbeschreibung, um die Standardisierung und Vergleichbarkeit ausgeschriebener Stellen zu gewährleisten. Sie soll eine Duplizierung von Verantwortlichkeiten und Kompetenzen verhindern und sicherstellen, dass die Stelle und ihre Funktionen beschrieben werden und nicht die Person, mit der die Stelle besetzt ist/wird. Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline wurde erstellt, um sicherzustellen, dass bei der Stellenbewertung nach der Korn Ferry Hay-Methode ein weltweit einheitlicher Ansatz verfolgt wird. Sie beinhaltet die beteiligten Personen, die Genehmigungsstufen, eine Prozesszusammenfassung und eine Berufungsphase.
Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Dieser Plan bestätigt die Struktur und die Ziele des vom Vorstand festgelegten Jahresbonus. Er regelt den Begünstigtenkreis, den kurzfristigen Anreizplan, die Höhe der Bezahlung, den Bezahlungstermin, die Berechtigung zur Zahlung und Ausnahmen.
Der Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieses Plans zuständig.
Diese Guidelines wurden erstellt, um die administrativen Standards zu definieren, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass das Grundgehalt aller Mitarbeiter:innen auf einem Niveau festgesetzt wird, das wettbewerbsfähig, intern gerecht und leistungsorientiert ist. Diese Verfahren gelten für alle eingestuften Stellen global, sofern dies mit den jeweiligen nationalen Arbeitsgesetzen und -vorschriften im Einklang steht. Die Guidelines beinhalten Aspekte wie Analysen zur Gehaltsanpassung, Grund-sätze der Vergütungsverwaltung, Arten der Gehaltserhöhungen, einen Entscheidungsbaum, Beförderung, Versetzung und Herabstufung.
Der Senior Director Corporate Compensation & Benefits ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Guideline gibt einen Überblick über die Prozesse in Bezug auf Lernen und Entwicklung, um zu gewährleisten, dass die Lenzing Gruppe durch die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen und -fähigkeiten der Mitarbeiter:innen auf weiteres Wachstum vorbereitet ist. In der Guideline wird Lenzings Entwicklungskonzept für das Personal als Methode beschrieben, wie das Wissen, das für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens von zentraler Bedeutung ist, identifiziert und definiert wird. Außerdem bestimmt sie wie Kompetenzen definiert, strategisch bedeutenden Bereichen aufgebaut und entwickelt werden. Dieser Ansatz zielt auf alle Mitarbeiter:innen von Lenzing ab. Die Guideline umfasst Themen wie Leistungs- und Entwicklungsgespräche, Kompetenzrahmen, Kompetenzbeurteilung, individueller Entwicklungsplan und Schulungsbudget-Prozess.
Der Senior Director Corporate People Development ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Die Guideline ist Teil des Entwicklungskonzepts für das Personal und gibt einen Überblick darüber, wie Talentmanagementprozesse die Mitarbeiter:innen befähigen, die Wachstumspläne von Lenzing zu unterstützen. Sie umfasst die Definition von Leistung, den Performance-Management-Prozess, die Unternehmenswerte und Verhaltensweisen von Lenzing, die Festlegung von Zielen und beschreibt, wie Leistungs- und Entwicklungsgespräche geführt werden.
Der Senior Director Corporate People Development ist für die Umsetzung dieser Guideline zuständig.
Diese Erklärung wird in Übereinstimmung mit Artikel 54 des Modern Slavery Act 2025 abgegeben und bietet einen jährlichen Überblick über die Maßnahmen, die das Unternehmen zur Bekämpfung der modernen Sklaverei ergriffen hat. Sie bezieht sich auf eine Reihe interner Dokumente von Lenzing, darunter die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und den Globalen Verhaltenskodex. Die Erklärung bestätigt die Unterstützung der Grundsätze in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), dem Global Compact der Vereinten Nationen, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und den grundlegenden Arbeitsgrundsätzen zum Schutz der Arbeitnehmerrechte, wie sie in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit definiert sind.
In der Erklärung werden die Risikobewertung und die Due-Diligence-Prozesse beschrieben. Zudem wird die Anwendung der EcoVadis-Methode bestätigt, die für die Bewertung der Zulieferer CSR-Analysekriterien mit den folgenden Themen verwendet:
Der UK Human Resources Manager ist für die Aktualisierung dieser Erklärung verantwortlich.
Diese Policy bestätigt den Wunsch von Lenzing, ihre Mitarbeiter:innen zu inspirieren, zu befähigen, einzubinden und zu entwickeln, damit sie mitwirken können, Lenzings Wettbewerbsvorteil aufrechtzuerhalten. Lenzing will gleiche Chancen für alle bieten, unabhängig von Geschlecht, Familienstand, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, nationaler oder ethnischer Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung, Alter oder anderen Merkmalen. Lenzing bemüht sich, ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, indem Unterschiede respektiert und geschätzt werden. Sodass sich jede/jeder wertgeschätzt und integriert fühlt und sein darf, wie er/sie ist und sich in der Lage fühlt, einen bestmöglichen Beitrag zu leisten. Die Lenzing Gruppe ist bestrebt:
Lenzing unterstützt den UN Global Compact, bekennt sich zu seinen Prinzipien und verpflichtet sich, eine Reihe von UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung durch die Förderung von Gleichberechtigung, Vielfalt und Integration in der Belegschaft voranzutreiben. Mitarbeiter:innen werden ermutigt, Verstöße gegen diese Policy zu melden. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, unter anderem die Nutzung eines vertraulichen Whistleblowing Systems. Der Vice President Corporate Human Resources ist für die Implementierung dieser Policy zuständig.
Dieses Verfahren liefert einen Leitfaden für jeden Fall von Kinderarbeit bei Lenzing und beinhaltet Abhilfemaßnahmen, die von Führungskräften befolgt werden können, um sicherzustellen, dass die Sicherheit und die Rechte von Kindern gewahrt werden und das Wohl von Kindern stets im Vordergrund steht. Lenzing erwartet, dass bei der Herstellung ihrer Produkte keine Kinderarbeit eingesetzt wird. Das Verfahren soll die Einhaltung der Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) über Kinderarbeit gewährleisten. Das Verfahren bezieht sich auf unbefristete, befristete, informelle und vertragliche Arbeitskräfte, die direkt oder indirekt von Lenzing beschäftigt werden, sowie auf den Handel mit Kindern oder deren Verkauf zur Arbeit. Lenzing verlangt, dass alle internen Einstellungsverfahren sicherstellen, dass keine Kinderarbeit genutzt wird. Lenzing setzt sich auch für den Schutz der Rechte von jungen Arbeitnehmer:innen ein. Von den Lenzing Standorten wird erwartet, dass sie über wirksame Verfahren verfügen, um das Alter zu überprüfen und die entsprechenden Unterlagen für alle Mitarbeiter:innen aufbewahrt werden. Dieses globale Verfahren gilt für alle Bewerber:innen, Mitarbeiter:innen und Praktikant:innen an allen Lenzing Standorten weltweit. Bei der Anwendung dieses Verfahrens werden die einschlägigen lokalen und nationalen Gesetze berücksichtigt. Das Verfahren beinhaltet:
Die Lenzing Gruppe fördert eine Sicherheitskultur und ein nachhaltiges Arbeitsumfeld zum Nutzen aller Mitarbeiter:innen, aller lokalen Gemeinschaften, in denen das Unternehmen tätig ist, und aller Geschäftspartner. Es ist unerlässlich, dass das gesamte globale Netzwerk der Lenzing Gruppe alle geltenden sozialen und ethischen Verpflichtungen erfüllt und, wo immer möglich, übererfüllt.
Der Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) ist eine der weltweit wichtigsten Initiativen für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Als Mitglied verpflichtet sich Lenzing, die Menschenrechte zu wahren, die Rechte der Mitarbeiter:innen und ihrer Vertreter:innen zu respektieren, die Umwelt zu schützen, fairen Wettbewerb zu ermöglichen und Korruption zu bekämpfen. Im Rahmen des sechsmonatigen Programms Business & Human Rights Accelerator des UN Global Compact hat sich das Unternehmen im Berichtsjahr ausführlich mit dem Thema Menschenrechte beschäftigt und anhand einer internen Umfrage mit rund 30 Personen die für das Unternehmen relevanten Menschenrechte definiert. Die daraus resultierende Heatmap bildet die Grundlage, um in einem nächsten Schritt Pläne und Maßnahmen für wesentliche Menschenrechte (salient human rights) zu entwickeln. Um die Anforderungen der unternehmerischen Sorgfaltspflicht (Due Diligence) zu erfüllen, überwacht Lenzing die Einhaltung von Gesetzen, Menschenrechtsprinzipien sowie geltenden Umweltstandards nicht nur intern, sondern auch bei den Lieferanten und innerhalb der Lieferketten. Die Einhaltung der Menschenrechte ist für die Lenzing Gruppe unverzichtbar und nicht verhandelbar. Das Unternehmen orientiert sich an den international anerkannten Grundprinzipien und Rechten, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) festgelegt wurden.
[ESRS S1-2; GRI 2-29, 403-4]
Das Management der Lenzing Gruppe verpflichtet sich zu einer transparenten Informationspolitik gegenüber den offiziellen Arbeitnehmervertreter:innen. An beiden Standorten in Österreich gibt es einen lokalen Betriebsrat. Gemäß österreichischem Arbeitsverfassungsgesetz verfügen die Vertreter:innen des Betriebsrates der Lenzing AG am Standort Lenzing über Sitze und Stimmrechte im Aufsichtsrat. Sie vertreten die Interessen der Mitarbeiter:innen in Lenzing und Heiligenkreuz (Österreich). An allen Standorten mit Ausnahme von Prachinburi (Thailand) gibt es Gewerkschaftsvertreter:innen verschiedener Fraktionen und/oder Interessengruppen der Arbeitnehmer:innen, die die Anliegen der Belegschaft vertreten.
Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und deren Vertreter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der Ziele, der Leistung, der Marktbedingungen, der finanziellen Situation, der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z.B. über Onboarding-Events, das Schwarze Brett, interne E-Mails und interne Nachrichten usw.
In den Fällen, in denen Arbeitsschutz- und Sicherheitsausschüsse gesetzlich vorgeschrieben sind, gibt es formelle Vereinbarungen mit Arbeitnehmervertreter:innen. Alle Mitarbeiter:innen von Lenzing sind in solchen Ausschüssen vertreten, die auf Standortebene tätig sind. Jeder einzelne Standort ist für die Einrichtung und Aufrechterhaltung dieser Ausschüsse verantwortlich. Wie oft die Ausschüsse zusammentreten, wie die Tagesordnung aussieht und wie sich die Vertreter zusammensetzen, liegt in der Verantwortung der SHE-Manager des betreffenden Standortes und wird mit dem zuständigen Gewerkschaftsvertreter vereinbart.
[ESRS S1-3; GRI 2-16, 2-25]
Folgenden Verfahren wurden eingeführt, um negative Auswirkungen auf Lenzings Belegschaft zu adressieren und zu beseitigen.
[ESRS S1-4; GRI 3-3d, 403-2, 403-8, 404-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Das Lern- und Entwicklungsangebot wurde im Jahr 2023 erweitert und verfeinert. Das Global Performance and Talent Management wurde fortgeführt. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Lernen und Entwicklung" in diesem Kapitel.
Lenzing hat zwei Employee Resource Groups (ERGs) ins Leben gerufen, von denen sich eine auf Frauen und eine auf verschiedene Nationalitäten konzentriert. Die "Women's Empowerment Principles" wurden vom CEO von Lenzing unterzeichnet. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Chancengleichheit, Diversität und Inklusion" in diesem Kapitel.
Im Berichtsjahr hat Lenzing weiter an der Umsetzung des standardisierten Social Labor Convergence Program (SLCP) gearbeitet. Eine umfassende Selbsteinschätzung und ein darauf aufbauendes Vor-Ort-Audit helfen dem Unternehmen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Die Ergebnisse können z.B. über das Higg FSLM-Assessment-Tool mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette geteilt werden. Darüber hinaus wurden an verschiedenen Lenzing-Standorten Kundenaudits mit dem Schwerpunkt Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken durchgeführt. Im Laufe des Jahres wurden auch Kundenfragebögen zu relevanten Themen ausgefüllt.
Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Diese Zertifizierung des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, die für Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen gilt, bietet den Rahmen für die Ermittlung, Kontrolle und Verringerung von Risiken im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieses System priorisiert Gesundheit und Sicherheit und basiert auf dem Modell kontinuierlicher Verbesserungen (Plan-Do-Check-Act). Ferner hilft es, Gefahren und Risiken in der Produktentwicklung, der Fertigung, im Vertrieb und anderen Bereichen zu erkennen und zu bewerten. Unter Berücksichtigung des Feedback von Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen, Gemeinschaften, Kunden, Lieferanten und anderen Interessengruppen legt Lenzing anschließend Ziele und Vorgaben zur Beseitigung der wesentlichen Gefahren und Risiken fest.
Die Risikobewertung an den Produktionsstandorten von Lenzing umfasst die Überprüfung der standortspezifischen Aktivitäten in Teams. Dazu gehören die Identifizierung potenzieller Schäden, die Bewertung der Wahrscheinlichkeit und Schwere von Gefahren, die Festlegung von vorbeugenden Maßnahmen und die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Überwachungen stellen die Wirksamkeit der Kontrollen sicher, und die Bewertungen werden nach Arbeitsplatzveränderungen, z.B. bei Personal- oder Prozessänderungen, oder nach unerwünschten Ereignissen aktualisiert.
Alle Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen müssen sich an die Life Saving Rules von Lenzing halten und sind befugt, die Arbeit zu unterbrechen, wenn sie sie für unsicher halten. Die entsprechenden Informationen werden während der Einweisungsprozesse in allen Konzernsprachen und in Form von Grafiken zur Verfügung gestellt.
Lenzing verfügt über ein Verfahren zur Meldung und Untersuchung unerwünschter Ereignisse. Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Besucher sind verpflichtet, arbeitsbedingte Symptome, Verletzungen oder Krankheiten zu melden und so eine zeitnahe Reaktion zu ermöglichen. Die konzernweite Meldedatenbank erleichtert die Kommunikation über unerwünschte Ereignisse und verbessert das Risikomanagement. Die Untersuchung von Vorfällen durch Lenzing (auch Unfalluntersuchung genannt) erfolgt strukturiert und systematisch und ermöglicht die Meldung, Nachverfolgung und Ursachenanalyse, um die Wiederholung von Vorfällen zu verhindern. Dank dieses proaktiven Ansatzes kann Lenzing zukünftige Vorfälle wirksam bewältigen und darauf reagieren.
Um mehr über die Maßnahmen von Lenzing für die eigene Belegschaft in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu erfahren, insbesondere über interne und externe Audits, Gesundheitsvorsorge, Sicherheitsschulungen und Gesundheitsförderung im Jahr 2023, lesen Sie bitte den Abschnitt "Gesundheit und Sicherheit in Lenzing" in diesem Kapitel.
[ESRS S1-5; GRI 3-3e]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Sozialstandard | Dauerhaft gültiges, unabhängig auditiertes und akkreditiertes Zertifikat eines Sozialstandards für jeden Produktionsstandort der Lenzing Gruppe (Faser und Faserzellstoff) bis 2024d |
|
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Implementierung und jährliche Aktualisierung des Facility Social Labor Module (FSLM) in allen Zellstoff- und Faserproduktionsanlagen und Weitergabe verifizierter Module an Kunden ab 2024 |
2024 Auf Kurs |
| Status in 2023 | Die Vor-Ort-Audits der Produktionsstandorte für FSLM Mobile (Vereinigte Staaten), Grimsby (Vereinigtes Königreich), Nanjing (China), Purwakarta (Indonesien) und Paskov (Tschechische Republik) wurden erfolgreich abgeschlossen. Derzeit ist es nicht möglich, eine FSLM-Prüfung durch Dritte in Österreich zu erhalten, da es keine zugelassenen Auditoren gibt. |
d) Der Umfang beinhaltet alle Lenzing Anlagen, auch die neuen Standorte Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien).
| Chancengleichh eit, Diversität und Inklusion |
Schaffung eines förderlichen Arbeitsumfelds durch Achtung der Menschenrechte, des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen und der Vielfalt |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing führt für 75 Prozent der Belegschaft Schulungen zu den Themen Vielfalt, Diskriminierung, Nichtdiskriminierung und Menschenrechte durch |
2025 Auf Kurs |
| Lenzing erhöht den Frauenanteil bis 2025 auf 22,5 Prozent in allen Positionen ab der Stufe 5b | 2025 Auf Kurs |
|
| Lenzing erreicht bis 2026 einen Inklusionsindexwert von 75 Prozent in der globalen Arbeitsklima-Umfrage | 2026 Neu |
|
| Lenzing führt eine Policy zu Arbeitsbedingungen ein | 2021 Erreicht |
|
| Es wurde eine globale Policy zu Chancengleichheit, Diversität und Inklusion (EDI) mit einem Schulungsvideo für alle Mitarbeiter:innen in mehreren Sprachen veröffentlicht. Außerdem wurde ein Prozess etabliert, wie mit einem möglichen Fall von Kinderarbeit umgegangen werden muss.Es wurden zwei Mitarbeiter |
Ressourcengruppen (ERGs) eingerichtet. Die erste soll die Gleichstellung der Geschlechter in Lenzing weiter verbessern, die zweite soll den Multikulturalismus fördern. Eine Teamleiter:innen-Akademie mit Modulen für integrative Führung wurde in Grimsby (Vereinigtes Königreich) eingeführt. Lenzing veröffentlichte ein zusammenfassendes Dokument mit allen globalen Richtlinien, die sich auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen auswirken.
Status in 2023
b) Relevant für das Long-Term-Incentive (LTI)-Bonusziel des Vorstandes
Lenzing hat sich auf Konzernebene das Ziel gesetzt, die Arbeitsunfallrate (Total Recordable Injury Frequency Rate, TRIFR) bis 2025 auf 0,3 zu senken. Außerdem wurden Standortziele auf der Grundlage des Konzernziels, der tatsächlichen Leistung und unter Berücksichtigung der Standortgröße entwickelt. Aufbauend auf den TRIFR-Zielen legen die Standorte Ziele für wichtige Indikatoren fest, schlüsseln diese auf Abteilungsebene auf und entwickeln standortspezifische Sicherheitsprogramme, die sie mit dem globalen Arbeitsschutz (OHS) koordinieren.
[ESRS S1-6; GRI 2-7, 401-1]
Die Hauptgründe für das Ausscheiden von Mitarbeiter:innen waren 2023 einvernehmliche/freiwillige Vertragsauflösungen, Vertragsbeendigungen durch den Arbeitgeber und Pensionierungen. Dies spiegelt sich in allen Zahlen der folgenden Tabellen wider.
Die meisten Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe stehen in einem unbefristeten Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis. Es ist derzeit üblich, dass die Mitarbeiter:innen in den ersten sechs Monaten im Rahmen eines befristeten Vertrages arbeiten, der anschließend automatisch in ein unbefristetes Arbeits-/Dienstleistungsverhältnis übergeht. Lediglich 2,8 Prozent der Belegschaft (einschließlich externer Mitarbeiter:innen) verfügt über einen befristeten Beschäftigungsvertrag, der über die übliche sechsmonatige Laufzeit für befristete Verträge hinausgeht. Aus diesem Grund wurde keine Aufschlüsselung in unbefristete und befristete Beschäftigungsverträge vorgenommen.
Die Angaben beziehen sich auf die Personenanzahl am 31.12.2023.
| Belegschaft 2023 | Tabelle 34 | ||
|---|---|---|---|
| Erforderliche allgemeine Informationen | 2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtzahl Beschäftigte | 7.958 | 8.301 | 8.340 |
| Frauen | 1.244 | 1.394 | 1.408 |
| Männer | 6.714 | 6.907 | 6.932 |
| Davon in Österreich | 3.575 | 3.675 | 3.541 |
| Davon in Indonesien | 1.633 | 1.523 | 1.474 |
| Davon in der Tschechischen Republik | 451 | 491 | 525 |
| Davon in China | 873 | 867 | 818 |
| Davon in den USA | 221 | 222 | 217 |
| Davon in Großbritannien | 218 | 225 | 234 |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 987 | 1.298 | 1.531 |
| Gesamtzahl der Mitarbeiter:innen – Vollzeit | 7.500 | 7.823 | 7.748 |
| Frauen | 933 | 1.075 | 1.087 |
| Männer | 6.567 | 6.748 | 6.661 |
| Gesamtzahl der Mitarbeiter:innen – Teilzeit | 458 | 478 | 592 |
| Frauen | 311 | 319 | 321 |
| Männer | 147 | 159 | 271 |
| Gesamtzahl Lehrlinge | 184 | 188 | 236 |
| Frauen | 20 | 31 | 48 |
| Männer | 164 | 157 | 188 |
| Belegschaft 2023 | Tabelle 35 | ||
|---|---|---|---|
| Fluktuationsrate | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, die das Unternehmen verlassen haben, gesamt | 598 | 898 | 932 |
| Frauen | 125 | 153 | 222 |
| Männer | 473 | 745 | 710 |
| Bis 29 | 135 | 184 | 205 |
| Zwischen 30 und 50 | 262 | 448 | 446 |
| Über 50 | 201 | 266 | 281 |
| Österreich | 222 | 278 | 347 |
| Indonesien | 86 | 206 | 78 |
| China | 98 | 99 | 74 |
| Tschechische Republik | 22 | 27 | 47 |
| USA | 20 | 41 | 45 |
| Großbritannien | 17 | 24 | 24 |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 133 | 223 | 317 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen, | |||
|---|---|---|---|
| die das Unternehmen verlassen haben (Fluktuationsrate), gesamt | 7,5 % | 10,8 % | 11,2 % |
| Frauen | 21 % | 17 % | 24 % |
| Männer | 79 % | 83 % | 76 % |
| Bis 29 | 23 % | 20 % | 22 % |
| Zwischen 30 und 50 | 44 % | 50 % | 48 % |
| Über 50 | 34 % | 30 % | 30 % |
| Österreich | 37 % | 31 % | 37 % |
| Indonesien | 14 % | 23 % | 8 % |
| China | 16 % | 11 % | 8 % |
| Tschechische Republik | 4 % | 3 % | 5 % |
| USA | 3 % | 5 % | 5 % |
| Großbritannien | 3 % | 3 % | 3 % |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 22 % | 25 % | 34 % |
| Belegschaft 2023 | Tabelle 36 | ||
|---|---|---|---|
| Neu eingestellte Mitarbeiter:innen | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 1.198 | 1.241 | 971 |
| Frauen | 279 | 303 | 236 |
| Männer | 919 | 938 | 735 |
| Bis 29 | 285 | 275 | 195 |
| Zwischen 30 und 50 | 644 | 705 | 523 |
| Über 50 | 269 | 261 | 253 |
| Österreich | 315 | 378 | 213 |
| Indonesien | 105 | 96 | 29 |
| China | 132 | 93 | 25 |
| Tschechische Republik | 63 | 67 | 81 |
| USA | 31 | 42 | 40 |
| Großbritannien | 32 | 31 | 33 |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 520 | 534 | 550 |
| Prozentsatz der neu eingestellten Mitarbeiter:innen, gesamt | 15,1 % | 15,0 % | 12 % |
| Frauen | 23 % | 24 % | 24 % |
| Männer | 77 % | 76 % | 76 % |
| Bis 29 | 24 % | 22 % | 20 % |
| Zwischen 30 und 50 | 54 % | 57 % | 54 % |
| Über 50 | 22 % | 21 % | 26 % |
| Österreich | 26 % | 30 % | 22 % |
| Indonesien | 9 % | 8 % | 3 % |
| China | 11 % | 8 % | 3 % |
| Tschechische Republik | 5 % | 5 % | 8 % |
| USA | 3 % | 3 % | 4 % |
| Großbritannien | 3 % | 2 % | 3 % |
| Sonstige (Indien, Thailand, Türkei, Korea, Singapur, Taiwan, Brasilien, Deutschland und Italien) | 43 % | 43 % | 57 % |
[ESRS S1-7; GRI 2-8]
| Belegschaft 2023 | Tabelle 37 | ||
|---|---|---|---|
| Erforderliche allgemeine Informationen |
2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtzahl Leasingpersonal | 444 | 261 | 156 |
Die Angaben beziehen sich auf die Personenanzahl am 31.12.2023. Die größte Gruppe von anderen Arbeitnehmern als die Arbeitnehmer:innen von Lenzing ist Leasingpersonal. Diese werden indirekt über eine Arbeitsagentur eingestellt. Das Leasingpersonal wird genauso behandelt wie Lenzings Arbeitnehmer:innen. Ein Großteil des Leasingpersonals ist im Produktionsbereich (Schichtbereich, usw.) tätig.
[ESRS S1-8; GRI 2-30]
Lenzing hält sich in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, an die lokalen Arbeitsstandards. Kollektivverträge decken 83,0 Prozent (2022: 82,4 Prozent, 2021: 80,2 Prozent) der weltweiten Belegschaft der Lenzing Gruppe ab. Für 99,6 Prozent (2022: 99,5 Prozent, 2021: 95,0 Prozent) der Mitarbeiter:innen galten arbeitsrechtlich oder kollektivvertraglich geregelte Kündigungsfristen.
[ESRS S1-9, GRI 405-1]
| Belegschaft 2023 | Tabelle 38 | ||
|---|---|---|---|
| Personen in Leitungsorganen der Organisation (Vorstand und Aufsichtsrat)a | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 14 | 12 | 14 |
| Bis 29 | 0 | 0 | 0 |
| Zwischen 30 und 50 | 4 | 4 | 4 |
| Über 50 | 10 | 8 | 10 |
| Frauen | 2 | 2 | 3 |
| Männer | 12 | 10 | 11 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Bis 29 | 0 % | 0 % | 0 % |
| Zwischen 30 und 50 | 29 % | 33 % | 29 % |
| Über 50 | 71 % | 67 % | 71 % |
| Frauen | 14 % | 17 % | 21 % |
| Männer | 86 % | 83 % | 79 % |
a) Beinhaltet nicht die vom Betriebsrat gestellten Mitglieder des Aufsichtsrates; Die Mitglieder des Aufsichtsrates werden nur in dieser Tabelle dargestellt und finden sich in keinen anderen Headcount Zahlen oder Tabellen wieder
b) Die drei Vorstandsmitglieder im Jahr 2022 wurden im Vorjahr irrtümlicherweise nicht berücksichtigt.
| Belegschaft 2023 | Tabelle 39 | ||
|---|---|---|---|
| Personen außerhalb von Leitungsorganen der Organisationa | 2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 7.953 | 8.298 | 8.336 |
| Bis 29 | 1.487 | 1.578 | 1.568 |
| Zwischen 30 und 50 | 4.722 | 4.980 | 5.057 |
| Über 50 | 1.744 | 1.740 | 1.711 |
| Frauen | 1.244 | 1.394 | 1.408 |
| Männer | 6.709 | 6.904 | 6.928 |
| Prozentualer Anteil | |||
| Bis 29 | 19 % | 19 % | 19 % |
| Zwischen 30 und 50 | 59 % | 60 % | 61 % |
| Über 50 | 22 % | 21 % | 21 % |
| Frauen | 16 % | 17 % | 17 % |
| Männer | 84 % | 83 % | 83 % |
a) Beinhaltet die vom Betriebsrat gestellten Mitglieder des Aufsichtsrates.
| Kategorie 1 | Angestellte mit Führungsverantwortung | |
|---|---|---|
| Kategorie 2 | Arbeiter:innen mit Führungsverantwortung | |
| Kategorie 3 | Leasingpersonal mit Führungsverantwortung |
| Belegschaft 2023 | Tabelle 40 | ||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen in leitender Funktion – gesamt (mindestens ein:e Direktunterstellte:r) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen, gesamt | 941 | 932 | 915 |
| Bis 30 | 34 | 40 | 40 |
| Zwischen 31 und 50 | 586 | 587 | 577 |
| Über 50 | 321 | 305 | 298 |
| Frauen | 155 | 171 | 160 |
| Männer | 786 | 761 | 755 |
| Prozentualer Anteil | |||
|---|---|---|---|
| Bis 30 | 4 % | 4 % | 4 % |
| Zwischen 31 und 50 | 62 % | 63 % | 63 % |
| Über 50 | 34 % | 33 % | 33 % |
| Frauen | 16 % | 18 % | 17 % |
| Männer | 84 % | 82 % | 83 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1, gesamt | 748 | 738 | 730 |
| Bis 30 | 17 | 21 | 17 |
| Zwischen 31 und 50 | 466 | 460 | 459 |
| Über 50 | 265 | 257 | 254 |
| Frauen | 138 | 153 | 144 |
| Männer | 610 | 585 | 586 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 1 | |||
| Bis 30 | 2 % | 3 % | 2 % |
| Zwischen 31 und 50 | 62 % | 62 % | 63 % |
| Über 50 | 35 % | 35 % | 35 % |
| Frauen | 18 % | 21 % | 20 % |
| Männer | 82 % | 79 % | 80 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2, gesamt | 171 | 185 | 180 |
| Bis 30 | 16 | 19 | 23 |
| Zwischen 31 und 50 | 109 | 122 | 116 |
| Über 50 | 46 | 44 | 41 |
| Frauen | 13 | 14 | 13 |
| Männer | 158 | 171 | 167 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 2 | |||
| Bis 30 | 9 % | 10 % | 13 % |
| Zwischen 31 und 50 | 64 % | 66 % | 64 % |
| Über 50 | 27 % | 24 % | 23 % |
| Frauen | 8 % | 8 % | 7 % |
| Männer | 92 % | 92 % | 93 % |
| Anzahl der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3, gesamt | 22 | 9 | 5 |
| Bis 30 | 1 | 0 | 0 |
| Zwischen 31 und 50 | 11 | 5 | 2 |
| Über 50 | 10 | 4 | 3 |
| Frauen | 4 | 4 | 3 |
| Männer | 18 | 5 | 2 |
| Prozentualer Anteil der Mitarbeiter:innen der Kategorie 3 | |||
| Bis 30 | 5 % | 0 % | 0 % |
| Zwischen 31 und 50 | 50 % | 56 % | 40 % |
| Über 50 | 45 % | 44 % | 60 % |
| Frauen | 18 % | 44 % | 60 % |
| Männer | 82 % | 56 % | 40 % |
Lenzing ist bestrebt, ein vielfältiges und inklusives Umfeld zu schaffen, in dem sich jede Person entfalten kann, unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, kulturellem Hintergrund oder Sprache.
Die Förderung von Chancengleichheit, Diversität und Integration (auf Englisch EDI) ist eine kollektive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen. Im Berichtsjahr wurde daher eine neue EDI-Policy eingeführt, um ein gemeinsames Verständnis zu fördern und Orientierung zu bieten. Sie trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jede/r Mitarbeiter:in als Person akzeptiert und unterstützt fühlt und sich erfolgreich entwickeln kann - und damit auch Lenzing. Die Policy steht in allen sieben Sprachen der Standorte zur Verfügung, zusammen mit einem entsprechenden Erklärungsvideo für Schulungszwecke.
Die "Women's Empowerment Principles", die aus dem UN Global Compact hervorgegangen sind, wurden im März 2023 offiziell von Lenzings Vorstandsvorsitzendem im Namen des Vorstands unterzeichnet.
Ferner hat das Unternehmen seine erste globale Employee Resource Group (ERG) "Women@Lenzing" lanciert, um ein von Respekt und Wertschätzung geprägtes Arbeitsumfeld zu fördern und Lenzings Kultur zu stärken. In dem international tätigen Unternehmen treffen im Arbeitsalltag verschiedenste Kulturen aufeinander. Um dieses Thema näher zu beleuchten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren, wurde im vierten Quartal des Berichtsjahres eine weitere ERG (Multicultural@Lenzing) gegründet.
Diversität nach Alter (alle Mitarbeiter:innen) Abb. 13
Trotz der europäischen Wurzeln des Unternehmens hat sich eine internationale Unternehmenskultur herausgebildet, die der engen Zusammenarbeit zwischen seinen Niederlassungen in Asien, Europa und Amerika zu verdanken ist. Das Management unterstützt aktiv die Internationalisierung der Belegschaft auf allen Ebenen.
Details zu den verschiedenen Nationalitäten, die in der Lenzing Gruppe arbeiten, finden Sie in der Tabelle 59 im Anhang.

Diversität nach Standort Abb. 14

In ihrer Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards verpflichtet sich die Lenzing Gruppe, die wesentlichen arbeitsbezogenen Prinzipien zu achten und zu fördern, so etwa den Schutz vor Diskriminierung, Belästigung und unmenschlicher Behandlung. Dies umfasst u.a. den Schutz vor Personalentscheidungen, die auf persönlichen Charakteristika oder Überzeugungen und nicht auf der Arbeitsleistung beruhen: Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, sozialer Hintergrund, sexuelle Orientierung, familiäre Verpflichtungen (einschließlich Schwangerschaft), Behinderungen, politische Ansichten, sensibler Gesundheitszustand, Familienstand sowie eine anderweitige Diskriminierung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen. Diese Themen spiegeln sich auch im Globalen Verhaltenskodex von Lenzing wider, den alle Mitarbeiter:innen befolgen müssen.
[ESRS S1-12; GRI 405-1]
| Belegschaft 2023 | Tabelle 41 | ||
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungena |
2021 | 2022 | 2023 |
| Lenzing Gruppe | 90 | 82 | 83 |
| Österreich | 69 | 61 | 51 |
| Tschechische Republik | 8 | 8 | 9 |
| USA | 2 | 4 | 2 |
| Indonesien | 2 | 2 | 2 |
| China | – | – | – |
| Brasilien | 9 | 7 | 19 |
a) Am Standort in Grimsby (Großbritannien) wird keine formelle Erfassung von Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigungen durchgeführt, da die nationale Gesetzgebung keine Definition bereitstellt.
Im Berichtsjahr wurden rund 67.168 Mal Kurse aus Learn@Lenzing absolviert. Das ergibt eine Schulungszeit von insgesamt 45.707 Stunden und damit eine durchschnittliche Schulungszeit von 5,5 Stunden je Mitarbeiter:in. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und Personalentwicklung sinken auf EUR 5,76 Mio. im Jahr 2023, nachdem sie von EUR 6,19 Mio. im Jahr 2021 auf EUR 6,75 Mio. im Jahr 2022 gestiegen sind. Die Zahlen beinhalten die konzernweiten Aufwendungen des Bildungszentrums Lenzing (BZL). Die konzernweiten konsolidierten Aufwendungen für Schulungen betragen daher im Jahr 2023 EUR 2,25 Mio. (2022: EUR 2,48 Mio., 2021: EUR 2,46 Mio.).
Um die kontinuierliche und individuelle Entwicklung seiner Mitarbeiter zu ermöglichen, hat Lenzing einen globalen Learning & Development (L&D) Katalog entwickelt. Der Katalog ist Teil des Lenzing-internen Lernmanagementsystems Learn@Lenzing und ermöglicht es den Mitarbeiter:innen, sich individuell über Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren.
Er umfasst sowohl eLearning, Blended Learning als auch Präsenzschulungen.
Ein effektives Talent- und Performancemanagement sind für den Gesamterfolg von Lenzing und das Wachstum ihrer Belegschaft entscheidend. Diese Prozesse tragen wesentlich zur Gestaltung der Mitarbeiterentwicklung bei, indem sie den Rollen und Funktionen angemessene Leistungsziele klar bestimmen und verfolgen und Lenzings Talentmix ermitteln. Daher hat Lenzing auch 2023 seine Bemühungen fortgesetzt, diese wichtigen Personalprozesse zu konsolidieren.
Die Prozesse wurden 2023 eingeführt und werden dringend empfohlen, um das Unternehmen zu unterstützen, sind aber nicht verpflichtend.
79,8 Prozent der Angestellten haben ihre Ziele definiert und 352 aller Manager haben ihre Teammitglieder im Talent grit bewertet. Dies zeigt, dass die Prozesse bereits gut in der Organisation verankert sind. Die Erkenntnisse werden uns dabei unterstützen, die berufliche Entwicklung Lenzings Mitarbeiter:innen zu steuern. Die Ergebnisse von 2023 beinhalten Talentdaten für 61,1 Prozent der Angestellten und 1.077 von 2.544 (42,3 Prozent) Positionen haben mindestens einen Nachfolger.

[ESRS S1-14; GRI 403-1, 403-8, 403-9, 403-10]
Das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen ist entscheidend für den langfristigen Geschäftserfolg und das Wachstum von Lenzing. Lenzing ist ethisch, rechtlich und moralisch für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich, um das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Besucher:innen (inklusive Kunden) von Lenzing zu gewährleisten.
Das Gesundheitsmanagementsystem ("House of Health") der Lenzing Gruppe basiert auf dem Konzept der Salutogenese. Dieses Konzept ist auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten. Es bietet einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung der Mitarbeiter:innen des Unternehmens. Die Abteilung Global Health Care Management arbeitet bei allen Gesundheitsversorgungsfragen eng mit den regional zuständigen Mitarbeiter:innen sowie mit der für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zuständigen Abteilung (QESH) zusammen.
Das Sicherheitsmanagementsystem, das auf den Normen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) basiert, dient dem Unternehmen als Leitfaden bei der Minderung von Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken. Das Unternehmen bemüht sich weiterhin intensiv um die Verbesserung der Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie auf die Überwachung von Früh- und Spätindikatoren. Die Safety-Dashboards bieten den Teams als Teil ihrer Management-Dashboards täglich Zugang zu den wichtigsten Sicherheitskennzahlen.
100 Prozent der Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen von Lenzing, die auf dem Firmengelände arbeiten, sind durch das Arbeitsschutzmanagementsystem (OHS) geschützt. Alle Produktionsstandorte sind nach ISO 45001 zertifiziert. Lenzing führt regelmäßig interne und externe Audits zahlreicher Schlüsselaktivitäten durch, darunter Sicherheit, Gesundheit, Umweltleistung und Einhaltung des Lenzing Verhaltenskodex. Externe Audits werden auch durchgeführt um zu zertifizieren, dass die Arbeitsschutzmanagementsysteme von Lenzing konform sind mit ISO 45001.
Bei den internen Managementsystem-Audits auf Standortebene wird das Arbeitsschutzprogramm von Lenzing auf die Einhaltung der ISO 45001, der Unternehmensrichtlinien, der Verträge und der regulatorischen Anforderungen geprüft. Ein weiterer interner Audit-Prozess wird von der Lenzing QESH-Organisation geleitet. Die Audits werden für die verschiedenen Standorte rotierend je nach ihrem relativen Risiko geplant. Alle Standorte sind verpflichtet, regelmäßige interne Audits in Übereinstimmung mit der Unternehmensrichtlinie durchzuführen. Darüber hinaus unterliegt jeder Standort bzw. jede Sparte formellen externen Audits im Rahmen des Arbeitsschutzmanagementsystems im Zusammenhang mit Arbeitsschutz-bezogenen Verpflichtungen oder Zertifizierungen, wie ISO 45001 und ISO 14001. Regelmäßige dokumentierte Prüftreffen zum Arbeitsschutzmanagement an allen Standorten dienen als Grundlage für Entscheidungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit möglichen Änderungen des Managementsystems, die in das entsprechende Datenbanksystem aufgenommen und an die Mitarbeiter:innen kommuniziert werden.
Lenzing schneidet in puncto Sicherheit weiterhin gut ab, da sich das Unternehmen an ein sich veränderndes Arbeits- und Geschäftsumfeld anpasst. Die Zahl der Vorfälle sinkt und Lenzing verpflichtet sich noch mehr, ihre Leistung zu verbessern. 2023 wurden keine tödlichen Unfälle verzeichnet, und die die Arbeitsunfallrate (Total Recordable Injury Frequency Rate, TRIFR) 55 für Mitarbeiter:innen steigerte sich leicht von 0,6 (2022) auf 0,7. Darüber hinaus stieg die TRIFR für Fremdfirmenmitarbeiter:innen im Jahr 2023 leicht von 0,4 im Jahr 2022 auf 0,5. Die Mitarbeiter:innenrate für alle arbeitsbedingten Verletzungen stieg von 3,3 im Jahr 2022 auf 3,6 im Jahr 2023, während die Quote für Fremdfirmenmitarbeiter:innen von 1,1 im Jahr 2022 auf 2,1 im Jahr 2023 anstieg. (Anmerkung: Im Jahr 2023 verzeichnete die Lenzing Gruppe einen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden bei den Fremdfirmenmitarbeiter:innen um 37 Prozent, während gleichzeitig die Zahl der gemeldeten arbeitsbedingten Verletzungen anstieg, was zu einer höheren Quote führte).
Die Belegschaft im weiteren Sinne zeigte eine nachhaltige Sicherheitsleistung bei Arbeitsunfällen mit schwerwiegenden Folgen, die seit 2019 bei null liegt. Eine Verletzung mit schwerwiegenden Folgen ist entweder ein Todesfall/Verletzung, von der sich der Mitarbeitende nicht erholen kann (z.B. Amputation einer Gliedmaße) oder von der nicht zu erwarten ist, dass der Mitarbeitende innerhalb von sechs Monaten den Gesundheitszustand vor der Verletzung wieder erreicht (z.B. Fraktur mit Komplikationen).
Arbeitsbedingte Gefahren werden auf standortspezifischer Ebene ermittelt und bewertet. Sie lassen sich in sechs Hauptgefährdungsarten einteilen: Sicherheit, biologisch, physikalisch, ergonomisch, chemisch und abhängig von der Arbeitsbelastung (psychosozial). Die Gefährdungen werden über verschiedene Kanäle ermittelt, darunter:
55 TRIFR bezieht sich auf die Anzahl der meldepflichtigen Fälle, die an einem Arbeitsplatz pro 200.000 Arbeitsstunden auftreten.
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen | Tabelle 42 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
13.661.177 [15.440.743] 16.510.667 15.968.871 |
||
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 55 [59] | 52 | 59 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 0,81 [0,76] | 0,6 | 0,7 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 205 [220] | 272 | 291 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3,01 [2,85] | 3,3 | 3,6 |
Die Daten in Klammern enthalten die Großprojekte von 2021.
| 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
5.917.437 [30.706.268] 16.500.795 10.446.125 |
||
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 [0] | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 23 [42] | 30 | 25 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 0,78 [0,27] | 0,4 | 0,5 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 47 [232] | 92 | 109 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 1,59 [1,51] | 1,1 | 2,1 |
Die Daten in Klammern enthalten die Großprojekte von 2021.
| Die fünf häufigsten Verletzungsarten | Tabelle 44 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2021a | 2022 | 2023 | |||
| Bei Mitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 19 | Schnittverletzungen 64 | Schnittverletzungen 69 | ||
| Knochenbrüche 11 | Prellungen 33 | Prellungen 48 | |||
| Zerrungen | 6 | Schürfwunden 32 | Schürfwunden 39 | ||
| Verbrennungen | 5 | Verätzungen 32 | Verbrennungen 20 | ||
| Verstauchungen | 5 | Zerrungen 23 | Zerrungen 19 | ||
| Bei Fremdfirmenmitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 11 | Schnittverletzungen 20 | Prellungen 18 | ||
| Knochenbrüche | 5 | Fremdkörper 13 | Schnittverletzungen 17 | ||
| Prellungen | 5 | Verätzungen 10 | Schürfwunden 14 | ||
| Verstauchungen | 5 | Schürfwunden | 8 | Verstauchungen 9 |
|
| Verletzungen durch Substanzen | 4 | Knochenbrüche | 8 | Stichwunden 9 |
a) Die Datenanalyse für 2021 bezieht sich nur auf die Gesamtzahl der meldepflichtigen Verletzungen
Zu den arbeitsbedingten Gefahren, die ein Risiko für die Gesundheit darstellen, gehören in Lenzing im Allgemeinen chemische Gefahren (Lösungsmittel, Klebstoffe, Stäube usw.), physikalische Gefahren (Lärm, Strahlung, Hitze usw.), biologische Gefahren (Infektionskrankheiten) und ergonomische Risikofaktoren (schweres Heben, sich wiederholende Bewegungen, Vibrationen).
2023 Die Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen 0 Die Zahl der meldepflichtigen arbeitsbedingten Krankheitsfälle 0 Die häufigsten Arten von arbeitsbedingten Erkrankungen -
2023 Die Zahl der Todesfälle infolge arbeitsbedingter Erkrankungen 0 Die Zahl der meldepflichtigen arbeitsbedingten Krankheitsfälle 0 Die häufigsten Arten von arbeitsbedingten Erkrankungen -
Lenzing stellt ihren Mitarbeiter:innen an allen Produktionsstandorten ein internes Gesundheitsversorgungssystem zur Verfügung, das die Gesundheitssysteme der einzelnen Länder ergänzt. Dies gilt auch für Lenzings neuen Werke in Brasilien und Thailand. Die Standorte und ihre Gesundheitseinrichtungen werden regelmäßig von einem Arbeitsmediziner der Abteilung Health Care & Wellbeing von Lenzing besucht, um die Qualität dieser Dienstleistungen sicherzustellen.
Über jeweilige regionale medizinische Partner bietet Lenzing ihren Mitarbeiter:innen einen Diagnose- und Therapieservice an, der auf die lokalen Bedürfnisse der Produktionsstandorte zugeschnitten ist. Das Spektrum medizinischer Leistungen reicht von einigen ärztlichen Untersuchungen und Therapiesitzungen pro Woche, z.B. an den Standorten in Mobile (USA) und Grimsby (Großbritannien), bis hin zu Versorgungsdienstleistungen für Familienmitglieder in einer Klinik in der Nähe des Produktionsstandortes in Purwakarta (Indonesien).
Die großen Produktionsstandorte Lenzing (Österreich) und Purwakarta (Indonesien) verfügen zudem über Ambulanzen mit qualifiziertem medizinischem Personal für eine schnelle und kompetente ambulante Behandlung akuter Beschwerden und Verletzungen. Zudem kann Lenzing an diesen beiden Standorten auf werkseigene Ambulanzen zurückgreifen, wodurch eine umgehende Weiterversorgung in spezialisierten medizinischen Einrichtungen sichergestellt wird. Die Produktionsstandorte von Lenzing verfügen über Ersthelfer:innen, die in zertifizierten Grund- und regelmäßigen Erste-Hilfe-Auffrischungskursen geschult werden.
2023 koordinierte Lenzing Corporate Health Care & Wellbeing gemeinsam mit Global QESH weiterhin allgemeine betriebliche Fragen der arbeitsmedizinischen Betreuung an den verschiedenen Standorten, um die von den einzelnen Ländern geforderten Mindeststandards zu übertreffen. Durch die Förderung der Kompetenz im betrieblichen medizinischen Gesundheitsschutz der regionalen Partner von Lenzing möchte Lenzing dafür sorgen, dass allen Mitarbeiter:innen die besten Ressourcen zur Verfügung stehen, um sich vor Risiken am Arbeitsplatz zu schützen und diese zu bewältigen.
Die Vision von Lenzing lautet "GESUND VON ZU HAUSE, GESUND NACH HAUSE". Sie zielt darauf ab, eine Arbeitsumgebung und -kultur zu schaffen, in der sich die Mitarbeiter:innen aktiv engagieren und hervorragende Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit erbringen. Das Unternehmen ist sich bewusst, dass alle Mitarbeiter:innen Einfluss auf die Leistungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit nehmen können und dass sie durch ihre Eigenverantwortung und ihr Engagement zur Sicherheit am Arbeitsplatz beitragen.
Führung ist entscheidend für das Verhalten. Dies ist das zentrale Thema der Sicherheits-Webinare, die speziell für Führungskräfte entwickelt wurden. Sechs Webinare zum Faktor Mensch, die sogenannten "Dirty Dozen" (die 12 häufigsten menschlichen Fehler) fanden 2023 statt, 2024 werden weitere folgen. Dabei geht es darum zu verstehen, welche Rolle menschliche Faktoren bei unerwünschten Ereignissen spielen, Bewusstsein zu schärfen und langfristig Kontrollen und Verfahren zu entwickeln.
Lenzing stellt darüber hinaus sicher, dass alle Mitarbeiter:innen eine angemessene Schulung zu Themen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes erhalten, die sich nach den spezifischen Gefahren richtet, denen die Mitarbeiter:innen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind. Jedes Jahr werden Schulungspläne und Auffrischungspläne in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen erstellt. Darüber hinaus werden sowohl Fremdfirmenmitarbeiter:innen als auch Besucher:innen der Standorte im Rahmen einer Einweisung geschult.
Ende 2022 startete Lenzing ein formelles Programm zur Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen, das 2023 fortgesetzt wurde. Es bietet einen klaren Rahmen, der zeigt, wie lokale Aktivitäten zur Gesundheitsförderung durch ein spezielles Budget für die betriebliche Gesundheitsförderung unterstützt werden können. Die Standorte können alle lokal verfügbaren Aktivitäten zur Gesundheitsförderung auswählen, die auf die von Corporate Health Care ausgewählten Gesundheitsthemen abgestimmt sind. Nach Genehmigung durch den Corporate Health Care & Wellbeing Manager können sie die Aktivitäten durchführen und sich anschließend die damit verbundenen Kosten erstatten lassen. Es gibt eine Höchstgrenze für die Kosten pro Person, die durch dieses Programm abgedeckt werden.
Seit 2019 konzentriert sich die Lenzing Gruppe im Rahmen ihrer regelmäßigen Aktivitäten auf die Förderung der Fitness von Mitarbeiter:innen. Diese Programme sollen die Mitarbeiter:innen zu einer gesunden Lebensweise am Arbeitsplatz und in der Freizeit ermutigen und sie dabei unterstützen. Zur Unterstützung dieser Initiative wurde eine App für gesundes Leben (Moveeffect®) eingeführt, die für die Verwendung im Unternehmen und die Bedürfnisse der Lenzing Mitarbeiter:innen an den verschiedenen Standorten entwickelt wurde. Sie wurde allen Mitarbeiter:innen zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt. Die App soll Mitarbeiter:innen zu mehr Bewegung zu motivieren. Derzeit sind 2.800 Mitarbeiter:innen in der App registriert.
Seit 2021 werden alle Mitarbeiter:innen zweimal jährlich zu ihren psychosozialen Arbeitsbedingungen befragt. Die neue Lenzing Climate Survey bietet nun einen umfassenden Überblick über das allgemeine Arbeitsklima bei Lenzing. Sie umfasst neue Kennzahlen zu den Themen Mitarbeiterengagement, Leistungsförderung und Inklusion, zusätzlich zu den Themen, die bereits im HCI bewertet wurden. Die erste Runde fand im September 2023 statt, mit einer Teilnahmequote von über 76 Prozent (mehr als 6.300 Mitarbeiter:innen). Die Ergebnisse der Umfrage sind anonym, da sie ausgewertet und berichtet werden. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Trends an den einzelnen Standorten werden auf der Ebene der Konzernleitung diskutiert. Auf der Grundlage dieser Diskussionen und der lokalen/Abteilungs-Ergebnisse legen die Managementteams der Standorte Maßnahmen zur Verbesserung des internen Arbeitsklimas fest. Ziel ist die Schaffung eines möglichst positiven und attraktiven Arbeitsumfeldes für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe.
Zahlreiche Mitarbeiter:innen, die nicht direkt bei Lenzing beschäftigt sind, arbeiten in den Produktionsstätten und auf dem Betriebsgelände von Lenzing. Daher werden die Fremdfirmen unter Berücksichtigung der strengen Arbeitssicherheitskriterien, die Lenzing für ihre eigenen Mitarbeiter:innen aufstellt, sorgfältig ausgewählt. Die meisten verfügen über zertifizierte Managementsysteme für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wo dies nicht möglich ist, erwartet das Unternehmen von Fremdfirmen, dass sie an den regionalen Kompetenzprogrammen teilnehmen. Ist dies nicht möglich, werden zusätzliche Kontrollen zur Überwachung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz eingeführt. Es gibt zudem eine von Lenzing benannte Person als direkten Ansprechpartner für Fremdfirmen, die für Lenzing arbeiten. Wenn es um die Gesundheit und Sicherheit von Vermieter:innen und Mieter:innen geht, wird die Verantwortung geteilt und angemessen gehandhabt.
[ESRS S1-15; GRI 401-3]
Die Dauer der Elternzeit hängt von den länderspezifischen Definitionen in den jeweiligen Arbeitsgesetzen ab und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen. Im Berichtsjahr wurden zum ersten Mal genaue Daten zur Elternzeit erhoben. Demnach befanden sich 130 Männer und 43 Frauen in Elternzeit, von denen 124 Männer und 37 Frauen im Jahr 2023 zurückkehrten. 121 Männer und 39 Frauen sind 12 Monate nach ihrer Rückkehr noch im Unternehmen beschäftigt.
[GRI 401-2]
An allen Lenzing Standorten haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, in Elternzeit zu gehen. Abhängig von den nationalen Bestimmungen bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern an fast allen Produktionsstandorten Lebensversicherungen, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitsabsicherung sowie Gruppenprämien. Auch flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und Heimarbeit werden an den meisten Standorten angeboten. Angebote, die für Vollzeitbeschäftigte gelten, gelten in den meisten Fällen auch für Teilzeitbeschäftigte und in vielen Fällen auch für Zeitarbeitnehmer.
[ESRS S1-16, GRI 2-21]
Das Verhältnis der Jahresvergütung findet sich in Tabelle 47. Weitere Informationen zur Vergütung finden Sie im Vergütungsbericht (verfügbar ab 21.03.2024).
[GRI 403-7]
| Verhältnis der Jahresvergütung 2023 | Tabelle 47 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Kategorie Mitarbeiter:innen | Kategorie Vergütung | Vergütunga | Verhältnis | Prozent | |
| Am höchsten bezahlte Person | Jahresvergütung (auf Tausend gerundet) | €638.000 | 22,00 | 2.200 % | |
| Alle Beschäftigten (außer der am höchsten bezahlten Person) |
Median der Jahresvergütung (auf Tausend gerundet) | €29.000 | 1,00 | 100 % |
a) Vor Steuern und mit Bonuszahlungen
[ESRS S1-17; GRI 406-1]
Kein Fall von Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung im Sinne von IAO-Übereinkommen 111 Artikel 1 wurde in Lenzings Belegschaft gemeldet.

[GRI 3-3f]
Eine ganz besondere Stakeholder-Gruppe sind die Mitarbeiter:innen von Lenzing. Eine regelmäßige und vielfältige Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen gewährleistet ein gutes Verständnis der Unternehmensstrategie, der
Ziele, der Leistung, der Marktbedingungen, der finanziellen Situation, und der Policies sowie aller Fragen im Zusammenhang mit den Vertragsbedingungen und -leistungen. Die Informationen werden über verschiedene Kanäle weitergegeben, z.B. über Onboarding-Events, das Schwarze Brett, interne E-Mails und interne Nachrichten usw.
Um die Vision von Lenzing "GESUND VON ZU HAUSE, GESUND NACH HAUSE" zu erreichen, werden verschiedene Aktivitäten und Initiativen für die Mitarbeiter:innen von Lenzing durchgeführt, z.B. spezielle Schulungen und monatliche Sicherheits-Webinare. Sicherheits-Dashboards sorgen dafür, dass die Mitarbeiter:innen Zugang zu täglichen Berichten über wichtige Kennzahlen zur Sicherheitsleistung haben, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Lenzing war im Austausch mit ihren Kunden. An verschiedenen Lenzing Standorten wurden Kunden-Audits durchgeführt, die sich auf Arbeitsstandards und faire Arbeitspraktiken konzentrierten. Im Laufe des Jahres wurden zudem Kundenfragebögen zu den relevanten Themen ausgefüllt.
Die Geschäftsaktivitäten von Lenzing sind mit der Textil- und Vliesstoffindustrie sowie der Chemie- und Forstindustrie verbunden. Das Unternehmen ist sich der Bedeutung einer befähigten Belegschaft in der Wertschöpfungskette und seiner Verantwortung bewusst, und versucht wo immer möglich zu einer positiven Wirkung beizutragen. Lenzing ist bestrebt, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Einhaltung von Gesetzen, Menschenrechtsprinzipien und Umweltstandards nicht nur in den eigenen Betrieben, sondern auch bei den Lieferanten und in der Lieferkette sicherzustellen. Durch regelmäßige Audits zu diesen Themen und Korrekturmaßnahmen, die Lenzing bei Verstößen ergreift, bemüht sich Lenzing stets, nur mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die die internationalen und nationalen Menschen- und Arbeitsrechte einhalten.
• Chance als Vorbild für die Branche im Bereich Menschen- und Arbeitsrechte – Negativ
• Risiko der Beschaffung von Lieferanten, die gegen Menschen- und Arbeitsrechte verstoßen
• Die Textilindustrie, die Teil der Wertschöpfungskette von Lenzing ist, ist weithin dafür bekannt, dass es immer wieder Probleme mit Menschen- und Arbeitsrechten gibt, wie z. B.: angemessene Löhne, Gesundheit und Sicherheit, Tarifverhandlungen und Kinderarbeit – Policies und Engagement
Modern Slavery Act Transparency Statement (nur Vereinigtes Königreich) – Gesetzte Maßnahmen
Überprüfung von Lieferanten und aktiver Dialog (EcoVadis), um Fälle von Verstößen gegen Menschen- und Arbeitsrechte in der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu vermeiden
Vierteljährliches Risikomanagement in Bezug auf die Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Einbindung von Lieferanten": Verpflichtung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern
Die zunehmende Bedeutung sozialer Themen führte zur Einführung eines Social-Sustainability-Teams innerhalb der Abteilung Corporate People Development – Stakeholders
Lieferanten
SVP Commercial Pulp, Biorefinery & Co-Products, Wood – Unterstützende Funktionen
Corporate Communications & Public Affairs
[ESRS S2 ESRS 2 SBM-2]56
Der direkte Einfluss von Lenzing auf die Interessen, Ansichten und Rechte von Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette beschränkt sich vorwiegend auf ihre Lieferanten und teilweise Direktkunden. Der Einfluss von Lenzing besteht darin, die Arbeitsbedingungen durch Audits zu überprüfen und sich auf Ratings und Standards zu stützen, z.B. das EcoVadis-Rating.
Die Lenzing Gruppe setzt sich nachdrücklich für die weltweit anerkannten Menschenrechte ein und spricht sich vehement gegen jede Form von Menschenrechtsverletzungen aus. Das Engagement erstreckt sich auf die Wahrung der Rechte aller Arbeitskräfte in ihrem Einflussbereich im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem UN Global Compact, den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit. Diese Prinzipien, die Mitarbeiter:innen und Arbeitskräfte so weit wie möglich entlang der gesamten Wertschöpfungskette schützen, werden von der Lenzing Gruppe in vollem Umfang respektiert und befolgt. Der Erfolg des Unternehmens hängt von der Zufriedenheit und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette ab. Lenzing fördert aktiv die Einhaltung hoher interner Standards und die kontinuierliche Beachtung externer Anforderungen durch umfassende Schulungsprogramme und risikobasierte Auditverfahren für Lieferanten.
Der globale Verhaltenskodex von Lenzing dient als Leitlinie für ihre eigenen Geschäftstätigkeiten. Lieferanten müssen zustimmen und die Einhaltung des Verhaltenskodex für Lieferanten bestätigen. Beide Guidelines wurden gemäß den Empfehlungen des UN Global Compact erstellt, dessen Unterzeichner Lenzing ist. Das FSC®- Zertifikat gibt die Gewissheit, dass die Forstwirtschaft von LD Celulose Aspekte wie die Achtung der Rechte der Ureinwohner, das Wohlergehen der im Wald arbeitenden Fachkräfte und der lokalen Gemeinschaften, die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung der Erhaltung und Aufforstung der einheimischen Wälder berücksichtigt
Neben FSC® und PEFC für die Holz- und Faserzellstoffversorgung vertraut Lenzing bei der Behandlung und Bewertung von Nachhaltigkeitsthemen in der Lieferkette auch auf EcoVadis. Dies geschieht auf der Grundlage internationaler Nachhaltigkeitsstandards wie den Zehn Prinzipien des UN Global Compact, dem IAO-Übereinkommen, den Standards der Global Reporting Initiative (GRI), dem ISO 26000 Standard, der CERES Roadmap und den UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S2-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c, 414-2]
Lenzing hat eine strenge Policy für Holz und Zellstoff, in der sich das Unternehmen verpflichtet, kein Holz aus umstrittenen Quellen zu beziehen. Sollte bekannt werden, dass ein Lieferant Holz oder Faserzellstoff aus umstrittenen Quellen bezogen oder Menschenoder Arbeitsrechte verletzt hat, wird der betreffende Lieferant aufgefordert, seine Praktiken im Einklang mit der Policy für Holz und Zellstoff zu gestalten. Wenn die Reaktion nicht zufriedenstellend ist, wird Lenzing nicht mehr mit dem Lieferanten zusammenarbeiten, wenn die Verstöße nicht zeitnah beseitigt werden. Weitere Informationen über Lenzings Policy für Holz und Zellstoff finden Sie im Kapitel "Nachhaltige Rohstoffbeschaffung".
Weitere Informationen über Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten und die Globale Whistleblower Direktive finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik". Weitere Informationen über Lenzings Policy für Nachhaltigkeit finden Sie im Kapitel "Klimawandel". Weitere Informationen über das Modern Slavery Act Transparency Statement (nur Vereinigtes Königreich) finden Sie im Kapitel "Eigene Belegschaft".
[ESRS S2-3; GRI 2-25]
2017 führte Lenzing ein online-basiertes Whistleblower System ein, um Mitarbeiter:innen, aber auch Kunden, Lieferanten und anderen Dritten auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, ihre Bedenken zu äußern. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonflikte, Kartellrechtsverstöße und Verstöße gegen das Kapitalmarktrecht melden. Das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") ist auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern. Nach Eingang der Meldungen bewertet ein Team von Rechtsexperten die Vorfälle und leitet sie bei Bedarf an den/die Group Compliance Officer oder den/die Local Compliance Officer weiter. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S2-4; GRI 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzings Lieferanten müssen erklären, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten von Lenzing gelesen und verstanden haben und dass sie ihn einhalten werden. 2022 hat Lenzing Nachhaltigkeitsklauseln in die Verträge mit ihren wichtigsten Chemikalienlieferanten aufgenommen. Zu den Bedingungen zählen unter anderem die
56 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
Festlegung von Treibhausgas (THG)-Reduktionszielen, die von der Science Based Target Initiative genehmigt wurden, die Bereitstellung von Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten, von denen Lenzing Produkte bezieht.
EcoVadis ist ein Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, der mehr als 100.000 Unternehmen in über 175 Ländern weltweit bewertet hat. Die Themen umfassen Umwelt, Menschen- & Arbeitsrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung je nach Branche und Größe des bewerteten Unternehmens. Im Abschnitt Menschen- & Arbeitsrechte wird das Unternehmen mit Blick auf soziale Aspekte in folgenden Bereichen bewertet: Gesundheit & Sicherheit der Mitarbeiter:innen, Arbeitsbedingungen, sozialer Dialog, Karrieremanagement, Fälle von Kinderarbeit und so weiter. Die Unternehmen können beim Gesamt-Ranking zwischen 0 und 100 Punkte erreichen.
Lenzings Ziel ist es mehr Lieferanten dazu zu bewegen, sich von EcoVadis bewerten zu lassen. Das durchschnittliche Rating aller Lenzing-Lieferanten lag bei 54,2 (8,2 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating von 46). Auch die Gesamtleistung verbesserte sich um 1,9 Punkte gegenüber 2022 (52,3). Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich deutlich besser abschneiden als der Durchschnitt der von EcoVadis bewerteten Lieferanten.
Die Lieferantenleistung wird auf dem EcoVadis Dashboard überwacht, das die Lieferanten anhand verschiedener Quellen auf seiner 360° Watch überwacht. Mit KI (künstlicher Intelligenz) wird weltweit nach Nachrichten über ein Unternehmen gesucht. Diese werden anschließend als positiv, neutral oder negativ bewertet. Bedeutende negative Ergebnisse können sich auf das Gesamtrating eines Unternehmens auswirken. Der Dialog über Ergebnisse des Lieferantenmonitorings und die betreffenden Maßnahmen sind Bestandteil der regelmäßigen Überprüfung durch die Lenzings Einkäufer:innen und die Aufforderung zur Korrekturmaßnahmen sowie der Managementgespräche.
2023 wurde beschlossen, nur noch mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die in EcoVadis eine Mindestpunktzahl von 45 erreicht haben. Fällt ein Lieferant unter diese Punktzahl, führt Lenzing mit diesem Lieferanten einen aktiven Dialog, um einen Korrekturmaßnahmenplan anzustoßen und die Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahmen werden nach einer angemessenen Frist überprüft. Wurde kein Korrekturmaßnahmenplan angestoßen, ist Lenzing gezwungen, die Geschäftsbeziehung zu diesem Lieferanten zu beenden. 2023 gab es keinen solchen Fall.
Darüber hinaus hat Lenzing ein vierteljährliches Risikomanagement in Bezug auf die Nachhaltigkeit in der Lieferkette eingeführt. Bei diesen Treffen diskutieren und steuern die Einkaufsleiter:innen gemeinsam mit den Supply-Chain- und Nachhaltigkeitsexpert:innen regelmäßig interne und externe Risiken und Chancen. Dabei findet auch eine Risikobewertung von Lenzings Lieferanten statt, die am schlechtesten abschneiden, wobei auch Menschenrechtsaspekte berücksichtigt werden. Durch die Einführung dieser Treffen soll auch das Bewusstsein für ein nachhaltigkeitsbezogenes Risikomanagement bei Lenzings Einkäufer:innen und auf Lieferantenseite geweckt werden.
Bei den Audits im Rahmen des TfS-Netzwerks werden auch die Leistungen einiger Lieferanten in Bezug auf Menschenrechte bewertet, wobei die Einhaltung aller geltenden Gesetze, wie z. B. der UN-Kinderrechtskonvention und des IAO-Übereinkommens, sichergestellt wird. Weitere Informationen über TfS finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel. Lenzing hat 2023 über das Netzwerk 8 Audits durchgeführt und kann weiters die Auditergebnisse anderer TfS-Mitglieder nutzen.
[ESRS S2-5; GRI 3-3e, GRI 407-1, 408-1, 409-1]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Einbeziehung der Lieferanten |
Einbeziehung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
|---|---|---|---|
| Lenzing bewertet bis 2025,95 Prozent ihrer Top-Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung. Maßnahme(n) |
2025 Auf Kurs |
||
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaffungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
||
| Status in 2023 | Rund 600 der wichtigsten Lieferanten von Lenzing wurden von EcoVadis bewertet. Acht Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms "Together for Sustainability" geprüft. 40 Prozent der Ausgaben wurden durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferverträge der wichtigsten Chemielieferanten für Lenzing enthalten Nachhaltigkeitsklauseln. |
Lenzing gewährleistet durch FSC®-Zertifizierung soziale Aspekte ihrer Zellstoffversorgung im Einklang mit IAO-Anforderungen. Ihre Chemielieferkette wird durch EcoVadis-Bewertungen überwacht, gelegentlich ergänzt durch TfS-Audits und eigene Besuche von Lenzing. 2023 waren keine signifikanten Risiken von Kinderarbeit, Zwangs- oder Pflichtarbeit und potenzielle Bedrohungen der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen bei Lieferanten bekannt. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".

[GRI 3-3f]
Die Lenzing Gruppe steht im ständigen aktiven Dialog mit Lieferanten und bemüht sich um den Aufbau und Erhalt langfristiger Partnerschaften. Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an den globalen Lenzing Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Holz- und Zellstofflieferanten müssen außerdem die Policy für Holz und Zellstoff befolgen. Demnach wird die Beschaffung bei Holzund Zellstofflieferanten priorisiert, welche die FSC®- oder PEFC-Standards erfüllen. Die Lieferanten sind verpflichtet, Lenzing und/oder ihren Vertreter:innen nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren. Lenzing darf Bewertungen durchführen, um die Einhaltung sicherzustellen.
Im Einklang mit Lenzings Selbstverpflichtung zur Sorgfaltspflicht (Due Diligence) in der Lieferkette und um die Lieferanten stärker in die Pflicht zu nehmen, nimmt das globale Einkaufsteam fortlaufend an Schulungen von EcoVadis teil. Diese Schulungen finden auf der EcoVadis-Plattform statt oder als interne Schulungen anhand von
Informationen von der EcoVadis-Website. Einkäufer:innen, die von diesen Initiativen Teil sind, erhalten Zugang zur EcoVadis-Plattform, und können so ihr Wissen über Nachhaltigkeit über die verfügbare EcoVadis-Akademie vertiefen.
Lenzing ist 2022 der Initiative Together for Sustainability (TfS) beigetreten, die von Fachleuten für chemische Beschaffung geleitet wird. TfS-Mitglieder, darunter auch Lenzing, haben Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was für mehr Effizienz bei der nachhaltigen Beschaffung sorgt. Der Austausch von Leistungsfortschritten auf der Grundlage gemeinsamer Prinzipien innerhalb der TfS-Gemeinschaft fördert die Transparenz und Einheit, was sowohl Chemieunternehmen als auch ihren Lieferanten zugutekommt.
Lenzing arbeitet eng mit Partnern zusammen, die Lenzings Fasern für die Herstellung von Textilien, Vliesstoffen und Industrieprodukten verwenden, von Direktkunden bis hin zum Einzelhandel im Textil- und Vliesstoffsektor.
Um den wachsenden Anforderungen an Transparenz und Nachhaltigkeit gerecht zu werden, hat Lenzing ferner TextileGenesis™ eingeführt, eine Blockchain-basierte Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette. Seit 2022 haben sich verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette dieser Plattform angeschlossen. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Digitalisierung & Cyber Security".
– MANAGEMENTANSATZ
Lenzing hat sich der Aufrechterhaltung technologischer und Sicherheitsstandards verpflichtet. Sicherheit und Qualität stehen daher an ihren Produktionsstätten an oberster Stelle, um die Mitarbeiter:innen und betroffenen Gemeinschaften zu schützen. Lenzing versucht, durch ihre Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und das Engagement in sozialen und Umweltinitiativen, das Wohl in den Regionen zu fördern, in denen sie aktiv ist. Fragen der sozialen Nachhaltigkeit wird eine immer größere Bedeutung beigemessen und es werden Bemühungen für einen strukturierteren Ansatz in diesem Bereich unternommen.
• (Sichere) Beschäftigungsmöglichkeiten für die Gemeinschaften in der Umgebung der Produktionsstandorte – Negativ
• Potenzielle Auswirkungen auf die Nahrungsmittelressourcen, Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung könnten die Lebensbedingungen in den um die Produktionsstandorte gelegenen Gemeinschaften beeinträchtigen – Policies und Engagement
Soziale und Umweltaktivitäten an den Standorten – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Beschwerden von Mitgliedern umliegender Gemeinschaften der Standorte: 49
• Lokale Bevölkerung
• Site Managers
[ESRS S3 ESRS 2 SBM-2]57
Lenzing setzt sich für die Aufrechterhaltung hoher Technologieund Sicherheitsstandards an ihren Produktionsstätten ein. Gleichzeitig ist Lenzing sich jedoch bewusst, dass ihre Aktivitäten und die daraus resultierenden Risiken von Zwischenfällen potenziell die umliegenden Gemeinschaften betreffen können.
Daher nimmt Lenzing ihre Rolle als verantwortungsbewusster Corporate Citizen ernst. Das Unternehmen bemüht sich um eine fortlaufende und offene Kommunikation mit den Gemeinschaften vor Ort, um sie zu informieren und ihre Bedenken und Ideen anzuhören,
57 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
um konstruktive Beziehungen zu den Gemeinschaften zu pflegen, in denen das Unternehmen tätig ist.
Die verschiedenen Produktionsstandorte sind in unterschiedliche ökologische, soziale und wirtschaftliche regionale und globale Kontexte eingebunden und stehen mit ihren regionalen Partnern in wechselseitigen Abhängigkeiten. Das bringt Chancen und Herausforderungen mit sich. Die Förderung des gesellschaftlichen Wohls ist wesentlicher Bestandteil der "Naturally Positive" Nachhaltigkeitsstrategie von Lenzing. Weitere Informationen über diese Strategie finden Sie im Kapitel "Allgemeine Angaben".
Die Lenzing Gruppe nimmt ihre Verantwortung als großes Industrieunternehmen und zuverlässiger Corporate Citizen auch über die direkte Geschäftstätigkeit hinaus sehr ernst. Holz ist der wichtigste Rohstoff für Lenzing und wird daher vorwiegend eingesetzt. Das FSC®-Zertifikat gibt die Gewissheit, dass die Forstwirtschaft Aspekte wie die Achtung der Rechte der Ureinwohner, das Wohlergehen der im Wald arbeitenden Fachkräfte und der lokalen Gemeinschaften, die Verringerung der Umweltbelastung und die Förderung der Erhaltung und Aufforstung der einheimischen Wälder berücksichtigt.
[ESRS S3-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c]
Ausführlichere Informationen über die globale Whistleblower Direktive von Lenzing finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Obwohl die Lenzing Gruppe sehr hohe technische und Sicherheitsstandards für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung ihrer Produktionsanlagen festgelegt hat, lässt sich das Risiko von Störungen, Unterbrechungen und Unfällen, die auch die umliegenden Gemeinschaften betreffen können, nicht vollständig ausschließen.
[ESRS S3-3; GRI 2-25]
Im Jahr 2017 wurde ein online-basiertes Whistleblower System eingeführt, über das Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten, Gemeinschaften und andere Dritte ihre Bedenken äußern können. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonflikte, Kartellrechtsverstöße und Verstöße gegen das Kapitalmarktrecht melden. Das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") ist auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern. Nach Eingang der Meldungen bewertet ein Team von Rechtsexperten die Vorfälle und leitet sie bei Bedarf an den/die Group Compliance Officer oder den/die Local Compliance Officer weiter. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S3-4; GRI 3-3d, 413-1, 413-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Eine Karte der Lenzing Gruppe mit ihren Standorten finden Sie im Kapitel "Standorte der Lenzing Gruppe". Die Förderung des gesellschaftlichen Wohls ist ein Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" und ist weit mehr als die bloße gesellschaftliche Akzeptanz der unternehmerischen Aktivitäten. Die Standorte haben Strukturen im Bereich Corporate Citizenship eingerichtet, um soziale und Umweltschutzprojekte sowie lokale Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Gesundheitsversorgung zu unterstützen.
Im Berichtsjahr wurden für die einzelnen Standorte die für die Beziehungen zu den Gemeinschaften verantwortlichen Lenzing Mitarbeiter:innen bestimmt. Das soll nachfolgend zu einem besseren konzernweiten Networking und einem entsprechenden Austausch führen. Diese strukturiertere Methode ist für die kommenden Jahre geplant. Daneben ist auch die Erstellung von einer Bewertung der Auswirkungen und eines Umsetzungsplans geplant.
Weitere Informationen finden Sie im Fokuspapier "Community engagement". Details zum Umgang von Lenzing mit Beschwerden finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
Lenzing trägt zur Stärkung der Wirtschaft in den Regionen bei, in denen sie tätig ist. Dies wurde auch für das Jahr 2023 durch eine Studie zur sozioökonomischen und regionalwirtschaftlichen Bedeutung der Lenzing Gruppe erneut bestätigt, die von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung in Innsbruck (Österreich) durchgeführt wurde. Die Studie wird ab Anfang April im Fokuspapier "Community engagement" verfügbar sein.
Das Wohl der Gemeinschaftsmitglieder wird auch durch die Umwelt beeinflusst, in der sie leben. So bewirtschaftet Lenzing beispielsweise einen 40 Hektar großen Wald rund um ihr Hauptwerk in Lenzing (Österreich). Der Wald wird so bewirtschaftet, dass verschiedene soziale und natürliche Anforderungen erfüllt werden. Der Wald dient als "Grüngürtel", d.h. als natürliche Barriere für standortspezifische Emissionen und trägt zu einer lebenswerten Umgebung in der Nähe des Hauptwerks Lenzing bei. Er ist ein öffentliches Erholungsgebiet und daher für das Unternehmen von großer Bedeutung. Das Waldgebiet und insbesondere der 80 Jahre alte Bestand ist ein Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Lenzing verfolgt ein nachhaltiges Waldbewirtschaftungskonzept und verwendet das heimische Holz für die Faserproduktion. So reduziert Lenzing die Emissionen und hält die Rohstoffe in der Region. Bei der Wiederaufforstung wird auch auf einheimische und vielfältige Baumarten geachtet, um die künftigen Herausforderungen des Klimawandels abzufedern. Lenzing arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.
Das Unternehmen unterstützt Biodiversitätsprojekte. Mehr über die aktuellen Projekte erfahren Sie im Fokuspapier "Community engagement" Weitere Informationen über Biodiversität finden Sie im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme".
[ESRS S3-5; GRI 3-3e, GRI 2-25, GRI 2-27]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Einbeziehung | Kontinuierliche Unterstützung der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften in der Umgebung der Lenzing | Kontinuierlich |
|---|---|---|
| der Gemeinden | Produktionsstandorte und Unterstützung von Sozialprogrammen bis 2025 und darüber hinaus | Auf Kurs |
| Status in 2023 | Lenzing unterstützte zahlreiche soziale Projekte für lokale Gemeinden in der Nähe von Lenzing-Standorten. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Betroffene Gemeinschaften" und im Fokuspapier "Community engagement". |
Interessenskonflikte und produktionsbedingte Umstände wie Lärmbelastung, unangenehme Gerüche und Umweltverschmutzung können zu Auseinandersetzungen mit Anwohner:innen führen. An allen Standorten wurden Verfahren eingerichtet, die eine faire und unparteiische Behandlung von Beschwerden sicherstellen. Alle Beschwerden werden monatlich überprüft und direkt an die Senior Management Teams der Lenzing Gruppe gemeldet. 2023 wurden 49 Beschwerden an verschiedenen Standorten registriert, und im Anschluss an das Untersuchungs- und Überprüfungsverfahren wurden entsprechende Abhilfemaßnahmen getroffen. In Nanjing (China) wurde bei einer Umweltinspektion ein NaHS-Austritt in den Boden festgestellt, was zu einer Geldstrafe von 52.500 Yuan (ca. EUR 6.733) führte. Wegen eines Verstoßes gegen das Gefahrguttransportgesetz bei einem Vorfall im September 2020 wurde Lenzing (Österreich) in der letzten Instanz 2023 zu einer Geldstrafe von EUR 3.000 verurteilt.

[GRI 2-29, 3-3f]
Die Lenzing Gruppe nimmt sowohl lokal als auch international ihre soziale Verantwortung als Corporate Citizen ernst. Dazu setzt das Unternehmen auf kontinuierliche und konsequente Kommunikation, um die lokalen Gemeinschaften zu informieren und sich ihre Anliegen und Ideen anzuhören. Ziel ist es, intakte Beziehungen zu den Gemeinschaften aufzubauen. Die Aktivitäten in Gemeinschaften sind im Fokuspapier "Community engagement" aufgeführt.
– MANAGEMENTANSATZ
Umweltaspekte spielen bei der Entscheidung für den Kauf von Bekleidung und Vliesstoffen für Verbraucher:innen und Endnutzer:innen eine immer wichtigere Rolle. Die "Better Growth" Strategie der Lenzing Gruppe betont vor allem die umweltfreundlichen Fasern (TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™), um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Leitgedanken der Strategie sind Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung, angetrieben durch die Klimakrise und das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. Die Entwicklung von Premium-Produkten und -Dienstleistungen gestattet es Lenzing, sowohl Kundenbedürfnisse als auch Marktanforderungen auf höchstem Niveau zu erfüllen.
• Die Nichteinhaltung kann die Gesundheit und Sicherheit der Nutzer:innen beeinträchtigen und zu Gerichtsverfahren, finanziellen Verlusten und Rufschädigung führen
• Verlust von Marktanteilen durch zunehmende Konkurrenz oder neue neuer Produktanforderungen (Vorschriften) – Policies und Engagement
Holz und Zellstoff Policy – Gesetzte Maßnahmen
Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Unterstützung von Kunden und Marken
Umsetzung eines holistischen Änderungsmanagementprozesses (Management of Change, MoC) – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Einführung des Chemical Management Standard an allen Standorten
Erhaltung und Erreichen von Drittzertifizierungen gemäß dem bestehenden Faserportfolio und Bewertung neuer Zertifizierungsanträge von verschiedenen Stakeholdern auf der Grundlage des neuen Zertifizierungsprozesses (new certification request - NCR) – Stakeholders
Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
• Global QESH
[ESRS S4 ESRS 2 SBM-2]58
Verbraucher:innen treffen ihre Kaufentscheidungen immer bewusster und verlangen mehr Transparenz in Bezug auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produkte, die funktionale Leistung, die Sicherheitsklassifizierung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette. Dieser Trend wird von staatlichen Stellen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Branchen-/Verbraucher:innenverbänden durch Vorschriften und vorgeschriebene und/oder freiwillige Zertifizierungssysteme unterstützt.
Lenzing verfügt über ein umfangreiches Produkt- und Dienstleistungsportfolio und ist in mehreren Marktsegmenten tätig. Ihre Produkte können eine ergänzende Komponente bei industriellen Anwendungen (z.B. Filtrationssysteme, Isoliermaterial und Lebensmittelverpackungen) und eine (Schlüssel-)Komponente bei Konsumgütern (z.B. Textilien, Tücher und Hygieneprodukte) sein. Dementsprechend komplex sind die funktionalen und regulatorischen Anforderungen, die einen holistischen Ansatz erfordern.
Dieser ganzheitliche Ansatz basiert auf Lenzings "Better Growth"- Strategie, die sich auf Nachhaltigkeit, Innovation, Exzellenz und Premiumisierung konzentriert. Konkret geht Lenzing auf die Erwartungen von Verbraucher:innen, Behörden und Verbänden ganzheitlich ein, indem sie öffentlich (z.B. durch Policies, Whitepaper, Lenzings Globalem Verhaltenskodex und Lenzings Globalem Verhaltenskodex für Lieferanten) über ihre Bemühungen berichtet, um ihr Angebot fortlaufend zu verbessern, proaktiv die aktuellen und künftigen Anforderungen zu erfüllen und für angemessene Transparenz in Bezug auf ihre Aktivitäten zu sorgen.
Weitere Informationen über Lenzings Interaktion mit ihren Kunden und damit indirekt auch mit ihren Verbraucher:innen und Endnutzer:innen finden Sie im Abschnitt "Einbeziehung von Stakeholdern" in diesem Kapitel.
Lenzings Strategie ist aktiv in ihrer Quality Policy beschrieben. Um die Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten und das eigene Engagement zu erfüllen, investiert Lenzing in Menschen und Innovationen und arbeitet aktiv mit Rohstofflieferanten zusammen, um langfristige Beziehungen aufzubauen. Regelmäßiges Kundenfeedback und Wettbewerbsvergleiche sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung von Lenzings Abläufen, Services und Produkten und schaffen einen Mehrwert für Lenzing und ihre Kunden. Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt "Maßnahmen" in diesem Kapitel.
Es ist unerlässlich, dass Lenzings Produkte die geltenden Sicherheitsstandards und -gesetze erfüllen und, wenn möglich, übertreffen. In der Lenzing Policy für Product Safety verpflichtet sich Lenzing, die Einhaltung dieser Policy und hoher interner Standards durch entsprechende Überprüfungen und Bewertungen kontinuierlich zu fördern.
Das Ziel der Abteilung Product Safety & Regulatory Affairs (PSRA) besteht darin, alle notwendigen Schritte und Maßnahmen zu ergreifen, damit die von der Lenzing Gruppe verkauften Celluloseprodukte (regenerierte Cellulosefasern und Vliesstoffe, Filamente und Cellulosepulver) den Gesetzen, Verordnungen und Normen für das Vliesstoff- und Textilfasergeschäft entsprechen und für den vorgesehenen Verwendungszweck sicher sind.
Obgleich die LENZING™ Fasern auf ihre Produktsicherheit getestet werden, liegt letztendlich die Verantwortung für die Gesundheit der Konsument:innen bei den Unternehmen, die daraus fertige Produkte erzeugen.
[ESRS S4-1; GRI 2-23, 2-25, 3-3c, 416-1, 416-2, 417-2]
Weitere Informationen über Lenzings Globalen Verhaltenskodex und Lenzings Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik". Ausführliche Informationen über die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt der Lenzing Gruppe finden Sie im Kapitel "Umweltverschmutzung".
Die bei Lenzing eingeführten Policies sind nicht nur Bestandteil ihrer Strategie zur Produktsicherung und -sicherheit, sondern strukturieren auch die Bemühungen zur Produktion hochwertiger Produkte.
Lenzing legt großen Wert auf Innovation und Technologie für hochwertige Produkte und arbeitet dabei eng mit ihren wichtigsten Lieferanten zusammen, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Bei ihrem kundenorientierten Ansatz bezieht das Unternehmen alle Mitarbeiter:innen in die Verbesserung der Standards ein. Globale "Centers of Excellence" werden eingerichtet, um sofortige technische Unterstützung zu bieten. Kontinuierliche Verbesserungen werden durch Kundenfeedback und Benchmarking mit der Konkurrenz vorangetrieben. Lenzing setzt sich anspruchsvolle Jahresziele, überwacht die Einhaltung von Vorschriften und verwendet externe Zertifizierungen für Standards und Produkte.
Mit dieser Policy verpflichtet sich Lenzing zu hohen Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards, die beim Produkt-Fertigungsprozess befolgt werden. Darüber hinaus verpflichtet sich Lenzing, eine interne Datenbank mit Sicherheits-, Gesundheitsund Umweltdaten über die absichtlichen Produktbestandteile zu führen. Des Weiteren verschreibt sich Lenzing einem strengen Produkttest- und Kennzeichnungsplans in Übereinstimmung mit den geltenden internationalen Standards, Zertifizierungen, Normen
58 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
und Gesetzen für die Produktsicherheit. Darüber hinaus vermeidet Lenzing Tierversuche59 für ihre Produkte oder Inhaltsstoffe, sofern diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind oder nicht durch Alternativen ersetzt werden können. Wenn Tierversuche unvermeidlich sind, werden sie gemäß den "3Rs" (Replacement, Reduction and Refinement) auf ein unerlässliches Maß verringert.
Lenzings Guideline für Sauberkeit und Hygiene legt Regeln für die Produktionsstandorte fest, um jede Art von Verunreinigung der erzeugten Produkte vorzubeugen und zu vermeiden sowie die Festlegung von Design- und Wartungsgrundsätzen für eine saubere Arbeitsumgebung.
[ESRS S4-3; GRI 2-25]
In 2017 wurde ein online-basiertes Whistleblower System eingeführt, über das Mitarbeiter:innen, Kunden, Lieferanten und andere Dritte ihre Bedenken äußern können. Über diese Plattform können Einzelpersonen Probleme wie Korruption, Bestechung, Interessenkonflikte, Verstöße gegen das Kartellrecht und Verletzungen des Kapitalmarktrechts melden. Das BKMS® Whistleblower System "Tell us", ist auf der Lenzing Website zugänglich und gewährleistet Anonymität. Nach Eingang der Meldungen bewertet ein Team von Rechtsexperten die Vorfälle und leitet sie bei Bedarf an den/die Group Compliance Officer oder den/die Local Compliance Officer weiter. Die anonyme Meldefunktion gewährleistet, dass Einzelpersonen ihre Bedenken äußern können, ohne Vergeltungsmaßnahmen befürchten zu müssen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Kapitel "Unternehmenspolitik".
[ESRS S4-4; GRI 2-25, 3-3d]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Es gibt unabhängige Zertifizierungen von Dritten, um die Standards, Produkte und Managementsysteme zu zertifizieren und so die Einhaltung von Kunden- und regulatorischen Anforderungen sicherzustellen und die strategische Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie von Lenzing zu beurteilen.
Das von Lenzing angewandte Qualitätsmanagementsystem basiert auf ISO 9001:2015. Zusätzliche Qualitätsmanagementsysteme wie FAMI-QS und Hazard Analysis Critical Control Points (HACCP) sind für bestimmte Geschäftsbereiche eingerichtet. Sie bilden die Grundlage für alle relevanten Arbeitsprozesse und verstärken das Bestreben nach einer umfassenden Kundenzufriedenheit.
Die PSRA Abteilung verwaltet eine Vielzahl globaler externer Zertifizierungen in Bezug auf Produktsicherheit für verschiedene Anwendungen (z.B. Lebensmittelkontakt, Hautkontakt) und Nachhaltigkeit (z.B. biologische Abbaubarkeit) und bewertet neue Zertifizierungsanträge. Diese Zertifikate dienen der Transparenz und belegen die Sicherheit und Compliance von Lenzing Fasern sowie deren Kompatibilität in den jeweiligen Anwendungsbereichen. Informationen zu allen Produktzertifizierungen der Lenzing Gruppe finden Sie auf dieser Website.
Wie bereits erwähnt, ist die PSRA Abteilung weltweit verantwortlich für die Sicherheit von Lenzing Fasern für die vorgesehenen Verwendungszwecke und für die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Standards für Faserunternehmen.
Daher werden neben externen Zertifizierungen Risikoanalysen für absichtliche Inhaltsstoffe durchgeführt und die Auswirkungen von geschäftsspezifischen Vorschriften, Standards und Anforderungen kontinuierlich überwacht und bewertet. PSRA bereitet entsprechende Erklärungen/Bestätigungen für Kundenanfragen zu relevanten Themen vor und steht entweder persönlich in Kontakt mit Industrieverbänden oder wird von Lenzing Vertretern über neue Themen und Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Geschäftsund Produktsicherheit informiert.
Lenzings strategische Richtung in Bezug auf Produktqualität und sicherheit belegt ihre Entschlossenheit, eine Führungsrolle auf dem Markt zu behalten, indem es in puncto Produktkonsistenz, funktionale Leistung, kundenorientierten Service, Produkttransparenz und Vertrauen in die Produktsicherheit für positive Auswirkungen sorgt. Darüber hinaus unterstützt Lenzing das Erreichen ihrer Geschäftsund Nachhaltigkeitsziele durch die kontinuierliche Verbesserung der Fertigungsprozesse und proaktive Überwachung künftiger regulatorischer Anforderungen. Dieser Fokus gestattet es Lenzing, ein Portfolio mit Premiumprodukten in einem Wettbewerbsumfeld aufrechtzuerhalten, in dem mehrere Faserhersteller alternative Angebote lancieren. Diese Aktivitäten haben sich zusätzlich positiv auf den Ruf der Marke Lenzing ausgewirkt und dazu geführt, dass die hohen Standards von Lenzing von wichtigen Kunden allgemein anerkannt werden. Weiters ist das Produktportfolio von Lenzing aufgrund seiner umweltfreundlichen Produktionsprozesse gut aufgestellt mit Blick auf künftige Gesetze zur Verringerung des Kunststoffverbrauchs, Kreislaufwirtschaft und die zunehmende Verwendung von recycelbaren Rohstoffen.
Die Anwendungsvielfalt des Produktportfolios von Lenzing ebnet als alternative Komponente den Weg in Bereiche, in denen natürliche und/oder synthetische Fasern überwiegen. Obwohl Lenzings Anteil bei solchen Anwendungen ständig wächst, werden die regulatorischen und Leistungsanforderungen meist durch traditionelle Komponenten und deren Eigenschaften bestimmt. Strengere Vorschriften für traditionelle Komponenten können sich negativ auswirken, indem sie den Einsatz von Lenzings Produkten für die jeweiligen Anwendungen unnötig erschweren. Dieses Risiko wird durch die proaktive Teilnahme von Lenzing an den relevanten Verbänden gesteuert.
Bei den neuen Produktionsstandorten in Prachinburi (Thailand) und Indianópolis (Brasilien) haben sich die Qualitätskennzahlen im Ein-
59 "im Sinne der Richtlinie 2010/63/EU"
klang mit dem geplanten Hochfahren der Anlagen ständig verbessert. Die Standorte für die Faserproduktion in Nanjing (China) und Purwakarta (Indonesien) haben erfolgreich auf Modalfasern und Viscoseprodukte umgestellt, um den Bedarf der regionalen Kunden zu erfüllen und umweltfreundlichere Produkte anzubieten. Das globale Programm zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, das aus standortbezogenen Qualitätsverbesserungsprojekten besteht, wurde im Laufe des Jahres fortgesetzt und brachte zusätzliche Vorteile für Lenzing Produkte an allen Fertigungsstandorten.
2023 wurden mehrere verbleibende Projekte der strategischen Initiative Fiber Quality abgeschlossen (z.B. Kundensegmentierung). Gleichzeitig wurde bei neuen strategischen Initiativen mit dem Roll-out bestehender Prozesse an den Standorten für Faserzellstoff, Bioraffinerie und Co-Produkte begonnen (z.B. Non-Conformity-Management, Beschwerdemanagement). Dieses Jahr war gekennzeichnet von Änderungen im Integrierten Managementsystem mit dem Wechsel zu einer neuen ISO-Zertifizierungsstelle und der Einführung neuer Managementsysteme zur Erlangung der SURE- und Bureau of Indian Standards-Zertifizierungen.
Risikoanalysen und -bewertungen für neue absichtliche und nichtabsichtliche Inhaltsstoffe werden im Rahmen formeller Compliance-Prüfungen durchgeführt. Darüber hinaus wurde eine umfassendere und systematische Prüfung eingeführt, die laufend durchgeführt wird, um zu bestätigen, dass die von externen Verbänden definierten Stoffe nur in geringer Konzentration oder nicht enthalten sind. Geschäftsspezifische Vorschriften, Standards und Anforderungen werden kontinuierlich überwacht, bewertet und dokumentiert. Im Berichtsjahr lösten diese Bewertungen keine zusätzlichen Maßnahmen aus, um den hohen internen Standards gerecht zu werden. Infolgedessen mussten die Produkte von Lenzing in Bezug auf die Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit nicht verbessert werden.
Um Lenzings Entschlossenheit zu Transparenz und Kunden-/Verbraucher:innenkommunikation zu unterstreichen, wurde eine Verbesserung der internen Prozesse für die Sicherheit der Wertschöpfungskette und die Sorgfaltspflicht bei der Rohstoffbeschaffung eingeführt, um die Geschwindigkeit und Klarheit der Kundenkommunikation zu verbessern.
[ESRS S4-5; GRI 3-3e, 416-1, 416-2, 417-2]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
Ungeachtet der Energiepreise, weltweiten politischen Entwicklungen, Schwankungen der Marktnachfrage, die die operativen Tätigkeiten beeinflussen und sich auf die Produktqualität auswirken, wurden die Qualitätsabweichungen weiter reduziert. In den meisten Lyocell- und Viscosewerken von Lenzing wurden weitere Verbesserungen in den wichtigsten Fehlerkategorien erzielt. Die Leistung wird weiter gegenüber 2022 verbessert. Dies spiegelt sich auch in den qualitätsbezogenen konzernweiten Leistungskennzahlen (KPIs) wider (z.B. Verringerung des Anteils schlechter Qualität, Anstieg des First-Time-Right-Anteils). Die Zahl der gerechtfertigten Produkt- und Logistikbeschwerden im Fasergeschäft wurden 2023 gegenüber 2022 weiter reduziert. Die derzeitige Leistung zeigt die Wirksamkeit der Qualitätsverbesserungen, die sowohl im Bereich der Produkt- als auch der Servicequalität vorgenommen wurden. Lenzing ist zuversichtlich, dass alle Produkte in ihrem jeweiligen Einsatzbereich eine gute Performance zeigen.
Wie in den Vorjahren gab es keine Beschwerden oder Vorfälle über regulatorischer Nichtkonformität, die von (in)direkten Kunden oder Behörden erhoben wurden in Hinsicht auf Produkt- und Serviceinformationen, Produktkennzeichnung sowie von Auswirkungen von Lenzings Produkten auf die Gesundheit und Sicherheit. Es gab eine Kundenbeschwerde zur Compliance bei der Produktzertifizierung (FSC® Kundenbeschwerde über ein Analysezertifikat, in dem der falsche Zertifikatscode angegeben war). Sie wurde bearbeitet und gemeinsam mit der Zertifizierungsstelle beigelegt.
Im Jahr 2023 führte die PSRA-Abteilung plangemäß neun Risikobewertungen für neue Produktionschemikalien durch, die keine zusätzlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit zur Folge hatten. Darüber hinaus wurden keine Änderungen der einschlägigen Vorschriften festgestellt, die zusätzliche Risikobewertungen erforderlich gemacht hätten.
Die Komplexität der Kundenanfragen im Zusammenhang mit dem Compliance Status des Unternehmens in Bezug auf seine Managementsysteme, Betriebspraktiken, Produktzertifikate, die Einhaltung von Vorschriften und die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen hat zugenommen. Alle Anfragen wurden geprüft, nach Themen kategorisiert, dem entsprechenden Team oder der entsprechenden Person zur Bearbeitung zugewiesen und nach intern festgelegten Kennzahlen (KPIs) beantwortet.

[GRI 2-2, 3-3f]
Lenzing interagiert durch kundenorientierte Organisation direkt mit ihrer Kundenbasis und indirekt mit Verbraucher:innen und Endnutzer:innen durch die Teilnahme an internationalen Verbänden, Konferenzen, Foren, Diskussionsgruppen und Interessengruppen der Branche, die sich auf Produktsicherheit und regulatorische Aspekte konzentrieren und die Kundenerwartungen zum Ausdruck bringen.
Spinnereien, Webereien, Fabriken, Färbereien und Veredler sowie Modemarken und Einzelhändler gehören zu den Geschäftspartnern von Lenzing. Die PSRA Abteilung von Lenzing arbeitet mit ihren Kunden zusammen, indem sie Kundenanfragen beantwortet und an neuen Kundenzertifizierungsanfragen und -anforderungen arbeitet.
– MANAGEMENTANSATZ
Von Lenzing und ihren Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie im Einklang mit dem globalen Verhaltenskodex der Lenzing Gruppe und den Corporate-Governance-Richtlinien ehrlich und transparent handeln. Diese Erwartungen an die Einhaltung von Vorschriften gehen über die gesetzlichen Anforderungen und behördlichen Standards hinaus, denn das Unternehmen strebt nach beispielhafter Qualität bei allen Produkten, Prozessen und im Umgang mit Kunden, Partnern und Aktionär:innen. Es liegt in der Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Fremdfirmenmitarbeiter:innen, diese Standards einzuhalten und zur Schaffung einer Kultur der Toleranz und Integrität beizutragen. Lenzing entwickelt außerdem ihr Compliance Management System weiter, um sicherzustellen, dass das Unternehmen Fehlverhalten verhindert, Compliance-Risiken minimiert und seine Mitarbeiter:innen wirksam schützt. Schulungen in Unternehmenspolitik stellen sicher, dass alle Mitarbeiter:innen das von ihnen erwartete Verhalten verstehen, und tragen zu einem Umfeld bei, in dem die Mitarbeiter:innen auf sichere Weise Bedenken äußern oder Fehlverhalten melden können. Auch von den Lieferanten wird erwartet, dass sie die höchsten Berufs- und Ethikstandards in der Branche erfüllen, denn die Unternehmenspolitik gilt nicht nur für Lenzings eigenen Betrieb, sondern auch für verantwortungsbewusste Beschaffung und die Lieferantenbeziehungen.
• Nichteinhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Verpflichtungen aufgrund des sich ständig ändernden internen und externen Geschäftsumfelds – Policies und Engagement
Entwicklung einer Interessenkonflikt Direktive und eines Selbstregistrierungstools – Nachhaltigkeitsziele, Maßnahmen und Fortschritte
Ziel "Einbeziehung der Lieferanten"
• Aktualisierung des Globalen Verhaltenskodex und Rollout entsprechender Schulungen
[ESRS G1 ESRS 2 GOV-1; GRI 2-25]60
Lenzing ist ein globales Unternehmen und handelt natürlich compliant. Das Compliance Management System ist integraler Bestandteil des Berichtssystems der Lenzing Gruppe. Die Compliance-Funktion zielt darauf ab, alle Lenzing Mitarbeiter:innen, Führungskräfte und Manager:innen durch vorbeugende risikoorientierte Maßnahmen und durch einheitliche Erkennungs- und Reaktionsprozesse zu beraten und zu unterstützen und so letztendlich vor negativen Folgen von Verstößen gegen Gesetze und Werte zu schützen.
Lenzing strebt nach beispielhafter Qualität bei Produkten und Prozessen sowie nach Integrität und Ehrlichkeit im Umgang mit Geschäftspartnern und Aktionär:innen. Compliance steht in der Lenzing Gruppe nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und regulatorischer Standards. Compliance ist für Lenzing eine Frage der Haltung, die auch Ausdruck einer Kultur der Toleranz und Integrität im Umgang miteinander ist. Das Thema Compliance ist somit über die aktive Verantwortung aller Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sowie eine gemeinsame Wertekultur in der gesamten Gruppe fest verankert. Lenzing stellt sicher, dass alle gemeldeten Fälle von mutmaßlicher Non-Compliance gründlich untersucht werden und toleriert keine Form von Verstößen gegen die Vorschriften, wenn solche entdeckt werden.
Lenzings Compliance-Organisation ist eine länderübergreifende Organisation mit internationalen Expert:innen, die vom Group Compliance Officer geleitet wird. Er/sie berichtet direkt an den Vorstand und den Aufsichtsrat. Jede Führungskraft ist aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Regeln bei allen Mitarbeiter:innen bekannt sind, verstanden und eingehalten werden. Weitere Informationen über die Rolle des höchsten Leitungsorgans bei der Überwachung des Managements von Auswirkungen finden Sie im Corporate-Governance-Bericht. Lenzing erwartet von allen Mitarbeiter:innen, die Verhaltensregeln mit zu tragen und zu beachten. Sie sind auch aufgefordert, aufmerksam zu sein, genau hinzusehen und zu melden, wenn sie Verbesserungspotenzial erkennen oder einen Verstoß gegen Regeln und Werte aufdecken.
[ESRS G1 ESRS 2 IRO-1]
Ziel des Aufbaus und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance Management Systems ist es, Compliance-Verstöße gegen die Interessen des Unternehmens zu verhindern, zu erkennen und darauf zu reagieren; Haftungsrisiken und Reputationsschäden zu vermeiden, die Geschäftsleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen des Unternehmens zu beraten und zu schützen sowie die Effizienz durch die Koordination der bestehenden Compliance-Aktivitäten zu steigern. Das Compliance Management System entspricht der folgenden Struktur (Abb. 16):
60 Zusätzlich zur GRI-Angabe wird der entsprechende ESRS-Abschnitt vermerkt. Ein Anspruch auf Erfüllung des ESRS besteht in diesem und den folgenden Kapiteln nicht.
| Unternehmensstrategie Unternehmenswerte |
||||
|---|---|---|---|---|
| Management Verantwortung und Überwachung | ||||
| Vorbeugen | Erkennen | Reagieren | ||
| Compliance Riskoanalyse- und monitoring | ||||
| Verhaltenskodex Direktiven, Policies Prozesse und Kontrollen Compliance Training/Beratung Compliance Leistungskriterien |
Whistleblower-System Mitarbeitergespräche/-befragungen Geschäftspartnerprüfung Audit, Prüfungen Datenanalysen |
Compliance Untersuchung Falldokumentation Sanktionierung Prozess-/Kontrollverbesserung Remediation |
||
| Compliance Kommunikation – intern und extern | ||||
| Evaluation und Dokumentation | ||||
| Kontinuierlicher Verbesserungsprozess |
Compliance basiert auf den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe und fördert durch Maßnahmen die Integrität im Unternehmen. Formale Strukturen, wie die Zuweisung von Verantwortlichkeiten, die laufende Überwachung sowie Strukturen für Kommunikation, Evaluierung und Dokumentation sind wesentliche Bestandteile des Compliance Management Systems.
Das laufende Compliance-Programm basiert auf den folgenden Säulen:
In den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates am 1. März 2023, 6. September 2023 und am 14. November 2023 berichtete der Compliance Officer in einem gesonderten Tagesordnungspunkt über Inhalt, Zielsetzung und Stand der Compliance-Organisation, den Aufbau des Compliance Management Systems, Schulungen, interne und externe Untersuchungen sowie verschiedene Compliance-Maßnahmen (Kommunikation, Umfragen).
Um an verschiedenen Standorten und Ländern auf der ganzen Welt eine Vielzahl von gesetzlichen Regelungen und Standards zu beachten, sind Compliance-Maßnahmen und geschäftsethisches Verhalten für Lenzing von entscheidender Bedeutung. Lenzing legt größten Wert auf die Integrität und das gesetzeskonforme Verhalten aller Mitarbeiter:innen sowie aller Geschäftspartner. Deshalb hat Lenzing ihre Grundsätze für regelkonformes Verhalten in ihrem Globalen Verhaltenskodex verankert, der 2023 aktualisiert wurde. Er dient allen Mitarbeiter:innen als Leitfaden, Orientierungshilfe und Ratgeber zugleich, damit diese in jeder Situation wissen, wie angemessen und regelkonform zu reagieren ist. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter:innen von Lenzing darauf hingewiesen, dass Verstöße gegen den Globalen Verhaltenskodex schwerwiegende Konsequenzen (zivil-, straf-, verwaltungsstrafrechtliche und/oder disziplinarische Folgen bis hin zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses) nach sich ziehen. Der Verhaltenskodex ist im Intranet ("Lenzing Connect") für alle Mitarbeiter:innen in den Konzernsprachen verfügbar und auf der Unternehmenswebsite auch für externe Stakeholder zugänglich. Ergänzt wird der globale Verhaltenskodex durch den Globalen Verhaltenskodex für Lieferanten, der die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten ihrer Lieferanten hinsichtlich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken ausdrückt. Eine Übersicht über weitere öffentlich zugängliche Policies, zu denen sich Lenzing verpflichtet hat, ist hier zu finden.
Alle öffentlichen Policies der Lenzing Gruppe sind unter folgendem Link abrufbar: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ. Verweise auf internationale Vorschriften in den Policies der Gruppe finden Sie in der Tabelle "Referenzen in Richtlinien" im Anhang. Um sicherzustellen, dass es im Einflussbereich von Lenzing keine Menschenrechtsverletzungen gibt, hat Lenzing eine Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die sich auf die Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD), die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) und Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) bezieht. Weitere Informationen über Policies zur Achtung der Menschenrechte finden Sie im Kapitel "Eigene Belegschaft". Jede der Selbstverpflichtungen wurde vom Vorstand der Lenzing Gruppe, der ehemaligen Konzernleitung bzw. den Geschäftsführern von Lenzing Fibers Grimsby Ltd. genehmigt (Modern Slavery Act der Lenzing Fibers Grimsby Ltd.). Die Policies und Richtlinien sind für alle Mitarbeiter:innen über Lenzings Intranet zugänglich. Sie sind in den folgenden Sprachen verfügbar: Deutsch, Englisch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Portugiesisch und Thai.
Der oder die Dokumentenverwalter:in ("Verwalter:in") im Bereich Compliance ist der Group Compliance Officer, der somit die Verantwortung für die Weitergabe eines Dokuments an die entsprechenden Geschäftseinheiten trägt. Compliance-Guidelines und - Materialien werden in Lenzings Intranet gespeichert und den Compliance-Stakeholdern zur Verfügung gestellt. Die Ressourcen werden von Lenzing Global Compliance verwaltet, aktualisiert und ergänzt.

Neben Lenzings Globalem Verhaltenskodex gibt es weitere interne Regeln und Verhaltensgrundsätze (sogenannte Direktiven), die dazu beitragen, dass das tägliche Handeln im Einklang mit den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen und dem Anspruch von Lenzing an die Integrität aller Mitarbeiter:innen steht. Direktiven definieren Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe verbindlich sind. Die Einstufung eines Dokuments als Direktive impliziert, dass die Nichteinhaltung zu Sanktionen und im schlimmsten Fall zur Entlassung führen kann. Zu den wichtigen Direktiven gehören u. a. die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive, die Kartellrechts Direktive, die Whistleblower Direktive, die Emittenten-Compliance Direktive, die Anti-Geldwäsche Direktive und die Know-how Schutz Direktive.
Alle Lieferanten der Lenzing Gruppe müssen sich an Lenzings globalen Verhaltenskodex für Lieferanten halten. Holz- und Zellstofflieferanten erfüllen zusätzlich die Policy für Holz- und Zellstoff. In dieser Policy bevorzugt Lenzing Lieferanten, die den FSC®- oder PEFC-Standards entsprechen. Lenzing erwartet von ihren Lieferanten, dass sie bei allen Tätigkeiten Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken berücksichtigen. Um die Einhaltung dieses Kodex zu gewährleisten, sind die Lieferanten verpflichtet, Lenzing und/oder ihren Vertreter:innen nach vorheriger Ankündigung Zugang zu ihren Einrichtungen und allen relevanten Unterlagen zu gewähren und Bewertungen mithilfe von Lieferantenbewertungsinstrumenten durchzuführen.
Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu den höchsten Standards ethischer Geschäftsprinzipien und verpflichtet sich zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Geldwäsche zielt darauf ab, Geld aus illegalen Transaktionen in den legalen Kreislauf zu bringen. Terrorist:innen versuchen, Geld aus illegalen und auch legalen Transaktionen für terroristische Aktivitäten zu beschaffen. Lenzing vermeidet Geschäfte mit Kriminellen und stellt durch eine Reihe von Präventivmaßnahmen sicher, dass nicht unwissentlich Beihilfe zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung geleistet wird. Die Anti-Geldwäsche Direktive beschreibt die bei Lenzing implementierten Prozesse und Kontrollmechanismen. Die Direktive wurde im Jahr 2020 eingeführt. Im Jahr 2022 wurden Instrumente für den KYC-Prozess (Know Your Counterpart) eingeführt, um Lenzings Geschäftspartner zu identifizieren und ihre Identität zu überprüfen. Darüber hinaus können Geschäftspartner auf negative Medien, Politische exponierte Person (PEP) und Sanktionen überprüft werden, um das Risiko von Geschäftsbeziehungen mit illegalen Geschäftsaktivitäten zu vermeiden.
Lenzing duldet keine geschäftlichen Handlungen, Transaktionen oder Aktivitäten, die gegen die für das Unternehmen geltenden Kartellrechts- und Wettbewerbsgesetze verstoßen, und beteiligt sich auch nicht an solchen. Das Unternehmen respektiert geltende Handelsgesetze und -beschränkungen, die von den Vereinten Nationen oder anderen nationalen oder supranationalen Körperschaften oder Regierungen auferlegt werden. Um zu gewährleisten, dass alle relevanten kartellrechtlichen Vorschriften in der Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden, dient die interne Kartellrechts Direktive als Ergänzung zum Globalen Verhaltenskodex. Sie gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit geltendem Wettbewerbsrecht. Sie informiert alle Mitarbeiter:innen über das korrekte Verhalten im Umgang mit Geschäftspartnern und zeigt auf, welche Aktivitäten ein erhöhtes Risiko für Kartellrechtsverstöße darstellen können. Darüber hinaus trägt diese Direktive dazu bei, das Vertrauen in den Geschäftsbeziehungen zu fördern, Lenzings Reputation zu wahren sowie Kosten, Risiken und Schäden, die durch einen Verstoß gegen das Kartellrecht entstehen, zu vermeiden oder zu reduzieren.
Die Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive (ABC-Direktive) ergänzt den globalen Verhaltenskodex von Lenzing, indem sie globale Mindeststandards festlegt, um zu gewährleisten, dass die Aktivitäten von Lenzing ethisch korrekt und integer durchgeführt werden. Ziel dieser Direktive ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Vorschriften zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption in der gesamten Lenzing Gruppe bekannt sind und eingehalten werden. Die Direktive gilt für alle Geschäftstätigkeiten und Aktivitäten in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Anti-Korruptionsgesetzen, einschließlich des österreichischen Strafgesetzbuches, des United Kingdom Bribery Act 2010 und des U.S. Foreign Corrupt Practices Act. Die Direktive definiert klar, was unter Bestechung, Korruption und Beschleunigungsgeldern zu verstehen ist. Zusammen mit dem globalen Verhaltenskodex legt sie fest, was als akzeptables Verhalten gilt. Die Entgegennahme und das Überreichen von Geschenken sowie die Annahme und Gewährung von Bewirtungen oder Einladungen bedürfen, je nach Geldwert. einer besonderen Genehmigung im Rahmen des Registrierungstools für Geschenke und Bewirtungen. Dafür wurden für alle Legal Entities landesspezifische Grenzwerte definiert.
Spezialisierung und Innovationskraft sind Schlüsselfaktoren für den weltweiten Erfolg von Lenzing. In der heutigen Wirtschaft gehören Informationen und Know-how, als Ergebnis von Investition in Forschung und Entwicklung, Kreativität und unternehmerischer Initiative, zu den wichtigsten Faktoren für die Entwicklung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen. Lenzings Know-how ist ein zentraler Vermögenswert, der mit allen Lenzing zur Verfügung stehenden Mitteln bewahrt und geschützt werden muss. Der Schutz von Know-how bezieht sich nicht nur auf die Technologieführerschaft von Lenzing, sondern erstreckt sich auch auf die vielen anderen weltweiten Aktivitäten des Unternehmens, einschließlich Geschäftsgeheimnisse. Alle Mitarbeiter:innen sind Schlüsselfaktoren im zukünftigen Know-how-Schutzprogramm von Lenzing und daher von dem in dieser Direktive beschriebenen Prozess zum Knowhow-Schutz direkt betroffen.
Der Zweck dieser Direktive ist es, einen Rahmen für die Untersuchung von wesentlichen und begründeten Verstößen gegen Gesetze, den Globalen Lenzing Verhaltenskodex oder interne Policies und Direktiven, wie sie im Intranet dargelegt sind.
[ESRS G1-2; GRI 2-16, 204-1, 308-1, 414-1]
Alle Policies und Direktiven kommen im täglichen Umgang mit den Lieferanten zum Tragen. Lenzing kann dabei als Vorbild für das Geschäftsverhalten in der Branche vorangehen, erwartet aber auch die gleichen Standards von ihren Geschäftspartnern.
Die wichtigsten verwendeten Chemikalien mit einem Anteil von etwa 85 Prozent am gesamten Beschaffungsvolumen sind Natronlauge (NaOH), Kohlenstoffdisulfid (CS2), Schwefelsäure (H2SO4), Schwefel (S), Schwefeldioxid (SO2), Weichmacher, Flammschutzmittel, Modifikatoren, N-Methylmorpholin-N-Oxid (NMMO), Titandioxid (TiO2) und Zinksulfat (ZnSO4). Die Zahlen zur Chemikalienbeschaffung werden aus Vertraulichkeitsgründen nicht offengelegt.
Das Ziel, 80 Prozent der wichtigsten Lieferanten (nach Einkaufswert) zu bewerten, wurde 2019 erreicht. Weiterhin werden Lieferanten geprüft (Tabelle 49). Aufgrund des sich verändernden Marktumfelds kann sich die Lieferantenbasis ändern. Daher, wurde 2022 ein neues Ziel gesetzt, die Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Einkaufsausgaben entfallen, fortlaufend einzubeziehen, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern (Ziel "Einbeziehung von Lieferanten"). Dieses Ziel wurde auch auf andere Bewertungsmöglichkeiten als EcoVadis ausgedehnt. Als Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels hat Lenzing 2022 Nachhaltigkeitsklauseln in die Verträge mit ihren wichtigsten Chemielieferanten aufgenommen. Zu den Bedingungen zählen unter anderem die Festlegung von Treibhausgas (THG)-Reduktionszielen, die von der Science Based Target Initiative genehmigt wurden, die Bereitstellung von Informationen über den CO2-Fußabdruck von Produkten sowie über die Wasserknappheit an den Produktionsstandorten, von denen Lenzing Produkte bezieht.
Das gesamte EcoVadis-Rating, das die Lieferanten der Lenzing Gruppe 2023 erzielten (54,2), ist 8,2 Punkte höher als das durchschnittliche EcoVadis-Rating (46). Zudem ist die Gesamtleistung der Lenzing-Lieferanten um 1,9 Punkte gestiegen verglichen mit 2022, als das Gesamtrating bei (52,3) lag. Das zeigt eindeutig, dass die Lieferanten in der Lieferkette von Lenzing kontinuierlich ein überdurchschnittliches Rating unter den von EcoVadis bewerteten Lieferanten erzielen. Die Verbesserung des Gesamtratings vom letzten Jahr zu diesem spiegelt die wachsende Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in Organisationen und die Bemühungen von Einkäufer:innen für nachhaltige Lieferpartner wider.
Derzeit laufen aktive Verhandlungen mit den Lieferanten bezüglich ihrer Einbeziehung in die Nachhaltigkeitsbewertung. Inzwischen wurden über 600 Lieferanten mithilfe des EcoVadis-Tools nach sozialen und ökologischen Kriterien bewertet.
| 2017 | 82 |
|---|---|
| 2018 | 93 |
| 2019 | 102 |
| 2020 | 152 |
| 2021 | 163 |
| 2022 | 387 |
| 2023 | 608 |
| Regionale Herkunfta von Chemikalien |
Tabelle 50 | ||
|---|---|---|---|
| Regionale Herkunft |
Keine regionale Herkunft |
||
| 2021 | 94 % | 6 % | |
| 2022 | 73 % | 27 % | |
| 2023 | 88 % | 12 % |
a) Regional ist definiert als das gleiche Land und die benachbarten Länder, in denen sich die wesentlichen Betriebsstätten befinden. Zu den wesentlichen Betriebsstätten zählen alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe.
80 Prozent aller eingekauften Chemikalien (in Tonnen) wurden 2023 von 30 Lieferanten geliefert. Die Beziehungen zu diesen Lieferanten sind sehr stabil. Im Jahr 2022 wurde aufgrund der Nichtverfügbarkeit von Natronlauge auf dem europäischen Markt eine höhere Menge aus anderen Regionen importiert. Im Laufe des Jahres 2023 stabilisierte sich diese Verfügbarkeit kontinuierlich, was zu einem höheren Anteil an regional bezogenen Chemikalien im Vergleich zu 2022 führte (Tabelle 50). Regional in diesem Fall betrifft alle Lieferungen aus demselben Land oder einem Nachbarland wie der Zielstandort.
Die regionale Holzversorgung ist für Lenzing wichtig, weil sie eine Maßnahme zur Verringerung der THG-Emissionen durch den Transport darstellt. Lenzing betreibt drei Zellstoffwerke, in denen Holz zu Faserzellstoff verarbeitet wird. Am Standort Lenzing (Österreich) werden hauptsächlich Buche sowie kleine Mengen von anderen Harthölzern und Fichte verarbeitet. Die Anlage in Paskov (Tschechische Republik) verwendet dagegen meist Fichte. Die Anlage in Indianópolis (Brasilien) verarbeitet ausschließlich Eukalyptus aus einer eigenen Plantage. Lenzing versucht, das Holz für ihre Zellstoffwerke in Europa so lokal wie möglich zu beschaffen.
Holzbeschaung für die rmeneigenen Faserzellstowerke in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechische Republik) Buche und Fichte nach Ländern, 2021 bis 2023.
"Andere Länder" für den Standort Lenzing sind Frankreich, die Schweiz und Polen. Abb. 18


Zellstofabrik Paskov
Zur Gewährleistung kurzer Transportwege und Lieferfristen stammt der Großteil des benötigten Holzes aus regionalen Quellen. Der Anteil regionalen61 Holzes am Standort Lenzing (Österreich) betrug im Jahr 2021 95,2 Prozent, 2022 93,8 Prozent und 2023 96,5°Prozent. Am Standort Paskov (Tschechische Republik) befindet sich der Anteil der regionalen Versorgung seit 2019 konstant bei 100 Prozent. Die zugrunde liegenden Zahlen sind dem Anhang zu entnehmen.
Lenzing hat im Rahmen eines Joint Venture namens LD Celulose gemeinsam mit Dexco ein neues Zellstoffwerk in Brasilien gebaut, welches seit 2022 in Betrieb ist. Gegenwärtig werden rund 90.200 Hektar Plantagen bewirtschaftet, darunter rund 19.884 Hektar (Tabelle 29 im Kapitel "Biodiversität und Ökosysteme") geschützte Fläche, welche nicht der Holzbeschaffung, sondern dem Schutz von Flora und Fauna dienen. Diese Plantagen arbeiten vollständig in Übereinstimmung mit den Richtlinien und hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaffung von Holz und Faserzellstoff sowie nach den Anforderungen der führenden Zertifizierungssysteme.
Die für die Holzversorgung von LD Celulose zuständige forstwirtschaftliche Abteilung befindet sich in Triângulo Mineiro im Bundesstaat Minas Gerais.
Der regionale Anteil der Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
61 Die regionale Holzversorgung erfolgt aus dem Land, in dem die Faserzellstoffanlage steht, sowie aus Nachbarländern, von denen das Holz direkt, ohne Grenzüberschreitung dritter Länder, bezogen werden kann.
Das in die LD Celulose Plantation Unit umgewandelte Gebiet wurde seit den 1970er-Jahren für die Viehzucht und intensive Landwirtschaft, aber auch für den Eukalyptusanbau genutzt. Für die LD-Celulose-Plantagen wurde kein einheimischer (Primär-)Wald umgewandelt. Die Plantagen sind über 800 km vom Amazonas-Regenwald entfernt.
Alle Lieferanten werden im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ihrer Produktionskette bewertet. Neben den regelmäßigen Audits führt Lenzing auch spezielle Evaluierungen sowohl für neue als auch für etablierte Lieferanten im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Einhaltung der Umwelt- und Sicherheitsstandards durch. Die Lieferanten werden regelmäßig befragt und mit Unterstützung von externen Experten hinsichtlich Umwelt- und Sicherheitsaspekten bewertet. Anschließend erfolgt eine abschließende Bewertung. Das Ergebnis wirkt sich auf die Gesamtbewertung des Lieferanten aus und stellt ein wesentliches Kriterium für die langfristige Zusammenarbeit dar. Bei der Analyse des Lieferantenrisikos wurden 2023 keine Lenzing-Lieferanten mit tatsächlichen und potenziellen negativen Auswirkungen auf die Umwelt identifiziert.
Die relevantesten Lieferanten für Lenzing sind jene, die aufgrund ihrer Größe und ihres Volumens ein erhöhtes Risiko bergen. Für die Bewertung dieser Lieferanten (ausgeschlossen Holz) wird das Online-Tool von EcoVadis verwendet, mit Ausnahme derer für Holz. Im Berichtsjahr wurden bei den Bewertungen der Nicht-Holz-Lieferanten keine Verstöße gegen ökologische, soziale oder ethische Standards festgestellt, die zur Kündigung bestehender Lieferverträge hätten führen können. Holzlieferanten werden anhand eines Due-Diligence-Prozesses bewertet, das den Kriterien für FSC® Controlled Wood folgt.
Die Nachhaltigkeitsleistung von Faserzellstofflieferanten wird jährlich anhand eines umfassenden Fragebogens untersucht, der u. a. Aspekte wie Beschaffungsstandards, Liefergebiete, Nachverfolgbarkeit der Lieferkette und THG-Emissionen abdeckt. Die Ergeb-
Alle Holzlieferanten (über 600 im Jahr 2023, die Hälfte davon in Privatbesitz) in allen Beschaffungsländern werden einmal jährlich bewertet. Dabei wird ein Bewertungssystem verwendet, das den Kriterien von FSC® Controlled Wood und PEFC Controlled Sources folgt. Alle Faserzellstofflieferanten sind nach den führenden Waldzertifizierungssystemen zertifiziert und beliefern Lenzing mit zertifiziertem oder kontrolliertem Faserzellstoff.
Das Managementsystem für die Holzbeschaffung von Lenzing gewährleistet, dass das gesamte Holz für die Faserzellstoffproduktion aus legalen und nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Um nachweisen zu können, dass die hohen Standards von Lenzing bei der Holzbeschaffung gewahrt werden, nutzt das Unternehmen die Zertifizierungssysteme FSC® und PEFC (Abb. 19). 100°Prozent der von der Lenzing Gruppe verwendeten Holz- und Faserzellstoffressourcen sind entweder FSC®- und PEFC-zertifiziert oder werden entsprechend dieser Standards kontrolliert (Abb. 20). Die Holzbeschaffung unterliegt jedes Jahr Überwachungs-/Rezertifizierungsaudits im Rahmen der FSC® und PEFC-Systeme.
Die folgenden Abbildungen zeigen den Zertifizierungsstatus des gesamten von Lenzing verwendeten Holzes oder Zellstoffes – sowohl direkt durch Eigenbeschaffung für die Faserzellstoffanlagen der Lenzing Gruppe als auch indirekt durch den Zukauf von Faserzellstoff. Alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind FSC®- CoC-zertifiziert (Chain of Custody). Die PEFC-CoC-Zertifizierung umfasst derzeit fünf Standorte (Tabelle 51).
| Zertifizierungsstatus der Lenzing Produktionsstätten - CoC-Status | ||||
|---|---|---|---|---|
| Standort | Land | Hauptprodukte | FSC® CoC | PEFC-CoC |
| Lenzing | Österreich | Viscose, Modal, Lyocell, Faserzellstoff |
• | • |
| Paskov | Tschechische Republik | Faserzellstoff | • | • |
| Purwakarta | Indonesien | Viscose | • | • |
| Nanjing | China | Viscose, Modal | • | • |
| Heiligenkreuz | Österreich | Lyocell | • | n.a. |
| Grimsby | Großbritannien | Lyocell | • | n.a. |
| Mobile | USA | Lyocell | • | • |
| Prachinburi | Thailand | Lyocell | • | n.a. |
| Indianópolis | Brasilien | Faserzellstoff | • | n.a. |
PEFC wird hauptsächlich für Holz aus Mitteleuropa verwendet. Die FSC®-Zertifizierung von Wäldern ist in dieser Region nicht weit verbreitet. Daher ist der Großteil des bezogenen Holzes zurzeit PEFCzertifiziert und erhält nach einem Due-Diligence-Prozess an den Lenzing Standorten den Status FSC® Controlled Wood. Der Standort Lenzing verfügt seit mehr als zwei Jahrzehnten über eine PEFC-CoC-Zertifizierung. Diese wird seit 2016 durch eine FSC®-CoC-
Zertifizierung ergänzt, die alle Lenzing Produktionsstandorte umfasst. Daher ist das gesamte beschaffte Holz in der Lenzing Gruppe entweder zertifiziert oder wird durch das FSC®- Zertifizierungssystem kontrolliert (Abb. 21).
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Zertizierungsstatus des gesamten Holzbedarfs an den Produktionsstandorten von Lenzing, direkt und in Form von zugekauftem Faserzellsto. Basis: verwendeter Faserzellsto nach Gewicht.
Zertizierungsstatus – Insgesamt zertiziertes und
FSC® CW Zertiziert 71 % 29 % Kontrolliert 0 % nicht zertiziert kontrolliertes Holz Abb. 20
"Zertiziert" ist die Summe aus "FSC®-Mix", "FSC® 100%" und "PEFC" und stellt die Menge an Faserzellsto dar, die zur Herstellung von Fasern mit dem entsprechenden Chain-of-Custody-Zertikat zur Verfügung steht.

Zertizierungsstatus – FSC® Mix und FSC® Controlled Wood Abb. 21
"FSC® CW gesamt" bezeichnet das gesamte kontrollierte Holz, FSC® Controlled Wood, plus PEFC-zertiziertes Holz, das nach dem Lenzing Due Diligence-Prozess als FSC® Controlled Wood anerkannt wurde. Der FSC®-Mix-Anteil entspricht der Menge an Zellsto, der mit einem FSC®-Mix Chain-of-Custody-Zertikat geliefert wird.
Faserzellstofflieferanten können mehr als ein forstbezogenes Zertifikat besitzen. Die meisten der in Nordamerika ansässigen Faserzellstofflieferanten tragen auch das Zertifikat der Sustainable Forest Initiative (SFI), die ebenfalls ein nationales Mitglied des globalen PEFC-Zertifizierungssystems ist und von diesem voll anerkannt wird. Ausführliche Erläuterungen zu den Zertifikaten, zu kontrolliertem Holz und zum internen Due-Diligence-System finden Sie im aktuellen Fokuspapier "Wood and pulp".
Forstbetriebe sind in Mitteleuropa in der Regel nicht sehr groß. Viele kleine Waldbesitzer:innen, für die die Forstwirtschaft ein Zusatzeinkommen darstellt, nehmen an keinem Zertifizierungsverfahren teil. Daher muss Lenzing verlässliche, aber begrenzte Mengen an solchem Holz beschaffen, das nicht nach FSC® oder PEFC zertifiziert ist. Dieser Anteil des Holzes wird nach diesen Standards kontrolliert. Außerdem sorgen die strengen Forstwirtschaftsgesetze und deren Durchsetzung in Mitteleuropa dafür, dass Waldbesitzer:innen nachhaltig wirtschaften müssen. Die Lenzing Policy für Holz und Zellstoff und der globale Verhaltenskodex für Lieferanten sind Teil aller Holzeinkaufsaktivitäten und werden den potenziellen Lieferanten vor Beginn einer Geschäftsbeziehung vorgelegt. Nur wenn diese Bedingungen akzeptiert werden, kann an Lenzing geliefert werden.
Der Due-Diligence-Prozess von Lenzing für die Holz- und Faserzellstoffbeschaffung sieht regelmäßige formale Audits vor. Noch wichtiger ist jedoch der tägliche informelle, persönliche Kontakt des Lenzing Einkaufsteams mit den Lieferanten. Lieferantenverträge können als Reaktion auf schwerwiegende Verstöße gegen Nachhaltigkeitsaspekte gekündigt werden. Dies ist in der Vergangenheit gelegentlich geschehen, wenn Lieferanten bestimmte Probleme nicht behoben haben. 2023 gab es keinen solchen Fall.
[ESRS G1-3; GRI 2-26, 3-3d, 205-2]
Eine Zusammenfassung der "Gesetzten Maßnahmen" findet sich im Managementansatz am Anfang dieses Kapitels.
Lenzing nimmt Beschwerden ernst und ergreift bei der Bekanntgabe von potenziellen negativen Auswirkungen umgehend entsprechende Maßnahmen. Lenzing hat Beschwerdemechanismen eingerichtet. Es gibt verschiedene interne Meldewege für Mitarbeiter:innen. Extern gibt es die Möglichkeit, Meldungen über ein Online-Tool einzureichen, das nicht nur allen Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe, sondern auch Kunden, Lieferanten und anderen Dritten weltweit zur Verfügung steht. Das Online-Tool ist auch über die Lenzing Webpage unter folgendem Link zu erreichen: Compliance – Lenzing – natürlich innovativ.
Der Zweck der Lenzing Whistleblower Direktive ist es, alle Mitarbeiter:innen zu ermutigen, in gutem Glauben mögliche Verstöße gegen Gesetze, den Globalen Verhaltenskodex oder die internen Regeln und Grundsätze von Lenzing anzusprechen. Die Direktive zielt darauf ab, allen Mitarbeiter:innen eine konkretere Orientierung und Information in die Hand zu geben, wie Compliance-Bedenken im Hinblick auf tatsächliche oder mögliche Regelverstöße gemeldet werden können. Sie macht klar, dass bei Erstattung von Hinweisen mit guten Absichten (d.h. mit dem begründeten Verdacht, dass ein potenzieller Verstoß aufgetreten ist, gerade erfolgt oder wahrscheinlich auftreten wird), die Beteiligten vor nachfolgender Bestrafung, Diskriminierung, Vergeltung, Benachteiligung, Belästigung oder Kündigung aufgrund einer solchen Meldung geschützt werden. Lenzing nimmt alle im Rahmen der Whistleblower Direktive geäußerten Bedenken ernst und legt in dieser Direktive klare Prozesse fest, wie Hinweise intern behandelt werden, wer in notwendige Untersuchungen einbezogen wird und welche Konsequenzen festgestellte Verstöße nach sich ziehen.
Um allen Mitarbeiter:innen sowie anderen Stakeholdern die Möglichkeit zu geben, Bedenken im Zusammenhang mit Themen wie Korruption, Bestechung, Interessenskonflikten, Kartellrecht und Kapitalmarktrecht zu melden, wurde 2017 ein online-basiertes Whistleblower System eingerichtet. Beschwerden können intern persönlich, per Telefon oder per E-Mail an Vorgesetzte, den Betriebsrat oder den Group Compliance Officer gerichtet werden. Darüber hinaus ist das BKMS® Whistleblower System ("Tell us") für jeden auf der Lenzing Webseite frei zugänglich, um Bedenken anonym zu äußern (verfügbar in allen relevanten Sprachen der Produktionsstandorte: Englisch, Deutsch, Tschechisch, Chinesisch, Bahasa, Thai und Portugiesisch). Nicht nur Mitarbeiter:innen können diese Bedenken berichten, sondern auch Kunden, Lieferanten und andere Dritte in aller Welt. Gemeldete Vorfälle werden von Jurist:innen eingeschätzt (gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern) und an den Group Compliance Officer oder den Local Compliance Officer weitergeleitet. Empfehlungen über das weitergehende Verfahren oder Einstellung der Untersuchung werden bereitgestellt. Dank dieses Systems können Bedenken anonym und ohne Angst vor Vergeltung weltweit eingereicht werden. Die professionelle Handhabung von Information schützt den Whistleblower und die betroffene Person. Die Meldungen werden gemäß der internen Ermittlungsrichtlinie gezielt bearbeitet. Das Audit-Komitee wird einmal pro Jahr über die Berichte informiert.
Um die Einhaltung aller Richtlinien zu gewährleisten und rasch auf Verstöße zu reagieren, ist es wichtig, dass die höchsten Leitungsorgane von den Bedenken in Kenntnis gesetzt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Geschäftsbericht der Lenzing Gruppe (Corporate-Governance-Bericht).
Im Juni 2022 initiierte Group Compliance eine Risikoumfrage beim Management aller juristischen Einheiten mit dem Ziel, mögliche Risiken und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Es ist geplant, diese Befragung des globalen Managements im Jahr 2024 zu wiederholen.
Eine wichtige Grundvoraussetzung für "richtiges" Verhalten ist das Verständnis für Regeln und Vorschriften. Daher wurde im Berichtsjahr das eLearning kontinuierlich erweitert, um den relevanten Zielgruppen die wichtigsten Inhalte der Compliance Direktiven zu vermitteln. Neue Mitarbeiter:innen erhalten eine Willkommensmappe mit dem Lenzing Globalen Verhaltenskodex. Darüber hinaus erhalten Mitarbeiter:innen mit IT-Zugang (ca. 6.000 Mitarbeiter:innen) eLearning-Kurse zum Globalen Verhaltenskodex, Whistleblowing und Know-how-Schutz. Andere Mitarbeiter:innen werden zu diesen Themen persönlich geschult. Mehr als 95 Prozent der Mitarbeiter:innen, denen diese e-Learning-Schulungen zugewiesen wurden, haben diese 2023 abgeschlossen (ca. 5.500 Mitarbeiter:innen). Alle Angestellten (3.376 Mitarbeiter:innen) wurden mit der ABC-Schulung betraut. Mehr als 97 Prozent (3.305 Mitarbeiter:innen) aller dieser Personen haben die Schulung 2023 absolviert. Eine spezielle Zielgruppe (268 Mitarbeiter:innen) wurde mit der Kartellrechtsschulung beauftragt. Mehr als 97 Prozent (261 Mitarbeiter:innen) haben diese Schulung 2023 absolviert. Eine spezielle Schulung zum Verhaltenskodex wurde den Führungskräften (342 Mitarbeiter:innen) zugewiesen und von 100 Prozent 2023 absolviert.
[ESRS G1-4; GRI 205-3, 206-1]
Siehe "Ziele" im Managementansatz am Anfang von diesem Kapitel. Alle Nachhaltigkeitsziele von Lenzing sind im Kapitel "Allgemeine Angaben" zu finden.
| Einbeziehung Einbeziehung der Lieferanten, auf die mehr als 80 Prozent der Ausgaben entfallen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu der Lieferanten verbessern. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
|---|---|---|
| Maßnahme(n) | Lenzing bewertet bis 2025,95 Prozent ihrer Top-Lieferanten, die 80 Prozent der Ausgaben repräsentieren, über EcoVadis, das Together for Sustainability Audit oder eine interne Bewertung/Auditierung. |
|
| Lenzing berücksichtigt Klima-, Wasser- und Chemikalienkriterien beim Beschaffungsprozess ihrer wichtigsten Chemikalienlieferanten. |
Kontinuierlich Auf Kurs |
|
| Rund 600 der wichtigsten Lieferanten von Lenzing wurden von EcoVadis bewertet. Acht Lieferanten wurden von Lenzing im Rahmen des Auditprogramms "Together for Sustainability" geprüft. 40 Prozent der Ausgaben wurden durch diese Bewertungen abgedeckt. Die Lieferverträge der wichtigsten Chemielieferanten für Lenzing |
Status in 2023
Compliance-Verstöße werden über das Whistleblower System in der Abteilung "Legal, IP und Compliance" erfasst. Während des Berichtszeitraums gab es keine öffentlichen Klagen im Zusammenhang mit Korruption gegen das Unternehmen oder seine Mitarbei-
enthalten Nachhaltigkeitsklauseln.
ter:innen. Darüber hinaus gab es im Jahr 2023 keine nennenswerten rechtlichen Schritte wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- und Monopolpraktiken.

[ESRS G1-5; GRI 2-28, 3-3f]
Zu den Mitgliedsverbänden von Lenzing, siehe das Fokuspapier "Stakeholder engagement".
Von den Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie Lenzings Globalen Verhaltenskodex befolgen. Sie sind darüber hinaus eine wertvolle Hilfe bei der rechtzeitigen Meldung von rechtswidrigem Verhalten innerhalb des Unternehmens. Alle Mitarbeiter:innen werden über die Lenzing Policies und Direktiven informiert und aufgeklärt.
Von den Lieferanten wird erwartet, dass sie den Verhaltenskodex für Lieferanten befolgen und die Menschenrechte und Arbeitsgesetze in ihren eigenen Betrieben einhalten. Lenzing ist aufgrund des europäischen Lieferkettengesetzes verpflichtet, ihre Lieferanten sorgfältig zu prüfen.
Um den Ansprüchen von Lenzings Aktionär:innen und Geschäftspartnern gerecht zu werden, ist es für Lenzing unerlässlich, den Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) einzuhalten. Vor allem die Kunden verlangen von ihren Dienstleistern und Lieferanten die Einhaltung ihrer Compliance-Standards. Der Österreichische Corporate Governance Kodex definiert bestimmte Aufgaben für den Vorstand, den Aufsichtsrat und für Auditor:innen. Die Gesamtverantwortung für die Compliance liegt beim Vorstand; er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und auf deren Beachtung im Unternehmen hinzuwirken (§ 15 ÖCGK). Darüber hinaus hat er den Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Fragen zu informieren und mindestens einmal jährlich über die Vorkehrungen zur Korruptionsbekämpfung zu berichten (§ 18a ÖCGK).
Together for Sustainability (TfS) ist eine Initiative, die sich aus Fachleuten der chemischen Industrie zusammensetzt und von ihnen vorangetrieben wird, mit dem Ziel, gemeinsam nachhaltigere Chemie-Lieferketten aufzubauen. Lenzing ist dieser Initiative 2022 beigetreten. TfS-Mitglieder, darunter auch Lenzing, haben Zugang zu einem globalen Netzwerk von bewerteten und auditierten Lieferanten, was für mehr Effizienz bei der nachhaltigen Beschaffung sorgt. Der Austausch von Leistungsfortschritten auf der Grundlage gemeinsamer Prinzipien innerhalb der TfS-Gemeinschaft fördert die Transparenz und Einheit, was sowohl Chemieunternehmen als auch ihren Lieferanten zugutekommt.
– MANAGEMENTANSATZ
Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren und Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Lenzing fördert einen risikobasierten Ansatz, um globale Compliance für Informationssicherheit und Datenschutz zu erreichen. Dabei berücksichtigt Lenzing die Rechte und Anforderungen des Unternehmens, der Gesellschaft und des Einzelnen. Als Reaktion auf die Risiken der Cyberkriminalität führt Lenzing regelmäßige Penetrationstests durch, um die Sicherheitsmaßnahmen zu bewerten. Regelmäßige Hintergrundprüfungen werden durchgeführt, um nach potenziellen Bedrohungen, Enthüllungen im Darknet oder gehackten Konten zu suchen. Jeder Vorfall, der durch solche Bewertungen, Tests und gemeldete Vorfälle aufgedeckt wird, führt zu einer Sicherheitsüberprüfung, einer Risikobewertung und schließlich zu Behebungsmaßnahmen.
• Erfolgreiche Cyberangriffe könnten Geschäftsprozesse zum Stillstand bringen oder sogar den Betrieb von Geschäftspartnern beeinträchtigen – Policies und Engagement
• Cyberangriffe wurden erfolgreich mit technischen Mitteln abgewehrt (z.B. durch die rasche Behebung mehrerer Zero-Day-Schwachstellen und regelmäßiges Schwachstellenmanagement),
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Allgemeine Informationen". – Stakeholders
aber auch durch kompetente und sicherheitsbewusste Mitarbeiter:innen
Lenzing setzt sich vollumfänglich für den Schutz der Menschenrechte, darunter der Datenschutz, ein. Der Schutz von Informationen ist eine dauerhafte Aufgabe für alle mit einem Unternehmen innerhalb der Lenzing Gruppe verbundenen Mitarbeiter:innen, Fremdfirmenmitarbeiter:innen und Geschäftspartner, um proaktiv ein angemessenes Sicherheitsniveau für alle Arten von Informationsprozessen aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Die Policy für Informationssicherheit verfolgt einen risikobasierten Ansatz mit dem Ziel, globale Compliance für Informationssicherheit und Datenschutz zu erreichen. Damit schafft Lenzing einen Ausgleich zwischen den Rechten und Anforderungen des Unternehmens, der Gesellschaft und des Einzelnen.
Im Rahmen dieser Policy und den geltenden gesetzlichen Bestimmungen sind mehrere Direktiven/Guidelines in Kraft, die regelmäßig überwacht und überarbeitet werden, z.B.:
Digitale Technologien entwickeln sich heute schneller als je zuvor, werden immer komplexer und betreffen immer mehr Menschen. Da neue digitale Technologien die Industrie stark verändern, ist Lenzing bestrebt, die Vorteile dieser Technologien zu nutzen, um ihre Abläufe zu optimieren, Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette zu ermöglichen und ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Homeoffice ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und dürfte vor allem für jüngere Mitarbeiter:innen besonders attraktiv sein. Neben diesem sozialen Aspekt kann die Umstellung auf ein stärker digitalisiertes Arbeitsumfeld auch dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Durch die Ersetzung papierbasierter Prozesse entfällt beispielsweise das Drucken, dadurch werden wertvolle Ressourcen eingespart. Seit Beginn der Pandemie finden auch deutlich mehr Meetings online statt. Insgesamt führen Homeoffice und mehr digitale Events zu weniger
Senior Director Digital Innovation – Unterstützende Funktionen
Business Process Organization
Pendeln und Geschäftsreisen, was wahrscheinlich zu einer Verringerung der THG-Emissionen führt.
Lenzing ist kontinuierlich bestrebt, die digitale Zusammenarbeit zu verbessern, indem die Möglichkeiten genutzt werden, die durch die am Markt verfügbaren, ausgefeilten Produkte geboten werden. Das IT-Team von Lenzing leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg, indem es für ein mobiles, sicheres, stabiles und schnelles sowie benutzerfreundliches Arbeitsumfeld sorgt.
Bessere Informationen ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit und bessere Entscheidungen. Im Einklang mit Lenzings Ziel, unsere Welt mit besseren Entscheidungen voranzutreiben ("Advancing our world with better choices"), unterstützt Lenzing ihre Mitarbeiter:innen auf sämtlichen Ebenen, indem sie digitale Unternehmensinformationen, E-Learning- und Schulungsinhalte dort zur Verfügung stellt, wo diese benötigt werden. Diese stellen wesentliche Werkzeuge dar, da damit der team- und arbeitsbezogene Austausch gefördert wird – von den Arbeiter:innen bis hin zum Management von Lenzing.
Lenzings Digital Academy bietet ein umfassendes Schulungsprogramm für relevante IT-Anwendungen und -Themen an. Die mittelfristigen Schwerpunkte liegen auf SAP, Anwendungen für den digitalen Arbeitsplatz, IT-Sicherheit und Datenschutz.
Die Inhalte werden in Schulungsformaten (Präsenzschulung, virtuelle Schulung, Videos, gedrucktes Material usw.) je nach den Anforderungen der Zielgruppen bereitgestellt. Ein modularer Aufbau ermöglicht die Ausbildung bis hin zum Anwendungsexperten (z.B. Key-User oder IT-Berater). Zu diesem Zweck wird eine Systemlandschaft entwickelt, die einen klaren Überblick über den Inhalt bietet. Im Jahr 2023 wurden 61 Schulungen zu den Themen SAP und digitaler Arbeitsplatz angeboten und 674 Teilnehmer:innen erreicht.
Das Schulungsportfolio von Lenzing wird kontinuierlich um die neuen Technologien und Produkte, die bei Lenzing zum Einsatz kommen, sowie die jüngsten Versionen bestehender Anwendungen ergänzt.
Neben den laufenden Digitalisierungsprozessen in den eigenen Betrieben ist Lenzing bestrebt, digitale Lösungen in der gesamten Lieferkette zu fördern. So möchte Lenzing die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Textil- und Vliesstoffindustrie verbessern. Transparenz bedeutet Offenheit gegenüber den Menschen, die mit Lenzing Fasern in Berührung kommen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Industrie die Rückverfolgbarkeit sicherstellen kann, die die Herkunft der Lenzing Fasern in der gesamten Lieferkette bis hin zum fertigen Kleidungsstück verifiziert.
Das Fasererkennungssystem und der E-Branding-Service von Lenzing bilden die Grundlage ihres Gesamtansatzes in Bezug auf Transparenz, während das TextileGenesis™-Blockchain-Projekt die Daten nutzt, um die Rückverfolgbarkeit weiter zu optimieren. Die Zusammenarbeit mit Global Textile Scheme trägt zu einem effizienten Austausch von Faserdaten auf dem Weg zu einem digitalen Produktpass in der Textilindustrie bei. Darüber hinaus treibt der Echtzeit-Schifffracht-Tracker die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette voran.
Lenzing verfolgt einen Drei-Säulen-Ansatz für eine nachhaltigere und transparentere Lieferkette:

Lenzing benutzt eine Technologie zur Fasererkennung. Das System wurde erfolgreich für Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™, für Lyocell- und Modalfasern der Marke TENCEL™, Lyocellfasern der Marke TENCEL™ x REFIBRA™ sowie für das Portfolio LENZING™ FR eingesetzt. Darüber hinaus bringt Lenzing diese patentierte Technologie auch bei ihrer Palette an LENZING™ Lyocell Skin Spezialfasern, die für Schönheitsanwendungen konzipiert sind und unter der Marke VEOCEL™ vermarktet werden, zum Einsatz. Um ihre Sicherheit bei Anwendungen mit Hautkontakt unter Beweis zu stellen, wurden diese Fasern einer Überprüfung durch Asthma Allergy Dänemark unterzogen, dass deren geringes Risiko von Hautirritationen bestätigte. 2023 hat Lenzing ihr Faserportfolio mit der Fasererkennungstechnologie auf spinngefärbte Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ in Schwarz sowie LENZING™ ECOVERO™ x REFIBRA™, einer neu entwickelten Viscosefaser mit Recyclinganteil, ausgeweitet
Lenzings E-Branding-Service ist eine Online-Plattform, die Kunden entlang der Wertschöpfungskette den Zugang zu den Zertifizierungs- und Lizenzierungsoptionen von Lenzing ermöglicht. So werden die Marken und Einzelhändler geschützt, die nun sichergehen können, dass ihre Produkte keine Fasern aus Holz aus umstrittenen Quellen enthalten. Außerdem wird garantiert, dass die Fasern in hochmodernen Produktionsanlagen hergestellt werden und hohe Standards für Ressourceneffizienz sowie ökologische und soziale Verantwortung erfüllen.
Seit dem Start des E-Branding-Service im Jahr 2018 ist die Anzahl der vom E-Branding-Service-Team bearbeiteten Anträge auf Lizenzen und Labels jährlich um mehr als 30 Prozent pro Jahr gestiegen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nach dem Höhepunkt der Pandemie 2021 konnten die Marken TENCEL™ und LENZING ECOVERO™ ihre lizenzierte Produktbasis pro Jahr um mehr als 15 Prozent steigern.
Registrierte Lenzing Textilpartner können sich für Stoffzertifizierungen, Lizenzvereinbarungen und Lenzing Etiketten bewerben. Lenzing Vliesstoff-Partner können sich auch registrieren und kombinierte Zertifizierungs- und Lizenzverträge beantragen. Neben der Offenlegung der Lieferkette beinhaltet diese Zertifizierung auch die Prüfung von Stoffen durch Lenzing, die tatsächlich den definierten Standards entsprechen.
Die Fasererkennungstechnologie beruht auf der physischen Identifizierung der Faserherkunft in verschiedenen Phasen des Produktes, z.B. auf der Ebene des Stoffes und des Kleidungsstückes. Dies ermöglicht die vollständige Rückverfolgbarkeit der Faserherkunft und den Schutz vor Fälschungen. So werden die Marken und Einzelhändler geschützt, die nun sichergehen können, dass ihre Produkte keine Fasern aus Holz aus umstrittenen Quellen enthalten. Außerdem wird garantiert, dass die Fasern in hochmodernen Produktionsanlagen hergestellt werden und hohe Standards für Ressourceneffizienz sowie ökologische und soziale Verantwortung erfüllen.
Die Zielgruppen für den Lenzing E-Branding-Service sind alle Partner entlang der Wertschöpfungskette – beginnend bei den Direktkunden (also z.B. denjenigen, die Lenzing Fasern kaufen) über Stoffhersteller/Verarbeiter und die Hersteller der Produkte bis hin zu den Einzelhändlern, die die Ware schließlich im Geschäft (und in Online-Shops) anbieten.
Bei der Ingredient-Branding-Strategie arbeitet Lenzing mit Markenpartnern in der Wertschöpfungskette zusammen, die Konsument:innen die wertvollen Eigenschaften der Fasern vermitteln. Einzelhändler wiederum brauchen Partner in der Lieferkette, die eine proaktive Unterstützung bieten, um eine konsistente Nachhaltigkeit transparent zu vermitteln. Lenzing nutzt diese Chance mit ihrer Branding-Plattform.
Aufbauend auf mehreren erfolgreichen Pilotprojekten im Jahr 2019 mit dem innovativen Start-up TextileGenesis™ führte Lenzing 2020 die digitale Plattform zur Rückverfolgbarkeit in der gesamten textilen Lieferkette ein – ein Meilenstein für die Lenzing Gruppe. Die digitale Plattform wurde im November 2020 für Fasern der Marken TENCEL™ und Lenzing™ ECOVERO™ eingeführt.
TextileGenesis™ ist eine bahnbrechende Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette in der Mode- und Textilindustrie, die durch Blockchain-Technologie ermöglicht wird. Die Fibercoin™ Rückverfolgbarkeitstechnologie schafft eine digitale "Buchführung" in Echtzeit für nachhaltig hergestellte Fasern in der gesamten Lieferkette von der Faser bis zum Einzelhandel und bietet damit eine völlig neue Art der Rückverfolgbarkeit für Marken und Einzelhändler. Die Plattform ist maßgeschneidert für alle nachhaltig hergestellten Fasern, z. B. industriell hergestellte Cellulosefasern, Wolle, recycelter Polyester und Biobaumwolle.
Sie bietet Kunden und Partnern sowie Konsument:innen einen Überblick über die gesamte textile Lieferkette. Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette hat für Marken aus dem Bekleidungs- und Heimtextil-Sektor höchste Priorität. Mit der neuen Blockchain-fähigen Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette unterstützt Lenzing die gesamte Lieferkette bei der Erfüllung der steigenden Nachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit.
Mehr als 4530 verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette (Spinnereien, Stofffabriken, Bekleidungshersteller usw.) haben sich der Plattform angeschlossen. Mehrere große Modemarken wie H&M und Bestseller haben mit der Einführung von TextileGenesis™ für alle regenerierten Cellulosefasern begonnen. Lenzing verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Fasern mit Blockchain-Rückverfolgbarkeit. Die Anzahl der monatlich ausgegebenen Fibercoins steigt stetig an.
Durch die Nutzung der innovativen Fibercoin™ Technologie der TextileGenesis™-Plattform können Lenzing und andere Markenpartner nun digitale Token (Blockchain-Assets) im direkten Verhältnis zu den physischen Lieferungen von Fasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ ausgeben. Diese digitalen Token bieten einen einzigartigen "Fingerabdruck" und ein Authentifizierungsverfahren, das Fälschungen verhindert, eine sicherere, vertrauenswürdige, digitale Kontrollkette über die gesamte Textillieferkette bietet und vor allem sicherstellt, dass Materialien nachhaltig produziert werden.
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR), eine Verordnung für die umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte im Rahmen des EU Green Deals, zielt vorrangig auf Textilien ab. Mit der ESPR werden auch Informationsanforderungen in Bezug auf den digitalen Produktpass (Digital Product Passport, DPP) eingeführt, welche die Transparenz und die Granularität der Daten verbessern mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Die Europäische Kommission arbeitet an Standards und IT-Lösungen für den DPP, die um 2026 herum für Textilien verbindlich in Kraft treten dürften, da eine manuelle Datengenerierung aufgrund der schieren Datenmenge, die dafür erforderlich wäre, nicht praktikabel ist.
Im Jahr 2023 brachte Lenzing die Produktklasse der regenerierten Cellulosefasern in die Plattform von Global Textile Scheme (GTS) ein, die als einheitlicher Branchenstandard für alle Wertschöpfungsketten der Textilindustrie fungiert. GTS stellt ein klares und kostengünstiges Rahmenwerk für den effizienten Datenaustausch von der Faserherstellung bis zum Recycling zur Verfügung. GTS arbeitet mit namhaften IT-Anbietern und Textilexperten aus Unternehmen entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette zusammen. Der GTS-Standard ermöglicht die Umwandlung bestehender Daten in ein standardisiertes Format, das die Benutzer nach ihren eigenen Präferenzen anpassen können. Dies verschlankt den Prozess, da arbeitsintensive Datenharmonisierungs- und umfangreiche bilaterale Übersetzungstätigen wegfallen.
Seit September 2023 steht den internationalen Kunden von Lenzing ein Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit zur Verfügung, das die Digitalisierung und Transparenz in der globalen Faserlieferkette fördert.
Lenzing hat das Tool für das Tracking von Seefracht in Echtzeit in Zusammenarbeit mit project44, einem Anbieter digitaler Lieferkettenlösungen, lanciert. Um die Komplexität der Lieferketten zu bewältigen, hat Lenzing eine Echtzeit-Programmierschnittstelle (API) implementiert, die ihr ERP-System (Enterprise Resource Planning) mit der "Movement"-Plattform von project44 verbindet. Dabei werden Kunden mithilfe von KI, GPS-Sensoren und maschinellem Lernen Echtzeitdaten zu den Faseraufträgen zur Verfügung gestellt, darunter Lieferstatus, Containerstandort, Schiffsroutenverfolgung und voraussichtliche Ankunftszeit.
Im Rahmen der Pläne für die digitale Innovation des Betriebs konzentrierte sich Lenzing 2023 auf vier wesentliche digitale Initiativen:
Lenzing nutzt Daten, um die Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe zu stärken und so von Anfang an erstklassige Qualität zu bieten und sicherzustellen, dass jeder einzelne Faserballen den Kunden ohne Umwege erreicht. 2023 konnte am Standort Lenzing (Österreich) mittels verschiedener Data Science-Pilotanwendungen der multidimensionale Wert der Datennutzung bei der Herstellung von Viscosemodalfasern demonstriert werden.
Die mobile Wartung bietet eine komfortable und nutzerfreundliche Lösung für Mitarbeiter:innen, sie verringert den bürokratischen Aufwand und gewährleistet, dass die Wartungsarbeiten auf dem neuesten Stand der Technik erfolgen. Das Team am Standort Heiligenkreuz (Österreich) hat 2023 eine cloudbasierte Pilotanwendung für das mobile Auftragsmanagement und die Multiressourcenplanung aufgesetzt.
Bei Standardbetriebsverfahren bietet AR hochmoderne Schulungsmöglichkeiten zur Unterstützung bestehender und neuer Mitarbeiter:innen in der Produktion und Wartung. Die Division für Viscosemodalfasern am Standort Lenzing (Österreich) erprobte 2023 die Umsetzbarkeit eines AR-Tools zur Erstellung einer Bedienungsanleitung für Produktionsmitarbeiter:innen. In einem nächsten Schritt ist für 2024 die Durchführung eines Pilotprojekts geplant, das die wichtigsten Anwendungsfälle abdeckt.
Digital-Twin-Technologien ("digitale Zwillinge") vereinen verschiedene Aspekte über den Lebenszyklus einer Anlage hinweg, indem sie die Daten und Informationen bestehender Systeme mit neuen Werkzeugen kombinieren. Sie ermöglichen die Simulation unterschiedlicher Szenarien auf globaler Ebene unabhängig von der physischen Infrastruktur. Das globale Engineering Team bewertete Tools sowie deren Implementierung in bestehende Systemlandschaften und wird 2024 weitere wertvolle Implementierungsmodelle vorstellen.
Diese Initiativen und Maßnahmen haben eine Verbesserung der Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Efficiency, OEE), der Arbeitssicherheit und der Umweltauswirkungen zur Folge.
Informationssicherheit beschreibt den Schutz von Informationen durch die Abschwächung von Informationsrisiken. Bei Cyber Security geht es um den Schutz kritischer Systeme und vertraulicher Daten vor digitalen Angriffen. Cyberresilienz beschreibt die Fähigkeit, ungünstige Bedingungen, Belastungen, Angriffe oder Beeinträchtigungen von Systemen, die Cyberressourcen nutzen oder durch sie ermöglicht werden, zu antizipieren, ihnen standzuhalten, sich von ihnen zu erholen und sich an sie anzupassen. An diesen Bereichen arbeiten Unternehmen kontinuierlich, um ein angemessenes Schutzniveau zu erreichen.
Da Unternehmen auf digitale Technologien angewiesen sind, kann gar nicht genug betont werden, wie wichtig der Schutz von Informationssystemen und vertraulichen Informationen vor Cyberangriffen ist. Daher haben die meisten Unternehmen die Informationssicherheit seit Langem in ihre tägliche Arbeit integriert. Cyber Security und Cyberkriminalität sind in den letzten Jahren zu einem der zehn größten Risiken für Unternehmen weltweit geworden62. Die Zahl, die Qualität und das Ausmaß der Angriffe auf Unternehmen steigen dramatisch an. Für Lenzing geht es bei Cyber Security nicht nur um Risikomanagement, sondern auch darum, die langfristige Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten.
Die angespannte geopolitische Lage infolge von Militärkonflikten hat weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft, den Welthandel und die Cyber Security. Aufgrund der geopolitische Lage Österreichs und fehlender Geschäftstätigkeiten Lenzings in den betroffenen Regionen ist kein spürbarer Anstieg der Cyberangriffe oder Vergehen zu erkennen.
Ransomware ist seit Langem eine lukrative Einnahmequelle für hochqualifizierte Angreifer, seien es Anhänger krimineller Gruppierungen oder staatlich unterstützte Teams, die finanzielle Gewinne oder sensible Informationen anstreben. Diese Angreifer sind außerordentlich gut organisiert und personell gut ausgestattet, verfügen über Top-Ausrüstung und verfolgen einen rücksichtslosen und Da Lenzing als Global Player im Textilgeschäft mit zahlreichen Geschäftspartnern, Behörden, Kunden und Konsument:innen an verschiedenen (physischen und digitalen) Standorten vernetzt ist, besteht ein hohes Risiko, dass das Unternehmen Opfer eines Angriffs wird. Im vergangenen Jahr waren mehrere Unternehmen im Umfeld von Lenzing von Cyberangriffen betroffen, die zu Unterbrechungen von Services und Handel, zur Verschlüsselung, zum Diebstahl und zur Offenlegung vertraulicher Daten (Datenschutzverletzungen) und in einigen Fällen sogar zur Schließung von Produktionsstätten führten.
Daher hat die Lenzing Gruppe stark in die Verbesserung der Cyberresilienz und Informationssicherheit investiert. Vorhandene Sicherheitskonzepte wurden (und werden laufend) überprüft und an die neuen Bedingungen angepasst. Lenzing setzt aber nicht nur auf technische Schutzmaßnahmen, sondern auch auf die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen. Cyber Security ist kein Projekt, sondern eine kontinuierliche Aufgabe für das gesamte Unternehmen.
Infolge der Bewertung von Lenzings Fähigkeiten nach dem Cyber Security Framework wurden mehrere kurz- bis mittelfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Cyberresilienz im Rahmen des Sicherheitsprogramms von Lenzing gestartet.
Nachstehend sind einige Aktivitäten aufgelistet, die offengelegt werden können.
Wie bereits erwähnt, sind technische Maßnahmen wichtig, können aber nicht in allen Situationen schützen. Aus diesem Grund sind kompetente und sicherheitsbewusste Mitarbeiter:innen an vorderster Front unverzichtbar. Um ihre Kompetenzen zu fördern, führt Lenzing verschiedene Aktivitäten durch, darunter:
strategischen Ansatz. Sie bedienen sich verschiedener Vorgehensweisen wie etwa Erpressung, um die Opfer dazu zu bewegen, ihren Lösegeldforderungen nachzukommen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die kriminelle Wirtschaft angeblich einen Jahresumsatz von etwa EUR 1,5 Bio. erwirtschaftet, was mit dem BIP Spaniens vergleichbar ist63.
62 Weltwirtschaftsforum – Global Risks Report 2023,
https://www3.weforum.org/docs/WEF_Global_Risks_Report_2023.pdf
63 https://www.techrepublic.com/article/cybercriminals-raking-in-1-5-trillion-everyyear/
● eLearning-Kurse zum Thema Datenschutz für alle IT-Anwender:innen
Die Sensibilisierung der IT-Anwender:innen von Lenzing führte im Berichtsjahr zu über 400 Meldungen über potenzielle Spam-E-Mails, Phishing/Malware und betrügerische E-Mails/Anrufe/ Kontakte weltweit.
Gezielte technische und organisatorische Maßnahmen zum Datenschutz und zur Bekämpfung von Datendiebstahl, Manipulation von Geschäftsprozessen und anderen Formen der Internetkriminalität gibt es bereits seit einigen Jahren. Da sich die Technologie weiterentwickelt und die Anzahl und Raffinesse der Angriffe ständig zunehmen, gibt Lenzing ihr Möglichstes, indem sie die entsprechenden Maßnahmen regelmäßig überprüft und optimiert.
In jedem Jahr führt Lenzing sogenannte Penetrationstests durch, um die Sicherheitsmaßnahmen zu bewerten. Diese Tests werden von hochqualifizierten externen Partnern vorgenommen und führen zu sogenannten Service Improvement Plans (SIP). Darüber hinaus werden häufig externe Sicherheitsbewertungssysteme (Security Scorecard Systems) eingesetzt, um externes Feedback zu erhalten. Regelmäßige Hintergrundprüfungen werden durchgeführt, um nach potenziellen Bedrohungen, Enthüllungen im Darknet oder gehackten Konten zu suchen. Jeder Vorfall, der durch solche Bewertungen, Tests und gemeldete Vorfälle aufgedeckt wird, führt zu einer Sicherheitsüberprüfung, einer Risikobewertung und schließlich zu Behebungsmaßnahmen.
Lenzing hat eine Bewertung der technischen und organisatorischen Cyber Security Maßnahmen durchgeführt. Das Lenzing Sicherheitsprogramm wird auf Grundlage der Ergebnisse aktualisiert, um die Cyber Security Maßnahmen an die aktuelle Bedrohungslage anzupassen.
Ransomware und nationalstaatliche Angreifer konzentrierten sich auf die Offenlegung und Ausnutzung von Schwachstellen in ERP-, E-Mail-, Kollaborations- und Wissensaustausch-Tools, um Daten und Kontoinformationen abzugreifen. Als Reaktion darauf haben wir einen Schwerpunkt auf die schnelle Bereitstellung von Clientund Server-Patches gelegt, um mit den deutlich kürzeren Exploit- (und Angriffs-)Zeiten mithalten zu können. Bei mehreren Kampagnen haben wir auch unsere mobilen Geräte in die Aktualisierungszyklen einbezogen.
Da rund zwei Drittel der Ransomware-Angriffe durch Phishing-E-Mails erfolgen, haben wir gezielte Informationen zur Sensibilisierung sowie eLearnings zum Thema Phishing vermittelt und die Ergebnisse anschließend in einer Phishing-Simulation überprüft. Darüber hinaus haben wir unsere technischen Maßnahmen in diesem Bereich weiter intensiviert. Im Laufe des Jahres haben unsere IT-
Infrastruktur-Teams zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für unsere IT-Assets eingeführt, um die Sicherheitshygiene zu verbessern und das Risiko im täglichen Betrieb zu minimieren.
Der Prozess zur Verwaltung von Schwachstellen wird laufend optimiert. Dadurch wurde das Tempo, mit dem das IT-Team offene Schwachstellen schloss, weiter erhöht und die Sichtbarkeit des IT-Teams verbessert. Die nach wie vor hohe Zahl an neu aufgedeckten Sicherheitslücken und die Rücknahme oder Neuveröffentlichung früherer Patches führte zu einer hohen Auslastung der Teams. Dank der harten Arbeit konnte Lenzing jedoch wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer verbesserten Erkennung von Bedrohungen und Reaktionsmöglichkeiten erreichen. Diese herausragende Leistung wird dazu beitragen, Angriffe schneller zu erkennen und darauf zu reagieren.

[GRI 3-3f]
Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette hat für Marken aus dem Bekleidungs- und Heimtextil-Sektor höchste Priorität. Mit Textile-Genesis™, der Blockchain-fähigen Plattform zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette, unterstützt Lenzing die gesamte Lieferkette bei der Erfüllung der steigenden Nachfrage nach Transparenz und Nachhaltigkeit. Mehr als 4530 verschiedene Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette (Spinnereien, Stofffabriken, Bekleidungshersteller usw.) haben sich nun der Plattform angeschlossen.
Wie bereits erwähnt, sind technische Maßnahmen wichtig, können aber nicht in allen Situationen Schutz gewähren. Aus diesem Grund sind kompetente und sicherheitsbewusste Mitarbeiter:innen an vorderster Front unverzichtbar. Um diese Fähigkeiten zu fördern, führt Lenzing verschiedene Aktivitäten durch, z.B. regelmäßige Sensibilisierungsinitiativen durch Artikel im Intranet und andere Kommunikationskanäle oder eLearning zum Thema Informationssicherheit für alle IT-Anwender:innen.
Die Cyber Security Expert:innen von Lenzing vernetzen sich regelmäßig mit anderen Cyber Security Expert:innen aus verschiedenen Organisationen sowie Cyber Security Stakeholdern und tauschen Wissen mit diesen aus. Auf diese Weise kann Lenzing von anderen lernen und hinsichtlich der neuesten Trends und Bedrohungen im Bereich Cyber Security informiert bleiben. Lenzing ist der Ansicht, dass Zusammenarbeit und Kommunikation unabdingbar für die Verbesserung unserer Cyber Security und Widerstandsfähigkeit sind.
Die Zahlen und Informationen in diesem Kapitel beziehen sich auf die Lenzing AG gemäß § 243b UGB und somit nur auf den Standort Lenzing (Österreich).
| Arbeitsunfälle aller Mitarbeiter:innen - Lenzing AG | Tabelle 52 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
4.830.780 5.406.705 6.106.706 | ||
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 34 | 28 | 29 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1,41 | 1,04 | 0,95 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 87 | 107 | 88 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 3,6 | 3,96 | 2,9 |
| 2021 | 2022 | 2023 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden (produktive Arbeitsstunden) |
853.099 | 846.478 | 796.771 |
| i) Anzahl der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| i) Rate der Arbeitsunfälle mit Todesfolge | 0 | 0 | 0 |
| ii) Anzahl der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| ii) Rate der Arbeitsunfälle mit schwerwiegenden Folgen | 0 | 0 | 0 |
| iii) Anzahl der Arbeitsunfälle | 5 | 7 | 6 |
| iii) Rate der Arbeitsunfälle | 1,17 | 1,65 | 1,5 |
| iv) Anzahl der Arbeitsunfälle oder Erkrankungen | 10 | 13 | 15 |
| iv) Rate der Arbeitsunfälle | 2,34 | 3,07 | 3,8 |
a) Mit Ausnahme der Großprojekte in Brasilien und Thailand aus Gründen der Datenkonsistenz. Die Datenanalyse für 2021 bezieht sich nur auf die Gesamtzahl der meldepflichtigen Verletzungen.
Im Geschäftsjahr 2023 wurden in der Lenzing AG keine arbeitsbedingten Todesfälle gemeldet.
| 2021a | 2023 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bei Mitarbeiter:innen | Schnittverletzungen 11 | Schnittverletzungen | 27 Schnittverletzungen 22 | |||
| Prellungen | 6 | Verätzungen | 20 | Prellungen 17 | ||
| Knochenbrüche | 5 | Schürfwunden | 15 | Verbrennungen 10 | ||
| Verstauchungen | 5 | Prellungen | 12 | Verätzungen | 8 | |
| Verletzungen durch Substanzen | 2 | Nicht zugeordnet | 12 | Schürfwunden | 7 | |
| Bei Fremdfirmenmitarbeiter:innen | Prellungen | 2 | Schürfwunden | 2 Schnittverletzungen | 5 | |
| Verätzungen | 1 | Knochenbrüche | 2 | Prellungen | 3 | |
| Verletzungen durch Substanzen | 1 | Verstauchungen | 2 | Schürfwunden | 2 | |
| Schnittverletzungen | 1 | Nicht zugeordnet | 2 | Fremdkörper | 2 | |
| - | - | Schnittverletzungen | 2 | Verätzungen, Knochenbrüche, Verbrennungen, Zerrungen |
1 |
a) Die Aufstellung der Verletzungsarten für den Standort Lenzing wurde mit 2021 neu eingeführt.
Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember; nur Mitarbeiter:innen (mit Lehrlingen, ohne Leiharbeiter:innen)
| Belegschaft 2023 - Lenzing AG | Tabelle 54 | ||
|---|---|---|---|
| Lenzing Aktiengesellschaft: Personalstand zum 31. Dezember; nur Mitarbeiter:innen (mit Lehrlingen, ohne Leiharbeiter:innen) |
2021 | 2022 | 2023 |
| Gesamtpersonalstand zum 31.12. | 3.201 | 3.278 | 3.158 |
| Frauenanteil | 18,60 % | 19,00 % | 18,70 % |
| Anteil der über 50-Jährigen | 24,90 % | 24,00 % | 23,00 % |
| Anteil der Nicht-Österreicher:innen | 6,80 % | 7,90 % | 8,70 % |
| Lehrlinge | 144 | 144 | 145 |
| Fremdfirmenmitarbeiter:innen | 167 | 128 | 108 |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Vollzeitverträgen | 87,20 % | 87,00 % | 83,06 % |
| Davon Frauen | 11,60 % | 12,00 % | 11,60 % |
| Davon Männer | 88,40 % | 88,00 % | 88,40 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Teilzeitverträgen | 12,80 % | 13,03 % | 16,94 % |
| Davon Frauen | 65,90 % | 65,80 % | 53,60 % |
| Davon Männer | 34,10 % | 34,20 % | 46,40 % |
| Anteil der Mitarbeiter:innen mit Kollektivverträgen | 100 % | 100 % | 100 % |
| Mitarbeiter:innen mit Behinderungen | 68 | 59 | 51 |
| Fluktuationsrate | 6,10 % | 7,70 % | 9,60 % |
Gegen die Lenzing AG wurden 2023 keine behördlichen Maßnahmen im Hinblick auf mögliche Korruptionsdelikte oder Verstöße gegen das Kartellrecht ergriffen bzw. rechtliche Ansprüche geltend gemacht.
Zahlen zu Umweltbelangen werden nicht separat ausgewiesen, da diese Themen gruppenweit koordiniert werden und Wettbewerbsgründe dem entgegenstehen. Das Fehlen dieser Informationen ist jedoch für ein angemessenes und ausgewogenes Verhältnis der Entwicklung, Leistung, Position und Auswirkung dieser Aktivitäten nicht relevant.
Buche und Fichte nach Ländern, 2021 bis 2023 Regional – eigenes Land und direkte Nachbarländer
| (Österreich) | Tabelle 55 | ||
|---|---|---|---|
| Land | 2021 | 2022 | 2023 |
| Österreich | 38,60 % | 42,86 % | 43,68 % |
| Deutschland | 23,40 % | 15,41 % | 21,51 % |
| Tschechische Republik | 14,00 % | 17,02 % | 13,08 % |
| Slowakei | 13,50 % | 13,31 % | 12,25 % |
| Ungarn | 5,30 % | 4,70 % | 3,04 % |
| Slowenien | 0,40 % | 0,46 % | 1,45 % |
| Summe regional | 95,20 % | 93,76 % | 95,00 % |
| Polen | 2,00 % | 1,86 % | 1,55 % |
| Frankreich | 2,10 % | 2,22 % | 1,92 % |
| Schweiz | 0,70 % | 2,16 % | 1,46 % |
| Kroatien | 0,01 % | 0,07 % | |
| Restliche Länder | 4,70 % | 6,25 % | 5,00 % |
| Summe | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % |
| (Tschechische Republik) | Tabelle 56 | ||
|---|---|---|---|
| Land | 2021 | 2022 | 2023 |
| Tschechische Republik | 84,00 % | 89,67 % | 86,35 % |
| Slowakei | 8,70 % | 5,80 % | 6,04 % |
| Polen | 2,10 % | 1,78 % | 2,73 % |
| Österreich | 2,90 % | 0,78 % | 1,23 % |
| Deutschland | 2,30 % | 1,97 % | 3,65 % |
| Summe regional | 100,0 % | 100,0 % | 100,00 % |
Zertifizierungsstatus des gesamten Holzeinputs an den Lenzing Faserproduktionsstandorten des eigenen und zugekauften Faserzellstoffs. Basis: Faserzellstoff nach Gewicht. Alle PEFC-zertifizierten oder kontrollierten Quellen sind auch FSC®-kontrolliert.
| Lenzing Gruppe, 2021–2023 | Tabelle 57 | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2022 | 2023 | |
| PEFC | 27,40 % | 24,20 % | 34,00 % |
| FSC® 100 % | 0,00 % | 3,50 % | 15,00 % |
| FSC® Mix | 35,90 % | 37,40 % | 22,00 % |
| FSC® Controlled Wood | 36,70 % | 34,10 % | 29,00 % |
| Ohne Zertifizierung | 0,00 % | 0,8 %a | 0,00 % |
a) Ein Teil davon ist auf den formalen Prozess der Zertifizierung des neuen Standorts zurückzuführen. Ein kleiner Teil nicht zertifiziertes Holz wurde für Forschungs- und Entwicklungszwecke verwendet und einem Due-Diligence-Prozess gemäß der Policy für Holz und Zellstoff unterzogen.
| Holzbeschaffungsregion | Europa | Südafrika | Nordamerika | Südamerika |
|---|---|---|---|---|
| Holzarten (die wichtigsten) | Buche, Fichte, Esche, Birke, Pappeln |
Eukalyptus | Kiefer, Esche, Espe, Ahorn, Tanne, Hemlocktannen |
Eukalyptus |
| Verschiedene Nationalitäten innerhalb der Lenzing Gruppe 2023 | Tabelle 59 | ||
|---|---|---|---|
| Nationalität | Frauen | Männer | Summe |
| Afghanistan | 3 | 3 | |
| Albanien | 1 | 1 | |
| Argentinien | 1 | 1 | |
| Australien | 1 | 1 | |
| Österreich | 575 | 2670 | 3245 |
| Belgien | 3 | 3 | |
| Bolivien | 1 | 1 | |
| Bosnien und Herzegowina | 3 | 31 | 34 |
| Brasilien | 273 | 926 | 1199 |
| Bulgarien | 1 | 1 | |
| Kanada | 1 | 1 | |
| China | 169 | 649 | 818 |
| Kolumbien | 1 | 1 | 2 |
| Kroatien | 5 | 16 | 21 |
| Tschechische Republik | 118 | 401 | 519 |
| Niederländische Antillen | 1 | 1 | |
| Ägypten | 1 | 1 | |
| Frankreich | 2 | 2 | 4 |
| Deutschland | 28 | 69 | 97 |
| Hongkong | 1 | 2 | 3 |
| Ungarn | 1 | 12 | 13 |
| Indien | 4 | 30 | 34 |
| Indonesien | 63 | 1400 | 1463 |
| Israel | 1 | 1 | |
| Italien | 8 | 8 | |
| Kosovo | 1 | 8 | 9 |
| Malaysia | 1 | 5 | 6 |
| Mazedonien | 2 | 4 | 6 |
| Mexiko | 1 | 1 | |
| Montenegro | 1 | 1 | |
| Niederlande | 3 | 7 | 10 |
| Nigerien | 1 | 1 | |
| Paskistan | 1 | 2 | 3 |
| Polen | 2 | 4 | 6 |
| Portugal | 3 | 3 | |
| Rumänien | 1 | 17 | 18 |
| Russland | 3 | 2 | 5 |
| Serbien | 1 | 3 | 4 |
| Singapur | 3 | 5 | 8 |
| Slowenien | 1 | 4 | 5 |
| Slowakei | 4 | 5 | 9 |
| Somalia | 1 | 1 | |
| Südafrika | 2 | 2 | |
| Südkorea | 3 | 1 | 4 |
| Spanien | 1 | 2 | 3 |
| Schweiz | 2 | 2 | |
| Syrien | 5 | 5 | |
| Tadschikistan | 1 | 1 | |
| Taiwan | 2 | 3 | 5 |
| Thailand | 41 | 222 | 263 |
| Türkei | 13 | 10 | 23 |
| Uganda | 2 | 2 | |
| Ukraine | 4 | 4 | |
| Großbritannien | 27 | 210 | 237 |
| USA | 45 | 171 | 216 |
| Vietnam | 1 | 1 | 2 |
| Lenzing Policies und deren Referenz zu zwischenstaatlichen Standards |
Tabelle 60 |
|---|---|
| Globaler Verhaltenskodex | Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisationen über grundlegende Prinzipien |
| Internationale Menschenrechtscharta | |
| Policy für Nachhaltigkeit | Pariser Klimaabkommen |
| Klimarahmenkonvention | |
| Verhaltenskodex für Lieferanten | Keine |
| Forest Stewardship Council® (FSC®) Zertifikat | |
| Holz und Zellstoff Policy | Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention |
|
| Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt | Keine |
| Performance Management | Keine |
| Anti-Bestechungs-und Anti-Korruptionsdirektive | Bezugnahme auf die Vereinten Nationen, WHO |
| Investigations-Direktive | Keine |
| Basel AML Index (veröffentlicht vom Basler Institut) | |
| Bezugnahme auf Financial Action Task Force (FATF), Transparency International, die Weltbank, das World Economic Forum |
|
| Anti-Geldwäsche Direktive | UN-Sanktionsliste |
| Ausgeschlossene Firmen Weltbank-Liste | |
| IDB Gruppe Liste der sanktionierten Unternehmen und Personen | |
| Whistleblower Direktive | Keine |
| EU Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) | |
| Wasserrichtlinie | EU Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) |
| International Financial Reporting Standards (IFRS) | |
| Group Financial Reporting Direktive | IFRS Gruppe Leitfaden für die Rechnungslegung |
| Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Comission (COSO) |
|
| Modern Slavery Act 2015 | |
| Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | |
| Modern Slavery Act Tansparency Statement (UK) | UN Global Compact |
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) | |
| ISO 26000 | |
| Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | |
| Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards | UN Global Compact |
| OECD Guidelines für multinationale Unternehmen | |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) UN Global Compact |
|
| Global Equity, Diversion and Inclusion Policy | UN Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) |
| Globale Einstellungsrichtlinie | Keine |
| Globale Richtline für die Evaluierung von Arbeitsplätzen | Keine |
| Globale Richline für Learning und Developement | Keine |
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze | Keine |
| Richtlinien für Expatriate der Gruppe für langfristige Auslandseinsätze | Keine |
| Reward Guideline der Gruppe | Keine |
| Salary Guideline der Gruppe | Keine |
| Gruppenrichtlinie für die Erstellung einer Stellenbeschreibung | Keine |
| Group Short Term Incentive Plan Besoldungsgruppe 6A und höher | Keine |
| Group Short Term Incentive Plan bis zur Besoldungsgruppe 6A | Keine |
| Forest Stewardship Council® (FSC®) Zertifikat | |
| Bioenergy Policy | Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) |
| Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) - Kernkonvention |
|
| Global Child Labor Remediation Procedure | Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (IAO) |
Diese Tabelle finden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2023/de/nachhaltigkeit/anhang/nadiveg
Diese Tabelle finden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2023/de/nachhaltigkeit/anhang/gri
Diese Tabelle finden Sie hier: https://reports.lenzing.com/geschaefts-und-nachhaltigkeitsbericht/2023/de/nachhaltigkeit/anhang/tcfd Lenzing, am 28. Februar 2024 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer
Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Officer & Chief Technology Officer ## Bilanz
zum 31. Dezember 2023
| Aktiva | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | EUR | TEUR |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Rechte | 2.010.647,23 | 2.893,33 |
| 2. Firmenwert | 188.685,77 | 232,04 |
| 2.199.333,00 | 3.125,4 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
161.170.962,10 | 158.467,93 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 434.441.424,28 | 486.284,26 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 24.827.106,65 | 25.827,60 |
| 4. Anlagen in Bau | 20.233.522,75 | 34.206,24 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 884.463,15 | 1.651,11 |
| 641.557.478,93 | 706.437,1 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 600.274.780,85 | 945.723,43 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 757.877.191,23 | 658.068,32 |
| 3. Beteiligungen | 27.573.619,90 | 28.922,63 |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 17.178.042,71 | 16.600,89 |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 1.431.674,02 | 9.108,01 |
| 1.404.335.308,71 | 1.658.423,3 | |
| 2.048.092.120,64 | 2.367.985,8 | |
| B. Umlaufvermögen I. Vorräte |
||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe | 74.122.817,65 | 104.865,88 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 4.908.543,05 | 13.722,57 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 89.684.949,71 | 136.757,07 |
| 4. Noch nicht abrechenbare Leistungen | 959.049,54 | 1.664,23 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 896.324,12 170.571.684,07 |
685,40 257.695,1 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 31.318.520,71 | 65.045,25 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 111.453.854,70 | 85.636,71 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
1.895.786,39 | 2.520,84 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 108.742.420,34 | 121.102,67 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 0,00 253.410.582,14 |
0,0 274.305,5 |
|
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 436.808.000,57 | 184.260,0 |
| 860.790.266,78 | 716.260,7 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 7.742.479,70 | 6.977,4 |
| D. Aktive latente Steuern | 57.528.689,36 | 13.083,7 |
| 2.974.153.556,48 | 3.104.307,5 |
| Passiva | 31.12.2023 | 31.12.2022 | ||
|---|---|---|---|---|
| A. Eigenkapital | EUR | TEUR | ||
| I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital | 40.107.738,37 | 27.574,1 | ||
| II. Kapitalrücklagen | ||||
| 1. Gebundene | 526.333.295,80 | 138.642,8 | ||
| 2. Nicht gebundene | 7.000,00 | 7,0 | ||
| III. Gewinnrücklagen | ||||
| Freie Rücklagen | 284.906.862,46 | 845.822,3 | ||
| IV. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 | ||||
| (31.12.2022: EUR 0,00) | 0,00 | 0,0 | ||
| 851.354.896,63 | 1.012.046,2 | |||
| B. Zuschüsse der öentlichen Hand | 78.501.547,58 | 74.862,4 | ||
| C. Rückstellungen | ||||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 35.658.024,34 | 38.925,0 | ||
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 19.242.515,33 | 18.213,6 | ||
| 3. Steuerrückstellungen | 3.659.988,59 | 663,4 | ||
| 4. Sonstige Rückstellungen | 78.510.539,76 | 74.929,1 | ||
| 137.071.068,02 | 132.731,1 | |||
| D. Verbindlichkeiten | ||||
| 1. Hybridkapital | 500.000.000,00 | 500.000,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 500.000.000,00 | 500.000,0 | ||
| 2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 561.323.505,00 | 563.441,3 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 233.823.505,00 | 0,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 327.500.000,00 | 563.441,3 | ||
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 610.497.000,00 | 569.220,6 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 2.994.394,48 | 119.689,7 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 607.502.605,52 | 449.530,9 | ||
| 4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 40.408.956,23 | 43.156,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 5.031.147,86 | 3.427,8 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 35.377.808,37 | 39.728,2 | ||
| 5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 1.024.391,19 | 2.597,2 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 1.024.391,19 | 2.597,2 | ||
| 6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 78.879.582,80 | 116.603,4 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 76.684.270,80 | 116.603,4 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 2.195.312,00 | |||
| 7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 85.132.591,03 | 51.591,4 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 30.131.271,60 | 44.591,4 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 55.001.319,43 | 7.000,0 | ||
| 8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit | ||||
| Beteiligungsverhältnis | 781,20 | 23,1 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 781,20 | 23,1 | ||
| 9. Sonstige Verbindlichkeiten | 29.767.502,19 | 37.845,2 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 26.712.407,13 | 34.978,3 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 3.055.095,06 | 2.866,9 | ||
| davon aus Steuern EUR 1.153.553,30 (31.12.2022: TEUR 774,9) |
||||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | ||||
| EUR 5.747.714,11 (31.12.2022: TEUR 5.575,6) | ||||
| 1.907.034.309,64 | 1.884.478,2 | |||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
376.402.169,26 1.530.632.140,38 |
321.910,9 1.562.567,4 |
||
| E. Rechnungsabgrenzungsposten | 191.734,61 | 189,6 | ||
| 2.974.153.556,48 | 3.104.307,5 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 1.050.316.642,16 | 1.178.947,8 |
| 2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -56.800.668,97 | 73.082,0 |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 17.942.659,25 | 18.578,8 |
| 4. Sonstige betriebliche Erträge: | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen |
10.166,17 | 763,6 |
| b) Erträge aus der Auösung von Rückstellungen | 2.467.549,90 | 14.528,5 |
| c) Übrige | 46.160.292,00 | 28.795,2 |
| 48.638.008,07 | 44.087,3 | |
| 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | ||
| a) Materialaufwand | -474.478.928,80 | -523.606,4 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -72.095.324,51 | -131.126,2 |
| -546.574.253,31 | -654.732,6 | |
| 6. Personalaufwand: | ||
| a) Löhne | -94.655.451,81 | -85.366,7 |
| aa) davon Erträge aus Zuschüssen iZm Kurzarbeitsbeihilfen EUR 0,0 (2022: TEUR -0,5) | ||
| b) Gehälter | -121.664.989,77 | -113.980,5 |
| aa) davon Erträge aus Zuschüssen iZm Kurzarbeitsbeihilfen EUR 0,0 (2022: TEUR -0,9) | ||
| c) soziale Aufwendungen | -72.183.059,40 | -75.772,4 |
| aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR -4.642.736,76 (2022: TEUR -1.896,0) | ||
| bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen EUR -6.915.504,78 (2022: TEUR -17.336,9) |
||
| cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pichtbeiträge EUR -56.609.339,15 (2022: TEUR -53.174,8) |
||
| -288.503.500,98 | -275.119,5 | |
| 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | ||
| a) Planmäßige Abschreibungen | -71.172.008,60 | -75.349,2 |
| b) Außerplanmäßige Abschreibungen | -58.074.602,89 | -231,8 |
| c) Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand | 894.428,75 | 987,6 |
| -128.352.182,74 | -74.593,4 | |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Zier 18 fallen | -354.352,90 | -217,6 |
| b) Übrige | -252.053.714,29 | -218.718,8 |
| -252.408.067,19 | -218.936,4 | |
| 9. Zwischensumme aus Zier 1 bis 8 (Übertrag) | -155.741.363,71 | 91.314,2 |
| 2023 | 2022 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 9. Zwischensumme aus Zier 1 bis 8 (Übertrag) | -155.741.363,71 | 91.314,2 |
| 10. Erträge aus Beteiligungen | 6.645.537,76 | 10.763,2 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.965.151,96 (2022: TEUR 9.922,8) | ||
| 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 68.963.980,90 | 34.796,8 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 66.084.699,61 (2022: TEUR 32.809,9) | ||
| 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 7.931.500,65 | 1.195,0 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.080.511,80 (2022: TEUR 1.047,7) | ||
| 13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 5.426.552,89 | 3.409,5 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 382.300,00 (2022: TEUR 0,0) | ||
| 14. Aufwendungen aus Finanzanlagen | -432.015.366,65 | -10.929,3 |
| a) davon Abschreibungen EUR -421.210.314,69 (2022: TEUR -5.249,9) | ||
| b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR -10.805.051,96 (2022: TEUR -5.679,4) | ||
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -62.790.748,50 | -46.958,6 |
| davon betreend verbundene Unternehmen EUR -142.921,85 (2022: TEUR -276,9) | ||
| 16. Zwischensumme aus Zier 10 bis 15 | -405.838.542,95 | -7.723,5 |
| 17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Zier 9 und Zier 16) | -561.579.906,66 | 83.590,7 |
| 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 664.448,58 | -17.671,6 |
| a) davon laufende Steuern EUR -43.780.581,63 (2022: TEUR -17.669,0) | ||
| b) davon latente Steuern EUR 44.445.030,21 (2022: TEUR -2,5) | ||
| 19. Ergebnis nach Steuern = Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss | -560.915.458,08 | 65.919,1 |
| 20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) | 0,00 | -65.919,1 |
| 21. Auösung von Gewinnrücklagen (freie) | 560.915.458,08 | 0,0 |
| 22. Bilanzgewinn | 0,00 | 0,0 |
für das Geschäftsjahr 2023
Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2023.
Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellsto wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstowerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohsto zur Zellstoerzeugung ist Holz, das zugekauft wird.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.
Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.
Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt und auf der Homepage http://www.lenzing.com abrufbar. Die B&C Gruppe ist zum 31. Dezember 2023 Mehrheitsaktionärin der Lenzing AG mit einem direkten und indirekten Anteil am Grundkapital von rund 52,25 Prozent (31. Dezember 2022: rund 52,25 Prozent). Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C KB Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.
Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.
Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.
Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2023 beibehalten.
Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt von anhaltend hohen Rohsto- und Energiekosten sowie einer verhaltenen Nachfrage. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses hat der Vorstand die Auswirkungen berücksichtigt, insbesondere bei Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen (etwa im Rahmen der Unternehmensplanung).
Aufgrund einer gesicherten Liquiditätssituation infolge der Kapitalerhöhung, gestärkt durch ein umfassendes Performance-Programm, hat das Management die Einschätzung getroen, dass die Lenzing AG zum Zeitpunkt seiner Genehmigung über ausreichende Ressourcen verfügt, um in absehbarer Zukunft operativ weiter bestehen zu können. Daher wurde der Jahresabschluss unter Zugrundelegung der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.
Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:
| Nutzungsdauer in Jahren | von | bis |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte | 7 | 13 |
| b) Software | 4 | 7 |
| c) Firmenwert | 15 | 15 |
| Sachanlagen | ||
| a) Gebäude | ||
| Wohngebäude | 50 | 50 |
| Geschäfts- und Fabriksgebäude | 20 | 50 |
| b) Technische Anlagen und Maschinen | 5 | 25 |
| c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
4 | 20 |
Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.
Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten.
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashows abgeleitet.
Die Cashows werden aus den Planungsrechnungen mit einem Detailplanungszeitraum von fünf Jahren abgeleitet. Vorstand und Aufsichtsrat bewilligen das Budget, die Mittelfristpläne für die darauolgenden vier Jahre werden vom Vorstand bewilligt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Die Planungsrechnungen beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Division Fiber insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung, sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird.
Als Abzinsungssatz wird ein individuell ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroenen Beteiligungen wider.
Ausleihungen werden mit dem Nominalwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens werden mit den Anschaungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.
In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe werden mit denAnschaungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.
Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages).
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nicht mehr bestehen.
Betreend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.
Die gemäß Emissionszertikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Emissionszerti kate werden mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Zuteilung in den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen aktiviert. Die Dierenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaung aufgewendeten Betrag wird in den Zuschüssen der öentlichen Hand eingestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszerti kate belaufen sich auf insgesamt 984.607 Stück (31. Dezember 2022: 1.303.850 Stück).
Betreend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung mit 23 Prozent gebildet. Das Wahlrecht zum Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wird ab dem Geschäftsjahr 2020 ausgeübt.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpichtung dar.
Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen, mit Ausnahme der Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, welche im Finanzergebnis dargestellt werden. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpichtungen werden im Personalaufwand erfasst.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgrisansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt "Fremdwährungsumrechnung" erläutert.
Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.
Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:
| Forderungen | 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|---|
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,1050 | 1,0666 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/USD | 1,0978 | 1,1292 |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,8509 | 7,3582 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/CNY | 7,2935 | 7,2878 |
| Verbindlichkeiten | 31.12.2023 | 31.12.2022 | |
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,1050 | 1,0666 |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,8509 | 7,3582 |
Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.
Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoverwertungsanlage.
In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 190,8 (31. Dezember 2022: TEUR 245,4) enthalten. In den Geschäftsjahren 2023 und 2022 gab es keine Zugänge von immateriellen Vermögensgegenständen von verbundenen Unternehmen.
Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpichtungen.
Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:
| Unternehmensbereich | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Division Fiber | 37.758,3 | 38.314,0 |
| Division Pulp | 20.566,7 | 6.680,2 |
| Others | 5.377,9 | 29.496,0 |
| Gesamt | 63.702,9 | 74.490,3 |
Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaungs- und Herstellungskosten von TEUR 3.029,2 (2022: TEUR 31.738,5) und einen Buchwert von TEUR 262,0 (2022: TEUR 794,9).
Die Auistung der Anteile an verbundenen Unternehmen der Lenzing AG kann im Abschnitt "Direkte Beteiligungen zum 31.12.2023" dieses Anhangs entnommen werden.
Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreen im Wesentlichen eine Kapitalerhöhung der PT. South Pacic Viscose in Höhe von TEUR 53.657,6 (2022: TEUR 627,4) und der Lenzing Modi Fibers India Private Limited in der Höhe von TEUR 54,7 (2022: TEUR 0,0). Im Geschäftsjahr 2023 wurden die Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland mit einem Stammkapital in der Höhe von TEUR 28,0 und die Lenzing Italy S.r.l., Rom, Italien mit einem Stammkapital in der Höhe von TEUR 25,0 gegründet. Im Geschäftsjahr 2022 gab es eine Kapitalerhöhung bei der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 37.186,5 sowie der LD Celulose S.A. in der Höhe von TEUR 61.145,8. Weiters erfolgte im Geschäftsjahr 2022 ein Zuschuss für die Kapitalerhöhung der indirekten Tochtergesellschat Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. in Höhe von TEUR 15.970,2.
Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen gab es im Geschäftsjahr 2023 und 2022 keine Abgänge.
Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung wurde der beizulegende Wert der PT. South Pacic Viscose und der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. ermittelt. Dieser ergab keine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Abschreibung beträgt für die PT. South Pacic Viscose TEUR 259.197,0 und für die Lenzing (Thailand) Co., Ltd. TEUR 140.017,0.
Bei den Beteiligungen erfolgte eine Abschreibung des Buchwertes der Equi Fibers Beteiligung GmbH in der Höhe von TEUR 1.349,0. Im Vorjahr gab es eine Zuschreibung der Lenzing Papier GmbH, nachdem die statischen Tests eine Deckung des Buchwertes durch das anteilige Eigenkapital ergaben.
Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Ausleihungen | Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Ausleihungen an verbundenen Unternehmen |
757.877,2 | 138.152,4 | 619.724,8 |
| Vorjahr | 658.068,3 | 38.581,9 | 619.486,4 |
| Sonstige Ausleihungen | 1.406,7 | 268,5 | 1.138,2 |
| Vorjahr | 9.108,0 | 175,5 | 8.932,5 |
| Gesamt | 759.283,9 | 138.420,9 | 620.863,0 |
| Vorjahr | 667.176,3 | 38.757,4 | 628.418,9 |
Bei den Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen waren die wesentlichen Zugänge gegenüber der PT. South Pacic Viscose in Höhe von TEUR 127.667,4 (2022: TEUR 110.383,3), der Lenzing Fibers GmbH in Höhe von TEUR 30.000,0 (2022: TEUR 40.000,0), der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 13.761,5 (2022: TEUR 39.692,9) sowie der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 18.492,8 (2022: TEUR 36.862,9). Abgänge gab es gegenüber der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 39.692,9 und der Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. in Höhe von TEUR 28.010,4. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten keine Abgänge.
Die Sonstigen Ausleihungen enthalten ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016 gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) und diese wurden aufgrund der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage als uneinbringlich eingestuft. Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine Abschreibung in Höhe von TEUR 7.563,9 (2022: TEUR 3.114,2) erfasst. Der Buchwert beträgt somit TEUR 0,0 (31. Dezember 2022: TEUR 7.563,9).
Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 1.376,0 (2022: TEUR 3.091,0) eingeräumt, der im Fall von vordenierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2023 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2022 nicht ausgenützt.
Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens umfassen im Wesentlichen den Raieisen Nachhaltigkeit Diversied Fonds in Höhe von TEUR 6.452,7 (2022: TEUR 6.197,5), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Der Raieisen Nachhaltigkeit Diversi ed Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und im Wesentlichen in Euro-Anleihen per Jahresende.
Bei den Zugängen der Wertpapieren (Wertrechte) des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 1.637,3 (2022: TEUR 1.475,8) handelt es sich um die Zuführung zur Kapitalrücklage der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta. Die Lenzing AG hat im Jänner 2021 100 Prozent der Anteile an der Versicherungszelle erworben. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing AG, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen eektiver zu administrieren.
Bei den Abgängen von Wertpapieren (Wertrechte) des Anlagevermögens handelt es sich um eine teilweise Veräußerung der Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland, in Höhe von TEUR 138,1 (2022: TEUR 25,3) und den Stammaktien an der Oberbank AG in Höhe von TEUR 1.051,5.
Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 2.343,5 (31. Dezember 2022: TEUR 2.469,2) betreend Pensionsverpichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 5.268,8 (31. Dezember 2022: TEUR 6.458,4).
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellsto für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.
Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreen im Wesentlichen Fasern und Faserzellsto.
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen von Factoring-Programmen verkauften Forderungen TEUR 63.825,3 (31. Dezember 2022: TEUR 65.446,3) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 695,0 (31. Dezember 2022: TEUR 1.983,0) durch Garantien sowie durch Akkreditive in Höhe von TEUR 21.104,0 (31. Dezember 2022: 17.293,4) besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2023 noch zum 31. Dezember 2022 vor.
Es wurde zum Bilanzstichtag eine pauschale Wertberichtigung in Höhe von TEUR 39,7 (31. Dezember 2022: TEUR 84,7) gebildet.
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 77.395,0 (31. Dezember 2022: TEUR 75.212,4) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 33.995,0 (31. Dezember 2022: TEUR 1.908,6) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 63,9 (31. Dezember 2022: TEUR 4.438,7).
Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren im Wesentlichen aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände |
31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt |
21.911,0 | 31.459,8 |
| Emissionszertikate | 74.713,7 | 72.751,5 |
| Factoring | 7.112,4 | 5.538,5 |
| Abgrenzung von Kostenersätzen | 3.596,1 | 2.174,9 |
| An- und Vorauszahlungen | 1.267,5 | 1.450,3 |
| Übrige | 141,7 | 7.727,8 |
| Gesamt | 108.742,4 | 121.102,7 |
In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 10.404,0 (31. Dezember 2022: TEUR 19.132,4) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Es wurde zum 31. Dezember 2023 unter dem Posten sonstige Forderungen die "COVID-19-Investitionsprämie" in Höhe von TEUR 2.420,1 (31. Dezember 2022: TEUR 2.293,0) aktiviert. Diese wird mittels der Bruttomethode bilanziert und unter den Zuschüssen öentlicher Hand entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen aufgelöst und wird offen mit den Abschreibungen saldiert.
Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:
| Stand der temporären Dierenzen | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände |
-11.982,7 | -17.750,6 |
| Finanzanlagen | 7.346,2 | 11.089,7 |
| Forderungen | 12,9 | 401,6 |
| Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der öentlichen Hand |
37,3 | 27,2 |
| Rückstellungen | 42.743,7 | 37.585,8 |
| Finanzverbindlichkeiten | 3.185,7 | 3.587,8 |
| Verbindlichkeiten | 0,0 | 0,0 |
| Betrag Gesamtdierenzen | 41.343,0 | 34.941,6 |
| Daraus resultierende aktive latente Steuern per 31.12. |
9.508,9 | 8.457,3 |
| Verlustvortrag | 48.019,8 | 4.626,4 |
| Gesamte aktive Steuerlatenz | 57.528,7 | 13.083,7 |
Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von sonstigen Rückstellungen einbezogen.
Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 7.334,5 (31. Dezember 2022: TEUR 11.089,7) im Posten Finanzanlagen enthalten.
Weitere temporäre Standunterschiede ergeben sich aufgrund der Inanspruchnahme der steuerlichen degressiven Abschreibung. Diese betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 31.970,3 (31. Dezember 2022: TEUR 36.291,7). Mit Beginn des Geschäftsjahres 2023 wurde für alle Anlagen, welche seit der Inbetriebnahme degressiv abgeschrieben wurden, der Wechsel zur linearen Abschreibung durchgeführt.
Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).
| Entwicklung der latenten Steuern | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) | 13.083,7 | 13.086,2 |
| Erfolgswirksame Veränderung | 1.051,6 | -4.628,9 |
| Verlustvortrag (ergebniswirksam) | 43.393,4 | 4.626,4 |
| Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) | 57.528,7 | 13.083,7 |
Der Anstieg der Verlustvorträge im Geschäftsjahr 2023 beinhaltet auch Verluste ausländischer Gruppenmitglieder in Österreich, die zusätzlich zum laufenden steuerlichen Verlust der österreichischen Gruppenmitglieder angerechnet werden. Die Verpichtung zur
Nachversteuerung der ausländischen Verluste wird als Verbindlichkeit gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen (siehe Abschnitt "Angaben zur Gruppenbesteuerung").
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2023 beträgt EUR 40.107.738,37 (31. Dezember 2022: EUR 27.574.071,43) und ist in 38.618.180 Stückaktien (31. Dezember 2022: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19 April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück aktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am genehmigten Kapital beträgt etwa EUR 1,04. Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 26. Mai 2023 eingetragen.
Mit Wirkung vom Juli 2023 führte die Lenzing AG eine in der Hauptversammlung vom 19. April 2023 genehmigte Kapitalerhöhung durch. Es wurden 12.068.180 Stück neue Aktien ausgegeben. Das Grundkapital wurde voll einbezahlt. Die Veränderung des Grundkapitals und der Kapitalrücklagen ist auf diese Kapitalerhöhung zurückzuführen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. April 2023 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 12. April 2018 – ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 19. April 2028 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 18. Juni 2020 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsentage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufpro-
gramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2023 bestehenden Ermächtigungen zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeossen sind.
Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Investitionszuschüsse der öentlichen Hand einschließlich der Emissionszertikate sowie Investitionsprämien werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öentlichen Hand ersichtlich.
Die Auösung der Investitionszuschüsse der öentlichen Hand sowie Investitionsprämien erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird oen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.
Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:
| 2023 Rückstellungen für | Pensionen | Abferti gungen |
Jubiläums gelder |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2022 | 18.213,6 | 38.925,0 | 14.020,3 |
| Periodenaufwand | 3.394,1 | 4.626,9 | 1.027,4 |
| Auszahlungen | -2.365,2 | -4.097,9 | -1.229,8 |
| Umgliederung zu Sozialplan | 0,0 | -3.795,9 | 0,0 |
| Rückstellung zum 31.12.2023 | 19.242,5 | 35.658,0 | 13.817,9 |
| Wert nach § 14 EStG | 14.147,4 | 27.398,4 | 9.188,0 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 4,7 | 1.448,2 | 806,7 |
| Zinsaufwand | 702,6 | 1.769,6 | 571,3 |
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+) / Gewinn (-) |
2.686,9 | 1.409,0 | -350,6 |
| Periodenaufwand | 3.394,1 | 4.626,9 | 1.027,4 |
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2023: |
|||
| Diskontierungszinssatz | 3,40 % | 3,40 % | 3,50 % |
| Pensionssteigerung | bis zu 3,00 % |
- | - |
| Gehaltssteigerung | 3,00 % | 3,00 % | 3,00 % |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
| Fluktuationsabschlag | - | - | 0,00 % - 8,93 % |
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 12
Fluktuationsabschlag - -
| 2022 Rückstellungen für | Pensionen | Abferti gungen |
Jubiläums gelder |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2021 | 23.412,9 | 54.142,8 | 17.552,3 |
| Periodenaufwand | -2.955,5 | -3.597,0 | -2.189,9 |
| Auszahlungen | -2.243,8 | -5.888,9 | -1.342,2 |
| Umgliederung zu Sozialplan | 0,0 | -5.731,9 | 0,0 |
| Rückstellung zum 31.12.2022 | 18.213,6 | 38.925,0 | 14.020,3 |
| Wert nach § 14 EStG | 13.937,7 | 30.806,0 | 9.962,7 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 7,0 | 1.777,6 | 1.137,5 |
| Zinsaufwand | 201,4 | 474,2 | 188,4 |
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+) / Gewinn (-) |
-3.164,0 | -5.848,8 | -3.515,7 |
| Periodenaufwand | -2.955,5 | -3.597,0 | -2.189,9 |
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2022: |
|||
|---|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 4,10 % | 4,10 % | 4,20 % |
| Pensionssteigerung | bis zu 3,00 % |
- | - |
| Gehaltssteigerung | 3,00 % | 3,00 % | 3,00 % |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
| Fluktuationsabschlag | - | - | 0,00 % - 7,25 % |
Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.
Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.
Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden im Geschäftsjahr die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.
Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung der unternehmensspezischen Fluktuationsraten. Diese werden nach Dienstjahren gestaelt ermittelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die leistungsorientierten Abfertigungspläne werden dabei nur Austritte mit Abfertigungsanspruch berücksichtigt.
Teile der rückgestellten leistungsorientierten Abfertigungen wurden im Geschäftsjahr 2023 in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliedert (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").
In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.
Den leistungsorientierten Pensionsverpichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".
Mitarbeiter:innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt. In der Lenzing AG besteht eine Umwandlungsoption für die Mitarbeiter:innen, dass Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können.
Die Verpichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeiter:innen des verkauften Geschäftsbereiches Kunststomaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG) sowie Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.
| 2023 Rückstellungen für | Stand 31.12.2022 |
Verbrauch | Auösung | Zuführung Umgliederung | Stand 31.12.2023 |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Drohende Verluste | 1.630,6 | -1.406,2 | -224,4 | 1.597,2 | 0,0 | 1.597,2 |
| Schadensfälle | 3.940,2 | -731,8 | 0,0 | 82,5 | 0,0 | 3.290,9 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen | 7.801,7 | -3.771,6 | -279,9 | 4.719,9 | 0,0 | 8.470,2 |
| Jubiläumsgelder | 14.020,3 | -1.229,8 | 0,0 | 1.027,4 | 0,0 | 13.817,9 |
| Sonderzahlungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Resturlaube | 8.240,8 | -8.240,8 | 0,0 | 7.902,6 | 0,0 | 7.902,6 |
| Sozialplan | 21.125,4 | -11.293,4 | -4.100,2 | 20.290,8 | -1.936,0 | 24.086,8 |
| Sonstige Personalaufwendungen | 5.744,5 | -4.393,2 | -800,5 | 7.333,9 | 0,0 | 7.884,7 |
| Übrige | 12.425,6 | -9.684,9 | -1.670,2 | 10.389,9 | 0,0 | 11.460,3 |
| Gesamt | 74.929,1 | -40.751,7 | -7.075,2 | 53.344,3 | -1.936,0 | 78.510,5 |
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 14
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Abnahmeverträge.
Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten und umfassen auch die Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten in Zusammenhang mit Verfahren.
Die Rückstellungen für Sozialplan betreen wie im Vorjahr insbesondere Vorsorgen aufgrund von Personalabbau im Rahmen von Reorganisationen und Einsparungsprogrammen. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abndungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen (insbesondere aus der gesetzlichen Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne") in Höhe von TEUR 3.795,9 (2022: TEUR 5.731,9) verwendet und in den Rückstellungen für Sozialplan ausgewiesen. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 20.290,8 (2022: TEUR 15.393,5) wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen dotiert. Die Rückstellungen in Höhe von TEUR 24.086,8 (2022: TEUR 21.125,4) sollen erwartungsgemäß innerhalb der nächsten 12 Monate verbraucht werden.
Die übrigen Rückstellungen betreen vor allem verbrauchte Emissionszertikate, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Nachlässe, Rabatte und Provisionen.
In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:
| Verbindlichkeiten | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Hybridkapital | 500.000,0 | 500.000,0 |
| Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 27.000,0 | 27.000,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 86.400,0 | 11.600,0 |
| Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 8.430,0 | 14.050,0 |
| Gesamt | 621.830,0 | 552.650,0 |
Das Hybridkapital beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 500.000,0 (31. Dezember 2022: TEUR 500.000,0). Es ist keine vertragliche Restlaufzeit vorgesehen.
Im Dezember 2020 wurde eine nachrangige unbefristete Anleihe mit einem Nominalvolumen von TEUR 500.000,0 und einer Verzinsung von 5,75% p.a. emittiert. Die Anleihe hat eine unendliche (ewige) Laufzeit und kann erstmals am 7. Dezember 2025 durch die Lenzing AG gekündigt und getilgt werden. Die Investoren haben kein Kündigungsrecht. Falls die Anleihe nicht gekündigt wird, wird die Anleihe ab dem 8. Dezember 2025 mit einem veränderten Zinssatz verzinst (dann geltender 5-Jahres Swap-Satz plus Marge von 11,208%).
Die Zinsen sind nachträglich am 7. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die Lenzing AG nicht entscheidet, die betreende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der Lenzing AG beschließt, eine Dividende zu leisten.
Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen stellen sich wie folgt dar:
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2023
| Fälligkeit | Ursprungs laufzeit |
Buchwert | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 2024/12 | 5 | 120.000,0 | x |
| 2024/12 | 5 | 113.823,5 | variabel |
| 2025/05 | 10 | 13.500,0 | x |
| 2025/11 | 5 | 48.000,0 | x |
| 2026/12 | 7 | 72.500,0 | x |
| 2026/12 | 7 | 159.500,0 | variabel |
| 2026/12 | 7 | 7.000,0 | x |
| 2029/12 | 10 | 4.500,0 | variabel |
| 2029/12 | 10 | 9.500,0 | x |
| 2034/12 | 15 | 13.000,0 | x |
| 561.323,5 |
| Fälligkeit | Ursprungs laufzeit |
Buchwert | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 2024/12 | 5 | 120.000,0 | x |
| 2024/12 | 5 | 115.941,3 | variabel |
| 2025/05 | 10 | 13.500,0 | x |
| 2025/11 | 5 | 48.000,0 | x |
| 2026/12 | 7 | 72.500,0 | x |
| 2026/12 | 7 | 159.500,0 | variabel |
| 2026/12 | 7 | 7.000,0 | x |
| 2029/12 | 10 | 4.500,0 | variabel |
| 2029/12 | 10 | 9.500,0 | x |
| 2034/12 | 15 | 13.000,0 | x |
| 563.441,3 |
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Lenzing Gruppe keine weiteren Schuldscheindarlehen begeben.
Von den bestehenden Schuldscheinen hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2023 keine zurückbezahlt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Schuldscheine in der Höhe von TEUR 55.000,0 planmäßig getilgt.
Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 650.906,0 (31. Dezember 2022: TEUR 612.376,6) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreen TEUR 12.562,3 (31. Dezember 2022: TEUR 20.122,7) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 1.046,1 (31. Dezember 2022: TEUR 246,6) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 64.524,2 (31. Dezember 2022: TEUR 24.222,0) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen (siehe Abschnitt "Angaben zur Gruppenbesteuerung"). Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 7.000,0 (31. Dezember 2022: TEUR 7.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten nanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 19.611,0 (31. Dezember 2022: TEUR 16.171,7) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 1.890,4 (31. Dezember 2022: TEUR 1.890,4) noch nicht bezahlte Zinsen für das Hybridkapital und TEUR 3.567,5 (31. Dezember 2022: TEUR 3.562,4) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG. Rechnungsabgrenzungsposten
Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.
Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:
| Haftungsverhältnisse | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage |
308,7 | 308,7 |
| Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen |
41.247,6 | 40.548,3 |
| Haftungsübernahmen gegenüber Dritten | 16.170,8 | 16.177,4 |
| Gesamt | 57.727,1 | 57.034,4 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt "Angaben zu sonstigen nanziellen Verpichtungen und außerbilanziellen Geschäften" erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 6.936,9 (31. Dezember 2022: TEUR 5.514,1) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre nanziellen Verpichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG gekündigt werden.
Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre nanziellen Verpichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.
Darüber hinaus bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die Lenzing (Thailand) Co., Ltd. ihre Bankverpichtungen bis maximal TUSD 6.000,0 – d.s. TEUR 5.429,9 (31. Dezember 2022: bis maximal TUSD 6.000,0 – d.s. TEUR 5.625,0) und bis maximal TEUR 0,0 (2022:TEUR 6.000,0) erfüllt.
Des Weiteren bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die LD Celulose S.A. ihre Bankverpichtungen bis maximal TUSD 114.200,0 – d.s. TEUR 103.348,4 (31. Dezember 2022: bis maximal TUSD 114.200,0 – d.s. TEUR 107.063,2) und bis maximal TEUR 25.000,0 (31. Dezember 2022: TEUR 25.000,0) erfüllt.
Die Lenzing AG ist zu Kapitaleinschüssen in die Versicherungszelle White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited verpichtet, falls die nanziellen Mittel in der Zelle durch Schadenszahlungen an die Lenzing Töchter nicht ausreichen. Die maximale Einschusspicht pro Jahr sind TEUR 16.000,0.
Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:
| Umsatzerlöse nach Märkten | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Österreich | 144.231,2 | 184.590,4 |
| Europa inkl. Türkei ohne Österreich | 500.487,1 | 553.046,1 |
| Asien | 319.598,7 | 358.593,1 |
| Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) | 74.578,0 | 72.327,8 |
| Sonstige | 11.421,6 | 10.390,4 |
| Gesamt | 1.050.316,6 | 1.178.947,8 |
| Umsatzerlöse nach Bereichen | 2023 2022 |
|
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Division Fiber | 847.479,5 | 944.487,3 |
| Division Pulp | 173.450,8 | 212.209,3 |
| Others | 29.386,4 | 22.251,3 |
| Gesamt | 1.050.316,6 | 1.178.947,8 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:
| Übrige sonstige betriebliche Erträge | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien | 4.520,9 | 5.414,8 |
| Beiträge des österreichischen Forschungsförderungsfonds |
2.504,2 | 3.888,6 |
| Auösung von Wertberichtigungen | 1.720,3 | 105,1 |
| Erträge aus Emissionszertikaten | 26.910,6 | 6.145,4 |
| Fremdwährungsdierenzen | 0,0 | 10.782,0 |
| Zuschüsse für Energie | 9.137,6 | 2.000,0 |
| Übrige | 1.366,7 | 459,3 |
| Gesamt | 46.160,3 | 28.795,2 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für 2023 |
2022 | ||
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) |
4.801,1 | 2.070,9 | |
| Leistungsorientierte Pläne | -158,4 | -174,9 | |
| Gesamt | 4.642,7 | 1.896,0 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 200,4 | 150,2 |
| Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene |
1.277,5 | -881,9 |
| Leitende Arbeitnehmer:innen | 85,4 | 87,8 |
| Andere Arbeitnehmer:innen | 3.079,4 | 2.539,9 |
| Gesamt | 4.642,7 | 1.896,0 |
Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen) in Höhe von TEUR 793,1 (2022: TEUR 730,7) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 158,4 (2022: TEUR 174,9) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen der Rückstellung für Abfertigungen) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) | 4.332,5 | 14.675,3 |
| Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen |
2.583,1 | 2.661,6 |
| Gesamt | 6.915,5 | 17.336,9 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 32,9 | 56,2 |
| Leitende Arbeitnehmer:innen | 250,1 | 59,0 |
| Andere Arbeitnehmer:innen | 5.876,2 | 2.728,2 |
| Sozialplan | 756,2 | 14.493,5 |
| Gesamt | 6.915,5 | 17.336,9 |
Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Löhne | 262,4 | -872,1 |
| Gehälter | 383,9 | -331,9 |
| Soziale Aufwendungen | 381,1 | -985,9 |
| Gesamt | 1.027,4 | -2.189,9 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 71.172,0 (2022: TEUR 75.349,2).
Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen in Höhe von TEUR 58.074,6 (2022: TEUR 231,8) betreen Technischen Anlagen und Maschinen sowie Anlagen in Bau.
Die Erträge aus der Auösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 894,4 (2022: TEUR 987,6).
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen |
2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) |
55.669,0 | 60.561,2 |
| Instandhaltungen und Fremdleistungen | 51.230,8 | 49.391,8 |
| Konzernleistungen | 39.627,6 | 40.260,9 |
| Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen | 37.603,8 | 18.227,1 |
| Versicherungsaufwendungen | 13.179,1 | 11.265,1 |
| Miet- und Leasingaufwendungen | 10.511,2 | 8.640,1 |
| Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge | 7.652,4 | 5.527,7 |
| Schulung der Belegschaft | 4.628,6 | 5.741,9 |
| Abfallentsorgung | 3.133,4 | 3.588,5 |
| Reise- und Fahrtkosten | 3.716,1 | 4.412,4 |
| Fremdwährungsdierenzen | 9.172,3 | 0,0 |
| Sonstige Aufwendungen | 15.929,2 | 11.102,3 |
| Gesamt | 252.053,7 | 218.718,8 |
In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Aufwendungen für Patente und Lizenzen, allgemeine Verwaltungskosten, Wertberichtigungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, Aufwendungen des Aufsichtsrates, Aufwendungen für Schutzartikel und Schutzkleidung sowie der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen betreen im Wesentlichen Dividenden der Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von TEUR 3.500,0 (2022: TEUR 0,0), der Lenzing Papier GmbH in Höhe von TEUR 2.640,0 (2022: TEUR 800,0) und des BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 750,0 (2022: TEUR 450,0). Die Erträge aus Beteiligungen im Geschäftsjahr 2022 betrafen im Wesentlichen die Dividende der Lenzing Fibers (Shanghai) Co. Ltd. in Höhe von TEUR 8.234,7 und der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. in Höhe von TEUR 1.238,1.
In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 66.084,7 (2021: TEUR 32.809,9) erfasst.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.080,5 (2021: TEUR 1.031,6) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 6.831,0 (2021: TEUR 146,9).
Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen die Zuschreibung von Beteiligungen und Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.743,5 (2022: TEUR 2.597,4) und die Gewinne aus Aktienverkäufen in Höhe von TEUR 3.427,9 (2022: TEUR 812,1). Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte eine Zuschreibung von Wertpapieren in Höhe von TEUR 255,1 (2022: Abschreibung TEUR 1.236,0).
Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten Fremdwährungsverluste bzw. Fremdwährungseekte auf Ausleihungen in Höhe von TEUR 10.805,1 (2022: Erträge in Höhe von TEUR 5.679,4) sowie die Abschreibungen von Ausleihungen und zugehörigen Zinsforderungen in Höhe von TEUR 20.630,1 (2022: TEUR 4.013,9).
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| vom Ertrag | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung | 23.596,7 | 13.806,9 |
| Steuergutschrift vom Gruppenträger | 0,0 | -2.660,0 |
| Steuerumlagen der Gruppenmitglieder | -63,9 | -4.438,7 |
| Steuerumlagen an Gruppenmitglieder | 11.764,1 | 5.754,6 |
| Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
8.483,7 | 5.206,2 |
| Gesamt | 43.780,6 | 17.669,0 |
In der Position Steuergutschrift vom Gruppenträger sind auch Beträge aus Vorperioden enthalten; dies führt im Geschäftsjahr 2023 zu einem Steuerertrag in Höhe von TEUR 0,0 (2022: TEUR 2.660,0).
Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein latenter Steuerertrag für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 43.393,4 (31. Dezember 2022: TEUR 4.626,4) und ein latenter Steuerertrag für die Verminderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.051,6 (2022: latenter Steueraufwand in der Höhe von TEUR 4.629,0) erfasst.
Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.
Verpichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:
| Nutzungsverpichtungen | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Im Folgejahr | 6.829,2 | 7.125,4 |
| In den folgenden fünf Jahren | 16.491,2 | 15.191,7 |
Verpichtungen aus oenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:
| Bestellobligo | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bestellobligo für Investitionsvorhaben | 13.373,9 | 23.971,5 |
| Davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 104,6 | 98,4 |
Es gibt rechtlich unverbindliche Erklärungen der Lenzing AG, Tochtergesellschaften mit ausreichend nanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.
Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 2.615,8 (31. Dezember 2022: TEUR 2.266,2).
Die Bankgarantien für die Eigenkapitaleinschüsse der Lenzing AG in die LD Celulose S.A. sind im Jahr 2022 ausgelaufen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde vor einem US-Gericht eine Klage auf nicht bezierte Schadenersatzansprüche in Zusammenhang mit einer ehemaligen Beteiligung gegen die Lenzing AG eingebracht. Die Lenzing AG hat diese Ansprüche zurückgewiesen. Eine Leistung von Schadenersatzzahlungen wurde vom Management per 31. Dezember 2023 sowie in den Vorjahren als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Details zur Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten werden im Abschnitt "Rückstellungen" erläutert.
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2023 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 80.000,0 (31. Dezember 2022: TEUR 50.000,0).
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Die Lenzing AG übernimmt eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurück zu übertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.
Zum 31. Dezember 2023 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 71.231,5 (31. Dezember 2022: TEUR 55.473,4) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 31. Dezember 2023 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 7.123,2 (31. Dezember 2022: TEUR 5.547,3; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März 2022 an die Lenzing AG geossen.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2023 von TEUR 11,0 (31. Dezember 2022: 33,3 TEUR) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Dierenzbetrag in Höhe von TEUR 6.936,9 (31. Dezember 2022: TEUR 5.514,1) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem Bilanzstichtag erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.
Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte sowie Zinswährungsderivate als Sicherungsgeschäfte ein, um Zins- und Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Devisentermingeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreenden Fremdwährung festgelegt. Die Zinswährungsderivate dienen zur Absicherung des Zins- und Währungsrisikos eines Schuldscheindarlehens in USD mit variabler Verzinsung.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte und Zinswährungsderivate:
| Beizulegender Wert2 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Art der derivativen Finanzinstrumente | Nominale1 Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert Bilanzposten | ||
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Devisentermingeschäfte | ||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | 508.600 | 11/2024 | 2.094,7 | -68,5 | 0,0 | |
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 140.000 | 12/2024 | 2.320,8 | 0,0 | 0,0 | - |
| Summe | 4.415,5 | -68,5 | 0,0 | |||
| Zinswährungsderivate | ||||||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 65.000 | 12/2024 | 2.012,2 | 0,0 | 0,0 | - |
| Nettoposition | 6.359,2 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.
2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
| 31.12.2022 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Wert2 | |||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente | Nominale1 | Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert Bilanzposten | ||
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | |||
| Devisentermingeschäfte | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | 734.800 | 12/2023 | 1.710,0 | -380,5 | 0,0 | ||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 11.400 | 01/2023 | 0,0 | -552,7 | 0,0 | - | |
| Summe | 1.710,0 | -933,2 | 0,0 | ||||
| Zinswährungsderivate | |||||||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | 65.000 | 12/2024 | 5.723,7 | 0,0 | 0,0 | - | |
| Nettoposition | 6.500,5 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.
2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter nanzmathematischer und gegebenenfalls statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.
Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläugen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften ausgleichen.
In Anwendung der AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom Dezember 2020 werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften bzw. Zinswährungsderivaten, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungs- bzw. Zinsrisiken, gebildet. Liegt eine derartige Bewertungseinheit vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit, bzw. die variabel verzinste Verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft bzw. Zinswährungsswap).
Zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung werden in der Lenzing AG Zinswährungsswaps eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu, die Variabilität zwischen den Zinsund Tilgungszahlungen der erhaltenen Schuldscheindarlehen in USD auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden zur Absicherung des Fremdwährungsänderungsrisikos aus der Aufnahme der Schuldscheindarlehen in USD und den Rück- und Zinszahlungen in Fremdwährung sowie des Zinsrisikos, welches aus den variablen Zinszahlungen des gesicherten Grundgeschäfts resultiert, festgelegt. Die ineektiven Anteile der Derivate werden, sofern negativ, als Drohverlust rückgestellt (per 31. Dezember 2023: TEUR 0,0 und per 31. Dezember 2022: TEUR 0,0). Die Bestimmung der Ineektivität erfolgt unter Anwendung der Dollar-Oset-Methode unter Rückgri auf ein hypothetisches Derivat.
Bei Devisentermingeschäften werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläuge, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung). Im Jahresabschluss 2023 sowie 2022 wurde keine Rückstellung für drohende Verluste für negative Marktwerte von Derivaten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten gebildet. Zum 31. Dezember 2023 wurde auf eine Drohverlustrückstellung aus kurzfristigen Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 68,5 (31. Dezember 2022: TEUR 933,2) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläugen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.
Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.
An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.
Durchschnittliche Zahl der
| Mitarbeiter:innen (FTE) | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Angestellte | 1.277 | 1.323 | |
| Arbeiter:innen | 1.538 | 1.566 | |
| Gesamt | 2.815 | 2.889 |
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| Schlüsselpositionen (aufgewendet) | TEUR | |
|---|---|---|
| 2023 | 2022 | |
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Grundgehalt | 2.075,7 | 1.933,7 |
| Sachbezüge und andere Vorteile (insb. zur Nutzung überlassene Geschäftsfahrzeuge) |
60,0 | 45,9 |
| Kurzfristiger variabler Leistungsbonus (Short-Term Incentive; STI) |
0,0 | 75,0 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
1.215,0 | 200,0 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 3.350,7 | 2.254,6 |
| Langfristiger variabler Leistungsbonus (Long-Term Incentive; LTI) |
-203,9 | -322,9 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
1.430,0 | 0,0 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 1.226,1 | -322,9 |
| Beiträge zur überbetrieblichen Pensionskasse | 233,3 | 208,0 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
233,3 | 208,0 |
| Einmalige Abndung | 402,9 | 200,0 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
402,9 | 200,0 |
| Vergütung des Vorstandes | 5.212,9 | 2.339,7 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 1.221,5 | 745,1 |
| Summe | 6.434,4 | 3.084,9 |
Die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil (Long-Term Incentive / LTI) der Vorstände setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet.
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben der Vergütung für Ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat (insbesondere Sitzungsgelder) eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall- und Rechtsschutzversicherung etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattndet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht laut Konzern-Notes 2023 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen.
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in der Höhe von TEUR 1.277,5 (2022: Erträge in Höhe von TEUR 881,9) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2023 TEUR 5.547,5 (31. Dezember 2022: TEUR 4.922,9).
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzten sich wie folgt zusammen:
| Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers |
2023 | 2022 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) |
482,5 | 385,1 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 419,2 | 199,1 |
| Sonstige Leistungen | 1.883,2 | 162,5 |
| Gesamt | 2.784,9 | 746,6 |
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 27. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz). Der Steuerausgleichsvertrag wurde mit Wirkung ab dem Wirtschaftsjahr 2021 der Lenzing AG sowie der (un)mittelbaren Tochtergesellschaften, die ebenfalls Gruppenmitglieder sind, am 04. November 2021 neu gefasst, in dem auch die Neuregelungen betreend Zinsschranke (§ 12a KStG) berücksichtigt sind.
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis eektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Die gesamten Steuerumlagen inklusive Verpichtungen aus der Nachversteuerung der Verluste ausländische Tochtergesellschaften werden als Forderung oder Verbindlichkeit gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes von 24 Prozent (somit 6 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2023 (inklusive Beträge aus Vorperioden) eine Steuergutschrift in Höhe von TEUR 0,0 (2022: TEUR 2.660,0) ergebniswirksam verbucht. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte gemäß der vertraglichen Verpichtung die Zahlung derAnpassung zur Steuerumlage 2021 (inkl. Anspruchszinsen) an den Gruppenträger in Summe von TEUR 153,4 (2022: die Zahlung der Steuerumlage 2021 und die Vorauszahlungen der Steuerumlage 2022 an den Gruppenträger in Summe von TEUR 20.679,1). Aufgrund des steuerlichen Verlusts im Vorjahr erfolgte außerdem eine Rückzahlung der Körperschaftsteuervorauszahlungen abzüglich Mindestkörperschaftsteuer in Höhe von TEUR 10.589,5 durch den Gruppenträger an die Lenzing AG.
Zum 31. Dezember 2023 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.758,7 (31. Dezember 2022: eine Forderung in Höhe von TEUR 10.437,8) gegenüber dem Gruppenträger. Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten aus der Nachversteuerung der Verluste ausländische Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR 48.001,3 (31. Dezember 2022: TEUR 28.905,3) gegenüber dem Gruppenträger. Die Steuerlatenz auf den steuerlichen Verlust in Höhe von TEUR 48.019,8 (31. Dezember 2022: TEUR 4.626,4) wird in den aktiven latenten Steuern erfasst. Im Jahr 2023 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteuer-Ertrag in Höhe von TEUR 38.892,8 (2022: TEUR 2.402,9) gegenüber dem Gruppenträger ausgewiesen.
Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen, welcher ebenfalls mit Wirkung ab dem Wirtschaftsjahr 2021 neu gefasst wurde. Dieser Vertrag verpichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen. Steuerliche Verluste von ausländischen Gruppenmitgliedern, welche in die Gruppenbesteuerung einbezogen werden, kürzen die geschuldete Steuerumlage des betreenden Gruppenmitglieds maximal auf null. Die darüberhinausgehenden ausländischen Verluste werden in einem internen Verlustvortrag evident gehalten und mit künftigen ausländischen Gewinnen, die nachversteuert werden müssen, gegenverrechnet. Dies führt analog zur Steuerumlage der inländischen Gruppenmitglieder zu einem Ausweis als Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent |
Eigenkapital 31.12.2023 |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2023 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 178,64 | 3,94 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.499,2 | 802,3 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 1.676,51 | -33,41 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 56.756,61 | 2.617,41 |
| LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 2.913.721.980 | 51,00 | 628.950,54 | 94.092,64 |
| LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 32.849,34 | 5.341,64 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 5.368.463.500 | 100,00 | -41.626,84 | -108.394,64 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 6.259,14 | 478,14 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 23.453,74 | 3.480,34 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 234.501,7 | 9.961,3 |
| Lenzing Fibers India Private Ltd., Coimbatore, Indien | INR 1.000 | 25.464 | 100,00 | 2.155,94 | 733,54 |
| Lenzing Germany GmbH, Münchberg, Deutschland | EUR | 28.000 | 100,00 | 37,54 | 12,54 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 196,53 | 13,23 |
| Lenzing Italy S.r.l, Rom, Italien | EUR | 25.000 | 100,00 | 27,24 | 2,24 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 1.352,04 | 160,74 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.187.241 | 96,54 | 5.579,74 | -138,94 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 23.955,45 | 9.755,35 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 2.622,74 | 172,64 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.549,94 | 143,14 |
| PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 150.068.343 | 96,532 | -120.875,94 | -301.979,44 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 208.340,8 | 3.036,9 |
| RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 85,8 | 1,4 |
1) 2022
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 93,29 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 96,54 Prozent.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläug
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent |
Eigenkapital 31.12.2022 |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 174,73 | 1,93 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.696,9 | 1.022,6 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 1.676,52 | -33,382 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 56.756,6 | 2.617,4 |
| LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 2.913.721.980 | 51,00 | 560.676,03 | 30.334,13 |
| LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 26.157,43 | 8.172,73 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 5.368.463.500 | 100,00 | 67.196,93 | -47.663,33 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 5.996,43 | -700,83 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 21.335,73 | 396,93 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 228.040,3 | -9,2 |
| Lenzing Fibers India Private Ltd., Coimbatore, Indien | INR 1.000 | 25.464 | 100,00 | 1.518,83 | 969,43 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 183,23 | 11,73 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 1.237,63 | 168,43 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.187.241 | 96,52 | 5.900,83 | -153,03 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 20.800,24 | 12.672,74 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 2.501,73 | 705,63 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.852,14 | 294,84 |
| PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 106.614.724 | 95,11 | 127.043,04 | -101.480,84 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 205.303,9 | 74.647,0 |
| RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 84,3 | 1,3 |
1) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 91,87 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 95,12 Prozent.
2) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 4 ) Änderung Vorjahreswert
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 25
Der Jahresfehlbetrag nach UGB des Geschäftsjahres 2023 der Lenzing AG wird wie folgt verwendet:
| EUR | |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2023 endet mit einem Jahresfehlbetrag von |
-560.915.458,08 |
| nach Auösung von (freien) Gewinnrücklagen von | 560.915.458,08 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 0,00 |
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 26
● Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer (bis 31. Mai 2022)
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 28. Februar 2024
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Siela Dr. Nico Reiner
Chief Executive Ocer Chief Financial Ocer
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 27
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Ocer & Chief Technology Ocer
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| Anschaungskosten | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- bzw. Herstellungskosten |
Zugänge | Umbuchungen | Abgänge | Anschaungs- bzw. Herstellungskosten |
||||
| 01.01.2023 | 2023 | 2023 | 2023 | 31.12.2023 | ||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |||
| 1. Rechte | 64.949.031,44 | 58.886,76 | 136.881,34 | -1.118,18 | 65.143.681,36 | |||
| 2. Firmenwert | 650.240,60 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 650.240,60 | |||
| Summe Immaterielle Vermögensgegenstände | 65.599.272,04 | 58.886,76 | 136.881,34 | -1.118,18 | 65.793.921,96 | |||
| II. Sachanlagen | ||||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
||||||||
| a) Wohngebäude | ||||||||
| Grundwert | 3.287.093,99 | 339.013,57 | 0,00 | 0,00 | 3.626.107,56 | |||
| Gebäudewert | 2.550.935,20 | -339.013,57 | 0,00 | 0,00 | 2.211.921,63 | |||
| b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten |
||||||||
| Grundwert | 1.683.122,57 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.683.122,57 | |||
| Gebäudewert | 319.383.054,76 | 7.581.700,90 | 4.128.229,79 | 0,00 | 331.092.985,45 | |||
| c) Unbebaute Grundstücke | 2.672.544,88 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.672.544,88 | |||
| 329.576.751,40 | 7.581.700,90 | 4.128.229,79 | 0,00 | 341.286.682,09 | ||||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.732.367.692,62 | 33.627.494,73 18.937.853,81 | -2.199.555,51 | 1.782.733.485,65 | ||||
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
106.416.259,65 | 6.866.071,17 | 522.171,96 | -828.508,50 | 112.975.994,28 | |||
| 4. Anlagen in Bau | 34.206.242,04 | 14.684.291,34 | - 22.074.027,53 |
0,00 | 26.816.505,85 | |||
| 5. Geleistete Anzahlungen | 1.651.109,37 | 884.463,15 | -1.651.109,37 | 0,00 | 884.463,15 | |||
| Summe Sachanlagen | 2.204.218.055,08 | 63.644.021,29 | -136.881,34 | -3.028.064,01 | 2.264.697.131,02 | |||
| III. Finanzanlagen | ||||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 956.575.993,74 | 53.765.374,52 | 0,00 | 0,00 | 1.010.341.368,26 | |||
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 667.247.666,47 | 191.002.216,80 | 0,00 | -74.457.557,92 | 783.792.325,35 | |||
| 3. Beteiligungen | 28.922.634,30 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 28.922.634,30 | |||
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens |
16.886.040,57 | 1.511.589,00 | 0,00 | -1.189.567,60 | 17.208.061,97 | |||
| 5. Sonstige Ausleihungen | 16.891.669,41 | 1.763.103,62 | 0,00 | -2.616.539,21 | 16.038.233,82 | |||
| Summe Finanzanlagen | 1.686.524.004,49 | 248.042.283,94 | 0,00 | -78.263.664,73 | 1.856.302.623,70 | |||
| 3.956.341.331,61 | 311.745.191,99 | 0,00 -81.292.846,92 | 4.186.793.676,68 |
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 28
1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 459.496,04
| Abschreibungen kumuliert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Abschreibungen kumuliert |
Abschreibungen | Zuschreibungen | Umbuchungen | Abgänge | Abschreibungen kumuliert |
Buchwert | Buchwert |
| 01.01.2023 | 2023 | 2023 | 2023 | 2023 | 31.12.2023 | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 62.055.702,36 | 1.078.280,57 | 0,00 | 0,00 | -948,80 | 63.133.034,13 | 2.010.647,23 | 2.893.329,08 |
| 418.205,46 | 43.349,37 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 461.554,83 | 188.685,77 | 232.035,14 |
| 62.473.907,82 | 1.121.629,94 | 0,00 | 0,00 | -948,80 | 63.594.588,96 | 2.199.333,00 | 3.125.364,22 |
| 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 3.626.107,52 | 3.287.093,95 |
| 672.035,86 | 37.713,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 709.749,26 | 1.502.172,37 | 1.878.899,34 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.683.122,57 | 1.683.122,57 |
| 170.436.787,61 | 8.969.183,08 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 179.405.970,69 | 151.687.014,76 | 148.946.267,15 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.672.544,88 | 2.672.544,88 |
| 171.108.823,51 | 9.006.896,48 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 180.115.719,99 | 161.170.962,10 | 158.467.927,89 |
| 1.246.083.436,89 | 104.148.400,30 | 0,00 | 0,00 | -1.939.775,82 | 1.348.292.061,37 | 434.441.424,28 | 486.284.255,73 |
| 80.588.657,71 | 8.386.701,67 | 0,00 | 0,00 | -826.471,751 | 88.148.887,63 | 24.827.106,65 | 25.827.601,94 |
| 0,00 | 6.582.983,10 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 6.582.983,10 | 20.233.522,75 | 34.206.242,04 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 884.463,15 | 1.651.109,37 |
| 1.497.780.918,11 | 128.124.981,55 | 0,00 | 0,00 | -2.766.247,57 | 1.623.139.652,09 | 641.557.478,93 | 706.437.136,97 |
| 10.852.559,68 | 399.214.027,73 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 410.066.587,41 | 600.274.780,85 | 945.723.434,06 |
| 9.179.350,35 | 17.118.083,77 | -382.300,00 | 0,00 | 0,00 | 25.915.134,12 | 757.877.191,24 | 658.068.316,12 |
| 0,00 | 1.349.014,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.349.014,40 | 27.573.619,90 | 28.922.634,30 |
| 285.147,23 | 0,00 | -255.128,74 | 0,77 | 0,00 | 30.019,26 | 17.178.042,71 | 16.600.893,34 |
| 7.783.659,09 | 7.621.554,74 | -798.654,03 | 0,00 | 0,00 | 14.606.559,80 | 1.431.674,02 | 9.108.010,32 |
| 28.100.716,35 | 425.302.680,64 | -1.436.082,77 | 0,77 | 0,00 | 451.967.314,99 | 1.404.335.308,72 | 1.658.423.288,14 |
| 1.588.355.542,28 554.549.292,13 | -1.436.082,77 | 0,77 | -2.767.196,37 | 2.138.701.556,04 | 2.048.092.120,65 | 2.367.985.789,33 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023
| Zuschüsse der öentlichen Hand | Stand am 01.01.2023 | Zugang | Abgang | Auösung | Umbuchung | Stand am 31.12.2023 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| A. Investitionszuschüsse | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| I. Investitionszuschüsse der öentlichen Hand |
||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
747.147,35 | 0,00 | 0,00 | -63.794,69 | 0,00 | 683.352,66 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 5.465.011,04 | 169.045,00 | -1.799,22 | -556.813,44 | 0,00 | 5.075.443,38 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
304.906,52 | 1.558,00 | 0,00 | -27.567,93 | 0,00 | 278.896,59 |
| 6.517.064,91 | 170.603,00 | -1.799,22 | -648.176,06 | 0,00 | 6.037.692,63 | |
| II. Emissionszertikate | 66.314.698,73 | 31.146.539,71 | -18.825.523,60 | -8.085.072,41 | 0,00 | 70.550.642,43 |
| III. Investitionsprämien | 2.030.620,07 | 127.023,52 | 0,00 | -244.431,07 | 0,00 | 1.913.212,52 |
| 74.862.383,71 | 31.444.166,23 -18.827.322,82 | -8.977.679,54 | 0,00 78.501.547,58 |
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Gewinnund Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruichen Pichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Anhang Seite 9.
Für sämtliche bedeutsamen Anteile an verbundenen Unternehmen beurteilt Lenzing Aktiengesellschaft, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, wird für das betroene verbundene Unternehmen eine Unternehmensbewertung durchgeführt und der Buchwert der Anteile gegebenenfalls auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.
Zum 31. Dezember 2023 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert von Anteilen an verbundenen Unternehmen identiziert. Infolge der ermittelten beizulegenden Werte hat Lenzing Aktiengesellschaft eine außerplanmäßige Abschreibung von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 399 Mio. durchgeführt.
Die Bewertung des beizulegenden Wertes von Anteilen an verbundenen Unternehmen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Für den Jahresabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Wert und damit den Wertansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen in der Bilanz und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen wie folgt beurteilt:
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
● Wir identizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Lagebericht enthaltenen nichtnanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. April 2023 als Abschlussprüfer gewählt und am 7. Juni 2023 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Alexander Gall.
Linz, am 1. März 2024
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Die Veröentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2023 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.
Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.
Lenzing, am 28. Februar 2024
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Siela Dr. Nico Reiner
Chief Executive Ocer Chief Financial Ocer
Geschäftsbericht 2023 Lenzing AG 34
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Ocer & Chief Technology Ocer
Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com
TOWA (www.towa-digital.com), Lenzing Gruppe
Layout und Gestaltung
nexxar GmbH (www.nexxar.com)
Inhouse produziert mit FIRE.sys
Markus Renner; Lenzing AG / Skyline Medien GmbH; Lenzing AG / Skyline Medien GmbH; Lenzing AG / Skyline Medien GmbH; Lenzing AG / Franz Neumayr; Lenzing AG / Lenzing AG / Christian Leopold; Lenzing AG / Kevin Wong; Lenzing AG / Lee Jian Shen; Lenzing AG / Cheung Chi Lock; Lenzing AG
Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrundeliegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
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