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Lenzing AG

Annual Report Mar 12, 2020

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Annual Report

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up! Stand Aus Verantwortung gegenüber kommenden Generationen

Jahresfinanzbericht 2019 | Lenzing Gruppe

In Lenzing schauen wir über unsere Fasern hinaus und übernehmen Verantwortung für unsere Kinder und Enkelkinder, indem wir entschlossen gegen Missstände unserer Zeit aufstehen.

Inhalt

Lagebericht 2019 4
Allgemeines Marktumfeld 4
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 6
Geschäftsentwicklung der Segmente 8
Investitionen 13
Forschung und Entwicklung 14
Nichtfinanzielle Erklärung 15
Risikobericht 16
Bericht über wesentliche Merkmale des
internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)
20
Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital 22
Ausblick 24
Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen
der Lenzing Gruppe
25
Corporate Governance Bericht 2019 30
42
Bericht des Aufsichtsrates
Konzernabschluss 2019
Inhalt Notes
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzern-Bilanz
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)
Bestätigungsvermerk
Erklärung des Vorstandes
Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe
Finanzkalender 2020
Einzelabschluss 2019
Lagebericht 2019
Jahresabschluss 2019
Bestätigungsvermerk 46
46
47
48
49
50
52
53
121
125
126
127
128
129
165
196

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die wachsende Unsicherheit infolge geopolitischer Risiken belasteten die Weltwirtschaft im Berichtsjahr schwer. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezifferte das Wachstum für 2019 in seiner jüngsten Vorhersage auf 2,9 Prozent – nach einem Wachstum von 3,6 Prozent im Jahr 2018. Grund für die Prognosekorrektur gegenüber Oktober (ursprüngliche Prognose für 2019: 3 Prozent) waren negative wirtschaftliche Entwicklungen und soziale Unruhen in Schwellenländern.

In den Industriestaaten schwächte sich das Wachstum im Vorjahresvergleich auf 1,7 Prozent (2018: 2,2 Prozent) ab, was hauptsächlich auf einen deutlichen Rückgang in den USA zurückzuführen ist. Die Inflationsrate entwickelte sich trotz anhaltender Generierung von neuen Arbeitsplätzen moderat. In den Schwellenund Entwicklungsländern ging die Inflationsrate unterdessen aufgrund verhaltener wirtschaftlicher Aktivitäten 2019 vielerorts zurück. Das BIP-Wachstum lag mit 3,7 Prozent auch hier deutlich unter dem Vergleichswert des Jahres 2018 (4,5 Prozent).

Nach Einschätzung des IWF wird die Weltwirtschaft im Jahr 2020 um 3,3 Prozent, 2021 um 3,4 Prozent wachsen. Eine weiterhin lockere Geldpolitik, eine teilweise Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie nachlassende Ängste vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU sorgen für eine Stabilisierung. Gleichzeitig warnte der IWF vor zahlreichen Risiken, etwa einer neuerlichen Eskalation im Handelsstreit sowie geopolitischen Spannungen, beispielsweise zwischen den USA und dem Iran, und Anti-Regierungsprotesten. Die immer häufiger auftretenden Wetterextreme und das Coronavirus drohen die globale Wirtschaft 2020 ebenfalls massiv zu beeinflussen.

Weltfasermarkt2

Produktion und Nachfrage am Weltfasermarkt leicht gestiegen

Der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten war 2019 auch am Weltfasermarkt deutlich spürbar. Das Produktionsniveau dürfte sich im Vergleich zum vorangegangenen Jahr nur leicht erhöht haben. Erste Prognosen gehen von einem Anstieg des weltweiten Faserangebotes von 0,8 Prozent auf 106,2 Mio. to aus. Der weltweite Faserverbrauch stieg um 0,7 Prozent auf 106,4 Mio. to.

Das Baumwollangebot stieg im Berichtsjahr nach vorläufigen Prognosen um 0,9 Prozent auf ca. 25,9 Mio. to. Der Baumwollverbrauch legte um 0,4 Prozent auf ca. 26,2 Mio. to zu und übertrifft damit das Baumwollangebot im zweiten Jahr in Folge. Der Baumwollmarkt ist dennoch weiterhin von hohen Lagerbeständen gekennzeichnet. Die Preise entwickelten sich stark rückläufig und

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im

lagen durchschnittlich ca. 14 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Erste gegen Jahresende, nachdem die USA und China eine teilweise Einigung im Handelskonflikt erzielen konnten, erholten sich die Preise spürbar.

Der Markt für holzbasierte Cellulosefasern setzte sein langjähriges Wachstum auch 2019 fort. Die weltweite Produktion stieg um ca. 5,5 Prozent auf 7,2 Mio. to. Dieses stärkste Wachstum seit fünf Jahren ist vor allem auf das höhere Angebot aus Asien zurückzuführen. Die Nachfrage nach holzbasierten Cellulosefasern legte trotz der hohen Unsicherheit in der textilen Wertschöpfungskette ebenfalls um 5,5 Prozent im Vorjahresvergleich zu. Der Markt für holzbasierte Spezialfasern wie Lyocell- und Modalfasern entwickelte sich ebenfalls sehr positiv. Preisseitig waren bei Modalfasern ab Mitte 2019, bei Lyocellfasern ab Ende des Berichtsjahres aufgrund der großen Preisdifferenz zu Standardfasern Abschläge zu verzeichnen.

Naturfasern verzeichneten wie erwartet einen Anstieg der Produktionsmenge im Berichtsjahr von 0,7 Prozent auf ca. 32 Mio. to. Fasern aus synthetischen Polymeren erzielten 2019 ein lediglich geringes Nachfragewachstum von 0,4 Prozent auf ca. 66,9 Mio. to.

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2020

Geschäftsbericht 2018 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert.

Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

Das weltweite Angebot an Polyester stieg um 1,3 Prozent auf ca. 56 Mio. to. Der Rückgang bei Polyamid ist zum großen Teil auf Unsicherheiten in der Rohstoffversorgung zurückzuführen. Im achten Jahr in Folge verzeichneten Acrylfasern einen Rückgang der Produktionsmenge. Ursache dafür war weniger die wirtschaftliche Entwicklung als vielmehr das Fehlen von strategisch wichtigen Investitionen. Das Angebot fiel – ähnlich wie bei Polypropylenfasern – um ca. 3 Prozent. Die geringere Nachfrage nach Polypropylenfasern ist wiederum auf eine nachlassende Nachfrage am Teppich- und am Vliesstoffmarkt zurückzuführen. Die Nachfrage nach Polyester und Fasern aus synthetischen Polymeren im Allgemeinen litt insbesondere unter der sehr schwachen Automobil-Konjunktur mit teilweise starken Produktionsrückgängen in China, Indien, Deutschland, Mexiko und der Türkei. Zudem belastete eine Abschwächung bei Heimtextilien, Bekleidung und Hygieneartikeln den weltweiten Absatz.

Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Standardviscose auf historischem Tiefststand

Das allgemeine Preisniveau bei Stapelfasern aus China entwickelte sich 2019 stark negativ. Polyesterpreise gaben im Durchschnitt um ca. 21 Prozent auf RMB/to 6.900, die Preise für Standardviscose sogar um 30 Prozent auf RMB/to 9.500 nach. Die Preise für Baumwolle gingen um 13 Prozent auf RMB/to 13.369 zurück. Während die Preise für Polyester und Standardviscose das Berichtsjahr mit einem historischen Tiefststand beendeten, verzeichneten die Baumwollpreise gegen Jahresende eine leichte Erholung.

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe verzeichnete auch 2019 eine solide Geschäftsentwicklung, obwohl die schwierigere Nachfragesituation bei Textilfasern im Allgemeinen und die deutlich gefallenen Preise für Standardviscose spürbar waren. Die disziplinierte Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und der Fokus auf Spezialitäten wirkten sich erneut positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus und der Effekt der historisch niedrigen Preise für Standardviscose konnte deutlich gemindert werden.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im Berichtsjahr von EUR 2,18 Mrd. um 3,3 Prozent auf EUR 2,11 Mrd. Die Ursachen dafür lagen primär in den niedrigeren Faserverkaufspreisen und im Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern. Durch die weitere Optimierung des Produktmix und höhere Preise für Spezialfasern konnte der Rückgang der Umsatzerlöse weitgehend kompensiert werden. Der Anteil der Spezialfasern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 45,5 auf 51,6 Prozent. Günstigere Währungsrelationen wirkten sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Für den Produktionsstillstand in Heiligenkreuz (Österreich) infolge des Brandereignisses im Februar des Berichtsjahres ist die entsprechende Versicherungsdeckung gegeben.

Die Ergebnisentwicklung war weitgehend vom Rückgang der Umsatzerlöse, aber auch von negativen Währungseffekten auf Material- und Personalkosten beeinflusst: Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)* verringerte sich 2019 von EUR 382 Mio. um 14,4 Prozent auf EUR 326,9 Mio. Die EBITDA-Marge* ging im Berichtsjahr von 17,6 Prozent auf 15,5 Prozent zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT)* sank im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 237,6 Mio. um 31,7 Prozent auf EUR 162,3 Mio. Die EBIT-Marge* verringerte sich auf 7,7 Prozent (2018: 10,9 Prozent).

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2019 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 EUR Mio.

Veränderung
2019 2018 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 -70,8 -3,3 %
Bestandsveränderungen,
aktivierte Eigenleistungen und
sonstige betriebliche Erträge
153,3 149,2 4,1 2,8 %
Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
-1.257,3 -1.297,3 40,0 -3,1 %
Personalaufwand -395,9 -374,5 -21,4 5,7 %
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
-278,4 -271,5 -6,9 2,6 %
EBITDA 326,9 382,0 -55,1 -14,4%
Abschreibungen -167,0 -147,2 -19,7 13,4 %
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
2,4 2,8 -0,4 -15,7 %
EBIT 162,3 237,6 -75,2 -31,7%
Finanzerfolg 1,5 -16,0 17,5 -109,3 %
Ergebniszuweisung an
und Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen 0,0 -22,4 22,4 -100,0 %
EBT 163,8 199,1 -35,3 -17,7%
Steueraufwand -48,9 -50,9 2,0 -4,0 %
Jahresüberschuss 114,9 148,2 -33,3 -22,4%

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2019 entfielen EUR 2,09 Mrd. des Konzernumsatzes auf das Segment Fasern. Das Segment Lenzing Technik steuerte Umsatzerlöse von EUR 11,5 Mio. bei. Die Umsatzerlöse im Segment Sonstige lagen bei EUR 2,5 Mio.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen gingen im Berichtszeitraum von EUR 1,3 Mrd. um 3,1 Prozent auf EUR 1,26 Mrd. zurück. In Relation zu den Umsatzerlösen beliefen sich die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtsjahr auf 59,7 Prozent (2018: 59,6 Prozent). Für den Rückgang der Materialkosten sorgten rückläufige Marktpreise, insbesondere für Zellstoff, Natronlauge und Energie.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern-Lageberichts.

Der Anstieg des Personalaufwandes von EUR 374,5 Mio. um 5,7 Prozent auf EUR 395,9 Mio. im Geschäftsjahr 2019 ist primär auf den Personalaufbau bei den Großprojekten in Brasilien und Thailand sowie auf Lohn- und Gehaltserhöhungen zurückzuführen. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 18,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres (17,2 Prozent).

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing lagen mit EUR 167 Mio. um 13,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 147,2 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen resultiert aus dem gestiegenen Sachanlagevermögen infolge der hohen Investitionen der vergangenen Jahre und aus Wertminderungen des Anlagevermögens aufgrund des vorübergehenden Baustopps in Mobile in Höhe von EUR 12,9 Mio. (2018: EUR 8,6 Mio.).

Der Finanzerfolg belief sich auf EUR 1,5 Mio. (2018: EUR minus 16 Mio.). Darin enthalten sind die Zuschreibungen der im Vorjahr vorgenommenen Verminderung von finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit offenen Kaufpreisforderungen. Die Zuschreibung wurde aufgrund der jährlichen Einschätzung des Ausfallsrisikos erfasst. Die Finanzierungskosten entsprechen dem Vorjahresniveau.

Für 2019 weist die Lenzing Gruppe ein Ergebnis vor Steuern (EBT)* in Höhe von EUR 163,8 Mio. (2018: EUR 199,1 Mio.) aus. Für Ertragssteuern ergab sich ein Aufwand von EUR 48,9 Mio. (2018: EUR 50,9 Mio.). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr aufgrund des Nichtansatzes von steuerlichen Verlustvorträgen 29,8 Prozent (2018: 25,6 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit EUR 114,9 Mio. um 22,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 148,2 Mio. Das Ergebnis je Aktie fiel von EUR 5,61 auf EUR 4,63.

Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* ging im Geschäftsjahr 2019 von 10,3 Prozent auf 5,3 Prozent zurück. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* verringerte sich von 12,9 Prozent auf 10,5 Prozent. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns fiel von 9,3 Prozent auf 5,6 Prozent.

Anlagevermögen erhöht

Die laufende Investitionstätigkeit und die Aufnahme von neuem Fremdkapital führten per Stichtag 31. Dezember 2019 zu einem Anstieg der Bilanzsumme der Lenzing Gruppe um 18,6 Prozent auf EUR 3,12 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (Ende 2018: EUR 2,6 Mrd.). Hervorzuheben ist dabei die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 6,8 Prozent auf EUR 1,6 Mrd. per Ende 2019. Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich im Berichtsjahr um 0,4 Prozent von EUR 1,55 Mrd. auf EUR 1,56 Mrd. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme sank die bereinigte Eigenkapitalquote* zum Ende des Geschäftsjahres 2019 von 59 Prozent auf 50 Prozent.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 400,6 Mio. per Ende 2019 über dem Vorjahreswert von EUR 219,4 Mio. Für die Finanzierung des weiteren operativen Wachstums platzierte Lenzing im Berichtsjahr als eines der ersten Unternehmen weltweit ein Schuldscheindarlehen, das an die eigene Nachhaltigkeitsperformance gekoppelt ist. Das Gesamtvolumen des Darlehens liegt bei ca. EUR 500 Mio. Ein Teil der Summe steht dem Unternehmen erst im Geschäftsjahr 2020 zur Verfügung. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag per Ende 2019 bei 1,2 nach einem Wert von 0,6 per Ende 2018. Das Net Gearing* war im Vergleich zum Vorjahr mit 25,7 Prozent zum Stichtag ebenfalls höher (2018: 14,1 Prozent). Das Trading Working Capital ging 2019 um 9,2 Prozent auf EUR 403,5 Mio. zurück. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg von 20,6 Prozent per Ende 2018 auf 20,7 Prozent per Ende 2019.

Brutto-Cashflow gesunken

Der Brutto-Cashflow* sank im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung von EUR 304 Mio. im Jahr 2018 auf EUR 293 Mio. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* ging von EUR 280 Mio. um 13 Prozent auf EUR 243,5 Mio. zurück. Dies ist auf den Rückgang des Trading Working Capital zurückzuführen. Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich auf EUR 244 Mio., nach EUR 257,6 Mio. im vorangegangen Jahr. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abschluss des Expansionsprojektes in Heiligenkreuz im Jahr 2018 sowie die Vorbereitungen auf die Investitionsentscheidungen für die Großprojekte in Brasilien und Thailand, die sich erst in den kommenden Quartalen in höherem Maße auf das Investitionsvolumen auswirken werden, zurückzuführen.

Der deutliche Anstieg des Liquiditätsbestandes der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 auf EUR 581 Mio. (31. Dezember 2018: EUR 254,4 Mio.) ist in erster Linie auf die Platzierung des nachhaltigen Schuldscheindarlehens zurückzuführen. Per Ende 2019 standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 266,6 Mio. zur Verfügung (Ende 2018: EUR 341,6 Mio.).

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern-Lageberichts.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Das Segment Fasern bündelt sämtliche Produktionsschritte der Lenzing Gruppe von Holz über Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte bis zu den Fasern. Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff und die Erhöhung des Spezialfaseranteils im Sinne der sCore TEN Strategie stellten im Geschäftsjahr 2019 den Kern der Aktivitäten im Segment Fasern dar. Die allgemein gesunkene Nachfrage nach Fasern am Weltmarkt wirkte sich in Summe auch negativ auf die Faserverkaufsmenge der Lenzing Gruppe aus und führte zu einer niedrigeren Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion bzw. zu erhöhtem Lageraufbau.

Holz

Der mitteleuropäische Holzmarkt, der für den Holzeinkauf der Lenzing Gruppe relevant ist, war auch 2019, ebenso wie im Vorjahr, von starken klimatischen Einflüssen geprägt. Große Mengen an Schad- und Kalamitätsholz wirkten sich negativ auf das Mengenund Preisgefüge am Markt aus. Aufgrund einer sehr schwierigen Erlössituation bei Fichtenholz gerieten viele Forstbetriebe in der Folge unter Druck. Die wirtschaftliche Situation veranlasste diese, verstärkt Laubholz zu ernten.

Die Lenzing Gruppe konnte durch das zusätzliche Buchenholzangebot eine ausreichende Versorgung des Zellstoffwerks am Standort Lenzing sicherstellen. Die tiefen Fichtenpreise bedeuteten auch für die Zellstoffproduktion am Standort Paskov (Tschechien) eine gute Versorgungslage im Berichtsjahr.

Die Auditierung nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) bestätigt in beiden Standorten, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™- und FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen1 .

Bioraffinerie

Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 62 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2019 – zu etwa gleichen Teilen – insgesamt rund 586.000 to Faserzellstoff produziert. Der durchschnittliche Spotmarktpreis für Faserzellstoff in China gab 2019 aufgrund der schwierigen Marktsituation bei Standardviscose und Papierzellstoff um 17,8 Prozent auf USD/to 765 nach. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff per 31. Dezember 2019 lag bei USD/to 632.

Im 3. Quartal 2019 wurde der Ausbau und die Modernisierung des Zellstoffwerks am Standort Lenzing fertiggestellt. Lenzing investierte EUR 60 Mio. und steigerte die Produktionskapazität für Faserzellstoff auf 320.000 to pro Jahr. Am Standort Paskov erfolgte im 2. Halbjahr 2019 eine schrittweise Inbetriebnahme der neuen Produktionskapazitäten. Das Ausbauprojekt wird im 1. Quartal 2020 abgeschlossen sein.

Die Erhöhung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist ein wesentlicher Schritt in der Umsetzung der sCore TEN Strategie. Die Lenzing Gruppe und Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, gaben nach planmäßigem Fortschritt der technischen Arbeiten im Dezember 2019 bekannt, ein Zellstoffwerk mit einer Kapazität von 500.000 to in Minas Gerais (Brasilien) zu bauen. Die Inbetriebnahme ist für das 1. Halbjahr 2022

1 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92 (Lenzing) bzw. FSC-C118737 und PEFC/08-31-0025 (Paskov)

geplant. An dem gemeinsamen Joint-Venture hält Lenzing 51 Prozent und Duratex 49 Prozent. Die erwarteten Baukosten liegen bei etwa USD 1,3 Mrd. (unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse und der üblichen Steuerrückerstattungen). Finanziert wird das Projekt mittels langfristigem Fremdkapital. Der Abschluss der entsprechenden Finanzierungsverträge wird derzeit im 2. Quartal 2020 erwartet.

Ein besonderer Fokus wurde bei der Planung des neuen Werks auf die Nachhaltigkeitsaspekte gelegt. Das Joint-Venture hat sich einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald für die Bereitstellung der Biomasse gesichert 1 . Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaffung von Holz und Zellstoff. Das Werk wird über die höchste Produktivität und Energieeffizienz verfügen und die 40 Prozent an Überschuss des vor Ort erzeugten Stroms als "grüne Energie" ins öffentliche Netz einspeisen. Damit setzt Lenzing einen Meilenstein in der Umsetzung ihrer Klimaneutralitäts-Strategie.

Bioraffinerie-Produkte

In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben dem Zellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere 10 Prozent des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.

Die Preise für die Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased stabilisierten sich 2019, nach den Preisanstiegen 2018, infolge knapper Bestände, wieder auf niedrigerem Niveau. Im Durchschnitt gaben die Preise um 3 Prozent (LENZING™ Acetic Acid Biobased) bzw. 29 Prozent (LENZING™ Furfural Biobased) nach. Eine Lebenszyklus-Analyse des Forschungsinstituts Quantis bestätigte im Berichtsjahr, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.

Energie

Die Lenzing Gruppe zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing und Paskov zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Zellstoff- und Faserproduktion. Für die anderen Produktionsstandorte entwickelt Lenzing Programme für mehr Energieeffizienz. Der Anteil erneuerbarer Energieträger wie Biomasse, Wasser und Abfall am weltweiten Energiemix der Lenzing Gruppe lag im Berichtsjahr 2019 bei 51,6 Prozent.

Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert generell auf Spotmarktpreisen. 2019 verzeichneten die Energiepreise weltweit einen deutlichen Rückgang. Die Preise für Erdgas gerieten im 1. Quartal durch den Ausbau des Angebots an Flüssigerdgas und die geringere Nachfrage infolge der relativ warmen Temperaturen in der nördlichen Hemisphäre stark unter Druck. Im Durchschnitt lag der Gaspreis in Europa ca. 39 Prozent niedriger als im Jahr 2018. Der milde Winter beeinflusste in Kombination mit der sehr guten Wasserführung in Mittel- und Westeuropa auch die Strompreise, die durchschnittlich um 13 Prozent zurückgingen. Die Kohlepreise lagen global im Durchschnitt ca. 32 Prozent unter dem Vergleichswert im Jahr 2018.

Neben dem niedrigen Gaspreis war insbesondere der anhaltende Preisanstieg bei CO2-Zertifikaten verantwortlich dafür (+56 %). Der Rückgang des Ölpreises war mit 10 Prozent vergleichsweise begrenzt.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2019 im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Energieträger, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2019 bei 15,7 Prozent des Gesamtverbrauches (2018: 18,3 %). Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt.

Der Standort Paskov war auch im Jahr 2019 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert.

Der historisch betrachtet immer noch sehr hohe Kohlepreis in Asien sorgte auch 2019 für anhaltend hohe Energiekosten sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China). In Nanjing wurde im Berichtsjahr die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren, weiter vorangetrieben.

Weitere Rohstoffe

Fallende Energiepreise und der getrübe konjunkturelle Ausblick sorgten nach dem starken Anstieg der Chemikalienpreise in den vergangenen Jahren für weitgehende Entspannung im Berichtsjahr.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge entwickelten sich 2019 in Europa wie in Asien rückläufig. Die hohen Preise der vergangenen Jahre und erhöhte Importmengen am europäischen Markt sorgten dafür, dass sich Angebot und Nachfrage wieder annäherten. Während der Rückgang in Asien relativ deutlich ausfiel, liegen die Preise in Europa nach wie vor auf vergleichsweise hohem Niveau.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Die Schwefelpreise entwickelten sich 2019 regional sehr unterschiedlich. In Europa verzeichneten die Preise einen weiteren Anstieg im Vergleich zum vorangegangen Jahr. Im asiatischen Raum gingen die Preise währenddessen aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Abschwächung deutlich zurück.

FSC-Lizenzcode: FSC-C006042

Fasern

Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendete die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsument/innen. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Die Sichtbarkeit der neuen Marken wurde im Berichtsjahr durch zahlreiche Auftritte und Sponsoring-Aktivitäten auf Messen und internationalen Fashion-Shows sowie durch Co-Branding-Vereinbarungen deutlich erhöht.

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern gingen im Berichtsjahr um 3,4 Prozent auf EUR 2,1 Mrd. zurück. Im Vorjahr belief sich der Umsatz EUR 2,17 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 381 Mio. um 15,1 Prozent auf EUR 323,6 Mio. im Jahr 2019. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Segment Fasern verringerte sich um 32,9 Prozent auf EUR 157,2 Mio. (2018: EUR 234,1 Mio.).

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,8 Mrd. entfielen rund 70,3 Prozent auf Fasern für Textilien sowie rund 29,7 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und Fasern für technische Anwendungen. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asia, Middle East & Africa) sowie Europe & Americas.

Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich 2019 um 2,9 Prozent auf ca. 899.000 Tonnen (2018: ca. 915.000 Tonnen). Ausschlaggebend dafür waren vor allem die rückläufigen Verkaufsmengen bei Standardviscose aufgrund der geringeren Nachfrage. Die Verkaufsmengen für Spezialfasern legten dagegen auch im Berichtsjahr zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag mit 51,6 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 45,5 Prozent und damit auch erstmals über der anvisierten Marke von 50 Prozent. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich von 39,7 Prozent auf 33,7 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder ging von 14,9 Prozent auf 14,7 Prozent im Jahr 2019 zurück.

Fasern für Textilien

Fasern für Textilien werden primär unter den Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ vertrieben. Sowohl TENCEL™ Modalfasern als auch TENCEL™ Lyocellfasern zeichnen sich insbesondere durch ihre Umweltverträglichkeit sowie eine weiche und natürliche Haptik aus. Die Nachfrage nach Fasern der Marke TENCEL™ entwickelte sich 2019 weitgehend stabil.

Im Bereich der Viscosefasern setzte Lenzing 2017 mit der Einführung von LENZING™ ECOVERO™ Fasern neue Maßstäbe hinsichtlich Transparenz und Nachhaltigkeit. Namhafte Bekleidungsmarken setzen zunehmend auf nachhaltig hergestellte Viscose. Die Nachfrage nach Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ stieg im Lauf des Berichtsjahres deutlich an.

Bekleidung

Im größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, im Segment "Bekleidung", entwickelte sich die Nachfrage durchwegs positiv. TENCEL™ Fasern und LENZING™ ECOVERO™ Fasern zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Funktionalität aus, sie unterstützen die Bekleidungsmarken außerdem bei der Erfüllung wichtiger strategischer Ziele wie der Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes durch den vermehrten Einsatz umweltverträglicher Fasern.

Im Bereich umweltverträglicher Fasern stellen TENCEL™ x REFIBRA™ Fasern ein besonderes Angebot für Bekleidungsunternehmen und Konsument/innen dar. Mithilfe der REFIBRA™ Technologie können neben Holz auch Baumwollabfälle aus der Textilproduktion oder von getragenen Kleidungsstücken zu neuen, hochwertigen TENCEL™ Lyocellfasern verarbeitet werden. Lenzing gelang es im Berichtsjahr, den Anteil der Post-ConsumerBaumwollabfälle auf 30 Prozent zu erhöhen, und leistete damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie.

TENCEL™ Luxe Filamente etablierten sich 2019 weiter als idealer Mischungspartner für Seide in der Haute Couture. Seit Markteinführung im Jahr 2017 wurden bereits mehrere Kollektionen mit Luxusmarken für den Einzelhandel entwickelt.

Neben Umweltschutz stellt auch die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette eine große Herausforderung für die Branche dar. Lenzing bietet eine innovative Lösung auf Basis der Blockchain-Technologie in einer Kooperation mit dem Unternehmen TextileGenesis™. Diese ermöglicht Kunden und Konsument/innen, die Herstellung eines Kleidungsstückes bis zum Rohstoff durch einfaches Scannen eines Barcodes zurückzuverfolgen. Im 3. Quartal 2019 präsentierte Lenzing ihr erstes Pilotprojekt im Zuge des Hongkong Fashion Summit.

Die Sichtbarkeit der Marke TENCEL™ wurde im Berichtszeitraum durch Co-Branding weiter erhöht. Die Zahl der Endprodukte, die mit der Marke TENCEL™ versehen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Mio. beinahe verdoppelt. Im 1. Quartal 2019 wurde auf der Produktwebsite www.tencel.com das digitale Vermarktungskonzept "Where to buy" eingeführt. Dieses ermöglicht die Präsentation und Verknüpfung von Produkten mit TENCEL™ Fasern in den Online-Shops von mehr als 135 Partnern, darunter Marken wie H&M, Levi's, Allbirds, Victoria Secret, Esprit, Pottery Barn und Asos. Im 1. Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres startete auch die Kampagne #MakeItFeelRight, die über das Thema nachhaltige Mode informiert und bis 31. Dezember 2019 mehr als 88 Mio. Konsument/innen weltweit erreichte.

Heimtextilien & Innenausstattung

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch im Subsegment "Heimtextilien & Innenausstattung" stetig an Bedeutung. TENCEL™ Modalfasern und TENCEL™ Lyocellfasern überzeugen die Kunden in diesem Geschäftsbereich insbesondere durch Festigkeit, eine effiziente Feuchtigkeitsaufnahme und ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Im Berichtsjahr führte Lenzing ihre TENCEL™ x REFIBRA™ Fasern auch im Markt für Heimtextilien erfolgreich ein, wodurch jetzt unter anderem auch Lein- oder Handtücher mit Lyocellfasern aus recycelter Baumwolle erzeugt werden können.

Arbeits- und Schutzbekleidung

Die Nachfrage nach dem Hochleistungs-Fasertyp LENZING™ FR für Arbeits- und Schutzbekleidung entwickelte sich auch 2019 sehr positiv. Die gesteigerten Sicherheitsanforderungen an Arbeitsbekleidung in Schwellenländern und der stärkere Fokus auf den Tragekomfort sorgten für starke Zuwachsraten. Größte Wachstumstreiber aus geografischer Sicht waren erneut der Mittlere Osten, China und Indien.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe war 2019, ähnlich wie im Textilbereich, von einem intensiveren Wettbewerb am Markt für Standardviscose geprägt. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungskette und ihren Fokus auf umweltverträgliche Spezialfasern, die im Bereich Vliesstoffe unter der Marke VEOCEL™ vertrieben werden, konnte Lenzing trotz des aktuellen Marktumfeldes die Verkaufsmengen auf stabilem Niveau halten.

Der Trend zu nachhaltigeren Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubaren Materialien in Kombination mit neuen Regularien wie der im Berichtsjahr herausgegebenen Einwegkunststoff-Richtlinie der EU zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung unterstützen die Nachfrage nach Fasern der Lenzing für Vliesstoffe und im Speziellen für Feuchttücher. So sieht die EU gemäß der Richtlinie eine Kennzeichnung von Kunststoffen in Feuchttüchern vor.

Um breite Aufmerksamkeit für den Umgang mit Feuchttüchern zu schaffen, präsentierte Lenzing im 4. Quartal 2019 die Umweltinitiative #It'sInOurHands. Sie klärt darüber auf, dass ein Großteil der am Markt erhältlichen Feuchttücher Plastik enthält und dieses bei nicht sachgerechter Entsorgung eine starke Belastung für die Umwelt darstellt.

Mit ihren holzbasierten und biologisch abbaubaren Cellulosefasern bietet Lenzing eine Alternative zu erdölbasierten Fasern, die umweltverträglich ist und gleichzeitig alle Anforderungen an Feuchttücher hinsichtlich Komfort und Festigkeit erfüllt. Um Konsument/innen eine Orientierungshilfe zu bieten und in ihren Kaufentscheidungen noch besser zu unterstützen, entschied sich Lenzing im Berichtsjahr zu einem weiteren wegweisenden Vorstoß im Kampf gegen Plastik in Einwegprodukten. Strengere Zertifizierungskriterien stellen künftig sicher, dass Produkte mit dem Logo der Marke VEOCEL™ frei von synthetischen Fasern sind. Neben den Cellulosefasern der Marke VEOCEL™ müssen folglich auch alle weiteren Inhaltsstoffe gänzlich biologisch abbaubar sein. Diese Maßnahme sorgt für mehr Transparenz und wird die Marke VEOCEL™ dabei unterstützen, sich schrittweise als "Label of trust" zu etablieren.

Darüber hinaus setzt Lenzing proaktiv mit innovativen Technologien wie Eco Care, Eco Cycle und LENZING™ Web auf nachhaltige Lösungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft und Vorwärtsintegration. Im 1. Quartal 2019 erweiterte Lenzing ihr Angebot an Lösungen für die Kosmetik-, Hygiene- und Medizinbranchen und unterzeichnete einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule Hof (Deutschland) zur Nutzung einer neuen hochtechnologischen Versuchsanlage für Vliesstoff-Anwendungen. Lenzing wird diese ab Fertigstellung im Jahr 2020 für Weiterentwicklungen und Tests nutzen.

Fasern für industrielle Anwendungen

Der Anwendungsbereich der holzbasierten Cellulosefasern ist sehr vielfältig und geht über die Bereiche Textilien und Vliesstoffe hinaus. Fasern der Lenzing Gruppe eignen sich aufgrund ihrer Kompostierbarkeit, biologischen Abbaubarkeit und stetig hohen Qualität auch sehr gut für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen. Lenzing erfreut sich einer steigenden Nachfrage in dem Bereich und richtet ihren Fokus entsprechend auf nachhaltige Lösungen für Verpackungen, Schuhanwendungen sowie Applikationen im Auto-Interieur und in Lithium-Ionen-Batterien. Fasern für industrielle Anwendungen verzeichneten im Berichtsjahr steigende Umsatzerlöse.

Co-Produkte der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt LENZING™ Natriumsulfat her. Es wird in der Waschmittel- und Bauindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im 1. Halbjahr 2019 wurde die Investition in eine neue Absackanlage abgeschlossen, welche insbesondere durch eine Reduktion von externen Lager- und Absackkosten zu weiteren Ergebnisverbesserungen beitragen wird.

Die Lenzing Gruppe brachte im Berichtsjahr mit LENZING™ Calciumsulfat außerdem ein neues Co-Produkt auf den Markt, wofür bereits erste Lieferverträge abgeschlossen wurden.

Segment Lenzing Technik

Lenzing Technik tritt in den Bereichen Filtrations- und Separationstechnik sowie Mechanische Fertigung als Anbieter am Markt auf. Beide Bereiche dienen auch als Kompetenzzentren für die Fasertechnologien der Lenzing Gruppe.

Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte der Betriebsübergang des Bereiches Zellstofftechnologie in die Lenzing AG. Dies hatte Auswirkungen auf die Ergebnisse der Lenzing Technik zur Folge: Lenzing Technik verzeichnete Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 30,1 Mio. nach EUR 42,4 Mio. im Geschäftsjahr 2018. Das entspricht einem Rückgang von 28,8 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 11,5 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 9,8 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei EUR 3,2 Mio. nach EUR 2,2 Mio. im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2019 inklusive Lehrlinge 188 (Ende 2018: 220).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich der Bereich der Filtrations- und Separationstechnik mit der Entwicklung und Realisierung von kundenspezifischen Filtrationsanwendungen. Die innovativen Filtrationssysteme ermöglichen Kunden effizientere Produktionsprozesse und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit.

Mechanische Fertigung

Die mechanische Fertigung ist Hersteller Know-how- und produktionskritischer Maschinen- und Anlagenkomponenten für alle Standorte der Lenzing Gruppe. Zudem leistet der Bereich einen wertvollen Beitrag zum Schutz des geistigen Eigentums als Entwicklungspartner und Dienstleister innerhalb der Lenzing Gruppe – von der Forschung bis zur fertigen Anlage und darüber hinaus.

Segment Sonstige

Der Umsatz im Segment Sonstige stieg im Geschäftsjahr 2019 um 12,9 Prozent auf EUR 6 Mio. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 2,5 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 2,2 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA stieg auf EUR 1,3 Mio. und das EBIT auf EUR 1,2 Mio. an.

Investitionen

Die Lenzing Gruppe tätigte im Berichtsjahr eine Reihe von Investitionen, die maßgeblich zur Umsetzung der sCore TEN Strategie beitragen, darunter Investitionen in die Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff und in die Erhöhung des Spezialitätenanteils.

Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich auf EUR 244 Mio., nach EUR 257,6 Mio. im vorangegangen Jahr. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abschluss des Expansionsprojektes in Heiligenkreuz im Jahr 2018 sowie die Vorbereitungen auf die Investitionsentscheidungen für die Großprojekte in Brasilien und Thailand, die sich erst in den kommenden Quartalen in höherem Maße auf das Investitionsvolumen auswirken werden, zurückzuführen.

Bis zum Jahr 2024 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 75 Prozent des Faserumsatzes steigern, der Anteil der Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich auf mehr als 75 Prozent erhöhen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov werden die Produktionskapazitäten für Zellstoff um etwa 35.000 to pro Jahr gesteigert. Die Erweiterung in Lenzing wurde im 2. Halbjahr 2019 erfolgreich umgesetzt. Die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Kapazitäten am Standort Paskov startete in etwa zur gleichen Zeit und wird im 1. Quartal 2020 abgeschlossen sein.

Durch die Entscheidung, gemeinsam mit ihrem Partner Duratex ein Zellstoffwerk in Brasilien zu bauen, wird Lenzing ihre Eigenversorgung um 500.000 to pro Jahr erhöhen und damit die Rückwärtsintegration entscheidend stärken. Die Inbetriebnahme ist für das 1. Halbjahr 2022 geplant. An dem gemeinsamen Joint-Venture hält Lenzing 51 Prozent und Duratex 49 Prozent. Die erwarteten Baukosten liegen bei etwa USD 1,3 Mrd. (unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse und der üblichen Steuerrückerstattungen).

Lenzing startete im Berichtsjahr auch mit der Errichtung einer hochmodernen Lyocellfaser-Produktionsanlage in Thailand. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 to beträgt etwa EUR 400 Mio. Die Bauarbeiten starteten im 2. Halbjahr 2019, gegen Ende des Jahres 2021 wird die Produktion aufgenommen.

Die Investition von bis zu EUR 30 Mio. in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente am Standort Lenzing ist ein weiterer Schritt zur Erreichung des Ziels, den Spezialitätenanteil zu erhöhen.

Im Juni 2019 gab Lenzing bekannt, ihren CO2-Ausstoß substanziell zu reduzieren und dafür in den kommenden Jahren mehr als EUR 100 Mio. in nachhaltige Technologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau der geschlossenen Produktionsprozesse und in die Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen. Darüber hinaus investiert Lenzing in die Verbesserung des Energiemix. Am Standort Nanjing wurde etwa im Berichtsjahr die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas weiter vorangetrieben. Die Entscheidung, EUR 40 Mio. in die Erweiterung der Produktion des Rohstoffes Schwefelsäure am Standort Lenzing zu investieren ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele. Mit einer neuen Luftreinigungs- und Wiederaufbereitungsanlage werden nicht nur die Eigenversorgung optimiert und die Prozesssicherheit erhöht. Die Investition trägt auch wesentlich zur Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes am Standort Lenzing bei.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind im zentralen Bereich Global R&D am Standort Lenzing gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Business Management, Produktion, Global Technology, Global Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales sowie den einzelnen Regionen stark vernetzt.

Per Ende 2019 waren 213 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Diese arbeiteten primär an der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produkten und Anwendungen in den Bereichen holzbasierte Cellulosefasern und Bioraffinerie. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 53,2 Mio. nach EUR 42,8 Mio. im Jahr 2018. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der Forschungsausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.302 Patenten und Patentanmeldungen (aus 216 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 52 Ländern hält.

Schwerpunkte 2019

Im Fokus der F&E-Aktivitäten im Jahr 2019 standen unter anderem die Weiterentwicklung der Vorwärtslösungen Eco Filament zur Herstellung von Lyocell-Filamenten der Marke TENCEL™ Luxe und LENZING™ Web Technology, einem Verfahren, das die Faser- und Vliesherstellung in einem Schritt vereint. Neben technologischen Verbesserungen stand hier vor allem die Entwicklung möglicher neuer Anwendungen im Vordergrund. Mit der zweiten Pilot-Fertigungslinie für TENCEL™ Luxe Filamente, welche Ende 2019 in Betrieb ging, sind nun auch ausreichend Kapazitäten für kommerzielle Programme und weitere Applikationsentwicklungen verfügbar. Beide Technologien tragen zu einer Verbesserung des ökologischen Fußadruckes der jeweiligen Endprodukte im Sinne der sCore TEN Strategie bei.

Der Gewinn des oberösterreichischen Landespreises für Innovation im Jahr 2019 für die LENZING™ Web Technology in der Kategorie "Großunternehmen" ist ein Beleg für das Zukunftspotenzial der Technologie und die Innovationskraft des Unternehmens.

Nachhaltigkeit ist Voraussetzung und Bedingung für jede neue Entwicklung bei Lenzing. Einen ganz wesentlichen Beitrag zu mehr Ressourceneffizienz und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie leisten die Forschungsaktivitäten im Bereich der REFIBRA™ Technologie. Diese ermöglicht die teilweise Verwendung von Recycling-Materialien zur Herstellung von Lyocellfasern. Die Erweiterung der Rohstoffbasis ist dabei ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt. Im Berichtsjahr gelang Lenzing die branchenweit erste Produktion von Lyocellfasern aus Post-Consumer-Baumwollabfällen.

Darüber hinaus wird die Optimierung und Verbesserung der Produktionsprozesse für die Zellstofferzeugung und die einzelnen Fasertypen weiter vorangetrieben. Die F&E-Schwerpunkte liegen in diesem Bereich in der Verbesserung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz in den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe und in einer weiteren Schließung der Kreisläufe. Im Bereich der Faserentwicklung betreut der Bereich Global R&D die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien und die Kapazitätserweiterungen für die Produktion von Lyocell-, Modal und Viscosefasern. Ein Aspekt, der im Berichtsjahr besonders in den Fokus rückte, war die Optimierung der Energieeffizienz der neuen Produktionsanlagen in Thailand und Brasilien im Hinblick auf die ambitionierten Dekarbonisierungsziele der Lenzing.

Innovationszentren

Einen intensiven Austausch gibt es auch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Dort werden vor Ort gemeinsam mit Kunden neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt. Lenzing intensiviert durch diese gemeinsame Entwicklungsarbeit die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Mit der zentralen Anlaufstelle für Mode-Designer im TENCEL™ Studio in Singapur, das im 1. Quartal 2019 eröffnet wurde, vervollständigt Lenzing die Kette an Innovations- und Applikationszentren in Asien, mit der sie Entwicklungen von der Faser zum Garn, vom Garn zum Stoff und letztlich auch zu Designer-Kleidung vorantreibt.

Lenzing unterzeichnete im 1. Quartal 2019 außerdem einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule Hof (Deutschland) zur Nutzung einer neuen hochtechnologischen Versuchsanlage für Vliesstoff-Anwendungen. Lenzing wird diese ab Fertigstellung im Jahr 2020 für Weiterentwicklungen und Tests nutzen und ihr Angebot an Lösungen für die Kosmetik-, Hygiene- und Medizinbranchen entsprechend erweitern.

Nichtfinanzielle Erklärung

Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der sCore TEN Strategie verankert. Aktuelle Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht im Sinne des § 267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".

Das wirtschaftliche Umfeld ist geprägt von Risiken, deren Eintritt das Wirtschaftswachstum deutlich verlangsamen könnte. Zu diesen Risiken gehören eine erneute Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China, ein stärker als erwarteter Konjunkturabschwung in den größten Volkswirtschaften sowie Turbulenzen an den Finanzmärkten einiger Schwellen- und Entwicklungsländer.

Der weltweite Fasermarkt geriet 2019 aufgrund der Kapazitätserweiterungen im asiatischen Markt vor allem im Bereich der Standardfasern weiter unter Druck. Die allgemein gesunkene Nachfrage nach Textilfasern, gepaart mit der großen Preisdifferenz zu anderen Fasertypen, wirkte sich auch auf das Spezialfasersegment aus. Für 2020 wird mit einem anhaltend hohen Preisdruck gerechnet. Die sCore TEN Strategie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklungen zu mindern.

Die Zellstoffversorgung der Lenzing Gruppe gilt für 2020 durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Kapazitäten sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. In den nächsten Jahren wird Lenzing gemeinsam mit Duratex ein Zellstoffwerk mit einer Nennkapazität von 500.000 to in Brasilien errichten. Die neue Produktionsanlage wird die Rückwärtsintegration und Kostenposition der Lenzing Gruppe sowie das Wachstum bei Spezialfasern stärken.

Die Preise für die wichtigsten Rohstoffe, insbesondere für Natronlauge und Schwefelkohlenstoff, zeigten in den letzten Monaten eine rückläufige Tendenz.

Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar im Jahr 2019 in einer Bandbreite von 6 Prozent zum Euro. Auch der chinesische Yuan blieb weitgehend stabil. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing Gruppe auswirken. Das Liquiditätsrisiko wird aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur im Jahr 2020 als gering eingestuft.

Neben dem Brand am Standort Heiligenkreuz im Februar 2019, der zu einem mehrwöchigen Produktionsausfall führte, traten keine weiteren wesentlichen Vorfälle mit Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken und hohem Schadenspotenzial auf. Der Schadenfall in Heiligenkreuz war versichert und wurde im Berichtsjahr zur Gänze mit dem Versicherer abgerechnet.

Langfristige Risiken wie die globale Erwärmung und eine Verknappung der Ressourcen wurden in der strategischen Ausrichtung der Lenzing berücksichtigt. Lenzing verpflichtete sich im Berichtsjahr als erster Faserhersteller zu einer neutralen CO2-Nettobilanz bis 2050.

Risikomanagement

Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Ab 2020 werden die Identifizierung und Bewertung zukünftiger Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel sowie entsprechende Mitigationsmaßnahmen im Risikomanagement-Prozess berücksichtigt. Damit soll in weiterer Folge den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) zu klimabezogenen Risiken Rechnung getragen werden.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten mit einem Zeithorizont von fünf Jahren durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®- Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb

1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission

der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen den EBITDA-Plan simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko), einen risikoadjustierten ROCE und eine Sensitivitätsanalyse errechnet.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Risikoverantwortlichen zugewiesen.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung auditiert und bestätigt.

Berichterstattung

Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen.

Marktumfeldrisiken

Marktrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preisund Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen sowie die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit im Faserbereich weiter auszubauen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Im Berichtsjahr wurde in Kooperation mit der Textil- und Mode-Vereinigung von Singapur ein Center für Mode-Designer eröffnet, um die Marke TENCEL™ bei Konsument/innen präsenter zu machen.

Absatzrisiko

Die Lenzing Gruppe erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe verfügt mit der Abteilung "Legal Management, Intellectual Property und Compliance" über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesellschaft und Ökosysteme ist damit zu rechnen, dass Regierungen oder weitere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. So könnten zum Beispiel neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch neue Steuern auf CO2-Emissionen eingeführt werden. Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben ist derzeit auch in anderen Regionen und Ländern geplant. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.

Markenrisiken

Es besteht das Risiko von fehlendem oder unvollständigem Schutz von geistigem Eigentum und Marken für Produkte von Lenzing. Die Lenzing Gruppe steuert diese Risiken mittels eigener Abteilungen für den Schutz von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus wird diesem Risiko mit einer neuen Markenstrategie und integrierten Prozessen Rechnung getragen.

Klimawandel und Verschmutzung der Meere

In der Bevölkerung wie in der gesamten Faserbranche wächst das Bewusstsein für Probleme durch den Klimawandel, wie dem steigenden Meeresspiegel sowie der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen. Ein ebenso zunehmendes globales Risiko stellt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik dar. Lenzing wirkt dieser Entwicklung durch die Herstellung biologisch abbaubarer Fasern entgegen.

Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innnovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind außerdem verpflichtet, den Globalen Lieferanten-Verhaltenskodex von Lenzing einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.

Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.

Teil der sCore TEN Strategie ist, eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau der konzerneigenen Zellstoffproduktion zu erzielen.

Betriebliche Risiken, Umweltrisiken und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheit und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.

Produkthaftungsrisiko

Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, werden in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.

Finanzrisiken

Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 35 bis 38, verwiesen.

Steuerrisiko

Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg durch Compliance-Verstöße erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Directive" sowie einer "Antitrust Directive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".

Personelle Risiken

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Kapitel "Sicherheit, Gesundheit und Umwelt". Weiters entstehen bei der Beauftragung von Fremdfirmen vor allem im Zusammenhang mit den beiden Großprojekten in Thailand und Brasilien Risiken im Zusammenhang mit der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten

Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier das neue Zellstoffwerk in Brasilien, dessen Errichtung im Dezember der Berichtsperiode genehmigt wurde, sowie das bereits in Bau befindliche zusätzliche Lyocellwerk in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegen. Bei Projekten dieser Größe werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagement Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.

Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder

Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaft für systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Als Beispiele können hier gemeinsame Aktivitäten mit NGOs wie Canopy genannt werden. Weiters wurde im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie in der Berichtsperiode ein Projekt in Albanien gestartet, das die Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft und die Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen forciert. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltigen Praktiken.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Global Accounting & Tax Management" zuständig.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Global Accounting & Tax Management" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.

Der Bereich "Global Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor.

Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen. Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien und schult Mitarbeiter/innen weltweit. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.

Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung "Internal Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Internal Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 50 Prozent plus zwei Aktien. Die Bank of Montreal hält 4,1 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei 45,9 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogrammes der Lenzing Aktie liegen.

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen sollen ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden können.

Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt oder (ii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.

Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht auf Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibungen zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht unterschreitet und der Wandlungspreis bzw. der Bezugspreis (Ausgabebetrag) der Bezugsaktien, jeweils nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Stammaktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren ermittelt wird und nicht unter dem Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Tag der Ankündigung der Begebung der Wandelschuldverschreibungen liegt.

Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar: https://www.lenzing.com/de/ investoren/hauptversammlung/2019/.

Die 76. Ordentliche Hauptversammlung findet am 16. April 2020 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2020 mit einer leichten Erholung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,3 Prozent. Gleichzeitig warnt der IWF aber auch vor zahlreichen Risiken. Immer häufiger auftretende Wetterextreme und aktuell auch das Coronavirus drohen die globale Wirtschaft 2020 ebenfalls massiv zu beeinflussen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil.

Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist derzeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus, das insbesondere in China weite Teile der textilen Wertschöpfungskette lahmlegt, schwer prognostizierbar. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für die Saison 2019/2020 auf hohem Niveau verbleiben. Für Baumwolle wie für Polyester wird von einem weiterhin gedämpften Preisniveau ausgegangen.

Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem etwas niedrigeren Niveau als 2019 erwartet, führen aber dennoch zu einer Erhöhung des Kapazitätsüberhangs. Der Druck auf die Preise, die sich seit geraumer Zeit auf einem historischen Tiefststand bewegen, sollte daher auch im Geschäftsjahr 2020 aufrecht bleiben. Trotz der zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in China und der geringen Visibilität geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der vergleichsweise positiven Entwicklung ihres Spezialfasergeschäftes aus.

Die Preise für Faserzellstoff entwickeln sich angesichts der angespannten Situation am Markt für Standardviscose und niedriger Preise für Papierzellstoff weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung nun ebenso spürbar.

Die oben genannten Effekte trüben die Ergebnis-Visibilität für das Jahr 2020 deutlich ein. Die Lenzing Gruppe geht derzeit davon aus, dass das Ergebnis für 2020 unter dem Niveau von 2019 liegen wird.

Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts der Marktentwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt und wird insbesondere die strategischen Investitionsprojekte, die ab 2022 einen signifikanten Ergebnisbeitrag liefern werden, entschlossen vorantreiben.

Lenzing, am 3. März 2020 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Sielaff Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

Die Erstanwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse) per 1. Jänner 2019 wirkt sich mit eher untergeordneter Bedeutung auf die Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe aus. Weitere Erläuterungen zur Auswirkung der Erstanwendung des IFRS 16 können dem Konzernabschluss in Note 2 entnommen werden.

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 326,9 382,0 502,5 428,3 290,1
/ Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8
EBITDA-Marge 15,5% 17,6% 22,2% 20,1% 14,7%
EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Betriebsergebnis (EBIT) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
/ Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8
EBIT-Marge 7,7% 10,9% 16,4% 13,9% 7,6%

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow - nach Abzug von Investitionen - verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 244,6 280,0 271,1 473,4 215,6
- Cashflow aus der Investitionstätigkeit -254,7 -261,8 -218,6 -103,6 -56,5
- Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von
Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten
0,0 -0,1 -3,1 -1,4 -13,4
+ Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
15,6 8,0 6,5 3,5 4,9
- Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen
Vermögenswerten
-4,7 -2,6 -23,4 -5,6 -5,6
Free Cashflow 0,8 23,5 32,6 366,3 145,0

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 571,5 243,9 306,5 559,6 347,3
+ Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen)
9,5 10,5 9,4 10,8 8,1
Liquiditätsbestand 581,0 254,4 315,8 570,4 355,3

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Vorräte 395,7 396,5 340,1 329,4 338,5
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 251,4 299,6 292,8 277,4 258,9
-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-243,6 -251,7 -218,4 -227,2 -150,0
Trading Working Capital 403,5 444,4 414,4 379,6 447,4
EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse
(= jeweils 4. Quartal)
487,3 539,8 532,8 555,7 518,0
x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) 1.949,3 2.159,1 2.131,1 2.222,9 2.071,8
Trading Working Capital zu annualisierten
Konzern-Umsatzerlösen
20,7% 20,6% 19,4% 17,1% 21,6%

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Eigenkapital 1.537,9 1.533,9 1.507,9 1.368,5 1.198,9
+ Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 15,4 16,9 18,3 17,0 17,8
+ Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 13,1 8,4 7,9 11,9 8,0
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln -7,1 -6,3 -6,4 -7,0 -6,1
Bereinigtes Eigenkapital 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
/ Bilanzsumme 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
Bereinigte Eigenkapitalquote 50,0% 59,0% 61,2% 53,0% 50,6%

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 129,6 166,2 127,3 249,2 172,3
+ Langfristige Finanzverbindlichkeiten 852,0 307,6 255,3 328,3 510,9
- Liquiditätsbestand -581,0 -254,4 -315,8 -570,4 -355,3
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
/ Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 326,9 382,0 502,5 428,3 290,1
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 1,2 0,6 0,1 0,0 1,1
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
Net Gearing 25,7% 14,1% 4,4% 0,5% 26,9%
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen 110,8 103,4 105,4 108,6 96,5
Nettoverschuldung 511,4 322,8 172,2 115,8 424,5

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Betriebsergebnis (EBIT) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
- Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) -60,7 -57,8 -79,2 -64,1 -23,8
Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem
Ertragsteueraufwand (NOPAT)
101,7 179,8 291,8 232,2 127,4
/ Durchschnittliches Capital Employed 1.922,7 1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 5,3% 10,3% 18,6% 15,1% 8,1%
Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) -60,7 -57,8 -79,2 -64,1 -23,8
Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand 0,0 3,5 2,5 3,0 3,4
Laufender Ertragsteueraufwand -60,7 -54,3 -76,7 -61,1 -20,3

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bilanzsumme 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -243,6 -251,7 -218,4 -227,2 -150,0
- Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0 -18,0 -13,0 -8,3
- Langfristige sonstige Verbindlichkeiten -5,0 -4,2 -3,8 -3,7 -3,1
- Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten -45,7 -46,9 -38,5 -92,5 -85,3
- Verbindlichkeiten für laufende Steuern -20,7 -10,4 -21,6 -25,7 -10,6
- Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) -41,9 -50,4 -52,7 -52,9 -52,9
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln -7,1 -6,3 -6,4 -7,0 -6,1
- Kurzfristige Rückstellungen -87,4 -107,9 -95,7 -97,2 -69,9
- Langfristige Rückstellungen -128,8 -126,5 -131,7 -138,1 -122,7
+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen 110,8 103,4 105,4 108,6 96,5
- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -571,5 -243,9 -306,5 -559,6 -347,3
- Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -29,2 -13,4 -8,4 -12,7 -25,6
- Finanzanlagen -41,8 -36,7 -36,4 -25,1 -22,8
Stand zum 31.12. 2.009,1 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7
Stand zum 01.01. 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7
Durchschnittliches Capital Employed 1.922,7 1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 1.556,1 1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Ergebnis vor Steuern (EBT) 163,8 199,1 357,4 294,6 147,4
/ Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 1.556,1 1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 10,5% 12,9% 24,5% 22,6% 13,0%
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bilanzsumme 31.12. 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
Bilanzsumme 01.01. 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Durchschnittliche Bilanzsumme 2.876,0 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Betriebsergebnis (EBIT) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
/
Durchschnittliche Bilanzsumme
2.876,0 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 5,6% 9,3% 14,5% 11,8% 6,3%

Corporate Governance Bericht 2019

Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.

Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.

Verpflichtungserklärung

Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2018) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. Der Corporate Governance Bericht der Lenzing Aktiengesellschaft entspricht auch dem konsolidierten Corporate Governance Bericht der Lenzing Gruppe.

Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK) (https://www.lenzing.com/ de/investoren/corporate-governance/evaluierungenberichte).

Organe der Lenzing Aktiengesellschaft

Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2019 stellt sich wie folgt dar:

Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA (1967)

Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung: 01. Juni 2015 Ende laufende Funktionsperiode: 31. Dezember 2022

Aufgabenbereiche: Region Europe and Americas, Region AMEA, Region North Asia, Global Pulp & Wood, Global HR, Global R&D, Corporate Strategy & M&A, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations, Pulp Expansion

Interimistisch aufgrund des Ausscheidens des CTO: Technology, Global SHE, Global Engineering

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: OMV

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine

Robert van de Kerkhof, MBA (1964)

Mitglied des Vorstandes, Chief Commercial Officer Erstbestellung: 01. Mai 2014 Ende laufende Funktionsperiode: 31. Dezember 2023

Aufgabenbereiche: Global Business Management Textiles, Nonwovens and New Business Areas, Corporate Sustainability, Global Brand Management, Global Supply Chain, Commercial Innovation, Corporate Commercial Projects

Interimistisch aufgrund des Ausscheidens des CTO: Global Quality Management & Technical Customer Service

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine

Mag. Thomas Obendrauf, MBA (1970)

Mitglied des Vorstandes, Chief Financial Officer Erstbestellung: 01. März 2016 Ende laufende Funktionsperiode: 30. Juni 2022

Aufgabenbereiche: Global Accounting & Tax Management, Global Controlling, Global Treasury, Finance AMEA, Finance North Asia, Finance Europe and Americas, Finance Pulp & Wood, Global Purchasing, Global Process & Information Technology, Internal Audit & Risk Management

Interimistisch aufgrund des Ausscheidens des CTO: Special Projects – Lyocellfaseranlage Thailand, Lenzing Technik

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine

Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Biocel Paskov a.s.

Dr. Heiko Arnold (1966)

Chief Technology Officer Erstbestellung: 01. Mai 2017 Herr Dr. Heiko Arnold ist mit 01. Dezember 2019 aus dem Vorstand ausgeschieden.

In der Aufsichtsratssitzung der Lenzing Aktiengesellschaft vom 11. Dezember 2019 wurde Herr Dipl.-Ing. Stephan Sielaff per 01. März 2020 für die Dauer von drei Jahren zum Mitglied des Vorstandes (Chief Technology Officer) bestellt. Die Agenden des Chief Technology Officers werden bis 28. Februar 2020 interimistisch durch Herrn Dr. Stefan Doboczky, Herrn Mag. Thomas Obendrauf und Herrn Robert van de Kerkhof wahrgenommen.

Im Rahmen einer Organisationsänderung wurde Herr DipI.-Ing. Christian Skilich, MBA, LLM per 01. Juni 2020 auf die Dauer von drei Jahren zum Vorstandsmitglied bestellt.

Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß eines der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplans. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.

Aufsichtsrat

Zusammensetzung

Dipl.-Bw. Peter Edelmann (1959)

Erstbestellung: 12. April 2018 Seit 17. April 2019: Vorsitzender

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, AMAG Austria Metall AG, Orcan Energy AG

Dr. Veit Sorger (1942)

Erstbestellung: 04. Juni 2004 Seit 29. März 2011: Stellvertretender Vorsitzender

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Stellvertretender Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG

Mag. Helmut Bernkopf (1967)

Erstbestellung: 23. April 2009

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Oesterreichische Entwicklungsbank AG (Vorsitzender), OeKB CSD GmbH (Stellvertreter Vorsitzender), Acredia

Corporate Governance Bericht 2019

Versicherung AG, OeKB EH Beteiligungs- und Management AG, Österreichische Hotel- und Tourismusbank GmbH (Vorsitzender)

Dr. Christian Bruch (1970)

Erstbestellung: 17. April 2019

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2022 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Keine

Dr. Stefan Fida (1979)

Erstbestellung: 17. April 2019

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding

Dr. Felix Fremerey (1961)

Erstbestellung: 12. April 2018

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Technische Produkte Gesellschaft m.b.H

Dr. Franz Gasselsberger, MBA (1959)

Erstbestellung: 24. April 2013

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG (bis 10. April 2019)

Mag. Patrick Prügger (1975)

Erstbestellung: 29. März 2011

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG, Semperit AG Holding (ab 08. Mai 2019)

Dr. Astrid Skala-Kuhmann (1953)

Erstbestellung: 19. April 2012

Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding, B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH

Dr. Hanno M. Bästlein (1963) Erstbestellung: 28. April 2014

Dr. Hanno M. Bästlein ist mit 17. April 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG (bis 10. April 2019), VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GMBH

Dr. Christoph Kollatz (1960)

Erstbestellung: 12. April 2018 Seit 12. April 2018: Stellvertretender Vorsitzender

Dr. Christoph Kollatz ist mit 17. April 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding (Vorsitzender bis 08. Mai 2019)

Vom Betriebsrat delegierte Aufsichtsräte:

Helmut Kirchmair (1968) Erstbestellung: 2015

Georg Liftinger (1961) Erstbestellung: 2008

Ing. Daniela Födinger (1964) Erstbestellung: 2014

Johann Schernberger (1964) Erstbestellung: 2001

Herbert Brauneis (1987) Erstbestellung: 2018

Unabhängigkeit (C-Regeln 53 und 54 ÖCGK)

Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gemäß Anhang 1 des ÖCGK übernommen.

Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.

Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Christian Bruch, und Dr. Franz Gasselsberger MBA, erklärt, im Geschäftsjahr 2019 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10 Prozent gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.

Arbeitsweise des Aufsichtsrates

Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36). Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstandes beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, laufende und geplante Expansionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2019.

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2019 aus seiner Mitte sieben Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):

Prüfungsausschuss

Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gemäß § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Rechnungslegungsprozess zu überwachen und Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit zu erteilen. Weiters überwacht der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems. Er überwacht des Weiteren die Abschlussprüfung und die Konzernabschlussprüfung, prüft und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und genehmigt und kontrolliert die von ihm erbrachten Nichtprüfungsleistungen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Jahresabschluss, bereitet dessen Feststellung vor und prüft den Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverteilung, den Lagebericht und den Corporate Governance Bericht. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses legt die wechselseitige Kommunikation zwischen dem Abschlussprüfer und dem Prüfungsausschuss fest (C-Regel 81 a ÖCGK). Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2019 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten. Es wurden Berichte und Arbeiten des Abschlussprüfers, der

Corporate Governance Bericht 2019

Bereich Compliance, die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Abarbeitung des internen Revisionsplans und der Risikobericht behandelt.

Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Vorsitzender, Finanzexperte), Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 17. April 2019), Dr. Hanno M. Bästlein (ausgeschieden am 17. April 2019), Dr. Franz Gasselsberger, Dr. Christoph Kollatz (ausgeschieden am 17. April 2019), Johann Schernberger, Georg Liftinger

Nominierungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder freier Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2019 hat der Ausschuss die Bestellungen von Herrn Dipl.-Ing. Sielaff und Herrn Dipl.-Ing. Skilich vorbereitet. Es werden auch Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung vorbereitet. Im Geschäftsjahr 2019 haben vier Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden.

Mitglieder: Dipl.-Bw. Peter Edelmann (Vorsitzender seit 17. April 2019), Dr. Hanno M. Bästlein (ausgeschieden am 17. April 2019), Dr. Veit Sorger, Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Johann Schernberger, Georg Liftinger

Vergütungsausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern und sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK. Zusätzlich ist der Vergütungssauschuss für die Vorbereitung und Überprüfung der Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder sowie für die Kontrolle der Umsetzung der Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder zuständig. Im Geschäftsjahr 2019 haben vier Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2019 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss den Anstellungsvertrag mit Herrn Dipl.-Ing. Sielaff und Herrn Dipl.-Ing. Skilich sowie die Vereinbarung im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Dr. Heiko Arnold verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen.

Mitglieder: Dipl.-Bw. Peter Edelmann (Vorsitzender seit 17. April 2019), Dr. Hanno M. Bästlein (ausgeschieden am 17. April 2019), Dr. Veit Sorger

Strategieausschuss

Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2019 hat der Vorstand vor allem Fragen der Marktpositionierung, die Weiterentwicklung der sCore TEN Strategie sowie das Wettbewerbsumfeld mit dem Strategieausschuss diskutiert. Im Geschäftsjahr 2019 haben zwei Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dipl.-Bw. Peter Edelmann (Vorsitzender seit 17. April 2019), Dr. Hanno M. Bästlein (ausgeschieden am 17. April 2019), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger, Dr. Christian Bruch (seit 17. April 2019), Dr. Christoph Kollatz (ausgeschieden am 17. April 2019), Johann Schernberger, Georg Liftinger, Helmut Kirchmair (seit 17. April 2019)

Ausschuss für dringende Fälle

Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringende Fälle eingerichtet. Dieser ist in Fällen besonderer Dringlichkeit befugt, Entscheidungen über Geschäfte zu treffen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Im Geschäftsjahr 2019 haben keine Sitzungen stattgefunden.

Mitglieder: Dipl.-Bw. Peter Edelmann (Vorsitzender, seit 17. April 2019), Dr. Hanno M. Bästlein (ausgeschieden am 17. April 2019), Mag. Patrick Prügger (seit 17. April 2019), Dr. Christoph Kollatz (ausgeschieden am 17. April 2019), Johann Schernberger

Ausschuss für Large-CAPEX Projekte

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr erstmals einen Ausschuss für Large CAPEX-Projekte eingerichtet. Dieser befasst sich mit der laufenden Begleitung, Beratung und Kontrolle der beiden Großprojekte zur Errichtung einer Lyocellfaseranlage in Thailand sowie mit der Errichtung eines Faserzellstoffwerkes in Brasilien.

Mitglieder: Dipl.-Bw. Peter Edelmann (Vorsitzender, seit 17. April 2019), Dr. Christian Bruch (seit 17. April 2019), Johann Schernberger (seit 17. April 2019)

Ausschuss für strategische Finanzierungsfragen

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat in seiner Aufsichtsratssitzung am 11. Dezember 2019 einen Ausschuss für strategische Finanzierungsfragen eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Entscheidung über wesentliche Finanzierungsthemen im Hinblick auf die gleichzeitige Umsetzung von mehreren strategischen Großprojekten.

Mitglieder: Dipl.-Bw. Peter Edelmann (Vorsitzender), Mag. Patrick Prügger, Dr. Franz Gasselsberger, Mag. Helmut Bernkopf, Johann Schernberger, Georg Liftinger

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns, sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.

Selbstevaluierung Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 wieder eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrates der Lenzing AG wieder als insgesamt gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Aus den Ergebnissen wurden Maßnahmen abgeleitet, welche eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrates gewährleisten sollen.

Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat (C-Regel 30 ÖCGK)

Die Verträge aller vier Vorstände wurden im Jänner 2019 neu verfasst, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile. Die Gesamtvergütung setzt sich aus einem laufenden fixen Bezug, einem kurzfristigen variablen (erfolgsabhängigen) Anteil ("Shortterm Incentive" bzw. "STI") sowie einem langfristigen variablen (erfolgsabhängigen) Anteil ("Long-term Incentive" bzw. "LTI") zusammen.

Short-term Incentive (STI)

Für die im Jahr 2019 geltenden Vorstandsverträge stellen die finanziellen Zielgrößen Konzern-EBITDA und Konzern-ROCE die Bemessungsgrundlagen für den STI dar. Zusätzlich zu den finanziellen Zielgrößen erfolgt jährlich eine Beurteilung nicht-finanzieller Kriterien durch den Vergütungsausschuss, die den aus den finanziellen Zielgrößen ermittelten Bonusbetrag um +/- 20 Prozent beeinflussen kann. Voraussetzung für einen Bonusanspruch ist das Erreichen eines Schwellenwertes bei zumindest einer der beiden finanziellen Zielgrößen. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres in bar. Der STI kann maximal 150 Prozent des STI-Zielwerts betragen. Der STI-Zielwert ist ein absoluter Betrag.

Corporate Governance Bericht 2019

Long-term Incentive (LTI)

Der LTI wird rollierend, d.h. in jährlichen Tranchen gewährt. Der Beurteilungszeitraum einer Tranche beträgt jeweils drei Jahre. Finanzielle Leistungskriterien sind der durchschnittliche Konzern-Jahresüberschuss sowie der durchschnittliche Konzern-ROCE. Zusätzlich wird die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttungen – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Voraussetzung für einen Bonusanspruch ist das Erreichen eines Schwellenwerts bei zumindest einer der drei Zielgrößen. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des dreijährigen Bemessungszeitraums in bar. Der LTI kann maximal 200 Prozent des (absoluten) LTI-Zielwertes betragen. Der LTI-Zielwert ist ein absoluter Betrag. Legt ein Vorstandsmitglied sein Vorstandsmandat vor Ablauf der Bestellungsdauer zurück oder wird das Vorstandsmitglied aus einem wichtigen Grund im Sinne von § 75 AktG abberufen, verfallen alle Ansprüche aus laufenden LTI-Tranchen der aktuellen Vertragsperiode. Dadurch entfaltet der LTI gleichzeitig eine Bindungswirkung.

• Der Bonus in Höhe von 81 Prozent für Herrn Doboczky, 93 Prozent für Herrn van de Kerkhof, 52 Prozent für Herrn Obendrauf und 65 Prozent für Herrn Arnold berechnet sich im Berichtsjahr aus dem laufenden variablen Anteil plus dem anteiligen langfristigen Bonusanteil im Verhältnis zum laufenden fixen Jahresbezug. Ein Stock-Option-Programm oder ein Programm für die begünstigte Übertragung von Aktien besteht nicht.

  • Zudem besteht für den Vorstand ein Anspruch auf Bezahlung von Beiträgen an eine Pensionskasse, die im Geschäftsjahr 2019 TEUR 163 (2018: TEUR 152) betrugen. Davon entfallen TEUR 87 auf Herrn Doboczky, TEUR 34 auf Herrn van de Kerkhof, TEUR 21 auf Herrn Obendrauf und TEUR 21 auf Herrn Arnold.
  • Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes.
  • Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen für vorzeitige Vertragsbeendigungen adäquat berücksichtigt.
  • Die Gesellschaft hat für Vorstandsmitglieder eine "Directors and Officers" (D&O) Versicherung, eine Unfallversicherung sowie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen.

Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2019 von insgesamt TEUR 2.785 (2018: TEUR 3.333) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel).

Laufende Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft (aufgewendet) TEUR

Dr. Stefan
Doboczky, MBA
Robert van de
Kerkhof, MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA
Dr. Heiko Arnold1 Summe
2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Laufende Bezüge fix 854 778 463 437 412 397 413 398 2.141 2.010
Laufende Bezüge variabel 154 588 132 213 130 250 228 272 644 1.324
Summe 1.008 1.366 595 650 542 647 641 670 2.785 3.333

1) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2019.

Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2019 um TEUR 1.757 erhöht (2018: TEUR 1.940). Davon betreffen TEUR 957 (2018: TEUR 1.940) andere langfristig fällige Leistungen und TEUR 800 (2018: TEUR 0) Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Zusätzlich wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 267 (2018: TEUR 236) für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die ausbezahlten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2019 TEUR 1.067 (2018: TEUR 1.033).

Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.

Die in der Hauptversammlung vom 17. April 2019 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2018 betrug:

  • a. für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 90.000
  • b. für die stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats: EUR 50.000
  • c. für jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats: EUR 40.000
  • d. für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Strategieausschusses, sowie für den Finanzexperten, soweit dieser nicht Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist: EUR 50.000
  • e. für den Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses: EUR 25.000
  • f. für jedes Mitglied des Prüfungsausschusses und Strategieausschusses: EUR 20.000
  • g. für jedes Mitglied des Nominierungsausschusses und des Vergütungsausschusses: EUR 10.000

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.500 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 1.500 für jede Ausschusssitzung, sofern diese nicht am selben Tag wie eine Aufsichtsratssitzung stattfand.

Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrats nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen für 2018 (in Summe EUR 866.000), die im Geschäftsjahr 2019 ausbezahlt wurden:

Dr. Hanno M. Bästlein

(ausgeschieden am 17. April 2019) EUR 226.500
Dr. Veit Sorger EUR 103.500
Mag. Helmut Bernkopf EUR 46.000
Dipl.-Bw. Peter Edelmann EUR 64.500
Dr. Felix Fremerey EUR 36.000
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 61.000
Dr. Christoph Kollatz EUR 78.000
Dr. Josef Krenner
(ausgeschieden 12. April 2018)
EUR 11.500
Mag. Patrick Prügger EUR 131.500
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 82.000
Dr. Felix Strohbichler
(ausgeschieden 12. April 2018)
EUR 25.500
Erstmals wurden 2019 auch bereits die Vergütungen für
das laufende Geschäftsjahr (in Summe EUR 845.334)
ausbezahlt.

Dipl.-Bw. Peter Edelmann

(Vorsitzender seit 17. April 2019) EUR 183.167
Dr. Veit Sorger EUR 105.000
Dr. Hanno M. Bästlein

(ausgeschieden am 17. April 2019) EUR 74.500

Corporate Governance Bericht 2019

Mag. Helmut Bernkopf EUR 47.500
Dr. Christian Bruch EUR 47.500
Dr. Stefan Fida EUR 32.667
Dr. Felix Fremerey EUR 47.500
Dr. Franz Gasselsberger, MBA EUR 70.500
Dr. Christoph Kollatz EUR 33.000
Mag. Patrick Prügger EUR 122.000
Dr. Astrid Skala-Kuhmann EUR 82.000

Die Vergütungspolitik für das globale Top-Management im Konzern, Geschäftsführer von Tochtergesellschaften sowie "Region Managers" setzt sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Die fixe Vergütung umfasst dabei ein attraktives marktkonformes Einkommen. Der variable Vergütungsanteil richtet sich einerseits nach der Erreichung festgelegter Finanzziele des Konzerns, andererseits auch nach der Erfüllung vereinbarter persönlicher Ziele der Führungskraft.

Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen (L-Regel 60 ÖCGK)

Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter in allen Funktionen und Hierarchieebenen und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.

Im Zuge dessen liegt im Rahmen einer CSR Initiative in 2020 ein verstärkter Fokus auf Transparenz von Corporate Social Responsibility und Diversity.

Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger an. Seit 2018 ist Frau Dr. Andrea Borgards als Senior Vice President Pulp and Wood Mitglied des obersten Führungsgremiums, dem Executive Committee. Einer der sieben Produktionsstandorte – Lenzing Biocel Paskov – wird seit 2019 von Fr. Kateřina Kupková geleitet.

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten, wurde neben den bestehenden flexiblen Arbeitszeitmodellen, Heimarbeit und Elternzeit für beide Elternteile im Jahr 2018 die zwei-sprachige (English – Deutsch) betriebliche Tageseltern-Betreuungsstätte "Fasernest" in unmittelbarer Nähe des Standortes Lenzing eingerichtet.

Compliance

Lenzing Globaler Verhaltenskodex

Lenzing legt größten Wert auf die Integrität und das gesetzeskonforme Verhalten aller Mitarbeiter/innen sowie aller Geschäftspartner. Als Angehörige eines international tätigen Unternehmens haben die Führungskräfte sowie die Mitarbeiter/innen von Lenzing Vorbildwirkung im In- und Ausland. Der Globale Verhaltenskodex von Lenzing bildet die Grundlage dafür. Er ist im Intranet ("Lenzing Connect") für alle Mitarbeiter/innen verfügbar und auf der Website des Unternehmens auch für externe Stakeholder zugänglich.

Trainings

Eine wichtige Grundvoraussetzung für "richtiges" Verhalten ist das Verständnis für Regeln und Vorschriften. Daher wurden bereits im Jahr 2018 eLearnings implementiert und kontinuierlich erweitert, welche die wichtigsten Inhalte der Compliance Direktiven vermitteln sollen.

Neue Mitarbeiter/innen erhalten Willkommensmappen und eine Onboarding-Schulung zum Verhaltenskodex sowie zu den Themen "Bestechung und Korruption" und "Emittenten Compliance" (im Berichtszeitraum waren das rd. 170 Mitarbeiter/innen am Standort Lenzing = rd. 6 % der Mitarbeiter/innen am Standort). Darüber hinaus erhält jede/r Mitarbeiter/in ein eLearning zum Thema Datenschutz.

Im Berichtszeitraum wurden weltweit ca. 950 Mitarbeiter/innen (das sind rd. 14 % der Gesamtbelegschaft) zum Thema Bestechung und Korruption geschult (davon 753 via eLearning), zudem erhielten 49 Mitarbeiter/innen am Standort Thailand eine mehrtägige Präsenzschulung betreffend Know-how-Schutz. 68 Mitarbeiter/innen am Standort Lenzing absolvierten ein eLearning zum Thema "Hausdurchsuchung". Das Management Board, die Mitglieder des Executive Committees und des Extended Executive Committees wurden in einem Workshop zum Thema Leadership Compliance geschult. Darüber hinaus gibt es monatliche Kurzschulungen im gesamten Commercial Bereich.

Hinweisgebersystem

Rechtzeitige Mitteilungen über ethisches Fehlverhalten sind von großer Bedeutung, um vorbeugend Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung von finanziellen Verlusten oder Reputationsschäden ergreifen zu können. Unsere Mitarbeiter/innen sind hier – neben anderen Stakeholdern- die primäre und wertvollste Informationsquelle. Vor allem sie können uns bei der Feststellung von Verstößen gegen unseren Globalen Code of Business Conduct unterstützen.

Um unseren Mitarbeiter/innen sowie anderen Stakeholdern das Melden von Bedenken im Zusammenhang mit z.B. Korruption, Bestechungsgeldern, Interessenskonflikten, Kartellgesetzen oder dem Kapitalmarktrecht zu ermöglichen, wurde bereits im Sommer 2017 ein online-basiertes Hinweisgebersystem eingerichtet. Die Meldung von Bedenken kann hier weltweit anonym und ohne Angst vor Vergeltung erfolgen.

Seit der Einführung des Systems gab es 28 Meldungen (davon sechs mit eingerichtetem Postkasten), die entsprechend der internen Investigation Directive zielgerichtet bearbeitet wurden.

Der Prüfungsausschuss wird zweimal im Jahr über die eingegangenen Hinweise informiert.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Internet-Kriminalität

Lenzing setzt schon seit einigen Jahren gezielte technische und organisatorische Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandskraft gegen Datendiebstahl, Manipulation von Geschäftsabläufen und anderen Arten von Internet-Kriminalität.

Wie andere österreichische Unternehmen auch, wird Lenzing dabei immer intensiver und mit immer perfekteren Methoden, wie Spear-Phishing und Scam Mails angegriffen. Ziel ist das Stehlen von Identitäten, das Absaugen oder Manipulieren von Daten oder das unberechtigte Auslösen von Zahlungen oder Lieferungen.

Wiederkehrende Informationen und Schulungen, insbesondere für exponierte Abteilungen, aber auch technische Maßnahmen, wie intelligente Filter- und Abwehrsysteme, tragen dazu bei, verantwortungsvoll

Corporate Governance Bericht 2019

handelnde Mitarbeiter/innen bestmöglich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen und unsere Daten und Unternehmenswerte wirksam zu schützen.

Update Direktiven

Im Berichtsjahr wurden die Direktiven zu den Themen "Bestechung und Korruption" und "Know-how-Schutz" einem Relaunch unterzogen und gruppenweit ausgerollt.

Untersuchungen

Im Berichtszeitraum gab es in der Lenzing Gruppe zwei behördliche Untersuchungen. Eine Untersuchung wurde ohne Folgemaßnahmen abgeschlossen, die andere dauert noch an.

Compliance Verstöße

Compliance Verstöße werden in der Abteilung Legal, IP und Compliance gesammelt. Im Jahr 2019 wurden bei Lenzing wie in den Vorjahren keine wesentlichen Fälle von Korruption gemeldet. Es gab keine öffentlichen Klagen in Zusammenhang mit Korruption, die im Berichtszeitraum gegen das Unternehmen oder dessen Angestellte eingeleitet wurden. Ebenso mussten keine wesentlichen Bußgelder wegen Verletzung von Rechtsvorschriften entrichtet werden.

Es sind keine Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens anhängig.

In der Sitzung des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrates am 11. September 2019 wurde vom Compliance Officer in einem eigenen Tagesordnungspunkt über Inhalt, Zielsetzung und Stand der Compliance-Organisation und den Aufbau des Compliance-Management Systems berichtet.

Directors' Dealings

Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß den geltenden Rechtsvorschriften [Art. 19 VERORDNUNG (EU) Nr. 596/2014 ]. [Aktienkäufe bzw. -verkäufe werden auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. ]

Risikomanagement und Internal Audit

Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer KPMG Austria GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter des Risikomanagements in den Prüfungsausschusssitzungen über die aktuellen Risiken.

Die Abteilung "Internal Audit" berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter des "Internal Audit" in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.

Externe Evaluierung

Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2019 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Website www.lenzing.com einsehbar.

Diversitätskonzept

Respekt, Diversität und Inklusion sind integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Aktiengesellschaft, die bei der Besetzung aller Funktionen berücksichtigt werden. Für die Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung und bei der Nominierung von Vorstandsmitgliedern wird auf eine fachliche und diversitätsbezogene Ausgewogenheit geachtet, da diese maßgeblich zur Professionalität und Effektivität der Arbeit von Aufsichtsrat und Vorstand beiträgt. Hierbei fließen neben der fachlichen und persönlichen Qualifikation auch Aspekte wie Altersstruktur, Herkunft, Geschlecht, Ausbildung und Erfahrungshintergrund ein. Im Berichtsjahr wurde bei der Besetzung freiwerdender Aufsichtsratsmandate die Diversität im Aufsichtsrat weiter verbessert. Das vorliegende Diversitätskonzept für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates und des Vorstandes wurde vom Nominierungsausschuss am 19. Februar 2018 beschlossen.

Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 3. März 2020

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Sielaff Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Bericht des Aufsichtsrates

An die 76. ordentliche Hauptversammlung

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

im Jahr 2019 war die Lenzing Aktiengesellschaft mit einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit verschärften Handelskonflikten und wachsenden geopolitischen Spannungen konfrontiert. Die hohe Unsicherheit führte zu einer Eintrübung der Nachfrage auf den globalen Fasermärkten bei gleichzeitig höherem Angebot. Infolge dieser Effekte sanken die Preise für Standardviscose im Jahr 2019 auf ein historisches Tief. Trotz dieses schwierigen Marktumfeldes konnte die Lenzing Aktiengesellschaft durch die konsequente Umsetzung der sCore TEN Strategie und durch gezielte Gegensteuerungsmaßnahmen ein solides Ergebnis erzielen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden zwei Stoßrichtungen der sCore TEN Strategie durch bedeutende Investitionsentscheidungen vorangetrieben. Im Rahmen des disziplinierten Ausbaus des Anteils an Spezialfasern wurde die erste Expansionsphase für die Errichtung der größten Lyocellfaseranlage der Welt in Thailand genehmigt, welche eine Kapazität von 100.000 Tonnen vorsieht. Zum anderen wurde im Dezember die Entscheidung getroffen, zusammen mit dem Joint Venture-Partner Duratex ein 500.000 Tonnen Zellstoffwerk in Brasilien zu errichten. Mit dieser Rückwärtsintegration soll das Kerngeschäft durch die ausgeweitete Eigenversorgung durch Faserzellstoff gestärkt und das Risikoprofil des Unternehmens weiter reduziert werden. Im Zusammenhang mit der Genehmigung dieser beiden Projekte wurde 2019 im Aufsichtsrat erstmals ein Ausschuss für Large CAPEX-Projekte eingerichtet, der sich fortan mit der laufenden Begleitung, Beratung und Kontrolle der beiden Großprojekte befasste.

Bei diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt, war in den grundlegenden Entscheidungen frühzeitig involviert und hat den Vorstand beratend begleitet. Der Vorstand wiederum hat den Aufsichtsrat regelmäßig anhand ausführlicher schriftlicher Berichte über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Aktiengesellschaft und der Lenzing Gruppe informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf, die Lage der Gesellschaft und wesentliche Geschäftsvorfälle Bericht erstattet. Einzelne Bereiche wurden vertiefend in den vom Aufsichtsrat eingerichteten Ausschüssen behandelt, die wiederum dem Gesamtaufsichtsrat über ihre Tätigkeiten berichtet haben. Zur Vorbereitung der bedeutenden Investitionsentscheidung in Brasilien hat der Aufsichtsrat eine Sitzung vor Ort abgehalten.

Sitzungen des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat sich im Berichtsjahr in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstands beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns einschließlich eines Updates der sCore TEN Strategie und deren Ziele, laufende und geplante Investitionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2020.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat mit der Effizienz seiner eigenen Arbeitsweise auseinandergesetzt und daraus abgeleitete Maßnahmen diskutiert und eingeleitet.

In der ordentlichen Hauptversammlung am 17. April 2019 wurden Dr. Stefan Fida sowie Dr. Christian Bruch neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Felix Fremerey und Mag. Helmut Bernkopf wurden in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Dr. Hanno M. Bästlein sowie Dr. Christoph Kollatz schieden zum 17. April 2019 aus dem Aufsichtsrat aus. Wir würdigen Dr. Bästlein für die fünfjährige Begleitung des Unternehmens in der Übergangsphase zu einem Spezialitätenunternehmen und danken den beiden ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihre vertrauensvolle und konstruktive Mitarbeit.

Herr Dr. Heiko Arnold ist mit Wirkung zum 01. Dezember 2019 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden und wir danken Herrn Dr. Heiko Arnold für seinen Einsatz und Leistung für die Lenzing Gruppe. Herr Dipl.-Ing. Stephan Sielaff wurde per 01. März 2020 für die Dauer von drei Jahren zum Mitglied des Vorstandes (Chief Technology Officer) bestellt. Um die zukünftige Bedeutung des Bereiches Faserzellstoffe für die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens zu unterstreichen, wurde im Rahmen einer Organisationsänderung Herr Dipl.-Ing. Christian Skilich, MBA, LLM per 01. Juni 2020 auf die Dauer von drei Jahren zum Vorstandsmitglied für diesen Bereich bestellt.

Ausschusssitzungen

Der vom Aufsichtsrat eingerichtete Vergütungsausschuss hat sich im Berichtsjahr in vier Sitzungen schwerpunktmäßig mit der Leistungsbeurteilung und den Zielsetzungen der Vorstandsmitglieder sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt. Die Bestellung von Dipl.-Ing. Stephan Sielaff und Dipl.-Ing. Christian Skilich sowie die Vereinbarung im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Dr. Heiko Arnold wurden verhandelt, genehmigt und abgeschlossen.

Der eingerichtete Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr viermal getagt. In den Sitzungen wurden vor allem Personalentwicklungsmaßnahmen und Fragen der Nachfolgeplanung behandelt. Darüber hinaus hat

Bericht des Aufsichtsrates

der Nominierungsausschuss die Bestellung von Dipl.- Ing. Stephan Sielaff und Dipl.-Ing. Christian Skilich vorbereitet und dem Aufsichtsratsplenum seine Empfehlung dazu ausgesprochen.

Der Strategieausschuss ist im Berichtsjahr in zwei Sitzungen zusammengetroffen. In den Sitzungen wurden die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie sCore TEN, der Nachhaltigkeitsstrategie sowie ein Update der daraus abgeleiteten strategischen Stoßrichtungen und Investitionen gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert.

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses hat sich der Prüfungsausschuss vor allem mit der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme, dem Bereich Compliance, der Abarbeitung des internen Revisionsplans und daraus abgeleiteter Maßnahmen sowie zukünftigen Schwerpunkten der internen Revision beschäftigt.

Zusätzlich wurde im Geschäftsjahr 2019 ein strategischer Ausschuss für Finanzierungsfragen eingerichtet, der sich mit der Entscheidung über wesentliche Finanzierungsthemen im Hinblick auf die gleichzeitige Umsetzung der initiierten strategischen Großprojekte befasst.

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.

Prüfung des Jahresabschlusses samt Lagebericht, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes

Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe inklusive der nichtfinanziellen Erklärung und die nach § 245a UGB geforderten Angaben zum 31. Dezember 2019 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht, dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Corporate Governance Bericht befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung hat sich der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers angeschlossen. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zu bestellen.

Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2019, der damit gemäß § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gemäß § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat berichtet gemäß § 96 Abs. 1 und 2 AktG, dass ein gesonderter nichtfinanzieller Bericht (Nachhaltigkeitsbericht) erstellt wurde und dieser geprüft wurde. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Aufsichtsrat folgt zudem der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 76. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 zu bestellen.

Interessenskonflikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.

Dank

Im Namen des gesamten Aufsichtsrates danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Belegschaftsvertretung, dem Management-Team und dem Vorstand für das hohe Engagement und die erzielten Erfolge im abgelaufenen Geschäftsjahr. Besonderer Dank gilt den Kunden, den Aktionären sowie den Lieferanten und Geschäftspartnern von Lenzing für das entgegengebrachte Vertrauen.

Wien, 3. März 2020

Dipl.-Bw. Peter Edelmann Vorsitzender des Aufsichtsrats

Inhalt Notes 2019

Allgemeine Erläuterungen 53
Note 1. Grundlagen 53
Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden 54
Note 3. Konsolidierung 56
Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten, Veräußerungs
gruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche 57
Note 5. Segmentbericht 57

Erläuterungen zur

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 61
Note 6. Umsatzerlöse 61
Note 7. Sonstige betriebliche Erträge 61
Note 8. Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
61
Note 9. Personalaufwand 62
Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 62
Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen,
Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing
62
Note 12. Honorare des Abschlussprüfers 63
Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
63
Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerten
63
Note 15. Finanzierungskosten 63
Note 16. Ertragsteueraufwand 64
Note 17. Ergebnis je Aktie 64

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 65

Note 18. Immaterielle Anlagen 65
Note 19. Sachanlagen 69
Note 20. Nutzungsrechte Leasing 71
Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode
bilanziert werden
73
Note 22. Finanzanlagen 76
Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte 76
Note 24. Vorräte 76
Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 76
Note 26. Zeitraumbezogene Kundenaufträge 77
Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 77
Note 28. Eigenkapital 77
Note 29. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 80
Note 30. Finanzverbindlichkeiten 81
Note 31. Steuerabgrenzung (aktive und passive
latente Steuern) und laufende Steuern
82
Note 32. Rückstellungen 84
Note 33. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
91

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 92

Note 34. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung 92
Erläuterungen zum Risikomanagement 93
Note 35. Kapitalrisikomanagement 93
Note 36. Angaben zu Finanzinstrumenten 94
Note 37. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
sowie Fremdwährungsergebnis
101
Note 38. Finanzrisikomanagement 102

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen 114

Note 40. Organe der Gesellschaft 116
Note 39. Angaben über Geschäftsfälle mit
nahestehenden Unternehmen und Personen
114

Sonstige Erläuterungen 117

Note 41. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen
und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle
Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken
117
Note 42. Konzernunternehmen 118
Note 43. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 120
Note 44. Freigabe des Konzernabschlusses 120

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

TEUR
Note 2019 2018
Umsatzerlöse (6) 2.105.231 2.176.013
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18.427 36.377
Andere aktivierte Eigenleistungen 56.276 55.652
Sonstige betriebliche Erträge (7) 78.594 57.163
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (8) -1.257.290 -1.297.265
Personalaufwand (9) -395.928 -374.499
Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) -278.402 -271.462
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 326.908 381.980
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und
Nutzungsrechte Leasing
(11) -166.959 -147.241
Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen 2.394 2.842
Betriebsergebnis (EBIT)1 162.343 237.580
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (13) 1.375 -1.797
Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten (14) 9.828 -5.154
Finanzierungskosten (15) -9.700 -9.097
Finanzerfolg 1.502 -16.048
Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen
(3) 0 -22.403
Ergebnis vor Steuern (EBT)1 163.845 199.129
Ertragsteueraufwand (16) -48.904 -50.929
Jahresüberschuss 114.941 148.201
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss 122.806 148.996
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG -7.864 -795
Ergebnis je Aktie EUR EUR
Verwässert = unverwässert (17) 4,63 5,61

1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing und vor Erträgen aus der Auösung von Investitionszuschüssen. EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBT: Ergebnis vor Steuern.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

TEUR
Note 2019 2018
Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 114.941 148.201
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen (32) -9.355 99
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle
Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode
erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(28) 2.079 1.148
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (28) 1.802 -234
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden (nach Steuern)
(21) -404 2
-5.877 1.016
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
(28) 19.016 15.077
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle
Vermögenswerte (Fremdkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode
erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung
(28) -59 -76
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle
Vermögenswerte (Fremdkapitalinstrumente) – Umgliederung von Beträgen
aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen nanziellen
Vermögenswerten
(28) -103 -9
Cashow Hedges – eektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair
Value-Änderungen und nicht designierte Komponenten
(28) -9.353 -14.231
Cashow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung (28) 20.778 2.577
Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern (28) -2.451 2.676
Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert
werden (nach Steuern)
(28) -82 -220
27.746 5.795
Sonstiges Ergebnis (netto) 21.869 6.811
Gesamtergebnis 136.810 155.011
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis 144.011 154.238
Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG -7.201 774

Konzern-Bilanz

zum 31. Dezember 2019

TEUR
Vermögenswerte Note 31.12.2019 31.12.2018
Immaterielle Anlagen (18) 28.221 21.334
Sachanlagen (19) 1.597.163 1.495.340
Nutzungsrechte Leasing (20) 37.811 0
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (21) 29.215 13.367
Finanzanlagen (22) 41.803 36.679
Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) (31) 6.953 5.080
Forderungen aus laufenden Steuern (31) 25.631 18.845
Sonstige langfristige Vermögenswerte (23) 17.090 4.754
Langfristige Vermögenswerte 1.783.887 1.595.400
Vorräte (24) 395.683 396.487
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (25,26) 251.436 299.645
Forderungen aus laufenden Steuern (31) 1.154 3.138
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (27) 117.429 92.380
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 571.479 243.865
Kurzfristige Vermögenswerte 1.337.180 1.035.515
Bilanzsumme 3.121.068 2.630.915
Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note 31.12.2019 31.12.2018
Grundkapital 27.574 27.574
Kapitalrücklagen 133.919 133.919
Andere Rücklagen 28.657 7.452
Gewinnrücklagen 1.322.856 1.332.802
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG 1.513.006 1.501.747
Anteile anderer Gesellschafter 24.854 32.178
Eigenkapital (28) 1.537.860 1.533.925
Finanzverbindlichkeiten (30) 851.986 307.570
Zuschüsse aus öentlichen Mitteln (29) 15.378 16.879
Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) (31) 41.883 50.373
Rückstellungen (32) 128.792 126.484
Sonstige Verbindlichkeiten (33) 4.977 4.158
Langfristige Verbindlichkeiten 1.043.016 505.465
Finanzverbindlichkeiten (30) 129.606 166.197
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (33) 243.589 251.721
Zuschüsse aus öentlichen Mitteln (29) 13.121 8.446
Verbindlichkeiten für laufende Steuern 20.736 10.413
Rückstellungen (32) 87.392 107.860
Sonstige Verbindlichkeiten (33) 45.748 46.888
Kurzfristige Verbindlichkeiten 540.191 591.525
Bilanzsumme 3.121.068 2.630.915

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

Note Grundkapital Kapitalrücklagen Fremdwährungs
umrechnungs
rücklage
Stand zum 01.01.2018 (bisher) 27.574 133.919 29.630
Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente)1 0 0 0
Stand zum 01.01.2018 (angepasst) 27.574 133.919 29.630
Jahresüberschuss 0 0 0
Sonstiges Ergebnis (netto) 0 0 13.413
Gesamtergebnis 0 0 13.413
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige
Änderungen im Konsolidierungskreis
(3,28) 0 0 0
Gezahlte Dividenden 0 0 0
Umgliederung aufgrund der Änderung der anteilsbasierten Vergütung (41) 0 0 0
Stand zum 31.12.2018 = 01.01.2019 27.574 133.919 43.043
Jahresüberschuss 0 0 0
Sonstiges Ergebnis (netto) 0 0 18.146
Gesamtergebnis 0 0 18.146
Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige
Änderungen im Konsolidierungskreis
(3,28) 0 0 0
Gezahlte Dividenden 0 0 0
Stand zum 31.12.2019 (28) 27.574 133.919 61.189

1) Aufgrund der Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente) zum 01. Jänner 2018 ergeben sich ergebnisneutrale Eigenkapitalerhöhungen. Diese stammen im Wesentlichen aus der Umgliederung und Umwertung der bisher zu Anschaungskosten und nun erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Eigenkapitalinstrumente. Weitere Details sind der Note 2 zum Konzernabschluss 2018 zu entnehmen.

TEUR Andere Rücklagen
Eigenkapital Anteile anderer
Gesellschafter
Anteile der
Aktionäre der
Lenzing AG
Gewinnrücklagen Versicherungs
mathematische
Gewinne/Verluste
Absicherung von
Zahlungsströmen
(Hedging Reserve
und nicht
designierte
Komponenten)
Erfolgsneutral zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete
nanzielle
Vermögenswerte
1.507.879 31.570 1.476.309 1.316.434 -39.569 3.837 4.483
3.949 -3 3.952 -26 0 0 3.978
1.511.828 31.567 1.480.261 1.316.408 -39.569 3.837 8.461
148.201 -795 148.996 148.996 0 0 0
6.811 1.569 5.242 0 30 -8.999 798
155.011 774 154.238 148.996 30 -8.999 798
0 1 -1 -1 0 0 0
-132.915 -165 -132.750 -132.750 0 0 0
0 0 0 149 -149 0 0
1.533.925 32.178 1.501.747 1.332.802 -39.688 -5.163 9.259
114.941 -7.864 122.806 122.806 0 0 0
21.869 664 21.205 0 -7.312 8.933 1.439
136.810 -7.201 144.011 122.806 -7.312 8.933 1.439
0 2 -2 -2 0 0 0
-132.875 -125 -132.750 -132.750 0 0 0
1.537.860 24.854 1.513.006 1.322.856 -47.000 3.770 10.698

Konzern-Kapitalussrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

TEUR
Note 2019 2018
Jahresüberschuss 114.941 148.201
+ Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und
Nutzungsrechte Leasing (11) 166.959 147.241
Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen -2.394 -2.842
+/– Veränderung langfristiger Rückstellungen -5.286 -2.154
–/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern -11.798 -3.392
+/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 5.801 -27.428
+/– Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -1.334 1.838
–/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen (34) 27.072 42.508
Brutto-Cashow 293.961 303.972
+/– Veränderung Vorräte -29.138 -62.381
+/– Veränderung Forderungen 30.502 6.041
+/– Veränderung Verbindlichkeiten -50.711 32.403
Veränderung des Working Capital -49.347 -23.937
Cashow aus der Betriebstätigkeit 244.615 280.035
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) -244.009 -257.595
Erwerb von nanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
-15.587 -8.023
+ Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen 153 1.100
+ Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von nanziellen Vermögenswerten und
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
(34) 4.749 2.565
+ Netto-Zuuss aus der Veräußerung und dem Abgang von
Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten
(4) 0 141
Cashow aus der Investitionstätigkeit -254.694 -261.812
Gezahlte Dividenden -132.875 -132.915
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen (3) 0 -40.620
+ Investitionszuschüsse 1.760 690
+ Aufnahme von Anleihen und Schuldscheindarlehen (34) 414.479 0
+ Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten (34) 222.249 188.471
Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen (34) -34.000 -29.000
Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten (34) -138.360 -68.586
Cashow aus der Finanzierungstätigkeit 333.253 -81.960
Veränderung der liquiden Mittel gesamt 323.174 -63.737
Liquide Mittel zu Jahresbeginn 243.865 306.455
Währungsdierenz auf liquide Mittel 4.440 1.148
Liquide Mittel zu Jahresende 571.479 243.865
Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashow aus der Betriebstätigkeit:
Zinseinzahlungen 1.687 1.846
Zinsauszahlungen 11.126 8.653
Gezahlte Ertragsteuern 53.763 82.156
Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
40 40

Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes)

zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019

Allgemeine Erläuterungen

Note 1. Grundlagen

Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit

Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2019 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2018: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C LAG Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellsto wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstowerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an.

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2019 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.

Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.

Bewertungsgrundlagen

Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:

  • Rückstellungen werden zum Barwert des erwarteten Erfüllungsbetrages bewertet.
  • Latente Steueransprüche und -schulden werden mit dem Nominalwert angesetzt und auf Basis der bestehenden temporären Dierenzen zum Bilanzstichtag und des Steuersatzes zum Zeitpunkt der erwarteten Realisierung der bestehenden Dierenzen ermittelt.
  • Derivative Finanzinstrumente und erfolgswirksam sowie erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Schätzungsunsicherheiten und Ermessenentscheidungen

Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Ein uss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.

Annahmen und Schätzungen

Die folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten können wesentliche Auswirkungen auf den vorliegenden Konzernabschluss der Lenzing Gruppe haben:

  • Immaterielle Anlagen (siehe Note 18) und Sachanlagen (siehe Note 19): Ermittlung des erzielbaren Betrages im Rahmen von Werthaltigkeitstests im Sinne des IAS 36.
  • Finanzinstrumente (siehe Note 38): Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte sowie der erwarteten Kreditverluste.
  • Rückstellungen (siehe Note 32): Ermittlung des erwarteten Erfüllungsbetrages und der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne.
  • Latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern (siehe Note 31): Beurteilung der Verwertbarkeit latenter Steuererstattungsansprüche (insbesondere aus Verlustvorträgen) und Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus laufenden Steuern.
  • Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (siehe Note 18): Beurteilung der Aktivierungsfähigkeit und Werthaltigkeit von Entwicklungsaufwendungen.

Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.

Ermessensentscheidungen bei Anwendung von Rechnungslegungsmethoden

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinussen:

  • Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 33): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IFRS 9.
  • Vollkonsolidierung und Equity-Methode (siehe Note 3 und Note 42): Beurteilung des Vorliegens von Kontrolle über Tochterunternehmen, Beurteilung des Vorliegens von gemeinschaftlicher Führung bzw. maßgeblichem Einuss.
  • Forderungen aus der Veräußerung sowie der Beteiligungsansatz von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (siehe Note 21): Beurteilung der Bewertung der Forderungen aus der Teilveräußerung und der Beteiligungsansatz an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland.
  • Anhaltspunkte für Wertminderung (siehe Note 18): Beurteilung des Vorliegens von Anhaltspunkten für eine Wertminderung beziehungsweise bei wertgeminderten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Beurteilung des Eintritts von wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Note 2. Änderung der Rechnungslegungsmethoden

Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.

Verpichtende Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2019 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpichtend anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröent
lichung
durch das
IASB
Anwen
dungspicht
laut IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum
31.12.2019
IFRS 9 Finanzinstrumente:
Klarstellung von
Vorfälligkeitsregelungen
mit negativer
Ausgleichsleistung
12.10.2017 01.01.2019 ja
IFRS 16 Leasingverhältnisse 13.01.2016 01.01.2019 ja
IAS 19 Leistungen an
Arbeitnehmer:
Klarstellung der
Bilanzierungsvorschriften
bei Planänderungen,
-kürzungen oder
-abgeltungen
07.02.2018 01.01.2019 ja
IAS 28 Anteile an assoziierten
Unternehmen:
Klarstellung der
Anwendung von IFRS 9
auf langfristige
Beteiligungen an
assoziierten
Unternehmen und
Joint Ventures
12.10.2017 01.01.2019 ja
IFRIC23 Unsicherheit bezüglich
der ertragsteuerlichen
Behandlung
07.06.2017 01.01.2019 ja
Diverse Änderung einer Reihe
von IFRS als Ergebnis
des Verbesserungs
prozesses 2015–2017
12.12.2017 01.01.2019 ja

Erstanwendung IFRS 16

In der Lenzing Gruppe wurde der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) erstmalig mit dem am 1. Jänner 2019 beginnenden Geschäftsjahr modiziert retrospektiv angewendet. Auf Basis der dargestellten Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 ergeben sich für den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe Anpassungen, die zum 1. Jänner 2019 berücksichtigt wurden. Es wurde von der Ausnahme Gebrauch gemacht, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden hinsichtlich der Änderungen der Einstufung und Bewertung (einschließlich Wertminderung) nicht anzupassen.

Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz der zum 1. Jänner 2019 erstmalig bilanzierten Leasingverbindlichkeiten beträgt 3,8 Prozent. Pro Land, Währung und Laufzeit der jeweiligen Leasingverträge wurde ein Basiszinssatz herangezogen, der um einen Credit Spread und eine Länderrisikoprämie erhöht wurde.

Bisher unter IAS 17 und IFRIC4 klassifizierte Finanzierungsleasingverhältnisse werden auch weiterhin als Leasingverhältnisse eingestuft. Die unwesentlichen Auswirkungen durch die Erstanwendung des neuen Leasingstandards wurde an den Aufsichtsrat kommuniziert.

Es gibt Erleichterungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, deren zu Grunde liegender Vermögenswert von geringem Wert ist. Diese Erleichterungen wurden von der Lenzing Gruppe in Anspruch genommen. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet, werden so bilanziert, als handle es sich um kurzfristige Leasingverhältnisse. Somit erfolgt kein Bilanzansatz von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Vermögenswerten von geringem Wert. Kündigungs und Verlängerungsoptionen wurden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt. Das Wahlrecht, dass Leasingverträge für immaterielle Vermögenswerte nicht aktiviert werden müssen, wurde in Anspruch genommen. Das Wahlrecht, das Nutzungsrechte in Höhe der Leasingverbindlichkeit abzüglich im Voraus geleisteter oder abgegrenzter Leasingzahlungen anzusetzen, wird in Anspruch genommen. Im Erstanwendungszeitpunkt werden bei der Bewertung des Nutzungsrechts die anfänglichen direkten Kosten nicht berücksichtigt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der Aufwendungen aus Operating Leasing zum 31. Dezember 2018 zur bilanzierten Leasingverbindlichkeit zum 1. Jänner 2019:

Überleitungstabelle Operating Leasing nach

IAS 17 zu Leasing nach IFRS 16 TEUR
In den Notes angegebene Aufwendungen aus Operating
Leasingverhältnissen zum 31.12.2018
22.435
- Eekt aus der Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz -1.932
Abgezinste Aufwendungen aus Operating
Leasingverhältnissen zum 01.01.2019
20.503
+ Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing zum 31.12.2018 1.788
+ Anpassung aufgrund von Laufzeitänderungen unter
Berücksichtigung von Kündigungsrechten und
Verlängerungsoptionen
13.598
- Vermögenswerte von geringem Wert -7
- Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen -1.727
+ Währungsumrechnungsdierenzen 121
Leasingverbindlichkeit zum 01.01.2019 34.277

Durch die Anwendung des IFRS 16 wurden Nutzungsrechte (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) in Höhe von TEUR 32.227 und Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der nanziellen Verbindlichkeiten; per 31. Dezember 2018: TEUR 1.788) in Höhe von TEUR 32.489 aus den bisher als Operating Leasing klassizierten Leasingverhältnissen per 1. Jänner 2019 erstmals bilanziert. Die daraus erfassten Nutzungsrechte werden linear über die kürzere Laufzeit aus wirtschaftlicher Nutzungsdauer und Vertragslaufzeit abgeschrieben. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechts und Zinsaufwand der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften erhöhen sich geringfügig EBITDA, EBIT, Free Cashow, Nettonanzverschuldung, Nettoverschuldung und Gearing. Hingegen reduzieren sich geringfügig ROCE, ROI und bereinigte Eigenkapitalquote.

Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2019 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.

Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2019 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:

Standards/Interpretationen Veröent
lichung durch
das IASB
Anwen
dungspicht
laut IASB für
Geschäfts
jahre ab
Übernahme
durch die EU
zum
31.12.2019
Rahmen
konzept
Änderungen am
Rahmenkonzept
29.03.2018 01.01.2020 ja
IFRS 3 Unternehmens
zusammenschlüsse:
Denition eines
Geschäftsbetriebes
22.10.2018 01.01.2020 nein
IFRS 10,
IAS 28
Veräußerung oder
Einbringung von
Vermögenswerten
zwischen einem
Investor und einem
assoziierten Unter
nehmen oder
Joint Venture
11.09.2014 unbekannt1 nein
IFRS 14 Regulatorische
Abgrenzungsposten
30.01.2014 01.01.2016 nein2
IFRS 17 Versicherungsverträge 18.05.2017 01.01.2021 nein
IAS 1 Darstellung des
Abschlusses:
Klassizierung von
Schulden als kurz
oder langfristig
23.01.2020 01.01.2022 nein
IAS 1,
IAS 8
Änderungen in
Denition von
wesentlich
31.10.2018 01.01.2020 ja
IFRS 9,
IAS 39,
IFRS 7
IBOR Reform 26.09.2019 01.01.2020 ja

1) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

2) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.

Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet und sind entweder nicht relevant für die Gruppe oder haben keinen wesentlichen Einuss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashows der Lenzing Gruppe.

Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").

Freiwillige Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

Es gab im Geschäftsjahr 2019 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.

Note 3. Konsolidierung

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2019 einbezogen.

Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Entwicklung der Anzahl konsolidierter Unternehmen (inkl. Mutterunternehmen)

2019 2018
Voll- Equity- Voll- Equity
konsolidierung konsolidierung
Stand zum 01.01. 28 8 29 7
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 2 0 1 1
Im Berichtsjahr endkonsolidiert 0 0 -2 0
Stand zum 31.12. 30 8 28 8
Davon in Österreich 8 4 8 4
Davon im Ausland 22 4 20 4

Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2019 ndet sich in Note 42. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellsto tätig (Segment Fibers).

Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaung einer Finanzhilfe behilich zu sein.

Im Juni 2019 wurde das Tochterunternehmen Lenzing Tawain Fibers Ltd., Taipeh, Taiwan gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im November 2019 wurde das Tochterunternehmen Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.

Im Oktober 2018 hat die Lenzing Gruppe 30 Prozent der Anteile an der zuvor bereits voll konsolidierten Lenzing (Nanjing) Fibers Co. Ltd, Nanjing, China, um TEUR 40.620 erworben. Damit steigt die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 70 Prozent auf 100 Prozent. Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile sinken durch diese Transaktion auf TEUR 0. Das aus dieser Transaktion entstandene Bewertungsergebnis in Höhe von TEUR minus 21.436 wurde in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position "Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen" erfasst. Die laufenden Ergebniszuweisungen betrugen TEUR 967.

Im April 2018 wurde das Tochterunternehmen LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen. Des Weiteren wurde im April 2018 das Gemeinschaftsunternehmen LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien gegründet und at-equity in den Konsolidierungskreis aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2018 wurden die bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmen ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien, Österreich und Cellulose Consulting GmbH, Wien, Österreich liquidiert und endkonsolidiert.

Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einuss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.

Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert.

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:

2019 2018 Einheit Währung Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt 1 EUR USD US-Dollar 1,1189 1,1196 1,1454 1,1815 1 EUR GBP Britisches Pfund 0,8521 0,8773 0,9027 0,8847 1 EUR CZK Tschechische Krone 25,4630 25,6698 25,7780 25,6432 1 EUR CNY Renminbi Yuan 7,8175 7,7339 7,8778 7,8074 1 EUR BRL Brasilianischer Real 4,5128 4,41353 4,4427 4,3087

Wechselkurse wichtiger Währungen

Note 4. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Veräußerungsgruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche

Geschäftsjahr 2019

Zum 31. Dezember 2019 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.

Geschäftsjahr 2018

Im Geschäftsjahr 2018 kam es in Zusammenhang mit den in vorhergehenden Geschäftsjahren verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.183 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert kein Steuerertrag/-aufwand. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 1.183 Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 141. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.

Zum 31. Dezember 2018 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.

Note 5. Segmentbericht

In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:

Segment Fibers

Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCELTM, VEOCELTM und LENZINGTM vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellsto wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstowerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.

Im Segment Fibers sind insbesondere die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoe) und Pulp & Wood (Zellsto, Holz und Biochemikalien) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird insbesondere der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.

Segment Lenzing Technik

Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.

Sonstige

Das Restsegment Sonstige umfasst im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung).

Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspichtige Segmente überschreiten würden.

Informationen über Geschäftssegmente TEUR

2019 bzw. 31.12.2019 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 2.091.215 11.548 2.468 2.105.231 0 2.105.231
Innenumsätze 4.234 18.593 3.541 26.368 -26.368 0
Summe Umsatzerlöse 2.095.449 30.141 6.009 2.131.599 -26.368 2.105.231
EBITDA (Segmentergebnis) 323.573 3.194 1.270 328.037 -1.129 326.908
EBIT 157.194 2.106 1.168 160.468 1.875 162.343
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und
Nutzungsrechte Leasing
168.773 1.088 102 169.963 -3.004 166.959
Davon wertgemindert 12.853 0 0 12.853 0 12.853
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 1.334 0 40 1.375 0 1.375
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 68.245 2.224 378 70.847 0 70.847
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 242.140 1.758 111 244.009 0 244.009
EBITDA-Marge1 15,4 % 10,6 % 21,1 % 15,4 % 15,5 %
EBIT-Marge2 7,5 % 7,0 % 19,4 % 7,5 % 7,7 %
Segmentvermögen 2.473.012 19.399 3.612 2.496.023 625.045 3.121.068
Davon Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 28.061 0 1.154 29.215 0 29.215
Segmentverbindlichkeiten 529.827 10.343 2.638 542.808 1.040.400 1.583.208

Informationen über Geschäftssegmente (Vorjahr) TEUR

2018 bzw. 31.12.2018 Fibers Lenzing
Technik
Sonstige Segment
summe
Überleitung Konzern
Umsatzerlöse von externen Kunden 2.163.994 9.805 2.214 2.176.013 0 2.176.013
Innenumsätze 4.422 32.552 3.111 40.085 -40.085 0
Summe Umsatzerlöse 2.168.416 42.357 5.325 2.216.098 -40.085 2.176.013
EBITDA (Segmentergebnis) 381.046 2.237 901 384.184 -2.204 381.980
EBIT 234.125 1.485 848 236.458 1.122 237.580
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und
Nutzungsrechte Leasing 149.763 752 53 150.567 -3.326 147.241
Davon wertgemindert 8.711 0 0 8.711 0 8.711
Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -1.127 0 -671 -1.797 0 -1.797
Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 86.094 3.201 333 89.628 0 89.628
Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) 254.633 2.822 140 257.595 0 257.595
EBITDA-Marge1 17,6 % 5,3 % 16,9 % 17,3 % 17,6 %
EBIT-Marge2 10,8 % 3,5 % 15,9 % 10,7 % 10,9 %
Segmentvermögen 2.325.716 37.856 2.913 2.366.484 264.431 2.630.915
Davon Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 12.213 0 1.154 13.367 0 13.367
Segmentverbindlichkeiten 547.318 36.411 2.137 585.866 511.124 1.096.990

1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).

Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.

Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing und vor Erträgen aus der Auösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.

Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zum Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR

2019 2018
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 326.908 381.980
Segmentabschreibungen -169.963 -150.567
Konsolidierung 3.004 3.326
Erträge aus der Auösung von
Investitionszuschüssen
2.394 2.842
Betriebsergebnis (EBIT) 162.343 237.580
Finanzerfolg 1.502 -16.048
Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen
0 -22.403
Ergebnis vor Steuern (EBT) 163.845 199.129

Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Nutzungsrechten Leasing, Beteiligungen die nach der Equity-Methode bilanziert werden, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d.h. der Summe aus langund kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Segmentvermögen 2.496.023 2.366.484
Den Segmenten nicht zugeordnete
Vermögenswerte
Finanzanlagen 41.803 36.679
Aktive latente Steuern und Forderungen aus
laufenden Steuern
33.737 27.062
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 571.479 243.865
Konsolidierung -21.975 -43.176
Konzernvermögen 3.121.068 2.630.915

Die Segmentverbindlichkeiten betreen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Zuschüsse aus öentlichen Mitteln, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten TEUR

31.12.2019 31.12.2018
Segmentverbindlichkeiten 542.808 585.866
Den Segmenten nicht zugeordnete
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten 981.591 473.767
Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten
für laufende Steuern
62.619 60.786
Konsolidierung -3.811 -23.430
Konzernverbindlichkeiten 1.583.208 1.096.990

Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden.

Informationen über Produkte und Dienstleistungen

Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen TEUR

2019 2018
Botanische Cellulosefasern 1.771.082 1.846.729
Natriumsulfat und Schwarzlauge 56.884 52.050
Zellsto, Holz, Energie und Sonstiges 267.482 269.636
Segment Fibers 2.095.449 2.168.416
Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering
Dienstleistungen
30.141 42.357
Segment Lenzing Technik 30.141 42.357
Sonstige und Konsolidierung -20.359 -34.760
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.105.231 2.176.013

Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.

Informationen über geograsche Gebiete

Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geograschen Gebieten, stellt sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse von externen Kunden nach
geograschen Gebieten
TEUR
2019 2018
Österreich 75.031 100.546
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 582.377 554.773
Asien 1.257.127 1.325.968
Amerika 164.808 167.945
Restliche Welt 16.106 19.184
Segment Fibers 2.095.449 2.168.416
Österreich 15.897 14.569
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 5.360 6.089
Asien 5.827 3.344
Amerika 3.068 18.340
Restliche Welt -12 15
Segment Lenzing Technik 30.141 42.357
Sonstige und Konsolidierung -20.359 -34.760
Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
2.105.231 2.176.013

Die Umsätze werden nach dem Standort der geograschen Region der Kunden zugordnet.

Das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX), gegliedert nach geograschen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:

Informationen über langfristige Vermögenswerte, Gesamtvermögen und CAPEX nach geograschen Gebieten TEUR
---------------------------------------------------------------------------------------------------- -- -- -- ------
Langfristige Vermögenswerte Gesamtvermögen CAPEX
31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018
Österreich 1.011.891 940.575 1.393.636 1.288.143 132.748 145.081
Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) 199.735 194.575 277.166 278.235 15.013 14.294
Asien 348.808 299.758 627.818 638.241 57.147 41.606
Amerika 149.065 99.887 197.403 161.866 39.101 56.613
Zwischensumme 1.709.500 1.534.796 2.496.023 2.366.484 244.009 257.595
Überleitung auf Konzernwerte 74.387 60.604 625.045 264.431 0 0
Konzernsumme 1.783.887 1.595.400 3.121.068 2.630.915 244.009 257.595

Das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geogra schen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2019 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Note 6. Umsatzerlöse

Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 5, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geograsche Gebiete).

Die Umsätze resultieren ausschließlich aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren.

Im Segment Fibers werden überwiegend botanische Cellulosefasern verkauft. Daneben werden unter anderem Natriumsulfat und Schwarzlauge verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt zeitpunktbezogen und somit dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zuießen wird.

Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein Teil dieser Erträge resultiert aus Aufträgen von Kunden, die zeitraumbezogen realisiert werden. Aus zeitraumbezogenen Kundenaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2019 Erlöse in Höhe von TEUR 5.652 (2018: TEUR 3.113) erzielt. Die Erträge aus solchen zeitraumbezogenen Kundenaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu Note 26). Die Cost-to-Cost Methode spiegelt den tatsächlichen Transfer der Dienstleistung am verlässlichsten wider, da auch das Management die Projektkosten zur Überwachung des Projektverlaufs heranzieht.

Da in der Lenzing Gruppe ausschließlich Leistungsverpichtigungen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr bestehen, wird von der Angabe der verbleibenden Leistungsverpichtungen abgesehen.

Die Vertragsvermögenswerte betragen zum 31. Dezember 2019 TEUR 126 (31. Dezember 2018: TEUR 14) und sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen (siehe dazu Note 26).

Die Vertragsverbindlichkeiten setzten sich wie folgt zusammen:

Vertragsverbindlichkeiten TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Erhaltene Anzahlungen (siehe Note 33) 16.834 9.811
Abgegrenzte Schulden aus Nachlässen und
Rabatten (siehe Note 32)
2.357 3.106
Abgegrenzte Schulden aus Rückgaberechten
(siehe Note 32)
0 120
Summe 19.191 13.036

Der zum 31. Dezember 2018 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von TEUR 12.173 wurde im Geschäftsjahr 2019 als Umsatzerlöse erfasst (2018: TEUR 11.362).

Note 7. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Erträge TEUR
2019 2018
Erträge aus Ökostromvergütung 23.593 27.032
Erträge aus der Auösung des Passivpostens für
Emissionszertikate sowie aus Förderungen
18.574 14.257
Versicherungsvergütungen 17.920 1.838
Erträge aus Leistungsverrechnungen und
sonstigen Produkten
9.972 8.074
Mieterträge 4.305 4.070
Übrige 4.231 1.892
Summe 78.594 57.163

Note 8. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen TEUR

2019 2018
Material 1.110.200 1.147.990
Sonstige bezogene Herstellungsleistungen 147.090 149.274
Summe 1.257.290 1.297.265

Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.

Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.

Note 9. Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwand TEUR
2019 2018
Löhne und Gehälter 306.757 289.717
Aufwendungen für Abfertigungen und
Abndungen
6.147 6.203
Aufwendungen für Altersversorgung 7.617 7.043
Gesetzlicher Sozialaufwand 69.854 65.989
Sonstige Sozialaufwendungen 5.554 5.547
Summe 395.928 374.499

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Anzahl Mitarbeiter/innen (Köpfe)

2019 2018
Durchschnitt 6.775 6.609
Stand zum 31.12. 7.036 6.839

Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter/innen in Österreich (Köpfe)

2019 2018
Arbeiter 1.918 1.838
Angestellte 1.469 1.388
Summe 3.387 3.226

Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR
2019 2018
Vertriebsaufwendungen für Ausgangsfrachten 87.466 80.688
Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung
und sonstige Fremdleistungen
64.862 62.048
Vertriebsaufwendungen für Provisionen und
Werbung
24.999 17.870
Rechts-, Prüfungs- und
Beratungsaufwendungen
21.303 21.601
Aufwendungen für Abfallentsorgung 13.490 9.566
Miet- und Leasingaufwendungen 11.952 14.784
Reiseaufwendungen 11.356 11.130
Versicherungsaufwendungen 9.267 8.135
Gebühren, Beiträge, Spenden und
Bankspesen
8.565 6.949
Vermögenssteuern und ähnliche Steuern 4.750 5.103
Aufwendungen für Emissionszertikate 4.704 4.124
Anmelde- und Verteidigungskosten für
Patente und Marken
3.246 5.115
Aufwendungen für Lebensmittel 2.364 2.179
Fremdwährungsverluste 980 6.628
Verluste aus Anlagenabgängen 371 1.260
Übrige 8.725 14.280
Summe 278.402 271.462

Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing

Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing setzt sich wie folgt zusammen:

Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing TEUR

2019 2018
Planmäßige Abschreibungen 154.106 138.530
Wertminderungen 12.853 8.711
Summe 166.959 147.241

Im Geschäftsjahr 2019 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 12.853 (2018: TEUR 8.711) unter den Abschreibungen auf Sachanlagen im Anlagenspiegel (siehe Note 19) erfasst. Die Wertminderungen auf Sachanlagen im Geschäftsjahr 2019 betrafen im Wesentlichen Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau.

Weitere Details zur Wertminderung werden in der Note 18 erläutert.

Note 12. Honorare des Abschlussprüfers

Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzen sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers TEUR

2019 Lenzing AG Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung der Jahresabschlüsse
(inkl. Konzernabschluss)
278 152 430
Andere Bestätigungsleistungen 153 21 174
Sonstige Leistungen 96 0 96
Summe 527 173 700

Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR

2018 Lenzing AG Tochter
unternehmen
Summe
Prüfung der Jahresabschlüsse
(inkl. Konzernabschluss)
265 149 413
Andere Bestätigungsleistungen 121 2 122
Sonstige Leistungen 37 0 37
Summe 422 150 572

Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.

Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Das Ergebnis in Höhe von TEUR 1.375 (2018: TEUR minus 1.797) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2019 ist eine Wertminderung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) in Höhe von TEUR minus 3.442 (2018: TEUR minus 1.339) enthalten (siehe auch Note 21).

Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten

Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:

Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten TEUR

2019 2018
Erträge aus lang- und kurzfristigen nanziellen
Vermögenswerten
Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen
und Forderungen
1.838 2.027
Bewertung von nanziellen Vermögenswerten zu
fortgeführten Anschaungskosten
3.419 0
Zinserträge und Erträge aus dem Abgang von
Fremdkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
157 184
Dividendenerträge aus gehaltenen
Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet
983 237
Bewertung von nanziellen Vermögenswerten
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
2.335 0
Netto-Fremdwährungsgewinne aus nanziellen
Vermögenswerten
1.363 1.886
10.096 4.333
Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen
nanziellen Vermögenswerten
Bewertung von nanziellen Vermögenswerten zu
fortgeführten Anschaungskosten
-203 -5.426
Bewertung und Verluste aus dem Abgang von
nanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert
-66 -4.061
-269 -9.487
Summe 9.828 -5.154

Note 15. Finanzierungskosten

Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzierungskosten TEUR
2019 2018
Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus
nanziellen Verbindlichkeiten
1.454 -251
Zinsaufwand aus Anleihen und
Schuldscheindarlehen
-3.897 -5.490
Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen
und ähnliche Aufwendungen
-7.256 -3.356
Summe -9.700 -9.097

Note 16. Ertragsteueraufwand

Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Ertragsteueraufwand nach Herkunft TEUR
2019 2018
Laufender Ertragsteueraufwand
Österreich 36.745 33.547
Ausland 23.957 20.774
60.702 54.320
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung -11.798 -3.392
Summe 48.904 50.929
Ertragsteueraufwand nach Ursachen TEUR
2019 2018
Laufender Ertragsteueraufwand
Steueraufwand laufendes Jahr 59.584 59.362
Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher
Verluste
-79 -170
Minderung aufgrund der Nutzung von
Steuergutschriften
-9 -4.125
Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern 1.206 -746
60.702 54.320
Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung
Entstehung und Umkehrung temporärer
Dierenzen
-9.767 -3.848
Auswirkungen von Steuersatzänderungen 323 14
Veränderung der aktivierten Verlustvorträge -2.705 32
Veränderung der aktivierten Steuergutschriften 0 1.662
Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter
temporärer Dierenzen früherer Perioden
-13 -190
Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente
Steueransprüche (ohne Verlustvorträge)
363 -1.062
-11.798 -3.392
Summe 48.904 50.929

Im Geschäftsjahr 2019 wurde eine Steuergutschrift in Tschechien in Höhe von TEUR 8 (2018: TEUR 4.121) geltend gemacht.

Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2018: 25 Prozent) zum eektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung TEUR
2019 2018
Ergebnis vor Steuern (EBT) 163.845 199.129
Errechneter Ertragsteueraufwand
(25 % des Ergebnisses vor Steuern)
40.961 49.782
Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge
(insbesondere Forschungsfreibetrag)
-4.014 -2.401
Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellen
steuern und ähnliche permanente Dierenzen
2.380 2.394
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
-343 450
Steuersatzunterschiede -5.846 -5.704
Steuersatzänderungen 323 14
Steuern aus Vorperioden 1.194 -936
Wechselkursdierenzen aufgrund der
Umrechnung von Steuerposten von lokaler in
funktionale Währung
-2.623 3.556
Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge,
Steuergutschriften und temporäre Dierenzen
nicht angesetzten Aktivpostens
16.834 -2.052
Steuereekt aus kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen
0 5.601
Sonstige 38 226
Eektiver Ertragsteueraufwand 48.904 50.929

In dem Posten "Steuern aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 688 (2018: Steuergutschrift von TEUR 386) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe dazu auch Note 39).

Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2018: 25 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 11 Prozent und 34 Prozent (31. Dezember 2018 zwischen 11 Prozent und 34 Prozent).

Note 17. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:

Ergebnis je Aktie TEUR
2019 2018
In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie
verwendeter Anteil der Aktionäre der
Lenzing AG am Jahresüberschuss
122.806 148.996
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien
in Stück
26.550.000 26.550.000
EUR EUR
Verwässert = unverwässert 4,63 5,61

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung und zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Note 18. Immaterielle Anlagen

Entwicklung

Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR

2019 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2019 91.740 22.361 16.478 130.579
Währungsumrechnungsdierenzen 2.127 17 0 2.144
Zugänge 0 4.243 5.226 9.470
Abgänge 0 -3.683 0 -3.683
Stand zum 31.12.2019 93.867 22.939 21.704 138.510
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 01.01.2019 -78.133 -16.915 -14.196 -109.245
Währungsumrechnungsdierenzen -1.851 -8 0 -1.859
Planmäßige Abschreibungen 0 -2.265 -493 -2.757
Abgänge 0 3.571 0 3.571
Stand zum 31.12.2019 -79.984 -15.617 -14.689 -110.290
Buchwert zum 01.01.2019 13.606 5.446 2.281 21.334
Buchwert zum 31.12.2019 13.883 7.322 7.015 28.221

Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) TEUR

2018 Firmenwerte Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte, Lizenzen
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte
immaterielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2018 88.298 19.875 16.170 124.343
Währungsumrechnungsdierenzen 3.442 -8 0 3.434
Zugänge 0 2.896 308 3.204
Abgänge 0 -402 0 -402
Stand zum 31.12.2018 91.740 22.361 16.478 130.579
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 01.01.2018 -74.622 -15.649 -13.711 -103.982
Währungsumrechnungsdierenzen -3.512 8 0 -3.503
Planmäßige Abschreibungen 0 -1.672 -485 -2.157
Abgänge 0 398 0 398
Stand zum 31.12.2018 -78.133 -16.915 -14.196 -109.245
Buchwert zum 01.01.2018 13.676 4.226 2.459 20.361
Buchwert zum 31.12.2018 13.606 5.446 2.281 21.334

Die Zugänge im Geschäftsjahr 2019 betreen mit TEUR 4.140 entgeltliche erworbene immaterielle Vermögenswerte und mit TEUR 5.226 selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte (das sind im Wesentlichen Prozess- und Produktentwicklungen). Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte angesetzt, wenn die spezischen Voraussetzungen des IAS 38 erfüllt sind, insbesondere die Erzielbarkeit eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens.

Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für immaterielle Anlagen

Jahre
Software/Computerprogramme 3 bis 4
Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene 4 bis 25
Aus eigener Entwicklung 7 bis 15

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Im Geschäftsjahr 2019 sind in der Lenzing Gruppe Forschungsund Entwicklungsaufwendungen nach Frascati in Höhe von TEUR 53.248 (2018: TEUR 42.777) bzw. nach IFRS in Höhe von TEUR 24.614 (2018: TEUR 27.650) angefallen.

Wertminderungstests für immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGUs)

Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 werden immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing sowie die umfassenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing einer CGU mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen, Sachanlagen sowie Nutzungsrechte Leasing im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die CGUs insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.

Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Vorstand und Aufsichtsrat bewilligen das Budget, die Mittelfristpläne für die nächsten fünf Jahre werden vom Vorstand bewilligt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Diese bilden den Ausgangspunkt für die Cashow-Prognosen auf Nachsteuerbasis für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten. Nach einem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inationsrate der nächsten

Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/ WACC). Für die Wertminderungstests 2019 von rmenwerttragenden CGUs wurden WACCs nach Steuern zwischen 6,4 Prozent und 7,3 Prozent verwendet (2018 zwischen 6,9 Prozent und 7,4 Prozent).

Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashows basieren insbesondere auf internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellsto) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoe wie Zellsto, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezische Marktstudien und Konjunkturaussichten.

Im aktuellen Geschäftsjahr und im Geschäftsjahr 2018 wurden keine Wertminderungen gemäß IAS 36 bei CGUs erfasst.

Wertminderungstest der CGU Fiber Site China

Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing der CGU Fiber Site China beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 45.387 (31. Dezember 2018: TEUR 42.944). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 20.045 (31. Dezember 2018: TEUR 25.016) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.

Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site China für den Konzernabschluss 2019 ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA, die langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente sich erhöht (verringert) oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 1.495 steigen (fallen). Bei einer Erhöhung (Verringerung) der langfristigen Wachstumsrate der ewigen Rente um 0,1 Prozent steigt der erzielbare Betrag um TEUR 1.944 bzw. fällt um TEUR 1.885. Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozent steigt der erzielbare Betrag um TEUR 5.575 bzw. fällt um TEUR 5.220.

Wertminderungstest der CGU Fiber Site Indonesia

Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site Indonesia ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.

Wertminderungstest der CGU Fiber Site USA

Aufgrund der Fokussierung auf den Lyocellfaser-Ausbau in Thailand und der damit verbundenen Verschiebung der Investition in den USA wurde die CGU Fiber Site USA auf Werthaltigkeit überprüft. Dabei wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.

Seit dem vorläugen Baustopp von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA im Geschäftsjahr 2018 evaluiert der Vorstand regelmäßig, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit der Vermögenswerte bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. Es wurden unter den Sachanlagen Anlagen in Bau (Engineering-Kosten) identiziert, für die sowohl der beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert unter dem Buchwert geschätzt wird und eine Wertminderung in Höhe von TEUR 12.853 (Geschäftsjahr 2018: TEUR 8.623) erfasst.

Firmenwerte und Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. CGUs zugeordnet:

Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Segment Fibers
CGU Pulp Site Czech Republic 10.372 10.245
Übrige CGUs 3.511 3.361
Summe 13.883 13.606

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test

Wertmäßige Ausprägung der
wesentlichen Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentli
chen Annahmen, bei der der erzielbare
Betrag gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 15,9 % minus 5,2 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1 % minus 6,1 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,3 % plus 4,0 Prozentpunkte

Sensitivitätsanalyse der Annahmen beim Impairment Test (Vorjahr)

Wertmäßige Ausprägung der
wesentlichen Annahmen
Wertmäßige Veränderung der wesentli
chen Annahmen, bei der der erzielbare
Betrag gleich dem Buchwert wäre
CGU Pulp Site Czech Republic
Operative Marge 27,0 % minus 14,1 Prozentpunkte
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,0 % minus 25,4 Prozentpunkte
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,4 % plus 9,9 Prozentpunkte

Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2019 größten rmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests wurden beim jährlichen Test verwendet:

Annahmen beim Impairment Test der größten rmenwerttragenden CGU

Geschäftsjahr
2019
Geschäftsjahr
2018
CGU Pulp Site Czech Republic
Durchschnittliche operative Marge im
Planungszeitraum p.a.
15,9 % 27,0 %
Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente 1,1 % 1,0 %
Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern 7,3 % 7,4 %

Der Detailplanungszeitraum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt fünf Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 3,0 Prozent p. a. (2018: 1,0 Prozent p. a.).

Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 116.609 (Geschäftsjahr 2018: TEUR 369.782). Die Schätzung wird für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.

Für die übrigen CGUs mit Firmenwert wurde eine langfristige Wachstumsrate von 0,9 Prozent bis zu 1,0 Prozent (2018: von 1,0 Prozent) in der ewigen Rente berücksichtigt.

Note 19. Sachanlagen

Entwicklung

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Sachanlagen TEUR

2019 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2019 594.664 2.727.067 223.868 3.545.599
Währungsumrechnungsdierenzen 4.622 16.621 2.774 24.018
Umgliederung zu Nutzungsrechte Leasing 0 -4.450 0 -4.450
Zugänge 8.967 91.732 149.422 250.120
Abgänge -37 -15.351 0 -15.388
Umbuchungen 20.763 67.952 -88.715 0
Stand zum 31.12.2019 628.979 2.883.570 287.350 3.799.899
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 01.01.2019 -286.007 -1.752.257 -11.996 -2.050.259
Währungsumrechnungsdierenzen -1.820 -10.111 -123 -12.054
Umgliederung zu Nutzungsrechte Leasing 0 711 0 711
Planmäßige Abschreibungen -17.619 -125.731 0 -143.350
Wertminderungen 0 0 -12.853 -12.853
Abgänge 41 15.029 0 15.069
Stand zum 31.12.2019 -305.405 -1.872.359 -24.972 -2.202.736
Buchwert zum 01.01.2019 308.657 974.810 211.873 1.495.340
Buchwert zum 31.12.2019 323.574 1.011.211 262.378 1.597.163

Jahresfinanzbericht 2019 Lenzing Gruppe

Entwicklung der Sachanlagen (Vorjahr) TEUR

2018 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und
Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
Summe
Anschaungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2018 546.760 2.531.057 203.264 3.281.082
Währungsumrechnungsdierenzen 3.104 17.722 3.703 24.530
Zugänge 26.460 105.329 131.173 262.962
Abgänge -527 -22.237 -211 -22.975
Umbuchungen 18.866 95.195 -114.061 0
Stand zum 31.12.2018 594.664 2.727.067 223.868 3.545.599
Kumulierte Abschreibungen
Stand zum 01.01.2018 -269.133 -1.641.168 -3.583 -1.913.884
Währungsumrechnungsdierenzen -1.024 -11.894 210 -12.707
Planmäßige Abschreibungen -16.297 -120.075 0 -136.373
Wertminderungen 0 -89 -8.623 -8.711
Abgänge 448 20.969 0 21.417
Stand zum 31.12.2018 -286.007 -1.752.257 -11.996 -2.050.259
Buchwert zum 01.01.2018 277.627 889.889 199.681 1.367.197
Buchwert zum 31.12.2018 308.657 974.810 211.873 1.495.340

Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:

Nutzungsdauern für Sachanlagen

Jahre
Landnutzungsrechte 30 bis 99
Gebäude 10 bis 50
Faserproduktionslinien 10 bis 15
Energieanlagen 10 bis 25
Sonstige maschinelle Anlagen 4 bis 20
Fahrzeuge 4 bis 20
Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten 4 bis 15
EDV-Hardware 3 bis 10

Sind die Anschaungs- oder Herstellungskosten von bestimmten Komponenten einer Sachanlage – gemessen an den gesamten Anschaungs- der Herstellungskosten der Sachanlage – wesentlich, werden diese Komponenten separat bilanziert und auf ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Als wesentlich wird eine Komponente dann angesehen, wenn ihre Anschaungs- oder Herstellungskosten über einem festgelegten Schwellenwert liegen. Spätere Kosten für den Ausbau, den (teilweisen) Ersatz oder die Instandhaltung von Sachanlagen werden aktiviert, soweit sie nach dem Komponentenansatz den Ersatz von Teilen einer Einheit darstellen und die Kosten zuverlässig messbar sind. Der Buchwert einer ausgetauschten Komponente wird ausgebucht.

Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (Details siehe Note 18).

Operating-Leasingverhältnisse als Leasinggeber

Zum 31. Dezember 2019 bestehen für Grundstücke und Bauten mit Anschaungs- und Herstellungskosten von TEUR 40.098 Operating-Leasingverhältnisse. Der Buchwert dieser Grundstücke und Bauten beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 11.613. Im Geschäftsjahr 2019 wurden aus diesen Vermögenswerten Abschreibungen in Höhe von TEUR 885 erfasst. Weitere Details zu den Mieterträgen aus Operating-Leasingverhältnissen siehe Note 20.

Aktivierung von Fremdkapitalkosten

Im Geschäftsjahr 2019 werden TEUR 1.391 (2018: TEUR 2.569) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 1,5 Prozent (2018: 1,8 Prozent) verwendet.

Die Lenzing Gruppe deniert qualizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing". Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.

Note 20. Nutzungsrechte Leasing

Lenzing Gruppe als Leasingnehmer

Es bestehen Verpichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die entsprechend IFRS 16 seit 1. Jänner 2019 als Nutzungsrechte Leasing in der Konzernbilanz ausgewiesen werden (siehe Note 2). Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden als Teil der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Note 30).

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing je Anlagenklasse:

Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing TEUR
2019 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Buchwerte zum 01.01. 16.908 19.332 36.240
Zugänge 2.310 7.395 9.705
Abgänge -75 -101 -177
Abschreibungen im
Geschäftsjahr
-2.744 -5.254 -7.998
Währungsumrechnungs
dierenzen
40 2 42
Buchwerte zum 31.12. 16.438 21.373 37.811

Der Buchwert der im Vorjahr als Finanzierungsleasing klassizierten Anlagen stellt sich wie folgt dar:

Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) TEUR

2018 Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Summe
Anschaungs- und
Herstellungskosten
8 5.682 5.690
Kumulierte Abschreibungen 0 -1.677 -1.677
Buchwerte zum 31.12. 8 4.005 4.013

Der im Geschäftsbericht 2018 angegebenem Barwert der Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasing setzt sich wie folgt zusammen:

Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer
(Finanzierungsleasing) (Vorjahr)
TEUR
< 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Summe
Summe künftiger
Mindestleasing
zahlungen 128 319 2.175 2.622
Davon Zinsanteil -10 -11 -813 -834
Summe 118 308 1.361 1.788

Die Konditionen der wesentlichen Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • EDV-Ausstattung: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu drei Jahren. Es gibt keine Preisanpassungsklauseln.
  • Fahrzeuge: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Fahrzeuge am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln.
  • Waggons: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu zwölf Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Verträge nach einer Mindestlaufzeit zu kündigen. Es gibt teilweise Preisanpassungsklauseln.
  • Büro- und Lagerräumlichkeiten: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren bzw. gibt es Verträge mit unbestimmter Nutzungsdauer. Bei unbestimmter Nutzungsdauer für Büro- und Lagerräumlichkeiten, bei denen wirtschaftliche Austrittsbarrieren bestehen, wurde die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer herangezogen. Bei diesen Verträgen besteht keine Möglichkeit, die Büro- und Lagerräumlichkeiten am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben. Es gibt teilweise Verlängerungsmöglichkeiten und Preisanpassungsklauseln.
  • Maschinen: Die Leasingvereinbarungen haben eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren bzw. gibt es Verträge mit unbestimmter Nutzungsdauer. Bei unbestimmter Nutzungsdauer für Maschinen, bei denen wirtschaftliche Austrittsbarrieren bestehen, wurde die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer herangezogen.
  • Kläranlagen: Die Leasingvereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Es besteht die Möglichkeit, die Leasingvereinbarung nach fünf Jahren um drei Jahre zu verlängern. Es besteht keine Möglichkeit, die Kläranlage am Ende der vertraglichen Laufzeit zu erwerben und es bestehen keine Preisanpassungsklauseln. Außerdem betrit eine weitere Leasingvereinbarung ein Finanzierungsleasingverhältnis über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.
  • Kleinwasserkraftwerke: Diese Leasingverhältnisse betreen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte

Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich xiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre.

Kündigungs- und Verlängerungsoptionen werden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt, sofern deren Ausübung beziehungsweise Nichtausübung hinreichend sicher ist. Die Lenzing Gruppe schätzt, dass mögliche künftige Zahlungsabüsse aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, zu einer Erhöhung der Leasingverbindlichkeit und damit einhergehenden künftigen Zahlungsmittelabüssen von TEUR 2.774 führen würden.

Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:

Aufwendungen aus Nutzungsrechte Leasing in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung TEUR

2019
Kurzfristige Leasingverhältnisse 4.876
Variable Leasingaufwendungen 6.497
Leasingaufwendungen mit geringem Wert 47
Nichtleasingkomponenten 532
Sonstige betriebliche Aufwendungen 11.952
Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten
= Finanzierungskosten
1.294

Als kurzfristige Leasingverhältnisse wurden jene Leasingverhältnisse erfasst, deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt. Bei Verträgen ohne Laufzeit sind jene Leasingverhältnisse als kurzfristig eingestuft, bei denen für beide Parteien ein Kündigungsrecht vorliegt, welches ohne Zustimmung der Gegenpartei durchgesetzt werden kann und keine Kündigungsstrafen sowie wirtschaftlichen Barrieren vorhanden sind. Die Leasingverhältnisse mit ausschließlich variablen Leasingzahlungen, ohne Koppelung an einen Index oder (Zins-)Satz, werden nicht als Nutzungsrechte Leasing aktiviert.

In den variable Leasingaufwendungen sind im Wesentlichen variable Mietzahlungen für Lagerhallen basierend auf monatlichen Lagermengen enthalten.

Die Aufwendungen aus Nutzungsrechten Leasing und Finanzierungskosten sind zur Gänze zahlungswirksam und im Cashow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die im Zusammenhang mit der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten anfallenden Cashows werden in Note 34 erläutert.

Lenzing Gruppe als Leasinggeber

Die künftigen undiskontierten Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:

Undiskontierte jährliche fällige
Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber
TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Im Folgejahr 2.766 3.743
In den folgenden 1-2 Jahren 2.471 2.526
In den folgenden 2-3 Jahren 2.471 2.244
In den folgenden 3-4 Jahren 2.471 2.244
In den folgenden 4-5 Jahren 2.400 2.244
Danach 5.828 6.882
Summe
18.407
19.884

Der wesentlichste Leasingvertrag betrit ein Grundstück, auf dem eine Reststoverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzah-

Note 21. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:

Buchwerte der Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
TEUR
31.12.2019 31.12.2018
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) 2.250 1.629
LD Florestal S.A. (LDF) 21.929 6.834
Übrige assoziierte Unternehmen 4.936 4.810
Übrige Gemeinschaftsunternehmen 100 93
Summe 29.215 13.367

Die wesentlichen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreen insbesondere die Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, sowie die LD Florestal S.A. (LDF), Sao Paulo, Brasilien, die dem Segment Fibers zugeordnet sind. Zur strategischen Bedeutung der übrigen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren Beziehungen zur Lenzing Gruppe siehe Note 39.

lungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.

Die Mieterträge für das Geschäftsjahr 2019 sind in Note 7 "sonstige betriebliche Erträge" ersichtlich.

Die Lenzing Gruppe klassiziert diese Leasingverhältnisse als Operating Leasing, da die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken zurückbehalten werden.

Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden TEUR

2019 EFB Übrige
assoziierte
Unternehmen
LDF Übrige
Gemeinschafts
unternehmen
Summe
Stand zum 01.01. 1.629 4.810 6.834 94 13.367
Kapitalerhöhung 0 0 15.000 0 15.000
Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
-3.442 0 0 0 -3.442
Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
4.467 40 303 6 4.817
Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen und Sonstiges
-404 0 0 0 -404
Sonstiges Ergebnis – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
0 126 -208 1 -82
Ausschüttungen 0 -40 0 0 -40
Stand zum 31.12. 2.250 4.936 21.929 100 29.215

Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) TEUR

2018 EFB Übrige assoziierte Unternehmen LDF Übrige Gemeinschaftsunternehmen Summe Stand zum 01.01. 2.871 5.463 0 88 8.422 Gründung 0 0 7.000 0 7.000 Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -1.339 -19 0 0 -1.357 Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 95 -551 10 5 -440 Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges 2 0 0 0 2 Sonstiges Ergebnis – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind 0 -43 -176 0 -220 Ausschüttungen 0 -40 0 0 -40 Stand zum 31.12. 1.629 4.810 6.834 93 13.367

Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Wertminderung des Beteiligungsbuchwertes der EFB in Höhe TEUR 1.339 vorgenommen. Diese Wertminderung wurde aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werksbrandes im Geschäftsjahr 2018 nötig. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der EFB basierten insbesondere auf Informationen, Kenntnisse und internen Annahmen über die künftigen erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung.

Im Geschäftsjahr 2019 wurde eine Wertminderung des Beteiligungsbuchwertes der EFB in Höhe von TEUR 3.442 vorgenommen. Diese Wertminderung wurde aufgrund weiter anhaltender geringerer Ertragskraft nötig. Die geplanten bzw. prognostizierten Casflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) eine Wertminderung auf Grund des erhöhten Ausfallsrisikos in Höhe von TEUR 7.797 erfasst. Im Geschäftsjahr 2019 wurde aufgrund der jährlichen Einschätzung des Ausfallsrisikos eine Zuschreibung in Höhe von TEUR 5.548 erfasst (siehe Note 38 Abschnitt Ausfallsrisiko). Die Buchwerte der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) betragen per 31. Dezember 2019 insgesamt TEUR 11.062 (31. Dezember 2018: TEUR 7.643) und sind unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie sind bankmäßig verzinst.

Die Lenzing Gruppe besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Zusätzlich besteht ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil, dieser hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und ist per 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 4.087 (31. Dezember 2018: TEUR 1.959) als Barwert diskontiert und unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 10.910 (31. Dezember 2018: TEUR 13.198) eingeräumt, der im Fall von vordenierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2019 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2018 nicht ausgenützt.

Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2019 20 Prozent (31. Dezember 2018: 20 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 39 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (100 Prozent):

Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Langfristige Vermögenswerte 104.001 76.155
Kurzfristige Vermögenswerte 67.422 66.828
Eigenkapital 48.703 28.386
Langfristige Verbindlichkeiten 61.868 56.878
Kurzfristige Verbindlichkeiten 60.851 57.719
2019 2018
Umsatzerlöse 115.145 153.743
Ergebnis vor Steuern (EBT) 31.919 564
Gesamtergebnis 20.317 487
Davon Jahresüberschuss 22.335 476
Davon sonstiges Ergebnis -2.018 11

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der
Beteiligung an der EFB
TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Eigenkapital 48.703 28.386
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns
(20%; Vorjahr: 20%)
9.741 5.677
Konsolidierungs- und sonstige Eekte -63 -63
Wertminderungen -7.428 -3.985
Buchwert 2.250 1.629

Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2019 an der LDF 50 Prozent (31. Dezember 2018: 50 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LDF besteht in der Überlassung von Nutzungsrechten. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 39 dargestellt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDF nach IFRS (100 Prozent):

Zusammengefasste Finanzinformationen der LDF TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Langfristige Vermögenswerte 61.352 1.240
Kurzfristige Vermögenswerte 19.654 13.310
Eigenkapital 43.858 13.668
Langfristige Verbindlichkeiten 35.469 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1.679 882
2019 2018
Umsatzerlöse 0 0
Ergebnis vor Steuern (EBT) 882 19
Gesamtergebnis 607 21
Davon Jahresüberschuss 607 21
Davon sonstiges Ergebnis 0 0

Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LDF stellt sich wie folgt dar:

Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der
Beteiligung an der LDF
TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Eigenkapital 43.858 13.668
Davon:
Beteiligungsquote des Konzerns
(50%; Vorjahr: 50%)
21.929 6.834
Buchwert 21.929 6.834

Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einuss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.

Note 22. Finanzanlagen

Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzanlagen TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Langfristige Wertpapiere 17.869 20.076
Sonstige Beteiligungen 11.459 7.194
Ausleihungen 12.475 9.409
Summe 41.803 36.679

Die langfristigen Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:

Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen TEUR

Marktwert
31.12.2019
Marktwert
31.12.2018
Staatsanleihen 3.276 5.886
Sonstige Wertpapiere und Wertrechte
(überwiegend Aktien)
14.593 14.190
Summe 17.869 20.076

Die Lenzing Gruppe hat Eigenkapitalinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 24.877 zum 31. Dezember 2019 als "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" bewertet designiert (31. Dezember 2018: TEUR 19.772). Die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Wertpapiere und sonstige Beteiligungen beinhalten Anteile an Gesellschaften mit einem Beteiligungsausmaß von weniger als 20 Prozent. Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung für diese Eigenkapitalinstrumente wurde aufgrund der langfristigen Halteabsicht ausgeübt. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2019 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Lenzing in Höhe von TEUR 10.947 (31. Dezember 2018: TEUR 6.682) ausgewiesen. Unter den langfristigen Wertpapieren werden im Wesentlichen die Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 13.418 (31. Dezember 2018: TEUR 12.578) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2019 gab es eine Dividendenausschüttungen der LP Beteiligungs & Management GmbH und der Oberbank Stammaktie in Höhe von TEUR 983 (31. Dezember 2018: TEUR 237).

Note 23. Sonstige langfristige Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige langfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Sonstige langfristige nanzielle Vermögenswerte
(insbesondere aus Derivaten und sonstige
nanzielle Forderungen)
6.909 2.842
Sonstige langfristige nicht nanzielle
Vermögenswerte (insbesondere aus sonstigen
Steuern)
10.181 1.913
Summe 17.090 4.754

Note 24. Vorräte

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

Vorräte TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 210.618 229.527
Unfertige Erzeugnisse 3.873 3.409
Fertige Erzeugnisse und Waren 177.661 158.125
Geleistete Vorauszahlungen 3.531 5.426
Summe 395.683 396.487

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.

Auf Grund des Rückgangs der Preise für Standardviscose wurden im Geschäftsjahr erfolgswirksam TEUR 34.897 (2018: TEUR 9.683) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 121.575 (31. Dezember 2018: TEUR 142.957). Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.110.200 (2018: TEUR 1.147.990).

Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(brutto)
262.604 313.251
Wertberichtigungen -11.168 -13.605
Summe 251.436 299.645

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 36 (Abschnitt "Factoring") und Note 38 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.

Note 26. Zeitraumbezogene Kundenaufträge

Kundenaufträge mit aktivischem Saldo TEUR
2019 2018
Stand zum 01.01. 14 418
Umsatzerlöse 5.061 1.418
Erhaltene Anzahlungen -54 -1
Abgeschlossene Aufträge -4.895 -1.821
Stand zum 31.12. 126 14
Kundenaufträge mit passivischem Saldo TEUR
2019 2018
Stand zum 01.01. -190 -776
Umsatzerlöse 591 1.694
Erhaltene Anzahlungen -710 -570
Abgeschlossene Aufträge -119 -538
Stand zum 31.12. -429 -190

Die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung sind für Kundenaufträge im Segment Lenzing Technik regelmäßig gegeben, da die kundenspezifischen Produkte von der Lenzing Gruppe nicht anderweitig verwendet werden können und ein Zahlungsanspruch für die bislang erbrachten Leistungen besteht.

Kann der Leistungsfortschritt bei zeitraumbezogenen Kundenaufträgen verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode). Die Kundenaufträge mit aktivischem Saldo (Vertragsvermögenswerte) sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Note 25) ausgewiesen.

Note 27. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Sonstige kurzfristige nanzielle
Vermögenswerte
Noch nicht abgerechnete Derivate
(oene Positionen)
5.844 2.359
Verrechnung Instandhaltung 8.102 6.060
Forderungen aus Förderzusagen 1.880 3.350
Übrige 5.267 8.223
Summe 21.093 19.992
Sonstige kurzfristige nicht nanzielle
Vermögenswerte
Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben 72.693 53.551
Geleistete Vorauszahlungen 2.704 4.593
Emissionszertikate 14.057 8.111
Rechnungsabgrenzungsposten 6.317 4.772
Übrige 566 1.361
Summe 96.336 72.389
Summe 117.429 92.380

Note 28. Eigenkapital

Grundkapital und Kapitalrücklagen

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2019 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2018: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2018: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Ebenfalls mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 20. April 2016 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2019 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeossen sind.

Andere Rücklagen

Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.

Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Ergebnis TEUR

2019 2018
Vor Steuern Steuereekt Nach Steuern Vor Steuern Steuereekt Nach Steuern
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 19.016 0 19.016 15.077 0 15.077
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -82 0 -82 -220 0 -220
Fremdwährungsumrechnungsrücklage 18.934 0 18.934 14.858 0 14.858
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete
nanzielle Vermögenswerte
1.918 -480 1.439 1.064 -266 798
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen 11.425 -2.492 8.933 -11.654 2.655 -8.999
Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) 11.425 -2.492 8.933 -11.654 2.655 -8.999
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen -9.355 2.322 -7.033 99 53 152
Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -404 0 -404 2 0 2
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -9.759 2.322 -7.437 101 53 155
Summe 22.518 -649 21.869 4.369 2.442 6.811

Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR
2019 2018
Während der Berichtsperiode erfasste
Erträge/Aufwendungen aus Cashow Hedges
Aus Devisentermingeschäften -9.175 -14.231
Aus sonstigen Derivaten -179 0
-9.353 -14.231
Umgliederung von Beträgen aus Cashow
Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden
Aus Devisentermingeschäften 20.654 2.577
Aus sonstigen Derivaten 124 0
20.778 2.577
Summe 11.425 -11.654

Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.

Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

Gewinnrücklagen TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach
österreichischem Recht (öUGB)
633.212 488.249
Bilanzgewinn der Lenzing AG nach
österreichischem Recht (öUGB)
26.550 132.750
Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen
einschließlich der Auswirkung der Anpassung der
Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer
Tochterunternehmen von den lokalen
Vorschriften auf IFRS
663.094 711.803
Summe (ohne andere Rücklagen) 1.322.856 1.332.802

Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden. An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:

Beschlossene und gezahlte Dividenden der Lenzing AG

Gesamt Anzahl der
Aktien
Dividende je
Aktie
TEUR EUR
Für das Geschäftsjahr 2018 in der
ordentlichen Hauptversammlung
am 17. April 2019 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 25. April
2019)
132.750 26.550.000 5,00
Für das Geschäftsjahr 2017 in der
ordentlichen Hauptversammlung
am 12. April 2018 beschlossene
Dividende (Zahlung ab 18. April
2018)
132.750 26.550.000 5,00

Für die Verteilung des Bilanzgewinnes 2019 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2019 TEUR

Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von
EUR 1,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital
von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
26.550
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor:
verbleibt ein Bilanzgewinn von 26.550
Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -144.963
Das Geschäftsjahr 2019 der Lenzing AG endet mit einem
Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von
171.513

Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst.

Anteile anderer Gesellschafter

Die Anteile anderer Gesellschafter betreen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 42 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind.

Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2019 mit TEUR 24.240 (31. Dezember 2018: TEUR 31.648 ) an der PT South Pacic Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2019 11,92 Prozent (31. Dezember 2018: 11,92 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.

Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (100 Prozent):

Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV TEUR

31.12.2019 31.12.2018
Langfristige Vermögenswerte 249.241 238.349
Kurzfristige Vermögenswerte 113.950 164.151
Eigenkapital 203.352 265.608
Davon Anteil am Eigenkapital der Aktionäre
der Lenzing AG
179.113 233.960
Davon Anteil anderer Gesellschafter am
Eigenkapital
24.240 31.648
Langfristige Verbindlichkeiten 40.856 48.966
Kurzfristige Verbindlichkeiten 118.982 87.926
2019 2018
Umsatzerlöse 388.759 450.881
Ergebnis vor Steuern (EBT) -80.147 -5.284
Gesamtergebnis -62.256 5.381
Davon Jahresüberschuss -67.832 -7.880
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
Jahresüberschuss
-59.755 -6.931
Anteil anderer Gesellschafter am
Jahresüberschuss
-8.076 -949
Davon sonstiges Ergebnis 5.576 13.261
Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am
sonstigen Ergebnis
4.908 11.680
Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen
Ergebnis
668 1.581
Cashow aus der Betriebstätigkeit 17.633 7.777
Cashow aus der Investitionstätigkeit -21.050 -17.500
Cashow aus der Finanzierungstätigkeit -629 -19.569
Veränderung der liquiden Mittel -4.046 -29.291
An die nicht beherrschenden Gesellschafter
gezahlte Dividenden
0 0

Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:

Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen TEUR

2019 2018
Lenzing Modi Fibers India Private Limited
(2019: +0,02%, 2018: +0,02%)
2 1
Erhöhung (+)/Verminderung (–) nicht
beherrschender Anteile im Eigenkapital
2 1

Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:

Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis
2019 2018
Posten, die nicht in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
-166 166
Auf diese Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses entfallende Ertragsteuern
41 -41
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können
Ausländische Geschäftsbetriebe –
Kursdierenzen aus der Umrechnung, die
während der Berichtsperiode eingetreten sind
788 1.445
Sonstiges Ergebnis (netto) 664 1.569

Note 29. Zuschüsse aus öentlichen Mitteln

Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.

In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 17.944 (2018: TEUR 13.007) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.

Unter den Zuschüssen aus öentlichen Mitteln sind die Emissionszertikate zum 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 11.249 enthalten (31. Dezember 2018: TEUR 6.263). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2019 insgesamt 385.579 Emissionszertikate unentgeltlich zugeteilt (2018: 394.144 Emissionszertikate).

Emissionszertikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Dierenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertikaten Deckung nden, mit dem für diese Zertikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertikate die im Bestand be ndlichen Zertikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaenden) Zertikate zu dem betreenden Stichtag bewertet. Zum 31. Dezember 2019 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 989 (31. Dezember 2018: TEUR 760) vorgesorgt.

Note 30. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten 31.12.2019 31.12.2018 TEUR
Währung Nominale Buchwert Durch
schnittliche
Verzinsung
in %
Währung Nominale Buchwert Durch
schnittliche
Verzinsung
in %
Schuldscheindarlehen
Fix verzinst EUR 325.500 324.783 1,6 EUR 144.500 144.274 2,6
Variabel verzinst EUR 235.500 234.931 1,1 EUR 75.500 75.405 1,2
Variabel verzinst USD 45.000 40.218 1,1 USD 0 0 0,0
599.932 219.679
Verbindlichkeiten gegenüber Kredit
instituten
Darlehen:
Fix verzinst EUR 161.500 161.500 1,2 EUR 54.625 54.625 1,1
Variabel verzinst EUR 86.210 86.210 0,2 EUR 44.148 44.148 0,1
Betriebsmittelkredite1
:
Variabel verzinst EUR 0 0 0,0 EUR 72.282 72.282 0,4
Variabel verzinst CNY 360.000 46.051 4,7 CNY 360.000 45.698 4,7
Variabel verzinst USD 0 0 0,0 USD 5.063 4.420 2,9
293.761 221.173
Leasingverbindlichkeiten
Fix verzinst EUR 36.337 36.337 3,8 EUR 1.788 1.788 4,0
36.337 1.788
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
Fix verzinst EUR 8.330 8.330 0,8 EUR 7.794 7.794 0,8
Teilweise x verzinst EUR 15.151 15.151 0,7 EUR 19.426 19.426 0,6
Variabel verzinst USD 3.195 2.855 3,7 USD 3.055 2.667 3,7
Variabel verzinst BRL 113.839 25.226 3,9 BRL 5.511 1.240 6,0
51.562 31.128
Summe 981.591 473.767
Davon kurzfristig 129.606 166.197
Davon langfristig 851.986 307.570

1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils xer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit xer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing Gruppe von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500 planmäßig zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Renanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben. Im Geschäftsjahr 2019 wurden TEUR 34.000 zurückbezahlt.

Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit xer Verzinsung vereinbart. Diese Schuldscheine hat die Lenzing Gruppe im Dezember 2018 planmäßig zurückgezahlt.

Im Geschäftsjahr 2019 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 375.000 und TUSD 45.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 bis 15 Jahren mit xer und variabler Verzinsung vereinbart.

Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise x verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit xiert und grundsätzlich variabel verzinst.

Die sonstigen Darlehen betreen vorwiegend die Verpichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschten Gesellschaften.

Die Kaufpreisnanzierung derAnteile an der Lenzing Biocel Paskov a.s. und die Finanzierung von Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2018 zurückbezahlt und somit besteht zum 31. Dezember 2018 sowie 31. Dezember 2019 keine Verpfändung der Aktien mehr.

Note 31. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern

Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrit folgende Bilanzposten:

Aktive Steuerlatenz TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 5.505 6.279
Finanzanlagen 5.591 5.282
Vorräte 16.965 8.061
Sonstige Vermögenswerte 1.295 6.234
Rückstellungen 18.608 16.926
Investitionszuschüsse 240 275
Leasingverbindlichkeiten 7.774 0
Sonstige Verbindlichkeiten 4.284 4.727
Verlustvorträge 20.872 3.557
Aktive Steuerlatenz brutto – vor
Ansatzkorrektur
81.132 51.342
Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche -29.387 -14.367
Davon auf steuerliche Verlustvorträge -18.015 -3.404
Aktive Steuerlatenz brutto 51.745 36.974
Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz -44.793 -31.894
Aktive Steuerlatenz netto 6.953 5.080
Passive Steuerlatenz TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Immaterielle Anlagen und Sachanlagen 61.554 71.373
Nutzungsrechte Leasing 8.605 0
Finanzanlagen 5.657 2.512
Vorräte 603 0
Sonstige Vermögenswerte 2.174 1.295
Steuerliche Sonderabschreibungen 4.096 4.837
Rückstellungen 1.514 19
Investitionszuschüsse 497 487
Sonstige Verbindlichkeiten 1.976 1.745
Passive Steuerlatenz brutto 86.676 82.268
Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz -44.793 -31.894
Passive Steuerlatenz netto 41.883 50.373

Zu den Steuergutschriften siehe Note 16.

Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 18.316 (31. Dezember 2018: TEUR 15.803) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 4.221 (31. Dezember 2018: TEUR 1.318) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.

Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der Steuerabgrenzungen TEUR

2019 2018
Stand zum 01.01. -45.294 -48.694
Im Gewinn oder Verlust erfasst 11.798 3.392
Im sonstigen Ergebnis erfasst -649 2.442
Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente) 0 -1.343
Währungsumrechnungsdierenzen -786 -1.090
Stand zum 31.12. -34.931 -45.294

Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2019 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 83.122 (31. Dezember 2018: TEUR 14.696). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Summe 83.122 14.696
Davon aktivierte Verlustvorträge 11.589 925
Davon nicht aktivierte Verlustvorträge 71.533 13.771
Möglicher Verfall von nicht aktivierten
Verlustvorträgen
Innerhalb von 1 Jahr 1.236 7.549
Innerhalb von 2 Jahren 0 1.227
Innerhalb von 3 Jahren 160 0
Innerhalb von 4 Jahren 3.467 143
Innerhalb von 5 Jahren oder länger 63.329 4.392
Unbeschränkt vortragsfähig 3.340 459

Per 31. Dezember 2019 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 6.953 (31. Dezember 2018: TEUR 5.080) aktiviert, davon TEUR 27 (31. Dezember 2018: TEUR 33) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben.

Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich, würden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 2.856 (31. Dezember 2018: TEUR 153) TEUR 20.872 (31. Dezember 2018: TEUR 3.557) betragen.

In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für oene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 22.892 (31. Dezember 2018: TEUR 27.418) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 4.526 (2018: TEUR 1.410) steuerlich verwertet.

Auf temporäre Dierenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 550.247 (31. Dezember 2018: TEUR 549.784) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da sich die temporären Dierenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auösen werden.

In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuerguthaben aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen.

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz).

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis eektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2018: 25 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6,25 Prozent; 2018: 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Dierenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 18, Abschnitt "Wertminderungstests bei immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.

Note 32. Rückstellungen

Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:

Rückstellungen TEUR
Gesamt Davon kurzfristig Davon langfristig
31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpichtungen
Pensionen und Abfertigungen 110.757 103.395 6.819 7.428 103.939 95.967
Jubiläumsgelder 18.117 15.047 1.680 1.135 16.438 13.912
128.875 118.442 8.498 8.563 120.376 109.879
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 356 627 356 627 0 0
Drohende Verluste und sonstige Wagnisse 8.874 11.384 996 1.888 7.878 9.496
Emissionszertikate 4.058 2.608 4.058 2.608 0 0
Übrige 466 6.101 466 101 0 6.000
13.755 20.721 5.877 5.225 7.878 15.496
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen (nicht nanziell) 50.113 62.163 49.575 61.054 538 1.109
Übrige (nanziell) 23.441 33.018 23.441 33.018 0 0
73.554 95.181 73.016 94.072 538 1.109
Summe 216.184 234.344 87.392 107.860 128.792 126.484

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpichtungen

Pensionen und Abfertigungen

Die Lenzing Gruppe ist Verpichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.

Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.

Daneben gab es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan galt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wurde im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds nanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wurde alle drei Jahre nach einer Evaluierung der nanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalles durch eine Einmalzahlung abgegolten. Im Geschäftsjahr 2018 wurden nach Eintritt des Versorgungsfalles bei allen verbliebenen Begünstigen die entsprechenden Ansprüche abgegolten und der Plan beendet.

Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.

Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpichtungen beeinussen:

  • Veranlagungsrisiko: Wenn der Ertrag aus dem Planvermögen den Abzinsungssatz unterschreitet, führt das zu einem Plande zit und zu einer Erhöhung der Verpichtungen.
  • Zinsrisiko: Eine Senkung des Abzinsungssatzes durch geringere Anleihezinsen am Kapitalmarkt führt zu einer Erhöhung der Verpichtungen.
  • Gehalts- und Pensionstrend: Sollte die tatsächliche Entwicklung über den angenommenen zukünftigen Gehalts- und Pensionsentwicklungsraten liegen, führt dies zu einer Erhöhung der Verpichtungen.
  • Fluktuations- und Austrittsrisiko: Eine Verringerung der angenommenen Fluktuationsraten führt zu einer Erhöhung der Verpichtungen.
  • Langlebigkeitsrisiko: Ein Anstieg der Lebenserwartung der Anspruchsberechtigten führt zu einer Erhöhung der Verpichtungen.

Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.

Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausnanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abndung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.

Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen in der Höhe von TEUR 2.863 (31. Dezember 2018: TEUR 2.999) dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprol der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet.

Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente wurden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprach dem Nominale zum Bilanzstichtag. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 148 (2018: TEUR 238). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne p. a. in %

31.12.2019 Zinssatz Gehalts
steigerung
Pensions
steigerung
Fluktuations
abschläge
Österreich –
Pensionen
0,9 2,5 0,0-3,0 0,0
Österreich –
Abfertigungen
1,0 2,5 N/A 0,0
Indonesien 7,0 8,0 N/A 1,0-7,5
Tschechien 0,9 3,6 N/A 0,8
31.12.2018
Österreich –
Pensionen
1,7 2,5 0,0-3,0 0,0
Österreich –
Abfertigungen
1,7 2,5 N/A 0,0
Indonesien 8,0 8,0 N/A 1,0-7,5
Tschechien 1,7 3,6 N/A 0,7

Die wesentlichen Verpichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.

Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen von AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung verwendet.

In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:

  • Indonesien: Tabel Mortalita Indonesia (TMI 2011)
  • Tschechien: AVÖ 2018-P
  • Übrige: Aufgrund der geringen Anzahl der Anspruchsberechtigten wurden keine biometrischen Annahmen getroen

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:

Entwicklung der leistungsorientierten Pläne TEUR

Barwert der Pensions- und
Abfertigungsverpichtung
(DBO)
Beizulegender Wert des
Planvermögens
Buchwert der
leistungsorientierten Pläne
2019 2018 2019 2018 2019 2018
Stand zum 01.01. 106.394 109.867 2.999 4.478 103.395 105.389
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 3.686 3.631 0 0 3.686 3.631
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -215 0 0 0 -215 0
Nettozinsen 2.638 2.343 49 57 2.589 2.286
Verwaltungs- und sonstige Kosten 0 0 0 -1 0 1
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen
und Erträge für leistungsorientierte Pläne
6.108 5.974 49 57 6.060 5.917
Neubewertung der Periode
Aufgrund demograscher Annahmen 0 1.018 0 0 0 1.018
Aufgrund nanzieller Annahmen 7.240 -2.322 0 0 7.240 -2.322
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 2.214 1.400 0 0 2.214 1.400
Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den
Zinserträgen enthalten sind
0 0 99 195 -99 -195
Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von
leistungsorientierten Plänen
9.454 96 99 195 9.355 -99
Cashows
Aus dem Plan geleistete Zahlungen -312 -1.608 -283 -1.608 -29 0
Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers -8.982 -7.642 0 15 -8.982 -7.657
Überschuss Zahlung aus dem Planvermögen 0 0 0 -153 0 153
Währungsumrechnungsdierenzen 959 -293 0 15 959 -308
Sonstige Überleitungspositionen -8.336 -9.543 -283 -1.731 -8.053 -7.812
Stand zum 31.12. 113.621 106.394 2.863 2.999 110.757 103.395
Davon Pensionen Österreich 26.083 24.786 2.863 2.999 23.220 21.787
Davon Abfertigungen Österreich 67.129 64.868 0 0 67.129 64.868
Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder 20.408 16.740 0 0 20.408 16.740

Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) herangezogen.

Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen

31.12.2019 Veränderung
der Parameter
(Prozentpunkte)
Abnahme des
Parameters /
Veränderung
des Barwerts
der Verpich
tung in TEUR
Zunahme des
Parameters /
Veränderung
des Barwerts
der Verpich
tung in TEUR
Zinssatz 1,0 10.874 -9.351
Gehaltssteigerung 1,0 -7.152 8.123
Pensionssteigerung 1,0 -2.010 2.297

Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen (Vorjahr)

31.12.2018 Veränderung
der Parameter
(Prozentpunkte)
Abnahme des
Parameters /
Veränderung
des Barwerts
der Verpich
tung in TEUR
Zunahme des
Parameters /
Veränderung
des Barwerts
der Verpich
tung in TEUR
Zinssatz 1,0 9.976 -8.603
Gehaltssteigerung 1,0 -6.552 7.426
Pensionssteigerung 1,0 -1.929 2.202

Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroenenAnnahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.

Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:

Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen Jahre

31.12.2019 31.12.2018
Österreich – Pensionen 9 9
Österreich – Abfertigungen 9-12 9-12
Indonesien 9 8
Tschechien 10 10

Beitragsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)

Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).

Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne TEUR
2019 2018
Österreich – Pensionen 1.751 1.615
Österreich – Abfertigungen 2.280 2.009
Übrige Länder 3.355 3.079
Summe 7.386 6.703

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpichtet. Bei österreichischen Gesellschaften besteht eine Umwandlungsoption für Mitarbeiter, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.

Die Verpichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Für die österreichischen Verpichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.

Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen der Verpichtung für Jubiläumsgelder p. a. in %

31.12.2019 Zinssatz Gehalts
steigerung
Fluktuations
abschläge
Österreich 1,1 2,5 0,7-3,5
Tschechien
31.12.2018
0,4 3,6 0,8
Österreich 1,8 2,5 1,2-4,3
Tschechien 1,0 3,6 0,7

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:

Entwicklung der Verpichtung (Rückstellung) für

Jubiläumsgelder TEUR
2019 2018
Stand zum 01.01. 15.047 14.588
Dienstzeitaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand 857 803
Nettozinsen 262 226
Neubewertung der Periode
Aufgrund demograscher Annahmen 1.459 268
Aufgrund nanzieller Annahmen 1.345 -302
Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 635 510
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
erfasste Aufwendungen und Erträge für
leistungsorientierte Pläne
4.557 1.506
Cashows
Direkte Zahlungen des Arbeitgebers -1.487 -1.046
Währungsumrechnungsdierenzen 1 0
Sonstige Überleitungspositionen -1.487 -1.047
Stand zum 31.12. 18.117 15.047

Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden TEUR

2019 Stand zum
01.01.
Währungs
umrechnungs
dierenzen
Verbrauch Auösung Dotierung Stand zum
31.12.
Davon
kurzfristig
Davon
langfristig
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 627 0 -16 -319 64 356 356 0
Drohende Verluste und
sonstige Wagnisse
11.384 0 -1.148 -1.617 2541 8.874 996 7.878
Emissionszertikate 2.608 1 -2.609 0 4.058 4.058 4.058 0
Übrige 6.101 10 0 -6.000 355 466 466 0
20.721 10 -3.773 -7.935 4.731 13.755 5.877 7.878
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen
(nicht nanziell)
62.163 229 -58.617 -337 46.675 50.113 49.575 538
Übrige (nanziell) 33.018 435 -25.474 -4.009 19.472 23.441 23.441 0
95.181 664 -84.091 -4.346 66.146 73.554 73.016 538
Summe 115.902 674 -87.864 -12.281 70.877 87.309 78.893 8.416

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden (Vorjahr) TEUR

2018 Stand zum
01.01.
Währungs
umrechnungs
dierenzen
Verbrauch Auösung Dotierung Stand zum
31.12.
Davon
kurzfristig
Davon
langfristig
Sonstige Rückstellungen
Garantie und Gewährleistung 664 0 -42 -320 325 627 627 0
Drohende Verluste und
sonstige Wagnisse
12.729 0 -1.575 -278 5081 11.384 1.888 9.496
Emissionszertikate 1.938 0 -1.938 0 2.609 2.608 2.608 0
Übrige 7.374 3 -922 -392 39 6.101 101 6.000
22.705 3 -4.476 -991 3.481 20.721 5.225 15.496
Abgegrenzte Schulden
Personalaufwendungen
(nicht nanziell)
58.211 52 -53.485 -796 58.182 62.163 61.054 1.109
Übrige (nanziell) 26.599 354 -16.165 -4.328 26.558 33.018 33.018 0
84.809 406 -69.649 -5.124 84.740 95.181 94.072 1.109
Summe 107.515 408 -74.126 -6.115 88.220 115.902 99.297 16.605

1) Inkl. Aufzinsung TEUR 254 (2018: TEUR 97).

Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.

Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zugunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertikate.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betrafen im Geschäftsjahr 2018 vor allem Verpichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassten insbesondere die Vorsorge in Höhe von TEUR 6.000 für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorging und welches die Parteien im Geschäftsjahr 2019 beendet haben.

Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen.

Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).

Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.

Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabuss innerhalb der nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabuss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):

  • Bei den sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung wird der Mittelabuss voraussichtlich innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet.
  • Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabuss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:

Erwarteter Mittelabuss bei sonstigen Rückstellungen (langfristig) für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag) TEUR

31.12.2019 31.12.2018
Im 2. Jahr 994 1.081
Im 3. bis 5. Jahr 2.966 3.204
Im 6. bis 10. Jahr 3.919 5.211
Danach 0 0
Summe 7.878 9.496

Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabuss voraussichtlich nicht in den nächsten zwölf Monaten erwartet wird.

Note 33. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Verbindlichkeiten TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Sonstige langfristige nanzielle Verbindlichkeiten
(insbesondere aus Derivaten)
3.614 731
Sonstige langfristige nicht nanzielle
Verbindlichkeiten (insbesondere aus
Verpichtungen aus Altersteilzeit)
1.362 3.427
Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig 4.977 4.158
Sonstige kurzfristige nanzielle
Verbindlichkeiten
Noch nicht abgerechnete Derivate (oene
Positionen)
4.438 11.573
Übrige 3.300 2.819
7.738 14.391
Sonstige kurzfristige nicht nanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 3.940 7.475
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten 6.210 6.160
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen
Sicherheit
6.208 5.792
Erhaltene Anzahlungen 16.834 9.811
Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige 4.818 3.260
38.010 32.497
Summe sonstige Verbindlichkeiten
kurzfristig
45.748 46.888

Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue nanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen nanziellen Verbindlichkeit führt.

Lieferanten der Lenzing Gruppe nanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualizierung der betroenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalussrechnung (dort im Cashow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2019 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 100.618 (31. Dezember 2018: TEUR 133.909) betroen.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalussrechnung

Note 34. Angaben zur Konzern-Kapitalussrechnung

Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken sowie liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.

Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2019 die Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 34.897 (2018: TEUR 9.683) sowie die Zu- und Abschreibung auf Finanzanlagen und sonstige langfristige nanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR minus 5.487 (2018: TEUR plus 8.260). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseekte aus Forderungen enthalten. Im Vorjahr waren Ergebniszuweisung an und das Bewertungsergbnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in Höhen von TEUR 22.276 enthalten.

Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cash ow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 15.616 (2018: TEUR 8.571).

Der Netto-Zuuss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 4).

Beim Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen durch die Lenzing Gruppe sind im Geschäftsjahr 2018 Zahlungen in Höhe von TEUR 40.620 an die Gesellschafter der kündbaren nicht beherrschenden Anteile geossen, welche im Cashow aus der Finanzierungstätigkeit enthalten sind (siehe dazu auch Note 3).

In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden Bankkonten mit negativen Beständen berücksichtigt, wenn Aufrechnungsvereinbarungen bestehen (siehe Note 36).

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten TEUR

2019 Schuldschein
darlehen
Verbindlich
keiten gegen
über Kredit
instituten
Verbindlich
keiten gegen
über sonstigen
Darlehens
gebern
Leasing
verbindlich
keiten
Zwischen
summe
übrige Finanz
verbindlich
keiten
Summe
Stand zum 01.01. 219.679 221.173 31.128 1.788 254.089 473.767
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 414.479 194.881 27.367 0 222.249 636.728
Zahlungs
wirksam
Rückzahlung von
Finanzverbindlichkeiten
-34.000 -122.817 -6.912 -8.631 -138.360 -172.360
Währungsumrechnungsdierenzen -344 524 -148 65 441 97
Nicht Auf- / Abzinsung 118 0 126 1.285 1.411 1.529
zahlungs
wirksam
Zugänge zu Leasingverbindlichkeiten 0 0 0 42.199 42.199 42.199
Sonstige Veränderungen 0 0 0 -367 -367 -367
Stand zum 31.12. 599.932 293.761 51.562 36.337 381.659 981.591

Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr) TEUR

2018 Schuldschein
darlehen
Verbindlich
keiten gegen
über Kredit
instituten
Verbindlich
keiten gegen
über sonstigen
Darlehens
gebern
Leasing
verbindlich
keiten
Zwischen
summe
übrige Finanz
verbindlich
keiten
Summe
Stand zum 01.01. 248.568 97.707 34.473 1.852 134.031 382.599
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 0 186.037 2.434 0 188.471 188.471
Zahlungs
wirksam
Rückzahlung von
Finanzverbindlichkeiten
-29.000 -62.475 -5.995 -116 -68.586 -97.586
Nicht Währungsumrechnungsdierenzen 0 -244 106 0 -137 -137
zahlungs
wirksam
Auf- / Abzinsung 111 148 110 52 310 421
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 0
Stand zum 31.12. 219.679 221.173 31.128 1.788 254.089 473.767

Note 35. Kapitalrisikomanagement

Grundlagen

Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen nanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG exibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.

Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder nanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.

Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2019 50,0 Prozent (31. Dezember 2018: 59,0 Prozent).

Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:

Bereinigtes Eigenkapital TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Eigenkapital 1.537.860 1.533.925
+ Zuschüsse aus öentlichen Mitteln 28.500 25.325
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus
öentlichen Mitteln
-7.061 -6.250

Summe 1.559.298 1.553.000

Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.

Nettonanzverschuldung (Net Financial Debt)

Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettonanzverschuldung, da diese Kennzahl eine wesentliche Schlüsselgröße im Management der Gruppe als auch auf Seite der nanzierenden Banken ist. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigennanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.

Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Zinstragende Finanzverbindlichkeiten TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 851.986 307.570
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 129.606 166.197
Summe 981.591 473.767

Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:

Liquiditätsbestand TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 571.479 243.865
Liquide Wechsel (in den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen)
9.504 10.530
Summe 580.983 254.395

Die Nettonanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung) stellen sich wie folgt dar:

Nettonanzverschuldung
(Net Financial Debt) absolut
TEUR
31.12.2019 31.12.2018
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten 981.591 473.767
- Liquiditätsbestand -580.983 -254.395
Summe 400.609 219.373

Nettonanzverschuldung (Net Financial Debt)

im Verhältnis zum EBITDA TEUR
31.12.2019 31.12.2018
EBITDA 326.908 381.980
Nettonanzverschuldung / EBITDA 1,2 0,6

Note 36. Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte, Bewertungskategorien und Bewertungsmethoden

Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen nanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht- nanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten. Auch Leasingverbindlichkeiten, die zwar als nanzielle Verbindlichkeiten anzusehen sind, aber keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen sind, werden in dieser Spalte ausgewiesen.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten TEUR

Buchwert Zeitwert
Finanzielle
Vermögenswerte zum
31.12.2019
Zu fortge
führten An
schaungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Schuld
instrumente
Eigenkapital
instrumente
Cashow
Hedges
Ausleihungen 12.475 12.475 12.475 1
Langfristige Wertpapiere 757 3.694 13.418 17.869 17.869 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 11.459 11.459 11.459 Stufe 3
Finanzanlagen 12.475 757 3.694 24.877 0 0 41.803 41.803
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
251.436 0 0 0 0 0 251.436 251.436 1
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges)
7.159 7.159 7.159 Stufe 2
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
655 655 655 Stufe 2
Sonstige 16.101 4.087 106.517 126.706 126.706 Stufe 3
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
16.101 4.742 0 0 7.159 106.517 134.519 134.519
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
571.479 0 0 0 0 0 571.479 571.479 1
Summe 851.491 5.499 3.694 24.877 7.159 106.517 999.237 999.237
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 Zu fortge
führten An
schaungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneu
tral zum
beizulegen
den Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Cashow
Hedges
Schuldscheindarlehen 599.932 599.932 605.806 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 293.761 293.761 298.396 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 51.562 51.562 51.748 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 36.337 36.337 36.337 1
Finanzverbindlichkeiten 945.254 0 0 36.337 981.591 992.288
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 243.589 0 0 0 243.589 243.589 1
Rückstellungen (kurzfristig) 23.441 0 0 63.951 87.392 87.392 1
Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) 1.943 1.943 1.943 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei
denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
3.083 3.083 3.083 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Fair Value Hedges) 3.026 3.026 3.026 Stufe 3
Sonstige 3.300 39.372 42.672 42.672 1
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 3.300 3.083 4.969 39.372 50.724 50.724
Summe 1.215.585 3.083 4.969 139.660 1.363.296 1.373.993

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Buchwert Zeitwert
Finanzielle
Vermögenswerte zum
31.12.2018
Zu fortge
führten An
schaungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizulegenden
Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Schuld
instrumente
Eigenkapital
instrumente
Cashow
Hedges
Ausleihungen 9.409 9.409 9.409 1
Langfristige Wertpapiere 1.290 6.208 12.578 20.076 20.076 Stufe 1
Sonstige Beteiligungen 7.194 7.194 7.194 Stufe 3
Finanzanlagen 9.409 1.290 6.208 19.772 0 0 36.679 36.679
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
299.645 0 0 0 0 0 299.645 299.645 1
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges)
1.573 1.573 1.573 Stufe 2
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashflow Hedges,
bei denen das Grundgeschäft
bereits ergebniswirksam
erfasst wurde)
886 886 886 Stufe 2
Sonstige 18.416 1.959 74.302 94.676 94.676 Stufe 3
Sonstige Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
18.416 2.845 0 0 1.573 74.302 97.135 97.135
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
243.865 0 0 0 0 0 243.865 243.865 1
Summe 571.335 4.135 6.208 19.772 1.573 74.302 677.324 677.324
Buchwert Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 Zu fortge
führten An
schaungs
kosten
Erfolgs
wirksam
zum beizu
legenden
Zeitwert
Erfolgsneu
tral zum
beizulegen
den Zeitwert
Kein Finanz
instrument
Summe Beizu
legender
Zeitwert
Fair Value
Hierarchie
Cashow
Hedges
Schuldscheindarlehen 219.679 219.679 227.129 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 221.173 221.173 221.694 Stufe 3
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern 31.128 31.128 31.248 Stufe 3
Leasingverbindlichkeiten 1.788 1.788 1.788 1
Finanzverbindlichkeiten 471.980 0 0 1.788 473.767 481.858
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 251.721 0 0 0 251.721 251.721 1
Rückstellungen (kurzfristig) 33.018 0 0 74.842 107.860 107.860 1
Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) 7.602 7.602 7.602 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei
denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst
wurde)
4.702 4.702 4.702 Stufe 2
Derivate mit negativem Marktwert (Fair Value Hedges) 0 0 Stufe 3
Sonstige 2.819 35.924 38.743 38.743 1
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 2.819 4.702 7.602 35.924 51.046 51.046
Summe 759.537 4.702 7.602 112.554 884.395 892.486

1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.

Je nach Klassizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte verwendet.

Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr gab es bei Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der beizulegenden Zeitwerte-Hierarchie.

Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.

Angesichts variierender Einussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.

Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.

Die Bewertung der Beteiligungen inklusive als Sicherungsbeziehung (Fair Value Hedge) designierter Derivate werden der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis eines marktbasierten Ansatzes ermittelt und ist in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf Marktmultiplikatoren, welche von börsennotierten Vergleichsunternehmen abgeleitet sind und um einen Abschlag in Höhe von 25 Prozent für Größe und Marktgängigkeit der Beteiligungsunternehmen angepasst werden. Der ermittelte beizulegende Zeitwert der Beteiligung würde insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA oder der Marktmultiplikator sich erhöht (verringert). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen (fallen), wenn sich der Abschlag auf den Marktmultiplikator verringert (erhöht). Der ermittelte beizulegende Zeitwert des Derivates verhält sich gegenläug hinsichtlich

der genannten Parameter. Die angepassten Marktmultiplikatoren betragen zum 31. Dezember 2019 rund 7,1 und 8,1 (31. Dezember 2018: 5,4 und 5,8).

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3:

Entwicklung beizulegender Werte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3 TEUR

2019 Beteili
gungen
Derivate mit
negativem
Marktwert
(Fair Value
Hedges)
Stand zum 01.01. 7.194 0
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
bewertete nanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) – während der
Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
4.265 -3.026
Stand zum 31.12. 11.459 -3.026

Entwicklung beizulegender Werte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3 (Vorjahr) TEUR

2018 Beteili
gungen
Derivate mit
negativem
Marktwert
(Fair Value
Hedges)
Stand zum 01.01. 10.532 -3.387
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
bewertete nanzielle Vermögenswerte
(Eigenkapitalinstrumente) – während der
Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust
aus der Neubewertung
-3.339 3.387
Stand zum 31.12. 7.194 0

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der Beteiligungen und der dazugehörigen Derivate folgendermaßen auswirken:

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für Beteiligungen und zugehörige Derivate zum 31.12.2019 TEUR

Sonstiges Ergebnis (netto)
Steigerung
Rückgang
Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert (Fair
Value Hedges)
Summe Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert (Fair
Value Hedges)
Summe
EBITDA (+/- 5 %) 703 -151 552 -703 151 -552
Marktmultiplikator (+/- 1) 1.379 -1.379 0 -1.379 1.379 0
Veränderung Abschlag auf Marktmultiplikator (+/- 10%) -469 469 0 469 -469 0

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für Beteiligungen und zugehörige Derivate zum 31.12.2018 (Vorjahr) TEUR

Sonstiges Ergebnis (netto)
Steigerung
Rückgang
Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert (Fair
Value Hedges)
Summe Beteiligungen Derivate mit
negativen
Marktwert (Fair
Value Hedges)
Summe
EBITDA (+/- 5 %) 496 0 496 -496 0 -496
Marktmultiplikator (+/- 1) 1.324 -383 942 -1.324 383 -942
Veränderung Abschlag auf Marktmultiplikator (+/- 10%) -331 0 -331 331 0 331

Die sonstigen nanzielle Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen nanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.

Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der WACC nach Steuern steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen, wenn die Rückzahlung zwei Jahre früher erfolgt.

nanziellen Vermögenswerte der Stufe 3
2019 2018
Stand zum 01.01. 1.959 5.756
Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg 2.128 -3.656
Tilgung 0 -141
Stand zum 31.12. 4.087 1.959

Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen

Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der sonstigen nanziellen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:

für sonstige nanzielle Vermögenswerte TEUR

Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3

Finanzerfolg
31.12.2019 31.12.2018
Sonstige
nanzielle
Vermögenswerte
Steigerung Rückgang Steigerung Rückgang
EBITDA (+/- 5 %) 133 -166 457 -457
Abzinsungssatz
(WACC) nach
Steuern (+/- 1%)
-747 926 -411 528
Rückzahlung 2
Jahre früher
395 n/a 77 n/a

Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.

Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der nanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.

Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Ein- und Verkäufe in der betreenden Fremdwährung festgelegt. Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting an. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineffektivität wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert.

Zur Absicherung gegen Zinswährungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität zwischen den Zins- und Tilgungszahlungen der erhaltenen Schuldscheindarlehen in USD auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden zur Absicherung des Fremdwährungsänderungsrisikos aus der Aufnahme der Schuldscheindarlehen in USD und den Rückund Zinszahlungen in Fremdwährung sowie des Zinsrisikos, welches aus den variablen Zinszahlungen des gesicherten Grundgeschäfts resultiert, festgelegt. Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IFRS 9 an. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Eektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineektivität wird unter Anwendung der Dollar-O set-Methode durch Vergleich der periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Im Rahmen der Absicherung des Wechselkursänderungsrisikos, resultierend aus der Aufnahme und den Rück- und Zinszahlungen eines Schuldscheindarlehens, sowie des Zinsänderungsrisikos ("Cashow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zur Rückzahlung des Schuldscheindarlehens gesichert.

Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.

Aufrechnung von nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die Lenzing Gruppe hat Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Eekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.

Saldierung von Finanzinstrumenten TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2019 Finanzielle
Vermögenswerte (brutto)
Bilanzierte nanzielle
Vermögenswerte (netto)
Eekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 571.479 571.479 0 571.479
Sonstige nanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
7.814 7.814 -1.185 6.629
Summe 579.293 579.293 -1.185 578.108

TEUR

Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 Finanzielle
Verbindlichkeiten
(brutto)
Bilanzierte nanzielle
Verbindlichkeiten (netto)
Eekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 293.761 293.761 0 293.761
Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
8.052 8.052 -1.185 6.867
Summe 301.811 301.811 -1.185 300.628

Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2018 Finanzielle
Vermögenswerte (brutto)
Bilanzierte nanzielle
Vermögenswerte (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 243.865 243.865 -2.031 241.834
Sonstige nanzielle Vermögenswerte –
Derivate mit positivem Marktwert
2.459 2.459 -1.499 960
Summe 246.324 246.324 -3.530 242.794

TEUR

Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 Finanzielle
Verbindlichkeiten
(brutto)
Bilanzierte nanzielle
Verbindlichkeiten (netto)
Effekt von Aufrechnungs
rahmenvereinbarungen
Nettobeträge
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 221.173 221.173 -2.031 219.142
Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten –
Derivate mit negativem Marktwert
12.304 12.304 -1.499 10.805
Summe 233.476 233.476 -3.530 229.946

Übertragung von nanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2019 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 73.406 (31. Dezember 2018 TEUR 73.096). Diese sind seit dem Geschäftsjahr 2017 stillgelegt.

Note 37. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis

Zins- und Nettoergebnis

Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 setzt sich wie folgt zusammen:

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten TEUR

2019 Zinsertrag Zinsaufwand Nettozinsen Aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam Aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral Erfolgsneutrale Bewertung und Umgliederung in GuV Wertberichtigung /Zuschreibung Abgangsergebnis Nettoergebnis (Summe) Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Vermögenswerte 1.654 0 1.654 0 0 0 4.330 0 5.984 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte 183 0 183 2.335 0 0 0 0 2.519 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente 983 0 983 0 2.079 0 0 0 3.063 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente 37 0 37 0 -59 -103 0 120 -4 Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Verbindlichkeiten 0 -11.154 -11.154 0 0 0 0 0 -11.154 Summe 2.859 -11.154 -8.295 2.335 2.021 -103 4.330 120 409

Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

2018 Zinsertrag Zinsaufwand Nettozinsen Aus der
Folge
bewertung
zum
beizulegen
den Zeitwert
erfolgs
wirksam
Aus der
Folge
bewertung
zum
beizulegen
den Zeitwert
erfolgs
neutral
Erfolgs
neutrale
Bewertung
und
Umglieder
ung in GuV
Wert
berichtigung
Abgangs
ergebnis
Netto
ergebnis
(Summe)
Zu fortgeführten
Anschaungskosten
bewertete nanzielle
Vermögenswerte
1.869 0 1.869 0 0 0 -7.197 0 -5.328
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete nanzielle
Vermögenswerte
159 0 159 -2.7811 0 0 0 -1.214 -3.837
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete
Eigenkapitalinstrumente
237 0 237 0 1.148 0 0 0 1.385
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
bewertete Schuldinstrumente
150 0 150 0 -76 -9 0 33 99
Zu fortgeführten
Anschaungskosten
bewertete nanzielle
Verbindlichkeiten
0 -8.846 -8.846 0 0 0 0 0 -8.846
Summe 2.414 -8.846 -6.431 -2.781 1.072 -9 -7.197 -1.181 -16.526

1) Ausweisanpassung aufgrund IFRS 9

Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten sind die Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und der Umgliederung in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashow Hedges).

Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.

Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente ist in der Rücklage "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 927 (2018: TEUR 699) für die Bereitstellung von Krediten im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.

Fremdwährungsergebnis

In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR minus 980 (2018: TEUR minus 6.628), im Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR plus 1.363 (2018: TEUR plus 1.886) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR plus 1.454 (2018: TEUR minus 251) enthalten.

Note 38. Finanzrisikomanagement

Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen nanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.

Die nanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere BRL, THB, USD, CNY und CZK), Rohstopreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.

Ausfallsrisiko

Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.

Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trit insbesondere dann zu, wenn erhebliche nanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.

Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.

Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten neun Jahre und es wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden.

Bei langfristigen Fremdkapitalinstrumenten, die der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet sind, Ausleihungen und sonstigen nanziellen Vermögenswerten (kurz- und langfristig), die zu fortgeführten Anschaungskosten bewertet werden sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallsrisiko davon aus, dass sich das Ausfallsrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese nanzielle Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.

Aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werksbrandes im Geschäftsjahr 2018 bei dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Deshalb wurde die Ermittlung der Wertberichtigung für diese Ausleihungen von dem erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust auf die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste im Geschäftsjahr 2018 geändert. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Dierenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt. Im Geschäftsjahr wurde eine Aufzinsung von wertberichtigten Forderungen in Höhe von TEUR 421 im Zinsergebnis erfasst.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung versichert sind.

Eine direkte Ausbuchung der nanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den nanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaungskosten.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der nanziellen Forderungen"). Wesentliche Eekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestands zum Stichtag. Im Geschäftsjahr gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2019 gesunken.

Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung und Überleitung der
Wertberichtigungen TEUR
Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Portfolio
bewertung)
Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Einzel
bewertung)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Wertberichtigungen zum 01.01.2019 459 13.146
Transfer zu "Erwarteter Kreditverlust über die
Laufzeit"
0 -1.319
Auösung -46 -1.299
Dotierung 26 142
Währungsumrechnungsdierenzen 0 59
Wertberichtigungen zum 31.12.2019 439 10.729
Entwicklung und Überleitung der
Wertberichtigungen (Vorjahr) TEUR
Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Portfolio
bewertung)
Erwarteter
Kreditverlust
über die
Laufzeit
(Einzel
bewertung)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Wertberichtigungen zum 01.01.2018 291 11.884
Transfer zu "Erwarteter Kreditverlust über die
Laufzeit"
0 -230
Auösung -70 -86
Dotierung 238 1.642
Währungsumrechnungsdierenzen 0 -65
Wertberichtigungen zum 31.12.2018 459 13.146

Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzelbewertung) TEUR

2019 2018
Ausleihungen zu fortgeführten
Anschaungskosten
Wertberichtigungen zum 01.01. 8.263 2.422
Auösung -3.420 -19
Dotierung 24 5.426
Währungsumrechnungsdierenzen -112 434
Wertberichtigungen zum 31.12. 4.755 8.263
Sonstige nanzielle Vermögenswerte
(lang- und kurzfristig)
Wertberichtigungen zum 01.01. 337 1.095
Verbrauch 0 -824
Dotierung 244 66
Wertberichtigungen zum 31.12. 581 337

In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 2.750 (2018: TEUR 4.000) enthalten.

Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.

Die Altersstruktur der nanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:

Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR
31.12.2019 Brutto
buchwert
Erwarteter
Kreditverlust
Nicht überfällig 226.486 158
Bis 30 Tage überfällig 18.737 67
Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 837 6
Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 130 3
Mehr als 1 Jahr überfällig 205 205
Forderungen mit beeinträchtigter Bonität
(Einzelbewertung)
16.208 0
Summe 262.604 439

Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) TEUR

31.12.2018 Brutto
buchwert
Erwarteter
Kreditverlust
Nicht überfällig 266.612 279
Bis 30 Tage überfällig 26.265 81
Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig 1.559 15
Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig 336 5
Mehr als 1 Jahr überfällig 80 80
Forderungen mit beeinträchtigter Bonität
(Einzelbewertung)
18.399 0
Summe 313.251 459

Entwicklung erwarteter Kreditverlust ohne nanzielle Vermögenswerte mit beeinträchtiger Bonität TEUR

Stand zum 01.01.2018 291
Veränderung 168
Stand zum 31.12.2018 = 01.01.2019 459
Veränderung -21
Stand zum 31.12.2019 439

Altersstruktur der nanziellen Forderungen TEUR

Aus
leihungen
Sonstige
nanzielle
Forderungen
(kurz- und
langfristig)
Bruttobuchwert zum 31.12.2019 17.231 28.002
Davon zum Abschlussstichtag:
Nicht überfällig 6.413 23.050
Davon wertgemindert 10.818 4.952

Altersstruktur der nanziellen Forderungen (Vorjahr) TEUR

Aus
leihungen
Sonstige
nanzielle
Forderungen
(kurz- und
langfristig)
Bruttobuchwert zum 31.12.2018 17.672 22.833
Davon zum Abschlussstichtag:
Nicht überfällig 1.766 18.125
Davon wertgemindert 15.906 4.708

Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmittelequivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.

An der Einbringlichkeit von nanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.

Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten nanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:

Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten nanziellen Vermögenswerten TEUR

31.12.2019 31.12.2018
Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente
(vgl. Note 36)
892.720 603.023
Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen
durch
Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
(ohne Selbstbehalte)
-117.451 -152.725
Erhaltene Garantien für Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
-5.080 -6.129
Summe 770.189 444.169

Das maximale Ausfallsrisiko aus nanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 41 ersichtlich.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.

Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 580.983 (31. Dezember 2018: TEUR 254.395) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten und liquiden Wechseln (siehe Note 35). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2019 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 266.591 (31. Dezember 2018: TEUR 341.600). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder

bei anderen Fremdkapitalgebern renanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären nanziellen Schulden (einschließlich nanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:

Fälligkeitsanalyse der originären nanziellen Schulden TEUR

Buchwert
zum
31.12.2019
Cashflows
2020
Cashflows
2021 bis
2024
Cashows
ab 2025
Schuldscheindarlehen 599.932 45.993 361.110 237.610
Verbindlichkeiten
gegenüber Kredit
instituten
293.761 80.642 154.900 68.668
Verbindlichkeiten
gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
51.562 8.940 47.561 0
Leasingverbindlich
keiten
36.337 9.266 18.169 14.954
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und
Leistungen
243.589 243.589 0 0
Rückstellungen
(kurzfristig – nanziell)
23.441 23.441 0 0
Sonstige nanzielle
Verbindlichkeiten1
3.300 3.300 0 0
Summe 1.251.922 415.172 581.740 321.231
Davon:
Fix verzinst 7.804 21.867 7.999
Teilweise x
verzinst
87 113 0
Variabel verzinst 7.218 16.507 3.339
Tilgung 400.063 543.252 309.893

1) Bei den nanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

Fälligkeitsanalyse der originären nanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR

Buchwert
zum
31.12.2018
Cashows
2019
Cashows
2020 bis
2023
Cashows
ab 2024
Schuldscheindarlehen 219.679 38.632 175.398 21.337
Verbindlichkeiten
gegenüber Kredit
instituten
221.173 127.858 81.594 16.241
Verbindlichkeiten
gegenüber sonstigen
Darlehensgebern
31.128 7.090 24.585 0
Leasingverbindlich
keiten
1.788 128 319 2.175
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und
Leistungen
251.721 251.721 0 0
Rückstellungen
(kurzfristig – nanziell)
33.018 33.018 0 0
Sonstige nanzielle
Verbindlichkeiten1
2.819 2.819 0 0
Summe 761.325 461.265 281.897 39.753
Davon:
Fix verzinst 4.387 9.221 1.745
Teilweise x
verzinst
127 200 0
Variabel verzinst 2.983 2.461 146
Tilgung 453.769 270.016 37.861

1) Bei den nanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.

In der Tabelle wurden alle originären nanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gexten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare nanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:

Finanzinstrumente Fälligkeitsanalyse der derivativen
TEUR
Buchwert
zum
31.12.2019
Cashows
2020
Cashows
2021 bis
2024
Cashows
ab 2025
Währungs-
/Zinswährungsderivate
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashow
Hedges)
7.159 5.189 1.969
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashow
Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst
wurde)
655 655 0
Positiver Marktwert 7.814 5.844 1.969 0
Derivate mit negativem
Marktwert (Cashow
Hedges)
-1.943 -1.354 -588
Derivate mit negativem
Marktwert (Cashow
Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst
wurde)
-3.083 -3.083 0
Negativer Marktwert -5.026 -4.438 -588 0
Summe 2.788 1.407 1.381 0

Die Cashows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Fälligkeitsanalyse der derivativen

Finanzinstrumente (Vorjahr)
TEUR
Buchwert
zum
31.12.2018
Cashows
2019
Cashows
2020 bis
2023
Cashows
ab 2024
Währungsderivate
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashow
Hedges)
1.573 1.473 100
Derivate mit positivem
Marktwert (Cashow
Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst
wurde)
886 886 0
Positiver Marktwert 2.459 2.359 100 0
Derivate mit negativem
Marktwert (Cashow
Hedges)
-7.602 -6.871 -731
Derivate mit negativem
Marktwert (Cashow
Hedges, bei denen das
Grundgeschäft bereits
ergebniswirksam erfasst
wurde)
-4.702 -4.702 0
Negativer Marktwert -12.304 -11.573 -731 0

Die Cashows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe

Summe -9.845 -9.214 -631 0

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund von Zahlungsüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashows der Gruppe beeinussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.

Die Lenzing Gruppe betreibt einen Faserproduktionsstandort in Grimsby, Großbritannien. Aus heutiger Sicht wird von der Lenzing Gruppe erwartet, dass die durch den Brexit möglicherweise verursachte GBP-Abwertung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Standort in Grimsby und die übrige Lenzing Gruppe haben, da der Standort Grimsby im Wesentlichen seine Umsätze nicht in GBP fakturiert. Die Aufwände des Standorts in Grimsby sind überwiegend in GBP und haben somit keinen negativen Fremdwährungseekt. Die weitere Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe bleibt abzuwarten.

Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2019 zu ca. 26 Prozent (31. Dezember 2018: ca. 55 Prozent) abgesichert. Der Rückgang ist dadurch begründet, dass im folgenden Geschäftsjahr USD Kredite gezogen werden. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").

Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.

Instrumente zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos

Cashow Hedge-Derivate sind Ein- und Verkäufen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Cashow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden.

Die wesentlichen Konditionen der Zahlungen aus den Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten (insbesondere Nominale und Zahlungszeitpunkte) sind grundsätzlich identisch bzw. verhalten sich gegenläug ("Critical Terms Match"). Deshalb schätzt der Vorstand den Ausgleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte durch Änderungen des Wechselkurses bei Eingehen der Bewertungseinheit als äußerst eektiv ein. Der wirtschaftliche Zusammenhang bei den Fair Value Hedge-Derivaten für Optionen ist dadurch gewährleistet, da die Wertentwicklung von Grund- und Sicherungsgeschäften gegenläug ist.

Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäft ist gegenläufig und daher effektiv. Risiken für Ineffektivität sind das Ausfallsrisiko eines Kontrahenten, signikante Änderung des Kreditrisikos einer Vertragspartei der Sicherungsbeziehung oder die Änderung des Zahlungszeitpunktes des gesicherten Grundgeschäfts, Verringerung des Gesamtrechnungsbetrages oder Preises des gesicherten Grundgeschäfts. Die Risiken werden stets in ihrer Gesamtheit gesichert. Die Sicherungsquote für die abgesicherten Nominalen beträgt 100 Prozent.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde aufgrund der Umstellung der Fakturawährung in einer Tochtergesellschaft in der Lenzing Gruppe die Absicherung des CNY Fremdwährungsrisikos vorzeitig beendet. Die Nominale zum Zeitpunkt der Beendigung des Hedge Accountings betrug CNY 66.830.000. Der durchschnittliche Sicherungskurs (CNY/USD) betrug 6,7778. Da aus den ursprünglich abgesicherten Grundgeschäften keine Zahlungsströme mehr erwartet werden, wurden die bis zum Zeitpunkt der Beendigung der Sicherungsbeziehung in der Hedge Rücklage verbuchten Sicherungsergebnisse in die GuV umgegliedert.

Cashow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Nominale und Marktwerte der Cashow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken

31.12.2019
TEUR
Nominale in
TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Sicherungs
zeitraum bis
Durchschnitt
licher
Sicherungs
kurs
Veränderung
des beizu
legenden
Zeitwerts, der
zur Berech
nung der
Ineektivität
verwendet
wurde
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 993.900 3.252 0 3.252 09/2021 8,66 -431
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 210.000 961 -198 763 09/2021 9,36 53
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 213.000 59 -15 44 01/2021 26,05 65
THB-Kauf/USD-Verkauf THB 5.649.509 1.724 0 1.724 04/2021 30,50 3.697
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 21.200 121 -206 -85 01/2021 7,05 212
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 98.900 690 -172 518 02/2021 22,89 403
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 80.860 185 -1.007 -822 02/2021 1,15 -792
Zinswährungsderivate
USD-Kauf / EUR-Verkauf USD 65.000 166 -344 -179 12/2024 1,10 -161
Summe 7.159 -1.943 5.216 3.046

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.

Nominale, Marktwert und Sicherungszeitraum von Cashow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken (Vorjahr)

31.12.2018
TEUR
Nominale in
TSD
Marktwert
positiv
Marktwert
negativ
Marktwert
netto
Sicherungs
zeitraum bis
Durchschnitt
licher
Sicherungs
kurs
Veränderung
des beizu
legenden
Zeitwerts, der
zur Berech
nung der
Ineektivität
verwendet
wurde
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 807.900 0 -2.099 -2.099 06/2020 8,25 -1.557
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 190.700 0 -846 -846 06/2020 9,15 -713
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 196.200 0 -35 -35 01/2020 26,23 15
EUR-Kauf / USD-Verkauf EUR 9.149 18 -186 -168 03/2019 1,16 -168
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 2.650 0 -36 -36 10/2019 0,90 -33
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 31.250 182 -399 -217 01/2020 7,06 -350
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 113.501 854 -1.332 -478 02/2020 22,11 -1.114
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 216.377 518 -2.652 -2.133 02/2020 1,18 -2.122
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 800 0 -18 -18 10/2019 8,24 -18
Summe 1.573 -7.602 -6.029 -6.059

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.

Cashow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

Nominale und Marktwerte der Cashow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Nominale und Marktwert von Cashow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde

31.12.2019
TEUR
Nominale in TSD Marktwert
positiv
Marktwert negativ Marktwert netto Durchschnitt
licher
Sicherungskurs
Veränderung
des beizulegen
den Zeitwerts,
der zur Berech
nung der
Ineektivität
verwendet
wurde
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 467.800 267 -1.363 -1.095 8,10 -1.544
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 121.600 290 -4 286 9,11 177
CNY/CNH-Kauf / EUR-Verkauf CNY/CNH 73.300 0 -78 -78 7,79 -53
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 14.500 0 -229 -229 22,36 -233
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 34.000 1 -1.410 -1.409 1,18 -1.417
THB-Kauf / USD-Verkauf THB 228.213 97 0 97 30,43 126
Summe 655 -3.083 -2.428 -2.945

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Nominale und Marktwert von Cashow Hedge-Derivaten für Währungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde (Vorjahr)

31.12.2018
TEUR
Nominale in TSD Marktwert
positiv
Marktwert negativ Marktwert netto Durchschnitt
licher
Sicherungskurs
Veränderung
des beizulegen
den Zeitwerts,
der zur Berech
nung der
Ineektivität
verwendet
wurde
Währungsderivate
CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf CNY/CNH 11.770 3 -2 0 6,88 -1
CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf CNY/CNH 511.300 133 -2.122 -1.989 8,19 -1.877
CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf CNY/CNH 78.200 0 -408 -408 9,14 -392
CNY/CNH-Kauf / EUR-Verkauf CNY/CNH 28.400 23 0 23 7,95 21
CNY/CNH-Kauf / GBP-Verkauf CNY/CNH 12.800 8 0 8 8,78 7
USD-Kauf / CNY-Verkauf USD 17.050 562 -26 536 6,63 554
EUR-Kauf / USD-Verkauf EUR 380 0 -12 -12 1,18 -12
EUR-Verkauf / GBP-Kauf EUR 1.420 1 -17 -16 0,89 -16
CZK-Kauf / EUR-Verkauf CZK 7.600 0 -3 -3 25,60 -3
EUR-Verkauf / USD-Kauf EUR 227 7 0 7 1,18 7
USD-Verkauf / CZK-Kauf USD 10.400 0 -786 -786 20,53 -791
USD-Verkauf / EUR-Kauf USD 29.086 150 -1.233 -1.084 1,20 -1.084
USD-Verkauf / GBP-Kauf USD 1.100 0 -92 -92 1,41 -92
Summe 886 -4.702 -3.816 -3.677

Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.

Cashow Hedge-Derivate für Zinswährungsrisiken

Zur Absicherung des Zins- und Währungsrisikos für die begebene USD-Tranche mit variabler Verzinsung des Schuldscheindarlehens wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Zinswährungsswap abgeschlossen. Die Nominale der Cashow Hedge-Derivate betragen zum 31. Dezember 2019 TEUR 40.861 und TEUR 18.160. Der Marktwert der Cashow Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2019 minus TEUR 179.

Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde beträgt TEUR 212 (für die USD 20 Mio. Tranche) und TEUR minus 260 (für die USD 45 Mio. Tranche). Der ineektive Anteil zum 31. Dezember 2019 beträgt minus TEUR 124 und wurde im Finanzergebnis erfasst. Der durchschnittliche feste Zinssatz über die Laufzeit beträgt 0,75 Prozent.

Fair Value Hedge-Derivate für Optionen

Die Nominale der Fair Value Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 12.260 (31. Dezember 2018: TEUR 11.773). Der Marktwert der Fair Value Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR minus 3.026 (31. Dezember 2018: TEUR 0).

Der Buchwert der Beteiligung zum 31. Dezember 2019 beträgt TEUR 10.947 (31. Dezember 2018: TEUR 6.681). Das Grundgeschäft wird unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Die Wertänderung für das Grund- und Sicherungsgeschäft, die für die Berechnung der Ineektivität verwendet wurde, beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR minus 3.026 (31. Dezember 2018: TEUR 0). Es wurden weder im aktuellen Geschäftsjahr noch im Vorjahr Ineektivitäten erfolgswirksam erfasst.

Risikomanagementziel ist die Absicherung des Beteiligungswertes gegen Wertschwankungen. Zur Sicherung wird eine Put-/Call-Option eingesetzt. Die Sicherungsquote wird auf Basis der Nominalen festgelegt. Die Sicherungsinstrumente laufen bis 2021 und 2022.

Cashow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken

Die Buchwerte, die Hedging Reserve sowie die Ineektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Einkäufe und Verkäufe) stellen sich wie folgt dar:

Angaben zu den Grundgeschäften der Cashow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken – Ineektivitäten TEUR

2019 2018
Fremdwährungsrisiken Veränderung des
beizulegenden
Zeitwerts, der zur
Berechnung der
Ineektivität
verwendet wurde
Ineektivität Ausweis in der
Konzern-Gewinn
und Verlust
rechnung
Veränderung des
beizulegenden
Zeitwerts, der zur
Berechnung der
Ineektivität
verwendet wurde
Ineektivität Ausweis in der
Konzern-Gewinn
und Verlust
rechnung
Verkäufe -3.772 0 Finanzerfolg -9.940 0 Finanzerfolg
Einkäufe 4.035 0 Finanzerfolg 204 0 Finanzerfolg
Summe 262 0 -9.736 0

Veränderungen der Hedging Reserve TEUR

2019 2018
Hedging Reserve Cost of Hedging Summe Hedging Reserve Cost of Hedging Summe
Hedging Reserve zum 01.01. -6.426 -300 -6.727 4.928 0 4.928
Cashow Hedges – in der
Berichtsperiode erfasste Fair Value
Änderung
-11.518 2.165 -9.353 -14.069 -162 -14.231
Umgliederung in die Umsatzerlöse 20.018 545 20.563 2.657 -120 2.538
Umgliederung in die Vorräte 178 0 178 58 -18 39
Umgliederung in das
Anlagevermögen
-59 -29 -88 0 0 0
Umgliederung in den Finanzerfolg 120 5 124 0 0 0
Hedging Reserve zum 31.12. 2.312 2.386 4.698 -6.426 -300 -6.727

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:

● Als Basis für die Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die oenen Derivate aus Cashow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam

Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.

● Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die oenen Derivate aus Cashow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der oenen Derivate entspricht dem Exposure.

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR

31.12.2019 31.12.2018
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR um 10%
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR um 10%
Gruppenexposure
in Bezug auf EUR
Sensitivität bei
Abwertung des
EUR um 10%
Sensitivität bei
Aufwertung des
EUR um 10%
EUR-USD 112.122 12.458 -10.193 86.056 9.562 -7.823
EUR-GBP -1.965 -218 179 194 22 -18
EUR-CNY/CNH 57.502 6.389 -5.227 32.749 3.639 -2.977
EUR-CZK -5.218 -580 474 -9.498 -1.055 863
EUR-HKD -4.518 -502 411 -3.340 -371 304
EUR-THB -64 -7 6 1.799 200 -164
Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes
(durch Forderungen und Verbindlichkeiten)
17.540 -14.351 11.996 -9.815
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses
(durch Cashow Hedge-Derivate)
-18.626 15.239 -24.644 20.281
Sensitivität des Eigenkapitals -1.086 888 -12.648 10.467

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses

Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (USD/GBP) TEUR

31.12.2019 31.12.2018
Gruppenexposure
in Bezug auf
USD/GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP
um 10 %
Gruppenexposure
in Bezug auf
USD/GBP
Sensitivität bei
Abwertung des
USD/GBP
um 10 %
Sensitivität bei
Aufwertung des
USD/GBP
um 10 %
USD-IDR 5.938 660 -540 511 57 -46
USD-GBP -4.870 -541 443 -2.221 -247 202
USD-CNY/CNH -1.253 -139 114 6.351 706 -577
USD-CZK -9.106 -1.012 828 -20.307 -2.256 1.846
USD-THB -28.400 -3.156 2.582 -7.289 -810 663
USD-BRL -25.692 -2.855 2.336 569 63 -52
GBP-CNY/CNH 1.663 185 -151 5.418 602 -493
GBP-JPY 0 0 0 1.222 136 -111
Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes
(durch Forderungen und Verbindlichkeiten)
-6.858 5.611 -1.750 1.431
Sensitivität des sonstigen Ergebnisses
(durch Cashow Hedge-Derivate)
27.480 -21.028 9.536 -7.307
Sensitivität des Eigenkapitals 20.622 -15.417 7.786 -5.876

Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses

Rohstopreisrisiko

Das Gaspreisrisiko wird durch Bezugsverträge physisch gesichert. Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.

Zinsrisiken

Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei x verzinsten Finanzinstrumenten zu

einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der x und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten.

Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken

Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:

Risikoposition für Zinsrisiken TEUR

31.12.2019
Fix verzinst Teilweise x
verzinst
Variabel
verzinst
Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 571.479 0 571.479
Finanzanlagen1 49 0 11.062 30.692 41.803
Finanzverbindlichkeiten -530.949 -15.151 -435.491 0 -981.591
Summe -530.901 -15.151 147.050 30.692 -368.309
  • Forderungen, – Verbindlichkeiten

1) Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.

Risikoposition für Zinsrisiken (Vorjahr) TEUR

31.12.2018
Fix verzinst Teilweise x
verzinst
Variabel
verzinst
Nicht verzinst Summe
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0 0 243.865 0 243.865
Finanzanlagen1 52 0 7.643 28.984 36.679
Finanzverbindlichkeiten -208.481 -19.426 -245.860 0 -473.767
Summe -208.429 -19.426 5.648 28.984 -193.223
  • Forderungen, – Verbindlichkeiten

1) Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.

Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Eekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.

Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:

  • Als Basis für die Sensitivität werden alle variabel verzinsten originären Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag herangezogen.
  • Das Exposure entspricht hierbei dem Buchwert der variabel verzinsten Finanzinstrumente.

Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel
verzinsten Finanzinstrumenten
TEUR
31.12.2019 Exposure
variabel
verzinst
Sensitivität
bei Anstieg
des
Zinsniveaus
um 100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus
um 100 bps1
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
571.479 5.715 -5.7152
Finanzverbindlichkeiten -435.491 -4.361 2.0063
Sensitivität des Gewinnes
oder Verlustes bzw.
Eigenkapitals
135.988 1.354 -3.709

Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR

31.12.2018 Exposure
variabel
verzinst
Sensitivität
bei Anstieg
des
Zinsniveaus
um 100 bps
Sensitivität
bei Abfall des
Zinsniveaus
um 100 bps1
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
243.865 2.439 -2.4392
Finanzverbindlichkeiten -245.860 -2.460 1.0803
Sensitivität des Gewinnes
oder Verlustes bzw.
Eigenkapitals
-1.995 -21 -1.359

1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.

2) Annahme, dass Negativzinsen bezahlt werden.

3) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2019 der Lenzing Gruppe enthalten.

Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen

Note 39. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Überblick

Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einuss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 40). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.

Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einuss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.

Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.

Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe (siehe dazu Note 31) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2019 eine Steuergutschrift von TEUR 688 (Steuergutschrift 2018: TEUR 386) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2019 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Gruppe von in Summe TEUR 21.275 (2018: TEUR 39.251). Zum 31. Dezember 2019 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 13.398 (31. Dezember 2018: Forderung TEUR 2.391) gegenüber der B&C Gruppe. Im Jahr 2019 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 36.219 (2018: TEUR 32.392) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen.

Beziehungen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen

Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreen im Wesentlichen:

Wesentliche Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH
und deren Tochterunternehmen (EFB)
Vertrieb von Fasern, Lieferung von
Zellsto, Darlehensvergabe
Lenzing Papier GmbH (LPP) Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH
(RVL)
Betrieb einer
Reststoverwertungsanlage und
Abnahme des erzeugten
Dampfes; Miete eines
Grundstücks
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H.
für den Bezirk Vöcklabruck (GSG)
Erbringung von Infrastruktur- und
administrativen Leistungen
PT. Pura Golden Lion (PGL) Darlehensverbindlichkeit
Wood Paskov s.r.o. (LWP) Erwerb von Holz
LD Florestal S.A. (LDF) Darlehensverbindlichkeit

Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:

Beziehungen zu Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen TEUR

Assoziierte Unternehmen Gemeinschafts
unternehmen
2019 2018 2019 2018
Erbrachte
Lieferungen und
Leistungen sowie
sonstige Erträge
53.301 57.654 11.966 11.479
Empfangene
Lieferungen und
Leistungen sowie
sonstige
Aufwendungen
168 1.666 12.112 11.819
31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018
Forderungen 14.804 13.240 44 7
Verbindlichkeiten 2.875 3.927 25.245 17

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 1.250 Ertrag (2018: Aufwand TEUR 1.250) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst.

Die Kelheim Fibers GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der nach der Equity-Methode einbezogenen EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig. Im Geschäftsjahr 2019 wurde die Wertberichtigung aus dem Vorjahr in Höhe von TEUR 949 erfolgswirksam aufgelöst.

Die nach der Equity-Methode einbezogene LD Florestal S.A. hat im Geschäftsjahr 2019 ein langfristiges ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 39.322 (2018: TEUR 13.161) an das vollkonsolidierte Tochterunternehmen LD Celulose S.A. begeben. Die Verzinsung ist bankmäßig. Das Darlehen ist in Höhe von TEUR 25.226 zum 31.12.2019 ausgenutzt (31. Dezember 2018: TEUR 1.240).

Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge x und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge x und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) TEUR
Dr. Stefan Doboczky,
MBA
Robert van de Kerkhof,
MBA
Mag. Thomas
Obendrauf, MBA
Dr. Heiko Arnold1 Summe
2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Laufende Bezüge x 854 778 463 437 412 397 413 398 2.141 2.010
Laufende Bezüge variabel 154 588 132 213 130 250 228 272 644 1.324
Summe 1.008 1.366 595 650 542 647 641 670 2.785 3.333

1) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2019.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2019 von insgesamt TEUR 2.785 (2018: TEUR 3.333) betreen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge x und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 267 (2018: TEUR 236) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen und anderen vertraglichen Ansprüchen im Geschäftsjahr 2019 um TEUR 1.757 aufwandswirksam erhöht (2018: TEUR 1.940). Davon betreen TEUR 957 (2018: TEUR 1.940) andere langfristig fällige Leistungen und TEUR 800 (2018: TEUR 0) Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Die Verträge aller vier Vorstände wurden im Jänner 2019 neu verfasst, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile. Die neue Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttung – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteiles erfolgt in Tranchen jeweils nach Ablauf des entsprechenden Berechnungszeitraumes, unabhängig von einer Verlängerung des Vorstandsmandates. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung eingestuft.

Für die Erfüllung noch bestehender Ansprüche aus langfristigen Bonusmodellen im Rahmen von Altverträgen wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2019 eine Rückstellung gebildet (andere langfristige fällige Leistungen).

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2019 TEUR 858 (2018: TEUR 906).

Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet) TEUR

2019 2018
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 2.785 3.333
Andere langfristig fällige Leistungen 957 1.940
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
267 236
Leistungen aus Anlass der Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
800 0
Vergütung des Vorstandes 4.810 5.509
Vergütung des Aufsichtsrates
Kurzfristig fällige Leistungen 858 906
Summe 5.668 6.415

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattndet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2019 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 2.193 (2018: Erträge in Höhe von TEUR 232) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 7.562 (31. Dezember 2018: TEUR 6.152).

Note 40. Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12. April 2018) Vorsitzender (seit 17. April 2019)
  • Dr. Veit Sorger
  • Stellvertretender Vorsitzender
  • Mag. Helmut Bernkopf
  • Dr. Christian Bruch (seit 17. April 2019)
  • Dr. Stefan Fida (seit 17. April 2019)
  • Dr. Felix Fremerey (seit 12. April 2018)
  • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA
  • Mag. Patrick Prügger
  • Dr. Astrid Skala-Kuhmann
  • Dr. Hanno Bästlein (bis 17. April 2019) Vorsitzender
  • Dr. Christoph Kollatz (bis 17. April 2019) Stellvertretender Vorsitzender (seit 12. April 2018)
  • Dr. Felix Strohbichler Stellvertretender Vorsitzender (bis 12. April 2018)
  • Dr. Josef Krenner (bis 12. April 2018)

Vom Betriebsrat delegiert

  • Johann Schernberger Vorsitzender des Konzernbetriebsrates Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Georg Liftinger Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses
  • Helmut Kirchmair Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates ● Herbert Brauneis
  • Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 12. April 2018)
  • Ing. Daniela Födinger Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Ocer (CEO) Vorstandsvorsitzender
  • Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer (CCO) Mitglied des Vorstandes
  • Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer (CFO) Mitglied des Vorstandes
  • Dipl.-Ing. Stephan Siela Chief Technology Ocer (CTO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2020)
  • Dipl.-Ing. Christian Skilich Mitglied des Vorstandes (ab 1. Juni 2020)
  • Dr. Heiko Arnold Chief Technology Ocer (CTO) Mitglied des Vorstandes (bis 1. Dezember 2019)

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Auf- Sonstige Erläuterungen

Note 41. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige nanzielle Verpichtungen sowie rechtliche Risiken

Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 36) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 6.796 (31. Dezember 2018: TEUR 6.075) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.

Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 10.910 (31. Dezember 2018: TEUR 13.198). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2019 bzw. 31. Dezember 2018 nicht ausgenützt (siehe dazu auch Note 21).

Für die zukünftigen Eigenkapitaleinschüsse der Lenzing AG in die LD Celulose S.A. in den Jahren 2020 bis 2022 bestehen Bankgarantien in Höhe von TEUR 295.648. Diese Bankgarantien waren zum 31. Dezember 2019 nicht gezogen.

Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufes. Diese Verpichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere nanzielle Verpichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.

Die Verpichtungen aus oenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2019 auf TEUR 70.968 (31. Dezember 2018: TEUR 50.003). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoversorgung insbesondere für Holz, Zellsto, Chemikalien sowie Energie.

Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2019 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroen wurde.

Note 42. Konzernunternehmen

Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):

Konzernunternehmen 31.12.2019 31.12.2018
Währung Stammkapital Anteil in % Stammkapital Anteil in %
Vollkonsolidierte Gesellschaften
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 2.201.000 100,00
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 6.639 100,00
BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 43.604 75,00
LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 6.762.346 100,00 6.762.346 100,00
Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien CZK 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China CNY 4.523.538 100,00 - -
Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei TRY 3.500.000 100,00 3.500.000 100,00
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 200.000 100,00
Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz EUR 363.364 100,00 363.364 100,00
Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China HKD 16.000.000 100,00 16.000.000 100,00
Lenzing Fibers Inc., Axis, USA USD 10 100,00 10 100,00
Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK GBP 1 100,00 1 100,00
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 25.000 100,00
Lenzing Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea KRW 280.000.000 100,00 280.000.000 100,00
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 10.000 100,00
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.173.036.090 96,48 1.166.176.090 96,46
Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China USD 96.439.992 100,00 64.440.000 100,00
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 1.000.000 100,00
Lenzing Tawain Fibers Ltd., Taipeh, Taiwan TWD 5.300.000 100,00 - -
Lenzing Technik GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 35.000 100,00
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 2.307.364.400 100,00 1.041.000.000 100,00
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 5.000 100,00
PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien1 IDR 72.500.000.000 92,85 72.500.000.000 92,85
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 40.000 100,00
Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 900.000 100,00 900.000 100,00
Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing2 EUR 0 Mitgliedschaft 0 Mitgliedschaft
Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden
Assoziierte Unternehmen
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.000.000 20,00
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk
Vöcklabruck, Lenzing3
EUR 1.155.336 99,90 1.155.336 99,90
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 35.000 40,00
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 2.500.000.000 40,00 2.500.000.000 40,00
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 36.336 25,00
Gemeinschaftsunternehmen
LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 177.452.357 50,00 42.939.357 50,00
RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 36.336 50,00
Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien CZK 2.000.000 50,00 2.000.000 50,00
Nicht konsolidierte Gesellschaften:
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland4 EUR - - 25.000 95,00

Anmerkungen:

1) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08 Prozent (31. Dezember 2018: 88,08 Prozent). Weitere 11,92 Prozent der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85 Prozent. 2) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein ktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe benden.

3) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einuss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.

4) Die Liquidation wurde im Geschäftsjahr 2019 abgeschlossen. Diese Gesellschaft wurde aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.

Note 43. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Dezember 2019 haben die Lenzing Gruppe und die Duratex-Gruppe bekannt gegeben, ein Zellstowerk in Brasilien zu bauen. Im Jänner bzw. Februar 2020 hat sich die Duratex-Gruppe vereinbarungsgemäß mit 49% an der LD Celulose S.A. beteiligt. Die Lenzing AG verfügt über die 51%-Mehrheit und beherrscht somit weiterhin dieses vollkonsolidierte Tochterunternehmen. Im Zuge der Transaktion wurden Vermögenswerte in der Größenordnung von umgerechnet ca. EUR 100 Mio. eingebracht. Der Abschluss der entsprechenden Finanzierungsverträge wird derzeit im 2. Quartal 2020 erwartet.

Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Note 44. Freigabe des Konzernabschlusses

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 3. März 2020 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018: 5. März 2019) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.

Lenzing, am 3. März 2020 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Ocer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Siela Chief Technology Ocer Mitglied des Vorstandes

Bericht zum Konzernabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalussrechnung und der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruichen Pichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind derAuassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" Siehe Anhang Note 18 "Immaterielle Anlagen".

Das Risiko für den Abschluss

Im Geschäftsjahr 2019 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für eine Wertminderung für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" identi ziert. Der in Folge ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.

Die Bewertung des erzielbaren Betrags von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.

Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben die vom Unternehmen erstellten Wertminderungstests unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt:

Zur Beurteilung der Angemessenheit der zugrunde gelegten internen Planungen haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschat und die der Bewertung zugrunde gelegten Planungsdaten mit den aktuellen vom Aufsichtsrat genehmigten Budgetzahlen sowie der vom Vorstand freigegebenen Mittelfristplanung abgeglichen.

Darüber hinaus haben wir die Annahmen über Wachstumsraten und operative Ergebnisse in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben, wie die historischen Erfahrungen die Planung des Managements beein ussen und ob externe Faktoren adäquat berücksichtigt wurden. Für die CGUs "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" haben wir anhand der vom Unternehmen erstellten Kontrollrechnungen beurteilt, ob die absatz- und beschaungsseitigen Preisentwicklungen zum bzw nach dem Bilanzstichtag die in den Wertminderungstests angenommenen operativen Ergebnisse unterstützen.

Zusätzlich haben wir die Methodik der durchgeführten Wertminderungstests sowie der Ermittlung der Kapitalkostensätze nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben unsere Bewertungsspezialisten mit marktund branchenspezischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.

Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Fiber Site USA" sowie von in Anlagen in Bau erfassten Projektkosten

Siehe Anhang Note 18 "Immaterielle Anlagen".

Das Risiko für den Abschluss

Im September 2018 hat das Management der Lenzing Aktiengesellschaft beschlossen, den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA, vorläug zu stoppen. Auf Grund des Aufschubs der Wiederaufnahme des Projekts im laufenden Geschäftsjahr wurde die Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Fiber Site USA" überprüft. Der ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) übersteigt den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Zudem hat der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft evaluiert, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit, der in den Anlagen in Bau erfassten Projektkosten ergeben. In Folge wurde der erzielbare Betrag von ausgewählten Anlagen in Bau ermittelt und eine Wertminderung in Höhe von MEUR 12,9 (Vorjahr: MEUR 8,6) erfasst.

Die Bewertung des erzielbaren Betrags von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.

Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben den vom Unternehmen erstellten Wertminderungstest unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten sowie die Dokumentation zur Nutzbarkeit von Projektkosten wie folgt beurteilt:

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung des Wertminderungstests entspricht grundsätzlich jener, wie sie zur Prüfung der Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" beschrieben ist.

Zudem haben wir in Gesprächen mit dem Management den in der Planung vorgesehenen Zeitpunkt für die Fortsetzung des Baus der zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten an diesem Standort diskutiert und gewürdigt, ob dieser entsprechend realistisch scheint.

Zur Beurteilung der Angemessenheit der Einschätzungen des Managements zur künftigen Nutzbarkeit von unter Anlagen in Bau erfassten Projektkosten für die Errichtung von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten haben wir die Dokumentation des Managements kritisch gewürdigt. Zudem haben wir die zur Bestimmung des erzielbaren Betrags der Projektkosten getroenen Annahmen im Rahmen von Gesprächen mit dem Management hinterfragt und auf Plausibilität überprüft.

Werthaltigkeit der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) sowie der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochterunternehmen

Siehe Anhang Note 21 "Beteiligungen die nach der Equity Methode bilanziert werden"

Das Risiko für den Abschluss

Auf Grund des Brandes im Geschäftsjahr 2018 in einem Werk der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH Gruppe ("EFB"), der im Vorjahr vorgenommenen Wertminderung in Höhe von MEUR 1,3 sowie dem fortschreitenden Wiederaufbau lag auch im aktuellen Geschäftsjahr 2019 ein Anhaltspunkt für eine Wertänderung vor. In Folge hat die Lenzing Aktiengesellschaft den erzielbaren Betrag für die Beteiligung an der EFB (Wertminderungstest) ermittelt und eine weitere Wertminderung in Höhe von MEUR 3,4 erfasst.

Zudem wurde der erwartete Kreditverlust über die Laufzeit der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) gem. IFRS 9 ermittelt. Bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw langfristigen Vermögenswerten gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) wurde eine Zuschreibung in Höhe von MEUR 5,5 erfasst.

Die Bewertung des erzielbaren Betrags von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Cashows sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes über die Laufzeit gem. IFRS 9 erfordert zudem Einschätzungen zu den Rückzahlungen der Schuldner.

Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertungsergebnisse und damit den Wertansatz der Anteile an assoziierten Unternehmen und langfristigen Forderungen in der Konzernbilanz und das Finanzergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben den vom Unternehmen erstellten Wertminderungstest sowie die Berechnungen des erwarteten Kreditverlustes wie folgt beurteilt:

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung des vom Unternehmen erstellten Wertminderungstests entspricht grundsätzlich jener, wie sie zur Prüfung der Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" beschrieben ist.

Zusätzlich haben wir zur Beurteilung der Angemessenheit, der in den Bewertungsmodellen gem. IFRS 9 zugrunde gelegten Annahmen über Rückzahlungen der Schuldner unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten die methodische und rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft. In Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen haben wir erörtert und erhoben, ob externe Faktoren und aktuelle Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe adäquat berücksichtigt wurden.

Wir haben die Berechnung der für die Ermittlung des erwarteten Kreditverlusts herangezogenen Fremdkapitalkostensätze nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

● Wir identizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammen¬wirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.

● Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Konzernlagebericht

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. April 2019 als Abschlussprüfer gewählt und am 3. Juni 2019 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr beauftragt.

Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.

Linz, am 3. März 2020

KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner

Wirtschaftsprüfer

Die Veröentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

● Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 124 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2019 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.

Lenzing, am 3. März 2020 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Ocer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Siela Chief Technology Ocer Mitglied des Vorstandes

Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 326,9 382,0 502,5 428,3 290,1
EBITDA-Marge 15,5 % 17,6 % 22,2 % 20,1 % 14,7 %
EBIT (Betriebsergebnis) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
EBIT-Marge 7,7 % 10,9 % 16,4 % 13,9 % 7,6 %
EBT (Ergebnis vor Steuern) 163,8 199,1 357,4 294,6 147,4
Jahresüberschuss/-fehlbetrag 114,9 148,2 281,7 229,1 128,1
Ergebnis je Aktie in EUR 4,63 5,61 10,47 8,48 4,78
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 5,3 % 10,3 % 18,6 % 15,1 % 8,1 %
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 10,5 % 12,9 % 24,5 % 22,6 % 13,0 %
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 5,6 % 9,3 % 14,5 % 11,8 % 6,3 %
Cashow-Kennzahlen
EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Brutto-Cashow 294,0 304,0 418,7 385,9 284,5
Cashow aus der Betriebstätigkeit 244,6 280,0 271,1 473,4 215,6
Free Cashow 0,8 23,5 32,6 366,3 145,0
CAPEX 244,0 257,6 238,8 107,2 70,9
Liquiditätsbestand per 31.12. 581,0 254,4 315,8 570,4 355,3
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 266,6 341,6 213,8 217,7 190,9
Bilanzkennzahlen
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bilanzsumme 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
Bereinigtes Eigenkapital 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
Bereinigte Eigenkapitalquote 50,0 % 59,0 % 61,2 % 53,0 % 50,6 %
Nettonanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
Nettonanzverschuldung / EBITDA 1,2 0,6 0,1 0,0 1,1
Nettoverschuldung 511,4 322,8 172,2 115,8 424,5
Net Gearing 25,7 % 14,1 % 4,4 % 0,5 % 26,9 %
Trading Working Capital 403,5 444,4 414,4 379,6 447,4
Trading Working Capital zu annualisierten Konzern
Umsatzerlösen
20,7 % 20,6 % 19,4 % 17,1 % 21,6 %
Börsenkennzahlen
EUR 2019 2018 2017 2016 2015
Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. 2.198,3 2.109,4 2.810,3 3.053,3 1.846,6
Aktienkurs per 31.12. 82,80 79,45 105,85 115,00 69,55
Dividende je Aktie 1,002 5,00 5,00 4,20 2,00
Mitarbeiter/innen 2019 2018 2017 2016 2015
Anzahl (Beschäftigte) per 31.12. 7.036 6.839 6.488 6.218 6.127

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.

Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdierenzen auftreten.

Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe Finanzkalender 2020

Veröffentlichung Finanzkalender 2020 (lt. Prime Market regulation)

Datum
Bilanzergebnisse 2019 Do, 12. März
Nachweisstichtag "Hauptversammlung" Mo, 06. April
76. Hauptversammlung Do, 16. April
Ex-Dividendentag Mo, 20. April
Nachweisstichtag "Dividenden" Di, 21. April
Dividenden-Auszahlung Mi, 22. April
Ergebnisse des 1. Quartals 2020 Mi, 06. Mai
Halbjahresergebnisse 2020 Mi, 05. August
Ergebnisse des 3. Quartals 2020 Mi, 04. November

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrundeliegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

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Geschäftsbericht 2019 | Lenzing AG

Die disziplinierte Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und der Fokus auf Spezialitäten wirkten sich erneut positiv auf die Umsatzund Ergebnisentwicklung aus.

Lagebericht 2019

Lagebericht 2019 129
Allgemeines Marktumfeld 131
Weltwirtschaft 131
Weltfasermarkt 131
Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe 133
Geschäftsentwicklung der Segmente 135
Segment Fasern 135
Fasern 137
Segment Lenzing Technik 139
Segment Sonstige 139
Investitionen 140
Forschung und Entwicklung 141
Innovationszentren 141
Nichtfinanzielle Erklärung 142
Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss) 143
Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss) 144
Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss) 145
Kennzahlen 145
Definition der Finanzkennzahlen 146
Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen 147
Risikobericht 150
Aktuelles Risikoumfeld 150
Risikomanagement 150
Risikomanagement-Strategie 150
Marktumfeldrisiken 151
Operative Risiken 152
Finanzrisiken 153
Personelle Risiken 153
Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten 153
Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder 153
Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems
(§ 243a Abs. 2 UGB)
154
Finanzberichterstattung 154
Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften 154
Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV 155
Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital 156
Grundkapital und Aktionärsstruktur 156
Stellung der Aktionäre 156
Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB 157
Ausblick 158
Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe 159

Allgemeines Marktumfeld

Weltwirtschaft1

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die wachsende Unsicherheit infolge geopolitischer Risiken belasteten die Weltwirtschaft im Berichtsjahr schwer. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezifferte das Wachstum für 2019 in seiner jüngsten Vorhersage auf 2,9 Prozent – nach einem Wachstum von 3,6 Prozent im Jahr 2018. Grund für die Prognosekorrektur gegenüber Oktober (ursprüngliche Prognose für 2019: 3 Prozent) waren negative wirtschaftliche Entwicklungen und soziale Unruhen in Schwellenländern.

In den Industriestaaten schwächte sich das Wachstum im Vorjahresvergleich auf 1,7 Prozent (2018: 2,2 Prozent) ab, was hauptsächlich auf einen deutlichen Rückgang in den USA zurückzuführen ist. Die Inflationsrate entwickelte sich trotz anhaltender Generierung von neuen Arbeitsplätzen moderat. In den Schwellenund Entwicklungsländern ging die Inflationsrate unterdessen aufgrund verhaltener wirtschaftlicher Aktivitäten 2019 vielerorts zurück. Das BIP-Wachstum lag mit 3,7 Prozent auch hier deutlich unter dem Vergleichswert des Jahres 2018 (4,5 Prozent).

Nach Einschätzung des IWF wird die Weltwirtschaft im Jahr 2020 um 3,3 Prozent, 2021 um 3,4 Prozent wachsen. Eine weiterhin lockere Geldpolitik, eine teilweise Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie nachlassende Ängste vor einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU sorgen für eine Stabilisierung. Gleichzeitig warnte der IWF vor zahlreichen Risiken, etwa einer neuerlichen Eskalation im Handelsstreit sowie geopolitischen Spannungen, beispielsweise zwischen den USA und dem Iran, und Anti-Regierungsprotesten. Die immer häufiger auftretenden Wetterextreme und das Coronavirus drohen die globale Wirtschaft 2020 ebenfalls massiv zu beeinflussen.

Weltfasermarkt2

Produktion und Nachfrage am Weltfasermarkt leicht gestiegen

Der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten war 2019 auch am Weltfasermarkt deutlich spürbar. Das Produktionsniveau dürfte sich im Vergleich zum vorangegangenen Jahr nur leicht erhöht haben. Erste Prognosen gehen von einem Anstieg des weltweiten Faserangebotes von 0,8 Prozent auf 106,2 Mio. to aus. Der weltweite Faserverbrauch stieg um 0,7 Prozent auf 106,4 Mio. to.

Das Baumwollangebot stieg im Berichtsjahr nach vorläufigen Prognosen um 0,9 Prozent auf ca. 25,9 Mio. to. Der Baumwollverbrauch legte um 0,4 Prozent auf ca. 26,2 Mio. to zu und übertrifft damit das Baumwollangebot im zweiten Jahr in Folge. Der Baumwollmarkt ist dennoch weiterhin von hohen Lagerbeständen gekennzeichnet. Die Preise entwickelten sich stark rückläufig und

2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im

lagen durchschnittlich ca. 14 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Erste gegen Jahresende, nachdem die USA und China eine teilweise Einigung im Handelskonflikt erzielen konnten, erholten sich die Preise spürbar.

Der Markt für holzbasierte Cellulosefasern setzte sein langjähriges Wachstum auch 2019 fort. Die weltweite Produktion stieg um ca. 5,5 Prozent auf 7,2 Mio. to. Dieses stärkste Wachstum seit fünf Jahren ist vor allem auf das höhere Angebot aus Asien zurückzuführen. Die Nachfrage nach holzbasierten Cellulosefasern legte trotz der hohen Unsicherheit in der textilen Wertschöpfungskette ebenfalls um 5,5 Prozent im Vorjahresvergleich zu. Der Markt für holzbasierte Spezialfasern wie Lyocell- und Modalfasern entwickelte sich ebenfalls sehr positiv. Preisseitig waren bei Modalfasern ab Mitte 2019, bei Lyocellfasern ab Ende des Berichtsjahres aufgrund der großen Preisdifferenz zu Standardfasern Abschläge zu verzeichnen.

Naturfasern verzeichneten wie erwartet einen Anstieg der Produktionsmenge im Berichtsjahr von 0,7 Prozent auf ca. 32 Mio. to. Fasern aus synthetischen Polymeren erzielten 2019 ein lediglich geringes Nachfragewachstum von 0,4 Prozent auf ca. 66,9 Mio. to.

1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2020

Geschäftsbericht 2018 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert.

Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)

Das weltweite Angebot an Polyester stieg um 1,3 Prozent auf ca. 56 Mio. to. Der Rückgang bei Polyamid ist zum großen Teil auf Unsicherheiten in der Rohstoffversorgung zurückzuführen. Im achten Jahr in Folge verzeichneten Acrylfasern einen Rückgang der Produktionsmenge. Ursache dafür war weniger die wirtschaftliche Entwicklung als vielmehr das Fehlen von strategisch wichtigen Investitionen. Das Angebot fiel – ähnlich wie bei Polypropylenfasern – um ca. 3 Prozent. Die geringere Nachfrage nach Polypropylenfasern ist wiederum auf eine nachlassende Nachfrage am Teppich- und am Vliesstoffmarkt zurückzuführen. Die Nachfrage nach Polyester und Fasern aus synthetischen Polymeren im Allgemeinen litt insbesondere unter der sehr schwachen Automobil-Konjunktur mit teilweise starken Produktionsrückgängen in China, Indien, Deutschland, Mexiko und der Türkei. Zudem belastete eine Abschwächung bei Heimtextilien, Bekleidung und Hygieneartikeln den weltweiten Absatz.

Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates

2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook

Standardviscose auf historischem Tiefststand

Das allgemeine Preisniveau bei Stapelfasern aus China entwickelte sich 2019 stark negativ. Polyesterpreise gaben im Durchschnitt um ca. 21 Prozent auf RMB/to 6.900, die Preise für Standardviscose sogar um 30 Prozent auf RMB/to 9.500 nach. Die Preise für Baumwolle gingen um 13 Prozent auf RMB/to 13.369 zurück. Während die Preise für Polyester und Standardviscose das Berichtsjahr mit einem historischen Tiefststand beendeten, verzeichneten die Baumwollpreise gegen Jahresende eine leichte Erholung.

Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe

Die Lenzing Gruppe verzeichnete auch 2019 eine solide Geschäftsentwicklung, obwohl die schwierigere Nachfragesituation bei Textilfasern im Allgemeinen und die deutlich gefallenen Preise für Standardviscose spürbar waren. Die disziplinierte Umsetzung der Unternehmensstrategie sCore TEN und der Fokus auf Spezialitäten wirkten sich erneut positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus und der Effekt der historisch niedrigen Preise für Standardviscose konnte deutlich gemindert werden.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im Berichtsjahr von EUR 2,18 Mrd. um 3,3 Prozent auf EUR 2,11 Mrd. Die Ursachen dafür lagen primär in den niedrigeren Faserverkaufspreisen und im Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern. Durch die weitere Optimierung des Produktmix und höhere Preise für Spezialfasern konnte der Rückgang der Umsatzerlöse weitgehend kompensiert werden. Der Anteil der Spezialfasern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 45,5 auf 51,6 Prozent. Günstigere Währungsrelationen wirkten sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Für den Produktionsstillstand in Heiligenkreuz (Österreich) infolge des Brandereignisses im Februar des Berichtsjahres ist die entsprechende Versicherungsdeckung gegeben.

Die Ergebnisentwicklung war weitgehend vom Rückgang der Umsatzerlöse, aber auch von negativen Währungseffekten auf Material- und Personalkosten beeinflusst: Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)* verringerte sich 2019 von EUR 382 Mio. um 14,4 Prozent auf EUR 326,9 Mio. Die EBITDA-Marge* ging im Berichtsjahr von 17,6 Prozent auf 15,5 Prozent zurück. Das Betriebsergebnis (EBIT)* sank im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 237,6 Mio. um 31,7 Prozent auf EUR 162,3 Mio. Die EBIT-Marge* verringerte sich auf 7,7 Prozent (2018: 10,9 Prozent).

Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2019 wie folgt dar:

Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 EUR Mio.

Veränderung
2019 2018 Absolut Relativ
Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 -70,8 -3,3 %
Bestandsveränderungen,
aktivierte Eigenleistungen und
sonstige betriebliche Erträge
153,3 149,2 4,1 2,8 %
Aufwendungen für Material
und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
-1.257,3 -1.297,3 40,0 -3,1 %
Personalaufwand -395,9 -374,5 -21,4 5,7 %
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
-278,4 -271,5 -6,9 2,6 %
EBITDA 326,9 382,0 -55,1 -14,4%
Abschreibungen -167,0 -147,2 -19,7 13,4 %
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszuschüssen
2,4 2,8 -0,4 -15,7 %
EBIT 162,3 237,6 -75,2 -31,7%
Finanzerfolg 1,5 -16,0 17,5 -109,3 %
Ergebniszuweisung an
und Bewertungsergebnis
von kündbaren nicht
beherrschenden Anteilen 0,0 -22,4 22,4 -100,0 %
EBT 163,8 199,1 -35,3 -17,7%
Steueraufwand -48,9 -50,9 2,0 -4,0 %
Jahresüberschuss 114,9 148,2 -33,3 -22,4%

1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2019 entfielen EUR 2,09 Mrd. des Konzernumsatzes auf das Segment Fasern. Das Segment Lenzing Technik steuerte Umsatzerlöse von EUR 11,5 Mio. bei. Die Umsatzerlöse im Segment Sonstige lagen bei EUR 2,5 Mio.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen gingen im Berichtszeitraum von EUR 1,3 Mrd. um 3,1 Prozent auf EUR 1,26 Mrd. zurück. In Relation zu den Umsatzerlösen beliefen sich die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtsjahr auf 59,7 Prozent (2018: 59,6 Prozent). Für den Rückgang der Materialkosten sorgten rückläufige Marktpreise, insbesondere für Zellstoff, Natronlauge und Energie.

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern-Lageberichts.

Der Anstieg des Personalaufwandes von EUR 374,5 Mio. um 5,7 Prozent auf EUR 395,9 Mio. im Geschäftsjahr 2019 ist primär auf den Personalaufbau bei den Großprojekten in Brasilien und Thailand sowie auf Lohn- und Gehaltserhöhungen zurückzuführen. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 18,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres (17,2 Prozent).

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing lagen mit EUR 167 Mio. um 13,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 147,2 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen resultiert aus dem gestiegenen Sachanlagevermögen infolge der hohen Investitionen der vergangenen Jahre und aus Wertminderungen des Anlagevermögens aufgrund des vorübergehenden Baustopps in Mobile in Höhe von EUR 12,9 Mio. (2018: EUR 8,6 Mio.).

Der Finanzerfolg belief sich auf EUR 1,5 Mio. (2018: EUR minus 16 Mio.). Darin enthalten sind die Zuschreibungen der im Vorjahr vorgenommenen Verminderung von finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit offenen Kaufpreisforderungen. Die Zuschreibung wurde aufgrund der jährlichen Einschätzung des Ausfallsrisikos erfasst. Die Finanzierungskosten entsprechen dem Vorjahresniveau.

Für 2019 weist die Lenzing Gruppe ein Ergebnis vor Steuern (EBT)* in Höhe von EUR 163,8 Mio. (2018: EUR 199,1 Mio.) aus. Für Ertragssteuern ergab sich ein Aufwand von EUR 48,9 Mio. (2018: EUR 50,9 Mio.). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr aufgrund des Nichtansatzes von steuerlichen Verlustvorträgen 29,8 Prozent (2018: 25,6 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit EUR 114,9 Mio. um 22,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 148,2 Mio. Das Ergebnis je Aktie fiel von EUR 5,61 auf EUR 4,63.

Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* ging im Geschäftsjahr 2019 von 10,3 Prozent auf 5,3 Prozent zurück. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* verringerte sich von 12,9 Prozent auf 10,5 Prozent. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns fiel von 9,3 Prozent auf 5,6 Prozent.

Anlagevermögen erhöht

Die laufende Investitionstätigkeit und die Aufnahme von neuem Fremdkapital führten per Stichtag 31. Dezember 2019 zu einem Anstieg der Bilanzsumme der Lenzing Gruppe um 18,6 Prozent auf EUR 3,12 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (Ende 2018: EUR 2,6 Mrd.). Hervorzuheben ist dabei die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 6,8 Prozent auf EUR 1,6 Mrd. per Ende 2019. Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich im Berichtsjahr um 0,4 Prozent von EUR 1,55 Mrd. auf EUR 1,56 Mrd. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme sank die bereinigte Eigenkapitalquote* zum Ende des Geschäftsjahres 2019 von 59 Prozent auf 50 Prozent.

Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 400,6 Mio. per Ende 2019 über dem Vorjahreswert von EUR 219,4 Mio. Für die Finanzierung des weiteren operativen Wachstums platzierte Lenzing im Berichtsjahr als eines der ersten Unternehmen weltweit ein Schuldscheindarlehen, das an die eigene Nachhaltigkeitsperformance gekoppelt ist. Das Gesamtvolumen des Darlehens liegt bei ca. EUR 500 Mio. Ein Teil der Summe steht dem Unternehmen erst im Geschäftsjahr 2020 zur Verfügung. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag per Ende 2019 bei 1,2 nach einem Wert von 0,6 per Ende 2018. Das Net Gearing* war im Vergleich zum Vorjahr mit 25,7 Prozent zum Stichtag ebenfalls höher (2018: 14,1 Prozent). Das Trading Working Capital ging 2019 um 9,2 Prozent auf EUR 403,5 Mio. zurück. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg von 20,6 Prozent per Ende 2018 auf 20,7 Prozent per Ende 2019.

Brutto-Cashflow gesunken

Der Brutto-Cashflow* sank im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung von EUR 304 Mio. im Jahr 2018 auf EUR 293 Mio. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* ging von EUR 280 Mio. um 13 Prozent auf EUR 243,5 Mio. zurück. Dies ist auf den Rückgang des Trading Working Capital zurückzuführen. Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich auf EUR 244 Mio., nach EUR 257,6 Mio. im vorangegangen Jahr. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abschluss des Expansionsprojektes in Heiligenkreuz im Jahr 2018 sowie die Vorbereitungen auf die Investitionsentscheidungen für die Großprojekte in Brasilien und Thailand, die sich erst in den kommenden Quartalen in höherem Maße auf das Investitionsvolumen auswirken werden, zurückzuführen.

Der deutliche Anstieg des Liquiditätsbestandes der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 auf EUR 581 Mio. (31. Dezember 2018: EUR 254,4 Mio.) ist in erster Linie auf die Platzierung des nachhaltigen Schuldscheindarlehens zurückzuführen. Per Ende 2019 standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 266,6 Mio. zur Verfügung (Ende 2018: EUR 341,6 Mio.).

* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern-Lageberichts.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Segment Fasern

Das Segment Fasern bündelt sämtliche Produktionsschritte der Lenzing Gruppe von Holz über Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte bis zu den Fasern. Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff und die Erhöhung des Spezialfaseranteils im Sinne der sCore TEN Strategie stellten im Geschäftsjahr 2019 den Kern der Aktivitäten im Segment Fasern dar. Die allgemein gesunkene Nachfrage nach Fasern am Weltmarkt wirkte sich in Summe auch negativ auf die Faserverkaufsmenge der Lenzing Gruppe aus und führte zu einer niedrigeren Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion bzw. zu erhöhtem Lageraufbau.

Holz

Der mitteleuropäische Holzmarkt, der für den Holzeinkauf der Lenzing Gruppe relevant ist, war auch 2019, ebenso wie im Vorjahr, von starken klimatischen Einflüssen geprägt. Große Mengen an Schad- und Kalamitätsholz wirkten sich negativ auf das Mengenund Preisgefüge am Markt aus. Aufgrund einer sehr schwierigen Erlössituation bei Fichtenholz gerieten viele Forstbetriebe in der Folge unter Druck. Die wirtschaftliche Situation veranlasste diese, verstärkt Laubholz zu ernten.

Die Lenzing Gruppe konnte durch das zusätzliche Buchenholzangebot eine ausreichende Versorgung des Zellstoffwerks am Standort Lenzing sicherstellen. Die tiefen Fichtenpreise bedeuteten auch für die Zellstoffproduktion am Standort Paskov (Tschechien) eine gute Versorgungslage im Berichtsjahr.

Die Auditierung nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) bestätigt in beiden Standorten, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™- und FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen1 .

Bioraffinerie

Zellstoff

Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 62 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.

In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2019 – zu etwa gleichen Teilen – insgesamt rund 586.000 to Faserzellstoff produziert. Der durchschnittliche Spotmarktpreis für Faserzellstoff in China gab 2019 aufgrund der schwierigen Marktsituation bei Standardviscose und Papierzellstoff um 17,8 Prozent auf USD/to 765 nach. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff per 31. Dezember 2019 lag bei USD/to 632.

Im 3. Quartal 2019 wurde der Ausbau und die Modernisierung des Zellstoffwerks am Standort Lenzing fertiggestellt. Lenzing investierte EUR 60 Mio. und steigerte die Produktionskapazität für Faserzellstoff auf 320.000 to pro Jahr. Am Standort Paskov erfolgte im 2. Halbjahr 2019 eine schrittweise Inbetriebnahme der neuen Produktionskapazitäten. Das Ausbauprojekt wird im 1. Quartal 2020 abgeschlossen sein.

Die Erhöhung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist ein wesentlicher Schritt in der Umsetzung der sCore TEN Strategie. Die Lenzing Gruppe und Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, gaben nach planmäßigem Fortschritt der technischen Arbeiten im Dezember 2019 bekannt, ein Zellstoffwerk mit einer Kapazität von 500.000 to in Minas Gerais (Brasilien) zu bauen. Die Inbetriebnahme ist für das 1. Halbjahr 2022

1 Lizenzcode: FSC-C041246 und PEFC/06-33-92 (Lenzing) bzw. FSC-C118737 und PEFC/08-31-0025 (Paskov)

geplant. An dem gemeinsamen Joint-Venture hält Lenzing 51 Prozent und Duratex 49 Prozent. Die erwarteten Baukosten liegen bei etwa USD 1,3 Mrd. (unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse und der üblichen Steuerrückerstattungen). Finanziert wird das Projekt mittels langfristigem Fremdkapital. Der Abschluss der entsprechenden Finanzierungsverträge wird derzeit im 2. Quartal 2020 erwartet.

Ein besonderer Fokus wurde bei der Planung des neuen Werks auf die Nachhaltigkeitsaspekte gelegt. Das Joint-Venture hat sich einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald für die Bereitstellung der Biomasse gesichert 1 . Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Beschaffung von Holz und Zellstoff. Das Werk wird über die höchste Produktivität und Energieeffizienz verfügen und die 40 Prozent an Überschuss des vor Ort erzeugten Stroms als "grüne Energie" ins öffentliche Netz einspeisen. Damit setzt Lenzing einen Meilenstein in der Umsetzung ihrer Klimaneutralitäts-Strategie.

Bioraffinerie-Produkte

In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben dem Zellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere 10 Prozent des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.

Die Preise für die Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased stabilisierten sich 2019, nach den Preisanstiegen 2018, infolge knapper Bestände, wieder auf niedrigerem Niveau. Im Durchschnitt gaben die Preise um 3 Prozent (LENZING™ Acetic Acid Biobased) bzw. 29 Prozent (LENZING™ Furfural Biobased) nach. Eine Lebenszyklus-Analyse des Forschungsinstituts Quantis bestätigte im Berichtsjahr, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.

Energie

Die Lenzing Gruppe zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing und Paskov zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Zellstoff- und Faserproduktion. Für die anderen Produktionsstandorte entwickelt Lenzing Programme für mehr Energieeffizienz. Der Anteil erneuerbarer Energieträger wie Biomasse, Wasser und Abfall am weltweiten Energiemix der Lenzing Gruppe lag im Berichtsjahr 2019 bei 51,6 Prozent.

Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert generell auf Spotmarktpreisen. 2019 verzeichneten die Energiepreise weltweit einen deutlichen Rückgang. Die Preise für Erdgas gerieten im 1. Quartal durch den Ausbau des Angebots an Flüssigerdgas und die geringere Nachfrage infolge der relativ warmen Temperaturen in der nördlichen Hemisphäre stark unter Druck. Im Durchschnitt lag der Gaspreis in Europa ca. 39 Prozent niedriger als im Jahr 2018. Der milde Winter beeinflusste in Kombination mit der sehr guten Wasserführung in Mittel- und Westeuropa auch die Strompreise, die durchschnittlich um 13 Prozent zurückgingen. Die Kohlepreise lagen global im Durchschnitt ca. 32 Prozent unter dem Vergleichswert im Jahr 2018.

Neben dem niedrigen Gaspreis war insbesondere der anhaltende Preisanstieg bei CO2-Zertifikaten verantwortlich dafür (+56 %). Der Rückgang des Ölpreises war mit 10 Prozent vergleichsweise begrenzt.

Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2019 im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Energieträger, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2019 bei 15,7 Prozent des Gesamtverbrauches (2018: 18,3 %). Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt.

Der Standort Paskov war auch im Jahr 2019 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert.

Der historisch betrachtet immer noch sehr hohe Kohlepreis in Asien sorgte auch 2019 für anhaltend hohe Energiekosten sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China). In Nanjing wurde im Berichtsjahr die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren, weiter vorangetrieben.

Weitere Rohstoffe

Fallende Energiepreise und der getrübe konjunkturelle Ausblick sorgten nach dem starken Anstieg der Chemikalienpreise in den vergangenen Jahren für weitgehende Entspannung im Berichtsjahr.

Natronlauge

Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge entwickelten sich 2019 in Europa wie in Asien rückläufig. Die hohen Preise der vergangenen Jahre und erhöhte Importmengen am europäischen Markt sorgten dafür, dass sich Angebot und Nachfrage wieder annäherten. Während der Rückgang in Asien relativ deutlich ausfiel, liegen die Preise in Europa nach wie vor auf vergleichsweise hohem Niveau.

Schwefel

Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Die Schwefelpreise entwickelten sich 2019 regional sehr unterschiedlich. In Europa verzeichneten die Preise einen weiteren Anstieg im Vergleich zum vorangegangen Jahr. Im asiatischen Raum gingen die Preise währenddessen aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Abschwächung deutlich zurück.

FSC-Lizenzcode: FSC-C006042

Fasern

Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendete die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsument/innen. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Die Sichtbarkeit der neuen Marken wurde im Berichtsjahr durch zahlreiche Auftritte und Sponsoring-Aktivitäten auf Messen und internationalen Fashion-Shows sowie durch Co-Branding-Vereinbarungen deutlich erhöht.

Die Umsatzerlöse des Segments Fasern gingen im Berichtsjahr um 3,4 Prozent auf EUR 2,1 Mrd. zurück. Im Vorjahr belief sich der Umsatz EUR 2,17 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 381 Mio. um 15,1 Prozent auf EUR 323,6 Mio. im Jahr 2019. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Segment Fasern verringerte sich um 32,9 Prozent auf EUR 157,2 Mio. (2018: EUR 234,1 Mio.).

Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,8 Mrd. entfielen rund 70,3 Prozent auf Fasern für Textilien sowie rund 29,7 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und Fasern für technische Anwendungen. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asia, Middle East & Africa) sowie Europe & Americas.

Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich 2019 um 2,9 Prozent auf ca. 899.000 Tonnen (2018: ca. 915.000 Tonnen). Ausschlaggebend dafür waren vor allem die rückläufigen Verkaufsmengen bei Standardviscose aufgrund der geringeren Nachfrage. Die Verkaufsmengen für Spezialfasern legten dagegen auch im Berichtsjahr zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag mit 51,6 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 45,5 Prozent und damit auch erstmals über der anvisierten Marke von 50 Prozent. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich von 39,7 Prozent auf 33,7 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder ging von 14,9 Prozent auf 14,7 Prozent im Jahr 2019 zurück.

Fasern für Textilien

Fasern für Textilien werden primär unter den Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ vertrieben. Sowohl TENCEL™ Modalfasern als auch TENCEL™ Lyocellfasern zeichnen sich insbesondere durch ihre Umweltverträglichkeit sowie eine weiche und natürliche Haptik aus. Die Nachfrage nach Fasern der Marke TENCEL™ entwickelte sich 2019 weitgehend stabil.

Im Bereich der Viscosefasern setzte Lenzing 2017 mit der Einführung von LENZING™ ECOVERO™ Fasern neue Maßstäbe hinsichtlich Transparenz und Nachhaltigkeit. Namhafte Bekleidungsmarken setzen zunehmend auf nachhaltig hergestellte Viscose. Die Nachfrage nach Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ stieg im Lauf des Berichtsjahres deutlich an.

Bekleidung

Im größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, im Segment "Bekleidung", entwickelte sich die Nachfrage durchwegs positiv. TENCEL™ Fasern und LENZING™ ECOVERO™ Fasern zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Funktionalität aus, sie unterstützen die Bekleidungsmarken außerdem bei der Erfüllung wichtiger strategischer Ziele wie der Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes durch den vermehrten Einsatz umweltverträglicher Fasern.

Im Bereich umweltverträglicher Fasern stellen TENCEL™ x REFIBRA™ Fasern ein besonderes Angebot für Bekleidungsunternehmen und Konsument/innen dar. Mithilfe der REFIBRA™ Technologie können neben Holz auch Baumwollabfälle aus der Textilproduktion oder von getragenen Kleidungsstücken zu neuen, hochwertigen TENCEL™ Lyocellfasern verarbeitet werden. Lenzing gelang es im Berichtsjahr, den Anteil der Post-ConsumerBaumwollabfälle auf 30 Prozent zu erhöhen, und leistete damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie.

TENCEL™ Luxe Filamente etablierten sich 2019 weiter als idealer Mischungspartner für Seide in der Haute Couture. Seit Markteinführung im Jahr 2017 wurden bereits mehrere Kollektionen mit Luxusmarken für den Einzelhandel entwickelt.

Neben Umweltschutz stellt auch die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette eine große Herausforderung für die Branche dar. Lenzing bietet eine innovative Lösung auf Basis der Blockchain-Technologie in einer Kooperation mit dem Unternehmen TextileGenesis™. Diese ermöglicht Kunden und Konsument/innen, die Herstellung eines Kleidungsstückes bis zum Rohstoff durch einfaches Scannen eines Barcodes zurückzuverfolgen. Im 3. Quartal 2019 präsentierte Lenzing ihr erstes Pilotprojekt im Zuge des Hongkong Fashion Summit.

Die Sichtbarkeit der Marke TENCEL™ wurde im Berichtszeitraum durch Co-Branding weiter erhöht. Die Zahl der Endprodukte, die mit der Marke TENCEL™ versehen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 173 Mio. beinahe verdoppelt. Im 1. Quartal 2019 wurde auf der Produktwebsite www.tencel.com das digitale Vermarktungskonzept "Where to buy" eingeführt. Dieses ermöglicht die Präsentation und Verknüpfung von Produkten mit TENCEL™ Fasern in den Online-Shops von mehr als 135 Partnern, darunter Marken wie H&M, Levi's, Allbirds, Victoria Secret, Esprit, Pottery Barn und Asos. Im 1. Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres startete auch die Kampagne #MakeItFeelRight, die über das Thema nachhaltige Mode informiert und bis 31. Dezember 2019 mehr als 88 Mio. Konsument/innen weltweit erreichte.

Heimtextilien & Innenausstattung

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch im Subsegment "Heimtextilien & Innenausstattung" stetig an Bedeutung. TENCEL™ Modalfasern und TENCEL™ Lyocellfasern überzeugen die Kunden in diesem Geschäftsbereich insbesondere durch Festigkeit, eine effiziente Feuchtigkeitsaufnahme und ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Im Berichtsjahr führte Lenzing ihre TENCEL™ x REFIBRA™ Fasern auch im Markt für Heimtextilien erfolgreich ein, wodurch jetzt unter anderem auch Lein- oder Handtücher mit Lyocellfasern aus recycelter Baumwolle erzeugt werden können.

Arbeits- und Schutzbekleidung

Die Nachfrage nach dem Hochleistungs-Fasertyp LENZING™ FR für Arbeits- und Schutzbekleidung entwickelte sich auch 2019 sehr positiv. Die gesteigerten Sicherheitsanforderungen an Arbeitsbekleidung in Schwellenländern und der stärkere Fokus auf den Tragekomfort sorgten für starke Zuwachsraten. Größte Wachstumstreiber aus geografischer Sicht waren erneut der Mittlere Osten, China und Indien.

Fasern für Vliesstoffe

Der Bereich Vliesstoffe war 2019, ähnlich wie im Textilbereich, von einem intensiveren Wettbewerb am Markt für Standardviscose geprägt. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungskette und ihren Fokus auf umweltverträgliche Spezialfasern, die im Bereich Vliesstoffe unter der Marke VEOCEL™ vertrieben werden, konnte Lenzing trotz des aktuellen Marktumfeldes die Verkaufsmengen auf stabilem Niveau halten.

Der Trend zu nachhaltigeren Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubaren Materialien in Kombination mit neuen Regularien wie der im Berichtsjahr herausgegebenen Einwegkunststoff-Richtlinie der EU zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung unterstützen die Nachfrage nach Fasern der Lenzing für Vliesstoffe und im Speziellen für Feuchttücher. So sieht die EU gemäß der Richtlinie eine Kennzeichnung von Kunststoffen in Feuchttüchern vor.

Um breite Aufmerksamkeit für den Umgang mit Feuchttüchern zu schaffen, präsentierte Lenzing im 4. Quartal 2019 die Umweltinitiative #It'sInOurHands. Sie klärt darüber auf, dass ein Großteil der am Markt erhältlichen Feuchttücher Plastik enthält und dieses bei nicht sachgerechter Entsorgung eine starke Belastung für die Umwelt darstellt.

Mit ihren holzbasierten und biologisch abbaubaren Cellulosefasern bietet Lenzing eine Alternative zu erdölbasierten Fasern, die umweltverträglich ist und gleichzeitig alle Anforderungen an Feuchttücher hinsichtlich Komfort und Festigkeit erfüllt. Um Konsument/innen eine Orientierungshilfe zu bieten und in ihren Kaufentscheidungen noch besser zu unterstützen, entschied sich Lenzing im Berichtsjahr zu einem weiteren wegweisenden Vorstoß im Kampf gegen Plastik in Einwegprodukten. Strengere Zertifizierungskriterien stellen künftig sicher, dass Produkte mit dem Logo der Marke VEOCEL™ frei von synthetischen Fasern sind. Neben den Cellulosefasern der Marke VEOCEL™ müssen folglich auch alle weiteren Inhaltsstoffe gänzlich biologisch abbaubar sein. Diese Maßnahme sorgt für mehr Transparenz und wird die Marke VEOCEL™ dabei unterstützen, sich schrittweise als "Label of trust" zu etablieren.

Darüber hinaus setzt Lenzing proaktiv mit innovativen Technologien wie Eco Care, Eco Cycle und LENZING™ Web auf nachhaltige Lösungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft und Vorwärtsintegration. Im 1. Quartal 2019 erweiterte Lenzing ihr Angebot an Lösungen für die Kosmetik-, Hygiene- und Medizinbranchen und unterzeichnete einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule Hof (Deutschland) zur Nutzung einer neuen hochtechnologischen Versuchsanlage für Vliesstoff-Anwendungen. Lenzing wird diese ab Fertigstellung im Jahr 2020 für Weiterentwicklungen und Tests nutzen.

Fasern für industrielle Anwendungen

Der Anwendungsbereich der holzbasierten Cellulosefasern ist sehr vielfältig und geht über die Bereiche Textilien und Vliesstoffe hinaus. Fasern der Lenzing Gruppe eignen sich aufgrund ihrer Kompostierbarkeit, biologischen Abbaubarkeit und stetig hohen Qualität auch sehr gut für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen. Lenzing erfreut sich einer steigenden Nachfrage in dem Bereich und richtet ihren Fokus entsprechend auf nachhaltige Lösungen für Verpackungen, Schuhanwendungen sowie Applikationen im Auto-Interieur und in Lithium-Ionen-Batterien. Fasern für industrielle Anwendungen verzeichneten im Berichtsjahr steigende Umsatzerlöse.

Co-Produkte der Faserproduktion

Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt LENZING™ Natriumsulfat her. Es wird in der Waschmittel- und Bauindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im 1. Halbjahr 2019 wurde die Investition in eine neue Absackanlage abgeschlossen, welche insbesondere durch eine Reduktion von externen Lager- und Absackkosten zu weiteren Ergebnisverbesserungen beitragen wird.

Die Lenzing Gruppe brachte im Berichtsjahr mit LENZING™ Calciumsulfat außerdem ein neues Co-Produkt auf den Markt, wofür bereits erste Lieferverträge abgeschlossen wurden.

Segment Lenzing Technik

Lenzing Technik tritt in den Bereichen Filtrations- und Separationstechnik sowie Mechanische Fertigung als Anbieter am Markt auf. Beide Bereiche dienen auch als Kompetenzzentren für die Fasertechnologien der Lenzing Gruppe.

Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte der Betriebsübergang des Bereiches Zellstofftechnologie in die Lenzing AG. Dies hatte Auswirkungen auf die Ergebnisse der Lenzing Technik zur Folge: Lenzing Technik verzeichnete Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 30,1 Mio. nach EUR 42,4 Mio. im Geschäftsjahr 2018. Das entspricht einem Rückgang von 28,8 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 11,5 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 9,8 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei EUR 3,2 Mio. nach EUR 2,2 Mio. im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2019 inklusive Lehrlinge 188 (Ende 2018: 220).

Filtrations- und Separationstechnik

Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich der Bereich der Filtrations- und Separationstechnik mit der Entwicklung und Realisierung von kundenspezifischen Filtrationsanwendungen. Die innovativen Filtrationssysteme ermöglichen Kunden effizientere Produktionsprozesse und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit.

Mechanische Fertigung

Die mechanische Fertigung ist Hersteller Know-how- und produktionskritischer Maschinen- und Anlagenkomponenten für alle Standorte der Lenzing Gruppe. Zudem leistet der Bereich einen wertvollen Beitrag zum Schutz des geistigen Eigentums als Entwicklungspartner und Dienstleister innerhalb der Lenzing Gruppe – von der Forschung bis zur fertigen Anlage und darüber hinaus.

Segment Sonstige

Der Umsatz im Segment Sonstige stieg im Geschäftsjahr 2019 um 12,9 Prozent auf EUR 6 Mio. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 2,5 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 2,2 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA stieg auf EUR 1,3 Mio. und das EBIT auf EUR 1,2 Mio. an.

Investitionen

Die Lenzing Gruppe tätigte im Berichtsjahr eine Reihe von Investitionen, die maßgeblich zur Umsetzung der sCore TEN Strategie beitragen, darunter Investitionen in die Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff und in die Erhöhung des Spezialitätenanteils.

Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich auf EUR 244 Mio., nach EUR 257,6 Mio. im vorangegangen Jahr. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Abschluss des Expansionsprojektes in Heiligenkreuz im Jahr 2018 sowie die Vorbereitungen auf die Investitionsentscheidungen für die Großprojekte in Brasilien und Thailand, die sich erst in den kommenden Quartalen in höherem Maße auf das Investitionsvolumen auswirken werden, zurückzuführen.

Bis zum Jahr 2024 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 75 Prozent des Faserumsatzes steigern, der Anteil der Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich auf mehr als 75 Prozent erhöhen.

Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov werden die Produktionskapazitäten für Zellstoff um etwa 35.000 to pro Jahr gesteigert. Die Erweiterung in Lenzing wurde im 2. Halbjahr 2019 erfolgreich umgesetzt. Die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Kapazitäten am Standort Paskov startete in etwa zur gleichen Zeit und wird im 1. Quartal 2020 abgeschlossen sein.

Durch die Entscheidung, gemeinsam mit ihrem Partner Duratex ein Zellstoffwerk in Brasilien zu bauen, wird Lenzing ihre Eigenversorgung um 500.000 to pro Jahr erhöhen und damit die Rückwärtsintegration entscheidend stärken. Die Inbetriebnahme ist für das 1. Halbjahr 2022 geplant. An dem gemeinsamen Joint-Venture hält Lenzing 51 Prozent und Duratex 49 Prozent. Die erwarteten Baukosten liegen bei etwa USD 1,3 Mrd. (unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse und der üblichen Steuerrückerstattungen).

Lenzing startete im Berichtsjahr auch mit der Errichtung einer hochmodernen Lyocellfaser-Produktionsanlage in Thailand. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 to beträgt etwa EUR 400 Mio. Die Bauarbeiten starteten im 2. Halbjahr 2019, gegen Ende des Jahres 2021 wird die Produktion aufgenommen.

Die Investition von bis zu EUR 30 Mio. in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente am Standort Lenzing ist ein weiterer Schritt zur Erreichung des Ziels, den Spezialitätenanteil zu erhöhen.

Im Juni 2019 gab Lenzing bekannt, ihren CO2-Ausstoß substanziell zu reduzieren und dafür in den kommenden Jahren mehr als EUR 100 Mio. in nachhaltige Technologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau der geschlossenen Produktionsprozesse und in die Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen. Darüber hinaus investiert Lenzing in die Verbesserung des Energiemix. Am Standort Nanjing wurde etwa im Berichtsjahr die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas weiter vorangetrieben. Die Entscheidung, EUR 40 Mio. in die Erweiterung der Produktion des Rohstoffes Schwefelsäure am Standort Lenzing zu investieren ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele. Mit einer neuen Luftreinigungs- und Wiederaufbereitungsanlage werden nicht nur die Eigenversorgung optimiert und die Prozesssicherheit erhöht. Die Investition trägt auch wesentlich zur Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes am Standort Lenzing bei.

Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind im zentralen Bereich Global R&D am Standort Lenzing gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Business Management, Produktion, Global Technology, Global Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales sowie den einzelnen Regionen stark vernetzt.

Per Ende 2019 waren 213 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Diese arbeiteten primär an der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produkten und Anwendungen in den Bereichen holzbasierte Cellulosefasern und Bioraffinerie. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 53,2 Mio. nach EUR 42,8 Mio. im Jahr 2018. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der Forschungsausgaben im Branchenvergleich einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.302 Patenten und Patentanmeldungen (aus 216 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 52 Ländern hält.

Schwerpunkte 2019

Im Fokus der F&E-Aktivitäten im Jahr 2019 standen unter anderem die Weiterentwicklung der Vorwärtslösungen Eco Filament zur Herstellung von Lyocell-Filamenten der Marke TENCEL™ Luxe und LENZING™ Web Technology, einem Verfahren, das die Faser- und Vliesherstellung in einem Schritt vereint. Neben technologischen Verbesserungen stand hier vor allem die Entwicklung möglicher neuer Anwendungen im Vordergrund. Mit der zweiten Pilot-Fertigungslinie für TENCEL™ Luxe Filamente, welche Ende 2019 in Betrieb ging, sind nun auch ausreichend Kapazitäten für kommerzielle Programme und weitere Applikationsentwicklungen verfügbar. Beide Technologien tragen zu einer Verbesserung des ökologischen Fußadruckes der jeweiligen Endprodukte im Sinne der sCore TEN Strategie bei.

Der Gewinn des oberösterreichischen Landespreises für Innovation im Jahr 2019 für die LENZING™ Web Technology in der Kategorie "Großunternehmen" ist ein Beleg für das Zukunftspotenzial der Technologie und die Innovationskraft des Unternehmens.

Nachhaltigkeit ist Voraussetzung und Bedingung für jede neue Entwicklung bei Lenzing. Einen ganz wesentlichen Beitrag zu mehr Ressourceneffizienz und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie leisten die Forschungsaktivitäten im Bereich der REFIBRA™ Technologie. Diese ermöglicht die teilweise Verwendung von Recycling-Materialien zur Herstellung von Lyocellfasern. Die Erweiterung der Rohstoffbasis ist dabei ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt. Im Berichtsjahr gelang Lenzing die branchenweit erste Produktion von Lyocellfasern aus Post-Consumer-Baumwollabfällen.

Darüber hinaus wird die Optimierung und Verbesserung der Produktionsprozesse für die Zellstofferzeugung und die einzelnen Fasertypen weiter vorangetrieben. Die F&E-Schwerpunkte liegen in diesem Bereich in der Verbesserung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz in den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe und in einer weiteren Schließung der Kreisläufe. Im Bereich der Faserentwicklung betreut der Bereich Global R&D die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien und die Kapazitätserweiterungen für die Produktion von Lyocell-, Modal und Viscosefasern. Ein Aspekt, der im Berichtsjahr besonders in den Fokus rückte, war die Optimierung der Energieeffizienz der neuen Produktionsanlagen in Thailand und Brasilien im Hinblick auf die ambitionierten Dekarbonisierungsziele der Lenzing.

Innovationszentren

Einen intensiven Austausch gibt es auch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Dort werden vor Ort gemeinsam mit Kunden neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt. Lenzing intensiviert durch diese gemeinsame Entwicklungsarbeit die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette. Mit der zentralen Anlaufstelle für Mode-Designer im TENCEL™ Studio in Singapur, das im 1. Quartal 2019 eröffnet wurde, vervollständigt Lenzing die Kette an Innovations- und Applikationszentren in Asien, mit der sie Entwicklungen von der Faser zum Garn, vom Garn zum Stoff und letztlich auch zu Designer-Kleidung vorantreibt.

Lenzing unterzeichnete im 1. Quartal 2019 außerdem einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule Hof (Deutschland) zur Nutzung einer neuen hochtechnologischen Versuchsanlage für Vliesstoff-Anwendungen. Lenzing wird diese ab Fertigstellung im Jahr 2020 für Weiterentwicklungen und Tests nutzen und ihr Angebot an Lösungen für die Kosmetik-, Hygiene- und Medizinbranchen entsprechend erweitern.

Nichtfinanzielle Erklärung

Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der sCore TEN Strategie verankert. Aktuelle Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz der Lenzing AG finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht darstellt und auch die Angaben im Sinne des §243b Unternehmensgesetzbuch für die Lenzing AG beinhaltet.

Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss)

Umsatzentwicklung und Rentabilität der Lenzing AG1 waren im Geschäftsjahr 2019 rückläufig. Das Ergebnis vor Steuern konnte jedoch deutlich gesteigert werden.

Die Umsatzerlöse gingen gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf EUR 965,6 Mio. zurück. Gründe dafür waren im Wesentlichen geringere Handelswarenerlöse, der Rückgang der Konzernverrechnungen und die Veränderung bei Finanzderivaten. Positiv wirkte ein leichter Anstieg beim Faserumsatz aufgrund leicht gestiegener durchschnittlicher Verkaufspreise. Bei den verkauften Mengen war ein geringer Rückgang zu bemerken. Die Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen war deutlich höher als im Vorjahr und belief sich auf EUR 17,4 Mio. nach EUR 6 Mio. Die aktivierten Eigenleistungen stiegen aufgrund der hohen Investitionstätigkeit erneut und lagen per 31. Dezember 2019 bei EUR 23,5 Mio. nach EUR 18 Mio. per 31. Dezember 2018.

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen mit EUR 436,6 Mio. um 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 447,4 Mio. Für den Rückgang der Materialkosten sorgten ein reduzierter Handelswareneinsatz und rückläufige Marktpreise, insbesondere für Natronlauge.

Der Personalaufwand stieg um 6,3 Prozent von EUR 243,8 Mio. auf EUR 259 Mio., wobei der Personalaufbau sowie Lohn- und Gehaltserhöhungen ausschlaggebend waren. Zudem erhöhten sich die Pensions- und Abfertigungsrückstellungen aufgrund niedriger Zinssätze.

Das EBITDA verringerte sich um 4 Prozent auf EUR 163,3 Mio., nach EUR 170,1 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge ging auf 16,9 Prozent zurück (2018: 17,4 Prozent).

Die Höhe der Abschreibungen lag mit EUR 72,7 Mio. um 10,2 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 65,9 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen ist auf das gestiegene Sachanlagevermögen infolge der hohen Investitionen der vergangenen Jahre zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen legten um 11 Prozent von EUR 159,5 Mio. auf EUR 177 Mio. im Jahr 2019 zu.

Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 12,9 Prozent von EUR 104,1 Mio. auf EUR 90,7 Mio. aufgrund der höheren Personalund Vertriebsaufwendungen zurück und war von den Konzernverrechnungen beeinflusst. Die EBIT-Marge sank daher ebenfalls von 10,6 Prozent auf 9,4 Prozent.

Eine deutliche Steigerung gab es beim Finanzergebnis, welches sich von EUR 68,3 Mio. um 48,7 Prozent auf EUR 101,6 Mio. erhöhte. Die Steigerung ist primär auf höhere Beteiligungserträge aus verbundenen Unternehmen zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Steuern lag mit EUR 192,2 Mio. um 11,5 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 172,4 Mio. Nach Abzug der Steuer ergibt sich ein Jahresüberschuss von EUR 171,5 Mio. nach EUR 150,2 Mio. im Vorjahr. Nach einer Zuweisung zu Gewinnrücklagen lag der Bilanzgewinn der Lenzing AG im abgelaufenen Geschäftsjahr bei EUR 26,6 Mio. (2018: EUR 132,8 Mio.).

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing AG werden im Wesentlichen im Kapitel Forschung und Entwicklung beschrieben. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) stiegen von EUR 106,6 Mio. um 5,8 Prozent auf EUR 112,8 Mio. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Ausbau und die Modernisierung des Faserzellstoffwerks sowie die Investition in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente am Standort Lenzing zurückzuführen.

Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag mit 23,5 Prozent über dem Vorjahreswert von 21,9 Prozent. Aufgrund des gesunkenen EBIT ging die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 7,4 Prozent auf 5,2 Prozent zurück. Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sank von 10,1 Prozent auf 7,9 Prozent im Jahr 2019.

1 Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss)

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG1 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 lag mit EUR 840,2 Mio. um 5,3 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 798 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote kam mit 42,2 Prozent unter dem Wert per Jahresende 2018 von 54 Prozent zu liegen. Die Erhöhung der Nettofinanzverschuldung von EUR 412,8 Mio. auf EUR 555 Mio. ist vor allem auf Kreditaufnahmen zur Finanzierung der anhaltenden Investitionstätigkeit der Lenzing Gruppe zurückzuführen. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA erhöhte sich von 2,4 auf 3,4 per Ende 2019. Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen erhöhten sich stark von EUR 168 Mio. auf EUR 549,6 Mio. Für die Finanzierung des weiteren operativen Wachstums platzierte Lenzing im Berichtsjahr als eines der ersten Unternehmen weltweit ein Schuldscheindarlehen, das an die eigene Nachhaltigkeitsperformance gekoppelt ist. Das Gesamtvolumen des Darlehens liegt bei ca. EUR 500 Mio. Ein Teil der Summe steht dem Unternehmen erst im Geschäftsjahr 2020 zur Verfügung. EUR 34,0 Mio. wurden im Berichtszeitraum aus einem Schuldscheindarlehen zudem planmäßig getilgt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich von EUR 175,5 Mio. auf EUR 247,7 Mio., weil eine OeKB Beteiligungsfinanzierung genutzt wurde. Rückgezahlt wurden EUR 77 Mio. an kurzfristigen Kreditlinien. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten erhöhten sich stark von EUR 11 Mio. auf EUR 319,1 Mio. Der deutliche Anstieg des Liquiditätsbestandes der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 ist in erster Linie auf die Platzierung des nachhaltigen Schuldscheindarlehens sowie die OeKB Beteiligungsfinanzierung in Höhe von EUR 150 Mio. zurückzuführen. Das Net Gearing erhöhte sich aufgrund der höheren Verbindlichkeiten von 51,7 Prozent auf 66,1 Prozent per Ende 2019.

Das Trading Working Capital legte von EUR 204,7 Mio. auf EUR 222,5 Mio. zu, was auf höhere Vorräte und einen Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen war. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen stieg somit von 20,9 Prozent auf 23 Prozent.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit erhöhte sich von EUR 192,5 Mio.auf EUR 210,7 Mio., der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war mit EUR minus 221,9 Mio. niedriger als der Vorjahreswert von EUR minus 212 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war aufgrund der Aufnahme neuer Finanzmittel deutlich positiv mit EUR 319,3 Mio. (2018: EUR 0,7 Mio.). Die liquiden Mittel erhöhten sich stark von EUR 11 Mio. auf EUR 319,1 Mio. Per 31. Dezember 2019 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 246,1 Mio. zur Verfügung.

Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.

Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss)

Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher deniert und erläutert.

Kennzahlen

Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Umsatzerlöse 965,6 980,1 1.009,9
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) 163,3 170,1 209,9
EBITDA-Marge in % 16,9 % 17,4 % 20,8 %
EBIT (Betriebsergebnis) 90,7 104,1 148,6
EBIT-Marge in % 9,4 % 10,6 % 14,7 %
Ergebnis vor Steuern 192,2 172,4 187,8
Jahresüberschuss 171,5 150,2 152,0
ROE in % 23,5 % 21,9 % 24,7 %
ROI in % 5,2 % 7,4 % 10,7 %
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) in % 7,9 % 10,1 % 15,9 %
Bilanzkennzahlen 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag 840,2 798,0 779,6
Bereinigte Eigenkapitalquote in % 42,2 % 54,0 % 58,9 %
Nettonanzverschuldung am Bilanzstichtag 555,0 412,8 261,3
Nettonanzverschuldung / EBITDA 3,4 2,4 1,2
Net Gearing in % am Bilanzstichtag 66,1 % 51,7 % 33,5 %
Nettoverschuldung am Bilanzstichtag 641,1 495,1 345,7
Trading Working Capital 222,5 204,7 183,3
Trading Working Capital zu Umsatzerlösen 23,0 % 20,9 % 18,2 %
Cashow-Kennzahlen 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Cashow aus der Geschäftstätigkeit 210,7 192,5 115,8
Cashow aus der Investitionstätigkeit -221,9 -212,0 -135,3
Cashow aus der Finanzierungstätigkeit 319,3 0,7 -232,3
Veränderung der liquiden Mittel 308,1 -18,8 -251,8
Anfangsbestand liquide Mittel 11,0 29,8 281,6
Endbestand liquide Mittel 319,1 11,0 29,8
Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. 246,1 318,8 193,6
CAPEX 112,8 106,6 130,7
Börsenkennzahlen 2019 2018 2017
Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio 27,6 27,6 27,6
Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. 26.550.000 26.550.000 26.550.000
Börsenkapitalisierung in EUR Mio 2.198,3 2.109,4 2.810,3
Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR 82,80 79,45 105,85

Denition der Finanzkennzahlen

Denition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:

Bereinigtes Eigenkapital

Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern.

Bereinigte Eigenkapitalquote

Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.

Bilanzsumme

Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern bzw. die Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.

Börsenkapitalisierung bzw. Marktkapitalisierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.

CAPEX

Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Wird im Cashow dargestellt.

Capital Employed

Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.

Cashow

Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)

Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand.

EBITDA-Marge

Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.

EBIT (Betriebsergebnis)

Earnings before interest and tax; Zwischensumme aus Zier 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

EBIT-Marge

%-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zu den Umsatzerlösen.

Finanzergebnis

Zwischensumme aus Zier 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.

Liquide Mittel

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.

Nettonanzverschuldung

Net nancial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nettonanzverschuldung / EBITDA

Nettonanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.

Net Gearing

Prozent-Verhältnis Nettonanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.

Nettoverschuldung

Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Nicht verzinsliches Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.

NOPAT

Net operating prot after tax; EBIT (Betriebsergebnis) abzüglich anteiliger Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).

ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital)

Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROE (Eigenkapitalrentabilität)

Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

ROI (Gesamtkapitalrentabilität)

Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).

Sozialkapital

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.

Trading Working Capital

Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.

Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.

Verzinsliches Fremdkapital

Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.

Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen

Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.

Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Protabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EBITDA 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 90,7 104,1 148,6
+ Abschreibungen auf
immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und
Sachanlagen
73,5 66,7 61,9
- Auösung Investitionszuschüsse
der öentlichen Hand
-0,8 -0,7 -0,6
EBITDA 163,3 170,1 209,9
/ Umsatzerlöse 965,6 980,1 1.009,9
EBITDA-Marge in % 16,9% 17,4% 20,8%
EBIT 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 90,7 104,1 148,6
/ Umsatzerlöse 965,6 980,1 1.009,9
EBIT-Marge in % 9,4% 10,6% 14,7%

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashow dargestellt.

Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

Bereinigtes Eigenkapital 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Eigenkapital 826,0 787,2 769,8
+ Zuschüsse der öentlichen
Hand
18,9 14,3 13,1
-25 % anteilige Ertragsteuern -4,7 -3,6 -3,3
Bereinigtes Eigenkapital am
Bilanzstichtag
840,2 798,0 779,6
/ Bilanzsumme 1.992,3 1.478,8 1.323,6
Bereinigte Eigenkapitalquote
in %
42,2% 54,0% 58,9%

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.

ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 90,7 104,1 148,6
- Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
(auf das EBIT)
-21,2 -23,9 -37,5
NOPAT 69,4 80,2 111,1
/ Durchschnittliches Capital
Employed
877,9 794,0 700,3
ROCE (Ergebnis auf das
eingesetzte Kapital)
7,9 % 10,1 % 15,9 %
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
(auf das EBIT)
-21,2 -23,9 -37,5
Anteilige laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
(auf das Finanzergebnis)
0,8 0,8 1,6
laufende Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
-20,4 -23,1 -35,9
Bilanzsumme 1.992,3 1.478,8 1.323,6
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
-56,6 -49,1 -43,1
- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
-13,3 -13,1 -11,1
- Sonstige Verbindlichkeiten -16,1 -16,4 -16,9
- Anteilige Ertragsteuern auf
Zuschüsse der öentlichen Hand
-4,7 -3,6 -3,3
- Rückstellungen -164,5 -171,9 -171,6
+ Rückstellungen für Abfertigungen
und Pensionen (Sozialkapital)
86,1 82,3 84,5
- Passiver Rechnungs
abgrenzungsposten
-0,2 -0,2 -0,3
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
-319,1 -11,0 -29,8
- Finanzanlagen -572,2 -471,4 -368,4
Stand 31.12. 931,6 824,4 763,7
Stand 01.01. 824,4 763,7 637,0
Durchschnittliches Capital
Employed
877,9 794,0 700,3
Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 840,2 798,0 779,6
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 798,0 779,6 741,0
Durchschnittliches
bereinigtes Eigenkapital
819,1 788,8 760,3
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Ergebnis vor Steuern 192,2 172,4 187,8
/ Durchschnittliches bereinigtes
Eigenkapital
819,1 788,8 760,3
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 23,5% 21,9% 24,7%
Durchschnittliche Bilanzsumme 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Bilanzsumme 31.12. 1.992,3 1.478,8 1.323,6
Bilanzsumme 01.01. 1.478,8 1.323,6 1.449,2
Durchschnittliche
Bilanzsumme
1.735,5 1.401,2 1.386,4
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
EBIT (Betriebsergebnis) 90,7 104,1 148,6
/ Durchschnittliche Bilanzsumme 1.735,5 1.401,2 1.386,4
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 5,2% 7,4% 10,7%

Nettonanzverschuldung, Nettonanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettonanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die nanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettonanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettonanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die nanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

Nettonanzverschuldung 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
+ Verbindlichkeiten aus
Schuldscheindarlehen
549,6 168,0 197,0
+ Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
247,7 175,5 8,9
+ Sonstige zinstragende
Verbindlichkeiten
24,9 28,4 33,2
+ Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(verzinsliche Darlehen)
52,0 52,0 52,0
- Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
-319,1 -11,0 -29,8
Nettonanzverschuldung 555,0 412,8 261,3
/ EBITDA 163,3 170,1 209,9
Nettonanzverschuldung /
EBITDA
3,4 2,4 1,2
Nettonanzverschuldung 555,0 412,8 261,3
/ bereinigtes Eigenkapital 840,2 798,0 779,6
Net Gearing in % am
Bilanzstichtag
66,1% 51,7% 33,5%
Nettoverschuldung 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Nettonanzverschuldung 555,0 412,8 261,3
+ Rückstellungen für
Abfertigungen
60,0 57,5 58,4
+ Rückstellungen für Pensionen 26,1 24,8 26,1
Nettoverschuldung am
Bilanzstichtag
641,1 495,1 345,7

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitalezienz verwendet.

Trading Working Capital 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Vorräte 122,3 98,7 84,5
+ Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
82,7 85,7 83,4
+ Forderungen gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
5,3 5,0 4,6
+ Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
82,2 77,4 64,9
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
-56,6 -49,1 -43,1
- Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Lieferungen und Leistungen)
-13,3 -13,1 -11,1
Trading Working Capital 222,5 204,7 183,3
/ Umsatzerlöse 965,6 980,1 1.009,9
Trading Working Capital zu
Umsatzerlösen
23,0% 20,9% 18,2%

Cashow

Der Cashow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpichtungen zu erfüllen.

Cashow 2019 2018 2017
EUR Mio EUR Mio EUR Mio
Ergebnis vor Steuern 192,2 172,4 187,8
+ Abschreibungen auf
immaterielle Gegenstände des
Anlagevermögens und
Sachanlagen
73,5 66,7 61,9
+/- sonstige Überleitungen -55,0 -46,6 -133,9
Cashow aus der
Geschäftstätigkeit
210,7 192,5 115,8
- CAPEX -112,8 -106,6 -130,7
- Auszahlungen für Finanzanlagen -120,9 -110,1 -44,5
+ Einzahlungen aus dem Abgang
von Anlagevermögen
11,8 4,8 39,9
Cashow aus der
Investitionstätigkeit
-221,9 -212,0 -135,3
- Dividende -132,8 -132,8 -111,5
+ Investitionszuschüsse 1,8 0,7 1,5
+/- Einzahlungen/Auszahlungen
von verzinslichem Fremdkapital
(ohne Sozialkapital)
450,3 132,8 -122,3
Cashow aus der
Finanzierungstätigkeit
319,3 0,7 -232,3
Veränderung der liquiden Mittel 308,1 -18,8 -251,8
Anfangsbestand der liquiden
Mittel
11,0 29,8 281,6
Endbestand der liquiden
Mittel
319,1 11,0 29,8

Risikobericht

Aktuelles Risikoumfeld

Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".

Das wirtschaftliche Umfeld ist geprägt von Risiken, deren Eintritt das Wirtschaftswachstum deutlich verlangsamen könnte. Zu diesen Risiken gehören eine erneute Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China, ein stärker als erwarteter Konjunkturabschwung in den größten Volkswirtschaften sowie Turbulenzen an den Finanzmärkten einiger Schwellen- und Entwicklungsländer.

Der weltweite Fasermarkt geriet 2019 aufgrund der Kapazitätserweiterungen im asiatischen Markt vor allem im Bereich der Standardfasern weiter unter Druck. Die allgemein gesunkene Nachfrage nach Textilfasern, gepaart mit der großen Preisdifferenz zu anderen Fasertypen, wirkte sich auch auf das Spezialfasersegment aus. Für 2020 wird mit einem anhaltend hohen Preisdruck gerechnet. Die sCore TEN Strategie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklungen zu mindern.

Die Zellstoffversorgung der Lenzing Gruppe gilt für 2020 durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Kapazitäten sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. In den nächsten Jahren wird Lenzing gemeinsam mit Duratex ein Zellstoffwerk mit einer Nennkapazität von 500.000 to in Brasilien errichten. Die neue Produktionsanlage wird die Rückwärtsintegration und Kostenposition der Lenzing Gruppe sowie das Wachstum bei Spezialfasern stärken.

Die Preise für die wichtigsten Rohstoffe, insbesondere für Natronlauge und Schwefelkohlenstoff, zeigten in den letzten Monaten eine rückläufige Tendenz.

Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar im Jahr 2019 in einer Bandbreite von 6 Prozent zum Euro. Auch der chinesische Yuan blieb weitgehend stabil. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing Gruppe auswirken. Das Liquiditätsrisiko wird aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur im Jahr 2020 als gering eingestuft.

Neben dem Brand am Standort Heiligenkreuz im Februar 2019, der zu einem mehrwöchigen Produktionsausfall führte, traten keine weiteren wesentlichen Vorfälle mit Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken und hohem Schadenspotenzial auf. Der Schadenfall in Heiligenkreuz war versichert und wurde im Berichtsjahr zur Gänze mit dem Versicherer abgerechnet.

Langfristige Risiken wie die globale Erwärmung und eine Verknappung der Ressourcen wurden in der strategischen Ausrichtung der Lenzing berücksichtigt. Lenzing verpflichtete sich im Berichtsjahr als erster Faserhersteller zu einer neutralen CO2-Nettobilanz bis 2050.

Risikomanagement

Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.

Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Ab 2020 werden die Identifizierung und Bewertung zukünftiger Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel sowie entsprechende Mitigationsmaßnahmen im Risikomanagement-Prozess berücksichtigt. Damit soll in weiterer Folge den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) zu klimabezogenen Risiken Rechnung getragen werden.

Risikomanagement-Strategie

Lenzing verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:

Risikoanalyse (nach COSO®1 Framework)

Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten mit einem Zeithorizont von fünf Jahren durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®- Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb

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der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen den EBITDA-Plan simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko), einen risikoadjustierten ROCE und eine Sensitivitätsanalyse errechnet.

Risikomitigation

Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.

Verantwortlichkeit

Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Risikoverantwortlichen zugewiesen.

Risikoüberwachung/-kontrolle

Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung auditiert und bestätigt.

Berichterstattung

Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen.

Marktumfeldrisiken

Marktrisiko

Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preisund Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.

Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen sowie die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit im Faserbereich weiter auszubauen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.

Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Im Berichtsjahr wurde in Kooperation mit der Textil- und Mode-Vereinigung von Singapur ein Center für Mode-Designer eröffnet, um die Marke TENCEL™ bei Konsument/innen präsenter zu machen.

Absatzrisiko

Die Lenzing Gruppe erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.

Innovationsrisiko und Wettbewerbsrisiko

Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.

Gesetze und Verordnungen

Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe verfügt mit der Abteilung "Legal Management, Intellectual Property und Compliance" über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.

Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesellschaft und Ökosysteme ist damit zu rechnen, dass Regierungen oder weitere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. So könnten zum Beispiel neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch neue Steuern auf CO2-Emissionen eingeführt werden. Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben ist derzeit auch in anderen Regionen und Ländern geplant. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.

Markenrisiken

Es besteht das Risiko von fehlendem oder unvollständigem Schutz von geistigem Eigentum und Marken für Produkte von Lenzing. Die Lenzing Gruppe steuert diese Risiken mittels eigener Abteilungen für den Schutz von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus wird diesem Risiko mit einer neuen Markenstrategie und integrierten Prozessen Rechnung getragen.

Klimawandel und Verschmutzung der Meere

In der Bevölkerung wie in der gesamten Faserbranche wächst das Bewusstsein für Probleme durch den Klimawandel, wie dem steigenden Meeresspiegel sowie der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen. Ein ebenso zunehmendes globales Risiko stellt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik dar. Lenzing wirkt dieser Entwicklung durch die Herstellung biologisch abbaubarer Fasern entgegen.

Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innnovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen.

Operative Risiken

Beschaffungsrisiko (inkl. Zellstoffversorgung)

Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind außerdem verpflichtet, den Globalen Lieferanten-Verhaltenskodex von Lenzing einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.

Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.

Teil der sCore TEN Strategie ist, eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau der konzerneigenen Zellstoffproduktion zu erzielen.

Betriebliche Risiken, Umweltrisiken und Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel

Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheit und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.

Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.

Produkthaftungsrisiko

Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, werden in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.

Finanzrisiken

Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 35 bis 38, verwiesen.

Steuerrisiko

Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.

Compliance

Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg durch Compliance-Verstöße erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Directive" sowie einer "Antitrust Directive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".

Personelle Risiken

Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.

Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Kapitel "Sicherheit, Gesundheit und Umwelt". Weiters entstehen bei der Beauftragung von Fremdfirmen vor allem im Zusammenhang mit den beiden Großprojekten in Thailand und Brasilien Risiken im Zusammenhang mit der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten

Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier das neue Zellstoffwerk in Brasilien, dessen Errichtung im Dezember der Berichtsperiode genehmigt wurde, sowie das bereits in Bau befindliche zusätzliche Lyocellwerk in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegen. Bei Projekten dieser Größe werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagement Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.

Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder

Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaft für systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Als Beispiele können hier gemeinsame Aktivitäten mit NGOs wie Canopy genannt werden. Weiters wurde im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie in der Berichtsperiode ein Projekt in Albanien gestartet, das die Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft und die Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen forciert. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltigen Praktiken.

Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB)

Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.

Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.

Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.

Finanzberichterstattung

Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Global Accounting & Tax Management" zuständig.

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Global Accounting & Tax Management" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.

Der Bereich "Global Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor.

Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".

Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften

Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.

Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen. Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien und schult Mitarbeiter/innen weltweit. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.

Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.

Die Abteilung "Internal Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Internal Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.

Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV

Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.

Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital

Grundkapital und Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 50 Prozent plus zwei Aktien. Die Bank of Montreal hält 4,1 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei 45,9 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.

Stellung der Aktionäre

Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogrammes der Lenzing Aktie liegen.

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen sollen ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden können.

Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.

Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt oder (ii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.

Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht auf Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibungen zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht unterschreitet und der Wandlungspreis bzw. der Bezugspreis (Ausgabebetrag) der Bezugsaktien, jeweils nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Stammaktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren ermittelt wird und nicht unter dem Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Tag der Ankündigung der Begebung der Wandelschuldverschreibungen liegt.

Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar: https://www.lenzing.com/de/ investoren/hauptversammlung/2019/

Die 76. Ordentliche Hauptversammlung findet am 16. April 2020 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.

Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB

Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.

Ausblick

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2020 mit einer leichten Erholung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,3 Prozent. Gleichzeitig warnt der IWF aber auch vor zahlreichen Risiken. Immer häufiger auftretende Wetterextreme und aktuell auch das Coronavirus drohen die globale Wirtschaft 2020 ebenfalls massiv zu beeinflussen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil.

Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist derzeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus, das insbesondere in China weite Teile der textilen Wertschöpfungskette lahmlegt, schwer prognostizierbar. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für die Saison 2019/2020 auf hohem Niveau verbleiben. Für Baumwolle wie für Polyester wird von einem weiterhin gedämpften Preisniveau ausgegangen.

Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem etwas niedrigeren Niveau als 2019 erwartet, führen aber dennoch zu einer Erhöhung des Kapazitätsüberhangs. Der Druck auf die Preise, die sich seit geraumer Zeit auf einem historischen Tiefststand bewegen, sollte daher auch im Geschäftsjahr 2020 aufrecht bleiben. Trotz der zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in China und der geringen Visibilität geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der vergleichsweise positiven Entwicklung ihres Spezialfasergeschäftes aus.

Die Preise für Faserzellstoff entwickeln sich angesichts der angespannten Situation am Markt für Standardviscose und niedriger Preise für Papierzellstoff weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung nun ebenso spürbar.

Die oben genannten Effekte trüben die Ergebnis-Visibilität für das Jahr 2020 deutlich ein. Die Lenzing Gruppe geht derzeit davon aus, dass das Ergebnis für 2020 unter dem Niveau von 2019 liegen wird.

Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts der Marktentwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt und wird insbesondere die strategischen Investitionsprojekte, die ab 2022 einen signifikanten Ergebnisbeitrag liefern werden, entschlossen vorantreiben.

Lenzing, am 3. März 2020 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Sielaff Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes

Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe

Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).

Die Erstanwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse) per 1. Jänner 2019 wirkt sich mit eher untergeordneter Bedeutung auf die Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe aus. Weitere Erläuterungen zur Auswirkung der Erstanwendung des IFRS 16 können dem Konzernabschluss in Note 2 entnommen werden.

EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT und EBIT-Marge

Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung - auch für die externen Adressaten - werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 326,9 382,0 502,5 428,3 290,1
/ Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8
EBITDA-Marge 15,5% 17,6% 22,2% 20,1% 14,7%
EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Betriebsergebnis (EBIT) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
/ Umsatzerlöse 2.105,2 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8
EBIT-Marge 7,7% 10,9% 16,4% 13,9% 7,6%

EBT

Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.

Brutto-Cashflow

Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Free Cashflow

Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow - nach Abzug von Investitionen - verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 244,6 280,0 271,1 473,4 215,6
- Cashflow aus der Investitionstätigkeit -254,7 -261,8 -218,6 -103,6 -56,5
- Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von
Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten
0,0 -0,1 -3,1 -1,4 -13,4
+ Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
15,6 8,0 6,5 3,5 4,9
- Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen
Vermögenswerten
-4,7 -2,6 -23,4 -5,6 -5,6
Free Cashflow 0,8 23,5 32,6 366,3 145,0

CAPEX

Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.

Liquiditätsbestand

Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 571,5 243,9 306,5 559,6 347,3
+ Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen)
9,5 10,5 9,4 10,8 8,1
Liquiditätsbestand 581,0 254,4 315,8 570,4 355,3

Trading Working Capital und Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen

Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Vorräte 395,7 396,5 340,1 329,4 338,5
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 251,4 299,6 292,8 277,4 258,9
-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-243,6 -251,7 -218,4 -227,2 -150,0
Trading Working Capital 403,5 444,4 414,4 379,6 447,4
EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 2015
Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse
(= jeweils 4. Quartal)
487,3 539,8 532,8 555,7 518,0
x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) 1.949,3 2.159,1 2.131,1 2.222,9 2.071,8
Trading Working Capital zu annualisierten
Konzern-Umsatzerlösen
20,7% 20,6% 19,4% 17,1% 21,6%

Bereinigtes Eigenkapital und bereinigte Eigenkapitalquote

Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Eigenkapital 1.537,9 1.533,9 1.507,9 1.368,5 1.198,9
+ Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 15,4 16,9 18,3 17,0 17,8
+ Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln 13,1 8,4 7,9 11,9 8,0
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln -7,1 -6,3 -6,4 -7,0 -6,1
Bereinigtes Eigenkapital 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
/ Bilanzsumme 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
Bereinigte Eigenkapitalquote 50,0% 59,0% 61,2% 53,0% 50,6%

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

Nettofinanzverschuldung, Nettofinanzverschuldung/EBITDA, Net Gearing und Nettoverschuldung

Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 129,6 166,2 127,3 249,2 172,3
+ Langfristige Finanzverbindlichkeiten 852,0 307,6 255,3 328,3 510,9
- Liquiditätsbestand -581,0 -254,4 -315,8 -570,4 -355,3
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
/ Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 326,9 382,0 502,5 428,3 290,1
Nettofinanzverschuldung / EBITDA 1,2 0,6 0,1 0,0 1,1
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
/ Bereinigtes Eigenkapital 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
Net Gearing 25,7% 14,1% 4,4% 0,5% 26,9%
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 2015
Nettofinanzverschuldung 400,6 219,4 66,8 7,2 327,9
+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen 110,8 103,4 105,4 108,6 96,5
Nettoverschuldung 511,4 322,8 172,2 115,8 424,5

Kapitalrentabilität (ROE, ROI und ROCE)

Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Betriebsergebnis (EBIT) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
- Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) -60,7 -57,8 -79,2 -64,1 -23,8
Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem
Ertragsteueraufwand (NOPAT)
101,7 179,8 291,8 232,2 127,4
/ Durchschnittliches Capital Employed 1.922,7 1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7
ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) 5,3% 10,3% 18,6% 15,1% 8,1%
Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) -60,7 -57,8 -79,2 -64,1 -23,8
Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand 0,0 3,5 2,5 3,0 3,4
Laufender Ertragsteueraufwand -60,7 -54,3 -76,7 -61,1 -20,3

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bilanzsumme 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -243,6 -251,7 -218,4 -227,2 -150,0
- Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile 0,0 0,0 -18,0 -13,0 -8,3
- Langfristige sonstige Verbindlichkeiten -5,0 -4,2 -3,8 -3,7 -3,1
- Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten -45,7 -46,9 -38,5 -92,5 -85,3
- Verbindlichkeiten für laufende Steuern -20,7 -10,4 -21,6 -25,7 -10,6
- Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) -41,9 -50,4 -52,7 -52,9 -52,9
- Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln -7,1 -6,3 -6,4 -7,0 -6,1
- Kurzfristige Rückstellungen -87,4 -107,9 -95,7 -97,2 -69,9
- Langfristige Rückstellungen -128,8 -126,5 -131,7 -138,1 -122,7
+ Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen 110,8 103,4 105,4 108,6 96,5
- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -571,5 -243,9 -306,5 -559,6 -347,3
- Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -29,2 -13,4 -8,4 -12,7 -25,6
- Finanzanlagen -41,8 -36,7 -36,4 -25,1 -22,8
Stand zum 31.12. 2.009,1 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7
Stand zum 01.01. 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7
Durchschnittliches Capital Employed 1.922,7 1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bereinigtes Eigenkapital 31.12. 1.559,3 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6
Bereinigtes Eigenkapital 01.01. 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9
Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 1.556,1 1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Ergebnis vor Steuern (EBT) 163,8 199,1 357,4 294,6 147,4
/ Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital 1.556,1 1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8
ROE (Eigenkapitalrentabilität) 10,5% 12,9% 24,5% 22,6% 13,0%
EUR Mio. per 31.12. 2019 2018 2017 2016 20151
Bilanzsumme 31.12. 3.121,1 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6
Bilanzsumme 01.01. 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2
Durchschnittliche Bilanzsumme 2.876,0 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9

1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).

EUR Mio. 2019 2018 2017 2016 20151
Betriebsergebnis (EBIT) 162,3 237,6 371,0 296,3 151,1
/
Durchschnittliche Bilanzsumme
2.876,0 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9
ROI (Gesamtkapitalrentabilität) 5,6% 9,3% 14,5% 11,8% 6,3%

Umsatzentwicklung und Rentabilität der Lenzing AG waren im Geschäftsjahr 2019 rückläufig. Das Ergebnis vor Steuern konnte jedoch deutlich gesteigert werden.

2019

Jahresabschluss 2019 165

Bilanz zum 31. Dezember 2019 167 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2019 169 Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 171 Allgemeine Angaben 171 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 171 Erläuterungen zur Bilanz 174 Aktiva 174 Passiva 176 Haftungsverhältnisse 180 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 181 Sonstige Angaben 183 Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften 183 Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten 184 Organe und Arbeitnehmer/innen 185 Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG 185 Honorare des Abschlussprüfers 186 Angaben zur Gruppenbesteuerung 187 Direkte Beteiligungen zum 31.12.2019 188 Direkte Beteiligungen zum 31.12.2018 189 Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2019 189 Organe der Gesellschaft 190 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 191 Entwicklung des Anlagevermögens 193 Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand 195 Bestätigungsvermerk 196 Erklärung des Vorstandes 199 Jahresfinanzbericht Jahresabschluss

Bilanz

zum 31. Dezember 2019

Aktiva 31.12.2019 31.12.2018
A. Anlagevermögen EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Rechte 5.077.782,59 4.548,6
2. Firmenwert 362.083,26 405,4
5.439.865,85 4.954,0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
158.042.924,33 141.714,9
2. Technische Anlagen und Maschinen 458.325.171,90 402.866,2
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 23.263.956,26 20.937,3
4. Anlagen in Bau 47.073.157,86 73.238,2
5. Geleistete Anzahlungen 4.809.523,86 5.909,7
691.514.734,21 644.666,4
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 405.114.152,56 335.753,2
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 112.301.422,87 95.646,8
3. Beteiligungen 26.925.238,35 11.868,0
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 14.300.727,99 17.628,9
5. Sonstige Ausleihungen 13.565.785,49 10.550,4
572.207.327,26 471.447,3
1.269.161.927,32 1.121.067,7
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 55.803.316,83 49.808,6
2. Unfertige Erzeugnisse 1.660.711,85 716,8
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 64.492.637,93 48.044,6
4. Noch nicht abrechenbare Leistungen 396,91 62,0
5. Geleistete Anzahlungen 365.813,79
122.322.877,31
115,8
98.747,8
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 82.706.206,36 85.683,8
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
0,00
106.138.925,05
0,0
90.702,4
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
5.270.437,09 4.995,1
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 0,0
4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 61.953.837,87 45.501,3
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 34.812,03 39,8
34.812,03
256.069.406,37
39,8
226.882,6
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 319.139.394,99 11.037,6
697.531.678,67 336.668,0
C. Rechnungsabgrenzungsposten 7.410.454,85 4.077,8
D. Aktive latente Steuern 18.179.294,71 16.995,2
1.992.283.355,55 1.478.808,7
Passiva 31.12.2019
31.12.2018
A. Eigenkapital EUR
EUR
TEUR
TEUR
I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes
Grundkapital
27.574.071,43 27.574,1
II. Kapitalrücklagen
1. Gebundene 138.642.770,74 138.642,8
2. Nicht gebundene 7.000,00 7,0
III. Gewinnrücklagen
Freie Rücklagen 633.211.909,62 488.248,7
IV. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00
(31.12.2018: TEUR 0,0)
26.550.000,00 132.750,0
825.985.751,79 787.222,5
B. Zuschüsse der öentlichen Hand 18.894.396,39 14.319,3
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen 60.040.172,58 57.508,3
2. Rückstellungen für Pensionen 26.083.333,01 24.786,1
3. Steuerrückstellungen 1.936.947,87 2.016,1
4. Sonstige Rückstellungen 76.441.341,17 87.623,4
164.501.794,63 171.933,9
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 549.562.460,00 168.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 23.500.000,00 34.000,0
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 526.062.460,00 134.000,0
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 247.710.049,98 175.474,8
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 30.408.150,00 79.483,2
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 217.301.899,98 95.991,6
3. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 24.888.243,77 28.394,7
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 7.585.787,00 6.732,8
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 17.302.456,77 21.662,0
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 802.832,21 834,5
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 802.832,21 834,5
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 56.644.216,37 49.087,9
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 56.644.216,37 49.087,9
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
87.036.224,40 66.924,3
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 46.684.159,76 14.078,7
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 40.352.064,64 52.845,5
7. Sonstige Verbindlichkeiten 16.091.455,35 16.399,2
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 14.902.327,05 13.442,6
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 1.189.128,30 2.956,6
davon aus Steuern EUR 569.478,66 (31.12.2018:
TEUR 415,4)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
EUR 4.830.319,22 (31.12.2018: TEUR 4.559,2)
982.735.482,08 505.115,4
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 180.527.472,39 197.659,6
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 802.208.009,69 307.455,7
E. Rechnungsabgrenzungsposten 165.930,66 217,7
1.992.283.355,55 1.478.808,7

Gewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

2019 2018
EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 965.617.137,64 980.146,3
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 17.391.970,21 6.029,1
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 23.530.933,55 17.992,9
4. Sonstige betriebliche Erträge:
a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen
mit Ausnahme der Finanzanlagen
16.115,01 28,0
b) Erträge aus der Auösung von Rückstellungen 8.119.998,66 888,0
c) Übrige 21.299.053,68 15.675,6
29.435.167,35 16.591,6
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen
a) Materialaufwand -371.852.106,65 -385.978,4
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -64.740.940,90 -61.454,1
-436.593.047,55 -447.432,5
6. Personalaufwand:
a) Löhne -81.508.217,83 -80.327,0
b) Gehälter -110.741.570,94 -104.936,4
c) soziale Aufwendungen -66.779.764,58 -58.520,5
aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR -5.092.245,91 (2018: TEUR -2.330,4)
bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen EUR -9.215.585,02 (2018: TEUR -6.147,2)
cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pichtbeiträge EUR -49.152.468,03 (2018: TEUR -46.910,1)
-259.029.553,35 -243.783,9
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
a) Planmäßige Abschreibungen -73.464.415,41 -66.680,5
b) Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand 811.444,10 737,9
-72.652.971,31 -65.942,6
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Zier 19 fallen -427.121,77 -494,4
b) Übrige -176.618.927,04 -158.983,5
-177.046.048,81 -159.477,9
9. Zwischensumme aus Zier 1 bis 8 (Übertrag) 90.653.587,73 104.122,8
2019 2018
EUR TEUR
9. Zwischensumme aus Zier 1 bis 8 (Übertrag) 90.653.587,73 104.122,8
10. Erträge aus Beteiligungen 102.543.417,80 75.535,4
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 102.503.032,00 (2018: TEUR 75.495,0)
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.227.487,78 2.004,0
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.708.803,80 (2018: TEUR 1.578,8)
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.028.389,58 1.148,5
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 900.773,52 (2018: TEUR 862,1)
13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 3.518.226,00 2.018,9
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2018: TEUR 1.998,8)
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen -725.677,27 -6.549,3
a) davon Abschreibungen EUR -268.607,55 (2018: TEUR -6.549,3)
b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR -457.069,72 (2018: TEUR 0,0)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -8.009.326,82 -5.849,1
davon betreend verbundene Unternehmen EUR -765.886,69 (2018: TEUR -764,1)
16. Zwischensumme aus Zier 10 bis 15 101.582.517,07 68.308,4
17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Zier 9 und Zier 16) 192.236.104,80 172.431,2
18. Einbringungsverlust -1.368.772,37 0,0
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -19.354.126,49 -22.241,2
a) davon laufende Steuern EUR -20.425.207,67 (2018: TEUR -23.128,6)
b) davon latente Steuern EUR 1.071.081,18 (2018: TEUR 887,4)
20. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 171.513.205,94 150.190,0
21. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) -144.963.205,94 -17.440,0
22. Bilanzgewinn 26.550.000,00 132.750,0

Anhang zum Jahresabschluss

für das Geschäftsjahr 2019

Allgemeine Angaben

Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2019.

Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.

Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellsto wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstowerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohsto zur Zellstoerzeugung ist Holz, das zugekauft wird.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.

Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage http://www.lenzing.com abrufbar. Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2019 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2018: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.

Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeine Grundlagen

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.

Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.

Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.

Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.

Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2019 beibehalten mit Ausnahme einer Einschätzungsänderung bei der Bewertung der Ersatzteile in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoen. Dies führte im Geschäftsjahr 2019 zu einem ertragswirksamen Eekt in Höhe von TEUR 7.309,8.

Mit dem Einbringungsvertrag vom 29. März 2019 wurde beschlossen, dass der Teilbetrieb Zellstotechnik (LTZ) von der indirekten Tochtergesellschaft Lenzing Technik GmbH im Wege einer steuerneutralen Einbringung in die Lenzing AG mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 übertragen wird. Dabei wurden insbesondere die Personalverpichtungen für die betroenen Mitarbeiter/innen von der Lenzing AG übernommen. Die Auswirkung der Einbringung auf den Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2019 ist unter dem Punkt Einbringungsverlust erläutert.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.

Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:

Nutzungsdauer in Jahren von bis
Immaterielle Vermögensgegenstände
a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte 5 20
b) Software 4 4
c) Firmenwert 15 15
Sachanlagen
a) Gebäude
Wohngebäude 50 50
Geschäfts- und Fabriksgebäude 20 50
b) Technische Anlagen und Maschinen 10 25
c) Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4 20

Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten.

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashows abgeleitet.

Die Cashows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.

Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroenen Beteiligungen wider.

Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.

In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe werden mit den Anschaungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.

Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nicht mehr bestehen.

Betreend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.

Die gemäß Emissionszertikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Emissionszerti kate werden mit dem beizulegendem Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung in den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen aktiviert. Die Dierenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaung aufgewendeten Betrag wird in den Zuschüssen der öentlichen Hand eingestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertikate belaufen sich auf insgesamt 995.633 Stück (31. Dezember 2018: 909.963 Stück).

Betreend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.

Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent gebildet. Dabei werden mangels steuerlicher Verlustvorträge keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpichtung dar.

Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpichtungen werden im Personalaufwand erfasst.

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgrisansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.

Fremdwährungsumrechnung

Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.

Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:

Fremdwährungskurse

Forderungen 31.12.2019 31.12.2018
Stichtagskurs EUR/USD 1,1189 1,1454
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/USD 1,1782 1,1493
Stichtagskurs EUR/CNY 7,8175 7,8778
Durchschnittlicher Sicherungskurs EUR/CNY 8,1555 7,9590
Verbindlichkeiten 31.12.2019 31.12.2018
Stichtagskurs EUR/USD 1,1189 1,1454

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoverwertungsanlage.

In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 246,6 (31. Dezember 2018: TEUR 252,5) enthalten. Im Geschäftsjahr 2019 und 2018 gab es keine Zugänge von immateriellen Vermögensgegenständen von verbundenen Unternehmen.

Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpichtungen.

Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:

Unternehmensbereich 2019 2018
TEUR TEUR
Fasern 63.581,0 50.934,6
Zentralbereiche (Umwelt, Information &
Kommunikation, Infrastruktur etc.)
21.986,7 15.674,6
Energie 7.848,6 10.380,6
Zellsto 23.977,7 34.896,2
Übrige 3.474,7 1.447,6
Gesamt 120.868,7 113.333,6

Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaungs- und Herstellungskosten von TEUR 9.815,3 (2018: TEUR 16.392,3) und einen Buchwert von TEUR 70,1 (2018: TEUR 152,0).

Finanzanlagen

Die Auistung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Beteiligungsliste entnommen werden.

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreen im Wesentlichen eine Kapitalerhöhung der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 36.589,6 (2018: TEUR 8.443,3) sowie einen Zuschuss für die Kapitalerhöhung der indirekten Tochtergesellschat Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. in Höhe von TEUR 29.233,2 (2018: Zuschuss für den Kauf des verbleibenden 30-Prozent-Anteils TEUR 40.678,6).

Im Geschäftsjahr 2019 wurde der Teilbetrieb Zellstotechnik von der indirekten Tochtergesellschaft Lenzing Technik GmbH in die Lenzing AG eingebracht. Als gesellschaftsrechtliche Begleitmaßnahme wurde von der Lenzing AG ein Großmutterzuschuss in Höhe von TEUR 2.600,0 an die Lenzing Technik GmbH geleistet.

Die European Precursor GmbH wurde im Geschäftsjahr 2019 endgültig liquidiert, es ergaben sich daraus keine wesentlichen Auswirkungen für die Lenzing AG, da die Liquidation wirtschaftlich betrachtet bereits weitgehend im Geschäftsjahr 2013 abgeschlossen war.

Die Zugänge bei den Beteiligungen betreen im Wesentlichen die Kapitalerhöhung der LD Florestal S.A. (TEUR 15.057,2).

Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:

Ausleihungen Bilanzwert mit einer
Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
mit einer
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR
Ausleihungen an
verbundene Unternehmen
112.301,4 26.145,9 86.155,5
Vorjahr 95.646,8 129,1 95.517,7
Sonstige Ausleihungen 13.565,8 177,1 13.388,7
Vorjahr 10.550,4 190,2 10.360,1
Gesamt 125.867,2 26.323,0 99.544,2
Vorjahr 106.197,2 319,4 105.877,8

In den Sonstigen Ausleihungen sind ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristige Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016 gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von TEUR 11.062,5 (31. Dezember 2018: TEUR 7.643,0) enthalten. Sie sind bankmäßig verzinst. Die Einbringlichkeit wurde insbesondere auf Basis der wirtschaftlichen Lage beurteilt und führte im Geschäftsjahr 2018 zu einer Abschreibung in Höhe von TEUR 5.385,0. Im Geschäftsjahr 2019 wurde aufgrund der jährlichen Einschätzung des Ausfallsrisikos eine Zuschreibung in Höhe von TEUR 3.419,4 erfasst. Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe

von bis zu TEUR 10.910,0 (2018: TEUR 13.198,0) eingeräumt, der im Fall von vordenierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2019 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2018 nicht ausgenützt.

Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 4.953,6 (31. Dezember 2018: TEUR 8.146,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient und im Geschäftsjahr 2019 teilweise verkauft wurde. Im Geschäftsjahr wurde ein Fondsergebnis aus 2018 in Höhe von TEUR 128,2 (2018: TEUR 89,0) ausgeschüttet. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.

Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 2.863,4 (31. Dezember 2018: TEUR 2.999,3) betreend Pensionsverpichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.483,7 (31. Dezember 2018: TEUR 6.483,7).

Umlaufvermögen

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellsto für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.

Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern und Faserzellsto.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind TEUR 61.358,1 (31. Dezember 2018: TEUR 59.675,4) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 5.080,0 (31. Dezember 2018: TEUR 6.129,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2019 noch zum 31. Dezember 2018 vor.

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 82.189,7 (31. Dezember 2018: TEUR 77.438,8) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 152,2 (31. Dezember 2018: TEUR 153,9) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 23.797,0 (31. Dezember 2018: TEUR 13.109,7).

Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.

Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren im Wesentlichen aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.

Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:

Sonstige Forderungen und

Vermögensgegenstände 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Guthaben aus der Verrechnung mit dem
Finanzamt
45.860,1 31.410,0
Emissionszertikate 12.952,8 7.417,5
Abgrenzung von Kostenersätzen 1.001,4 987,9
An- und Vorauszahlungen 207,4 381,9
Übrige 1.932,1 5.304,0
Gesamt 61.953,8 45.501,3

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 35.361,6 (31. Dezember 2018: TEUR 31.777,1) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:

Stand der temporären Dierenzen 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände
16.923,9 15.325,4
Finanzanlagen 18.166,9 21.518,4
Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der
öentlichen Hand
-8.922,8 -11.713,1
Rückstellungen 45.017,4 42.528,8
Verbindlichkeiten 1.531,8 321,1
Betrag Gesamtdierenzen 72.717,2 67.980,6
Daraus resultierende aktive latente
Steuern per 31.12. (25%)
18.179,3 16.995,2

Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen.

Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 19.893,5 (31. Dezember 2018: TEUR 23.245,0) im Posten Finanzanlagen enthalten.

Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).

Entwicklung der latenten Steuern 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) 16.995,2 16.107,7
Zugang aus Teilbetrieb Zellstotechnik 113,1 0,0
Erfolgswirksame Veränderung 1.071,1 887,4
Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) 18.179,3 16.995,2

Passiva

Eigenkapital

Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2019 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2018: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2018: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.

Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.

Ebenfalls mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 20. April 2016 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.

Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2019 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.

Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeossen sind.

Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Zuschüsse der öentlichen Hand

Die Investitionszuschüsse der öentlichen Hand einschließlich der Emissionszertikate werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öentlichen Hand ersichtlich.

Die Auösung der Investitionszuschüsse der öentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird oen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:

2019 Rückstellungen für Stand
31.12.2018
Verbrauch Auösung ZuführungUmgliederung Stand
31.12.2019
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Drohende Verluste 11.384,2 -1.148,0 -1.616,6 6.129,1 0,0 14.748,8
Schadensfälle 6.000,0 0,0 -6.000,0 321,8 0,0 321,8
Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen 6.072,9 -5.839,7 -233,1 4.229,5 0,0 4.229,4
Jubiläumsgelder 13.348,6 -1.385,0 0,0 4.116,7 0,0 16.080,2
Sonderzahlungen 25.263,5 -25.223,3 0,0 16.852,6 0,0 16.892,8
Resturlaube 10.480,7 -10.422,9 0,0 10.516,8 0,0 10.574,7
Sonstige Personalaufwendungen 10.183,2 -8.868,9 -171,0 7.146,5 0,0 8.289,8
Übrige 4.890,3 -4.416,6 -290,7 5.120,7 0,0 5.303,7
Gesamt 87.623,4 -57.304,3 -8.311,4 54.433,7 0,0 76.441,3
2018 Rückstellungen für Stand
31.12.2017
Verbrauch Auösung ZuführungUmgliederung Stand
31.12.2018
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Drohende Verluste 12.728,8 -1.574,5 -278,4 508,3 0,0 11.384,2
Schadensfälle 6.150,0 0,0 -150,0 0,0 0,0 6.000,0
Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen 5.033,6 -4.964,4 -69,1 6.072,9 0,0 6.072,9
Jubiläumsgelder 12.935,9 -971,9 0,0 1.384,6 0,0 13.348,6
Sonderzahlungen 26.403,4 -26.394,1 -5,8 25.260,0 0,0 25.263,5
Resturlaube 7.758,8 -7.714,1 0,0 10.436,0 0,0 10.480,7
Sonstige Personalaufwendungen 9.250,0 -6.450,8 -104,9 7.488,9 0,0 10.183,2
Übrige 4.848,7 -3.869,3 -398,8 4.309,7 0,0 4.890,3
Gesamt 85.109,3 -51.939,1 -1.007,0 55.460,5 0,0 87.623,4

Die Rückstellungen für drohende Verluste betreen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge und Verpichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen sowie aus Absatzverträgen. TEUR 6.000,0 für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorging und welches die Parteien im Geschäftsjahr 2019 beendet haben.

Die Rückstellungen für Schadensfälle betrafen im Vorjahr vor allem Verpichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassten insbesondere die Vorsorge in Höhe von Die übrigen Rückstellungen betreen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertikate.

Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:

2019 Rückstellungen für Pensionen Abferti
gungen
Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2018 24.786,1 57.508,3 13.348,6
Zugang aus Teilbetrieb
Zellstotechnik
0,0 899,3 115,0
Periodenaufwand 3.577,2 7.040,2 4.001,6
Auszahlungen -2.280,0 -5.407,7 -1.385,0
Rückstellung zum 31.12.2019 26.083,3 60.040,2 16.080,2
Wert nach § 14 EStG 15.078,4 34.779,8 9.029,3
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender Dienstzeitaufwand 8,4 1.980,2 737,9
Zinsaufwand 404,3 943,2 232,5
Versicherungs
mathematischer Verlust (+)/
Gewinn (-)
3.164,6 4.116,8 3.031,3
Periodenaufwand 3.577,2 7.040,2 4.001,6
Annahmen zur Berechnung der
erwarteten leistungsorientierten
Ansprüche zum 31.12.2019:
Diskontierungszinssatz 0,90 % 1,00 % 1,10 %
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00 %
- -
Gehaltssteigerung 2,50 % 2,50 % 2,50 %
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/
Schwerarbeiter
60/63/57
Jahre
60/63/57
Jahre
60/63/57
Jahre
Fluktuationsabschlag - - 0,67-3,50 %
2018 Rückstellungen
für
Pensionen Abferti
gungen
Jubiläums
gelder
TEUR TEUR TEUR
In der Bilanz erfasste Werte:
Rückstellung zum 31.12.2017 26.078,0 58.384,2 12.935,9
Periodenaufwand 967,8 3.840,4 1.384,6
Auszahlungen -2.259,7 -4.716,3 -971,9
Rückstellung zum
31.12.2018
24.786,1 57.508,3 13.348,6
Wert nach § 14 EStG 14.770,1 35.431,6 8.317,1
Aufwand im Geschäftsjahr:
Laufender
Dienstzeitaufwand
8,3 2.045,6 688,3
Zinsaufwand 375,3 906,8 200,5
Versicherungs
mathematischer Verlust (+)/
Gewinn (-)
584,1 888,1 495,9
Periodenaufwand 967,8 3.840,4 1.384,6
Annahmen zur Berechnung
der erwarteten
leistungsorientierten
Ansprüche zum 31.12.2018:
Diskontierungszinssatz 1,70 % 1,70 % 1,80 %
Pensionssteigerung 0,00/2,50/
3,00 %
- -
Gehaltssteigerung 2,50 % 2,50 % 2,50 %
Pensionseintrittsalter
Frauen/Männer/
58/63/57 58/63/57 58/63/57

Mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 ist der Teilbetrieb Lenzing Zellstotechnik (LTZ) von der Lenzing Technik GmbH in die Lenzing AG eingebracht worden. Dabei wurden Personalverpichtungen für die betroenen Mitarbeiter/innen übernommen.

Schwerarbeiter Fluktuationsabschlag - - 0,00-4,34 %

Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.

Jahre

Jahre

Jahre

Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.

Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden im Geschäftsjahr die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet. Der Eekt aus der Anwendung der neuen Sterbetafeln betrug im Geschäftsjahr 2018 TEUR 849,2 und wurde 2018 vollständig in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.

Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung der unternehmensspezischen Fluktuationsraten. Diese werden nach Dienstjahren gestaelt ermittelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die leistungsorientierten Abfertigungspläne werden dabei nur Austritte mit Abfertigungsanspruch berücksichtigt.

In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.

Den leistungsorientierten Pensionsverpichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".

Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.

Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt. In der Lenzing AG besteht eine Umwandlungsoption für die Mitarbeiter, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können.

Die Verpichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststomaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter/innen der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.

Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:

Verbindlichkeiten 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen 222.500,0 13.500,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 68.000,0 16.000,0
Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten 1.407,6 1.353,5
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
0,0 7.000,0
Gesamt 291.907,6 37.853,5

Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen stellen sich wie folgt dar:

Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2019

Fälligkeit Ursprungs
laufzeit
Buchwert Verzinsung
bis Jahre TEUR
2020/05 5 14.500,0 x
2020/05 5 9.000,0 variabel
Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr 23.500,0
2022/05 7 20.000,0 x
2022/05 7 42.000,0 variabel
2022/11 10 35.000,0 x
2024/12 5 120.000,0 x
2024/12 5 86.562,5 variabel
2025/05 10 13.500,0 x
2026/12 7 72.500,0 x
2026/12 7 109.500,0 variabel
2029/12 10 4.500,0 variabel
2029/12 10 9.500,0 x
2034/12 15 13.000,0 x
Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr 526.062,5
549.562,5

Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2018

Fälligkeit Ursprungs
laufzeit
Buchwert Verzinsung
bis Jahre TEUR
2019/11 7 34.000,0 x
Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr 34.000,0
2020/05 5 14.500,0 x
2020/05 5 9.000,0 variabel
2022/05 7 20.000,0 x
2022/05 7 42.000,0 variabel
2022/11 10 35.000,0 x
2025/05 10 13.500,0 x
Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr 134.000,0
168.000,0

Im Geschäftsjahr 2019 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 375.000 und TUSD 45.000 (Buchwert TEUR 40.562,5). Es wurde eine Laufzeit von 5 bis 15 Jahren mit xer und variabler Verzinsung vereinbart. Im Vorjahr wurden keine Schuldscheindarlehen begeben.

Von den bestehenden Schuldscheinen hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2019 TEUR 34.000,0 (2018: TEUR 29.000,00) planmäßig zurückgezahlt.

Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 272.598,3 (31. Dezember 2018: TEUR 203.869,6) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreen TEUR 13.349,1 (31. Dezember 2018: TEUR 13.092,5) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 475,4 (31. Dezember 2018: TEUR 286,9) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 21.211,7 (31. Dezember 2018: TEUR 1.544,8) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31. Dezember 2018: TEUR 52.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten nanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 15.629,0 (31. Dezember 2018: TEUR 16.276,1) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreen TEUR 4.665,6 (31. Dezember 2018: TEUR 4.909,5) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:

Haftungsverhältnisse 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den
Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG
für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe
der Abwasserreinigungsanlage
286,6 286,6
Haftungsübernahmen für verbundene
Unternehmen
86.920,5 84.961,2
Haftungsübernahmen gegenüber Dritten 11.269,0 11.100,0
Gesamt 98.476,1 96.347,8

Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre nanziellen Verpichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG gekündigt werden.

Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre nanziellen Verpichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.

Des Weiteren bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die Lenzing (Thailand) Co., Ltd. ihre nanziellen Verpichtungen aus abgeschlossenen Lieferverträgen (bis max. THB 11,5 Mio.) und Bankverpichtungen (bis max.USD 36 Mio. und EUR 16 Mio.) erfüllt.

Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zum 31. Dezember 2019 der Lenzing AG zu entnehmen.

Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroen wurde.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:

Umsatzerlöse nach Märkten 2019 2018
TEUR TEUR
Österreich 110.496,6 127.981,1
Europa inkl. Türkei ohne Österreich 404.712,3 401.732,2
Asien 385.374,2 380.700,1
Amerika 48.624,6 44.882,8
Sonstige 16.409,4 24.850,2
Gesamt 965.617,1 980.146,3
Umsatzerlöse nach Bereichen 2019 2018
TEUR TEUR
Fibers 794.977,0 778.193,5
Pulp, Energy, Sonstige 170.640,1 201.952,8
Gesamt 965.617,1 980.146,3

Sonstige betriebliche Erträge

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:

Übrige sonstige betriebliche Erträge 2019 2018
TEUR TEUR
Forschungsprämie 9.402,0 4.747,4
Beiträge des österreichischen
Forschungsförderungsfonds
3.275,1 4.229,5
Auösung von Wertberichtigungen 1.750,0 1,2
Auösung von Zuschüssen
(Emissionszertikaten)
710,8 917,1
Versicherungserträge 0,0 2.561,4
Übrige 6.161,2 3.218,9
Gesamt 21.299,1 15.675,6

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2019 2018
TEUR TEUR
Beitragsorientierte Pläne
(Pensionskassenbeiträge)
1.662,6 1.508,9
Leistungsorientierte Pläne 3.429,7 821,6
Gesamt 5.092,2 2.330,4

Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2019
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 162,8 151,6
Ehemalige Mitglieder und deren
Hinterbliebene
2.193,5 -231,9
Leitende Arbeitnehmer/innen 76,7 99,7
Andere Arbeitnehmer/innen 2.659,2 2.311,0
Gesamt 5.092,2 2.330,4

Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen) in Höhe von TEUR 674,6 (2018: TEUR 652,8) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 147,6 (2018: TEUR 146,2) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen der Rückstellung für Abfertigungen) setzen sich wie folgt zusammen:

Aufwendungen für 2019
2018
TEUR TEUR
Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) 7.231,5 4.411,9
Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen
1.984,1 1.735,3
Gesamt 9.215,6 6.147,2

Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2019
2018
TEUR TEUR
Mitglieder des Vorstandes
Aktive Mitglieder 104,5 84,0
Leitende Arbeitnehmer/innen -335,3 288,0
Andere Arbeitnehmer/innen 9.446,4 5.775,2
Gesamt 9.215,6 6.147,2

Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auösungen) verteilen sich wie folgt:

Aufwendungen für 2019 2018
TEUR TEUR
Löhne 1.071,8 218,1
Gehälter 1.967,2 830,2
Soziale Aufwendungen 962,5 336,2
Gesamt 4.001,6 1.384,6

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 73.464,4 (2018: TEUR 66.680,5).

Die Erträge aus der Auösung der Investitionszuschüsse der öentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 811,4 (2018: TEUR 737,9).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:

Übrige sonstige betriebliche
Aufwendungen
2019 2018
TEUR TEUR
Vertriebsaufwendungen
(inkl. Werbeaufwendungen)
53.380,2 48.384,2
Instandhaltungen und Fremdleistungen 31.969,1 31.498,3
Konzernleistungen 30.269,5 20.666,3
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 15.672,4 16.673,3
Reise- und Fahrtkosten 7.289,9 6.905,7
Schulung der Belegschaft 5.053,3 4.891,8
Abfallentsorgung 4.040,5 4.016,1
Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge 4.860,8 3.788,8
Versicherungsaufwendungen 4.071,3 3.705,7
Fremdwährungsdierenzen 2.202,8 948,8
Sonstige Aufwendungen 17.809,4 17.504,5
Gesamt 176.618,9 158.983,5

In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für Patente, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen betreen im Wesentlichen Dividenden der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 63.000,0 (2018: TEUR 60.000,0), der Lenzing Fibers Holding GmbH von TEUR 25.000,0 (2018: TEUR 15.000,0) und der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 375,0 (2018: TEUR 495,0). Ebenfalls sind Dividenden von der Avit Investments Limited in Höhe von TEUR 10.596,0 (2018: TEUR 0,0) und der Penique S.A. in Höhe von TEUR 3.532,0 (2018: TEUR 0,0) enthalten.

In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 2.708,8 (2018: TEUR 1.578,8) erfasst.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 900,8 (2018: TEUR 862,1) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 120,8 (2018: TEUR 285,5).

Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Zuschreibung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 3.419,4 (2018: TEUR 0,0) sowie Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 83,2 (2018: TEUR 0,0). Im Vorjahr waren im Wesentlichen Erträge aus der Zuschreibungen zu verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 1.715,0 und Fremdwährungskursgewinne enthalten.

Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Fremdwährungsverluste in Höhe von TEUR 457,1 (2018: TEUR 0,0) sowie Abschreibungen von Ausleihungen und zugehörigen Zinsforderungen in Höhe von TEUR 268,6 (2018: TEUR 5.385,0). Im Vorjahr waren auch Abschreibungen von Beteiligungen in Höhe von TEUR 746,4 enthalten.

Einbringungsverlust

Der Einbringungsverlust in Höhe von TEUR 1.368,8 (2018: TEUR 0,0) resultiert aus der Einbringung des Teilbetriebs Zellsto technik von der indirekten Tochtergesellschaft Lenzing Technik GmbH in die Lenzing AG. Die Einbringung erfolgte mit Wirkung 1. Jänner 2019 unter Anwendung der Buchwertfortführung. Dabei wurden insbesondere die Personalverpichtungen für die betroenen Mitarbeiter/innen übernommen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und vom

Ertrag 2019 2018
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung 36.900,2 32.778,0
Steuergutschrift vom Gruppenträger -687,6 -385,8
Steuerumlagen der Gruppenmitglieder -16.026,2 -10.825,6
Steuerumlagen an Gruppenmitglieder 42,5 1.377,1
Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 196,3 185,0
Gesamt 20.425,2 23.128,6

In der Position Steuergutschrift vom Gruppenträger sind auch Beträge aus Vorperioden enthalten; dies führt im Geschäftsjahr 2019 zu einem Steuerertrag in Höhe von TEUR 687,6 (2018: TEUR 385,8).

Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.

Angaben zu sonstigen nanziellen Verpichtungen und außerbilanziellen Geschäften

Verpichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:

Nutzungsverpichtungen 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Im Folgejahr 4.191,9 3.259,1
In den folgenden fünf Jahren 10.400,3 6.950,9

Verpichtungen aus oenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:

Bestellobligo 31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Bestellobligo für Investitionsvorhaben 41.203,9 32.859,7
Davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3.364,7 160,7

Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeiter/innen der Lenzing Fibers (Grimsby) Limited hat sich die Lenzing AG verpichtet, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten.

Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend nanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.

Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2019 TEUR 1.201,2 (31. Dezember 2018: TEUR 1.853,8).

Für die zukünftigen Eigenkapitaleinschüsse der Lenzing AG in die LD Celulose S.A. in den Jahren 2020 bis 2022 bestehen Bankgarantien in Höhe von TEUR 295.648. Diese Bankgarantien waren zum 31. Dezember 2019 nicht gezogen.

Verkauf von Forderungen / Factoring

Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2019 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 50.000,0 (31. Dezember 2018: TEUR 50.000,0). Diese sind seit dem Geschäftsjahr 2017 stillgelegt.

Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten

Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte sowie Zinswährungsderivate als Sicherungsgeschäfte ein, um Zins- und Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Devisentermingeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreenden Fremdwährung festgelegt. Die Zinswährungsderivate dienen zur Absicherung des Zins- und Währungsrisikos eines im Geschäftsjahr 2019 begebenen Schuldscheindarlehens in USD mit variabler Verzinsung.

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte und Zinswährungsderivate:

31.12.2019
Beizulegender Wert 2
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale1 Sicherungs
zeitraum
positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 941.700 09/2021 161,6 -1.525,9 -533,4 übrige
Rückstellungen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 59.700 06/2020 0,0 -1.794,0 0,0 -
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 213.000 01/2021 69,5 -4,9 0,0 -
Summe 231,1 -3.324,7 -533,4
Zinswährungsderivate
USD-Kauf/EUR-Verkauf USD 65.000 12/2024 165,9 -344,4 0,0 -
Nettoposition -3.272,2

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

31.12.2018
Beizulegender Wert 2
Art der derivativen
Finanzinstrumente
Nominale1 Sicherungs
zeitraum
positiv negativ Buchwert Bilanzposten
FW 1.000 bis TEUR TEUR TEUR
Devisentermingeschäfte
CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf CNY/CNH 857.000 06/2020 149,4 -2.387,8 -381,6 übrige
Rückstellungen
USD-Verkauf/EUR-Kauf USD 178.500 01/2020 439,5 -2.771,4 0,0 -
CZK-Verkauf/EUR-Kauf CZK 203.800 01/2020 15,3 -24,2 0,0 -
Summe 604,2 -5.183,4 -381,6
Nettoposition -4.579,2

1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen

2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG

Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter nanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.

Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläugen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften ausgleichen.

In Anwendung der AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2017 werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften bzw. Zinswährungsderivaten, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungs- bzw. Zinsrisiken gebildet. Liegt eine derartige Bewertungseinheit vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit, bzw. die variabel verzinste Verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft bzw. Zinswährungsswap).

Zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung werden in der Lenzing AG Zinswährungsswaps eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität zwischen den Zinsund Tilgungszahlungen der erhaltenen Schuldscheindarlehen in USD auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden zur Absicherung des Fremdwährungsänderungsrisikos aus der Aufnahme der Schuldscheindarlehen in USD und den Rück- und Zinszahlungen in Fremdwährung sowie des Zinsrisikos, welches aus den variablen Zinszahlungen des gesicherten Grundgeschäfts resultiert, festgelegt. Die ineektiven Anteile der Derivate werden, sofern negativ, als Drohverlust rückgestellt (per 31. Dezember 2019: TEUR 0,0). Die Bestimmung der Ineektivität erfolgt unterAnwendung der Dollar-Oset-Methode unter Rückgri auf ein hypothetisches Derivat.

Bei Devisentermingeschäften werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläuge, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung). Im Jahresabschluss 2019 wurde eine Rückstellung für drohende Verluste für negative Marktwerte von Derivaten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten in Höhe von TEUR 533,4 (31. Dezember 2018: TEUR 381,6) gebildet. Zum 31. Dezember 2019 wurde auf eine Drohverlustrückstellung aus kurzfristigen Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 2.791,3 (31. Dezember 2018: TEUR 4.801,8) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläugen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.

Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.

An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.

Organe und Arbeitnehmer/innen

Durchschnittliche Zahl der
Mitarbeiter/innen (Köpfe) 2019 2018
Angestellte 1.277 1.187
Arbeiter/innen 1.567 1.510
Gesamt 2.844 2.697

Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG

Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge x und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:

Laufende Bezüge x und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstands (aufgewendet) TEUR

Dr. Stefan Doboczky,
MBA
Robert van de Kerkhof,
MBA
Mag. Thomas Obendrauf,
MBA
Dr. Heiko Arnold1 Summe
2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018
Laufende Bezüge
x
853,6 777,9 462,5 437,2 412,2 397,2 412,5 397,5 2.140,9 2.009,8
Laufende Bezüge
variabel
153,9 588,3 132,4 213,0 130,0 250,2 228,0 272,0 644,3 1.323,5
Summe 1.007,5 1.366,2 594,9 650,2 542,2 647,4 640,6 669,5 2.785,2 3.333,3

1) Mitglied des Vorstandes bis 1. Dezember 2019.

Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2019 von insgesamt TEUR 2.785,2 (2018: TEUR 3.333,3) betreen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge x und variabel). Ferner wurden

den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 267,3 (2018: TEUR 235,7) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen und anderen vertraglichen Ansprüchen im Geschäftsjahr 2019 um TEUR 1.757,0 aufwandswirksam erhöht (2018: TEUR 1.940,5). Davon betreen TEUR 956,7 (2018: TEUR 1.940,5) andere langfristig fällige Leistungen und TEUR 800,3 (2018: TEUR 0,0) Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Die Verträge aller vier Vorstände wurden im Jänner 2019 neu verfasst, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile. Die neue Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttung – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteiles erfolgt in Tranchen jeweils nach Ablauf des entsprechenden Berechnungszeitraumes, unabhängig von einer Verlängerung des Vorstandsmandates. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung eingestuft.

Für die Erfüllung noch bestehender Ansprüche aus langfristigen Bonusmodellen im Rahmen von Altverträgen wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2019 eine Rückstellung gebildet (andere langfristige fällige Leistungen).

Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2019 TEUR 858,0 (2018: TEUR 906,0).

Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):

Vergütung des Managements in
Schlüsselpositionen (aufgewendet)
TEUR
2019 2018
Vergütung des Vorstandes
Kurzfristig fällige Leistungen 2.785,2 3.333,3
Andere langfristig fällige Leistungen 956,7 1.940,5
Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
267,4 235,7
Leistungen aus Anlass der Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
800,3 0,0
Vergütung des Vorstandes 4.809,6 5.509,4
Vergütung des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen 858,0 906,0
Summe 5.667,5 6.415,4

Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattndet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2019 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröentlicht.

Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).

Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 2.193,5 (2018: Erträge in Höhe von TEUR 231,9) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2019 TEUR 7.561,7 (31. Dezember 2018: TEUR 6.151,6).

Honorare des Abschlussprüfers

Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzten sich wie folgt zusammen:

Aufgewendete Honorare des

Abschlussprüfers 2019 2018
TEUR TEUR
Prüfung des Jahresabschlusses
(inkl. Konzernabschluss)
278,4 264,5
Andere Bestätigungsleistungen 152,6 120,9
Sonstige Leistungen 95,6 36,6
Gesamt 526,6 422,0

Angaben zur Gruppenbesteuerung

Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG.

Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis eektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Bei nachträglichen Abweichungen des Steuererfordernisses werden die Steuerverrechnungen gegenüben den Gruppenmitgliedern angepasst.

Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.

Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2019 (inklusive Beträge aus Vorperioden) eine Steuergutschrift in Höhe von TEUR 687,6 (2018: TEUR 385,8) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2019 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger in Summe von TEUR 21.274,6 (2018: TEUR 39.250,5).

Zum 31. Dezember 2019 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 13.398,4 gegenüber dem Gruppenträger. Diese wird im Bilanzposten "Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen (31. Dezember 2018: Forderung gegenüber verbundene Unternehmen TEUR 2.391,2).

Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.

Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2019

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in
Prozent
Eigenkapital
31.12.2019
Jahres
überschuss/
fehlbetrag
2019
TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 80.613,84 443,94
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 144,44 8,54
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 1.401,4 835,5
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.010,33 -31,53
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk
Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 43.796,41 3.458,01
LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 6.762.346 100,00 368,74 -622,54
LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 177.452.357 50,00 42.667,54 -588,24
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 2.307.364.400 100,00 27.257,64 -627,24
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China HKD 16.000.000 100,00 4.474,34 100,64
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 18.230,34 704,14
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 200.485,9 24.912,9
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 140,93 17,73
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 619,64 58,84
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.000 1.173.036 96,48 7.090,54 -46,04
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 7.648,35 2.492,65
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 191,34 -116,34
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 25.682,04 25,94
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.738,93,5 -108,13,5
PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 261.139,44 -11.526,44
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 114.620,3 46.464,5
RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 81,0 0,8
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H.,
Wien
EUR 36.336 25,00 -13,05 -26,45

1) 2018

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläug

Direkte Beteiligungen zum 31.12.2018

Beteiligung Währung Nennkapital Anteil in
Prozent
Eigenkapital
31.12.2018
Jahres
überschuss/
fehlbetrag
2018
TEUR TEUR
Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos USD 2.201.000 100,00 90.085,74 387,34
Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei EUR 6.639 100,00 135,94 -0,74
BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing EUR 43.604 75,00 1.065,9 624,3
EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland EUR 2.000.000 20,00 2.041,73 -37,03
European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland EUR 25.000 95,00 -22.944,33,6 n.a.6
Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk
Vöcklabruck, Lenzing
EUR 1.155.336 99,90 40.378,91 3.086,11
LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 6.762.346 100,00 974,74 -587,14
LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien BRL 42.939.357 50,00 13.668,54 20,44
Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand THB 1.041.000.000 100,00 27.140,34 -627,24
Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China HKD 16.000.000 100,00 4.267,94 398,54
Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China USD 200.000 100,00 16.673,14 2.348,44
Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing EUR 35.000 100,00 171.339,9 13.705,3
Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland EUR 25.000 100,00 123,33 17,53
Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA USD 10.000 100,00 544,84 136,24
Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien INR 1.000 1.166.176 96,45 6.841,94 -153,54
Lenzing Papier GmbH, Lenzing EUR 35.000 40,00 5.155,75 195,65
Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur EUR 1.000.000 100,00 326,44 264,54
Penique S.A., Panama, Panama USD 5.000 100,00 29.028,24 146,24
PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien IDR 1.000 2.500.000 40,00 4.550,13,5 253,13,5
PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien IDR 1.000 72.500.000 44,272 265.607,84 -7.879,84
Pulp Trading GmbH, Lenzing EUR 40.000 100,00 128.555,7 77.011,5
RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing EUR 36.336 50,00 80,2 1,0
WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien EUR 36.336 25,00 17,45 -56,65

1) 2017

2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.

3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.

4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläug

6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2017. Die Gesellschaft bendet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.

Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2019

EUR
Das Geschäftsjahr 2019 endet mit einem
Jahresüberschuss von
171.513.205,94
nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von -144.963.205,94
und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2018 von 0,00
verbleibt ein Bilanzgewinn von
Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des
Bilanzgewinnes vor:
26.550.000,00
Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem
Betrag von EUR 1,00 je Aktie auf das
dividendenberechtigte Grundkapital von
EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien
26.550.000,00
Auf neue Rechnung werden vorgetragen 0,00

Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 22. April 2020 bei der

UniCredit Bank Austria AG Rothschildplatz 1 1020 Wien

Die Aktien werden ab 20. April 2020 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

  • Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12. April 2018) Vorsitzender (seit 17. April 2019)
  • Dr. Veit Sorger Stellvertretender Vorsitzender
  • Mag. Helmut Bernkopf
  • Dr. Christian Bruch (seit 17. April 2019)
  • Dr. Stefan Fida (seit 17. April 2019)
  • Dr. Felix Fremerey (seit 12. April 2018)
  • KR Dr. Franz Gasselsberger, MBA
  • Mag. Patrick Prügger
  • Dr. Astrid Skala-Kuhmann
  • Dr. Hanno Bästlein (bis 17. April 2019) Vorsitzender
  • Dr. Christoph Kollatz (bis 17. April 2019) Stellvertretender Vorsitzender (seit 12. April 2018)
  • Dr. Felix Strohbichler Stellvertretender Vorsitzender (bis 12. April 2018)
  • Dr. Josef Krenner (bis 12. April 2018)

Vom Betriebsrat delegiert

  • Johann Schernberger Vorsitzender des Konzernbetriebsrates Vorsitzender des Betriebsausschusses Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Georg Liftinger Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses
  • Helmut Kirchmair Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates
  • Herbert Brauneis Stellvertretender Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates (seit 12. April 2018)
  • Ing. Daniela Födinger Stellvertretende Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrates

Mitglieder des Vorstandes

  • Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Ocer (CEO) Vorstandsvorsitzender
  • Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer (CCO) Mitglied des Vorstandes
  • Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer (CFO) Mitglied des Vorstandes
  • Dipl.-Ing. Stephan Siela Chief Technology Ocer (CTO) Mitglied des Vorstandes (seit 1. März 2020)
  • Dipl.-Ing. Christian Skilich Mitglied des Vorstandes (ab 1. Juni 2020)
  • Dr. Heiko Arnold Chief Technology Ocer (CTO) Mitglied des Vorstandes (bis 1. Dezember 2019)

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Dezember 2019 haben die Lenzing Gruppe und die Duratex-Gruppe bekannt gegeben, ein Zellstowerk in Brasilien zu bauen. Im Jänner bzw. Februar 2020 hat sich die Duratex-Gruppe vereinbarungsgemäß mit 49% an der LD Celulose S.A. beteiligt. Die Lenzing AG verfügt über die 51%-Mehrheit und beherrscht somit weiterhin dieses vollkonsolidierte Tochterunternehmen. Im Zuge der Transaktion wurden Vermögenswerte in der Größenordnung von umgerechnet ca. EUR 100 Mio. eingebracht. Der Abschluss der entsprechenden Finanzierungsverträge wird derzeit im 2. Quartal 2020 erwartet.

Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Lenzing, am 3. März 2020 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA

Chief Executive Ocer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Siela Chief Technology Ocer Mitglied des Vorstandes

Entwicklung des Anlagevermögens

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

Anschaungskosten
Anschaungs- bzw.
Herstellungskosten
Zugänge Umbuchungen Abgänge Anschaungs- bzw.
Herstellungskosten
01.01.2019 2019 2019 2019 31.12.2019
I. Immaterielle Vermögensgegenstände EUR EUR EUR EUR EUR
1. Rechte 63.246.241,96 2.914.542,74 0,00 -3.681.891,03 62.478.893,67
2. Firmenwert 650.240,60 0,00 0,00 0,00 650.240,60
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 63.896.482,56 2.914.542,74 0,00 -3.681.891,03 63.129.134,27
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
a) Wohngebäude
Grundwert 3.330.897,93 0,00 0,00 0,00 3.330.897,93
Gebäudewert 3.264.502,76 0,00 0,00 0,00 3.264.502,76
b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und
andere Baulichkeiten
Grundwert 1.683.122,57 0,00 0,00 0,00 1.683.122,57
Gebäudewert 269.289.870,41 7.280.625,51 16.978.027,64 -38.916,17 293.509.607,39
c) Unbebaute Grundstücke 2.631.751,85 0,00 0,00 0,00 2.631.751,85
280.200.145,52 7.280.625,51 16.978.027,64 -38.916,17 304.419.882,50
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.442.370.279,64 63.225.131,58 47.447.534,32 -4.079.833,29 1.548.963.112,25
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 79.178.096,11 9.035.916,741 1.252.216,18 -2.014.682,581 87.451.546,45
4. Anlagen in Bau 73.238.228,03 33.602.975,62 -59.768.045,79 0,00 47.073.157,86
5. Geleistete Anzahlungen 5.909.732,35 4.809.523,86 -5.909.732,35 0,00 4.809.523,86
Summe Sachanlagen 1.880.896.481,65 117.954.173,31 0,00 -6.133.432,04 1.992.717.222,92
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 359.021.184,62 69.360.967,62 0,00 -12.415.440,00 415.966.712,24
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 97.171.289,34 36.918.004,05 0,00 -19.849.157,42 114.240.135,97
3. Beteiligungen 14.611.784,63 15.057.217,43 0,00 0,00 29.669.002,06
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 19.435.944,67 0,00 0,00 -4.117.012,33 15.318.932,34
5. Sonstige Ausleihungen 18.380.423,28 1.310.457,61 0,00 -1.690.132,17 18.000.748,72
Summe Finanzanlagen 508.620.626,54 122.646.646,71 0,00 -38.071.741,92 593.195.531,33
2.453.413.590,76 243.515.362,76 0,00 -47.887.064,99 2.649.041.888,52

1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 552.319,80.

kumulierte Abschreibung Buchwert
Abschreibungen
kumuliert
Abschreibungen Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Abschreibungen
kumuliert
Buchwert Buchwert
01.01.2019 2019 2019 2019 2019 31.12.2019 31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
58.697.638,37 2.324.531,99 0,00 0,00 -3.621.059,28 57.401.111,08 5.077.782,59 4.548.603,59
244.807,96 43.349,38 0,00 0,00 0,00 288.157,34 362.083,26 405.432,64
58.942.446,33 2.367.881,37 0,00 0,00 -3.621.059,28 57.689.268,42 5.439.865,85 4.954.036,23
0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 3.330.897,89 3.330.897,89
1.087.874,22 61.600,50 0,00 0,00 0,00 1.149.474,72 2.115.028,04 2.176.628,54
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.683.122,57 1.683.122,57
137.397.356,57 7.869.043,01 0,00 0,00 -38.916,17 145.227.483,41 148.282.123,98 131.892.513,84
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.631.751,85 2.631.751,85
138.485.230,83 7.930.643,51 0,00 0,00 -38.916,17 146.376.958,17 158.042.924,33 141.714.914,69
1.039.504.043,66 55.213.221,09 0,00 0,00 -4.079.324,40 1.090.637.940,35 458.325.171,90 402.866.235,98
58.240.836,79 7.952.669,441 0,00 0,00 -2.005.916,041 64.187.590,19 23.263.956,26 20.937.259,32
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 47.073.157,86 73.238.228,03
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.809.523,86 5.909.732,35
1.236.230.111,28 71.096.534,04 0,00 0,00 -6.124.156,61 1.301.202.488,71 691.514.734,21 644.666.370,37
23.267.999,68 0,00 0,00 0,00 -12.415.440,00 10.852.559,68 405.114.152,56 335.753.184,94
1.524.499,14 414.213,97 0,00 0,00 0,00 1.938.713,11 112.301.422,87 95.646.790,21
2.743.763,71 0,00 0,00 0,00 0,00 2.743.763,71 26.925.238,35 11.868.020,92
1.807.007,25 0,00 -15.600,00 0,00 -773.202,90 1.018.204,35 14.300.727,99 17.628.937,42
7.830.036,68 24.352,55 -3.419.426,00 0,00 0,00 4.434.963,23 13.565.785,49 10.550.386,60
37.173.306,46 438.566,52 -3.435.026,00 0,00 -13.188.642,90 20.988.204,08 572.207.327,26 471.447.320,09
1.332.345.864,07 73.902.981,93 -3.435.026,00 0,00 -22.933.858,79 1.379.879.961,21 1.269.161.927,32 1.121.067.726,69

Entwicklung der Zuschüsse der öentlichen Hand

für den Zeitraum 01. Jänner 2019 bis 31. Dezember 2019

Zuschüsse der öentlichen Hand Stand am
01.01.2019
Zugang Abgang Auösung Umbuchung Stand am
31.12.2019
A. Investitionszuschüsse EUR EUR EUR EUR EUR EUR
I. Investitionszuschüsse der
öentlichen Hand
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten, einschließlich der
Bauten auf fremdem Grund
1.235.033,52 0,00 0,00 0,00 0,00 1.235.033,52
2. Technische Anlagen und Maschinen 6.425.965,97 450.000,00 0,00 -811.444,10 0,00 6.064.521,87
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
465.688,54 0,00 0,00 0,00 0,00 465.688,54
8.126.688,03 450.000,00 0,00 -811.444,10 0,00 7.765.243,93
II. Emissionszertikate 6.192.587,42 6.198.903,36 -551.533,32 -710.805,00 0,00 11.129.152,46
14.319.275,45 6.648.903,36 -551.533,32 -1.522.249,10 0,00 18.894.396,39

Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der

Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing,

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruichen Pichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) sowie der Ausleihungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochterunternehmen

Siehe Anhang unter Erläuterungen zur Bilanz Abschnitt "Finanzanlagen".

Das Risiko für den Abschluss

Auf Grund des Brandes im Geschäftsjahr 2018 in einem Werk der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH Gruppe ("EFB"), der im Vorjahr erfassten außerplanmäßige Abschreibung sowie dem fortschreitenden Wiederaufbau lag auch im aktuellen Geschäftsjahr 2019 ein Anhaltspunkt für eine Wertänderung vor. Der in Folge durchgeführte Wertminderungstest ergab eine ausreichende Deckung des Beteiligungsbuchwertes.

Zudem wurde überprüft, ob sich bei den Ausleihungen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) im Vergleich zum Vorjahr eine Wertänderung ergeben hat. Auf Basis der durchgeführten Bewertung wurde eine Zuschreibung in Höhe von 3,4 Mio EUR erfasst.

Die Bewertung von Beteiligungen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie insbesondere die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes von Ausleihungen erfordert zudem Einschätzungen zu den Rückzahlungen der Schuldner. Die den Bewertungsmodellen zugrundeliegenden Annahmen sind in hohem Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.

Für den Jahresabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertungsergebnisse und damit den Wertansatz von Beteiligungen und Ausleihungen in der Bilanz und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Wir haben den vom Unternehmen erstellten Wertminderungstest für die Beteiligung sowie die Bewertungsmodelle zu den Ausleihungen unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt:

  • Zur Beurteilung der Angemessenheit der dem Beteiligungsbewertungsmodell zugrunde gelegten Planungsdaten haben wir diese anhand der aus den im Rahmen der Gesellschaftersitzungen der Beteiligungsgesellschaft zur Verfügung gestellten Unterlagen und den Gesprächen mit dem Management der Lenzing Aktiengesellschaft gewonnenen Informationen gewürdigt.
  • Darüber hinaus haben wir die Methodik des durchgeführten Wertminderungstests, der Annahmen zur Festlegung der Wachstumsrate sowie der Ermittlung der Diskontierungszinssätze nachvollzogen und beurteilt, ob diese den Grundsätzen der Bewertung entsprechen.
  • Zur Beurteilung der Angemessenheit, der in den Bewertungsmodellen der Ausleihungen zugrunde gelegten Annahmen über Rückzahlungen haben unsere Bewertungsspezialisten die methodische und rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas sowie die herangezogenen Kapitalkosten überprüft.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

● Wir identizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öentliche Interesse übersteigen würden.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den diesbezüglichen Bestätigungsvermerk.

Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.

In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.

Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. April 2019 als Abschlussprüfer gewählt und am 3. Juni 2019 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr beauftragt.

Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.

Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.

Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.

Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.

Linz, am 3. März 2020

KPMG Austria GmbH

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Gabriele Lehner

Wirtschaftsprüfer

Die Veröentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Erklärung des Vorstandes

Erklärung des Vorstandes gemäß § 124 (1) Z 3 Börsegesetz

Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2019 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.

Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.

Lenzing, am 3. März 2020 Lenzing Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stefan Doboczky, MBA

Chief Executive Ocer Vorstandsvorsitzender

Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer Mitglied des Vorstandes

Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Ocer Mitglied des Vorstandes

Dipl.-Ing. Stephan Siela Chief Technology Ocer Mitglied des Vorstandes

www.lenzing.com

Impressum

Eigentümer & Herausgeber Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com

Konzeption, Redaktion Filip Miermans, Daniel Winkelmeier (Lenzing Gruppe) Ute Greutter (UKcom Finance)

Layout und Gestaltung ElectricArts Werbeagentur GmbH

Textseiten 4-36, 40-70 Inhouse produziert mit FIRE.sys

Fotos Shutterstock.com/FXQuadro B&C Industrieholding GmbH

Hinweise:

Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.

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