Annual Report • Mar 28, 2019
Annual Report
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Jahresfinanzbericht 2018 Lenzing Gruppe
| Lagebericht 2018 | 4 |
|---|---|
| Allgemeines Marktumfeld | 4 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 6 |
| Geschäftsentwicklung der Segmente | 8 |
| Investitionen | 13 |
| Forschung und Entwicklung | 14 |
| Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren | 15 |
| Risikobericht | 18 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
22 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 24 |
| Ausblick | 26 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
28 |
| Corporate Governance Bericht 2018 | 32 |
| Bericht des Aufsichtsrates | 40 |
| Konzernabschluss 2018 | 42 |
| Inhalt Notes | |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | |
| Konzern-Bilanz | |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 42 43 44 45 46 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 48 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | |
| Bestätigungsvermerk | |
| Erklärung des Vorstandes | |
| Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe | |
| Finanzkalender 2019 | |
| 49 118 122 123 124 |
|
| Einzelabschluss 2018 | |
| Lagebericht 2018 Jahresabschluss 2018 |
125 126 162 |
| Bestätigungsvermerk | 193 |
Die konjunkturelle Stimmung trübte sich 2018 in weiten Teilen der Welt trotz einer anhaltend guten Wirtschaftsentwicklung ein. Gründe dafür waren insbesondere Handelskonflikte und wachsende geopolitische Spannungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte im Jänner 2019 in seinem World Economic Outlook eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und rechnete für das Berichtsjahr 2018 mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent – nach 3,8 Prozent im Jahr davor.
In den Industriestaaten schwächte sich das Wachstum im Vorjahresvergleich auf 2,3 Prozent (2017: 2,4 Prozent) geringfügig ab. Lediglich in den USA führte eine Politik der Steuerimpulse zu einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Eurozone verlor die Konjunktur an Schwung. Vor allem der italienische Haushaltsstreit mit der EU, die Verzögerung von Reformen in Frankreich, ein möglicher ungeordneter Brexit, die Regierungskrise in Deutschland und das politisch aufgeladene Thema der Migration belasteten das Wachstum.
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer erwartete der IWF ebenfalls einen leichten Rückgang des Wirtschaftswachstums von 4,7 Prozent im Jahr 2017 auf 4,6 Prozent im Jahr 2018. Starke internationale Kapitalbewegungen und Turbulenzen an den Währungsmärkten infolge der weiteren Straffung der Geldpolitik in den USA bremsten die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer. In China deutete der Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie erstmals seit 2016 wieder auf eine konjunkturelle Abkühlung hin. Infolge einer Eintrübung der Verbraucherstimmung schwächte sich auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze 2018 stark ab.
Der Weltfasermarkt war im Berichtsjahr von einem Rückgang der Baumwollernte bei gleichzeitiger Angebotsausweitung bei allen anderen Faserarten sowie einem generellen Preisrückgang von Fasermaterialien und Rohstoffen ab Herbst 2018 geprägt. Die weltweite Faserproduktion legte von 104,4 Mio. Tonnen nach vorläufigen Berechnungen um 0,5 Prozent auf 105 Mio. Tonnen zu. Der weltweite Faserverbrauch stieg um 1,2 Prozent auf 106 Mio. Tonnen.
Nach dem starken Anstieg in der Vorsaison wird trotz konstanter Anbaufläche eine Abschwächung des Baumwollangebotes in der Saison 2018/19 um 3 Prozent erwartet. Dies ist eine Folge des kontinuierlichen Preisverfalls ab Mitte 2018 sowie der Ernteausfälle in den USA und in Indien. Die Prognose für den Baumwollverbrauch sieht lediglich ein marginal geringeres Niveau vor (minus 0,3 Prozent). In Summe wird die Nachfrage nach aktuellen Schätzungen das Angebot am Baumwollmarkt im vierten Jahr hintereinander übersteigen, wodurch sich der Abbau von Lagerbeständen, insbesondere in China, weiter fortsetzen wird.
Der Markt für Cellulosefasern aus Holz setzte sein langjähriges Wachstum 2018 weiter fort. Die weltweite Produktion stieg um 3,4 Prozent auf rund 6,7 Mio. Tonnen. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf das höhere Angebot aus Asien zurückzuführen. Strengere Umweltauflagen seitens der Regierung bremsten in den vergangenen Jahren die Produktion in China und lassen ein sukzessives Abschalten von älteren Anlagen in den kommenden Jahren erwarten. Demgegenüber standen substanzielle Erneuerungsinvestitionen und Neukapazitäten im Berichtsjahr, die seit dem 2. Halbjahr 2018 schrittweise angefahren wurden, und auch für 2019 erwartet die Branche deutliche Zusatzkapazitäten.
Fasern aus synthetischen Polymeren verzeichneten 2018 ein im Vergleich zu den Vorjahren schwächeres Wachstum der Produktionsmenge von etwas mehr als 1,5 Prozent. Das Volumen stieg auf rund 66 Mio. Tonnen. Mit Ausnahme von Acrylfasern, die das siebte Jahr in Folge einen Rückgang verzeichneten, konnten alle Fasertypen ihre positive Entwicklung fortsetzen. Die Erzeugung von Polyesterfasern stieg um etwas mehr als 1 Prozent auf
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2019
2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2017 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)
55 Mio. Tonnen und war vor allem vom Lagerabbau in China in den ersten 8 Monaten des Jahres infolge steigender Preise geprägt. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2018 war ein gegenläufiger Trend als Reaktion auf fallende Rohstoff- und Faserpreise erkennbar.
Das allgemeine Preisniveau bei Cellulosefasern aus Holz entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte 2018 noch einigermaßen stabil. Im zweiten Halbjahr 2018 zeigte sich hingegen ein deutlicher Rückgang. Die Preise für Standardviscose gingen nach den Preisanstiegen der vergangenen Jahre teilweise aufgrund eines stark gestiegenen Angebotes und einer volatilen Nachfrageentwicklung zurück. Die Marktpreise in China fielen 2018 von 14.400 CNY/to um 5,7 Prozent auf 13.580 CNY/to. Das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle in China gab um 2,1 Prozent nach. Die Polyesterpreise gingen um 1,6 Prozent zurück.
1 Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates
2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook
Das deutlich schwierigere Marktumfeld führte – verglichen mit den Rekordergebnissen des Vorjahres – zu einer rückläufigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Obwohl die hervorragenden Geschäftsergebnisse der vergangenen Jahre im Jahr 2018 nicht erreicht werden konnten, kann das Jahr 2018 angesichts des Marktumfeldes als ein sehr erfolgreiches beschrieben werden. Speziell der Erfolg der Spezialfasern unterstreicht die gewählte Strategie. Die Entwicklung der bilanziellen Kennzahlen war im Berichtszeitraum von den Kapazitätserweiterungen und leicht steigenden Fremdfinanzierungserfordernissen geprägt.
Für den Rückgang der Umsatzerlöse von EUR 2,26 Mrd. um 3,7 Prozent auf EUR 2,18 Mrd. im Jahr 2018 waren niedrigere Faserverkaufspreise und ein leichter Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern verantwortlich. Die niedrigeren Faserverkaufspreise sind dabei primär auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Die Umsätze der Lenzing Gruppe mit Spezialfasern sind neuerlich gewachsen, konnten aber die Rückgänge bei Standardfasern – insbesondere bei Standardviscose – nicht gänzlich kompensieren. Die Ergebnisentwicklung wurde jedoch nicht nur durch den Umsatzrückgang, sondern zusätzlich durch gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten beeinflusst: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verringerte sich dadurch von EUR 502,5 Mio. um 24 Prozent auf EUR 382 Mio. Die EBITDA-Marge* ging im Geschäftsjahr 2018 von 22,2 Prozent auf 17,6 Prozent zurück. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* sank im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 371 Mio. um 36 Prozent auf EUR 237,6 Mio. Die EBIT-Marge* verringerte sich auf 10,9 Prozent (2017: 16,4 Prozent).
Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 wie folgt dar:
| Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 | EUR Mio. | |||
|---|---|---|---|---|
| Veränderung | ||||
| 2018 | 2017 | Absolut | Relativ | |
| Umsatzerlöse | 2.176,0 | 2.259,4 | –83,4 | –3,7 % |
| Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen und sonstige betriebliche Erträge |
149,2 | 112,8 | 36,4 | 32,3 % |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
–1.297,3 | –1.258,0 | –39,3 | 3,1% |
| Personalaufwand | –374,5 | –349,4 | –25,1 | 7,2% |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–271,5 | –262,4 | –9,1 | 3,5% |
| EBITDA | 382,0 | 502,5 | –120,5 | –24,0 % |
| Abschreibungen | –147,2 | –134,6 | –12,7 | 9,4% |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen |
2,8 | 3,1 | –0,2 | –7,3 % |
| EBIT | 237,6 | 371,0 | –133,4 | –36,0 % |
| Finanzerfolg | –16,0 | –7,3 | –8,8 | 120,3 % |
| Ergebniszuweisung und Bewertungsergebnis an kündbare nicht beherrschende Anteile |
–22,4 | –6,3 | –16,1 | 255,7 % |
| EBT | 199,1 | 357,4 | –158,3 | –44,3 % |
| Steueraufwand | –50,9 | –75,7 | 24,8 | –32,7 % |
| Jahresüberschuss | 148,2 | 281,7 | –133,5 | –47,4 % |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Im Geschäftsjahr 2018 entfielen EUR 2,16 Mrd. des Konzernumsatzes auf das Segment Fasern. Das Segment Technik steuerte Außenumsatzerlöse von EUR 9,8 Mio. bei und die Umsatzerlöse im Segment Sonstige betrugen EUR 2,2 Mio.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen legten im Berichtszeitraum von EUR 1,26 Mrd. um 3,1 Prozent auf EUR 1,3 Mrd. zu. In Bezug auf den Konzernumsatz betrugen die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtsjahr 59,6 Prozent der Umsatzerlöse (Vorjahr: 55,7 Prozent der Umsatzerlöse) und sind somit erstmals seit mehreren Jahren wieder gestiegen. Für den Anstieg der Materialkosten sorgten gestiegene Marktpreise, insbesondere für Natronlauge und Energie. Die Preise für Faserzellstoff waren bereinigt um Wechselkurseffekte niedriger als im Vorjahr.
Der Anstieg des Personalaufwandes von EUR 349,4 Mio. im Jahr 2017 um 7,2 Prozent auf EUR 374,5 Mio. im Geschäftsjahr 2018 war primär auf den Personalaufbau (von 6.488 auf 6.839 Mitarbeiter/innen) sowie Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich und an anderen Standorten zurückzuführen. Gedämpft wurde der
* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.
Anstieg des Personalaufwandes durch die leicht gesunkenen Bonusrückstellungen für sämtliche Mitarbeiter/innen aufgrund der rückläufigen Geschäftsentwicklung. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 17,2 Prozent über dem Wert des Vorjahres (15,5 Prozent).
Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen mit EUR 147,2 Mio. um 9,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 134,6 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen basiert einerseits auf dem gestiegenen Sachanlagevermögen im Zuge der Kapazitätsweiterung, unter anderem in Heiligenkreuz, und andererseits auf einer Wertminderung einzelner Anlagen aufgrund des vorübergehenden Baustopps in Mobile in Höhe von EUR 8,6 Mio.
Der Finanzerfolg war mit EUR minus 16 Mio. negativ (2017: EUR minus 7,3 Mio.). Darin enthalten sind Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit offenen Kaufpreisforderungen. Niedrigere Finanzierungskosten schwächten den Rückgang gegenüber 2017 ab. In der Ergebniszuweisung und dem Bewertungsergebnis an kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ist im Wesentlichen das Bewertungsergebnis aus dem Kauf der restlichen 30 Prozent Anteile von Lenzing (Nanjing) Fibers in Höhe von EUR minus 21,4 Mio. enthalten.
Für 2018 weist die Lenzing Gruppe ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Steuern (EBT)* von EUR 199,1 Mio. aus. 2017 waren es EUR 357,4 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 50,9 Mio. an (2017: EUR 75,7 Mio.). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr somit 25,6 Prozent. Der Jahresüberschuss lag mit EUR 148,2 Mio. um 47,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 281,7 Mio. Das Ergebnis je Aktie fiel von EUR 10,47 auf EUR 5,61.
Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* sank von 18,6 Prozent auf 10,3 Prozent. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* fiel von 24,5 Prozent auf 12,9 Prozent im Geschäftsjahr 2018. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns ging von 14,5 Prozent auf 9,3 Prozent zurück.
Die anhaltende Investitionstätigkeit und der Lageraufbau führten per Stichtag 31. Dezember 2018 zu einem Anstieg der Bilanzsumme der Lenzing Gruppe um 5,4 Prozent auf EUR 2,63 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (Ende 2017: EUR 2,5 Mrd.). Hervorzuheben ist dabei die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 9,4 Prozent auf EUR 1,5 Mrd. per Ende 2018. Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich im Berichtsjahr um 1,7 Prozent von EUR 1,53 Mrd. auf EUR 1,55 Mrd. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme sank die bereinigte Eigenkapitalquote* zum Ende des Geschäftsjahres 2018 jedoch von 61,2 Prozent auf 59 Prozent.
Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 219,4 Mio. per Ende 2018 über dem Vorjahreswert von EUR 66,8 Mio., da zur Finanzierung der Anlageinvestitionen neues Fremdkapital aufgenommen wurde. EUR 29 Mio. wurden im Berichtszeitraum zwar aus einem Schuldscheindarlehen planmäßig getilgt, jedoch nahm die Lenzing Gruppe zusätzlich neue Darlehen bei Banken auf bzw. nützte bestehende Kreditlinien stärker aus. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag per Ende 2018 bei 0,6 nach einem Wert von 0,1 per Ende 2017. Das Net Gearing* war im Vergleich zum Vorjahr (2017: 4,4 Prozent) mit 14,1 Prozent zum Stichtag ebenfalls höher. Das Trading Working Capital erhöhte sich 2018 um 7,2 Prozent auf EUR 444,4 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg von 19,4 Prozent per Ende 2017 auf 20,6 Prozent per Ende 2018.
Der Brutto-Cashflow* sank im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung von EUR 418,7 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 304 Mio. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* legte hingegen von EUR 271,1 Mio. im Jahr 2017 um 3,3 Prozent auf EUR 280 Mio. im Jahr 2018 zu. Dies ist auf eine positive Entwicklung des Working Capital zurückzuführen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.; 31. Dezember 2017: EUR 0 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zudem wurde für Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX)* im Berichtsjahr mit EUR 257,6 Mio. um 7,9 Prozent mehr aufgewendet als im Vorjahr (EUR 238,8 Mio.).
Aufgrund der anhaltend hohen Investitionstätigkeit und der Dividendenzahlung an die Aktionäre für das Rekordjahr 2017 reduzierte sich der Liquiditätsbestand der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 auf EUR 254,4 Mio. (2017: EUR 315,8 Mio.). Per Ende 2018 standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 341,6 Mio. zur Verfügung (Ende 2017: EUR 213,8 Mio.).
* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.
Das Segment Fasern bündelt sämtliche Produktionsschritte der Lenzing Gruppe von Holz über Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte bis zu den Fasern. Die Erweiterung des Spezialfaseranteils im Sinne der sCore TEN Strategie stellte im Geschäftsjahr 2018 den Kern der Aktivitäten im Segment Fasern dar. Die gute Nachfrage nach Lenzing Fasern führte zu einer sehr hohen Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion.
Der mitteleuropäische Holzmarkt, der für den Holzeinkauf der Lenzing Gruppe relevant ist, war im Berichtsjahr von klimatischen und politischen Einflüssen geprägt. Sturmereignisse wie die Tiefs "Friederike" und "Vaia" warfen in deutschen, österreichischen und italienischen Wäldern mehrere Millionen Festmeter Holz zu Boden. Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag und Dürrephasen begünstigten die Entwicklung und Vermehrung von Schädlingen. Der Borkenkäfer richtete massive Schäden in den Fichtenwäldern Mitteleuropas an. Zudem beeinflusste ein Projekt der ungarischen Regierung zur Unterstützung von bedürftigen Menschen mit Buchen-Brennholz den Markt.
Die klimatischen Anomalien führten das gesamte Jahr über zu einem hohen Angebot an Fichtenholz, wodurch Lenzing im Zellstoffwerk in Paskov über ein gut gefülltes Lager verfügte und die günstigen Einstandspreise aus dem Vorjahr fortgeschrieben werden konnten. Für das Werk in Lenzing (mit seinem hohen Bedarf an Buchenholz) bedeuteten diese Marktverzerrungen bis Oktober 2018 eine herausfordernde Angebotssituation. Durch den hohen Zwangsanfall bei Nadelholz wurde weniger Laubholz geschlagen. Um die Gesamtversorgung zu erhalten, wurden die Aktivitäten des Holzeinkaufes nach Deutschland, Frankreich, Schweiz und Polen ausgeweitet. Ende Oktober 2018 wurden durch das Sturmtief "Vaia" neben Fichtenwäldern auch Buchenbestände beschädigt. In Lenzing konnten die Lagerbestände in der Folge aufgefüllt werden. Die Preise für Buche legten im Jahresvergleich leicht zu.
Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Auditierung der beiden Forstzertifizierungssysteme Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) in Lenzing und Paskov. Beiden Standorten wurde bestätigt, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™- und FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen. Umstrittene Holzquellen konnten mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 60 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.
In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2018 insgesamt rund 566.000 Tonnen Faserzellstoff produziert. Rund 52 Prozent davon wurden in Lenzing, der Rest in Paskov produziert. Den weiteren Zellstoffbedarf deckte das Unternehmen über langfristige Partnerschaften mit seinen Lieferanten ab. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff in China stieg 2018 um rund 4 Prozent auf USD 931/Tonne.
Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten an beiden Produktionsstandorten sowie die Modernisierung der Anlagen im Volumen von EUR 100 Mio. wurden im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.
Die Lenzing Gruppe und das brasilianische Unternehmen Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, einigten sich im Berichtsjahr über die Bedingungen zur Gründung eines Joint-Ventures, um den Bau der weltweit größten Faserzellstofflinie (Single-Line-Konzept) im Bundesstaat Minas Gerais, nahe São Paulo (Brasilien), zu prüfen. Die beiden Unternehmen sicherten sich dafür einen 43.000 Hektar großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald. Die Arbeiten an den technischen Planungen sowie die Einholung der erforderlichen Genehmigungen verlaufen planmäßig.
Holz aus zertifizierter und kontrollierter Forstwirtschaft ist die Basis für die Erzeugung von biobasierten Materialien aus der Bioraffinerie der Lenzing Gruppe. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen zunehmend auf die biobasierten Alternativen zu herkömmlichen erdölbasierten Produkten. Das Ergebnis für alle Bioraffinerie-Produkte konnte 2018 über die Erwartungen hinaus gesteigert werden. Deren Integration in die Markenstrategie der Lenzing Gruppe unterstützt die Positionierung des Unternehmens und untermauert die Vorreiterrolle der Lenzing Gruppe in diesem zukunftsorientierten Bereich der Bioökonomie.
Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert auf Spotmarktpreisen. Die Energiepreise verzeichneten 2018 einen generellen Preisanstieg. Die Preise für Erdgas und Strom stiegen im Vorjahresvergleich um mehr als 30 Prozent. Die Preise für Steinkohle legten um knapp 11 Prozent zu. Neben der geringen Wasserkrafterzeugung durch die anhaltende Trockenheit und dem vergleichsweise geringen Windaufkommen beeinflusste die im Oktober 2018 vollzogene Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland die Energiepreise. Zudem wirkte sich der Preisanstieg bei CO2-Zertifikaten auf die Energiepreise aus. Auch die Ölpreise stiegen infolge der Förderbegrenzung der OPEC stark an, brachen gegen Ende des Jahres 2018 jedoch wegen unsicherer Aussichten für die globale Wirtschaft und der Verschärfung geopolitischer Spannungen ein.
Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2018 im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur mit 81,7 Prozent traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2018 bei 18,3 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt. Eine neue, hocheffiziente Dampfturbine wurde erfolgreich in Betrieb genommen.
Der Standort Paskov war auch im Jahr 2018 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert, so wurden etwa weitere Maßnahmen zur Reduktion von Schwefeldioxid-Emissionen gesetzt. Der hohe Kohlepreis in Asien im Jahr 2018 sorgte sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China) für anhaltend hohe Energiekosten. In Nanjing wurde die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel, CO2- Emissionen zu reduzieren, vorangetrieben.
Die Chemikalienpreise verzeichneten im Berichtsjahr einen erheblichen Anstieg. In Europa war dies unter anderem auf steigende Energie- und Logistikkosten sowie eine starke konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. In Asien nahmen die Rohstoffmärkte bedingt durch das stärker schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage einen volatileren Verlauf, die ebenfalls starke Konjunktur und die strengeren Umweltschutzauflagen führten aber auch hier zu einer wesentlichen Kostensteigerung.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stiegen in Europa auch im Jahr 2018 deutlich an. Hauptursachen dafür waren der Entfall von etwa zehn Prozent der europäischen Kapazitäten per Ende des Vorjahres nach Schließung der Anlagen auf Basis des Amalgamverfahrens (unter Einsatz von Quecksilber) und damit das nicht ausgeglichene Marktverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sowie Produktionsausfälle bei europäischen Lieferanten. In Asien kam es ebenfalls zu einem starken Preisanstieg im Berichtsjahr, wobei sich die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 wieder entspannte.
Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Nach einem Preisrückgang in den beiden Vorjahren stiegen die europäischen Schwefelpreise 2018 wieder. Die Gründe dafür waren ungeplante Stillstände und Produktionsausfälle diverser Raffinerien. Die asiatischen Marktpreise stiegen nach einem volatilen Verlauf im Vergleich zum Vorjahr deutlich an.
Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendete die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsumenten. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Die Sichtbarkeit der neuen Marken wurde im Berichtsjahr durch zahlreiche Auftritte und Sponsoring-Aktivitäten auf Messen und internationalen Fashion-Shows sowie durch Co-Branding-Vereinbarungen deutlich erhöht.
Die Umsatzerlöse des Segments Fasern gingen im Berichtsjahr um 3,7 Prozent auf EUR 2,17 Mrd. zurück. Im Vorjahr betrug der Umsatz EUR 2,25 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 499,2 Mio. um 23,7 Prozent auf EUR 381 Mio. im Jahr 2018. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Segment Fasern sank um 35,8 Prozent auf EUR 234,1 Mio. (Vorjahreswert: EUR 364,8 Mio.).
Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,85 Mrd. entfielen rund 71 Prozent auf Fasern für Textilien sowie rund 29 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und New Business Areas. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asia, Middle East & Africa) sowie Europe & Americas.
Fasern für Textilien werden primär unter der Marke TENCEL™ vermarktet. Die Nachfrage nach TENCEL™ Fasern blieb in allen Subsegmenten hoch – von Bekleidung über Heimtextilien & Innenausstattung hin zu Schutzbekleidung. Anhaltend positiv gestaltete sich auch das Interesse der Kunden an den wichtigsten Produkteinführungen der vergangenen Jahre. Insbesondere LENZING™ ECOVERO™ Fasern wurden dank ihrer ökologisch verträglichen Herstellung und ihrer wegweisenden Identifikationstechnologie sehr gut vom Markt angenommen.
Im größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, im Segment Bekleidung, stiegen die Umsätze aus Verkäufen von Spezialfasern im Berichtsjahr weiter an. TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern werden in puncto Nachhaltigkeit in der Modebranche immer stärker als Faser erster Wahl eingesetzt. Dies ist auf gezielte Marketingaktivitäten und eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken zurückzuführen. Über die im Berichtsjahr lancierte Produktwebsite www.tencel.com werden erstmals auch Kollektionen bekannter Marken mit TENCEL™ Fasern beworben.
Im Marktsegment Denim setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre auch während des Berichtsjahres fort. TENCEL™ Lyocellfasern überzeugten 2018 vor allem durch ihre nachhaltige Herstellung und ihre natürlich weichen Eigenschaften. TENCEL™ Modalfasern wurden im Innerwear-Geschäft wegen ihrer besonderen Weichheit und ihres hohen Tragekomforts in körpernahen Anwendungen stark nachgefragt. LENZING™ ECOVERO™ Fasern, die eine Identifizierbarkeit über die gesamte Wertschöpfungskette gewährleisten und dadurch mehr Transparenz in der Modebranche schaffen, wurden vom Markt gut angenommen. TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie werden nach wie vor als bahnbrechendes Konzept der Kreislaufwirtschaft gesehen und TENCEL™ Luxe Filamente etablierten sich 2018 weiter als idealer Mischungspartner für Seide in der Haute Couture. Seit ihrer Vorstellung im Jahr 2017 wurden bereits mehrere Kollektionen mit Luxusmarken für den Einzelhandel entwickelt.
Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich im Jahr 2018 um 2,9 Prozent auf rund 915.000 Tonnen (2017: ca. 942.000 Tonnen). Vor allem die Verkaufsmengen für Standardfasern, insbesondere Standardviscose, waren rückläufig. Die Hauptursachen waren eine Verringerung der Faserhandelsmengen, Produktmixeffekte sowie ungeplante Stillstände in der Standardviscoseproduktion. Die Verkaufsmengen für Spezialfasern legten hingegen auch im Berichtsjahr zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag daher mit 45,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 41,8 Prozent. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich von 44,3 Prozent auf 39,7 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder erhöhte sich von 13,8 Prozent auf 14,8 Prozent im Jahr 2018.
Heimtextilien & Innenausstattung sind ein wichtiges Wachstumssegment für die Lenzing Gruppe. Kunden schätzen TENCEL™ Lyocellfasern aufgrund ihrer Festigkeit, effizienten Feuchtigkeitsaufnahme und ihres angenehmen Gefühls auf der Haut. 2018 setzte Lenzing neue Business-Development-Aktivitäten für drei Anwendungs- und Geschäftsbereiche um: für Hotellerie und Gastgewerbe durch Partnerschaften mit wichtigen Marktteilnehmern wie Wäschereien, für Teppichanwendungen und für neue Polsteranwendungen.
Die Hochleistungsfaser LENZING™ FR löste im Berichtsjahr im Subsegment Arbeits- und Schutzbekleidung erneut eine starke Nachfrage aus. Die Lenzing Gruppe konnte 2018 insbesondere im Mittleren Osten, in China und Indien wieder starke Zuwächse verzeichnen. LENZING™ FR Fasern eignen sich wegen ihres inhärenten Feuerwiderstandes und ihres Tragekomforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und tragen dazu bei, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. Die Fasern können zudem schon bei der Herstellung spinngefärbt werden, wodurch ein Verarbeitungsschritt entfällt. Dies unterstützt die Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.
Der Bereich Vliesstoffe war im Geschäftsjahr 2018 zufriedenstellend. Die Nachfrage bewegte sich über alle Fasergenerationen auf hohem Niveau. Im Berichtsjahr war jedoch eine Verlagerung der Nachfrage hin zu Viscosefaser-Spezialitäten zu beobachten. Vor allem im Hygienebereich konnten die Mengen erheblich gesteigert werden.
Im Bereich der VEOCEL™ Fasern stiegen die Umsatzerlöse signifikant. Dank ihrer Hautfreundlichkeit, Geruchsneutralität und einer hohen Nassfestigkeit eignen sich VEOCEL™ Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Positiv wirken sich auch Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltverträgliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern auf die Nachfrage aus. Mit VEOCEL™ Fasern bietet Lenzing den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Spülbarkeit" (Flushability) wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.
In Asien gewinnen infolge des gestiegenen Haushaltseinkommens insbesondere Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, auch wenn Europa und die USA in dem Bereich nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Feuchte Toilettentücher sind ein weiterer Wachstumstreiber für VEOCEL™ Fasern. Die Marktdurchdringung nahm im Berichtsjahr weiter zu.
Eine spezifische Anwendung von VEOCEL™ Fasern im asiatischen Kosmetiksegment sind Gesichtsmasken. In den vergangenen Jahren hat sich diese Form der Gesichtspflege als Standard etabliert. Die Lenzing Gruppe positionierte sich in diesem Geschäftsfeld mit den speziell dafür entwickelten VEOCEL™ Skin Fasern hervorragend und verzeichnet ein stetig steigendes Geschäftsvolumen. Seit 2018 sind deutliche Zuwächse auch in den westlichen Industriestaaten zu verzeichnen. Sogenannte "Tuchmasken" gehören mehr und mehr zur täglichen Kosmetik-Routine.
Der Anwendungsbereich der Cellulosefasern der Lenzing Gruppe ist sehr vielfältig und geht über die Bereiche Textilien und Vliesstoffe hinaus. Um einen stärkeren Fokus darauf zu setzen, wurde ein eigener Bereich aus der bestehenden Organisation etabliert. Schwerpunkt dieses Bereiches mit dem Namen "New Business Areas" ist es, neue Anwendungsfelder zu eruieren und kleinere, bereits bestehende Aktivitäten in den industriellen Anwendungen zu forcieren. Rückenwind erhalten diese Aktivitäten auch durch die wachsende Sensibilität der Kunden und Konsumenten für umweltverträgliche Produkte und Alternativen zur Vermeidung von Kunststoffen. Unterstützt wird die Marktentwicklung auch durch die Gesetzgebung, die in einigen Bereichen wie Verpackung einen kompletten Verzicht auf Kunststoffe und damit den Umstieg auf nachhaltige Produkte fördert.
Im Geschäftsjahr 2018 konnte Lenzing die Umsatzerlöse mit industriellen Anwendungen im Bereich der Energiespeichersysteme und Filtration weiter steigern. Hier überzeugen LENZING™ Lyocellfasern durch ihre Hitzebeständigkeit und durch eine hohe Filtrationseffizienz.
Im ersten Halbjahr 2018 wurde die neu gestaltete Produktmarke LENZING™ im Rahmen der Techtextil North America in Atlanta, USA, vorgestellt. Ein weiterer Erfolg ist die Partnerschaft mit dem innovativen Schuhproduzenten Allbirds und seiner im Berichtsjahr präsentierten "Tree"-Kollektion, in welcher TENCEL™ Lyocellfasern als Obermaterial verarbeitet werden. Zudem wurde Lenzing gemeinsam mit Partnern mit dem österreichischen Staatspreis "Smart Packaging" in der Kategorie B2C ausgezeichnet. Der Preis wurde im November 2018 für das Produkt "Packnatur® Mehrwegbeutel auf Holzbasis" verliehen. Der Mehrwegbeutel wird aus LENZING™ Fasern hergestellt und wurde gemeinsam mit dem Partner VPZ Verpackungszentrum GmbH entwickelt.
Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt.
Die Preise für Natriumsulfat stabilisierten sich im Berichtsjahr auf hohem Niveau. Grund dafür waren geringere Produktionsmengen in China und daraus resultierende geringere Exporte nach Südamerika und Nordafrika. Die Umsatzerlöse für Natriumsulfat konnten dadurch am Standort Lenzing trotz geringerer Produktionsmengen auf vergleichbarem Niveau gehalten werden.
Lenzing Technik tritt in den Bereichen Zellstofftechnologie, sowie Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Lenzing Technik verfügt zudem über eine mechanische Fertigung, die als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.
Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete Lenzing Technik Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 42,4 Mio. nach EUR 42,3 Mio. im Geschäftsjahr 2017. Das entspricht einem Zuwachs von 0,2 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 9,8 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 12,8 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei EUR 2,2 Mio. nach EUR 3,4 Mio. im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2018 inklusive Lehrlinge 220 (Ende 2017: 210).
Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Der Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre auch 2018 fortführen.
Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten. Dabei wird die gesamte Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen wie die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Bei der strategischen Erhöhung der Zellstoffintegration der Lenzing Gruppe spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle.
Im Bereich der mechanischen Fertigung werden Equipments für den eigenen Bereich (Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik) sowie für alle Know-how-kritischen Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Im Berichtsjahr lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in der Lenzing Gruppe.
Der Umsatz im Segment Sonstige stieg im Geschäftsjahr 2018 um 11,3 Prozent auf EUR 5,3 Mio. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 2,2 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 2,1 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA ging auf EUR 0,9 Mio. und das EBIT ebenfalls auf EUR 0,8 Mio. zurück.
Die Lenzing Gruppe tätigte im Berichtsjahr eine Reihe von Investitionen, die für die Umsetzung der sCore TEN Strategie maßgebend sind. Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) stiegen um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 257,6 Mio. Dies ist einerseits auf die Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff durch den Ausbau an den Standorten Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien), andererseits auf die Fokussierung auf das Spezialfaserwachstum durch Kapazitätserweiterungen am bestehenden Produktionsstandort Heiligenkreuz (Österreich), das Neubauprojekt in Prachinburi (Thailand) sowie die getätigten Investitionen in Mobile (USA) zurückzuführen.
Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern, der Anteil der Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich in Richtung 75 Prozent erhöhen.
Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov soll die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.
Durch die Entscheidung, den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile vor dem Hintergrund des boomenden Arbeitsmarktes in den USA und der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den großen Handelsblöcken vorübergehend zu stoppen, wird sich die Umsetzung des Expansionsplans bei Spezialstapelfasern verlangsamen. Um die starke Nachfrage nach Lyocellfasern bestmöglich bedienen zu können, passte die Lenzing Gruppe ihren Expansionsplan jedoch entsprechend an. Dies beinhaltet eine stärkere Fokussierung auf die Erweiterung der Lyocellfaser-Kapazitäten in Prachinburi. Die geplante Produktionsanlage mit einer Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen soll das globale Lyocellnetzwerk der Lenzing Gruppe weiter stärken.
Die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für Lyocellfasern in Heiligenkreuz, der neue Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™ Fasern am Standort Nanjing und die Investition in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente sind weitere wesentliche Schritte zur Erreichung des Ziels, den Anteil von Spezialfasern am Gesamtumsatz zu erhöhen. Im September 2018 gab Lenzing zudem die erfolgreiche Entwicklung der LENZING™ Web Technology bekannt, einer neuen Technologieplattform mit Fokus auf nachhaltige Vliesstoff-Produkte, durch die sich neue Marktchancen für die Branche ergeben. Nach mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Investitionen in Höhe von EUR 26 Mio. nahm Lenzing die Pilotanlage am Hauptsitz in Lenzing erfolgreich in Betrieb.
Im Juli 2018 gab die Lenzing Gruppe bekannt, bis 2022 mehr als EUR 100 Mio. in nachhaltige Fertigungstechnologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau der geschlossenen Produktionsprozesse und in die Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen. Darüber hinaus investiert Lenzing in die Verbesserung des Energiemix.
Im November 2018 übernahm die Lenzing Gruppe die verbleibenden 30 Prozent des staatlichen Joint-Venture-Partners NCFC an ihrer chinesischen Tochtergesellschaft Lenzing Nanjing Fibers (LNF). Die Übernahme ebnet den Weg für weitere Produktionslinien für Spezialfasern und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Ziels, Lenzing Nanjing Fibers allmählich in einen Spezialfaser-Standort umzurüsten.
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind im zentralen Bereich Global R&D am Standort Lenzing gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Business Management, Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales sowie den einzelnen Regionen stark vernetzt. Einen intensiven Austausch gibt es auch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Dort werden vor Ort gemeinsam mit Kunden neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt. Lenzing intensiviert durch diese gemeinsame Entwicklungsarbeit die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette.
Per Ende 2018 waren 204 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Diese arbeiteten primär an der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produkten und Anwendungen im Bereich holzbasierter Cellulosefasern. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), gingen bedingt durch den Abschluss wichtiger Investitionsprojekte von EUR 55,4 Mio. auf EUR 42,8 Mio. zurück. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich dennoch einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.324 Patenten und Patentanmeldungen (aus 242 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 49 Ländern hält.
Eine große Innovation, die im Jahr 2018 vorgestellt wurde, war LENZING™ Web Technology. Dieser neu entwickelte, nachhaltige Vliesstoffbildungsprozess startet mit Faserzellstoff aus Holz. Dabei wird ein Vliesstoff erzeugt, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Die Technologie, für die 25 Patente beantragt wurden, beinhaltet einen einzigartigen Selbstbindemechanismus, bei dem sich die Filamente während der Vliesformung verbinden. Aufgrund dieses Mechanismus können Schritte in der Weiterverarbeitung eingespart werden, wodurch nicht nur einzigartige Vliesstoffe erzeugt, sondern auch Ressourcen geschont werden. Mit LENZING™ Web Technology hergestellte Vliesstoffe sind zu 100 Prozent aus der Natur und im Gegensatz zu anderen Produkten am Markt auch biologisch abbaubar.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Erweiterung der REFIBRA™ Technologie. Mit dieser Technologie können Lyocellfasern hergestellt werden, die zum Teil aus Recycling-Materialien aus der Textilproduktion bestehen. Erforscht wird nun, inwieweit auch getragene Textil-Recyclingprodukte von Konsumenten für die Faserherstellung verwendet werden können.
Darüber hinaus wird die Optimierung und Verbesserung der Produktionsprozesse für die Zellstofferzeugung und die einzelnen Fasertypen weiter vorangetrieben. Die F&E-Schwerpunkte liegen hier generell auf einer Optimierung der Kreislaufwirtschaft etwa im Bereich Zellstoff sowie in der Verbesserung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz in den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe. Im Bereich der Faserentwicklung betreut der Bereich Global R&D die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien und die Kapazitätserweiterungen für die Produktion von Lyocellfasern. Auf der Produktseite werden sowohl für Textil- als auch Vlies-Anwendungen neue Fasertypen (teils mit speziellen Funktionalitäten) entwickelt als auch Anwendungen für bestehende und neue Fasern ausgearbeitet – dies geschieht auch mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten.
Ende 2018 eröffnete die Lenzing Gruppe am indonesischen Produktionsstandort Purwakarta ein neues Innovationszentrum, das Lenzing Center of Excellence, und deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden und Partner auch in Asien ab. Im neuen Lenzing Center of Excellence entwickelt Lenzing gemeinsam mit ihren Kunden vor allem neue Garne und testet auf speziellen Laborgeräten die unterschiedlichen Typen von Fasern und Garnen, während der Fokus im Applikations- und Innovationscenter in Hongkong hauptsächlich auf Innovationen vom Garn zur Mode liegt.
Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der sCore TEN Strategie verankert. Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig die Nichtfinanzielle Erklärung im Sinne des §267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.
Die Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" von Lenzing basiert auf den "3-P"-Dimensionen: People – Planet – Profit. Die Lenzing Gruppe definiert in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sieben Kernbereiche, zu denen sie wesentliche Beiträge leistet und die einen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt schaffen. Diese sieben Kernbereiche sind:
Basierend auf der Nachhaltigkeitsstrategie und den sieben Kernbereichen verfolgt die Lenzing Gruppe operative Ziele, die kurz, mittel- oder langfristig wirken. Konkret geplant ist die Reduktion von Schwefelemissionen (Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff) um 50 Prozent bis 2022, vor allem durch eine Reduktion der Schwefelemissionen am Produktionsstandort in Indonesien. Zudem ist eine Verringerung der Wasserbelastung (Chemischer Sauerstoffbedarf) um 20 Prozent bis 2022 durch Maßnahmen an den Standorten Grimsby (Großbritannien) und Purwakarta (Indonesien) geplant. Im Berichtsjahr wurde zudem ein Waldschutzund Aufforstungsprojekt in Albanien gestartet. Des Weiteren wurde 2018 mit der Bewertung der Umweltperformance der wichtigsten Lieferanten der Lenzing Gruppe begonnen. So sollen bis 2022 80 Prozent der wichtigsten Lieferanten bewertet werden. Außerdem wurde 2018 mit einer transparenten Bewertung der Produktionsstätten gemäß dem HIGG Facility Environmental Modul 3.01 gestartet. Diese Bewertung aller Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe soll im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Um diese Ziele zu erreichen, stellte die Lenzing Gruppe 2018 ein Investitionsprogramm in Höhe von EUR 100 Mio. auf die Beine.
Die Technologien der Lenzing Gruppe sind funktionierende Beispiele für eine Kreislaufwirtschaft. Um diese in der Textilwirtschaft weiter voranzutreiben, nimmt Lenzing unter anderem an den Aktivitäten der folgenden Multi-Stakeholder-Initiativen bzw. Nichtregierungsorganisationen teil: World Economic Forum, Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange, Canopy, Circular Fibres Initiative (Ellen MacArthur Foundation) und Science Based Targets Initiative (World Resources Institute).
Lenzing betreibt ihre Produktionsstätten an allen Standorten nachhaltig – in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Alle Faser- und Zellstofffabriken sind nach den Systemzertifizierungen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert und schlossen im Berichtsjahr den Umstellungsaudit nach den neuen Regelwerken ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 und OHSAS 18001:2007 erfolgreich ab. Die verantwortungsbewusste Beschaffung von Holz und Zellstoff wird durch den FSC® und gemäß dem PEFC™ zertifiziert.
| ISO 9001 |
ISO 14001 |
OHSAS 18001 |
|
|---|---|---|---|
| Lenzing (Österreich) | |||
| Heiligenkreuz (Österreich) | |||
| Grimsby (Großbritannien) | |||
| Mobile (USA) | |||
| Purwakarta (Indonesien) | |||
| Nanjing (China) | |||
| Paskov (Tschechien) |
Per 31. Dezember 2018 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.839 Mitarbeiter/innen (nach 6.488 Ende 2017), davon 182 Lehrlinge (Ende 2017: 173). Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2018 innerhalb der Lenzing AG in Summe 2.831 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.646 per Ende 2017), davon 120 Lehrlinge (Ende 2017: 113).
1 Das Higg Facilty Environmental Module der Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Instrument zur Messung der Auswirkungen auf die umweltbezogene und soziale Nachhaltigkeit globaler Produktionsstätten.
Lenzing fördert das Potenzial und die Kompetenzen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer breiten Palette an Personalentwicklungsmaßnahmen und maßgeschneiderten Ausbildungsprogrammen. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und die Personalentwicklung stiegen erneut von EUR 5,1 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 5,9 Mio. im Jahr 2018. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.
Die Grundlage für alle Aus- und Weiterbildungsaktivitäten der Lenzing Gruppe bilden die sCore TEN Strategie und im Speziellen der Kulturelle Fokus und das Leadership Modell der Organisation. Im Berichtsjahr intensivierte Lenzing diese Aktivitäten und startete neue Ausbildungsprogramme. "Leaders of Tomorrow" ist ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm für Produktionsmitarbeiter/innen, das eine 3-monatige Job-Rotation an den Standorten in Großbritannien, Tschechien und Indonesien vorsieht. Das Programm "sCore TEN fit" wurde mit insgesamt drei Gruppen gestartet und beinhaltet psychologische Ausbildungselemente zur Schulung von Führungskräften. Um neue Mitarbeiter/innen dabei zu unterstützen, sich bestmöglich zu integrieren und ein tieferes Verständnis für das Geschäftsmodell des Unternehmens zu erhalten, wurde am Standort Lenzing ein Onboarding- und Buddy-Programm eingeführt.
Im Berichtsjahr wurden weiters Ausbildungsprogramme, die am Standort Lenzing gut etabliert sind, global ausgerollt und an anderen Standorten eingeführt. Dazu gehören die "Global Fiber Academy", die mit dem Ziel gegründet wurde, das interdisziplinäre Wissen über Fasern sowie das Verständnis der Wertschöpfungskette zu verbessern, und die "Commercial Academy", ein Ausbildungsprogramm für Mitarbeiter/innen aus dem kaufmännischen Bereich, die ihr technisches Know-how, ihre rechtliche Kenntnisse und Verhandlungstechniken vertiefen wollen.
Für 26 hochmotivierte Nachwuchsführungskräfte der Lenzing Gruppe endete im Sommer 2018 das 16-monatige "Springboard"-Programm. In dem globalen Junior-Leadership-Programm, das 2014 erfolgreich gestartet wurde, werden die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit gerichtet.
Respekt, Diversität und Inklusion sind die Grundpfeiler der Unternehmensstrategie sCore TEN sowie integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe. Das Thema Diversität spielt bei der Besetzung der Führungsebenen im Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden in der Lenzing Gruppe weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt. Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) arbeitet federführend mit den Mitarbeiter/innen und den Produktionsbereichen an einer Verbesserung der Kennzahlen im Bereich Sicherheit, Gesundheit und Umwelt.
Der Schutz der Mitarbeiter/innen und der Schutz der Umwelt sind für die Lenzing Gruppe eine Grundvoraussetzung unternehmerischen Handelns und daher in den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe fest verankert. Das 2016 gestartete, mittelfristig ausgerichtete "Heartbeat for Safety"-Konzept mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Themen Sicherheit und Umweltschutz zu schärfen und die kontinuierliche Verbesserung in Bezug darauf sicherzustellen, wurde im Berichtsjahr weiter konsequent implementiert.
Einen Schwerpunkt setzte Lenzing mit dem konzernweiten Schulungs- und Diskussionsformat "Safety Walks and Talks". Seit dem Start im Jahr 2016 wurden rund 750 Führungskräfte geschult, erfolgreich Gespräche zum Thema Sicherheit zu führen. Bis Ende 2018 wurden insgesamt 12.442 "Safety Walks and Talks" durchgeführt. Zudem wurden die bestehenden Regeln zur Vermeidung von schwerwiegenden Unfällen als Folge gefährlicher Tätigkeiten, die sogenannten "Life Saving Rules", weiter harmonisiert. Im Berichtsjahr wurden zudem an allen Standorten Audits zur Überprüfung des Fremdfirmenmanagements durchgeführt und es wurde eine harmonisierte Guideline erarbeitet, die 2019 implementiert wird.
Um konzernweit einheitlich hohe Standards im Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen zu gewährleisten, werden die dafür notwendigen Prozesse harmonisiert. Ein entsprechendes Projekt startete 2018 und wird in den kommenden Jahren phasenweise umgesetzt. Ziel ist die sichere und bestimmungsgemäße Verwendung von gefährlichen Stoffen und Chemikalien nach einheitlichen Regeln. Im Berichtsjahr wurden zudem zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, um die hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Sicherung von Maschinen und Anlagen aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.
Die Lenzing Gruppe arbeitete eng mit der Institution of Occupational Safety and Health (IOSH) zusammen, um das renommierte Gesundheits- und Sicherheitstraining der britischen Organisation auf Lenzing zuzuschneiden und in die unterschiedlichen Standortsprachen zu übersetzen. "Leading Safely"-Kurse wurden bereits an mehreren Standorten der Lenzing Gruppe durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden zudem die ersten "Working Safely"-Kurse gestartet. Diese beiden Kurse adressieren sowohl die ausführenden als auch die leitenden Mitarbeiter/innen im Unternehmen.
Für ein effizientes Sicherheitsmanagement ist eine lückenlose Meldung und Dokumentation aller relevanten Ereignisse (Unfälle, Beinahe-Unfälle, Beobachtungen) unerlässlich. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards ist es daher besonders wichtig, die Mitarbeiter/innen vor Ort in die einheitliche Berichterstattungsplattform "SHEARS" einzubinden und für ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu sorgen.
Im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2017 konnte die Unfallrate 2018 trotz der umfangreichen Investitionsaktiviäten und des entsprechend höheren Verletzungsrisikos sowie des gestiegenen Personaleinsatzes konstant gehalten werden.
Das Gesundheitsmanagementsystem der Lenzing Gruppe basiert auf einem Konzept, das auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten ist und einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung bietet. Das Unternehmen verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde zum Zweck der Gesundheitsprävention ein gruppenweites Programm namens "Heartbeat for Health" gestartet. Ein weiterer Gesundheitsfokus lag im Berichtsjahr auf dem Thema Erste Hilfe. Um zu gewährleisten, dass alle Mitarbeiter/innen die Basismaßnahmen zur Sicherung lebenswichtiger Funktionen kennen, wurde im September an allen Standorten der Lenzing Gruppe eine Aktionswoche unter dem Motto "Saving Lives – At Work and At Home" veranstaltet.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Das wirtschaftliche Umfeld wird durch zunehmende geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den großen Handelsblöcken, stark beeinflusst. Für 2019 zeigten sich bereits erste Tendenzen einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Entwicklungen wie ein möglicher ungeordneter Brexit und das politisch aufgeladene Thema der Migration stellen zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Wirtschaft dar.
Der weltweite Fasermarkt bleibt aufgrund der stark ansteigenden Faserkapazitäten im asiatischen Markt vor allem im Standardfaserbereich unter Druck. Die Lenzing Gruppe rechnet deshalb für das Geschäftsjahr 2019 mit einem anhaltend hohen Preisdruck bei Standardfasern. Die sCore TEN Strategie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklung zu mindern.
Die Versorgung mit Zellstoff gilt für 2019 durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. Die Lenzing Gruppe erweitert die Zellstoffmengen an den Standorten Lenzing und Paskov und arbeitet an den technischen Planungen für den Bau einer neuen Anlage in Brasilien mit einer jährlichen Zellstoff-Kapazität von 450.000 Tonnen.
Rohstoffpreise für Chemikalien, insbesondere für Natronlauge und Kohlenstoffdisulfid, waren in den vergangenen Monaten weltweit auf hohem Niveau.
Auf der Währungsseite legte der US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent gegenüber dem Euro zu. Der Chinesische Yuan blieb weitgehend stabil. Eine Abwertung beider Währungen würde sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing Gruppe auswirken. Das Liquiditätsrisiko kann für 2019 aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur als gering eingestuft werden.
In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie der Umwelt- und Haftungsrisiken, die jeweils ein hohes Schadenspotenzial beinhalten, gab es 2018 keine wesentlichen Schadensfälle.
Die Lenzing Gruppe erweiterte mit dem Ausbau der Lyocellkapazitäten in Heiligenkreuz ihre Produktionsmengen im Jahr 2018. Der vorübergehende Stopp des Ausbaus von Lyocellkapazitäten in Mobile erhöhte das Risikoprofil absatzseitig für die kommenden Jahre. Die Lenzing Gruppe richtet ihren Fokus nun auf den Bau einer Anlage für Lyocellfasern in Thailand.
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungsund Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren.
Lenzing verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen den EBITDA-Plan simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko), einen risikoadjustierten ROCE und eine Sensitivitätsanalyse errechnet.
1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Risikoverantwortlichen zugewiesen.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung auditiert und bestätigt.
Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen sowie die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit im Faserbereich weiter auszubauen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.
Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Ein neues Innovationszentrum wurde im Berichtsjahr in Indonesien eröffnet.
Die Lenzing Gruppe erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe verfügt mit "Legal Management, Intellectual Property und Compliance" über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesellschaft und Ökosysteme ist es möglich, dass Regierungen oder andere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. Dies könnte zum Beispiel durch höhere CO2- Zertifikatspreise oder neue Steuern auf CO2-Emissionen umgesetzt werden. Eine lediglich regionale Implementierung solcher Maßnahmen könnte den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen.
Es besteht das Risiko von fehlendem oder unvollständigem Schutz von geistigem Eigentum und Marken für Produkte von Lenzing. Die Lenzing Gruppe steuert diese Risiken mittels eigener Abteilungen für den Schutz von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus wird diesem Risiko mit einer neuen Markenstrategie und integrierten Prozessen Rechnung getragen.
In der Bevölkerung wie in der gesamten Faserbranche wächst das Bewusstsein für Probleme durch den Klimawandel wie dem steigenden Meeresspiegel sowie der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen. Ein ebenso zunehmendes globales Risiko stellt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik dar.
Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innnovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind außerdem verpflichtet, den Globalen Lieferanten-Verhaltenskodex von Lenzing einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Teil der sCore TEN Strategie ist, eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau der konzerneigenen Zellstoffproduktion zu erzielen.
Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheit und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie mögliche gesundheitliche Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden und speziell in den USA als sehr hoch eingeschätzt werden. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, werden in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine deaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 34 bis 37, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg durch Compliance-Verstöße erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit dem Aufbau einer überarbeiteten konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Directive" sowie einer "Antitrust Directive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Kapitel "Sicherheit, Gesundheit und Umwelt".
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier die Planung eines neuen Zellstoffwerkes in Brasilien als auch eines neuen Lyocellwerkes in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement und laufenden Kostenkontrollen entgegen. Im Berichtsjahr wurde das Ausbauprojekt in Mobile aufgrund der steigenden Wahrscheinlichkeit höherer Handelszölle sowie einer möglichen Überschreitung der Baukosten wegen des boomenden US-Arbeitsmarktes vorübergehend gestoppt. Der Fokus hinsichtlich Erweiterung der Lyocellkapazitäten wurde nun auf das bereits angeführte Projekt in Thailand gerichtet.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaft für systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Als Beispiele können hier gemeinsame Aktivitäten mit NGOs wie Canopy genannt werden. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltigen Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Global Accounting & Tax Management" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Global Accounting & Tax Management" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Global Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.
Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen. Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien und schult Mitarbeiter/innen weltweit. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Die Abteilung "Internal Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Internal Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.
Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 50 Prozent plus zwei Aktien. Die Oberbank hält 3,8 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei 46,2 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogrammes der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen sollen ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden können.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt oder (ii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.
Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht auf Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibungen zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht unterschreitet und der Wandlungspreis bzw. der Bezugspreis (Ausgabebetrag) der Bezugsaktien, jeweils nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Stammaktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren ermittelt wird und nicht unter dem Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Tag der Ankündigung der Begebung der Wandelschuldverschreibungen liegt.
Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar:
https://www.lenzing.com/investoren/hauptversammlung/2018/
Die 75. Ordentliche Hauptversammlung findet am 17. April 2019 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.
Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent. Hauptursachen dafür sind die Zunahme an protektionistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil. Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für 2019 wiederum leicht sinken. Der Polyestermarkt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt. nistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil. Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen
Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2018 erwartet. Dies führt trotz guter Nachfrage zu einer Zunahme des Überangebotes, wodurch sich der Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus. markt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt. Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2018 erwartet. Dies
Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung allerdings noch nicht sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten Veränderungen. tes, wodurch sich der Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus. Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen
Trotz des deutlich angespannteren Marktumfeldes bei der Standardviscose geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 liegen wird. wicklung allerdings noch nicht sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten Veränderungen.
Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt. Lenzing ist in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert und wird die Umsetzung der Strategie mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben. dardviscose geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 liegen wird. Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in
Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand Lenzing, am 5. März 2019
Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA
Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) |
382,0 | 502,5 | 428,3 | 290,1 | 240,3 |
| / Umsatzerlöse | 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 | 1.864,2 | |||
| EBITDA-Marge | 17,6 % | 22,2 % | 20,1 % | 14,7 % | 12,9 % |
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| / Umsatzerlöse | 2.176,0 | 2.259,4 2.134,1 1.976,8 | 1.864,2 | ||
| EBIT-Marge | 10,9 % | 16,4 % | 13,9 % | 7,6 % | 1,2 % |
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 280,0 | 271,1 | 473,4 | 215,6 | 218,8 |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
–261,8 –218,6 –103,6 | –56,5 –102,8 | |||
| Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem - Abgang von Tochterunter nehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten |
–0,1 | –3,1 | –1,4 | –13,4 | 0,0 |
| Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und + Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
8,0 | 6,5 | 3,5 | 4,9 | 2,3 |
| Erlöse aus der Veräußerung/ - Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
–2,6 | –23,4 | –5,6 | –5,6 | –3,5 |
| Free Cashflow | 23,5 | 32,6 | 366,3 | 145,0 | 114,8 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
243,9 | 306,5 | 559,6 | 347,3 | 271,8 |
| Liquide Wechsel (in den + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
10,5 | 9,4 | 10,8 | 8,1 | 8,5 |
| Liquiditätsbestand | 254,4 | 315,8 | 570,4 | 355,3 | 280,3 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 396,5 | 340,1 | 329,4 | 338,5 | 344,1 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
299,6 | 292,8 | 277,4 | 258,9 | 232,8 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–251,7 –218,4 –227,2 –150,0 –181,1 | ||||
| Trading Working Capital | 444,4 | 414,4 | 379,6 | 447,4 | 395,7 |
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
539,8 | 532,8 | 555,7 | 518,0 | 506,5 |
| x 4 (= annualisierte Konzern Umsatzerlöse) |
2.159,1 2.131,1 2.222,9 2.071,8 2.026,0 | ||||
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern Umsatzerlösen |
20,6 % | 19,4 % | 17,1 % | 21,6 % | 19,5 % |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.533,9 1.507,9 1.368,5 1.198,9 1.034,5 | |||||
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
16,9 | 18,3 | 17,0 | 17,8 | 22,0 | |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
8,4 | 7,9 | 11,9 | 8,0 | 4,6 | |
| - | Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
–6,3 | –6,4 | –7,0 | –6,1 | –6,1 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 | |||||
| / Bilanzsumme | 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 | |||||
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 59,0% | 61,2% | 53,0% | 50,6% | 44,7% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBIT-DA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten |
166,2 | 127,3 | 249,2 | 172,3 | 192,7 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten |
307,6 | 255,3 | 328,3 | 510,9 | 537,0 |
| - Liquiditätsbestand | –254,4 –315,8 –570,4 –355,3 –280,3 | ||||
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) |
382,0 | 502,5 | 428,3 | 290,1 | 240,3 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA |
0,6 | 0,1 | 0,0 | 1,1 | 1,9 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 | ||||
| Net Gearing | 14,1 % | 4,4 % | 0,5 % | 26,9 % | 42,6 % |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| Rückstellungen für + Abfertigungen und Pensionen |
103,4 | 105,4 | 108,6 | 96,5 | 102,9 |
| Nettoverschuldung | 322,8 | 172,2 | 115,8 | 424,5 | 552,5 |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| Anteiliger laufender - Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
–57,8 | –79,2 | –64,1 | –23,8 | –23,4 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
179,8 | 291,8 | 232,2 | 127,4 | –1,5 |
| / Durchschnittliches Capital Employed |
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 | ||||
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
10,3 % | 18,6 % | 15,1 % | 8,1 % | –0,1 % |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
–57,8 | –79,2 | –64,1 | –23,8 | –23,4 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand |
3,5 | 2,5 | 3,0 | 3,4 | 2,7 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | –54,3 | –76,7 | –61,1 | –20,3 | –20,7 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 | ||||
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–251,7 –218,4 –227,2 | –150,0 | –181,1 | ||
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile |
0,0 | –18,0 | –13,0 | –8,3 | –7,6 |
| - Langfristige sonstige Verbindlichkeiten |
–4,2 | –3,8 | –3,7 | –3,1 | –7,6 |
| - Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten |
–46,9 | –38,5 | –92,5 | –85,3 | –90,5 |
| - Verbindlichkeiten für laufende Steuern |
–10,4 | –21,6 | –25,7 | –10,6 | –25,2 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) |
–50,4 | –52,7 | –52,9 | –52,9 | –44,8 |
| Anteilige latente Steuern auf - Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
–6,3 | –6,4 | –7,0 | –6,1 | –6,1 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | –107,9 | –95,7 | –97,2 | –69,9 | –81,4 |
| - Langfristige Rückstellungen | –126,5 –131,7 –138,1 | –122,7 | –130,0 | ||
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen |
103,4 | 105,4 | 108,6 | 96,5 | 102,9 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
–243,9 –306,5 –559,6 | –347,3 | –271,8 | ||
| Beteiligungen, die nach der - Equity-Methode bilanziert werden |
–13,4 | –8,4 | –12,7 | –25,6 | –38,0 |
| - Finanzanlagen | –36,7 | –36,4 | –25,1 | –22,8 | –23,2 |
| Stand 31.12. | 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 | ||||
| Stand 01.01. | 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5 | ||||
| Durchschnittliches Capital Employed |
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 | ||||
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 | ||||
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 199,1 | 357,4 | 294,6 | 147,4 | 12,0 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 | ||||
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 12,9 % | 24,5 % | 22,6 % | 13,0 % | 1,1 % |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 | ||||
| Bilanzsumme 01.01. | 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 | ||||
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 | ||||
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 9,3 % | 14,5 % | 11,8 % | 6,3 % | 0,9 % |
Mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) wird österreichischen Aktiengesellschaften ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Dieser enthält die international üblichen Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Regelungen des österreichischen Aktienrechts.
Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens erreicht werden.
Die Lenzing Aktiengesellschaft respektiert den ÖCGK und verpflichtete sich 2010 erstmals zur Einhaltung der dort dokumentierten Bestimmungen. Auch der Aufsichtsrat hat einstimmig den Beschluss gefasst, den Kodex vollinhaltlich zu erfüllen. Der Kodex steht im Internet unter www.corporate-governance.at in der aktuell gültigen Fassung (Jänner 2018) zur Verfügung. Entsprechend L-Regel 60 ÖCGK hat die Lenzing Aktiengesellschaft einen Corporate Governance Bericht aufzustellen. Der Corporate Governance Bericht der Lenzing Aktiengesellschaft entspricht auch dem konsolidierten Corporate Governance Bericht der Lenzing Gruppe.
Dieser Corporate Governance Bericht ist auf der Homepage der Lenzing Aktiengesellschaft öffentlich zugänglich (C-Regel 61 ÖCGK). (http://www.lenzing.com/investoren/corporate-governance/ berichte.html).
Die Aufgabenverteilung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2018 stellt sich wie folgt dar:
Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Erstbestellung 01.06.2015 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2022
Aufgabenbereiche: Region Europe and Americas, Region AMEA, Region North Asia, Global Pulp & Wood, Global HR, Global R&D, Corporate Strategy & M&A, Legal IP & Compliance, Corporate Communications & Investor Relations, Pulp Expansion
Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine
Mitglied des Vorstandes, Chief Commercial Officer Erstbestellung 01.05.2014 Ende laufende Funktionsperiode 31.12.2019 (Mandat wurde per 03.01.2019 bis 31.12.2023 verlängert)
Aufgabenbereiche: Global Business Management Textiles, Nonwovens and New Business Areas, Corporate Sustainability, Global Brand Management, Global Supply Chain, Commercial Innovation
Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: keine
Mitglied des Vorstandes, Chief Financial Officer Erstbestellung 01.03.2016 Ende laufende Funktionsperiode 28.02.2019 (Mandat wurde per 03.01.2019 bis 30.06.2022 verlängert)
Aufgabenbereiche: Global Accounting & Tax Management, Global Controlling, Global Treasury, Finance AMEA, Finance North Asia, Finance Europe and Americas, Finance Pulp & Wood, Global Purchasing, Global Process & Information Technology, Internal Audit & Risk Management
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: keine
Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Biocel Paskov a.s.
Mitglied des Vorstandes, Chief Technology Officer Erstbestellung 01.05.2017 Ende laufende Funktionsperiode 30.04.2020
Aufgabenbereiche: Technology, Global Engineering, Global SHE, Global Quality Management & Technical Customer Service, Enterprise Excellence, Special Projects, Lenzing Technik
Leitungs- und Überwachungsaufgaben in wesentlichen Tochterunternehmen: PT. South Pacific Viscose, Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd.
Der Vorstand führt im Rahmen des Gesetzes, der Satzung und einer vorliegenden Geschäftsordnung die Geschäfte der Lenzing Aktiengesellschaft. Die Verteilung der Geschäfte unter den einzelnen Vorstandsmitgliedern erfolgt gemäß eines der Geschäftsordnung angegliederten Geschäftsverteilungsplans. In der Geschäftsordnung ist auch die Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Weiters hat sich der Vorstand auch zur vollständigen Einhaltung der Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex verpflichtet.
Erstbestellung 28.04.2014 Seit 22.04.2015: Vorsitzender Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: AMAG Austria Metall AG, VA Intertrading Aktiengesellschaft (Vorsitzender), B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH
Erstbestellung 12.04.2018 Seit 12.04.2018: Stellvertretender Vorsitzender Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding (Vorsitzender)
Erstbestellung 04.06.2004 Seit 29.03.2011: Stellvertretender Vorsitzender Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Mondi AG (Vorsitzender), Constantia Industries AG (Stellvertretender Vorsitzender), Binder+Co AG, GrECo International Holding AG
Erstbestellung 23.04.2009
Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Oesterreichische Entwicklungsbank AG (Vorsitzender), OeKB CSD GmbH (Stellvertretender Vorsitzender), "Österreichischer Exportfonds" GmbH (Vorsitzender) bis 27.7.2018, Acredia Versicherung AG, OeKB EH Beteiligungs- und Management AG
Erstbestellung 12.04.2018 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2020 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Orcan Energy AG, B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH
Erstbestellung 12.04.2018 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2018 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding (ruhendes Aufsichtsratsmandat)
Erstbestellung 24.04.2013 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (Vorsitzender), BKS Bank AG, voestalpine AG, AMAG Austria Metall AG
Erstbestellung 29.03.2011 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2019 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit AG Holding bis 25.04.2018, AMAG Austria Metall AG
Erstbestellung 19.04.2012 Ende laufende Funktionsperiode: Bis zur Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2021 beschließt.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding, B&C Industrieholding GmbH, B&C LAG Holding GmbH
Erstbestellung 22.04.2015 Seit 22.04.2015: Stellvertretender Vorsitzender Dr. Felix Strohbichler ist mit 12.04.2018 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: Semperit Aktiengesellschaft Holding bis 25.04.2018
Erstbestellung 23.04.2009 Dr. Josef Krenner ist mit 12.04.2018 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.
Aufsichtsratsmandate in anderen Gesellschaften: B&C Industrieholding GmbH, AMAG Austria Metall AG (Vorsitzender)
1) Dipl.-BW Edelmann hat im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats nicht persönlich teilgenommen, wurde aber im Vorfeld der Sitzungen über den Geschäftsverlauf sowie über wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informiert. Er hat sein Stimmrecht mittels der Erteilung von Stimmvollmachten ausgeübt.
Helmut Kirchmair (1968) Erstbestellung 2015
Georg Liftinger (1961) Erstbestellung 2008
Ing. Daniela Födinger (1964) Erstbestellung 2014
Johann Schernberger (1964) Erstbestellung 2001
Herbert Brauneis (1987) Erstbestellung 2018
Der Aufsichtsrat hat die Leitlinien für die Unabhängigkeit gemäß Anhang 1 des ÖCGK übernommen.
Danach haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates erklärt, von der Gesellschaft und deren Vorstand unabhängig zu sein.
Gemäß C-Regel 54 ÖCGK haben die Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. Veit Sorger, Mag. Helmut Bernkopf und Dr. Franz Gasselsberger, MBA, erklärt, im Geschäftsjahr 2018 weder selbst Anteilseigner an der Gesellschaft mit einer Beteiligung von jeweils mehr als 10 Prozent gewesen zu sein noch die Interessen solcher Anteilseigner vertreten zu haben.
Zur Erfüllung seiner Aufgabe, der Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes, tritt der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft mindestens vierteljährlich zu Sitzungen zusammen. Im Berichtsjahr fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt (C-Regel 36). Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstandes beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, laufende und geplante Expansionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2019.
Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2018 aus seiner Mitte fünf Ausschüsse bestellt (C-Regeln 34 und 39 ÖCGK):
Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm gemäß § 92 Absatz 4a AktG zugewiesenen Aufgaben wahr. Demnach hat der Prüfungsausschuss insbesondere den Rechnungslegungsprozess zu überwachen und Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit zu erteilen. Weiters überwacht der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, der internen Revision und des Risikomanagementsystems. Er überwacht des Weiteren die Abschlussprüfung und die Konzernabschlussprüfung, prüft und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und genehmigt und kontrolliert die von ihm erbrachten Nichtprüfungsleistungen. Der Prüfungsausschuss prüft ferner den Jahresabschluss, bereitet dessen Feststellung vor und prüft den Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverteilung, den Lagebericht und den Corporate Governance Bericht. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses legt die wechselseitige Kommunikation zwischen dem Abschlussprüfer und dem Prüfungsausschuss fest (C-Regel 81 a ÖCGK). Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über seine Tätigkeit zu berichten. Im Geschäftsjahr 2018 ist der Prüfungsausschuss zu drei Sitzungen zusammengetreten. Es wurde, wie in den Vorjahren insbesondere der Bereich Compliance sowie die Abarbeitung des internen Revisionsplans und der Risikobericht behandelt.
Mitglieder: Mag. Patrick Prügger (Vorsitzender, Finanzexperte), Dr. Hanno M. Bästlein, Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden am 12.04.2018), Dr. Franz Gasselsberger, MBA (seit 12.04.2018), Dr. Christoph Kollatz (seit 12.04.2018), Johann Schernberger, Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen Nominierungsausschuss eingerichtet. Dieser unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung neuer oder freier Mandate im Vorstand und befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung. Im Geschäftsjahr 2018 hat sich der Ausschuss insbesondere mit Fragen der Nachfolgeplanung und Personalentwicklung beschäftigt sowie die Wiederbestellung von Herrn Obendrauf und Herrn van de Kerkhof vorbereitet. Es werden auch Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung vorbereitet. Im Geschäftsjahr 2018 haben drei Sitzungen des Nominierungsausschusses stattgefunden.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger (bis 12.04.2018), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12.04.2018), Johann Schernberger, Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen Vergütungsausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit dem Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern, sorgt für die Umsetzung der C-Regeln 27, 27a und 28 ÖCGK und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen. Im Geschäftsjahr 2018 haben drei Sitzungen des Vergütungsausschusses stattgefunden, die sich insbesondere mit der Vorstandsevaluierung und den Zielvereinbarungen 2018 sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt haben. Weiters hat der Vergütungsausschuss den Anstellungsvertrag mit Herrn Obendrauf und Herrn van de Kerkhof verhandelt, genehmigt und für die Lenzing Aktiengesellschaft abgeschlossen.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger (bis 12.04.2018), Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12.04.2018)
Der Aufsichtsrat hat einen Strategieausschuss eingerichtet. Dieser befasst sich mit der Überprüfung der strategischen Positionierung des Unternehmens und dem Monitoring der Strategieumsetzung. 2018 hat der Vorstand vor allem strategische Optionen für den Ausbau der Zellstoff- und Faserproduktionskapazitäten, Fragen der Marktpositionierung und die Weiterentwicklung der sCore TEN Strategie mit dem Strategieausschuss diskutiert. Im Geschäftsjahr 2018 haben zwei Sitzungen stattgefunden.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger, Mag. Patrick Prügger, Dipl.-Bw. Peter Edelmann (seit 12.04.2018), Dr. Christoph Kollatz (seit 12.04.2018) Johann Schernberger, Georg Liftinger
Der Aufsichtsrat hat einen Ausschuss für dringende Fälle eingerichtet. Dieser ist in Fällen besonderer Dringlichkeit befugt, Entscheidungen über Geschäfte zu treffen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Im Geschäftsjahr 2018 haben keine Sitzungen stattgefunden.
Mitglieder: Dr. Hanno M. Bästlein (Vorsitzender), Mag. Patrick Prügger (bis 12.04.2018), Dr. Christoph Kollatz (seit 12.04.2018), Johann Schernberger
Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der künftigen Geschäftspolitik der Gesellschaft und ihres Konzerns, sowie die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage. Weiters berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft und ihres Konzerns im Vergleich zur Vorschaurechnung unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung. Der Vorstand und der Aufsichtsrat besprechen ebenfalls in einer separaten Strategiesitzung die langfristigen Wachstumsziele der Lenzing Gruppe.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2018 eine Selbstevaluierung gemäß C-Regel 36 ÖCGK in Form eines Fragebogens, mit Schwerpunktthemen wie der Kontrollfunktion des Aufsichtsrates gegenüber dem Vorstand sowie der Einhaltung von Informationspflichten des Vorstandes an den Aufsichtsrat, durchgeführt. Das Ergebnis der Selbstevaluierung zeigt, dass die Tätigkeit des Aufsichtsrates der Lenzing AG als insgesamt gut bewertet wird. Der Aufsichtsrat hat einzelne Anregungen aus dem Selbstevaluierungsprozess aufgegriffen. Aus den Ergebnissen wurden Maßnahmen abgeleitet, welche eine weitere Effizienzsteigerung der Tätigkeiten des Aufsichtsrates gewährleisten sollen.
Die Vergütungsregelungen in den Vorstandsverträgen wurden im vergangenen Jahr überarbeitet und vereinheitlicht. Die variable Vergütung (kurz- und langfristige Boni) wird mit Wirkung zum 1. Jänner 2019 durch das überarbeitete Vergütungsmodell ersetzt.
Ziel der Überarbeitung war es, im Interesse unserer Stakeholder ambitionierte sowie relevante Ziele für den Vorstand zu definieren. Das neue Vergütungsmodell entspricht auch weiterhin allen gesetzlichen Vorgaben des AktG sowie den Empfehlungen des ÖCGK.
Die Gesamtvergütung setzt sich weiterhin aus einem laufenden fixen Bezug, einem kurzfristigen variablen (erfolgsabhängigen) Anteil ("Short-term Incentive" bzw. "STI") sowie einem langfristigen variablen (erfolgsabhängigen) Anteil ("Long-term Incentive" bzw. "LTI") zusammen.
Der STI ist ab 1. Jänner 2019 vom Unternehmenserfolg im jeweils abgelaufenen Geschäftsjahr abhängig und berücksichtigt die finanziellen Zielgrößen Konzern-EBITDA und Konzern-RO-CE. Zusätzlich zu den finanziellen Zielgrößen erfolgt jährlich eine Beurteilung nicht-finanzieller Kriterien durch den Vergütungsausschuss, die den aus den finanziellen Zielgrößen ermittelten Bonusbetrag um 20 Prozent nach oben oder nach unten beeinflussen kann. Voraussetzung für einen Bonusanspruch ist das Erreichen eines Schwellenwertes bei zumindest einer der beiden finanziellen Zielgrößen. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres in bar. Der STI kann maximal 150 Prozent des STI-Zielwerts betragen. Der STI-Zielwert ist ein absoluter Betrag. Für das Geschäftsjahr 2018 richtete sich der kurzfristige variable Anteil für den gesamten Vorstand noch nach den bisher gültigen Kriterien ROCE sowie individuellen qualitativen Zielen.
Der LTI wird ab 1. Jänner 2019 rollierend, d.h. in jährlichen Tranchen mit jeweils dreijährigen Bemessungszeiträumen gewährt. Zu diesem Zwecke werden die Zielgrößen Konzern-Jahresüberschuss sowie Konzern-ROCE während der Laufzeit einer Tranche gemessen. Zusätzlich wird die Kapitalmarkperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttungen – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Voraussetzung für einen Bonusanspruch ist das Erreichen eines Schwellenwertes bei zumindest einer der drei Zielgrößen. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf des dreijährigen Bemessungszeitraums in bar. Der LTI kann maximal 200 Prozent des (absoluten) LTI-Zielwertes betragen. Der LTI-Zielwert ist ein absoluter Betrag. Legt ein Vorstandsmitglied sein Vorstandsmandat vor Ablauf der
Bestellungsdauer zurück oder wird das Vorstandsmitglied aus einem wichtigen Grund im Sinne von § 75 AktG abberufen, verfallen alle Ansprüche aus laufenden LTI-Tranchen der aktuellen Vertragsperiode. Dadurch entfaltet der LTI gleichzeitig eine Bindungswirkung.
Bis zum 31. Dezember 2018 war die Zielgröße für den LTI die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Nettoverschuldung), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Bei Herrn Obendrauf und Herrn Van de Kerkhof, deren Vorstandsverträge per 1. Jänner 2019 verlängert wurden, laufen die LTI-Regelungen des Altvertrages im Jahr 2019 teilweise parallel. Bei Herrn Doboczky erfolgt aus dem Altvertrag (Periode 01.06.2015 bis 31.05.2018) noch eine Auszahlung im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht ohne Vorliegen eines wichtigen Grundes vorzeitig zurückgelegt wird.
Die betriebliche Altersversorgung sowie Abfertigungsansprüche und Anwartschaften für den Fall der Beendigung der Funktion richten sich sinngemäß nach den gesetzlichen Vorgaben des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes.
Bei vorzeitiger Beendigung von Vorstandsmandaten werden die in C-Regel 27a ÖCGK festgelegten Rahmenbedingungen für vorzeitige Vertragsbeendigungen adäquat berücksichtigt.
Die unten dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2018 von insgesamt TEUR 3.333 (2017: TEUR 5.131) betreffen kurzfristig fällige Leistungen und enthalten keine Abschlagszahlungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen.
Darüber hinaus haben sich die Ansprüche aus langfristigen Bonusanteilen (andere langfristig fällige Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen) im Geschäftsjahr 2018 um TEUR 1.940 erhöht (2017: TEUR 2.244 erhöht) sowie wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstands Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 236 (2017: TEUR 216) für die betriebliche Altersversorgung und Abfertigungsansprüche gewährt. Die ausbezahlten Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstandes der Lenzing Aktiengesellschaft oder deren Hinterbliebene betrugen 2018 TEUR 1.033 (2017: TEUR 1.004).
Die Grundsätze der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates sind in der Satzung der Lenzing Aktiengesellschaft (§ 13) geregelt, welche auf der Homepage der Gesellschaft offengelegt ist. Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird eine jährliche Vergütung gewährt, deren Höhe mit ihren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft in Einklang steht.
Die in der Hauptversammlung vom 12. April 2018 beschlossene Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2017 betrug:
| Dr. Stefan Doboczky, MBA |
Robert van de Kerkhof, MBA |
Mag. Thomas Obendrauf, MBA |
Dr. Heiko Arnold* | Summe | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
| Laufende Bezüge fix | 778 | 643 | 437 | 437 | 397 | 397 | 398 | 328 | 2.010 | 1.805 |
| Laufende Bezüge variabel | 588 | 1.732 | 213 | 654 | 250 | 760 | 272 | 181 | 1.323 | 3.326 |
| Summe | 1.366 | 2.374 | 650 | 1.091 | 647 | 1.157 | 670 | 509 | 3.333 | 5.131 |
* Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017
Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Anwesenheitsgeld für jede Aufsichtsratssitzung in Höhe von EUR 1.500 sowie jedes Ausschussmitglied ein Anwesenheitsgeld in Höhe von EUR 1.500 für jede Ausschusssitzung, sofern diese nicht am selben Tag wie eine Aufsichtsratssitzung stattfand.
Daraus ergeben sich für die Mitglieder des Aufsichtsrates nachfolgend einzeln angeführte Vergütungen für 2017 (in Summe EUR 798.500), die im Geschäftsjahr 2018 ausbezahlt wurden:
| Dr. Hanno M. Bästlein | EUR 223.500 |
|---|---|
| Dr. Veit Sorger | EUR 103.500 |
| Dr. Felix Strohbichler (ausgeschieden 12.04.2018) | EUR 121.500 |
| Mag. Helmut Bernkopf | EUR 47.500 |
| Dr. Josef Krenner | EUR 46.000 |
| Dr. Franz Gasselsberger, MBA | EUR 44.500 |
| Mag. Patrick Prügger | EUR 130.000 |
| Dr. Astrid Skala-Kuhmann | EUR 82.000 |
Die Vergütungspolitik für das globale Top-Management im Konzern, Geschäftsführer von Tochtergesellschaften sowie "Region Managers" setzt sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Die fixe Vergütung umfasst dabei ein attraktives marktkonformes Einkommen. Der variable Vergütungsanteil richtet sich einerseits nach der Erreichung festgelegter Finanzziele des Konzerns, andererseits auch nach der Erfüllung vereinbarter persönlicher Ziele der Führungskraft.
Die Gesellschaft achtet auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter und fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen.
Es konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil speziell in qualifizierten Positionen stetig erhöht werden. Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören Frau Dr. Astrid Skala-Kuhmann und Frau Ing. Daniela Födinger an. Im Jahr 2018 wurde Frau Dr. Andrea Borgards als Senior Vice President Pulp and Wood in das Executive Committee des Unternehmens berufen. Darüber hinaus wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeitmodelle, Heimarbeit und Elternzeit für beide Elternteile aktiv gefördert.
Die Reputation und der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens können durch Compliance-Verstöße erheblich gefährdet werden. Die Lenzing Gruppe hat als Faserhersteller einen sehr hohen Anspruch im Nachhaltigkeitsmanagement und strebt entsprechend ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Aktionären an.
Vor diesem Hintergrund hat die Geschäftsführung ein Compliance-Management-System für die gesamte Lenzing Gruppe beschlossen, welches die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien dauerhaft gewährleisten und nachweisen soll.
Zielsetzung beim Aufbau und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems ist die Prävention und Aufdeckung von Compliance-Verstößen gegen Unternehmensinteressen, die Vermeidung von Haftungsrisiken und Reputationsschäden, die Schulung, Beratung und Absicherung von Unternehmensleitung, Führungskräften und Mitarbeitern sowie eine Effizienzsteigerung durch die Koordination bestehender Compliance-Aktivitäten.
Policies sind Absichtserklärungen der Lenzing AG und ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften, die die Verhaltensstandards für alle Mitarbeiter/innen festlegen. Dazu gehören der Globale Verhaltenskodex als Leitprinzip, der Lieferantenkodex, die Policy für Menschenrechte und Arbeitsstandards, die Policy für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, die Richtlinie für Nachhaltigkeit, die Quality Policy und die Holz- und Zellstoff Policy.
Richtlinien (engl. directives) definieren Verhaltensregeln, die für alle Mitarbeiter/innen verbindlich sind. Wichtige Richtlinien sind die Kartellrechts-Richtlinie, die Antibestechungs- und Antikorruptions-Richtlinie, die Whistleblower-Richtlinie, die IP Protection-Richtlinie und die Emittenten-Compliance-Richtlinie.
Leitlinien (engl. guidelines) enthalten hauptsächlich Prozessbeschreibungen sowie auf die Arbeitsprozesse ausgerichtete Handlungsanweisungen wie die sichere Handhabung von Chemikalien.
Zum vertieften Verständnis des Globalen Verhaltenskodex nahmen mehr als 200 Mitarbeiter/innen im Jahr 2018 an Schulungen teil. Alle Teammitglieder werden dazu ermutigt, Verstöße oder vermutete Verstöße gegen den Verhaltenskodex zeitnah zu melden.
Richtlinie zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption
Die Richtlinie zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption (engl. Anti-Bribery and Corruption Directive – ABC) wurde im Jahr 2018 überarbeitet. Die Ausrollung der überarbeiteten Richtlinie ist für das erste Quartal 2019 geplant.
Die Kartellrechts-Richtlinie liefert eine detaillierte Übersicht über die wichtigsten kartellrechtlichen Sachverhalte, um allen Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe dabei zu helfen, mögliche Wettbewerbsverstöße zu identifizieren, zu verhindern und zu melden. Die Richtlinie ist in Überarbeitung.
Um den wachsenden Herausforderungen des Marktumfeldes sowie geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen wie der EU-Know-how-Schutz-Richtlinie, gerecht zu werden, wurde die Know-how Protection-Richtlinie umfassend überarbeitet und in vielen Bereichen erweitert. Die Fertigstellung der revidierten Richtlinie und die gruppenweite Einführung sind für das erste Quartal 2019 geplant.
Der Globale Verhaltenskodex für Zulieferer drückt die Erwartungen von Lenzing an das Verhalten ihrer Zulieferer hinsichtlich Arbeitersicherheit und -gesundheit, Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz, Ethik und Managementpraktiken aus.
Die interne Richtlinie zum Thema Emittenten-Compliance wurde überarbeitet und im Oktober 2018 vom Vorstand freigegeben.
Die Lenzing AG hat sich intensiv auf die Einführung der Datenschutzgrundverordnung vorbereitet.
Ein firmenübergreifendes Projektteam unter der Führung des verantwortlichen Beauftragten für Datensicherheit wickelt sämtliche Agenden gebündelt ab. Alle Mitarbeiter mit IT-Zugang werden mittels E-Learning geschult. Mehr als 500 Führungskräfte erhielten bereits ein persönliches, praxisorientiertes Training. Zusätzlich wurde eine neue Stabstelle für Information Security geschaffen, die sich den zunehmenden Sicherheits- und Datenschutzthemen des Unternehmens widmet.
Missbräuche und Bedenken in Bezug auf unethisches, rechtswidriges oder der Unternehmensintegrität zuwiderlaufendes Verhalten können direkt über dieses System gemeldet werden. Der Prüfungsausschuss wird zweimal im Jahr über die eingegangenen Hinweise informiert. Insgesamt wurden 2018 21 Meldungen über das Whistleblowing-System registriert. Alle Meldungen wurden zielgerichtet bearbeitet.
Der im Geschäftsjahr 2017 revidierte Globale Verhaltenskodex gilt für alle Teammitglieder der Lenzing Gruppe. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe mit den Kodexinhalten vertraut sind, diese verstehen und im Arbeitsalltag bewusst danach leben, wurde 2016 ein internationales Schulungsprogramm entwickelt. Dieses wird seit 2017 umgesetzt.
2018 wurden Präsenzschulungen zum Thema Globaler Verhaltenskodex, Korruptionsbekämpfung und Emittenten-Compliance mit über 400 Teilnehmer/innen durchgeführt. Der Vorstand und die Mitglieder des Extended Executive Committees wurden in Workshops zu den Themen Compliance Management, Korruptionsbekämpfung und Anti-Trust geschult. Der Vorstand erhielt darüber hinaus eine Schulung zu diversen Compliance- und Haftungsthemen.
Der Compliance Officer erstattet dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zweimal im Jahr Bericht.
Im Hinblick auf mögliche Korruptionsdelikte oder Kartellrechtsverstöße wurden gegen die Lenzing Gruppe im Jahr 2018 keine behördlichen Maßnahmen ergriffen oder Rechtsansprüche geltend gemacht.
Die Bekanntgabe von Aktienkäufen und -verkäufen von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates erfolgt gemäß den geltenden Rechtsvorschriften (Artikel 19 Marktmissbrauchsverordnung (VERORDNUNG (EU) Nr. 596/2014). (Aktienkäufe bzw. -verkäufe werden auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.)
Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde im Berichtsjahr vom Wirtschaftsprüfer KPMG Austria GmbH gemäß C-Regel 83 ÖCGK uneingeschränkt attestiert und das Ergebnis dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Darüber hinaus berichtet der Leiter des Risikomanagements in den Prüfungsausschusssitzungen über die aktuellen Risiken.
Die Abteilung "Internal Audit" berichtet direkt dem Vorstand. Der Jahres-Revisionsplan wird in enger Abstimmung mit dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss festgelegt. Ebenfalls regelmäßig berichtet der Leiter des "Internal Audit" in den Prüfungsausschusssitzungen über die wesentlichen Prüfungserkenntnisse.
Gemäß C-Regel 62 ÖCGK hat die Gesellschaft regelmäßig, mindestens alle drei Jahre eine externe Institution mit der Evaluierung zur Einhaltung der C-Regeln des Kodex zu beauftragen. Lenzing hat PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH mit der Evaluierung des Corporate Governance Berichtes 2018 beauftragt. Als Ergebnis der Evaluierung wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing Aktiengesellschaft zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Fassung Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Sämtliche Prüfberichte sind auf der Website www.lenzing.com einsehbar.
Respekt, Diversität und Inklusion sind integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Aktiengesellschaft, die bei der Besetzung aller Funktionen berücksichtigt werden. Für die Vorschläge zur Besetzung von Aufsichtsratsmandaten an die Hauptversammlung und bei der Nominierung von Vorstandsmitgliedern wird auf eine fachliche und diversitätsbezogene Ausgewogenheit geachtet, da diese maßgeblich zur Professionalität und Effektivität der Arbeit von Aufsichtsrat und Vorstand beiträgt. Hierbei fließen neben der fachlichen und persönlichen Qualifikation auch Aspekte wie Altersstruktur, Herkunft, Geschlecht, Ausbildung und Erfahrungshintergrund ein. Im Berichtsjahr wurde bei der Besetzung frei werdender Aufsichtsratsmandate die Diversität im Aufsichtsrat weiter verbessert. Das vorliegende Diversitätskonzept für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates und des Vorstandes wurde vom Nominierungsausschuss am 19. Februar 2018 beschlossen.
Lenzing Aktiengesellschaft Lenzing, 5. März 2019
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
das Jahr 2018 war von anhaltenden politischen Unsicherheiten und zunehmend protektionistischen Maßnahmen geprägt, welche global agierende Unternehmen in weitverzweigten Wertschöpfungsketten vor große Herausforderungen stellen. Im Marktsegment der holzbasierten Cellulosefasern sah sich die Lenzing Gruppe bedingt durch ein deutliches Kapazitätswachstum mit sinkenden Preisen für Standardviscose konfrontiert. Zusätzlich beeinflussen höhere Preise einiger Schlüsselrohstoffe sowie veränderte Wechselkurse das Ergebnis.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Spezialitätenstrategie mit dem Start der Produktion von LENZING™ ECOVERO™ Fasern in China, der erfolgreichen 25.000-Tonnen-Erweiterung in Heiligenkreuz sowie dem Erwerb des bis dahin noch ausstehenden 30-Prozent-Anteils des chinesischen Viscosefaserwerkes Lenzing (Nanjing) Fibers konsequent weiterverfolgt. Der Bau des Lyocell-Faserwerkes in den USA wurde dagegen aufgrund des absehbaren Handelskonfliktes zwischen den USA und China sowie aufgrund des boomenden US-Arbeitsmarktes vorübergehend gestoppt, um keine unkalkulierbaren Risiken einzugehen. Diese Situation kann sich aus heutiger Sicht mittelfristig wieder normalisieren. Mit der Gründung eines Joint-Ventures in Brasilien, welches die Errichtung eines Faserzellstoffwerkes evaluiert, nähert sich die Lenzing Gruppe dem Ziel der Absicherung ihrer Rohstoffbasis.
Bei diesen vielfältigen Aktivitäten hat der Aufsichtsrat seinen nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Verpflichtungen entsprechend die Aufsicht geführt, war in den grundlegenden Entscheidungen frühzeitig involviert und hat den Vorstand beratend begleitet. Der Vorstand wiederum hat den Aufsichtsrat regelmäßig anhand ausführlicher schriftlicher Berichte über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Aktiengesellschaft und der Lenzing Gruppe informiert. Darüber hinaus hat der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig über den Geschäftsverlauf, die Lage der Gesellschaft und wesentliche Geschäftsvorfälle Bericht erstattet. Einzelne Bereiche wurden vertiefend in den vom Aufsichtsrat eingerichteten Ausschüssen behandelt, die wiederum dem Gesamtaufsichtsrat über ihre Tätigkeiten berichtet haben.
Der Aufsichtsrat der Lenzing Aktiengesellschaft hat sich im Berichtsjahr in fünf Sitzungen vom Vorstand über den Geschäftsverlauf sowie wesentliche Geschäftsfälle und Maßnahmen informieren lassen, die Arbeit des Vorstandes beaufsichtigt und den Vorstand bei wesentlichen strategischen Weichenstellungen beratend begleitet. Zentrale Sitzungsinhalte waren die Entwicklung der Geschäftslage, die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, laufende und geplante Expansionsprojekte, Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, Personalmaßnahmen, Finanzierungsmaßnahmen sowie die Diskussion und die Genehmigung des Budgets für das Geschäftsjahr 2019.
Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat mit der Effizienz seiner eigenen Arbeitsweise auseinandergesetzt und daraus abgeleitete Maßnahmen diskutiert und eingeleitet.
In der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 wurden Dr. Christoph Kollatz, Dr. Felix Fremerey sowie Dipl.-Bw. Peter Edelmann neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Dr. Veit Sorger und Dr. Hanno M. Bästlein wurden in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Dr. Felix Strohbichler sowie Dr. Josef Krenner schieden zum 12. April 2018 aus dem Aufsichtsrat aus. Wir danken den beiden ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre jahrelange vertrauensvolle und konstruktive Mitarbeit. Um die eingeleitete, strategische Entwicklung auch personell kontinuierlich und erfolgreich fortzuführen, wurden Mag. Thomas Obendrauf und Robert van de Kerkhof für eine weitere Vorstandsperiode gewonnen und vom Aufsichtsrat erneut bestellt.
Der vom Aufsichtsrat eingerichtete Vergütungsausschuss hat sich im Berichtsjahr in drei Sitzungen schwerpunktmäßig mit der Leistungsbeurteilung und den Zielsetzungen der Vorstandsmitglieder sowie mit weiteren allgemeinen Vergütungsthemen des Vorstandes beschäftigt. Im Berichtsjahr wurde zudem das Vergütungsmodell überarbeitet.
Die Wiederbestellung von Mag. Thomas Obendrauf und Robert van de Kerkhof wurde verhandelt, genehmigt und abgeschlossen.
Der eingerichtete Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr dreimal getagt. In den Sitzungen wurden vor allem Personalentwicklungsmaßnahmen und Fragen der Nachfolgeplanung behandelt. Darüber hinaus hat der Nominierungsausschuss die Wiederbestellung von Mag. Thomas Obendrauf sowie Robert van de Kerkhof vorbereitet und dem Aufsichtsratsplenum seine Empfehlung dazu ausgesprochen.
Der Strategieausschuss ist im Berichtsjahr in zwei Sitzungen zusammengetroffen. In den Sitzungen wurde die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie sCore TEN gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert.
Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Neben der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahres- und des Konzernabschlusses hat sich der Prüfungsausschuss vor allem mit der Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme, dem Bereich Compliance, der Abarbeitung des internen Revisionsplans und daraus abgeleiteter Maßnahmen sowie mit zukünftigen Schwerpunkten der internen Revision beschäftigt.
Weitere Informationen über die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Aufsichtsrates und seine Vergütung sind dem Corporate Governance Bericht zu entnehmen.
Die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz, hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss samt Lagebericht der Lenzing AG sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2018 geprüft. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Corporate Governance Bericht wurde von PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH, Linz, evaluiert. Es wurde festgestellt, dass die abgegebene Erklärung der Lenzing AG zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex (Jänner 2018) den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates hat sich intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht, dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Corporate Governance Bericht befasst und die Ergebnisse der Abschlussprüfung eingehend mit dem Abschlussprüfer erörtert. Aufgrund der eigenen Prüfung hat sich der Prüfungsausschuss den Ergebnissen der Prüfung des Abschlussprüfers angeschlossen. Hierüber hat der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat pflichtgemäß Bericht erstattet und diesem zudem empfohlen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zu bestellen.
Der Aufsichtsrat erklärt sich nach eigener Erörterung mit dem erstatteten Lagebericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2018, der damit gemäß § 96 Absatz 4 AktG als festgestellt gilt. Der Aufsichtsrat erklärt sich weiters mit dem gemäß § 244 UGB in Verbindung mit § 245a UGB aufgestellten Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht einverstanden. Der Aufsichtsrat berichtet gemäß § 96 Abs. 1 und 2 AktG, dass ein gesonderter nichtfinanzieller Bericht erstellt wurde und dieser geprüft wurde. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes über die Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Aufsichtsrat folgt zudem der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 75. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 zu bestellen.
Interessenskonflikte von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, über die die Hauptversammlung zu informieren wäre, sind dem Aufsichtsrat gegenüber im Berichtszeitraum nicht offengelegt worden.
In den letzten fünf Jahren wurde die Lenzing AG reorganisiert, gefolgt von der Neuformulierung und dem Beginn der Umsetzung der Strategie zum Spezialitätenhersteller, die nicht nur erste Früchte trägt, sondern auch mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich belegt, dass die Lenzing den richtigen Weg eingeschlagen hat. Insbesondere die Innovationskraft unserer Mitarbeiter/innen wird auch in Zukunft tragendes Element auf dem Weg zu einem österreichisch verwurzelten, global agierenden Unternehmen sein. Auch wenn die Umsetzung durch exogene Faktoren mitunter verzögert werden kann und widrige Währungs- und Rohstoffpreise uns partiell bremsen hat die weitere konsequente Verfolgung unserer langfristig gesteckten Ziele auch im Jahr 2018 zu einem respektablen Ergebnis geführt und lässt in eine vielversprechende Zukunft blicken.
Dies ist ein guter Zeitpunkt, die Verantwortung zu übergeben und mich bei meinen Aufsichtsratskolleg/innen, unseren Mitarbeiter/ innen, der Belegschaftsvertretung und dem Vorstand für das anhaltend hohe Engagement sowie die stets von großem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit sehr herzlich zu bedanken.
Der Lenzing und ihren Mitarbeiter/innen sowie unseren Aktionären wünsche ich weiterhin alles erdenklich Gute und verabschiede mich von Ihnen mit einem herzlichen Glück auf!
Wien, 13. März 2019
Dr. Hanno Bästlein
| Note 1. | Grundlagen | 49 |
|---|---|---|
| Note 2. | Änderung der Rechnungslegungsmethoden | 50 |
| Note 3. | Konsolidierung | 54 |
| Note 4. | Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens werte und Verbindlichkeiten, Veräußerungs gruppen sowie aufgegebene Geschäftsbereiche |
55 |
| Note 5. | Segmentbericht | 55 |
InhaltNotes
| Note 6. | Umsatzerlöse | 60 |
|---|---|---|
| Note 7. | Sonstige betriebliche Erträge | 60 |
| Note 8. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
60 |
| Note 9. | Personalaufwand | 61 |
| Note 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 61 | |
| Note 11. | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen |
61 |
| Note 12. Honorare des Abschlussprüfers | 62 | |
| Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
62 | |
| Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
62 | |
| Note 15. Finanzierungskosten | 62 | |
| Note 16. Ertragsteueraufwand | 63 | |
| Note 17. | Ergebnis je Aktie | 63 |
| Note 18. Immaterielle Anlagen | 64 | |
|---|---|---|
| Note 19. Sachanlagen | 68 | |
| Note 20. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
70 | |
| Note 21. Finanzanlagen | 72 | |
| Note 22. Sonstige langfristige Vermögenswerte | 73 | |
| Note 23. Vorräte | 73 | |
| Note 24. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 73 | |
| Note 25. Zeitraumbezogene Kundenaufträge | 73 | |
| Note 26. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 74 |
|---|---|
| Note 27. Eigenkapital | 74 |
| Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 77 |
| Note 29. Finanzverbindlichkeiten | 78 |
| Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern |
79 |
| Note 31. Rückstellungen | 81 |
| Note 32. Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
88 |
| Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung |
||
|---|---|---|
| Note 33. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 89 | |
| Erläuterungen zum Risikomanagement | 90 | |
| Note 34. Kapitalrisikomanagement | 90 | |
| Note 35. Angaben zu Finanzinstrumenten | 91 | |
| Note 36. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis |
97 | |
| Note 37. Finanzrisikomanagement | 98 |
| Note 38. Finanzierungsleasing | 109 |
|---|---|
| Note 39. Operating Leasing | 110 |
| Note 40. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen |
111 |
|---|---|
| Note 41. Organe der Gesellschaft | 113 |
| Note 43. Konzernunternehmen | 115 |
|---|---|
| Note 44. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 117 |
| Note 45. Freigabe des Konzernabschlusses | 117 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2018 | 2017 | |
| Umsatzerlöse | (6) | 2.176.013 | 2.259.398 |
| Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 36.377 | 16.776 | |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 55.652 | 46.062 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (7) | 57.163 | 49.938 |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | (8) | –1.297.265 | –1.257.960 |
| Personalaufwand | (9) | –374.499 | –349.371 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (10) | –271.462 | –262.373 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)1 | 381.980 | 502.470 | |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen | (11) | –147.241 | –134.551 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | 2.842 | 3.066 | |
| Betriebsergebnis (EBIT)1 | 237.580 | 370.985 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (13) | –1.797 | 4.260 |
| Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten | (14) | –5.154 | 905 |
| Finanzierungskosten | (15) | –9.097 | –12.450 |
| Finanzerfolg | –16.048 | –7.285 | |
| Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(3) | –22.403 | –6.298 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT)1 | 199.129 | 357.403 | |
| Ertragsteueraufwand | (16) | –50.929 | –75.683 |
| Jahresüberschuss | 148.201 | 281.720 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss | 148.996 | 277.978 | |
| Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG | –795 | 3.741 | |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | (17) | 5,61 | 10,47 |
1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen bzw. Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen.
EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
EBT: Ergebnis vor Steuern.
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2018 | 2017 | |
| Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 148.201 | 281.720 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | |||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | (31) | 99 | 1.267 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/- verlust aus der Neubewertung |
(27) | 1.148 | 0 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (27) | –234 | –304 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) |
(20) | 2 | –12 |
| 1.016 | 950 | ||
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können | |||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
(27) | 15.077 | –42.263 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(27) | 0 | 2.981 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten |
(27) | 0 | –263 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Fremdkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/- verlust aus der Neubewertung |
(27) | –76 | 0 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Fremdkapitalinstrumente) – Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen finanziellen Vermögenswerten |
(27) | –9 | 0 |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value Änderungen und nicht designierte Komponenten |
(27) | –14.231 | 21.493 |
| Cashflow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | (27) | 2.577 | –8.533 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (27) | 2.676 | –3.583 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) |
(27) | –220 | –246 |
| 5.795 | –30.413 | ||
| Sonstiges Ergebnis – netto | 6.811 | –29.463 | |
| Gesamtergebnis | 155.011 | 252.257 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Gesamtergebnis | 154.238 | 252.855 | |
| Anteil anderer Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG | 774 | –598 |
zum 31. Dezember 2018
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Vermögenswerte Note |
31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Immaterielle Anlagen (18) |
21.334 | 20.361 | |
| Sachanlagen (19) |
1.495.340 | 1.367.197 | |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (20) |
13.367 | 8.422 | |
| Finanzanlagen (21) |
36.679 | 36.442 | |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) (30) |
5.080 | 3.991 | |
| Forderungen aus laufenden Steuern (30) |
18.845 | 4.855 | |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte (22) |
4.754 | 8.933 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 1.595.400 | 1.450.202 | |
| Vorräte (23) |
396.487 | 340.056 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (24,25) |
299.645 | 292.770 | |
| Forderungen aus laufenden Steuern (30) |
3.138 | 227 | |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (26) |
92.380 | 107.562 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 243.865 | 306.455 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.035.515 | 1.047.069 | |
| Bilanzsumme | 2.630.915 | 2.497.270 | |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten Note |
31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Grundkapital | 27.574 | 27.574 | |
| Kapitalrücklagen | 133.919 | 133.919 | |
| Andere Rücklagen | 7.452 | –1.619 | |
| Gewinnrücklagen | 1.332.802 | 1.316.434 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.501.747 | 1.476.309 | |
| Anteile anderer Gesellschafter | 32.178 | 31.570 | |
| Eigenkapital (27) |
1.533.925 | 1.507.879 | |
| Finanzverbindlichkeiten (29) |
307.570 | 255.330 | |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (28) |
16.879 | 18.307 | |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) (30) |
50.373 | 52.685 | |
| Rückstellungen (31) |
126.484 | 131.742 | |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | (3) | 0 | 17.967 |
| Sonstige Verbindlichkeiten (32) |
4.158 | 3.815 | |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 505.465 | 479.846 | |
| Finanzverbindlichkeiten (29) |
166.197 | 127.270 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (32) |
251.721 | 218.433 | |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (28) |
8.446 | 7.924 | |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 10.413 | 21.636 | |
| Rückstellungen (31) |
107.860 | 95.749 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten (32) |
46.888 | 38.532 | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 591.525 | 509.545 | |
| Bilanzsumme | 2.630.915 | 2.497.270 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| Note | Grundkapital | Kapitalrücklagen | Fremdwährungs umrechnungsrücklage |
||
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01.2017 | 27.574 | 133.919 | 67.942 | ||
| Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis – netto | 0 | 0 | –38.312 | ||
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | –38.312 | ||
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
(3,27) | 0 | 0 | 0 | |
| Anteilsbasierte Vergütungen | (40) | 0 | 0 | 0 | |
| Dividenden | 0 | 0 | 0 | ||
| Umgliederung aufgrund der Änderung der anteilsbasierten Vergütung | (40) | 0 | 0 | 0 | |
| Stand zum 31.12.2017 = 01.01.2018 | 27.574 | 133.919 | 29.630 | ||
| Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente)2 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand zum 01.01.2018 (angepasst) | 27.574 | 133.919 | 29.630 | ||
| Jahresüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis – netto | 0 | 0 | 13.413 | ||
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 13.413 | ||
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
(3,27) | 0 | 0 | 0 | |
| Dividenden | 0 | 0 | 0 | ||
| Umgliederung auf Grund der Abgeltung bzw. des Abgangs leistungsorientierter Pläne |
(40) | 0 | 0 | 0 | |
| Stand zum 31.12.2018 | (27) | 27.574 | 133.919 | 43.043 |
1) Wurde im Vorjahr unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" klassifiziert.
2) Aufgrund der Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente) zum 01. Jänner 2018 ergeben sich ergebnisneutrale Eigenkapitalerhöhungen. Diese stammen im Wesentlichen aus der Umgliederung und Umwertung der bisher zu Anschaffungskosten und nun erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Eigenkapitalinstrumente. Weitere Details sind der Note 2 zu entnehmen.
| TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte1 |
Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve und nicht designierte Komponenten) |
Versicherungsmathe matische Gewinne/- Verluste |
Gewinnrücklagen | Anteile der Aktionäre der Lenzing AG |
Anteile anderer Gesellschafter |
Eigenkapital |
| 2.444 | –6.221 | –40.661 | 1.151.143 | 1.336.141 | 32.395 | 1.368.535 |
| 0 | 0 | 0 | 277.978 | 277.978 | 3.741 | 281.720 |
| 2.039 | 10.057 | 1.092 | 0 | –25.123 | –4.340 | –29.463 |
| 2.039 | 10.057 | 1.092 | 277.978 | 252.855 | –598 | 252.257 |
| 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 1 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 743 | 743 | 0 | 743 |
| 0 | 0 | 0 | –111.510 | –111.510 | –227 | –111.737 |
| 0 | 0 | 0 | –1.919 | –1.919 | 0 | –1.919 |
| 4.483 | 3.837 | –39.569 | 1.316.434 | 1.476.309 | 31.570 | 1.507.879 |
| 3.978 8.461 |
0 3.837 |
0 –39.569 |
–26 1.316.408 |
3.952 1.480.261 |
–3 31.567 |
3.949 1.511.828 |
| 0 | 0 | 0 | 148.996 | 148.996 | –795 | 148.201 |
| 798 | –8.999 | 30 | 0 | 5.242 | 1.569 | 6.811 |
| 798 | –8.999 | 30 | 148.996 | 154.238 | 774 | 155.011 |
| 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 1 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | –132.750 | –132.750 | –165 | –132.915 |
| 0 | 0 | –149 | 149 | 0 | 0 | 0 |
| 9.259 | –5.163 | –39.688 | 1.332.802 | 1.501.747 | 32.178 | 1.533.925 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2018 | 2017 | |
| Jahresüberschuss | 148.201 | 281.720 | |
| + | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen (11) |
147.241 | 134.551 |
| – | Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | –2.842 | –3.066 |
| +/– Veränderung langfristiger Rückstellungen | –2.154 | –1.093 | |
| –/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern | –3.392 | –1.023 | |
| +/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern |
–27.428 | –4.054 | |
| +/– Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 1.838 | 4.056 | |
| –/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen (33) |
42.508 | 7.590 | |
| Brutto-Cashflow | 303.972 | 418.681 | |
| +/– Veränderung Vorräte | –62.381 | –33.900 | |
| +/– Veränderung Forderungen | 6.041 | –54.277 | |
| +/– Veränderung Verbindlichkeiten | 32.403 | –59.398 | |
| Veränderung des Working Capital | –23.937 | –147.576 | |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 280.035 | 271.105 | |
| – | Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) | –257.595 | –238.757 |
| – | Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
–8.023 | –6.543 |
| + | Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen | 1.100 | 226 |
| + | Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten und (33) Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
2.565 | 23.408 |
| + | Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von (4) Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten |
141 | 3.063 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –261.812 | –218.603 | |
| – | Ausschüttungen an Gesellschafter | –132.915 | –111.737 |
| – | Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen (3) |
–40.620 | 0 |
| + | Investitionszuschüsse | 690 | 1.855 |
| + | Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten (33) |
188.471 | 15.922 |
| – | Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen (33) |
–29.000 | –120.000 |
| – | Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten (33) |
–68.586 | –83.204 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –81.960 | –297.163 | |
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | –63.737 | –244.661 | |
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 306.455 | 559.599 | |
| Währungsdifferenz auf liquide Mittel | 1.148 | –8.483 | |
| Liquide Mittel zum Periodenende | 243.865 | 306.455 | |
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashflow aus der Betriebstätigkeit: |
|||
| Zinseinzahlungen | 1.846 | 2.058 | |
| Zinsauszahlungen | 8.653 | 14.549 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | 82.156 | 80.625 | |
| Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
40 | 5.081 |
zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018
Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2017: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C LAG Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Daneben ist die Lenzing Gruppe im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an.
Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2018 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpflichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG und eines Großteils der Tochterunternehmen ist. Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:
Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreffen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashflows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.
Die folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten können wesentliche Auswirkungen auf den vorliegenden Konzernabschluss der Lenzing Gruppe haben:
Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:
Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.
Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2018 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpflichtend anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröffent lichung durch das IASB |
Anwen dungspflicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2018 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 15 | Erlöse aus Verträgen mit Kunden |
28.05.2014 | 01.01.2018 | ja |
| IFRS 9 | Finanzinstrumente | 24.07.2014 | 01.01.2018 | ja |
| IFRS 15 | Klarstellung von IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden |
12.04.2016 | 01.01.2018 | ja |
| IFRS 2 | Anteilsbasierte Vergütungen: Klarstellung der Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung |
20.06.2016 | 01.01.2018 | ja |
| IFRS 4 | Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente gemeinsam mit IFRS 4 Versicherungsverträge |
12.09.2016 | 01.01.2018 | ja |
| IFRS 1, IAS 28 |
Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des Verbesserungs prozesses 2014–2016 |
08.12.2016 | 01.01.2018 | ja |
| IFRIC 22 | Währungsumrechnung bei Anzahlungen |
08.12.2016 | 01.01.2018 | ja |
| IAS 40 | Immobilien: Klassifizierung noch nicht fertiggestellter Immobilien |
08.12.2016 | 01.01.2018 | ja |
In der Lenzing Gruppe wurde der IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) erstmalig mit dem am 1. Jänner 2018 beginnenden Geschäftsjahr retrospektiv angewendet. Es gibt keine wesentlichen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden betreffend Zeitpunkt und Höhe der Erfassung von Erlösen aus Kundenverträgen.
In der Lenzing Gruppe wurde der IFRS 9 (Finanzinstrumente) erstmalig mit dem am 1. Jänner 2018 beginnenden Geschäftsjahr angewendet. Daraus ergeben sich für den Konzernabschluss rückwirkende Anpassungen, die entsprechend den Übergangsvorschriften zum 1. Jänner 2018 berücksichtigt wurden. In der Lenzing Gruppe wird der neue Standard IFRS 9 für Hedge Accounting angewendet. Für die finanziellen Verbindlichkeiten ergaben sich keine Auswirkungen des IFRS 9.
Es wurde von der Ausnahme Gebrauch gemacht, Vergleichsinformationen für vorhergehende Perioden hinsichtlich der Änderungen der Einstufung und Bewertung (einschließlich Wertminderung) nicht anzupassen.
In der Lenzing Gruppe ergeben sich insgesamt nur unwesentliche Änderungen aufgrund der neuen Bewertungskategorien von Finanzinstrumenten. Die Überprüfung des Geschäftsmodells und der Zins- und Tilgungszahlungsströme hat ergeben, dass die finanziellen Vermögenswerte weitgehend jenen Bewertungskategorien entsprechen, wie sie bereits unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) gültig waren.
Ausleihungen, langfristige Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz- und langfristig), welche das Zahlungsstromkriterium nicht erfüllen, wurden in die Kategorie "Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert" umgegeliedert.
Bei den nach IAS 39 zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen (Buchwert zum 31. Dezember 2017: EUR 1,6 Mio.) und den damit in Verbindung stehenden Derivaten (Buchwert zum 31. Dezember 2017: EUR 0,0 Mio.) erfolgte eine Umgliederung zur Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert".
Zwischen einer Beteiligung und den damit in Verbindung stehenden Derivaten wurde eine Sicherungsbeziehung als Fair Value Hedge designiert. Bei dieser Beteiligung wurde das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Umwertung ausgeübt. Es erfolgte eine Bewertung der Beteiligung in Höhe von EUR 8,9 Mio. und eine Umwertung des Derivats in Höhe von EUR minus 3,4 Mio. sowie die Erfassung darauf entfallender latenter Steuern in Höhe von EUR minus 1,4 Mio. Für das neue Wertminderungsmodell nach IFRS 9 wird das Expected Credit Loss Modell für finanzielle Vermögenswerte verwendet. Die Ermittlung der Verlustquote auf Basis von Ausfallquoten wird für Portfolien mit ähnlichen Ausfallrisikoeigenschaften ermittelt. Die Ermittlung der Verlustquote ergibt keine wesentliche Veränderung bei der Höhe der Wertminderung, zumal auch die historischen Ausfallquoten untergeordnet sind. Zum 1. Jänner 2018 erfolgte eine unwesentliche erfolgsneutrale Erfassung eines Expected Credit Losses auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR minus 0,3 Mio sowie darauf entfallender latenter Steuern in Höhe von EUR 0,1 Mio.
Die nachfolgende Tabelle stellt die rückwirkenden Anpassungen, die entsprechend den Übergangsvorschriften von IAS 39 auf IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 berücksichtigt wurden, dar:
| Finanzielle Vermögenswerte | Klassifizierung nach IAS 39 |
Klassifizierung nach IFRS 9 |
Buchwert nach IAS 39 zum 31.12.2017 |
Buchwert nach IFRS 9 zum 01.01.2018 |
|---|---|---|---|---|
| Ausleihungen | ||||
| davon | Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
1.364 | 1.364 |
| davon | Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
14.732 | 14.732 |
| Langfristige Wertpapiere | ||||
| davon | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert – zur Veräußerung verfügbar |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
1.728 | 1.728 |
| davon | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert – zur Veräußerung verfügbar |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Fremdkapitalinstrumente) |
5.579 | 5.579 |
| davon | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert – zur Veräußerung verfügbar |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Eigenkapitalinstrumente) |
11.478 | 11.478 |
| Sonstige Beteiligungen | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert – zur Veräußerung verfügbar1 |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Eigenkapitalinstrumente) |
1.562 | 10.532 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
292.770 | 292.479 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Cashflow Hedges) |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Cashflow Hedges) |
7.485 | 7.485 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
5.185 | 5.185 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz- und langfristig) | ||||
| davon | Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
5.756 | 5.756 |
| davon | Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
21.604 | 21.604 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Zu fortgeführten Anschaffungskosten (Kredite und Forderungen) |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
306.455 | 306.455 |
| Summe finanzielle Vermögenswerte | 675.697 | 684.375 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | Klassifizierung nach IAS 39 |
Klassifizierung nach IFRS 9 |
Buchwert nach IAS 39 zum 31.12.2017 |
Buchwert nach IFRS 9 zum 01.01.2018 |
|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
248.568 | 248.568 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
97.707 | 97.707 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
34.473 | 34.473 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
218.433 | 218.433 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
26.509 | 26.509 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
17.967 | 17.967 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Fair Value Hedges) | Zu Anschaffungskosten | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
0 | 3.387 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Cashflow Hedges) |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Cashflow Hedges) |
2.528 | 2.528 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
1.316 | 1.316 |
| Sonstige | Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten |
4.032 | 4.032 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 651.533 | 654.920 |
1) Zu Anschaffungskosten bewertet.
Die übrigen neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2018 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.
Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröffentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2018 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröffent lichung durch das IASB |
Anwen dungspflicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2018 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 14 | Regulatorische Abgrenzungsposten |
30.01.2014 01.01.2016 nein1 | ||
| IFRS 10, IAS 28 |
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture |
11.09.2014 unbekannt2 | nein | |
| IFRS 16 | Leasingverhältnisse | 13.01.2016 01.01.2019 ja | ||
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 18.05.2017 01.01.2021 nein | ||
| IFRIC 23 | Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung |
07.06.2017 01.01.2019 ja | ||
| IAS 28 | Anteile an assoziierten Unternehmen: Klarstellung der Anwendung von IFRS 9 auf langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures |
12.10.2017 01.01.2019 ja | ||
| IFRS 9 | Finanzinstrumente: Klarstellung von Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung |
12.10.2017 01.01.2019 ja | ||
| Diverse | Änderung einer Reihe von IFRS als Ergebnis des Verbesserungsprozesses 2015–2017 |
12.12.2017 01.01.2019 nein | ||
| IAS 19 | Leistungen an Arbeitnehmer: Klarstellung der Bilanzierungsvorschriften bei Planänderungen, - kürzungen oder - abgeltungen |
07.02.2018 01.01.2019 nein | ||
| Rahmen konzept |
Änderungen am Rahmenkonzept |
29.03.2018 01.01.2020 nein | ||
| IFRS 3 | Unternehmenszusammen schlüsse: Definition eines Geschäftsbetriebes |
22.10.2018 01.01.2020 nein | ||
| IAS 1, IAS 8 Änderungen in Definition von wesentlich |
31.10.2018 01.01.2020 nein |
1) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.
2) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet. Sie werden auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe in künftigen Geschäftsjahren voraussichtlich folgende Auswirkungen haben:
● IFRS 16: Der IFRS 16 (Leasingverhältnisse) führt zu Änderungen bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat künftig für einen Vermögenswert aus den Leasingverhältnissen ein Nutzungsrecht zu aktivieren, eine Leasingverbindlichkeit zu passivieren und beide Werte fortzuführen. Als Zinssatz wird im Erstanwendungszeitpunkt der Grenzfremdkapitalzinssatz für die entsprechende Laufzeit und Währung in der Lenzing Gruppe verwendet. Für die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit wird der Grenzfremdkapitalzinssatz verwendet. Der gesamte Vertragsbestand der Lenzing Gruppe wurde analysiert. Der Vertragsbestand setzt sich aus vielen Verträgen mit insgesamt eher untergeordneter Bedeutung zusammen. Die Auswahl und Implementierung einer Software zur Verwaltung und Bilanzierung der Leasingverträge für die gesamte Lenzing Gruppe wurde abgeschlossen und alle Leasingverträge wurden erfasst. Aus heutiger Sicht werden in der Lenzing Gruppe durch die Anwendung des IFRS 16 Nutzungsrechte (Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte) und Leasingverbindlichkeiten (Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten) in Höhe von ca. EUR 32 Mio. aus den bisher als Operating Leasing klassifizierten Leasingverhältnissen (siehe Note 39) per 1. Jänner 2019 erstmals bilanziert. Die daraus erfassten Nutzungsrechte werden linear über die kürzere Laufzeit aus wirtschaftlicher Nutzungsdauer und Vertragslaufzeit abgeschrieben. Darüber hinaus wird der bisher linear erfasste Leasingaufwand durch eine Abschreibung des Nutzungsrechtes und Zinsaufwand der Leasingverbindlichkeit ersetzt. Zudem wird erwartet, dass sich aufgrund der geänderten Ausweisvorschriften EBIT-DA, EBIT und Cashflow aus der Betriebstätigkeit verbessern. Es werden geänderte bzw. erweiterte Anhangangaben zur Leasingbilanzierung zu erfüllen sein. Bisher unter IAS 17 und IFRIC4 klassifizierte Finanzierungsleasingverhältnisse werden auch weiterhin als Leasingverhältnisse eingestuft. Die unwesentlichen Auswirkungen durch die Erstanwendung des neuen Leasingstandards wurde an den Aufsichtsrat kommuniziert. Es gibt Erleichterungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, deren zugrundeliegender Vermögenswert von geringem Wert ist. Diese Erleichterungen werden von der Lenzing Gruppe in Anspruch genommen. Somit erfolgt kein Bilanzansatz von kurzfristige Leasingverhältnissen und Vermögenswerten von geringem Wert. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten nach dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet, werden so bilanziert, als handle es sich um kurzfristige Leasingverhältnisse. Kündigungs- und Verlängerungsoptionen wurden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt. Das Wahlrecht, dass Leasingverträge für immaterielle Vermögenswerte nicht aktiviert werden müssen, wird in Anspruch genommen. Das Wahlrecht, das Nutzungsrecht in Höhe der Leasingverbindlichkeit abzüglich im Voraus geleisteter Leasingzahlungen anzusetzen, wird in Anspruch genommen. Im Erstanwendungszeitpunkt werden bei der Bewertung des Nutzungsrechts die anfänglichen direkten Kosten nicht berücksichtigt. Die Lenzing Gruppe wird den Standard ab dem verpflichteten Erstanwendungszeitpunkt (1. Jänner 2019) modifiziert retrospektiv anwenden.
● Übrige: Es gibt eine Reihe weiterer Standards, Änderungen und Interpretationen, die jedoch entweder nicht relevant für die Gruppe sind oder keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashflows der Lenzing Gruppe haben.
Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpflichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").
Es gab im Geschäftsjahr 2018 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.
In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2018 einbezogen.
Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
| Entwicklung der Anzahl konsolidierter Unternehmen (inkl. Mutterunternehmen) |
2018 2017 |
|||
|---|---|---|---|---|
| Voll- | Equity- | Voll- | Equity- | |
| konsolidierung | konsolidierung | |||
| Stand zum 01.01. | 29 | 7 | 27 | 8 |
| Im Berichtsjahr erstmals einbezogen | 1 | 1 | 2 | 0 |
| Im Berichtsjahr endkonsolidiert | –2 | 0 | 0 | –1 |
| Stand zum 31.12. | 28 | 8 | 29 | 7 |
| Davon in Österreich | 8 | 4 | 10 | 4 |
| Davon im Ausland | 20 | 4 | 19 | 3 |
Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2018 findet sich in Note 43. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern und teilweise von Zellstoff tätig (Segment Fibers).
Die Lenzing AG beherrscht aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, ein Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds wird daher als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienen insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestehen in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Die Lenzing Gruppe hat derzeit nicht die Absicht, dem Fonds eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren bzw. bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein.
Im Oktober 2018 hat die Lenzing Gruppe 30 Prozent der Anteile an der zuvor bereits voll konsolidierten Lenzing (Nanjing) Fibers Co. Ltd, Nanjing, China, um TEUR 40.620 erworben. Damit steigt die Beteiligung an dieser Gesellschaft von 70 Prozent auf 100 Prozent. Die kündbaren nicht beherrschenden Anteile sinken durch diese Transaktion auf TEUR 0. Das aus dieser Transaktion entstandene Bewertungsergebnis in Höhe von TEUR minus 21.436 wurde in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfasst.
Im April 2018 wurde das Tochterunternehmen LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen. Des Weiteren wurde im April 2018 das Gemeinschaftsunternehmen LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien gegründet und at-equity in den Konsolidierungskreis aufgenommen.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden die bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmen ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien, Österreich und Cellulose Consulting GmbH, Wien, Österreich liquidiert und endkonsolidiert.
Im Jänner 2017 wurde die Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei und im August 2017 die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis einbezogen.
Im Mai 2017 fand das Closing zum Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei statt. Es ergibt sich insgesamt ein positives Abgangsergebnis in Höhe von EUR 0,2 Mio., das im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, ausgewiesen ist.
Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einfluss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.
Die den nicht beherrschenden Gesellschaftern bestimmter Gesellschaften zurechenbaren Kapitalanteile werden als kündbare nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Nach IFRS stellen diese Kapitalanteile aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Befristung der Gesellschaften kein Eigenkapital dar. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel dem der Einlage des nicht beherrschenden Gesellschafters zum Zeitpunkt der Einlage beizulegenden Zeitwert entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird der bei der Erstbewertung in den Verbindlichkeiten angesetzte Betrag um einen bis zum Bewertungsstichtag angefallenen Gewinn erhöht bzw. aufgelaufenen Verlust vermindert.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:
| Währungen | Wechselkurse wichtiger | 2018 2017 |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Einheit Währung | Stichtag | Durch schnitt |
Stichtag | Durch schnitt |
||
| 1 EUR USD US-Dollar | 1,1454 | 1,1815 | 1,1993 | 1,1293 | ||
| 1 EUR GBP Britisches Pfund |
0,9027 | 0,8847 | 0,8872 | 0,8761 | ||
| 1 EUR CZK Tschechi sche Krone |
25,7780 | 25,6432 | 25,5350 | 26,3272 | ||
| 1 EUR CNY Renminbi Yuan |
7,8778 | 7,8074 | 7,8044 | 7,6264 | ||
| 1 EUR HKD Hongkong Dollar |
8,9716 | 9,2599 | 9,3720 | 8,8012 | ||
| 1 EUR INR Indische Rupie |
80,2255 | 80,7277 | 76,6055 | 73,4980 | ||
| 1 EUR KRW Koreanische Won |
1.279,3500 1.299,2533 1.279,6100 1.275,8325 | |||||
| 1 EUR TRY Türkische Lira |
6,0400 | 5,6986 | 4,5464 | 4,1214 | ||
| 1 EUR BRL Brasilian ischer Real |
4,4427 | 4,30874 | - | - |
Im Geschäftsjahr 2018 kam es in Zusammenhang mit den in vorhergehenden Geschäftsjahren verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 1.183 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert kein Steuerertrag/-aufwand. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 1.183 Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 141. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2018 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.
Im Geschäftsjahr 2017 kam es in Zusammenhang mit den in vorhergehenden Geschäftsjahren verkauften Unternehmenseinheiten und mit den ehemaligen aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgrund des Wegfalls von Unsicherheiten bzw. Schätzungsänderungen zu Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 562 vor Ertragsteuern. Daraus resultiert ein Steueraufwand in Höhe von TEUR 54. Das Ergebnis nach Steuern beträgt somit TEUR minus 616. Die Beträge sind zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Zahlungswirksam sind aus der Bezahlung von Earn Out-Forderungen vom Verkauf von vollkonsolidierten Tochterunternehmen aus Vorjahren Beträge in der Höhe von TEUR 2.500. Sie sind im Cashflow aus der Investitionstätigkeit unter der Position "Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten" ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2017 bestehen keine zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie aufgegebene Geschäftsbereiche.
In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten bzw. Dienstleistungen eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien. Jedes Segment wird basierend auf den Ressortzuständigkeiten der Vorstände geführt. Der für den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der Gesamtvorstand der Lenzing AG. Im internen Berichtswesen für den Vorstand werden in der Lenzing Gruppe folgende Segmente separat dargestellt:
Im Segment Fibers werden botanische Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCELTM, VEOCELTM und LENZINGTM vermarktet. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstoffwerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird. Das Segment Fibers stellt das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe dar.
Im Segment Fibers sind insbesondere die Bereiche Textile Fibers (Fasern für Textilien), Nonwoven Fibers (Fasern für nicht gewebte Vliesstoffe) und Pulp & Wood (Zellstoff, Holz und Biochemikalien) zusammengefasst, da diese hinsichtlich der wesentlichen wirtschaftlichen Merkmale der Cellulosefaserindustrie (Produkte, Produktionsprozesse, Kunden bzw. Vertriebsmethoden) miteinander vergleichbar sind. Die genannten Bereiche sind Teil einer integrierten Wertschöpfungskette (vom Rohstoff Holz über das Vorprodukt Zellstoff bis hin zur fertigen Faser) mit vergleichbaren Chancen und Risiken. Außerdem wird insbesondere der Bereich Energy dem Segment Fibers zugeordnet, da das Segment Fibers aufgrund des energieintensiven Faser- und Zellstoffproduktionsprozesses den weitaus größten Energiebedarf in der Lenzing Gruppe aufweist.
Das Segment Lenzing Technik ist im Maschinen- sowie Anlagenbau tätig und bietet Engineering-Dienstleistungen an. Es umfasst den Bereich Lenzing Technik.
Das Restsegment Sonstige umfasst die Geschäftstätigkeit des BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing, (Ausbildung und Personalentwicklung).
Im Restsegment Sonstige sind keine Geschäftssegmente enthalten, welche die quantitativen Schwellenwerte für berichtspflichtige Segmente überschreiten würden.
| Fibers | Lenzing Technik |
Sonstige | Segment summe |
Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| 2.244.505 | 12.802 | 2.091 | 0 | 2.259.398 | |
| 6.683 | 29.469 | 2.695 | –38.848 | 0 | |
| 2.251.188 | 42.271 | 4.786 | –38.848 | 2.259.398 | |
| 499.207 | 3.445 | 983 | –1.164 | 502.470 | |
| 364.769 | 2.806 | 951 | 2.458 | 370.985 | |
| 137.503 | 640 | 31 | –3.622 | 134.551 | |
| 221 | 0 | 0 | 0 | 221 | |
| 4.216 | 0 | 44 | 0 | 4.260 | |
| 70.433 | 3.504 | 260 | 0 | 74.197 | |
| 236.065 | 2.608 | 84 | 0 | 238.757 | |
| 22,2 % | 8,1 % | 20,5 % | 21,9 % | 22,2 % | |
| 16,2 % | 6,6 % | 19,9 % | 16,0 % | 16,4 % | |
| 2.146.692 | 28.537 | 1.373 | 320.668 | 2.497.270 | |
| 494.312 | 28.924 | 1.769 | 464.386 | 989.391 | |
| 6.557 | 0 | 1.865 | 0 | 8.422 | |
| 2.259.398 38.848 2.298.245 503.634 368.527 138.174 221 4.260 74.197 238.757 2.176.602 525.005 8.422 |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.
Zur Performancemessung der Segmente wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen und vor Erträgen aus der Auflösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.
Die Überleitungsrechnung vom Segmentergebnis über das Betriebsergebnis (EBIT) auf das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:
| Überleitung vom Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | |
|---|---|
| zum Ergebnis vor Steuern (EBT) | TEUR |
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 381.980 | 502.470 |
| Segmentabschreibungen | –150.567 | –138.174 |
| Konsolidierung | 3.326 | 3.622 |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen |
2.842 | 3.066 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237.580 | 370.985 |
| Finanzerfolg | –16.048 | –7.285 |
| Ergebniszuweisung an und Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
–22.403 | –6.298 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 199.129 | 357.403 |
Das Segmentvermögen setzt sich im Wesentlichen aus immateriellen Anlagen und Sachanlagen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, ausgenommen Ertragsteuerforderungen, zusammen. Die Überleitungsrechnung vom Segmentvermögen zum Konzernvermögen (entspricht der Bilanzsumme, d.h. der Summe aus lang- und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. der Summe aus Eigenkapital und langund kurzfristigen Verbindlichkeiten) stellt sich wie folgt dar:
| Überleitung vom Segment- zum Konzernvermögen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Segmentvermögen | 2.353.117 | 2.176.602 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
13.367 | 8.422 |
| Den Segmenten nicht zugeordnete Vermögenswerte | ||
| Finanzanlagen | 36.679 | 36.442 |
| Aktive latente Steuern und Forderungen aus laufenden Steuern |
27.062 | 9.073 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 243.865 | 306.455 |
| Konsolidierung | –43.176 | –39.724 |
| Konzernvermögen | 2.630.915 | 2.497.270 |
Die Segmentverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten, ausgenommen Verbindlichkeiten für laufende Steuern. Die Überleitungsrechnung von den Segmentverbindlichkeiten zu den Konzernverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
| Überleitung von den Segment- zu den Konzernverbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Segmentverbindlichkeiten | 560.541 | 525.005 |
| Den Segmenten nicht zugeordnete Verbindlichkeiten | ||
| Finanzverbindlichkeiten | 473.767 | 382.599 |
| Passive latente Steuern und Verbindlichkeiten für laufende Steuern |
60.786 | 74.322 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 25.325 | 26.231 |
| Konsolidierung | –23.430 | –18.766 |
| Konzernverbindlichkeiten | 1.096.990 | 989.391 |
Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:
| Umsatzerlöse von externen Kunden nach Produkten und Dienstleistungen |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Botanische Cellulosefasern | 1.846.729 | 1.958.714 |
| Natriumsulfat und Schwarzlauge | 52.050 | 49.119 |
| Zellstoff, Holz, Energie und Sonstiges | 269.636 | 243.355 |
| Segment Fibers | 2.168.416 | 2.251.188 |
| Maschinen- und Anlagenbau sowie Engineering Dienstleistungen |
42.357 | 42.271 |
| Segment Technik | 42.357 | 42.271 |
| Sonstige und Konsolidierung | –34.760 | –34.062 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.176.013 | 2.259.398 |
Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geografischen Gebieten, stellt sich wie folgt dar:
| Umsatzerlöse von externen Kunden nach geografischen Gebieten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Österreich | 100.546 | 127.243 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 554.773 | 625.707 |
| Asien | 1.325.968 | 1.283.675 |
| Amerika | 167.945 | 168.973 |
| Restliche Welt | 19.184 | 45.591 |
| Segment Fibers | 2.168.416 | 2.251.188 |
| Österreich | 14.569 | 23.641 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 6.089 | 5.426 |
| Asien | 3.344 | 7.845 |
| Amerika | 18.340 | 5.276 |
| Restliche Welt | 15 | 84 |
| Segment Lenzing Technik | 42.357 | 42.271 |
| Sonstige und Konsolidierung | –34.760 | –34.062 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.176.013 | 2.259.398 |
Die Umsätze werden nach dem Standort der geografischen Region der Kunden zugordnet.
Das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme) und die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX), gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| Langfristiges Vermögen | Gesamtvermögen | CAPEX | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | 31.12.2018 | 31.12.2017 | 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Österreich | 927.262 | 850.610 | 1.274.829 | 1.185.531 | 145.081 | 168.703 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 194.522 | 200.447 | 278.181 | 288.509 | 14.294 | 16.294 |
| Asien | 299.758 | 279.956 | 638.241 | 594.807 | 41.606 | 23.417 |
| Amerika | 99.887 | 66.138 | 161.866 | 107.754 | 56.613 | 30.342 |
| Zwischensumme | 1.521.429 | 1.397.151 | 2.353.117 | 2.176.602 | 257.595 | 238.757 |
| Überleitung auf Konzernwerte | 73.971 | 53.051 | 277.798 | 320.668 | 0 | 0 |
| Konzernsumme | 1.595.400 | 1.450.202 | 2.630.915 | 2.497.270 | 257.595 | 238.757 |
Das Vermögen und die Investitionen werden nach dem geografischen Standort des Vermögens zugeordnet. Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2018 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 5, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geografische Gebiete).
Die Umsätze resultieren ausschließlich aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren.
Im Segment Fibers werden überwiegend botanische Cellulosefasern verkauft. Daneben werden unter anderem Natriumsulfat und Schwarzlauge verkauft. Die Erfassung der Erträge erfolgt zeitpunktbezogen und somit dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zufließen wird.
Im Segment Lenzing Technik wird Maschinen- und Anlagenbau betrieben und es werden Engineering-Dienstleistungen erbracht. Ein Teil dieser Erträge resultiert aus Aufträgen von Kunden, die zeitraumbezogen realisiert werden. Aus zeitraumbezogenen Kundenaufträgen wurden im Geschäftsjahr 2018 Erlöse in Höhe von TEUR 3.113 (2017: TEUR 6.792) erzielt. Die Erträge aus solchen zeitraumbezogenen Kundenaufträgen werden nach dem Leistungsfortschritt entsprechend der Cost-to-Cost-Methode erfasst (siehe dazu Note 25). Die Cost-to-Cost Methode spiegelt den tatsächlichen Transfer der Dienstleistung am verlässlichsten wider, da auch das Management die Projektkosten zur Überwachung des Projektverlaufs heranzieht.
Da in der Lenzing Gruppe ausschließlich Leistungsverpflichtigungen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr bestehen, wird von der Angabe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen abgesehen.
Die Vertragsvermögenswerte betragen zum 31. Dezember 2018 TEUR 14 und sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen augewiesen (siehe dazu Note 25).
Die Vertragsverbindlichkeiten setzten sich wie folgt zusammen:
| Vertragsverbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Erhaltene Anzahlungen (siehe Note 32) | 9.811 | 12.050 |
| Abgegrenzte Schulden aus Nachlässen und Rabatten (siehe Note 31) |
3.106 | 1.271 |
| Abgegrenzte Schulden aus Rückgaberechten (siehe Note 31) |
120 | 0 |
| Summe | 13.036 | 13.321 |
Der zum 31. Dezember 2017 in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesene Betrag von TEUR 11.362 wurde im Geschäftsjahr 2018 als Umsatzerlöse erfasst.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige betriebliche Erträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Erträge aus Ökostromvergütung | 27.032 | 23.154 |
| Erträge aus Leistungsverrechnungen und sonstigen Produkten |
8.074 | 11.294 |
| Erträge aus der Auflösung des Passivpostens für Emissionszertifikate sowie aus Förderungen |
14.257 | 8.644 |
| Mieterträge | 4.070 | 3.967 |
| Diverse andere Erträge | 3.730 | 2.880 |
| Summe | 57.163 | 49.938 |
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Material | 1.147.990 | 1.112.348 |
| Sonstige bezogene Herstellungsleistungen | 149.274 | 145.611 |
| Summe | 1.297.265 | 1.257.960 |
Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.
Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Personalaufwand | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Löhne und Gehälter | 289.717 | 272.984 |
| Aufwendungen für Abfertigungen und Abfindungen | 6.203 | 5.721 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 7.043 | 6.213 |
| Gesetzlicher Sozialaufwand | 65.989 | 59.973 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 5.547 | 4.480 |
| Summe | 374.499 | 349.371 |
Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Durchschnittlich | 6.609 | 6.308 |
| Zum 31. Dezember | 6.839 | 6.488 |
Der Mitarbeiter/innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Arbeiter | 1.838 | 1.747 |
| Angestellte | 1.388 | 1.258 |
| Summe | 3.226 | 3.006 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Vertriebsaufwendungen für Ausgangsfrachten | 80.688 | 80.669 |
| Aufwendungen für Instandhaltung, Wartung und sonstige Fremdleistungen |
62.048 | 53.358 |
| Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen | 21.601 | 21.619 |
| Vertriebsaufwendungen für Provisionen und Werbung |
17.870 | 18.499 |
| Miet- und Leasingaufwendungen | 14.784 | 14.308 |
| Reiseaufwendungen | 11.130 | 10.365 |
| Aufwendungen für Abfallentsorgung | 9.566 | 7.531 |
| Versicherungsaufwendungen | 8.135 | 8.250 |
| Gebühren, Beiträge, Spenden und Bankspesen | 6.949 | 6.700 |
| Fremdwährungsverluste | 6.628 | 14.582 |
| Anmelde- und Verteidigungskosten für Patente und Marken |
5.115 | 5.679 |
| Vermögenssteuern und ähnliche Steuern | 5.103 | 5.126 |
| Aufwendungen für Emissionszertifikate | 4.124 | 2.321 |
| Aufwendungen für Lebensmittel | 2.179 | 2.801 |
| Verluste aus Anlagenabgängen | 1.260 | 231 |
| Forderungsverluste | 1.152 | 501 |
| Übrige | 13.129 | 9.834 |
| Summe | 271.462 | 262.373 |
Der Posten Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen setzt sich wie folgt zusammen:
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Planmäßige Abschreibungen | 138.530 | 134.331 |
| Wertminderungen | 8.711 | 221 |
| Summe | 147.241 | 134.551 |
Im Geschäftsjahr 2018 sind Wertminderungen in Höhe von TEUR 0 (2017: TEUR 221) unter den Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und TEUR 8.711 (2017: TEUR 0) unter den Abschreibungen auf Sachanlagen im Anlagenspiegel (siehe Note 18 und 19) erfasst. Die Wertminderungen auf immaterielle Anlagen betrafen in 2017 Entwicklungskosten aus selbst erstellten immateriellen Anlagen im Segment Fibers. Sie wurden aufgrund mangelnder technischer und wirtschaftlicher Nutzbarkeit notwendig. Die Wertminderungen auf Sachanlagen im Geschäftsjahr 2018 betrafen im Wesentlichen Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau.
Weitere Details zur Wertminderung werden in der Note 18 erläutert.
Die vereinbarten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzen sich wie folgt zusammen:
| Vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| 2018 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe | |
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
265 | 149 | 413 | |
| Andere Bestätigungsleistungen | 104 | 2 | 105 | |
| Sonstige Leistungen | 0 | 0 | 0 | |
| Summe | 368 | 150 | 518 |
| Vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| 2017 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe | |
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
248 | 136 | 384 | |
| Andere Bestätigungsleistungen | 97 | 0 | 97 | |
| Sonstige Leistungen | 0 | 0 | 0 | |
| Summe | 345 | 136 | 481 |
Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.
Das Ergebnis in Höhe von TEUR minus 1.797 (2017: TEUR 4.260) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2017 ist außerdem ein nachträgliches Veräußerungsergebnis betreffend der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland in Höhe von TEUR 3.037 enthalten. Im Geschäftsjahr 2018 ist eine Wertminderung der EFB in Höhe von TEUR minus 1.339 enthalten (siehe auch Note 20).
Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:
| Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Erträge aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
||
| Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen, Forderungen sowie im Vorjahr Erträge aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren |
2.027 | 3.305 |
| Zinserträge und Erträge aus dem Abgang von Fremdkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
184 | 0 |
| Dividendenerträge aus gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
237 | 0 |
| Bewertung und Erträge aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
0 | 370 |
| Netto-Fremdwährungsgewinne aus finanziellen Vermögenswerten |
1.886 | 0 |
| 4.333 | 3.675 | |
| Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
||
| Bewertung von finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
–5.426 | –366 |
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
–4.061 | –854 |
| Netto-Fremdwährungsverluste aus finanziellen Vermögenswerten |
0 | –1.551 |
| –9.487 | –2.771 | |
| Summe | –5.154 | 905 |
Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzierungskosten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten |
–251 | 1.310 |
| Zinsaufwand aus Anleihen und Schuldscheindarlehen |
–5.490 | –9.217 |
| Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
–3.356 | –4.542 |
| Summe | –9.097 | –12.450 |
Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Ertragsteueraufwand nach Herkunft | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Österreich | 33.547 | 43.079 |
| Ausland | 20.774 | 33.627 |
| 54.320 | 76.707 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung | –3.392 | –1.023 |
| Summe | 50.929 | 75.683 |
| Ertragsteueraufwand nach Ursachen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Steueraufwand laufendes Jahr | 59.362 | 86.379 |
| Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste |
–170 | –4.426 |
| Minderung aufgrund der Nutzung von Steuergutschriften |
–4.125 | –5.118 |
| Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern | –746 | –128 |
| 54.320 | 76.707 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung | ||
| Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen | –3.848 | 1.284 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | 14 | –4.561 |
| Veränderung der aktivierten Verlustvorträge | 32 | –45 |
| Veränderung der aktivierten Steuergutschriften | 1.662 | 3.616 |
| Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen früherer Perioden |
–190 | –236 |
| Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche (ohne Verlustvorträge) |
–1.062 | –1.081 |
| –3.392 | –1.023 | |
| Summe | 50.929 | 75.683 |
Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Steuergutschrift in Tschechien in Höhe von TEUR 4.121 (2017: TEUR 5.118) geltend gemacht. 2018 wurde für die zukünftige Steuergutschrift eine aktive latente Steuer angesetzt und in Höhe von TEUR 0 (2017: TEUR 1.609) ergebniswirksam vereinnahmt, da die künftige Nutzung hinreichend sicher war.
Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2017: 25 Prozent) zum effektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:
| Steuerüberleitungsrechnung | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Ergebnis vor Steuern | 199.129 | 357.403 |
| Errechneter Ertragsteueraufwand (25 % des Ergebnisses vor Steuern) |
49.782 | 89.351 |
| Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) |
–2.401 | –2.734 |
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellensteuern und ähnliche permanente Differenzen |
2.394 | 2.948 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen |
450 | –821 |
| Steuersatzunterschiede | –5.704 | –3.467 |
| Steuersatzänderungen | 14 | –4.561 |
| Steuerertrag aus Vorperioden | –936 | –154 |
| Wechselkursdifferenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung |
3.556 | 433 |
| Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge, Steuergutschriften und temporäre Differenzen nicht angesetzten Aktivpostens |
–2.052 | –7.166 |
| Steuereffekt aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
5.601 | 1.574 |
| Sonstige | 226 | 280 |
| Effektiver Ertragsteueraufwand | 50.929 | 75.683 |
In dem Posten "Steuerertrag aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 386 (2017: Steuerverbindlichkeit von TEUR 217) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe dazu auch Note 40).
Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2017: 25 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 11 Prozent und 34 Prozent (31. Dezember 2017 zwischen 16,5 Prozent und 30,9 Prozent).
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:
| Ergebnis je Aktie | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss |
148.996 | 277.978 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück |
26.550.000 | 26.550.000 |
| EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | 5,61 | 10,47 |
Die bislang als anteilsbasierte Vergütung erfasste Bonusvereinbarung wurde im Dezember 2017 als andere langfristige fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft (siehe dazu Note 40). Auswirkungen auf das verwässerte Ergebnis je Aktie können sich daher nicht ergeben.
Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der immateriellen Anlager | ||
|---|---|---|
| Entwicklung der immateriellen Anlagen TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| 2018 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2018 | 88.298 | 19.875 | 16.170 | 124.343 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 3.442 | –8 | 0 | 3.434 |
| Zugänge | 0 | 2.896 | 308 | 3.204 |
| Abgänge | 0 | –402 | 0 | –402 |
| Stand 31.12.2018 | 91.740 | 22.361 | 16.478 | 130.579 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand 01.01.2018 | –74.622 | –15.649 | –13.711 | –103.982 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –3.512 | 8 | 0 | –3.503 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | –1.672 | –485 | –2.157 |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 0 | 398 | 0 | 398 |
| Stand 31.12.2018 | –78.133 | –16.915 | –14.196 | –109.245 |
| Buchwert 01.01.2018 | 13.676 | 4.226 | 2.459 | 20.361 |
| Buchwert 31.12.2018 | 13.606 | 5.446 | 2.281 | 21.334 |
| Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| -- | -- | -- | ------------------------------------------------- | -- | -- | -- |
| Entwicklung der immateriellen Anlagen (Vorjahr) | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2017 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe | ||
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
| Stand 01.01.2017 | 98.263 | 17.270 | 15.433 | 130.966 | ||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –9.966 | –14 | 0 | –9.980 | ||
| Zugänge | 0 | 2.901 | 737 | 3.639 | ||
| Abgänge | 0 | –282 | 0 | –282 | ||
| Stand 31.12.2017 | 88.298 | 19.875 | 16.170 | 124.343 | ||
| Kumulierte Abschreibungen | ||||||
| Stand 01.01.2017 | –84.901 | –14.729 | –13.038 | –112.668 | ||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 10.279 | 14 | 0 | 10.293 | ||
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | –1.216 | –453 | –1.669 | ||
| Wertminderungen | 0 | 0 | –221 | –221 | ||
| Abgänge | 0 | 282 | 0 | 282 | ||
| Stand 31.12.2017 | –74.622 | –15.649 | –13.711 | –103.982 | ||
| Buchwert 01.01.2017 | 13.363 | 2.541 | 2.395 | 18.298 | ||
| Buchwert 31.12.2017 | 13.676 | 4.226 | 2.459 | 20.361 |
Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Software/Computerprogramme | 3 bis 4 |
| Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte | |
| Entgeltlich erworbene | 4 bis 25 |
| Aus eigener Entwicklung | 7 bis 15 |
Im Geschäftsjahr 2018 sind in der Lenzing Gruppe Forschungsund Entwicklungsaufwendungen nach IFRS in Höhe von TEUR 27.650 (2017: TEUR 28.282) angefallen.
Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 werden immaterielle Anlagen und Sachanlagen sowie die umfassenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen und Sachanlagen einer CGU mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen und Sachanlagen im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die CGUs insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.
Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Dieser beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird auf Grundlage von vom Vorstand bewilligten Budgets und Cashflow-Prognosen der nächsten fünf Jahre auf Nachsteuerbasis abgeleitet. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate von 1,0 Prozent (2017: von 0,9 Prozent bis zu 1,2 Prozent) gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inflationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashflows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashflows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital/ WACC). Für die Wertminderungstests 2018 von firmenwerttragenden CGUs wurden WACCs nach Steuern zwischen 6,9 Prozent und 7,4 Prozent verwendet (2017 zwischen 7,0 Prozent und 8,0 Prozent).
Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellstoff) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoffe wie Zellstoff, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezifische Marktstudien und Konjunkturaussichten.
Im aktuellen Geschäftsjahr und im Geschäftsjahr 2017 wurden keine Wertminderungen gemäß IAS 36 bei CGUs erfasst.
Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen und Sachanlagen der CGU Fiber Site China beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 42.944 (31. Dezember 2017: TEUR 46.991). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 25.016 (31. Dezember 2017: TEUR 31.311) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.
Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site China ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA, die langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente sich erhöht (verringert) oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 1.749 steigen (fallen). Bei einer Erhöhung (Verringerung) der langfristigen Wachstumsrate der ewigen Rente um 0,1 Prozent steigt der erzielbare Betrag um TEUR 1.878 bzw. fällt um TEUR 1.822. Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozent steigt der erzielbare Betrag um TEUR 6.646 bzw. fällt um TEUR 6.144.
Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung gemäß IAS 36 wurde der erzielbare Betrag der CGU Fiber Site Indonesia ermittelt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.
Der Vorstand der Lenzing AG hat beschlossen, den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA vorläufig zu stoppen. Die CGU Fiber Site USA wurde daraufhin auf Werthaltigkeit überprüft. Dabei wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.
Aufgrund des Baustopps hat der Vorstand weiters evaluiert, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. Darauf hin wurden Anlagen in Bau identifiziert, für die sowohl der beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten als auch der Nutzungswert unter dem Buchwert geschätzt wird und eine Wertminderung in Höhe von TEUR 8.623 erfasst.
Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. CGUs zugeordnet:
| Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | ||
| Segment Fibers | |||
| CGU Pulp Site Czech Republic | 10.245 | 10.343 | |
| Übrige CGUs | 3.361 | 3.333 | |
| Summe | 13.606 | 13.676 |
Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2018 größten firmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests wurden beim jährlichen Test verwendet:
| Geschäftsjahr 2018 |
Geschäftsjahr 2017 |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
27,0 % | 18,4 % |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente | 1,0 % | 0,9 % |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 7,4 % | 8,0 % |
Der Detailplanungszeitraum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt fünf Jahre. Das durchschnittliche Umsatzwachstum beträgt im Detailplanungszeitraum 1,0 Prozent p. a. (2017: 1,9 Prozent p. a.).
Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 369.782 (Geschäftsjahr 2017: TEUR 75.534). Die Schätzung wird für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 27,0 % | minus 14,1 Prozentpunkte |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente | 1,0 % | minus 25,4 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 7,4 % | plus 9,9 Prozentpunkte |
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentlichen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 18,4 % | minus 3,8 Prozentpunkte |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente | 0,9 % | minus 3,8 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 8,0 % | plus 2,4 Prozentpunkte |
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2018 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2018 | 546.760 | 2.531.057 | 203.264 | 3.281.082 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 3.104 | 17.722 | 3.703 | 24.530 |
| Zugänge | 26.460 | 105.329 | 131.173 | 262.962 |
| Abgänge | –527 | –22.237 | –211 | –22.975 |
| Umbuchungen | 18.866 | 95.195 | –114.061 | 0 |
| Stand 31.12.2018 | 594.664 | 2.727.067 | 223.868 | 3.545.599 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand 01.01.2018 | –269.133 | –1.641.168 | –3.583 | –1.913.884 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –1.024 | –11.894 | 210 | –12.707 |
| Planmäßige Abschreibungen | –16.297 | –120.075 | 0 | –136.373 |
| Wertminderungen | 0 | –89 | –8.623 | –8.711 |
| Abgänge | 448 | 20.969 | 0 | 21.417 |
| Stand 31.12.2018 | –286.007 | –1.752.257 | –11.996 | –2.050.259 |
| Buchwert 01.01.2018 | 277.627 | 889.889 | 199.681 | 1.367.197 |
| Buchwert 31.12.2018 | 308.657 | 974.810 | 211.873 | 1.495.340 |
| 2017 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2017 | 531.845 | 2.508.578 | 76.098 | 3.116.521 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –13.184 | –61.606 | –3.761 | –78.551 |
| Zugänge | 26.551 | 51.170 | 176.981 | 254.702 |
| Abgänge | –819 | –10.771 | 0 | –11.590 |
| Umbuchungen | 2.368 | 43.686 | –46.054 | 0 |
| Stand 31.12.2017 | 546.760 | 2.531.057 | 203.264 | 3.281.082 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand 01.01.2017 | –258.880 | –1.574.905 | –3.829 | –1.837.614 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 5.151 | 40.293 | 246 | 45.690 |
| Planmäßige Abschreibungen | –15.681 | –116.981 | 0 | –132.662 |
| Wertminderungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgänge | 276 | 10.425 | 0 | 10.702 |
| Stand 31.12.2017 | –269.133 | –1.641.168 | –3.583 | –1.913.884 |
| Buchwert 01.01.2017 | 272.966 | 933.672 | 72.269 | 1.278.907 |
| Buchwert 31.12.2017 | 277.627 | 889.889 | 199.681 | 1.367.197 |
Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Landnutzungsrechte | 30 bis 99 |
| Gebäude | 10 bis 50 |
| Faserproduktionslinien | 10 bis 15 |
| Energieanlagen | 10 bis 25 |
| Sonstige maschinelle Anlagen | 4 bis 20 |
| Fahrzeuge | 4 bis 20 |
| Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten | 4 bis 15 |
| EDV-Hardware | 3 bis 10 |
Sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von bestimmten Komponenten einer Sachanlage – gemessen an den gesamten Anschaffungs- der Herstellungskosten der Sachanlage – wesentlich, werden diese Komponenten separat bilanziert und auf ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Als wesentlich wird eine Komponente dann angesehen, wenn ihre Anschaffungs- oder Herstellungskosten über einem festgelegten Schwellenwert liegen. Spätere Kosten für den Ausbau, den (teilweisen) Ersatz oder die Instandhaltung von Sachanlagen werden aktiviert, soweit sie nach dem Komponentenansatz den Ersatz von Teilen einer Einheit darstellen und die Kosten zuverlässig messbar sind. Der Buchwert einer ausgetauschten Komponente wird ausgebucht.
Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (Details siehe Note 18).
Die Sachanlagen enthalten auch Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen (vgl. dazu Note 38). Ferner bestehen dingliche Sicherheiten an Sachanlagen für Darlehen der Gruppe (siehe Note 29). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Sachanlagen beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 215.607).
Im Geschäftsjahr 2018 werden TEUR 2.569 (2017: TEUR 1.592) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 1,81 Prozent (2017: 2,5 Prozent) verwendet.
Die Lenzing Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "andere aktivierte Eigenleistungen" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Die Abschreibung erfolgt über den Posten "Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen". Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:
| Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) | 1.629 | 2.871 |
| LD Florestal S.A. (LDF) | 6.834 | 0 |
| PT Pura Golden Lion (PGL) | 3.656 | 3.598 |
| Übrige assoziierte Unternehmen | 1.154 | 1.865 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 93 | 88 |
| Summe | 13.367 | 8.422 |
Die wesentlichen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreffen insbesondere die Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Zur strategischen Bedeutung der übrigen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren Beziehungen zur Lenzing Gruppe siehe Note 40.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:
| 2018 | EFB | Übrige assoziierte Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 2.871 | 5.463 | 88 | 8.422 |
| Buchwertzugang anlässlich der Erstkonsolidierung | 0 | 7.000 | 0 | 7.000 |
| Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity Methode bilanziert werden |
–1.339 | –19 | 0 | –1.357 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
95 | –540 | 5 | –440 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges |
2 | 0 | 0 | 2 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
0 | –219 | 0 | –220 |
| Ausschüttungen | 0 | –40 | 0 | –40 |
| Stand zum 31.12. | 1.629 | 11.645 | 93 | 13.367 |
| Entwicklung der Buchwerte der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (Vorjahr) | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 2017 | EFB | Übrige assoziierte Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
Summe |
| Stand zum 01.01. | 7.028 | 5.630 | 79 | 12.737 |
| Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity Methode bilanziert werden |
0 | 0 | 0 | 0 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
854 | 121 | 8 | 983 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges |
–12 | 0 | 0 | –12 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdifferenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
0 | –247 | 1 | –246 |
| Ausschüttungen | –5.000 | –40 | 0 | –5.040 |
| Stand zum 31.12. | 2.871 | 5.463 | 88 | 8.422 |
Im Dezember 2017 wurde ein nachträgliches Veräußerungsergebnis in Höhe von TEUR 3.037 aus der teilweisen Veräußerung der EFB erfasst.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Wertminderung des Beteiligungsbuchwertes der EFB in Höhe von TEUR 1.339 vorgenommen. Diese Wertminderung wurde aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werkbrandes nötig. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) bestimmt. Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows der EFB sowie dem Käufer basierten insbesondere auf Informationen, Kenntnisse und internen Annahmen über die künftigen erwarteten Absatzpreise und -mengen sowie Produktionsmengen von Fasern sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere für Zellstoff und Energie) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung.
Darüber hinaus wurde bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) eine Wertminderung auf Grund des erhöhten Ausfallsrisikos in Höhe von TEUR 7.797 erfasst (siehe Note 37 Abschnitt Ausfallsrisiko). Die Buchwerte der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) betragen per 31. Dezember 2018 insgesamt TEUR 7.643 (31. Dezember 2017: TEUR 13.028) und sind unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie sind bankmäßig verzinst.
Die Lenzing Gruppe besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Zusätzlich besteht ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil, dieser hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und ist per 31. Dezember 2018 in Höhe von TEUR 1.959 (31. Dezember 2017: TEUR 4.371) als Barwert diskontiert und unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 13.198 (31. Dezember 2017: TEUR 19.486) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2018 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt.
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2018 20 Prozent (31. Dezember 2017: 20 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 40 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (100 Prozent):
Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB TEUR
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 76.155 | 85.829 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 66.828 | 59.572 |
| Eigenkapital | 28.386 | 27.899 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 56.878 | 58.622 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 57.719 | 58.881 |
| 2018 | 2017 | |
| Umsatzerlöse | 153.743 | 182.046 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 564 | 6.693 |
| Gesamtergebnis | 487 | 4.213 |
| Davon Jahresüberschuss (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) |
476 | 4.272 |
| Davon sonstiges Ergebnis (aus fortgeführten Geschäftsbereichen) |
11 | –60 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:
Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an
| der EFB | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Eigenkapital | 28.386 | 27.899 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (20 %; Vorjahr: 20 %) |
5.677 | 5.580 |
| Konsolidierungs- und sonstige Effekte | –63 | –63 |
| Wertminderung | –3.985 | –2.646 |
| Buchwert | 1.629 | 2.871 |
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.
Die Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzanlagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Langfristige Wertpapiere | 20.076 | 18.785 |
| Sonstige Beteiligungen | 7.194 | 1.562 |
| Ausleihungen | 9.409 | 16.095 |
| Summe | 36.679 | 36.442 |
Die langfristigen Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:
| Langfristige Wertpapiere nach Vermögensklassen | TEUR | |
|---|---|---|
| Marktwert 31.12.2018 |
Marktwert 31.12.2017 |
|
| Staatsanleihen | 5.886 | 5.579 |
| Sonstige Wertpapiere und Wertrechte (überwiegend Aktien) |
14.190 | 13.206 |
| Summe | 20.076 | 18.785 |
Die Lenzing Gruppe hat Eigenkapitalinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 19.772 zum 31. Dezember 2018 als "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" bewertet designiert. Die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Wertpapiere und sonstige Beteiligungen beinhalten Anteile an Gesellschaften mit einem Beteiligungsausmaß von weniger als 20 Prozent. Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung für diese Eigenkapitalinstrumente wurde aufgrund der langfristigen Halteabsicht ausgeübt. Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2018 wird im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Linz in Höhe von TEUR 6.682 (31. Dezember 2017: TEUR 1.050) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2018 gab es eine Dividendenausschüttungen der LP Beteiligungs & Management GmbH in Höhe von TEUR 111.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte (insbesondere aus Derivaten und sonstige finanzielle Forderungen) |
2.842 | 5.365 |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögens werte (insbesondere aus sonstigen Steuern) |
1.913 | 3.568 |
| Summe | 4.754 | 8.933 |
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
| Vorräte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 229.527 | 209.400 |
| Unfertige Erzeugnisse | 3.409 | 2.503 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 158.125 | 122.658 |
| Geleistete Anzahlungen | 5.426 | 5.495 |
| Summe | 396.487 | 340.056 |
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Natriumsulfat, Essigsäure, Furfural sowie Produkte des Segments Lenzing Technik.
Im Geschäftsjahr wurden erfolgswirksam TEUR 9.683 (2017: TEUR 4.383) an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 254.189 (31. Dezember 2017: TEUR 155.395). Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.147.990 (2017: TEUR 1.112.348). Der Buchwert der zur Sicherstellung von Finanzverbindlichkeiten verpfändeten Vorräte beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 88.102).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) |
313.251 | 304.654 |
| Wertberichtigungen | –13.605 | –11.884 |
| Summe | 299.645 | 292.770 |
Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 35 (Abschnitt "Factoring") und Note 37 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.
| Kundenaufträge mit aktivischem Saldo | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2018 | 2017 | ||
| Stand 01.01. | 418 | 1.482 | |
| Umsatzerlöse | 1.418 | 3.572 | |
| Erhaltene Anzahlungen | –1 | –1.231 | |
| Abgeschlossene Aufträge | –1.821 | –3.406 | |
| Stand 31.12. | 14 | 418 |
| Kundenaufträge mit passivischem Saldo | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Stand 01.01. | –776 | –1.458 |
| Umsatzerlöse | 1.694 | 3.220 |
| Erhaltene Anzahlungen | –570 | –744 |
| Abgeschlossene Aufträge | –538 | –1.794 |
| Stand 31.12. | –190 | –776 |
Die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung sind für Kundenaufträge im Segment Lenzing Technik regelmäßig gegeben, da die kundenspezifischen Produkte von der Lenzing Gruppe nicht anderweitig verwendet werden können und ein Zahlungsanspruch für die bislang erbrachten Leistungen besteht.
Kann der Leistungsfortschritt bei zeitraumbezogenen Kundenaufträgen verlässlich geschätzt werden, so werden die Erlöse und Kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt am Bilanzstichtag erfasst (Percentage-of-Completion-Methode). Der Leistungsfortschritt ermittelt sich inputorientiert aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten zu den geschätzten gesamten Auftragskosten (Cost-to-Cost-Methode).
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
2.359 | 12.370 |
| Forderung aus Beteiligungsveräußerung | 0 | 1.385 |
| Verrechnung Instandhaltung | 6.060 | 5.640 |
| Forderungen aus Förderzusagen | 3.350 | 3.584 |
| Übrige | 8.223 | 11.686 |
| Summe | 19.992 | 34.665 |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte |
||
| Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben | 53.551 | 59.211 |
| Geleistete Anzahlungen | 4.593 | 2.305 |
| Emissionszertifikate | 8.111 | 6.823 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 4.772 | 4.017 |
| Übrige | 1.361 | 540 |
| Summe | 72.389 | 72.896 |
| Summe | 92.380 | 107.562 |
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2017: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2017: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Ebenfalls mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 20. April 2016 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/- 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2018 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeflossen sind.
Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (31. Dezember 2017: Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte), der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.
| Sonstiges Ergebnis | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |||||
| Vor Steuern | Steuereffekt | Nach Steuern | Vor Steuern | Steuereffekt | Nach Steuern | |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 15.077 | 0 | 15.077 | –42.263 | 0 | –42.263 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | –220 | 0 | –220 | –246 | 0 | –246 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | 14.858 | 0 | 14.858 | –42.509 | 0 | –42.509 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte1 |
1.064 | –266 | 798 | 2.718 | –680 | 2.039 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | –11.654 | 2.655 | –8.999 | 12.960 | –2.903 | 10.057 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) | –11.654 | 2.655 | –8.999 | 12.960 | –2.903 | 10.057 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 99 | 53 | 152 | 1.267 | –304 | 962 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 2 | 0 | 2 | –12 | 0 | –12 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste | 101 | 53 | 155 | 1.255 | –304 | 950 |
| Summe | 4.369 | 2.442 | 6.811 | –25.576 | –3.887 | –29.463 |
1) Wurde im Vorjahr unter IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) als "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" klassifiziert.
Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:
| Veränderungen der Hedging Reserve | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Cashflow Hedges |
||
| Aus Devisentermingeschäften | –14.231 | 21.493 |
| –14.231 | 21.493 | |
| Umgliederung von Beträgen aus Cashflow Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden |
||
| Aus Devisentermingeschäften | 2.577 | –8.718 |
| Aus sonstigen Derivaten | 0 | 185 |
| 2.577 | –8.533 | |
| Summe | –11.654 | 12.960 |
Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus sonstigen Derivaten werden im Finanzerfolg ausgewiesen.
Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Gewinnrücklagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
488.249 | 470.809 |
| Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
132.750 | 132.750 |
| Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS |
711.803 | 712.876 |
| Summe (ohne andere Rücklagen) | 1.332.802 | 1.316.434 |
Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.
An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:
| Beschlossene und gezahlte Dividenden der Lenzing AG |
Gesamt | Anzahl der Aktien |
Dividende je Aktie |
|---|---|---|---|
| TEUR | EUR | ||
| Für das Geschäftsjahr 2017 in der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 beschlossene Dividende (Zahlung ab 18. April 2018) |
132.750 | 26.550.000 | 5,00 |
| Für das Geschäftsjahr 2016 in der ordentlichen Hauptversammlung am 25. April 2017 beschlossene Dividende (Zahlung ab 2. Mai 2017) |
111.510 | 26.550.000 | 4,20 |
Für die Verteilung des Bilanzgewinnes 2018 im Jahresabschluss der Lenzing AG nach öUGB unterbreitet der Vorstand folgenden Vorschlag:
| Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2018 | TEUR |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2018 der Lenzing AG endet mit einem Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von |
150.190 |
| Nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von | –17.440 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 132.750 |
| Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor: | |
| Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von EUR 5,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien |
132.750 |
| Auf neue Rechnung werden vorgetragen | 0 |
Die Dividende aus dem obigen Vorschlag ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der Hauptversammlung und wird daher zum Bilanzstichtag im Eigenkapital erfasst.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 43 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreffen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind.
Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2018 mit TEUR 31.648 (31. Dezember 2017: TEUR 31.019) an der PT South Pacific Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Fibers zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2018 11,92 Prozent (31. Dezember 2017: 11,92 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsenotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von botanischen Cellulosefasern.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 238.349 | 224.687 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 164.151 | 173.201 |
| Eigenkapital | 265.608 | 260.226 |
| Davon Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Eigenkapital |
233.960 | 229.207 |
| Davon Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital |
31.648 | 31.019 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 48.966 | 44.134 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 87.926 | 93.528 |
| 2018 | 2017 | |
| Umsatzerlöse | 450.881 | 499.943 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –5.284 | 41.011 |
| Gesamtergebnis | 5.381 | –6.350 |
| Davon Jahresüberschuss | –7.880 | 29.937 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss |
–6.931 | 26.369 |
| Anteil anderer Gesellschafter am Jahresüberschuss |
–949 | 3.569 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 13.261 | –36.287 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis |
11.680 | –31.962 |
| Anteil anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis |
1.581 | –4.325 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 7.777 | 34.087 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –17.500 | –20.568 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –19.569 | –21.994 |
| Veränderung der liquiden Mittel | –29.291 | –8.476 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden |
0 | 102 |
Die Veränderung der Anteile anderer Gesellschafter von bereits beherrschten Tochterunternehmen durch Änderung der Beteiligungsquoten aufgrund des Erwerbs oder der Veräußerung von Anteilen durch die Lenzing Gruppe ohne Verlust der Beherrschung ist in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ausgewiesen und hatte folgende Auswirkungen auf die Anteile anderer Gesellschafter:
| Auswirkungen des Erwerbs und der Veräußerung von weiteren Anteilen an bereits beherrschten Tochterunternehmen |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited (2018: +0,02 %, 2017: +0,01 %) |
1 | 1 |
| Erhöhung (+)/Verminderung (–) nicht beherrschender Anteile im Eigenkapital |
1 | 1 |
Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:
| Anteile anderer Gesellschafter am sonstigen Ergebnis | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
166 | –190 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
–41 | 47 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kurs differenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
1.445 | –4.197 |
| Sonstiges Ergebnis – netto | 1.569 | –4.340 |
Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen, von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.
In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 13.007 (2017: TEUR 7.197) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.
Unter den Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln sind die Emissionszertifikate zum 31. Dezember 2018 in Höhe von TEUR 6.263 enthalten (31. Dezember 2017: TEUR 5.093). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2018 insgesamt 394.144 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2017: 402.651 Emissionszertifikate).
Emissionszertifikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertifikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertifikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertifikaten Deckung finden, mit dem für diese Zertifikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertifikate die im Bestand befindlichen Zertifikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaffenden) Zertifikate zu dem betreffenden Stichtag bewertet. Zum 31. Dezember 2018 wurde für eine Unterdeckung an Emissionszertifikaten mit einer Rückstellung in Höhe von TEUR 760 (31. Dezember 2017: TEUR 208) vorgesorgt.
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
| Finanzverbindlichkeiten | 31.12.2018 | 31.12.2017 | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
|
| Schuldscheindarlehen | ||||||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 144.500 | 144.274 | 2,6 | EUR | 173.500 | 173.195 | 2,6 |
| Variable Verzinsung | EUR | 75.500 | 75.405 | 1,2 | EUR | 75.500 | 75.373 | 1,2 |
| 219.679 | 248.568 | |||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
||||||||
| Darlehen: | ||||||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 54.625 | 54.625 | 1,1 | EUR | 0 | 0 | 0,0 |
| Variable Verzinsung | EUR | 44.148 | 44.148 | 0,1 | EUR | 37.397 | 37.350 | 1,3 |
| Variable Verzinsung | USD | 0 | 0 | 0,0 | USD | 23.333 | 19.354 | 3,5 |
| Betriebsmittelkredite1 : |
||||||||
| Variable Verzinsung | EUR | 72.282 | 72.282 | 0,4 | EUR | 0 | 0 | 0,0 |
| Variable Verzinsung | CNY | 360.000 | 45.698 | 4,7 | CNY | 320.000 | 41.003 | 4,5 |
| Variable Verzinsung | USD | 5.063 | 4.420 | 2,9 | USD | 0 | 0 | 0,0 |
| 221.173 | 97.707 | |||||||
| Leasingverbindlichkeiten | ||||||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 1.788 | 1.788 | 4,0 | EUR | 1.852 | 1.852 | 4,0 |
| 1.788 | 1.852 | |||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern (übrige) |
||||||||
| Fixe Verzinsung | EUR | 7.794 | 7.794 | 0,8 | EUR | 7.820 | 7.820 | 0,8 |
| Teilweise fixe Verzinsung | EUR | 19.426 | 19.426 | 0,6 | EUR | 24.210 | 24.210 | 0,6 |
| Variable Verzinsung | USD | 3.055 | 2.667 | 3,7 | USD | 2.930 | 2.443 | 3,7 |
| Variable Verzinsung | BRL | 5.511 | 1.240 | 6,0 | BRL | 0 | 0 | 0,0 |
| 31.128 | 34.473 | |||||||
| Summe | 473.767 | 382.599 | ||||||
| Davon kurzfristig | 166.197 | 127.270 | ||||||
| Davon langfristig | 307.570 | 255.330 |
1) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten
Im Geschäftsjahr 2010 hat die Lenzing Gruppe eine siebenjährige Anleihe mit einem Fixzinssatz von 3,875 Prozent und einem Nominale von TEUR 120.000 begeben. Sie war am 27. September 2017 fällig.
Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils fixer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit fixer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing Gruppe von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500 planmäßig zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Refinanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben.
Im Geschäftsjahr 2013 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 29.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 Jahren mit fixer Verzinsung vereinbart. Diese Schuldscheine hat die Lenzing Gruppe im Dezember 2018 planmäßig zurückgezahlt.
Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise fix verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit fixiert und grundsätzlich variabel verzinst.
Die sonstigen Darlehen betreffen vorwiegend die Verpflichtungen gegenüber dem Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschenden Gesellschaftern.
Von den ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten sind TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 19.456) durch Grundpfandrechte und sonstige Sicherheiten sowie TEUR 0 (31. Dezember 2017: TEUR 0) durch Forderungen besichert. Die Kaufpreisfinanzierung der Anteile an der Lenzing Biocel Paskov a.s. und die Finanzierung von Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2018 zurückbezahlt und somit besteht zum 31. Dezember 2018 keine Verpfändung der Aktien mehr.
Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrifft folgende Bilanzposten:
| Aktive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Immaterielle Anlagen | 0 | 1 |
| Sachanlagen | 6.279 | 7.848 |
| Finanzanlagen | 5.282 | 6.634 |
| Sonstige Vermögenswerte | 14.295 | 9.954 |
| Rückstellungen | 16.926 | 17.120 |
| Investitionszuschüsse | 275 | 311 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.727 | 4.199 |
| Verlustvorträge | 3.557 | 2.152 |
| Steuergutschriften | 0 | 1.668 |
| Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur | 51.342 | 49.887 |
| Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche | –14.367 | –14.324 |
| Davon auf steuerliche Verlustvorträge | –3.404 | –1.970 |
| Aktive Steuerlatenz brutto | 36.974 | 35.562 |
| Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz | –31.894 | –31.571 |
| Aktive Steuerlatenz netto | 5.080 | 3.991 |
| Passive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Immaterielle Anlagen | 504 | 451 |
| Sachanlagen | 70.869 | 70.809 |
| Finanzanlagen | 2.512 | 1.640 |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.295 | 3.001 |
| Steuerliche Sonderabschreibungen | 4.837 | 5.543 |
| Rückstellungen | 19 | 0 |
| Investitionszuschüsse | 487 | 532 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 1.745 | 2.281 |
| Passive Steuerlatenz brutto | 82.268 | 84.257 |
| Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz | –31.894 | –31.571 |
| Passive Steuerlatenz netto | 50.373 | 52.685 |
Zu den Steuergutschriften siehe Note 16.
Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 15.803 (31. Dezember 2017: TEUR 12.282) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 1.318 (31. Dezember 2017: TEUR 4.912) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.
Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der Steuerabgrenzungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Stand 01.01. | –48.694 | –48.862 |
| Im Gewinn oder Verlust erfasst | 3.392 | 1.023 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasst | 2.442 | –3.887 |
| Erstanwendung des IFRS 9 (Finanzinstrumente) | –1.343 | 0 |
| Währungsdifferenzen | –1.090 | 3.031 |
| Stand 31.12. | –45.294 | –48.694 |
Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2018 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 14.696 (31. Dezember 2017: TEUR 9.309). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:
| Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Summe | 14.696 | 9.309 |
| Davon aktivierte Verlustvorträge | 925 | 1.061 |
| Davon nicht aktivierte Verlustvorträge | 13.771 | 8.248 |
| Möglicher Verfall von nicht aktivierten | ||
| Verlustvorträgen | ||
| Innerhalb von 1 Jahr | 7.549 | 54 |
| Innerhalb von 2 Jahren | 1.227 | 5.844 |
| Innerhalb von 3 Jahren | 0 | 1.235 |
| Innerhalb von 4 Jahren | 143 | 62 |
| Innerhalb von 5 Jahren oder länger | 4.392 | 202 |
| Unbeschränkt vortragsfähig | 459 | 851 |
Per 31. Dezember 2018 wurden latente Steuerforderungsüberhänge von insgesamt TEUR 5.080 (31. Dezember 2017: TEUR 3.991) aktiviert, davon TEUR 33 (31. Dezember 2017: TEUR 45) in Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben.
Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich, würden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 153 (31. Dezember 2017: TEUR 182) TEUR 3.557 (31. Dezember 2017: TEUR 2.152) betragen.
In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 27.418 (31. Dezember 2017: TEUR 27.320) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 1.410 (2017: TEUR 1.672) steuerlich verwertet.
Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 549.784 (31. Dezember 2017: TEUR 513.474) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auflösen werden.
In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuerguthaben aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen.
Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2017 neu strukturiert und der neue Gruppenträger ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz).
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2017: 25 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6,25 Prozent; 2017: 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroffenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpflichtungen gebildet worden. Die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen erfolgt auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroffen wird.
Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Differenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (Details dazu siehe insbesondere Note 18, Abschnitt "Wertminderungstests bei immateriellen Anlagen und Sachanlagen"). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.
Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:
| Rückstellungen | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gesamt | Davon kurzfristig | Davon langfristig | ||||
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | 31.12.2018 | 31.12.2017 | 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | ||||||
| Pensionen und Abfertigungen | 103.395 | 105.389 | 7.428 | 6.465 | 95.967 | 98.924 |
| Jubiläumsgelder | 15.047 | 14.588 | 1.135 | 1.042 | 13.912 | 13.546 |
| 118.442 | 119.977 | 8.563 | 7.507 | 109.879 | 112.470 | |
| Sonstige Rückstellungen | ||||||
| Garantie und Gewährleistung | 627 | 664 | 627 | 664 | 0 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 11.384 | 12.729 | 1.888 | 1.850 | 9.496 | 10.879 |
| Emissionszertifikate | 2.608 | 1.938 | 2.608 | 1.938 | 0 | 0 |
| Übrige | 6.101 | 7.374 | 101 | 1.374 | 6.000 | 6.000 |
| 20.721 | 22.705 | 5.225 | 5.826 | 15.496 | 16.879 | |
| Abgegrenzte Schulden | ||||||
| Personalaufwendungen (nicht finanziell) | 62.163 | 58.211 | 61.054 | 55.907 | 1.109 | 2.303 |
| Übrige (finanziell) | 33.018 | 26.599 | 33.018 | 26.509 | 0 | 90 |
| 95.181 | 84.809 | 94.072 | 82.416 | 1.109 | 2.393 | |
| Summe | 234.344 | 227.491 | 107.860 | 95.749 | 126.484 | 131.742 |
Die Lenzing Gruppe ist Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.
Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.
Daneben gab es auch Pensionspläne in Hongkong. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan galt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Er wurde im Wesentlichen durch Arbeitgeberbeiträge an einen externen Pensionsfonds finanziert. Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge wurde alle drei Jahre nach einer Evaluierung der finanziellen Lage des Plans neu festgelegt. Die Ansprüche werden sofort bei Eintritt des Versorgungsfalles durch eine Einmalzahlung abgegolten. Im Geschäftsjahr wurden nach Eintritt des Versorgungsfalles bei allen verbliebenen Begünstigen die entsprechenden Ansprüche abgegolten und der Plan beendet.
Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpflichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.
Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpflichtungen beeinflussen:
Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.
Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausfinanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpflichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Abfindung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.
Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreffenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprofil der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet. Der Pensionsfonds zur Deckung des leistungsorientierten Plans als Planvermögen in Hongkong investierte mit dem Ziel einer mittel- bis langfristigen Performance, welche die Inflationsrate übersteigen sollte. Zur Erreichung dieses Ziels wurde vorwiegend in Eigenkapitalinstrumente investiert.
Das Planvermögen setzt sich nach Klassen von Vermögenswerten wie folgt zusammen:
| Zusammensetzung des Planvermögens | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 48 |
| Eigenkapitalinstrumente | 0 | 1.063 |
| Schuldinstrumente | 0 | 231 |
| Als Planvermögen geeignete Versicherungen | 2.999 | 3.136 |
| Stand | 2.999 | 4.478 |
Die Fair Values der oben angeführten Eigenkapital- und Schuldinstrumente wurden auf Basis von Preisnotierungen auf einem aktiven Markt festgelegt. Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Der Fair Value der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprach dem Nominale zum Bilanzstichtag. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 238 (2017: TEUR 343). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird im Personalaufwand erfasst.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2018 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Pensions steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|---|
| Österreich – Pensionen | 1,7 | 2,5 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
1,7 | 2,5 | N/A | 0,0 |
| Übrige Länder: | ||||
| Indonesien | 8,0 | 8,0 | N/A | 1,0-7,5 |
| Hongkong | N/A | N/A | N/A | N/A |
| Tschechien | 1,7 | 3,6 | N/A | 0,7 |
| 31.12.2017 | ||||
| Österreich – Pensionen | 1,5 | 2,5 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
1,6 | 2,5 | N/A | 0,1-3,5 |
| Übrige Länder: | ||||
| Indonesien | 6,8 | 8,0 | N/A | 1,0-7,5 |
| Hongkong | 1,8 | 4,0 | N/A | 0,0 |
| Tschechien | 1,6 | 3,0 | N/A | 0,3 |
Die wesentlichen Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpflichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.
Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2018 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet (31. Dezember 2017: Pagler & Pagler AVÖ 2008 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte).
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Verpflichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:
In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:
| Entwicklung der leistungsorientierten Pläne | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpflichtung (DBO) |
Beizulegender Wert des Planvermögens |
Buchwert der leistungsorientierten Pläne |
||||
| 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
| Stand zum 01.01. | 109.867 | 113.471 | 4.478 | 4.838 | 105.389 | 108.633 |
| Dienstzeitaufwand | ||||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 3.631 | 3.755 | 0 | 0 | 3.631 | 3.755 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | –353 | 0 | 0 | 0 | –353 |
| Nettozinsen | 2.343 | 2.412 | 57 | 68 | 2.286 | 2.344 |
| Verwaltungs- und sonstige Kosten | 0 | 0 | –1 | –1 | 1 | 1 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne |
5.974 | 5.814 | 57 | 67 | 5.917 | 5.747 |
| Neubewertung der Periode | ||||||
| Aufgrund demografischer Annahmen | 1.018 | 0 | 0 | 0 | 1.018 | 0 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | –2.322 | –2.528 | 0 | 0 | –2.322 | –2.528 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 1.400 | 1.528 | 0 | 0 | 1.400 | 1.528 |
| Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind |
0 | 0 | 195 | 267 | –195 | –267 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen |
96 | –1.000 | 195 | 267 | –99 | –1.267 |
| Cashflows | ||||||
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | –1.608 | –539 | –1.608 | –539 | 0 | 0 |
| Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers | –7.642 | –5.996 | 15 | 35 | –7.657 | –6.031 |
| Überschuss Zahlung aus dem Planvermögen | 0 | 0 | –153 | 0 | 153 | 0 |
| Konsolidierungskreisänderung und Abgang von sonstigen Unternehmenseinheiten |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –293 | –1.883 | 15 | –190 | –308 | –1.693 |
| Sonstige Überleitungspositionen | –9.543 | –8.418 | –1.731 | –693 | –7.812 | –7.724 |
| Stand zum 31.12. | 106.394 | 109.867 | 2.999 | 4.478 | 103.395 | 105.389 |
| Davon Pensionen Österreich | 24.786 | 26.078 | 2.999 | 3.136 | 21.787 | 22.942 |
| Davon Abfertigungen Österreich | 64.868 | 65.332 | 0 | 0 | 64.868 | 65.332 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder | 16.740 | 18.457 | 0 | 1.342 | 16.740 | 17.116 |
Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO).
Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2018 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 9.976 | –8.603 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | –6.552 | 7.426 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | –1.929 | 2.202 |
| 31.12.2017 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpflichtung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 11.006 | –9.447 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | –7.254 | 8.267 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | –2.056 | 2.353 |
Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroffenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.
Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:
Gewichtete durchschnittliche Laufzeiten der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen Jahre 31.12.2018 31.12.2017 Österreich – Pensionen 9 9 Österreich – Abfertigungen 9-12 10-13 Übrige Länder: Indonesien 8 9 Hongkong - 7 Tschechien 10 9
Die Lenzing Gruppe erwartet, dass im kommenden Jahr Beiträge zum Planvermögen für die Pensions- und Abfertigungspläne in Höhe von TEUR 0 (2017: TEUR 32) anfallen werden.
Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Österreich – Pensionen | 1.615 | 1.485 |
| Österreich – Abfertigungen | 2.009 | 1.719 |
| Übrige Länder | 3.079 | 2.833 |
| Gesamt | 6.703 | 6.037 |
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpflichtet. Bei österreichischen Gesellschaften besteht eine Umwandlungsoption für Mitarbeiter, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpflichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen) wird im Personalaufwand erfasst. Für die österreichischen Verpflichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezifische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten, und der Gehaltssteigerungen verwendet.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2018 | Zinssatz | Gehalts steigerungen |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|
| Österreich | 1,8 | 2,5 | 1,2-4,3 |
| Tschechien | 1,0 | 3,6 | 0,7 |
| 31.12.2017 | |||
| Österreich | 1,6 | 2,5 | 1,2-5,7 |
| Tschechien | 0,8 | 3,0 | 0,3 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:
| Entwicklung der Verpflichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder | TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Stand zum 01.01. | 14.588 | 14.693 |
| Dienstzeitaufwand | ||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 803 | 814 |
| Nettozinsen | 226 | 216 |
| Neubewertung der Periode | ||
| Aufgrund demografischer Annahmen | 268 | 0 |
| Aufgrund finanzieller Annahmen | –302 | –884 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 510 | 320 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne |
1.506 | 465 |
| Cashflows | ||
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | –1.046 | –574 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 3 |
| Sonstige Überleitungspositionen | –1.047 | –571 |
| Stand zum 31.12. | 15.047 | 14.588 |
Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden | TEUR | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | Stand 01.01. |
Währungs umrechnungs differenzen |
Sonstige Umglie derungen |
Verbrauch | Auflösung | Dotierung | Stand 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
| Sonstige Rückstellungen | |||||||||
| Garantie und Gewährleistung | 664 | 0 | 0 | –42 | –320 | 325 | 627 | 627 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
12.729 | 0 | 0 | –1.575 | –278 | 5081 | 11.384 | 1.888 | 9.496 |
| Emissionszertifikate | 1.938 | 0 | 0 | –1.938 | 0 | 2.609 | 2.608 | 2.608 | 0 |
| Übrige | 7.374 | 3 | 0 | –922 | –392 | 39 | 6.101 | 101 | 6.000 |
| 22.705 | 3 | 0 | –4.476 | –991 | 3.481 | 20.721 | 5.225 | 15.496 | |
| Abgegrenzte Schulden | |||||||||
| Personalaufwendungen (nicht finanziell) |
58.211 | 52 | 0 | –53.485 | –796 | 58.182 | 62.163 | 61.054 | 1.109 |
| Übrige (finanziell) | 26.599 | 354 | 0 | –16.165 | –4.328 | 26.558 | 33.018 | 33.018 | 0 |
| 84.809 | 406 | 0 | –69.649 | –5.124 | 84.740 | 95.181 | 94.072 | 1.109 | |
| Summe | 107.515 | 408 | 0 | –74.126 | –6.115 | 88.220 | 115.902 | 99.297 | 16.605 |
| 2017 | Stand 01.01. |
Währungs umrechnungs differenzen |
Sonstige Umglie derungen |
Verbrauch | Auflösung | Dotierung | Stand 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Sonstige Rückstellungen | |||||||||
| Garantie und Gewährleistung | 590 | 0 | 0 | –50 | –326 | 451 | 664 | 664 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
15.400 | 0 | 0 | –800 | –2.014 | 1431 | 12.729 | 1.850 | 10.879 |
| Emissionszertifikate | 1.852 | 1 | 0 | –1.785 | –67 | 1.937 | 1.938 | 1.938 | 0 |
| Übrige | 17.975 | –113 | 0 | –9.034 | –1.965 | 510 | 7.374 | 1.374 | 6.000 |
| 35.817 | –112 | 0 | –11.669 | –4.372 | 3.041 | 22.705 | 5.826 | 16.879 | |
| Abgegrenzte Schulden | |||||||||
| Personalaufwendungen (nicht finanziell) |
49.913 | –552 | 1.919 | –44.080 | –1.747 | 52.757 | 58.211 | 55.907 | 2.303 |
| Übrige (finanziell) | 26.309 | –1.626 | 0 | –18.451 | –3.759 | 24.125 | 26.599 | 26.509 | 90 |
| 76.222 | –2.177 | 1.919 | –62.530 | –5.505 | 76.882 | 84.809 | 82.416 | 2.393 | |
| Summe | 112.039 | –2.290 | 1.919 | –74.199 | –9.877 | 79.923 | 107.515 | 88.242 | 19.272 |
1) Inkl. Aufzinsung TEUR 97 (2017: TEUR 143).
Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.
Die sonstigen Rückstellungen für Garantie und Gewährleistung enthalten vor allem Vorsorgen für Gewährleistungsrisiken aus dem Verkauf von mangelhaften Produkten und garantierten Verpflichtungen zugunsten Dritter. Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen und Vorsorgen für Nachforderungen aus Beschaffungsverträgen sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertifikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertifikate.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 6.000 (31. Dezember 2017: TEUR 6.000) und umfassen insbesondere die Vorsorge für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.
Unter dem Posten "Rückstellungen" sind auch abgegrenzte Schulden erfasst. Im Vergleich zu Rückstellungen im engeren Sinne stehen abgegrenzte Schulden in der Regel dem Grunde nach fest und sind hinsichtlich der Höhe und des Eintrittszeitpunktes nur mit einem unwesentlichen Risiko behaftet. Die abgegrenzten Schulden sind in der Entwicklung der Rückstellungen gesondert ausgewiesen.
Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern/innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).
Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem antizipierte Ertragseinbußen aus Erlösminderungen bzw. Aufwandserhöhungen aus dem Kunden- und Lieferantenverkehr (insbesondere Nachlässe und Rabatte) sowie Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.
Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen und den abgegrenzten Schulden wird der Mittelabfluss innerhalb der nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabfluss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen):
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|
| Im 2. Jahr | 1.081 | 1.842 |
| Im 3. bis 5. Jahr | 3.204 | 3.080 |
| Im 6. bis 10. Jahr | 5.211 | 4.982 |
| Darüber hinaus | 0 | 974 |
| Summe | 9.496 | 10.879 |
Bei den übrigen sonstigen Rückstellungen (den Rechtsstreitigkeiten) ist die genaue Fälligkeit des Mittelabflusses derzeit ungewiss; die bisherigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass der Mittelabfluss voraussichtlich nicht in den nächsten zwölf Monaten erwartet wird.
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige Verbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (insbesondere aus Derivaten) |
731 | 561 |
| Sonstige langfristige nicht finanzielle Verbindlich keiten (insbesondere aus Verpflichtungen aus Altersteilzeit) |
3.427 | 3.254 |
| Summe sonstige Verbindlichkeiten langfristig | 4.158 | 3.815 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (offene Positionen) |
11.573 | 3.283 |
| Übrige | 2.819 | 4.032 |
| 14.391 | 7.315 | |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 7.475 | 3.277 |
| Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten | 6.160 | 6.268 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit | 5.792 | 6.068 |
| Erhaltene Anzahlungen | 9.811 | 12.050 |
| Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige | 3.260 | 3.554 |
| 32.497 | 31.217 | |
| Summe sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig | 46.888 | 38.532 |
Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue finanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpflichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit führt.
Lieferanten der Lenzing Gruppe finanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen. Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualifizierung der betroffenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalflussrechnung (dort im Cashflow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2018 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 133.909 (31. Dezember 2017: TEUR 107.536) betroffen.
Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreffen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken sowie liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen.
Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2018 die Ergebniszuweisung an und das Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR 22.276 (2017: TEUR 6.298) und die Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 9.683 (2017: TEUR 4.383) sowie auf Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 8.273 (2017: TEUR 366). Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/ verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen enthalten.
Aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Geschäftsjahr 2016 sind im Jahr 2017 TEUR 22.236 im Cashflow aus der Investitionstätigkeit zahlungswirksam erfasst.
Die noch nicht zahlungswirksamen Transaktionen aus dem Erwerb von immateriellen Anlagen und Sachanlagen sind nicht im Cashflow aus der Investitionstätigkeit der aktuellen Periode enthalten. Im Wesentlichen sind das die noch nicht erfolgten Zahlungen an Lieferanten in Höhe von TEUR 8.571 (2017: TEUR 19.583).
Der Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen ist im Cashflow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen (siehe dazu auch Note 4).
Beim Erwerb von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen durch die Lenzing Gruppe sind Zahlungen in Höhe von TEUR 40.620 an die Gesellschafter der kündbaren nicht beherrschenden Anteile geflossen, welche im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthalten sind (siehe dazu auch Note 3).
In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden Bankkonten mit negativen Beständen berücksichtigt, wenn Aufrechnungsvereinbarungen bestehen (siehe Note 35).
| Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten | TEUR | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | Anleihe Schuldschein darlehen |
Zwischen summe Anleihen und Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegen über Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegen über sonstigen Darlehens gebern |
Leasing verbindlich keiten |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | ||
| Stand 01.01. | 0 | 248.568 | 248.568 | 97.707 | 34.473 | 1.852 | 134.031 | 382.599 | |
| Zahlungs | Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten |
186.037 | 2.434 | 188.471 | 188.471 | ||||
| wirksam | Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten |
0 | –29.000 | –29.000 | –62.475 | –5.995 | –116 | –68.586 | –97.586 |
| Nicht | Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 0 | 0 | –244 | 106 | 0 | –137 | –137 |
| zahlungs wirksam |
Auf- / Abzinsung | 0 | 111 | 111 | 148 | 110 | 52 | 310 | 421 |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Stand 31.12. | 0 | 219.679 | 219.679 | 221.173 | 31.128 | 1.788 | 254.089 | 473.767 |
| 2017 | Anleihe Schuldschein darlehen |
Zwischen summe Anleihen und Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegen über Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegen über sonstigen Darlehens gebern |
Leasingver bindlichkeite n |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01. | 119.922 | 248.457 | 368.379 | 180.504 | 25.875 | 2.756 | 209.134 | 577.513 | |
| Zahlungs wirksam |
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten |
0 | 0 | 0 | 2.297 | 13.625 | 0 | 15.922 | 15.922 |
| Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten |
–120.000 | 0 | –120.000 | –78.252 | –4.787 | –164 | –83.204 | –203.204 | |
| Nicht | Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 0 | 0 | –7.148 | –326 | 0 | –7.473 | –7.473 |
| zahlungs | Auf- / Abzinsung | 78 | 111 | 189 | 306 | 86 | 75 | 467 | 656 |
| wirksam | Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –815 | –815 | –815 |
| Stand 31.12. | 0 | 248.568 | 248.568 | 97.707 | 34.473 | 1.852 | 134.031 | 382.599 |
Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Kosten und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen finanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG flexibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.
Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Einige Kreditverträge mit Banken enthalten außerdem Financial Covenants, die sich insbesondere auf die Höhe des Eigenkapitals, das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder finanzielle Kriterien des Konzerns oder einzelner, teilweise zusammengefasster Konzerngesellschaften beziehen. Bei Nichteinhaltung dieser Financial Covenants können die Banken teilweise vorzeitige Rückzahlungen der Finanzverbindlichkeiten verlangen. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroffenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt.
Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2018 59,0 Prozent (31. Dezember 2017: 61,2 Prozent).
Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:
| Bereinigtes Eigenkapital | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Eigenkapital | 1.533.925 | 1.507.879 |
| Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (+) | 25.325 | 26.231 |
| Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln (–) |
–6.250 | –6.417 |
| Summe | 1.553.000 | 1.527.693 |
Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.
Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettofinanzverschuldung, da diese Kennzahl eine wesentliche Schlüsselgröße im Management der Gruppe als auch auf Seite der finanzierenden Banken ist. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigenfinanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.
Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 307.570 | 255.330 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 166.197 | 127.270 |
| Summe | 473.767 | 382.599 |
Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| Liquiditätsbestand | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 243.865 | 306.455 |
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
10.530 | 9.367 |
| Summe | 254.395 | 315.822 |
Die Nettofinanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung) stellen sich wie folgt dar:
| Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt) absolut | TEUR |
|---|---|
| ------------------------------------------------------ | ------ |
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | 473.767 | 382.599 |
| Liquiditätsbestand (–) | –254.395 | –315.822 |
| Summe | 219.373 | 66.777 |
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|
| EBITDA | 381.980 | 502.470 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 0,6 | 0,1 |
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39) dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht-finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten.
| Buchwert | Zeitwert | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2018 |
Zu fortge führten Anschaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe Beizulegender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|||
| Fremdkapital instrumente |
Eigenkapital instrumente |
Cashflow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 9.409 | 9.409 | 9.409 | 1 | |||||
| Langfristige Wertpapiere | 1.290 | 6.208 | 12.578 | 20.076 | 20.076 | Stufe 1 | |||
| Sonstige Beteiligungen | 7.194 | 7.194 | 7.194 | Stufe 3 | |||||
| Finanzanlagen | 9.409 | 1.290 | 6.208 | 19.772 | 0 | 0 | 36.679 | 36.679 | |
| Forderung aus Lieferungen und Leistungen |
299.645 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 299.645 | 299.645 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
1.573 | 1.573 | 1.573 | Stufe 2 | |||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
886 | 886 | 886 | Stufe 2 | |||||
| Sonstige | 18.416 | 1.959 | 74.302 | 94.676 | 94.676 | Stufe 3 | |||
| Sonstige Vermögenswerte (lang- und kurzfristig) |
18.416 | 2.845 | 0 | 0 | 1.573 | 74.302 | 97.135 | 97.135 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
243.865 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 243.865 | 243.865 | 1 |
| Summe | 571.335 | 4.135 | 6.208 | 19.772 | 1.573 | 74.302 | 677.324 | 677.324 |
| Buchwert | Zeitwert | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 | Zu fortge führten Anschaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe Beizulegender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Cashflow Hedges |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 219.679 | 219.679 | 227.129 | Stufe 3 | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 221.173 | 221.173 | 221.694 | Stufe 3 | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern | 31.128 | 31.128 | 31.248 | Stufe 3 | |||
| Leasingverbindlichkeiten | 1.788 | 1.788 | 1.788 | 1 | |||
| Finanzverbindlichkeiten | 471.980 | 0 | 0 | 1.788 | 473.767 | 481.858 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 251.721 | 0 | 0 | 0 | 251.721 | 251.721 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 33.018 | 0 | 0 | 74.842 | 107.860 | 107.860 | 1 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) | 7.602 | 7.602 | 7.602 | Stufe 2 | |||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
4.702 | 4.702 | 4.702 | Stufe 2 | |||
| Derivate mit negativem Marktwert (Fair Value Hedges) | 0 | 0 | Stufe 3 | ||||
| Sonstige | 2.819 | 35.924 | 38.743 | 38.743 | 1 | ||
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 2.819 | 4.702 | 7.602 | 35.924 | 51.046 | 51.046 | |
| Summe | 759.537 | 4.702 | 7.602 | 112.554 | 884.395 | 892.486 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
Buchwerte, Kategorie, beizulegende Zeitwerte und Fair Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten (Vorjahr) TEUR
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2017 | Zu fortge führten Anschaffungs kosten (Kredite und Forderungen) |
Erfolgs wirksam zum beizulegenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Zur Veräußerung verfügbar |
Cashflow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 16.095 | 16.095 | 16.095 | 1 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 18.785 | 18.785 | 18.785 | Stufe 1 | ||||
| Sonstige Beteiligungen | 1.5622 | 1.562 | 1.562 | 1 | ||||
| Finanzanlagen | 16.095 | 0 | 20.347 | 0 | 0 | 36.442 | 36.442 | |
| Forderung aus Lieferungen und Leistungen | 292.770 | 0 | 0 | 0 | 0 | 292.770 | 292.770 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
7.485 | 7.485 | 7.485 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
5.185 | 5.185 | 5.185 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 27.360 | 76.464 | 103.824 | 103.824 | 1 | |||
| Sonstige Vermögenswerte (lang- und kurzfristig) |
27.360 | 5.185 | 0 | 7.485 | 76.464 | 116.494 | 116.494 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
306.455 | 0 | 0 | 0 | 0 | 306.455 | 306.455 | 1 |
| Summe | 642.680 | 5.185 | 20.347 | 7.485 | 76.464 | 752.161 | 752.161 |
| Buchwert | Zeitwert | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 | Zu fortge führten An schaffungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizulegen den Zeitwert |
Erfolgsneu tral zum beizulegen den Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
| Cashflow Hedges |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 248.568 | 248.568 | 258.083 | Stufe 3 | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 97.707 | 97.707 | 97.855 | Stufe 3 | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern | 34.473 | 34.473 | 34.429 | Stufe 3 | |||
| Leasingverbindlichkeiten | 1.852 | 1.852 | 1.852 | 1 | |||
| Finanzverbindlichkeiten | 380.747 | 0 | 0 | 1.852 | 382.599 | 392.219 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 218.433 | 0 | 0 | 0 | 218.433 | 218.433 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 26.509 | 0 | 0 | 69.241 | 95.749 | 95.749 | 1 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 17.967 | 0 | 0 | 0 | 17.967 | 17.967 | 1 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) | 2.528 | 2.528 | 2.528 | Stufe 2 | |||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.316 | 1.316 | 1.316 | Stufe 2 | |||
| Finanzielle Garantieverträge | 0 | 0 | 0 | ||||
| Sonstige | 4.032 | 34.471 | 38.503 | 38.503 | 1 | ||
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) | 4.032 | 1.316 | 2.528 | 34.471 | 42.347 | 42.347 | |
| Summe | 647.689 | 1.316 | 2.528 | 105.563 | 757.096 | 766.716 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
2) Zu Anschaffungskosten bewertet.
Je nach Klassifizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaffungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte verwendet.
Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten. Im Geschäftsjahr gab es bei Finanzinstrumenten keine Verschiebungen zwischen den verschiedenen Stufen der beizulegenden Zeitwerte-Hierarchie.
Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Angesichts variierender Einflussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.
Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die Bewertung der Beteiligungen inklusive als Sicherungsbeziehung (Fair Value Hedge) designierter Derivate werden mit Inkrafttreten von IFRS 9 von der Kategorie "zu Anschaffungskosten" zur Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" umgegliedert. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis eines marktbasierten Ansatzes ermittelt und ist in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf Marktmultiplikatoren, welche von börsennotierten Vergleichsunternehmen abgeleitet sind und um einen Abschlag in Höhe von 25 Prozent für Größe und Marktgängigkeit der Beteiligungsunternehmen angepasst werden. Der ermittelte beizulegende Zeitwert der Beteiligung würde insbesondere dann steigen (fallen), wenn das geplante EBITDA oder der Marktmultiplikator sich erhöht (verringert). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen (fallen), wenn sich der Abschlag auf den Marktmultiplikator verringert (erhöht). Der ermittelte beizulegende Zeitwert des Derivates verhält sich gegenläufig hinsichtlich der genannten Parameter. Die angepassten Marktmultiplikatoren betragen zum 31. Dezember 2018 rund 5,4 und 5,8 (1. Jänner 2018: 7,6 und 8,1).
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen und zugehöriger Derivate der Stufe 3:
| 2018 | Beteiligungen | Derivate mit negativen Marktwert (Fair Value Hedges) |
|---|---|---|
| Stand 01.01. | 10.532 | –3.387 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasste Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
–3.339 | 3.387 |
| Stand 31.12. | 7.194 | 0 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der Beteiligungen und der dazugehörigen Derivate folgendermaßen auswirken:
| Sonstiges Ergebnis (netto) | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Steigerung | Rückgang | ||||||||
| Beteiligungen | Derivate mit negativen Markt wert (Fair Value Hedges) |
Summe | Beteiligungen | Derivate mit negativen Markt wert (Fair Value Hedges) |
Summe | ||||
| EBITDA (+/–5 %) | 496 | 0 | 496 | –496 | 0 | –496 | |||
| Marktmultiplikator (+/–1) | 1.324 | –383 | 942 | –1.324 | 383 | –942 | |||
| Veränderung Abschlag auf Marktmultiplikator (+/–10%) | –331 | 0 | –331 | 331 | 0 | 331 |
Mit Inkrafttreten von IFRS 9 werden sonstige finanzielle Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen von der Kategorie "zu Anschaffungskosten" zur Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" umgegliedert. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen finanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.
Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der WACC nach Steuern steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen, wenn die Rückzahlung zwei Jahre früher erfolgt.
| Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen finanziellen Vermögenswerte der Stufe 3 |
TEUR |
|---|---|
| 2018 | |
| Stand 01.01. | 5.756 |
| Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg | –3.656 |
| Tilgung | –141 |
| Stand 31.12. | 1.959 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 für sonstige finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2018 TEUR
| Finanzerfolg | ||
|---|---|---|
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | Steigerung | Rückgang |
| EBITDA (+/–5 %) | 0,5 | –0,5 |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/–1 %) | –0,4 | 0,5 |
| Rückzahlung 2 Jahre früher | 0,1 | n/a |
Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpflichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu die Variabilität von Zahlungsflüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Ein- und Verkäufe in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Lenzing Gruppe wendet auf diese derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39) an. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineffektivität wird unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode durch Vergleich der periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den periodischen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashflow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert.
Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.
Die Lenzing Gruppe hat Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. In der Spalte "Effekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzernbilanz nach IFRS nicht erfüllen.
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2018 | Finanzielle Vermögenswerte (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Vermögenswerte (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenvereinbarungen |
Nettobeträge |
|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 243.865 | 243.865 | –2.031 | 241.834 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
2.459 | 2.459 | –1.499 | 960 |
| Summe | 246.324 | 246.324 | –3.530 | 242.794 |
| TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 | Finanzielle Verbindlichkeiten (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenvereinbarungen |
Nettobeträge |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 221.173 | 221.173 | –2.031 | 219.142 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
12.304 | 12.304 | –1.499 | 10.805 |
| Summe | 233.476 | 233.476 | –3.530 | 229.946 |
| Saldierung von Finanzinstrumenten (Vorjahr) | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2017 | Finanzielle Vermögenswerte (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Vermögenswerte (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenvereinbarungen |
Nettobeträge |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 306.455 | 306.455 | 0 | 306.455 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
12.670 | 12.670 | –1.011 | 11.659 |
| Summe | 319.125 | 319.125 | –1.011 | 318.114 |
| TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 | Finanzielle Verbindlichkeiten (brutto) |
Bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten (netto) |
Effekt von Aufrechnungs rahmenvereinbarungen |
Nettobeträge |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 97.707 | 97.707 | 0 | 97.707 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
3.844 | 3.844 | –1.011 | 2.834 |
| Summe | 101.550 | 101.550 | –1.011 | 100.540 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2018 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 73.096 (31. Dezember 2017: TEUR 72.336). Diese sind seit dem Geschäftsjahr 2017 stillgelegt.
Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 (31. Dezember 2017: IAS 39) setzt sich wie folgt zusammen:
| Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten | TEUR |
|---|---|
| ------------------------------------------------ | ------ |
| 2018 | Aus Zinsertrag |
Aus Zinsaufwand |
Zinsergebnis | Aus der Folge bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizulegen den Zeitwert erfolgsneutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Aus Wert berichtigung |
Aus Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
1.869 | 0 | 1.869 | 0 | 0 | 0 | –7.131 | 0 | –5.262 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte |
159 | 0 | 159 | –369 | 0 | 0 | –2.478 | –1.214 | –3.903 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
237 | 0 | 237 | 0 | 1.148 | 0 | 0 | 0 | 1.385 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremdkapitalinstrumente |
150 | 0 | 150 | 0 | –76 | –9 | 0 | 33 | 99 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | –8.846 | –8.846 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –8.846 |
| Summe | 2.414 | –8.846 | –6.431 | –369 | 1.072 | –9 | –9.609 | –1.181 | –16.526 |
| 2017 | Aus Zinsertrag | Aus Zinsaufwand |
Zinsergebnis | Aus der Folge bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral |
Aus Wert berichtigung |
Nettoergebnis (Summe) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Kredite und Forderungen | 2.804 | 0 | 2.804 | 0 | –1.7621 | 1.041 |
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
502 | 0 | 502 | 2.718 | 0 | 3.220 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
0 | –13.759 | –13.759 | 0 | 0 | –13.759 |
| Summe | 3.305 | –13.759 | –10.454 | 2.718 | –1.762 | –9.498 |
1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreffen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auflösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten (31. Dezember 2017: zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten) sind die Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und der Umgliederung in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungskursgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente) und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashflow Hedges).
Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen" ist in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" ausgewiesen.
Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente (31. Dezember 2017: zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte) ist in der "Rücklage erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte" (31. Dezember 2017: "Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte") ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.
Im laufenden Geschäftsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 699 (2017: TEUR 1.027) für die Bereitstellung von Krediten im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR minus 6.628 (2017: TEUR minus 14.582), im Ergebnis aus langund kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR plus 1.886 (2017: TEUR minus 1.551) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR minus 251 (2017: TEUR plus 1.310) enthalten.
Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen finanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantifizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.
Die finanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere USD, CNY und CZK), Rohstoffpreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassifiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.
Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zu einem großen Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.
Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroffene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.
Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.
Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten neun Jahre und es wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden.
Bei langfristigen Fremdkapitalinstrumenten, die der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet sind, Ausleihungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurzund langfristig), die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signifikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallrisiko davon aus, dass sich das Ausfallrisiko seit dem ersten Ausfall nicht signifikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese finanzielle Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.
Aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werksbrandes bei dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Deshalb wurde die Ermittlung der Wertberichtigung für diese Ausleihungen von dem erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust auf die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste geändert. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Differenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt (siehe Note 20).
Finanzielle Vermögenswerte werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpfichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung versichert sind.
Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.
Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der finanziellen Forderungen"). Wesentliche Effekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestands zum Stichtag. Im Geschäftsjahr gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2018 leicht angestiegen.
Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Wertberichtigungen zum 01.01.2018 | 291 | 11.884 |
| Transfer zu "Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit" |
0 | –230 |
| Verwendung | 0 | 0 |
| Auflösung | –70 | –86 |
| Zuführung | 238 | 1.642 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | –65 |
| Wertberichtigungen zum 31.12.2018 | 459 | 13.146 |
| Entwicklung und Überleitung der Wertberichtigungen | TEUR | |
|---|---|---|
| Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|
|---|---|
| Ausleihungen zu fortgeführten Anschaffungskosten | |
| Wertberichtigungen zum 01.01.2018 | 2.422 |
| Verwendung | 0 |
| Auflösung | –19 |
| Zuführung | 5.426 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 434 |
| Wertberichtigungen zum 31.12.2018 | 8.263 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (lang- und kurzfristig) | |
| Wertberichtigungen zum 01.01.2018 | 1.095 |
| Verwendung | –824 |
| Auflösung | 0 |
| Zuführung | 2.4781 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 |
| Wertberichtigungen zum 31.12.2018 | 2.749 |
1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten
Entwicklung der Wertberichtigungskonten (Vorjahr) TEUR
| Ausleihungen | Forderungen aus Liefer ungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang- und kurzfristig) |
|
|---|---|---|---|
| Wertberichtigungen zum 01.01.2017 |
2.429 | 12.008 | 5.216 |
| Verwendung | 0 | –566 | –5.311 |
| Auflösung | –8 | –283 | 0 |
| Zuführung | 0 | 864 | 1.1901 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 1 | –139 | 0 |
| Wertberichtigungen zum 31.12.2017 = 01.01.2018 |
2.422 | 11.884 | 1.095 |
1) inkl. Bewertung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten
In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 4.000 (2017: TEUR 2.750) enthalten.
Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.
Die Altersstruktur der finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| Lieferungen und Leistungen | TEUR |
|---|---|
| Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei Forderungen aus |
| 31.12.2018 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 266.612 | 279 |
| Bis 30 Tage überfällig | 26.265 | 81 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 1.559 | 15 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 336 | 5 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 80 | 80 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
18.399 | 0 |
| Summe | 313.251 | 459 |
| Entwicklung erwarteter Kreditverlust ohne finanzielle Vermögenswerte mit beeinträchtiger Bonität |
TEUR |
|---|---|
| Stand zum 31.12.2017 | 0 |
| Anpassung IFRS 9 | 291 |
| Stand zum 01.01.2018 | 291 |
| Veränderung | 168 |
| Stand zum 31.12.2018 | 459 |
| Altersstruktur der finanziellen Forderungen | TEUR | |
|---|---|---|
| Ausleihungen | Sonstige finanzielle Forderungen (lang- und kurzfristig) |
|
| Bruttobuchwert zum 31.12.2018 | 17.672 | 22.833 |
| Davon zum Abschlussstichtag: | ||
| Nicht überfällig | 1.766 | 18.125 |
| Bis 30 Tage überfällig | 0 | 0 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 0 | 0 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 0 | 0 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 0 | 0 |
| Davon wertgemindert | 15.906 | 4.708 |
| Altersstruktur der finanziellen Forderungen (Vorjahr) | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Ausleihungen | Forderungen aus Liefer ungen und Leistungen |
Sonstige finanzielle Forderungen (lang- und kurzfristig) |
||
| Buchwert zum 31.12.2017 | 16.095 | 292.770 | 40.030 | |
| Davon zum Abschlussstichtag: | ||||
| Nicht überfällig | 16.095 | 267.179 | 38.646 | |
| Bis 30 Tage überfällig | 0 | 17.108 | 0 | |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig |
0 | 3.237 | 0 | |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig |
0 | 370 | 0 | |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 0 | 0 | 0 | |
| Davon wertgemindert | 0 | 4.877 | 1.385 |
Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmittelequivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.
An der Einbringlichkeit von finanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.
Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:
| Maximales Ausfallsrisiko aus bilanzierten finanziellen Vermögenswerten |
TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (vgl. Note 35) |
603.023 | 675.697 |
| Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch |
||
| Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Selbstbehalte) |
–152.725 | –125.048 |
| Erhaltene Garantien für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
–6.129 | –9.330 |
| Summe | 444.169 | 541.319 |
Das maximale Ausfallsrisiko aus finanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 42 ersichtlich.
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.
Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 254.395 (31. Dezember 2017: TEUR 315.822) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, liquiden Wertpapieren sowie liquiden Wechseln (siehe Note 34). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2018 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 341.600 (31. Dezember 2017: TEUR 213.754). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern refinanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Schulden (einschließlich finanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:
| Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2018 |
Cashflows 2019 |
Cashflows 2020 bis 2023 |
Cashflows ab 2024 |
|
| Schuldscheindarlehen | 219.679 | 38.632 | 175.398 | 21.337 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
221.173 | 127.858 | 81.594 | 16.241 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
31.128 | 7.090 | 24.585 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.788 | 128 | 319 | 2.175 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
251.721 | 251.721 | 0 | 0 |
| Rückstellungen (kurzfristig – finanziell) |
33.018 | 33.018 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1 |
2.819 | 2.819 | 0 | 0 |
| Summe | 761.325 | 461.265 | 281.897 | 39.753 |
| Davon: | ||||
| Zinsen fix | 4.387 | 9.221 | 1.745 | |
| Zinsen tlw. fix | 127 | 200 | 0 | |
| Zinsen variabel | 2.983 | 2.461 | 146 | |
| Tilgung | 453.769 | 270.016 | 37.861 |
1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
Fälligkeitsanalyse der originären finanziellen Schulden (Vorjahr) TEUR
| Buchwert 31.12.2017 |
Cashflows 2018 |
Cashflows 2019 bis 2022 |
Cashflows ab 2023 |
|
|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 248.568 | 34.400 | 214.343 | 21.755 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
97.707 | 94.399 | 6.094 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
34.473 | 6.774 | 26.551 | 1.912 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.852 | 128 | 448 | 2.175 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
218.433 | 218.433 | 0 | 0 |
| Rückstellungen (kurzfristig – finanziell) |
26.509 | 26.509 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
17.967 | 0 | 0 | 17.967 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1 |
4.032 | 4.032 | 0 | 0 |
| Summe | 649.540 | 384.675 | 247.435 | 43.809 |
| Davon: | ||||
| Zinsen fix | 4.578 | 11.435 | 2.121 | |
| Zinsen tlw. fix | 149 | 319 | 7 | |
| Zinsen variabel | 3.566 | 3.623 | 0 | |
| Tilgung | 376.382 | 232.058 | 41.681 |
1) Bei den finanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen. In der Tabelle wurden alle originären finanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:
| Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2018 |
Cashflows 2019 |
Cashflows 2020 bis 2023 |
Cashflows ab 2024 |
|
| Währungsderivate | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
1.573 | 1.473 | 100 | |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebnis wirksam erfasst wurde) |
886 | 886 | 0 | |
| Positiver Marktwert | 2.459 | 2.359 | 100 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
–7.602 | –6.871 | –731 | |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebnis wirksam erfasst wurde) |
–4.702 | –4.702 | 0 | |
| Negativer Marktwert | –12.304 | –11.573 | –731 | 0 |
| Summe | –9.845 | –9.214 | –631 | 0 |
Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
| Fälligkeitsanalyse der derivativen Finanzinstrumente (Vorjahr) | TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| -- | -- | -- | ---------------------------------------------------------------- | -- | ------ |
| Buchwert 31.12.2017 |
Cashflows 2018 |
Cashflows 2019 bis 2022 |
Cashflows ab 2023 |
|
|---|---|---|---|---|
| Währungsderivate | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges) |
7.485 | 7.185 | 300 | |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebnis wirksam erfasst wurde) |
5.185 | 5.185 | 0 | |
| Positiver Marktwert | 12.670 | 12.370 | 300 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges) |
–2.528 | –1.967 | –561 | |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashflow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebnis wirksam erfasst wurde) |
–1.316 | –1.316 | 0 | |
| Negativer Marktwert | –3.844 | –3.283 | –561 | 0 |
| Summe | 8.826 | 9.087 | –261 | 0 |
Die Cashflows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Aufgrund von Zahlungsflüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashflows der Gruppe beeinflussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.
Die Lenzing Gruppe betreibt einen Faserproduktionsstandort in Grimsby, Großbritannien. Aus heutiger Sicht wird von der Lenzing Gruppe erwartet, dass die durch den Brexit möglicherweise verursachte GBP-Abwertung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Standort in Grimsby und die übrige Lenzing Gruppe haben, da der Standort Grimsby im Wesentlichen seine Umsätze nicht in GBP fakturiert. Die Aufwände des Standorts in Grimsby sind überwiegend in GBP und haben somit keinen negativen Fremdwährungseffekt. Die weitere Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe bleibt abzuwarten.
Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/USD war zum 31. Dezember 2018 zu ca. 55 Prozent (31. Dezember 2017: ca. 55 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der CNY eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den Tabellen unten entnommen werden (insbesondere Tabellen zur "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").
Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.
Cashflow Hedge-Derivate sind Ein- und Verkäufen aus dem operativen Geschäft der nachfolgenden Geschäftsjahre in der jeweils abgesicherten Währung zuzuordnen. Die Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden.
Die wesentlichen Konditionen der Zahlungen aus den Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten (insbesondere Nominale und Zahlungszeitpunkte) sind grundsätzlich identisch bzw. verhalten sich gegenläufig ("Critical Terms Match"). Deshalb schätzt der Vorstand den Ausgleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte durch Änderungen des Wechselkurses bei Eingehen der Bewertungseinheit als äußerst effektiv ein. Der wirtschaftliche Zusammenhang bei den Fair Value Hedge-Derivaten für Optionen ist dadurch gewährleistet, da die Wertentwicklung von Grund- und Sicherungsgeschäften gegenläufig ist.
Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäft ist gegenläufig und daher effektiv. Risiken für Ineffektivität sind das Ausfallsrisiko eines Kontrahenten, signifikante Änderung des Kreditrisikos einer Vertragspartei der Sicherungsbeziehung oder die Änderung des Zahlungszeitpunktes des gesicherten Grundgeschäfts, Veringerung des Gesamtrechnungsbetrages oder Preises des gesicherten Grundgeschäfts. Die Risiken werden stets in ihrer Gesamtheit gesichert. Die Sicherungsquote für die abgesicherten Nominalen beträgt 100 Prozent.
Aufgrund der Umstellung der Fakturawährung in einer Tochtergesellschaft in der Lenzing Gruppe wurde die Absicherung des CNY Fremdwährungsrisikos vorzeitig beendet. Die Nominale zum Zeitpunkt der Beendigung des Hedge Accountings betrug CNY 66.830.000. Der durchschnittliche Sicherungskurs (CNY/USD) betrug 6,7778.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2018 TEUR |
||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungskurs |
Veränderung des beizulegen den Zeitwerts, der zur Be rechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | ||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 807.900 | 0 | –2.099 | –2.099 | 06/2020 | 8,25 | –1.557 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 190.700 | 0 | –846 | –846 | 06/2020 | 9,15 | –713 |
| CZK-Kauf / EUR-Verkauf | CZK | 196.200 | 0 | –35 | –35 | 01/2020 | 26,23 | 15 |
| EUR-Kauf / USD-Verkauf | EUR | 9.149 | 18 | –186 | –168 | 03/2019 | 1,16 | –168 |
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 2.650 | 0 | –36 | –36 | 10/2019 | 0,90 | –33 |
| USD-Kauf / CNY-Verkauf | USD | 31.250 | 182 | –399 | –217 | 01/2020 | 7,06 | –350 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 113.501 | 854 | –1.332 | –478 | 02/2020 | 22,11 | –1.114 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 216.377 | 518 | –2.652 | –2.133 | 02/2020 | 1,18 | –2.122 |
| USD-Verkauf / GBP-Kauf | USD | 800 | 0 | –18 | –18 | 10/2019 | 8,24 | –18 |
| Summe | 1.573 | –7.602 | –6.029 | –6.059 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2017 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD | Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungszeitraum bis |
||
| Währungsderivate | ||||||
| CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf | CNY/CNH | 69.359 | 0 | –321 | –321 | 06/2019 |
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 646.600 | 11 | –723 | –712 | 06/2019 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 145.200 | 20 | –141 | –121 | 06/2019 |
| CZK-Kauf / EUR-Verkauf | CZK | 174.800 | 58 | –29 | 29 | 01/2019 |
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 8.380 | 44 | –43 | 1 | 01/2019 |
| USD-Kauf / CNY-Verkauf | USD | 39.540 | 0 | –1.174 | –1.174 | 03/2019 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 93.500 | 2.569 | –98 | 2.471 | 02/2019 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 193.294 | 4.589 | 0 | 4.589 | 07/2019 |
| USD-Verkauf / GBP-Kauf | USD | 10.400 | 196 | –1 | 195 | 12/2018 |
| Summe | 7.485 | –2.528 | 4.957 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashflows und deren Erfolgswirksamkeit.
Nominale und Marktwerte der Cashflow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2018 TEUR |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Durchschnitt licher Sicher ungskurs |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf | CNY/CNH | 11.770 | 3 | –2 | 0 | 6,88 | –1 |
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 511.300 | 133 | –2.122 | –1.989 | 8,19 | –1.877 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 78.200 | 0 | –408 | –408 | 9,14 | –392 |
| CNY/CNH-Kauf / EUR-Verkauf | CNY/CNH | 28.400 | 23 | 0 | 23 | 7,95 | 21 |
| CNY/CNH-Kauf / GBP-Verkauf | CNY/CNH | 12.800 | 8 | 0 | 8 | 8,78 | 7 |
| USD-Kauf / CNY-Verkauf | USD | 17.050 | 562 | –26 | 536 | 6,63 | 554 |
| EUR-Kauf / USD-Verkauf | EUR | 380 | 0 | –12 | –12 | 1,18 | –12 |
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 1.420 | 1 | –17 | –16 | 0,89 | –16 |
| CZK-Kauf / EUR-Verkauf | CZK | 7.600 | 0 | –3 | –3 | 25,60 | –3 |
| EUR-Verkauf / USD-Kauf | EUR | 227 | 7 | 0 | 7 | 1,18 | 7 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 10.400 | 0 | –786 | –786 | 20,53 | –791 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 29.086 | 150 | –1.233 | –1.084 | 1,20 | –1.084 |
| USD-Verkauf / GBP-Kauf | USD | 1.100 | 0 | –92 | –92 | 1,41 | –92 |
| Summe | 886 | –4.702 | –3.816 | –3.677 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
| 31.12.2017 TEUR |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
||||
| Währungsderivate | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf / USD-Kauf | CNY/CNH | 35.577 | 0 | –388 | –388 | ||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 613.700 | 635 | –297 | 338 | ||
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 78.800 | 0 | –197 | –197 | ||
| CNY/CNH-Kauf / EUR-Verkauf | CNY/CNH | 60.400 | 0 | –2 | –2 | ||
| CZK-Kauf / EUR-Verkauf | CZK | 15.000 | 26 | 0 | 26 | ||
| USD-Kauf / CNY-Verkauf | USD | 5.300 | 0 | –367 | –367 | ||
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 3.360 | 1 | –65 | –64 | ||
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 9.600 | 1.223 | 0 | 1.223 | ||
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 56.100 | 3.125 | 0 | 3.125 | ||
| USD-Verkauf / GBP-Kauf | USD | 5.390 | 175 | 0 | 175 | ||
| Summe | 5.185 | –1.316 | 3.869 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Die Nominale der Fair Value Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 11.773 (1. Jänner 2018: TEUR 11.777). Der Marktwert der Fair Value Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 0 (1. Jänner 2018: TEUR 3.387).
Der Buchwert der Beteiligung zum 31. Dezember 2018 beträgt TEUR 6.681 (1. Jänner 2018: TEUR 6.633). Das Grundgeschäft wird unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Die Wertänderung für das Grund- und Sicherungsgeschäft, die für die Berechnung der Ineffektivität verwendet wurde, beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 0 (1. Jänner 2018: TEUR 0).
Risikomanagementziel ist die Absicherung des Beteiligungswertes gegen Wertschwankungen. Zur Sicherung wird eine Put-/Call-Option eingesetzt. Die Sicherungsquote wird auf Basis der Nominalen festgelegt. Die Sicherungsinstrumente laufen bis 2021 und 2022.
Die Buchwerte, die Hedging Reserve sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Einkäufe und Verkäufe) stellen sich wie folgt dar:
| Angaben zu den Grundgeschäften der Cashflow Hedge TEUR Derivate für Fremdwährungsrisiken – Ineffektivitäten |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | |||||||
| Veränderung des beizulegenden Ausweis in der Zeitwerts, der zur Konzern-Gewinn Fremdwährungsrisiken Ineffektivität Berechnung der und Verlust Ineffektivität rechnung verwendet wurde |
|||||||
| Verkäufe | –9.940 | 0 | Finanzergebnis | ||||
| Einkäufe 204 0 Finanzergebnis |
|||||||
| Summe | –9.736 0 |
| Veränderungen der Hedging Reserve | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2018 | |||
| Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | |
| Hedging Reserve zum 01.01. | 4.928 | 0 | 4.928 |
| Cashflow Hedges – in der Berichtsperiode erfasste Fair Value-Änderung |
–14.069 | –162 | –14.231 |
| Umgliederung in die Umsatzerlöse | 2.657 | –120 | 2.538 |
| Umgliederung in die Vorräte | 58 | –18 | 39 |
| Hedging Reserve zum 31.12. | –6.426 | –300 | –6.727 |
| 2017 | |
|---|---|
| Hedging Reserve |
|
| Hedging Reserve zum 01.01. | –7.847 |
| Cashflow Hedges – in der Berichtsperiode erfasste Fair Value-Änderung |
21.493 |
| Umgliederung in die Umsatzerlöse | –9.219 |
| Umgliederung in die Vorräte | 501 |
| Hedging Reserve zum 31.12. | 4.928 |
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:
● Als Basis für die Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezo-
Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
gen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
● Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die offenen Derivate aus Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der offenen Derivate entspricht dem Exposure.
| Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken (EUR) TEUR |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||||
| Gruppenexposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % |
Gruppenexposure in Bezug auf EUR |
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % |
|
| EUR-USD | 86.056 | 9.562 | –7.823 | 36.836 | 4.093 | –3.349 |
| EUR-GBP | 194 | 22 | –18 | –877 | –97 | 80 |
| EUR-CNY/CNH | 32.749 | 3.639 | –2.977 | 12.633 | 1.404 | –1.148 |
| EUR-CZK | –9.498 | –1.055 | 863 | –511 | –57 | 46 |
| EUR-HKD | –3.340 | –371 | 304 | –2.165 | –241 | 197 |
| EUR-THB | 1.799 | 200 | –164 | –18.215 | –2.024 | 1.656 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
11.996 | –9.815 | 3.078 | –2.518 | ||
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch Cashflow Hedge-Derivate) |
–24.644 | 20.281 | –26.643 | 23.345 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | –12.648 | 10.467 | –23.565 | 20.826 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
|
| USD-IDR | 511 | 57 | –46 | 6.113 | 679 | –556 |
| USD-GBP | –2.221 | –247 | 202 | –302 | –34 | 27 |
| USD-CNY/CNH | 6.351 | 706 | –577 | 14.459 | 1.607 | –1.314 |
| USD-CZK | –20.307 | –2.256 | 1.846 | –3.664 | –407 | 333 |
| USD-THB | –7.289 | –810 | 663 | 0 | 0 | 0 |
| USD-BRL | 569 | 63 | –52 | 0 | 0 | 0 |
| GBP-CNY/CNH | 5.418 | 602 | –493 | –130 | –14 | 12 |
| GBP-JPY | 1.222 | 136 | –111 | 0 | 0 | 0 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
–1.750 | 1.431 | 1.831 | –1.498 | ||
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses (durch Cashflow Hedge-Derivate) |
9.536 | –7.307 | 7.342 | –5.400 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | 7.786 | –5.876 | 9.172 | –6.898 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
Das Gaspreisrisiko wird durch Bezugsverträge physisch gesichert. Ansonsten unterliegt die Gruppe mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden.
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei fix verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashflows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der fix und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten.
Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:
| 31.12.2018 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise fix verzinst |
Variabel verzinst | Nicht verzinst | Summe | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 243.865 | 0 | 243.865 | ||
| Finanzanlagen1 | 3.644 | 0 | 0 | 33.035 | 36.679 | ||
| Finanzverbindlichkeiten | –208.481 | –19.426 | –245.860 | 0 | –473.767 | ||
| Summe | –204.837 | –19.426 | –1.995 | 33.035 | –193.223 |
| 31.12.2017 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise fix verzinst |
Variabel verzinst | Nicht verzinst | Summe | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 306.455 | 0 | 306.455 | ||
| Finanzanlagen1 | 9.444 | 0 | 0 | 26.998 | 36.442 | ||
| Finanzverbindlichkeiten | –182.866 | –24.210 | –175.523 | 0 | –382.599 | ||
| Summe | –173.422 | –24.210 | 130.932 | 26.998 | –39.702 |
1) Enthält unter anderem die Veranlagungen des Großanlegerfonds GF82, dessen Erträge ausgeschüttet oder thesauriert werden.
Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Effekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| Sensitivitätsanalyse für Zinsrisiken aus variabel verzinsten | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Finanzinstrumenten | |||||
| 31.12.2018 | Exposure variabel verzinst |
Sensitivität bei Anstieg des Zins niveaus um 100 bps |
Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1 |
|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente |
243.865 | 2.439 | –2.4392 |
| Finanzverbindlichkeiten | –245.860 | –2.460 | 1.0803 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes bzw. Eigenkapitals |
–1.995 | –21 | –1.359 |
| 31.12.2017 | Exposure variabel verzinst |
Sensitivität bei Anstieg des Zins niveaus um 100 bps |
Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1 |
|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente |
306.455 | 3.065 | –3.0652 |
| Finanzverbindlichkeiten | –175.523 | –1.758 | 1.0033 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes bzw. Eigenkapitals |
130.932 | 1.307 | –2.062 |
1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.
2) Annahme, dass Negativzinsen bezahlt werden.
3) Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.
Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2018 der Lenzing Gruppe enthalten.
Die Sachanlagen umfassen Anlagen aus Finanzierungsleasingverträgen, bei denen die Lenzing Gruppe als Leasingnehmer auftritt. Diese Finanzierungsleasingverhältnisse betreffen unter anderem Vereinbarungen über die Erneuerung von Kleinwasserkraftwerken, in denen sich der Leasinggeber verpflichtet, Kraftwerksanlagen im Zuge der Revitalisierung zu errichten, zu betreiben und in Stand zu halten. Die gesamte erzeugte Energie wird von der Lenzing AG gegen ein vertraglich fixiertes Entgelt bezogen, von dem ein Teil zur Abdeckung der Investitionskosten dient und als bedingte Leasingzahlung anzusehen ist. Nach Ablauf der Vereinbarungen gehen die Kraftwerksanlagen gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing AG über. Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre. Außerdem betreffen sie die Vereinbarungen über eine industrielle Vorkläranlage und ihre Erweiterungsinvestitionen. Nach Ablauf der Vereinbarungen kann die Anlage inklusive Grundstück gegen Bezahlung einer Ablösesumme in das Eigentum der Lenzing Gruppe übergehen. Die Vertragslaufzeit beträgt bis zu 16 Jahre.
Die Lenzing Gruppe hat derzeit kein Finanzierungsleasingverhältnis als Leasinggeber bilanziert.
Der Barwert der Mindestleasingzahlungen setzt sich wie folgt zusammen:
Der Buchwert der geleasten Anlagen stellt sich wie folgt dar:
| Buchwert geleaster Anlagen | Technische | TEUR | |
|---|---|---|---|
| 2018 | Grundstücke und Bauten |
Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten |
8 | 5.682 | 5.690 |
| Kumulierte Abschreibungen | 0 | –1.677 | –1.677 |
| Buchwert 31.12.2018 | 8 | 4.005 | 4.013 |
| Buchwert geleaster Anlagen (Vorjahr) | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2017 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe | ||
| Anschaffungs- und Herstellungskosten |
8 | 5.782 | 5.790 | ||
| Kumulierte Abschreibungen | 0 | –1.286 | –1.286 | ||
| Buchwert 31.12.2017 | 8 | 4.496 | 4.504 |
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| < 1 Jahr | 1–5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | < 1 Jahr | 1–5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | |
| Summe künftiger Mindestleasingzahlungen | 128 | 319 | 2.175 | 2.622 | 128 | 448 | 2.175 | 2.751 |
| Davon Zinsanteil | –10 | –11 | –813 | –834 | –12 | –21 | –866 | –899 |
| Summe | 118 | 308 | 1.361 | 1.788 | 115 | 427 | 1.309 | 1.852 |
Es bestehen Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Betriebsergebnis 2018 sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 14.784 (2017: TEUR 14.308) aus Leasing-, Mietund Pachtverträgen enthalten. Sie enthalten überwiegend Mindestleasingzahlungen.
Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit dieser Leasingverträge betreffend EDV-Ausstattung, Fahrzeuge, Waggons und Büro- und Lagerräumlichkeiten stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| Mindestleasingzahlungen als Leasingnehmer (Operating Leasing) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Im Folgejahr | 8.537 | 8.378 |
| In den folgenden 2–5 Jahren | 12.648 | 9.769 |
| Danach | 1.250 | 732 |
| Summe | 22.435 | 18.879 |
Die Konditionen der wesentlichen Operating Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die künftigen Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber (Operating Leasing) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Im Folgejahr | 3.743 | 4.106 |
| In den folgenden 2–5 Jahren | 9.259 | 9.160 |
| Danach | 6.882 | 7.967 |
| Summe | 19.884 | 21.233 |
Der wesentlichste Leasingvertrag betrifft ein Grundstück, auf dem eine Reststoffverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.
Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einfluss stehende Unternehmen (siehe dazu Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 41). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.
Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe (siehe dazu Note 30) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine Steuergutschrift von TEUR 386 (Steuerverbindlichkeit 2017: TEUR 217) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2018 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Gruppe von in Summe TEUR 39.251 (2017: TEUR 50.072). Zum 31. Dezember 2018 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Forderung in Höhe von TEUR 2.391 (31. Dezember 2017: Verbindlichkeit TEUR 4.671) gegenüber der B&C Gruppe. Im Jahr 2018 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 32.392 (2017: TEUR 42.718) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen.
Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreffen im Wesentlichen:
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EFB): |
Vertrieb von Fasern, Lieferung von Zellstoff, Darlehensvergabe |
|---|---|
| Lenzing Papier GmbH (LPP): | Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH (RVL): |
Betrieb einer Reststoffverwertungs anlage und Abnahme des erzeugten Dampfes; Miete eines Grundstücks |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG): |
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
| PT. Pura Golden Lion (PGL): | Darlehensverbindlichkeit |
| Wood Paskov s.r.o. (LWP): | Erwerb von Holz |
| LD Florestal S.A. (LDF): | Darlehensverbindlichkeit |
Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:
| Assoziierte Unternehmen | Gemeinschaftsunternehmen | |||
|---|---|---|---|---|
| 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Erträge |
57.654 | 76.645 | 11.479 | 11.471 |
| Empfangene Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Aufwendungen |
1.666 | 35.685 | 11.819 | 11.623 |
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Forderungen | 13.240 | 21.020 | 7 | 12 |
| Verbindlichkeiten | 3.927 | 5.347 | 17 | 7 |
Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 1.250 Aufwand (2017: TEUR 750) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst.
Die Kelheim Fibers GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der nach der Equity-Methode einbezogenen EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig. Auf das Darlehen wurde im Geschäftsjahr
2018 eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 949 erfolgswirksam erfasst.
Die nach der Equity-Methode einbezogene LD Florestal S.A. Sao Paulo, Brasilien hat im Geschäftsjahr 2018 ein langfristiges ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 13.161 an das vollkonsolidierte Tochterunternehmen LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien begeben. Die Verzinsung ist bankmäßig. Das Darlehen ist in Höhe von TEUR 1.240 zum 31.12.2018 ausgenutzt.
Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.
Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:
| Laufende Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes (aufgewendet) | TEUR | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Dr. Stefan Doboczky, MBA |
Robert van de Kerkhof, MBA |
Mag. Thomas Obendrauf, MBA |
Dr. Heiko Arnold1 | Summe | ||||||
| 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
| Laufende Bezüge fix | 778 | 643 | 437 | 437 | 397 | 397 | 398 | 328 | 2.010 | 1.805 |
| Laufende Bezüge variabel | 588 | 1.732 | 213 | 654 | 250 | 760 | 272 | 181 | 1.324 | 3.326 |
| Summe | 1.366 | 2.374 | 650 | 1.091 | 647 | 1.157 | 670 | 509 | 3.333 | 5.131 |
1) Mitglied des Vorstandes seit 1. Mai 2017.
Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2018 von insgesamt TEUR 3.333 (2017: TEUR 5.131) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 236 (2017: TEUR 216) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2018 um TEUR 1.940 aufwandswirksam erhöht (2017: TEUR 1.501).
Entsprechend der für das Geschäftsjahr 2018 gültigen Verträge ist die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil für alle Vorstandsmitglieder die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Nettoverschuldung), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft.
Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA im Dezember 2017 für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde wie in den Vorjahren ein Aufwand von TEUR 743 für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden sollte, innerhalb des Personalaufwandes als anteilbasierte Vergütung nach IFRS 2 erfasst. Die Gewinnrücklagen wurden gegenläufig um den gleichen Betrag erhöht. Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung erfolgte unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten und der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme, jedoch ohne erwartete Dividenden. Anlässlich der Änderung in eine vollständige Barauszahlung wurde die Zusage als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft, es erfolgte daher eine Ausweisumgliederung von den Gewinnrücklagen in die Rückstellungen. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrages erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird.
Bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA ist durch die Verlängerung des Vorstandsmandates (bis 30. Juni 2022) die Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruches nunmehr erreicht. Daher wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2018 erstmalig eine Rückstellung gebildet, die Auszahlung erfolgt im Jahr 2019.
Neben der Verlängerung von Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA wurde auch das Vorstandsmandat von Herrn Robert van de Kerkhof, MBA verlängert (bis 31. Dezember 2023). Im Zuge dessen wurden die Verträge aller vier Vorstände im Jänner 2019, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile, neu verfasst. Die neue Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum, zusammen. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttung – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteiles erfolgt künftig in Tranchen jeweils nach Ablauf des entsprechenden Berechnungszeitraumes unabhängig einer Verlängerung des Vorstandsmandates.
Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2018 TEUR 906 (2017: TEUR 789).
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet) TEUR
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 3.333 | 5.131 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 1.940 | 1.501 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
236 | 216 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 0 | 743 |
| Vergütung des Vorstandes | 5.509 | 7.592 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 906 | 789 |
| Summe | 6.415 | 8.381 |
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2018 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 232 (2017: Aufwendungen in Höhe von TEUR 342) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 6.152 (31. Dezember 2017: TEUR 7.133).
Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 35) und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 6.075 (31. Dezember 2017: TEUR 17.401) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpflichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.
Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 13.198 (31. Dezember 2017: TEUR 19.486). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2018 bzw. 31. Dezember 2017 nicht ausgenützt (siehe dazu auch Note 20).
Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen für ehemalige Mitarbeiter/innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufes. Diese Verpflichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.
Die Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2018 auf TEUR 50.003 (31. Dezember 2017: TEUR 123.737). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung insbesondere für Holz, Zellstoff, Chemikalien sowie Energie.
Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2018 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind im Konzern Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.
Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):
| Konzernunternehmen | 31.12.2018 | 31.12.2017 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Stammkapital | Anteil in % | Stammkapital | Anteil in % | ||
| Vollkonsolidierte Gesellschaften | ||||||
| ASIA Fiber Engineering GmbH, Wien1 | EUR | - | - | 36.336 | 100,00 | |
| Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos | USD | 2.201.000 | 100,00 | 2.201.000 | 100,00 | |
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 6.639 | 100,00 | |
| BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 43.604 | 75,00 | |
| Cellulose Consulting GmbH, Wien1 | EUR | - | - | 36.336 | 100,00 | |
| LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 6.762.346 | 100,00 | - | - | |
| Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien | CZK | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 3.500.000 | 100,00 | 3.500.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 200.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz | EUR | 363.364 | 100,00 | 363.364 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 16.000.000 | 100,00 | 16.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Inc., Axis, USA | USD | 10 | 100,00 | 10 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 | |
| Lenzing Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea | KRW | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 10.000 | 100,00 | |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR | 1.166.176.090 | 96,46 | 1.159.786.090 | 96,44 | |
| Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China | USD | 64.440.000 | 100,00 | 64.440.000 | 70,00 | |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 1.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Technik GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 1.041.000.000 | 100,00 | 721.000.000 | 100,00 | |
| Penique S.A., Panama, Panama | USD | 5.000 | 100,00 | 5.000 | 100,00 | |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien2 | IDR | 72.500.000.000 | 92,85 | 72.500.000.000 | 92,85 | |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 40.000 | 100,00 | |
| Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 900.000 | 100,00 | 900.000 | 100,00 | |
| Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing3 | EUR | 0 | Mitgliedschaft | 0 | Mitgliedschaft | |
| Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden | ||||||
| Assoziierte Unternehmen: | ||||||
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 2.000.000 | 20,00 | |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing4 |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 1.155.336 | 99,90 | |
| LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 42.939.357 | 50,00 | - | - | |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 35.000 | 40,00 | |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR | 2.500.000.000 | 40,00 | 2.500.000.000 | 40,00 | |
| WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien | EUR | 36.336 | 25,00 | 36.336 | 25,00 | |
| Gemeinschaftsunternehmen | ||||||
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 36.336 | 50,00 | |
| Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 2.000.000 | 50,00 | 2.000.000 | 50,00 | |
| Nicht konsolidierte Gesellschaften: | ||||||
| European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland5 | EUR | 25.000 | 95,00 | 25.000 | 95,00 |
1) Die Liquidation der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2018 abgeschlossen.
2) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 88,08 Prozent (31. Dezember 2017: 88,08 Prozent). Weitere 11,92 Prozent der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 92,85 Prozent. 3) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden.
4) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.
5) Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Nach dHGB beträgt das Eigenkapital dieser Gesellschaft laut Liquidationsbilanz zum 9. Dezember 2017 TEUR minus 22.944 (zum 9. Dezember 2016: TEUR minus 22.719). Die Lenzing Gruppe rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen. Diese Gesellschaft wird aufgrund ihrer Unwesentlichkeit aus Konzernsicht nicht konsolidiert.
Am 1. Februar 2019 kam es am Produktionsstandort in Heiligenkreuz zu einem Brand, der zu einem Stillstand der Produktionslinien führte. Derzeit wird noch an der Schadensbehebung und Wiederaufnahme der Produktion gearbeitet. Aus heutiger Einschätzung des Managements beschränkt sich der finanzielle Schaden aufgrund der erwarteten Versicherungsdeckung für Sachschäden und Betriebsunterbrechung auf den betragsmäßig untergeordneten Versicherungsselbstbehalt.
Darüber hinaus sind nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 5. März 2019 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017: 6. März 2018) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender
Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer
Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
"Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia"
Siehe Anhang Note 18 und 19.
Im Geschäftsjahr 2018 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für eine Wertminderung gemäß IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" identifiziert. Der in Folge ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.
Die Bewertung des erzielbaren Betrags von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gemäß IAS 36 erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben den vom Unternehmen erstellten Wertminderungstest unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt.
Zur Beurteilung der Angemessenheit der zugrunde gelegten internen Planungen haben wir uns ein Verständnis über den Planungsprozess verschafft und die der Bewertung zugrunde gelegten Planungsdaten mit den aktuellen vom Aufsichtsrat genehmigten Budgetzahlen sowie der vom Vorstand freigegebenen Mittelfristplanung abgeglichen.
Darüber hinaus haben wir die Annahmen über Wachstumsraten und operative Ergebnisse in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben, wie die historischen Erfahrungen die Planung des Managements beeinflussen und ob externe Faktoren adäquat berücksichtigt wurden. Die Planungstreue haben wir durch Vergleich der in den Vorjahren erfolgten Planungen mit den tatsächlich eingetretenen Werten beurteilt.
Zusätzlich haben wir die Methodik der durchgeführten Wertminderungstests sowie der Ermittlung der Kapitalkostensätze nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen. Die zur Festlegung der Kapitalkostensätze herangezogenen Annahmen haben unsere Bewertungsspezialisten mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft.
Siehe Anhang Note 18.
Im September 2018 hat das Management der Lenzing Aktiengesellschaft beschlossen, den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten in Mobile, Alabama, USA, vorläufig zu stoppen. Auf Grund dieses Ereignisses wurde die Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Fiber Site USA" überprüft. Der ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) übersteigt den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Auf Grund des Ausbaustopps hat der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft weiters evaluiert, ob sich Unsicherheiten bezüglich der künftigen Nutzbarkeit von unter Anlagen in Bau erfassten Projektkosten bei Wiederaufnahme des Projekts ergeben. In Folge wurde der erzielbare Betrag von ausgewählten Anlagen in Bau ermittelt und eine Wertminderung in Höhe von MEUR 8,6 erfasst.
Die Bewertung des erzielbaren Betrags von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gemäß IAS 36 erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung entspricht grundsätzlich jener, die zuvor unter "Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten" beschrieben ist.
Zudem haben wir in Gesprächen mit dem Management den in der Planung vorgesehenen Zeitpunkt für die Fortsetzung des Baus der zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten an diesem Standort diskutiert und gewürdigt, ob dieser entsprechend realistisch scheint.
Zur Beurteilung der Angemessenheit der Einschätzungen des Managements zur künftigen Nutzbarkeit von unter Anlagen in Bau erfassten Projektkosten, die für den Bau von zusätzlichen Lyocell-Kapazitäten angefallen sind, haben wir die Dokumentation des Managements kritisch gewürdigt. Zudem haben wir die zur Bestimmung des erzielbaren Betrags der Projektkosten getroffenen Annahmen im Rahmen von Gesprächen mit dem Management hinterfragt und auf Plausibilität überprüft.
Werthaltigkeit der Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) sowie der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochterunternehmen Siehe Anhang Note 20. und 21.
Auf Grund eines Brandes im Geschäftsjahr 2018 in einem Werk der EQUI-Fibres Beteiligungs-gesellschaft mbH Gruppe ("EFB") lag ein Anhaltspunkt für Wertminderung der Beteiligung an der EFB gemäß IAS 36 vor. Zudem geht der Vorstand der Lenzing AG auf Grund dieses Ereignisses von einem erhöhten Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) seit dem erstmaligen Ansatz aus.
In Folge hat die Lenzing Aktiengesellschaft den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36 für die Beteiligung an der EFB (Wertminderungstest) sowie den erwarteten Kreditverlust über die Laufzeit der Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich dessen Tochterunternehmen) gemäß IFRS 9 ermittelt. Dies führte zu einer Wertberichtigung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden in Höhe von MEUR 1,3 sowie der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von MEUR 7,8.
Die Bewertung des erzielbaren Betrags von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden gemäß IAS 36 erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Cashflows sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes über die Laufzeit gemäß IFRS 9 erfordert zudem Einschätzungen von Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertungsergebnisse und damit den Wertansatz der Anteile an assoziierten Unternehmen und langfristigen Forderungen in der Konzernbilanz und das Finanzergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung hinsichtlich des Werthaltigkeitstests entspricht grundsätzlich jener, die zuvor unter "Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten" beschrieben ist.
Zur Beurteilung der Angemessenheit der in den Bewertungsmodellen gemäß IFRS 9 zugrunde gelegten Annahmen über Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen haben unsere Bewertungsspezialisten diese mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft. Zusätzlich haben wir in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben, ob externe Faktoren und aktuelle Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe adäquat berücksichtigt wurden.
Zusätzlich haben wir die Methodik der durchgeführten Wertminderungstests nach IAS 36 bzw IFRS 9 sowie der Ermittlung der Kapitalkosten nachvollzogen und beurteilt, ob sie den entsprechenden Standards entsprechen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
sen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
lung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Konzernabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.
Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 4. Mai 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.
Linz, am 5. März 2019
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2018 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.
Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.176,0 | 2.259,4 | 2.134,1 | 1.976,8 | 1.864,2 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 382,0 | 502,5 | 428,3 | 290,1 | 240,3 |
| EBITDA-Marge | 17,6 % | 22,2 % | 20,1 % | 14,7 % | 12,9 % |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| EBIT-Marge | 10,9 % | 16,4 % | 13,9 % | 7,6 % | 1,2 % |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | 199,1 | 357,4 | 294,6 | 147,4 | 12,0 |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 148,2 | 281,7 | 229,1 | 128,1 | –25,1 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 5,61 | 10,47 | 8,48 | 4,78 | –0,92 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 10,3 % | 18,6 % | 15,1 % | 8,1 % | –0,1 % |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 12,9 % | 24,5 % | 22,6 % | 13,0 % | 1,1 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 9,3 % | 14,5 % | 11,8 % | 6,3 % | 0,9 % |
| Cashflow-Kennzahlen | |||||
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
| Brutto-Cashflow | 304,0 | 418,7 | 385,9 | 284,5 | 230,8 |
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 280,0 | 271,1 | 473,4 | 215,6 | 218,8 |
| Free Cashflow | 23,5 | 32,6 | 366,3 | 145,0 | 114,8 |
| CAPEX | 257,6 | 238,8 | 107,2 | 70,9 | 104,3 |
| Liquiditätsbestand per 31.12. | 254,4 | 315,8 | 570,4 | 355,3 | 280,3 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 341,6 | 213,8 | 217,7 | 190,9 | 198,5 |
| Bilanzkennzahlen | |||||
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
| Bilanzsumme | 2.630,9 | 2.497,3 | 2.625,3 | 2.410,6 | 2.359,2 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.553,0 | 1.527,7 | 1.390,5 | 1.218,6 | 1.054,9 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 59,0 % | 61,2 % | 53,0 % | 50,6 % | 44,7 % |
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 0,6 | 0,1 | 0,0 | 1,1 | 1,9 |
| Nettoverschuldung | 322,8 | 172,2 | 115,8 | 424,5 | 552,5 |
| Net Gearing | 14,1 % | 4,4 % | 0,5 % | 26,9 % | 42,6 % |
| Trading Working Capital | 444,4 | 414,4 | 379,6 | 447,4 | 395,7 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen | 20,6 % | 19,4 % | 17,1 % | 21,6 % | 19,5 % |
| Börsenkennzahlen | |||||
| EUR | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
| Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. | 2.109,4 | 2.810,3 | 3.053,3 | 1.846,6 | 1.400,2 |
| Aktienkurs per 31.12. | 79,45 | 105,85 | 115,00 | 69,55 | 52,74 |
| Dividende je Aktie | 5,002 | 5,00 | 4,20 | 2,00 | 1,00 |
| Mitarbeiter/innen | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
| Anzahl (Köpfe) per 31.12. | 6.839 | 6.488 | 6.218 | 6.127 | 6.356 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
2) Auf Basis Gewinnausschüttungsvorschlag.
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
(lt. Prime Market regulation)
| Bilanzergebnisse 2018 | Do, 14. März |
|---|---|
| Nachweisstichtag "Hauptversammlung" | So, 7. April |
| 75. Hauptversammlung | Mi, 17. April |
| Ex-Dividendentag | Di, 23. April |
| Nachweisstichtag "Dividenden" | Mi, 24. April |
| Dividenden-Auszahlung | Do, 25. April |
| Ergebnisse des 1. Quartals 2019 | Mi, 8. Mai |
| Halbjahresergebnisse 2019 | Mi, 7. August |
| Ergebnisse des 3. Quartals 2019 | Mi, 6. November |
Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen ge macht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs, Satz und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
www.lenzing.com
Geschäftsbericht 2018 Lenzing AG
| Lagebericht 2018 | 126 |
|---|---|
| Allgemeines Marktumfeld | 128 |
| Weltwirtschaft | 128 |
| Weltfasermarkt | 128 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 130 |
| Geschäftsentwicklung der Segmente | 132 |
| Segment Fasern | 132 |
| Fasern | 133 |
| Segment Lenzing Technik | 136 |
| Segment Sonstige | 136 |
| Investitionen | 137 |
| Forschung und Entwicklung | 138 |
| Innovationszentren | 138 |
| Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren | 139 |
| Nachhaltigkeit | 139 |
| Mitarbeiter/innen | 139 |
| Sicherheit, Gesundheit und Umwelt | 141 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing AG (Einzelabschluss) | 142 |
| Bilanzstruktur und Liquidität der Lenzing AG (Einzelabschluss) | 143 |
| Kennzahlen der Lenzing AG (Einzelabschluss) | 144 |
| Kennzahlen | 144 |
| Definition der Finanzkennzahlen | 145 |
| Erläuterungen zu den Finanzkennzahlen | 146 |
| Risikobericht | 149 |
| Aktuelles Risikoumfeld | 149 |
| Risikomanagement | 149 |
| Risikomanagement-Strategie | 149 |
| Marktumfeldrisiken | 150 |
| Operative Risiken | 151 |
| Finanzrisiken | 151 |
| Personelle Risiken | 152 |
| Risiken im Zusammenhang mit Großprojekten | 152 |
| Risiken aus externer Sicht und sonstiger Stakeholder | 152 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
153 |
| Finanzberichterstattung | 153 |
| Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften | 153 |
| Abbildung von Risiken außerhalb der Bilanz und GuV | 154 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 155 |
| Grundkapital und Aktionärsstruktur | 155 |
| Stellung der Aktionäre | 155 |
| Weitere Offenlegung gemäß § 243a UGB | 156 |
| Ausblick | 157 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe | 158 |
Die konjunkturelle Stimmung trübte sich 2018 in weiten Teilen der Welt trotz einer anhaltend guten Wirtschaftsentwicklung ein. Gründe dafür waren insbesondere Handelskonflikte und wachsende geopolitische Spannungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte im Jänner 2019 in seinem World Economic Outlook eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und rechnete für das Berichtsjahr 2018 mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent – nach 3,8 Prozent im Jahr davor.
In den Industriestaaten schwächte sich das Wachstum im Vorjahresvergleich auf 2,3 Prozent (2017: 2,4 Prozent) geringfügig ab. Lediglich in den USA führte eine Politik der Steuerimpulse zu einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Eurozone verlor die Konjunktur an Schwung. Vor allem der italienische Haushaltsstreit mit der EU, die Verzögerung von Reformen in Frankreich, ein möglicher ungeordneter Brexit, die Regierungskrise in Deutschland und das politisch aufgeladene Thema der Migration belasteten das Wachstum.
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer erwartete der IWF ebenfalls einen leichten Rückgang des Wirtschaftswachstums von 4,7 Prozent im Jahr 2017 auf 4,6 Prozent im Jahr 2018. Starke internationale Kapitalbewegungen und Turbulenzen an den Währungsmärkten infolge der weiteren Straffung der Geldpolitik in den USA bremsten die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer. In China deutete der Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie erstmals seit 2016 wieder auf eine konjunkturelle Abkühlung hin. Infolge einer Eintrübung der Verbraucherstimmung schwächte sich auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze 2018 stark ab.
Der Weltfasermarkt war im Berichtsjahr von einem Rückgang der Baumwollernte bei gleichzeitiger Angebotsausweitung bei allen anderen Faserarten sowie einem generellen Preisrückgang von Fasermaterialien und Rohstoffen ab Herbst 2018 geprägt. Die weltweite Faserproduktion legte von 104,4 Mio. Tonnen nach vorläufigen Berechnungen um 0,5 Prozent auf 105 Mio. Tonnen zu. Der weltweite Faserverbrauch stieg um 1,2 Prozent auf 106 Mio. Tonnen.
Nach dem starken Anstieg in der Vorsaison wird trotz konstanter Anbaufläche eine Abschwächung des Baumwollangebotes in der Saison 2018/19 um 3 Prozent erwartet. Dies ist eine Folge des kontinuierlichen Preisverfalls ab Mitte 2018 sowie der Ernteausfälle in den USA und in Indien. Die Prognose für den Baumwollverbrauch sieht lediglich ein marginal geringeres Niveau vor (minus 0,3 Prozent). In Summe wird die Nachfrage nach aktuellen Schätzungen das Angebot am Baumwollmarkt im vierten Jahr hintereinander übersteigen, wodurch sich der Abbau von Lagerbeständen, insbesondere in China, weiter fortsetzen wird.
Der Markt für Cellulosefasern aus Holz setzte sein langjähriges Wachstum 2018 weiter fort. Die weltweite Produktion stieg um 3,4 Prozent auf rund 6,7 Mio. Tonnen. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf das höhere Angebot aus Asien zurückzuführen. Strengere Umweltauflagen seitens der Regierung bremsten in den vergangenen Jahren die Produktion in China und lassen ein sukzessives Abschalten von älteren Anlagen in den kommenden Jahren erwarten. Demgegenüber standen substanzielle Erneuerungsinvestitionen und Neukapazitäten im Berichtsjahr, die seit dem 2. Halbjahr 2018 schrittweise angefahren wurden, und auch für 2019 erwartet die Branche deutliche Zusatzkapazitäten.
Fasern aus synthetischen Polymeren verzeichneten 2018 ein im Vergleich zu den Vorjahren schwächeres Wachstum der Produktionsmenge von etwas mehr als 1,5 Prozent. Das Volumen stieg auf rund 66 Mio. Tonnen. Mit Ausnahme von Acrylfasern, die das siebte Jahr in Folge einen Rückgang verzeichneten, konnten alle Fasertypen ihre positive Entwicklung fortsetzen. Die Erzeugung von Polyesterfasern stieg um etwas mehr als 1 Prozent auf
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Jänner 2019
2 Alle Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2017 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: International Cotton Advisory Commitee (ICAC), IWF, Cotton Outlook, CCF Group (China Chemical Fibers and Textiles Consulting), Food and Agriculture Organization (FAO)
55 Mio. Tonnen und war vor allem vom Lagerabbau in China in den ersten 8 Monaten des Jahres infolge steigender Preise geprägt. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2018 war ein gegenläufiger Trend als Reaktion auf fallende Rohstoff- und Faserpreise erkennbar.
Das allgemeine Preisniveau bei Cellulosefasern aus Holz entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte 2018 noch einigermaßen stabil. Im zweiten Halbjahr 2018 zeigte sich hingegen ein deutlicher Rückgang. Die Preise für Standardviscose gingen nach den Preisanstiegen der vergangenen Jahre teilweise aufgrund eines stark gestiegenen Angebotes und einer volatilen Nachfrageentwicklung zurück. Die Marktpreise in China fielen 2018 von 14.400 CNY/to um 5,7 Prozent auf 13.580 CNY/to. Das jahresbezogene Preisniveau von Baumwolle in China gab um 2,1 Prozent nach. Die Polyesterpreise gingen um 1,6 Prozent zurück.
1 Quelle: ICAC, CIRFS, TFY, FEB, Lenzing Estimates
2 Quelle: CCFG, Cotton Outlook
Das deutlich schwierigere Marktumfeld führte – verglichen mit den Rekordergebnissen des Vorjahres – zu einer rückläufigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Obwohl die hervorragenden Geschäftsergebnisse der vergangenen Jahre im Jahr 2018 nicht erreicht werden konnten, kann das Jahr 2018 angesichts des Marktumfeldes als ein sehr erfolgreiches beschrieben werden. Speziell der Erfolg der Spezialfasern unterstreicht die gewählte Strategie. Die Entwicklung der bilanziellen Kennzahlen war im Berichtszeitraum von den Kapazitätserweiterungen und leicht steigenden Fremdfinanzierungserfordernissen geprägt.
Für den Rückgang der Umsatzerlöse von EUR 2,26 Mrd. um 3,7 Prozent auf EUR 2,18 Mrd. im Jahr 2018 waren niedrigere Faserverkaufspreise und ein leichter Rückgang der Absatzmenge für Standardfasern verantwortlich. Die niedrigeren Faserverkaufspreise sind dabei primär auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Die Umsätze der Lenzing Gruppe mit Spezialfasern sind neuerlich gewachsen, konnten aber die Rückgänge bei Standardfasern – insbesondere bei Standardviscose – nicht gänzlich kompensieren. Die Ergebnisentwicklung wurde jedoch nicht nur durch den Umsatzrückgang, sondern zusätzlich durch gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten beeinflusst: Das Konzern-EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)* verringerte sich dadurch von EUR 502,5 Mio. um 24 Prozent auf EUR 382 Mio. Die EBITDA-Marge* ging im Geschäftsjahr 2018 von 22,2 Prozent auf 17,6 Prozent zurück. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT)* sank im Vergleich zum Vorjahreswert von EUR 371 Mio. um 36 Prozent auf EUR 237,6 Mio. Die EBIT-Marge* verringerte sich auf 10,9 Prozent (2017: 16,4 Prozent).
Zusammengefasst stellt sich das Ergebnis der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 wie folgt dar:
| Vereinfachte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 | EUR Mio. | |||
|---|---|---|---|---|
| Veränderung | ||||
| 2018 | 2017 | Absolut | Relativ | |
| Umsatzerlöse | 2.176,0 | 2.259,4 | –83,4 | –3,7 % |
| Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen und sonstige betriebliche Erträge |
149,2 | 112,8 | 36,4 | 32,3 % |
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
–1.297,3 | –1.258,0 | –39,3 | 3,1% |
| Personalaufwand | –374,5 | –349,4 | –25,1 | 7,2% |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–271,5 | –262,4 | –9,1 | 3,5% |
| EBITDA | 382,0 | 502,5 | –120,5 | –24,0 % |
| Abschreibungen | –147,2 | –134,6 | –12,7 | 9,4% |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen |
2,8 | 3,1 | –0,2 | –7,3 % |
| EBIT | 237,6 | 371,0 | –133,4 | –36,0 % |
| Finanzerfolg | –16,0 | –7,3 | –8,8 | 120,3 % |
| Ergebniszuweisung und Bewertungsergebnis an kündbare nicht beherrschende Anteile |
–22,4 | –6,3 | –16,1 | 255,7 % |
| EBT | 199,1 | 357,4 | –158,3 | –44,3 % |
| Steueraufwand | –50,9 | –75,7 | 24,8 | –32,7 % |
| Jahresüberschuss | 148,2 | 281,7 | –133,5 | –47,4 % |
1) Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Im Geschäftsjahr 2018 entfielen EUR 2,16 Mrd. des Konzernumsatzes auf das Segment Fasern. Das Segment Technik steuerte Außenumsatzerlöse von EUR 9,8 Mio. bei und die Umsatzerlöse im Segment Sonstige betrugen EUR 2,2 Mio.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen legten im Berichtszeitraum von EUR 1,26 Mrd. um 3,1 Prozent auf EUR 1,3 Mrd. zu. In Bezug auf den Konzernumsatz betrugen die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen im Berichtsjahr 59,6 Prozent der Umsatzerlöse (Vorjahr: 55,7 Prozent der Umsatzerlöse) und sind somit erstmals seit mehreren Jahren wieder gestiegen. Für den Anstieg der Materialkosten sorgten gestiegene Marktpreise, insbesondere für Natronlauge und Energie. Die Preise für Faserzellstoff waren bereinigt um Wechselkurseffekte niedriger als im Vorjahr.
Der Anstieg des Personalaufwandes von EUR 349,4 Mio. im Jahr 2017 um 7,2 Prozent auf EUR 374,5 Mio. im Geschäftsjahr 2018 war primär auf den Personalaufbau (von 6.488 auf 6.839 Mitarbeiter/innen) sowie Lohn- und Gehaltserhöhungen in Österreich und an anderen Standorten zurückzuführen. Gedämpft wurde der
* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.
Anstieg des Personalaufwandes durch die leicht gesunkenen Bonusrückstellungen für sämtliche Mitarbeiter/innen aufgrund der rückläufigen Geschäftsentwicklung. In Relation zu den Konzernumsatzerlösen lagen die Personalaufwendungen mit 17,2 Prozent über dem Wert des Vorjahres (15,5 Prozent).
Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen lagen mit EUR 147,2 Mio. um 9,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 134,6 Mio. Der Zuwachs der Abschreibungen basiert einerseits auf dem gestiegenen Sachanlagevermögen im Zuge der Kapazitätsweiterung, unter anderem in Heiligenkreuz, und andererseits auf einer Wertminderung einzelner Anlagen aufgrund des vorübergehenden Baustopps in Mobile in Höhe von EUR 8,6 Mio.
Der Finanzerfolg war mit EUR minus 16 Mio. negativ (2017: EUR minus 7,3 Mio.). Darin enthalten sind Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit offenen Kaufpreisforderungen. Niedrigere Finanzierungskosten schwächten den Rückgang gegenüber 2017 ab. In der Ergebniszuweisung und dem Bewertungsergebnis an kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ist im Wesentlichen das Bewertungsergebnis aus dem Kauf der restlichen 30 Prozent Anteile von Lenzing (Nanjing) Fibers in Höhe von EUR minus 21,4 Mio. enthalten.
Für 2018 weist die Lenzing Gruppe ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Steuern (EBT)* von EUR 199,1 Mio. aus. 2017 waren es EUR 357,4 Mio. gewesen. Für Ertragssteuern fiel im Konzern ein Aufwand von EUR 50,9 Mio. an (2017: EUR 75,7 Mio.). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr somit 25,6 Prozent. Der Jahresüberschuss lag mit EUR 148,2 Mio. um 47,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 281,7 Mio. Das Ergebnis je Aktie fiel von EUR 10,47 auf EUR 5,61.
Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital (ROCE)* sank von 18,6 Prozent auf 10,3 Prozent. Die Eigenkapitalrentabilität (ROE)* fiel von 24,5 Prozent auf 12,9 Prozent im Geschäftsjahr 2018. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI)* des Konzerns ging von 14,5 Prozent auf 9,3 Prozent zurück.
Die anhaltende Investitionstätigkeit und der Lageraufbau führten per Stichtag 31. Dezember 2018 zu einem Anstieg der Bilanzsumme der Lenzing Gruppe um 5,4 Prozent auf EUR 2,63 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (Ende 2017: EUR 2,5 Mrd.). Hervorzuheben ist dabei die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 9,4 Prozent auf EUR 1,5 Mrd. per Ende 2018. Das bereinigte Eigenkapital* erhöhte sich im Berichtsjahr um 1,7 Prozent von EUR 1,53 Mrd. auf EUR 1,55 Mrd. In Relation zur gestiegenen Bilanzsumme sank die bereinigte Eigenkapitalquote* zum Ende des Geschäftsjahres 2018 jedoch von 61,2 Prozent auf 59 Prozent.
Die Nettofinanzverschuldung (Net Financial Debt)* der Lenzing Gruppe lag mit EUR 219,4 Mio. per Ende 2018 über dem Vorjahreswert von EUR 66,8 Mio., da zur Finanzierung der Anlageinvestitionen neues Fremdkapital aufgenommen wurde. EUR 29 Mio. wurden im Berichtszeitraum zwar aus einem Schuldscheindarlehen planmäßig getilgt, jedoch nahm die Lenzing Gruppe zusätzlich neue Darlehen bei Banken auf bzw. nützte bestehende Kreditlinien stärker aus. Das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA* lag per Ende 2018 bei 0,6 nach einem Wert von 0,1 per Ende 2017. Das Net Gearing* war im Vergleich zum Vorjahr (2017: 4,4 Prozent) mit 14,1 Prozent zum Stichtag ebenfalls höher. Das Trading Working Capital erhöhte sich 2018 um 7,2 Prozent auf EUR 444,4 Mio. Das Verhältnis Trading Working Capital zu annualisierten Konzernumsatzerlösen* stieg von 19,4 Prozent per Ende 2017 auf 20,6 Prozent per Ende 2018.
Der Brutto-Cashflow* sank im Berichtszeitraum im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung von EUR 418,7 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 304 Mio. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit* legte hingegen von EUR 271,1 Mio. im Jahr 2017 um 3,3 Prozent auf EUR 280 Mio. im Jahr 2018 zu. Dies ist auf eine positive Entwicklung des Working Capital zurückzuführen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Forderungen aufgrund von Factoring-Vereinbarungen (31. Dezember 2016: EUR 83,3 Mio.; 31. Dezember 2017: EUR 0 Mio.) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zudem wurde für Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX)* im Berichtsjahr mit EUR 257,6 Mio. um 7,9 Prozent mehr aufgewendet als im Vorjahr (EUR 238,8 Mio.).
Aufgrund der anhaltend hohen Investitionstätigkeit und der Dividendenzahlung an die Aktionäre für das Rekordjahr 2017 reduzierte sich der Liquiditätsbestand der Lenzing Gruppe zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 auf EUR 254,4 Mio. (2017: EUR 315,8 Mio.). Per Ende 2018 standen der Lenzing Gruppe darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 341,6 Mio. zur Verfügung (Ende 2017: EUR 213,8 Mio.).
* Definitions- und Berechnungsdetails siehe "Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe" am Ende des Konzern Lageberichts.
Das Segment Fasern bündelt sämtliche Produktionsschritte der Lenzing Gruppe von Holz über Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte bis zu den Fasern. Die Erweiterung des Spezialfaseranteils im Sinne der sCore TEN Strategie stellte im Geschäftsjahr 2018 den Kern der Aktivitäten im Segment Fasern dar. Die gute Nachfrage nach Lenzing Fasern führte zu einer sehr hohen Auslastung der Zellstoff- und Faserproduktion.
Der mitteleuropäische Holzmarkt, der für den Holzeinkauf der Lenzing Gruppe relevant ist, war im Berichtsjahr von klimatischen und politischen Einflüssen geprägt. Sturmereignisse wie die Tiefs "Friederike" und "Vaia" warfen in deutschen, österreichischen und italienischen Wäldern mehrere Millionen Festmeter Holz zu Boden. Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag und Dürrephasen begünstigten die Entwicklung und Vermehrung von Schädlingen. Der Borkenkäfer richtete massive Schäden in den Fichtenwäldern Mitteleuropas an. Zudem beeinflusste ein Projekt der ungarischen Regierung zur Unterstützung von bedürftigen Menschen mit Buchen-Brennholz den Markt.
Die klimatischen Anomalien führten das gesamte Jahr über zu einem hohen Angebot an Fichtenholz, wodurch Lenzing im Zellstoffwerk in Paskov über ein gut gefülltes Lager verfügte und die günstigen Einstandspreise aus dem Vorjahr fortgeschrieben werden konnten. Für das Werk in Lenzing (mit seinem hohen Bedarf an Buchenholz) bedeuteten diese Marktverzerrungen bis Oktober 2018 eine herausfordernde Angebotssituation. Durch den hohen Zwangsanfall bei Nadelholz wurde weniger Laubholz geschlagen. Um die Gesamtversorgung zu erhalten, wurden die Aktivitäten des Holzeinkaufes nach Deutschland, Frankreich, Schweiz und Polen ausgeweitet. Ende Oktober 2018 wurden durch das Sturmtief "Vaia" neben Fichtenwäldern auch Buchenbestände beschädigt. In Lenzing konnten die Lagerbestände in der Folge aufgefüllt werden. Die Preise für Buche legten im Jahresvergleich leicht zu.
Im Berichtsjahr erfolgte zudem eine Auditierung der beiden Forstzertifizierungssysteme Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™) in Lenzing und Paskov. Beiden Standorten wurde bestätigt, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC™- und FSC®-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen. Umstrittene Holzquellen konnten mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Der Bereich Zellstoff & Holz versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing und Paskov eigene Faserzellstoffwerke. Damit werden rund 60 Prozent des Zellstoffbedarfes der Lenzing Gruppe abgedeckt. Der Rest wird auf Basis langfristiger Verträge zugekauft.
In den beiden Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2018 insgesamt rund 566.000 Tonnen Faserzellstoff produziert. Rund 52 Prozent davon wurden in Lenzing, der Rest in Paskov produziert. Den weiteren Zellstoffbedarf deckte das Unternehmen über langfristige Partnerschaften mit seinen Lieferanten ab. Der Spotmarktpreis für Faserzellstoff in China stieg 2018 um rund 4 Prozent auf USD 931/Tonne.
Der 2016 beschlossene Ausbau der Produktionskapazitäten an beiden Produktionsstandorten sowie die Modernisierung der Anlagen im Volumen von EUR 100 Mio. wurden im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.
Die Lenzing Gruppe und das brasilianische Unternehmen Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen Hemisphäre, einigten sich im Berichtsjahr über die Bedingungen zur Gründung eines Joint-Ventures, um den Bau der weltweit größten Faserzellstofflinie (Single-Line-Konzept) im Bundesstaat Minas Gerais, nahe São Paulo (Brasilien), zu prüfen. Die beiden Unternehmen sicherten sich dafür einen 43.000 Hektar großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald. Die Arbeiten an den technischen Planungen sowie die Einholung der erforderlichen Genehmigungen verlaufen planmäßig.
Holz aus zertifizierter und kontrollierter Forstwirtschaft ist die Basis für die Erzeugung von biobasierten Materialien aus der Bioraffinerie der Lenzing Gruppe. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen zunehmend auf die biobasierten Alternativen zu herkömmlichen erdölbasierten Produkten. Das Ergebnis für alle Bioraffinerie-Produkte konnte 2018 über die Erwartungen hinaus gesteigert werden. Deren Integration in die Markenstrategie der Lenzing Gruppe unterstützt die Positionierung des Unternehmens und untermauert die Vorreiterrolle der Lenzing Gruppe in diesem zukunftsorientierten Bereich der Bioökonomie.
Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Erdgas basiert auf Spotmarktpreisen. Die Energiepreise verzeichneten 2018 einen generellen Preisanstieg. Die Preise für Erdgas und Strom stiegen im Vorjahresvergleich um mehr als 30 Prozent. Die Preise für Steinkohle legten um knapp 11 Prozent zu. Neben der geringen Wasserkrafterzeugung durch die anhaltende Trockenheit und dem vergleichsweise geringen Windaufkommen beeinflusste die im Oktober 2018 vollzogene Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland die Energiepreise. Zudem wirkte sich der Preisanstieg bei CO2-Zertifikaten auf die Energiepreise aus. Auch die Ölpreise stiegen infolge der Förderbegrenzung der OPEC stark an, brachen gegen Ende des Jahres 2018 jedoch wegen unsicherer Aussichten für die globale Wirtschaft und der Verschärfung geopolitischer Spannungen ein.
Die Energieanlagen der Lenzing Gruppe liefen auch 2018 im Normalbetrieb. Am Standort Lenzing stellen erneuerbare Brennstoffe, die zu einem großen Teil aus der Bioraffinerie kommen, dank der optimalen Anlagenstruktur mit 81,7 Prozent traditionell die wichtigste Energiequelle dar. Der Einsatz von klassischen fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas lag 2018 bei 18,3 Prozent des Gesamtverbrauches. Die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Anlagen und des Verbrauches wurde im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt. Eine neue, hocheffiziente Dampfturbine wurde erfolgreich in Betrieb genommen.
Der Standort Paskov war auch im Jahr 2018 energieautark und wurde im Normalbetrieb ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen betrieben. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Purwakarta (Indonesien) wurde der Betrieb der Anlagen weiter optimiert, so wurden etwa weitere Maßnahmen zur Reduktion von Schwefeldioxid-Emissionen gesetzt. Der hohe Kohlepreis in Asien im Jahr 2018 sorgte sowohl in Purwakarta als auch am Standort Nanjing (China) für anhaltend hohe Energiekosten. In Nanjing wurde die Umstellung der Energieerzeugung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel, CO2- Emissionen zu reduzieren, vorangetrieben.
Die Chemikalienpreise verzeichneten im Berichtsjahr einen erheblichen Anstieg. In Europa war dies unter anderem auf steigende Energie- und Logistikkosten sowie eine starke konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. In Asien nahmen die Rohstoffmärkte bedingt durch das stärker schwankende Verhältnis von Angebot und Nachfrage einen volatileren Verlauf, die ebenfalls starke Konjunktur und die strengeren Umweltschutzauflagen führten aber auch hier zu einer wesentlichen Kostensteigerung.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Zellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscosefasern. Es fällt als Kuppelprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge stiegen in Europa auch im Jahr 2018 deutlich an. Hauptursachen dafür waren der Entfall von etwa zehn Prozent der europäischen Kapazitäten per Ende des Vorjahres nach Schließung der Anlagen auf Basis des Amalgamverfahrens (unter Einsatz von Quecksilber) und damit das nicht ausgeglichene Marktverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sowie Produktionsausfälle bei europäischen Lieferanten. In Asien kam es ebenfalls zu einem starken Preisanstieg im Berichtsjahr, wobei sich die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 wieder entspannte.
Schwefel ist ein wesentliches Ausgangsprodukt für die Herstellung der Rohstoffe Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure, die wiederum für die Viscosefaserproduktion eingesetzt werden. Nach einem Preisrückgang in den beiden Vorjahren stiegen die europäischen Schwefelpreise 2018 wieder. Die Gründe dafür waren ungeplante Stillstände und Produktionsausfälle diverser Raffinerien. Die asiatischen Marktpreise stiegen nach einem volatilen Verlauf im Vergleich zum Vorjahr deutlich an.
Mit der Neupositionierung ihrer Produktmarken sendete die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2018 eine starke Botschaft an die Konsumenten. Mit TENCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Die Sichtbarkeit der neuen Marken wurde im Berichtsjahr durch zahlreiche Auftritte und Sponsoring-Aktivitäten auf Messen und internationalen Fashion-Shows sowie durch Co-Branding-Vereinbarungen deutlich erhöht.
Die Umsatzerlöse des Segments Fasern gingen im Berichtsjahr um 3,7 Prozent auf EUR 2,17 Mrd. zurück. Im Vorjahr betrug der Umsatz EUR 2,25 Mrd. Das Segmentergebnis (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 499,2 Mio. um 23,7 Prozent auf EUR 381 Mio. im Jahr 2018. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Segment Fasern sank um 35,8 Prozent auf EUR 234,1 Mio. (Vorjahreswert: EUR 364,8 Mio.).
Vom reinen Faserumsatz in Höhe von EUR 1,85 Mrd. entfielen rund 71 Prozent auf Fasern für Textilien sowie rund 29 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und New Business Areas. Absatzregionen waren: North Asia gefolgt von AMEA (Asia, Middle East & Africa) sowie Europe & Americas.
Fasern für Textilien werden primär unter der Marke TENCEL™ vermarktet. Die Nachfrage nach TENCEL™ Fasern blieb in allen Subsegmenten hoch – von Bekleidung über Heimtextilien & Innenausstattung hin zu Schutzbekleidung. Anhaltend positiv gestaltete sich auch das Interesse der Kunden an den wichtigsten Produkteinführungen der vergangenen Jahre. Insbesondere LENZING™ ECOVERO™ Fasern wurden dank ihrer ökologisch verträglichen Herstellung und ihrer wegweisenden Identifikationstechnologie sehr gut vom Markt angenommen.
Im größten Geschäftsbereich der Lenzing Gruppe, im Segment Bekleidung, stiegen die Umsätze aus Verkäufen von Spezialfasern im Berichtsjahr weiter an. TENCEL™ Lyocell- und Modalfasern werden in puncto Nachhaltigkeit in der Modebranche immer stärker als Faser erster Wahl eingesetzt. Dies ist auf gezielte Marketingaktivitäten und eine noch klarere Orientierung an den Bedürfnissen der Partner entlang der Wertschöpfungskette bis hin zu den Modemarken zurückzuführen. Über die im Berichtsjahr lancierte Produktwebsite www.tencel.com werden erstmals auch Kollektionen bekannter Marken mit TENCEL™ Fasern beworben.
Im Marktsegment Denim setzte sich das starke Wachstum der vergangenen Jahre auch während des Berichtsjahres fort. TENCEL™ Lyocellfasern überzeugten 2018 vor allem durch ihre nachhaltige Herstellung und ihre natürlich weichen Eigenschaften. TENCEL™ Modalfasern wurden im Innerwear-Geschäft wegen ihrer besonderen Weichheit und ihres hohen Tragekomforts in körpernahen Anwendungen stark nachgefragt. LENZING™ ECOVERO™ Fasern, die eine Identifizierbarkeit über die gesamte Wertschöpfungskette gewährleisten und dadurch mehr Transparenz in der Modebranche schaffen, wurden vom Markt gut angenommen. TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie werden nach wie vor als bahnbrechendes Konzept der Kreislaufwirtschaft gesehen und TENCEL™ Luxe Filamente etablierten sich 2018 weiter als idealer Mischungspartner für Seide in der Haute Couture. Seit ihrer Vorstellung im Jahr 2017 wurden bereits mehrere Kollektionen mit Luxusmarken für den Einzelhandel entwickelt.
Die Gesamtfaserverkaufsmenge verringerte sich im Jahr 2018 um 2,9 Prozent auf rund 915.000 Tonnen (2017: ca. 942.000 Tonnen). Vor allem die Verkaufsmengen für Standardfasern, insbesondere Standardviscose, waren rückläufig. Die Hauptursachen waren eine Verringerung der Faserhandelsmengen, Produktmixeffekte sowie ungeplante Stillstände in der Standardviscoseproduktion. Die Verkaufsmengen für Spezialfasern legten hingegen auch im Berichtsjahr zu. Der Anteil von Spezialfasern am Konzernumsatz lag daher mit 45,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 41,8 Prozent. Der Anteil der Standardfasern verringerte sich von 44,3 Prozent auf 39,7 Prozent. Der Anteil sonstiger Geschäftsfelder erhöhte sich von 13,8 Prozent auf 14,8 Prozent im Jahr 2018.
Heimtextilien & Innenausstattung sind ein wichtiges Wachstumssegment für die Lenzing Gruppe. Kunden schätzen TENCEL™ Lyocellfasern aufgrund ihrer Festigkeit, effizienten Feuchtigkeitsaufnahme und ihres angenehmen Gefühls auf der Haut. 2018 setzte Lenzing neue Business-Development-Aktivitäten für drei Anwendungs- und Geschäftsbereiche um: für Hotellerie und Gastgewerbe durch Partnerschaften mit wichtigen Marktteilnehmern wie Wäschereien, für Teppichanwendungen und für neue Polsteranwendungen.
Die Hochleistungsfaser LENZING™ FR löste im Berichtsjahr im Subsegment Arbeits- und Schutzbekleidung erneut eine starke Nachfrage aus. Die Lenzing Gruppe konnte 2018 insbesondere im Mittleren Osten, in China und Indien wieder starke Zuwächse verzeichnen. LENZING™ FR Fasern eignen sich wegen ihres inhärenten Feuerwiderstandes und ihres Tragekomforts sehr gut für schwer entflammbare Schutzbekleidung und tragen dazu bei, den Hitzestress für den Träger zu vermindern. Die Fasern können zudem schon bei der Herstellung spinngefärbt werden, wodurch ein Verarbeitungsschritt entfällt. Dies unterstützt die Partner dabei, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten.
Der Bereich Vliesstoffe war im Geschäftsjahr 2018 zufriedenstellend. Die Nachfrage bewegte sich über alle Fasergenerationen auf hohem Niveau. Im Berichtsjahr war jedoch eine Verlagerung der Nachfrage hin zu Viscosefaser-Spezialitäten zu beobachten. Vor allem im Hygienebereich konnten die Mengen erheblich gesteigert werden.
Im Bereich der VEOCEL™ Fasern stiegen die Umsatzerlöse signifikant. Dank ihrer Hautfreundlichkeit, Geruchsneutralität und einer hohen Nassfestigkeit eignen sich VEOCEL™ Fasern besonders gut für Hygieneartikel. Positiv wirken sich auch Aspekte der Nachhaltigkeit wie die umweltverträgliche Rohstoffquelle und die Kompostierbarkeit der Fasern auf die Nachfrage aus. Mit VEOCEL™ Fasern bietet Lenzing den Grundstoff für Hygieneartikel an, die über das Abwasser entsorgt werden können. Diese "Spülbarkeit" (Flushability) wird für die Vliesstoff-Branche immer wichtiger.
In Asien gewinnen infolge des gestiegenen Haushaltseinkommens insbesondere Wisch- und Pflegetücher an Bedeutung, auch wenn Europa und die USA in dem Bereich nach wie vor die weitaus größten Märkte sind. Feuchte Toilettentücher sind ein weiterer Wachstumstreiber für VEOCEL™ Fasern. Die Marktdurchdringung nahm im Berichtsjahr weiter zu.
Eine spezifische Anwendung von VEOCEL™ Fasern im asiatischen Kosmetiksegment sind Gesichtsmasken. In den vergangenen Jahren hat sich diese Form der Gesichtspflege als Standard etabliert. Die Lenzing Gruppe positionierte sich in diesem Geschäftsfeld mit den speziell dafür entwickelten VEOCEL™ Skin Fasern hervorragend und verzeichnet ein stetig steigendes Geschäftsvolumen. Seit 2018 sind deutliche Zuwächse auch in den westlichen Industriestaaten zu verzeichnen. Sogenannte "Tuchmasken" gehören mehr und mehr zur täglichen Kosmetik-Routine.
Der Anwendungsbereich der Cellulosefasern der Lenzing Gruppe ist sehr vielfältig und geht über die Bereiche Textilien und Vliesstoffe hinaus. Um einen stärkeren Fokus darauf zu setzen, wurde ein eigener Bereich aus der bestehenden Organisation etabliert. Schwerpunkt dieses Bereiches mit dem Namen "New Business Areas" ist es, neue Anwendungsfelder zu eruieren und kleinere, bereits bestehende Aktivitäten in den industriellen Anwendungen zu forcieren. Rückenwind erhalten diese Aktivitäten auch durch die wachsende Sensibilität der Kunden und Konsumenten für umweltverträgliche Produkte und Alternativen zur Vermeidung von Kunststoffen. Unterstützt wird die Marktentwicklung auch durch die Gesetzgebung, die in einigen Bereichen wie Verpackung einen kompletten Verzicht auf Kunststoffe und damit den Umstieg auf nachhaltige Produkte fördert.
Im Geschäftsjahr 2018 konnte Lenzing die Umsatzerlöse mit industriellen Anwendungen im Bereich der Energiespeichersysteme und Filtration weiter steigern. Hier überzeugen LENZING™ Lyocellfasern durch ihre Hitzebeständigkeit und durch eine hohe Filtrationseffizienz.
Im ersten Halbjahr 2018 wurde die neu gestaltete Produktmarke LENZING™ im Rahmen der Techtextil North America in Atlanta, USA, vorgestellt. Ein weiterer Erfolg ist die Partnerschaft mit dem innovativen Schuhproduzenten Allbirds und seiner im Berichtsjahr präsentierten "Tree"-Kollektion, in welcher TENCEL™ Lyocellfasern als Obermaterial verarbeitet werden. Zudem wurde Lenzing gemeinsam mit Partnern mit dem österreichischen Staatspreis "Smart Packaging" in der Kategorie B2C ausgezeichnet. Der Preis wurde im November 2018 für das Produkt "Packnatur® Mehrwegbeutel auf Holzbasis" verliehen. Der Mehrwegbeutel wird aus LENZING™ Fasern hergestellt und wurde gemeinsam mit dem Partner VPZ Verpackungszentrum GmbH entwickelt.
Die Lenzing Gruppe stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt Natriumsulfat her. Es wird in der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie in der Pharma-, Waschmittel- und Bauindustrie eingesetzt.
Die Preise für Natriumsulfat stabilisierten sich im Berichtsjahr auf hohem Niveau. Grund dafür waren geringere Produktionsmengen in China und daraus resultierende geringere Exporte nach Südamerika und Nordafrika. Die Umsatzerlöse für Natriumsulfat konnten dadurch am Standort Lenzing trotz geringerer Produktionsmengen auf vergleichbarem Niveau gehalten werden.
Lenzing Technik tritt in den Bereichen Zellstofftechnologie, sowie Filtrations- und Separationstechnik als Anbieter am Markt auf. Lenzing Technik verfügt zudem über eine mechanische Fertigung, die als Fertigungsbereich innerhalb der Lenzing Gruppe fungiert.
Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete Lenzing Technik Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 42,4 Mio. nach EUR 42,3 Mio. im Geschäftsjahr 2017. Das entspricht einem Zuwachs von 0,2 Prozent. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 9,8 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 12,8 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA lag bei EUR 2,2 Mio. nach EUR 3,4 Mio. im Vorjahr. Der Personalstand der Lenzing Technik betrug zum 31. Dezember 2018 inklusive Lehrlinge 220 (Ende 2017: 210).
Als Vorreiter auf dem Fachgebiet der Fest-Flüssig-Trennung beschäftigt sich dieser Unternehmensteil mit der Entwicklung und Realisierung von Lösungen kundenspezifischer Filtrationsanwendungen. Mithilfe dieser flexiblen Filtrationssysteme können die Kunden ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Der Bereich konnte die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre auch 2018 fortführen.
Der Bereich Zellstofftechnologie ist in der Lenzing Gruppe das Kompetenzzentrum für die Planung und Umsetzung von Zellstoffprojekten. Dabei wird die gesamte Bandbreite an Engineering-Dienstleistungen wie die Erstellung von Machbarkeitsstudien, Projektmanagement und Projektservices sowie die Bereitstellung und Lieferung von Anlagen angeboten. Bei der strategischen Erhöhung der Zellstoffintegration der Lenzing Gruppe spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle.
Im Bereich der mechanischen Fertigung werden Equipments für den eigenen Bereich (Zellstofftechnologie sowie Filtrations- und Separationstechnik) sowie für alle Know-how-kritischen Maschinen- und Anlagekomponenten für sämtliche Standorte der Lenzing Gruppe gefertigt. Im Berichtsjahr lag der Fokus auf dem Ausbau der Spezialfaserkapazitäten in der Lenzing Gruppe.
Der Umsatz im Segment Sonstige stieg im Geschäftsjahr 2018 um 11,3 Prozent auf EUR 5,3 Mio. Vom Segmentumsatz entfielen EUR 2,2 Mio. auf Kunden außerhalb der Lenzing Gruppe (nach EUR 2,1 Mio. im Vorjahr). Das EBITDA ging auf EUR 0,9 Mio. und das EBIT ebenfalls auf EUR 0,8 Mio. zurück.
Die Lenzing Gruppe tätigte im Berichtsjahr eine Reihe von Investitionen, die für die Umsetzung der sCore TEN Strategie maßgebend sind. Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) stiegen um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 257,6 Mio. Dies ist einerseits auf die Stärkung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff durch den Ausbau an den Standorten Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien), andererseits auf die Fokussierung auf das Spezialfaserwachstum durch Kapazitätserweiterungen am bestehenden Produktionsstandort Heiligenkreuz (Österreich), das Neubauprojekt in Prachinburi (Thailand) sowie die getätigten Investitionen in Mobile (USA) zurückzuführen.
Bis zum Jahr 2020 will die Lenzing Gruppe gemäß ihrer sCore TEN Strategie den Anteil an hochwertigen Spezialfasern auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigern, der Anteil der Eigenversorgung mit Faserzellstoff soll sich in Richtung 75 Prozent erhöhen.
Durch den Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Faserzellstoffwerke in Lenzing und Paskov soll die Produktionskapazität für Zellstoff um etwa 35.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.
Durch die Entscheidung, den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten in Mobile vor dem Hintergrund des boomenden Arbeitsmarktes in den USA und der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den großen Handelsblöcken vorübergehend zu stoppen, wird sich die Umsetzung des Expansionsplans bei Spezialstapelfasern verlangsamen. Um die starke Nachfrage nach Lyocellfasern bestmöglich bedienen zu können, passte die Lenzing Gruppe ihren Expansionsplan jedoch entsprechend an. Dies beinhaltet eine stärkere Fokussierung auf die Erweiterung der Lyocellfaser-Kapazitäten in Prachinburi. Die geplante Produktionsanlage mit einer Kapazität von bis zu 100.000 Tonnen soll das globale Lyocellnetzwerk der Lenzing Gruppe weiter stärken.
Die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten für Lyocellfasern in Heiligenkreuz, der neue Produktionsstart von LENZING™ ECOVERO™ Fasern am Standort Nanjing und die Investition in eine weitere Pilotanlage für TENCEL™ Luxe Filamente sind weitere wesentliche Schritte zur Erreichung des Ziels, den Anteil von Spezialfasern am Gesamtumsatz zu erhöhen. Im September 2018 gab Lenzing zudem die erfolgreiche Entwicklung der LENZING™ Web Technology bekannt, einer neuen Technologieplattform mit Fokus auf nachhaltige Vliesstoff-Produkte, durch die sich neue Marktchancen für die Branche ergeben. Nach mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Investitionen in Höhe von EUR 26 Mio. nahm Lenzing die Pilotanlage am Hauptsitz in Lenzing erfolgreich in Betrieb.
Im Juli 2018 gab die Lenzing Gruppe bekannt, bis 2022 mehr als EUR 100 Mio. in nachhaltige Fertigungstechnologien und Produktionsanlagen zu investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt in den Ausbau der geschlossenen Produktionsprozesse und in die Modernisierung der Abwasseraufbereitungsanlagen. Darüber hinaus investiert Lenzing in die Verbesserung des Energiemix.
Im November 2018 übernahm die Lenzing Gruppe die verbleibenden 30 Prozent des staatlichen Joint-Venture-Partners NCFC an ihrer chinesischen Tochtergesellschaft Lenzing Nanjing Fibers (LNF). Die Übernahme ebnet den Weg für weitere Produktionslinien für Spezialfasern und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Ziels, Lenzing Nanjing Fibers allmählich in einen Spezialfaser-Standort umzurüsten.
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe sind im zentralen Bereich Global R&D am Standort Lenzing gebündelt. Dieser Bereich ist mit anderen Unternehmensbereichen wie Business Management, Produktion, Engineering, Business Development, Anwendungstechnik, Kundendienst und Sales sowie den einzelnen Regionen stark vernetzt. Einen intensiven Austausch gibt es auch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Dort werden vor Ort gemeinsam mit Kunden neue Anwendungen für Fasern der Lenzing Gruppe entwickelt. Lenzing intensiviert durch diese gemeinsame Entwicklungsarbeit die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette.
Per Ende 2018 waren 204 Mitarbeiter/innen im Bereich Global R&D beschäftigt. Diese arbeiteten primär an der Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produkten und Anwendungen im Bereich holzbasierter Cellulosefasern. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), gingen bedingt durch den Abschluss wichtiger Investitionsprojekte von EUR 55,4 Mio. auf EUR 42,8 Mio. zurück. Sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Umsatz stellt die Höhe der F&E-Ausgaben im Branchenvergleich dennoch einen Spitzenwert dar. Die von Global R&D erbrachten Leistungen zeigen sich auch an den 1.324 Patenten und Patentanmeldungen (aus 242 Patentfamilien), welche die Lenzing Gruppe weltweit in 49 Ländern hält.
Eine große Innovation, die im Jahr 2018 vorgestellt wurde, war LENZING™ Web Technology. Dieser neu entwickelte, nachhaltige Vliesstoffbildungsprozess startet mit Faserzellstoff aus Holz. Dabei wird ein Vliesstoff erzeugt, der zu 100 Prozent aus Lyocell-Endlosfasern besteht. Die Technologie, für die 25 Patente beantragt wurden, beinhaltet einen einzigartigen Selbstbindemechanismus, bei dem sich die Filamente während der Vliesformung verbinden. Aufgrund dieses Mechanismus können Schritte in der Weiterverarbeitung eingespart werden, wodurch nicht nur einzigartige Vliesstoffe erzeugt, sondern auch Ressourcen geschont werden. Mit LENZING™ Web Technology hergestellte Vliesstoffe sind zu 100 Prozent aus der Natur und im Gegensatz zu anderen Produkten am Markt auch biologisch abbaubar.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Erweiterung der REFIBRA™ Technologie. Mit dieser Technologie können Lyocellfasern hergestellt werden, die zum Teil aus Recycling-Materialien aus der Textilproduktion bestehen. Erforscht wird nun, inwieweit auch getragene Textil-Recyclingprodukte von Konsumenten für die Faserherstellung verwendet werden können.
Darüber hinaus wird die Optimierung und Verbesserung der Produktionsprozesse für die Zellstofferzeugung und die einzelnen Fasertypen weiter vorangetrieben. Die F&E-Schwerpunkte liegen hier generell auf einer Optimierung der Kreislaufwirtschaft etwa im Bereich Zellstoff sowie in der Verbesserung der stofflichen Verwertung des Rohstoffes Holz in den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe. Im Bereich der Faserentwicklung betreut der Bereich Global R&D die Weiterentwicklung der Produktionstechnologien und die Kapazitätserweiterungen für die Produktion von Lyocellfasern. Auf der Produktseite werden sowohl für Textil- als auch Vlies-Anwendungen neue Fasertypen (teils mit speziellen Funktionalitäten) entwickelt als auch Anwendungen für bestehende und neue Fasern ausgearbeitet – dies geschieht auch mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten.
Ende 2018 eröffnete die Lenzing Gruppe am indonesischen Produktionsstandort Purwakarta ein neues Innovationszentrum, das Lenzing Center of Excellence, und deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden und Partner auch in Asien ab. Im neuen Lenzing Center of Excellence entwickelt Lenzing gemeinsam mit ihren Kunden vor allem neue Garne und testet auf speziellen Laborgeräten die unterschiedlichen Typen von Fasern und Garnen, während der Fokus im Applikations- und Innovationscenter in Hongkong hauptsächlich auf Innovationen vom Garn zur Mode liegt.
Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Grundwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der sCore TEN Strategie verankert. Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig die Nichtfinanzielle Erklärung im Sinne des §267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.
Die Nachhaltigkeitsstrategie "Naturally Positive" von Lenzing basiert auf den "3-P"-Dimensionen: People – Planet – Profit. Die Lenzing Gruppe definiert in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sieben Kernbereiche, zu denen sie wesentliche Beiträge leistet und die einen Zusatznutzen für Mensch und Umwelt schaffen. Diese sieben Kernbereiche sind:
Basierend auf der Nachhaltigkeitsstrategie und den sieben Kernbereichen verfolgt die Lenzing Gruppe operative Ziele, die kurz, mittel- oder langfristig wirken. Konkret geplant ist die Reduktion von Schwefelemissionen (Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff) um 50 Prozent bis 2022, vor allem durch eine Reduktion der Schwefelemissionen am Produktionsstandort in Indonesien. Zudem ist eine Verringerung der Wasserbelastung (Chemischer Sauerstoffbedarf) um 20 Prozent bis 2022 durch Maßnahmen an den Standorten Grimsby (Großbritannien) und Purwakarta (Indonesien) geplant. Im Berichtsjahr wurde zudem ein Waldschutzund Aufforstungsprojekt in Albanien gestartet. Des Weiteren wurde 2018 mit der Bewertung der Umweltperformance der wichtigsten Lieferanten der Lenzing Gruppe begonnen. So sollen bis 2022 80 Prozent der wichtigsten Lieferanten bewertet werden. Außerdem wurde 2018 mit einer transparenten Bewertung der Produktionsstätten gemäß dem HIGG Facility Environmental Modul 3.01 gestartet. Diese Bewertung aller Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe soll im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Um diese Ziele zu erreichen, stellte die Lenzing Gruppe 2018 ein Investitionsprogramm in Höhe von EUR 100 Mio. auf die Beine.
Die Technologien der Lenzing Gruppe sind funktionierende Beispiele für eine Kreislaufwirtschaft. Um diese in der Textilwirtschaft weiter voranzutreiben, nimmt Lenzing unter anderem an den Aktivitäten der folgenden Multi-Stakeholder-Initiativen bzw. Nichtregierungsorganisationen teil: World Economic Forum, Sustainable Apparel Coalition, Textile Exchange, Canopy, Circular Fibres Initiative (Ellen MacArthur Foundation) und Science Based Targets Initiative (World Resources Institute).
Lenzing betreibt ihre Produktionsstätten an allen Standorten nachhaltig – in wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht. Alle Faser- und Zellstofffabriken sind nach den Systemzertifizierungen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 zertifiziert und schlossen im Berichtsjahr den Umstellungsaudit nach den neuen Regelwerken ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 und OHSAS 18001:2007 erfolgreich ab. Die verantwortungsbewusste Beschaffung von Holz und Zellstoff wird durch den FSC® und gemäß dem PEFC™ zertifiziert.
| ISO 9001 |
ISO 14001 |
OHSAS 18001 |
|
|---|---|---|---|
| Lenzing (Österreich) | |||
| Heiligenkreuz (Österreich) | |||
| Grimsby (Großbritannien) | |||
| Mobile (USA) | |||
| Purwakarta (Indonesien) | |||
| Nanjing (China) | |||
| Paskov (Tschechien) |
Per 31. Dezember 2018 beschäftigte die Lenzing Gruppe weltweit 6.839 Mitarbeiter/innen (nach 6.488 Ende 2017), davon 182 Lehrlinge (Ende 2017: 173). Am Hauptsitz in Lenzing waren zum Stichtag per Ende 2018 innerhalb der Lenzing AG in Summe 2.831 Mitarbeiter/innen beschäftigt (nach 2.646 per Ende 2017), davon 120 Lehrlinge (Ende 2017: 113).
1 Das Higg Facilty Environmental Module der Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Instrument zur Messung der Auswirkungen auf die umweltbezogene und soziale Nachhaltigkeit globaler Produktionsstätten.
Lenzing fördert das Potenzial und die Kompetenzen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer breiten Palette an Personalentwicklungsmaßnahmen und maßgeschneiderten Ausbildungsprogrammen. Die Gesamtausgaben für lebenslanges Lernen und die Personalentwicklung stiegen erneut von EUR 5,1 Mio. im Jahr 2017 auf EUR 5,9 Mio. im Jahr 2018. Am Standort Lenzing wird der Großteil der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hausintern durch das Bildungszentrum Lenzing (BZL) abgewickelt.
Die Grundlage für alle Aus- und Weiterbildungsaktivitäten der Lenzing Gruppe bilden die sCore TEN Strategie und im Speziellen der Kulturelle Fokus und das Leadership Modell der Organisation. Im Berichtsjahr intensivierte Lenzing diese Aktivitäten und startete neue Ausbildungsprogramme. "Leaders of Tomorrow" ist ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm für Produktionsmitarbeiter/innen, das eine 3-monatige Job-Rotation an den Standorten in Großbritannien, Tschechien und Indonesien vorsieht. Das Programm "sCore TEN fit" wurde mit insgesamt drei Gruppen gestartet und beinhaltet psychologische Ausbildungselemente zur Schulung von Führungskräften. Um neue Mitarbeiter/innen dabei zu unterstützen, sich bestmöglich zu integrieren und ein tieferes Verständnis für das Geschäftsmodell des Unternehmens zu erhalten, wurde am Standort Lenzing ein Onboarding- und Buddy-Programm eingeführt.
Im Berichtsjahr wurden weiters Ausbildungsprogramme, die am Standort Lenzing gut etabliert sind, global ausgerollt und an anderen Standorten eingeführt. Dazu gehören die "Global Fiber Academy", die mit dem Ziel gegründet wurde, das interdisziplinäre Wissen über Fasern sowie das Verständnis der Wertschöpfungskette zu verbessern, und die "Commercial Academy", ein Ausbildungsprogramm für Mitarbeiter/innen aus dem kaufmännischen Bereich, die ihr technisches Know-how, ihre rechtliche Kenntnisse und Verhandlungstechniken vertiefen wollen.
Für 26 hochmotivierte Nachwuchsführungskräfte der Lenzing Gruppe endete im Sommer 2018 das 16-monatige "Springboard"-Programm. In dem globalen Junior-Leadership-Programm, das 2014 erfolgreich gestartet wurde, werden die inhaltlichen Schwerpunkte auf Kultur und Veränderung, Entscheidungsfindung, Führung, internationale Kommunikation sowie virtuelle und praktische Zusammenarbeit gerichtet.
Respekt, Diversität und Inklusion sind die Grundpfeiler der Unternehmensstrategie sCore TEN sowie integrale und unverzichtbare Bestandteile der Unternehmenskultur der Lenzing Gruppe. Das Thema Diversität spielt bei der Besetzung der Führungsebenen im Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden in der Lenzing Gruppe weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit ergriffen und das gruppenweite Gesundheitsmanagement weiterentwickelt. Der Bereich "Global Safety, Health and Environment" (Global SHE) arbeitet federführend mit den Mitarbeiter/innen und den Produktionsbereichen an einer Verbesserung der Kennzahlen im Bereich Sicherheit, Gesundheit und Umwelt.
Der Schutz der Mitarbeiter/innen und der Schutz der Umwelt sind für die Lenzing Gruppe eine Grundvoraussetzung unternehmerischen Handelns und daher in den Unternehmenswerten der Lenzing Gruppe fest verankert. Das 2016 gestartete, mittelfristig ausgerichtete "Heartbeat for Safety"-Konzept mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Themen Sicherheit und Umweltschutz zu schärfen und die kontinuierliche Verbesserung in Bezug darauf sicherzustellen, wurde im Berichtsjahr weiter konsequent implementiert.
Einen Schwerpunkt setzte Lenzing mit dem konzernweiten Schulungs- und Diskussionsformat "Safety Walks and Talks". Seit dem Start im Jahr 2016 wurden rund 750 Führungskräfte geschult, erfolgreich Gespräche zum Thema Sicherheit zu führen. Bis Ende 2018 wurden insgesamt 12.442 "Safety Walks and Talks" durchgeführt. Zudem wurden die bestehenden Regeln zur Vermeidung von schwerwiegenden Unfällen als Folge gefährlicher Tätigkeiten, die sogenannten "Life Saving Rules", weiter harmonisiert. Im Berichtsjahr wurden zudem an allen Standorten Audits zur Überprüfung des Fremdfirmenmanagements durchgeführt und es wurde eine harmonisierte Guideline erarbeitet, die 2019 implementiert wird.
Um konzernweit einheitlich hohe Standards im Umgang mit potenziell gefährlichen Stoffen zu gewährleisten, werden die dafür notwendigen Prozesse harmonisiert. Ein entsprechendes Projekt startete 2018 und wird in den kommenden Jahren phasenweise umgesetzt. Ziel ist die sichere und bestimmungsgemäße Verwendung von gefährlichen Stoffen und Chemikalien nach einheitlichen Regeln. Im Berichtsjahr wurden zudem zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, um die hohen Standards der Lenzing Gruppe für die Sicherung von Maschinen und Anlagen aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.
Die Lenzing Gruppe arbeitete eng mit der Institution of Occupational Safety and Health (IOSH) zusammen, um das renommierte Gesundheits- und Sicherheitstraining der britischen Organisation auf Lenzing zuzuschneiden und in die unterschiedlichen Standortsprachen zu übersetzen. "Leading Safely"-Kurse wurden bereits an mehreren Standorten der Lenzing Gruppe durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden zudem die ersten "Working Safely"-Kurse gestartet. Diese beiden Kurse adressieren sowohl die ausführenden als auch die leitenden Mitarbeiter/innen im Unternehmen.
Für ein effizientes Sicherheitsmanagement ist eine lückenlose Meldung und Dokumentation aller relevanten Ereignisse (Unfälle, Beinahe-Unfälle, Beobachtungen) unerlässlich. Im Zuge der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsstandards ist es daher besonders wichtig, die Mitarbeiter/innen vor Ort in die einheitliche Berichterstattungsplattform "SHEARS" einzubinden und für ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein zu sorgen.
Im Vergleich mit dem Geschäftsjahr 2017 konnte die Unfallrate 2018 trotz der umfangreichen Investitionsaktiviäten und des entsprechend höheren Verletzungsrisikos sowie des gestiegenen Personaleinsatzes konstant gehalten werden.
Das Gesundheitsmanagementsystem der Lenzing Gruppe basiert auf einem Konzept, das auf die jeweiligen Gesundheits- und Sozialsysteme der Länder, in denen Lenzing tätig ist, zugeschnitten ist und einen konzeptionellen Rahmen für gezielte Investitionen in die Gesundheitsversorgung bietet. Das Unternehmen verfügt an allen Standorten über industriespezifische Gesundheitsstandards wie regelmäßige Gesundheitschecks für alle Mitarbeiter/innen und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Chemikalien.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde zum Zweck der Gesundheitsprävention ein gruppenweites Programm namens "Heartbeat for Health" gestartet. Ein weiterer Gesundheitsfokus lag im Berichtsjahr auf dem Thema Erste Hilfe. Um zu gewährleisten, dass alle Mitarbeiter/innen die Basismaßnahmen zur Sicherung lebenswichtiger Funktionen kennen, wurde im September an allen Standorten der Lenzing Gruppe eine Aktionswoche unter dem Motto "Saving Lives – At Work and At Home" veranstaltet.
Die Umsatzentwicklung und Rentabilität der Lenzing AG1 waren im Geschäftsjahr 2018 rückläufig. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf EUR 980,1 Mio. im Geschäftsjahr 2018. Positive Umsatzeffekte aus Preiserhöhungen wurden dabei durch Rückgänge bei den Verkaufsmengen kompensiert. Der Mengenrückgang wiederum ist primär auf den Wegfall von Erlösen aus einem Geschäft mit Handelswaren zurückzuführen, welches Ende 2017 ausgelaufen war. Die Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist etwas niedriger als im Vorjahr und beträgt EUR 6 Mio. Die aktivierten Eigenleistungen sind aufgrund der hohen Investitionstätigkeit erneut leicht gestiegen und betrugen per Ende 2018 EUR 18 Mio. nach EUR 15,7 Mio. per Ende 2017.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen mit EUR 447,4 Mio. trotz gestiegener Rohstoffpreise, insbesondere für Natronlauge, unter dem Vorjahreswert von 458,8 Mio., weil mit dem Umsatz auch die Aufwände für ein Geschäft mit Handelswaren weggefallen sind.
Der Personalaufwand stieg um 8,7 Prozent von EUR 224,3 Mio. auf EUR 243,8 Mio., wobei hier sowohl der Mitarbeiteraufbau und höhere Aufwendungen aus der Kollektivvertragsrunde erhöhend wirkten. Die Bonusrückstellungen für alle Mitarbeiter/innen sind aufgrund der rückläufigen Geschäftsentwicklung des Gesamtkonzerns leicht gesunken.
Das EBITDA sank um 19 Prozent auf EUR 170,1 Mio., nach EUR 209,9 Mio. im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge ging somit auf 17,4 Prozent zurück (2017: 20,8 Prozent).
Die Höhe der Abschreibungen lag mit EUR 65,9 Mio. um 7,7 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 61,2 Mio., da das deutlich gestiegene Sachanlagevermögen zu einer höheren Abschreibungsbasis führt. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen legten um 4,4 Prozent von EUR auf EUR 159,5 Mio. im Jahr 2018 zu.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 29,9 Prozent von EUR 148,6 Mio. auf EUR 104,1 Mio. zurück. Die EBIT-Marge sank daher ebenfalls von 14,7 Prozent ebenfalls deutlich auf 10,6 Prozent.
Erheblich gesteigert wurde das Finanzergebnis, welches von EUR 39,2 Mio. um 74,2 Prozent auf EUR 68,3 Mio. in die Höhe schnellte. Die Steigerung ist primär auf höhere Beteiligungserträge aus verbundenen Unternehmen zurückzuführen. Ein gegenläufiger Effekt war durch Abschreibungen von Ausleihungen in Höhe von EUR 5,4 Mio. zu verbuchen.
Das Ergebnis vor Steuern lag mit EUR 172,4 Mio. um 8,2 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 187,8 Mio. Nach Abzug der Steuer ergibt sich ein Jahresüberschuss von EUR 150,2 Mio. nach EUR 152 Mio. im Vorjahr. Nach einer Zuweisung zu Gewinnrücklagen lag der Bilanzgewinn der Lenzing AG im abgelaufenen Geschäftsjahr bei EUR 132,8 Mio (2017: EUR 132,8 Mio.)
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing AG werden im Wesentlichen im Kapitel Forschung und Entwicklung beschrieben.
Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) gingen gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 130,7 Mio. auf EUR 106,6 Mio. im Jahr 2018 zurück. Der Rückgang hängt mit der Fertigstellung im Vorjahr begonnener Ausbauvorhaben am Standort Lenzing zusammen. Investitionen im Geschäftsjahr 2018 fließen unter anderem in den Ausbau und die Modernisierung des bestehenden Faserzellstoffwerks in Lenzing, sowie den Bau einer Pilotanlage für die Entwicklung der Lenzing™ Web Technology, einer neuen Technologieplattform mit Fokus auf nachhaltige Vliesstoff-Produkte.
Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag mit 21,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 24,7 Prozent. Aufgrund des gesunkenen EBIT ging auch die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) im Jahresvergleich von 10,7 Prozent auf 7,4 Prozent zurück. Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sank von 15,9 Prozent auf 10,1 Prozent im Jahr 2018.
1) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG2 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 lag mit EUR 798 Mio. um 2,4 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 779,6 Mio. Die bereinigte Eigenkapitalquote lag mit 54 Prozent unter dem Wert per Jahresende 2017 von 58,9 Prozent aber noch immer über dem Wert von 51,1 Prozent per Ende 2016. Die Erhöhung der Nettofinanzverschuldung von EUR 261,3 Mio. auf EUR 412,8 Mio. ist vor allem auf Kreditaufnahmen zur Finanzierung der Kapazitätserweiterungen und einen Rückgang der Nettoliquidität zurückzuführen. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA verdoppelte sich von 1,2 auf 2,4 per Ende 2018. Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen sanken auf EUR 168 Mio. nach einer planmäßigen Tilgung von EUR 29 Mio. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich von EUR 8,9 Mio. auf EUR 175,5 Mio., weil offene Kreditlinien ausgenutzt wurden und neue Bankverbindlichkeiten zur Finanzierung der Kapazitätserweiterungen aufgenommen wurden. Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sanken von EUR 29,8 Mio. auf EUR 11 Mio. Das Net Gearing erhöhte sich aufgrund der höheren Verbindlichkeiten von 33,5 Prozent auf 51,7 Prozent per Ende 2018.
Das Trading Working Capital legte von EUR 183,3 Mio. auf EUR 204,7 Mio. zu, was auf höhere Vorräte und einen Zuwachs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist. Das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen stieg somit von 18,2 Prozent auf 20,9 Prozent.
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit stieg von EUR 115,8 Mio. auf EUR 192,5 Mio., der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war investitionsbedingt mit EUR minus 212 Mio. deutlich höher als der Vorjahreswert von EUR minus 135,3 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit war aufgrund der Aufnahme neuer Finanzmittel minimal positiv mit EUR 0,7 Mio. (2017: EUR minus 232,3 Mio.). Die liquiden Mittel gingen von EUR 29,8 Mio. auf EUR 11 Mio. zurück. Zu Jahresende 2018 standen darüber hinaus offene, ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 318,8 Mio. zur Verfügung.
Die Lenzing AG kommt ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nach. Die Gesellschaft verfügt über eine solide Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis sowie eine ausgewogene Bilanzstruktur. Zusätzlich bestehen ausreichende Liquiditätslinien bei verschiedenen Banken, die jederzeit zur Finanzierung bereitstehen.
Insgesamt sind dem Vorstand der Lenzing AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 keine Risiken bekannt, die den Bestand des Unternehmens im Geschäftsjahr 2019 gefährden könnten.
2) Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
| Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Umsatzerlöse | 980,1 | 1.009,9 | 954,1 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 170,1 | 209,9 | 172,6 |
| EBITDA-Marge in % | 17,4 % | 20,8 % | 18,1 % |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 104,1 | 148,6 | 113,8 |
| EBIT-Marge in % | 10,6 % | 14,7 % | 11,9 % |
| Ergebnis vor Steuern | 172,4 | 187,8 | 164,4 |
| Jahresüberschuss | 150,2 | 152,0 | 157,6 |
| ROE in % | 21,9 % | 24,7 % | 23,9 % |
| ROI in % | 7,4% | 10,7 % | 8,1% |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzten Kapital) in % | 10,1 % | 15,9 % | 13,7 % |
| Bilanzkennzahlen | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag | 798,0 | 779,6 | 741,0 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % | 54,0 % | 58,9 % | 51,1 % |
| Nettofinanzverschuldung am Bilanzstichtag | 412,8 | 261,3 | 131,8 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 2,4 | 1,2 | 0,8 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag | 51,7 % | 33,5 % | 17,8 % |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag | 495,1 | 345,7 | 220,8 |
| Trading Working Capital | 204,7 | 183,3 | 139,8 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen | 20,9 % | 18,2 % | 14,7 % |
| Cashflow-Kennzahlen | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit | 192,5 | 115,8 | 207,4 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –212,0 | –135,3 | –27,0 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 0,7 | –232,3 | –100,1 |
| Veränderung der liquiden Mittel | –18,8 | –251,8 | 80,2 |
| Anfangsbestand liquide Mittel | 29,8 | 281,6 | 201,4 |
| Endbestand liquide Mittel | 11,0 | 29,8 | 281,6 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 318,8 | 193,6 | 196,5 |
| CAPEX | 106,6 | 130,7 | 64,9 |
| Börsenkennzahlen | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio | 27,6 | 27,6 | 27,6 |
| Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. | 26.550.000 | 26.550.000 | 26.550.000 |
| Börsenkapitalisierung in EUR Mio | 2.109,4 | 2.810,3 | 3.053,3 |
| Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR | 79,45 | 105,85 | 115,00 |
Definition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:
Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern.
Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern bzw. die Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öffentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Wird im Cashflow dargestellt.
Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.
Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldflussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.
Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand.
Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.
Earnings before interest and tax; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
%-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zu den Umsatzerlösen.
Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.
Net financial debt; Verzinsliches Fremdkapital ohne Sozialkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
Prozent-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
Net operating profit after tax; EBIT (Betriebsergebnis) abzüglich anteiliger Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).
Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.
Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.
Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.
Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.
Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EBITDA | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 104,1 | 148,6 | 113,8 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
66,7 | 61,9 | 59,4 |
| - Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand |
–0,7 | –0,6 | –0,5 |
| EBITDA | 170,1 | 209,9 | 172,6 |
| / Umsatzerlöse | 980,1 | 1.009,9 | 954,1 |
| EBITDA-Marge in % | 17,4 % | 20,8 % | 18,1 % |
| EBIT | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 104,1 | 148,6 | 113,8 |
| / Umsatzerlöse | 980,1 | 1.009,9 | 954,1 |
| EBIT-Marge in % | 10,6 % | 14,7 % | 11,9 % |
Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashflow dargestellt.
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öffentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| Bereinigtes Eigenkapital | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Eigenkapital | 787,2 | 769,8 | 730,5 |
| + Zuschüsse der öffentlichen Hand | 14,3 | 13,1 | 14,0 |
| –25% anteilige Ertragsteuern | –3,6 | –3,3 | –3,5 |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag |
798,0 | 779,6 | 741,0 |
| / Bilanzsumme | 1.478,8 | 1.323,6 | 1.449,2 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % | 54,0 % | 58,9 % | 51,1 % |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 104,1 | 148,6 | 113,8 |
| - Anteilige laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT) |
–23,9 | –37,5 | –28,1 |
| NOPAT | 80,2 | 111,1 | 85,7 |
| / Durchschnittliches Capital Employed |
794,0 | 700,3 | 625,2 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
10,1 % | 15,9 % | 13,7 % |
| Anteilige laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT) |
–23,9 | –37,5 | –28,1 |
| Anteilige laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das Finanzergebnis) |
0,8 | 1,6 | –0,5 |
| laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
–23,1 | –35,9 | –28,6 |
| Bilanzsumme | 1.478,8 | 1.323,6 | 1.449,2 |
|---|---|---|---|
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–49,1 | –43,1 | –42,7 |
| - Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Lieferungen und Leistungen) |
–13,1 | –11,1 | –16,4 |
| - Sonstige Verbindlichkeiten | –16,4 | –16,9 | –41,7 |
| - Anteilige Ertragsteuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand |
–3,6 | –3,3 | –3,5 |
| - Rückstellungen | –171,9 | –171,6 | –175,7 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen (Sozialkapital) |
82,3 | 84,5 | 89,0 |
| - Passiver Rechnungsabgrenzungsposten |
–0,2 | –0,3 | –0,5 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
–11,0 | –29,8 | –281,6 |
| - Finanzanlagen | –471,4 | –368,4 | –339,1 |
| Stand 31.12. | 824,4 | 763,7 | 637,0 |
| Stand 01.01. | 763,7 | 637,0 | 613,5 |
| Durchschnittliches Capital Employed |
793,9 | 700,3 | 625,2 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 798,0 | 779,6 | 741,0 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 779,6 | 741,0 | 632,2 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
788,8 | 760,3 | 686,6 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Ergebnis vor Steuern | 172,4 | 187,8 | 164,4 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
788,8 | 760,3 | 686,6 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 21,9 % | 24,7 % | 23,9 % |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bilanzsumme 31.12. | 1.478,8 | 1.323,6 | 1.449,2 |
| Bilanzsumme 01.01. | 1.323,6 | 1.449,2 | 1.348,5 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 1.401,2 | 1.386,4 | 1.398,9 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 104,1 | 148,6 | 113,8 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme | 1.401,2 | 1.386,4 | 1.398,9 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 7,4 % | 10,7 % | 8,1 % |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| Nettofinanzverschuldung | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Anleihen | 0,0 | 0,0 | 120,0 |
| + Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen |
168,0 | 197,0 | 197,0 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
175,5 | 8,9 | 19,5 |
| + Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten |
28,4 | 33,2 | 24,9 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (verzinsliche Darlehen) |
52,0 | 52,0 | 52,0 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
–11,0 | –29,8 | –281,6 |
| Nettofinanzverschuldung | 412,8 | 261,3 | 131,8 |
| / EBITDA | 170,1 | 209,9 | 172,6 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA |
2,4 | 1,2 | 0,8 |
| Nettofinanzverschuldung | 412,8 | 261,3 | 131,8 |
| / bereinigtes Eigenkapital | 798,0 | 779,6 | 741,0 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag |
51,7 % | 33,5 % | 17,8 % |
| Nettoverschuldung | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Nettofinanzverschuldung | 412,8 | 261,3 | 131,8 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen | 57,5 | 58,4 | 61,4 |
| + Rückstellungen für Pensionen | 24,8 | 26,1 | 27,6 |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag |
495,1 | 345,7 | 220,8 |
Der Cashflow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
| Cashflow | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Ergebnis vor Steuern | 172,4 | 187,8 | 164,4 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
66,7 | 61,9 | 59,4 |
| +/- sonstige Überleitungen | –46,6 | –133,9 | –16,4 |
| Cashflow aus der Geschäftstätigkeit |
192,5 | 115,8 | 207,4 |
| - CAPEX | –106,6 | –130,7 | –64,9 |
| - Auszahlungen für Finanzanlagen | –110,1 | –44,5 | –5,4 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Anlagevermögen |
4,8 | 39,9 | 43,3 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
–212,0 | –135,3 | –27,0 |
| - Dividende | –132,8 | –111,5 | –53,1 |
| + Investitionszuschüsse | 0,7 | 1,5 | 1,1 |
| +/- Einzahlungen/Auszahlungen von verzinslichem Fremdkapital (ohne Sozialkapital) |
132,8 | –122,3 | –48,2 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
0,7 | –232,3 | –100,1 |
| Veränderung der liquiden Mittel | –18,8 | –251,8 | 80,2 |
| Anfangsbestand der liquiden Mittel | 29,8 | 281,6 | 201,4 |
| Endbestand der liquiden Mittel | 11,0 | 29,8 | 281,6 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet.
| Trading Working Capital | 2018 | 2017 | 2016 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Vorräte | 98,7 | 84,5 | 78,4 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
85,7 | 83,4 | 40,2 |
| + Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
5,0 | 4,6 | 4,0 |
| + Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (Lieferungen und Leistungen) |
77,4 | 64,9 | 76,2 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–49,1 | –43,1 | –42,7 |
| - Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Lieferungen und Leistungen) |
–13,1 | –11,1 | –16,4 |
| Trading Working Capital | 204,7 | 183,3 | 139,8 |
| / Umsatzerlöse | 980,1 | 1.009,9 | 954,1 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen |
20,9 % | 18,2 % | 14,7 % |
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Das wirtschaftliche Umfeld wird durch zunehmende geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den großen Handelsblöcken, stark beeinflusst. Für 2019 zeigten sich bereits erste Tendenzen einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Entwicklungen wie ein möglicher ungeordneter Brexit und das politisch aufgeladene Thema der Migration stellen zusätzliche Unsicherheitsfaktoren für die Wirtschaft dar.
Der weltweite Fasermarkt bleibt aufgrund der stark ansteigenden Faserkapazitäten im asiatischen Markt vor allem im Standardfaserbereich unter Druck. Die Lenzing Gruppe rechnet deshalb für das Geschäftsjahr 2019 mit einem anhaltend hohen Preisdruck bei Standardfasern. Die sCore TEN Strategie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklung zu mindern.
Die Versorgung mit Zellstoff gilt für 2019 durch den kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Zellstoffkapazitäten der Lenzing Gruppe sowie die ausreichende Verfügbarkeit am Weltmarkt als gesichert. Die Lenzing Gruppe erweitert die Zellstoffmengen an den Standorten Lenzing und Paskov und arbeitet an den technischen Planungen für den Bau einer neuen Anlage in Brasilien mit einer jährlichen Zellstoff-Kapazität von 450.000 Tonnen.
Rohstoffpreise für Chemikalien, insbesondere für Natronlauge und Kohlenstoffdisulfid, waren in den vergangenen Monaten weltweit auf hohem Niveau.
Auf der Währungsseite legte der US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent gegenüber dem Euro zu. Der Chinesische Yuan blieb weitgehend stabil. Eine Abwertung beider Währungen würde sich nachteilig auf das offene Währungsvolumen der Lenzing Gruppe auswirken. Das Liquiditätsrisiko kann für 2019 aufgrund der sehr stabilen Finanzstruktur als gering eingestuft werden.
In der Kategorie der betrieblichen Risiken sowie der Umwelt- und Haftungsrisiken, die jeweils ein hohes Schadenspotenzial beinhalten, gab es 2018 keine wesentlichen Schadensfälle.
Die Lenzing Gruppe erweiterte mit dem Ausbau der Lyocellkapazitäten in Heiligenkreuz ihre Produktionsmengen im Jahr 2018. Der vorübergehende Stopp des Ausbaus von Lyocellkapazitäten in Mobile erhöhte das Risikoprofil absatzseitig für die kommenden Jahre. Die Lenzing Gruppe richtet ihren Fokus nun auf den Bau einer Anlage für Lyocellfasern in Thailand.
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den Leitern der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungsund Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing hat ein unternehmensweites Risikomanagement-System, welches die zentrale Koordination und Überwachung des Risikomanagement-Prozesses für den gesamten Konzern durchführt. Es erfasst und bewertet gemeinsam mit den operativen Einheiten die wesentlichen Risiken und kommuniziert diese direkt dem Vorstand und dem Management. Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren.
Lenzing verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risiko-Assessments in sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten durch. Die wesentlichen Risiken werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und bewertet. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen den EBITDA-Plan simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko), einen risikoadjustierten ROCE und eine Sensitivitätsanalyse errechnet.
1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Risikoverantwortlichen zugewiesen.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung auditiert und bestätigt.
Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von makroökonomischen Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, bis 2020 den Anteil der Spezialfasern auf 50 Prozent zu erhöhen sowie die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit im Faserbereich weiter auszubauen. Hohe Qualitätsstandards in Verbindung mit dem Angebot von Mehrwertdiensten im Standardbereich zielen ebenfalls auf die Sicherung der Marktführerschaft von Lenzing ab.
Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation. Ein neues Innovationszentrum wurde im Berichtsjahr in Indonesien eröffnet.
Die Lenzing Gruppe erzielt etwa die Hälfte des Faserumsatzes mit einer vergleichsweise kleinen Anzahl an Großkunden. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein strenges Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder sogar überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe verfügt mit "Legal Management, Intellectual Property und Compliance" über einen eigenen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Gesellschaft und Ökosysteme ist es möglich, dass Regierungen oder andere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. Dies könnte zum Beispiel durch höhere CO2- Zertifikatspreise oder neue Steuern auf CO2-Emissionen umgesetzt werden. Eine lediglich regionale Implementierung solcher Maßnahmen könnte den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen.
Es besteht das Risiko von fehlendem oder unvollständigem Schutz von geistigem Eigentum und Marken für Produkte von Lenzing. Die Lenzing Gruppe steuert diese Risiken mittels eigener Abteilungen für den Schutz von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus wird diesem Risiko mit einer neuen Markenstrategie und integrierten Prozessen Rechnung getragen.
In der Bevölkerung wie in der gesamten Faserbranche wächst das Bewusstsein für Probleme durch den Klimawandel wie dem steigenden Meeresspiegel sowie der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen. Ein ebenso zunehmendes globales Risiko stellt die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik dar.
Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innnovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind außerdem verpflichtet, den Globalen Lieferanten-Verhaltenskodex von Lenzing einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit einigen Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Teil der sCore TEN Strategie ist, eine verstärkte Rückwärtsintegration durch den Ausbau der konzerneigenen Zellstoffproduktion zu erzielen.
Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheit und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie das EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie mögliche gesundheitliche Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden und speziell in den USA als sehr hoch eingeschätzt werden. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, werden in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine deaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 34 bis 37, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg durch Compliance-Verstöße erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit dem Aufbau einer überarbeiteten konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bribery und Corruption Directive" sowie einer "Antitrust Directive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter/innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt und sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Management- und Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter/innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Kapitel "Sicherheit, Gesundheit und Umwelt".
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Unter anderem kann hier die Planung eines neuen Zellstoffwerkes in Brasilien als auch eines neuen Lyocellwerkes in Thailand erwähnt werden. Derartige Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung in sich. Lenzing wirkt diesen Risiken mit einer konsequenten Planung, konsequentem Projektmanagement und laufenden Kostenkontrollen entgegen. Im Berichtsjahr wurde das Ausbauprojekt in Mobile aufgrund der steigenden Wahrscheinlichkeit höherer Handelszölle sowie einer möglichen Überschreitung der Baukosten wegen des boomenden US-Arbeitsmarktes vorübergehend gestoppt. Der Fokus hinsichtlich Erweiterung der Lyocellkapazitäten wurde nun auf das bereits angeführte Projekt in Thailand gerichtet.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaft für systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Als Beispiele können hier gemeinsame Aktivitäten mit NGOs wie Canopy genannt werden. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltigen Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Global Accounting & Tax Management" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen.
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Global Accounting & Tax Management" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Global Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Die Vorgaben sehen ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen sowie laufende Informationen vor.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig und insbesondere mit allen Rechtsangelegenheiten betraut, die keine Standardabläufe darstellen.
Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich der Prävention von gesetzes- oder regelwidrigen Handlungen. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen. Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien und schult Mitarbeiter/innen weltweit. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Die Abteilung "Internal Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Internal Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.
Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab, indem ein halbjährlicher Risikobericht erstellt wird. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 50 Prozent plus zwei Aktien. Die Oberbank hält 3,8 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei 46,2 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogrammes der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen sollen ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden können.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre bei der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt oder (ii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.
Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht auf Wandelschuldverschreibungen ganz oder teilweise auszuschließen, sofern der Vorstand nach pflichtgemäßer Prüfung zu der Auffassung gelangt, dass der Ausgabebetrag der Wandelschuldverschreibungen zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages ihren nach anerkannten, insbesondere finanzmathematischen Methoden ermittelten hypothetischen Marktwert nicht unterschreitet und der Wandlungspreis bzw. der Bezugspreis (Ausgabebetrag) der Bezugsaktien, jeweils nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Stammaktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren ermittelt wird und nicht unter dem Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Tag der Ankündigung der Begebung der Wandelschuldverschreibungen liegt.
Der Vorstand hat von den bestehenden Ermächtigungen in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Ausführliche Informationen über die Hauptversammlung, Beschlussvorschläge und Abstimmungsergebnisse sind auf der Internetseite der Lenzing AG abrufbar:
https://www.lenzing.com/investoren/hauptversammlung/2018/
Die 75. Ordentliche Hauptversammlung findet am 17. April 2019 im Kulturzentrum Lenzing, 4860 Lenzing, statt.
Es existieren keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Die Gesellschaft ist keine bedeutenden Vereinbarungen eingegangen, die bei einem Kontrollwechsel der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam, sich ändern oder enden würden. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates oder Arbeitnehmern im Falle eines öffentlichen Übernahmeangebots.
Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2019 mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 3,5 Prozent. Hauptursachen dafür sind die Zunahme an protektionistischen Tendenzen und wachsende geopolitische Spannungen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen volatil.
Die Nachfrage auf den globalen Fasermärkten ist nach wie vor positiv. Die Lagermengen für Baumwolle werden nach vorläufigen Berechnungen für 2019 wiederum leicht sinken. Der Polyestermarkt erholte sich in den vergangenen Monaten vom schwächeren Wachstum zu Beginn des Berichtsjahres. Das Preisniveau für Baumwolle und Polyester wird als stabil eingeschätzt.
Die Kapazitätserweiterungen bei der Standardviscose werden auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2018 erwartet. Dies führt trotz guter Nachfrage zu einer Zunahme des Überangebotes, wodurch sich der Druck auf die Preise weiter erhöhen wird. Für ihr Spezialfasergeschäft geht die Lenzing Gruppe von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung aus.
Die Preise für Natronlauge in Asien haben in den vergangenen Monaten bereits deutlich nachgegeben. In Europa ist diese Entwicklung allerdings noch nicht sichtbar. In Summe erwartet Lenzing bei den Schlüsselrohstoffen keine nennenswerten, ergebnisrelevanten Veränderungen.
Trotz des deutlich angespannteren Marktumfeldes bei der Standardviscose geht die Lenzing Gruppe auf Basis aktueller Währungsverhältnisse davon aus, das das Ergebnis für 2019 in etwa auf dem Niveau von 2018 liegen wird.
Die Lenzing Gruppe sieht sich angesichts dieser Entwicklungen in der gewählten Unternehmensstrategie sCore TEN bestätigt. Lenzing ist in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert und wird die Umsetzung der Strategie mit dem fokussierten Wachstum im Bereich der Spezialfasern weiterhin konsequent vorantreiben.
Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer
Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf-Jahres-Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) |
382,0 | 502,5 | 428,3 | 290,1 | 240,3 |
| / Umsatzerlöse | 2.176,0 2.259,4 2.134,1 1.976,8 | 1.864,2 | |||
| EBITDA-Marge | 17,6 % | 22,2 % | 20,1 % | 14,7 % | 12,9 % |
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| / Umsatzerlöse | 2.176,0 | 2.259,4 2.134,1 1.976,8 | 1.864,2 | ||
| EBIT-Marge | 10,9 % | 16,4 % | 13,9 % | 7,6 % | 1,2 % |
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 280,0 | 271,1 | 473,4 | 215,6 | 218,8 |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
–261,8 –218,6 –103,6 | –56,5 –102,8 | |||
| Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem - Abgang von Tochterunter nehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten |
–0,1 | –3,1 | –1,4 | –13,4 | 0,0 |
| Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und + Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
8,0 | 6,5 | 3,5 | 4,9 | 2,3 |
| Erlöse aus der Veräußerung/ - Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
–2,6 | –23,4 | –5,6 | –5,6 | –3,5 |
| Free Cashflow | 23,5 | 32,6 | 366,3 | 145,0 | 114,8 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
243,9 | 306,5 | 559,6 | 347,3 | 271,8 |
| Liquide Wechsel (in den + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
10,5 | 9,4 | 10,8 | 8,1 | 8,5 |
| Liquiditätsbestand | 254,4 | 315,8 | 570,4 | 355,3 | 280,3 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 396,5 | 340,1 | 329,4 | 338,5 | 344,1 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
299,6 | 292,8 | 277,4 | 258,9 | 232,8 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–251,7 –218,4 –227,2 –150,0 –181,1 | ||||
| Trading Working Capital | 444,4 | 414,4 | 379,6 | 447,4 | 395,7 |
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
539,8 | 532,8 | 555,7 | 518,0 | 506,5 |
| x 4 (= annualisierte Konzern Umsatzerlöse) |
2.159,1 2.131,1 2.222,9 2.071,8 2.026,0 | ||||
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern Umsatzerlösen |
20,6 % | 19,4 % | 17,1 % | 21,6 % | 19,5 % |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 1.533,9 1.507,9 1.368,5 1.198,9 1.034,5 | |||||
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
16,9 | 18,3 | 17,0 | 17,8 | 22,0 | |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
8,4 | 7,9 | 11,9 | 8,0 | 4,6 | |
| - | Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
–6,3 | –6,4 | –7,0 | –6,1 | –6,1 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 | |||||
| / Bilanzsumme | 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 | |||||
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 59,0% | 61,2% | 53,0% | 50,6% | 44,7% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBIT-DA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten |
166,2 | 127,3 | 249,2 | 172,3 | 192,7 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten |
307,6 | 255,3 | 328,3 | 510,9 | 537,0 |
| - Liquiditätsbestand | –254,4 –315,8 –570,4 –355,3 –280,3 | ||||
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) |
382,0 | 502,5 | 428,3 | 290,1 | 240,3 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA |
0,6 | 0,1 | 0,0 | 1,1 | 1,9 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 | ||||
| Net Gearing | 14,1 % | 4,4 % | 0,5 % | 26,9 % | 42,6 % |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 219,4 | 66,8 | 7,2 | 327,9 | 449,5 |
| Rückstellungen für + Abfertigungen und Pensionen |
103,4 | 105,4 | 108,6 | 96,5 | 102,9 |
| Nettoverschuldung | 322,8 | 172,2 | 115,8 | 424,5 | 552,5 |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| Anteiliger laufender - Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
–57,8 | –79,2 | –64,1 | –23,8 | –23,4 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
179,8 | 291,8 | 232,2 | 127,4 | –1,5 |
| / Durchschnittliches Capital Employed |
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 | ||||
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
10,3 % | 18,6 % | 15,1 % | 8,1 % | –0,1 % |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
–57,8 | –79,2 | –64,1 | –23,8 | –23,4 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand |
3,5 | 2,5 | 3,0 | 3,4 | 2,7 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | –54,3 | –76,7 | –61,1 | –20,3 | –20,7 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 | ||||
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–251,7 –218,4 –227,2 | –150,0 | –181,1 | ||
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile |
0,0 | –18,0 | –13,0 | –8,3 | –7,6 |
| - Langfristige sonstige Verbindlichkeiten |
–4,2 | –3,8 | –3,7 | –3,1 | –7,6 |
| - Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten |
–46,9 | –38,5 | –92,5 | –85,3 | –90,5 |
| - Verbindlichkeiten für laufende Steuern |
–10,4 | –21,6 | –25,7 | –10,6 | –25,2 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) |
–50,4 | –52,7 | –52,9 | –52,9 | –44,8 |
| Anteilige latente Steuern auf - Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln |
–6,3 | –6,4 | –7,0 | –6,1 | –6,1 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | –107,9 | –95,7 | –97,2 | –69,9 | –81,4 |
| - Langfristige Rückstellungen | –126,5 –131,7 –138,1 | –122,7 | –130,0 | ||
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen |
103,4 | 105,4 | 108,6 | 96,5 | 102,9 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
–243,9 –306,5 –559,6 | –347,3 | –271,8 | ||
| Beteiligungen, die nach der - Equity-Methode bilanziert werden |
–13,4 | –8,4 | –12,7 | –25,6 | –38,0 |
| - Finanzanlagen | –36,7 | –36,4 | –25,1 | –22,8 | –23,2 |
| Stand 31.12. | 1.836,3 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 | ||||
| Stand 01.01. | 1.664,4 1.479,2 1.602,7 1.554,7 1.637,5 | ||||
| Durchschnittliches Capital Employed |
1.750,3 1.571,8 1.541,0 1.578,7 1.596,1 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 1.553,0 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 | ||||
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 1.527,7 1.390,5 1.218,6 1.054,9 1.109,6 | ||||
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 199,1 | 357,4 | 294,6 | 147,4 | 12,0 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
1.540,3 1.459,1 1.304,5 1.136,8 1.082,3 | ||||
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 12,9 % | 24,5 % | 22,6 % | 13,0 % | 1,1 % |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. per 31.12. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 2.630,9 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 | ||||
| Bilanzsumme 01.01. | 2.497,3 2.625,3 2.410,6 2.359,2 2.439,9 | ||||
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 |
1) Fehlerkorrektur gemäß IAS 8 (siehe Note 2 im Geschäftsbericht 2017).
| EUR Mio. | 2018 | 2017 | 2016 | 20151 | 20141 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 237,6 | 371,0 | 296,3 | 151,1 | 21,9 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
2.564,1 2.561,3 2.518,0 2.384,9 2.399,5 | ||||
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 9,3 % | 14,5 % | 11,8 % | 6,3 % | 0,9 % |
| Jahresabschluss 2018 | 162 |
|---|---|
| Bilanz zum 31. Dezember 2018 | 164 |
| Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018 | 166 |
| Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 | 169 |
| Allgemeine Angaben | 169 |
| Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden | 169 |
| Erläuterungen zur Bilanz | 172 |
| Aktiva | 172 |
| Passiva | 174 |
| Haftungsverhältnisse | 177 |
| Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung | 179 |
| Sonstige Angaben | 181 |
| Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften |
181 |
| Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten | 182 |
| Organe und Arbeitnehmer/innen | 183 |
| Beziehungen zu den Mitgliedern des Vorstandes und den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Lenzing AG |
183 |
| Honorare des Abschlussprüfers | 184 |
| Angaben zur Gruppenbesteuerung | 185 |
| Direkte Beteiligungen zum 31.12.2018 | 186 |
| Direkte Beteiligungen zum 31.12.2017 | 187 |
| Gewinnverteilungsvorschlag für den Bilanzgewinn 2018 | 187 |
| Organe der Gesellschaft | 188 |
| Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 189 |
| Entwicklung des Anlagevermögens | 190 |
| Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand | 192 |
| Bestätigungsvermerk | 193 |
| Erklärung des Vorstandes | 196 |
zum 31. Dezember 2018
| Aktiva | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | EUR EUR |
TEUR TEUR |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Rechte | 4.548.603,59 | 3.817,8 |
| 2. Firmenwert | 405.432,64 | 448,8 |
| 4.954.036,23 | 4.266,6 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
141.714.914,69 | 138.887,3 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 402.866.235,98 | 357.446,9 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 20.937.259,32 | 19.789,6 |
| 4. Anlagen in Bau | 73.238.228,03 | 73.090,7 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 5.909.732,35 | 9.638,1 |
| 644.666.370,37 | 598.852,7 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 335.753.184,94 | 281.995,8 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 95.646.790,21 | 46.239,1 |
| 3. Beteiligungen | 11.868.020,92 | 5.593,9 |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 17.628.937,42 | 18.099,1 |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 10.550.386,60 | 16.457,4 |
| 471.447.320,09 | 368.385,4 | |
| 1.121.067.726,69 | 971.504,7 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 49.808.592,02 | 41.502,9 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 716.783,95 | 595,9 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 48.044.595,62 | 42.136,4 |
| 4. Noch nicht abrechenbare Leistungen | 61.954,27 | 166,6 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 115.847,95 | 82,3 |
| 98.747.773,81 | 84.484,2 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 85.683.773,92 | 83.445,1 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 90.702.423,80 | 74.031,6 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
4.995.114,21 | 4.586,0 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 45.501.309,58 | 56.040,7 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 39.812,03 | 5,0 |
| 39.812,03 226.882.621,51 |
5,0 218.103,4 |
|
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 11.037.631,74 | 29.824,6 |
| 336.668.027,06 | 332.412,2 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 4.077.845,52 | 3.575,5 |
| D. Aktive latente Steuern | 16.995.150,02 | 16.107,7 |
| 1.478.808.749,29 | 1.323.600,1 |
| Passiva | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| A. Eigenkapital | EUR EUR |
TEUR TEUR |
| I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital | 27.574.071,43 | 27.574,1 |
| II. Kapitalrücklagen | ||
| 1. Gebundene | 138.642.770,74 | 138.642,8 |
| 2. Nicht gebundene | 7.000,00 | 7,0 |
| III. Gewinnrücklagen | ||
| 1. Freie Rücklagen | 488.248.703,68 | 470.808,7 |
| IV. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 | 132.750.000,00 | 132.750,0 |
| (31.12.2017: TEUR 0,0) | ||
| 787.222.545,85 | 769.782,6 | |
| B. Zuschüsse der öffentlichen Hand | 14.319.275,45 | 13.140,5 |
| C. Rückstellungen | ||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 57.508.329,03 | 58.384,2 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 24.786.102,01 | 26.078,0 |
| 3. Steuerrückstellungen | 2.016.068,98 | 2.018,8 |
| 4. Sonstige Rückstellungen | 87.623.412,56 | 85.109,3 |
| 171.933.912,58 | 171.590,2 | |
| D. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 168.000.000,00 | 197.000,0 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 34.000.000,00 | 29.000,0 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 134.000.000,00 | 168.000,0 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 175.474.834,61 | 8.916,7 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 79.483.234,65 | 2.863,1 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 95.991.599,96 | 6.053,7 |
| 3. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 28.394.719,70 | 33.187,6 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 6.732.751,00 | 5.995,2 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 21.661.968,70 | 27.192,4 |
| 4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 834.482,40 | 1.478,3 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 834.482,40 | 1.478,3 |
| 5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 49.087.856,68 | 43.123,0 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 49.087.856,68 | 43.123,0 |
| 6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 66.924.268,73 | 68.262,4 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 14.078.728,41 | 16.228,0 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 52.845.540,32 | 52.034,4 |
| 7. Sonstige Verbindlichkeiten | 16.399.190,30 | 16.859,5 |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 13.442.567,30 | 14.019,7 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 2.956.623,00 | 2.839,8 |
| davon aus Steuern EUR 415.439,00 (31.12.2017: TEUR 475,7) | ||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 4.559.185,30 (31.12.2017: TEUR 4.712,8) |
||
| 505.115.352,42 | 368.827,6 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 197.659.620,44 | 112.707,4 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 307.455.731,98 | 256.120,2 |
| E. Rechnungsabgrenzungsposten | 217.662,99 | 259,2 |
| 1.478.808.749,29 | 1.323.600,1 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 980.146.267,09 | 1.009.859,8 |
| 2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 6.029.054,87 | 6.990,2 |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 17.992.854,22 | 15.688,9 |
| 4. Sonstige betriebliche Erträge: | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen |
28.018,30 | 5,7 |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 888.048,64 | 4.404,5 |
| c) Übrige | 15.675.552,10 | 8.674,4 |
| 16.591.619,04 | 13.084,5 | |
| 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | ||
| a) Materialaufwand | –385.978.360,57 | –401.027,8 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | –61.454.148,91 | –57.789,7 |
| –447.432.509,48 | –458.817,5 | |
| 6. Personalaufwand: | ||
| a) Löhne | –80.327.023,48 | –77.538,7 |
| b) Gehälter | –104.936.449,22 | –98.114,4 |
| c) soziale Aufwendungen | –58.520.469,79 | –48.601,8 |
| aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR –2.330.392,42 (2017: TEUR -1.948,0) | ||
| bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen EUR –6.147.247,88 (2017: TEUR -1.750,4) |
||
| cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge EUR –46.910.092,18 (2017: TEUR -42.362,9) |
||
| –243.783.942,49 | –224.254,9 | |
| 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | ||
| a) Planmäßige Abschreibungen | –66.680.453,08 | –61.866,7 |
| b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | 737.875,57 | 648,6 |
| –65.942.577,51 | –61.218,1 | |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen | –494.447,04 | –310,4 |
| b) Übrige | –158.983.494,51 | –152.390,1 |
| –159.477.941,55 | –152.700,4 | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | 104.122.824,19 | 148.632,6 |
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | 104.122.824,19 | 148.632,6 |
| 10. Erträge aus Beteiligungen | 75.535.385,80 | 42.789,6 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 75.495.000,00 (2017: TEUR 37.749,3) | ||
| 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 2.003.957,76 | 1.271,6 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.578.823,07 (2017: TEUR 617,5) | ||
| 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1.148.478,43 | 962,6 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 862.061,64 (2017: TEUR 825,5) | ||
| 13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 2.018.935,89 | 4.564,2 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.998.815,29 (2017: TEUR 1.516,0) | ||
| 14. Aufwendungen aus Finanzanlagen | –6.549.309,79 | –1.249,5 |
| a) davon Abschreibungen EUR –6.549.309,79 (2017: TEUR -391,9) | ||
| b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2017: TEUR -833,5) | ||
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | –5.849.096,95 | –9.131,2 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen EUR –764.135,10 (2017: TEUR -773,7) | ||
| 16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 | 68.308.351,14 | 39.207,2 |
| 17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Ziffer 9 und Ziffer 16) | 172.431.175,33 | 187.839,8 |
| 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | –22.241.210,21 | –35.875,2 |
| a) davon laufende Steuern EUR –23.128.622,62 (2017: TEUR -34.124,7) | ||
| b) davon latente Steuern EUR 887.412,41 (2017: TEUR -1.750,5) | ||
| 19. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss | 150.189.965,12 | 151.964,7 |
| 20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) | –17.439.965,12 | –19.214,7 |
| 21. Bilanzgewinn | 132.750.000,00 | 132.750,0 |
für das Geschäftsjahr 2018
Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2018.
Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von botanischen Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.
Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.
Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage http://www.lenzing.com abrufbar. Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 ist die B&C Gruppe, welche direkt oder indirekt mit 50 Prozent plus zwei Aktien (31. Dezember 2017: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Der Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, der öffentlich zugänglich ist und in den die Gesellschaft und ihre konsolidierten Unternehmen einbezogen sind, wird von der B&C Holding Österreich GmbH, Wien aufgestellt und beim Firmenbuch Wien hinterlegt. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Holding Österreich GmbH, und somit der Gesellschaft, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.
Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.
Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.
Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2018 beibehalten.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.
Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht.
Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:
| Nutzungsdauer in Jahren | von | bis |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte | 5 | 20 |
| b) Software | 4 | 4 |
| c) Firmenwert | 15 | 15 |
| Sachanlagen | ||
| a) Gebäude | ||
| Wohngebäude | 50 | 50 |
| Geschäfts- und Fabriksgebäude | 25 | 50 |
| b) Technische Anlagen und Maschinen | 10 | 25 |
| c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
4 | 20 |
Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Zeitwert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.
Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.
Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Fasern insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren insbesondere auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.
Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.
Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.
In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet.
Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages). Pauschale Wertberichtigungen werden nicht gebildet.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nachhaltig weggefallen sind.
Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.
Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AF-RAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate von insgesamt 909.963 Stück (31. Dezember 2017: 906.080 Stück) hatten zum 31. Dezember 2018 einen Marktwert von TEUR 6.192,6 (31. Dezember 2017: TEUR 5.033,7).
Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent gebildet. Dabei werden mangels steuerlicher Verlustvorträge keine latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.
Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen, darunter auch die Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung erläutert.
Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.
Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:
| Forderungen | 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|---|
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,1454 | 1,1993 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/USD | 1,1493 | 1,1326 |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,8778 | 7,8044 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/CNY | 7,9590 | 7,9246 |
| Verbindlichkeiten | 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,1454 | 1,1993 |
Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.
Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing-Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.
In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 252,5 (31. Dezember 2017: TEUR 277,9) enthalten. Im Geschäftsjahr 2018 und 2017 gab es keine Zugänge von immateriellen Vermögensgegenständen von verbundenen Unternehmen.
Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.
Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:
| Unternehmensbereich | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Fasern | 50.934,6 | 60.378,3 |
| Zentralbereiche (Umwelt, Information & Kommunikation, Infrastruktur etc.) |
15.674,6 | 26.728,6 |
| Energie | 10.380,6 | 3.435,6 |
| Zellstoff | 34.896,2 | 26.799,4 |
| Übrige | 1.447,6 | 18.116,0 |
| Gesamt | 113.333,6 | 135.457,8 |
Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 16.392,3 (2017: TEUR 3.923,7) und einen Buchwert von TEUR 152,0 (2017: TEUR 580,1). Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Anlageninventur durchgeführt.
Die Auflistung der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen der Lenzing AG kann der am Ende dieses Anhangs angeschlossenen Beteiligungsliste entnommen werden.
Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen einen Zuschuss für den Kauf des verbleibenden 30-Prozent-Anteils der indirekten Tochtergesellschafft Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. (TEUR 40.678,6), eine Kapitalerhöhung der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 8.443,3, (2017: Gründung TEUR 18.416,3) sowie eine Kapitalerhöhung bei der neu erworbenen Gesellschaft LD Celulose SA (TEUR 1.507,3). Ebenfalls enthalten ist die Zuschreibung 2018 der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., (TEUR 1.715,0, 2017: TEUR 900,0).
Die Zugänge bei den Beteiligungen betreffen im Wesentlichen den Kauf und eine Kapitalerhöhung der LD Florestal SA (TEUR 7.020,5)
Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Ausleihungen | Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
95.646,8 | 129,1 | 95.517,7 |
| Vorjahr | 46.239,1 | 2.635,5 | 43.603,7 |
| Sonstige Ausleihungen | 10.550,4 | 190,2 | 10.360,1 |
| Vorjahr | 16.457,4 | 215,0 | 16.242,4 |
| Gesamt | 106.197,2 | 319,4 | 105.877,8 |
| Vorjahr | 62.696,6 | 2.850,5 | 59.846,1 |
In den Sonstigen Ausleihungen sind ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristige Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016 gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von TEUR 7.643,0 (31. Dezember 2017: TEUR 13.028,0) enthalten. Sie sind bankmäßig verzinst. Die Einbringlichkeit wurde insbesondere auf Basis der wirtschaftlichen Lage beurteilt und führte im Geschäftsjahr 2018 zu einer Abschreibung in Höhe von TEUR 5.385,0 (2017: TEUR 0,0). Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 13.198,0 (2017: TEUR 19.486,3) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2018 nicht ausgenützt.
Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens enthalten den Großanlegerfonds GF82 von TEUR 8.146,0 (31. Dezember 2017: TEUR 8.479,0), der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Im Geschäftsjahr wurde ein Fondsergebnis aus 2017 in Höhe von TEUR 89,0 ausgeschüttet. Dieser Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und ist per Jahresende im Wesentlichen in Euro-Anleihen veranlagt.
Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 2.999,3 (31. Dezember 2017: TEUR 3.136,5) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.483,7 (31. Dezember 2017: TEUR 6.483,7).
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.
Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern und Faserzellstoff.
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind TEUR 59.675,4 (31. Dezember 2017: TEUR 61.542,1) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 6.129,0 (31. Dezember 2017: TEUR 9.330,0) durch Garantien besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2018 noch zum 31. Dezember 2017 vor.
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 77.438,8 (31. Dezember 2017: TEUR 64.946,0) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 153,9 (31. Dezember 2017: TEUR 155,0) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 13.109,7 (31. Dezember 2017: TEUR 8.930,5).
Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände |
31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt | 31.410,0 | 42.444,2 |
| Emissionszertifikate | 7.417,5 | 6.489,5 |
| Abgrenzung von Kostenersätzen | 987,9 | 940,3 |
| An- und Vorauszahlungen | 381,9 | 649,5 |
| Übrige | 5.304,0 | 5.517,1 |
| Gesamt | 45.501,3 | 56.040,7 |
In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 31.777,1 (31. Dezember 2017: TEUR 41.796,8) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:
| Stand der temporären Differenzen | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände |
15.325,4 | 15.990,9 |
| Finanzanlagen | 21.518,4 | 20.247,9 |
| Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der öfffentlichen Hand |
–11.713,1 | –14.502,4 |
| Rückstellungen | 42.528,8 | 42.246,7 |
| Verbindlichkeiten | 321,1 | 447,9 |
| Betrag Gesamtdifferenzen | 67.980,6 | 64.431,0 |
| Daraus resultierende aktive latente Steuern per 31.12. (25%) |
16.995,2 | 16.107,7 |
Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von langfristigen Rückstellungen einbezogen.
Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 23.245,0 (31. Dezember 2017: TEUR 21.974,5) im Posten Finanzanlagen enthalten.
Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).
| Entwicklung der latenten Steuern | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) | 16.107,7 | 17.858,2 |
| Erfolgswirksame Veränderung | 887,4 | –1.750,5 |
| Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) | 16.995,2 | 16.107,7 |
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2017: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2017: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Ebenfalls mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 20. April 2016 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2018 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.
Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand ersichtlich.
Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.
Die sonstigen Rückstellungen entwickeln sich wie folgt:
| 2018 Rückstellungen für |
Stand 31.12.2017 | Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Umgliederung | Stand 31.12.2018 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Drohende Verluste | 12.728,8 | –1.574,5 | –278,4 | 508,3 | 0,0 | 11.384,2 |
| Schadensfälle | 6.150,0 | 0,0 | –150,0 | 0,0 | 0,0 | 6.000,0 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen |
5.033,6 | –4.964,4 | –69,1 | 6.072,9 | 0,0 | 6.072,9 |
| Jubiläumsgelder | 12.935,9 | –971,9 | 0,0 | 1.384,6 | 0,0 | 13.348,6 |
| Sonderzahlungen | 26.403,4 | –26.394,1 | –5,8 | 25.260,0 | 0,0 | 25.263,5 |
| Resturlaube | 7.758,8 | –7.714,1 | 0,0 | 10.436,0 | 0,0 | 10.480,7 |
| Sonstige Personalaufwendungen | 9.250,0 | –6.450,8 | –104,9 | 7.488,9 | 0,0 | 10.183,2 |
| Übrige | 4.848,7 | –3.869,3 | –398,8 | 4.309,7 | 0,0 | 4.890,3 |
| Gesamt | 85.109,3 | –51.939,1 | –1.007,0 | 55.460,5 | 0,0 | 87.623,4 |
| 2017 Rückstellungen für |
Stand 31.12.2016 | Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Umgliederung | Stand 31.12.2017 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Drohende Verluste | 15.535,5 | –935,5 | –2.013,7 | 142,5 | 0,0 | 12.728,8 |
| Schadensfälle | 6.350,0 | 0,0 | –200,0 | 0,0 | 0,0 | 6.150,0 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen |
3.379,5 | –3.283,2 | –96,3 | 5.033,6 | 0,0 | 5.033,6 |
| Jubiläumsgelder | 13.042,2 | –523,9 | 0,0 | 417,6 | 0,0 | 12.935,9 |
| Sonderzahlungen | 23.104,7 | –23.104,7 | 0,0 | 26.403,4 | 0,0 | 26.403,4 |
| Resturlaube | 7.058,7 | –7.058,7 | 0,0 | 7.758,8 | 0,0 | 7.758,8 |
| Sonstige Personalaufwendungen | 5.914,9 | –4.389,6 | –130,5 | 5.936,3 | 1.919,0 | 9.250,0 |
| Übrige | 10.269,7 | –7.684,4 | –2.060,0 | 4.323,3 | 0,0 | 4.848,7 |
| Gesamt | 84.655,2 | –46.980,0 | –4.500,5 | 50.015,6 | 1.919,0 | 85.109,3 |
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.
(31. Dezember 2017: TEUR 6.000,0) für ein juristisches Verfahren, bei dem die Lenzing Gruppe gegen Patentrechtsverletzungen vorgeht.
Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen vor allem Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Rechtsstreitigkeiten umfassen insbesondere die Vorsorge in Höhe von TEUR 6.000,0 Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Prüfungs- und Beratungskosten, Nachlässe und Rabatte, Provisionen sowie die verbrauchten Emissionszertifikate.
Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:
| 2018 Rückstellungen für | Pensionen Abfertigungen | Jubiläums gelder |
|
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2017 | 26.078,0 | 58.384,2 | 12.935,9 |
| Periodenaufwand | 967,8 | 3.840,4 | 1.384,6 |
| Auszahlungen | –2.259,7 | –4.716,3 | –971,9 |
| Rückstellung zum 31.12.2018 | 24.786,1 | 57.508,3 | 13.348,6 |
| Wert nach § 14 EStG | 14.770,1 | 35.431,6 | 8.317,1 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 8,3 | 2.045,6 | 688,3 |
| Zinsaufwand | 375,3 | 906,8 | 200,5 |
| Realisierung versicherungs mathematischer Verlust (+) /Gewinn (-) |
584,1 | 888,1 | 495,9 |
| Periodenaufwand | 967,8 | 3.840,4 | 1.384,6 |
| leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2018: | ||||
|---|---|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 1,70 % | 1,70 % | 1,80 % | |
| Pensionssteigerung | 0,00/2,50/ 3,00 % |
- | - | |
| Gehaltssteigerung | 2,50 % | 2,50 % | 2,50 % | |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre |
||||
| Fluktuationsabschlag | - | - | 0,00-4,34 % |
| 2017 Rückstellungen für | Pensionen Abfertigungen | Jubiläums gelder |
|
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||
| Rückstellung zum 31.12.2016 | 27.608,8 | 61.440,3 | 13.042,2 |
| Periodenaufwand | 706,8 | 176,3 | 417,6 |
| Auszahlungen | –2.237,5 | –3.232,4 | –523,9 |
| Rückstellung zum 31.12.2017 | 26.078,0 | 58.384,2 | 12.935,9 |
| Wert nach § 14 EStG | 15.525,4 | 36.003,6 | 7.972,7 |
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 8,5 | 2.325,3 | 698,3 |
| Zinsaufwand | 371,7 | 910,4 | 191,6 |
| Realisierung versicherungs mathematischer Verlust (+) /Gewinn (-) |
326,6 | –3.059,5 | –472,2 |
| Periodenaufwand | 706,8 | 176,3 | 417,6 |
Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2017:
| 1,50 % | 1,60 % | 1,60 % | ||
|---|---|---|---|---|
| 0,00/2,50/ 3,00 % |
- | - | ||
| 2,50 % | 2,50 % | 2,50 % | ||
| - | 0,00-3,47 % | 0,00-4,71 % | ||
| Frauen/Männer/Schwerarbeiter 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre 58/63/57 Jahre |
Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.
Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.
Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden im Geschäftsjahr 2018 die biometrischen Rechnungsgrundlagen von Pagler & Pagler AVÖ 2018 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet (31. Dezember 2017: Pagler & Pagler AVÖ 2008 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet). Der Effekt aus der Anwendung der neuen Sterbetafeln beträgt TEUR 849,2 und wird im Geschäftsjahr 2018 vollständig in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.
Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Fluktuationsraten. Diese werden nach Dienstjahren gestaffelt ermittelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die leistungsorientierten Abfertigungspläne werden dabei nur Austritte mit Abfertigungsanspruch berücksichtigt.
In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.
Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".
Mitarbeiter/innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt. In der Lenzing AG besteht eine Umwandlungsoption für die Mitarbeiter, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können.
Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeitern des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) sowie für ehemalige Mitarbeiter/innen der ausgegliederten Bereiche Technik (nunmehr Lenzing Technik GmbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG), Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.
In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:
| Verbindlichkeiten | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 13.500,0 | 13.500,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 16.000,0 | 0,0 |
| Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 1.353,5 | 3.205,9 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
7.000,0 | 38.000,0 |
| Gesamt | 37.853,5 | 54.705,9 |
Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen stellen sich wie folgt dar:
| Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2018 | ||
|---|---|---|
| -- | ----------------------------------------------------------- | -- |
| Fälligkeit | Laufzeit | Volumen | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 11/19 | 7 | 34.000,0 | fix |
| 5/20 | 5 | 14.500,0 | fix |
| 5/20 | 5 | 9.000,0 | variabel |
| 11/22 | 10 | 35.000,0 | fix |
| 5/22 | 7 | 20.000,0 | fix |
| 5/22 | 7 | 42.000,0 | variabel |
| 5/25 | 10 | 13.500,0 | fix |
| 168.000,0 |
Im Geschäftsjahr 2018 hat die Lenzing AG von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 29.000,0 planmäßig zurückgezahlt.
Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 203.869,6 (31. Dezember 2017: TEUR 42.104,3) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 13.092,5 (31. Dezember 2017: TEUR 11.076,5) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 286,9 (31. Dezember 2017: TEUR 411,6) sonstige Verrechnungen sowie TEUR 1.544,8 (31. Dezember 2017: TEUR 4.774,3) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 52.000,0 (31. Dezember 2017: TEUR 52.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 16.276,1 (31. Dezember 2017: TEUR 16.568,3) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 4.909,5 (31. Dezember 2017: TEUR 5.162,2) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.
Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.
Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:
| Haftungsverhältnisse | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing-Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage |
286,6 | 286,6 |
| Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen | 84.961,2 | 114.017,0 |
| Haftungsübernahmen gegenüber Dritten | 11.100,0 | 11.100,0 |
| Gesamt | 96.347,8 | 125.403,6 |
Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG gekündigt werden.
Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.
Als international tätiges Unternehmen ist die Lenzing AG einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht im Lagebericht zum 31. Dezember 2018 der Lenzing AG zu entnehmen.
Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sind in der Lenzing AG Rechtsstreitigkeiten anhängig, insbesondere im Bereich Patentrecht. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die derzeit bekannten Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG haben bzw. eine entsprechende Risikovorsorge getroffen wurde.
Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:
| Umsatzerlöse nach Märkten | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Österreich | 127.981,1 | 152.829,6 |
| Europa inkl. Türkei ohne Österreich | 401.732,2 | 428.921,5 |
| Asien | 380.700,1 | 358.120,0 |
| Amerika | 44.882,8 | 44.875,0 |
| Sonstige | 24.850,2 | 25.113,7 |
| Gesamt | 980.146,3 | 1.009.859,8 |
| Umsatzerlöse nach Bereichen | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Fibers | 778.193,5 | 808.221,6 |
| Pulp, Energy, Sonstige | 201.952,8 | 201.638,2 |
| Gesamt | 980.146,3 | 1.009.859,8 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:
| Übrige sonstige betriebliche Erträge | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Forschungs-, Lehrlings- und Bildungsprämien | 4.747,4 | 4.371,5 |
| Beiträge des österreichischen Forschungsförderungsfonds |
4.229,5 | 2.038,5 |
| Versicherungserträge | 2.561,4 | 0,0 |
| Auflösung von Zuschüssen (Emissionszertifikaten) | 917,1 | 1.243,2 |
| Übrige | 3.220,2 | 1.021,1 |
| Gesamt | 15.675,6 | 8.674,3 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) | 1.508,9 | 1.386,4 |
| Leistungsorientierte Pläne | 821,6 | 561,6 |
| Gesamt | 2.330,4 | 1.948,0 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 151,6 | 132,1 |
| Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene | –231,9 | 342,1 |
| Leitende Arbeitnehmer/innen | 99,7 | 96,4 |
| Andere Arbeitnehmer/innen | 2.311,0 | 1.377,4 |
| Gesamt | 2.330,4 | 1.948,0 |
Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 652,8 (2017: TEUR 634,8) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 146,2 (2017: TEUR 145,3) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) | 4.411,9 | 265,0 |
| Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen |
1.735,3 | 1.485,4 |
| Gesamt | 6.147,2 | 1.750,4 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 84,0 | 89,5 |
| Leitende Arbeitnehmer/innen | 288,0 | –380,9 |
| Andere Arbeitnehmer/innen | 5.775,2 | 2.041,8 |
| Gesamt | 6.147,2 | 1.750,4 |
Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Löhne | 218,1 | –34,0 |
| Gehälter | 830,2 | 458,6 |
| Soziale Aufwendungen | 336,2 | –7,0 |
| Gesamt | 1.384,6 | 417,6 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 66.680,5 (2017: TEUR 61.866,7).
Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 737,9 (2017: TEUR 648,6).
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) | 48.384,2 | 48.195,6 |
| Instandhaltungen und Fremdleistungen | 31.498,3 | 26.636,0 |
| Konzernleistungen | 20.666,3 | 18.301,8 |
| Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen | 16.673,3 | 18.210,7 |
| Reise- und Fahrtkosten | 6.905,7 | 6.165,8 |
| Schulung der Belegschaft | 4.891,8 | 4.375,4 |
| Abfallentsorgung | 4.016,1 | 3.414,0 |
| Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge | 3.788,8 | 3.623,9 |
| Versicherungsaufwendungen | 3.705,7 | 3.945,6 |
| Fremdwährungsdifferenzen | 948,8 | 4.994,3 |
| Sonstige Aufwendungen | 17.504,5 | 14.527,0 |
| Gesamt | 158.983,5 | 152.390,1 |
In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Miet- und Leasingaufwendungen, Aufwendungen für Patente, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, allgemeine Verwaltungskosten, der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche sowie Wertberichtigungen enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 60.000,0 (2017: TEUR 37.000,0), der Lenzing Fibers Holding GmbH von TEUR 15.000,0 (2017: TEUR 0,0) und der BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 495,0 (2017: TEUR 375,0). Im Vorjahr waren auch im Wesentlichen Dividendenerträge der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (2017: TEUR 5.000,0) enthalten.
In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 1.578,8 (2017: TEUR 617,5) erfasst.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 862,1 (2017: TEUR 825,5) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 285,5 (2017: TEUR 128,1).
Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Zuschreibung von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 1.715,0 (2017: TEUR 900,0) und Fremdwährungskursgewinne aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Im Vorjahr waren Erträge aus dem nachträglichem Veräußerungsergebnis (2017: TEUR 3.037,0) aus dem teilweisen Verkauf der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016, Erträge aus dem Verkauf der LKF Tekstil Boya Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi (2017: TEUR 239,5), sowie Erträge aus der Aufzinsung von Ausleihungen (2017: TEUR 376,5) enthalten.
Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen von Ausleihungen in Höhe von TEUR 5.385,0 sowie Abschreibungen von Beteiligungen TEUR 746,4. Im Vorjahr waren im Wesentlichen Fremdwährungsverluste aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen enthalten.
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung | 32.778,0 | 42.501,5 |
| Steuergutschrift vom Gruppenträger | –385,8 | 216,8 |
| Steuerumlagen der Gruppenmitglieder | –10.825,6 | –8.868,6 |
| Steuerumlagen an Gruppenmitglieder | 1.377,1 | 103,1 |
| Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 185,0 | 171,8 |
| Gesamt | 23.128,6 | 34.124,7 |
In der Position Steuergutschrift vom Gruppenträger sind auch Beträge aus Vorperioden enthalten; dies führt im Geschäftsjahr 2018 zu einem Steuerertrag in Höhe von TEUR 385,8 (2017: Steueraufwand TEUR 216,8).
Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:
| Nutzungsverpflichtungen | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Im Folgejahr | 3.259,1 | 3.375,0 |
| In den folgenden fünf Jahren | 6.950,9 | 8.100,1 |
Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:
| Bestellobligo | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bestellobligo für Investitionsvorhaben | 32.859,7 | 27.925,8 |
| Davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 160,7 | 0,0 |
Aufgrund der Personalüberlassung von Mitarbeiter/innen der Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. hat sich die Lenzing AG verpflichtet, die Lenzing Fibers (Grimsby) Ltd. aus diesem Titel schad- und klaglos zu halten.
Im Übrigen gibt es rechtlich unverbindliche Erklärungen, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.
Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2018 TEUR 1.853,8 (31. Dezember 2017: TEUR 1.687,6).
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2018 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 50.000,0 (31. Dezember 2017: TEUR 50.000,0). Diese sind seit dem Geschäftsjahr 2017 stillgelegt.
Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäfte ein, um Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Sicherungsgeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte:
| 31.12.2018 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert2 | |||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente |
Nominale1 | Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert | Bilanzposten | |
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | |||
| Devisentermingeschäfte | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf | CNY/CNH | 857.000 | 06/2020 | 149,4 | –2.387,8 | –381,6 | übrige Rückstellungen |
| USD-Verkauf/EUR-Kauf | USD | 178.500 | 01/2020 | 439,5 | –2.771,4 | 0,0 | - |
| CZK-Verkauf/EUR-Kauf | CZK | 203.800 | 01/2020 | 15,3 | –24,2 | 0,0 | - |
| Summe | 604,2 | –5.183,4 | –381,6 | ||||
| Nettoposition | –4.579,2 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen
2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
| 31.12.2017 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert2 | |||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente |
Nominale1 | Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert | Bilanzposten | |
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | |||
| Devisentermingeschäfte | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf/EUR-Kauf | CNY/CNH | 843.000 | 06/2019 | 471,9 | –675,1 | 0,0 | - |
| USD-Verkauf/EUR-Kauf | USD | 180.100 | 01/2019 | 4.598,8 | 0,0 | 0,0 | - |
| CZK-Verkauf/EUR-Kauf | CZK | 189.800 | 01/2019 | 83,7 | –28,9 | 0,0 | - |
| Summe | 5.154,4 | –704,0 | 0,0 | ||||
| Nettoposition | 4.450,4 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen
2) beizulegender Zeitwert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und ggf. statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.
Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften (bestehende und künftige Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten) ausgleichen.
Die Lenzing AG wendet die AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom September 2017 an.
In Anwendung dieser Stellungnahme werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken gebildet.
Liegt eine derartige Sicherungsbeziehung vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft). Außerdem werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung).
Im Jahresabschluss 2018 wurde eine Rückstellung für drohende Verluste für negative Marktwerte von Derivaten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten in Höhe von TEUR 381,6 (31. Dezember 2017: TEUR 0,0) gebildet. Zum 31. Dezember 2018 wurde auf eine Drohverlustrückstellung aus kurzfristigen Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 4.801,8 (31. Dezember 2017: TEUR 704,0) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.
Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.
An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.
| Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter/innen (Köpfe) |
2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Angestellte | 1.187 | 1.070 |
| Arbeiter/innen | 1.510 | 1.448 |
| Gesamt | 2.697 | 2.518 |
Die seitens der Lenzing AG aufgewendeten laufenden Bezüge fix und variabel der aktiven Mitglieder des Vorstandes setzen sich wie folgt zusammen:
| Dr. Stefan Doboczky, MBA | Robert van de Kerkhof, MBA | Mag. Thomas Obendrauf, MBA |
Dr. Heiko Arnold1 | Summe | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
| Laufende Bezüge fix |
777,9 | 642,6 | 437,2 | 437,2 | 397,2 | 397,3 | 397,5 | 327,9 | 2.009,8 | 1.805,1 |
| Laufende Bezüge variabel |
588,3 | 1.731,8 | 213,0 | 653,8 | 250,2 | 759,5 | 272,0 | 181,3 | 1.323,5 | 3.326,4 |
| Summe | 1.366,2 | 2.374,4 | 650,2 | 1.091,0 | 647,4 | 1.156,8 | 669,5 | 509,3 | 3.333,3 | 5.131,4 |
1) Mitglied des Vorstands seit 1. März 2017.
Die oben dargestellten Beträge im Geschäftsjahr 2018 von insgesamt TEUR 3.333,3 (2017: TEUR 5.131,4) betreffen kurzfristig fällige Leistungen (laufende Bezüge fix und variabel). Ferner wurden den aktiven Mitgliedern des Vorstandes aufwandswirksam Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 235,7 (2017: TEUR 216,4) für die betriebliche Altersversorgung sowie für die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse gewährt. Darüber hinaus haben sich die Rückstellungen für Ansprüche der aktiven Mitglieder des Vorstandes aus langfristigen Bonusmodellen (andere langfristig fällige Leistungen) im Geschäftsjahr 2018 um TEUR 1.940,5 aufwandswirksam erhöht (2017: TEUR 1.501,2).
Entsprechend der für das Geschäftsjahr 2018 gültigen Verträge ist die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil für alle Vorstandsmitglieder die Steigerung des nach einer vereinbarten Formel zu berechnenden Unternehmenswertes des Lenzing Konzerns (unter Berücksichtigung des EBITDA und der Nettoverschuldung), jeweils über einen mehrjährigen Berechnungszeitraum. Die Bonuszahlungen setzen das Erreichen von Mindestwertsteigerungen voraus und sind nach oben hin begrenzt. Wird ein durch die Gesellschaft ausgesprochenes Verlängerungsangebot nach Ablauf der aktuellen Vertragslaufzeit nicht angenommen, wird ein grundsätzlich bestehender Bonusanspruch reduziert. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Geldleistung und wird als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft.
Im Zuge der Wiederbestellung von Herrn Dr. Stefan Doboczky, MBA im Dezember 2017 für die Periode von 1. Juni 2018 bis 31. Dezember 2022 ("Neuvertrag") wurde die im Vorstandsvertrag über die Periode 1. Juni 2015 bis 31. Mai 2018 ("Altvertrag") vereinbarte teilweise Auszahlung in Form von Aktien in eine vollständige Barauszahlung geändert. Im Geschäftsjahr 2017 wurde wie in den Vorjahren ein Aufwand von TEUR 742,8 für den Bonusanspruch, der in Eigenkapitalinstrumenten erfüllt werden sollte, innerhalb des Personalaufwandes als anteilbasierte Vergütung nach IFRS 2 erfasst. Die Gewinnrücklagen wurden gegenläufig um den gleichen Betrag erhöht. Die Bewertung der anteilsbasierten Vergütung erfolgte unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten und der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme, jedoch ohne erwartete Dividenden. Anlässlich der Änderung in eine vollständige Barauszahlung wurde die Zusage als andere langfristig fällige Leistung nach IAS 19 eingestuft, es erfolgte daher eine Ausweisumgliederung von den Gewinnrücklagen in die Rückstellungen. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteils des Altvertrages erfolgt zu 50 Prozent im Jahr 2018 und zu weiteren 50 Prozent im Jahr 2019, sofern das Mandat nicht vorzeitig zurückgelegt wird.
Bei Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA ist durch die Verlängerung des Vorstandsmandates (bis 30. Juni 2022) die Nebenbedingung zur Erfüllung des Anspruches nunmehr erreicht. Daher wurde im Abschluss zum 31. Dezember 2018 erstmalig eine Rückstellung gebildet, die Auszahlung erfolgt im Jahr 2019.
Neben der Verlängerung von Herrn Mag. Thomas Obendrauf, MBA wurde auch das Vorstandsmandat von Herrn Robert van de Kerkhof, MBA verlängert (bis 31. Dezember 2023). Im Zuge dessen wurden die Verträge aller vier Vorstände im Jänner 2019, insbesondere hinsichtlich der Regelung der variablen Vergütungsanteile, neu verfasst. Die neue Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum, zusammen. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet. Hierzu wird der sog. Total Shareholder Return – also die Aktienkursentwicklung inklusive Dividendenausschüttung – ermittelt und der Vergleichsgruppe gegenübergestellt. Die Auszahlung des langfristigen Bonusanteiles erfolgt künftig in Tranchen jeweils nach Ablauf des entsprechenden Berechnungszeitraumes unabhängig einer Verlängerung des Vorstandsmandates.
Die Aufwendungen für die aktiven Mitglieder des Aufsichtsrates der Lenzing AG (kurzfristig fällige Leistungen in Form von Aufsichtsratsvergütungen inkl. Sitzungsgeldern und Rückstellungsveränderungen) betragen 2018 TEUR 906,0 (2017: TEUR 788,7).
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst somit wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen (aufgewendet) |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2018 | 2017 | |
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 3.333,3 | 5.131,4 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | 1.940,5 | 1.501,2 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
235,7 | 216,4 |
| Anteilsbasierte Vergütungen | 0,0 | 742,8 |
| Vergütung des Vorstandes | 5.509,4 | 7.591,9 |
| Vergütung des Aufsichtsrats | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 906,0 | 788,7 |
| Summe | 6.415,4 | 8.380,6 |
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben den vorgenannten Leistungen eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch tlw. ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und tlw. den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Corporate Governance-Bericht 2018 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen. Directors' Dealings-Meldungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden auf der Website der Österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde veröffentlicht (siehe http://www.fma.gv.at).
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstands der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 231,9 (2017: Aufwendungen TEUR 342,1) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2018 TEUR 6.151,6 (31. Dezember 2017: TEUR 7.132,8).
Die vereinbarten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzten sich wie folgt zusammen:
| Vereinbarte Honorare des Abschlussprüfers | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Prüfung des Jahresabschlusses | ||
| (inkl. Konzernabschluss) | 264,5 | 248,0 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 103,8 | 97,0 |
| Sonstige Leistungen | 0,0 | 0,0 |
| Gesamt | 368,3 | 345,0 |
Die steuerliche Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2017 neu strukturiert und der neue Gruppenträger ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 20. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG.
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage. Bei nachträglichen Abweichungen des Steuererfordernisses werden die Steuerverrechnungen gegenüben den Gruppenmitgliedern angepasst.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2018 (inklusive Beträge aus Vorperioden) eine Steuergutschrift in Höhe von TEUR 385,8 (2017: Steuerlastschrift TEUR -216,8) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2018 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an den Gruppenträger in Summe von TEUR 39.250,5 (2017: TEUR 50.071,9).
Zum 31. Dezember 2018 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage nach Abzug der Vorauszahlung eine Forderung in Höhe von TEUR 2.391,2 gegenüber dem Gruppenträger. Diese wird im Bilanzposten "Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen" ausgewiesen (31. Dezember 2017: Verbindlichkeit gegenüber verbundene Unternehmen TEUR 4.671,2).
Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen.
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent | Eigenkapital 31.12.2018 |
Jahres überschuss/ fehlbetrag 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos | USD | 2.201.000 | 100,00 | 90.085,74 | 387,34 |
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 135,94 | –0,74 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.065,9 | 624,3 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 2.041,73 | –37,03 |
| European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 25.000 | 95,00 | –22.944,33,6 | n.a.6 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 40.378,91 | 3.086,11 |
| LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 6.762.346 | 100,00 | 974,74 | –587,14 |
| LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 42.939.357 | 50,00 | 13.668,54 | 20,44 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 1.041.000.000 | 100,00 | 27.140,34 | –627,24 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 16.000.000 | 100,00 | 4.267,94 | 398,54 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 16.673,14 | 2.348,44 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 171.339,9 | 13.705,3 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 123,33 | 17,53 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 544,84 | 136,24 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.166.176 | 96,45 | 6.841,94 | –153,54 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 5.155,75 | 195,65 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 326,44 | 264,54 |
| Penique S.A., Panama, Panama | USD | 5.000 | 100,00 | 29.028,24 | 146,24 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.550,13,5 | 253,13,5 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 72.500.000 | 44,272 | 265.607,84 | –7.879,84 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 128.555,7 | 77.011,5 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 80,2 | 1,0 |
| WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien | EUR | 36.336 | 25,00 | 17,45 | –56,65 |
1) 2017
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig
6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2017. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent | Eigenkapital 31.12.2017 |
Jahres überschuss/ fehlbetrag 2017 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos | USD | 2.201.000 | 100,00 | 88.871,44 | 503,54 |
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 136,64 | –16,14 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.101,5 | 737,3 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 2.078,83 | 194,23 |
| European Precursor GmbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 25.000 | 95,00 | –22.718,83,6 | n.a. 6 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 37.333,21 | 5.616,41 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 721.000.000 | 100,00 | 18.292,84 | –223,74 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 16.000.000 | 100,00 | 3.364,64 | 399,44 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 14.460,44 | 2.971,34 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 130.622,9 | 15.192,5 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 105,83 | 18,53 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 385,54 | 111,14 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.159.786 | 96,44 | 7.243,34 | –163,84 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 5.056,45 | 344,15 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 157,34 | –193,24 |
| Penique S.A., Panama, Panama | USD | 5.000 | 100,00 | 28.557,14 | 188,14 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.404,83,5 | 190,63,5 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 72.500.000 | 44,272 | 260.226,54 | 29.937,14 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 111.544,2 | 24.460,9 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 79,2 | 1,1 |
| WWE Wohn- und Wirtschaftspark Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Wien | EUR | 36.336 | 25,00 | 2.843,7 | 15,9 |
1) 2016
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 44,27 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig
6) Wert laut Liquidationsbilanz vom 9. Dezember 2016. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation, die wirtschaftlich betrachtet bereits zum 31. Dezember 2013 weitgehend abgeschlossen war. Die Lenzing AG rechnet mit keinen wesentlichen weiteren Belastungen.
| EUR | |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2018 endet mit einem Jahresüberschuss von | 150.189.965,12 |
| nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von | –17.439.965,12 |
| und nach Hinzurechnung des Gewinnvortrages 2017 von | 0,00 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 132.750.000,00 |
| Der Vorstand schlägt folgende Verteilung des Bilanzgewinnes vor: |
|
| Ausschüttung einer Dividende entsprechend einem Betrag von EUR 5,00 je Aktie auf das dividendenberechtigte Grundkapital von EUR 27.574.071,43 bzw. 26.550.000 Stückaktien |
132.750.000,00 |
| Auf neue Rechnung werden vorgetragen | 0,00 |
Vorbehaltlich des Beschlusses der Hauptversammlung erfolgt auf je eine Aktie die Auszahlung einer Dividende in der oben angegebenen Höhe. Die Dividendenauszahlung erfolgt ab 25. April 2019 bei der
Die Aktien werden ab 23. April 2019 an der Wiener Börse ex Dividende gehandelt.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| Anschaffungskosten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
Zugänge | Umbuchungen | Abgänge Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
|||
| 01.01.2018 | 2018 | 2018 | 2018 | 31.12.2018 | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| 1. Rechte | 61.085.126,56 | 2.560.482,60 | 0,00 | –399.367,20 | 63.246.241,96 | |
| 2. Firmenwert | 650.240,60 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 650.240,60 | |
| Summe Immaterielle Vermögensgegenstände | 61.735.367,16 | 2.560.482,60 | 0,00 | –399.367,20 | 63.896.482,56 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
||||||
| a) Wohngebäude | ||||||
| Grundwert | 3.330.897,93 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 3.330.897,93 | |
| Gebäudewert | 3.264.502,76 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 3.264.502,76 | |
| b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten |
||||||
| Grundwert | 1.683.122,57 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.683.122,57 | |
| Gebäudewert | 259.724.483,00 | 5.342.753,35 | 4.621.813,96 | –399.179,90 | 269.289.870,41 | |
| c) Unbebaute Grundstücke | 2.631.751,85 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.631.751,85 | |
| 270.634.758,11 | 5.342.753,35 | 4.621.813,96 | –399.179,90 | 280.200.145,52 | ||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.356.244.708,92 | 38.853.202,06 | 56.819.957,81 | –9.547.589,15 | 1.442.370.279,64 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 76.508.082,11 | 7.194.478,921 | 1.521.706,79 | –6.046.171,711 | 79.178.096,11 | |
| 4. Anlagen in Bau | 73.090.672,49 | 53.472.900,20 | –53.325.344,66 | 0,00 | 73.238.228,03 | |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 9.638.133,90 | 5.909.732,35 | –9.638.133,90 | 0,00 | 5.909.732,35 | |
| Summe Sachanlagen | 1.786.116.355,53 | 110.773.066,88 | 0,00 | –15.992.940,76 | 1.880.896.481,65 | |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 306.978.793,90 | 52.042.390,72 | 0,00 | 0,00 | 359.021.184,62 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 48.047.446,29 | 51.971.000,00 | 0,00 | –2.847.156,95 | 97.171.289,34 | |
| 3. Beteiligungen | 7.591.304,26 | 7.020.480,37 | 0,00 | 0,00 | 14.611.784,63 | |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 19.573.152,75 | 0,00 | 0,00 | –137.208,08 | 19.435.944,67 | |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 18.885.367,26 | 1.232.898,66 | 0,00 | –1.737.842,64 | 18.380.423,28 | |
| Summe Finanzanlagen | 401.076.064,46 | 112.266.769,75 | 0,00 | –4.722.207,67 | 508.620.626,54 | |
| 2.248.927.787,16 | 225.600.319,23 | 0,00 | –21.114.515,63 | 2.453.413.590,75 |
1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 1.042.825,95.
| Buchwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Abschreibungen | kumuliert Abschreibungen | Zuschreibungen | Umbuchungen | Abgänge | Abschreibungen kumuliert |
Buchwert | Buchwert |
| 01.01.2018 | 2018 | 2018 | 2018 | 2018 | 31.12.2018 | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 57.267.321,47 | 1.829.576,60 | 0,00 | 0,00 | –399.259,70 | 58.697.638,37 | 4.548.603,59 | 3.817.805,09 |
| 201.458,58 | 43.349,38 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 244.807,96 | 405.432,64 | 448.782,02 |
| 57.468.780,05 | 1.872.925,98 | 0,00 | 0,00 | –399.259,70 | 58.942.446,33 | 4.954.036,23 | 4.266.587,11 |
| 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 3.330.897,89 | 3.330.897,89 |
| 1.026.273,73 | 61.600,49 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.087.874,22 | 2.176.628,54 | 2.238.229,03 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.683.122,57 | 1.683.122,57 |
| 130.721.152,16 | 7.044.648,04 | 0,00 | 0,00 | –368.443,63 | 137.397.356,57 | 131.892.513,84 | 129.003.330,84 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.631.751,85 | 2.631.751,85 |
| 131.747.425,93 | 7.106.248,53 | 0,00 | 0,00 | –368.443,63 | 138.485.230,83 | 141.714.914,69 | 138.887.332,18 |
| 998.797.772,10 | 50.215.574,67 | 0,00 | 0,00 | –9.509.303,11 1.039.504.043,66 | 402.866.235,98 | 357.446.936,82 | |
| 56.718.477,98 | 7.485.703,901 | 0,00 | 0,00 | –5.963.345,091 | 58.240.836,79 | 20.937.259,32 | 19.789.604,13 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 73.238.228,03 | 73.090.672,49 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 5.909.732,35 | 9.638.133,90 |
| 1.187.263.676,01 | 64.807.527,10 | 0,00 | 0,00 | –15.841.091,83 1.236.230.111,28 | 644.666.370,37 | 598.852.679,52 | |
| 24.982.999,68 | 0,00 | –1.715.000,00 | 0,00 | 0,00 | 23.267.999,68 | 335.753.184,94 | 281.995.794,22 |
| 1.808.314,43 | 0,00 | –283.815,29 | 0,00 | 0,00 | 1.524.499,14 | 95.646.790,21 | 46.239.131,87 |
| 1.997.395,95 | 746.367,76 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.743.763,71 | 11.868.020,92 | 5.593.908,31 |
| 1.474.007,25 | 333.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.807.007,25 | 17.628.937,42 | 18.099.145,50 |
| 2.427.939,17 | 5.426.039,25 | –23.941,74 | 0,00 | 0,00 | 7.830.036,68 | 10.550.386,60 | 16.457.428,09 |
| 32.690.656,48 | 6.505.407,01 | –2.022.757,03 | 0,00 | 0,00 | 37.173.306,46 | 471.447.320,09 | 368.385.407,99 |
| 1.277.423.112,54 | 73.185.860,09 | –2.022.757,03 | 0,00 | –16.240.351,53 1.332.345.864,07 1.121.067.726,69 | 971.504.674,62 |
Lenzing AG
für den Zeitraum 01. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018
| Zuschüsse der öffentlichen Hand | Stand am 01.01.2018 |
Zugang | Abgang | Auflösung | Umbuchung | Stand am 31.12.2018 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| A. Investitionszuschüsse | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand |
||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
1.360.827,32 | 0,00 | 0,00 | –125.793,80 | 0,00 | 1.235.033,52 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 6.234.506,12 | 719.044,35 | 0,00 | –527.584,50 | 0,00 | 6.425.965,97 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
511.498,30 | 0,00 | 0,00 | –45.809,76 | 0,00 | 465.688,54 |
| 8.106.831,74 | 719.044,35 | 0,00 | –699.188,06 | 0,00 | 8.126.688,03 | |
| II. Emissionszertifikate | 5.033.715,26 | 3.281.422,00 | –1.205.463,84 | –917.086,00 | 0,00 | 6.192.587,42 |
| 13.140.547,00 | 4.000.466,35 | –1.205.463,84 | –1.616.274,06 | 0,00 | 14.319.275,45 |
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018, der Gewinnund Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2018 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Anhang "Erläuterungen zur Bilanz" und "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung"
Auf Grund eines Brandes im Geschäftsjahr 2018 in einem Werk der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH Gruppe ("EFB") hat die Lenzing Aktiengesellschaft die Beteiligung an der EFB sowie die Forderungen gegenüber dem Käufer der EFB einschließlich dessen Tochtergesellschaften auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Infolgedessen wurden in den Ausleihungen ausgewiesene langfristige Darlehen sowie die ausstehende Kaufpreisforderung um MEUR 5,4 wertberichtigt.
Die Bewertung von Beteiligungen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie insbesondere die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Die Ermittlung des beizulegenden Wertes von Ausleihungen erfordert zudem Einschätzungen von Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen. Die den Bewertungsmodellen zugrundeliegenden Annahmen sind in hohem Maß von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter abhängig.
Für den Jahresabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertungsergebnisse und damit den Wertansatz von Beteiligungen und Ausleihungen in der Bilanz und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Zur Beurteilung der Angemessenheit der dem Beteiligungsbewertungsmodell zugrunde gelegten Planungsdaten haben wir diese anhand der aus den im Rahmen der Gesellschaftersitzungen der Beteiligungsgesellschaft zur Verfügung gestellten Unterlagen und den Gesprächen mit dem Management der Lenzing Aktiengesellschaft gewonnenen Informationen gewürdigt. Zudem haben wir die Planungsdaten mit den historischen Planungsdaten der Beteiligungsgesellschaft abgeglichen und erhoben wie die historischen Erfahrungen die Planung des Managements beeinflussen und ob externe Faktoren adäquat berücksichtigt wurden. Darüber hinaus haben wir die Methodik des durchgeführten Wertminderungstests, der Annahmen zur Festlegung der Wachstumsrate sowie der Ermittlung der Diskontierungszinssätze nachvollzogen und beurteilt, ob diese den Grundsätzen der Bewertung entsprechen.
Zur Beurteilung der Angemessenheit der in den Bewertungsmodellen der Ausleihungen zugrunde gelegten Annahmen über Ausfallswahrscheinlichkeiten und Rückzahlungen haben unsere Bewertungsspezialisten diese mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit des Berechnungsschemas überprüft. Zusätzlich haben wir in Gesprächen mit den zuständigen leitenden Personen im Unternehmen erörtert und erhoben ob externe Faktoren und aktuelle Informationen zur wirtschaftlichen Situation der Erwerbsgesellschaft als Gruppe adäquat berücksichtigt wurden.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
● Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Überein-stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den diesbezüglichen Bestätigungsvermerk.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu überlegen, ob es wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den sonstigen Informationen und dem Jahresabschluss oder mit unserem, während der Prüfung erlangten Wissen gibt oder diese sonstigen Informationen sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, basierend auf den durchgeführten Arbeiten, zur Schlussfolgerung gelangen, dass die sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.
Wir wurden von der ordentlichen Hauptversammlung am 12. April 2018 als Abschlussprüfer gewählt und am 4. Mai 2018 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft beauftragt. Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Gabriele Lehner.
Linz, am 5. März 2019
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2018 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.
Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.
Lenzing, am 5. März 2019 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Stefan Doboczky, MBA Chief Executive Officer Vorstandsvorsitzender
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Mitglied des Vorstandes
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer Mitglied des Vorstandes
Dr. Heiko Arnold Chief Technology Officer Mitglied des Vorstandes
Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com
Mag. Waltraud Kaserer und Mag. Daniel Winkelmeier (beide Corporate Communications & Investor Relations)
ElectricArts Werbeagentur GmbH
Textseiten 4-31, 43-123, 128-141, 144-161, 164-196: Inhouse produziert mit FIRE.sys
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Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing AG beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing AG beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen.
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausge- schlossen werden.
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